Автор: Günther Kempсke  

Теги: deutsche sprache   wörterbuch  

Год: 1984

Текст
                    Handwörterbuch
der
deutschen
Gegenwarts­
sprache ln zwei Bänden
Akademie-Verlag
Berlin


Handwörterbuch der deutschen Gegenwartssprache
AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN DER DDR Zentralinstitut für Sprachwissenschaft
Handwörterbuch der deutschen Gegenwartssprache In zwei Bänden Von einem Autorenkollektiv unter der Leitung von GÜNTER KEMPCKE Autoren: Christa Blumrich • Edelgard Dück ert Marie-Elisabeth Fritze • Heidrun Käubler f Günter Kempcke • Susanne Ketzel Margot Richter • Vera de Ruiter Renate Schmidt ♦ Hanna-Brigitte Schumann Doris Steffens • Elke Tellenbach Birgit Wolf • Waldemar Wunderlich Karl Wunsch L-Z AKADEMIE-VERLAG• BERLIN 19 84
Erschienen im Akademie-Verlag, D D R -1086 Berlin, Leipziger Straße 3 —-4 © Akademie-Verlag Berlin 1984 Lizenz-Nr. 202 • 100/215/84 Printed in the German Democratic Republic Gesamtherstellung: VEB Druckhaus „Maxim Gorki“ , 7400 Altenburg Einbandgestaltung: Karl Salzbruim Lektor: Alfred Gessler LSV 0817 Bestellnummer: 753 333 0 (6449/1 -f- 2) 06800
L 1, L, das; - /umg. -s [sl] der Laut L; zwölfter Buchstabe des Alphabets: ein kleines, großes Lab, das; -(e)s, -e Ferment bes. im Magen saugender Kälber, das das Kasein der Milch gerinnen läßt: für die Herstellung von Käse, Quark wird L. ver­ wendet labb(e)rig /Adj./ umg. fvon Nahrungj ohne Gehalt, Geschmack, wässerig: Spinat, die Suppe ist ihm zu 1. Labe, die; fo. PI./ veraltend Labsal: solch ein Glas Milch ist eine echte L. laben jsw. Vb.; hat/ geh . sich, jmdn. erfrischen, stärken (1.1.1): sich an, mit etw. 1.: sich an, mit einem Glas Bier, Milch 1.; jmdn. m it etw. 1.: jmdn. mit einem Trunk frischen Wassers 1.; etw. labt jmdn.: der kühle Trunk, die frische Luft wird mich 1. Lab|ferment, das Lab labil fAdj.f 1.1 . unbeständig, schwankend: eine labile Pulsfrequenz 1 .2 . jmd. h at eine labile (nicht widerstandsfähige, anfällige) Konstitution, Gesund­ heit l.B . ein psychisch labiler (leicht zu beeinflussen­ der, charakterlich nicht fester) Mensch; ein Mensch m it labilem Wesen; dazu Labilität, die; -, -en fvorw. 8g.I Labjmagen, der letzter Abschnitt des M agens von Wiederkäuern Labor, das; -s, -s/-e fKurzw . für Laboratorium/: sie arbeitet in einem L .; ein medizinisches, chemisches L. Laborant, der; -en -e n Fachkraft für naturwissen­ schaftlich-technische Hilfsarbeiten in einem Labo­ ratorium, einer Apotheke; dazu Laborantin, die; -nen Laboratorium, das; -s, Laboratorien [ . .ion, ..io n] 1 / auch Labor/ A rb eitsraum für experimentelle Forschung und praktische wissenschaftliche Arbeit, bes. in Naturwissenschaft und Technik laborieren fsw. Vb.; hat/ umg . an einer Krankheit, einem Leiden 1. (sich mit einer Krankheit, einem Leid en herumplagen und allerlei Mittel versuchen, um gesund zu werden) Labsal, das; -(e)s, -e, süddt. österr. auch die;-, -e [..za: 1] geh. etw., das jmdn. lobt: dieser Trunk, die Weintrauben, Kühle des Waldes ist ein L. (für mich) Labyrinth, das; -(e)s, -e [ ..b y ..] 1. Garten(anlage) m it vielen von hohen Hecken umgebenen Wegen, aus denen man nur sehr schwer herausfindet; O das L. der Schächte und Stollen in einem Bergwerk — 2. Med. innerer Teil des Ohrs Lache, Lache, die; -, -n I. fvorw. Sg.f [laxe] umg. Art und Weise, wie jmd. lacht: er hat eine unan­ genehme, laute, dröhnende L .; eine laute L. anschla­ gen (plötzlich laut zu lachen beginnen) — II. kleine Ansammlung einer Flüssigkeit bes. auf dem flachen Boden: das Wasser stand in Lachen auf der Straße; der Verletzte lag in einer L. von Blut; der Regen bildete Lachen (Pfützen) lächeln fsw. Vb.; hat/ seine Freude, Heiterkeit, aber auch andere Gefühle äußern, indem man leicht das Gesicht verzieht, ohne den M u nd zu öffnen: fröhlich, heiter, zufrieden 1.; verbindlich, v iel­ sagend, geheimnisvoll 1.; bitter, verächtlich, spöt­ tisch 1.; ein feines, unmerkliches, verführerisches, schelmisches Lächeln; ein Lächeln spielte um ihren Mund; ein Lächeln der Freude lachen jsw. Vb.; hat/ mehr od. weniger unwill­ kürlich durch Verziehen der Gesichtszüge und H er ­ vorbringen kurzer, abgerissener, unartikulierter L a u ­ te seine Freude, Heiterkeit, aber auch andere Gefühle äußern: herzlich, fröhlich, la ut, schallend, leise, höhnisch, ärgerlich, spöttisch 1.; von Herzen, über das ganze Gesicht 1.; über jmdn., jmds. Dumm­ heit, einen Witz 1.; ein helles, unterdrücktes Lachen; in Lachen ausbrechen; er konnte sich das Lachen nicht verbeißen; jmdm. ist nicht zum Lachen (zumute) (jmd. mag nicht lachen, weil ihm etw. zu ernst ist, weil er Kummerhat); Ogeh. jmdm. lacht das Glück (jmd. hat Glück); die Sonne lacht (strählt 1.1 .1) + nichts zu 1. haben (es schwer haben); um g . das wäre ja g ela cht (das müßte gelingen, zu schaffen sein)!; sich ausschütten vor Lachen, sich vor Lachen ausschütten wollen (anhaltend, sehr lachen); daß ich nicht lache (das ist ja lächerlich)!; sich vor Lachen kringeln, kugeln (heftig lachen); — sich einen / Ast 1.; mit einem lachenden und einem weinenden / Auge; sich den /* Bauch vor Lachen halten; der lachende / t Dritte; sich (eins) ins / Fäustchen 1.; / gut 1. haben; aus vollem /* Hals(e) 1.; jmdm. lacht das / Herz im Leibe; da 1. ja die / Hühner; sich / krank, / krumm und schief, / scheckig 1. Lacher, der; -s, - 1 . jmd., der über etw. lacht: seine Späße fanden immer wieder L .; die L. auf seiner Seite haben (Personen bei einer Auseinander­ setzung dadurch, daß man sie zum Lachen bringt, für sich einnehmen) — 2 . u m g . kurzes A uflachen: sein Witz konnte ihr nur einen mühsamen L. ab­ gewinnen Lach|erfolg, der jin der Verbindung/ einen L. haben (Personen zum Lachen bringen) lächerlich fAdj.f 1. komisch wirkend, Albern, nicht ernst zu nehmen: sein lächerliches Auftreten; u m g . eine lächerliche Figur abgeben (komisch wirken)^; das ist ja 1.; etw. 1. finden; etw., jmd. sieht 1. aus; sie befürchtete, sich 1. zu machen (sich dem Spott anderer auszusetzen, sich zu blamieren) ; jmdn., etw. 1. machen, etw. ins Lächerliche ziehen (jmdn., etw. herabsetzen, demSpott anderer preisgeben) — 2 . ge­ ringfügig, unwichtig, unbedeutend: ein lächerlicher Anlaß; eine lächerliche Kleinigkeit — 3 . fadv.; emo­ tional im negativen Sinne vor Adj., die ein niedriges Maß ausdrückenf sehr: eine 1. niedrige, kleine, g e­ ringe Summe; zu 1 u. 2 Lächerlichkeit, die; -, -en Lachj -falte, die fvorw. Pl.f durch das Verziehen des Gesichts beim Lachen entstandene Falte; -g a s, 46 Wörterbuch
708 lachhaft — Ladung das jo. Pl.j Med. Narkosemittel aus Stickstoffoxid m it Sauerstoff lachhaft jAdj.; vorw. präd.j nicht ernst zu nehmen: sein Einwand, seine Behauptung ist geradezu 1. Lach| -krampf, der M ed . krampfhaftes, unstillbares Lachen, das bei bestimmten Krankheiten auftreten kann; -tust, die jo. Pl.j Lust zum Lachem die Kari­ katur reizte ihre L.; -reiz, der jo. PL/: etw. übt einen L. auf jmdn. aus (reizt ihn zum Lachen) Lachs, der; -es , -e räuberisch lebender Knochenfisch der nördlichen Meere, der zum Laichen fluß auf­ wärts wandert und als Speisefisch genutzt w ird : Lachse fangen, räuchern Lach| salve, die gleichzeitig einsetzendes lautes Ge­ lächter mehrerer Personen: sein witziger Vortrag wurde wiederholt v on Lachsalven unterbrochen lachs/Lachs| -färben jA d j.j von hellem, leicht ins Orange spielendem Bot; -rot lA dj.j vgl. - färben; - Schinken, der zarter und magerer, kurz gepökelter und leicht geräucherter Schweineschinken Lack, der; -(e)s, - e l . l . farblose Lösungaus (Kunst-) harzen und Ölen zum Anstreichen, die nach dem Trocknen einen festen, dichten, durchscheinenden, glänzenden Überzug bildet: farbloser L .; ein schnell trocknender L.; den L. dünn auftragen 1,2 . Über­ zug aus 1.1: der L. platzt ab — 2 . Lackfarbe Lack| affe, der u m g . übertrieben herausgeputzter, geckenhafter Mann: so ein eitler L.! Lackel, der; -s, - landsch., bes. süddt. österr. ungezogener junger Mensch, Flegel lacken jsw. Vb.; hat/ etw. lackieren (1) Lack|färbe, die Lack (1) mit einem Zusatz von Farbe: L. für außen, innen; weiße L. lackieren jsw. Vb.; hat/ 1. etw. mit Lack überziehen, streichen: einen Schrank, die Türen mit Vorstreich­ farbe streichen und anschließend 1.; ein Boot 1.; die Fingernägel 1. (mit Nagellack bestreichen) — 2. s a l o p p jmdn. betrügen, hereinlegen: ich bin, den haben sie ganz schön lackiert; zu 1 Lackierer, der; - s, - Facharbeiter, der fertige.Erzeugnisse lackiert; Lackierung, die; -, -en: das Auto hat eine neue L. (ist neu lackiert worden) Lack|leder, das mit Lack überzogenes, glänzendes Leder Lackmus, das, der; -, jo. P l.j aus einer strauchigen Flechte (1) gewonnener Farbstoff Laekmus|papier, das jo. P l.j als Indikator (3) die­ nendes, m it Lackmus getränktes Papier, das sich in Säuren rot, in Basen blau färbt Lack| schuh, der Schuh mit einem Oberleder aus Lack­ leder Lade| -fläche, die vgl. Laderaum; -gerät, das Gerät zum Aufladen von Batterien: -hemmung, die Hem­ mung in einer Handfeuerwaffe, die das (selbst­ tätige) Laden verhindert; + umg. scherzh. jmd. hat (eine) L. (weiß nicht, was er sagen wollte, ist momentan begriffsstutzig); -liste, die Verzeichnis der für die Beladung des Schiffes vorgesehenen Güter; -luk e, die verschließbare Öffnung im Deck eines Schiffes, durch die das Schiff be-, entladen w ird laden (er lädt, um g. ladet), lud, hat geladen //* auch geladen/ 1,1 .1 . etw., jmdn. in, auf etw. L, etw. auf jmdn. 1. etw., jmdn. zum Transport auf etw., etw. auf jmdn. legen, packen, etw. zum Trans­ port in etw. füllen: Steine auf einen Wagen, Kohlen in einen Wagen, Frachtgut auf Schiffe 1.; sie hatten ihm einen Sack Zement auf die Schultern geladen; o mit der Erziehung seines Neffen wurde ihm eine schwere Last auf die Schultern geladen; er lud damit eine schwere Verantwortung, Schuld auf sich 1.2 . etw. 1. etw. als Fracht, zum Transport auf- nehmen: das Schiff lud Erz, hat Kohlen geladen — 2. das Geschütz, Gewehr (mit Patronen) 1. (das Geschoß in die Kammer 1.3 einführen und schuß­ bereit machen) ; der Revolver ist geladen; sich selbst L: diese Waffe lädt sich selbst — 3. Phys. etw. m it elektrischer Spannung versehen: der Zaun i s t m it Starkstrom geladen; ein negativ geladenes (mit der negativen A rt der , Elektrizität ausgestattetes) Elementarteilchen — Ü .l . geh. jmdn. einladen (II.1.1): jmdn. zum Essen, zur Geburtstagsfeier I. — 2. Ju r. jmdn. auffordern, vor Gericht od. einem anderen Untersuchungsorgan zu erscheinen, jmd n. vorladen: er wurde als Zeuge geladen + jmdn. auf den / Besen 1.; sich jmdn., etw. auf den / Hals 1.; jmdn. auf die / Schippe 1.; / schwer geladen haben Laden, der; -s, Läden/- I . jPl. Läden/ (kleines) Geschäft: ein moderner L. in der Hauptgeschäfts­ straße; ein L. an der Ecke; ein L. für Lebensmittel, Kurzwaren; die Läden schließen um 18 Uhr — II. Fensterladen: die L., Läden öffnen, schließen; die L. (Jalousien) herunterlassen + s a lo pp den L. kennen (einen Betrieb, den Ablauf von etw. genau kennen); den L. schmeißen (etw. schaffen, bewältigen; etw. leisten) Laden zu Laden I| -hüter, der (überalterte, un ­ modern gewordene) Ware, die in einem Geschäft schon lange angeboten w ird, aber nicht mehr od. nu r schwer abgesetzt werden ka nn; -kasse, die Behälter in einem Laden, der die Tageseinnahmen enthält; - m iete, die; -preis, der Einzelhandelspreis; -Schluß, der Geschäftsschluß: kurz vor L. betrat er das Ge­ schäft; -straße, die Straße, in der sich viele Läden befinden; -tisch, der langgestreckte, tischähnliche Vorrichtung in einem Geschäft, hinter der der Verkäu­ fer steht und Waren verkauft: hinter dem L. stehen; + etw. unter dem L. verkaufen (Mangelware nicht offen anbieten, sondern für bestimmte K und en reser­ vieren) Ladej -rampe, die Bampe (1.2); -raum, der der für die Ladung (LI) nutzbare Baum eines Transport­ m ittels lädieren jsw. Vb.; hat/ etw. leicht beschädigen: die Möbel sind beim Umzug lädiert worden, wirken ziemlich lädiert Ladung, die; -e n 1.1 . Gesamtheit der in einem Transportmittel untergebrachten, unterzubringenden Güter, Fracht: der Frachter löschte seine L.; die L. gut verstauen; die L. bestand aus Kisten und Säk- ken; eine L. Holz — 2 . die für eine Sprengung od. einen Schuß bestimmte abgemessene Menge Spreng­ stoff od. Munition: die L. für eine Sprengung vor­ bereiten; eine L. Schrot — 3 . u m g . größere Menge von etw.: als der W agen durch die Pfütze fuhr, bekamen die Fußgänger eine L. Schmutzwasser ab — 4. P h y s . einem Elementarteilchen jeweils inne­ wohnende positive od. negative A rt von Elektrizität od. die energetisch nutzbare, aus der quantitativ unterschiedlichen Verteilung dieser verschiedenen Teilchen im Atom, Molekül od. einem Körper sich ergebende, sich als Spannung äußernde Tendenz zum Ausgleich dieses Unterschieds — II . J u r. Aufforde­ rung, vor Gericht od. einem anderen Untersuchungs-
Lafette — lahm 709 organ zu erscheinen, Vorladung: er erhielt eine L. Lafette, die; -, - n M il. tragendes, fahrbares Gestell eines Geschützes: der Sarg des verstorbenen Staatsoberhauptes wurde auf einer Lafette ge­ fahren Laffe, der; -n, -n u m g . Geck: ein geschniegelter, aufgebla sener, junger L. Lage, die; -n 1. Art, wie etw., jmd. liegt: eine waagerechte, horizontale, schräge L.; der Kranke wurde in eine bequeme, ruhige L. gebracht; etw. in die richtige L. bringen — 2 . Art, wie ein Ort, Gebäude gelegen ist, A r t der räumlichen Umgebung eines Ortes, Gebäudes: eine G aststätte in verkehrs­ günstiger L .; der Kurort, die Stadt hat eine klima­ tisch günstige L.; die geographische L. eines Ortes; in höheren Lagen (höher gelegenen Gebieten) muß m it Frost gerechnet werden — 3 . die zu einer Zeit allgemein od. in einem bestimmten Rahmen w irk­ samen, etw., jmd n. bestimmenden Verhältnisse, Zustände Umstände, Bedingungen: eine günstige, vorteilhafte, bedenkliche L .; die militärische, inter­ nationale, wirtschaftliche L .; die rechtliche L. der Sache; jmd. befindet sich in einer mißlichen, g e­ fährlichen, verzweifelten, ausweglosen, prekären L.; jmdn. in eine peinliche L. bringen; in eine üble L. geraten; die L. spitzt sich zu, wird besser; er war in der (glücklichen) L. (war imstande), uns helfen zu können;versetze dich einmal in meine L .!; sich einer veränderten L. anpassen; den Ernst der L. begreifen; die L. überblicken, sofort erfassen; nach L. der Dinge war nichts anderes zu erwarten — 4 . (durch A u feinanderlegen sich ergebende) Schicht: eine L. Watte, Stroh — 5. der als Aus­ schnitt a u s ' dem Gesamtumfang einer Stimme od. eines Instruments durch eine bestimmte Höhe ge­ kennzeichnete Bereich von Tönen: die hohe, mittlere, tiefe, untere L. der menschlichen Stimme, der Klarinette — 6. umg. Runde (3): eine L. Bier ausgeben, schmeißen -f- um g. die L. peilen (erkunden, wie die Dinge liegen); — / Herr der L. sein, bleiben Lage zu Lage 3| -bericht, der Bericht über die ge­ genwärtige L age: einen L. geben; -besprechimg, die Lagen/lagen| -schwimmen, das Sport Wettkampf im Schwimmen, bei dem ein Schwimmer, eine Schwimmstaffel hintereinander in vier Schwimmarten jeweils meist 100 Meter schwimmt; -Staffel, die vgl. - s chwimmen; -weise fAdv.f in Lagen (4): das Obst wird mit Zucker 1. in Steintöpfe gelegt Lage {plan, der (maßstabgerechter) Plan , Übersicht über die Anordnung bes. von Gebäuden, Räumen in ihrer Umgebung: jmdm. den Weg anhand eines Lageplans erklären; der L. des Werkes Lager, das; -s, -, auch Läger 1. jPl. -f Schlafgele­ genheit: ein bequemes, einfaches L.; ein Sofa als L. für jmdn. zurechtmachen — 2 . jPl. - / von einer größeren A nz ah l Menschen zu vorübergehendem Aufenthalt bezogene Unterkunft, meist außerhalb von Ortschaften, aus Zelten, Baracken od. einfachen Gebäuden bestehend: ein L. (Zeltlager) aufschlagen , abbrechen; ein Kriegsgefangener ist aus dem L. (Gefangenenlager) geflohen; er konnte als Häftling aus dem L. (Konzentrationslager) entkommen — 3. fPl. -/ Gruppe von Menschen, Parteien od. Staaten m it gleichen (politischen) Anschauungen, Zielen: das sozialistische L.; das L. des Friedens; die Wähler waren in zwei L. gespalten — 4 . fachspr. Vorratsraum, Speicher für Waren: die Läger auf- füllen, räumen; Ware auf L. (vorrätig) haben; die Lieferung erfolgt ab, frei L.; auf L. liegen (in einem Vorrats-, Speicherraum aufbewahrt werden) — 5* fPl. - j T ech n . Maschinenelement zur Stützung od. Führung eines anderen sich drehenden od. schwingenden Teils: das L. ölen, schmieren — 6. jPl. -/ Jägerspr. Ruheplatz von Hase, Kanin­ chen, Fasan, Schnepfe, Rebhuhn • f umg. etw. auf L. haben (etw. beizutragen haben; etw. sagen, mitteilen wollen) Lager/lager| -bestand, der Bestand an Waren in einem Lager; -fähig \A d j.\ geeignet für längeres Lagern (3.1); -fener, das offenes Feuer im Freien, um das man sich lagert; -getreide, das L a nd w . durch anhaltenden Regen niedergedrücktes Getreide; -halle, die vgl. Lagerraum; -h altung , die jo. Pl.f Gesamtheit der Arbeitsprozesse in einem Lager (4); -haus, das Gebäude zum Lagern von Waren Lagerist, der; -en, -en Arbeiter in einem Lager (4); Lagerverwalter Lager| -kapazität, die Kapazität in bezug auf das Lagern (3.2): die Nutzung der vorhandenen L.; - leiter, der Leiter bestimmter Arten eines Lagers (2) lagern jsw. Vb.; hat/ 1,1. sich an einem Ort im Freien niederlegen, -setzen und rasten: wir lagerten uns im, ins Gras, am Waldrand, im Schatten, im Kreis ums Lagerfeuer 1.2 . jmdn. betten, jmdn., etw. in bestimmter Weise a uf einer Liegestatt hinlegen, auf eine Liegestatt legen: die Schwester lagerte den Kranken auf eine, einer Trage; das gestauchte Bein mußte ruhig gelagert werden — 2 . sein Lager (1) an einem bestimmten Ort haben: die Gäste muß­ ten eine N acht auf Luftmatratzen 1. (schlafen); O über der Stadt lagerte (lag 2.1 .2) eine brütende Hitze — 3 .1 . auf Lager (4) liegen: in dem Kühlhaus 1. leichtverderbliche Lebensmittel; das Bier, der Wein muß noch 1., um die rechte Reife zu erlangen 3.2 . Waren in einem Lager (4) aufbewahren: Lebens­ m ittel im Kühlhaus 1. Lager| -obst, das gelagertes od. lagerfähiges Obst; - ra u m, der Raum, in dem etw. gelagert wird; -statt, die; -, - Stätten Lager (1): sich von seiner L. er­ heben; -Stätte, die 1. Lagerstatt — 2 . G e ol. größeres natürliches Vorkommen eines nutzbaren Stoffes in der Erde; -Verwalter, der Verwalter eines Lagers (4); -Wirtschaft, die jo. P l.j fachspr. Gesamtheit der Ökonomik, Organisation und Technik in der Lagerhaltung Lagune, die; -, -n durch einen Streifen Land od. ein Korallenriff vom Meer fast völlig abgeschnittener (flacher) Teil des Meeres: die Lagunen Venedigs lahm jA d j.j 1.1 . durch einen körperlichen Schaden in der Bewegung gehindert: er ist von Geburt an 1. (hüftlahm); ein lahmes Pferd; einen lahmen Arm haben; 1. gehen (hinken 1) 1.2 . um g. durch (ein­ seitige) Belastung erschöpft, kraftlos geworden: meine Arme sind ganz 1. vom Koffertragen — 2. umg. 2.1 . eine lahme (nicht überzeugende) Entschuldi­ gung, Ausrede 2 .2 . eine lahme (schwunglose) Dis­ kussion; ein lahmer Vortrag 2.3 . ein lahmer (in seinen Reaktionen und in seinem Denken langsamer) Bursche - f jmdm. zureden wie einem lahmen / Gaul; jmdn. / krumm und 1. schlagen 46*
710 lahmen — Land lahmen fsw. Vb.; hat/ lahm gehen, hinken: er lahmt (auf einem B ein); das Pferd lahmt lähmen /sw, Vb.; hat/ etw. lähmt etw., jmdn. etw. ru ft bei etw., jmd m . (vorübergehend) eine Lähmung hervor: der Schlaganfall hatte ihn rechtsseitig ge­ lähmt; er ist s eit zwei Jahren gelähmt; vor Schreck standen sie wie gelähmt da; O die Angst lähmte ihn (machte ihn für Momente unfähig zu denken, etw. zu tun); die ständigen Ärgernisse hatten seine Schaffenskraft gelähmt lahm|legen fVb.f etw. zum Erliegen bringen: durch das Unwetter, den Nebel wurde der ganze Verkehr lahmgelegt; durch den Stromausfall wurde die Produktion lahmgelegt Lähmung, die; - e n durch einen körperlichen Schaden bewirkte Schwäche od. Unbeweglichkeit eines Gliedes od. Unbeweglichkeit des ganzen M en ­ schen: eine einseitige, rechtsseitige L .; eine L. beider Beine Laib, der; -(e)s, -e landsch.: ein L. Brot (ein ganzes rundes Brot) Laich, der; -(e)s, -e von einer Masse aus Schleim od. Gallert umgebene, meist im Wasser abgelegte Eier von Fischen, Amphibien, Schnecken; dazu laichen /sw. Vb.; hat’/ den Laich oblegen: die Frösche haben gelaicht Laie, der; -n, -n 1. jmd., der auf einem bestimmten Gebiet keine Fachkenntnisse h at: in dem Fach bin ich (völliger) L .; das kann ein L. nicht beurteilen — 2. Rel. ev. kath. nicht in einem geistlichen Amt stehender Christ LaienIbruder, der R el . k a th . Mitglied eines geist­ lichen Ordens ohne geistliche Weihen laienhaft fAdj.f wie ein Laie (1), wie von einem Laien, nicht fachmännisch: ein laienhaftes Urteil; etw. i. ausführen Laien[ -kunst, die fo. PI ./ Kunst von Menschen, die nicht beruflich als (ausgebildete) Künstler tätig sind ; dazu -künstler, der; -Schwester, die vgl. Laien­ bruder; -spiel, das Theaterstück für das Laien­ theater; -theater, das jo. PI ./ vgl. -kunst Lakai, der; -en, -en 1. Diener in Livree — 2 . (finan­ ziell) abhängiger, kriecherischer und dienstbeflissener Mensch Lake, die; -n starke Salzlösung zum Einlegen: Heringe, Fleisch, Gurken durch L. konservieren L&ken, das; -s, - landsch. Bettuch: ein weißes L.; ein L. über das Bett breiten; das L. glattziehen lakonisch /A dj.f treffend, m it wenigen Worten: eine lakonische Erklärung; 1. antworten Lakritze, die; -, -n als Süßigkeit verwendete schwarze Masse aus Mehl, Zucker und einem Extrakt aus der Wurzel des Süßholzes lala /in der Verbindung/ umg . so 1. leidlich gut: das Wetter war so 1.; es geht ihm so 1. lallen /sw. Vb.; hat/ (etw.) unartikuliert, in unvoll­ ständigen Wörtern sprechen, stammeln: das Baby lallte; der Betrunkene lallte etw. Unverständliches xLama, das; -s, -s südamerikanisches kleines Kam el ohne Höcker 2Lama, der; -/ -s , -s tibetanischer buddhistischer Priester, Mönch Lamelle, die; -, -n jvorw. PI./ 1. Techn. dünne Scheibe, Rippe (2) aus Metall als Teil an einem metallenen Körper zum Abstrahlen (1) von Wärme: die Lamellen des Heizkörpers, der Zentralheizung, des Zylinders an luftgekühlten Motoren — 2 . B o t . eines von vielen dünnen, scheibenförmigen, strahlen­ förmig angeordneten Teilen an der Unterseite des Hutes von Blätterpilzen lamentigren /sw. Vb.; hat/ umg. ständig, unnötig jammern, Magen: sie lamentierten bei jeder Klei­ nigkeit Lamento, das; -s, -s u m g . lautes Gejammer: ein L. erheben Lametta, das; -s, /o. Pl.j schmale lange Streifen aus Silberpapier, die zum Schmücken des Weihnachts- baumes verwendet werden: den Tannenbaum mit L. schmücken Lamm, das; -(e)s, Lämmer Junges von Schaf od. Ziege: weiße Lämmer; sie ist sanft wie ein L.; dazu lammen /sw. Vb.; hat/ ein Lamm zur Welt bringen: das Schaf hat gestern gelammt Lamm/lammj -feil, das; -fromm /A dj./ vorw. s p ö tt. sehr sanft, ruhig: ein lammfrommes Pferd Lammsjgeduld, die u m g . /emot./ sehr große Geduld: der hat ja wirklich eine L.! Lampe, die; -, -n 1. Vorrichtung, Gerät mit einer künstlichen Lichtquelle: die L. ein-, auss chalten; die L. brennt, leuchtet, erleuchtete den Raum nur schwach; beim Licht einer L. lesen, schreiben — 2. Glühlampe: eine neue L. einschrauben; die L. ist durchgebrannt + u m g . einen auf die L. gießen (Alkohol trinken) Lampen| -fieber, das starke nervöse Erregung, Angst vor öffentlichem Auftreten: bei seinem ersten Auf­ tritt hatte er L.; er kennt kein L.; -licht, das /o. PI./: bei L. lesen, schreiben; -schirm, der: ein L. aus Glas, Plast, Stoff Lampion, der; -s, -s [. .ploq, auch . .pio] Lampe (1) aus buntem Papier: für das Kinderfest, Gartenfest Lampions aufhängen Lampion|fest, d as: ein L. im Garten feiern lancieren /sw. Vb.; hat/ [laq si:.., auch läsi:] 1.1 . jmdn. auf geschickte, aber nicht ganz redliche Weise in eine gute Position bringen: er hat seinen Neffen in den Vorstand lanciert 1.2 . etw. 1. geschickt, aber in nicht ganz redlicher Weise dafür sorgen, daß etw. in die Öffentlichkeit kommt, verbreitet wird: eine Nachricht, Meldung (in die Presse) 1. Land, das; -(e)s, Länder 1. /o. PL/ der nicht mit Wasser bedeckte feste T eil der Erdoberfläche: A m­ phibien leben im Wasser und auf dem L .; die Insel ist.dem festen L. vorgelagert; nach der langen See­ reise wieder festes L. unter den Füßen haben; an L. gehen; das Meer hat die Wrackteile an L. geschwemmt; die Inseln meldeten bei der Sturm­ flut L. unter (Überschwemmung) — 2. /o. PL/ ab­ gegrenztes, genutztes, bebautes Stück Boden, Acker: er h at ein Stück gutes, (un)fruchtbares, sandiges L. erworben; das L. bestellen, bebauen; das L. um ­ graben — 8 . jo. Pl.j das durch die Landwirtschaft geprägte Gebiet im Gegensatz zur Stadt: er wohnt auf dem Lande, ist auf dem Lande aufgewachsen; seine Ferien auf dem Lande verleben; aufs Land ziehen — 4 . jo. PI ./ (geographisch charakteristisches) Gebiet, Gegend: flaches, fruchtbares,gebirgiges,kah­ les L.; zur Küste hin fällt das L. ab — 5. geo- grapisch, politisch begrenztes (Staatsgebiet, Staat (1.2): das L. Belgien; die sozialistischen, kapitali­ stischen Länder; die Bewohner eines Landes; im Innern eines Landes; er befindet sich außer Lan­ des; /inder Verbindung/veraltend / außer Lan­ des gehen; /B R D / Bund und Länder (Bundesländer)
landab — Landschaft 711 + L. und Leute (ein Land und seine Bewohner) kennenlernen; um g . jmd. ist wieder im Lande (ist nach längerer Abwesenheit wieder an dem Ort, an dem er ansässig ist); L. (einen Ausweg) sehen; — aus aller Herren Ländern land/Land| -ab /Adv./ + / landauf, L; -ambu- latorium, das Ambulatorium für die Landbevöl­ kerung; -arbeit, die jo. Pl.j Arbeit in der Landwirt­ schaft; -arbeiter, der jDDBj veraltend «Zs Lohn­ arbeiter in einem landwirtschaftlichen Betrieb be­ schäftigter W erktätiger: im Sozialismus sind die L. gesellschaftliche Eigentümer der landwirtschaft­ lichen Betriebe; -auf jAdv.j - f L, landab (überall im Land 5); -aufenthalt, der Aufenthalt, Urlaub in ländlicher Umgebung; -bev ölkerung, die auf dem Lande wohnende Bevölkerung; -bewohner, der vgl. - bevölkerung Lande zu landen 1.11-bahn, die Piste, auf der Flug­ zeuge landen; -erlaubnis, die: das Flugzeug hat L. erhalten; -klappe, die F lu g w . ausfahrbares Teil an der Tragfläche von Flugzeugen zur Erleichterung von Start und Landung landen, landete, ist/hat gelandet 1. (ist) 1.1. mit einem Luft-, Baumfahrzeug auf einer Piste, einem Landeplatz, auf dem Boden der Erde od. eines H im ­ melskörpers aufsetzen und damit den Flug beenden: das Flugzeug ist soeben, der Pilot ist sicher ge­ landet; das Raumschiff ist auf dem Mond gelandet 1.2 . mit einem Wasserfahrzeug an der Küste an­ kommen und an La nd gehen: die Schiffbrüchigen sind mit einem Rettungsboot auf der Insel ge­ landet; wir landeten mit dem Schiff in einer stillen Bucht — 2 . jmdn., etw. mit einem Luft- od. Wasser­ fahrzeug auf der Erde, an Land absetzen (hat): der Gegner hat (mit Landungsbooten) Truppen und Material gelandet — 8. umg. (ist) irgendwo 1.8.1. un freiwillig irgendwohin gelangen, geraten: der Fahrer ist mit seinem W agen im Straßengraben gelandet; wenn du so weitermachst, wirst du noch im Krankenhaus 1. 8 .2 . hier wären wir nun glück­ lich gelandet (angekcmmen) — 4 . (hat) der Boxer vermochte eine linke Gerade am Kopf seines Geg­ ners zu 1. (vermochte den Gegner mit einer linken Geraden am K opf zu treffen) + umg. bei jmdm. nicht 1. können (bei jmdm. kei­ nen Anklang finden, von jmdm . abgewiesen werden); — im / Hafen der Ehe 1. Landjenge, die /PI. -n/ schmaler Streifen Land z wi­ schen zwei Meeren, Seen: die L. von Korinth Lande |platz, der Platz, auf dem ein Flugzeug landen kann Länderef, die; -en fvorw. Pl.j großer privater Grundbesitz: die Ländereien der Großgrundbesitzer wurden enteignet Länder| -grenzen, die jPl.j Grenzen zwischen Län­ dern; -kampf, der sportlicher Wettkampf zwischen Mannschaften zweier od. mehrerer Staaten; -spiel, das vgl. -kampf; -vergleich, der vgl. -kampf Landes/landes| -bischof, der R el. e v . eine Landes­ kirche leitender Geistlicher; -färben, die /P l.j Farben der Fahne eines Landes: die österreichischen L. rot-weiß-rot; -grenze, die; -kirche, die R el. ev . größte Verwaltungseinheit der evangelisch-luthe­ rischen Kirche in der DDB und der BBD: die sächsische, lutherische L.; -kundig jAdj.j das be­ treffende Land gut kennend: wir hatten einen landes­ kundigen Reiseleiter; er ist 1.; -regierung, die L e­ gierung eines Bundeslandes in der BBD und in Österreich; -spräche, die: die offizielle L. in Indien ist Hindi; -üblich jA dj.j in dem betreffenden Lande üblich: landesübliche Sitten; -verrat, der strafbare staatsfeindliche Handlung(en) :jmdn. wegen Landes­ verrats anklagen; dazu -Verräter, der u. verräte­ risch jA dj.j; -Verteidigung, die jo. P l.j Gesamtheit der Maßnahmen zum (bewaffneten) Schutz eines Staates od. einer K oalition vor einem gegnerischen m ilitärischen Überfall; -Währung, die Land/land| -flucht, die jo. Pl.j unter k ap. Verhält­ nissen auftretende, m it der starken Ausprägung des Gegensatzes zwischen Stadt und Land einhergehende Abwanderung der Bevölkerung, Arbeitskräfte vom Land in die Stadt; -friedensbruch, der jo. Pl.j Jur. jBBDj strafbare Handlung gegen die innere staat­ liche Ordnung jvom Strafrecht der BBD oft auf außerparlamentarische Kampfaktionen oppositionel­ ler demokratischer Kräfte bezogenj; -gang, der S e e - mannsspr. 1. Urlaub od. Freizeit in einem Hafen mit der Erlaubnis, an Land zu gehen: er hat L. — 2. Steg als Verbindung zwischen K a i und Schiff, der zum Betreten od. Verlassen des Schiffes dient; -g e­ m einde, die Gemeinde ohne Stadtrecht, ländliche Gemeinde; -gericht, das Gericht in der BBD , dem mehrere Amtsgerichte unterstehen; -g raf, der A n ­ gehöriger des Adels im Bang zwischen Graf und Herzog; -jugend, die auf dem Lande lebende Jugend; - ka rte, die auf eine Fläche projizierte, maßstab­ gerecht verkleinerte zeichnerische Darstellung (eines Teils) der Erdoberfläche: eine geog raphische, p oli­ tische L .; einen Ort auf der L. suchen; -kind, das jmd., der auf dem Lande aufgewachsen und dadurch geprägt ist: er ist ein L.; -kreis, der ein ländliches Gebiet umfassender K reis (3) mit einem Kreistag als oberstem staatlichem Organ, in der DDB neben dem Stadtkreis die nächstkleinere Einheit nach dem Bezirk (1); -läufig jAdj.; nur attr.j: die landläufige (allgemein übliche) Meinung ist, daß . . . ; landläufige Vorstellungen; -leben, das Leben in ländlicher Umgebung: er liebt das L. ländlich jAdj./ das Land (3) betreffend: eine länd­ liche Gemeinde; ländliche Sitten Land] -luft, die jo. P l.j die in ländlicher Umgebung vorherrschende, für sie typische reine, nicht ver­ schmutzte Luft: der Aufenthalt in gesunder L.; - m a s chine, die in der Landwirtschaft eingesetzte Kraft- od. Arbeitsmaschine; -xnasse, die fa ch sp r . großes zusammenhängendes Festland: die L. Asiens; - nähme, die; -, jo. Pl.j Eroberung und Besiedlung eines Gebietes, bes. in der Zeit der Völkerwanderung: die L. der Norweger auf Island; -partie', die v e r ­ a lte n d Ausflug in ländliche Umgebung: eine L. machen; -plage, die jo. Pl.j Plage, Bedrängnis, N ot, die ein größeres Gebiet befallen h a t : die Mücken sind in diesem Jahr eine wahre L.; -rat, der /in der B B D j Leiter der staatlichen Verwaltung eines Kreises (3); -ratte, die umg. scherzh. jvorw. aus der JSicht des Seemannsj jmd., der auf dem Festland lebt, nicht zur See fährt; -regen, der anhaltender, leichter Begen in einem größeren Gebiet; -rü ck en, der G eo g r . langgestreckter Höhenrücken Landschaft, die; -, - e n 1. (größeres) Gebiet (1.1), das durch natürliche (od. von Menschen hervorgerufene) Gegebenheiten ein einheitliches eigenes Gepräge auf­ weist: eine heitere, malerische, gebirgige, frucht­ bare L .; den Charakter der L. erhalten — 2. Land­
712 landschaftlich — 3lang schaftsbild (1): eine L. von Ruisdael; zu 1 land­ schaftlich /A d jn ich t präd./: die landschaftlichen Schönheiten unserer H eim at; eine L herrliche Ge­ gend Landschafts| -bild, das 1. Bild mit einer Landschaft als M otiv — 2 , das charakteristische Ä ußere einer Landschaft; -malerel, die jo. Pl.j Gattung der Malerei, die landschaftliche M otive zum Gegenstand h a t; -sc hü tz, der durch Rechtsvorschriften geregelter Schutz von Landschaften gegen Beeinträchtigungen od. Verunstaltungen; -Schutzgebiet, das Land| -Seite, die fo. Plf die der See abgewandte S eite: sie wandten sich nach der L.; - sitz, der /unter bürgerl. Verhältnissen/ größeres {herrschaftliches) Anwesen auf dem Lande (3): der englische Pre­ mierminister gab auf seinem L. einen Empfang Landsj -knecht, der zu Fuß kämpfender Söldner des 15. u. 16. Jhs.; -mann, der /PL -leute, selten - männer/ M ann, der aus dem gleichen Lande, der gleichen Gegend stammt: er ist mein L., ein L. von mir {er stammt aus meiner Heimat); wir sind Lands­ leute {haben dieselbe Heimat); dazu -männin, die; -nen Land| -Straße, die befestigte Straß e außerhalb von Ortschaften; -Streicher, der v era lten d jmd., der keinen festen W ohnsitz, kein geregeltes A rb eits­ verhältnis hat und, oft auf zweifelhafte Weise seinen Lebensunterhalt bestreitend, umherzieht;-Streitkräfte, die /PI./ Teil der Streitkräfte zum Ausfuhren von Kampfhandlungen, militärischen Operationen auf dem Lande (1); -strich, der Teil, Streifen eines Ge­ bietes, einer Landschaft: ein schwer zugänglicher, fruchtbarer L .; -ta g , der die Vertretungskörperschaft der Länder in der BRD und in Österreich; -technik, die /o. PI ./ 1 . Teilgebiet der Landwirtschaftswissen­ schaft, das die Mechanisierung und Automatisierung landwirtschaftlicher Produktionsprozesse zum Inhalt hat — 2. die für die Mechanisierung und Automati­ sierung landwirtschaftlicher Produktionsprozesse ein­ gesetzten M aschinen, Geräte: die moderne L. ein- setzen; -tier, das Tier, das auf dem Land (1) lebt Landung, die; -en /zu-landen 1 u. 2/ das Landen; zu 1.1: eine harte, weiche L. auf dem Mond; zu 2: die L. von Truppen Laiidungs| -boot, das Wasserfahrzeug m it geringem Tiefgang, das zum Landen (2) von Truppen und Material dient; -brücke, die vom Ufer, der Küste aus ins Wasser führender Bau, an dem Schiffe anle- gen können; -fahrzeug, das vgl. -boot; -Steg, der vgl. -brücke Land/land| -Urlaub, der Urlaub, den ein Seemann an Land verbringt: er hat nach großer Fahrt seinen ersten L. angetreten; -YOgt, der im Mittelalter vom Kaiser, Landesherrn eingesetzter Statthalter im Rang eines Grafen; -Warenhaus, das Einkaufszentrum, großräumige Verkaufsstelle auf dem Lande mit einem typischen Sortiment an Lebensmitteln und Industriewaren; -weg, der 1. Feldweg für Fahr­ zeuge — 2 , /o. PL; als Gegensatz zum Seeweg/ Güter auf dem L. (per Bahn, m it dem Kraftfahrzeug) ver­ senden; -wind, der fo. Pl.j Wind vom Land zum Meer hin; -wirt, der /noch BRD/ 1. Besitzer od. Pächter eines landwirtschaftlichen Betriebes — 2 . für die Landwirtschaft ausgebildete Fachkraft: er ist staatlich geprüfter L.; - Wirtschaft, die 1, jo. PL/ Zweig der Volkswirtschaft, der Pflanzen- und Tierproduktion sowie auch Forstwirtschaft, J agd und Binnenfischerei umfaßt: die moderne sozialistische L.; er arbeitet in der L. — 2 . /noch BRD/ privater bäuerlicher Betrieb: er betrieb nebenbei eine kleine L.; zu 1 -wirtschaftlich /A d j.; nicht Präd./: land­ wirtschaftliche Betriebe, Maschinen, Kulturen, Produkte; die landwirtschaftliche Nutzfläche, Pro­ duktion; eine landwirtschaftliche Produktionsge­ nossenschaft / auch LPG/ (sozialistischer genos­ senschaftlicher Großbetrieb in der Landwirtschaft der DDR) Landwirtschafts zu Landwirtschaft 1| -betrieb, der; - Wissenschaft, die Wissenschaft, die die Produktiv­ kräfte und die Produktionsverhältnisse in der La nd­ wirtschaft erforscht: die Akademie der Landwirt­ schaftswissenschaften der DDR Land|zunge, die schmaler, ins Meer od. in einen See reichender Streifen Land xlang, länger, längste /Adj.; / auch lange/1.1 . /be­ zeichnet im Vergleich zur Breite die jeweils, oft wesentlich größere räumliche A usd ehnung eines Gegenstandes, Raumes, einer Fläche in der Rich­ tung der waagerechten Erstreckung/ 1.1 .1 . /einer Maßangabe nachgestellt/ das Zimmer ist vier Meter 1. und drei Meter breit; ein 150 Kilometer langer Fluß; dieses B rett ist drei Meter länger als das andere, ist einen Meter zu h 1.1 .2 . /ohne Maßangabe/ eine lange Straße; ein langer, schmaler Raum; die längste Brücke der W elt 1.2 . /bei vorw. eindimensio­ nal empfundenen Gegenständen, Körpern/ von re­ la tiv großer, im Unterschied zu anderen möglichen Erstreckungen meist sehr großer Ausdehnung in einer Richtung 1.2 .1 . /einer Maßangabe nachgestellt/ ein zehn Meter langes Seil; die Strecke ist 100 Me­ ter 1. 1 .2 .2 . /ohne Maßangabe/ lange Arme, Beine; eine lange Strecke, Reihe; ein langer Faden; ein langer Mast, Gang; lange (bis zu den Füßen rei­ chende) Hosen; der Rock ist zu 1.; einen Mantel länger machen lassen; sich 1. (seiner ganzen Länge nach) hinlegen 1.3 . groß gewachsen, von hohem Wuchs: ein langer Kerl, Mann; er ist 1. und hager — 2.1 . /bezeichnet die bestimmte zeitliche Ausdehnung, Dauer; einer Maßangabe nachgestellt/: er hat vier Stunden 1. gewartet; einen Augenblick 1. zögerte er 2.2 . / ohne Maßangabe/ von relativ großer zeitlicher Ausdehnung, Dauer: ein langer Urlaub, Vortrag; eine lange Pause, Rede; die Tage, Nächte werden wieder länger; er verstarb nach langer Krankheit; das hat sich vor langer Zeit zugetragen; acht lange (scheinbar sehr langsam verrinnende) Stunden haben wir gewartet — 3 . ausführlich: einen langen Brief schreiben + 1. und breit, des langen und breiten zu ausführ­ lich: etw. 1. und breit, des langen und breiten er­ klären, erzählen; seit langem (seit langer Zeit); — den längeren / Arm, Atem haben; etw. auf die lange Bank schieben; lange / Finger machen; ein langes ^ Gesicht, einen langen / Hals machen; etw. von langer Hand (her) vorbe­ reiten; am längeren Hebel sitzen; über / kurz oder L; ein langes Laster; eine lange / Leitung haben; jmdm. eine lange / Nase zeigen; alle / t Nasen L; auf lange Sicht; den lieben, langen / Tag; jmdm. wird die / Zeit 1. 2lang /Adv./ umg. 2entlang:ich muß auch da 1. 3lang /Präp. m it Akk.; dem Nomen nachgestellt/ u m g . Entlang: den Weg 1. standen Birken, standen Menschen Spalier
langärmelig — Längsseite 713 langj -ärmelig jAdj./ mit langen, bis zu den Hand­ gelenken reichenden Ä r m eln : eine langärmelige Bluse; -armig jAdj.j Techn. mit langem Hebelarm; - ärmlig /Adj./ s. -ärmelig; -atmig /Adj./ zw aws- führlich, weitschweifig: 1. über etw. berichten; eine langatmige Schilderung; -beinig jAdj.j mit relativ langen Beinen (1): ein langbeiniges, staksiges Fohlen, Kalb lange, länger, am längsten /Adv.; / auch xlang, längst/ 1. sich über eine relativ große zeitliche Aus­ dehnung, Dauer hinziehend: 1. schlafen, wegbleiben; etw. dauert L; er hat dreimal so 1. gebraucht wie ich; das ist länger als ein Jahr her — 2 . seit gerau­ mer Zeit: er ist schon 1. fertig, weiß das schon L — 3. /in der Verbindung! umg. 1. nicht längst nicht: das ist noch 1. nicht alles + salopp jmd. wird nicht mehr 1. machen (wird bald sterben) Länge, die; - n 1. /vorw. Sg.j 1.1, die jeweils grö­ ßere räumliche Ausdehnung im Vergleich zur Breite in der waagerechten Erstreckung: L., Breite und Höhe eines Zimmers; dieL . der Straße; eine Straße von 18 Kilometern L.; ein Brett der L. nach (in der Längsrichtung) durchsägen; Leisten in ver­ schiedenen Längen (Abmessungen in der Längs­ richtung) 1.2 . die relativ große, im Unterschied zu anderen möglichen Erstreckungen meist sehr große Ausdehnung in einer Richtung: die L. der Arme, Beine, Hosen, eines Rockes, Fadens, Mastes, einer Strecke; Sport das Pferd gewann mit einer L. (Pferdelänge) Vorsprung; unser B o o t wurde um eine halbe L. (Bootslänge) geschlagen 1.3 . er rich­ tete sich in seiner ganzen L. (Körperlänge) auf; er fiel der L. nach hin (fiel so, d aß er ausgestreckt am Boden lag) — 2 . relativ große zeitliche Aus­ dehnung, Dauer: die L. eines Jahres, Vortrags — 3 . Ausführlichkeit, Breite: die L. deines Briefes, des Romans hat mich ermüdet; der Film hat Län­ gen (ist zum Teil langatmig) — 4 . jo. Pl.f in Graden (1.2, 1.3) gemessener Abstand eines Ortes auf der Erdoberfläche vom Nullm eridian in Greenwich: die­ ser Ort liegt auf dem 20. Grad östlicher, westlicher L. (östlich, westlich vom N ullm eridian in Greenwich) + etw. zieht sich in die L. (etw. dauert länger als er­ wartet); etw. in die L. ziehen (etw. verzögern 1.1) länge[langjAdv.j umg. mit dem ganzen Körper, aus­ gestreckt: 1. im Gras liegen; 1. hinfallen langen /sw. Vb.; hat/ umg. 1.1. sich etw., jmdn. 1. die Hand nach etw., jmdm. ausstrecken, um es, ihn anzufassen, zu ergreifen: er langte sich ein Glas und stieß mit an; er langte sich seinen Sohn, um ihm die L eviten zu lesen; /m it Richtungsangabel: er langte sich an den Kopf; er langte sieh ein Formu­ lar aus der Schublade, vom Tisch 1.2 . in die Tasch e 1. (hineingreifen); nach ein em Glas 1. (grei­ fen 1.1) — 2 . etw. langt bis irgendwohin etw. reicht, erstreckt sich bis irgendwohin: das Kleid langte (ihr) gerade bis zum K nie; der Vorhang langt bis zum Boden — 3 .1 . genügen, ausreichen: ich glaube, das Brot langt nicht (bis zum Montag); das Essen langte ihm nicht zum Sattwerden 3.2. mit etw. 1. (auskommen) 4- umg. jmdm. langt es (jmds. Geduld ist zu Ende); jmdm. eine 1. (jmdm. eine Ohrfeige geben); eine gelangt bekommen (eine Ohrfeige bekommen) Längenj -grad, der jP l. - e/ Fläche zwischen zwei um einen Grad (1.2 ,1 .3) auseinanderliegenden Längen­ kreisen: der Ort liegt auf dem 20. L .; -kreis, der G eog r . gedachter, durch die Pole verlaufender K reis um die Erdkugel; -maß, das jPl. -e/ eine für die Be­ rechnung der Länge verwendete Einheit langjentbehrt /Adj.; vorw. attr.f lange Zeit ent­ behrt: ein langentbehrter Genuß Lange[weile, Lange|weile, die; -/Langenweile /Gen., Dat. Langeweile od. Langerweile, wenn ohne A rt.: Langerweile; o. PI .! unangenehmes Gefühl des Un­ beschäftigtseins, a ls unangenehm empfundene M u ­ ße, Wartezeit: L. haben; an L., Langerweile lei­ den; sich die L. zu vertreiben suchen; etw. aus Langerweile tun Lang/lang| -flnger, der veraltend scherzh. Dieb; - fristig jAdj.j 1.1 . für eine lange Frist geltend: lang­ fristige Verträge 1.2 . etw. 1. (lange vorher, für eine lange Zeit im voraus) planen; -gehegt /Adj.; vorw. attr.j: sich einen langgehegten (seit langem gehegten) Wunsch erfüllen; -gestreckt /A dj.; vorw. attr.j von langer Erstreckung: eine langgestreckte Hügelkette, Mauer; -gezogen /Adj.; vorw. attr.j in die Länge (2) gezogen, lange anhaltend: ein langgezogener Heul- ton; -haarig jAdj.; nicht adv./ mit langem Haar; - holz, das jo. Pl.j gefällte Baumstämme über sechs Meter Länge, von denen alle Ä ste entfernt worden sind: eine Fuhre L .; -jährig jAdj.; nur attr.j 1. schon viele Jahre bestehend: langjährige Erfahrungen, B e­ mühungen — 2 . lange Zeit dauernd: ein langjähriger Auslandsaufenthalt; -lauf, der Lauf (1.2) über eine große Distanz beim Ski-, Eissport; -lebig [A dj.; nicht adv.j von Natur aus von langer Lebensdauer: lang­ lebige Pflanzen , Tiere; O langlebige (dauerhafte, strapazierfähige) Konsumgüter, Industriewaren; - legen, sich jVb.j umg. sich (zum Ruhen, Schlafen) hinlegen: ich lege mich noch ein wenig lang länglich jAdj.j im Verhältnis zur Breite relativ lang, etwas länger als üblich: ein längliches Gesicht, Päckchen; ihr G esicht wirkt durch die Frisur 1. Iang/Lang| -liegen jVb.j umg . ausgestreckt daliegen, liegen (1.1); -m ut, die; -, jo. P l.j große Geduld: jmds. L. mißbrauchen; dazu -mütig jAdj.j sehr geduldig; -ohr, das sch erzh . Hase, Kaninchen od. Esel längs jPräp. mit Gen., auch mit Dat.j an etw. ent­ lang: 1. des Flusses, der Straße Längs[achse, die Achse in der Längsrichtung: eine Drehung um die L. langsam jA dj.j 1. von geringer Geschwindigkeit, Schnelligkeit: 1. gehen, fahren, arbeiten, sprechen, begreifen; er trank 1. und bedächtig; er schlug eine langsamere Gangart an — 2 . nicht schnell be­ greifend, schwerfällig: ein langsamer Schüler; er ist ziemlich 1. — 3. jadv.j umg. allmählich (1.2): es wird nun 1. Zeit, daß ich gehe; das wird mir 1. zu­ viel! ■f u m g . 1., aber sich er (allmählich) Langj -sehäfter, der; -s, - jvorw. P l.j Schaftstiefel; - Schläfer, der jm d ., der morgens (gern) lange schläft: wach endlich auf, du L .! Längs/längs| -faden, der in der Längsrichtung eines Gewebes, einer Stoffbahn liegender Faden; -falte, die in der Längsrichtung verlaufende Falte; -g e­ streift jA dj.j in der Längsrichtung gestreift; -rich- tung , die Richtung der jeweils größten räumlichen Ausdehnung in der waagerechten Erstreckung; - s chnitt, der Schnitt (4) in der Längsrichtung: den L. v on einem Wurm, Bauwerk hersteilen; -Seite,
714 längsseits — lasch die von der Längsrichtung gebildete S eite; -seits / A dv ./ Seemannsspr.: 1. gehen (an der Längsseite des Schiffes anlegen) längst /Adv.; / auch lange/ 1, schon lange, seit langer Zeit: das ist 1. bekannt, weiß ich L, habe ich 1. vergessen — 2 . fin der Verbindung! 1. nicht bei weitem nicht: hier ist es 1. nicht so schön wie bei uns zu Hause; das ist noch 1. nicht alles langstielig fAdj.; nicht adv.f 1.1* mit langem Stiel (1.1): langstielige Rosen 1.2 . m it langem Stiel (2): ein langstieliger Hammer, Löffel — 2 . unnötig lang, ausführlich und daher langweilig: sein Aufsatz ist 1.; eine langstielige Rede Langstrecken | -bomber, der Bombenflugzeug mit großer Reichweite; -lauf, der fo. PLf das Laufen über eine Distanz von mehr als 3000 Meter als leicht­ athletische Disziplin; -rakete, die Rakete mit großer Reichweite Längs|wand, die Wand an der Längsseite Languste, die; -n im M eer lebender langer, rötlich-violett gefärbter K r eb s ohne Scheren, dessen Fleisch als Delikatesse gilt lang/Lang| -weilen, langweilte, hat gelangweilt 1.1 . sich 1. Langeweile haben: ich habe mich schrecklich gelangweilt 1.2 . du langweilst mich mit deinen Geschichten (deine Geschichten interessieren mich nicht)!; -weilig /Adj.f 1.1 . eine langweilige (mono­ tone, uninteressante) Arbeit 1.2 . eine langweilige (reizlose) Gegend; ich fand sie 1.; -welle, die Phys. R un d f. lAbk. LW/ 1. elektromagnetische Wellen m it einer Wellenlänge im Bereich von 1 bis 10 K ilo ­ meter — 2 . /o. PLf Wellenbereich von 1; -wierig fAdj.f viel Zeit beanspruchend: eine langwierige Arbeit, Angelegenheit; langwierige Verhandlungen Langzeit sich über einen längeren Zeitraum er­ streckend] -fing, der: der L. einer Raumstation; - forschung, die; -gedäehtnis, das fo. PLf Psy ch . M ed. Fähigkeit, sich an lange Zeit zurückliegende Ereignisse zu erinnern lang|zeitig /Adj.; vorw. attr.f: langzeitige (sich über einenlängeren Zeitraum erstreckende) Beobachtungen Langzeit sich über einen längeren Zeitraum er­ streckend] -programm, das; -test, der; -therapie, die: eine L. mit Penizillin lang|ziehen jVb.f -}- jmdm. die s* Ohren 1. Lanze, die; -n aus langem Schaft mit Spitze be­ stehende mittelalterliche Stoß -, Stichwaffe 4- für jmdn. eine L. brechen (für jmd n. eintreten) Lanzette, die; -, - n M ed. kleines, spitzes, zweischnei­ diges Messer, bes. zum Impfen lanzettförmig fAdj.f in der Form eines langgestreck­ ten Rhombus lapidar fAdj.f kurz und knapp und kraftvoll wir­ kend: ein lapidarer Satz, Ausspruch; lapidarer Stil Lapislazuli, d er; - blauer, undurchsichtiger H alb­ edelstein Lappalie, die; -n [..io] etw. Belangloses, Un­ wichtiges: sich wegen einer L. streiten; 100 Mark sind eine L. für dich Lappen, der; -s, - 1 . kleineres Stück Stoff, das bes. zum Reinigen, Putzen (im Haushalt) benutzt wird: ein frisch zugeschnittener, umsaumter, bunter, nasser, öliger, schmutziger L .; einen L. auswringen; etw. mit einem L. aus-, abwisehen; den Fußboden mit einem L. aufwischen; die Schuhe mit einem L. putzen — 2. salopp femot. neg.f in diesem L. (Kleid) kannst du dich nicht mehr sehen lassen! — 3. fvorw. Pl.f s a lo p p Geldschein (von größerem Wert): das tun wir nicht umsonst, dafür muß er erst einmal ein paar L. hinblättern + umg. jmd. geht jmdm. durch die L. (jmd. ent­ kommt jmdm.); etw. geht jmdm. durch die L. (etw. entgeht 2, 3 jmdm.) lappig fA dj.; vorw. von Textilienf weich und schlaff, ohne die nötige Festigkeit, Form: ein lappiger Kra­ gen; die Bluse ist 1., sieht 1. aus läppisch fAdj.f 1. von albernem Benehmen zeugend: sein läppisches Gebaren, Gefrage; das ist nichts als läppische Spielerei; das war einfach 1. — 2. un­ bedeutend, lächerlich: er hatte nur noch eine läp­ pische Kleinigkeit zu erledigen; sich um ein paar läppische Pfennige zanken Lapsus, der; -s, - [PL ..u :s ] (leichter) Fehler, Ver­ sehen, bes. im Umgang m it anderen Menschen, beim Sprechen: einen L. begehen; mir ist ein L. unterlaufen, passiert Lärche, die; -, - n Nadelbaum der nördlichen Halb­ kugel mit weichen Nadeln, die im Herbst abfallen larghetto fAdv.f [..g sto] Mus. etwas getragen, etwas langsam (1) largo IAdv.f Mus. getragen, sehr langsam (1) Larifari, das; -s, fo. Pl.f unsinniges Gerede, Ge­ schwätz : das ist alles L .; mach nicht soviel L. Lärm, der; -(e)s, fo. PLf als störend, belästigend empfundene Geräusche von großer Lautstärke: ein unbeschreiblicher, unerträglicher, ohrenbetäuben­ der L .; der L. der Maschinen, des Verkehrs; die Kinder, Maschinen machen L .; der L, dringt durch die Wände; den L. bekämpfen; bei diesem L. kann man nicht arbeiten; L. (Alarm) schlagen; O viel L. (Aufheben, Rummel) um jmdn., etw. machen Lärm/lärm| -bekämpfung, die; -belästigung, die: etw. gegen die L. unternehmen; L. durch Flug­ zeuge; -empfindlich fAdj.; nicht adv.f empfindlich gegen Lärm: ich bin ziemlich 1. lärmen fsw. Vb.; hat/ Lärm verursachen: eine lär­ mende Menge; die Kinder 1. im Garten; der Motor lärmt larmoyant fAdj./ [..m öajant] weinerlich: in lar­ moyantem Ton sprechen; ein larmoyantes (rühr­ seliges) Theaterstück Lärm/lärm| -pegel, der Grad der Lautstärke von auf den Menschen einwirkendem Lärm: den L. senken; -quelle, die Ursache von Lärm; -schluckend IAdj.f schallschluckend; -schütz, der Schutzm aß­ nahmen) gegen Lärm Larve, die; -n [..fo , auch ..v o ] I. Erscheinungs­ form der Entwicklung von Insekten und bestimmten Tieren, die sie nach dem Schlüpfen aus dem Ei durchleben und in der sie äußerlich von dem ge­ schlechtsreifen Tier völlig unterschiedliches A u s ­ sehen haben, aus der sie sich erst später durch eine Metamorphose in das geschlechtsreife Tier verwan­ deln: die L. eines Schmetterlings; die L. ist aus dem Ei geschlüpft; die L. verpuppt sich — ,11. Maske in Form einer Nachbildung des ganzen Gesichts od. Kopfes, die auf das Gesicht od. über den K opf gestülpt wird od. Halbmaske, mit der nur der obere Teil des Gesichts verdeckt wird: eine L. aufsetzen, umbinden; das Gesicht hinter, unter einer L. verstecken; O er verbarg seine wahren Absichten hinter der L. des Biedermanns lasch fA dj.f energielos, schlaff (1.2): ein la scher
Lasche — Last 715 Händedruck; eine lasche Haltung, Stimme; er ist mir zu 1. Lasche, die; -n 1. T echn. meist schmales, flaches (metallenes) Verbindungsstück zweier B auteile: die Schienen werden durch Laschen verbunden — 2. als Verschluß dienendes Teil eines Gegenstandes: die L. des Briefumschlages; den Gürtel durch die L. (Schlaufe) ziehen — 3 . ledernes Teil, das die Lücke in der M itte eines Schnürschuhs verdeckt, Zunge (3.1): die L. am rechten Schuh ist abge­ rissen Laser, der; -s, - [le:.., la:..] Phys. Gerät zur Er­ zeugung intensiver kohärenter, gerichteter Licht­ strahlen bestimmter Wellenlänge Laser Phys.| - strahl, der; -technik, die fo. Pl.f Technik der Anwendung von Laserstrahlen lasieren jsw. Vb.; hat/ etw., bes. Holz, mit Lasur (2) überziehen: ein Gemälde L; lasierte Küchen­ möbel lassen (er läßt), ließ, hat gelassen 1.1 , fin Ver­ bindung mit einem I nf.; bei vorangehendem I nf. steht statt des Part. Prät. der Inf. von 1./ veran­ lassen, daß etw. geschieht, getan w ird : jmdm. etw. ausrichten L; jmdn. etw. entgelten, wissen 1.; er hat es mich wissen 1.; jmdn. kommen, rufen, bitten 1.; jmdn. warten 1.; jmdn. etw. (vor)lesen, erzählen, raten 1.; sich bedienen, verleugnen 1.; sich einen neuen Mantel schneidern 1.; den Hund apportieren 1.; ich habe mir sagen I. (ich habe erfahren), daß . . .; ich lasse bitten (führen Sie bitte den Besucher herein)! 1.2 . etw. aus, in etw. 1. durch entsprechende Handhabung (einer Vorrichtung) be­ wirken, daß etw. aus etw., etw. in etw. gelangt'. Wasser aus der Leitung, in die Wanne 1.; die Luft aus dem R eifen 1. — 2. /bei vorangehendem Inf. steht statt des Part. Prät. der Inf. von 1./ 2 .1 . fin Verbindung mit einem Inf.f jmdn. etw. tun I. in jmds. Tun, in ein Geschehen nicht eingreifen, es (in seinem Ablauf) nicht hindern, ihm keinen Wider­ stand entgegensetzen: jmdn. schlafen, ungestört arbeiten, reden, gewähren 1.; laß ihn doch er­ zählen!; sich nichts gefallen, sagen 1.; etw. hin­ gehen, durchgehen I.; laß dir nichts vormachen!; laß mich das m achen!; sich überreden, sich zu etw. verführen 1.; sich nichts (an)merken 1. 2 .2 . jmdm. etw. einräumen, gewähren: jmdm. Ruhe, Zeit, die Wahl 1.; den Kindern ihren Willen 1.; diese Arbeit hat mir wenig Freizeit gelassen 2.3 . jmdn. aus, in, auf etw. 1. jmdm. gestatten, einen Ort zu ver­ lassen, sich irgendwohin z u ' begeben: er h at den Vogel aus seinem Käfig gelassen; die Kinder in den Garten 1.; der Hund läßt niemanden auf das Grundstück 2.4 . /etw. läßt sich + Inf.f: der Riegel läßt sich (man kann den Biegel) schwer öffnen; diese Tür läßt sich nicht verschließen; dieses Material läßt sich gut biegen, verarbeiten; umg. scherzh . etw. läßt sich trinken, essen (schmeckt gut); hier läßt es sich aushalten, leben 2.5 . laß es dir schmecken (guten Appetit)! — 3 .1 . etw. nicht tun, etw. unterlassen: erst wollte ich kommen, habe es dann aber doch gelassen; laß das!; er konnte es nicht 1., sie zu necken; tu, was du nicht 1. kannst 3.2 . etw., von etw. 1. etw. einstellen (4.1): er kann das Rauchen nicht 1., hat das Rauchen, hat vom Rauchen gelassen; er kann vom Alkohol nicht -I. (das Trinken 1.2 nicht einstellen); von jmdm. 1.: er soll von ihr 1. (die Beziehungen zu ihr ab­ brechen )! — 4 .1 . etw. irgendwo, irgendwie 1. den Platz, Zustand von etw. nicht verändern: laß die Teller im Schrank!; er hat den Schirm zu Hause gelassen (vergessen 1.3); er h at eine Menge Geld im Wirtshaus gelassen (ausgegeben 2); laß alles, wie es ist; wir wollen es bei der Verein­ barung 1.; nichts unversucht 1. 4 .2 . etw. irgend­ wo 1. etw. irgendwohin oblegen, hinlegen: den Man­ tel 1. wir in der Garderobe; wo kann ich meine Tasche 1.?; wo habe ich nur meine Brille gelassen? 4.3 . laß ihn doch (in Ruhe) (hör auf, auf ihn ein­ zuwirken)!; laß ih n bei seiner Meinung (versuche nicht, ihn um zustimmen)!; jmdn. unbehelligt 1. (jmdn. nicht behelligen) — 5 . jmdm. etw. aus ­ händigen, überlassen: laß ihm das Buch!; können Sie mir das Stück nicht billiger 1. (verkaufen 1.1)? — 6. fin Aufforderungssätzen; laß(t) uns, 1. Sie uns + Inf.f: laßt uns gehen (wir wollen gehen)! -J- sich nicht zu 1. wissen (sich nicht fassen, be­ ruhigen können); umg. scherzh. das lasse ich mir gefallen (das ist sehr schön, so gut möchte ich es auch haben); — es auf etw. ^ ankominen 1.; jmdn., etw. nicht aus den / Augen 1.; sich (bei jmdm.) / blicken 1.; die / Finger von etw., jmdm. 1.; es gut sein 1.; kein gutes / Haar an jmdm. , etw. L; Haare 1. müssen; jmdm. freie / Hand 1.; von sich / hören 1.; auf jmdn. nichts kommen 1.; einer Sache freien / Lauf 1.; sich nicht ^ lumpen 1.; etw. / mitgehen 1.; das muß man ihm 1.; sich etw. nicht /* nehmen 1.; m it sich reden 1.; etw., jmd. kann sich / sehen L; das läßt / tief blicken; sich etw. nicht träu­ men L; sich treiben 1.; es sich / wohl sein 1.; jmdn. nicht zu Wort kommen 1.; jmdm., sich Zeit 1. lässig fAdj.f 1. ungezwungen: eine lässige Haltung; mit lässiger Geste grüßen; er lehnte sich 1. in den Sessel; er hatte sich den Mantel nur 1. um die Schultern g elegt — 2 . nachlässig (1.1): eine Arbeit 1. tun; dazu Lässigkeit, die; -, -en; zu 1: er über­ deckte seine Unsicherheit durch eine betonte L .; zu 2: seine L. im Bienst wurde getadelt läßlich fAdj.f 1. etw. nicht sehr genau nehmend: eine läßliche Auffassung von Sitte und Moral; ein Gesetz 1. auslegen — 2 . Reh kath. läßliche (ver­ zeihliche) Sünden Lasso, das, seltener der; -s, -s Riemen od. Leine mit einer Schlinge am Ende, die man einem Tier über den Kopf, das Gehörn wirft, um es einzu­ fangen Last, die; -, - e n 1.1 . etw. von größerem Gewicht, das getragen, transportiert, bewegt w ird : eine schwere L. tragen, aufgeladen bekommen; einen Esel mit Lasten beladen; der Kran hebt große Lasten 1.2 . fvorw. Sg.f größeres Gewicht, das auf etw., jmdm. ruht, auf etw., jmdn. einwirkt: das ist eine zu große L. für den leichten Wagen; <C> die L. der Verantwortung, Schulden 1.3 . psychische, physische Belastung, Mühsal: die L. des Alters; das Leben wurde ihr allmählich zur L.; ihr ist damit eine L. vom Herzen genommen 2. fnur im Pl.f (finanzielle) Verpflichtung, die der Inhaber eines Vermögenswertes zu erfüllen hat: steuerliche Lasten; auf dem Haus liegen erhebliche Lasten -f- jmdm. zur L. fallen (jmdm. Mühe und Un­ kosten bereiten); jmdm. etw. zur L. legen (jmdn. eines Vergehens beschuldigen); etw. g eht zu jmds.,
716 Lastarm — Lattenzaun einer Sache Lasten etw. wird jmdm., einer Insti­ tution, einem Betrieb als zu zahlende Verpflichtung auferlegt', die Reparaturen gehen zu Lasten des Herstellers Last] -arm, der Phys. Hebelarm, an dem das Ge­ wicht der Last (l.i) wirkt; -auto, das Lastkraft­ wagen lasten, lastete, hat gelastet 1. etw. lastet auf etw. sich mit seinem Gewicht auf etw., jmd m . befinden: das Gewicht des Rucksacks, der Rucksack lastete schwer auf mir, meinem Rücken; <0> dunkle Wolken lasteten über der Landschaft; die Ver­ antwortung, Sorge, v iel Arbeit lastete auf ihm — 2. auf dem Hause lastet eine Hypothek (das Haus ist m it einer Hypothek belastet) Lasten |aufzug, der Aufzug für Lasten (1.1) ^Laster, das; ~s, - a uf einen unmäßigen Lebens­ genuß gerichtete (und sittliche Grundsätze außer acht lassende) Gewohnheit: einem L. frönen; ein L. haben; das Trinken ist ein L. + salopp scherzh. ein langes L. (ein großer und hagerer Mensch) 2Laster, der; -s, - u m g. Lastkraftwagen: schwere L. rollen durch die Straßen lasterhaft /A dj.j einem, dem 1Laster (1) verfallen: ein lasterhafter Mensch; ein lasterhaftes (aus­ schweifendes, unsittliches) Leben führen; da zu Lasterhaftigkeit, die; -, - en jvorw. 8g./ Lasterleben, das vorw. s ch erzh . lasterhaftes Leben: er führte ein L. lästerlich jA dj.j 1. jvorw. aus religiöser Sichtj über jmdn., etw., was (anderen) als wertvoll gilt, über Gott schimpfend: 1. fluchen; lästerliche Reden führen — 2 . lasterhaft: ein lästerliches Leben führen Lästerjmaul, das salopp 1. jmd., der gern lästert (1) — 2. jo. Pl.j Veranlagung, Neigung, über andere, etw. zu lästern (1): er hat ein L. lästern jsw. Vb.; hat/ 1* über jmdn., bes. eine ab­ wesende Person, über etw. abfällig reden, Übles sagen: er wußte, daß hinter seinem Rücken über ihn gelästert wurde — 2 . R el. Gott schmähen, beschimpfen: er hat Gott gelästert Lasterjzunge, die u mg . Lästermaul lästig jA d j.j als störend, aufdringlich, beschwerlich empfunden xmd Abneigung hervorrufend: ein lästi­ ger Mensch, Besucher, Prager; eine lästige Pflicht; ein lästiger Auftrag; die Fliegen sind heute wieder 1.; jmdm. 1. sein, werden, fallen Last| -kahn, der Fahrzeug der Binnenschiffahrt zur Beförderung von Lasten, bes. von Schüttgut: Ziegel, Kohle, Kies mit einem L. befördern; -kraftwagen, der fauch LKW, Lkw/ zwei- od. mehrachsiger Kraftwagen zur Beförderung von Laoten von über einer bis zu 12 Tonnen; -Schrift, die B ank Ein­ tragung einer Schuld od. eines von einem Guthaben abzuziehenden Betrages; -tier, das Tier, das zum Tragen, zur Beförderung von Lasten dient: Esel, Kamele sind Lasttiere; -wagen, der Lastkraft­ wagen; -zug, der Lastkraftwagen mit Anhängern) Lasur, die; -, - e n 1. A nstrich aus durchsichtiger Farbe (2) od. Lack — 2 . durchsichtige Farbe (2), Lack (1): etw. mit (einer) L. überziehen Lasur| -färbe, die; -lack, der lasziv /A dj.j schlüpfrig, unzüchtig: laszive Worte, Blicke Latein, das; -s, jo. P l.j die lateinische Sprache • f umg. mit seinem L. am Ende sein (sich keinen Rat mehr wissen) lateinisch /A dj.j 1. die lateinische Sprache (die Literatursprache im antiken Rom; die A m ts- und Verkehrssprache im Römischen Reich und im Mittelalter, bes. in der Kirche des Mittelalters) — 2, die lateinische Schrift (Schreib-, Druckschrift 2 m it Rundbögen) latent jA dj.j als Möglichkeit vorhanden, aber noch nicht hervortretend, wirksam werdend: ein latenter Gegensatz; eine latente Krise, Feindschaft; dazu Latenz, die; -, jo. Pl.j Laterne, die; -, -n zur Nutzung im Freien durch ein Gehäuse (aus Glas und Metall) geschützte Lampe: eine L. anstecken, anzünden, auslöschen; über dem Tor hängt, vor dem Hause steht eine L .; eine L. m it einer Kerze, Glühbirne; unter einer L. (Straßenlaterne) parken Laternen| -garage, die umg. scherzh. Platz auf der Straße (unter einer Straßenlaterne), auf dem ein Auto immer wieder parkt; -pfähl, der im Boden befestigter, senkrecht stehender langer Teil einer Straßenlaterne; -sch ein, der jo. Pl.j Licht­ schein einer Laterne Lgtex, der; jo. Pl.j 1# milchig aussehende Emul­ sion aus in Wasser sehr fein verteilten Teilchen von Kunststoff od. Kautschuk, die für die Herstellung von Farben verwendet wird und beim Trocknen einen in Wasser unlöslichen Film (II) ergibt — 2 . milchig er S aft (verschiedener, vorwiegend) tropischer Pflanzen, aus denen Kautschuk gewonnen werden kann — 8 . umg, Latexfarbe: etw. mit L. streichen Latex |farbe, die m it Latex (1) hergestellte Farbe Latrine, die; -, -n für bestimmte Massenunterkünfte als Abort dienende Anlage, die von mehreren Perso­ nen gleichzeitig benutzt werden kann: auf der L. sitzen Lgtsch, der; -es, -en s alopp s. Latschen Latsche, auch Latsche, die; -, -n niedrige, strauchige Kiefer v latschen jsw. Vb.; ist/ salopp nachlässig (mit den Schuhen auf dem Boden schleifend) gehen: er ist über den Rasen gelatscht + salopp jmdm. eine 1. (jmdm. eine Ohrfeige geben) Latschen, der; -s, - salopp 1. einfacher Haus­ schuh, Pantoffel — 2 . (alter, abgetragener) Schuh + salopp aus den L. kippen (in Ohnmacht fallen; die Fassung verlieren) Latschenj, auch Latschen|kiefer, die Latsche Latte, die; -n 1, langes Stück Schnittholz m it rechteckigem Querschnitt in den Abmessungen von 16 bis 40 mal maximal 80 Millimetern: eine L. annageln; ein Gerüst aus Latten und Brettern; am Zaun fehlt eine L. (Zaunlatte) — 2. Sport 2.1 . querliegende Leiste (1), die beim (Stabhoch­ sprung übersprungen werden m uß : er hat die L. berührt, gerissen 2.2 . ein xTor (2.1) oben ab­ schließender Balken: der Schuß ging an, gegen die L. — 8. salopp jvon einem Menschen/ er ist eine lange L. (ist lang, hager) — 4 . um g. eine (lange) L. (große Menge) von Vorstrafen, Schulden haben Latten] -rost, der Rost aus Latten, der in Räumen mit nassem Fußboden als Auflage auf dem F uß­ boden vor Ausgleiten schützen soll; -zaun, der Zaun aus gitterartig angeordneten, auf einer Breitseite meist abgerundeten Latten
Lattich — laufen 717 Lattich, der; -(e)s, -e krautiger Korbblütler mit meist gelben Blüten Latz, der; -es, Lätze 1. Tuch, das kleinen Kindern vor die Brust gebunden wird, um ihre Kleidung beim Essen zu schützen — 2 . vorn an Böcken, Schürzen, Hosen angesetztes Teil, das die B ru st be­ deckt — 3 . klappenartiges knöpfbares Vorderteil an Trachten-, Kinderhosen -|- derb jmdm. eine, eins vor den L. knallen (jmd m . von vorn einen heftigen Schlag versetzen) Lätzchen, das; -s, - Latz (1) Latz, kose, die Hose mit einem Latz (2) lau /Adj./ 1 .1 . mäßig warm: der Kaffee, das Wasser ist nur 1.; ein laues Bad nehmen 1.2 . eine laue (angenehm milde) Sommernacht; die L uft ist 1. — 2. keine eindeutige Ablehnung, keine ein­ deutige Zustimmung zeigend: eine laue H altung, Kritik; ein lauer Mensch; laues (nur mäßiges) Interesse Laub, das; -(e)s, \o. P L / Gesamtheit der Blätter eines Baumes od. von Bäumen, eines Strauches od. von Sträuehern: junges, grünes, dichtes, schattiges, buntes, welkes, trockenes L .; das L. fällt von den Bäumen; das L. zusammenkehren, -harken Laubj -bäum , der zu den Laubhölzern gehörender Baum; -dach, das wie ein Dach wirkendes dichtes Laub eines Baum es, Strauches, des Waldes Laube, die; -, - n 1. kleines, einfaches H aus (aus Holz) in einem Garten zum Aufbewahren der Garten­ geräte, zum Aufenthalt, Übernachten im Sommer: aus Brettern eine L. bauen; vor der L. sitzen — 2. Laubengang (2) - f umg. ... und fertig ist die L. (und damit ist die Sache erledigt)\ Lauben| -gang, der 1. schattiger Weg unter den wie ein Dach wirkenden Kronen von in Reihen stehen­ den Bäumen od. unter einem von rankenden Pflan­ zen überdeckten Gestell aus Latten — 2 . bedeckter, gewölbter, nach einer Seite durch Arkaden offener Gang an Häusern, Bogengang; -kolonie, die K lein­ gartenkolonie; -pieper, der; -s, - berl. scherzh. Besitzer od. Pächter eines Kleingartens Laub| -frö sch, der klettergewandter, grüner od. dunkelbrauner Froschlurch, der meist auf Bäumen, Sträuchern lebt; -hölzer, die / PL/ zu den Bedeckt­ samern gehörende Bäume, auch Sträucher mit meist flächigen Blättern, die in der Regel im Herbst ab- fallen: Laub- und Nadelhölzer; -säge, die Säge m it einem höchstens zwei Millimeter breiten Säge­ blatt, m it der dünnes Holz, bes. Sperrholz, gesägt werden kann; -wald, der Wald aus Laubbäumen; - werk, das jo. PL/ die Blätter eines Baumes od. von Bäumen, eines Strauches od. von Sträuchern Lauch, der; -es, -e in zahlreichen Arten vorkommen­ des Liliengewächs m it weißen, roten od. gelben Dolden: zum L. gehören Zwiebel und Porree Laudatio, die; -, Laudationen/Laudationes [..e;s] m ündlich vorgetragene feierliche Würdigung der Verdienste eines Menschen: die L. halten; eine L. auf den Preisträger Lauer, die -j- auf der L. (im Hinterhalt wartend) liegen; sich auf die L. legen (auf jmdn., etw. lauern 1.1) lauern /sw. Vb.; hat/ 1.1 . versteckt, im Hinterhalt auf jmdn., etw. warten: er lauerte hinter der Tür auf seinen Nebenbuhler; die Katze lauert auf die Maus; die Spinne lauert in ihrem N etz; <C> in diesem Gebirge 1. (drohen 2) viele Gefahren 1 .2 . u m g , auf jmdn., etw. (voller Ungeduld) warten: wir 1. schon seit einer Stunde auf ihn, auf seine An­ kunft Lauf, der; -(e)s, Laufe 1.1 . /o. P l.j das Laufen (1.2 , 2.1), die (schnelle) Fortbewegung zu F uß: in seinem, mitten im L. innehalten; sich in L. setzen (zu laufen beginnen) 1.2 . das Laufen (2.1) über bestimmte Distanzen als sportlicher Wettkampf: der L. über kurze Strecken beginnt mit einem Tiefstart; der Favorit trat wegen einer Sehnenzerrung zum zweiten L. nicht mehr an; einen L. gewinnen — 2. /o. Pl.j Verlauf, Ablauf eines Vorgangs, P ro ­ zesses, einer Entwicklung: du kannst diesen Prozeß nicht in seinem L. beeinflussen; das ist der L. der Welt (so geht es im Leben vor sich); im L., Laufe (im Verlauf) des Sommers, Tages, Lebens, Ge­ spräches, der Geschichte — 3 . der L. (das Sicher­ strecken in einer bestimmten Richtung) des Flusses; den L. des Baches (den, am Bach) entlang gehen; der L. (die Bahn 1.2) der Sonne — 4 . Rohr von Handfeuerwaffen: der L. eines Gewehrs — 5 . J ä ­ ger spr. Bein von Hund od. Haarwild: die Läufe des Hasen — 6 . Mus. schnelle Folge von Tönen: einen L. blasen, spielen; perlende Läufe - f etw. nimmt seinen L. (etw. ist in Gang ge­ kommen und läuft folgerichtig ohne weiteres Z utun ab); einer Sache freien L. lassen etw. in seiner Entwicklung nicht zurückhalten: seiner Phantasie freien L. lassen; im L., Laufe der Zeit (allmählich) Lauf|bahn, die 1 . berufliche Entwicklung: eine wissenschaftliche, künstlerische, handwerkliche L. einschlagen — 2 . Sport 400 Meter lange elliptische Bahn für Wettkämpfe im Laufen (2.1) laufen (er läuft), lief, ist/hat gelaufen / / auch laufend/ 1.1 . sich zu F uß fortbewegen, gehen (ist): das Kind konnte bereits mit einem Jahr 1. (sich selbständig auf seinen Füßen fortbewegen); der Kranke konnte nur langsam, unsicher, am Stock 1.; in diesen Schuhen kann ich gut 1.; er lief im Zimmer hin und her; bis nach Hause laufe ich zehn Minuten; wir sind im Urlaub viel, den ganzen Tag gelaufen (gewandert) 1.1 .1 . (hat) sich Blasen, die Füße wund 1. (durch vieles Gehen Blasen an den Füßen, wunde Füße bekommen); sich müde 1. (vom vielen Gehen müde werden); in diesen Schuhen läuft es sich gut (kann man gut gehen) 1.1 .2 . nach etw. 1. viele Wege zurücklegen, um etw. zu bekom­ men (ist): nach diesem Buch bin ich lange ge­ laufen 1.1 .3 . um g. (aus Gewohnheit immer wieder) zu etw. Bestimmtem gehen (ist): er läuft in jeden Film (sieht sich jeden Film an), lauft alle Tage ins Wirtshaus, zu jedem Fußballspiel 1.2 . beschleunigt gehen, ohne schon zu rennen (ist): ich muß (rasch) noch zur Post, zum Bäcker 1. — 2 .1 . sich mit an­ gewinkelten Armen und so, daß immer nur ein Bein den Boden berührt, schnell auf seinen Füßen fortbewegen (ist): er lief, so schnell er konnte; um die W ette 1.; das Pferd läuft im Galopp, Trab 2.2 . (ist, hat) 2.2 .1 . etw. durch 2.1 in einem sport­ lichen W ettkampf erreichen: der Sportler ist B est­ zeit gelaufen, ist, hat einen neuen Rekord gelau­ fen 2 .2 .2 . (ist) 100 Meter in zehn Sekunden 1. (durch 2.1 in einem sportlichen Wettkampf zurücklegen) 2.3 . sich mit einem Sportgerät an den Füßen (in einem sportlichen Wettkampf so schnell wie möglich od. besonders kunstvoll) fortbewegen (ist, h a t):
718 laufend — Laufwerk Schlittschuh, Ski, Rollschuh 1.; ich bin, habe früher viel Ski gelaufen — 3 . (ist) etw. läuft 3*1. etw. bewegt sich in bestimmter Weise, Richtung: die Erde läuft (rotiert) um die Sonne; täglich 1. 200 Personenwagen vom Band (werden 200 Personen­ wagen fertiggestellt und rollen aus der Werkhalle); eine Masche läuft (bewegt sich in einer Linie auf- od. abwärts, so daß eine Laufmasche entsteht); die Finger des Pianisten liefen leicht und flink über die Tasten; O ein Zittern, Schaudern, Frösteln lief durch ihre Glieder; ein Gemurmel lief durch die Reihen 3.2 . ein Fahrzeug fährt: der Wagen ist erst 2000 Kilometer gelaufen; der Wagen läuft 150 Stundenkilometer (hat eine Spitzengeschwin­ digkeit von 150 Kilometer in der Stunde); /mit Richtungsangabef der Wagen, Zug läuft in die Halle; das Schiff läuft aus dem, in den Hafen; das Schiff läuft vom Stapel (wird nach seiner Fer­ tigstellung zu Wasser gelassen) 3.3 . etw. fließt: /mit Richtungsangabef das Wasser läuft aus der Leitung, in die Wanne; das Regenwasser ist in den Keller, Gul­ ly gelaufen; der Hahn läuft (ist aufgedreht, das W as­ ser fließt; ist undicht, tropft); ihm lief das Blut über das Gesicht, der Schweiß über die Stirn; die Trä­ nen liefen ihr über die W angen — 4 . eine Maschine, ein Gerät läuft eine Maschine, ein Gerät ist in Betrieb (ist): die Maschine, der Motor läuft (auf vollen Touren, ruhig, einwandfrei); die Kamera, das Tonband läuft; bei ihm läuft das Radio den ganzen Tag; die Uhr läuft (funktioniert 1.1) wie­ der — 5 . ein Film läuft ein Film wird gezeigt, steht auft dem Programm (ist): der Film läuft in allen Kinos, seit Freitag, im Fernsehen; das Interview ist im ersten Programm gelaufen — 6 . etw. läuft (in bestimmter Weise) etw. geht (irgendwie) von­ statten, vor sich, nim mt einen bestimmten Verlauf (ist): die Sache läuft, kann so oder so 1.; wir werden sehen, wie alles läuft; die Dinge 1. lassen; der Verkehr läuft wieder normal; diese Vorlesung läuft parallel (findet gleichzeitig statt) mit dem Vor­ trag; mein Antrag läuft (ist eingereicht, wird bear­ beitet) ; die Verhandlungen sind nicht so gelaufen, wie wir es uns vorgestellt haben — 7. (ist) der Vertrag läuft (über) (erstreckt sich über) zwei Jahre; das Anrecht läuft bis zum Ende der Spiel­ zeit + um g. etw. läuft wie geschmiert (etw. geht reibungslos vonstätten); — / Amok L; jmdm. in die / Arme 1.; am laufenden / Band; / Gefahr 1.; etw. läuft ins / Geld; sehen, abwarten, wie der / Hase läuft; die / Karre 1. lassen; jmdm. ist eine / Laus über die Leber gelaufen; von / Pontius zu Pilatus 1.; etw. läuft wie am / Schnürchen; / Spießruten 1.; gegen etw. /* Sturm 1.; jmdm. über den / Weg 1. laufend /Adj.; nicht präd.; / auch laufen/ 1. die laufenden (ständig wiederkehrenden 2) Ausgaben, Einkünfte — 2 . ununterbrochen, unablässig: wir arbeiten 1. an der Verbesserung dieser Methode; eine laufende Verbesserung der Methode — 3 . /nur a ttr ./ das laufende (gegenwärtige, gerade ablaufende) Jahr — 4 . /nur attr./ der laufende Meter (Meter einer Ware, der von einem B allen abgeschnitten wird) kostet zwanzig Mark + auf dem laufenden sein (über den neuesten Stand der Entwicklung unterrichtet sein; in seiner Tätigkeit das Erforderliche fristgemäß geschafft haben); jmdn. auf dem laufenden halten (jmd n» ständig über das Neueste unterrichten) lanfenjlassen, ließ laufen, hat laufenlassen, auch laufengelassen jmd n. (unbestraft) freilassen: den haben sie verhört und wieder 1., laufengelassen Läufer» der; -s, - 1 . Leichtathlet, der über bestimmte Distanzen in sportlichen Wettbewerben läuft: er ist unser bester L. über 100 Meter — 2. B allspiele Spieler, der bei bestimmten Mannschaftsspielen in der Position zwischen Verteidigung und Sturm spielt: er ist rechter, linker L. — 3.1 . langer schmaler Teppich 3.2 . Tischläufer — 4 . Figur im Schachspiel, m it der nur diagonal gezogen und ge­ schlagen werden kann: der weiße, schwarze L. — 5. T e ch n . rotierender Teil bestimmter Maschinen — 6 . Landw. junges Schwein (1.2) etwa vom vierten Lebensmonat an Lauferei, die; -, -en u m g . vieles (oft vergebliches} Laufen (1.1) nach etw., u m etw. zu erledigen: ich habe eine Menge L. mit der Sache gehabt Lauf[ -feuer, das - f wie ein L . : das Gerücht, die Nachricht verbreitete sich wie ein L. (sehr schnell); -f läche, die Fläche, mit der etw. bei der Fort­ bewegung den Boden berührt: die L. des A uto­ reifens, vom Ski, des Schuhs; -gitter, das im Vier­ eck aufgestelltes, zusammenklappbares niedriges Gitter, in dem das Kleinkind laufen lernen und spielen kann; -graben, der Mil. bis mannstiefer Graben, in dem m a n vor Geschossen geschützt ent­ langgehen kann läufig /A dj./: eine läufige (brünstige) Hündin; dazu Läufigkeit, die; -, /o. PI ./ Lauf| -junge, der meist junger M ann, der in einer Firma die Botengänge erledigt; -käfer, der in zahl­ reichen Arten vorkommender, meist räuberisch am Boden lebender, manchmal glänzend bunter Käfer mit langen Beinen; -katze, die Techn. den Teil einer Anlage (2) bildende Vorrichtung mit auf Schienen gleitenden Rollen, m it der Lasten horizon­ tal und vertikal bewegt werden; -künde, der vgl. •Kundschaft; Kundschaft, die Kundschaft, die nur gelegentlich im Vorübergehen, zufällig in einem Ge­ schäft kauft; -masche, die Masche an Strick-, Wirk­ waren, die sich gelöst und eine Reihe von Maschen, nach oben od. un ten gleitend, aufgelöst hat; -paß, der - f u m g . jmdm. den L. geben (die Beziehun­ gen zu jmdm. abbrechen); -planke, die zum Dar­ überlaufen für eine Person, zur Überwindung einer unpassierbaren Wegstrecke cd. eines Höhenunter­ schieds dienende Plank e; -Schrift, die leuchtende, sich auf einem Raster (3) über Glühlampen von rechts nach links bewegende Schrift, meist für Reklame od. Nachrichten; -schritt, der /in der Ver­ bindung/ im L. in der Fortbewegung zu Fuß mit gleichmäßigem Rhythmus in der A rt des Laufens (2.1): im L. ging es zum Bahnhof; -schuh, der 1. bequemer Schuh mit flachem Absatz — 2. Sport Schuh für das Laufen (2.1); -Steg, der 1.1 . vgl. - p lanke: wir gingen über den L. zum Schiff 1.2 . erhöhte stegartige Vorrichtung, auf der die M anne­ quins hin- un d hergehen und Modelle vorführen: die Mannequins führen die Kleider auf dem L. vor; -Vogel, der Vogel mit verkümmerten Flügeln, der nur laufen kann; -werk, das 1. einen Antrieb bewirkender Mechanismus: das L. eines Spiel­ zeugautos — 2 . Eisenb. Teil des Eisenbahn­ waggons, der Räder, Achsen und Federn umfaßt;
Laufzeit — läuten 719 - zeit, die 1. Bank Zeit bis zur Fälligkeit eines Kredits, Wechsels, einer Anleihe: der Kredit hat eine L., ein Kredit mit einer L. von fünf Jahren — 2.1 . Zeitdauer für das Durchlaufen, Zurücklegen einer Strecke: die L. eines Briefes 2.2 . Zeitdauer des Laufens (4): der Motor muß nach längerer L. überholt werden Lauge, die; -, -n 1.1. die L. {Wasser, in dem etw., bes. ein Waschmittel, gelöst ist) verdünnen 1.2 . alkalische wäßrige Lösung, die Lackmuspapier blau färbt Lauheit, die; -, -en/zulau2/ Laune, die; -, - n 1. vorübergehende bestimmte S tim ­ mung, Gemütsverfassung: er hat heute gute, schlechte L.; er ist in guter, schlechter L.; jmdm. die gute L. verderben; jmd. ist bei, in L. (in guter Stimmung) — 2 . /nur im PL/ unmotiviert wechselnde Stimmungen: wir mußten oft unter ihren Launen leiden — 3 . einer augenblicklichen Stimmung ent­ springender E infall: etw. aus einer L. heraus tun; das war nur so eine L. von mir + nach / Lust und L. handeln launenhaft /Adj./ voller Launen (2): ein launen­ hafter Mensch; er ist ziemlich 1. launig /Adj.f von guter Laune zeugend, bestimmt: eine launige Ansprache; 1. plaudern launisch /Adj./ launenhaft: ein launisches Mäd­ chen; er ist ziemlich 1. Laus, die; -, Läuse 1.1 . in zahlreichen Arten vor­ kommendes, flügelloses, blutsaugendes, als Pa rasit a u f der H aut von Menschen und Säugetieren leben­ des Insekt: er hat Läuse; ein Mittel gegen Läuse 1.2 . Blattlaus + urng. jmdm. ist eine L. über die Leber gelaufen (jmd. ist verärgert, hat schlechte Laune); sich eine L. in den Pelz setzen (durch eigenes Verschulden in eine unangenehme Lage kommen) Laus/laus| -bub, der oft sch e r z h . frecher (kleiner) Junge, Schlingel: er ist ein richtiger L.; so ein L .!; - b ü berei, die; -en Streich aus jugendlichem Über­ m ut; -bübisch /A dj.f wie von einem Lausbuben; ein lausbübisches Grinsen lauschen fsw. Vb.; hat/ 1.1 . horchen (1.1): jmd. lauscht am Schlüsselloch, an der Tür; wir merk­ ten, daß er gelauscht hatte 1.2 . jmdm., einer Sache aufmerksam zuhören: er lauschte dem Gesang; jmdm., seinen Worten aufmerksam 1. 1 .3 . durch Hinhören genau auf etw. achten: er lauschte auf die Schritte der Passanten Lguscher, der; -s, - 1 . jmd., der lauscht (1.1) — 2. Jägerspr. Ohr des Schalenwildes mit Ausnahme des Schwarzwildes lauschig /Adj.; nicht adv./ 1 .1 . verborgen und still gelegen, anheimelnd: ein lauschiges Plätzchen im Garten; lauschige Winkel der Altstadt — 1 .2 . eine lauschige (milde, stille und anheimelnde) Nacht Lause umg. femot.f\ -bengel, der frecher Bengel: so ein L.; -junge, der frecher Junge lausen /sw. Vb.; hat/ 1. sich, jmdn. 1. sich, jmdn. nach Läusen absuchen: die Affen 1. sich geg en ­ seitig — 2 . sa lopp jmdn. einer Leibesvisitation unterziehen: sie sind an der Grenze tüchtig ge­ laust worden — 3. salopp scherzh. jmdn. 1. jmdm. (beim Kartenspiel) sein Geld abnehmen, jmdn. schröpfen: sie haben ihn mächtig gelaust; er ist ganz schön gelaust worden -f- ich denke, mich laust der / Affe lausig /Adj.f 1. sa lopp gemein (IAA): ein lausiger Kerl — 2. salopp armselig (1): ein lausiges Nest; lausige (schlechte 2.1) Zeiten; laß deine lausigen (wenig wertvollen) paar Groschen stecken — 3 . u m g . /drückt im negativen Sinne emotional einen hohen Grad aus/: eine lausige Kälte; das tut 1. (sehr) weh ^aut IAdj.f 1.1 . kräftig im Ton, weithin hörbar: ein lautes Gelächter; laute Musik; man hörte einen lauten Schrei, kein lautes Wort; sie sprach mit lauter Stimme; sprich lauter!; 1. lachen, singen, aufschreien; seid nicht so 1.!; er ist 1. geworden (hat sich aufgeregt und zornig geschrien); O das kann man gar nicht 1. (nicht zu Außenstehenden), gar nicht 1. genug (nicht ausdrücklich genug) sagen 1.2 . eine laute Straße, ein lautes Haus (eine Straße, ein Haus mit viel Lärm); hier ist es mir zu 1. — 2. / in der Verbindungf etw. wird 1. etw. wird be­ kannt: das darf nicht 1. werden, darfst du nicht 1. werden lassen; es ist der Wunsch 1. geworden (geäußert worden), daß . . . 2laut /Präp. mit Dat., selten mit Gen./ entsprechend dem Wortlaut von, nach Angabe von, gemäß: 1. dieser Anweisung; 1. ärztlichem Gutachten; /o. er­ kennbare Rektion in Verbindung mit starkem Subst. im Sg. o. Art. u. Attr.f: 1. Fahrplan fährt der Bus in zehn Minuten; 1. Artikel vier der Verfas­ sung Laut, der; -(e)s, -e 1.1 . von einem Menschen, Tier m it dem Stimmorgan hervorgebrachte akustische E r ­ scheinung: keinen L. mehr vo n sich geben (still sein); nicht den leisesten L. hören lassen; ein L. der Überraschung; ein klagender L. 1 .2 . Geräusch, Ton: wir hörten seltsame, geheimnisvolle Laute — 2.1 . kleinste klangliche Einh eit der menschlichen Rede, die mit einem od. mehreren Buchstaben im Schriftbild dargestellt wird: der L. A, Sch; das System der Laute einer Sprache 2.2 . heimatliche, vertraute, fremde L aute (als Schall wahrgenom­ mene Äußerungen) — 3. fo. PI f Jägerspr. der Hund gibt L. (bellt) lautbar fA dj.; in der Verbindung/ etw. wird 1. etw. w ird bekannt: der Vorfall sollte auf keinen Fall 1. werden Laute, die; -, -n sechssaitiges Zupfinstrument mit ovalem, an einer Seite spitz zulaufendem, bauchigem Resonanzkörper lauten, lautete, hat gelautet 1.1 . etw. läutet in bestimmter Weise etw. hat einen bestimmten Wort­ laut: der Befehl lautete: „Fertigmachen zum Ab­ marsch!“ ; das' Testament hatte anders gelautet; wie lautet das Original? 1.2. die Antwort lautete günstig, tröstlich für uns (war, klang für uns günstig, tröstlich) 1.8. etw. la utet auf etw. etw. enthält eine bestimmte Festlegung: das Urteil lautete auf sechs Monate Freiheitsentzug, auf Freispruch; die Papiere 1. auf meinen Namen (sind auf^meinen Namen ausgestellt) läuten, läutete, hat geläutet 1.1 . eine Glocke läutet eine Glocke ertönt: die Kirchenglocken L; es läutet zu Mittag 1.2 . jmd. läutet die Glocke jmd. bringt eine Glocke zum Ertönen: der Küster läutet die Glocken — 2. landsch. 2.1. etw. läutet etw. klingelt (1.2): das Telefon, der Wecker, die Klingel läutet; es hat eben geläutet 2.2 . jmd. läutet jmd. läßt eine Klingel ertönen: sie läutete an der Woh­ nungstür
720 1lauter — Leben + etw. 1. hören (etw. andeutungsweise erfahren) ; — / Sturm 1. lauter fAdj.f geh. 1. rein, nicht mit anderem ver­ mischt: lauteres Gold; eine lautere (klare 1.1) Quelle; O er spricht die lautere (reine) Wahrheit — 2* aufrichtig, ehrlich: ein lauterer Mensch, Cha­ rakter; lautere (von Aufrichtigkeit zeugende) Motive al8uter findekl. Indef.pron.f u mg. sehr viel, nichts als, nur: er redete 1.'Unsinn, machte 1. Dumm­ heiten; 1. nette Leute; aus 1. Dankbarkeit; die Vase ist in 1. Scherben zersprungen; vor 1. Arbeit kommt er nicht ins Theater - f jmd. sieht den / Wald vor 1. Bäumen nicht Lauterkeit, die; fo. PL; zu Mauter 2/ läutern /sw. Vb.; hat/ 1. etw. von Schlacken, Ver­ unreinigungen befreien: Rohstoffe von tonigen Be­ standteilen 1. — 2. geh. etw. läutert jmdn. etw. führt dazu, d aß jmd. Fehler ablegt, innerlich reifer wird: das Unglück, Leid hat ihn geläutert; sich 1.: er hat sich geläutert; dazu Läuterung, die; -en Läute [werk, das Vorrichtung, die durch Läuten ein Signal gibt: das L. des Weckers, im Bahnwärter­ häuschen laut/Laut| -hals /A dv./ sehr laut : 1. singen, schreien, protestieren; -lehre, die fo. P l.j Phonologie lautlich /A d j.i nicht präd-.f die Laute (2.1) betref­ fend : die lautliche Form eines Wortes laut/Laut| -los fAdj.f ohne jeglichen Laut (1): 1. lachen, weinen; eine lautlose (absolute 2) Stille trat ein; sich 1. (geräuschlos) anschleichen; -malend fAdj.f vgl. -m alerei: lautmalende Wörter; -malerei, die Nachahmung von Geräuschen, Naturlauten, Klängen durch Sprachlaute; -Schrift, die Sp rach - w i s s . Schrift, die die einzelnen Sprachlaute in ihren Abstufungen exakt wiedergibt; -Sprecher, der Gerät, das elektrische Schwingungen niederer Frequenz in hörbaren Schall umwandelt: den L. einschalten; etw. durch L. übertragen, bekanntgeben; -stark fAdj.f: 1. (sehr laut) diskutieren; etw. 1. verkünden; ein lautstarker Streit; -stärke, die (subjektiv emp­ fundene) Stärke des Schalls: die L. läßt sich regu­ lieren; er lachte mit einer solchen L., daß die Umstehenden aufmerksam wurden; -Verschiebung, die Sprachwiss. nach bestimmten Gesetzen erfolgte Veränderung bestimmter Konsonanten, bes. in der Geschichte der deutschen Sprache Läut|werk, das Läutewerk lau|warm fAdj.f mäßig warm, lau: ein lauwarmes Bad; lauwarme Umschläge Lava, die; -, Laven fvorw. Sg.j [,.va] bei einem Vulkanausbruch ausgeworfenes, ausfließendes glü­ hend flüssiges Gestein: glühend e, erk altete, er­ starrte L. Lavendel, der; -s, - [ . .v . .] 1. fvorw. Sg.f zu den Lippenblütern gehörender niedriger Strauch mit schmalen Blättern und blauen duftenden Blüten: etw. duftet nach L. — 2. fo. Plf aus den Blüten von 1 gewonnener Duftstoff lavieren fsw. Vb.; hat, ist/ [., v ..] sich mit Geschick durch Schwierigkeiten hindurchbringen: er lav ierte vorsichtig zwischen den verschiedenen Interessen­ gruppen Lawine, die; -, -n a n Steilhängen (im Hochgebirge) abstürzende und dabei immer größer werdende M asse von Schnee, Eis, Geröll: eine L. ging nieder, hat die ganze Ortschaft unter sich begraben, mehrere Touristen verschüttet; O femot.f eine L. (Un­ menge) von Zuschriften Lawinen/lawineni -gefahr, die fo. PL/: es besteht L.; Vorsicht! L.; -sicher fAdj.f sicher vor Lawinen: die Paßstraße ist I.; -Warnung, die la x fAdj.f (in sittlicher Beziehung) ohne feste Grund­ sätze: eine laxe Auffassung von Moral, Pflicht; laxe Sitten; dazu Laxheit, die; -en Layout* Layout, das; -s, -s [leraut] Verlag sw. Entwurf, Gestaltung des Satzes (3.2) von Text und Bildern bes. einer Zeitung Laza rett, das; -(e)s, -e medizinische Einrichtung, Krankenhaus für Verwundete, für erkrankte A nge­ hörige der Streitkräfte Lebe| -hoch, das Hochruf: ein dreifaches L.; ein L. rufen, auf jmdn. ausbringen; -m ann, der jPL -männer/ v era lten d dem (sinnlichen) Genuß und dem Luxus lebender Mann Igben fsw. Vb.; hat/ 1.1 . durch Leben existieren, im Besitz von Leben sein: er lebt (noch); seine Eltern 1. nicht mehr; wir 1. im 20. Jahrhundert; er hat nicht mehr lange zu 1.; es ist eine Lust zu L; der lebende Organismus; die noch lebenden Nachkommen; /in Wunschformelnf: das B raut­ paar soll 1., es lebe das Brautpaar (es lebe hoch) !; lebende (keine künstlichen) Blumen; das lebende Inventar (der Viehbestand); O in ihr lebt ein fester Glaube (sie hat einen festen Glauben), ein e große Hoffnung; sein Ruhm wird ewig L; er wird in unserem Herzen, in .seinem Werk 1. (uns auch nach seinem Tod, durch sein Werk unvergessen bleiben); lebende (noch gesprochene) Sprachen 1 .2 . das, sein Leben, Dasein auf bestimmte Weise ge­ stalten, verbringen: anständig, menschenwürdig, bequem, unbeschwert, zufrieden 1.; er lebt gut (gönnt sich, was er sich gönnen k ann), sorgenfrei; er muß sparsam, vernünftig, gesund, enthaltsam 1.; zurückgezogen, gesellig 1.; sie lebt v on ihrem Mann getrennt; zu 1. verstehen, wissen; er hat gelebt (sein Leben genossen); im Wohlstand, Über­ fluß, in N ot 1.; in geordneten Verhältnissen 1.; auf sozialistische Weise arbeiten und L; in Har­ monie, Freundschaft miteinander 1.; unter fal­ schem Namen 1. — 2 .1 . von etw. seinen Lebensunter­ halt bestreiten: vom Einkommen, von der Rente L; von seiner Hände Arbeit 1. 2 .2 . von Fleisch, Gemüse, Kartoffeln 1. (sich ernähren) — 3 . seinen Wohnsitz irgendwo haben: an der See, im Gebirge, auf dem Dorf, in der (Groß)stadt L; <> er lebt (hat seinen geistigen Standort) in der Wirklichkeit; in einer Traumwelt 1. — 4. für jmdn.,1etw. L sein Leben jmdm., einer Sache widmen: für seine Kinder, die Wissenschaft 1.; jmdm., einer Sache 1.: er lebte ganz seinen Kindern, seinem Beruf, seiner Kunst, dem Augenblick - f nicht 1. und nicht sterben können (sich sehr elend, krank fühlen); — herrlich und in /* Freuden 1.; auf großem / Fuß(e) 1.; 1. wie / Gott in Frankreich; von der / Hand in den Mund L; wie er ^ leibt und lebt; von der /* Luft, von Luft und Liebe 1.; wie die /* Made im Speck 1.; auf, hinter dem / Mond 1.; in Saus und Braus 1.; über seine / Verhältnisse 1. Leben, das; -s, fo. PL/ 1.1 . fvom Menschen, vom Tier, von der Pflanzef das Existieren, Dasein als funktionierender Organismus, das vor allem durch Stoffwechsel, Wachstum, Fortpflanzung und A n ­
lebendgebärend — Lebensgefährte 721 passung an die Umwelt charakterisiert ist: die E n t­ stehung, Entwicklung, Erhaltung des Lebens; das L. als eine besondere Bewegungsform, als eine Existenzform der Materie; in ihm war kein L. mehr (er war gestorben); die K atze hat ein zähes L.; jmdm. das L. retten; sein L. verlieren; das kann dich das L. kosten; am L. hängen; er schwebte zwischen L. und Tod; einen Bewußt­ losen ins L. (Bewußtsein 3) zurückrufen; mit dem L. davonkommen; um sein L. kämpfen, laufen; der Wille, die Liebe zum L. 1 .2 . Zeitdauer, Ablauf von 1.1 eines einzelnen Lebewesens, bes. eines menschlichen Individuum s: ein kurzes, langes L.; am Ende seines Lebens erkannte er ...; Zeit seines Lebens, sein L. lang (solange er lebt od. lebte); sein L. währte 80 Jahre; aus seinem L. (von dem, was man früher erlebt hat) erzählen; eine Freundschaft für das ganze L. (bis zum Tode); zum ersten Mal im L. sah ich ihn 1.3 . von äußeren Bedingungen, von gesellschaftlichen Wechselbeziehungen sowie von der eigenen Führung und Gestaltung geprägte A r t und Weise von 1.1 eines Menschen, von M enschen: ein sorgloses, glückliches, einfaches L. führen; ein schweres, verpfuschtes L. haben; sein L. meistern, ändern; sich, jmdm. das L. angenehm, erträglich, schwer machen — 2 . die durch das Dasein der Menschen gegebene gesellschaftliche Wirklichkeit in ihren vielfältigen Ausprägungen und in Ihren Wir­ kungen auf und für den einzelnen als Teil der Gesell­ schaft: das tägliche, moderne, künstlerische, poli­ tische L .; Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens; aktiv im gesellschaftlichen L. stehen; die Wechsel­ fälle, Freuden, der E rnst des Lebens; das L. hat ihn ins Ausland verschlagen; das L. fordert sein Recht, verlangt Opfer; das L. hat ihm viel, wenig geboten, hat ihn hart angefaßt; gut mit dem L. fertigwerden; für ein besseres L. kämpfen; der Stoff dieses Romans ist mitten aus dem L. ge­ griffen; das L. auf dem Lande, in der Stadt — 3. Gesamtheit der Vorgänge, Tätigkeiten in einem Bereich, Betriebsamkeit: auf den Straßen, am Strande herrschte ein reges L.; um ihn herum brodelte das L. der Großstadt -f- um s L. kommen (umkommen 1); seines Lebens nicht mehr froh werden (ständig Sorgen haben); sich das L. nehmen, seinem L. ein Ende machen, setzen (Selbstmord begehen); wie das blühende L. (sehr gesund und schön) aussehen; mit dem L. ab­ geschlossen haben (nichts mehr erhoffen); für sein L. gern (sehr gern); am L. sein (leben 1.1); etw. ins L. rufen (etw. gründen); jmdm. nach dem L. trachten (jmdn. töten wollen); nie im L. (niemals); — mit beiden / Beinen fest im L. stehen; den / Bund fürs L. eingehen, schließen; ein / Kampf auf L. und Tod; einem j* Kind das L. schenken lebend/Lebend| -gebärend jA d j.; nicht adv.j lebende Jung e zur W elt bringend: lebendgebärende Tiere; Kreuzottern sind 1.; -gebürt, die lebend geborenes Kind; -gewicht, das fo. PL/ Gewicht eines lebenden Tieres vor dem Schlachten lebendig fAdj.f 1. Leben habend, lebend: ein leben­ diger Organismus; sie sind bei lebendigem Leibe verbrannt; <0 seine erstarrten Glieder wurden all­ mählich wieder 1. (belebten sich wieder); alte Ge­ schichten, Kamen wurden wieder 1. (kamen wieder in Erinnerung); dieses Ereignis steht mir heute noch 1. vor Augen; Pol. ök. die lebendige Arbeit (unmittelbare Verausgabung physischer und geistiger Kräfte im Arbeitsprozeß) — 2 . viel Bewegung zeigend, temperamentvoll, lebhaft: die Kinder sind sehr 1.; gegen Mittag wurde es auf den Straßen 1. — 8. lebhaft (2): er hat eine lebendige Phantasie; 1. erzählen, diskutieren + es von den Lebendigen nehmen (sehr hohe, über­ hohe Preise fordern); — jmd. ist mehr / tot als 1. Lebendigkeit, die; -, jo. PL; zu lebendig/ Lebens/lebens| -abend, der fo. PL / Lebenszeit nach der Berentung aus Altersgründen, Alter: seinen L. genießen; einen sorgenfreien L. haben; -abschnitt, der: die Studienzeit war für ihn ein wichtiger L .; - alter, das 1.1 . fo. PL/ Jahre, die ein Mensch lebt od. gelebt hat: ein hohes L. erreichen 1.2 . Alters­ stufe: Krankheiten treten in allen Lebensaltern auf; -art, die 1. Art und Weise zu leben: seine L. ändern — 2. fo. P l.j kultiviertes Benehmen, a n ­ sprechende Umgangsformen: er hat keine L.; -a uf- gabe, die Aufgabe, der man sein Leben widmet; - bäum, der mit der Zypresse verwandter Baum, Strauch; -bedingungen, die /PL/ die Lebensverhält­ nisse eines Menschen, der Bevölkerung bestimmende (materielle) Bedingungen: gute, gesunde L. schaf­ fen; Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeits­ und L .; -bejahend fAdj.f dem Leben gegenüber opti­ mistisch eingestellt: er war ein lebensbejahender Mensch; -bereich, der: Erfahrungen in allen Lebensbereichen (in allen Bereichen des Lebens) sammeln; -dauer, die 1. die durchschnittliche, m ittlere L! (Dauer des Lebens) dieser Tiere, Pflanzen beträgt. . . . — 2. Dauer der Funktionstüchtigkeit eines Gerätes; -ende, das fo. P l.j: er hat bis an sein L. an dieser Idee festgehalten; -erfahrung, die aus dem eigenen Leben gewonnene Erfahrung: er besitzt noch keine L., ist ein Mensch ohne, mit einer reichen L .; -erinnerungen, die jPl.f Erinnerungen am das eigene Leben, Memoiren: seine L. schreiben; - e rwartung, die fo. Pl.j statistisch ermittelte Anzahl der Jahre, die ein Organismus im Durchschnitt zu erwarten hat: die durchschnittliche L. der B ev öl­ kerung beträgt 75 Jahre; die L. ist gestiegen; - fähig fAdj.; nicht adv.f physiologisch imstande zu leben: das Kind war nicht 1.; -form, die 1. gesell­ schaftlich bestimmte A rt und Weise des (indivi­ duellen) Verhaltens: es bilden sich demokratische Lebensformen heraus; die sozialistische L. e n t­ wickeln — 2 . bestimmte physische Ausprägung des Lebens (1.1) von Organismen: unter dem Mikroskop seltsame Lebensformen betrachten; -frage, die für das Leben (1.3 ,2), Dasein und seinen Verlauf entscheidende Angelegenheit: die Erhaltung, Siche­ rung des Friedens ist eine L. für alle Nationen; - fremd fAdj.f weltfremd: er ist L; ein lebensfremder Mensch; -freude, die fo. Pl.f Freude am Leben (1.1): tiefe, überschäumende L .; er"war voller L .; - froh fAdj.f voller Freude am Leben (LI): ein lebensfroher Mensch; -führung, die fo. Pl.f A rt und Weise, wie jmd. sein Leben (1.2) einrichtet, ge­ staltet: seine bisherige L. ändern; eine vernünftige, sinnvolle L.; -gefahr, die fo. Pl.f (tödliche) Gefahr für das Leben (1.1): für den Verletzten bestand akute, keine L.; jmdn. unter L. retten; -gefähr­ lich fA dj.f mit Lebensgefahr verbunden: I. erkrankt sein; eine lebensgefährliche Verletzung; -gefährte, der jmd., mit dem man ein gemeinsames Leben (1.3) führt, bes. Ehemann: ein treuer L.; dazu
722 Lebensgefährtin — Leberkäse - gefährtin, die; -gefühl, das fo. PI ./ gefühlsmäs- sige Einstellung zum Leben (1.2): etw. hebt, steigert das L.; -geister, die jPl.j umg.: der Kaffee hat meine L. wieder aufgefrischt, geweckt (mich wieder frisch, munter gemacht); -gemein Schaft, die 1.1, ständiges eheliches Zusammenleben ohne stan ­ desamtliche Trauung 1.2 . eheliche Gemeinschaft — 2. B io l . Gesamtheit der in gegenseitiger Wechsel­ beziehung in einem natürlich abgegrenzten Lebens­ raum lebenden Tiere und Pflanzen; -gewohnheit, die die Lebensführung bestimmende Gewohnheit; -gier , die Gier, das Leben (1.2) zu genießen; -glück, das: ihre Ehe wurde geschieden, ihr L. war zerstört (sie konnte nicht mehr glücklich sein); -g roß fA dj.f in natürlicher Größe eines Menschen, T ie r s : eine lebensgroße Plastik; dazu -große fin der Ver­ bindungI in L. in natürlicher Größe: ein Porträt in L.; - haltungskosten, die fPl.f Geldaufwendungen, die zum Bestreiten des (individuellen) Lebensun­ terhalts der Menschen, Familien anfallen: die L. sind gestiegen, gesunken; -hunger, der vgl. -gier; dazu - hungrig fAdj.f; -inhalt, der Gesamtheit dessen, was das Leben (1.2) eines Menschen ausfüllt: nach einem echten L. suchen; die Arbeit, Musik, die Kinder sind ihr L .; - interessen, die fPl.f lebens­ wichtige Interessen; -jahr, das Jahr (2): das erste L .; er steht im 20. L. (zwischen dem 19. und 20. Geburtstag); -kamerad, der vgl. -geführte; -kosten, die fPl.f Lebenshaltungskosten; -k raft, die fo. Pl.f physische, psychische Voraussetzungen für die Bewä l- tigung des Lebens (1.3) : seihe L. war ungebrochen; - kunst, die fo. Pl.f Fähigkeit, das Leben (1.2) ge­ schickt zu meistern; dazu -künstler, der: er ist ein L .; - läge, die Lage, Situation im Leben (1.2): sich in al­ len Lebenslagen zurechtfinden; -lang fAdj.f ein ganzes Leben (1.2) lang; -länglich fAdj.f erst mit dem Tode endend: eine lebenslängliche H aftstrafe; 1. eine Schuld mit sich herumtragen; -la uf, der (schriftliche) Darstellung des Werde- und B il­ dungsganges eines Menschen: seinen L. schreiben, bei der Bewerbung vorlegen; -lust, die fo. Pl.f Lebensfreude; -lu s tig fA d j.f heiter, unbeschwert, voll Lebenslust: sie ist ein lebenslustiger Mensch, ist L; - m ilieu, das vgl. -Verhältnisse; -m ittel, das fvorw. Pl.f Nahrungsmittel: leicht verderbliche L. Lebensrnittel! -geschäft, das; -preis, der fvorw. P l.f; -Vergiftung, die Vergiftung durch den Genuß ver­ dorbener od. giftige Stoffe enthaltender Lebensmittel lebens/Lebens| -müde fAdj.f des Lebens (1.2) müde, überdrüssig: 1. sein; s ch er zh . du bist wohl 1. (willst du dich m it deiner Unvorsichtigkeit umbringen)'*; - m ut, der M ut, sich im Leben (1.2) zu behaupten: ihm fehlte der L.; - n ah fAdj.f wirklichkeitsnah: lebensnahen Unterricht erteilen; -nerv, der etw., das für die Existenz, das Funktionieren von etw. eine zentrale Rolle spielt: der L. der Wirtschaft; - niveau, das /o. Pl.f Niveau der Lebensbedingungen, bes. der Grad der Möglichkeit, die materiellen und geistig-kulturellen B edürfnisse zu befriedigen: die Verbesserung, Hebung des materiellen und kul­ turellen Lebensniveaus der Werktätigen; -n ot­ wendig fAdj.f notwendig zum Leben (1.1): ein lebensnotwendiges Organ; lebensnotwendige W a­ ren lebenj -spendend fA dj.; vorw. attr.f: die leben­ spendende Sonne; -sprühend fAdj.; vorw. attr.f sehr lebenslustig, temperamentvoll: sie war ein leben­ sprühender Mensch; eine lebensprühende Stadt (eine Stadt voller Betriebsamkeit, Lebenslust) Lebens/lebens| -raum , der B io l. Bereich, in dem eine bestimmte Lebensgemeinschaft verschiedener Organismen bestehen ka nn; -regel, die Richtschnur für die Lebensführung: sich etw. zur L. machen; - r etter, der jmd., der (einem) anderen das Leben (1.1) gerettet hat; -Standard, der jo. P l.f Lebensniveau, bes. in materieller Hinsicht: einen hohen L. erreicht haben; der materielle L.; -Stellung, die Anstellung auf Lebenszeit: dieser Arbeitsplatz ist praktisch eine L .; -Stil, der A rt der Lebensführung: es gehört zu seinem persönlichen L., daß er . . . ; -tüchtig fAdj.f das Leben (1.2, 2) meisternd, den Anforderungen des Lebens gewachsen: seine Kinder zu lebenstüchtigen Menschen erziehen; -umstände, die fPl.f jmds. persönliche Lebensverhältnisse; -unfähig fAdj.f physiologisch nicht imstande zu leben (1.1); -unter­ halt, der für das Leben (1.2) notwendiger finanzieller Aufwand: sich seinen L. selbst, durch seiner Hände Arbeit verdienen; für jmds. L. sorgen; -untüchtig fAdj.f das Leben (1.2 ,2) nicht meisternd, den Anfor­ derungen des Lebens nicht gewachsen; -Verhältnisse, die fP l.f gesellschaftliche, soziale Verhältnisse, die jmds. Leben (1.2) od. das Leben von Menschen be­ stim men; -Versicherung, die Versicherung (3), die bei Erreichen eines bestimmten Alters od. m it dem Tod des Versicherten zugunsten eines anderen fällig wird: eine L. abschließen; -voll fAdj.f das Leben (2) anschaulich widerspiegelnd: eine lebensvolle Darstellung; -wahr fAdj.f der Wirklichkeit ent­ sprechend; -wandel, der A rt der sittlichen Lebens­ führung: einen ordentlichen, leichtfertigen L. füh ­ ren; -weg, der: jmdm. gute Ratschläge für den L. (für sein weiteres Leben) mitgeben; -weise, die 1.1 . Lebensführung: eine gesunde, naturgemäße L. 1.2 . bes. von der Produktionsweise bestimmte, für eine Gesellschaft charakteristische A r t und Weise der Gestaltung des gemeinschaftlichen und i nd i ­ viduellen Lebens (1.3, 2); die sozialistische L.; - w erk, das (schöpferische) Leistung eines ganzen Lebens (1.2); -wert fAdj.f: sich das Leben 1. ge­ stalten (so gestalten, daß es sich lohnt zu leben); - wichtig fAdj.f notwendig, wichtig für das Leben (1.1, 1.2 ,2), für die Lebensbedingungen: lebenswichtige Interessen; -w ille(n), der Wille, sich im Leben (1.2, 2) zu behaupten: ein starker, unbeugsamer L.; -Zei­ ch e n, das Zeichen vorhandenen Lebens (1.1): das erste L. eines Kindes; der Verunglückte gab kein L. von sich; O wir haben lange kein L. (keine Nachricht 1) von ihm bekommen; -zeit, die fo. Pl.f: Anstellung auf L. (bis zur Berentung, bis zum Tode) Leber, die; -, -n 1.1 . größtes, bei Wirbeltieren und beim Menschen im rechten oberen T eil des Bauches liegendes Organ, das als Drüse Galle (1) absondert, an der Bildung von Eiw eiß und der Freisetzung von Traubenzucker beteiligt ist sowie der Entgiftung des Körpers dient: eine gesunde, kranke L .; <> der Är­ ger, Zorn frißt ihm an der L. (verursacht ihm K u m ­ mer) 1.2 . fo. Pl.f als Speise dienendes 1.1 von be­ stimm ten Schlachttieren + veraltend umg. frisch, frei von der L. weg (ohne Scheu, so wie man denkt) reden, sprechen; — jmdm. ist eine / Laus über die L. gelaufen Leber| -entzündung, die; -fleck, der brauner Fleck aus Pigmenten auf der Haut; -käse, der fo. Pl.f 1. landsch., bes. süddt. Hackbraten aus gewieg-
Leberkrebs — leeren 723 tem KalbSchweinefleisch, Speck und Gewürzen — 2. norddt. ostmdt. Leberpastete; -krebs, der /o. Pl.f; -leiden, das; -pastete, die aus Leber und Kalbfleisch bestehende Pastete; -trän, der bes. aus Dorschleber gewonnenes Öl mit hohem Vitam ingehalt; -wurst, die mit Leber zubereitete Wurst; + s a 1opp die beleidigte, gekränkte L. spielen (ohne Grund beleidigt, gekränkt tun) Lebe| -wesen, das organisches System, das befähigt ist, sich durch Stoffwechsel in seiner Umwelt selb­ ständig als Individuum zu erhalten, auf Reize zu reagieren, zu wachsen und sich fortzupflanzen: ein einzelliges, hochentwickeltes L .; -WQhl, das /PL -s od. - e; Abschiedsgruß/: jmdm. L. sagen (sich von jmd m. verabschieden) lebhaft fAdj.f 1.1 . temperamentvoll: ein lebhaftes Kind 1.2 . viel Bewegung zeigend: auf den Straßen herrschte ein lebhafter Verkehr 1 .8 . in der Klasse ging es 1. zu (gab es viel Bewegung und wurde viel geredet); L (angeregt) diskutieren — 2 . er ha t eine lebhafte (reich, stark entwickelte) Phantasie; 1. (an­ regend und temperamentvoll) erzählen — 8 . ihre Wangen überzog eine lebhafte (intensive) Kote; lebhafte (starke) Zustimmung, Ablehnung; er wurdd mit lebhaftem Beifall begrüßt — 4 . fvorw. adv.f jmdn., etw. 1. (sehr deutlich) in Erinnerung haben; das kann ich mir L vorstellen; dazu Leb­ haftigkeit, die; /o. PL/ Leb/lfib| -k uchen , der gesüßtes und stark gewürztes, haltbares Stück Gebäck in kleinem Format, das zu Weihnachten gegessen w ird, Pfefferkuchen; -los /Adj.f 1.1 . ohne ein Zeichen von Leben (1.1), tot: ein lebloser Körper; wie 1. dasitzen, daliegen 1.2 . der leblose (unbewegliche, starre) Ausdruck seines Ge­ sichts; -tag, der /in der Verbindung/ v era lten d u m g . (all) mein, dein, sein L. mein, dein, sein Leben (1.2) lang: mein L. werde ich daran denken; das habe ich mein L. noch nicht (noch nie) gesehen; -Zeiten, die /PL; in den Verbindungen/ bei, zu jmds. L. zu der Zeit, als jmd. lebte: zu meines Großvaters L., zu, bei L. meines Großvaters lechzen /sw, 76 .; hat/ geh. nach etw. 1. ein starkes Bedürfnis nach etw. (Erfrischendem) haben: nach einem frischen Trunk Wasser, einem schattigen Plätzchen 1.; O der ausgedörrte Boden lechzte nach Regen; nach Rache, Vergeltung I. leck /A d j.; von einem Wasserfahrzeug, Behälter/ beschädigt und dadurch undicht: ein leckes Schiff; der Tank ist 1.; das Boot wurde im Sturm 1. ge­ schlagen Leck, das; -(e)s, -e durch Schaden entstandene und dadurch (wasserdurchlässige Stelle, in einem Was­ serfahrzeug, Behälter: das L. im Schiffsrumpf, K es ­ sel; das Schiff hat ein L. (bekommen); das L. abdichten lecken /sw. 76.; hat/ I. (an) etw. 1. 1.1. mit der Zunge mehrmals an etw. entlang-, über etw. hinweg- gleiten: (sich) die Lippen, den Mund 1.; der H und leckte ihm die Hand; an einer Briefmarke 1. I . 2 . sich etw. durch 1.1 als Nahrung zuführen: an einer Eiswaffel 1.; Eis 1.; die K atze leckt die Milch — II. leck, undicht sein : der Kühler leckt - f u m g . wie gefeckt a ussehen (tadellos, ordentlich, sehr sauber aussehen); — leck mich am / Arsch; jmd. hat / Blut geleckt; sich alle zehn, die Fin­ ger nach etw. 1. lecker /A dj./ wohlschmeckend, appetitlich: ein leckerer Nachtisch; die gebratene Forelle sieht 1. aus Lecke rbis sen , der etw. besonders gut Schmeckendes: eine Platte mit pikanten L .; O künstlerische L. Leckerei, die; -, - e n /vorw. PL/ etw. Leckeres, bes. eine Süßigkeit Lecker|maul, das u m g . jmd., der gern Süßigkeiten ißt: er ist ein L. Leder, das; -s, /o.Pl.j, fachspr. - 1,gegerbte Haut (1.2): glattes, geschmeidiges, genarbtes L .; L. ver­ arbeiten; seine Haut ist derb wie L.; das Fleisch ist zäh wie L. — 2. /o. Pl.j Sport umg. Fuß-, Handball: das L. ins Tor schießen; das L. rollte ins Tor, ins Aus - 7 u mg . jmdm. ans L. wollen (jmdn. angreifen wollen); (gegen jmdn.) vo m L. ziehen (jmdn. scharf kritisieren, beschimpfen) Leder zu Leder 1| -einband, der Bucheinband aus Leder; -fett, das Fett zur Pflege von Leder; -hand- schuh, der; -haut, die /o. PL/ Med. unter der oberen Schicht der H aut liegende derbe, elastische Haut, die bei Tieren zu Leder verarbeitet wird; -kose, die meist kurze Hose aus Leder; -jacke, die; -koffer, der; -mantel, der ledern /A dj./ 1 .1 . /nur attr./ aus Leder: lederne (Hand)schuhe; O eine lederne (wie Leder aus­ sehende) Gesichtshaut 1.2 . der Braten ist 1. (sehr zäh) — 2 . die Abhandlung ist recht 1. (trocken 3.1) Leder zu Leder 1| -schuh, der; -schürz, der lederner Schurz, bes. für Handwerker und Bergleute; -sessel, der mit Lederbezogener Sessel; -sofa, das vgl. -sess el; - s ohle, die: Schuhe mit Ledersohlen; -tasche, die; - waren, die /PL/ ledig /A dj./ 1. unverheiratet: er ist 1.; eine ledige Frau — 2 . /in der Verbindung/ geh . einer Sache 1. sein: aller Sorgen, Pflichten 1. (frei von Sorgen, Pflichten) sein -f- einer Sache / los und 1. sein lediglich I. /Adv./ nur (1.1): er tut 1., was ohnehin seine Aufgabe ist — II . /Partikel/ nur (II. 1.2): es ist 1. eine Formsache Lee, die; -, jo. PL/ fachspr. dem Wind abgewandte Seite von etw., bes. eines Schiffes; /in der Verbin­ dung/ in, nach L.: die Küste lag in L. leer /A dj./ 1 .1. wider Erwarten ohne Inhalt, entleert, nichts enthaltend: ein leeres Glas, Faß; eine leere Schachtel; mit leerem Magen (ohne etw. gegessen zu haben) fortgehen; das leere (nicht möblierte) Zim­ mer h allt; ein leeres (von den Vögeln verlassenes) Nest; der Tank ist 1.; den Teller 1. essen; ein Glas 1. trinken; die Wohnung steht 1. (ist unbewohnt); viele Plätze blieben 1. (wurden nicht besetzt); ein leeres (unbeschriebenes, unbedrucktes) Bla tt Papier; O ins Leere greifen, starren 1 .2 . leeres (inhaltloses, nich­ tiges) Gerede; leere (wertlose) Versprechungen; leere (haltlose) Ausflüchte; mit leeren (ausdrucks­ losen 1.1) Augen — 2 . (fast) ohne Menschen: leere Straßen -j- 1. ausgehen (nichts abbekommen) ; — vor leeren / Bänken spielen, sprechen; mit leeren / Händen dastehen; nicht mit leeren / Händen kommen; ein Schlag ins L eere; leeres p* Stroh dreschen Leere, die; -, /o. PI .; zu leer/ - f u mg . es herrscht eine gähnende L. (niemand is t anwesend, nichts is t vorhanden) leeren jsw. 76 .; hat/ 1.1. ein Gefäß, einen Behälter leer machen, seinen Inhalt herausnehmen: den Müll­ eimer 1.; der Briefkasten wird um 10 Uhr geleert; 47 Wörterbuch
724 Leerfahrt — Lehen ein Glas auf jmds. Wohl 1. (austrinken) 1.2 . etw. leert sich etw. wird leer (1.1, 2): der Saal leerte sich allmählich Leer/leer| -fahrt, die Fahrt mit unbeladenem Fahr­ zeug ; -gewicht, das jo. Pl.j Gewicht eines unbelade- nen Fahrzeugs; -gut, das jo. Pl.j leere(r), für die Wiederverwendung vorgesehene(r) Behälter; -la uf, der 1. jo. Pl.j das Laufen einer Kraft-, Arbeits­ maschine, ohne daß sie zur Leistung von Arbeit ge­ nutzt w ird : der L. einer Turbine, eines Motors — 2. uneffektiver Arbeitsablauf auf Grund mangel­ hafter Arbeitsorganisation: bei der Arbeit un ­ nötigen L. vermeiden; -laufen jV b.; ist/ auslaufen (1.2): er ließ das Faß L; -stehend jA dj.; vorw. attr.j nicht bewohnt, ungenutzt: eine leerstehende W oh­ nung; -ta ste, die Taste auf einer Schreibmaschine für den Zwischenraum zwischen den Wörtern; - zimm er, das zum Vermieten vorgesehenes un ­ möbliertes Zimmer Lefze, die; -, - n überhängende Lippe bes. des Hundes und des Haarraubwildes leg al jA d j.j dem geltenden Gesetz, geltenden Rechts­ normen entsprechend, gesetzlich: etw. auf legalem Wege erreichen, erwerben legalisieren jsw. Vb.; hatj etw. legal machen, für legal, rechtsgültig erklären Legalität, die; jo. P I ./ Übereinstimmung mit den geltenden Rechtsnormen: etw. unter dem Schein der L. tu n; die Pa rtei kämpfte um die L. (Anerkennung a ls rechtmäßiger politischer Faktor) xLegat, das; -(e)s, -e J u r. letztwillige Zuwendung, Vermächtnis: jmdm. in seinem Testament ein L. aussetzen 2Legat, der; -en, -en R el. k ath. päpstlicher Gesand­ ter Legeleistung, die jo. Pl.fiachspr. Anzahl der Eier, die eine Henne in einem bestimmten Zeitraum legt legen jsw. Vb.; hat/ 1. etw., jmdn., sich auf der Oberfläche von etw. in liegende Stellung bringen jmit Richtungsangabe/: ein Paket, Buch, den Blei­ stift auf den Tisch 1.; eine Decke auf den Tisch 1. (breiten 1); jmdm. die Hand auf den Arm 1.; den Löffel neben den Teller L; er legte ihr eine K ette um den Hals; ein Kind, sich ins B ett, auf das Sofa 1.; sich in die Sonne 1. (sich sonnen); sich schlafen 1.; S p ort jmdn. auf die Schultern 1. (jmdn. im Ring- kampf dahin bringen, daß seine Schultern den Boden berühren, und ihn dadurch besiegen)"i ; ein gebroche­ nes Bein in Gips 1. (mit einem Gipsverband ver­ sehen); jin der Verbindung! etw. einer Sache / zu­ grunde 1.; O dichter Nebel hatte sich über die Wiesen g elegt (ausgebreitet 3) — 2 . etw. in eine be­ stimmte Stellung, Lage bringen: Schienen, Gleise, Rohre, K abel 1. (*verlegen 4.1); Parkett, Miesen 1. (1verlegen 4.2); Kartoffeln 1. (in die Erde zum K ei­ men und Wachsen bringen); die Wäsche 1. (zu­ sammenfalten) — 3 . um g. sich auf etw. 1. sich einer Sache besonders widmen, zuwenden: er hat sich auf sein Studium, das Briefmarkensammeln gelegt — 4. etw. legt sich: der Sturm, die Aufregung hatte sich bald gelegt (hatte bald nachgelassen) — 5 . etw. legt sich .(jmdm.) auf etw. 5 .1 . der Nebel legte sich (uns) auf die Brust (nahm uns den Atem) 5.2 . die Erkältung hatte sich (bei ihm) auf die Nieren g e­ legt (hatte die Nieren in Mitleidenschaft gezogen) — 6. jvon Hühnern, Vögeln/: die Hennen 1. (Eier) (bringen Eier hervor); die Hühner 1. gut, schlecht -j- etw. / ad acta, zu den Akten 1.; sich ins ge­ machte Bett 1.; etw. auf / Eis 1.; / t Gewicht auf etw. 1.; /* Hand an sich 1.; die / Hände in den Schoß 1.; für jmdn., etw. die, seine / Hand ins Feuer 1.; jmdm. das / Handwerk 1.; jmdm. etw . ans Herz 1.; etw. auf die hohe Kante 1.; jmdm. die / t Karten 1.; die / K arten offen auf den Tisch 1.; jmdn. übers / Knie 1.; jmdn. aufs / Kreuz 1.; jmdm. etw zur / Last 1.; sich auf die /* Lauer 1.; sich für jmdn. ins / Mittel 1.; sich aufs / Ohr 1.; etw. in / Schutt und Asche 1.; etw. auf die / Seite 1.; den / Ton auf etw. 1.; / Wert auf etw. 1. ; sich für jmdn., etw. ins / Zeug 1. legendär jAdj.j 1.1 . nur durch Erzählung, Sagen bekannt, unverbürgt: eine legendäre Gestalt, Tat; er wurde zu einem legendären Volkshelden (zu einem Volkshelden, dessen hervorragende Taten — oft als Geschichten — in aller Munde sind) 1.2 . ein legendäres (erstaunlich, überaus hohes) Alter er­ reicht haben Legende, die; -n 1.1 . sagenhafte, unverbürgte E r ­ zählung vom Leben und den Leiden von Heilig en: die L. von der heiligen Elisabeth 1.2 . mit Phantasie ausgeschmückte (historische) Erzählung: eine mär­ chenhafte L .; Legenden ranken sich um dieses hi­ storische Ereignis — 2 . erläuternder Text 2.1 . zu den auf Landkarten verwendeten Zeichen 2.2 . bei Ab­ bildungen leger jAdj.j [le3e:r, le38:r] 1. ungezwungen: etw. im legeren Ton sagen; sich 1. benehmen — 2 . jvon Kleidung\ nicht streng, ein wenig salopp im Schnitt: ein legeres Kostüm; eine legere Jacke legieren jsw. Vb.; hat/ 1. Metalle zu einer Legierung mischen: Kupfer und Zinn 1.; legierter Stahl — 2. K o chk . Suppen 1. (mit Eigelb, Mehl verrühren und dadurch dicker, sämig machen); eine legierte Soße Legierung, die; -, -en Techn. bes. durch 2Schmelzen erzeugtes Gemisch von Metallen: eine hitzebestän­ dige, nichtrostende L.; Messing ist eine L. aus Kupfer und Zink Legion, die; -, -en 1. jo. best. Art.; vorw. Sg.j geh. jemot.j unbestimmte, sehr große Zähl, Menge: eine L. Anhänger; die Zahl der Demonstranten ist L. (ist sehr groß) — 2 . jBez. für ein bestimmtes Heer von 2.1 . F reiwilligenj 2.2 . Söldnernj — 3 . größte Einheit des römischen Heeres; zu 2 u .Z Legionär, der; -s, -e Legislative, die; -n [ . . vo] nach der bürgerl. Lehre von der Dreiteilung der Staatsgewalt die (dem Parla ­ ment zustehende) gesetzgebende Gewalt, im soz. Staa t im Rahmen einer einheitlichen Staatsgewalt Legislaturperiode, die Zeitraum, für den die Ab­ geordneten des gesetzgebenden Staatsorgans gewählt werden legitim jA dj./ 1 .1 . gesetzlich, rechtmäßig: mit legi­ timen Mitteln arbeiten 1.2 . eine legitime (berech­ tigte) Forderung Legitimation, die; -, - e n 1* das Legitimieren (1), Rechtfertigung: sein Vorgehen erfuhr eine nach­ trägliche L. — 2 . Ausweis, mit dem man sich legiti­ miert: jmds. L. überprüfen legitimieren jsw. Vb.; hat/ 1. etw. für legitim er­ klären: Gesetzesänderungen, Reformen 1. — 2. sich (mit etw.) ausweisen: sich (mit dem Personalaus­ weis) 1. Legitimität, die; jo. PI .; zu legitim/ Lehen, das; -s, - Land, Gut, (1.1 .1 ), das vom feudalen
Lehm — Lehrveranstaltung 725 Herrscher gegen die Verpflichtung zu Gefolgschaft und zum Kriegsdienst verliehen, zur Verwaltung ubergehen wurde: ein L. erhalten Lehm, der; -(e)s, fo. Pl.f, fachspr. -e aus Sand und 2Ton bestehende, gelb bis braun gefärbte schwere Erde, die bes. zur Herstellung von Ziegeln verwendet wird : Ziegel aus L. brennen; mit den Füßen im L. ver­ sinken; dazu lehmig fAdj.f: lehmiger Boden Lehne, die; -, - n 1. Stütze eines Sitzmöbels für Rücken od. Arm: eine hohe L.; eine Bank ohne L. — 2. süddt. österr. Schweiz. Abhang: eine bewal­ dete, sanft ansteigende L. lehnen jsw. Vb.; hat/ 1.1. jmd., etw. lehnt an etw. jmd., etw. findet in schräger Haltung, Lage eine Stütze an etw.: jmd. lehnt an der Tür; die Leiter, der Stock lehnt an der Wand 1.2 . etw., sich an etw. 1. etw., sich in schräger Haltung, Lage an etw. stüt­ zen, gegen etw. stellen: den K opf a n jmds. Schulter 1.; die Leiter, den Stock an (he Wand 1. I.B. sich aus dem Fenster, über die Brüstung 1. (sich auf- stützend aus dem Fenster, über die Brüstung beugen) Lehnsessel, der Sessel mit einer Lehne Lelms | -herr, der Feudalherr, der (ein) Lehen ver­ geben hat; -mann, der fPl. - männer, auch -leute/ Besitzer eines Lehens Lehn| -Stuhl, der vgl. Lehnsessel; -wort, das jPl. -Wörter/ Sprachwiss. Wort, das aus einer fremden Sprache entlehnt und lautlich angeglichen wurde; das lateinische ,fenestra4 wurde zu dem deutschen L. ,Fenster4 Lehr] -anstatt, die Ausbildungsstätte, an der Unter­ richt erteilt, gelehrt, nicht od. anteilig wenig p r a k ­ tische Berufsausbildung betrieben wird: eine öffent­ liche L.; -auftrag, der offizieller Auftrag, an einer Hochschule, Universität zu lehren, Vorlesungen zu halten: einen L. bekommen; -ausbilder, der päd­ agogisch geschulter, m it der praktischen Berufsaus­ bildung von Lehrlingen beauftragter Facharbeiter; - beauftragte, der u. die jmd., der einen Lehrauf­ trag hat; -beginn , der Beginn der Lehre (1.3); -beruf, der Beruf, der eine Lehre (1.3 .1) erfordert; -brief, der 1. für den Studierenden dargestellter Lehrstoff zum Selbststudium: ein L. für das Fernstudium — 2 . Bescheinigung über die abgeschlossene Lehrzeit; - buch, das Buch für Schule und Studium, das den Lehrstoff darstellt: ein L. der Biologie Lehre, die; -e n 1.1 . durch Erfahrung gewonnene Richtschnur für das Verhalten: eine heilsame, b it­ tere L.; Lehren aus der Vergangenheit ziehen; das wird dir, mir eine L. sein — 2 .1 . System wissen­ schaftlicher Erkenntnisse, Thesen, Theorien auf einem bestimmten Fachgebiet, in der Wissenschaft: die L. vom Schall, inneren Aufbau der Erde 2.2 . die Gesamtheit einer (wissenschaftlichen) Weltanschau­ ung, eines philosophischen, (philosophisch-)welt­ anschaulichen Systems: die wissenschaftliche L. des Marxismus-Leninismus;die L. Pla to s;sich mit einer L. auseinandersetzen 2.3 . aus allgemeinen (Glau- bens)grundsätzen aufgebaute Gesamtheit von (reli­ giösen) Anschauungen: die christliche L. , L. des Islam — 3 . jo. Pl.f 3.1 . Ausbildung eines Lehrlings zum Facharbeiter: eine L. (in einem Betrieb) an- treten, beenden; in einem Handwerksbetrieb zu einem Meister in die L. g ehen 3 .2 . das Lehren (1.2): Forschung und L. — H. T echn. Meßwerkzeug, m it dem die Abmessungen eines Werkstückes auf ihren Grenzwert geprüft werden lehren jsw. Vb.; hat; / auch gelehrt, Gelehrte/ 1.1 . jmdn. etw.l . jmdm. durch Unterricht Kenntnisse und Fertigkeiten vermitteln, beibringen: er hat mich gutes Deutsch gelehrt; die Mutter lehrte die Kin­ der das Stricken; /mit Inf. ohne zu/ er hat dich schwimmen gelehrt; fbei erweitertem Inf. vorw. m it zu/ er lehrte mich, ordentlich zu sein 1.2 . er lehrte (hielt Vorlesungen, Seminare) an der Universität — 2. etw. lehrt etw. etw. zeigt, beweist etw .: die Er­ fahrung lehrt, daß man sparsam mit dem Geld umgehen sollte; das wird die Zukunft 1. -j- jmdn. Mores 1. Lehrer, der; -s, - jmd., der die Qualifikation besitzt, a n einer Schule od. auch außerhalb des Bildung s­ wesens Unterricht zu erteilen: ein guter, erfahrener, strenger L .; er ist L. an einer zehnklassigen Ober­ schule; jDDRj Verdienter L. des Volkes /Ehren­ titel/; dazu Lehrerin, die; -, -nen Lehrerschaft, die; jo. P l.j Gesamtheit der Lehrer bes. einer Schule Lehrer|zimmer, das Raum in einer Schule, der den Lehrern als Aufenthaltsraum dient: in der Pause trafen sich die Lehrer im L. Lehr| -fach, das Fach, das an Schulen, Universi­ täten gelehrt wird: das L. Deutsch; -film , der K u r z­ film für Lehrzwecke; -g a ng , der 1. zeitlich fest­ gelegte schulmäßige Ausbildung zur Vermittlung eines bestimmten Lehrstoffes für eine bestimmte Gruppe von Menschen: ein vierwöchiger L.; an einem L. teilnehmen — 2 . Gesamtheit der Teil­ nehmer von 1; -geld, das L. (be)zahlen (auf Grund fehlender Erfahrungen Mißerfolg haben, aber daraus lernen) lehrhaft jAdj.j: einen lehrhaften (Schulmeister­ lichen) Ton anschlagen Lehr| -jahr, das Zeitraum von zwölf Monaten als festgelegte Einheit im Ablauf der Lehre (1.3 .1); - korper, der Gesamtheit der Lehrer einer Schule, der Lehrenden an einer Hochschule; -kraft, die Lehrer an einer Schule Lehrling, der; -s, -e Jugendlicher im Lehrverhältnis: einen L. einstellen, ausbilden Lehrlings |Wohnheim, das Internat für Lehrlinge Lehr/lehrI -material, das (Anschauungsmaterial für den Unterricht; -m einung, die sich auf wissen­ schaftliche Untersuchungen gründende (und als solche gelehrte) Meinung, Auffassung: eine L. ver­ treten; -meister, der Fachmann für die praktische Berufsausbildung von Lehrlingen: ein erfahrener, strenger L .; 0> die Not ist ein harter L .; -methode, die Unterrichtsmethode; -m ittel, die /Pl.j vgl. - m aterial; -pfad, der Wanderweg m it belehrenden Hinweisen auf am Wege befindliche Pflanzen, Gesteinsarten u . ä .; -p lan, der Plan, der den nach Jahrgängen gegliederten Lehrstoff für den Schul­ unterricht enthält: sich streng an den L. halten; - r eich jA dj.j Erfahrung und Wissen bereichernd: ein lehrreiches Beispiel; das war sehr 1. für ihn; -Satz, der grundlegende, beweisbare These: ein L. der Mathematik; -stelle, die Planstelle für die A u s­ bildung eines Lehrlings: eine L. suchen, haben; -Stoff, der für das Lehren (1), den Unterricht vor­ geschriebener, vorgesehener Stoff (2); -Stuhl, der: den L. für Germanistik (die Planstelle eines Pro ­ fessors für Germanistik an einer Hochschule) inne- haben; -tätigkeit, die Tätigkeit des Lehrens (1.2); - Veranstaltung, die Veranstaltung, in der unter­ 47*
726 Lehrverhältnis — leicht richtet, gelehrt wird, bes. Vorlesung; -Verhältnis, das vertraglich festgelegtes Verhältnis zwischen einem Lehrling und einem Lehrmeister, B etrieb : ein *L. eingehen, lösen; -vertrag, der Vertrag zwischen Betrieb und Lehrling über seine Ausbildung, die m it der Facharbeiterprüfung abgeschlossen w ird; -Werkstatt, die Werkstatt in einem größeren Betrieb, die ausschließlich zur Ausbildung von Lehrlingen dient; -zeit, die Zeitdauer der Lehre (1.3 .1); -zweck, der fvorw. PL /: Material für Lehrzwecke (Lehr­ material) Leib, der; -(e)s, -er 1. Körper od. bes. der Rumpf von Mensch od. Tier: ein gesunder, kräftiger, nackter L.; die glatten Leiber der Schlangen, Fische; am ganzen Leibe zittern; die Opfer sind bei lebendigem Leibe (lebend) verbrannt; O der Anzug ist ihm (wie) auf den L. geschneidert (paßt ihm sehr gut) — 2 . Bauch (1): ein dicker, auf­ getriebener L.; jmdn. in, vor den L. treten; O nichts im L., Leibe haben (einen leeren Magen haben, hungrig sein) mit L. und Seele mit der ganzen Persönlichkeit: m it L. und Seele dabeisein; etw. am eigenen Leibe (an sich selbst) erfahren; etw. ist jmdm. auf den L. geschrieben: die Rolle ist dem Schauspieler auf den L. geschrieben (entspricht voll und ganz seinen künstlerischen Fähigkeiten, seinem Wesen); einer Sache zu Leibe gehen, rücken (etw. tatkräftig an­ packen); umg. jmdm. mit etw. vom Leibe bleiben (jmdn. mit etw. nicht belästigen); — keinen trocke­ nen / Faden auf dem Leibe haben; kein / Herz im Leibe haben; jmdm. dreht sich das / Herz im Leibe herum; jmdm. lacht das Herz im Leibe; sich die / K ehle, / Lunge aus dem L., Leibe schreien; jmdm. drei / Schritt vom Leibe bleiben leib/Leib| -eigen, auch -eigen /Adj.; nicht adv.f in Leibeigenschaft befindlich: leibeigene Bauern; - eigenschaft, die jo. Pl.j völlige persönliche und rechtliche Abhängigkeit der bäuerlichen (und hand­ werklichen) Produzenten vom Feudalherrn Leibes| -frucht, die /vorw. Sg.j fachspr. Kind im Mutterleib; -fülle, die Beleibtheit, Körperfülle; -kräfte /Pl.j + umg. aus, nach Leibeskräf­ ten mit aller, ganzer körperlicher K raft: aus Lei­ beskräften schreien, rennen; -Übungen, die /PI./ turnerische Übungen z ur körperlichen Ertüchtigung; - u mfang, der jo. Pl.j Umfang des Leibes (2); - Visitation, die von Kontrollorganen vorgenommene Überprüfung einer Person, indem man ihre am Körper getragene Kleidung auf verbotenerweise m it­ geführte Gegenstände durchsucht Leib| -garde, die militärische Einheit zum persön­ lichen Schutz eines regierenden Fürsten, Herrschers; - gericht, das Lieblingsspeise leibhaftig, leibhaftig jAdj.j 1.1 . /nicht präd.j sich jmdn., ein Ereignis 1. (als real vorhanden) v o r­ stellen; plötzlich stand sie 1. (persönlich 1.2) im Zimmer 1.2 . /nur attr.j er sah aus wie das leib­ haftige schlechte Gewissen (man sah ihm an, daß er ein schlechtes Gewissen hatte) 1.3 . /leibhaftig; adv.j da kommt er 1. (wirklich und wahrhaftig) zur Tür herein! Leibhaftige, der; -n, jo. Pl.j veraltend verhüll. der Teufel (1.1) leiblich /A d j.; vorw. attr.j 1. für jmds. leibliches (körperliches) Wohl sorgen; sein leibliches B efin­ den — 2 . sie sorgten für das Kind wie leibliche Eltern (wie Eltern, von denen das K ind direkt ab- stammt); ein leiblicher Erbe Leib| -schmerz, der /vorw. Pl.j Schmerz im Leib (2); -speise, die süddt. österr. Schweiz. Lieb­ lingsspeise leibt /3. Pers. Präs, des veralteten Verbs leiben/ -j- umg. wie er 1. und lebt (ganz, wie er in Wirk­ lichkeit aussieht, ist) Leib] -wache, die vgl. -Wächter; -Wächter, der jmd., der berufsmäßig ständig über jmds. persönliche Sicherheit wacht; -wasche, die jo. Pl.j veraltend Unterwäsche; -w i ck el, der (feuchter) Wickel um den Leib (2) Leiche, die; -, - n Körp er eines toten Menschen, seltener eines Tieres: eine L. waschen, obduzieren, identifizieren, verbrennen; die L. (des Staats­ mannes) wurde öffentlich äufgebahrt + u m g . über Leichen gehen (skrupellos und keiner­ lei Rücksicht auf andere nehmend seine Absichten verfolgen); nur über m eine L. (das geschieht nicht, solange ich lebe) ! Leichen/leichen| -befund, der Befund auf Grund der Untersuchung einer Leiche; -begängnis, das geh . Beerdigung, Bestattung; -bittermiene, die veraltend umg. sehr trauriges Gesicht: eine L: aufsetzen; -blaß /A dj.; emot.j sehr blaß; -fledderei, die; -, - e n Ausplünderung von Leichen; dazu -f ledderer, der; -s, -; -frau, die Frau, die eine Leiche für die Beerdigung zurechtmacht; -gift, das jo. Pl.j Gift, das bei einer Leiche durch Verwesung entsteht; -halle, die Raum, Gebäude, in dem die Särge mit den Toten bis zur Beerdigung stehen; - hemd, das Hemd, in dem Verstorbene beerdigt werden; -Öffnung, die Sektion einer Leiche zur E r ­ mittlung der Todesursache; -rede, die Rede bei einer Beerdigung zum Gedenken des Verstorbenen; -s cha u , die ärztliche Untersuchung eines Verstorbenen zur Feststellung des Todes, der Todesart und -Ursache; - s chauhaus, das Gebäude,'in dem nichtidentifizierte Leichen vorübergehend aufgebahrt s ind; -sta rre, die nach dem Tod eintretende Starre beim Menschen, bestimmten Tieren; -Verbrennung, die; -w ag e n, der Fahrzeug, in dem der Sarg mit dem Toten transpor­ tiert wird; -zug, der Trauerzug Leichnam, der; -s, -e jvorw. Sg.j Körper eines toten Menschen: einen L. aufbahren, feierlich beisetzen leicht jAdj.j 1. von geringem Gewicht: leichtes Ge­ päck; der Koffer ist 1.; ein leichter (aus dünnem Stoff gefertigter) Anzug; ein leichter (dünner, dünn gewebter) Wollstoff; sich 1. kleiden (wenige, dünne Kleidungsstücke anziehen) — 2 .1 . von geringer Intensität, Stärke: ein leichter Luftzug, Frost, Regen; eine leichte Brise; ein leichter (nicht sehr tiefer, fester) Schlaf; ein leichtes Unbehagen; er spricht mit leichtem Akzent; er legte seinen Arm, den Mantel 1. um sie; jmdm. einen leichten Stoß, Schlag versetzen 2.2 . von geringem A usm aß: eine leichte Gehirnerschütterung, Grippe; er ist 1. ver­ letzt 2.8 . /adv./ es beginnt 1. (ein wenig) zu regnen, schneien; die Kerzen flackerten 1.; das Wetter bleibt 1. unbeständig; der Stoff ist 1. angerauht — 3.1 .1 . m it geringer körperlicher Anstrengung ver­ bunden: eine leichte Arbeit 3.1 .2 . keine (große) Mühe erfordernd, verursachend: eine leichte A uf­ gabe; ein leichtes Leben, einen leichten (schnellen, schmerzlosen) Tod h ab en; diese Aufgabe is t 1.;
Leichtathlet — Leidenschaft 727 jmd. hat es nicht 1. (hat viele Sorgen); er macht es sich zu L (strengt sich zu wenig an) 3.2 . /adv./ ohne daß es einer großen Einwirkung bedarf: er ist 1. erregbar; sie gibt 1. nach; die Milch kocht L über; das wäre 1. (ohne weiteres) möglich gewesen; um g. das hätte 1. (unter Umständen sehr schnell) schiefgehen können 3.3 . ein leichter (nicht sehr anspruchsvoller) Roman, Film; leichte Musik — 4. etw. in leichtem (ungezwungenem) Ton sagen — 5. eine leichte (den Organismus wenig belastende) Kost, Zigarre; ein leichter Tischwein + das ist leichter gesagt als getan (kostet etliche Anstrengungen)!; 1. reden haben (selbst nicht von etw. Unangenehmem betroffen sein); — etw. auf die leichte /f Achsel nehmen; etw, geht jmdm. L von der / Hand; etw. leichten / Herzens tun; ein leichtes / Mädchen; die leichte / Muse; etw. auf die leichte Schulter nehmen; etw., alles von der leichten / Seite nehmen; mit jmdm., etw. leichtes / Spiel haben; keinen leichten Stand haben Leicht/leieht| -a thlet, der vgl. -athletik; -athletik, die; -, fo. Pl.f Sportart, die Übungen im Laufen, Gehen, Springen, Stoßen und Werfen umfaßt; dazu - athletisch jAdj.; nur attr.f; -bau, der fo. Pl.j Leichtbauweise; -bauweise, die jo. Pl.f moderne Bauweise, bei der Werkstoffe und Bauelemente geringer Dichte (2) verwendet werden; -beuzin, das foPl.f Benzin mit niedrigem Siedepunkt; -blütig /Adj.f das Leben leichtnehmend, stets unbeschwert und fröhlich; -fallen jVb.j etw. fällt jmdm, leicht etw. verursacht jmdm. keine, wenig Mühe: das Er­ lernen v on Sprachen fällt ihm leicht; der Abschied wird ihm nicht 1. (wird ihm zu Herzen gehen); - fertig /Adj.f unbesonnen, unüberlegt; dazu -fertig- keit, die jo. Pl.f; -fuß, der jo. Pl.j umg. scherzh. (junger) leichtsinniger M en s ch : er ist ein (Bruder) L.!; -füßig jAdj.f: das Mädchen eilte 1. (flink) davon; -gewicht, das jo. Pl.f Sport /Gewichts­ klasse in den Disziplinen Boxen, Ringen, Gewicht­ heben, Judoj; -gläubig jAdj.j schnell etw. glaubend, leicht zu täuschen; däin, -hin jAdv.j ohne Ernst, ohne vieles Nachdenken: etw. 1. sagen, glauben; eine 1. gemachte Bemerkung Leichtigkeit, die; /o. PI.; zu leicht 3.1, 3.2, 4/; zu 3.1.1: mit L. gewann er das Rennen Leicht/leicht| -industrie, die / zusammenfassende Bez. für Industriezweige, die vorwiegend nicht­ metallische Rohstoffe verarbeiten und mit der H er­ stellung von Konsumgütern befaßt sind/; -lebig jAdj.j das Leben nicht zu ernst nehmend, un ­ bekümmert; -matrose, der Seemannsspr. noch in der A usbildung befindlicher Matrose, der bereits über Erfahrung als Seemann verfügt; -metall, das Metall mit einer Dichte unter fünf Gramm pro Kubikzentimeter: Aluminium ist ein L.; -nehmen / Vb.j etw. nicht ernst nehmen, einer Sache unbe­ kümmert gegenüberstehen; -öl, das jo. Pl.j Mineralöl mit einem Siedepunkt zwischen 120 und 180 Grad; - sinn, der jo. Pl.j leichtfertiges Verhalten: ein sträf­ licher, verbrecherischer L .; -sinnig jAdj.j 1.1 . ein leichtsinniges (leichtlebiges) Mädchen 1 .2 . 1. (leicht­ fertig) mit dem Geld umgehen; sie setzte ihre Ge­ sundheit 1. aufs Spiel; -verdaulich fAdj.; nur attr.f bekömmlich, leicht zu verdauen; -verletzt fA dj.; vorw. attr.j nicht gefährlich verletzt; -verständlich Adj.; nur attr.j leicht zu verstehen leid jAdj.; nicht attr.; in den Verbindungen! 1.1 . jmd. tut jmdm. L, es tut jmdm. 1. um jmdn. jmds. unerfreuliches Ergehen geht jmdm. nahe, jmd. erregt jmds. Bedauern, Mitleid: er tut mir 1., es tut mir 1. um ihn, weil er so krank ist, weil er seine Eltern so früh verloren hat 1.2 . ein Tier, etw. tut jmdm. L, es tut jmdm. 1. (um etw.) ein Tier, etw. findet jmds. Bedauern, jmd. findet etw. unerfreulich, bedauerlich: der Löwe im Käfig tut mir 1.; es tut mir 1. um den zertrampelten Rasen; /in Entschuldigungenf es tut mir 1., daß ...; es täte mir 1., wenn...; (es) tut mir 1., aber die Sache ist nicht zu ändern — 2. etw. ist, wird jmdm. 1. jmd. bereut etw.: der voreilige Entschluß war ihm bald L; es war ihr um jede Gelegenheit 1., die sie verpaßt hatte — 3. landsch. etw. ist, wird jmdm. 1. jmd. ist, wird einer Sache über­ drüssig: die ständige Fragerei, Rederei war ihm schon lange 1. Leid, das; -(e)s, /o. Pl.j psychische Qual, großer Kummer: bitteres, namenloses, schweres, tiefes L .; er hat viel L. im Leben erfahren; jmdm. sein L. klagen; jmdm. L. zufügen; sie ertrug alles L. geduldig + / FreudundL. leiden, litt, hat gelitten /Vb.; / auch leidend/ 1.1 . physische, psychische Belastungen, Unangeneh­ mes aushalten, ertragen müssen: er leidet schwer, maßlos, sehr; sie hat seinetwegen viel gelitten; etw. 1.: große K ot, (keinen) Mangel, Hunger, Durst 1.; er litt große Schmerzen 1.2 . an, unter etw., jmdm. 1. wegen einer Sache, jmds. wegen Kummer haben: er litt an, unter ihrem Mangel an Humor; sie litt unter seiner schlechten Behand­ lung, unter ihrer Einsamkeit — 2. an etw. 1. ein bestimmtes Leiden (1) haben: sie leidet an Migräne; er leidet an Schlaflosigkeit, Depressionen — 8 . etw. leidet unter, durch etw. etw. wird durch etw. beeinträchtigt: die Möbel hatten unter der Feuch­ tigkeit stark gelitten; sein Ansehen hatte unter seinen, durch seine Verfehlungen sehr gelitten; ihr Gedächtnis hat durch die Krankheit gelitten — 4. jmdn., etw. 1. können, mögen jmdn., etw. mögen, gern haben: joft verneint/ er kann, mag sie nicht, gut 1.; er kann Ballettaufführungen, Widerspruch nicht 1. — 5. umg. 5.1. etw. dulden, zulassen: das leide ich nicht in meiner W ohnung!; die Sache litt keinen Aufschub 5.2 . /verneint mit unpers. es; vorw. im Prät.j es litt ihn nicht mehr im Bett, zu Hause (er hielt es nicht mehr im Bett, zu Hause aus) -f- etw. auf, für den / Tod nicht 1. können Leiden, das; -s, - 1 . lange od. dauernd währende Krankheit: ein chronisches, unheilbares, rheuma­ tisches L .; sie starb nach einem langen L .; er hat ein organisches L. — 2. /nur im Pl.j die Freuden und L. (Qualen, Schmerzen) des Lebens, Alltags + umg. jmd. sieht aus wie das L. Christi (sieht sehr elend, krank aus) leidend jAdj.; / auch leiden/ 1. jvorw. präd.j mit einem Leiden (1) behaftet: die Frau ist schon lange 1.— 2. jvorw. attr.j mit schmerzlichem Ausdruck, Schmerz ausdrückend: etw. mit leidender Miene, Stimme, mit leidendem Blick sagen Leidenschaft, die; -, -e n 1.1 . heftiger gefühlsmäßiger, stark willensbetonter, oft triebhafter Erregungszu­ stand, der sich in unbedingter Hingabe an etw. od.
728 leidenschaftlich — leise jmdn. äußern kann: er arbeitete mit, voller L. an der großen Aufgabe; er war zum Spielball seiner Leidenschaften geworden; er ließ seinen Leiden­ schaften freien Lauf 1.2* jo. P L / sehr starke Liehe zu jmd m .: eine große, echte, unbezwingliche L . (zu ihr) erfaßte ihn; er entbrannte in heftiger L. zu ihr, für sie; ihre L. war erloschen 1,8. /o. P l.j sehr große Begeisterung für etw .: er hat eine große L. für das Fußballspiel, eine stille L. für Bücher und Musik; er ist Angler aus L. leidenschaftlich /A d j./ 1 .1 . von Leidenschaft (1.1) erfüllt: er ist ein leidenschaftlicher Mensch; ein leidenschaftlicher W unsch, Protest, Streit; eine leidenschaftliche Anklage, Parteinahme; er spricht mit leidenschaftlicher Anteilnahme; etw. 1. ab­ lehnen, verteidigen 1.2, voller Leidenschaft (1.2): ihn hatte eine leidenschaftliche Zuneigung (zu ihr) erfaßt; jmdn. 1. lieben, umarmen, küssen 1.3 . he- geistert, von Leidenschaft (1.3) bestimmt: er ist ein leidenschaftlich er Spieler, Sammler, Opernfreund; er sammelt 1. (mit Begeisterung) Briefmarken; er fährt 1. (sehr) gern Auto; zu 1.1 u. 1.2 Leiden­ schaftlichkeit, die; -, - e n fvorw. Sg.j leidenschafts|los /A dj./ nicht emotional bestimmt, sachlich: er ist ein leidenschaftsloser Mensch; etw. 1. berichten, prüfen Leidensj -geführte, der vgl. -genösse; -genösse, der jmd., der mit jmdm. das gleiche Leid, gleiches un­ erfreuliches Ergehen teilt; -geschichte, die 1.1 . die L. (der Leidensweg) eines unterdrückten Volkes 1.2 . s p ö tt. sie erzählte ihre (ganze) L. (erzählte von all ihren Krankheiten, Schicksalsschlägen) 1.3 . fo. PI./ Rel. ev. kath. biblischer Bericht vom Leiden und Sterben Christi; -m iene, die schmerz­ erfüllter Gesichtsausdruck; -w eg, der Lebens­ abschnitt, in dem ein Volk, jmd. viel Leid, Ver­ folgung durchmachen m uß leider fAdv.f: er kann 1. nicht kommen (es ist zu bedauern, daß er nicht kommen kann); ich habe 1. keine Zeit (ich bedaure, daß ich keine Zeit habe); 1. (ja, nein, nicht)! /bedauernde verneinende A n t­ wort auf eine Frage/ leidig /Adj.; nur attr.j: er versuchte, die leidige (unangenehme, lästige) Ang elegenh eit, den leidigen Zwischenfall zu vergessen leidlich /A dj./ mittelmäßig, nicht besonders gut: er ist ein leidlicher Schauspieler; sie hat eine leid­ liche Figur; sein Abgangszeugnis ist 1.; es geht mir so 1.!; die Straße ist 1. sauber Leid/le|d| -tragende, der u. die; -n, -n 1. Trauernde(r), Hinterbliebene(r): den Leidtragen­ den sein Beileid aussprechen — 2 . jmd., der die unangenehmen Folgen eines Ereignisses tragen m uß : er ist der L., obwohl er das Unglück nicht ver­ ursacht hat; -voll /Adj./ geh.: ein leidvolles Leben; -wesen, das -f zu jmds. L. zu jmds. Be­ dauern: zu seinem großen L. war das Theater aus­ verkauft Leier, die; -, -n 1. aus der Antike bekanntes Zupf­ instrument: der Sänger spielte, schlug die L. — 2. landsch. Kurbel + u m g . das ist immer die alte, gleiche, dieselbe L. (das ist immer dasselbe) Lejer umg.| - kästen, der /PI. - kästen/ Drehorgel; - kastenmann, der /PI. -männer/ Mann, der, auf dem Leierkasten spielend, umherzieht und dafür kleine Geldspenden einsammelt leiern jsw. Vb.; hat/ 1. landsch. eine Kurbel drehen und dadurch einen Mechanismus betätigen: die Drehorgel 1. — 2 . u m g . /emot./ etw. eintönig, mechanisch sagen, singen: ein Gedicht, Lied 1.; leiernd sprechen + jmdm. etw. aus dem / Kreuz 1. Leih| -bibliothek , die öffentliche Bibliothek, die Bücher ausleiht; -bücherei, die vgl. -b ib liothek leihen, lieh, hat geliehen 1. sich von jmdm. etw. m it dem Versprechen der Rückgabe zu vorüber­ gehendem Gebrauch geben lassen, sich etw. borgen: er lieh sich von ihr ein Buch, fünf Mark — 2. jmdm. etw. unter,der Bedingung der Rückgabe zu vorübergehendem Gebrauch zur Verfügung stellen, borgen: er lieh ihm Geld, seinen Fotoapparat + jmdm. sein / Ohr 1. Leih/leih| -gäbe, die wertvoller (Kunst)gegenstand, den jmd., eine Institution einer Ausstellung, einem Museum leihweise z u r Verfügung stellt, gestellt hat: das Gemälde ist eine L.; -haus, das /noch in der BRD/ öffentliche Einrichtung, in der man gegen ein Pfand Geld ausleihen kann; -wagen, der M iet­ wagen;-weise/Adv./ zur vorübergehendenBenutzung: er überließ ihr 1. seine Uhr Leim, der; -(e)s, -e wasserlöslicher Klebstoff, der bes. zum Verbinden von Holz od. Papier dient: fester, flüssiger L.; dieser L. klebt gut, schlecht; umg. der Stuhl geht aus dem L. (seine geleimten Teile lösen sich) + umg. jmdm. auf den L. gehen (auf jmdn. her­ einfallen); jmd. geht aus dem L. (wird übermäßig dick) leimen jsw. Vb.; hat/ 1. etw. 1. Teile eines (hölzer­ nen) Gegenstandes m it Leim fest verbinden: wir haben den Tisch, das Spielzeug (wieder) geleimt — 2. s a lo p p jmdn. anführen (3), betrügen (1.1) Leim |färbe, die m it Leim vermischte, wasserlösliche Farbe für den Anstrich innerhalb von Räumen Lein, der; -(e)s, /°* jW*/ landsch. Flachs (LI) Leine, die; -, - n 1.1* dünneres Seil: eine L. aus - spannen, ziehen; die Wäsche auf die L. {Wäsche­ leine)hängen, von derL. nehmen1.2.Seemanns- spr. 2Tau: die L. aufschießen, einholen 1.3. Hunde­ leine: er führt, hielt seinen Hund an der L .; sie nahm ihren Boxer an die L. + s a lop p L. ziehen (sich eilig entfernen) Leinen, das; -s, jo. PI ./ sehr haltbares Gewebe aus Flachs (1.2): grobes, reines, schweres L.; eine Decke aus L.; das Buch ist in L. gebunden Leinen| -wasche, die jo. Pl.j Wäsche aus Leinen; - z wang , der jo. Pl.j behördliche Anordnung, Hunde an die Leine zu nehmen Le|n| -öl, das jo. PI ./ Öl, das durch Auspressen von Leinsamen gewonnen wird; -samen , der stark öl­ haltiger Samen des Flachses; -wand, die 1. /o. Pl.j veraltend Leinen — 2.1. Fläche aus Leinen, auf die der Kunstmaler seine Farben für ein Gemälde aufträgt 2.2 . große, weiße Fläche aus einem texti­ len Gewebe, auf die ein Film, Dias projiziert wer­ den leise /Adj./ 1. nur schwach hörbar: ein leises Ge­ räusch, Rascheln; man hörte leise Musik, Schritte; sie sprach mit leiser Stimme; das Kind sang, weinte 1. vor sich hin; seid bitte 1., etwas leiser!; 1. gehen, anklopfen — 2 .1 . von geringer (1.2) Inten­ sität, leicht (2.1): ein leiser Argwohn erfüllt ihn; eine 1. Verstimmung, Trauer überkam ihn; eine 1
Leisetreter — L eiter 729 Hoffnung, Vermutung; er hegte nicht den leise­ sten (gar keinen) Verdacht ihr gegenüber; ein leiser Händedruck; er strich ihr 1. über das Haar 2.2 . behutsam: eine 1. Andeutung, Anspielung machen 2.3 . jadv.f 1. (ein wenig) lächeln, weinen; er zuckte 1. zusammen Leisejtreter, der umg. 1 . Duckmäuser — 2. intri­ ganter Heuchler Leiste, die; -n 1. schmaler, dünner, langer Gegen­ stand aus Holz, Metall od. Kunststoff, der zum Ver­ zieren und zum Abdecken, Markieren von Rändern dient: eine schmale, breite L.; aus Leisten einen Bilderrahmen basteln — 2 . unten seitlich am Bauch befindliche Körperzone, die den Übergang vom R u mpf zum Oberschenkel bildet leisten, leistete, hat geleistet 1.1 . etw. vollbringen, das Anstrengung kostet, etw. schaffen (3), zustande bringen: er leistet viel, wenig; körperlich, geistig etw. L; sie haben für die Wissenschaft Hervor­ ragendes geleistet.; er leistet gute, schwere Arbeit 1.2 . etw. leistet etw. etw. bringt eine bestimmte Arbeit (5) hervor: der Motor leistet 60 PS — 2. sich etw. 1. 2 .1 . etw. zu tun wagen, ohne auf gesell­ schaftliche Normen Rücksicht zu nehmen; sich etw . erlauben (3), die Freiheit zu etw. nehmen: er kann es sich 1., einmal später zu kommen; er hat sich einen schlechten Scherz geleistet 2.2 . die finan­ ziellen Mittel zu etw. haben: sich ein Auto 1. können 2.3 . sich etw. gönnen, zukommen lassen: sich einen Eisbecher, eine Flasche Sekt 1. — 3. /in Ver­ bindung mit Subst. zur Umschreibung eines Verbal- begriffsj: jmdm. Gehorsam 1. (jmdm . gehorchen); jmdm. Ersatz 1. (jmdm. etw. ersetzen); einer A uf­ forderung Folge 1. (nachkommen 3); / Abbitte 1. -(- etw. leistet jmdm. gute / Dienste; einer Sache, jmdm. / Genüge 1.; jmdm. / Schützenhilfe 1.; jmdm., einer Sache / Vorschub 1. Leisten, der; -s, - hölzernes Modell eines F ußes, m it dessen Hilfe Schuhe hergestellt od. repariert werden: fußgerechte L. um g. alles über einen L. schlagen (alles mit demselben M aß sta b messen, unterschiedslos be­ handeln, beurteilen) Leisten|bruch, der 1Bruch (2.2) in der Leiste (2) Leistung, die; -, - e n 1. jo. Pl.f das Leisten (1.1): die L. bestimmter Arbeiten, Dienste — 2 .1. durch Aufbietung und Anwendung bes. der körperlichen, geistigen K räfte hervorgebrachtes, erzieltes Ergebnis: eine bahnbrechende, große, hervorragende, sport­ liche, wissenschaftliche L.; eine gute, schwache L. bieten, ei zielen; die L eistungen steigern, erhöhen 2.2 . von einer Einrichtung, einem Betrieb angebotene Dienstleistung — 3 . /o. Pl.j 3.1 . Leistungsfähig­ keit: die L. des menschlichen Körpers, Gehirns, des Mikroskops 3.2 . Phys. Techn. Arbeit (5) pro Zeiteinheit: die L. des Elektromotors beträgt 300 Watt; die Maschine hat eine L. von 60 PS Leistungs/leistungs] -abfall, der Abnahme der Leistung (2.1 ,3); -abhängig /A dj./ von Quantität und Qualität der jeweiligen Leistung (2.1) abhängig: sein Lohn ist 1.; -anstieg , der Steigerung der Leistung (2.1); -durchschnitt, der: der Schüler hat einen L. (seine Zensuren haben einen Durchschnitt) v o n 1,9; - fähig lAdj.; nicht adv./ fähig, (in hohem Maße) etw, zu leisten (1): jmd. ist 1.; ein leistungsfähiger Motor; leistungsfähige Maschinen; dazu -fähig- keit, die jo. Pl.f; -grenze, die Grenze der Leistungs­ fähigkeit; -Masse, die Klasse (3), in der in ver­ schiedenen Sportarten nach unterschiedlichen P ri n ­ zipien einzelne Sportler od. Mannschaften je nach ihrer sportlichen Leistung zusammengefaßt werden; - kontrolle, die Kontrolle der schulischen Leistung; - kurve, die die Leistung (2, 3.2) darstellende gra­ phische K urve: die tägliche L. der Schüler, Arbei­ ter; -lohn, der /o. Pl.f veraltend Stücklohn; - prämie, die Prämie für besonders gute Leistungen; - prinzip, das /o. Pl.f Prinzip der soz. Wirtschafts­ führung, einen Werktätigen nach seiner Arbeits­ leistung zu beurteilen und zu entlohnen; -schau, die Leistungen (2) demonstrierende Ausstellung: eine L. der Industrie, Landwirtschaft; -schwach lA dj.j von geringer Leistungsfähigkeit; -Sport, der Sport mit dem Ziel höchster Leistungen des einzelnen im Wettbewerb; dazu -Sportler, der; -stand, der jo. Pl.j Stand (1.4 .1) der Leistungen (2); -stark jAdj.j von großer Leistungsfähigkeit: leistungsstarke Schüler, Kombinate, Fernsehgeräte; -Steigerung, die Steige­ rung der Arbeitsleistung, der Leistungsfähigkeit; - vergleich, der Wettbewerb zur Feststellung des Leistungsstandes, der Leistungsfähigkeit: die Schüler haben einen internationalen L. im Fach Mathe­ matik; -vermögen, das jo. P l.j vgl. - fähigkeit; -Zu­ lage, die vgl. - Zuschlag; -Zuschlag, der für über­ durchschnittliche A rbeitsleistungen z um Grundbetrag des Tarifgehalts gezahlter Zuschlag Leit| -artikel, der die politische Grundhaltung des Presseorgans widerspiegelnde wichtige Abhandlung auf der ersten Seite einer Zeitung od. Zeitschrift über bedeutende aktuelle Probleme; -betrieb, der W irt sch. Betrieb, der die Arbeit einer Erzeugnis­ gruppe anleitend organisiert; -bild, das Vorbild (1.1), von dem man sich leiten läßt leiten, leitete, hat geleitet 1.1 . etw. 1. als Vor­ gesetzter, übergeordnetes Gremium den Verlauf der Tätigkeit einer Gruppe gemeinsam handelnder Menschen(gruppen) verantwortlich, ziel- und zweck­ gerichtet bestimmend beeinflussen: einen B etrieb, eine Diskussion, Verhandlung 1.; das Kombinat wird örtlich, zentral geleitet; ein leitender Arzt, Ingenieur; in leitender Stellung tätig sein 1.2 . jmdn. 1. auf jmdn. erzieherisch einwirken und so seinen Entwicklungsweg bestimmen, jmdn. lenken: diese Jugendlichen müssen klug und konsequent geleitet werden — 2 .1 . jmdn. irgendwohin 1. jmdm. den Weg zu einem Ort zeigen, indem man ihn hin­ führt: jmdn. zum Ausgang, durch die Straßen der Stadt 1.; O sein Gefühl hatte ihn an den richtigen Ort geleitet 2.2 . sich von etw. 1. lassen sich von etw. zu etw. veranlassen lassen: er ließ sich bei dieser Entscheidung vo n seinem Gefühl, von einer Erwägung 1. — 3 . etw. irgendwohin 1. durch ent­ sprechende Maßnahmen dafür sorgen, daß etw. in eine bestimmte Richtung, an einen bestimmten Ort gelangt: den Fluß in ein anderes B ett,, ö l durch Rohre, Gepäck an seinen Bestimmungsort 1., — 4. Phys. Techn. etw. leitet Strom ein Stoff er­ möglicht in seinem Innern die Bewegung von Trä ­ gern elektrischer Ladungen od. die Ausbreitung von Wärme: Kupfer leitet elektrischen Strom beson­ ders gut -j- etw. in die / Wege 1. Leiter, der; is, - 1 . jmd., der etw. leitet (1.1): ein technischer, künstlerischer L.; die staatlichen L. in den volkseigenen Betrieben; der L. der Delega­
730 2Leiter — lenken tion, einer Expedition, des Krankenhauses — 2 . Elektrotechn. Phys. Stoff, der elektrischen Strom gut leitet: ein elektrischer L.; Metalle sind gute L. 2Leiter, die; -n hölzernes od. metallenes Gerät aus zwei durch Sprossen verbundenen Stangen, auf das m an steigt, um einen Höhenunterschied zu über­ winden: auf eine L. klettern, steigen; er lehnte die L. an die Wand; er hielt mir die L.; sie fiel von der L. Leiterin, die; -, -nen /zu 1Leiter 1/ Leiterw agen , der Pferde- od. Handwagen, dessen Seitenteile aus Balken od. Latten mit Sprossen be­ stehen Leit/le|t[ -fad en , der 1. kurzgefaßte Einführung in ein Wissensgebiet: ein praktischer L ,; ein L. der Chemie, Medizin — 2 . fo. Pl.f Leitgedanke; -fähig /Adj.; nicht adv.f Phys. Techn. fähig, Energie, Schall, Wärme zu leiten; Metalle sind leitfähige Werkstoffe; dazu -fähigkeit, die jo. Pl.f; -gedanke, der als Richtschnur dienender Grundgedanke (eines größeren Werkes, einer Ausstellung); -ha m m el, der Hammel, der eine Herde führt; -kegel, der V er- keh r s w . einer der zur Markierung od. Absperrung auf der Fahrbahn in einer Reihe aufgestellten kegel­ förmigen Gegenstände; -lini e, die 1. Leitgedanke — 2. V erk eh rsw . unterbrochene Markierungslinie auf der Fahrbahn, die von Fahrzeugen überfahren werden darf, wenn es der übrige Verkehr gestattet; - m otiv, das 1. vgl. -gedanke: das L. seines dichte­ rischen Schaffens — 2* häufig wiederkehrendes, für eine Person, Situation charakteristisches M otiv in einer Oper, Dichtung; -planke, die V erk eh rsw . Planke aus Stahl od. Beton am Straßenrand od. am Mittelstreifen von Autobahnen, die verhindern soll, daß Fahrzeuge von der Fahrbahn abkommen; -Spruch, der jmdm . als Grundlage für sein Handeln, Verhalten dienender Spruch; -s telle, die zentrale Einrichtung, von der a us etw. gelenkt, befehligt wird Leitung, die; -, -e n 1. jo. Pl.f das Leiten (1.1): die Prinzipien der sozialistischen, kollektiven L.; die L. eines Betriebes, einer Diskussion über­ nehmen; die L. und Planung (verbessern); das Streichquartett spielt unter der L. des Dirigenten N — 2 . fo. Pl.f das Leiten (1.2): eine straffe L.; der Junge braucht noch die L. durch seine Eltern — 8. Gesamtheit der leitenden Personen in einem Bereich, Betrieb: die staatliche L.; die technische L. des Werkes prüfte den Verbesserungsvorschlag; er gehört zur L. des Betriebes — 4*1* Anlage, System von Rohren, in denen Flüssigkeiten, Gase befördert werden: eine L. für Erdöl, Gas, Wasser legen, anschließen, reparieren; die L. {Wasser­ leitung) ist verstopft 4.2 . Anlage, System von Drähten, Kab eln, durch das elektrische Energie be­ fördert od. elektrische Signale übermittelt werden: elektrische Leitungen unter Putz legen; die L. {Telefonleitung) ist besetzt, unterbrochen; eine Störung in der L. -b u mg. eine lange L. haben {begriffsstutzig sein) Leituugs| -draht, der Draht einer elektrischen Leitung; -ebene, die fo. Pl.f: etw. auf L. (von Seiten der Leitung 3) entscheiden; -funktion, die Funktion als staatlicher 1Leiter; -kader, der für eine leitende Funktion ausgebildeter Kader; -mast, der Mast, an dem die Freileitungen befestigt sind; - n etz, das Netz, System von Leitungen (4); -Organ, das leitendes Organ (4); -rohr, das Rohr, in dem Gas, Flüssigkeit befördert w ird ; -schnür, die isolier­ ter Draht zur Beförderung elektrischer Energie od. Übermittlung elektrischer Signale; -tätigkeit, die fo. Pl.f Leitung (1); -wasser, das fo. Pl.f Wasser aus der Wasserleitung LeitJ -werk, das Flugw. am Heck und an den Tragflächen eines Flugzeugs angebrachte Flächen zum Stabilisieren seiner Lage beim Fliegen und zum Steuern; -wort, das jPl. -e/ Motto (1.2) Lektion, die; -, -e n 1. Abschnitt, Kapitel in einem Lehrbuch, bes. für die Erlernung einer Fremd­ sprache : die dritte L .; methodisch gut aufgebaute Lektionen; eine neue L. beginnen, durchnehmen — 2. bestimmter Lehrstoff, der für den Unterricht gelernt werden m uß: er hat seine L. nicht gelernt, nicht gekonnt — 8 . Zurechtweisung: eine wohl­ verdiente L.; der Junge hat diese kleine L. ver­ dient + jmdm. eine L. erteilen (jmdn. scharf zurecht­ weisen) Lektor, der; -s, Lektoren 1. (Hochschullehrer für Kurse und Übungen in Sprachen, M u sik , Zeichnen: er ist L. für Russisch — 2 . wissenschaftlicher M it­ arbeiter in einem Verlag, der eingereichte M a n u ­ skripte im Hinblick auf die Möglichkeit ihrer Ver­ öffentlichung begutachtet und sie gegebenenfalls bes. inhaltlich bearbeitet: das Manuskript wurde vom L. für den Druck bearbeitet Lektorat, das; -(e)s, -e Abteilung in einem Verlag, in der M anuskripte lektoriert werden: das Manu­ skript wurde im L. geprüft lektorieren /sw. Vb.; hat/ fach sp r. ein bei einem Verlag eingereichtes M anuskript, ein (fremd­ sprachiges) Buch als Lektor begutachten: vor der Neuauflage sollte das Buch noch einmal lektoriert werden Lektorin, die; -, -n e n /zu Lektor/ Lektüre, die; -, /o. Pl.f 1. Lesestoff: eine amüsante, spannende, leichte, schwierige L .; L. in englischer, russischer Sprache; eine passende L. für den Urlaub suchen — 2 . das Lesen (1.1 .1): sie war m it der L. des Briefes, Buches beschäftigt Lemma, das; -s, -ta 1. Sprachwiss. Stichwort (1): das L. eines Wörterbuchartikels, eines Beleg­ zettels *— 2. W issensch. den Hauptinhalt eines Werkes kennzeichnender Titel (2.1) — 8 . M ath. Satz (2), der zum Beweis eines anderen Satzes dient Lende, die; -n 1. Teil des menschlichen Körpers zwischen Wirbelsäule und Hüftknochen: Schmerzen in der L. haben — 2 . das Fleisch unterhalb des Rückgrats bei Schlachtvieh: ein Stück L. kaufen Lenden| -schürz, der Geschlechtsteile und Gesäß be­ deckendes Kleidungsstück bei Naturvölkern; -Wirbel, der einer der fünf Wirbel im Bereich der Lende (1) Leninjsmus, der; -, fo. Pl.f der durch Lenin in der und für die Periode des Imperial, und der proleta­ rischen Revolution, des Übergangs vom K a p . zum Soz. weiterentwickelte M arxismus; dazu leninistisch /Adj.f lenken /sw. Vb.; hat/ 1. etw. 1. die Bewegungs­ richtung von etw. durch mechanische Einwirkung, Bedienung des 1Steuers bestimmen, etw. steuern: ein Fahrrad, den W agen 1.; er lenkte das Auto in die Nebenstraße; ein Pferd am Zügel 1.; O das Ge­ spräch in eine bestimmte Richtung 1. — 2. die Wirtschaft 1. (leiten 1.1) — 8 . jmdn. 1. den E nt­
wicklungsgang von jmd m ., jmd s. Verhaltensweise maßgeblich beeinflussen: er läßt sich leicht, schwer L (erziehen) — 4 . etw. auf jmdn., etw. 1. veranlassen, daß sich etw. auf jmdn., etw. richtet: er hat den Verdacht auf sie gelenkt; er versuchte, ihre Auf­ merksamkeit auf sich, auf die wichtige Frage zu 1. Lenker, der; -s, - Stange am Fahrrad, Motorrad m it zwei Griffen zum Lenken Lcnk|rad, das einem R ad (1.1) ähnliche Vorrich­ tung zum Lenken eines zweispurigen K raftfahr­ zeugs Lenk|Stange, die Lenker: er hielt das Fahrrad an der L. Lenkung, die; -, -en 1. fo. PL; zu lenken/ das Lenken; zu 1: die L. eines Fahrzeugs; zu 2: die L. von Staat und Wirtschaft — 2 . Vorrichtung zum Lenken eines Fahrzeugs: die Überprüfung der L. in der Autowerkstatt Lenz, der; -es, -e 1* geh. Frühling: der L. ist gekommen; O im L. des Lebens (in der Jugend­ zeit) stehen — 2* fnur im Pl.f scherzh. Lebens­ jahre: sie ist gerade 17 Lenze a lt + umg. einen L. haben (viel Freizeit, ein an­ genehmes Leben haben) Leopard, der; -en,- -en Großkatze A frik a s und Asiens mit meist gelblichem und schwarzgeflecktem Fell, Panther Lepra, die; jo. Pl.f bakterielle Infektionskrank­ heit des Menschen, die zum Absterben des H aut­ gewebes, der Gliedmaßen führt Leptosome, der; -n, -n fachspr. Mensch von schlanker, schmaler Gestalt Lerche, die; - n in zahlreichen Arten vorkommen­ der, m eist erdfarbener Singvogel, der i n freiem Ge­ lände am Boden nistet und mit trillerndem Gesang in die Luft steigt: die L. jubiliert, schwingt sich hoch in die Luft lern/Lern| -begierig fAdj.f vgl. -eifrig; -eifer, der Eifer, Fleiß in bezug aufs Lernen; -eifrig fAdj.f eifrig, fleißig in bezug aufs Lernen: ein lerneifriger Schüler lernen fsw. Vb.; hat; / auch gelernt/ Wissen, Kenntnisse, Fähigkeiten, Fertigkeiten durch eigenes Bemühen (unter A nleitung durch einen Lehrer) er­ werben: das Kind lernt leicht, schwer; er lernt von früh bis spät; etw. lernt sich leicht; etw. aus ­ wendig 1.; lesen, kochen, radfahren, schwimmen 1.; eine Sprache, Vokabeln 1.; sie lernt Auto fahren; einen Beruf 1. (für seine künftige B e­ schäftigung eine Berufsausbildung durchlaufen); er ist gelernter Schneider (hat als Schneider eine ab­ geschlossene Berufsausbildung); v o n dem kannst du noch etwas 1.; aus Büchern, der Erfahrung 1.; er muß 1., mit anderen Menschen auszukommen; man muß reden, schweigen 1.; Pünktlichkeit, Sauberkeit kann man 1. -f etw.vonder/ Pikean,auf1. Lgs|art, die 1 . Abweichung in einer überlieferten Handschrift, in einem Druckwerk vom edierten Text: eine abweichende L. — 2 . Auslegung eines Textes, eines Geschehens, Deutung: dies ist nur eine andere L. von der Sache lgsbar fAdj.f 1. so beschaffen, daß man es (ab)lesen kann: eine gut lesbare Handschrift; einige Buch­ staben der Inschrift waren nicht mehr 1. — 2 . in verständlicher, stilistisch guter Darstellung: ein les­ barer Stil; sie schreibt gut lesbare Artikel Lesbierin, die; -, -ne n [..bie..] homosexuelle Frau; dazu lesbisch fAdj.f: sie ist 1. Lese, die; -, -n Weinlese (1) Lfise zu lesen 1 .11 -abend, dev Abendveranstaltung, auf der ein Vortragender aus eigenen od. fremden Dichtungen vorliest; -brille, die Brille, die vor­ wiegend zum Lesen bestimmt ist; -buch, das Buch m it ausgewähltem Lesestoff, bes. für Schulkinder; - gerat, das optisches Gerät zur Vergrößerung von Mikrofilmen, auf die Texte aufgenommen worden sind; -lampe, die kleine Lampe, bes. für den Schreib­ tisch lesen (er liest), las, hat gelesen I.l .l* etw. 1. Geschriebenes, Gedrucktes m it den Augen wahrneh­ men und geistig erfassen: einen T ext, Brief, die Zeitung genau, gründlich, nur flü chtig 1.; M us. eine Partitur, Noten lesen (können); der Junge kann noch nicht L; seine Handschrift ist schwer zu 1. (zu entziffern); Druckerei /in der Verbindung/ / Korrektur 1,; etw. liest sich in bestimmter Weise: der Roman liest sich gut (ist interessant und flüssig geschrieben)1 1*2* etw. vorlesen, nach einer schriftlichen Vorlage sp re ­ chen: ausdrucksvoll, monoton L; ein Drama mit verteilten Rollen 1.; der Schriftsteller las aus eigenen Werken; der D ozent las (hielt Vorlesungen) über die Literatur des 20. Jahrhunderts; P a ri, der Gesetzesentwurf muß noch einmal gelesen werden (zu dem Gesetzesentwurf muß noch eine Lesung 2 stattfinden); Rel. kath. die Messe 1. (zelebrieren 1.2) — 2 . etw. an, von jmds. Gesicht ablesen: er las ihr jeden W unsch vo n den Lippen, vom Gesicht — II .l .l . Ähren 1, (das abgeerntete Feld nach Ähren absuchen); etw. von etw. 1.: die Raupen von den Blättern 1. (mit den Händen ent­ fernen) 1.2 , Trauben, W ein 1. (ernten) — 2 . Erbsen 1. (die schlechten Erbsen aussortieren) + jmdm. die / Leviten 1.; (etw.) zwischen den / Zeilen 1. Iesens|wert fAdj.f wert, gelesen zu werden Lese|probe, die 1 . für Werbezwecke gedruckter A u s ­ schnitt aus einem Buch — 2. Theater Probe, bei der die Rollen von den Schauspielern noch gelesen und Textänderungen, Streichungen usw. vereinbart werden Leser, der; -s, - jmd., der ein Buch od. ein anderes Druckerzeugnis (gerade eben) liest: er ist ein auf­ merksamer, kritischer L. der Tageszeitung; die Zeitschrift wirbt um neue L. (Abonnenten, Käufer) Lese|ratte, die umg. scherzh. jmd., der gern und viel liest Leser| -brief, der: die Zeitung, der Autor erhielt viele Leserbriefe; -kreis, der K reis (2) der Leser einer Zeitung, eines Buches leserlich fAdj.f gut zu lesen, leicht zu entziffern: eine leserliche Handschrift Leserschaft, die; -, fo. Pl.f Gesamtheit der (ständi­ gen) Leser bes. einer Zeitung, Zeitschrift, der Werke eines Autors Lese zu lesen 1.1.1 j -saal, der großer Raum in einer öffentlichen Bibliothek, in dem die Benutzer arbeiten können; -Stoff, der etw. Gedrucktes zum Lesen, das der Unterhaltung, Weiterbildung dient; -w ut, die Begierde, viel zu lesen; -Zeichen, das zwischen die Seiten eines Buches eingelegter flacher Gegenstand, der anzeigt, auf welcher Seite man beim Lesen a uf­ gehört hat; -Zirkel, der Abonnenten, die gegen Z ah - Lenker — Lesezirkel 731
732 Lesung — Leuchtröhre hing einer Gebühr eine regelmäßig umlaufende Z eit­ schriftenauswahl erhalten Lesung, die; -en 1, öffentliche Veranstaltung, a uf der jmd. aus einem, ein Autor aus seinem Werk vorliest: die Autorin stellte sich mit ihrem neue­ sten Roman in einer L. vor — 2 . Beratung eines Gesetzesentwurfs in einer Volksvertretung, in einem Parlament: die erste, zweite, dritte L. einer Ge­ setzesvorlage Lethargig, die; -, jo. PI ./ 1 . Med, starke Schläfrig­ keit mit Trübung des Bewußtseins — 2 . Teilnahms­ losigkeit, das Stumpfsein: in L. versinken; dazu lethargisch jAdj.j Letter, die; - n 1. Druckbuchstabe: große, kleine, schwarze Lettern — 2, Druckerei zur Her­ stellung eines Satzes dienende Type (I) letzt jA dj.; nur attr.; / auch letztere/ 1. in einer Reihe, Folge, bei einem Vorgang das 'Ende bildend: das letzte Haus der Straße; die letzte Sprosse der Leiter; am letzten Tag des Monats, des Jahres; um Mitternacht die letzten Nachrichten hören; ich sage dir das zum letzten Mal; das letzte Drittel des Weges; den letzten Versuch machen; der letzte Buchstabe des Alphabets; der letzte Band der Gesamtausgabe; er wurde in letzter Instanz zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt; das kommt an letzter Stelle; er ging als letzter aus dem Haus; die letzten (abschließenden 3.2) Vor­ bereitungen für etw. treffen; sie sagte im letzten Moment den Besuch ab — 2 . gerade vergangen, vorig: letztes Jahr, im letzten Herbst waren wir in Ungarn; in der letzten Zeit fehlte er oft in der Schule — 3 . am Ende (von einer Menge) übrig­ geblieben: das war sein letzte s Geld; er mobilisierte die letzten Kräfte, Reserven; sie kämpften bis zum letzten Mann — 4 . /drückt einen nicht mehr zu steigernden Grad aus/: nach den letzten (höch­ sten 3.3) Zielen streben; der letzte (tiefste 5) Sinn einer Dichtung + bis ins letzte (sehr gründlich); umg. das ist das Letzte (das ist eine unerträgliche Zum utung)!; — bis zum letzten / Atemzug; eine / Ausgabe letzter Hand; etw., jmd. ist der letzte Dreck; auf den letzten / Drücker; jmdm. die letzte Ehre erweisen; letzten / Endes; jmdm. das letzte /* Geleit geben; letzte / Hand an etw. legen; auf dem letzten / Loch pfeifen; bei jmdm. ist / Matthäi am letzten; der letzte Schrei; jmds. letzte : / t Stunde hat geschlagen; der L etzte / Wille; das letzte / Wort haben; das ist mein letztes /f Wort; das letzte / i Wort ist noch nicht gesprochen; in den letzten / Zügen liegen Letzt + zu guter L. schließlich, am Ende: zu guter L. ist er doch noch gekommen letztens jAdv.j vor kurzer Zeit: ich habe ihn 1. erst wieder gesprochen letztere, der, die, das; -n, -n f/< auch letzt/ der, die, das letzte von zweien; der, die, das zuletzt Ge­ nannte, Erwähnte: er hat zwei Söhne, Rainer und Erank, der erstere, ersterer ist sehr lebhaft, der 1., letzterer dagegen auffallend still; die 1. Frage möchten wir noch zurückstellen letzt] -genannt fA dj.; nur attr.j zuletzt genannt: der letztgenannte Fall muß dringend überprüft werden; :hin, -hin jAdv.j letztens letztlich jAdv .j schließlich (2): 1. ist es eine Frage des Taktes, des Geschmacks, ob du das tust letzt| -malig jAdj.; nur attr.j zum letzten Male gegeben: es ist eine letztmalige Chance, Gelegen­ heit, den Beruf zu wechseln; -möglich jAdj.; nur a ttr./: der letztmögliche Termin (der letzte Termin, der möglich ist); -willig /Adj.; nicht präd.j im Testam ent als letzter Wille festgelegt: letztwillige Bestimmungen, Zuwendungen; jmdm. etw. 1. (testamentarisch) vermachen, hinterlassen Leu, der; -en, -en veraltend geh. Löwe Leu, der; -, Lei [le:u, PI. l e :i] / Währungseinheit in Rumänienj Leucht [buchstabe, der bes. für die Leuchtreklame verwendeter, a us einer od . mehreren Leuchtröhren gebildeter Buchstabe Leuchte, die; -, -n 1. Lampe (1): eine L. für den Schreibtisch, für das Wohnzimmer kaufen — 2. u m g . sehr kluger Mensch, Könner: er ist eine L. in Mathematik; s p ö tt. der Schüler ist nicht gerade eine L. leuchten, leuchtete, hat geleuchtet / / t auch leuch­ tend/ 1.1* (ein ruhiges) Licht von sich geben, ver­ breiten: die Lampen, Laternen, Kerzen 1.; das Nordlicht leuchtet in bunten Farben; der Mond, ein einzelner Stern, ein fernes Licht leuchtet in der Nacht; Phosphor leuchtet im Dunkeln; <0 ihre Augen leuchteten (glänzten 1.1) vor Freude 1.2 . in intensivem Licht stehen: das Meer leuchtet in der Abendsonne — 2 .1 . jmd. leuchtet in, auf, unter etw. jmd. richtet den Strahl, Lichtschein einer Lichtquelle auf etw .: jmdm. mit der Taschenlampe ins Gesicht 1.; sie leuchteten in jeden Winkel des Raumes, unter das Bett 2.2 . jmdm. 1. (jmdm. in der Dunkelheit m it einer Lichtquelle eine ausrei­ chende Sich t ermöglichen) - f sein Licht 1. lassen leuchtend jAdj. ; auch leuchten/ 1. ein leuchten­ des (sehr kräftiges, intensives) Rot — 2 . /nur attr.j er ist ein leuchtendes Vorbild (ist in besonderem M aße vorbildlich) Leuchter, der; -s, - (mehrarmiger) Halter (1) für Kerzen od. Glühlampen: ein fünfarmiger, g e ­ schnitzter, silberner L .; ein L. aus Zinn, Meißener Porzellan Leucht| -färbe, die (Farb)stoff, der bei Einw irkung von (Lichtstrahlen selbst leuchtet (1.1); -feuer, das starkes Lichtsignal von einem festen Punkt aus, das bes. Schiffen bei der Navigation helfen soll: weit über das Meer war das Blinken des Leuchtfeuers zu sehen; -gas, das jo. PI .j Stadtgas; -käfer, der in zahlreichen A rten vorkommender Käfer, bei dem die flugfähigen Männchen und die wurmähnlichen, flugunfähigen Weibchen an der Unterseite des Hinterleibs Organe haben, die im Dunkeln leuchten (1.1); -kraft, die jo. Pl.j 1.1 . Intensität\ die L. der Farben 1.2* A stron. die L. eines Sternes (pro Sekunde von einem Stern ausgestrahlte Energie); -k ug el, die Geschoß, das nach dem Abschuß ein starkes Licht verbreitet und als Signal dient od. dazu dient, das Gelände in der Dunkelheit zu erhellen; -rakete, die vgl. -kugel; - r eklame, die Reklame (an Hausfassaden) in Form von Schrift, Konturen od. Figuren mit Hilfe von Glühlampen od. Leuchtröhren; -röhre, die P h y s . T ech n . (als Lampe dienende) luftdichte, mit Gas gefüllte Glasröhre, in der durch elektrische E n t-
Leuchtschirm — licht 733 ladungen Licht erzeugt wird; -schirm, der Phys. T ech n . beschichteter Bildschirm, der unter E in­ wirkung energiereicher Strahlung aufleuchtet; -Schrift, die vgl. Leuchtbuchstabe; -türm, der an der Küste installierter Turm mit einem Leucht­ feuer leugnen, leugnete, bat geleugnet jmd. leugnet etw. jmd. erldärt etw., das ihm zur Last gelegt wird, als nicht zutreffend: er leugnete seine Tat; etw. energisch, auf das bestimmteste L; sein Leugnen half ihm nichts; er leugnet nicht, es getan zu haben; ich leugne nicht, daß es mir hier gut ge­ fällt; etw. ist nicht zu 1. (etw. steht fest) Leukämie, die; -, -n [..i:9n] Med. bösartige Krank­ heit mit einer Anhäufung, starken Vermehrung der weißen Blutkörperchen Leukozyt, der; -en, -en [..y :t] fvorw. Pl.f Med. weißes Blutkörperchen Leumund, der; -(e)s, jo. Pl.j Ruf (4): er hat einen guten, schlechten L.; jmds. L. verteidigen Leumunds|zeugnis, das Angaben, Aussagen eines Mitmenschen über den R uf eines ihm bekannten Menschen: ein L. einholen; jmdm. ein gutes, schlechtes L. ausstellen Leute, die fPl.f (Gruppe, Menge von) Menschen, bes. außerhalb der Familie, des Bekanntenkreises: alte, junge L.; sie sind angenehme, bescheidene L.; das waren damals arme L .; zur Demonstration erschienen viele L.; u m g . die jungen L. (die Jugendlichen) wollen für sich feiern; die jungen L. (das junge Ehepaar) leben mit den Eltern zu ­ sammen; die L. sagen, behaupten (man sagt, be­ hauptet), daß . . .; vor allen Leuten (vor der Öffent­ lichkeit); im Betrieb sind über 100 L. beschäftigt; es fehlt an Leuten (Arbeitskräften); der Unter­ offizier trommelte seine L. (die von ihm befehligten Soldaten) zusammen + wir sind geschiedene L. (ich will nichts mehr mit dir zu tun haben); — / Land und L. kennen­ lernen Leutnant, der; -s, -e Offizier der Land-, Luft-, Seestreitkräfte, dessen Dienstgrad zwischen dem des Unterleutnants und dem des Oberleutnants liegt l e u t s e l i g 1 . wohlwollend, herablassend freund­ lich: er hat seinem jungen Freund 1. auf die Schulter geklopft — 2 . freundlich, aufgeschlossen: er war ein leutseliger alter Herr; dazu L eutselig­ keit, die; -, jo. Pl.f Leviten, die fPl.f [..v . .] -f- u m g. jmdm. die L. lesen (jmdn. energisch zu ­ rechtweisen) Levkoje, die; -, -n in Gärten wachsender Kreuz­ blütler mit stark duftenden, gefüllten Blüten in vielen Farben Lew, der; -/-s, Lewa [lef, PI. leva] / Währungs­ einheit in Bulgarien! Lexem, das; -s, -e Sprachwiss. lexikalische Ein­ heit Lexik, die; -, fo. PI./ Sprachwiss. Wortschatz (1.1): die L. der Alltagssprache, der Fachsprachen; dazu lexikalisch /Adj.; vorw. attr.j: eine lexika­ lische Einheit (ein Formativ m it seiner Bedeutung) Lexikographie, die; -, jo. Pl.j Wissenschaft von der Zusammenstellung und Erklärung des Wortschatzes in Wörterbüchern und Lexika; dazu lexikographisch /Adj./ Lexikologie, die; -, jo. Pl.j Wissenschaft, die sich m it der Erforschung des Wortschatzes einer Sprache befaßt Lexikon, das; -s, Lexika/Lexiken Nachschlage­ werk, d as unter alphabetisch angeordneten Stich­ wörtern sachliche Informationen gibt: ein L. der modernen K unst, über alle Wissensgebiete, in 12 Bänden + umg. scherzh. jmd. ist ein wandelndes L. (weiß a uf allen Gebieten Bescheid) Lezithin, das; -s, -e jvorw. Sg.j Chem. Biol. den Fetten verwandte Substanz in pflanzlichen und tierischen Zellen, die zur Stärkung der Nerven dient Liaison, die; -, -s [liezoij, auch ..zo] veraltend Liebesverhältnis: sie haben eine L. miteinander Liane, die; -, - n Schlingpflanze, Kletterpflanze, bes. in tropischen Urwäldern, deren Stengel sich an Bäumen emporwindet Libelle, die; -, -n I. in zahlreichen Arten vor- kommendes, räuberisch lebendes, sich m eist in der Luft aufhaltendes Insekt mit schlankem, meist farbenprächtigem Körp er und vier durchsichtigen, nicht faltbaren Flügeln — II* fachspr. in Wasser­ waagen od. anderen M eßinstrum enten befindlicher kleiner, m it einer Flüssigkeit gefüllter Glaszylinder, in dem eine Luftblase die waagerechte, geneigte Lage ebener Flächen anzeigt liberal jA dj.j 1. jzu Liberalismus/: das liberale Bürgertum des 19. Jahrhunderts — 2 . im Sinne der Prinzipien des Liberalismus: liberale An­ schauungen — 3 . Liberal-Demokratische Partei Deutschlands jAbk.: LDPD; Blockpartei in der D D R /; zu 2 Liberale, der; -n, -n; zu 1 liberalisieren jsw. Vb.; hat; in der kap. Wirtschaftj den Handel von Einschränkungen befreien Liberalismus, der; -, jo. Pl.j 1. im Kampf gegen den Feudalabsolutismus entstandene Ideologie und politische Bewegung des aufstrebenden Bürgertums, die gekennzeichnet war durch das Streben nach Festigung der ökonomischen und politischen Macht des Bürgertums, nach freier kap. Betätigung, Ge­ waltenteilung und uneingeschränktem Parlamenta­ rismus — 2 . prinzipienloses, opportunistisches, ver­ söhnlerisches Verhalten im Klassenkampf der revo­ lutionären Arbeiterbewegung Libero, der; -s, -s, auch Liberi Fußb all Ver­ teidiger ohne direkten Gegenspieler (1.2) Lfbido, auch Libido, die; -, jo. P l.j Geschlechtstrieb, sexuelles Begehren Librettist, der; -en, -e n Verfasser eines Librettos Libretto, das; -s, -s/Libretti Textbuch, bes. einer Oper, Operette licht jAdj.j 1. jvorw. attr.j 1.1. geh. hell (1): ein lichter Schein, Morgen; ein lichter Glanz, Schim­ mer; am (hellen) lichten Tag (bei Tag, Tageslicht); moderne, lichte W ohnungen; O der Schwer- kranke hat ab und an lichte Momente (ist manch­ mal bei klarem Bewußtsein); der Weg in eine lichte (glückliche) Zukunft; s p ö tt. manchmal hat er lichte Augenblicke (verhält er sich vernünftig und klug) 1.2 . hell (2): ein lichtes Blau, Gelb, Grün; sie malt gern in lichten Farben; sie trägt ein lichtes Kleid — 2 . m it weiten Zwischenräumen, wenig dicht: lichte Birkenwälder; lichtes U nter­ holz; sein Haar wird schon 1. (geht aus, wird dünner) — 3. /nur attr.j fachspr. die lichte (von Innenrand zu Innenrand gemessene) Höhe, W eite: die lichte Höhe der Brücke beträgt 10 m; ein
734 Licht - Lichtreiz Rohr mit einer lichten W eite von 120 Millimetern Licht, das; -(e)s, -e r/geh. -e 1. jo. PL/ 1.1. sicht­ bare elektromagnetische Strahlung mit Wellenlängen im Bereich von 380 bis 780 Milliardstel Meter, durch deren Streuung und Reflexion (in der Atmo ­ sphäre) nicht selbst strahlende (1.1 .1) Objekte sichtbar werden: ein grelles, hartes, helles, trübes, mildes, warmes L .; natürliches, künstliches L .; gutes, schlechtes L. zum Arbeiten haben; infrarotes, ultraviolettes L.; das L. der Sonne, des Mondes, der Sterne, einer Lampe, Laterne, Kerze; das L. blendet, leuchtet auf; etw. gegen das L. halten; jmdm. im Lichte stehen (zwischen jmdm. und einer Lichtquelle stehen und so die Sicht verdunkeln); rotes, gelbes, grünes L. / Verkehrssignale an einer Straßenkreuzung/; die Verkehrsampel zeigt grünes L.; bei L. (Tageslicht) sieht der Stoff ganz anders aus 1.2 . /nicht mit unbest. A rt./ künstliche, meist elektrische Beleuchtung: das L. einsch alten; das L. ausschalten, -löschen; u m g . das L. andrehen, -knipsen; L. (an)machen; das L. ausdrehen, -knipsen, -m a chen1; im Zimmer brennt noch (das) L.; bei L. arbeiten; es gab im Ort noch kein (elektrisches) L.; L. und Gas legen lassen — 2 . /PL -er, geh. -e/ Kerze (1): ein L. ausblasen, aus­ löschen; ein L. brennt (herunter), tropft, ver­ löscht; Lichter anstecken, anzünden — 3 . /PL - e r; vorw. P L / Lichtquelle (die weithin leuchtet, strahlt): in der Ferne blitzen Lichter auf; die Lichter der Großstadt, eines Passagierschiffes; O der Maler setzte seinem Aquarell noch einige Lichter (helle Farbtupfen zur Akzentuierung) auf — 4. Jägerspr. /PL -e r/ Augen des Haar-, Schalenwildes: die grünlich schimmernden Lichter eines Luchses + grünes L. (die Erlaubnis für etw.) geben, er­ halten; L. in etw. bringen (etw. einer Klärung näherbringen, klären); das L. s cheuen (sich ver­ bergen müssen, nicht gesehen werden wollen); etw. wirft ein bezeichnendes L. auf etw., jmdn. (etw. ist für etw., jmdn. bezeichnend); etw. kommt ans L. (wird bekannt); bei L. besehen, betrachtet (genau genommen); jmdn. hinters L. führen (jmdn. hereinlegen, täuschen); etw., jmdn., sich ins rechte L. rücken, setzen (etw., jmdn., sich so zeigen, daß ein anderer es, ihn richtig, angemessen beurteilen kann); in ein schiefes, schlechtes L. geraten, kommen (einen schlechten, falschen Eind ruck auf jmdn. machen); sich in einem guten, schlechten L. zeigen (einen guten, schlechten Eind ruck machen); in einem (ganz) anderen, neuen L. erscheinen (einen ganz anderen, neuen Eindruck auf jmdn. machen); /von einem K ind/ das L. der W elt erblicken (ge­ boren werden); s p ö tt . sein L. leuchten lassen (sein Wissen, Können zeigen); v era lten d jmdm. ein L. aufstecken (jmdn. über etw., jmdn. aufklären); um g. sein L. nicht unter den Scheffel stellen (sein Wissen, Können nicht aus falscher Bescheidenheit verbergen); jmdm. geht ein L. auf (jmdm. wird etw. klar, jmd. begreift, durchschaut etw.); jmd. ist kein großes L. (ist nicht sehr intelligent) Licht/lieht zu Licht 1 | -anlage, die Anlage für elektrische Beleuchtung; -beständig /A d j.; nicht adv./ vgl. -e cht; -Mid, das Paßbild; -blick, der: das, er war der einzige L. (das, der einzige Gute, Erfreu­ liche) dabei; -bogen, der T ech n . hell leuchtende Entladung zwischen zwei elektrische Spannung führenden Elektroden; -bündel, das Bündel aus Lichtstrahlen; -durchflutet /A dj./; -durchlässig /A d j./ Licht durchscheinen lassend od. durchsichtig, transparent; -echt /Adj.; nicht adv./i lichtechte (unter Einwirkung von Sonnenlicht nicht bleichende, verschießende) Gardinen, (Farb)stoffe; -effekt, der; - einstrahlung, die; -elektrisch /Adj./ Phys. auf der durch Bestrahlung j n i t elektromagnetischen Wellen hervorgerufenen Änderung der elektrischen Eigenschaften von Stoffen beruhend: ein lichtelek ­ trischer Effekt; eine lichtelektrische Zelle (Foto­ zelle); ein Gerät 1. steuern; -empfindlich /Adj.; nicht adv./ auf die Einwirkung von Licht in be­ stimmter Weise reagierend: ein lichtempfindlicher Film; die lichtempfindliche N etzha ut des Auges lichten, lichtete, hat gelichtet 1 .1 . sich 1. licht (2) werden: zum Berg hin lichtet sich der Wald (stehen die Bäume weniger dicht); sein Haar lichtet sich (wird dünner); die Reihen der Zuschauer lich­ teten sich (viele gingen nach und nach weg, so daß die Reihen nicht mehr dicht geschlossen waren) — 2. fachspr. einen Wald, den Baumbestand 1. (so viele Bäume fällen, daß die Kronen der verbleiben­ den kein geschlossenes Dach mehr bilden) — II . den Anker 1. den A nk er ein-, hochziehen: die Matrosen lichteten die Anker; das Schiff lichtete die Anker (fuhr los) Lfchter| -bäum, der Weihnachtsbaum mit seinen brennenden K er zen ; -glan z , der strahlender Glanz von vielen Lichtern: der L. des W eihnachtsbaumes, des Festsaals, der Hauptstraße lichterloh, lichterloh jA dj. ; vorw. adv./ etw. brennt 1. etw. steht in lodernden Flammen: das Gebäude brannte 1.; O seine Liebe, Leidenschaft brennt 1. (er i s t heftig verliebt) Lichterjmeer, das /o. P L / sehr große Menge von Lichtern (3): das L. der Großstadt Licht/ljcht| -filter, der, f a c h s p r . das Filter, der nur Licht eines bestimmten Bereiches aus dem Spektrum einer Lichtquelle hindurchläßt, Farb­ filter; -geschwindigkeit, die jo. PL/ Phys. Ge­ schwindigkeit der Ausbreitung elektromagnetischer Wellen im Vakuum; -hof, der Bauw . von hohen Gebäuden eingeschlossener (mit Glasdach abgedeck­ ter) Hof zur Beleuchtung und Belüftung innen liegender Räume; -hupe, die Vorrichtung an K raft­ fahrzeugen für Warnsignale mit Hilfe der Schein­ werfer: die L. betätigen; -jahr, das Astron. Maß­ einheit für die Strecke, die das Licht in einem Jahr zurücklegt; -kästen, der /PL -kästen/ Med. Kasten m it einer A nza hl Wärme erzeugender Glühlampen zur Behandlung mit Heißluft; -keg el, der von einer Lichtquelle ausgehendes, sich kegelförmig erweitern­ des Strahlenbündel: der L. eines Scheinwerfers; - k reis , der von einer Lichtquelle hell erleuchteter Umkreis: er trat in den L. einer Laterne; -leitung, die Leitung (4.2) für den elektrischen Strom: die L, (unter Putz) legen; -maschine, die T echn. vom Motor eines Kraftfahrzeugs angetriebener Generator, der elektrische Energie für Beleuchtung, Zündung und Aufladung der Batterie liefert; -pause, die unter Einwirkung von Licht hergestellte K opie transparen­ ter fotografischer od. gezeichneter Vorlagen auf licht­ empfindlichem Papier; -quelle, die Gegenstand, Körper, der Licht ausstrahlt: eine natürliche, kün st­ liche L .; -reflex, der von einer (spiegelnden) Fläche zurückgeworfenes Licht; -r eiz , der durch Licht her-
Lichtreklame — lieber 735 vorgerufener Reiz: Pflanzen reagieren auf Licht­ reize; -reklame, die Leuchtrehlame; -satz, der Druckerei Fotosatz; -schacht, der vgl. -hof; -Schalter, der Schalter zum E in - und Ausschalten der elektrischen Beleuchtung; -s ch ein, der: ein heller, schwacher L. dringt durch die Türspalte; -s cheu /Adj.; nur attr.f: lichtscheue (■unredliche, verbrecherische) Elemente; lichtscheues Gesindel; -Schimmer, der; -Seite, die i m (Sonnenlicht ge- legene Seite von etw.: die L. der Straße; O bei allem nur die Lichtseiten (das Oute) sehen; -Signal, das durch leuchtende Lampen gegebenes Zeichen, bes. z ur Verkehrsregelung od. zur N a ch ­ richtenübermittlung; -s tärk e, die 1. O pt. Verhältnis der Öffnung der Blende eines Objektivs zur B r enn ­ weite seiner Linsen — 2. Phys. Intensität, mit der eine Lichtquelle in eine bestimmte Richtung strahlt; -strahl, der; -ström, der Phys. von einer Licht­ quelle in einer bestimmten Zeiteinheit ausgestrahlte Lichtmenge; -undurchlässig fA dj./ Lichtung, die; - e n (größere) von Bäumen freie Stelle im W ald : er befand sich mitten in, auf einer L. Licht zu Licht 1.1| -Verhältnisse, die /P I/ : ein Raum mit guten Lichtverhältnissen; -Zeichen, das Lichtsignal Lid, das; -(e)s, -er bewegliche H aut am oberen und unteren Rand der Augenhöhle, die das Auge ver­ schließen kann, Augenlid: geschlossene, geöffnete, entzündete, gerötete Lider; das obere, untere L. des Auges; die Lider heben, sen ken; jmdm. werden die Lider schwer, fallen die Lider zu (jmd. ist müde) Lid|schatten, der 1. durch Schminke erzeugte Tönung auf den Augenlidern — 2 • Schminke für 1: den L. auftragen lieb /Adj./ 1 . /nicht adv./ geliebt, geschätzt: dem Andenken meiner lieben Eltern; mein liebster Freund, liebstes Ruch; liebe Erinnerungen; meine Lieben (meine F amilie); /in der Anrede/ liebe Eltern!, liebe Kinder!; um g . mein Lieber, da hast Du noch mal Glück gehabt!; /in den Ver­ bindungen/ u m g . die liebe Sonne"1; um des lieben Friedens willen (um endlich Ruhe z u haben) willigte er ein; /in Ausrufen der Entrüstung, des Erstaunens/ u m g . (ach) du lieber Gott, Himmel!; (ach) du liebe Güte, Zeit!; mein lieber Mann, Schwan! — 2.1 • Freundlichkeit, Herzlichkeit ausdrückend, lie­ bevoll: liebe Worte zu jmdm. sagen; das ist sehr .1. von dir; liebe Grüße /Schlußformel in Briefen/ 2*2. von gewinnender A rt, liebenswert: ein lieber Mensch; sie hat ein liebes Wesen — 3 . artig (1 ): ein liebes Kind; bist du auch 1. gewesen? — 4 . willkommen, erwünscht: er war uns stets ein lieber Besuch, Gast; das ist mir sehr L so den lieben / Gott einen guten, frommen Mann sein lassen; dem lieben Gott den Tag (weg)- stehlen; sich bei jmdm. 1. Kind machen; seine liebe / N ot mit jmdm., etw. haben; den lieben langen / Tag lieb |äugeln, liebäugelte, hat geliebäugelt 1. m it etw. 1. 1 .1 . etw. haben, tun, sein wollen und oft daran denken: er liebäugelte schon lange mit dem Mantel im Schaufenster 1.2 . er liebäugelt mit dem Gedanken (spielt mit dem Gedanken), sich ein Auto zu kaufen — 2. mit jmdm. 1. mit jmdm. zärtliche, verliebte Blicke tauschen Liebe, die; /o. PL/ 1.1. starkes Gefühl der Zu­ neigung zu einer Person des anderen Geschlechts, das auf der innigsten Beziehung zwischen M ann und Frau sowie a uf dem Geschlechtstrieb beruht: die körperliche, sinnliche, eheliche, geschlechtliche L .; die / käufliche L.; eine (un)glückliche, heimliche, leidenschaftliche L.; jmdm. seine L. gestehen; jmds. L. erwidern, verschmähen; jmdn. aus L. heiraten; er hing in großer, zärtlicher L. an seiner Frau 1.2 . starkes Gefühl der Zuneigung zu einem Menschen, das auf einer innigen Beziehung zu ihm und gegebenenfalls auf großer Wertschätzung be­ ruht: die freundschaftliche, mütterliche, elterliche, kindliche L.; platonische L.; sie hing in zärt­ licher L. an ihren Kindern; sie umgab ihre Kinder mit viel L.; die L. zum Elternhaus, zum hoch- geschätzten Lehrer 1.3 . starke Wertschätzung einer Sache, Idee, Hingabe an sie, Begeisterung für etw .: die L. zum Frieden, zur Wahrheit, Kunst, Natur; seine ganze L. gehört dem Sport — 2 . Person od. Sache, der sich jmd . in Liebe (1) hingibt: sie, das Fußballspiel ist seine einzige große L.; sie war seine erste L. -|- L. auf den ersten Blick (Liebe 1.1, die bei der ersten Begegnung mit jmdm. entstanden ist); tu mir, ihm, ihr, uns die L. (an) (sei so gut, freundlich); bei aller L. (bei allem Entgegenkommen, Verständnis, hei aller Sympathie); jmds. stille L. sein (von jmdm. heimlich geliebt werden); umg. das tut der L. keinen Abbruch (das schadet unseren freund­ schaftlichen Beziehungen nichts); — v o n / L uft und L. leben; mit / Lust und L. etw. tun l|ebe/Liebe| -bedürftig /A dj.; nicht adv./ Liebe (1.1, 1.2), Zärtlichkeit brauchend; -dienere], die unter­ würfige Schmeichelei, bes. gegenüber einem Vorge­ setzten; dazu -dienerisch /Adj./ u. -d ienern, er liebe­ dienerte, hat geliebedienert: vor, bei jmdm. 1. Liebele], die; -e n flüchtiges Liebesverhältnis, Flirt: es war nur L. lieben /sw. Vb.; hat; / auch Geliebte/ 1.1 . jmdn. 1. für jmdn. Liebe (1.1) empfinden: eine Frau, einen Mann innig, leidenschaftlich zärtlich 1.; er liebt das Mädchen (sehr); eine liebende Frau L2 . jmdn. 1. für jmd n . Liebe (1.2) empfinden: seine Kinder, seinen Lehrer 1. 1 .3 . etw. in hohem Maße wert­ schätzen, für etw. begeistert sein: die Heimat, den Frieden 1. — 2 . etw. gern haben: sie liebt Blumen, hübsche Kleidung; er liebt seine Bequemlichkeit; er liebt (es) nicht, wenn ihm widersprochen wird; u m g . etw. liebend (sehr, gar zu) gern tun (wollen) + die Abwechslung 1. lieben|lernen /Vb./ jmdn., etw. allmählich zu lieben (1) beginnen: er lernte sie lieben, hat sie, die Stadt liebengelernt liebens/L|ebens| -wert /A dj./ von gewinnender A rt, sympathisch: sie ist eine liebenswerte Person, hat liebenswerte Eigenschaften, ist L; -würdig /Adj./ im Umgang mit Menschen entgegenkommend, gefäl­ lig, liebenswert, höflich: er i st ein liebenswürdiger Mensch, war sehr 1.; dazu -Würdigkeit, die; -, -en 1. /o. Pl.j liebenswürdiges Verhalten — 2 . liebens­ würdige Äußerung, Handlung lieber I. /Adv./ 1 . /Komp, zu gern(e) 1.1, 2/ 2. das hätte er 1. (aus Klugheit besser) nicht tun, sagen sollen — II . /Adj.; Komp, zu lieb 2—4/ + 1. heute als morgen (möglichst schnell, am lieb­ sten sofort); umg. ich wüßte nicht, was ich 1. täte
736 Liebesabenteuer — liederlich (das tue ich sehr gern; iro n . das kommt überhaupt nicht in Frage) Liebes| -abenteuer, das Abenteuer (2); -affäre, die vgl. -abenteuer; -bedürfnis, das jo. PL / Bedürfnis, von jmdm. geliebt (1.1, 1.2) zu werden: sie hat ein großes L.; -beziehung, die auf Liebe (1.1) beruhende Beziehung zwischen zwei Menschen: seine Liebes­ beziehungen zu Frau B; zu jmdm. Liebesbeziehun­ gen unterhalten; -brief, der Liebe (1.1) zum A u s­ druck bringender Brief, den jmd. an jmdn. schreibt, in die, den er verliebt ist; -dichtung, die /o. PL/ Dichtung (II.2), die die Liebe (1.1) zum Thema hat; -dienst, der Gefälligkeit (2): jmdm. einen L. erweisen; er bat mich um einen kleinen L.; - e rklärung, die: jmdm. eine L. machen (jmdm. sagen, daß man sie, ihn liebt); -erlebnis, das erotisches, sexuelles Erlebnis; -film , der vgl. - d ichtung; -gäbe, die /vorw. Pl.j Spende aus Wohltätigkeit; -g edieht, das vgl. -dichtung; -ge- schichte, die 1. vgl. -dichtung — 2. umg. vgl. -abenteuer: er brüstete sich mit seinen Liebes­ geschichten; -geständnis, das vgl. -e rklärung; - heirat, die Heirat aus Liebe; -knochen, der land sch . Eclair; -kummer, der durch unglück­ liche Liebe (l.i) verursachter Kummer; -leben, das Aktivitä ten und Verhaltensweisen im erotisch-sexu­ ellen Bereich; -lied, das vgl. -d ichtung; -müh, die + das is t verlorene L. (umsonst aufgewandte Mühe); -paar, das sich liebendes P a a r; -perle, die /vorw. P l.j kleines buntgefärbtes kugeliges Dragee; -roman, der vgl. - d ichtung; -spiel, das die den Geschlechtsverkehr einleitenden, die sexuelle E rre­ gung steigernden Handlungen zweier Liebender; - Verhältnis, das Liebesbeziehung: ein L. mit jmdm. haben, unterhalten liebe|voll /A dj./ 1 .1 . von (zärtlicher, inniger) Liebe (1) erfüllt: eine liebevolle Umarmung; 1. lächeln; jmdn. 1. ansehen 1.2 . fürsorglich und mit Liebe (1.2, 1.3): die Kinder, Kränken 1. betreuen; Kunstwerke 1. (mit großer Sorgfalt) restaurieren lieb] -gewinnen /Vb./ zu jmdm., etw. ein starkes Gefühl der Zuneigung fassen: er hat sie liebge­ wonnen; -haben /Vb./ jmdn. lieben (1): ich hab dich lieb; hab mich lieb! Liebhaber, der; -s, - 1. Mann, der eine Frau liebt, sich um sie bewirbt: ein aufdringlicher, stürmischer, abgewiesener L .; sie hat viele, schon wieder einen neuen L.; Theater die Rolle des jugendlichen Liebhabers spielen — 2 . jmd., der für etw. eine Vorliebe hat, Freund, Verehrer von etw.: er is t ein L. moderner Musik; diese Uhr ist nur etw. für L. (Kenner, Sammler) Liebhaberei, die; -, -en Beschäftigung m it etw. B e­ stimmtem, die jmd. aus Freude an der Sache, aus Vorliebe für eine Sache in der Freizeit ausübt: er hat eine ausgefallene L.; etw. aus L. (als Hobby) tun; seine L. ist das Fotografieren Liebhaber| -preis, der Preis, der durch den Lieb­ haberwert einer Sache bestimmt wird; -w ert, der /o. P l.j Wert, den etw. unabhängig vom objektiven Wert für einen Liebhaber hat, Sammlerwert lieb |kosen, liebkoste, hat geliebkost, lieb |kosen, liebkoste, hat liebkost jmdn. 1. jmdm. vertrau­ liche Zärtlichkeiten erweisen, bes. jmdn. zärtlich streicheln: er liebkoste sie lieblich /Adj./ anmutig und bezaubernd: ein lieb­ liches Mädchen, Kind; eine liebliche G estalt; 1. aussehen; O eine liebliche (durch gefällige und sanfte Schönheit wirkende) Landschaft; ein lieb­ licher (zart und weich wirkender) Gesang; ein lieb­ licher (aromatischer und milder) Duft, Wein: der liebliche (leckere) Duft des Bratens Liebling, der; -s, -e 1.1 . das geliebte Kind: die Eltern sorgten sich sehr um ihren L.; /von einem Haustier/ die kleinen Kätzchen wurden rasch die Lieblinge der Kinder 1.2 . /nur in der Anrede/ Geliebte(r) (2): L., bist du schon fertig? — 2 . jmd., der jmds. besondere Zuneigung, Gunst genießt: der Sohn i st der ausgesprochene L. des Vaters; diese Schlagersängerin ist der erklärte L. des Publikums; er ist ein L. der Frauen Lieblings| -beschäftigung, die: Angeln ist seine L. (mit Angeln beschäftigt er sich am liebsten); -dichter, der; -fa ch , das vgl. - beschäftigung: Mathematik war sein L.; -färbe, die vgl. -gericht; -gericht, das Gericht (I), das jmd. bevorzugt; -speise, die vgl. - gericht; -thema, das vgl. -beschäftigung lieb/Lieb| -lo s /A d j./ herzlos: sein liebloses Ver­ halten machte sie krank; jmdn. L behandeln; dazu -losigkeit, die; -, - e n; -reich /A dj./ liebevoll (1.1): ihr liebreiches Lächeln; -reiz, der von der anmutigen, reizvollen Erscheinung, vom Wesen einer weiblichen Person ausgehende Anziehungskraft; dazu -r eizend /Adj./ Liebschaft, die; -, -e n jemot. neg./ Liebesverhältnis: er hatte zahlreiche, unentwegt neue Liebschaf­ ten liebst I. am liebsten /Adv.; Superl. zu gern(e) 1.1, 2/ — II. liebste /Adj.; Superl. zu lieb/ Liebste, der, die; -n, -n veraltend Geliebte(r) (1): eine L., einen Liebsten haben; ihr Liebster hat sie verlassen Liebstöckel, der, das; -s, - /vorw. Sg.j bis zu zwei Meter hohes Doldengewächs, dessen Blätter als Ge­ würz verwendet werden Lied, das; -(e)s, -er / / f auch Liedchen/ 1 . sang­ bares vertontes Gedicht a us einfachen, gleichmäßig gebauten und nach derselben Melodie gesungenen Strophen: ein ein-, m ehrstimmiges L.; ein lustiges, schwermütiges L.; geistliche Lieder; ein L. an- stimmen, singen, schmettern; O das L. (der Ge­ sang 1.1) der Lerche, Na chtigall — 2 . eine lyrische, epische Dichtung: das L. der Nibelungen, von der Glocke + umg. es ist immer das alte, das gleiche, das­ selbe L. (es ist immer wieder das gleiche Negative); davon kann ich ein L. singen, weiß ich ein L. zu singen (davon kann ich aus eigener unange­ nehmer Erfahrung viel erzählen); — das / Ende vom L. Liedchen, das; -s, - / / auch Lied/ + davon kann ich ein L. singen, weiß ich ein L. zu singen (davon kann ich aus eigener unange­ nehmer Erfahrung viel erzählen) Lieder| -abend, der Konzertabend, an dem Lieder (1 ) vorgetragen werden; -buch, das Buch mit einer Sammlung von Liedern (1 ) Liederjan, der; -(e)s, -e [..ja :n] um g. liederlicher Mensch liederlich /A dj./ 1 .1 . unordentlich (1 ): das Zimmer sah 1, aus; die Sachen lagen 1. herum 1.2 . unordent­ lich (2): eine liederliche Arbeit; 1, mit seinen Sachen umgehen 1.3 . unordentlich (3): jmd. ist sehr 1.; ein liederlicher Mensch — 2 . ohne festen sittlichen
Liederlichkeit — liegen 737 Halt: sie führt einen liederlichen Lebenswandel; dazu Liederlichkeit* die; jo. P L / Lieder|macher* der; -s, - jm d ., der (selbstverfaßte) Liedertexte, bes. Texte für Songs, vertont (und vor­ trägt) Lied| -gut* das jo. Pl.f (zum kulturellen Erbe gehörende) Lieder (1): mittelalterliches L .; -text, der Lieferant* der; -en , -en jmd ., ein Betrieb, der Waren (der eigenen Produktion) liefert: der B etrieb ist ein wichtiger L. von Ersatzteilen lieferbar jA dj.; zu liefern 1 / erhältlich, vorrätig: die Waren, diese Bücher sind erst in vier Wochen, nicht mehr 1. Liefer| -betrieb* der Betrieb unter dem Gesichts­ punkt, daß er bestimmte Waren produziert und aus- liefert, Herstellerbetrieb; -frist* die F rist zwischen Abschluß des Kaufvertrages und Lieferung der Ware liefern fsw. Vb.; hat; /* auch geliefert/ 1. eine bestellte od. bereits gekaufte Ware an einen verein­ barten Ort, jmdm. bringen, zustellen: der Betrieb wird die Ware sofort, zum vereinbarten Termin 1.; etw. frei Haus 1. — 2. die Bienen 1. (durch die Tätigkeit der Bienen entsteht) Honig und Wachs — 8. das Ereignis lieferte (bot 1.2) genügend Ge­ sprächsstoff; /in Verbindung mit Subst. zur Um­ schreibung eines Verbalbegriffs/: für etw. einen Beweis 1. (etw. beweisen 1); umg. die Eishockey­ mannschaft lieferte ein hervorragendes Spiel (spielte hervorragend) + jmdn. ans / t Messer 1. Liefer|termin* der Zeitpunkt, zu dem eine Ware geliefert werden soll Lieferung* die; -, -e n 1. /zu liefern 1/ das Liefern: die sofortige, termingemäße, vertragsgerechte L.; die L. der bestellten Ware erfolgt per Nachnahme — 2. Ware, die geliefert wird, werden soll: die neue L. erwarten wir täglich; eine L. wurde beanstandet, vom Käufer zurückgesandt — 8. Heft als Teil eines nach und nach erscheinenden Buches: das Werk erscheint in jährlichen Lieferungen; die erste L. des Wörterbuchs ist erschienen Liefer zu liefern 1| -wagen, der kleiner Lastkraft­ wagen zum Tra nsp ort leichter Güter; -zeit* die Lieferfrist Liege* die; -, -n flache Liegestatt ohne Bücken- und Seitenlehne: eine bequeme, moderne L.; eine mit Schaumgummi gepolsterte L. Liege|möbel* das jvorw. Pl.f Möbelstück zum Liegen liegen, lag, hat gelegen f/* auch gelegen/ 1 .1 * /von Menschen, bestimmten Tieren/ sich in der Waage­ rechten mit dem ganzen Körper der Länge lang auf einer (flachen) Unterlage befinden: ausgestreckt, g e­ rade 1.; bequem, hart, weich 1.; der Kranke muß ruhig, flach 1.; er liegt auf dem Bauch, Bücken, der Seite, auf der Couch, in der Sonne, im, auf dem Bett, im Krankenhaus; er lag noch lange wach; verhüll, er liegt schon ein Jahr unter der Erde (ist seit einem Jahre tot) ; auf welchem Friedhof 1. deine Verwandten (sind deine Verwandten begraben) ?**; der Hund lag vor mir auf dem Boden, in seinem Körb­ chen 1 .2 . / von Sachen/ sich in der Waagerechten m it der größten Fläche, der Länge lang a n einer Stelle auf einer (flachen) Unterlage befinden: einige Bücher stehen, andere 1. auf dem Tisch; Wein­ flaschen sollen L, liegend aufbewahrt werden; nach dem Begen lag das Getreide (flach auf dem Boden); der Wagen liegt gut auf der Straße (hat eine gute Straßenlage); die Hemden sind vom langen Liegen angeschmutzt — 2 .1 . etw., jmd. liegt irgendwo etw., jmd. ist, befindet sich irgend­ wo: die Wäsche liegt im Schrank, die Bücher 1. auf dem Tisch, das Geld liegt auf der Bank; er, sein Truppenteil liegt an der Grenze (ist an der Grenze stationiert); das Schreiben liegt bei den Akten; O die Temperaturen 1. zwischen 15 und 20 Grad; die Wahrheit liegt in der Mitte 2.1 .1 . Idie Ortslage w ird betont/: Berlin liegt an der Spree, auch ist an der Spree gelegen; die Schule liegt gleich um die E ck e; die Apotheke liegt an meinem Wege; das Schiff liegt im Hafen; eine abseits liegende, gelegene (befindliche 1.1) Tankstelle 2.1 .2 . /die Lage oberhalb von etw. wird betont/ Nebel, Dunst, Schwüle liegt auf, über den Wiesen, über der Stadt 2.1 .8 . /der Standort in einem zeit­ lichen Verlauf wird betont/ er lag im Wettbewerb, Bennen an der Spitze; die Prüfung liegt noch in weiter Ferne; ein großes Stück Arbeit liegt noch vor uns 2.2 . etw. liegt irgendwie etw. hat eine be­ stimmte Lage (1): die Tischdecke liegt ganz schief; O die Dinge 1. (der Sachverhalt ist) in Wirklichkeit ganz anders — 8. etw. liegt nach irgendwohin etw. is t nach irgendwohin gerichtet: die Fenster 1. nach der Straße; das Zimmer liegt nach hinten heraus — 4. etw. liegt auf jmdm.: die ganze (Last der) Verantwortung liegt auf ihm (er muß die ganze Verantwortung tragen); die Schuld liegt schwer auf ihm (belastet ihn sehr) — 5 . jmdm. liegt viel, wenig, etwas an etw., jmdm. jmd . legt (viel, wenig) Wert auf etw., jmd n .: an ihm, seiner Mitarbeit liegt uns viel, hat, ist uns viel gelegen; ihm lag daran, jedes Bisiko auszuschließen; auch jmdm. ist an etw., jmdm. gelegen: ihm ist, war sehr an unserer Teil­ nahme gelegen — 6. etw. liegt jmdm. etw. kommt jmds. Neigung, Begabung entgegen: diese B olle liegt dem Schauspieler gut, nicht; jmd. liegt jmdm. (jmd. ist jmdm. angenehm, sympathisch) — 7. etw. liegt an jmdm., etw. jmd., etw. ist an etw. schuld: es lag an ihm, der Verspätung des Zuges, daß wir zu spät kamen; an mir soll es nicht 1. (ich werde keine Schwierigkeiten machen) — 8. etw. liegt bei jmdm. etw. steht in jmds. Macht, Befugnis: die Entscheidung lag bei ihm; das liegt ganz bei dir (du k annst nach eigenem Gutdünken handeln) — 9. etw. 1. haben etw. vorrätig haben: ich habe noch ein paar Flaschen guten Wein 1. — 10. /in den Verbindungen/ einer Sache / zugrunde 1.; offen / zutage 1. -f- vor Ankerl.; etw. liegt im / argen; auf der / Bärenhaut 1.; jmdm. liegt es wie / Blei in den Gliedern; etw. liegt jmdm. im / Blut; mit etw. / falsch 1.; etw. liegt bei jmdm. in der / Familie; jmdm. zu / Füßen 1.; sich in den / Haaren 1.; etw. liegt (klar) auf der / Hand; etw. liegt in jmds. / Hand; da liegt der /i Hase im Pfeffer; auf der faulen Haut 1.; etw. liegt jmdm. (sehr) am / Herzen; da liegt der / Hund begraben; auf der Lauer 1.; etw. liegt in der / Luft; etw. liegt jmdm. (schwer) im / Magen; auf der / Nase 1.; jmdm. mit etw. in den Ohren L; im / Sterben 1.; auf der Straße L; jmdm. auf der Tasche 1.; etw. liegt nicht aus der / t Welt; in den letzten / Zügen 1.; etw. liegt jmdm. auf der / Zunge
738 liegenbleiben — Linguist liegen]bleiben /Vb./ 1 . jmd. bleibt liegen 1.1. jmd. steht nickt auf: sie mußte längere Zeit, wollte noch im Bett L 1.2 . jmd. kann seinen Weg nicht fort­ setzen: wir blieben wegen einer Panne auf der Autobahn liegen — 2* etw. bleibt liegen 2.1 . etw. bleibt unerledigt: durch die plötzliche Krankheit ist mir viel Arbeit liegengeblieben 2.2 . etw. wird vergessen, nicht abgeholt: i n der Garderobe is t ein Schirm, eine Tasche liegengeblieben Liegende, das; -n, jo. PI./ Bergm. Geol. die unter einer bestimmten Schicht liegende tiefere Schicht liegen |lassen, ließ liegen, h at liegenlassen, auch liegengelassen 1.1 . etw. vergessen mitzunehmen: ich habe meine H andschuhe, meinen Ausweis im Hotel 1., liegengelassen 1.2 . laß das Gebäude rechts liegen (gehe links an ihm vorbei)! — 2 . etw. un ­ erledigt lassen: wegen des schönen W etters habe ich die Arbeit L, liegengelassen -}- jmdn, links 1. Liegenschaft, die; - e n Grundstück: Liegenschaf­ ten kaufen, erwerben L|ege| -platz, der Platz (am Kai), der von einem ankernden Schiff eingenommen w ird; -sitz, der Sitz, bes. in einem Auto, dessen Rückenlehne zum Liegen umgeklappt werden k a n n; -statt, die; -, - Stätten etw., bes. ein Möbelstück, das einer Person zum Liegen dient; -statte, die s. - statt; -Stuhl, der zusammenklappbares, verstellbares und mit festem Stoff bespanntes Holz- od. Metallgestell, das zum Sitzen, Liegen im Freien benutzt wird; -stütz, der Turnen Übung, bei der man den gestreckten Körper mit dem Gesicht nach unten auf Hände und Fuß­ spitzen aufstützt (und durch abwechselndes Beugen und Strecken der Arm e auf und nieder bewegt), ohne mit dem Körper den Boden zu berühren; -wagen, der D-Zug-Wagen, dessen Sitzplätze in dreifach übereinander angeordnete Liegebänke umgewandelt werden können; -wiese, die Wiese, die zum Lagern (1.1) dient; -zeit, die Zeit, während der ein Schiff im Hafen liegt, bes. die Zeit zwischen Löschen und Beladen Liese, die; -, -n u m g , /von einer weiblichen Person!: sie ist eine dumme, liederliche L. (ist dumm, liederlich) Liesen, die jPl.j land sch . Fett vom Bauchfleisch des Schweines, Schmer Lift, der; -(e)s, -s/-e Fahrstuhl: das H otel h at mehrere Lifts liften, liftete, hat geliftet I. fachspr. etw. (mit Hilfe eines Krans) in die Höhe heben: die Lkws werden geliftet und an Bord gehievt — II.1 . Med. das Gesicht 1. (durch eine kosmetische Operation die Haut des Gesichts straffen) — 2 . sich 1. lassen (sich durch eine kosmetische Operation die H a ut bes. des Gesichts straffenl assen) Liga, die; -, Ligen 1. Bündnis, Vereinigung: fvorw. in Verbindungen zur Bezeichnung von Organisatio­ nen, Institutionenj die L. der Arabischen Staaten; einer L. beitreten; die L. für Völkerfreundschaft der DDR; L. für die Vereinten Nationen in der DDR — 2. Sport Leistungsklasse Ligatur, die; -, -en 1. Druckerei Verbindung von zwei Buchstaben auf einer Drucktype — 2 . M us. 2.1 . Verbindung mehrerer Noten zu einer zusammen- gängenden Gruppe 2.2 . Bogen über zwei Noten bleicher Tonhöhe, auch über den Taktstrich hinweg Liguster, der; -s, - m it dem Ölbaum verwandter Strauch m it glänzenden, grünen Blättern, weißen Blüten und schwarzen Beeren liieren /sw. Vb.; hat/ [li|i:..] sich mit jmdm., etw. 1. sich mit jmdm., etw. eng verbinden, ver­ einigen: die Finanzoligarchie war m it dem herr­ schenden Regime eng liiert; er h at sich mit einer Schauspielerin liiert (ist m it ihr ein Liebesverhältnis eingegangen) Likör, der; -s, -e alkoholisches Getränk aus Brannt­ wein od. Sprit mit Zusätzen von Zucker und aroma­ tischen Stoffen Likör| -glas , das /PL -gläser/; -Service, das vor­ wiegend aus sechs Likörgläsern und einer K a raffe bestehendes Service lila /indekl. Adj./ von blassem Violett: weißer und 1. Flieder; jauch dekliniert/ um g . ein lilanes Kleid; ein lilaner Stoff lilafarben /Adj./: eine lilafarbene Bluse Lilie, die; -n [ . .19] Liliengewächs mit großen, wohlriechenden, w eißen od. farbigen trichterförmigen Blüten LflienIgewachs, das in zahlreichen Arten vorkom­ mender einkeimblättriger Bedecktsamer mit meist schmalen, langen Blättern, endständig en Blüten, m it Zwiebeln, Knollen od. Wurzelstöcken Liliputa ner, der; -s, - Mensch von zwergenhaftem Wuchs L|mit, das; -(e)s, -s/-e nach oben od. unten festge­ legte Grenze für eine Größe (3.2), Leistung, ein Quan­ tum: jmdm. ein L. für seine Ausgaben, Mindest­ leistung setzen; das gesetzte L. wurde von ihm nicht eingehalten; das L. für die Teilnehmerzahl beträgt 25 Personen; Sport der Boxer hat das L. (das Mindestgewicht) überschritten; dazu limitieren /sw. Vb.; hat/ das Limit für etw. festlegen Limo, die; -, -s umg. /Kurzw. für Limonade/ s. Limonade Limonade, die; -, -n /Kurzw. Limo/ alkoholfreies Erfrischungsgetränk aus Fruchtsaft, - sirup od. Essenz, Zucker und Wasser, auch mit Zusatz von Kohlensäure: eine Flasche, ein Glas L. Limousine, die; -, -n [..m u . .] geschlossener Perso­ nenkraftwagen mit festem Verdeck: eine große, schwere, schwarze, viertürige L. lind(e) /A dj./ geh .: ein linder (leichter 2.1) Regen; der Herbsttag war noch sehr 1. (mild 3) Linde, die; -, -n Laubbaum mit herzförmigen Blät­ tern und gelblichen, stark duftenden Blüten Linden| -bäum, der Lind e; -blüte, die lindern /sw. Vb.; hat/ die Wirkung von etw. Un­ angenehmem abschwächen, etw. erträglicher machen, mildern: das kühle Wasser linderte den Schmerz, wirkte lindernd; lindernde Um schläge machen; man versuchte, das Elend, die N ot der Flüchtlinge zu 1.; dazu Linderung, die; -, - e n jvorw. Sg.j lind/Lind| -grün /A dj./ zart gelbgrün: ein lindgrünes Kleid; -wurm, der dem Drachen ähnliches, aber ungeflügeltes Fabeltier Lineal, das; -s, -e [line|a:l, auch linjarl] Leiste aus Holz, Metall od. Plast mit Maßeinteilung zum Ziehen von geraden Linien, Strichen linear /A dj.j 1. linienförmig, von Linien gebildet: ein lineares Muster — 2 . M a th. 2 .1 . eindimensional, nur der Länge nach ausgedehnt: der lineare Aus­ dehnungskoeffizient 2.2 . den Exponenten 1 habend: eine lineare Gleichung, Funktion Linguist, der; -en, -en [liqgüist, auch liqguist]
Linguistik — Linkshänder 739 Sprachwissenschaftler; dazu Linguistik, die; -, jo. PL/ u. linguistisch /Adj./ Linie, die; -n [..io] 1.1 . längeres, meist gerades und durchgezogenes, dünnes graphisches Gebilde: gerade, krumme, parallele, gepunktete, gestrichelte Linien; mit Lineal und Stift eine L. zeichnen; die technische Zeichnung bestand nur aus Zahlen und Linien; Briefpapier mit Linien (mit a ufgedruckten Zeilen) 1,2 , etw. wie 1.1 Verlaufendes: das Ge­ schoß beschrieb auf seiner Flugbahn eine ge­ krümmte L .; die Grenze, Straße führt, wir liefen in gerader L. bis zum See — 2 . die Linien in der Hand (Falten in der Innenfläche der Hand) — 8 . Kontur: in scharfen Linien zeichnete sich seine Figur vom hellen Hintergrund ab; ein Kleid in modischer L. (in modischem Schnitt 5.1) — 4 . durch eine Vielzahl von Sachen, Personen gebildete ununter­ brochene, gerade R eihe : die Sportler, Bäume, Häu­ ser stehen in einer L. — 5 . S p o rt Begrenzungslinie des Spielfeldes: den Ball über die L. werfen, schießen — 6 . Mil. die nebeneinander liegenden, die Front bildenden Stellungen: er hat in der vor­ dersten L. gekämpft; die Truppe schlug sich durch die gegnerischen Linien — 7. Strecke, die regel­ m äßig von Verkehrsmitteln befahren w ird: die Linien der Eisenbahn, Fluggesellschaft, Reederei; die L. 69 ist eingestellt worden — 8. Reihenfolge der Generationen eines (fürstlichen Herrschergeschlechts: die männliche, jüngere, ältere L. dieser Dynastie; er ist der letzte dieser L. — 9. Seemannsspr. Äquator — 10 . allgemeine Richtlinie, Richtung, die bei einem Vorgehen, bes. in Kunst und Politik, ein­ geschlagen, eingehalten w ird: die (politische) L. festlegen; eine (gemeinsame) L. verfolgen; die große L. wahren + in erster L. (vor allem); in zweiter L. (an zweiter Stelle); scherzh . auf die schlanke L. achten (dar­ auf achten, daß man schlank bleibt); um g . auf der ganzen L. völlig: auf der ganzen L. versagen Linien| -bus, der auf einer Linie (7). verkehren­ der B u s; -dienst, der Linienverkehr, bes. von Flugzeugen und Schiffen; -flugzeug, das im Linien­ verkehr eingesetztes Flugzeug; -führung, die 1 . Ver­ lauf der äußeren Gestalt einer Sache: der Mantel zeigt die modische, ausgestellte L.; der Barock­ park weist eine streng ornamentale L. auf — 2 . Verlauf einer Linie ( 7 ) der Bus hat eine neue, abgeänderte L.; - m a s ehine, die Linienflugzeug; - n etz, das 1. Netz von Linien (7): das L. der Reichs­ bahn ist erweitert worden — 2 . Netz von Linien (1): das Meßtischblatt ist in ein quadratisches L. eingeteilt; -riehter, der S p or t Helfer des Schieds­ richters bei Mannschaftsspielen auf dem Feld, der die Grenzlinien des Spielfeldes überwacht; -s ch iff, das vgl. -flugzeug; -v erkehr, der fahrplanmäßiger Ver­ kehr auf dem W asser-, Luft- und Landweg zwischen bestimmten Orten linieren fsw. Vb.; hat/ Papier in gleichmäßigem Abstand mit Linien versehen: fvorw. im Part. Prät.f liniertes (mit Zeilen bedrucktes) Briefpapier; ein linierter Notizblock liniieren fsw. Vb.; hat/ [.. n i|i:..] s. linieren link /Adj.; nur attr./ 1 .1. auf der Seite des Körpers befindlich, auf der das Herz liegt: der linke Arm; das linke Bein; die linke Hand; die linke Seite des Körpers 1 .2 . von einem willkürlich gewählten Standpunkt des Sprechers od. von einem in die Bewegungsrichtung von etw. od. z u einem Geschehen hin blickenden (gedachten) Sprecher aus gesehen a uf der Seite liegend, die der Seite des Körpers ent­ spricht, zugewandt ist, auf der das Herz liegt: die linke obere Ecke des Blattes; die linke Straßen­ seite; das linke Ufer des Flusses — 2 . die linke Seite eines Stoffes (die Seite eines Stoffes 1, die nicht dazu bestimmt ist, auf den Betrachter zu wirken) — 8 .1 . in der politischen Anschauung, Haltung zur Linken gehörend: linke und rechte Ab­ geordnete; ein Zusammenschluß linker Kräfte; die linke Presse; er gehörte zu den Linken; der linke (die progressivere od. auch eine radikale Richtung vertretende) Flügel einer Partei 3.2 . der linke Radikalismus (Linksradikalismus) — 4 . H a n d ­ a r b . linke Maschen (Maschen, bei denen der Faden beim Stricken vor der Nadel liegt) + m it dem linken / Bein zuerst aufgestanden sein; etw. mit der linken / l Hand tun, erledigen; linker / Hand; zur linken / Hand; zwei linke Hände haben Linke, die; -n, -n 1. fvorw. Sg.; zu link 1/; zu 1.1: er hielt den Schlüssel in seiner Linken (linken Hand); ein Schlag mit der Linken (linken Faust); zu 1.2: er ging an, zu ihrer Linken (an ihrer linken Seite); zur Linken (links 1) erhebt sich die Burg — 2. fo. PI.; vorw. mit bestimmtem Art.; Bez. für die Parteien und politischen Strömungen in einem nicht- soz. Staat, die mit unterschiedlicher Zielstellung, Vorgehensweise und Konsequenz eine Änderung bestehender Ordnungen im Sinne des gesellschaft­ lichen Fortschritts, im Interesse ausgebeuteter K la s ­ sen, bes. der Arbeiterklasse, anstreben/ : er ist ein Vertreter der Linken, gehört der (extremen) Linken an linker|hand /Adv./ auf der linken (1.2) Seite lfnkisch /A d j./ unbeholfen und ungeschickt: sein linkisches Benehmen fiel auf; er verbeugte sich 1. links fAdv.f 1. auf der linken Seite von jmdm., etw.: er ging 1. von mir; 1. im Bilde sieht man Bau­ arbeiter; 1. (auf der linken Straßenseite) gehen!; der W agen überholte uns von 1.; wir müssen hinter der Ecke nach 1. (nach der linken Seite) abbiegen; die Augen 1.! /Kommando/; 1. (mit der linken Hand) essen, schreiben — 2 . den Rock, Stoff vo n 1. (auf der Innenseite, unteren Seite) bügeln — 3 . in der politischen Anschauung, Haltung zur Linken gehörend: er ist (sehr) 1. (eingestellt), steht (weit) 1.; bei den Wahlen gab es eine Ver­ schiebung (des Kräfteverhältnisses) nach 1. (zu­ gunsten der Linken) -h u m g . etw. m it 1. machen (etw. machen, ohne sich anstrengen zu müssen); jmdn. 1. liegenlassen (jmdn. nicht beachten); — nicht mehr wissen, was, wo / rechts und 1. ist Lmks/lfnksl -abbieger, der; -s, - jmd., der mit seinem Fahrzeug nach der linken Seite abbiegt; - drehung, die Drehung des eigenen Körpers, einer Sache nach links; -extremismus, der jim bürgerl. Sprachgebrauch bewußt nivellierende Bez. für S ek ­ tierertum, scheinrevolutionären Radikalismus ver­ tretende, aber auch für kommunistische Ideologie und Politik im bürgerl. Staat/; dazu -extremist, der u. - extremistisch /Adj./; -gerichtet /Adj.j in der politischen Anschauung der Linken (2) nahestehend, zu ihr gehörend; -gewinde, das T echn. nach links verlaufendes Gewinde; -händer, der; -s, - jmd ., der 48 Wörterbuch
740 linkshändig — Literarhistoriker linkshändig ist; -händig fAdj.f bes. die linke Hand gebrauchend, m it der linken Hand so geschickt wie andere mit der rechten; -herum /Adv./ nach links (1 ), links um etw. herum: sich 1. drehen; -kurve, die nach links führende Kurve; -opportunistisch fAdj.f vgL -radikal (1); -partei, die Partei der Linken (2): ein Zusammenschluß, Block der Links­ parteien; -radikal fA dj./ 1 . /zu -radikalismus/ — 2 m' fim bürgerl. Sprachgebrauchf linksextremistisch; - r adikalismus, der sektiererische, scheinrevolutio­ näre Strömung (innerhalb der kommunistischen Bewegung), deren Vertreter sich bes. gegen die führende Rolle der marxistisch-leninistischen Pa rtei und den demokratischen Zentralismus wenden und die politische Massenarbeit geringschätzen; -ruck, der jvorw. im bürgerl. Sprachgebrauch/: bei den Parlamentswahlen gab es einen L. (eine spürbare Verschiebung des Kräfteverhältnisses zugunsten der Linken 2); -seitig fAdj.f auf der linken Seite des Körpers: er ist 1. gelähmt; -stehend fAdj.f vgl. - gerichtet; -um /Adv.; Kommandof um 90 Grad nach links herumdrehen!; -verkehr, der in einigen Ländern bestehende Vorschrift, auf der linken Stras- senseite zu fahren; -Wendung, die Wendung (1) nach links (1 ) Linnen, das; -s, - veraltend Leinen; dazu linnen fAdj.; nur attr.f: ein linnenes Tischtuch Linoleum, das; -s, fo. Pl.j [. .le|um] Fußbodenbelag aus einer kunststoffartigen Masse, die auf starke Jute gepreßt ist Linolschnitt, der 1. graphisches Blatt mit einem Ab­ druck von einer Platte aus Linoleum od. Kunststoff, in die eine Zeichnung eingeschnitten ist: ein farbiger L.; auf der Ausstellung waren viele Linolschnitte zu"sehen — 2 . fo. Pl.f graphische Technik zur Her­ stellung von 1: der L. ist technisch einfacher als der H olzschnitt Linon, Ljnon, der; -/ -s, -s [. .noq] feinfädige leinen­ artige Baumwolle (3): Bettwäsche aus L. Linotype, die; -, -s [lainotaip] Druckerei Maschine, die Zeilen setzt und gießt Linse, die; -n 1, einjährig er, der Wicke ähnlicher Schmetterlingsblütler, dessen Hülsen scheibenförmige Samen enthalten, die als Nahrungsmittel verwendet werden — 2 . Samen von 1: Linsen verlesen; Linsen kochen — 3. Opt. Körper aus durchsichtigem Stoff, meist aus Glas, der von zwei das Licht brechenden Flächen begrenzt ist, von denen mindestens eine kugelig konvex od. konkav gekrümmt ist: eine bi­ konkave, bikonvexe L.; der Durchmesser, die Brennweite, Dicke, Krümmung der L .; Linsen schleifen; u m g . er knipste, filmte alles, was ihm vor die L. (vor das Objektiv) kam — 4 . Med. bi­ konvexer, durchsichtiger, das Licht brechender Teil des Auges, der beim Sehen die Schärfe bewirkt linsen (sw. Vb.; hat/ umg. scherzh. blinzelnd, verstohlen nach etw. sehen: er lins te durch die Tür, linste durch seine Brille heimlich zu ihr hinüber linsenförmig fAdj.f Lippe, die; -n einer der beiden fleischigen und muskulösen, den R and des (menschlichen) Mundes bildenden Teile: die obere, untere L.; sie hat rote, volle, schmale, dünne Lippen; ihre Lippen sind aufgesprungen; sie preßte die Lippen aus Trotz fest aufeinander; er bewegte lautlos die Lippen; jmdm. einen Kuß auf die Lippen drücken + an jmds. Lippen hängen (jmdm. aufmerksam und gespannt zuhören); etw. nicht über die Lippen bringen (etw. nicht z u sagen wagen, verm ögen); u m g . eine dicke, große L. riskieren (vorlaut sein, herausfordernd sprechen) Lippen| -bekenntnis, das (mündlich abgelegtes) Be­ kenntnis, das nicht der Überzeugung entspricht; - b l ütler, der; -s, - B o t . in zahlreichen Arten vor- kommende krautige Pflanze m it zweiseitig symm e­ trischen, lippenartigen Blüten; -stift, der rot od. in anderen Farben getönter, fetthaltiger Stift zum Färben der Lippen liquid fAdj.f W irtsch .: liquide (verfügbare, flüs­ sige 3) Gelder, Mittel; die Summe ist sofort 1. Liquidation, die; -, - e n /zu liquidieren/ liquidieren fsw. Vb.; hat/ !• etw. aufheben, be­ seitigen: Gefahrenherde sind zu L; W ir t s c h . ein Unternehmen 1. (ein kap. Unternehmen auflösen und seine Rechtsverhältnisse abwickeln); der N a ch ­ laß wird liquidiert (durch Verkauf in flüssige Gelder umgewandelt) — 2* finhumane Bez. aus der Sphäre des organisierten, bes. des faschistischen (MassenmordesI jmdn. töten, umbringen; dazu Liquidierung, die; -en fvorw. Sg.f Liquidität, die; -, fo. PL; zu liquid/ W irtsch. Zahlungsfähigkeit eines Betriebes, einer Person lispeln fsw. Vb.; hat/ 1. jmd. lispelt (jmd. spricht Zischlaute fehlerhaft aus, stößt m it der Zunge an) — 2. etw. sehr leise sprechen, tonlos flüstern: leise, vertraulich lispelte sie ihm einige Worte ins Ohr List, die; -, - e n 1. fo. Pl.f raffiniertes, hinterhältiges Verhalten: er hat sein Ziel nur duröh, mit L. er ­ reicht — 2 . geschickt ausgeklügeltes Vorgehen, m it dem man durch Täuschung eines anderen ein be­ stimmtes Ziel erreichen will, T rick : eine teuflische, grausame L.; sie griff zu einer ausgeklügelten L .; auf eine L. hereinfailen - f umg . mit L. und Tücke (mit Raffiniertheit und Hinterhältigkeit) Liste, die; -, -n schriftliche A uf-, Zusammenstellung (2), Verzeichnis, Übersicht: eine alphabetische, offi­ zielle L.; eine L. der Tagungsteilnehmer anlegen; eine L. führen; etw., jmdn. in eine L. aufnehmen, auf eine L. setzen; sich in eine L. einschreiben, eintragen Listen| -Sammlung, die Sammlung, bei der die ge­ spendeten Beträge in Listen eingetragen werden; - wähl, die P ari. Wählverfahren, bei dem in Listen zusammengefaßte Gruppen von Personen gewählt werden listig fAdj.f raffiniert, andere durch List täuschend: er ist ein listiger Fuchs; sich einen listigen Plan ausdenken; sie ging 1. vor, um ihr Ziel zu er­ reichen Litanei, die; -, -en 1. Bel. kath. von einemPriester gesprochenes Gebet, au f das die Gemeinde mit einer gleichbleibenden Formel antwortet — 2 . um g . ein­ töniges, langatmiges Reden, Gerede: er leierte eine endlose L. von Gründen, Gegengründen herunter; immer die alte, dieselbe L. (dieselben Klagen) Liter, auch Liter, der, fachspr. das; -s, - fAbk. 1; bei Maßangabe Hat. PI . auch Liter; Maßeinheit des Volumens/: ein halber, zwei L. Milch; was kostet der L.?; das Auto braucht zwölf L. (Benzin) auf 100 Kilometer; den Reis mit zwei L. Wasser ansetzen; ein Volumen von fünf L., Litern Literar/literar| -historiker, der Fachmann auf dem
literarhistorisch — lohhudeln 741 Gebiet der Literaturgeschichte; -historisch jA d j.j literaturgeschichtlich literarisch /A d j./ 1 .1 . die Literatur (2), Belletristik betreffend: literarische Gattungen, Werke; litera­ rische B eiträge; das literarische Erbe 1 .2 . sich mit Literatur (2), Belletristik befassend: literarische Veranstaltungen, Zeitschriften; die literarische Kritik 1.3 . auf dem Gebiet der Literatur (2), schrift­ stellerisch: er arbeitet I.; sich 1. betätigen; seine literarischen Arbeiten Literat, der; -en, -en 1.1 . v e r a lt e n d Schriftsteller: ein junger L. 1 .2 . federgewandter, unschöpferischer, oberflächlicher Schriftsteller Literatur, die; -, -en 1. fo. PL/ Gesamtheit des Schrifttums, der Druckwerke eines Volkes, emer eines Faches: der Export, Vertrieb v on L.; die juristische, medizinische, technische L.; die ein­ schlägige L. über ein Gebiet, zu einem Thema sich erarbeiten — 2 . Gesamtheit, das gesamte Gebiet der Dichtung, Belletristik', die deutschsprachige, fran­ zösische, moderne, zeitgenössische L.; die soziali­ stische, bürgerliche L .; die L. des 19. Jahrhunderts, der DDR Literatur/literatur| -angabe, die /vo m . PL/ genaue bibliographische Angabe des für eine wissenschaft­ liche Arbeit benutzten Titels; -beilage, die Beilage einer Zeitung, Zeitschrift mit literarischen B ei­ trägen; -gattung, die Gattung der Literatur (2), der Belletristik; -geschichte, die 1. jo. Pl.j Geschichte der Literatur (2): die L. von den Anfängen bis zur Gegenwart skizzieren — 2 . eine kurzgefaßte L. (Werk über 1) publizieren; dazu -geschichtlich /A dj./; -historiker, der Literarhistoriker; -historisch IA dj./ literaturgeschichtlich; -kritik, die kritische Betrachtung, Darstellung od. Besprechung von Dich­ tungen, Literatur; dazu -kritiker, der; -preis, der von einer Institution, Person gestifteter Preis, der dem Autor eines bedeutenden literarischen Werkes verliehen wird; -spräche, die jo. PL/ Sprachwiss. auf Auswahl beruhende, bewußt gestaltete Existenzform der Sprache, die über M und art und Umgangssprache steht, Schriftsprache; -Verzeichnis, das Verzeichnis der für eine wissenschaftliche Arbeit benutzten Titel; -Wissenschaft, die jo. P l.j Wissenschaft, deren Gegenstand die Entstehung, Entwicklung, Wirkungs­ weise der Literatur (2) ist; dazu -Wissenschaftler, der u . -wissenschaftlich /Adj./ L|ter/liter, auch Liter/liter| -fla sche, die Flasche, die einen Liter faßt; -maß, das /PL -e/ Meßgefäß, das einen Liter Flüssigkeit faßt; -weise /Adv./ in Litern: die Milch 1. abfüllen; umg. wir hätten die Bowle 1. (in großen Mengen) trinken können Litfaßsäule, die frei stehende Säule mit größerem Durchmesser, auf die bes. Plakate geklebt werden: ein Plakat, eine Bekanntmachung an eine L. kleben Lithographie, die; -, -n [..i:on] 1. jo. PL/ gra­ phisches Flachdruckverfahren zur Herstellung von 2 — 2. graphisches Blatt m it einem Abdruck von einer chemisch präparierten Steinplatte, auf die eine Zeich­ nung mit fetthaltiger Tinte od. Kreide aufgebracht w ird : eine kolorierte L. Liturgie, die; -n [..i:on] Rel. ev. kath. 1. all­ gemeingültige, vorgeschriebene Ordnung der gottes­ dienstlichen Handlungen — 2 . die vom Pfarrer im Wechsel m it der Gemeinde gesungenen od. gesproche­ nen Teile des Gottesdienstes; dazu liturgisch /A dj.f; zu 2: liturgische Gesänge Litze, die; -, -n 1.1 . Tresse: eine (farbige) L. auf den Rock nähen 1.2. Elektrotechn. leicht biegsame elektrische Leitung aus sehr vielen dünnen, mitein­ ander verflochtenen Drähten live /Adv./ [laif] Rundf. Fernsehen: die Sendung wird 1. (wird von Ort und Stelle des Geschehens, ohne vorher aufgezeichnet zu werden) übertragen Live-Sendung, die live übertragene Sendung Livree, die; -, -n/ umg. -s [..vre:, PL . .e: (o)n] (mit Tressen, Schnüren besetzte) uniformartige Dienst­ kleidung für Bedienstete, Angestellte (eines Hotels): die Hotelboys trugen L .; dazu livriert /Adj./ mit einer Livree bekleidet Lizenz, die; -, -en rechtskräftige E rlaubnis, Geneh­ migung, die einem Betrieb, Unternehmen z ur gewerb­ lichen Nutzung, zur Ausübung, zum Vertrieb von etw. gegen Entgelt erteilt wird: die L. für etw., für den Druck eines Buches, die Herstellung einer Ware beantragen, einholen , erwerben, erteilen, verweigern; jmdm. die L. entziehen Lizenzj -ausgabe, die V erlag sw . Ausgabe eines Buches, für die der Verlag vom ursprünglichen Ver­ lag die Lizenz eingeholt hat; -gebühr, die J u r . Ge­ bühr, die für eine Lizenz zu bezahlen ist; -handel, der Wir ts ch . Erwerb und Vergabe von Lizenzen (für die Verwertung eines Verfahrens) lizenzieren /sw. Vb.; hat/ etw. 1. die Lizenz für etw. erteilen: den Druck eines Buches, ein Patent, Ge­ werbe 1,; eine lizenzierte Ausgabe Lizenz/lizenzj -mimmer, die Verlagsw. Num­ mer, unter der die Lizenz für ein bestimmtes Druck­ erzeugnis läuft; -pflichtig /A dj./ eine Lizenz er­ fordernd LKW, Lkw, auch LKW, Lkw, der; -/-&, -/ -s [sl ka: ve:] /Kurzw. für Lastkraftwagen/ s. Last­ kraftwagen Lob, d a s; -(e)s, -e fvorw. Sg.f Anerkennung, ausdrück­ liches günstiges Urteil: ein hohes, überschweng­ liches, verdientes L.; jmd. verdient, erntet L.; jmdm. L. spenden + über jmdn., etw. des Lobes voll sein (jmdn., etw. sehr loben) Lobby, die; -, -s [lobi] Gesamtheit der Ange­ hörigen monopolistischer Interessengruppen, die in imperial. Staaten hinter den Kulissen von Parlament und Regierung den Gesetzgeber, die Parlam entsmit­ glieder zugunsten ihrer Interessen zu beeinflussen suchen Lobbyismus, der; -, jo. Pl.j [,. b i|is..] in imperial. Ländern verbreitete Methode monopolistischer Interes­ sen gruppen, hinter den Kulissen von Parlament und Regierung auf Parlamentsmitglieder zugunsten ihrer Interessen Einfluß zu nehmen; dazu Lobbyist, der; -e n, -en loben /sw. Vb.; hat/ etw., jmdn. ausdrücklich günstig beurteilen, sich anerkennend über etw., jmdn. ä uß er n : er lobt ihren Fleiß, ihre Einsicht; sie lobte ihn überschwenglich; jmdn. für seine, wegen seiner Leistung, um seiner Leistung willen 1.; sich lobend über etw . , jmdn. aussprechen -|- jmdn., etw. über den grünen / Klee I.; jmdn., etw. in den höchsten / Tönen 1. lobens|wert jAdj.j: eine lobenswerte (Lob ver­ dienende) Tat; ihre Gewissenhaftigkeit ist 1. Lob/lob] -hudele], die; -, -e n /zu -hudeln/; -hudeln, lobhudelte, hat gelobhudelt jmdm., jmdn. 1. (jmdn. übertrieben loben, jmdm . schmeicheln) 48*
742 löblich - Löffel löblich jAdj.j v e r a lte n d anerkennen#-, lobenswert: das ist eine löbliche Absicht, ein löbliches U nter­ fangen; sein Verhalten war 1. Lob/lob| -lied, das + umg. ein L. auf jmdn. sin­ gen (jmdn. sehr loben); -preisen, lobpreiste, hat ge­ lobpreist geh . jmdn., etw. durch Lob nachhaltig preisen: man hat ihn, seine Großmut gelobpreist; -r ede, die Rede zu jmds. Lob, Preis (IL2); dazu - r edner, der Loch, das; -(e)s, Löcher 1. meist runde Öffnung od. Vertiefung in etw., oft als Schaden: ein großes, run­ des, tiefes L .; ein L. (in ein Brett) bohren, stemmen, (im Erdboden) ausheben, (in den Boden) graben, ins Eis schlagen; ein L. ausfüllen, verkitten, zu­ schütten; er hat Löcher in den Strümpfen, in der Hose, hat sich ein L. ins Hemd gebrannt; in der Wand ist ein L .; der Eimer hat ein L.; durch ein L. im Zaun blicken, kriechen, schlüpfen; er h at ein L. (eine tiefe Wunde) am Kopf — 2 . Bau (4.1): die Maus verkroch sich in ihr L .; den Fuchs in seinem L. aufstöbern — 8. s a l o p p femot.f dunkle, enge Räumlichkeit: in einem solchen L. kann man nicht arbeiten, wohnen; diese W ohnungen waren die reinsten Löcher — 4 . fvorw. Sg.f umg. ins L. (Ge­ fängnis 1) kommen; im L. sitzen; jmdn. ins L. sperren + umg. etw. reißt ein großes L. in jmds. Beutel (etw. kostet viel Geld, verursacht ein großes D efizit); Löcher in die L uft gucken, starren (geistesab­ wesend vor sich hin starren); jmdm. ein L., Löcher in den Bauch reden, fragen (jmdn. m it ständigen Fragen belästigen); sa lopp auf dem letzten L. pfeifen (mit seinem Können, seiner Gesundheit, seinen Geldmitteln am Ende s ein); saufen wie ein L. (sehr viel und oft Alkohol trinken); — jmdm. zeigen, wo der / Zimmermann das L. gelassen hat Lochjband,dasfPl. -bänder/ Datenverarb. Loch­ streifen lochen jsw. Vb.; hat/ etw. mit einem Loch, mit mehreren Löchern versehen, bes. um es kenntlich zu machen, zu entwerten: eine Fahrkarte l.j die Bogen 1. und in den Ordner einfügen Locher, der; -s, - Gerät zum Lochen löcherig fAdj.f viele Löcher aufweisend und kaputt, durchlöchert: löcherige Schuhe; ihre Strümpfe waren 1. lijchern jsw. Vb.; hat/ salopp jmdn. durch dauern­ des Bitten, Fragen belästigen: der Junge löchert mich schon den ganzen Tag mit seinen Fragen, m it seinen Wünschen Lochkarte, die Datenverarb. Karte (1) be­ stimmten Formats, in die durch Lochung bestimmter Felder Daten eingetragen werden, die maschinell be- und verarbeitet werden löchrig lAdj.j s. löcherig Loch| -Stickerei, die Stickerei, bei der ein M uster aus kleinen umnähten Löchern i n einem Stoff hergestellt wird; -streifen, der Datenverarb. papierener Streifen bestimmter Breite, auf dem Daten in Form von K ombinationen von Löchern gespeichert, festgehalten werden Lochung, die; -en jzu lochen/ Loch|zange, die Zange zum Lochen, bes. von Fahr­ karten Locke, die; - n gekräuselte, gewellte Haarsträhne: eine L. fiel ihr in die Stirn; ihr Haar ringelt sich im Nacken zu Locken; sie ließ sich die Locken ab- schneiden Ipcken jsw. Vb:; hat/ I. das Haar 1. jmdm., sich das Haar in Locken legen: die Friseuse lockt ihr, sie lockt sich das Haar — 11.1.1. ein Tier durch Lock­ rufe, Zeichen od. Köder, jmdn. durch Versprechungen 0. ä . dazu bewegen, irgendwoher, irgendwohin zu kommen: den Hund mit einem Stück Wurst 1.; die Glucke lockt die Küken; den Fuchs aus dem Bau 1. ; jmdn. in einen Hinterhalt 1.; das schöne W etter hat uns ins Freie gelockt 1.2 . etw. lockt (reizt 2) jmdn., etw. Bestimmtes zu tun: es lockt mich, dir zu folgen; eine lockende (verlockende) Auf­ gabe Locken zu Locke| -köpf, der 1. Kopf mit lockigem Haar — 2. jmd., der lockiges Haar hat; -pracht, die s ch e r z h . Fülle schöner Locken; -Wickler, der Röll­ chen aus M etall od. Plaste, auf das eine Haarsträhne gewickelt wird, damit eine Locke, Welle entsteht locker jA dj.j 1 .1 . mangelhaft befestigt, nicht fest­ sitzend, nur leicht haftend, wacklig, lose: ein lockerer Zahn, Ziegelstein; die Schraube, der Nagel, K nopf ist 1. 1 .2 . nicht fest anliegend: ihr lockeres, 1. fallen­ des Haar — 2 . nicht straff, nicht gespannt: ein lockeres Seil; die Gliedmaßen 1. (entspannt 1.1) halten — 8. in der Konsistenz nicht dicht (gepackt) od. verfestigt: lockerer Erdboden, Schnee; der Kuchenteig ist 1. — 4 . umg. ohne festen sittlichen Halt, liederlich: lockere Sitten haben; er führt ein lockeres Leben + eine lockere / Hand haben; bei jmdm. ist eine / Schraube 1. locker| -lassen /hat lockergelassen; nur verneint/ um g.: nicht 1. (nicht nachlassen in seinen Be­ mühungen, um etw. Bestimmtes zu erreichen) ; -m a chen /Vb.j umg.: Geld 1. Geld zur Verfügung stellen: kannst du nicht etwas Geld 1.? lockern jsw. Vb.;hat/1.1 , etw. locker (1—3) machen: eine Schraube 1.; die Erde 1. (auflockern 1.1); der Bergsteiger lockerte das Seil (ließ es locker) 1.2 . sich 1. locker (1.1) werden: ein Brett, ein Stein hat sich gelockert; O unsere Beziehungen haben sich gelockert (sind nicht mehr so eng) lockig jA dj.j mit, voller Locken: sie besitzt dunkles, lockiges Haar Lock| -ruf, der Ruf, m it dem bes. ein Tier angelockt ivird; -speise, die Köder Lockung, die; -, - e n Anreiz, Verlockung: die Lok- kungen des großstädtischen Nachtlebens; sie konnte der L. (Versuchung) nicht widerstehen, ihn zu ärgern Lock| -vog el, der 1 . gefangener, zahmer Vogel zum Anlocken anderer Vögel, um diese fangen, erlegen zu können — 2. jmd., der jmdn. an-, verlocken soll: das Mädchen wurde als L. ben utzt; -w elle, die fa ch sp r . Frisur mit künstlichen Locken, die durch Aufwickeln des nassen Haares auf Lockenwickler und anschließendes Trocknen des Haares entsteht lodderig jA dj.j s. lotterig Loden, der; -s, - jvorw. Sg.j sehr dichtes, wetter­ festes Gewebe aus Wolle od. Filz, bes. für Regen­ mäntel Loden|mantel, der: ein grüner L. lodern jsw. Vb.; hat/: die Flamme, das Feuer lodert (brennt lebhaft m it heller hoher Flamme); <0>in ihren Augen loderte der Haß Löffel, der; *s, - 1 . aus einem schalenförmigen Teil
Löffelbagg er — Loipe 743 m it Stiel bestehendes kleines Gerät als Teil des E ß ­ bestecks, m it dem man sich bes. flüssige Nahrung zuführt: ein großer, kleiner, hölzerner, silberner, verchromter L .; den L. ablecken; ein L. Zucker /als Inhaltsmenge/; einen gestrichenen L. Medizin ein- nehmen — 2 . Jägerspr, Ohr des Hasen, Kanin­ chens + u m g . jmdm. eins, ein paar hinter die L. geben (jmdm. eine od. mehrere Ohrfeigen geben); eins, ein paar hinter die L. bekommen (eine od. mehrere Ohr­ feigen bekommen); jmdn. über den L. barbieren (;jmdn. betrügen); — - die / Weisheit nicht mit Löf­ feln gefressen haben Löffelbagger, der Bagger mit löffelförmigen Schau­ feln löffeln /sw. Vb.; hat/ etw. mit dem Löffel essen: das Kind löffelte seinen Brei, seine Suppe Löffel/löffel| -stiel, der; -weise /Adv./: die Medizin 1. (in der Menge, die ein Löffel faßt) einnehmen Logarithmentafel, die Liste mit der Zusammen­ stellung der Logarithmen logarithmieren /sw. Vb.; hat/ den Logarithmus von etw. feststellen logarithmisch fA d j./ Logarithmen anwendend, auf Logarithmen beruhend Logarithmus, der; Logarithmen /Abk. log/ M ath. derjenige Exponent, m it dem man eine Zahl a p o ­ tenzieren m uß , um eine vorgegebene Zahl b zu erhalten Logbuch, das Seemannsspr. Tagebuch auf Schif­ fen, in das alle nautischen Beobachtungen und Vor­ kommnisse eingetragen werden Loge, die; - n [ ..30] kleiner, abgeteilter Raum im Zuschauerraum eines Theaters Lqgger, der; -s, - Seemannsspr. motorgetriebenes Fischereifahrzeug der Hochseefischerei m it Schlepp-, Treibnetzen Loggia, die; Loggien [lod3(i)a:, P I .lod3(i)on] nach außen offener, überdeckter, nicht od. nur wenig vo r­ springender R au m eines Wohngebäudes logieren fsw. Vb.; hat/ [..3!:..] veraltend: in einem (Gast)haus, bei jmdm. 1 . (vorübergehend in einem Haus, bei jmdm. wohnen) BQgik, die; fo. P L / 1, Teilgebiet der Philosophie, Wissenschaft, deren Gegenstand die Str uktur des richtigen Denkens ist: die / formale L. — 2. Folge­ richtigkeit des Denkens: eine strenge, konsequente L .; mit scharfer L. legte er die Zusammenhänge dar Logis, das; -, - [I03L, Gen. u. PI.k>3i:s] veraltend Unterkunft, Bleibe: er h at freies (kostenloses) L.; bei jmdm. in K ost und L. sein (Verpflegung und Unterkunft bei jmdm. haben) logisch fAdj./ 1 . /attTXogik/; zu 1 : ein logisches System; zu 2 folgerichtig: 1. denken, handeln; eine I. durchdachte Gliederung — 2. umg. das ist 1. (das versteht sich von selbst) Lohe, die; -, - n I. g eh . lodernde Flamme: feurige, heiße Lohen; die L. schlug zum Himmel empor — II. f a chspr. gemahlene Rinde, bes. von jungen Eichen od. Fichten, zum Gerben lohen fsw. Vb.; hat/ geh .: das Feuer lohte (loderte) zum Himmel; eine lohende Fackel Loh|gerber, der Gerber, der unter Verwendung von Lohe (II) starke Lederarten herstellt Lohn, der; -(e)s, Löhne 1 . Geld für (in einem be­ stimmten Zeitraum) geleistete Arbeit (1.2), das im Soz. den A nteil des einzelnen Werktätigen an dem Teil des Nationaleinkommens darstellt, der für die individuelle Konsumtion der Werktätigen zur Ver­ fügung steht, das im K ap . der in Geld ausgedrückte Preis der Ware Arbeitskraft i s t : ein hoher, niedriger, angemessener, (zu) geringer L.; gleicher L. für gleicheArbeit; leistungsbezogene Löhne; die Löhne und Gehälter; firn kap. Wirtschaftssystemf die Löhne fallen, steigen; die Löhne stoppen, ab- bauen; die Löhne werden gedrückt, ziehen (nicht) nach, mit den Preisen nicht mit — 2, fo. Pl.j 2.1. Strafe: er wird schon seinen L. bekommen; das ist der L. für seine Frechheit 2.2 . ein angemessener L. (Belohnung) für seine Mühe Lohn zu Lohn 1| -abzug, der Abzug eines bestimm­ ten Betrages vom Lohn; -arbeit, die PoL Ök. durch den Verkauf der Arbeitskraft des Lohnarbeiters an das K apital vermittelte spezifisch kap. Form der Arbeit (1.2); -arbeiter, der P o l. ö k . Angehöriger der Arbeiterklasse in der kap. Gesellschaft bes. unter dem Aspekt, daß er der Ausbeutung unterliegt; -aus - fall, der Ausfall von Arbeitslohn entsprechend der nichtgeleisteten A rbeit (1.2); -au sgleich, der dem Werktätigen bei vorübergehender Arbeitsunfähigkeit vom Betrieb zusätzlich zu den Geldleistungen der Sozialversicherung zu zahlender Ausgleich für den Lohnausfall; -empfänger, der jmd., der Lohn, nicht Gehalt bezieht lohnen fsw. Vb.; hat/ 1. etw. lohnt (sich) etw. ist die Mühe wert, hat Zweck, Sinn, bringt Gewinn:; die Arbeit, der Aufwand lohnt (sich); es lohnt (sich), darüber zu sprechen; ein lohnender Blick; ein lohnendes Werk; etw. lohnt etw.: das lohnt (recht­ fertigt) die Mühe nicht — 2 . jmdm. etw. 1. jmdm. etw. vergelten, jmdn. für etw. belohnen: sie lohnte ihm seine Treue, Anhänglichkeit; ihre Hilfs ­ bereitschaft wurde ihr schlecht, übel gelohnt Lphn zu Lohn 1| -erhöhung, die; -fonds, der W irt- s c h . Gesamtsumme der Löhne und Gehälter, die in der soz. Gesellschaft für einen Planzeitra um festgelegt wird und deren differenzierte Anteile von den Werktä­ tigen erarbeitet werden; -form, die W ir ts ch . Form, A rt von Lohn: Stücklohn und Zeitlohn sind wichtige Lohnformen; -gruppe, die Gruppe innerhalb der tarifmäßigen Abstufung der Löhne; -kampf, der Kampf der Arbeiter im Kap. um höhere Löhne als Teil des allgemeinen Arbeitskampfes; -kosten, die fPI.I; -politik, die Gesamtheit der Maßnahmen eines Staates, im K ap . auch von Interessengruppen, zur Steuerung der Entwicklung der Löhne nach bestimm­ ten Prinzipien: die leistungsorientierte L. soziali­ stischer Staaten; -dPreissSpirale, die /BRD; die wirklichen Ursachen inflationärer Entwicklungen verschleiernder Begriff der bürgerl. Ökonomie, nach dem Lohnerhöhungen über steigende Kosten zu s tei­ genden Preisen fuhren müßten/; -Steuer, die 2Steuer vom Arbeitseinkommen; -stopp, der vom monopolkap. Staat als Machtmittel im Arbeitskampf eingesetztes Verbot von Lohnerhöhungen und Löhnkämpfen; - streifen, der in Form eines Streifens ausgefertigter Beleg über die Abrechnung des Lohnes eines Werk­ tätigen; -tag, der Tag, an dem (regelmäßig) der Lohn ausgezahlt w ird; -tüte, die Tüte m it dem ausgezahlten Lohn eines Werktätigen und m it der schriftlichen Abrechnung darüber; -Zuschlag, der bei bestimmten Abweichungen von den normalen Arbeitsbedingun­ gen gezahlter Zuschlag zum tariflichen Lohn Loipe, die; -, -n [loypo] Sport mit Fähnchen mar­ kierte Strecke beim Skilangla uf
744 Lok — löschen Lok, die; -s, -s u mg. jKurzw. für Lokomotive/ s. Lokomotive lokal /Adj./ 1 . Örtlich (2): lokale Verhältnisse — 2. G ra m m , ein Ortsverhältnis bezeichnend: eine lokale Präposition Lokal, das; -(e)s, -e 1. Gaststätte, Restaurant — 2. bes. von einer Organisation ständig genutzter Raum für Zusammenkünfte: sie trafen sich im L. der Nationalen Front Lokal| -anästhesie, die M ed. Örtliche (1) Betäubung; - bestimmung, die G ram m . Adverbialbestimmung des Ortes lokalisieren /sw. Vb.; hat/ 1. etw. 1. den Ort, die Lage von etw. bestimmen, ermitteln: der Arzt lokali­ sierte den Herd der Krankheit; das Erdbeben wur­ de vo n den seismischen Stationen genauestens lo ­ kalisiert — 2, etw. in seiner Ausbreitung beschrän­ ken: man versuchte, die Seuche zu 1.; dazu Lokali­ sierung, die; -en Lokalität, die; -, -en gespreizt Lokal (1): ein Gang durch die Berliner Lokalitäten lohnt sich Lokal| -Patriotismus, der s p ö tt . kurzsichtige, über­ triebene Vorliebe für den eigenen Wohnort od . die engere Heimat; -satz, der Gramm, lokaler Glied­ s a tz; -Seite, die Seite einer Tageszeitung mit Berich­ ten über Ereignisse am Erscheinungsort; -termin, der gerichtlicher Termin am Tatort Lokiführer, der /K urzw. für Lokomotivführer/ s. Lokomotivführer Lokomotive, die; -n [..vo] / / auch Lok/ durch Dampf, Dieselkraftstoff od. Elektrizität angetrie­ bene fahrbare, schienengebundene Kraftmaschine zum Fortbewegen von Eisenbahnzügen Lokomotivführer, der / / auch Lokführer/ jmd., der auf Grund seiner Qualifikation eine Loko­ motive bedient, führt Lokus, der; -, -/-se umg. Toilette (II) Lombard, der, das; -(e)s, -e B a nk in der kap. Wirt­ schaft übliches Beleihen von W ertpapieren od. Waren durch eine Bank Longe, d ie; -n [I539] 1 . lange Leine, an der Pferde bei der Dressur geführt werden — 2 . lange Leine, an der Sportler, A rtisten beim Üben hängen und die sie gegen Abstürze sichert Look, der; -s /o. PL / [luk] charakteristisches A u s ­ sehen bei einem Modestil: der sportliche L. eines Kostüms Looping, der, das; -s, -s [lutpiij] Flug w . das Durchfliegen einer kreisförmigen Schleife m it einem Flugzeug senkrecht zur Erdoberfläche Lorbeer, der; -s, -en 1 . Lorbeerbaum — 2 . Lorbeer- kranz + umg. scherzh. (sich) auf seinen Lorbeeren aus- ruhen (nach Erfolgen in den Leistungen nachlassen); umg., oft spött. Lorbeeren ernten (für etw. gelobt werden, Erfolg haben) Lorbeer] -bäum, der bis zu 10 Meter hoher immer­ grüner Baum bes. des Mittelmeergebietes; -blatt, das /PI. -b lätter/ Blatt des Lorbeerbaumes, das getrocknet als Gewürz^verwendet wird; -kranz, der Kranz aus Blättern, Zweigen des Lorbeerbaumes, m it dem der Sieger eines (sportlichen) Wettbewerbs geehrt wird Lore, die; -, - n 1. oben offener Güterwagen der Eisen ­ bahn (dessen Laderaum durch Kippen entleert wer­ den kann) : die Loren waren m it Braunkohle bela­ den — 2 . kleiner offner Wagen auf Feldbahnen mit einem unten spitz zulaufenden, oben offenen Lade­ raum, der beim Entladen zur Seite gekippt w ird : die Arbeiter füllten die Loren mit Bausteinen, Kies los /Adj.; nicht attr.; / auch lose/ 1. /nur präd.j abgetrennt, gelöst: der K nopf, die Spange i st 1.; die Schraube, das Brett ist 1. — 2, fnurpräd./ umg. etw., jmdn. 1. sein 2.1 . von einer lästigen Sache, einer unerwünschten Person frei sein: endlich bin ich die Grippe, den Schnupfen 1.!; seine Schulden, Sorgen 1. sein; den lästigen Besucher 1. sein (wollen) 2.2 . etw. eingebüßt, jmdn. verloren haben: meinen Schirm bin ich 1.; den Freund bist dul.! —3 .1 . /nurpräd./ u m g . (irgendwo) ist etwas 1. es geschieht (irgendwo) etw. Besonderes, Außergewöhnliches: am 1. Mai is t auf den Straßen allerhand L; bei denen ist immer etwas 1.; was ist hier L?; hier ist nichts 1. 3 .2 . damit ist nichts 1. (das taugt nichts); mit ihm ist nicht viel 1. (er ist kränklich, nicht leistungsfähig); mit ihm ist heute nichts 1. (mit ihm stimmt doch etwas nicht); was ist denn mit dir 1. (was hast du denn, fehlt dir)*l — 4. /adv.; Ausruf, der zu einer sofortigen Handlung auffordert, bes. zum Gehen, Laufen/: s a lop p 1., mach schon!; 1. doch!; nun mal l.P; Achtung — fertig — 1.! /Startbefehl im Sport/ -j- u m g . einer Sache 1. und ledig sein von etw. frei sein: aller Sorgen 1. und ledig sein; — die / Hölle ist 1.; bei jmdm. ist eine / Schraube 1.; da ist der / Teufel 1. los- /trennbare, stets betonte Partikel vor Verben und deren substantivischen Ableitungen, die in Verbin­ dung mit dem Grundwort bestimmte produktive Be­ deutungstypen bildet/ 1. /bezeichnet den Beginn/: / z . B . losheulen — 2 . /bezeichnet in Verbindung mit einer lokalen Präp. + Akk. die Richtung auf ein Ziel/: / z.B . losgehen 2 — 3 . /bezeichnet eine Trennung/: / z. B . loskoppeln - los /in Verbindung mit Subst.; drückt das gänzliche Fehlen des im Bestimmungswort Genannten aus/ ohne: / z. B. ahnungs-, obdach-, zwecklos Los, das; -es , -e 1.1 . etw., bes. ein gekennzeichnetes Stück Papier, das zur Feststellung einer E nt­ scheidung in einem Personenkreis gezogen werden m uß: das L. ziehen; das L. soll entscheiden 1.2 . bedruckter Schein,. der zur Teilnahme an einer Lotterie käuflich erworben werden kann: ein L. ziehen, kaufen; jedes dritte L. gewinnt; das ge­ zogene L. war eine Niete — 2 . ein schweres, be­ neidenswertes, glückliches L. (Schicksal 1) haben; sein L. geduldig tragen -f- das Große L. (der Hauptgewinn bei einer Lotte­ rie); mit jmdm., etw. das Große L. gezogen haben (mit jmdm ., etw. großes Glück haben, eine gute Wahl getroffen haben) los] -bekommen /Vb./ 1. etw. von etw. lösen (1.1.1) können: er bekam den Verschluß, Deckel nicht (von dem Glas) los — 2 . einen Gefangenen 1. (seine Freilassung erwirken); -binden /Vb./ etw. A n-, F est­ gebundenes lösen: den Kahn, H und 1.; jmdn. 1. (jmds. Fesseln I aufbinden); -brechen \Vb.f 1. etw. m it Gewalt von etw. lösen (1.1.1) (hat): Steine aus der Mauer 1. — 2 . etw. bricht los etw. beginnt plötz­ lich und mit Macht (ist): ein Sturm, Regenguß bricht los; ein Geschrei, Gelächter, Tumult brach los; -brüllen / Vb./ zu brüllen beginnen Lösch|blatt, das /PI. - b lätter/ Blatt aus Löschpapier löschen /sw. Vb.; hat/ 1.1.1 . etw. 1. bewirken, daß etw. aufhört zu brennen: ein Feuer, einen Brand,
Löscher — loslösen 745 eine Kerze L 1*2. das Licht 1. (ausschalten 1.2) 1.3. umg. seinen Durst 1. (stillen 2) — 2.1. etw. streichen (3): pine Eintragung im Strafregister 1.; eine Hypothek, ein K onto 1. (durch Streichen der Eintragung bewirken, daß es nicht mehr besteht) 2.2 . Tonbandaufnahmen, Tonbänder 1. (das darauf magnetisch A ufgezeichnete tilgen) 2.3 . die Schrift auf einer Tafel 1. (wegwischen) — 3 . K alk 1. (nach dem Brennen 4 m it Wasser übergießen, vermischen) — II. Seemannsspr..die Fracht eines Seeschif­ fes ausladen: die Eracht, Schiffsladung 1. Löscher, der; -s, - u m g . Feuerlöscher Lösch | -fahrzeug, das Feuerwehrauto; -kalk, der gelöschter Kalk; -köpf, der T echn . Vorrichtung in Tonbandgeräten zu m Löschen (2.2) der magnetischen Aufzeichnungen; -papier, das jo. PI ./ ohne Zusatz von Leim hergestelltes, sehr saugfähiges P apier zum Trocknen, A ufsaugen von Tinte; -sand, der jo. Pl.f vgl. -wasser; -wasser, das fo. Pl.f zum Löschen von Bränden bestimmtes Wasser lose /Adj.; / auch los/ 1.1 . locker (1.1): ein loser Nagel; ein loses Brett; der Knopf ist 1.; die Teile sind nur 1. (nicht fest) miteinander verbunden; O zwischen den beiden Dingen besteht nur ein loser (besteht kein direkter) Zusammenhang 1.2 . nicht miteinander verbunden: lose Blätter — 2 . nicht eng anliegend: ein loses Oberteil über einem engen Bock — 3 . nicht in einem dafür bestimmten Behält­ nis, nicht verpackt: 1. Ware; Geld, Zigaretten 1. in der Tasche tragen; Milch 1. oder in Flaschen ver­ kaufen — 4 . fvorw. attr.f 1. (ein wenig freche) Späße; 1. Reden führen -J- ein loses / Maul, Mundwerk haben; bei jmdm. ist eine / Schraube 1. Löse|geld, das fvorw. Sg.f Geldbetrag, m it dem jmd., der von jmdm. gefangengehalten wird, freigekauft werden k a n n : die Entführer verlangten ein L. los|eisen fsw. Vb.; hat/ umg. jmdn., sich aus etw., von jmdm . lösen (1.3): jmdn., sich aus einer Ver­ pflichtung, Tischrunde 1. losen fsw. Vb.; hat/ durch Ziehen eines Loses eine Entscheidung herbeiführen: sie losten, wer die Ein­ trittskarten bekommt lösen fsw. Vb.; hat; / auch gelöst/ 1.1 .1 . etw. von der Stelle, an der es haftet, befestigt ist, abmachen: eine Spange aus dem Haar 1.; Briefmarken vom Kuvert, Fleisch von den Knochen 1.; die Schrauben 1. (herausdrehen) 1.1 .2 . etw. löst (sich von, aus etw.) etw. wird lose (1 .1) und löst sich ab: ein Stein, eine Eisscholle hat sich gelöst; eine Schraube hat sich gelöst (ist locker geworden u nd herausgefallen) 1.2 .1 . etw . (Befestigtes, Verschlungenes) locker und lose machen und die Verschlingung, Befestigung be­ seitigen: einen Knoten, eine Schleife L; die Brem­ sen 1. (so locker machen, daß die Bremswirkung auf­ gehoben ist) 1.2 .2 .etw.löst sich: der Knoten hat sich gelöst (ist locker geworden und hat seine Verschlin­ gung eingebüßt); O der Krampf, die Spannung löste sich (ließ nach, hörte auf) 1.3 . sich aus, vo n etw., jmdm. 1. eine äußere od. innere (Verbin­ dung nicht länger aufrechterhalten: er löste sich aus, v on der Tischrunde (verließ die Tischrunde); ein Tier hat sich von der Herde gelöst (entfernt 2); er hat sich von uns, seinen Freunden gelöst; er konnte sich innerlich nur schwer vo n seiner alten U m ­ gebung 1.; sich aus der Erstarrung 1. (die Erstarrung überwinden, sich von ihr frei machen);sich v on seinen Vorurteilen 1. (seine Vorurteile aufgeben) — 2 . etw. Problematisches, Schwieriges, Verborgenes bes. durch Nachdenken aufdecken, klären, zu einem sinnvollen Ergebnis bringen: ein Rätsel, Problem, einen Wider­ spruch, eine (mathematische) Aufgabe 1. — 3 . etw. für nichtig erklären, aufheben, annullieren: eine Verlobung, ein Arbeitsrechtsverhältnis 1. — 4 . ein Schuß löste sich (ging los) — 5 . fvon festen, flüs­ sigen, gasförmigen Stoffenf 5.1 . sich in einer Flüssig­ keit zu Teilchen kleinster, molekularer Größe um ­ bilden und mit der Flüssigkeit ein homogenes System bilden: dieser Stoff löst sich (nicht) in Wasser 5.2 . einen bestimmten Stoff durch 5.1 verändern: Salz, Zucker, ein Pulver in Wasser 1. 5 .3 . eine Flüssigkeit verändert einen bestimmten Stoff durch 5.1: Terpen­ tin löst Ölfarben — 6. einen Fahrschein, eine Ein­ trittskarte durch K auf erwerben: einen Fahrschein 1.; gelöste Karten behalten ihre Gültigkeit 4* etw. löst jmdm. die Zunge los| -fahren fVb.; i s t / 1. abfahren (1): auf das Start­ signal fuhren die Rennwagen los — 2 . auf, gegen jmdn. I. rasch auf jmdn. losgehen (2.1 ): die bei­ den Männer fuhren aufeinander los; -gehen fVb.f 1. aufbrechen, sich auf den Weg machen: wann gehen wir los?; wir müssen bald L, um nicht zuspätzukommen —2.1.aufjmdn.I.aufjmdn.in aggressiver Absicht zugehen: sie gingen mit Messern aufeinander lo s; auf den Gegner 1. 2 .2 . schnurstracks auf ein Ziel 1. (in Richtung auf ein Ziel gehen) — 3. umg. ein Revolver, ein Schuß geht los (ein Schuß wird unabsichtlich ausgelöst); eine Spreng­ ladung geht los (explodiert) — 4 . umg. etw. geht los etw. beginnt: das K onzert, Theater, die Vor­ stellung geht um 19 Uhr los; -haben fVb.f umg. was 1. beschlagen sein: auf seinem Fach-, Spezial­ gebiet, in Mathematik hat er was los; -heulen fVb.f u m g. zu heulen (2) beginnen: das Kind heulte bei jeder Kleinigkeit laut los; -kaufen jVb.j jmdn., sich freikaufen; -kommen fVb.f von etw., jmdm. 1. 1. sich von etw. lösen (1.1) können: der G efesselte v er­ suchte loszukommen — 2 . er kam von dem Pro­ blem, von der Freundin nicht los (konnte sich von dem Problem, der Freundin nicht lösen 1.3); -koppeln fVb.f etw. Angekoppeltes, die K opplung von etw. lösen: eine Lokomotive, Güterwagen 1.; -kriegen fVb.f umg. 1. etw. 1. etw. von etw. lösen (1.1) können: den Deckel nicht (vom Glas) 1. — 2 . jmdn., etw. loswerden (1 ): den kriegst du nicht wieder los, der hängt wie eine Klette an dir; -lachen fVb.f zu lachen beginnen; -lassen fVb.f 1.1 . etw., jmdn. nicht mehr (fest)halten und seine H a nd , Hände von etw., jmdm . wegnehmen: sie ließ seine Hand, ihn, die Leine, das Steuer los 1.2 . die Hunde 1. (nicht mehr zurückhalten); einen H und auf jmdn. 1. (hetzen 1.2) 1.3 . etw., ein Buch läßt jmdn. nicht mehr los (fes­ selt, beschäftigt jmdn. sehr) — 2 . salopp: eine Beschwerde 1. (verfassen und abschicken); eine Rede 1. (halten 14); einen Witz 1. (erzählen); - laufen fVb.f anfangen, schnell zu laufen; -legen fVb.f umg. (mit etw.) 1. mit Eifer, ungehemmt be­ ginnen 1 .1 . etw. zu sagen: nun leg schon los und er­ zähle deine Neuigkeiten!; der hat aber losgelegt (ge­ schimpft)! 1.2 . etw. zu tun: die Maurer legten noch einmal vor Schichtschluß richtig los löslich fAdj.f so beschaffen, daß es sich in Flüssig­ keit löst: Zucker, Salz ist in Wasser 1. los| -lösen fVb.f etw., sich von etw. lösen (1): eine
746 losmachen — Lotsenboot Blüte hat sieh vom Stengel losgelöst; die Frage darf nicht losgelöst (isoliert 1) betrachtet werden; -m a chen jVb.j1 .1 . umg. etw., jmdn. losbinden:das Boot, den Hund, einen Gefesselten 1.1 .2 . sich (von etw.) befreien: der Boxer machte sich aus der U m ­ klammerung seines Gegners los — 2. Seemanns- spr. das Schiff matjht (von der, vom Pier) los (legt ab); -m arschieren jVb.,/ abmarschieren; -plat­ zen jVb.f umg. 1 .1 . plötzlich, unbeherrscht etw. sagen: mitten in der Stille platzte er los 1.2 . plötz­ lich zu lachen beginnen — 2 . ein Regenguß, Gewit­ ter platzt (plötzlich) los (beginnt plötzlich und mit Macht); -prusten jVb.j u m g . prustend loslachen; -r eißen jVb.; hat/ etw., sich von etw., jmdm. reißen (2): einen Zweig vom Baum 1.; der Hund hat sich von der Leine losgerissen; mit letzter Kraft riß sie sich aus seiner Umklammerung los; <0 sie konnte sich kaum vo n dem Anblick der stürmischen See, der blühenden Landschaft 1.; -rennen IVb.f zu rennen anfangen Lijß, LQßj'der; -es, jo. Pl.f durch Winde bes. z w i ­ schen und nach den Eiszeiten angewehtes Sedim ent aus sehr feinkörnigem Staub aus Quarz und Kalk los| -sagen, sich jVb.f sich von etw., jmdm. 1. seine Beziehungen zu etw.9 jmd m. für geljöst erklären: sich v on seinem Glauben, v on einem Menschen 1.; - s chießen fVb.f 1. zu schießen (1.2.2) beginnen (hat) — 2. (ist) umg . 2 .1 . plötzlich zu rennen beginnen: die Läufer schossen los; er ist sofort losgeschossen 2.2 . auf jmdn., etw. zurennen: der Junge schoß auf mich los, ist auf das Startziel losgeschossen — 3. (hat) umg, schieß los (beginne) mit deinem B e­ richt!; -schlagen /Vb.j 1. auf jmdn. 1. (jmdn. zu schlagen beginnen) •— 2 . etw . dbschlagen (1) — 3. mit Kampfhandlungen beginnen — 4. salopp etw., das man gern loswerden möchte, (billig) ver­ kaufen, absetzen: eine Ware, einen Gegenstand unterm Preis, m it Gewinn 1.; -sprechen jVb.f jmdn. von etw., das ihn belastet, freisprechen: jmdn. v on seiner Schuld, seinem Gelübde 1.; -steuern fVb.; ist/ umg. auf etw., jmdn. 1. in Richtung auf etw., jmdn. hin gehen, fahren: das Motorboot steuerte auf den H afen los Lfisung, die; -, -e n 1.1 . kurz und einprägsam formu­ lierter, mobilisierender (politischer) Leitsatz, A uf­ ruf, in dem ein aktuelles gesellschaftliches Anliegen ausgedrückt wird: eine kämpferische L.; Losungen zum 1. Mai; (Produktions) aufgaben erfüllen u n­ terderL.: ... — 2.bes.Mil.Parole(1):eineL.aus­ geben, fordern, nennen — II. Jägerspr. Kot des Wildes, auch des Hundes Lösung, die; -, -en 1. /zu lösen/ das Lösen; zu 1.1: die L. der Briefmarken vom Kuvert; zu 2: die L. (das Finden des Ergebnisses) der (mathematischen) Aufgabe war schwierig; zu 3: die L. der Verlobung; zu 5.2: die L. von Salz in Wasser — 2. das Ergebnis des Lösens (2): eine befriedigende, falsche, richtige L .; die L. eines mathematischen Problems suchen, vorlegen; wir haben des Rätsels L. gefunden — 3. durch Lösen (5) geschaffene homogene Verteilung eines Stoffes in einem anderen, bes. in einer Flüssig­ keit: eine / gesättigte, / ungesättigte L.; eine L. verdünnen Lösungs|mittel, das Mittel, das zum Lösen (5.3) ge­ eignet ist lös| -werden jVb.f 1. etw., jmdn. 1. sich von etw., jmdm. freimachen können: ich werde das Gefühl nicht los, daß hier etw. nicht stimmt; einen Lieb­ haber nicht 1. — 2. um g. etw. verkaufen können: alte Warenbestände, wertlose Möbel 1. — 8 . um g. Geld ausgeben müssen, einbüßen: bei einem Einkauf, beim Glücksspiel bin ich viel Geld losgeworden; + etw. mit / Kußhand 1.; -ziehen jVb.; ist/ umg. 1. sich auf den Weg machen, aufbrechen: ich werde jetzt 1., um den Freund zu treffen — 2 . über, gegen jmdn. , etw. 1. (über jmdn., etw. herziehen 4) Lot, das; -(e)s, -e 1. Bauw. 1.1. an einer Schnur hängendes, nach unten spitz zulaufendes M etallstück zur Bestimmung der Senkrechten: den senkrechten Stand einer Mauer, eines Pfeilers mit dem L. prüfen 1 .2 . jo. P l.j (durch 1.1 angezeigte) Senkrechte: die Mauer ist, steht im L. (steht senkrecht) — 2. M a t h . Gerade, die senkrecht a uf einer gegebenen Geraden od. einer Ebene steht: (von einem Punkt) das L. (auf eine Gerade) fällen — 3. veraltend Seemannsspr. (Gerät aus einer markierten Leine m it daran hängendem) Stück Blei zum Messen der Wassertiefe — 4 . T e eh n . Metallegierung zum Löten: das L. auftragen - f umg. etw. ist im L. (in Ordnung); etw. (wieder) ins L. (in Ordnung) bringen; etw. kommt wieder ins (rechte) L. (in Ordnung) loten, lotete, hat gelotet 1. etw. 1. die senkrechte Stellung von etw. bestimmen, p rüfen: den Kühl­ schrank 1. — 2 . ein Gewässer 1. die Wassertiefe eines Gewässers messen: der Kapitän ließ 1. löten, lötete, hat gelötet (metallische) Werkstücke unter Einsatz von Hitze mit Hilfe eines Lots (4), dessen Schmelztemperatur niedriger als die der Metallteile ist, miteinander verbinden: Bleche, Kupferdraht 1.; die Bruchstellen eines Kabels, einer elektrischen Leitung 1. Lotion, die; -, - e n,Lotion, die; -s [lo:jen]//to^e$ kosmetisches M ittel, das einen bestimmten Wirkstoff für die Haut und meist Alkohol enthält LÖt| -kolben, der Werkzeug mit einem K opf (3.1) (meist aus K upfer), der (elektrisch) erhitzt wird, um das Lot (4) zum Schmelzen zu bringen; -lampe, die m it Leichtbenzin betriebener Brenner (1) zum Löten Lgtos, der; -, jo. Pl.j Lotosblume Lotos|Mume, die in Asien und Afrik a wachsende Seerose . lot|recht jA d j.j senkrecht: die Masten 1. aufstellen Lotse, der; -n, -n staatlich geprüfter Seemann. der Schiffe durch ein bestimmtes, schwierig zu befahren­ des Gewässer (eines Hafens) leitet: der L. kommt an Bord, dirigiert das Schiff durch den Kanal, in den- Hafen; O sich als L. (wegekundiger Führer) für jmdn. anbieten Iptsen jsw. Vb.; hat/ 1. (als Lotse) ein Schiff durch ein bestimmtes, schwierig zu befahrendes Gewässer leiten, ein Flugzeug vom Boden aus durch den Luft­ raum ans Ziel dirigieren: er lotste das Schiff durch den Kanal; der Flugsicherungsdienst lotst die Maschine sicher durch den Luftraum; O umg. er lotste (führte 1.1) den ausländischen Gast zum Hotel, zum Tagungsbüro; jmdn. durch das Ge­ dränge 1. — 2 . u m g . jmdn. überreden, irgendwohin mitzugehen: jmdn. nach Hause, zu einer Abend­ gesellschaft 1. Lotsen|boot, das Boot, mit dem der Lotse zu den von ihm zu lotsenden Schiffen, von diesen Schiffen weg befördert w ird
lotterhaft — Luft 747 lotterhaft jAdj.j veraltend liederlich (2): ein lotterhaftes Leben führen Lotterie, die; - n [. .i:on] (staatliche) Auslosung von (Geldgewinnen unter den Personen, die ein Los erworben haben: in der L. spielen; er gewann öOO Mark in der L. Lotterie| -einnehmer, der; -s, - Leiter einer staat­ lich konzessionierten Einrichtung für den Vertrieb (1) von Lotterielosen; -los, das: ein L. kaufen, ge­ winnen; -spiel, das Spiel in der Lotterie; <0> es ist das reinste L. (Sache, deren Ausgang vom Zufall abhängt) lotterig /A d j.; emot. neg.j unordentlich, schlampig: er sah 1. aus; seine lotterige Kleidung Lo tterleben , das faules, liederliches, ausschweifendes Leben: ein L. führen Lotterwirtschaft, die unordentliche Haushalts-, B e­ triebsführung, nachlässiges Wirtschaften Lotto, das; -s, -s 1 . Glücksspiel, bei dem mehrere Zahlen aus einer begrenzten Anzahl ausgelost und die Gewinne nach der Anzahl der richtig angekreuzten Nummern gestaffelt werden: (im) L. spielen; u m g . fünf Richtige im L. haben — 2 . Gesellschaftsspiel, bei dem Spielkarten m it aufgedruckten Zahlen od. Bildern durch dazugehörige Kärtchen bedeckt werden müssen Lotto zu Lotto 1| -gewinn, der Gewinn im Lotto; -s chein, der Tippschein für das Lotto; -zahlen, die PL/ Gewinnzahlen im Lotto ottrig fAdj.f s. lotterig Lotung, die; -en das Loten (1, 2) Löt|zinn, das als Lot (4) verwendete Zinnlegierung Löwe, der; -n gelbbraune Großkatze Afrik a s und Indiens, deren männliche Vertreter eine Mähne haben: einen Löwen jagen, erlegen; der L. brüllt, reißt ein Zebra, fallt einen Menschen an; sie kämpf­ ten wie die Löwen (tapfer und verbissen) + sich in die / Höhle des Löwen begeben, wagen Löwen| -anteil, der femoLf: den L. (größten Anteil) von etw. bekommen; -käfig, der; -mahne, die Mähne des Löwen; -maul, das jo. Pl.j in Gärten wachsender Rachenblütler mit vielfarbigen, tra ub en­ förmig angeordneten Blüten; -zahn, der jo. P l.j auf Wiesen wachsender Korbblütler m it grob gezähnten Blättern, milchigem Saft in den Stengeln und einem goldgelben Blütenkorb, Pusteblume Löwin, die; -nen weiblicher Löwe loyal /Adj.f [loaja:1] 1. zuverlässig einhaltend, er­ füllend, was eine (übergeordnete) Person, Institution von jmdm . erwartet, treu zu ihr haltend: ein loyaler Staatsbürger; sich gegenüber jmdm. 1. verhalten — 2« Vereinbarungen haltend: ein loyaler Vertrags­ partner; ein Abkommen, einen Vertrag 1. erfüllen, einhalten; dazu Loyalität, die; jo. PL/ [löajali..] LPG, die; -(s) [elpe:ge:] jKurzw. für landwirt­ schaftliche Produktionsgenossenschaft/ s. land­ wirtschaftlich Luch, das; -(e)s, -e, Luch, die; Lüche landsch. Sumpf, 2Bruch Luchs, der; -es, -e zu den Katzen (1) gehörendes Raubtier, das Haarbüschel am Ohr, ein dichtes, wertvolles F ell und einen bes. ausgeprägten Gehör- und Gesichtssinn hat: der L. lebt in großen W ald­ gebieten H- / Augen wie ein L. haben Lücke, die; - n (durch ein fehlendes Stück ent­ standener) Zwischenraum, leere Stelle, bes. in einer Reihe: eine große, kleine L.; eine L. zum Parken des Autos suchen; sein Gebiß weist viele Lücken auf; <> sein Tod h at eine empfindliche, fühlbare L. gerissen; sein Wissen h at etliche, große Lücken (ist lückenhaft); durch eine L. des Gesetzes, im Gesetz schlüpfen (auf Grund unzureichender gesetzlicher Bestimmungen straffrei ausgehen) Lücken|büßer, der umg . jmd., der die Stelle eines anderen einnehmen m uß , den man lieber genom men hätte: als L. dienen; den L. spielen lückenhaft /Adj.j Lücken aufweisend, unvollständig: eine lückenhafte Aussage, Darstellung; ihre Kennt­ nisse sind ziemlich 1. lückenlos /Adj.f alle für etw. wichtigen Angaben ausnahmslos enthaltend, keine Lücken aufweisend: ein lückenloses Alibi haben; ein lückenloser Beweis, Überblick Lude, der; -n, -n s alopp Zuhälter Luder, das; -s, - 1. salopp /emot.; von einem Men­ schen11.1 . er, sie ist ein freches, unverschämtes L. (ist frech, unverschämt); so ein L. (von einem W eibs­ stück, Kerl); auch Schim pfw . du faules, dummes L.! 1.2 . er war (zeitlebens) ein armes L. (ein be­ dauernswerter Mensch) — 2. Jägerspr. Aas, Ka­ daver (zum Anlocken von Raubwüd) Lues, die; -, jo. Pl.j [lu:es] Med. Syphilis; dazu luetisch IAdj.j [lu|e:..] Luft, die;- , Lüfte 1. Gemisch aus bestimmten Gasen 1.1 . jo. Pl.j das die Lufthülle der Erde (1.1) bildet: die L. ist feucht, kalt, klar, mild, warm; frische L. ins Zimmer lassen; L. (auf einen Reifen) (auf)pum- pen; umg. der Schlauch hat zu wenig L. (zu gerin­ gen Luftdruck); <0 etwas L. (einen kleinen Zw i­ schenraum) zwischen Schrank und Wand lassen 1.2 . jo. Pl.j das zum Atmen dient: die L. (den Atem) anhalten; L. holen (atmen); ihm blieb vor Schreck die L. weg (er war völlig konsterniert); keine L. be­ kommen (vorübergehend nicht atm en können); die L. anhalten (nicht ausatmen) 1.8 . das sich bewegt, Luftzug: sich L. zufächeln; geh . die linden Lüfte wehen — 2.1 . jo. Pl.j der freie Raum außerhalb von Gebäuden: viel an die (frische) L. gehen 2.2 . der von 1.1 eingenommene R a u m über der Erdoberfläche: die Eingeschlossenen wurden aus der L. mit Lebens­ mitteln versorgt; die Arme, den Ball in die L. (in die Höhe) werfen; das Flugzeug erhob sich in die L., geh. Lüfte -J- L. schaffen, machen (Ordnung schaffen); (fri­ sche) L. schnappen (ins Freie gehen); nach L. schnappen (rasch und mühsam Atem holen); etw. liegt in der L. (etw. steht bevor, droht, liegt nahe); etw. ist aus der L. gegriffen (etw* ist frei erfunden); umg. halt die L. an (hör auf zu reden)\; die L. ist rein (es besteht keine Gefahr, es ist niemand da, der be­ obachtet) ; dicke L. (schlechteStimmung);L. für jmdn. sein (von jmdm . nicht be-, geachtet werden); jmdn. wie L. behandeln (jmdn. nicht beachten); sich L. schaffen (sich Bewegungsfreiheit verschaffen); jmdn. an die (frische) L. befördern, setzen (jmdn. hinaus­ werfen 2.1); in die L. gehen (wütend werden); etw. fliegt, geht in die L. (explodiert); etw. in die L. jag en (etw. durch Sprengen zerstören); jmd. hängt in der L. (jmd. w eiß nicht, wo er hingehört, was er tun soll; jmd. hat keine Existenzgrundlage); etw. hat sich in L. aufgelöst (etw. ist spurlos verschwun­ den); von der L., von L. und Liebe leben (sehr wenig zum Leben brauchen); sch erzh . gesiebte L.
748 Luftabwehr — Lüge atmen (im Gefängnis sitzen); salopp jmdn. in der L. zerreißen (jmdn. vernichtend k ritisieren); — seinem / Herzen L. machen; / Löcher in die L. gucken, starren Luft/luft| -abwehr, die Gesamtheit der Maßnahmen, Kräfte und Mittel zur Abwehr gegnerischer Angriffe aas der Luft (2.2); -ang riff, der auf gegnerische Ziele gerichteter A ngriff durch Flugzeuge; -auf- nahme, die Aufnahme (2.1) (eines Teils) der E rd- Oberfläche von einem Flugkörper aus; -ballon, der meist aus Gummi bestehender Hohlkörper, der auf­ geblasen od. mit Gas gefüllt wird und bes. als Kinder­ spielzeug dient; -bild, das vgl. - a ufnahme; -blase, die kleiner, m it Luft gefüllter Hohlraum; -brücke, die durch Flugzeuge hergestellte Verbindung zu einer von der Außen-, Umwelt abgeschnittenen Gruppe von Menschen; -dicht fAdj.f so fest verschlossen, daß keine Luft eindringen od. entweichen kann; -druck, der P h y s . 1 .1 . Druck (1.1) der atmosphärischen Luft: der L. schwankt außerordentlich, steigt 1.2, Druck (1,1) der Luft in einem geschlossenen Behäl­ ter; -durchlässig fAdj.f so beschaffen, daß Luft hin­ durchdringen kann lüften, lüftete, hat gelüftet 1.1 . etw. von frischer Luft durchdringen lassen: die Betten, ein Zimmer 1. 1.2 . du mußt mal 1. (frische Luft ins Zimmer lassen) — 2. etw. lüpfen: den Schleier, Vorhang 1.; den Hut zum Grüßen 1. + den /* Schleier 1. Lüfter, der; -s, - Ventilator Luft| -fahrt, die fo. Pl.f der den Verkehr mit Luft­ fahrzeugen umfassende Bereich; -fahrzeug, das Fahrzeug, das für die Fortbewegung in der Luft (2.2) dient; -feuchtigkeit, die Gehalt der Luft an Was­ serdampf; -filter, der, fachspr. dasTechn. Filter zum Reinigen von Luft; -frächt, die mit Flugzeugen beförderte Fracht; -gewehr, das Gewehr, bei dem das Geschoß durch Druckluft aus dem Lauf getrie­ ben wird; -hoheit, die jo. Pl.f Souveränität eines Staates über den Luftraum seines Hoheitsgebiets; - h ü l le, die Hülle aus bestimmten Gasen über der Oberfläche eines Planeten, bes. der Erde luftig fA dj.f 1 . so beschaffen, daß die (erforderliche) Zufuhr von Luft möglich ist: ein heller luftiger Raum; eine luftige Wohnung; sich in luftiger (von frischer, freier Luft umgebener) Höhe befinden — 2. leicht, nur lose anliegend: eine luftige Bekleidung tragen; sie ist 1. gekleidet Luftikus, der; - /umg. -ses, -se umg. scherzh. leichtsinniger, oberflächlicher Mensch: du bist und bleibst ein L .! Luft/luft| -kampf, der K a m pf zwischen gegnerischen Flugzeugen in der Luft (2.2); -kissen, das 1. mit Luft zu füllendes Kissen — 2 . Menge von einen bestimmten Raum einnehmender, künstlich verdichteter L uft; - k issenfahrzeug, das Fahrzeug, das sich dicht über dem Erdboden od. dem Wasser auf einem Luftkissen (2) fortbewegt; -k offe r, der sehr leichter, m ittel­ großer Koffer; -krieg, der Kriegführung mit Luft­ streitkräften; -kühlung, die T ech n . Kühlung durch Luft (1.1), z. B . bei Verbrennungs-, Elektromotoren; - landetruppe, die Mil. Truppe, die mit Flugzeugen hinter der gegnerischen Front abgesetzt wird, um dort zu kämpfen; -leer fAdj.f Phys. ein Vakuum bildend: ein luftleerer Raum; -linie, die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten auf der E rd ­ oberfläche; -loch, das u mg . 1 . Öffnung, durch die Luft aus- und einströmen kann — 2 . nach unten ge­ richtete Windbö; -masche, die H andarb. Masche beim Häkeln, die nu r durch das Verschlingen des Fadens entsteht; -masse, die fvorw. Pl.f Meteor. große Menge atmosphärischer Luft m it horizontaler Ausdehnung und relativ einheitlichen thermodyna­ mischen Eigenschaften: der Zustrom kalter, feu ch ­ ter Luftmassen hält an; -matratze, die Luftkissen (1) von etwa zwei Metern Länge; -post, die vgl. Luftfracht:er schickte den Brief per L .; -pumpe, die Pumpe zum An-, Absaugen od. Verdichten von Luft (1.1) od. anderen Gasen; -raum , der Luft (2.2), bes. als bestimmtes Gebiet der Lufthoheit; -röhre, die röhrenförmiges Hohlorgan zwischen K ehlkopf und Lunge; -schacht, der Schacht (2), durch den die Luft geleitet wird; -schiff, das durch Motoren ange­ triebenes, lenkbares Luftfahrzeug aus einem großen länglichen, zum Auftrieb (1) mit Gas gefüllten Be­ hälter und Gondeln zur Aufnahme von Fracht, P a s­ sagieren; -schleuse, die luftdicht verschließbarer Raum zum Ausgleich zwischen den verschiedenen Luft- od. Gasdrücken zweier anderer benachbarter Räume; -schloß, das in der Phantasie eines M en­ schen bestehendes Gebilde von etw. Wunderbarem; - s chraube, die Propeller (1); -Spiegelung, die durch Schichten von Luft verschiedener Dichte hervorge­ rufene, am Himmel, über dem Horizont sichtbare optische Erscheinung; -Sprung, der: sie machte vor Preude einen L. (Sprung in die Höhe); -streit- kräfte, die fPl.j M il. m it Flugzeugen operierender Teil der Streitkräfte; -ström, der eine Menge in be­ stimmter Richtung sich bewegender, bewegter L uft; - ta xi, das kleines Flugzeug, das für Strecken bis 300 Kilometer gemietet werden kann Lüftung, die; -, -e n fvorw. Sg.f 1.1 . das Lüften, die Zuführung frischer Luft: für eine gute L. der Ar­ beitsräume ist Sorge zu tragen 1.2 . Vorrichtung zum Lüften: die L. in diesem Hochhaus funktioniert nicht richtig Luft| -Veränderung, die: der Arzt hat ihm L. (zur Erholung einen zeitweiligen Aufenthalt an einem Ort mit anderem Klima) empfohlen; -verkehr, der Teil der zivilen Luftfahrt, der Personen, Fracht und Post befördert; -Verkehrsgesellschaft, die Betrieb, der den Luftverkehr durchführt; -Verschmutzung, die Verunreinigung der Luft (1.1) durch Abgase o. ä .: die L. bekämpfen; -Verteidigung, die Gesamtheit der Maßnahmen, Einrichtungen zur Verteidigung gegen gegnerische Luftangriffe; -w a ffe, die fo. Pl.f Mil. fBRDf Luftstreitkräfte; -weg, der 1. etw. auf dem L. (per Flugzeug) befördern — 2 . fnur im Pl.f Atmungsorgane: eine fieberhafte Erkrankung der Luftwege; -widerstand, der fo. Pl.f Wider­ stand, den ein bewegter Körper durch den Druck und die Reibung der ihn umgebenden Luft erfährt; -zufuhr, die Zuführ von (frischer) Luft; -zug, der fo. Pl.f Bewegung der Luft, leichter Wind Lug -f- L. und Trug Lüge und Betrug: alles war L. und Trug Lüge,die; -, «n bewußt falsche Aussage (1.1) zur Täu­ schung anderer: eine freche, grobe, raffinierte, v er­ zeihliche L.; das ist (eine) L .; Lügen verbreiten; jmdn. der L. bezichtigen, verdächtigen, zeihen (jmdn. als Lügner hinstellen); sich in Lügen ver­ stricken; um eine L. nicht, nie verlegen sein (immer eine Ausrede wissen)
lugen — Lupine 749 -j- jmdn. Lügen strafen (jmdm. nachweisen, daß er gelogen hat) lugen /sw. Vb.; hat/ veraltend vorsichtig, aber aufmerksam nach etw., jmdm. spähen, Ausschau halten: er lugte aus dem Fenster, durch den Tür­ spalt, neugierig ins Zimmer; nach jmdm., etw. 1. lügen, log, hat gelogen wissentlich eine fälsche Aus­ sage (1.1) machen, die Unwahrheit sagen: er lügt ständig, auf Schritt und Tritt; du sollst nicht 1. !; ich müßte L, wenn ich behaupten wollte, daß es mir gut geht - f umg. 1. wie gedruckt (unverschämt lügen); — L, daß sich die / Balkenbiegen; das / Blaue vom Himmel (herunter) L; jmdm. die / Hucke, / Jacke voll. 1. Lügen | -gebäude, das aus vielen Lügen zusammen­ gestellte Darstellung, Schilderung; -geschiehte, die erlogene Geschichte (4) lügenhaft /A dj./ unwahr, erlogen: das ist eine lügen­ hafte Darstellung Lügen] -maul, das salopp Lügner; -netz, das vgl. Lügeng ebäude Lügner, der; -s, - jmd ., der lügt, gelogen hat: ein gemeiner notorischer L.; jmdn. als L. entlarven lügnerisch /Adj.; nicht adv.j 1. verlogen, heuch­ lerisch: ein lügnerisches Spiel — 2 . unwahr, er­ logen : eine lügnerische Behauptung Luke, die; -, - n 1.1 . kleines Fenster, Öffnung, bes. im Keller, Dachboden: eine offene, verriegelte L .; die L. im Dach öffnen, schließen 1.2 . verschließbare Öffnung im Deck od. in der Wand eines Schiffes, im R umpf eines Flugzeuges od. Raumflugkörpers (zum Be-, Entladen od. Ein -, Aussteigen): alle Luken dichtmachen lukrativ /A dj./ gewinnbringend: ein lukrativer Posten; ein lukratives Geschäft; dies ist nicht 1. genug lukullisch /A dj./: ein lukullisches (sehr erlesenes und üppiges 1.2) Gericht, Mahl; lukullische Spei­ sen Lulatsch, der; -(e)s, -e s a lo p p lange, schlaksige männliche Person lullen fsw. Vb.; hat/: ein Kind in den Schlaf 1. (durch Sing en, Schaukeln einschläfern) Lumen, das; -s, -/Lumina 1. /Abk. Im; bei M aß­ angabe PI. Lumen; Maßeinheit des Lichtstroms/ — 2. T ech n . Med. lichte Weite bei Hohlkörpern, -Organen: das L. einer Bohre, der Speiseröhre Lumineszenz, die; -, -en Phys. das Leuchten von bestimmten Stoffen in kaltem Zustand; dazu lumi- neszieren /sw. Vb.; hat/ Lümmel, der; -s, -/ umg. -s u mg. Flegel: ein fauler, frecher, unverschämter L .; auch Schimpf w .;dazu lümmelhaft /A dj./: er benahm sich 1. Himmeln /sw. Vb.; hat/ umg. 1 .1 . er lümmelte sich (saß in betont nachlässiger Haltung) im Sessel, auf der Couch 1.2 . er lüm melte sich (setzte sich in betont nachlässiger Haltung) in den Sessel — 2 . in betont nachlässiger Haltung herumstehen: sie lüm melten auf den Korridoren Lump, der; -en /(-e)s, -e n gemeiner, charakterloser Mensch: ein elender, erbärmlicher, großer, nieder­ trächtiger L.; der L. hat sie sitzenlassen; auch Schimpfw. du L.! lumpen / Vb./ ■f u m g . sich nicht 1. lassen (großzügig sein, reich­ lich zahlen) Lumpen, der; -s, - /vorw. PI ./ 1 .1 . (abgerissenes) wertloses, altes Stück Stoff od. alte, nicht mehr brauch­ bare Kleidungsstücke: alte, schmutzige L .; L. und Altpapier sammeln 1.2 . sa lopp mit, in diesem L. (mit, in diesem schäbigen Kleidungsstück) kannst du nicht mehr zur Arbeit gehen! Lumpen| -hämller, der v e r a lt e n d Altstoffhändler; -hund,der veraltend umg. Schimpfw.:duL.!; - Proletariat, das Gesellschaftsschicht, die sich aus deklassierten Angehörigen bes. der unteren Schich­ ten, bes. Asozialen in den kap. Ländern rekrutiert; -Sammler, der 1. veraltend jmd., der gewerbs­ mäßig Lumpen (1.1) sammelt —2. umg. scherzh. letztes nachts noch verkehrendes öffentliches Verkehrs­ mittel, mit dem man nach Hause fahren kann Lumperei, die; -, -e n 1. niederträchtige, gemeine Tat: das ist eine (große) L.! — 2. um g. lächerliche Kleinigkeit: streitet euch nicht wegen dieser L .! lumpig /A d j./ 1. charakterlos, gesinnungslos, ge­ mein: eine lumpige Gesinnung, Handlungsweise — 2. u m g . femotKneg./ kärglich, gering: um ein paar lumpige Mark feilschen Lunch, der; -/ -es, -/ -e [lantf] kleines Essen um die Mittagszeit nach englischer Sitte: er kam zu uns zum L.; dazu lunchen /sw. Vb.; hat/ Lunge, die; -, -n im Brustraum liegendes, paariges Atmungsorgan des Menschen und der Luft atmenden Wirbeltiere: eine gesunde, starke, schwache, an ­ gegriffene L.; umg. jmd. hat es auf der L. (ist lungenkrank); auf L. rauchen (den Zigarettenrauch tief einatmen); Med. die eiserne L. (Apparat zur künstlichen Beatmung) - f umg. sich die L. aus dem Hals(e), Leib(e) schreien (sehr laut schreien) Lungen/lungen| -entzündung, die durch Bakterien, Viren verursachte entzündliche Erkranku ng der Lunge; -flügel, der M ed. eine Hälfte der Lunge; - h aschee, das Gericht aus zerkleinerter gekochter Kalbslunge; -h eilstätte, die Heilstätte für Lungen­ kranke; -krank /Adj.; nicht adv./ an Lungentuber­ kulose leidend: er ist 1.; -krebs, der / o. P L/; -tuber­ kulöse, die; -zug, der Zug (1.6.2), bei dem Zigaret­ tenrauch tief eingeatm et wird lungern /sw. Vb.; hat/ herumlungern: einige Bur­ schen lungerten vor dem Bahnhof Lunte, die; -n 1. m it einer Lösung getränkter F a ­ den aus Hanf, m it dem früher eine Sprengladung gezündet wurde: eine glimmende, schwelende L.; die L. anzünden — 2. Jägerspr. Schwanz des Haarraubwildes: die L. des Fuchses + u m g . L. riechen (Verdacht schöpfen) Lupe, die; -, - n Sammellinse für die Betrachtung kleiner Objekte, Vergrößerungsglas: einen T ext mit der L. lesen, entziffern + jmdn., etw. unter die L. nehmen (jmdn., etw. kritisch prüfen) lupen|rein /Adj.; nicht adv.j 1.1 . ein lupenreiner (völlig reiner, makelloser) Brillant 1.2 . ein lupenrei­ nes (widerspruchsfreies, stimmiges) Alibi ha ­ ben lüpfen /sw. Vb.; hat/ etw. (Deckendes) leicht an-, hochheben: den Vorhang, Deckel 1.; er lüpfte den Hut zum Gruße Lupine, die; -n Schmetterlingsblütler m it traubigen, vielfarbigen Blütenständen, der sowohl in Gärten gehalten als auch zur Gründüngung und als Futter­ pflanze angebaut wird
750 Lurch — Mache Lurch, der; -(e)s, -e Wirbeltier, das als Larve im Wasser mit Kiemen, ausgewachsen an Land mit Lungen atmet und eine nackte, feuchte Haut hat, Amphibie Lust, die; Lüste 1.1 . fo. PI ./ Verlangen (1): große, wenig L. zu etw. haben, verspüren; ich hätte große L., dich heute abend zu besuchen 1.2 . auf sinnlichen, bes. sexuellen Genuß gerichtetes Verlangen, B e ­ gehren; seine L. befriedigen, zügeln; g eh . seinen Lüsten frönen — 2 . /o. Pl.j Freude, Wohlgefallen: es ist eine L. zu leben; man könnte die L. am Leben verlieren; ihm ist die L. an dieser Arbeit vergangen; es ist eine (wahre) L., euch arbeiten zu sehen — 8 . aus der Befriedigung sinnlicher Bedürf­ nisse entstehendes Gefühl: L. empfinden + nach L. und Laune (ganz wie es einem beliebt) handeln; mit L. und Liebe (mit Freude) etw. tun Lustbarkeit, die; -en v e r a lt e n d öffentliche Ver­ anstaltung zur Unterhaltung Lüster, Lüster, der; -s, - 1 . Kronleuchter — 2* T e x ­ t i l . glänzendes halbwollenes Gewebe — 8 . glänzender Überzug auf Glas, K era mik - und Porzellanwaren lüstern /A dj./ 1 .1 . voll sexueller Begierde: lüsterne Blicke werfen; er hat lüsterne Gedanken, Vorstel­ lungen; er ist 1. 1 .2 . auf, nach Spargel, Schoko­ lade 1. (begierig) sein; dazu Lüsternheit, die; -, fo. Pl.f Lust [gefühl, das Gefühl von Lust (2, 3) lustig /Adj./ 1 .1 . (im Wesen) heiter und in dieser Weise auf andere wirkend: er ist ein lustiger Mensch, Bursche, eine lustige Person; das sind lustige Leute; eine lustige Runde, Gesellschaft 1.2 . Heiterkeit ausdrückend: er h at lustige Augen, ein lustiges Gesicht; sein lustiges Lachen, lustiger Gesang — 2 . so beschaffen, daß es Heiterkeit be­ wirkt: ein lustiges Erlebnis, Abenteuer; eine lustige Feier, ein lustiger Abend — 3 . /adv./ die Wäsche, Fahnen flatterten 1. (einen heiteren Eindruck ver­ mittelnd) im Wind — 4 . das ist ja 1. (komisch, merkwürdig)1—5. landsch. jin den Verbindungen! mach, tu, wozu, mach es, wie du 1. bist (mach, was du, wie du es möchtest) ! + sich über jmdn., etw. 1. machen (in überheblicher Weise seinen Scherz, Spott mit jmdm., etw. trei­ ben) lust/Lust| -los /Adj.l ohne Lust (1.1 ,2): 1. ging er an die Arbeit; -mo rd, der M o rd a us fehlgeleiteter sexuel­ ler Begierde; dazu -mörder, der; -sp iel,da s Komödie (1); -wandeln, lustwandelte, ist gelustwandelt sch erzh. Spazierengehen lutschen /sw. Vb.; hat/ 1. ein(en) Bonbon 1. (im Munde zergehen lassen) — 2 . an etw. 1. (etw. in den Mund stecken und daran saugen: das Kind lutscht (am Daumen, Schnuller, an einem Lutscher) Lutscher, der; -s, - Stielbonbon lütt /Adj./ n orddt. klein (6.2): die Kinder sind da­ zu noch zu L; der Lütte (der kleine Junge) schläft schon Luv, die; /o. PI ./ fachspr. dem Wind zugewandte Seite von etw., bes. eines Schiffes; /inKder Verbin­ dung/ in, nach L.: die Küste lag in L. Lux, das; -, - /Abk. Ix; Maßeinheit der Stärke der Beleuchtung einer Fläche/ luxuriös /Adj./ mit Luxus: ein luxuriöses Leben führen; eine 1. eingerichtete Wohnung Luxus, der; -, /o. PI ./ in einer Gruppe, Gesellschafts­ schicht den normalen Lebensstandard, ein übliches M aß a n Bedürfnisbefriedigung überschreitender Aufwand: dies ist der (einzige) L., den ich mir leiste; diese Dinge waren damals für uns L.; den L. lieben; in L. leben Luxus | -artikel, der A rtikel, Gegenstand, der dem Luxus dient; -ausgabe, die prunkvolle, kostbar aus­ gestattete Buchausgabe; -schiff, das mit allen Be­ quemlichkeiten un d besonderer Eleganz ausgestattetes Passagierschiff Luzerne, die; -, /o. PL/ Schmetterlingsblütler mit dreiteiligen Blättern, gelben od. violetten Blüten und Samen in gewundenen Hülsen, der als Futterpflanze angebaut wird lymphatisch /Adj./ [ly..] Med. /zu Lymphe/ Lymphe, die; /o. PI ./ [ly..] Med. in einem be­ sonderen Gefäßsystem des Körpers beförderte farb­ lose bis gelbliche Flüssigk eit, die dem Stoffaustausch der Gewebe dient lynchen /sw. Vb.; hat/ [lynoen] jmdn. 1. an jmdm. Lynchjustiz üben: er wurde gelyncht Lynch|Justiz, die als M ittel des Terrors der herr­ schenden Ausbeuterklasse bes. ir^ den USA vor­ kommende grausame Mißhandlung, Tötung von (diffamierten) Menschen durch eine aufgehetzte Volksmenge Lyrik, die; -, jo. Pl.j [ly:..] Gattung der Dichtkunst, die am unmittelbarsten Stimmungen, Gefühle und Gedanken ausdrückt und reich an einzelnen, durch Rhythmus, oft durch Reim und meist durch eine Gliederung in Verse und Strophen bestimmten For­ men ist; dazu Lyriker, der; -s, - u. Lyrikerin, die; -nen lyrisch /Adj./ [ly:..] 1.1 . /nicht adv./ zur Lyrik ge­ hörend: die lyrische Dichtung; das lyrische Werk eines Dichters 1.2 . in der A rt der Lyrik, mit gefühls-, stimmungsbetontem Grundton: eine lyrische Passage in einem Roman; ein lyrischer Stil — 2 . romantisch (2.1): eine lyrische Stimmung, Anwandlung m, M, das; -, - /umg. -s [em] der Laut M ;dreizehnter Buchstabe des Alphabets: ein kleines, großes M Mäander, der; -s, - 1 . Geogr. Reihe von Win­ dungen eines Flusses (1) — 2. Architekt, bild. K un st Ornament aus rechtwinklig od. spiral­ förmig verlaufenden Linien Maat, de r; -(e)s, -e/-en Angehöriger der Seestreitkräfte, dessen Dienstgrad dem des Unteroffiziers entspricht Machjart, die Art, in der etw., bes. ein Kleidungs­ stück, hergestellt, geformt ist: eine hübsche, legere, modische, jugendliche M. machbar /Adj.; vorw. präd.j: etw.,ist m. (etw. läßt sich ausführen, bewerkstelligen) Mache, die; -, jo. P l.j umg. etw. Gekünsteltes, Un­ echtes, m it dem man etw. vortäuscht: bei ihm ist das m eiste nur M.
machen — mächtig 751 + salopp jmdn. in der M. haben, in die M. neh­ m en (jmdn. tadeln; jmdm . hart zusetzen) machen jsw . Vb.; hat; / auch gemacht/ 1. etw. hersteilen (1.1), an-, verfertigen: (sich) aus Latten ein Gestell m.; (sich) einen Anzug m. lassen; das Essen m. (bereiten 1.1); Kaffee m. (aufbrühen, kochen); er macht Gedichte; sie macht aus allem etwas; das Gehäuse ist aus Kunststoff gemacht; sein Testament, einen Aufsatz m. (verfassen); O jmdn. aus jmdm., jmdn. zu jmdm. m .f sein Lehrer, das Leben hat einen tüchtigen Menschen aus ihm, hat ihn zu einem tüchtigen Menschen ge­ macht — 2.1, etw. m. durch Tun, Handeln be­ wirken, daß 2.1 .1 . etw. durchgeführt, ausgeführt w ird : chemische Versuche, ein Spiel, eine Pause, eine Verbeugung, Musik, Lärm m. 2 .1 .2 . etw. ent­ steht, zustande kommt: Feuer m .; Licht m . ; Fehler, Dummheiten m .; ein erstauntes, ernstes Gesicht m. (erstaunt, ernst aussehen, dreinblicken) 2.1 .3 . etw. in eine bestimmte, gewollte Ordnung, Form ko m m t: sich, jmdm. die Haare m. (sich, jmdn. frisieren);die B etten m. (nach Benutzung des Bettes Kissen und Decke auf- schütteln und mitsamt dem Laken glatt und ordent­ lich hinlegen) 2.1 .4 . um g. man etw. bekommt: viel Geld, ein Vermögen m. (erwerben 1.1) 2.2 .1 . etw. tun (1, 2): er hat alles, die ganze Arbeit gemacht; laß mich das m.!; bei ihm können die Kinder m., was sie wollen; das ist nicht zu m.; was machst du den ganzen Tag über?; das wird sich m. (einrichten 2) lassen 2.2 .2 . um g. nun mach doch (beeile dich)! 2.3 .1 . etw. irgendwie m. in bezug auf etw. in bestimmter Weise handeln: das hast du rich­ tig, falsch gemacht (dabei hast du richtig, falsch gehandelt); das hast du gut gemacht, daß du ihm die Wahrheit gesagt hast 2.3.2 . maeh’s gut (laß es dirgut ergehen)!2.4. umg. verhüll, in die Windeln, Hosen m. (Urin, Kot in die Windeln, Hosen aus- scheiden) — 3.1. jmdm. etw. m. (durch sein Tun, Verhalten) bewirken, verursachen, daß jm d . etw. hat, empfindet: jmdm. Freude m.; er hat ihm, das h at (ihm) Schwierigkeiten, Arbeit, Mut gemacht 3.2 .1 . jmdn., etw., sich irgendwie m. durch sein Tun, Handeln bewirken, daß jmd., etw., m an selbst irgendwie wird, daß jmd. etw. tut: jmdn. eifer­ süchtig, froh, lachen, weinen m.; etw., jmdn., sich sauber m .; Land urbar, einen Platz frei, den Kaffee süß, die Suppe sämig m.; umg. etw. wieder ganz m. {reparieren^; jmdm. etw. irgendwie m .: jmdm. etw. verständlich m. (bewirken, daß jmd. etw. ver­ steht); den Kindern das Leben schön m.; sich irgendwie m.: sich (jmdm.) verständlich m. (bewir­ ken, daß man von jmdm. verstanden wird); sich be­ merkbar m. (bewirken, d aß man von jmdm. bemerkt wird); sich (bei jmdm.) unentbehrlich, verhaßt m .; jmd. macht sich interessant (versucht, interessant zu wirken, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken) 3.2 .2 . etw. macht jmdn., etw. irgendwie: das Kleid 'm acht sie alt (läßt sie alt aussehen, wirken); der Teppich macht den Raum wohnlich; etw. macht sich irgendwie: u mg . der Wandbehang macht sich gut {wirkt gut, vorteilhaft) im Wohnzimmer 3.2 .3 . um g. jmd. macht sich (entwickelt sich positiv) — 4. etw. macht etw. etw. Ergibt (1.1) eine bestimmte Summe: die Rechnung,macht 20 Mark; 100 Pfen­ nige m. eine Mark; wieviel macht (kostet) das? — 5. was macht dein Vater (wie geht es deinem Vater)?; was macht die Arbeit (was gibt es über die Arbeit zu berichten)? — 6. umg. 6 .1 . eine Funktion haben, eine Bolle spielen: er macht den Anführer, Schieds­ richter 6.2 . jmdn. zu etw. m. jmdn. in eine Funk­ tion einsetzen: man wollte ihn zum Direktor m. — 7.1 . sich an etw. m. eine Arbeit, Tätigkeit beginnen: sich an die Arbeit, Übersetzung m. 7 .2 . sich auf die Reise m. (abreisen) — 8 . /in Verbindung mit Subst. z ur Umschreibungeines Verbalbegriffs/: jmdm. einen Besuch m. (jmdn. besuchen); Einkäufe m. (ein­ kaufen); den Versuch m. (versuchen), jmdn. t e l e ­ fonisch zu erreichen; einen Vorschlag m. (etw. Vor­ schlägen) + etw. macht jmdm. zu schaffen (bereitet jmdm. Schwierigkeiten, Mühe); sich nichts aus etw., jmdm. m. (etw., jmdn. nicht leiden können, mögen); mach dir nichts daraus (nimm es nicht so ernst, mach dir keine Gedanken deswegen) !; das m ach t (schadet 1.1) nichts; etwas aus sich m. (sich gut kleiden; seine Fähigkeiten vorteilhaft zur Geltung bringen) Machenschaften, die /PL; emot. neg./ Unter­ nehmungen zur Erreichung eines bestimmten Zieles, Vorteils: verbrecherische M. (gegen jmdn., etw.) Machinationen, die /PL/ v e r a lten d Bänkespiel, Machenschaften: gefährliche, heimtückische, p oli­ tische M. Macht, die; -, Mächte 1. /o. PI ./ 1 .1 . (angeeignete) Befugnis einer Person(engruppe), bestimmend in einem Bereich zu wirken, ihren Willen gegen andere durchzusetzen: seine M. gebrauchen; er hat die M., das zu tun, zu veranlassen; jmdn. seine M. fühlen lassen 1.2 . die politische, ökonomische und ideolo­ gische Herrschaft einer Klasse od. ihrer Bepräsen- tauten über die anderen Klassen und Schichten in einem Staate: die M. ausüben; die M. der Arbeiter­ klasse 1.3 . Begierungsgewalt, Begierung: die M. / ergreifen; an die, zur M. kommen; die reaktio­ näre Clique war jahrelang an der M. — 2. jo. Pl.j 2.1 . elementare K raft, Gewalt: die M. des Sturmes, der Wassermassen; <> die M. der Liebe, Gewohn­ heit 2.2 . mit aller M. (entschieden) gegen etw. auf- treten; der Winter kam mit M. (schnell und inten­ siv) — 3 . großer, politisch und wirtschaftlich ein­ flußreicher Staat: die imperialistischen Mächte — 4. /vorw. PL; nach abergläubischer Vorstellung/ Wesen (3.2), dem besondere, geheimnisvolle K räfte zugeschrieben werden: an überirdische Mächte glauben + etw. steht nicht in jmds. M. (jmd. kann etw. nicht durchführen, erreichen, ändern) Macht]befugnis, die Befugnis, Macht (1.1) auszu­ üben: seine Machtbefugnisse überschreiten; jmds. Machtbefugnisse einschränken Machthaber, der; -s, - jvonv. PI; emot. neg./ jmd., bes. eine Gruppe von Personen, die die Begierungs­ gewalt ausübt, Herrscher mächtig /Adj.j 1. (viel) Macht (1.1, 1.2) besitzend, einflußreich: ein mächtiger Staat, Herrscher; einen mächtigen Verbündeten haben; er ist ein mäch­ tiger Mann — 2 . /in' den Verbindungen/ einer Sprache m. sein (eine bestimmte Sprache beherr­ schen); seiner selbst nicht (mehr) m. sein (die Beherrschung verlieren); vor Aufregung war sie der Sprache kaum noch m. (konnte sie kaum noch sprechen) — 3 .1 . ein mächtiger (mit viel Kraft aus­ geführter, weiter) Sprung 3.2 . von beeindruckender Größe, Ausdehnung: ein mächtiger Berg, Turm, Stoß Akten — 4 . u m g . /drückt emotional einen
752 Machtinstrum ent — Magnat hohen Grad ausj 4.1 . sehr groß (8): sie hatten (einen) mächtigen Appetit; er bekam einen mächtigen Schreck; sie hatte mächtiges Glück 4.2 . fadv./ uberoMS, sehr: beim Überqueren der Straße muß man m. aufpassen; er hat sich m. gefreut, geärgert Macht/macht| -instrument, das jo. PL/: der Staat ist das M. (Mittel zur Ausübung der Macht 1.2, 1.3) der herrschenden Klasse; -kampf, der K a m pf um die M acht (1): Machtkämpfe innerhalb einer Gruppe, Partei; -los fA dj.l ohne Möglichkeit, für, gegen etw., jmdn. zu wirken, sich zur Wehr zu setzen: die Polizei war in diesem Tumult m .; -miß« brauch, der jvorw. 8g.j Mißbrauch von Macht (1); - m ittel, das Mittel (1 ), Befugnisse, Einrichtungen (1), bestimmte Organe (4) zur Durchsetzung, A uf­ rechterhaltung von Macht (1.2 ,1 .3): die Armee, Poli­ zei ist ein M. des Staates; -organ, das vgl. -mittel; - Po sition , die vgl. -Stellung; -probe, die eine herbei­ geführte kritische Situation, die jmds. Macht (1.1), die Macht einer Gruppe erweisen soll: eine M. be­ stehen; -Stellung, die fo. PI ./ Macht (1.1) und Ein­ fluß verleihende Stellung, Position: seine M. ver­ teidigen, mißbrauchen; der Konzern hat eine große wirtschaftliche M. inne; -streben, das; -s, jo. PI./ Streben nach Macht (1) und Herrschaft (1); - Vollkommenheit, die die Gesamtheit der Möglich­ keiten, Macht (1.1) auszuüben: aus eigener M. (eigen­ mächtig) etw. tun, unternehmen, anordnen; -wort, das -b ein _M. sprechen (seine Autorität geltend machen und entscheidend eingreifen) Mach|werk, das minderwertiges geistiges Produkt Macke,die; -n landsch. salopp 1. Tick (1):das ist bei ihr schon zur M. geworden; er hat eine M. (ist verrückt) — 2 . technischer Fehler, funktionelle Störung: der Motor hat Macken Mädchen, das; -s, - 1 . K ind , jugendliche Person weiblichen Geschlechts: e in klein es , großes, zartes, kräftiges, hübsches, schönes M .; sie hat ein M. g e­ boren — 2 . junge weibliche Person als Freundin (2), Geliebte (1): er ging mit seinem M. ins Theater; er hat schon viele M. gehabt + um g. ein leichtes M. (weibliche Person, die oft ihre Liebhaber wechselt); veraltend, noch umg. scherzh. M. für alles (jmd., der alle, bes. alle un­ angenehmen Arbeiten macht, machen muß) mädchenhaft /Adj./ von der Art, wie sie für ein Mädchen (1) typisch ist: ihre mädchenhafte Anmut; sie hat (noch) eine mädchenhafte (schlanke und geschmeidige) Figur Mädchen |n am e, der 1 . weiblicher Vorname — 2. Familienname der F rau vor der Eheschließung Made, die; - n keine Beine besitzende Larve von Zweiflüglern: im Käse sind schon die Maden; die Pflaumen sind von Maden zerfressen + u m g . wie die M. im Speck (im Überfluß) leben Mädel, das; -s, -/umg. -s landsch. Mädchen madig /Adj.; nicht adv./ voller Maden, von Maden zerfressen: madiges Obst; die Pilze sind m. -f- salopp jmdn., etw. m. machen (jmdn., etw. schlechtmachen, verunglimpfen); jmdm. etw. m. machen (jmdm. etw. verleiden) Madrigal, das; -s, -e M us. mehrstimmiges, weltliches Lied, bes. des 16. und 17. Jhs. maestoso /Adv./ [mas..] Mus. feierlich und groß­ artig M af(f)ia , die; -, jo. Pl.j sizilianischer terroristischer Geheimbund Magazin, das; -s, -e 1. Lager-, Vorratsraum, Speicher — 2 . Behälter in od. an (halbautomatischen Handfeuerwaffen, aus dem ein Mechanismus nach jedem Schuß eine Patrone in die Kammer (1.3) ein­ führt : das M. leer schieß en — 8 . unterhaltende, be­ bilderte Zeitschrift Magd, die; -, Mägde v er a lten d Landarbeiterin in langfristigem Arbeitsverhältnis in einer privaten bäuerlichen Wirtschaft, auf einem privatwirtschaft­ lichen Gut: die Knechte und Mägde auf einem Bauernhof Mag en, der; -s, Mägen/ - sackartig erweitertes, muskulöses Verdauungsorgan zwischen Speise­ röhre und Zwölffingerdarm: ein leerer, voller, ge­ sunder, kranker M .; die Arznei muß auf nüchternen M. genommen werden; einen verdorbenen M. (eine Magenverstimmung) haben; mit leerem M. (hungrig) zu Bett gehen; ich habe noch nichts im M. (ich habe noch nichts gegessen) ; er muß sich am M. o p e­ rieren lassen + umg. jmdm. dreht sich der M. um (jmdm. wird übel); jmdm. knurrt der M. (jmd. ist hungrig); etw. liegt jmdm. (schwer) im M. (bedrückt jmdn. sehr); — jmds. Augen sind größer als der M. Magen/magen| -beschwerden, die /Pl.j: an M. lei­ den; -bitter, der; -s, - Kräuterlikör, der Magen­ beschwerden beheben kann; -gegend, die: einen Druck in der M. verspüren; -geschwür, das Ge­ schwür i n der Magenschleimhaut; -grübe, die Ver­ tiefung unterhalb des Brustbeins: er erhielt beim Boxen einen Schlag in die M.; - krampf, der krampfartige Magenschmerzen; -krank /Adj.; nicht adv./; -krebs, der jo. Pl.j; -leiden, das; -leidend /A dj.; nicht adv.j; -Operation, die; -saft, der von der Magenschleimhaut abgesonderte Flüssigkeit, die der Verdauung dient; -säure, die jo. Pl.j im Magensaft enthaltene Salzsäure; -Schleimhaut, die jvorw. Sg.j Med. Schleimhaut der Magenwand; -schmerzen, die /Pl.j; -sonde, die Med. dünner Schlauch zur Ent­ nahme von Magensaft od. zur künstlichen Ernäh­ rung; -Verstimmung, die leichte Verdauungsstörung; - wand, die Innenseite des Magens mager fAdj.f 1. nur wenig, kein Fett enthaltend, fettarm: mageres Fleisch, mageren Käse kaufen; magere K o st — 2 . nur wenig Fleisch und Fettgewebe an sich habend: ein mageres Pferd; er i st sehr m. geworden — 3 .1 . /nicht adv.j ein magerer (wenig fruchtbarer) Boden 3.2 . dürftig (2): eine magere Aus­ beute, Ernte Magie, die; -, jo. P l.j 1. vermeintliche Fähigkeit, durch sogenannte übernatürliche K räfte etw. zu be­ wirken: M. betreiben — 2 . auf Tricks, Sinnes­ täuschungen, Fingerfertigkeit beruhende K u n st: ein Meister der M. (Zauberkünstler) — 3 . die M. (Fas­ zination) der Sprache; zu 1 u. 2 Magier, der; -s, - [..ier] jmd., der Magie betreibt; zu 1—3 magisch Ö .j; zu 3: etw. übt eine magische Anziehungs- baus Magistrale, die; -, -n Hauptverkehrsstraße: die Magistralen der Hauptstadt Magma, das; -s, Magmen Geol. um 1000 Grad heiße, flüssige Masse geschmolzenen Gesteins in den tieferen Bereichen der Erdkruste, die sich als Lava auf die Erdoberfläche ergießen kann; dazu magma­ tisch fA d j.f: magmatisches (aus Magma entstan­ denes) Gestein Magnat, der; -en, -en sehr vermögender Industrieller,
Großgrundbesitzer: die Magnaten der Schwerin­ dustrie, der Rüstungsindustrie Magnesium, das; -s, jo. Pl.j silberglänzendes, gut verformbares Leichtmetall Magnet, der; -(e)s/-en, -e/-en *l.l . Körper, der die Quelle eines Magnetfeldes bildet; Stück Eisen, Stahl, das die Eigenschaft besitzt, bestimmte Metalle a nzu­ ziehen: ein hufeisenförmiger M.; O jmd., etw. wirkt wie ein M. auf jmdn. (übt auf jmdn. eine große Anziehungskraft aus) 1.2 . Elektromagnet Magnet] -band, das jPl. -bänder/ Tonband; -feld, das Phys. Kaum (1.1), in dem jedem Punkt eine magnetische Feldstärke zugeordnet ist: ein starkes, schwaches M .; das M. der Erde magnetisch jAdj./ mit Magnetismus (2 ): magneti­ sches Eisen; das magnetische / t Feld; der magne­ tische Pol (Magnetpol) magnetisieren /sw. Vb.; hat/ etw. magnetisch ma­ chen: eine Nadel m. Magnetismus, der; jo. P L / 1. Teilgebiet der Physik, das sich m it dem magnetischen Feld und dem Ver­ halten der Materie im magnetischen Feld befaßt — 2. Eigenschaft von Magneten, Kraftwirkungen a us­ zuüben Magnet] -kern, der Phys. Elektrotechn. magne­ tisierbarer Teil einer Spule (2); -nadel, die magne­ tische Nadel des Kompasses Magnetosphäre, die P hys . Teil des erdnahen B au­ mes, i n dem die Bewegungen der geladenen Teilchen vom Magnetfeld der Erde bestimmt werden Magnet| -pol, der P h y s . einer der beiden Pole des Magneten, an denen die magnetischen Linien ein- od. austreten; -spule, die Phys. Elektrotechn. Spule (2) eines Elektromagneten; -tongerät, das Gerät zur magnetischen Schallaufnahme und -Wiedergabe Magnifizenz, die; - e n /Titel des Lektors, Anrede für den Rektor einer Universität, Hochschule/ Magnolie, die; -n [..io] hochwüchsiger asiatischer und amerikanischer B aum , Strauch mit großen tulpenähnlichen, weißen und violetten Blüten Mahagoni, das; -s, jo. Pl.j rotbraunes Edelholz ver­ schiedener tropischer Bäume: Möbel aus M. Maharadscha, der; -s, -s indischer Fürst Mäh|binder, der L a nd w . Erntemaschine, die Ge­ treide mäht und zu Garben bindet Mahd, die; -en jvorw. Sg./ 1. das Mähen (I): die M. des Sommergetreides hat begonnen, ist be­ endet — 2 . Ergebnis von 1: die M. einbringen Mäh|drescher, der; -s, - L a nd w . Erntemaschine, die Getreide mäht und drischt mähen jsw. Vb.; hat/ 1.1 .1. Getreide, Ölfrüchte, Futterpflanzen m it der Sichel, Sense od. Mäh­ maschine abschneiden: Gras m.; Weizen und Rog­ gen sind schon gemäht 1 .2 . ein gemähtes (durch 1.1 abgeerntetes) Feld — II . die Schafe, Lämmer m. (lassen ihre Stim m e langgezogen ertönen) Mäher, der; -s, - Mähmaschine Mahl, das; -(e)s, -e/Mähler g eh . 1 . Mahlzeit (1): ein einfaches, reichliches M. zu sich nehmen — 2 . M ahl­ zeit (2): sie kamen zum festlichen M. zusammen Mähjlader, der; -s, - L a n d w . Erntemaschine, die bes. Futterpflanzen mäht und gleichzeitig auf ein nebenher fahrendes Fahrzeug lädt mahlen, mahlte, hat gemahlen 1 . bestimmtes kör­ niges Material in, mit einer Mühle (I) bes. zu Pulver zerkleinern, zerreiben: etw. fein, grob m.; Kaffee, Getreide m.; gemahlener Pfeffer — 2 . die Räder m. im Sand (drehen sich im losen Sand, so daß sich der Wagen nur langsam vorwärts bewegt) Mahl] -gang, der f achspr. Anlage, in der Mahlgut zerrieben wird; -gut, das jo. PLI M aterial, das ge­ mahlen (1) wird; -zeit, die 1 . Gericht, Essen, Speise: eine leichte, bekömmliche, warme M. einnehmen — 2. die (zeitlich bestimmte) Einnahme der Speisen, das Essen: während der Mahlzeiten wurde nur wenig gesprochen — 8. M .! jGruß bes. unter A r ­ beitskollegen um die Mittagszeit; Wunsch für guten Appetit bei der Mittagsmahlzeit/ Mählmaschine, die Erntemaschine, die Getreide, Ölfrüchte, Futterpflanzen mäht Mahnbrief, der Brief, der jmdn., bes. einen Schuld­ ner, mahnen (1 .1 ) soll Mähne, die; -n langes Haar bes. an Nacken, Hals, Schulter bestimmter Säugetiere, vorwiegend der männlichen Tiere: die M. des Pferdes, Löwen mahnen /sw. Vb.;hat/1.1 . jmdn. (an etw.) m. jmdn. daran erinnern, jmdn. auffordern, einer Verpflich­ tung nachzukommen: jmdn. an sein Versprechen, seine Schulden m.; ich habe ihn gemahnt; mah­ nend den Finger heben 1.2 . jmdn. (zu etw.) m. jmdn. auffordern, etw. Bestimmtes zu tun: er mahnte uns aufzubrechen; zum Aufbruch m.; jmdn. zur Nach-, Vorsicht, R uhem . — 2 . etw. gemahnt jmdn.: der Vorfall mahnte uns an ähnliche Begebenheiten Mahn|mal, das zur Mahnung errichtetes Denkmal Mahnung, die; -, - e n das Mahnen (1.1): eine ernste, stille M .; jmdm. eine M. (einen Mahnbrief) schicken Mahr, der; -(e)s, -e Gespenst, A lp Mähre, die; -n Gaul: eine alte, klapprige, magere M. Mai, der; -(e)s/-/ geh. -e n, -e /vorw. Sg./ fünfter Monat des Jahres: ein sonniger, regnerischer, kühler M.; er besuchte uns am ersten M.; der Erste M. /internationaler K ampf- und Feiertag der Arbeiter­ klasse/ Mai]bowle, die mit Waldmeister zubereitete Bowle Maid, die; -, -en veraltend Mädchen (1) Mai| -demonstration, die Demonstration zum Ersten M ai; -feier, die öffentliche Feier zum Ersten M ai; - glöckchen, das; -s, - im M ai blühendes Lilien­ gewächs mit kleinen weißen, stark duftenden Blüten­ trauben; -käfer, der in zahlreichen Arten vor­ kommender, brauner Käfer, der im M ai schwärmt, das Laub von Bäumen abfrißt und dessen Larve der Engerling ist; -losung, die Losung (1.1) für den Ersten M ai; -nelke, die rote Nelke aus Papier, die am Ersten M ai als Ansteckblume getragen wird Mais, der; -es, jo. P l.j 1. Getreidepflanze, deren gelb­ liche Samenkörner in großer Zahl a n einem Kolben wachsen: M. anbauen, ernten, als Grünfutter ver­ wenden — 2 . Samenkörner von 1 Maische, die; -, -n fachspr. für die Gewinnung von Wein, Bier, Spiritus verarbeitetes zucker- od. stärke­ haltiges Gemisch: die M. für das Bier besteht aus ge­ darrtem Malz un d Wasser Mais|kolben, der walzenförmiger, dicht mit Körnern besetzter Fruchtstand des Maises Majestät, die; -, -en 1. /Titel, Anrede für Kaiser und Könige/ — 2. /o. PL/ Erhabenheit, mit der etw., jmd. auf jmdn. w irkt:die M. ihres Wesens, der Berge majestätisch jA d j.j 1 . würdevoll, hoheitsvoll: er nahm eine majestätische H altung ein; er schritt m. einher — 2 . voller M ajestät (2): eine majestätische Bergwelt Magnesium — majestätisch 753
754 Major — Malzextrakt Major, der; -s, -e Offizier der Land-, Luftstreit­ kräfte, dessen Dienstgrad zwischen dem des H a upt­ manns und dem des Oberstleutnants liegt Majoran, Majoran, der; -s, /o. Pl.j krautiger, stark aromatischer Lippenblütler, der getrocknet als Gewürz bes. für Wurst verwendet wird 3Iajorität, die; -en jvorw. 8g.j Mehrheit, M ehrzahl: in der M. sein; die Partei hatte im Parlament die M. (Stimmenmehrheit) makaber /A dj.f grausig, unheimlich wirkend: ein makabres Spiel mit jmdm. treiben; er hatte einen makabren Humor; die Unfallstätte bot einen ma­ kabren Anblick; etw. wirkt, ist m. Makel, der; -s, - g eh . körperlicher od. moralischer Fehler: ein großer, schwerer M.; jmd. ist ohne M. Mäkelei, die; -, - e n das (fortwährende) Mäkeln mäkelig /Adj.; nicht adv.j (fortwährend) mäkelnd: eine mäkelige Person makellos IAdj.f 1.1. geh. ohne jeden Makel: ein makelloser Mensch 1.2 . /adv./ ein m. weißes (abso­ lut sauberes) Hemd mäkeln jsw. Vb.; hat/ an etw., jmdm. m. an etw., jmd m . ständig etw. auszusetzen finden, nörgeln: er hat an allem etwas zu m.; er hat ständig am Essen ge mäkelt Make-up, das; -s, fo. Pl.f [me:k|ap] 1. von Frauen Vorgenommene Verschönerung ihres Gesichts m it Hilfe von 2: sie war sehr bedacht auf ein gutes M. — * 2. kosmetisches Mittel, bes. Creme, zum Tönen, Glät­ ten der Gesichtshaut: flüssiges, festes M. auftragen, auf der Haut verteilen Makkaroni, die /P l.j lange, röhrenförmige Teigware Makler, der; -s, - Vermittler beim K auf und Ver­ kauf von Häusern und Grundstücken: ein M. für Immobilien mäklig fAdj.f s. mäkelig Makrele, d ie; -n in zahlreichen Arten vorkommen­ der, räuberisch im Meer lebender Knochenfisch, der als Speisefisch genutzt wird Makromolekül, Makromolekül, Makromolekül, dasChem . Phys. Molekül, das aus Verbänden von 1000 und mehr Atomen besteht makromolekular, makromolekular, makromole­ kular /Adj.; nicht adv.f Chem.Phys. aus Makro­ molekülen bestehend Makrone, die; -n rundes Stück Kleingebäck aus Mandeln od. Kokosflocken Makulatur, die; -, -en schadhafte, fehlerhafte Druck­ bogen od. unbrauchbar gewordenes, bedrucktes P a p i e r : alte Zeitschriften als M. einstampfen, zu M. machen *mal fÄdv.f s. einmal (1, 3, 4) 2mal fKonj.; sprachliches Äquivalent des mathe­ matischen Zeichens X od. * ; verlangt, zwischen zwei Zahlen stehend, deren M ultiplikation/: 2 m.2 ist gleich 4; wieviel ist 6 m. 5? Mal, das; -{e)s, -e, selten Mäler 1.1. Fleck (1.1 .2) auf der Haut, am Körper: ein M. an der Stirn, Hand haben; ein feuriges, rotes M. (Muttermal) im Ge­ sicht haben — 2. geh. Denkmal (1) — 3. Sport markierter P unkt für den Beginn und das Ziel, bes. beim Schlagballspiel — II . /PL -e; weist bes. in Ver­ bindung mit Ord.zahlen od. Indef.pron. darauf hin, wie oft od. an wievielter Stelle in der Abfolge einer zeitlichen Reihe sich etw. ereignet (hat)/: das erste, zweite, letzte M .; voriges, nächstes, ein anderes M .; ich sage dir das zum letzten M .; ein einziges M. hätte er nachgeben können + mit einem M., Male (plötzlich) Malachit, auch Malachit, der; -s, -e smaragdgrüner Halbedelstein malachitl, auch malachitgrün /Adj./ grün wie Malachit: malachitgrüner Marmor malad(e) /Adj.; vorw. präd./ umg. (leicht) krank: er ist etwas m. Malaise, die; -, -n [male:z0, male:z9] veraltend gespreizt 1 . Unbehagen, Mißstimmung: eine gewisse M. über etw. empfinden — 2 . Mißstimmung erzeugende Situation, M isere: die M. der Luftver­ schmutzung beklagen Malaria, die; /o. Pl.j bes. in den Tropen durch Insekten übertragene Infektionskrankheit mit hohem, periodisch auftretendem Fieber malen fsw. Vb.; hat/ 1 .1 . (als Künstler) mit Pinsel und Farbe auf einer Fläche ein Bild (1.1) anfertigen: e in Aquarell, ein Ölgemälde m.; auf Leinwand, Glas, in Öl, nach der Natur, aus der Erinnerung m. 1 .2 . etw., jmdn. durch 1.1 wiedergeben, darstellen: eine Landschaft, jmdn. m .; sie hat sich m. lassen — 2. etw. langsam und sorgfältig Strich für Strich schreiben: Buchstaben, Zahlen, Schnörkel m. — 3. g eh . Freude, Ärger malte sich in seinem Gesicht (spiegelte sich in seinem Gesicht wider) + etw. /t grauingrau m.; den / Teufel andie Wand m. Maler, der; -s, - 1 . Kunstmaler: ein bedeutender, anerkannter M. — 2. Handwerker, der Türen, Fenster, Wände o. ä . streicht: der M. hat im Hause Türen und Fenster gestrichen Malerei, die; -en 1. fo. PL/ Kunst des Malens (1): die holländische, abstrakte, realistische M.; die M. des 20. Jahrhunderts — 2. Werk eines Kunstmalers: die jungen Künstler boten ihre Malereien auf öffentlichen Plätzen an malerisch /Adj./ 1. /nicht präd./ die Malerei (1) be­ treffend: sein malerisches Talent — 2 . zum Malen schön, anregend: eine malerische Landschaft; das Erholungsheim ist m. gelegen Malheur, das; -s, -e/-s [m ale:r] umg . Mißgeschick: ihm ist ein M. passiert; das gibt ein schönes M. maligne /A dj.; nicht adv./ [.. igno] Med. bösartig (2): eine m. Geschwulst 4Malimo, ^adimo, die; -, -s T extil. Maschine für die Herstellung textiler Flächen, bei der das Prinzip des Webens mit dem des Nähens kombiniert ist 2Malimo, 2Malimo, das; -s, jo. PL/ auf einer 1Mdli- mo hergestelltes Gewebe: ein Strandkleid, ein Bade­ mantel aus M. m aliziös /A dj./ boshaft, hämisch: ein maliziöses Lächeln; m. lächeln mal|nehmen / Vb.fi eine Zahl mit einer anderen m. (multiplizieren) malträtieren jsw. Vb.; hat/ jmdn. quälen, schlecht behandeln: sie malträtierte ihr Kind unaufhörlich Malve, die; -, - n [ . .vo] in Gärten wachsende, fast mannshohe Zierpflanze m it rosa od. lila Blüten Malz, das; -es, /o. Pl.j 1. Gerste, die man zur Her­ stellung von Bier hat keimen und trocknen lassen — 2. Malzextrakt + bei jmdm. ist / Hopfen und M. verloren Malz/malz | -hier, das stark malzhaltiges, dunkles Bier; -bonbon, der, das Bonbon mit einem Zusatz von Malz (2); -extrakt, der, fachspr. auch,das Ex-
malzhaltig — Klange! 755 trabt aus Malz (1), der als Mittel zur Stärkung (1.1) dient; -haltig /Adj.; nicht adv./ Malz (2) ent­ faltend; -kaffee, der Getränk aus einem Aufguß aus gerösteten und gemahlenen Gerstenkörnern 3fama,Mama, die; -s Kinderspr. lMutter: nicht weinen, die M. kommt gleich Mambo, der; -/ -s, -s a uf Kub a entstandener Gesell­ schaftstanz im Viervierteltakt Mammut, das; -s, -e/-s am Ende der Eiszeit aus­ gestorbener Elefant m it dichter, zottiger Behaarung Mammut femot.j\ -betrieb, der riesiger Betrieb (1.1); -Veranstaltung, die riesige Veranstaltung mampfen jsw. Vb.; hat/ salopp mit vollen Backen (1.1) kauen: mampf nicht so! Mamsell, die; -en/-s v e r a lte n d Wirtschafterin in einem großen privatwirtschaftlichen bäuerlichen Betrieb, auf einem privatwirtschaftlichen Gut 1man /indekl. Indef.pron.; als Ersatzform für D at., Akk. dient ein; bezeichnet stets irgendeine nicht näher bezeichnete Person od. eine unbestimmte Menge beliebiger Menschen/ 1.1, /unter Ausschluß des Sprechersj: m. (irgend jemand, ein K reis beliebiger Menschen) versicherte mir, sie würde noch kom­ men; m. behauptete, es sei ein Unglücksfall ge­ wesen; m. öffnete die Türen 1.2 . / unter Einschluß des Sprechersj: m. kann nie wissen, wozu das gut ist; m. tut, was m. kann; je älter m. wird, um so mehr Krankheiten stellen sich ein; m. ist nicht mehr der Jüngste 1.3 . /bezeichnet eine die Norm repräsentierende Allgemeinheit von Menschen/: so etwas tut m. nicht 1.4. /in Sätzen mit Konjunktiv, die imperativischen Charakter haben/: m. nehme (nimm, nehmen Sie, nehmt) drei Eier und 100 Gramm Zucker; m. erkenne seine Verdienste an 2man /Partikel; häufig verstärkend in Aufforderun­ gen/ landsch., bes. norddt. umg. nur (II.2): red m. nicht soviel darüber!; laß das m .! Management, das; -s, -s [mensd3mont] Leitung (1.1) , Geschäftsführung eines großen k ap . Unter­ nehmens managen /sw. Vb.; hat/ [mensd39n] 1. umg. etw. organisieren (1.1), etw. (geschickt) zuwege b ringen: einen Vertrag, ein Treffen m.; das hat er g e ­ managt — 2 . /unter kap. Verhältnissen/ jmdn., bes. einen Schauspieler, Künstler, professionellen Sport­ ler, in seiner Berufslaufbahn geschäftlich betreuen: sie wurde gut gemanagt Manager, der; -s, - [mened39r] 1.1 . jmd., der an einem Management beteiligt ist 1.2 . jmd., der jmdn. managt (2): er, sie hat einen guten M.; der M. des Eiskunstläufers manch /Indef.pron.; Mask., Fern., Neutr./ s. man ­ cher (1.1) manche /Indef.pron.; Fern. u. PI ./ s. mancher manchen! orts fAdv./ s. mancherorts mancher /Indef.pron.; Mask.; Fern.: manche, Neutr. manches; in Verbindung mit stark flektier­ tem Adj. od. unbest. A rt. unflektiert; bezeichnet eine unbestimmte Anzahl einzelner Personen od. Sachen einer Gattung/ der, die, das eine und der, die das andere unter vielen 1.1 . jadj.j m. alte, manch alter Mensch; manche junge, manch junge Frau; manches kleine, manch kleines Kind; in m. B e­ ziehung; manche alten Männer; die Werke m. Gelehrter, Gelehrten; manch ein(e) /betont die Viel­ heit/ : sie hat manch eine Nacht (viele Nächte) wachgelegen; manch ein alter Mensch würde sich freuen, wenn .. . ; manch einer versteht (viele ver­ stehen) es nicht 1.2 . /subst.j manches (einiges) hat sich gebessert; m. (einige) vo n euch; manche essen gern Schlagsahne; von manchen hatte er mehr er­ wartet; er hat manches (allerhand) erlebt mancherlei, mancherlei /indekl. Indef.pron./ aller­ lei: /adj./ m. Ausreden, Unsinn; er ärgerte sie auf m. (wiederholt in verschiedener 1) Weise; /subst.j es gibt noch m. zu tun mancher|orts /Adv./ v era lten d an manchen Orten, hier und da manches /Indef.pron.; Neutr./ s. mancher Manchester, der; -s, jo. PI ./ [manjsstor, mentfs..] kräftiger, baumwollener, gerippter Samt: ein Anzug aus M. Manchester!samt, der Manchester m a nch|mal /Adv ./ in nicht regelmäßigen zeitlichen Abständen: m. ist er sehr niedergeschlagen Mandant, der; -en, -en J u r . Auftraggeber bes. eines Rechtsanwaltes, Klient: der Anwalt beantragte Freispruch für seinen Mandanten Mandarine, die; -, -n der Apfelsine ähnliche, etwas kleinere und süßere Südfrucht Mandat, das; -(e)s, -e 1. Auftrag 1.1. eines Man­ danten an einen Rechtsanwalt, seine Interessen juristisch zu vertreten, durchzusetzen: der R echts­ anwalt übernahm das M. 12. der Wähler im soz. Staat an den von ihnen gewählten Abgeordneten, Ihre Interessen zu vertreten und ihnen Rechenschaft über seine Tätigkeit zu geben: jmdm. das M. erteilen — 2. A mt (1), Sitz (3) eines Abgeordneten in der Volks­ vertretung, im Parlament: der Abgeordnete legte sein M. nieder; bei der Wahl hat die Partei meh­ rere Mandate verloren Mandel, die; -, -n/ - 1. /PI. -n/ 1. Frucht des Mandel­ baumes, bes. der in der harten Schale befindliche Kern: bittere, süße, gebrannte Mandeln — 2 ./vorw. PL/ paariges, in den Nischen des hinteren Gau­ mens (und im Rachen) liegendes Organ zur Abwehr von Infektionen: die Mandeln sind gerötet, g e­ schwollen; er ließ sich die Mandeln herausnehmen — II. /bei Maßangabe PI. auch Mandel; alte M aß ­ einheit/ 15 od. 16 Stück derselben A rt: eine M., fünf M., Mandeln Eier Mandelj -bäum, der Rosengewächs mit länglichen, Blättern, rosa Blüten und ledrigen Steinfrüchten; - bäumchen, das; -s, - als Zierstrauch in Gärten ge­ haltenes, zeitig im Frühjahr blühendes Rosengewächs m it gefüllten rosa Blüten; -entzündung, die E nt­ zündung der Rachenmandeln: eine eitrige M. haben; -Operation, die operative Entfernung der Rachen­ mandeln Mandoline, die; -, - n kleines, der Laute ähnliches Zupfinstrument m it vier Doppelsaiten aus Stahl Maneg e, die; -, -n [..3 9 ] runder od. ovaler Platz für Darbietungen im Zirk u sr die Pferde galoppierten in die M. Mangan, das; -s, jo. PI ./ sehr hartes, silbergraues, sprödes Schwermetall, das bes. zur Veredelung von Stahl dient Mangel, der; -s, Mängel 1. jo. PI ./ das Fehlen einer (dringend) benötigten Sache, P er so n : ein M. an Fein-, Taktgefühl; ein fühlbarer M. an Arbeits­ kräften; M. an Ausdauer, Entschlossenheit — 2. /vorw. PI ./ Fehler (2): bei einer Ware kleine, schwere Mängel feststellen; charakterliche Mängel; Mängel beheben, beseitigen 4 9 Wörterbuch
756 2Mangel — Mann 2Mangel, die; -, - n Gerät zum Glätten der Wäsche zwischen zwei gegenläufigen Walzen: eine elek­ trische M. + umg. jmdn. in die M. nehmen, kriegen, durch die M. drehen (jmdm. hart zusetzen) mangelhaft /Adj./ mit 1Mängeln (2) behaftet, un­ genügend: eine mangelhafte Ausbildung, E r­ ziehung, Durchblutung des Herzens; eine Fremd­ sprache nur m. beherrschen Mangel [krankheit, die M ed. Krankheit, die durch den 1Mangel (1) an lebenswichtigen Stoffen verur­ sacht wird: Vitaminmangel führt zu gefährlichen Mangelkrankheiten mangeln /sw. Vb.; hat/ I. etw. mangelt jmdm., es mangelt (jmdm.) an etw. etw. Notwendiges fehlt {jmdm.): ihm m angelt das Selbstvertrauen, der Mut; es mangelte ihr an Humor, Vernunft; sein mangelndes Verantwortungsgefühl — II« Wäsche, textile Gewebe mit einer 2Mangel glätten: die H and­ tücher, B ettwäsche m. mangels /Präp. mit Gen,/ aus lMangel (1) an: m. eindeutiger Beweise; m. der nötigen Zahlungs­ m ittel entfiel das Projekt; fo. erkennbare Reaktion in Verbindung mit starkem Subst. im Sg. o. A rt. u. Attr.; mit Dat., wenn der Gen. PI. nicht erkennbar istfi m. Beweisen wurde er freigesprochen Mangelware, die jvorw. o. A rt./ sehr gefragte, aber nicht (ausreichend) vorhandene Ware: während des Krieges war Butter M. Mangold, der; -s, -e jvorw. Sg.j m it der Runkelrübe verwandte Gemüsepflanze m it großen fleischigen Blättern, die wie Spinat zubereitet werden Mangrove, die; -, -n [ .. vo] an tropischen Küsten wachsendes Gehölz m it weit aus dem Boden ragenden Wurzeln Manie, die; - n [. .i:o n] 1. krankhaft übersteigerte Neigung, bestimmte Dinge zu tun: sie hat die M., sich ständig neue H andtaschen, Kleider zu kaufen, ständig essen zu müssen; Geldausgeben ist ihm zur M. geworden — 2. Med. Psych. in Phasen (1) auftretende, krankhafte Steig erung des Selbstgefühls m it starker Erregung, verbunden mit übertriebener Geschäftigkeit Manier, die; -, -e n l. jvorw. Sg.j Art und Weise, etw. zu tun: etw. in lustiger M. vortragen; seine M., mit jmdm. umzugehen; das ist so eine M. (Gewohnheit, Eigenart 1.2) von ihr — 2 . fo. Pl.j ein Gemälde in Rembrandtscher M. (in der individuellen künst­ lerischen Gestaltungsweise von Rembrandt) — 3. jo. Pl.j fach spr. manierierter Kunststil: seine Malweise grenzt an M. — 4 . fnur im Pl.j Umgangs­ formen, Benehmen: g ute, schlechte Manieren ha­ ben; jmdm. Manieren beibringen manieriert fAdj.f gekünstelt, unnatürlich (2): eine manierierte Sprechweise; sein Verhalten ist m.; dazu Manieriertheit, die; -en fo. Pl.j manierlich fAdj.f 1. m it guten M anieren (4), ge­ sittet, wohlerzogen: der Junge benahm sich recht m. — 2. umg. er ist jetzt wieder m. (ordentlich 1) an­ gezogen, gekleidet — 8. umg. sie spielt ganz m. (nicht schlecht) auf der Gitarre manifest fAdj.; vorw. präd.f 1. etw. ist, wird m. (offenbar 1.1) — 2 . M ed. als K rankheit erkennbar: ein m. gewordenes Lungenleiden Manifest, das; -es, -e öffentliche, (schriftliche) pro ­ grammatische Erklärung, A ufruf (2): ein M. ab­ fassen, verlesen; das Kommunistische M. Manifestation, die; -e n 1. das öffentliche Bekun­ den eines Standpunktes (2): eine eindrucksvolle M. für den Frieden, gegen die atomare Rüstung — 2. M ed. das Manifestwerden einer Krankheit manifestieren jsw. Vb.; hat/ 1.1 . etw. zeigen (4.4), deutlich machen: etw. manifestiert Fortschritt, Sicherheit 1.2 . sich m. deutlich werden: bei dieser Kundgebung m anifestierte sich der Friedenswille des Volkes Maniküre, die; ~, -n 1. fo. Pl.j Pflege der Hände, bes. der Fingernägel: sie geht alle 14 Tage zur M. — 2. u m g . weibliche Person, die beruflich 1 ausführt — 3. umg. Necessaire für 1; zu 1 maniküren /sw. Vb.; hat/: die Fingernägel m. Manipulation, die; -, -en 1. das Manipulieren (1): die M. des Bewußtseins; Ziele, Methoden der M. — 2. er hatte einige Manipulationen (unzulässige Veränderungen) an dem Motor vorgenommen, um seine Leistung zu erhöhen manipulieren jsw. Vb.; hat/ 1. etw., jmdn. m. die öffentliche Meinung, Menschen in einem imp. Staat so lenken (3), daß das Bewußtsein der Menschen entgegen ihren objektiven Interessen der herrschenden Ideologie der Bourgeoisie untergeordnet wird: das Bewußtsein der Menschen m.; Methoden, um die Massen zu m. — 2. etw. durch Machenschaften zu seinen Gunsten lenken (3): Rechnungen m. manisch fAdj.; zu Manie/;zu 2 Med. P sych.: eine manische Erregung zeigen Manko, da s; -s, -s 1. etw. als ein, kein M. (als etwas, nichts Nachteiliges) ansehen — 2 . W irtsch. Fehl­ betrag: die Verkaufsstelle arbeitet ohne M.; ein M. decken Mann, der; -(e)s, Männer/-/ -en f / t auch Männchen/ 1 . /PI . Männer/ erwachsene Person männlichen Ge­ schlechts: ein junger, alter, großer, kleiner, kräf­ tiger M.; ein freundlicher, liebenswürdiger, u n ­ höflicher, kluger M.; einM . von Geist, mit Humor; ein M. der Wissenschaft, der Tat; er ist zum M. (heran)gereift; er hat sich als M. bewährt, erwiesen; einen M. lieben; sie hat noch keinen M. (Mann, den sie heiraten könnte) gefunden; /in der Anrede/ um g. treten Sie ein, junger M .! — 2 . /PI . Männer/ Ehe­ mann: er ist mein M .; mein geschiedener M.; sie liebt ihren M., hat sich von ihrem M. getrennt, scheiden lassen — 3 .1 . fo. PI ./ die Kosten betragen zwei Mark pro M. (für jeden); hier fehlt noch der dritte M. (Partner) zum Skatspielen; Seem ann s- spr. M. über Bordl/Ruf, wenn jmd. vom Schiff ins Wasser gefallen i s t/3.2 . jJPl. Mann; nach Zahlwörtern bei einer als Einh eit bezeichneten Menge von P er ­ sonen/: eine hundertfünfzig M. starke Belegschaft; Seemannsspr. alle M. an Deck! /Aufforderung an alle, sich an Deck zu begeben/; umg. sie rückten (zu) vier M. hoch (zu viert) an 3.3. fo. PL/ salopp /in Ausrufen/ M., du bist ja verrückt!; mein lieber M.! -- 4. /PI. - e n/ Lehns-, Gefolgsmann, Vasall; O Sport der Trainer und seine Mannen (Mann­ schaft) + er ist M., Manns genug, etw. zu tun (er besitzt genug Charakter, Stärke, etw. ohne fremde Hilfe zu tun); wie ein M. (alle gemeinsam und einmütig); M. an M. (dichtgedrängt); M. für M. (alle, einer nach dem anderen); v o n M. zu M. sprechen (ehrlich, ohne Beschönigung unter vier Augen sprechen); seinen M. stehen (sich bewähren, tüchtig sein) ; u m g . der Schwarze M. /Kindersehreckf; den starken M.
mannbar — manövrierfähig 757 spielen (wichtig tun); tden wilden M. spielen (sich unbeherrscht, wütend aufführen); etw. an den M. bringen (seine Ware verkaufen; im Gespräch etw. anbringen); mit M. und Maus (ohne daß jmd. gerettet wird) untergehen; salopp einen kleinen M. im Ohr haben (verrückt sein); — den lieben / Gott einen frommen, guten M. sein lassen; wenn / Not am M. ist mannbar jA dj.; nicht adv.; von einer Person männ­ lichen Geschlechts! geschlechtsreif: er war schon m. Männchen, das; -s, - // * auch Mann/ männliches Tier fbes. für männliche Tiere gebraucht, die keine spezifische Bez. haben/: die M. der Vögel haben ein buntes Federkleid; sie hab en zwei Goldhamster, ein M. und ein Weibchen ■f umg . /von kleinen Vierbeinern/ M. machen (auf­ recht auf den hinteren Pfoten sitzen) Mannequin, auch Mannequin, da s; -s, -s [..k s] weib­ liche Person, die (Modell)kleidung vorführt: sie arbeitet als M. Männer zu Mann 1| -bekanntschäften, die /P l.j erotische, sexuelle Beziehungen mit M ännern: sie hatte häufig wechselnde M.; -ehor, der; -Station, die Station eines Krankenhauses, auf der nur Männer liegen; -treu, die; jo. P l.j Ehrenpreis; -Über­ schuß, der Statistik Überschuß an männlichen gegenüber weiblichen Personen: eine Bevölkerung mit M.; -weit, die jo. Pl.j Gesamtheit der Männer, das männliche Geschlecht: sie machte großen Ein ­ druck a uf die M. Mannes zu Mann 1| -alter, das jo. Pl.j Lebenszeit des erwachsenen Mannes: er war im besten M.; -Jahre, die jPl.j Mannesalter; -kraft, die jo. P l.j: seine M. (Zeugungsfähigkeit) wrar versiegt mannhaft jAdj.j mutig und standhaft: sein mann­ haftes Auftreten; sie wehrte sich m. gegen alle Angriffe mannigfach jA dj.; nicht präd.j mehrererlei und ver­ schiedenartig: das Unglück h at mannigfache Ur­ sachen; etw. ist m. (oft) vorgekommen mannigfaltig jA dj.j mannigfach: mannigfaltige Konsequenzen einer Sache; die Landschaft war m. (vielgestaltig geformt) männlich jAdj.j 1. jnicht adv.j 1.1 . dem zeugenden Geschlecht angehörend: eine männliche Person; ein Kind, Tier männlichen Geschlechts 1.2 . B o t. eine männliche (Staubgefäße tragende) Blüte, Pflanze — 2.1 . zu einem männlichen (l .i) Wesen gehörend, passend : männliche Geschlechtsmerkmale, Vor­ namen, Kleidung 2.2 . typisch, charakteristisch für einen M ann, einem M ann gemäß: männliche Ge­ sichtszüge, Kraft; eine männliche Stimme; er, sie bewies männliche Entschlossenheit und Mut; etw. m. ertragen — 3 . /nicht adv.j Gramm, maskulin (2): dieses Substantiv ist m., männlichen Ge­ schlechts Männlichkeit, die; -, jo. Pl.j für einen Mann typi­ sches, chrakteristisches Wesen: seine K raft und M. unter Beweis stellen Manns|bild, das umg. Mann (1): mit diesen Manns­ bildern ist nichts anzufangen Mannschaft, die; -, - e n 1.1 . Gruppe von Sportlern einer Disziplin od. verschiedener Disziplinen, die gegen eine gleichartig zusammengesetzte Gruppe od. entsprechende Gruppen um den Sieg kämpft: eine M. vo n Fußball-, Schachspielern; die M. für die Olympiade aufstellen, bilden 1.2 . jin bestimmten Tätigkeitsbereichenj Gruppe von Menschen, die unter einer Leitung für eine Arbeitsaufgabe eingesetzt ist: die M. (Besatzung) eines Schiffes, Flug zeuges; der Kapitän und seine M.; um g. die M. (das Arbeits­ kollektiv, das Team in dieser Zusammensetzung) hat sich bewährt 1.3. veraltend Mil. Gesamtheit der Soldaten einer Truppeneinheit 1.4 . jnur im PI./ v e r a l te n d Mil. Soldaten unterer Dienstgrade: die Mannschaften und die Offiziere 1 .5 . / in der Ver­ bindung/ umg. jmdn. vor versammelter M. (vor allen Anwesenden) zur Rechenschaft ziehen Mannschafts| -aufStellung, die S p o r t 1. Benennung der Spieler und ihrer Po sitionen bei Mannschafts­ spielen — 2. Liste, Übersicht von 1; -fahren, das; -s, jo. Pl.j Radsport Badrennen, bei dem drei der vier zu einer Mannschaft gehörenden Fahrer das Ziel passieren müssen; -g eist, der jo. Pl.j Gefühl der Zusammengehörigkeit innerhalb einer Mannschaft (1.1); -kapitän, der S p o r t Führer einer Sport­ mannschaft; -Sieger, der S p o r t Sieger in der M ann­ schaftswertung; -spiel, das S p o rt 1. Spiel (1.2), das zwischen zwei Mannschaften (1.1) ausgetragen w ird — 2. jo. Pl.j Zusammenspiel innerhalb einer Mann­ schaft (1.1); -stärke, die Anzahl der Personen einer Mannschaft (1.1 —1 .3); -Wertung, die S p o r t nach der Zeit od. nach Punkten vorgenommene Wertung der Leistung einer Mannschaft (1.1) bei einem Wett­ bewerb : im Fußballänderspiel belegte Schweden den zweiten Platz in der M. manns| -hoch jA dj.j so hoch wie ein erwachsener Mensch: eine mannshohe Mauer; mannshohes Ge­ sträuch; -tief jA d j.j so tief, wie ein erwachsener Mensch groß ist; -toll jAdj.j umg.: sie ist m. (ist in auffälliger Weise a uf Männerbekanntschaften aus) Mannjweib, das umg. Frau mit männlichem Auf­ treten und oft unweiblichem Aussehen Manometer 1. /Manometer, das; -s, -/ T e ch n . Ge­ rät zum Messen des Druckes bei Gasen, Flüssigkeiten — 2. /Manometer; o. Art.j salopp /Ausruf des Er­ staunens, Ärgers, der Ungeduldj: M., ist das ein Unsin n! Manöver? das; -s, - [ . .v . .] 1. Mil. größere mili­ tärische Übung unter gefechtsmäßigen Bedingungen: (ein) M. abhalten, durchführen; die Truppen rück­ ten ins M., zum M. aus — 2. Mil. Bewegung (1.1.1) von Truppen, Kursänderung von Schiffen, Flug­ zeugen, um dem Gegner gegenüber eine taktisch und operativ günstige Lage zu erreichen: die Abteilung, die militärischen Verbände entzog en sich durch geschickte M. der Verfolgung durch den Gegner — 3. Winkelzug: ein g eschicktes, plumpes M.; jmdn. durch bestimmte M. von einer Sache ablenken manövrieren /sw. Vb.; hat/ [..v . .] 1.1 . (mit Ge­ schick) durch einzelne Bewegungen und Änderungen der (Bewegungs)richtung etw., jmdn., sich in eine andere, günstige Lage, Richtung bringen: ein Schiff in den Hafen, ein Auto in eine Parklücke m.; O er hatte sich, seinen Mandanten in eine günstige Position manövriert 1.2 . das Flugzeug, Schiff ma­ növrierte mit großem Geschick (führte mit großem Geschick eine Ä nderung der Bewegungsrichtung aus) — 2. m it Geschick, durch Winkelzüge mit einer schwierigen Situation fertigwerden: er hatte so ge­ schickt manövriert, daß ihm nichts nachgewiesen werden konnte; vorsichtig, plump m. manövrier] -fähig jA dj.; nicht ad v.j: das Schiff ist nicht mehr m. (kann nicht mehr manövriert, gelenkt 49*
758 manövrierunfähig — marin werden); dieser Panzer ist äußerst m. (wendig und schnell); -unfähig fAdj.; nicht adv./ vgl. -fähig Mansarde, die; -, -n in einem Dachgeschoß aus­ gebautes Zimmer, ausgebaute Wohnung: sie mietete eine M.; in einer M. wohnen manschen (sw. Vb.; hat/ iandsch. umg. in (Dickflüssigem (mit den Händen) herumwühlen: Kinder m. im Schlamm Manschette, die; -n 1 . (steifes) zuknöpfbares, an einem langen Ä rmel angesetztes Stoffteil eines H er­ renhemdes, einer Bluse, eines Kleid es : neue Man­ schetten an die Ärmel ansetzen — 2. zierende Um­ hüllung aus (Krepp)papier, bes. für Blumentöpfe — 3« T e ch n . ringförmige Dichtung an Kolben, Wellen — 4. R in g e n verbotener Würgegriff + sa lopp vor jmdm., etw. Manschetten (Angst 1.1) haben Manschetten [knöpf, der zum Zusammenhalten einer Manschette (1) dienender K nopf m it einem Stiel (2), der durch die Knopflöcher der Manschette gesteckt (und dessen eines Ende umgeklappt) wird Mantel, der; -s, Mäntel //* auch Mäntelchen/ i . längeres, vorn zuzuknöpfendes Kleidungsstück, das zum Schutz gegen Kälte, Regen über dem Anzug, Kleid getragen wird: ein leichter, warmer, dicker, dünner M.; ein M. aus Wolle; der M. steht ihr gut; den M. an -, ausziehen; jmdm. in den, aus dem M. helfen — 2 . Decke (1.3): der M. eines Auto-, Fahr­ radreifens — 3. Techn. Hülle, die einen Körper (2) als Schutz umgibt: der M. eines Kabels, einer Röhre, eines Ofens — 4 . metallene Hülle um den Bleik ern des Geschosses einer Handfeuerwaffe — 5« M ath. Oberfläche eines Prismas, Zylinders zwi­ schen der Grund- und Deckfläche einer Pyramide eines Kegels zwischen der Grundfläche und der Spitze -f- etwa mit dem M. der Nächstenliebe bedecken (über etw.. hinwegsehen, nachsichtig darüber schwei­ gen); umg. den M. nach dem Wind drehen, hängen (sich um persönlicher Vorteile willen der jeweils herrschenden M ein ung anschließen) Mäntelchen, das; -s, - j / auch Mantel/ + sein M. nach dem Wind drehen, hängen (sich um persönlicher Vorteile willen der jeweils herr­ schenden M einung anschließen) Manual, das; -s, -e M us. die für die Hände bestimm­ ten Tasten bei der Orgel, dem Harmonium, Cembalo: die Orgel h at drei Manuale manuell fAdj.f [..u|el] mit der Hand ausgeführt: manuelle Massage; manuelle Arbeit; m. abgepackte Waren; manuelle Gecshicklichkeit, Fertigkeit (Handfertigkeit) Manufaktur,die; -, - e n frühe Form der industriellen kap . Produktion, die auf innerbetrieblicher Arbeits­ teilung und handwerklicher Technik beruht Manuskript, das; -(e)s, -e jAbk. Sg. Ms., PI. Mss., Sg. u. PI . Mskr./ hand- od. maschinenschriftliche Niederschrift eines Textes (als Vorlage für den Druck): ein altes, neues , redigiertes, druckfertiges M.; die Arbeit liegt als, im M. vor Mappe, die; -n 1. a ufklappbare, rechteckige, i n der M itte einmal gekniffte Hülle (aus Pappe, Karton) zum Aufbewahren loser Blätter (2.1): eine steife, feste M; eine M. für Zeichnungen — 2* Schulmappe, Aktentasche: sie packte ihre M. voll mit Büchern, Schreibutensilien; die M. auspacken Mär, die; -en veraltend merkwürdige Ge­ schichte, Sage, Kunde: eine alte, wunderbare M. Marabu, der; -s, -s großer, afrikanischer Storch mit nacktem Hals, nacktem K opf und großem Kropf Marathonlauf, Marathonlauf, der jo. Pl.f [.. on] das Laufen (2.1) über 42, 195 Kilometer als leichtathle­ tische Disziplin: er wurde bei den Olympischen Spielen Sieger im M.; dazu Marathonläufer, Mara­ thonläufer, der Märchen, das; -s, - 1 . auf Volksüberlieferung be­ ruhende, oft auch als literarisches Kunstwerk ge­ staltete Erzählung, in der von wunderbaren und phantastischen Begebenheiten berichtet wird: ein altes, sehr bekanntes, v iel erzähltes M .; eine Samm­ lung arabischer, koreanischer, russischer M.; die M. der Brüder Grimm; M. erzählen, sammeln, her­ ausgeben, erforschen; u m g . das ist, klingt wie ein M. (das ist wunderbar) — 2. umg. auf Lüge, Un­ wahrheit beruhender Bericht: erzähl doch keine M .!; jmdm. ein M. aufbinden Märchen zu Märchen 1| -buch, das: sie las den Kindern aus dem M. vor; -film, der nach einem Märchen gestalteter F ilm märchenhaft fAdj.f 1. in der Art des Märchens: die Erzählung hat märchenhafte Züge — 2 . zauberhaft schön, wunderbar: ein märchenhafter Anblick; die verschneite Landschaft sah m. aus — 3* umg. fdrückt emotional in positivem Sinne einen hohen Grad aus/: sie hat ein märchenhaftes Glück gehabt; m. (sehr) reich sein Märchen zu Märchen 1| -land, das fo. Pl.f erdach­ ter, nur in der Vorstellung existierender Schauplatz der Märchen; -m otiv, das als Bestandteil der H a nd­ lung in vielen Märchen immer wiederkehrendes M o­ tiv (2.1); -oper, öde dramatisiertes und vertontes M är­ chen, Oper m it einer märchenhaften Handlung; -Schatz, der Schatz an überlieferten Märchen: aus dem Orient ist uns ein wunderbarer M. überliefert Marder, der; -s, - in zahlreichen Arten vorkommen­ des, kleines bis mittelgroßes Raubtier von schlanker und geschmeidiger od. von gedrungener Gestalt, m it dichtem F ell und Drüsen am After, aus denen es ein stinkendes Sekret verspritzen kann: der M. hat unter den Hühnern großen Schaden angerichtet mären fsw. Vb.; hat/ ostmdt. berl. umg. bum­ meln (2), trödeln (1.1): mär nicht so! Margarine, die; -, fo. Pl.f, fachspr. -n aus pflanz­ lichen und tierischen Fetten hergestelltes, streich­ fähiges Speisefett: einen Würfel M. kaufen; M. zum Backen und Kochen verwenden Margerite, auch Margerite, die; -n auf Wiesen wachsender Korbblütler mit weißen, strahligen Blü­ ten Marginalie, die; -, -n jvorw. Pl.f [..fo] Randbemer­ kung (1): einen Text mit Marginalien versehen Marie, die; -, fo. Pl.f salopp: nun mal her mit der M. (mit dem Geld) !; eine chcke M. (viel Geld, eine prall gefüllte Geldbörse) hab en Marien|käfer, der [.. r i: on] in zahlreichen Arten vor- kommender, kleiner, fast halbkugelförmiger Käfer, dessen vordere rotbraune, schvjarze od. gelbe Flügel m it einer wechselnden Zahl andersfarbiger Pu nkte besetzt sind Marihuana, das; -s, fo. Pl.f [..hu|a:na, auch .. h üa..] Haschisch marin /Adj.; nur attr.f fachspr. zum Meer gehörig, im, aus dem Meer: die marine Tier- und Pflanzen­ welt; Mineralien marinen Ursprungs
Marinade — Markt 759 Marinade, die; -, - n a u s Essig, Wasser, Öl, Zwiebeln und Gewürzen bereitete pikante Soße, in die Fisch, Fleisch, Gemüse eingelegt w ird : Fisch mit einer M. anrichten Marine, die; jo. PL; zusammenfassende Bez. für die Seestreitkräfte, die Handelsflotte eines Staatesj: er geht zur M., ist bei der M. marine|blau /A dj./ kräftig dunkelblau: ein marine­ blauer Rock marinieren /sw. Vb.; hat/ etw. in eine Marinade einlegen: marinierte Heringe; Fleisch, Gemüse m. Marionette, die;-, -n 1. an Fäden od. Drähten geführ­ te Gliederpuppe für das Puppenspiel: mit Marionet­ ten spielen — 2 . /emot. neg./ von anderen gelenkter, als Werkzeug benutzter Mensch: eine von den Kolo­ nialherren als Staatsoberhaupt eing esetzte M. Marionetten) -regierung, die /emot. neg./ von einem anderen Staat (eingesetzte und von ihm) gelenkte Regierung; -theater, das Theater für das Puppen­ spiel mit Marionetten maritim /Adjnicht adv.j fachspr. das Meer be­ treffend: maritime Forschungen betreiben; mari­ time Gebiete; ein maritimes Klima (Seeklima) xMark, das; -(e)s, /o. Pl.f 1.1 . weiches Gewebe im Innern von Röhrenknochen, des Rückgrats und be­ stimmter Organe des tierischen und menschlichen Körpers: das M. der Nebennieren, des Gehirns, der Knochen, des Rückgrats 1.2 . weiche Masse im Innern der Triebe, Sprosse (1) mancher Pflanzen: das M. des Holunders, im Stengel der Sonnenblume — 2. zu einem B rei verarbeitetes Fruchtfleisch, das zur Zubereitung von Speisen verwendet wird: das M. v on Tomaten, Erdbeeren, Himbeeren 4- jmdn. bis ins M. erschüttern, jmdn. (bis) ins M. tre ffe n (zutiefst erschüttern; sehr beleidigen 1); umg.etw.gehtjmdm.durch M. undBein, scherzh. durch M. und Pfennig (etw. wird von jmdm. sehr intensiv, als unerträglich empfunden) 2Mark, die; -, - /umg. scherzh. Märker /Wäh­ rungseinheit in der DDR, BRD/: die M. der Deut­ schen Demokratischen Republik /Abk. M/; /BRD/ die Deutsche M. /Abk. DM/; das Buch kostet 20 M., eine M.; sie hat ihre letzte M., ihre letzten Märker ausgegeben markant /A dj.; nicht adv./ hervorstechend, auf­ fallend: eine markante Persönlichkeit, Erschei­ nung; er h at markante Gesichtszüge; ein markan­ ter Punkt im Gelände; markante Merkmale, Daten Marke, die; -, -n 1. kleines, in bestimmter Form zu­ geschnittenes Stück Papier mit bestimmtem Aufdruck und einer Gummierung auf der Rückseite, das eine Bezahlung bescheinigt, bes. für das Porto einer Po st­ sendung, für eine Mitgliedschaft: eine M. (Brief­ marke) auf den Brief kleben; Marken (Beitrags­ marken) in den Mitgliedsausweis einkleben — 2. Schildchen, Plättchen aus Blech od. Kunststoff, auf das etw. Bestimmtes aufgeprägt ist 2.1 . das eine Zahlung, Berechtigung ausweist: der Hund trägt eine M. (Steuermarke) am Halsband; sich seine Kleidung g eg en die M. (Garderobenmarke) heraus­ geben lassen 2.2 . das Auskunft über deren Träger gibt, Kennmarke 2.3 . das beim Spiel Geld ersetzt: die Marken an die Spieler verteilen — 3 .1 . gekennzeich­ nete Stelle (1), M arkierung (2): optische, farbige Marken als Blickfang, zur Orientierung 3.2 . S p o rt die erreichte Bestleistung: er verbesserte die alte M. im Weit-, Hochsprung um drei Zentimeter; neue Marken (neue Rekorde) aufstellen — 4 .1 . W irts ch. Zeichen (1.1) für die Echtheit eines bestimmten E r ­ zeugnisses, Güte-, Warenzeichen: eine eingetragene, gesetzlich geschützte M .; dieses Zeichen ist die M. einer bestimmten Firma 4 .2 . diese Schokolade, dieser Weinbrand ist eine besonders gute M. (ein besonders guter M arkenartikel) — 5 . s a l o p p eigen­ artige, ulkige Person: er, sie ist (vielleicht) eine (komische) M. Marken zu Marke 4| -a rtikel, der Markenware; - s chütz, der W irts ch. Rechtsschutz für Waren­ zeichen; -wäre, die Ware, deren Echtheit durch das Zeichen des Herstellers garantiert wird; -Zeichen, das Warenzeichen, M a rk e (4.1) mark|erschütternd /A dj.; emot./: markerschüttern­ de (durchdringende, gellende) Schreie; m. schreien Marketender, der; -s, - /vom 16. bis 19. Jh.\ Händler, der eine Truppe im Feld od. bei Manövern begleitete und Waren an die Soldaten verkaufte; dazu Marke­ tenderin, die; -nen Marketing, das; -/ -s, jo. Pl.j W irts ch. Gesamtheit der von einem kap. Unternehmen getroffenen M aß ­ nahmen zur Erhaltung und Vergrößerung des eige­ nen Marktanteils Mark |graf, der Graf m it besonderen Machtbefug­ nissen, der ein Grenzgebiet verwaltete markieren /sw. Vb.; hat/ 1.1 . etw. kennzeichnen, durch etw. kenntlich machen: auf der Karte werden bestimmte Punkte markiert; das Spielfeld wurde mit Fähnchen markiert; einen Weg m.; Phys. markierte (mittels radioaktiven Isotopen gekenn­ zeichnete) Atome in der Medizin, Technik an­ wenden1; O dieses Ereignis markiert den B eginn einer neuen Epoche 1.2 . ein schmaler Gürtel mar­ kiert die Taille (bringt die Taille zur Geltung) 1.3 . sich m. sich abzeichnen (3): die Umrisse der Bäume markierten sich in der Dämmerung — 2. der Sänger h at auf der Probe nur markiert (den Gesang nur angedeutet 1.2) — 3 . um g. jmdn., etw. dem äußeren Schein nach darstellen, Vortäuschen: er markiert den ruhigen, soliden Mann, den H arm­ losen, H elden; einen Ohnmachtsanfall, Mitgefühl, Entrüstung m. Markierung, die; -, -en 1. /o. PL; zu markieren 1.1, 1.2, 2 u. 3/ das Markieren; zu 1.1: die M. eines Weges vornehmen — 2 . Zeichen (1.1), Gesamtheit von Zeichen: eine deutliche, w eithin sichtbare,, farbige M.; den W anderweg durch Markierungen kennzeichnen Markierungs| -linie , die vgl. - punkt; -punkt, der Punkt (1.4), der als Markierung (2) dient markig /Adj./ 1 .1 . kernig (2.2): er hat eine markige Gestalt 1.2 . kernig (3): markige Worte sprechen Markise, die; -, - n (aufrollbaYes) flächiges, wie ein Dach wirkendes Gebilde aus festem, oft farbig gestreif­ tem Stoff vor Schaufenstern und Baikonen zum Schutz gegen die Sonne: die Markisen vor den Schaufenstern herunterlassen, aufrollen Mark| -kno chen, der xM ark enthaltender Röhren­ knochen; -stein, der entscheidendes, wichtiges E r­ eignis im Ablauf einer Entwicklung: ein M. in der Geschichte des Flugwesens; -stück, das /PL -e/ Geldstück im Werte von einer 2M ark Markt, der; -(e)s, Märkte 1. W irts ch. in ihrem Wesen vom Charakter der jew eiligen Gesellschafts­ ordnung bestimmte Sphäre der W arenzirkulation, die die Gesamtheit der Vorgänge des K aufs und
760 Marktanalyse — Marschrhythmus Verkaufs umfaßt: der innere, inländische, äußere, ausländische, nationale, internationale M.; über­ seeische Märkte; der K ampf um die Märkte; ein (neues) Erzeugnis auf den M. bringen; neue Märkte erschließen, suchen; diese Ware findet keine Käufer am M. — 2.1 , Verkauf von Waren an Ständen zu bestimmten Zeiten an einem bestimm­ ten Ort: mittwochs und sonnabends wird hier M. (ab)gehalten 2.2 . Ort für 2.1: auf dem M. ist ein reiches Angebot an Obst und Gemüse; sie kauft gern auf dem M. — 8. Marktplatz: auf dem M. fand der Wochenmarkt statt; vom M. gehen viele Straßen ab + der schwarze M. (illegaler Handel mit Mangel­ waren zu Überpreisen); — seine Haut zu Markte tragen Markt/markt) -analyse, die W irts eh. Analyse der Marktlage; -anteil, der W irtsch . Anteil eines Be­ triebes, Produktionszweiges od. Produkts am Gesamt­ umsatz eines Marktes im Inla nd od. eines Landes am Import, Export eines anderen Landes; -auf- kommen, das W irts ch. unmittelbar zur Ver­ sorgung der Bevölkerung dienender T eil bestimmter Erzeugnisse; -beherrschend jAdj.f W irts ch. kon­ kurrenzlos alle Vorgänge des K a ufs und Verkaufs in einem bestimmten Bereich des kap. M arktes be­ herrschend; -forschung, die W ir ts eh . systematische, wissenschaftliche Untersuchung der M arktlage; - frau, die Händlerin, die auf einem M arkt (2.2) Waren verkauft; -gängig fAdj.f W irts ch. leicht verkäuflich, sehr gefragt: marktgängige Waren, Er­ zeugnisse; -h alle, die Gebäude mit großer Halle, in der Händler ihre Waren an Ständen zum Kauf an­ bieten; -Information, die W ir t s ch. Information über die Marktlage; -läge, die W irts ch. Verhältnis von Angebot und Nachfrage, Möglichkeiten des Kaufs und Verkaufs in einem bestimmten Bereich: eine günstige M.; sich der M. anpassen; die M. stabilisiert sich wieder; -platz, der zentraler Platz einer Stadt, eines größeren Ortes, auf dem M arkt (2.1) abgehalten wurde, wird: der M. der Kreisstadt; alte Häuser umsäumen den M .; -preis, der /o. Pl.f W irts ch. Preis, den eine Ware unter dem Einfluß von Angebot und Nachfrage zu einem bestimmten Zeitpunkt auf dem kap. Markt erzielt; -schreierisch fAdj.f in aufdringlicher Weise etw. anpreisend: eine marktschreierische Reklame, Ankündigung; ein marktschreierischer Titel; -Situation, die vgl. -läge; - tag, der Tag, an dem Markt (2.1) abgehalten wird; -wert, der fo. Pl.f W irts ch. Durchschnittswert einer in einem bestimmten Produktionszweig erzeug­ ten Ware; -Wirtschaft, die fo. P L / : die (freie) M. fBez. der bürger\. Ökonomie für das kap. Wirtschafts­ system!; dazu -wirtschaftlich fAdf.; nicht präd.f Marmelade, die; -, -n Brotaufstrich, der aus Obst (oft mehrerer Sorten) unter Zusatz von Zucker durch Kochen hergestellt w ird : M. aufs Brot streichen Marmor, der; -s, fo. Pl.f, fachspr. -e [..mor, ,. m o ;r] farbloser od. farbiger, meist von ader­ förmigen Linie n durchzogener körnig-kristalliner Kalkstein: polierter, weißer, schwarzer, dunkel­ geäderter M.; der Boden des Saals, das Treppen­ haus ist aus M.; Plastiken aus M. marmorieren jsw. Vb.; hat; vorw. im Part. Prät.f etw. m it einem der Zeichnung des Marmors ähneln­ den Muster versehen: eine marmorierte Tischplatte; ein marmorierter Bucheinband marmorn fAdj.; nur attr.f [..morn, ..m o:rn] aus Marmor: eine marmorne Grabplatte Marmor) -platte, die Platte aus Marmor: ein Tisch m it einer M.; - s a al, der ein mit Marmor aus­ gekleideter Saal; -säule, die vgl. -platte marpd(e) fAdj.; vorw. präd.f veraltend umg. ermattet, erschöpft: nach der langen Wanderung, anstrengenden Arbeit war er ganz m. Marone, die; -, -n I. eßbare Frucht der Edelkastanie: geröstete, gebackene Maronen essen — II . eßbarer Röhrenpilz m it dunkelbraunem Hut und grün­ gelbem Futter Maroquin, der, auch das; -s, fo. Pl.f [..ke] feines weiches Ziegenleder: ein Buch in M. einbin­ den Marotte, die; -, -n seltsame, schrullige, wunderliche Eigenheit, fixe Idee: eine kindische, kostspie­ lige M. marsch /Ausruf, der zu einer sofortigen Handlung auffordert, bes. zum Gehen, Laufen (2.1)/ losl: u mg . m., ins Bett, an die Arbeit!*; fKommandof im Gleichschritt m .!; im Laufschritt m., m .! b a r sc h , der; -es, Märsche 1. Fortbewegung (einer geschlossenen Form ation meist im Gleichschritt) zu Fuß über eine größere Entfernung: ein langer, an ­ strengender M.; ein M. von vier Stunden; die Truppe setzte sich in M. (marschierte los); die Soldaten waren auf dem M. (marschierten gerade) zum Übungsplatz — 2 . M usikstück im gleich­ mäßigen Rhythmus des zügigen Gehens, Marschie­ r e r (1.1): einen flotten M. blasen, spielen -f- s a l o p p jmdm. den M. blasen (jmdn. gehörig zurechtweisen) 2Marsch, die; -, -en sehr fruchtbares, durch Deiche geschütztes Schwemmland an der Küste der N o rd ­ see , Marschall, der; -s, Marschälle Offizier mit dem höchsten Dienstgrad in Armeen verschiedener Länder Marsch/marsch| -b efehl, der Mil. (schriftlicher) Be­ fehl zum Abmarschieren (a uf ein bestimmtes Ziel hin): einen M. erteilen, geben; den M. erhalten; - bereit fAdj.f fertig zum Abmarsch, Aufbruch: die Truppe ist m.; sich m. halten, melden; -block, der als Formation in sich geschlossener Teil eines Zuges marschierender Personen: die Sportler zogen in Marschblöcken ins Stadion ein; -gepäck, das Mil. feldmarschmäßige Ausrüstung des Soldaten marschieren fsw. Vb.; ist/ 1.1 . .in geschlossener Formation im Gleichschritt gehen, sich vorwärts bewegen: die Kompanie marschierte geschlossen durch den Ort, ist im Parademarsch über den Platz marschiert 1.2 . über eine größere Entfernung zügig zu Fuß gehen: wir sind stundenlang durch Wald marschiert Marsch zu b arsch 1) -kolonne, die marschierende (1.1) Formation: die M. der Demonstranten, der Soldaten; sie formierten sich zu (langen) Marsch­ kolonnen; -kompaß, der Kompaß mit einer Ein­ richtung -zum Visieren, der der Orientierung beim Marsch, bei der Bewegung im Gelände dient; -lied , das Lied im Rhythmus eines Marsches (2); -m usik, die fo. Pl.f vgl. - lied; -Ordnung, die Anordnung, bes. von Soldaten, in Reih und Glied für den Marsch, während des Marsches: sich in M. formieren; die M. einhalten; -pause, die Unterbrechung eines Marsches (1); -rkythmus, der jo. Pl.f gleichmäßiger Rhythmus des zügigen Gehens, M a r schierens (1.1);
Marschrichtung — M aschinenwaffe 761 - richtung, die Richtung, in der marschiert w ird : die M. der feindlichen Truppen studieren; 0 die M. {Zielstellung, Taktik) für die Verhandlungen fest­ legen ; -route, die (vargeschriebene) Marschrichtung: die Kompanie bewegte sich nach der festgelegten M. vorwärts, wich von der M. ab; O die M. für die bevorstehenden Gespräche festlegen; -Säule, die aus mehreren Marschblöcken bestehender langer Zug marschierender Personen: die Demonstranten vereinten sich zu drei großen Marschsäulen; - s chritt, der jo. PI ./ Art des Gehens im Marsch­ rhythmus und im Gleichschritt; -Verpflegung, die Mil. Verpflegung für eine Truppe, die einen Marsch a n tritt: M. ausgeben, bereithalten Marstall, der; -(e)s, Marställe Gebäude für Pferde und Wagen a n Fürstenhöfen Marter, die; - n g eh . körperliche, seelische Pein, Qual: Martern erdulden; jmdm. Martern zufügen; geduldig ertrug er die M. seiner schweren Krank­ heit; dazu martern /sw. Vb.; hat/: Schmerzen, Sorgen marterten (quälten) ihn martialisch /Adj./ grimmig und gewalttätig wirkend: er hat ein martialisches Gebaren; eine martia­ lische Erscheinung Martinshorn, das /o. P L / akustisches Signal an Kraftfahrzeugen der Polizei, Feuerwehr od. des Gesundheitswesens: ein Rettungswagen mit Blau­ licht und M. Märtyrer, der; -s, - [ . .y . .\jmd., der wegen seiner Überzeugung od. seines Glaubens Verfolgungen, den Tod erleiden m uß : ein M. seiner Ideen, Überzeu­ gung; als M. sterben; jmdn. zum M. machen, stempeln; ein M. seines Glaubens Martyrium, das; -s, Martyrien [..y :.., PI. ..ion, . . io n ] unschuldig (für eine Überzeugung) erduldetes, schweres Leide n: ein grausames, hartes M. erdul­ den, erleiden; sein Leben war ein einziges M.; Rel. ev. kath. das M. (Leiden und Tod) deshei­ ligen Stephanus Marxismus-Leninismus, der; -, /o. PL/ das einheit­ liche, i n sich geschlossene System der wissenschaft­ lichen Theorien von M arx, Engels und Lenin, die wissenschaftliche Theorie der Arbeiterklasse, des Sozialismus-Kommunismus: die Klassiker des M.; das Studium des M.; etw. vom Standpunkt des M. betrachten, beurteilen; der M. als Anleitung zum Handeln im Klassenkampf, beim Aufbau des Sozialismus, Kommunismus;dazu Marxist-Leninist, der; Marxisten-Leninisten, Marxisten-Leninisten Vertreter, Anhänger des M arxismus-Leninismus u. marxistisch-leninistisch /A d j.f : die marxistisch- leninistische W eltanschauung; eine marxistisch- leninistische Partei März, der; -(es)/geh. -en, -e jvorw. Sg.j dritter Monat des Jahres: ein warmer, kalter M.; der Frühlingsanfang fällt in den Monat M. Marzipan, auch Marzipan, das, auch der; -(e)s, jo. PL / aus Mandeln und Puderzucker hergestellte Masse, die als Konfekt od. für die Herstellung von Konfekt dient Masche, die;--, - n 1.1 . eine von vielen miteinander zusammenhängenden, ein Ganzes bildenden Schlin­ gen 1.1 . die beim Stricken, Wirken, Häkeln entsteht: eine M. abstricken, -heben; Maschen auf-, ab­ nehmen; an ihrem Strumpf läuft eine M. 1 .2 . eines Netzes od. Drahtgeflechtes: ein Fisch zappelte in den Maschen des Netzes; der Fußball blieb in den Maschen des Netzes hängen — 2 . durch die Maschen (Lücken) des Gesetzes schlüpfen — II . fvorw. Sg.j salopp Trick (1.1): er versucht sein Ziel mit einer neuen M. zu erreichen; diese, seine M. kennen wir schon Maschen/maschen zu Masche I| -draht, der /o. Pl.j Geflecht aus Draht: sie errichteten einen Garten­ zaun aus M.; -fest /Adj./: maschenfeste (durch besondere Wirk art gegen Laufmaschen gesicherte) Strümpfe, Strumpfhosen Maschine, die; -, -n 1. Energie umformende od. nützliche Arbeit verrichtende mechanische Vorrich­ tung: eine automatische, datenverarbeitende, pro­ grammgesteuerte M .; eine M. konstruieren, m on ­ tieren, reparieren; Maschinen ölen, putzen; eine M. anstellen, in Betrieb nehmen, ausschalten; die M. läuft auf vollen Touren, macht großen Lärm; sie schreibt M. (Schreibmaschine); sie näht auf der M. (Nähmaschine); um g. ein Auto mit starker M. (starkem Motor) — 2. Flugzeug: eine M. der Inter­ flug; die M. startet um sieben Uhr, hat Start­ verbot, hat Landeerlaubnis — 8. Motorrad: er fährt eine neue, leichte, schwere M. — 4. umg. femot.; von einer dicken, kräftigen Frau/: sie ist vielleicht eine M .! maschinell /Adj./ mit Hilfe einer Maschine (1), von Maschinen: die m as chinelle (Groß)Produktion; etw. m . herstellen; die Ernte m. einbringen; maschinelle (aus Maschinen 1 bestehende od. in der Art von Maschinen 1 funktionierende) Einrichtun­ gen Masch|nen/masch|nen zu Maschine 1| -bau, der /o. PI .] 1.1 . Produktion von Maschinen und maschi­ nellen Einrichtungen 1.2 . Bereich der Industrie, in dem Maschinen produziert werden: der Maschinen- und Fahrzeugbau — 2 . Wissenschaft von 1.1: die Hochschule für M.; er hat M. studiert; -element, das Techn. Bauteil, -gruppe in technischen Ein­ richtungen, bes. Maschinen, Apparaten, Geräten; - fabrik, die Fabrik, in der Maschinen hergestellt werden; -gewehr, das jAbk. MG/ leichtere trans­ portable, auf zwei od. drei Beinen (3) aufzustützende od. an einem Ort, auf einem Fahrzeug eingebaute Maschinenwaffe: ein leichtes, schweres M.; -h alle, die Halle in einem Produktionsbetrieb, in der Maschinen arbeiten: eine riesige M .; in der M. war vor Lärm kein Wort zu verstehen; -Öl, das /o. Pl.j zur Schmierung, Pflege von Maschinen dienendes Öl; -park, der Gesamtheit der Maschinen eines B e­ triebes; -pistole, die /Abk. MPi/ Maschinenwaffe, die als Handfeuerwaffe für den Nahkampf kon­ struiert ist; -raum, der Raum, in dem meist Kraft­ maschinen stehen, bes. in Schiffen; -Satz, der Druckerei 1. jo. Pl.j das Setzen (4.2) mit Hilfe maschineller Einrichtungen — 2 . durch 1 hergestell­ ter Schriftsatz (1); -schaden, der Schaden an einem Motor, Getriebe: das Schiff hatte einen schweren M.; der Rennwagen mußte wegen M. aufgeben; - s chriftlich /Adj./ mit der Schreibmaschine ge­ schrieben: ein ma schinen schriftliches Manuskript; - telegraf, der Telegraf vor allem auf Schiffen, der zur Übermittlung von Kommandos und deren Rück­ meldung zwischen der Kommandobrücke und dem Maschinenraum verwendet wird; -wa ffe, die Feuer­ waffe, die außer Richten (1.1.1) und der Betätigung des Abzug s (5) alle weiteren Vorgänge des Schießens automatisch ausführt •
762 Maschinerie — Masse Maschinerie, die; -, -n [..i:9n] 1. Gesamtheit (zu- sammenwirkender) mechanischer, maschineller E in ­ richtungen, Maschinen in einem Betrieb (1): eine einfache, komplizierte M.; die M. erneuern — 2. technische Einrichtungen der Buhne (1): die M. des Theaters masch|ne|schreiben, er schrieb Maschine, hat maschinegeschrieben (einen Text) auf der Schreib­ maschine schreiben: sie kann perfekt m.; ein maschinegeschriebenes Manuskript Maschinist, der ; -en, -en Facharbeiter, der M aschi­ nen (1 ) bedient und überwacht ^aser, die; -n durch die Fasern des Holzes sich ergebende Linie im Holz 2Maser, der; -s, - [meizor, auch ma:,,] Phys. Gerät zur Verstärkung, Erzeugung von Mikrowellen Masern, die /PL/ akute, sehr ansteckende Infektions­ krankheit m it hohem Fieber, Schleimhautentzündung und Hautausschlag, die bes. Kind er befällt Maserung, die; -en charakteristische Zeichnung (2), Musterung (2), bes. im H olz: die M. des Holzes, des Marmors, der Tapete Maske, die; -n 1.1. Gegenstand aus Pappe, Stoff, Leder, Holz, Blech, m it der bes. bei Theaterauf­ führungen od. bei bestimmten Festen K opf, Gesicht od. die Augen verhüllt werden, Larve (I I): eine M. (vor dem Gesicht) tragen; eine M. aufsetzen, ab­ nehmen; eine M. für den Fastnachtsball; vom Gesicht des Toten eine M. (Totenmaske) anferti­ gen; O sein Gesicht verwandelte sich urplötzlich in eine undurchdringliche M. (wurde bewußt aus­ druckslos) ; er verbarg seine wahren Absichten hin­ ter der M. des Biedermanns 1.2 . M askenkostüm: er erschien auf dem F est in der M. des Harlekins 1.3 . rollengerechte Gestaltung bes. von Gesicht und Haar des Schauspielers: M. machen; eine treffend gelungene M. 1 .4 . Geflecht (aus Draht), das Fechter zum Schutz vor dem Gesicht tragen, das Patienten bei der Betäubung über das Gesicht gestülpt wird — 2. Träger (4) von 1.1 u. 1.2: sie war eine der attraktivsten Masken auf dem Fest + die M. fallen lassen (sein wahres Wesen zeigen, die Verstellung aufgeben); jmdm. die M. vom Ge­ sicht reißen (jmd s. wahres Wesen bloßstellen) Masken| -hall, der Tanzveranstaltung, bei der die Teilnehmer maskiert sind; «bildner, der; -s, - Fach­ mann beim Film , Fernsehen und Theater, der für die rollengerechte Gestaltung bes. von Gesicht u nd Haar der Schauspieler verantwortlich ist; -fest, das vgl. -ball maskenhaft fAdj.f starr und ausdruckslos wie eine Maske (1.1): eine maskenhafte Miene aufsetzen; sein Lächeln wirkt m. Masken| -kostüm, das Kostüm (2.2) für einen Maskenball; -verleih, der Unternehmen, das ge­ werbsmäßig Maskenkostüme ausleiht Maskerade, die; -, -n 1.1 . das (Sich)maskieren: eine M. vornehmen, machen 1.2 . Verkleidung (2): eine lächerliche M. — 2 . Maskenball maskieren /sw. Vb.; hat/ 1.1 . sich, jmdn. mit einem Maskenkostüm verkleiden: sie maskierte sich für das Fest als Zigeunerin 1,2 . zwei maskierte (durch Masken 1.1 unkenntlich gemachte) Personen drangen in das Haus ein Maskottchen, das; -s, - Talisman: in seinem Auto hatte er als'M. ein Stofftier hängen maskulin, maskulin /Adj.f 1 .1 . männlich (2 .1 ): maskuline Körperfunktionen 1 .2 . /von einer weib­ lichen Person/ die für einen M ann charakteristischen Eigenschaften habend: sie ist ein ziemlich masku­ liner Typ — 2. /nicht adv./ Gramm, /maskulin/: das Substantiv ,Schrank5 ist. m., maskulinen Ge­ schlechts (ist ein im Nominativ Singular mit dem Artikel der verbundenes Substantiv) Maskulinum, auch Maskulinum, das; -s, Maskulina Gram m . Substantiv maskulinen Geschlechts: das Substantiv ,Schrank4ist ein M. Masochismus, der; /o. PI ./ sexuelles Fehlver­ halten, das darin besteht, daß sexuelle Erregung, Befriedigung durch Erleiden von Mißhandlung od. Erniedrigung erreicht wird; dazu Masochist, der; -e n, -en u. masochistisch /Adj.f Maß, das; -es, -e/- I. /PI . -e/ 1.1. Einheit zum Messen von Größen, Mengen und Gewichten: g e­ eichte, metrische Maße; das M. für die Bestim­ mung der Länge, des Inhalts 1,2. genormter Gegen­ stand, mit dem gemessen (1) wird: das M. (den Maß- stab 1 ) anlegen, eichen lassen; <0 das kann man nicht mit unseren Maßen messen (nach unseren Vorstellungen beurteilen) — 2 .1 . durch Messen (1) ermittelte Größe (1): die Maße des Zimmers, Tep­ pichs angeben; er ließ sich einen Anzug nach M. (nach seinen Körpermaßen) anfertigen; jmdm. M. nehmen (jmds. Körpermaße feststellen) 2.2 . be­ stimmte Menge, bestimmter Intensitätsgrad als Bezugsgröße: etw. auf ein erträgliches M. redu­ zieren; die zu bewältigende Arbeit geht über das übliche M. hinaus; jmdm. ein hohes M. (sehr viel) an Vertrauen entgegenbringen — II. /PI. -/ süddt. ein Glas mit einem Liter Bier: Herr Ober, zwei M. I + ohne M. und Ziel (ohne vernünftige Grenzen, maßlos); ein gerüttelt M. sehr viel: er hat ein ge­ rüttelt M. Schuld daran; das M. ist voll, das macht das M. voll (mit jmds. Geduld, Nachsicht ist es vorbei) !; mit zweierlei M. messen (den gleichen Sachverhalt bei verschiedenen Personen, Anlässen durch Anlegen unterschiedlicher K riter ie n ungerecht beurteilen); in, mit Maßen (maßvoll); über alle Maßen überaus: etw. ist über alle Maßen schön Massage, die; -, -n [ . .30] physiotherapeutische H eil­ behandlung, bei der der Körper, ein Körperteil (mit den Händen) gerieben, geknetet od. geklopft wird : der Arzt verordnete ihm M.; die M. fördert die Durchblutung, lockert das Gewebe Massaker, das; -s, - Gemetzel, Massenmord: ein M. anrichten, verhindern; bei einem M. ums Leben kommen massakrieren /sw. Vb.; hat/ jmdn., eine Gruppe Menschen brutal ermorden: sie wurden kaltblütig, auf grausame Weise massakriert Maß zu Maß 1.2 .11 -angabe, die; -anzug, der nach individuellen Körpermaßen angefertigter Anzug; - a rbeit, die /o. PL/ präzise, ausgezeichnete Arbeit: dieses Gerät ist M.; das ist M. Masse, die; -, -n 1.1 . Menge, große Anzahl einzelner Gegenstände, Personen: Massen v on Büchern sta ­ pelten sich in seinem Arbeitszimmer; die Zu­ schauer kamen in Massen (in großer Menge) 1.2 . umg. /emot./ eine M. (sehr viele) Absagen war ein­ gegangen; ich habe noch eine M. (sehr viel) zu tun, habe noch eine M. Arbeit — 2 . /vorw. PI./ eine Vielzahl, die große Mehrheit des werktätigen Volkes, Volksmasse: die Massen zum Kampf aufrufen gegen Kriegstreiberei, Neofaschismus; der Sturz
Maßeinheit — massiv 763 der reaktionären Regierung durch den Druck der Massen — 8 . ungeformte, zusammenhängende Menge eines bestimmten Stoffes, Stoffgemisches: die Lava, der Teig bildete eine feste, heiße, zähe M.; eine M. zum Gießen, Formen — 4 . fo. Pl.f 4.1 . das materiell Gegenständliche, Körperhafte einer E r ­ scheinung der objektiven R ealität: die M. des Gebir­ ges, Hauses, der Erde, Sonne, eines Sackes Zement 4.2 . P hys . M aß für die Eigenschaft der materiellen Körper, in einem Kraftfeld Schwere anzunehmen, selbst Quelle von Gravitation zu sein: M. und Energie Maß| -e inh eit, die nach wissenschaftlichen Gesichts­ punkten festgelegte Einheit zum Messen von Größen, Mengen, Gewichten: physikalische, technische Maß­ einheiten; Kilogramm, Gramm, Volt, Meter sind Maßeinheiten; -einteilu ng , die (zahlenmäßige) E in ­ teilung auf einem M aß (1.1 .2) nach Maßeinheiten: die M. am Meßbecher Massen| -anziehung, die /o. Pl.j Phys. Gravitation; -a rbeite die fo, PL/: die politische M. (politisch­ propagandistische Arbeit mit den Massen 2); - a rbeitslosigkeit, die Arbeitslosigkeit einer großen Anzahl von Menschen in der krisenhaften Entwick­ lung des kap. Wirtschaftssystems; -bedarfsartikel, der in großen Mengen benötigte und konsumierte, meist in Serienfertigung produzierte Ware; -grab, das Grab für eine große Anzahl von Toten; -güter, die fPl.f in großen Mengen hergestellte Waren: billige M. hersteilen massenhaft lAdj.f in großer Menge, Anzahl: massenhaftes Auftreten von Ungeziefer; umg. femot.f in der alten G aststätte verkehren m. (sehr viele) Fremde; sie h atte m. Schulden Massen/massenl -hysterie, die vgl. - psychose; - initiative, die: die volkswirtschaftliche M. jAbk. VMI/ (Initiative großer Teile der Bevölkerung im Soz. für das Erbringen von Leistungen zur Mehrung des gesellschaftlichen Reichtums, zur Mitgestaltung der soz. Produktion); Leistungen im Rahmen der volkswirtschaftlichen M .; -karambolage, die umg . Karambolage, an der viele Fahrzeuge beteiligt sind; -kommunikationsmittel, das fvorw. Pl.f Kommuni­ kationsmittel, durch das Informationen an einen sehr breiten Empfängerkreis vermittelt werden: Mög­ lichkeiten und Techniken der M. Presse, Rund­ funk, Fernsehen; -kundgebung, die Kundgebung, an der sich eine große Menge Menschen beteiligt; - m edium, das fvorw. Pl.f Massenkommunikations­ mittel; -m ittelpunkt, der P h y s . Schwerpunkt; -m o rd, der Ermordung einer großen Anzahl von Menschen; -mörder, der vgl. -mord; -Organisation, die Organisation (3) zur Wahrung und Durch­ setzung der Interessen sehr großer Teile der Be­ völkerung soz. Staaten m it entsprechend vielen M it­ gliedern: der FDGB ist eine M.; - politisch fAdj.; nicht präd.f: die massenpolitische Arbeit (die politische Arbeit mit den Massen 2); -psychose, die Psychose, die eine große Anzahl von Menschen erfaßt-, eine M. brach aus; sich gegen eine M. wehren; -Sport, der Sport, der von einer großen Anzahl von Menschen betrieben wird; -Suggestion, die vgl. - psychose; -Szene, die Szene (1), bei der eine große Anzahl von Menschen beteiligt ist: Massenszenen für Film und Fernsehen drehen Massenvernichtungs| -m ittel, das fvorw. Pl.f Waffe, die durch ihre Wirkung eine massenhafte Vernich­ tung von Menschen (und umfassende Zerstörungen) hervorruft, bes. Kernwaffe, chemischer und biolo­ gischer Kampfstoff; -waffe, die fvorw. Pl.f vgl. - mittel Massen/massen] -Versammlung, die vgl. Massen­ kundgebung; -weise fAdv.f massenhaft; -zahl, die P h y s . Summe der Neutronen und Protonen im Atomkern Masseur, der; -s, -e [mas0 :r] Fachmann für Massagen; dazu Masseuse, die; -n [mas0:z9] weiblicher Fachmann für Massagen Maß/maß| -gäbe, die fin den Verbindungen! papierdt. mit der M. mit der Auflage, Anweisung: dies geschah mit der M., . . .; nach M.: nach M. der geltenden Bestimmungen (entsprechend den gelten­ den Bestimmungen); -gebend fA dj.f entscheidend, bestimmend, richtunggebend: maßgebende Richt­ linien; eine maßgebende Ansicht, Meinung; er spielte in dem Prozeß eine maßgebende Rolle; einen maßgebenden Anteil an der Entwicklung einer neuen Maschine haben; -geblich fAdj.f m aß­ gebend: er ist daran m. beteiligt; -gerecht fAdj.f bestimmten Maßen (1.2 .1) entsprechend: ein m. g e­ schneiderter Anzug; etw. m. arbeiten; -halten fVb.f das rechte M aß (1.2 .2) bei einer bestimmten Tätigkeit einhalten: beim Essen und Trinken m.; - haltig fAdj.f Teehn. bestimmte Maße (1.2.1) ein­ haltend, innerhalb der Toleranz (2) liegend: ein maßhaltiges Werkstück massieren fsw. Vb.; hat; / auch massiert/ I. jmdn., einen Körperteil mit Massage behandeln: er ließ sich zweimal im Monat m .;die Kopfhaut m. — II. / / auch massiert/ Menschen, bes. Truppen, zu­ sammenziehen : Truppen m. massiert fAdj.; / auch massieren II/ 1.1. etw. tritt m. (häufig, in großer Dichte) auf 1.2 . der massierte (verstärkte) Druck des Gegners; massierte Forderungen massig fAdj.f 1. groß an Masse (4.1), groß und aus­ ladend: eine massige Gestalt; ein massiger Bau — 2. fadv.f u mg. femot.f es gab m. (sehr viele) Pilze mäßig fAdj.f 1. maßvoll: m. essen, trinken — 2. e in mäßiges (nicht sehr schnelles) Tempo; ein m äßiger (nicht besonders starker) Südwind; mäßige Schneefälle; die W ohnung hatte m. große (nicht übergroße) Zimmer — 8 . nicht besonders gut, wenig befriedigend: der Film, das Theaterstück ist ziem ­ lich m.; ihre Zeugnisse fielen nur m. aus - mäßig fin Verbindung mit Subst.f.1 . in der Art von: yA z. B . behelfs-, gewohnheitsmäßig — 2 . hinsichtlich, in bezug auf: /* z. B . bedeutungs-, mengenmäßig mäßigen fsw. Vb.; hat; / auch gemäßigt/ etw., sich zügeln (2): mäßige deinen Zorn, dein Tempera­ m ent, deine W orte!; ihr mäßigender Einfluß wirkte wohltuend auf ihn; er kann sich im Zorn nicht m.; dazu Mäßigung, die; -, -en massiv fAdj.f 1. fest gebaut, kompakt und stabil: massive Möbel; ein massives (aus Stein gebautes) Haus, eine massive Garage — 2 .1 . ohne andere Bestandteile, rein: ein Ring aus massivem Gold; der Schrank ist m. Eiche(nholz) 2.2 . ein massiver (nicht hohler) Körper, B all — 8 . /drückt einen hohen Grad, eine hohe Intensität ausf: massiven (starken 7.1) Druck auf jmdn. ausüben; m assiven (heftigen 1) Angriffen ausgesetzt sein; massive (allzu deut­ liche, heftige 1) Drohungen, Beleidigungen
764 Massiv — Materialverbrauch Massiv, d a s; -s, -e [.. va] die kompakt erscheinende Masse eines Gebirges, Berges: das M. des Kaukasus, Elbrus Maß/maß| -konfektion, die jo, Pl.j nach indivi­ duellen Körpermaßen des Kunden angefertigte Kleidung, Wäsche, Schuhe; -krug, der einen Liter fassender Bierkrug; -los jAdj.j ohne jedes M aß (1.2 .2): das ist eine maßlose Übertreibung; sie ärgerte sich m. (sehr); -nähme, die; - n zweck­ bestimmte Handlung, Anordnung, Regelung: poli­ tische, soziale, gezielte Maßnahmen treffen; diese M. is t dringend erforderlich, war überflüssig; - r egel, die Richtlinie, Vorschrift für bestimmtes Verhaßtem polizeiliche, dienstliche, erzieherische, strenge Maßregeln ergreifen, treffen; -regeln, maß­ regelte, hat gemaßregelt jmdn, bes. wegen einer dienstlichen Angelegenheit tadeln, zurechtweisen, durch bestimmte M aßnahmen bestrafen: er wurde offiziell gemaßregelt; die Gemaßregelten ver­ suchten, sich zu rechtfertigen; dazu -reg(e)lung , die; -Schneider, der Schneider, der Kleid ung nach individuellen Körpermaßen anfertigt; -stab, der 1. mit den Einheiten der Längenmaße versehener Stab, Meßstab: mit einem M. messen, arbeiten — 2. Verhältnis der Längen auf Zeichnungen, Landkar­ ten, Plänen, Modellen zu den wirklichen Längen in der Natur od. eines Gegenstandes: etw. in einem verkleinerten, vergrößerten M. darstellen; ein M. von 1:25 — 3 . als Richtschnur dienende Merk­ male, nach denen etw., jmd. beurteilt wird: strenge Maßstäbe anlegen; neue Maßstäbe setzen; im internationalen M. (wenn man den internationalen Stand betrachtet) kommt diesem Projekt eine beson­ dere Bedeutung zu; sich etw. zum M. nehmen maßstab(s)| -gerecht fAdj.f im richtigen, in be­ stimmtem Maßstab (2) dargestellt: maßstabgerechte Karten, Skizzen, Zeichnungen; das Modell ist m.; - getreu fAdj.f maßstabgerecht maß/Maß| -vo ll fAdj.f bei einer bestimmten Tätig­ keit das rechte M aß (1.2 .2) einhaltend: ein maß­ volles Verhalten; m. essen, trinken; vo n etw. m. Gebrauch machen; -zahl, die Techn. 1 .1. Zahl in technischen Zeichnungen, die die Länge der ein­ gezeichneten Strecken angibt 1.2 . Zahl, die angibt, wievielmal eine M aßeinheit in einer zu messenden Größe enthalten ist: in ,zehn Kilometer pro Stunde4 ist ,zehn* die M. xMast, der; -es , -e/-en 1. senkrecht angebrachtes Rundholz od. Stahlrohr, da s auf Segelschiffen die Segel, Takelage trägt, bei Frachtschiffen die Vor­ richtungen zum Be- und Entladen: der M. des Schiffes, Segelbootes; den M. aufrichten, kappen, umlegen; am M. emporklettern — 2 . senkrecht stehendes Rundholz od. Stahlrohr als Träger von elektrischen Leitungen, von Antennen od. Fahnen, senkrecht stehende Stahlkonstruktion als Träger für Hochspannungsleitungen od. Sendeanlagen: Masten für eine Leitung aufstellen, setzen; die Antenne am M. befestigen; die Fahne am M. emporziehen 2Mast, die; -, fo. Pl.f das Mästen: die M. von Enten, Gänsen, Schweinen; Eicheln, Grünfutter, Körner zur M. verwenden Mast| -bäum, der 1M ast (1); -darm, der letzter Abschnitt des Darmes, der mit dem After endet mästen, mästete, hat gemästet Schlachtvieh reich­ lich füttern, d amit es rasch ein gutes Schlachtgewicht bekommt: Ochsen, Schweine m.; gemästetes Ge­ flügel Mästerei, die; -, - e n Betrieb, in dem Schlachtvieh gemästet wird Mast| -kur, die umg.: das ist ja die reinste M. (hier wird man ja regelrecht gemästet)\; -Schwein, das zu mästendes od. gemästetes Schwein Masturbation, die; -, jo. P l.j Onanie masturbieren jsw. Vb.; hat/ onanieren Masurka, die s. Mazurka Matador, der; -s/-en, -e/-en Stierkämpfer, der dem Stier den Todesstoß gibt; O bei diesem Spiel, W ett­ bewerb war er der M. (der hervorragende M a nn, die Hauptperson) Match, das, der; -es, -e [metf] S p o r t Wettkampf, Wettspiel: das M. ging 1:1 aus; u m g . ein kleines M, machen Mater, die; -, -n D ruckerei mehrschichtige spe­ zielle Pappe für die Prägung von Matrizen (1) zur Herstellung einer Druckplatte Material, das; -s, -ien [..ie n] 1.1 . (Arbeit$)gegen- stand in seiner stofflichen Beschaffenheit, der als solcher zur Herstellung, Produktion von etw. be­ stimmt ist, weiterverarbeitet w ird : gutes, geeignetes, schlechtes M.; kostbare, teure Materialien; die Pro­ duktion bestimmter Materialien steigern; das M. für die Herstellung vo n etw. anliefern; Kleider, Textilien aus knitterfreiem M. (Stoff 1) 1.2 . fo. Pl.f der Gegner hatte große Verluste an Menschen und M. (Kriegsmaterial) — 2 . fvorw. Sg.j das schrift­ lich Belegte, die Unterlagen: biographisches, doku­ mentarisches, wissenschaftliches M.; schriftliches M. ordnen, Zusammentragen, publizieren; der Öffentlichkeit belastendes M. übergeben Material zu Material 1.1 ( -bedarf, der: der M. eines Betriebes; -beschaffung, die; -einsparung, die; - e r müdung, die Ermüdung eines M aterials; -fehler, der: einen M. feststellen Materialismus, der; -, fo.- Pl.f 1. philosophisch- weltanschauliche Grundauffassung und -richtung, die die M aterie (1), die objektive Realität als das Ursprüngliche, Grundlegende und Bestimmende gegenüber dem davon abhängigen Bewußtsein, dem Geist, den Ideen sieht: der vormarxistische, eng­ lische, französische M.; der M. der Antike; der M. Feuerbachs; der dialektische und historische M. (die wissenschaftlich begründete Philosophie und Weltanschauung der Arbeiterklasse, die die all­ gemeinen Bewegungs- und Entwicklungsgesetze der Natur, der menschlichen Gesellschaft und des Den­ kens zum Gegenstand hat und die das Verhältnis der menschlichen Gesellschaft zur objektiven Realität als den Prozeß ihrer Entwicklung durch die A rt und Weise der jeweiligen materiellen Produktion be­ greift) — 2, veraltend Lebenshaltung, die bei weitgehender Mißachtung geistiger und sittlicher Werte vorzüglich nach den Genüssen des Lebens und materiellen Werten strebt: einem krassen M. an- hängen ; dazu Materialist, der; -en, -en u. materia­ listisch fAdj.j Materialität, die; -, /o. Pl.j Phi lo s. Eigenschaft, objektiv real, materiell (1) zu sein: die Einheit der Welt besteht in ihrer M. Material zu Material 1| -Ökonomie, die jo. Pl.j Senkung des Aufwands an M aterial (1.1) für die Herstellung eines Erzeugnisses, das Erbringen einer Leistung; -verbrauch, der
Materie — Mätzchen 765 Materie, die; -, -n [. .rie, .ao] 1.1. jo. Pl.j die objektive Realität: Bewegung, Kaum, Zeit sind wesentliche Eigenschaften der M. 1 .2 . 1.1 in einer ihrer konkreten Erscheinungsformen: organische, lebende, tote M.; die M. im Weltraum — 2 . jvorw. Sg.j Gegenstand (2.2), Thema (1), Stoff (2): diese M. ist mir fremd, ist mir neu; er beherrscht die M. seines Fachgebiets materiell jAdj.f 1. /nicht adv./ als objektive Realität, außerhalb und unabhängig vom Bewußtsein existie­ rend, objektiv Reales, M aterie, nicht Ideelles betref­ fend: materielle Bedürfnisse, Lebensbedingungen; die Produktion der materiellen (stofflichen, gegen­ ständlichen) Güter; das Prinzip der materiellen I n ­ teressiertheit /die Beziehungen zwischen der Leistung für die Gesellschaft und dem individ u ellen Verbrauch regulierendes P rin z ip der soz. Wirtschaftsführung/; Pol. ök. die m.-technische Basis (die realen, objek­ tiven Produktionsbedingungen) (einer Gesellschafts­ formation) — 2 . /nicht adv./ das Material (1) betref­ fend :der materielle Schaden (Sachschaden) bei einem Verkehrsunfall — 3 .1 . finanziell: in materiellen Schwierigkeiten sein; jmdn. m. unterstützen; J u r . die materielle Verantwortlichkeit (die Pflicht, für einen schuldhaft verursachten Schaden einstehen zu müssen) 3.2 . /nicht attr./ veraltend auf wirt­ schaftlichen Vorteil bedacht, genußsüchtig: ein sehr m. eingestellter Mensch Mathematik, auch Mathematik, M athematik, die; -, /o. PL / Wissenschaft von den quantitativen Ver­ hältnissen der objektiven Realität: die reine, an ­ gewandte, praktische, elem entare, höhere M.; er studiert M. Mathematiker, der; -s, - a uf einer Hochschule aus­ gebildeter Fachmann auf dem Gebiet der M athe­ m atik mathematisch /Adj./ die Mathematik betreffend, auf ihr beruhend: eine mathematische Formel, Gleichung; mathematische Operationen Matinee, die; - n [..e:(o)n] künstlerische Veran­ staltung am Vormittag: eine M. veranstalten; an einer M. teilnehmen Matratze, die; -, -n 1. in das Bettgestell eingelegte, m it einer Federung versehene Unterlage, auf der man liegt: die Matratzen klopfen, absaugen; eine M. auflegen — 2. Luftmatratze: die M. aufblasen -h umg. scherzh. an der M. horchen (schlafen 1. 1) Mätresse, die; -, -n 1.1 . Geliebte eines Fürsten 1.2 . veraltend spött. Geliebte eines verheirateten Mannes matriarchalisch /A d j.; zu Matriarchat/ Matriarchat, das; -(e)s, -e /vorw. Sg./ G eschichts- w i s s . in der Gentilgesellschaft geltende Ordnung, die durch die dominierende Stellung der F ra u, Mutter als Oberhaupt der Familie, Sippe gekenn­ zeichnetist und Abstammung und Erbfolge nur in der mütterlichen Linie berücksichtigt Matrikel, auch Matrikel, die; - n Verzeichnis von Personen, bes. von den Studierenden an einer U ni­ versität 31atrix, die; -, Matrizen fachspr. System von (mathematischen) Größen, das in einem Schema von waagerechten Zeilen und senkrechten Spalten an­ geordnet is t Matrize, die; -, -n 1. Druckerei Form ausPapier, Metall, Wachs od. Plast, mit der auf verschiedene Weise Buchstaben, Satzzeilen, Schriftsätze, Druck­ platten zum Drucken hergestellt werden — 2 . T ech n . Teil einer Preßform m it entsprechender Höhlung, in die ein Werkstück eingedrückt wird und dadurch seine äußere Kontur erhält — 3. fachspr. Matrix Matrone, die; -, - n ältere, ehrwürdige Frau Matrose, der; -n, -n 1. Besatzungsmitglied eines Seeschiffes, das für den Dienst im nautischen B e­ reich ausgebildet worden ist: er heuerte als M. an — 2. Angehöriger der Seestreitkräfte, dessen Dienst­ grad dem des Soldaten (2) entspricht Matsch, der; -es, jo. Pl.f u m g. aufgeweichter Boden od. tauender, m it Schlamm vermischter Schnee auf Straßen, Wegen: man versank bis zu den K nöcheln im M.; der Schnee verwandelte sich auf den Straßen schnell in M. matschig /Adj.f umg. 1 . /von Früchten/ durch Fäulnis naß und ohne feste Konsistenz: matschiges Obst; matschige Kartoffeln — 2 . mit Matsch be­ deckt, schlüpfrig: die Waldwege sind im Frühjahr meist sehr m. Matsch|wejfcter, das jo. Pl.j umg. Regen- od. Tau­ wetter mit viel Matsch auf den Straßen matt /Adj./ 1 .1 . schwach, erschöpft, müde (1): sie war ganz m. vor Anstrengung 1.2 . sie lächelte nur m. (müde 2) — 2 . glanzlos: m attes Glas, Gold; seine Augen sind m., sehen m. aus — 3 . von gerin­ ger Leuchtkraft: mattes Licht; matte Farbtöne; das Zimmer war nur m. (schwach 4.2) erleuchtet — 4. nicht überzeugend und daher wirkungslos: ein matter Scherz, Vortrag, Redner; ein matter Ver­ such zur Versöhnung — 5 . /nicht attr./ Schach nach dem zehnten Zug war er m. (besiegt); den Gegner m. setzen (besiegen); (Schach und) m.! /A?isage, daß man den Gegner m it dem folgenden Zug matt setzt/ 4- jmdn. m. setzen (jmdn. handlungs-, kampf­ un fähig machen) Matte, die; -, -n I. aus Naturfasern, Kunststoff bestehende, m eist geflochtene od. grob gewebte Unter­ lage für den Fußboden: die Schuhe auf der M. (Fußmatte) abtreten; den Flur mit einer M. be­ decken — II. vorw. Schweiz. Wiese im Hochgebirge Matten|springen, das; -s, jo. PL/ Skispringen auf Schanzen, die mit Matten aus Kunststoff belegt sind, die den Schnee ersetzen Matt] -glas, das jo. P L/ undurchsichtiges, aber licht­ durchlässig es Glas; -g old , das glanzloses Gold Matthäi [mate:i, .. 8:i] + veraltend bei jmdm. ist M. am letzten (jmd. hat kein Geld mehr; jm d . w ird bald sterben) mattieren /sw. Vb.; hat/ etw. matt (2) machen, den Glanz von etw. beseitigen: Holz durch Beizen m .; m attiertes (undurchsichtig gemachtes) Glas Mattigkeit, die; -, jo. PL; zu matt 1/ Erschöpfung, Entkräftung, das Mattsein: körperliche, hoch­ gradige M.; jmdn. b efällt M. Matt|scheibe, die 1 . leicht mattierte, aber durch­ sichtige Scheibe aus Glas od. Kunststoff im Foto­ apparat zum Einstellen des Bildes — 2 . /in der Verbindung/ um g . vor der M. sitzen (fernsehen) + sa lopp eine M. haben (geistig nicht aufnahme­ fähig, begriffsstutzig sein) Mätzchen, die /PL/ u m g . durchschaubare, törichte Äußerungen, Handlungen, durch die etw. erreicht, jmd. getäuscht werden soll: diese M. kannst du dir sparen!; M. machen
766 mau — Maxime mau /Adj./ umg. 1. jmdm. ist (es) m. jmd. fühlt sich unwohl: vor Hunger ist mir (im Ma­ gen) ganz m. — 2.1 . ein maues (mattes 1.2) Lä­ cheln 2.2 . mit dem Projekt sieht es m. (schlecht 2.1) aus Mauer, die; -, -n aus (Ziegelsteinen und Mörtel od. aus Beton errichtetes Bauteil od. frei stehendes Bauwerk zur Um-, Abgrenzung um ein Grundstück, Gebiet: eine dicke, hohe, niedrige M.; der alte Stadtkern ist noch von einer mittelalterlichen M. (Stadtmauer) umgeben; der Garten, Hof ist durch eine M. begrenzt; eine M. bauen, niederreißen; sie standen wie eine M. (dicht gedrängt und ohne zu weichen) vor den Eingängen; O sich mit einer M. v on Abwehr, Vorurteilen umgeben; die M. des Mißtrauens, des Schweigens durchbrechen; vor einer M. von Haß stehen Mauer| -blümchen, das; -s, - umg. spött. junge weibliche Person, die selten od. nie zum Tan z auf- gefordert wird; -kröne, die Bauw . oberer Abschluß einer freistehenden M auer mauern /sw. Vb.; hat/ 1. etw. aus (Ziegelsteinen und Mörtel bauen: eine Terrasse, Treppe, einen Schornstein m. — 2. umg. 2.1. Skat trotz guter Karten allzu zurückhaltend reizen: beim Skat m. 2.2. B allspiele das eigene Tor mit (fast) allen Spielern verteidigen: die Mannschaft mauerte, statt zu stürmen Mauer) -Segler, der Segler (2) m it braunschwarzem Gefieder und gegabeltem Schwanz; -stein , der zum Bauen verwendeter (.Ziegelstein; -verband, der Bauw . Anordnung, nach der die Steine zu einer Mauer zusammengefügt sind; -werk, das /o. Pl.f etw. aus Ziegelsteinen und Mörtel Gemauertes: altes, lockeres M .; die Dicke des Mauerwerks Maul, das; -(e)s, Mäuler 1 . bes. der Nahrungsauf­ nahme dienende M undöffnung mancher Tiere: das M. des Pferdes, der K uh, eines Karpfens; das weit- aufgerissene M. des Löwen — 2. salopp Mund: der hat ein schiefes M. — 3. /nur im PL/ salopp er hat zehn (hungrige) Mäuler (Kinder 1 .1) zu ernähren + s alopp ein loses, ungewaschenes M. haben (frech reden); das M. halten (nicht reden, sprechen); jmdm. das M. stopfen (jmdn. zum Schweigen bringen); sich über jmdn., etw. das M. zerreißen (schlecht über jmd n., etw. sprechen) ; — jmdm. / Honig ums M. schmieren Maul| -affen /PL) + veraltend umg. M. feil­ halten (mit offenem M und, untätig Zusehen, zu­ hören, gaffen); -beerbaum, der Baum od. Strauch m it schwarzen eßbaren Früchten; Baum od. Strauch m it weißen Früchten und Blättern, die zur Fütterung von Seidenraupen dienen maulen /sw. Vb.; hat/ umg. schmollen (1.1): der Junge maulte, weil er die elektrische Eisenbahn nicht bekam; das Mädchen saß maulend in der Ecke Maul/maul| -esel, der Tier, das eine Kreuzung von Pferdehengst und Eselstute ist; -faul /Adj./ um g . zu träge zum Reden, einsilbig; -held, der umg. groß­ sprecherischer Mensch; -korb, der /PL -körbe/ weit­ maschiges Geflecht, das Hunden und bissigen Pferden vor das Maul gebunden wird; -schelle, die umg. Ohrfeige; -sperre, die /vorw. Sg./ u mg . Ausrenkung des Kiefergelenks: M. haben, kriegen; -tier, das Tier, das eine Kreuzung von Eselhengst und Pferde­ stute ist; -s und Klauenseuche, die jo. PL/ durch Viren hervorgerufene K ra nkh eit der Wiederkäuer und Schweine mit Bildung von Bläschen an M aul, Klauen und Euter; -wurf, der in Gängen unter der Erd e lebendes insefdenfressendes Säugetier mit kur­ zem, dichtem Pelz und schaufelförmigen Vorder­ beinen zum Graben und Wühlen; -wurfshaufen, der vom Maulwurf beim Wühlen aufgeworfener Erd­ haufen Maurer, der; -s, - Handwerker, der Mauerwerk jeder A rt herstellt Maus, die; -, Mäuse 1.1 . in zahlreichen Arten vor- kommendes Nagetier mit kurzen Haaren und langem Schwanz, das in menschlichen Ansiedlungen, in Feldern und Wäldern lebt und als Schädling gilt: eine weiße, graue M .; die Mäuse nagen, knabbern, pfeifen; die M. wird von der Katze gejagt; Mäuse in einer Falle fangen — 2 . /vertrauliche, zärtliche Bez. für ein kleines Mädchen, für die Geliebte/: wo ist denn unsere, meine (kleine) M.? — II. /nur im PL/ salopp Geld (1): wieviel Mäuse hast du noch?; er kratzte seine letzten Mäuse zusammen -j- u m g . weiße Mäuse sehen (Wahnvorstellungen haben); da beißt die M. keinen Faden ab (das ist unabänderlich, dagegen ist nichts zu machen); sch erzh . eine weiße M. (ein Verkehrspolizist); — / Katz und M. mit jmdm. spielen; mit / Mann und M. untergehen mäuschenstill, mäuschenstill [..S9on..] /Adj.; nicht attr./ umg. /emot./ ganz, sehr still: sich m. verhalten; es wurde m. im Raum; er war m. Mäuse[bussard, der meist brauner Bussard, der vor­ wiegend Mäuse jagt Mause zu Maus I .l| -falle,, die Falle zum Fangen von Mäusen in Häusern, Wohnungen: eine M. auf- stellen; -loch, das Eingang zum Bau der Maus mausen /sw. Vb.; hat/ umg. etw. stehlen (1): die Jungen haben Äpfel gemaust Mauser, die; -n jährlicher Wechsel der Federn bei Vögeln: die Vögel sind in der M. mausern /sw. Vb.; hat/ 1. Enten, Hühner m. (sich) (wechseln die Federn) im Herbst — 2 . umg. sich m. sich zu seinem Vorteil entwickeln: sie hat sich in den letzten Jahren sehr, mächtig gemausert mausejtot, mause [tot /Adj./ umg. /emot./: sie war m. (war wirklich, ganz sicher tot 1 .1 ) maus)grau /Adj./ grau wie das Fell einer Maus: ein eleganter mausgrauer Hut, Rock mausig /Adj./ t um g . sich m. machen (keck, vorlaut auftreten) Mausoleum, das; -s, Mausoleen [..le:um, PI. . . e :(o)n] monumentales, prunkvolles Grabmal: das M. Lenins besuchen Maut, die; -, -en süddt. österr. Gebühr für die Benutzung von bestimmten Brücken und Straßen maximal /Adj./ 1 .1 . höchst-, größtmöglich: eine maximale Ausnutzung der Arbeitszeit; die maxi­ male Befriedigung der Bedürfnisse der Bevölke­ rung; aus etw. einen maximalen Nutzen ziehen; die Produktion ist m. zu erhöhen 1.2 . /nicht präd./ der Tank faßt m. (im Höchstfall) dreißig Liter Maximal|profit, der Pol. ök. von den Kapitalisten angestrebter, höchstmöglicher monopolistischer P r o ­ fit: das Streben nach M. Maxfme, die; -, - n Grundsatz, nach dem jmd. sein Denken und Handeln richtet: eine klare, richtige M.; die oberste M. ihres Lebens
Maximum — Medizin 767 Maximum, das; -s, Maxima 1.1 . jo. Pl.j größtes M aß (1.2 .2): ein M. an Leistung vollbringen; etw. erreicht ein M., b leibt unter dem M. 1 .2 . größter Wert (4): die Maxima und Minima der Tempera­ turen, L uftfeuchtigkeit Mayonnaise, die; -n [majoneizo, ..e:zo] mit Salz un d Essig gewürzte, kalte, cremige, dickflüssige Soße aus Eigelb, Öl und Gewürzen bes. für Salate und kalte Fleischspeisen Mäzen, der; -s, -e vermögende Privatperson, die unter Verhältnissen, die keine (umfassende) gesell­ schaftliche Förderung von Kunst, Kultur und Sport aufweisen, m it finanziellen Mitteln Kunst, Künstler od. den Sport fördert: die Rolle eines Mäzens spielen, übernehmen; dazu Mäzenatentum, das; -s, jo. Pl.j Förderung der Kunst, Künstler od. des Sports durch Mäzene Mazurka, die; -s [,.z . .] polnischer Volkstanz im Dreivierteltakt: eine M. tanzen Mechanik, die; - e n 1. jvorw. Sg.j Teilgebiet der Physik, das sich mit dem Verhalten, dem Gleich­ gewicht und der Bewegung der Körper und Systeme (1.1, 1.5) unter dem Einfluß von Kräften befaßt: die klassische, moderne M .; die Gesetze der M. — 2. Mechanismus (1 ): eine einfache, komplizierte M.; die M. in der Uhr, des Fotoapparates; die M. ist nicht in Ordnung — 3 . Mechanismus (2): die M. eines Arbeitsganges Mechaniker, der; -s, - Facharbeiter, der Einzelteile für M aschinen od. technische Geräte herstellt, z u ­ sammensetzt, diese Maschinen und Geräte p rüft und instand hält: er lernt, ist M.; diese Reparatur muß ein M. machen Mechanisator, der; -s, Mechanisatoren Fachkraft für die Betreuung und Bedienung von Maschinen, technischen Einrichtungen in der soz. La ndwirt­ schaft mechanisch jAdj.j 1. jvorw. attr.j durch die Gesetze der Mechanik (1 ) bestimmt, nach den Gesetzen der Mechanik (1) wirkend: mechanische Energie, K a u­ salität, Kräfte; , das mechanische Gleichgewicht; eine mechanische (durch Einwirkung von Körpern 2 od. Kräften auf Körper 2 bewirkte) Abnutzung, Beanspruchung — 2 .1 . maschinell, mechanisiert: etw. im mechanischen Verfahren hersteilen; etw. m. vervielfältigen 2.2 . mit Hilfe eines Mechanismus (1) funktionierend: der mechanische W ebstuhl; mechanisches Spielzeug — 3 . durch häufige Wie­ derholung gleichsam von selbst ablaufend: m ech a­ nische Bewegungen, Handlungen ausführen; m. nach etw. greifen; m. den Kopf wenden — 4 . eine mechanische (ohne Mitdenken auszuführende, gleichförmige) Arbeit, B es chäftigung mechanisieren jsw. Vb. ; hat/; den Produktionspro­ zeß, einen Betrieb m. (in ihm Maschinen, Appara­ turen und Geräte einsetzen, die bis dahin von menschlichen A rb eitsk räften verrichtete Arbeitsgänge ausführen); dazu M echanisierung, die; -, -en jvorw. Sg-I Mechanismus, der; -, Mechanismen 1. K omplex von Teilen einer Maschine, Apparatu r, einer tech­ nischen Einrichtung, in der die Bewegung eines Teiles zwangsläufig auf die anderen Teile übertragen w ird: einen M. konstruieren, entwerfen; einen M. in Bewegung setzen — 2 . selbsttätiger Ablauf funk­ tionell ineinandergreifender Vorgänge in Behörden, Körperschaften, bestimmten System en: das Wirken von Mechanismen im Ablauf von Prozessen; O der M. einer Verwaltung, eines Betriebes mechanistisch jAdj.j alles Geschehen auf aus­ schließlichmechanische (1) Ursachen zurückführend: mechanistische Auffassungen, Denkweisen Meckerer, der; -s, - u m g . jmd ., der (oft) meckert (3); er ist ein unverbesserlicher M. meckern jsw. Vb.; hat/ 1. die Ziege meckert (läßt ihre Stimme hell und abgehackt ertönen) — 2 . la n d s ch . in kurzen, abgehackten hellen Lauten lachen: er meckerte vor Vergnügen, boshaft vor sich hin — 3. umg. kleinlich (und böswillig un­ gerechtfertigte) Unzufriedenheit äußern, nörgeln: er meckert den ganzen Tag; über etw., jmdn. m. M ed aille , die; -n [medaljo] kleine, flache Scheibe aus Metall od. Kunststoff, oft in Form einer Münze, m it einer geprägten bildlichen Darstellung und einer Inschrift, die zum Gedenken an etw. od. als A u s­ zeichnung für eine besondere Leistung dient: eine goldene, silberne, bronzene M.; eine M. prägen; jmdm. eine M. (für etw.) verleihen, überreichen; die M. für ausgezeichnete Leistungen jstaatliche Auszeichnung der DD E/ + das ist die / Kehrseite der M. Medaillen Sport| -gewinner, der; -Spiegel,der bei Wettkämpfen geführte Tabelle, die die Verteilung der M edaillen auf die teilnehmenden Länder anzeigt Medaillon, das; -s, -s [medaljoq, auch medaljo] 1.1 . meist an einem Kettchen getragener Anhänger (3), kleine, flache Kapsel, die ein Bild od. auch ein Andenken enthält: sie trägt ein M. am Hals 1.2 . oft auf Flächen angebrachtes rundes od. ovales Bild(nis) od. Relief: ein M. auf einem Grabmal — 2. K o ch k . kleine, rund ausgestochene Scheibe Fleisch: Medaillons braten, grillen Medikament, das; -(e)s, -e die Heilung fördernder natürlicher od. synthetischer Wirkstoff, A rz n ei: ein wirksames M. verordnen, verabreichen, ein ­ nehmen; dazu medikamentös jAdj.f Med. mit Hilfe von Medikamenten: eine medikamentöse B e ­ handlung Meditation, die; -, -e n das M editieren mediterran jA dj.j dem Mittelmeerraum eigen: die mediterrane Flora und Fauna meditieren jsw. Vb.; hat/ sich in Gedanken ver­ tiefen, ohne die objektive Realität unmittelbar in die Reflexion einzubeziehen: er meditierte über die Ver­ gänglichkeit aller Dinge Medium, das; -s, Medien [ ..ion] 1.1 . etw., das als Träger von Informationen dient: das M. Sprache, Kunst; Rundfunk, Film und Fernsehen als Medien der Massenkommunikation 1.2 . jnur im Pl.j Massenmedien: die gesellschaftliche' Rolle der Medien — 2. Phys. Substanz (in der sich ein physikalischer Vorgang abspielt, abspielen kann): ein dichtes, wäßriges, homogenes M .; das M. Luft, Wasser — 3 .1 . Person, die unter Hypnose steht 3.2 . Person, die angeblich als Vermittler spiritisti­ scher M anipulationen besonders geeignet ist Medizin, die; -, -e n 1. jo. Pl.j Wissenschaft, die sich mit dem Erkennen, der Verhütung, Behandlung und Heilung von K rankheiten befaßt: die gericRt- liche, praktische, vorbeugende M.; die Geschichte der M.; er studiert M.; die Erkenntnisse, Leistun­ gen der modernen M. — 2. Medikament bes. in flüssiger Form: eine wirksame M. verordnen, ver­ schreiben
768 Medizinalrat — mehr Medizinalrat, der /Titel für einen A rzt im staat­ lichen Gesundheitswesen! 1.1 . /in der DDR : Ehren­ titel für verdiente (Zahn)ärzte in einer Leitungs- funktionj 1.2 . jim bürgerL Gesellschaftssystem: Dienstrangbez.j Medizin]ball, der großer, schwerer, nicht elastischer Lederball für gymnastische Übungen Mediziner, der; -s, - a uf einer Hochschule ausge­ bildeter Fachmann auf dem Gebiete der M edizin (1) medizinisch jAdj.f die M edizin (1) betreffend, zur Medizin (1) gehörig: die medizinische Wissen­ schaft; die medizinische Betreuung ist hervor­ ragend Medizin] mann, der /PL -männer; bei Naturvölkern/ einflußreiche Person, die m it magisch-religiösen Mitteln Wahrsagerei und die Behandlung Kranker betreibt Meer, das; -es, -e 1.1 . /o. PL/ die gesamte zusammen­ hängende Wassermasse um die Kontinente der E rd e : das offene, weite, wogende M.; an der Küste des Meeres: das M. liegt spiegelglatt da, wogt, braust; wir fahren ans M.; die Schiffe fahren auf das (offene) M. hinaus; im M. schwimmen, baden; O ein M. (eine sehr große, unübersehbare Menge) vo n Blüten, Fahnen, Häusern 1.2 . bestimmter großer abgegrenzter T eil von 1.1 jbes. in geographi­ schen Bez.f: das Rote M. + dasgibteswie SandamM. Meer] -busen, der größere Meeresbucht; -eng e, die /PL -n/ schmale, vom M eer durchflossene Stelle zwischen Teilen des Festlandes od. zwischen Inseln: die M. v o n Gibraltar Meeres/meeres] -arm , der weit ins Festland hinein­ reichende schmale Bucht (I); -boden, der: auf den M. tauchen; -bucht, die: eine flache, tiefe M.; - forschung, die; -grnnd, der vgl. -boden; -klima, das /o. PI ./ Seeklima; -künde, die jo. PL/ Wissen­ schaft vom M eer, von seiner Beschaffenheit und den Eigenschaften des Meerwassers; dazu -kundlich /A dj.; nicht p räd.j: meereskundliehe Forschungen, Untersuchungen; -leuchten, das; -s, /o. PI ./ nächt­ liches Leuchten des M eerwassers durch Phosphores­ zieren kleiner Lebewesen; -luft, die jo. PI ./: frische, kühle M.; feuchte, milde M. (Luft maritimen Ur­ sprungs) überquert unser Gebiet; -Oberfläche, die jo.. Pl.j; -Spiegel, der /o. PI ./ mittlerer Wasserstand des Meeres, der die Grundlage für Höhenmessungen auf dem Festland bildet: der Ort liegt 600 Meter über dem M.; -Strand, der: am M. Spazierengehen; -Strömung, die beständige Strömung im Meer in ­ folge gleichmäßiger Winde od. anderer Faktoren; - tiefe, die: die M. ausloten; -ufer, das: ein steiles, flaches, felsiges M .; -welle, die Meer/meer| -jungfrau, die weibliche Märchen-, Sagengestalt m it einem Fischschwanz als Unterleib; - katze, die in zahlreichen A rten vorkommender, in Afrik a lebender Affe mit langem Schwanz; -rettich, der jo. Pl.j 1. Kreuzblütler mit langer, scharf schmeckender fleischiger Pfahlw urzel —. 2. (zer­ kleinerte) Wurzel von 1: geriebener M.; Karpfen mit M. essen; -salz, das jo. Pl.j aus Meerwasser gewonnenes, von seinen bitteren Bestandteilen be­ freites Salz (1); -schäum, der jo. Pl.j weißes bis gelblich-graues, poröses M ineral; -schaumpfeife, die Pfeife (II) mit einem K opf aus Meerschaum; - Schildkröte, die im M eer lebende Schildkröte; -s chweincheri, das; -s, - schwanzloses Nagetier mit geflecktem Fell, das in vielen Formen als Versuchs­ tier gezüchtet, aber auch in Wohnungen gehalten wird; -wärts /Adv./ vom Land in Richtung Meer: die Wolken ziehen m.; -wasser, das jo. Pl.j Wasser des Weltmeeres, das einen mittleren Salzgehalt von 3,5 Prozent hat Meeting, das; -s, -s [m i:..] /vorw. D D R / politisch motivierte Zusammenkunft von Vertretern unter­ schiedlicher Richtungen, m eist aus einem aktuellen Anlaß in offiziellem, großem K reis e: ein politisches M.; zu einem M. gehen Mega-, Mega- jauch unbetont; bezeichnet vor M aß ­ einheiten das MillionenfacheI z. B . : Megahertz, Megaohm, Megatonne, Megawatt Megaphon, das; -s, -e m eist elektroakustisches Sprachrohr (1) Megäre, die; -n bösartige, wütende Frau Mehl, das; -s, jo. Pl.j, fachspr. -e 1. pulver- förmiges Produkt des Mahlens von Getreidekörnern, das zur Herstellung von Backwaren dient: weißes, dunkles, feines, grobes M.; M. zum Backen von Brot, Brötchen, K uchen; Mehle unterschiedlicher Qualität — 2. jo. P l.j durch Zermahlen fester Körper entstehende pulverförmige Substanz: Ziegel zu M. zermahlen; aus Fischabfällen M. hersteilen mehlig jAdj.j 1- mit Mehl (1) bestäubt: sie hat ganz mehlige Hände vom Kuchenbacken — 2. /nicht adv.j fein wie M ehl: mehliger Staub; mehlige Säge­ späne — 3 . jvom Fruchtfleisch bestimmter Früchtej nicht sa ftig : mehlige Äpfel, Birnen Mehl] -käfer, der Käfer, dessen Larve, der Mehl­ wurm, sich vorwiegend im Mehl (1) entwickelt und Schaden verursacht; -kleister, der zum Kleben ver­ wendeter Brei aus Mehl (1) und Wasser; -sack, der /PL -sacke/; -schwitze, die K o chk. in Fett leicht angeröstetes und mit Wasser od. Milch vermischtes Mehl (1), womit Soßen od. Suppen angedickt werden: eine helle, dunkle M. anrühren; -speise, die sü d d t. ö st e r r . süße gekochte od. gebackene Speise aus Mehl (1), Milch, Eiern; -tau, der Pflanzenkrank­ heit, die sich in einem schimmelartigen weißen Belag der Blätter zeigt; -wurm, der Larve des Mehlkäfers mehr jindekl.j I. jlndef.pron.j 1 . /drückt aus, daß eine Menge über ein bestimmtes M aß hinausgehtj eine größere als eine bestimmte, erwartete, übliche Menge: jsubst.j er verlangt (immer, viel) m. (als wir ihm geben können); das hat m. gekostet, als wir annahmen; das ist m. als man erwarten kann; darf es etwas m. sein?; jadj.j er hat (viel) m. Geld, Bücher als wir, als du denkst — 2 . /drückt aus, daß jmd. jmdm. wichtiger, bedeutender ist als jmd. anderes/: er gilt ihm m. als alle anderen II. /Adv.j 1. jKomp. zu sehr, viel (II); drückt aus, daß etw. über ein bestimmtes Ausm aß hinausgehtj in höherem, stärkerem M aße: er hat sich m. dar­ über geärgert als sie; ich friere m. als du; du mußt dich m. schonen; du mußt m. (besser) aufpassen — 2. /drückt aus, daß eine von zwei Eigenschaften desselben Objekts dominiertj: die Kiste ist m. lang als breit; er ist m. Wissenschaftler als praktischer Arzt — 3 . / m. als -f- Prädikatsnomen; drückt eine Verstärkung aus/: das Ergebnis war m. als (äußerst, sehr) dürftig — 4 . / verneinende, einschränkende Wörter + m.; drückt aus, daß ein Zustand, Vor­ gang nicht länger, nicht weiter bestehtj: sie ist nicht m. berufstätig; ich mag davon nichts m. hören noch sehen; es besteht keine Hoffnung m.; sie
Mehr — Meilenstein 769 haben kaum m. (kaum noch) Hoffnung; landsch., bes. süddt. österr. es gab nur m. (nur noch) geringe Unterschiede — 5 . /dient zur Umschreibung des Komp, von Ad)., Part., Adv., von denen ein Komp, nur schwer od. nicht zu bilden ist/ : er sucht eine ihm m. zusagende Arbeit; das Regal muß etwas m. links angebracht werden + m. und m., immer m. (in steigendem, zunehmen- dem M aße); m. oder weniger, minder (in bestimm­ tem Maße, im großen und ganzen); um so m., als (besonders auch, weil 1, Humal); verhüll, er ist nicht m. (er ist gestorben); umg. nicht m. können (am Ende seiner Kräfte sein) Mehr, das; -(s), jo. PI ./ ein M. an etw. eine zusätz­ liche Menge von etw. : das fordert ein M. an Arbeit, Kosten; ein M. an Licht könnte das Auge nicht ertragen Mghr/mehr| -arbeit, die /o. Pl.j 1.1 . über ein be­ stimmtes Quantum hinausgehende, zusätzliche A rbeit: das bedeutet M. für mich 1.2. Pol. Ök. über die notwendige A rb eit hinausgehende A rb eit, die sich im Mehrprodukt verkörpert; -aufwand, der vgl. -a rbeit (1 .1 ); -bedarf, der vgl. -arbeit (1 .1 ); -deutig /Ad)./ mehrere Deutungen zulassend: ein ironischer, mehrdeutiger Titel; der Satz ist m.; seine Ant­ wort war m.; -dimensional /Adj./ mehrere Dimen­ sionen (1 *1 ) aufweisend; -einnahme, die über die zu erwartenden Einnahmen hinausgehende E in ­ nahme mehren jsw. Vb.; hat/ 1.1 . etw. m. dafür sorgen, daß etw. zunimmt, sich steigert: den gesellschaft­ lichen Reichtum, den Wohlstand m.; seinen Ein­ fluß auf etw. m. 1 .2 . sich m. sich vermehren (1 .2): die Anfragen, Anrufe, Klagen mehrten sich mehrere /Indef.pron.; Pl.j einige (1, 3), ein paar, mehr als ein od. zwei: /ad)./ es waren m. Personen anwesend; m. Kollegen trafen sich auf der Tagung; m. Stunden warten; ein Wort mit mehreren Be­ deutungen; die Bedeutungen mehrerer Wörter; Math, eine Gleichung mit mehreren Unbekann­ ten"1; jsubst./ m. (von ihnen) ergriffen das Wort mehrerlei, mehrerlei /indekl. Indef.pron./ allerlei: Iad)./ m. Typen sind zu beobachten; jsubst.j es ist m. im Spiele mehrfach /Ad).; nicht präd.j 1. mehr als ein- od. zweifach: ein m. gefaltetes Stück Papier; ein Doku­ m ent in mehrfacher Ausfertigung; in mehrfacher Hinsicht — 2 . wiederholt, mehrmalig: er ist mehr­ facher W eltmeister im Skilanglauf; m. (mehrmals) wurde sein Name erwähnt; er war schon m. vor­ bestraft Mehr/mehr| -familienhaus, das größeres H aus mit mehreren Wohnungen; -farbig /A d )./ in, mit mehre­ ren Farben: mehrfarbige Abbildungen, Tafeln Mehrheit, die; -, -e n 1.1 . die zahlenmäßig größere Gruppe (1.1) gegenüber einer kleineren: die über­ wiegende M. der Mitglieder; die / absolute, / relative M.; die M. stimmte dafür 1.2 . /o. Pl.j in der M. (zahlenmäßig überlegen) sein Mehrheits] -beschluß, der Beschluß auf Grund der Entscheidung der Mehrheit: sich einem M. fügen; -Wahlrecht, das /o. P l.j Wahlrecht, bei dem der­ jenige Kandidat als gewählt gilt, der mehr als 50 Prozent der Stimmen od. mehr Stimmen als jeder andere erhalten hat mghr/Mehrl -jährig \Adj.; nur attr.j mehrere Jahre dauernd: ein mehrjähriger Auslandsaufenthalt; - kämpf, der /o. Pl.j bestimmte sportliche Dis zip li­ nen, die in einem Wettkampf als Einheit gewertet werden; -kosten, die /PI./ über die erwarteten Kosten hinausgehende Kosten (1.1); -malig /Adj.; nur attr.j mehr als zweimal, wiederholt: nach mehrmaligem Klopfen wurde die Tür geöffnet; -mals /Adv./ mehr als zweimal, wiederholt: es hat bereits m. geklingelt; -produkt, das P o l. ö k . Teil des Gesamt­ produkts, der den Überschuß über die für die u n ­ mittelbaren Produzenten notwendigen Konsumtions­ mittel und den Bedarf für verbrauchte Produktions­ mittel bildet; -sprachig /A d j./1. /nicht adv./ in zwei od. mehreren Sprachen abgefaßt: ein mehrsprachiges (Wörter)buch — 2 . er wuchs m. (in einer Um­ gebung, in der zwei od. mehrere Sprachen gesprochen werden, die er von klein auf gelernt hat) auf; -spurig /A dj./: eine mehrspurige Straße (Straße mit zwei od. mehreren Fahrspuren); -stellig /Adj.; nicht adv./: eine mehrstellige Zahl (Zahl mit mehreren Stellen 3.2); -stimmig /Adj./ 1 .1 . /nicht adv./ ein mehrstimmiger (für mehrere Stimmen 2.2 gesetzter) Chorsatz 1.2 . m. (zwei od. mehrere Stimmen 2.2 gemeinsam) singen; -stockig /A dj./ mehrere Stock­ werke aufweisend: ein mehrstöckiges Gebäude; -Stufenrakete, die mehrstufige Rakete; -stufig /A dj.; nicht adv./ mit mehreren Stufen (3): eine mehr­ stufige Rakete; -stündig /Adj.; nur attr./ mehrere Stunden dauernd;, -tägig /Adj.; nur attr.j mehrere Tage dauernd; -teilig /A dj.; nicht adv.j aus mehre­ ren Teilen bestehend Mehrung, die;- -, - e n jvorw. Sg.; zu mehren 1.1/: die ständige M. des gesellschaftlichen Reichtums; die M. des gemeinsamen Besitzes 'Mehr|wert, der jo. Pl.j Po l. Ök. vom Kapitalisten unentgeltlich angeeigneter Wert (1), den der Lohn­ arbeiter im kap. Produktionsprozeß über den W ert (1) seiner Arbeitskraft hinaus schafft Mehrwert| -rate, die P o l . Ök. in Prozenten aus­ gedrücktes Verhältnis des Mehrwerts zum vor- geschossenen variablen K apital od. der Mehrarbeit zur notwendigen Arbeit; -Steuer, die jo. Pl.j, W irt- s ch . /Form der Umsatzsteuer in kap. Staaten/; -theorie, die /o. PI ./ Pol. Ök. von Marx geschaffene wissenschaftliche Lehre vom M ehrwert mehr/Mehr| -wöchig /Adj.; nur attr.j mehrere Wochen dauernd; -zahl, die /o. PL/ 1. Gramm. Plural — 2 . Mehrheit: die M. der Anwesenden war einverstanden Mehrzweck| -gebäude, das Gebäude, das für mehrere Zwecke genutzt werden kann; -gerät, das vgl. -gebäude; -kleidung, die vgl. -gebäude meiden, mied, hat gemieden jmdn., etw. m. sich von jmdm ., etw. fernhalten: jmdn., jmds. Gesell­ schaft m.; einen Ort m.; den Alkohol, scharf gewürzte Speisen m.; er mied es (vermied es), sie zu treffen Meierei, die; -, -en landsch. Molkerei Meile, die; -, - n /alte Maßeinheit der Länge, die je nach ihrer Bestimmung eine verschiedene Größe hatte/; / z. B . Seemeile - f umg. etw. stinkt sieben Meilen gegen den Wind (etw. macht sich weithin durch aufdringlichen Ge­ ruch bemerkbar) Meilen/meUen| -stein, der 1. Stein, der früher an Straßen und Wegen die Entfernung zwischen den Orten in Meilen angab — 2 . die sportlichen, beruf­ lichen Erfolge bildeten Meilensteine (Markierungen
770 meilenweit — Meister eines Abschnittes, Höhepunkte) in seinem Leben; - weit /Adj.; nicht präd./ sehr weit: die Detonation konnte man m. hören Melier, der; -s, - 1 . m it einer Schicht Erde bedeckter Holzstoß, in dem das Holz bei stark verminderter Luftzufuhr schwelend verkohlt: im W alde einen M. errichten — 2 . Atomreaktor mein /Poss.pron.; Mask. u . Neutr.; Fern.: meine; auch meinige; ordnet etw., jmdn. dem Bereich der eigenen Person zu/: /adj./ m. Hut, Auto, Buch; m. lieber Hans! jAnrede, bes. in Briefen/; meine Damen und Herren! /Anrede/; das ist meine Bahn (die Bahn, mit der ich gewöhnlich fahre); umg. ach, du meine Güte! /Ausruf der Bestürzung, der Erregungp; jsubst.j ich werde das Meine (meinen Teil) dazu tun; die Meinen (meine Angehörigen 1) + m. und dein verwechseln Meineid, der; -(e)s, -e [. .n |ait] auf eine wissentlich falsche.Aussage abgelegter Eid: einen M. schwören; dazu meineidig /Adj.j: er ist m. geworden (er hat einen M eineid geschworen); er ist m. meinen /sw. Vb.; hat/ 1.1 . etw. m. einer bestimm­ ten Meinung, Ansicht, A uffassung sein: wir m., daß wir im Recht sind; er meint das auch; er sagt, was er meint; meinst du das im Ernst? 1.2. etw. annehmen, glauben: er meinte, man würde ihm glauben; meinst du, du könntest sie ändern?; ich meinte, ein Geräusch zu hören, der Sache e nt­ gehen zu können — 2.1 . jmdn., etw. m. jmdn,, etw. (bei seinem Tun, Beden) im Sinn, im Auge haben: du bist damit gemeint; ich meine das wört­ lich; was meinen Sie damit (was wollen Sie damit sagen, andeuteri)1*; so war das nicht gemeint 2.2 . es gut, nicht böse, es ehrlich m. (gute, ehrliche Ab­ sichten haben); er meint es gut mit dir (er will dein Bestes) ; die Sonne meint es gut (scheint kräftig) — 3 . etw. bemerken (2): „ich finde das auch“, meinte er; wie, was meinten Sie? meiner /Gen. vom Pers.pron. ich/ s. ich meinerseits /Adv./ vgl. deinerseits m einesgleichen /indekl. Pron./ vgl. deinesgleichen meinethalben /Adv./ v e ra lten d vgl. deinethalben meinetwegen /Adv.; Pers.pron. meiner + wegen/ 1. vgl. deinetwegen — 2. /drückt eine Zustimmung aus/ : „darf ich mit dem Auto mitfahren?“ „Meinet­ wegen“ (ich habe nichts dagegen); m. (von mir aus) macht, was ihr wollt meinetwillen /Adv./ v e ra lten d vgl. deinetwillen meinige, Mejnige, der, die, das /subst. Poss.pron. zu mein/ geh. der, die, das meine; / auch deinige Meinung, die; -, - e n persönliches Urteil (2) über etw., jmdn.: eine eigene, andere, vorgefaßte, weit­ verbreitete M.; die allgemeine, / öffentliche M.; eine, seine M. äußern, vertreten; er änderte seine M.; Meinungen (über etw.) austauschen; sich eine M. (zu etw., über etw., jmdn.) bilden; was ist deine M. dazu?; ich bin der, folgender M. (ich meine 1.1); m it jmdm. einer (der gleichen) M. sein; die Meinungen (dazu, darüber) waren unterschied­ lich, geteilt; er beharrte auf seiner M.; meiner, seiner M. nach ist er im Irrtum; jmdn. um seine M. bitten + umg. jmdm. die M. sagen (jmdm. nachdrück­ lich sein Mißfallen klarmachen) Me|nungs| -äußerung, die 1. das Äußern einer Meinung: freie, unbefangene M.; Freiheit der M. (Meinungsfreiheit) — 2 . geäußerte Meinung; -aus - tausch, der: ein brieflicher, freundschaftlicher, offener M.; -hildung, die: eine kollektive M.; Funk und Presse als Instrum ente öffentlicher M .; - forschung, die Untersuchung der Meinungen und Verhaltensweisen eines repräsentativen Personen­ kreises z u wichtigen gesellschaftlichen Problemen, um dara us verallgemeinernde Schlußfolgerungen zu ziehen, Demoskopie; -freih cit, die /o. P L/ Recht auf freie Meinungsäußerung: M. fordern, garantieren; - streit, der Diskussion, in der sich unterschiedliche Meinungen gegenüberstehen: einen M. (um kün st­ lerische Probleme) führen; ein heftiger M. ist ent­ brannt; -Umfrage, die Befragung im Rahmen der Meinungsforschung; -Verschiedenheit, die /vorw. P l.j 1.1 . Unterschiedlichkeit od. Gegensätzlichkeit der Meinungen: es bestehen große Meinungsver­ schiedenheiten unter, zwischen den Konferenz­ teilnehmern; Meinungsverschiedenheiten ausglei- chen, beseitigen 1 .2. verhüll, meist leichterer Streit: unter den Familienmitgliedern gab es immer wieder Meinungsverschiedenheiten Meise, die; -, -n in zahlreichen Arten vorkommen­ der, kleiner, gewandter Singvogel + landsch., bes. berl. salopp eine M. haben (ein bißchen verrückt sein) Meißel, der; -s, - keilförmig zugespitztes, scharfes Werkzeug, bes. zur Bearbeitung von Stein und Metall meißeln jsw. Vb.; hat/ 1.1 . etw. mit dem Meißel herstellen: eine Plastik, Statue m. 1 .2 . etw. in etw. m. etw, m it einem M eißel in etw. eingravieren \ eine Inschrift in den Grabstein m. meist / / auch meistens/ I. /Indef.pron./ 1 . /drückt den quantitativ größten A nteil im Vergleich zu anderen aus/: /adj./ er hat die meisten Bücher, die meiste Zeit (von uns allen) — 2 . /drückt den größten Teil einer Gesamtheit, die Mehrheit a u s/: /subst./ die meisten (der Gäste, vo n uns) waren schon gegangen; das meiste davon habe ich schon wieder vergessen; /adj./ die meisten Gäste brachen gegen Morgen auf; er macht uns die meisten Sorgen — H . /Adv./ 1. am meisten /Superl. zu sehr, viel (II)/ 1.1 . im höchsten Grade, stärksten Maß: über ihn habe ich mich am meisten ge­ ärgert; sie ist am meisten zu bedauern 1 .2 . /dient zur Umschreibung des Superl. von Adj., Part., von denen ein Superl. nur schwer od. nicht zu bilden ist/: der am meisten diskutierte Fall; er ist der am meisten Geschädigte von allen — 2. mei­ stens : er kommt m. erst gegen Abend Me|st/me|st| -begünstigung, die W irtsch . Ver­ pflichtung eines Staates, dem Vertragspartner bei der Behandlung von dessen Waren und Staats­ angehörigen dieselben Vergünstigungen einzuräum en wie dem auf seinem Territorium jeweils am besten behandelten Staat; -bietend /Adj.; vorw. adv./: etw. m. versteigern (demjenigen, der das höchste Angebot macht, verkaufen) meistens /Adv.; / auch meist/ im allgemeinen, fast immer: m. kommt er zu spät meistenteils /Adv./ meistens: m. hat er recht Meister, der; -s, - 1 . Facharbeiter, Handwerker, der auf Grund einer abgelegten staatlichen Prüfung be­ rechtigt ist, einen Handwerksbetrieb seines Berufes zu leiten und Lehrlinge auszubilden od'. als 1Lei- ter (1), Organisator eines Bereiches der Produk­ tion in einem Betrieb tätig zu sein: er ist M. ge-
Meisterbereich — meliert 771 worden; er g eht bei einem guten M. in die Lehre; die Taktstraße, die LehrlingsWerkstatt wird von einem M. g eleitet — 2 .1 . großer Könner, hervor­ ragender Fachmann: er ist ein M. seines Faches, ein M. der Sprache, der Verstellung 2.2 .1 . großer Künstler, bes. in der Musik und bildenden Kunst: die Gemäldegalerie der alten M.; ein unbekannter italienischer M. 2 .2 .2 . bedeutender Künstler , Wissen­ schaftler mit einem K reis von Anhängern, Schülern 2.8 . S p or t Sieger in einer Meisterschaft (2.1): er, die Mannschaft wurde M. der DDR im Fechten, Bob­ fahren; (Verdienter) M. des Sports /Ehrentitel für einen verdienten Sportler in der DDJRf — 8. um g., oft scherzh. /als Anrede für einen Mann, meist für jmdn., der einem nicht (namentlich) bekannt ist/: na M., wie geht’s? Meister| -bereich, der fa ch sp r . von einem Meister (1) geleiteter Bereich innerhalb der Prod uk tions­ abteilung eines Industriebetriebes: die Abteilung ha t fünf Meisterbereiche; -brief, der Urkunde über die abgelegte M eisterprüfung meisterhaft fAdj.f hervorragend, vollendet: eine meisterhafte Aufführung; ein meisterhafter Wurf, Sprung; sein Vortrag ist m.; etw. m. beherrschen, können; sich auf etw. m. verstehen Meister| -hand, die /in der Verbindung! von M.: eine von M. (von einem großen Künstler) geschaffene Plastik; -Masse, die Gruppe ausgewählter Künstler, die von einem namhaften Künstler, Pädagogen einer Musikhochschule, einer Kunstakademie unterrichtet w ird; -leistung , die fvorw. Sg./ hervorragende, voll­ endete Leistung (1): dieser Rom a nist eine epische M. meisterlich /A d j./ meisterhaft: etw. m. beherrschen; eine meisterliche Arbeit meistern fsw. Vb.; hat/ 1.1 . etw. gut bewältigen: Schwierigkeiten, Probleme, schwere Aufgaben m .; die Situation m.; jeder muß das Leben m. 1 .2 . seine Erregung, Leidenschaften, seinen Zorn in. (zügeln, bezwingen) — 2 . etw. meisterhaft beherr­ schen: sein Fachgebiet m. Me|ster|prüfung, die staatliche Prüfung, durch die jmd. die Qualifikation als Meister (1) erreicht: die M. als Tischler, Bäcker, Maler ablegen Meisterschaft, die; -, -e n 1. fvorw. Sg.j meister­ haftes Können: sprachliche, handwerkliche, v o ll ­ endete M.; der Pianist brachte es zu hoher M.; er stellte seine M. unter Beweis — 2. Sport 2.1. fvorw. Pl.f periodisch stattfindender Wettkampf, bei dem der beste Sportler, die beste Mannschaft einer Disziplin den Titel ,Meister' erhält: die M. findet in K statt 2.2 . Sieg in 2.1: um die M. kämpfen Meisterschaftsspiel, das fvorw. Pl.f Sp o rt Spiel, Wettkampf um die M eisterschaft (2.2) Me|ster| -Schüler, der Künstler, der von einem nam­ haften Künstler, Pädagogen besonders unterrichtet, gefördert wird, Angehöriger einer Meisterklasse; - stück, das fPl. -e/ 1. von einem Gesellen für die Meisterprüfung angefertigte Arbeit — 2 . fvorw. Sg.f Meisterleistung: das war ein M. der Diplomatie, an Überzeugungskunst; <0> iron. da hat sie sich wieder mal ein M. (eine Dummheit) geleistet; - titel, der Sport Titel eines Meisters (2.3): die Mannschaft sicherte sich den M.; er holte sich drei M.; um den M. kämpfen; -werk, das 1. her­ vorragendes Kunstwerk: literarische, künstlerische Meisterwerke — 2. fvorw. Sg.f Meisterleistung: diese handwerkliche Arbeit ist ein M. meist [genannt fA dj. ; nur attr.f: sie war die meist­ genannte (in den Medien am häufigsten erwähnte, gefeierte) Filmschauspielerin des Jahres Melancholie, die; -, fo. Pl.f [..qk o ..] von (an­ haltend) großer Traurigkeit gekennzeichneter Ge­ mütszustand :jmd. ist voller M.; er verfiel in tiefe M. Melancholiker, der; -s, - [ . .q k o ..] melancholischer Mensch melancholisch fAdj.f [..q k o ..] zu Melancholie neigend, Melancholie zeigend: er ist m. Melange, die; -, -n [.. Id:3(9), P I ... 3on] 1. Mischung aus gerösteten und kandierten Kaffeebohnen — 2 . Gewebe aus verschiedenartigen Fasern mit dem Effekt einer Mischfarbe Melde, die; -, fo. Pl.f in mehreren Arten vorkommen­ des Unkraut mit spitz zulaufenden, an der Unter­ seite oft mehlig bestäubten Blättern melden, meldete, hat gemeldet 1 . etw. öffentlich be­ kanntgeben: der W etterdienst meldet ein heranzie­ hendes Hoch; die Zeitungen, Theater m. einen B e­ sucherrekord — 2 .1 .1 . (offiziell, dienstlich) der zu­ ständigen Stelle etw. zur K enntnis bringen, m it- teilen: dem Abteilungsleiter den Abschluß einer Arbeit, einen Wegeunfall m.; der Polizei einen Autounfall, Einbruch m. 2 .1 .2 . sich krank, gesund m. (mitteilen, d aß man krank-, gesundgeschrieben ist); jmdn., sich polizeilich m. (jmdn., sich bei der Polizei anmelden) 2.1 .8 . die Sekretärin meldete Herrn N (kündigte Herrn N als Besucher an) 2.2 . jmdn. zu, für etw. m. jmdn. zur Teilnahme an etw. anmelden: einen Jugendlichen zur Jugendweihe, 30 Teilnehmer für den Dampferausflug m.; sich für, zu etw. m. (sich zur Teilnahme an etw. bereit­ erklären); sich (freiwillig) zum E rnteeinsa tz, als Betreuer für etw., als Teilnehmer am Sprach­ kursus m. — 8. sich m. 8.1 . mitteilen, daß man zur Stelle ist: melde dich bitte im Sekretariat; fbei Telefongesprächen/ Teilnehmer meldet sich nicht (nimmt nicht ab); Teilnehmer, b itte m.! /M it­ teilung, Aufforderung der Vermittlungf 3.2 . er hat sich nach unserer Abfahrt nicht mehr gemeldet (nichts mehr von sich hören lassen) 3.3 . sich bemerk­ bar machen: er meldete sich mit leisem Klopfen an der Tür; u mg . etw. meldet sich: nach längerer Pause hat sich sein Heimweh wieder gemeldet 3.4 . (durch Handzeichen i n der Schule) ums Wort bitten: sich (zur Diskussion) m. -b salopp nichts zu m. (zu bestimmen 1) haben; — sich zur / Stelle m.;sich zu / Wort m. Melde/melde| -pflicht, die fo. Pl.f Pflicht jedes Bür­ gers, seinen Wohn- od. Aufenthaltsort, Pflicht jedes Arztes, das Auftreten bestimmter Krankheiten den zuständigen Behörden zu melden; -pflichtig /A d j.; nicht adv.f der Meldepflicht unterliegend: jedes A uf­ treten von Ruhr, Typhus ist m.; -stelle, die umg. Einwohnermeldestelle Meldung, die; -, -e n 1. das Melden (3.4): es wird um M. zur Diskussion gebeten — 2 .1 . etw., das gemeldet (1) wird: eine M. bestätigen, dementieren; die neuesten Meldungen (Nachrichten 2) besagen . . . 2.2 . etw., das gemeldet (2.1.1) wird : eine M. über­ bringen, erhalten, weiterleiten; M il. dem Vor­ gesetzten M. machen, erstatten 2.3 . Mitteilung über jmds. geplante Teilnahme an etw.: für die Olympischen Spiele ging en bereits Meldungen aus vielen Ländern ein meliert fAdj.f zwei- od. mehrfarbig gesprenkelt: eine 50 Wörterbuch
772 Melioration — ^Mensch (grün und weiß) melierte Jacke; melierte (gespren­ kelte) Emaille; m eliertes (angegrautes) Haar Melioration, die; -en nachhaltige Verbesserung ungünstiger Eigenschaften des Bodens durch mecha­ nische, chemische od. biologische M aß n ah m e n: die M. v on Ödland vornehmen; dazu meliorieren /sw. Vb.; hat/: Ödland m. Melfsse, die; -n zu den Lippenblütlern gehörende Heil- und Gewürzpflanze m it nach Zitrone duften­ den Blättern Meljssen|geist, der jo. P L / Destillat aus H eil­ kräutern, vorwiegend aus M elisse Melkjanlage, die L a nd w . technische Anlage zum maschinellen M elk en von Kühen melken (er melkt), melkte, hat gemolken, auch gemelkt 1. ein Tier m. einem milchgebenden Tier durch sachgemäßes Ausüben von Zug und Druck auf die Zitzen m it den Händen od. m it Hilfe einer Melk maschine Milch entziehen'. Kühe, Schafe, Ziegen m .; Kühe mit der Hand, elektrisch m. — 2. /nur im Präs./ die Kuh melkt (gibt Milch); eine melkende (milchgebende) Kuh Melker, der; -s, - landwirtschaftlicher Facharbeiter, der Binder melkt und pflegt Melk|Schemel, der einbeiniger, beim M elken be­ nutzter Schemel Melodie, d ie; -n [ .. i :an] künstlerisch geformte Folge von Tönen: die M. zum Text summen, spielen; altbekannte, beliebte Melodien (Musik-, Gesangs­ stücke) Melodik, die; /o. PI ./ 1. der melodische (2) Teil der M usik: Rhythmik und M. — 2. Lehre von 1 melodiös /A dj.f wohlklingend: der zweite Satz dieser Sinfonie ist sehr m. melodisch /A dj./ 1 . wohlklingend: eine warme, melodische Stimme — 2, /nicht präd./ die Melodie betreffend: ein m. akzentuierter Rhythmus Melodrama, das 1. gesprochene Dichtung mit be­ gleitender Musik — 2. spött. leidenschaftliche Aus­ einandersetzung in theatralischer Form: in der Familie H spielte sich ein M. ab; dazu melo­ dramatisch /A dj.f Melone, die; -n 1. zu den Kürbisgewächsen ge­ hörende, in verschiedenen Arten kultivierte, rankende Gemüsepflanze — 2- große kugelförmige Frucht von 1 m it sehr saftigem Fruchtfleisch, das roh gegessen wird — 3., u m g , runder, steifer Herrenhut: er trug eine schwarze M. Membran, die; -en 1. Elektrotechn. sehrdünne elastische Platte od. straff gespannte Folie bes. aus Metall, Plast zur Übertragung von Schallwellen: die M. des Telefons, Mikrofons — 2. Biol. Zell­ wand mit abschließender Funktion — 3 . Phys. C hem . S toff (3.2) von flächenhafter Ausdehnung, der nur bestimmte Stoffe aus einer Lösung, nur Ionen durchläßt Membrane, d ie; -n s. Membran Memme, die; -n u m g . Feigling: du (feige) M.! Memofren, die /PI./ [memöauan] schriftliche Dar­ stellung von Erinnerungen aus dem eigenen Leben: seine M. schreiben; die M. eines Diplomaten Memorandum, das; -s, Memoranden, auch Memo­ randa Denkschrift, bes. zu politischen Fragen memorieren /sw. Vb.; hat/ etw. m. sich etw. durch (lautes) Wiederholen fest einprägen: eine Red e, einen Text m. Menage, die; -, -n [. .a :30] kleiner Ständer mit Ge­ fäßen für Gewürze, Essig und Öl Menagerie, die; -, -n [..a,?p.., PI. ..i:on] scherzh.: du hast ja eine ganze M. (Sammlung verschiedener Tiere) ! Menetek el, das; -s, - (geheimnisvolles) Anzeichen drohenden Unheils Menge, die; -, - n 1.1 . unbestimmte, große Anzahl von Personen, Sachen, viele: eine M. Zuschauer, Leute; eine M. Kinder haben; eine M. Bücher wurde, wur­ den verkauft; eine M. silberne, silberner Löffel l . 2. eine M. viel (1.2): das kostet eine M. Geld; er bildet sich eine M. darauf ein; du kannst eine M. von ihm lernen; Obst in Mengen (sehr viel Obst) ernten — 2 . zähl-, wägbarer, nicht immer genau be­ zeichnter Teil eines Stoffes od. relativ bestimmte A n ­ zahl der Exemplare von etw., Quantum: die vorge­ schriebene M. beachten; er kaufte die doppelte, dreifache M. v o n der Ware; kleinste Mengen Arsen wirken tödlich — 3 . /o. PI ./ große Ansammlung von Menschen: eine unübersehbare, begeisterte, wartende M .; wir drängten, schoben uns durch die M. (bei der Demonstration) — 4 . M ath. Zusam­ menfassung bestimmter, wohlunterschiedener Objekte unserer Anschauung od. unseres Denkens zu einem Ganzen: die M. der ganzen, natürlichen Zahlen; (un)endliche Mengen + u m g . in rauhen Mengen (in großer Anzahl); jede M. sehr viel: wir hatten jede M. Probleme mengen /sw. Vb.; h at/1.1. zwei od. mehrere körnige, stückige od. flüssige Stoffe, Substanzen zu einem Ge­ menge vereinigen: Mehl und Wasser (zu einem Teig) m. ;ZementundSand m. 1.2. etw. in, unter etw. m. etw. in etw. geben und es damit (zu einer Masse) ver­ einigen: Zitronat in, unter den Teig m.; eins ins andere m. — 2. sich in etw. einmengen, -mischen: er wollte sich nicht in die Streitigkeiten m. Mengen/mengen| -lehre, die fo. PI ./ Teilgebiet der Mathematik, das die Eigenschaften und gegenseitigen Beziehungen der Mengen (4) untersucht; -mäßig /A dj.; nicht präd./ hinsichtlich der Menge (2): ein m. qualitativ gutes Angebot an Frischgemüse Meningitis, die; -, /o. PI ./ Med. Hirnhautent­ zündung Meniskus, der; -, Menisken Med. nicht geschlosse­ ner Bing aus Knorpel im Kniegelenk Mennige, die; -, / o. P L / aus Bleioxid hergestellte rote Farbe, die bes. als Schutzanstrich gegen Bost ver­ wendet wird Mensa, die; Mensen einer Hochschule angeschlos­ sene Speisegaststätte, in der die Studenten verbillig­ tes Mittagessen erhalten Mensch, der; -en, -en 1.1 . jo. PI ./ das höchstent­ wickelte, m it Bewußtsein, der Fähigkeit zu denken und z u sprechen ausgestattete Lebewesen, das gesell­ schaftlich lebt und arbeitet und die Welt nach dem Grad seiner Erkenntnis planmäßig verändern und gestalten kann: der aufrechte Gang des Menschen; das Denken, Fühlen, Handeln des Menschen; das Bewußtsein, die schöpferischen Kräfte, die Würde des Menschen; der M. verändert die Natur; die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen beseitigen; die Sorge um den Menschen in der sozialistischen Gesellschaft 1.2 . Person (1 .2): ein anständiger, ernster, gesunder, guter, kluger, kranker, ordentlicher, sympathischer, zuverlässi­ ger M.; alle friedliebenden Menschen; einem Men­
2Menscli — M entalität 773 sehen glauben, vertrauen; einen Menschen bewun­ dern, lieben, hintergehen; für einen Menschen sor­ gen, eintreten; den Umgang mit anderen Menschen pflegen, meiden; über einen Menschen urteilen; Tausende von Menschen demonstrierten; s a l o p p /in der Anrede/ M., paß doch auf!; M. Meier! /A us­ ruf des Erstaunens/ + mit jmdm. von M. zu M. (ohne konventionelle Schranken) reden; kein M. (niemand); u m g . auch nur ein M. sein (wie jeder Mensch auch Schwächen, Fehler haben); (gar) kein M. mehr, nur noch ein halberM.sein(völligerschöpft sein);umg.scherzh. sich wie der erste M. benehmen (sehr unbeholfen sein); — / Himmel und Menschen; jmd. ist eine / Seele von M., von einem Menschen 2Mensch, das; -es, -er s a l o p p /von einer negativ bewerteten weiblichen Person/ : so ein faules, lieder­ liches M .!; wo treibt sich das Mensch nur herum! Menschen/menschen zu 1Mensch| -affe, der in mehreren Arten vorkommender, zu den Primaten gehörender großer, schwanzloser, meist Bäume be­ wohnender Affe, der in halbaufrechter Haltung auf dem Boden gehen k a n n : Schimpanse, Gorilla, Orang-Utan gehören zu den Menschenaffen; -alter, das Zeitspanne, die die durchschnittliche Lebenszeit eines Menschen umfaßt', etw. ist ein M. her, liegt ein M. zurück; -bild, das /o. PL / die jeweiligen gesell­ schaftlichen Verhältnisse widerspiegelnde Vorstellung vom Wesen der M enschen: das humanistische M.; das M. des Sozialismus; -feind, der jmd., der sich enttäuscht, verbittert von den Mitmenschen zurück­ gezogen hat, sie meidet, verachtet, Misanthrop; - feindlich /A dj./ inhuman, unmenschlich: etw. als einen menschenfeindlichen Akt anprangern; eine menschenfeindliche Ideologie; -fresset, der umg . Kannibale; -freundlich /A dj./ den Menschen wohl­ gesinnt, seinen Mitmenschen gegenüber grundsätzlich wohlwollend: seine menschenfreundliche Gesin­ nung; ein menschenfreundliches Verhalten; er war sehr m .; -führung, die /o. PL/ (Art der) Leitung (2) und Erziehung von Menschen als Bestandteil der Leitungstätigkeit, die in ihren Zielsetzungen vom Charakter der Gesellschaftsordnung geprägt ist: die Prinzipien der sozialistischen M .; -gedenken /in der Verbindung/ seit M. soweit sich Menschen erinnern: das ist seit M. nicht passiert; -gestalt /in der Ver­ bindung/ eine B estie in M. (ein bestialischer M ensch); -gruppe, die; -hand /in den Verbindungen/ von, durch M. von, durch Menschen: etw. ist von, durch M. geschaffen worden; -handel, der 1. Handel (1) mit Menschen: mit Sklaven wurde M. getrieben — 2. strafrechtlich verfolgte organisierte Ausschleusung von Bürgern der DDR; dazu -händler, der; -kenner, der jmd. der Menschenkenntnis besitzt: er ist ein (guter, schlechter) M.; -kenntnis, die jo. PL/ die durch Erfahrung gewonnene Fähigkeit, Menschen und ihr Tun richtig zu beurteilen: das zeugt v on einer ausgezeichneten M.; er besaß wenig M.; - k ind , das /drückt eine freundliche od. mitleidsvolle Haltung des Sprechers au s/ 1Mensch (1.2): so ein armes M.!; -leben, das /PI. -/ 1 . jo. PL/ Lebenszeit eines Menschen: ein erfülltes, reiches M. — 2 . /vorw. PI./ (Verluste an) M. waren nicht zu beklagen (Menschen sind dabei nicht ums Leben gekommen); -leer /Adj.; nicht adv./: er ging durch menschen­ leere Straßen (durch Straßen, auf denen kein Mensch zu sehen war); -masse, die vgl. -menge; -menge, die große Ansammlung von Menschen: eine riesige M.; er schob sich durch die, verschwand in der M .; 7inöglich, -m öglich /A dj.; in der Verbindung/ das, alles menschenmögliche (alles, was man zu leisten imstande ist) tun, getan haben; -opfer, das /vorw. P L /: bei dem Flugzeugabsturz waren viele M. zu beklagen (sind viele Menschen ums Leben gekom­ men) ; -rasse, die große Menschengruppe mit einer be­ stimmten Anzahl gleicher od. ähnlicher erblicher Kö r­ permerkmale ; -raub, der gewaltsame Entführung von Menschen, die ihrer Freiheit beraubt und verborgen gehalten werden: die Bande wurde wegen versuchten Menschenraubes verurteilt; -recht, das /vorw. PL / Grundrecht: der Schutz, eine Verletzung der Menschenrechte; für die Verwirklichung der Men­ schenrechte eintreten; -scheu /Adj./ die Menschen meidend, ungesellig: er ist m.; -schlag, der jo. PL/ Gruppe meist landschaftlich zusammengehöriger Menschen mit bestimmten einheitlichen Merkmalen: ein geselliger, schwerfälliger, derber M. ; -seele, die + umg. keine M. niemand (1.1): keine M. war weit und breit zu sehen; keiner M. begegnen Menschens|kind /o. A rt./ s a lopp /in Ausrufen als vorwurfsvolle Anrede/: M., nimm dich doch zu­ sammen !; Menschenskinder, paßt doch a uf! menschen/Menschen zu M ensch] -unwürdig /Adj./ nicht menschenwürdig: menschenunwürdige Ver­ hältnisse, Zustände; m. leben, wohnen; -Ver­ achtung, die: aus seinen W orten sprach tiefste M.; - verstand, der /in der Verbindung/ der gesunde M. der Verstand, die Vernunft: das sagt einem doch der gesunde M.; -würde, die jo. P L/ die Würde (1) jedes Menschen: die M. achten, verteidigen, ver­ letzen; seine M. bewahren; -würdig /Adj./ der Würde (1) des Menschen entsprechend: ein m en ­ schenwürdiges Dasein; m. leben, wohnen Menschheit, die; /o. P L/ Gesamtheit der 1M en­ schen (1.2) der Erde: die Entwicklung, Geschichte der M .; die Krebskrankheit ist eine Geißel der M .; der Atomkrieg wäre ein Verbrechen an der M.; eine Erfindung zum Wohle der M. -f der / Abschaum der M. menschlich /A d j./1, den 1Menschen (1.1) betreffend, ihm eigentümlich: der m enschliche Körper; die menschliche Gesellschaft, Sprache; die mensch­ lichen Bedürfnisse, Fehler, Schwächen; nach menschlichem Ermessen müßte das Experiment gelingen; sich m. (persönlich) näherkommen; menschliche Bindungen, Kontakte — 2 . verständnis­ voll und mitfühlend a uf die Belange der anderen ein ­ gehend, ihren Fehlern und Schwächen gegenüber nach­ sichtig: m. denken, handeln; jmdn. m . behandeln; er zeigte sich von der menschlichen Seite — 8. men­ schenwürdig: erst einmal menschliche Bedingun­ gen schaffen; O jetzt sieht es wieder m. (ordent­ lich1)aus Menschlichkeit, die; -, jo. PL/ der Würde des M en­ schen entsprechendes Denken und Handeln: wahre M.; Verbrechen geg en die M. Menses, die /Pl.f [menzeis] Med. Menstruation Menstruation, die; -, - e n M ed . bei Nichtbefruchtung der Eizelle etwa alle 28 Tage außretende Blutung aus der Gebärmutter Mentalität, die; -, -e n Denk- und Verhaltensweise eines 1Menschen (1.2), einer Menschengruppe: auf jmds. M. eingehen; die unterschiedliche M. der Völker 50*
774 Menthol — Messerspitze Menthol, das; -s, /o. PL/ Chem. intensiv nach Pfefferminz riechender Stoff, der als Arom a und in der Pharmazie verwendet wird Mentor, der; -s, M entoren erfahrener Lehrer od. Wissenschaftler, der für die Anleitung und Aus­ bildung von Nachwuchshadern verantwortlich ist Menü, das; -s, -s Mahlzeit mit mehreren, in der Ab­ folge festgelegten Gängen: ein festliches M.; ein M. zusammenstellen Menuett, das; -(e)s, -e [..u |et] 1« relativ langsamer Tanz des 17. und 18. Jhs. im Dreivierteltakt — 2 . Mus. Satz im Dreivierteltakt bes. in Sinfonie, Sonate Menüjladen, der Verkaufsstelle des soz. Einzel­ handels, in der vorwiegend (halb)fertig zubereitete Speisen angeboten werden Mergel, der; -s, jo. PL/, fachspr. - Sediment aus Kalk , Ton und erdigen Bestandteilen Meridian, der; -s, -e 1. G e og r. zwischen den beiden Polen liegende, senkrecht auf dem Äquator stehende Hälfte eines Längenkreises der Erde — 2. Astron. größter gedachter K r ei s der Himmelskugel, der durch den nördlichen und südlichen Punkt des Horizonts sowie durch Zenit und Nadir verläuft Meriten, die /PL/ v e r a lten d 2Verdienste (1.2): seine M. haben merkantil /A d j./ den Handel, das Kaufmännische betreffend: etw. ist von merkantilem Denken, von merkantilen Gesichtspunkten bestimmt merkbar /A dj./ m erklich: eine merkbare Besserung seines Gesundheitszustandes; es wird m. heller Merkjhlatt, das /PL -blätter/ gedrucktes Blatt mit Hinweisen, Erläuterungen für einen bestimmten Personenkreis: ein M. für Diätvorschriften, für den Reiseverkehr ins Ausland merken fsw. Vb.; hat/ 1. etw. spüren (1.2): er merkte ihre Absicht; laß es keinen, niemanden m . !; er ließ mich seine Enttäuschung m. — 2 . sich etw. m. etw. im Gedächtnis behalten: er kann sich keine Namen, Zahlen, Witze m .; die Telefonnummer ist leicht zu m .; merkt euch das (richtet euch danach) \; umg. das werde ich mir m. (das werde ich euch heimzahlen) I Merk|fähigkeit, die jo. PL/ P sy ch . Fähigkeit, neue Eindrücke, Wissensstoff kurzfristig im Gedächtnis zu behalten: die M. läßt mit zunehmendem Alter nach merklich /Adj./ spürbar (1.1): mit merklicher An­ teilnahme zuhören; seine K räfte ließen m. nach Merk/merk| -m al, das /PL -e/ jmdn., etw. charak­ terisierende Eigenschaft, die jmd n ., etw. von anderen unterscheidet, Kennzeichnung:ein charakteristisches, wesentliches M .; Merkmale für die E chtheit, Quali­ tät von etw.; bestimmte Merkmale haben; -würdig /A dj./ durch Abweichen vom Üblichen Aufmerksam­ keit, Erstaunen erregend, seltsam, sonderbar: ein merkwürdiger Mensch; eine merkwürdige B e ­ gebenheit, Geschichte; etw. ist m.; mir ist etw. Merkwürdiges passiert; -würdigerweise /Adv./: m. hatte er keine Schmerzen (es war merkwürdig, daß er keine Schmerzenhatte); -Zeichen, das Zeichen (1.1), das dazu dienen soll, sich an etw. zu erinnern: sich ein M. im Kalender machen meschugge /Adj.;vorw.präd / salopp verrückt (1.2): er ist total m .; du machst mich ganz m .! Mesozoikum, das; -s, jo. PI./ [..o:i..] GeoL Erd­ mittelalter Meß| -beeher, der m it einer M aßeinteilung ver­ sehenes Gefäß zum Abmessen bes. von Lebensmitteln in flüssiger od. körniger Form; -diener, der R el. k a th . Gehilfe des Priesters bei der Messe (II. 1), Ministrant Messe, die; -, - n I. große, zentrale Ausstellung von Verbrauchsgütern od. Produktionsmitteln, die vor­ wiegend als M uster (3) für Vertragsabschlüsse die­ nen: die Leipziger M;. auf der M. ausstellen, Ver­ träge abschließen; die M. der Meister von morgen /Abk. MMM; technische Lehr- und Leistungsschau der Jugend der DDR/ — IL1« Rel. kath. gottes­ dienstliche, tägliche Feier des A lta rSakraments: die M. zelebrieren; zur M. gehen — 2 . Mus. vokale (und instrumentale) Komposition für II. 1: die M. in h-Moll von J. S. Bach — III. Seemannsspr. Aufenthalts- und Speiseraum für Offiziere od. M a n n­ schaften an Bord von Schiffen Messe zu Messe I[ -amt, das Amt für die Organi­ sation und Verwaltung einer Messe: das Leipziger M.; -besucher, der: die Stadt Leipzig erwartet ihre M.; - gast, der Messebesucher; -halle, die Ausstel­ lungshalle auf einer Messe; -haus, das vgl. -halle messen (er mißt), maß, hat gemessen f/ auch ge­ messen/ 1. die bestimmte Größe von etw. anhand eines zugrunde liegenden M aßes zahlenmäßig bestim­ men: die Höhe, B reite, Länge, Zeitdauer, E ntfer­ nung, den Rauminhalt m.; die Luftfeuchtigkeit, Temperatur, Stromspannung m.; jmds. Brustum­ fang, Taillenweite m.; das Eieber m.; etw. mit einem Band-, Zentimeter-, Litermaß, Zollstock, Thermometer m .; etw. genau m,; ein Gefäß zum Messen — 2. etw., jmd. mißt etw, etw., jmd. hat ein bestimmtes M aß (2.1), eine bestimmte Größe: das Gartengrundstück mißt 2000 Quadratmeter; der Teppich mißt drei mal vier Meter; er mißt fast zwei Meter (ist fast zwei Meter groß) — 8. jmdn. prüfend ansehen: er maß ihn mit einem abschät­ zenden Blick; sie maßen sich, einander mit neu­ gierigen Blicken — 4 . sich (in etw.) mit jmdm. m. 4.1 . in etw., bes. einem W ettkampf, erprobend fest­ stellen, wer überlegen ist: die beiden Fußballmann­ schaften maßen sich im Kampf; etw. m.: mit jmdm. seine Kräfte m. 4 .2 . sich mit jmdm. (nicht) m. können an jmdn. (nicht) heranreichen in Leistun­ gen, Begabungen: im Schwimmen konnte er sich m it ihm nicht m. + mit zweierlei / Maß m. Messer, das; -s, - 1 . kleines Gerät aus einer Klinge m it einer Schneide und einem Griff, bes. als Teil des Eßbestecks zum Zerschneiden von Fleisch o. ä . : ein scharfes, stumpfes, rostfreies M.; ein M. mit fest­ stehender, aufklappbarer Klinge; die Schneide, Spitze des Messers; M. putzen, schleifen; mit M. und Gabel essen; etw. mit dem M. schneiden, zer­ kleinern — 2. T ech n . meist blattförmiges, mit einer Schneide versehenes Maschinenteil + etw. steht auf des Messers Schneide (steht kurz vor einer gefährlichen Entscheidung); um g . jmdm. sitzt das M. an der Kehle (jmd. ist in äußerster Be­ drängnis, Geldnot); jmdn. ans M. liefern (jmdn. durch Verrat ausliefern); bis aufs M. aufs äußerste, mit allen Mitteln: ein Kampf bis aufs M. Messer/messer| -rücken, der stumpfe Seite der Klinge des Messers; :scharf, -scharf /Adj./ scharf wie ein Messer: messerscharfes Gras; -spitze, die: eine stumpfe, scharf geschliffene M .; eine M. (eine sehr kleine Menge, meist so viel, wie auf der Spitze
Messerstecherei — Meterware 775 eines Messers Platz hat) Salz, Pfeffer; -stecherei, die; - e n handgreiflicher Streit, bei dem die Kontrahenten m it Messern aufeinander losgehen: in eine M. v er­ wickelt werden; -stich, der Stich (1) mit dem Mes­ ser*. das Opfer war durch einen M. in den Rücken getötet worden Messe zu Messe I| -stadt, die Stadt, in der Messen abgehalten werden: die M. Leipzig; -stand, der Ausstellungsstand eines Betriebes auf einer Messe Meßj -gerät, das Gerät zum Messen (1), das die ermit­ telte Größe selbsttätig auf einer Skala o. ä . anzeigt: wissenschaftliche Meßgeräte; Daten an Meßgeräten ablesen; -gewand, das vom Priester bei der Zele- brierung der Messe (IL1) getragenes Gewand; -glas, das jPl. -gläser/ schmales, hohes Gefäß aus Glas m it einer M aßeinteilung zum Abmessen von Flüssig­ keiten Messing, das; -s, jo. Pl.j goldgelbe Legierung aus Kupfer und Zink : Leuchter, Türklinken, Wasser­ hähne, eine Schale aus M. M§ß zu messen 1 | -latte, die langer hölzerner M eß- stab; -Schieber, der M eßgerät, m it dem Abmessun­ gen eines Werkstückes auf ihren Grenzwert geprüft werden können; -stab, der Stab mit einer M aßein­ teilung ;-technik, die jo. Pl.j Technik (1) des Messens (1) : die elektronische M.; -tischblatt, das jPl. -b lät- ter/ Karte (1) im Maßstab 1:25000 Messung, die; -, -e n /zu messen 1/ Meß| -Werkzeug,das Werkzeug zum Messen von etw .; - wert, der gemessener Wert: Meßwerte miteinander vergleichen, überprüfen Mestize, der; -n, -n Nachkomme aus der Verbindung eines Elternteils mit weißer Hautfarbe und eines indianischen Elternteils Met, der; -(e)s, jo. Pl.j Honigwein Metall, das; -s, -e Vertreter einer Gruppe chemischer Elemente und ihrer Legierungen, die durch gemein­ same Eigenschaften, z. B . gute Verformbarkeit und elektrische Leitfähigkeit charakterisiert sind : weiches, hartes M.; / unedle Metalle; M. bearbeiten, gie­ ßen, härten, legieren, walzen Metall] -a rbciter, der in der metallverarbeitenden Industrie tätiger (Facharbeiter; -bearbeitung, die manuelle od. maschinelle Bearbeitung von M etallen für die Herstellung von Rohlingen od. (halb)fertigen Gegenständen metallen jAdj./ 1. /nur attr.j aus Metall bestehend: metallene Türen, Haken, Knöpfe — 2 . metallisch (2) Metaller, der; -s, - u m g. Metallarbeiter metallisch IAd j.j 1. aus Metall bestehend od. die Eigenschaften eines M etalls besitzend: metallische Roh-, W erkstoffe; ein m etallischer Stromleiter — 2. in seinen Eigenschaften M etallen vergleichbar: etw. hat einen metallischen Glanz; der Gegenstand ist von metallischer Härte; seine Stimme hat einen m etallischen (harten, hellen, energischen) Klang; etw. klingt, klirrt m. Metallurgie, die; -, jo. Pl.j Wissenschaft von den Eigenschaften der Metalle, ihrer Legierungen, ihrer Gewinnung und Verarbeitung und der Herstellung von Legierungen; dazu m etallurgisch /A dj.j metallverarbeitend jAdj.; nur attr.j: die metallver­ arbeitende Industrie Metamorphose, die; -, - n 1 .1 . innere tiefgreifende Veränderung: die M. des Menschen im und durch den Erziehungsprozeß 1.2 . Z ool. die M. eines In ­ sekts (die Entwicklung eines Insekts über die Stadien der Larve zur endgültigen Gestalt des erwachsenen Tieres) Metapher, die; -n Sprachwiss. Literaturwiss. als Stilmittel dienender bildlicher Ausdruck, in dem ein Wort od. eine Wortgruppe auf der Grundlage von mindestens einem gemeinsamen Bedeutungsmerkmal m it dem eigentlichen Ausdruck für diesen verwendet wird; dazu metaphorisch jAdj.j Metaphysik, auch Metaphysik, Metaphysik, die P h i los . 1 . idealistische Lehre, die die reale Existenz eines jenseits der objektiven R ealität Seienden be­ hauptet, das das waJire Sein der Dinge verkörpert, der E rfahrung aber nicht zugänglich sei — 2. der Dialektik entgegengesetzte Denkweise, die die Dinge und Sachverhalte so, w ie sie sich außerhalb ihrer Zusammenhänge und unabhängig von ihrer E n t­ wicklung darstellen, für ihr objektives, wirkliches Wesen hält; dazu Metaphysiker, der; -s, - u. meta­ physisch jAdj.j; zu 1: die Existenz einer meta­ physischen Welt annehmen; zu 2: eine metaphy­ sische Denkweise Metasprache, Metasprache, dieW issensch. Spra­ che, Zeichensystem, m it dessen Hilfe man eine andere Sprache, ein anderes Zeichensystem beschreiben, analysieren kann Metastase, die; -, -n Med. Tumor, der sich durch Verschleppung von Zellen einer bösartigen Ge­ schwulst an anderer Stelle im Körper gebildet hat; dazu metastasieren jsw. Vb.; hat/ Metastasen bil­ den : die Geschwulst hat bereits metastasiert Metatheorie, Metatheorie, d ieW issensch . Theorie (1 ), in der Begriffe, Termini und Aussagen einer Theorie Objekt der Untersuchung sind Meteor, der; -s, -e A stron . beim Eindringen eines Meteoriten in die Erdatmosphäre infolge Reibung entstehendes intensives, helles, m eist linienförmiges Aufleuchten, wobei der Meteorit ganz od. teilweise verdampft: ein glänzender, plötzlich aufflammen­ der M. Meteorit, auch Meteorit, der; -(e)s/-en , -e/-en Astron . fester kosmischer Körper, der sich durch das Sonnensystem bewegt und in die Erdatmosphäre eindringt Meteorologie, die; -, jo. Pl.j Wissenschaft, die physi­ kalische und chemische Zustände und Vorgänge in der Erdatm osphäre erforscht, bes. wissenschaftliche Wetterkunde; dazu meteorologisch jAdj.; nicht präd.j: eine meteorologische Station (eine Wetter­ station) Meter, der, fachspr. das; -s, - jAbk. m; bei Maß­ angabe Dat. PI. auch Meter; Maßeinheit der Längej: was kostet der M.?; die Bücherwand ist drei M. hoch, lang, hat die Höhe, Länge von drei Metern, M.; ein Fluß von 30 Metern, M. Breite; ein zehn M. tiefer See; auf 100 M. Entfernung, aus einer E nt­ fernung v o n 100 M., Metern die Schießscheibe treffen; der Läufer wurde auf den letzten Metern überholt meter/Meter| -h o ch jA d j.j ungefähr einen od. einige Meter hoch, relativ hoch: meterhohe Schneeberge, Staudämme und Wehre; der Schnee war, lag m.; - m aß, das Band, Streifen od. Stäb von gewöhnlich 1,50 M eter Länge mit aufgedruckten Zentimetern und Millimetern zum Messen von Längen; -wäre, die jo. Pl.j nach Metern verkaufte Ware, bes. Stoff (1)
776 Methan — m iesepet(e)rig Methan, das; -s, fo. Pl.f Cliem . aus Kohlenstoff und Wasserstoff bestehendes färb- und geruchloses, brenn­ bares Gas, das als Kraftstoff für Motoren, zur Be­ leuchtung, als Rohstoff für chemische Synthesen und zu Heizzwecken verwendet wird Methanol, das; -s, fo. P l.j farbloser, giftiger Alkohol (1) Methode, die; -n 1 .1 . System von Regeln (1.2), nach denen man wissenschaftliche Erkenntnisse erlangen, darstellen od. die praktische Tätigkeit or­ ganisieren, ausführen, durchführen kann: w is se n ­ schaftliche, mathematische, physikalisch-techni­ sche Methoden; die dialektische, historische, e x ­ perimentelle, induktive, deduktive M.; Methoden der Planung und Leitung der Volkswirtschaft; neue rationelle Methoden entwickeln, einführen, erproben 1.2 . A rt des Vorgehens: das sind üble, hinterhältige, terroristische Methoden; u m g . er hat so seine M. {geht auf seine eigene Weise vor, das ist so üblich bei ihm) 1.3 . fo. Pl.f Ordnung (5.1), Plan (1.2): er hat M. in diese Arbeit, dieses Unter­ nehmen gebracht Methodik, die; -, - e n 1.1 . Wissenschaft, System von den Methoden (1.1) einer Wissenschaft: die M. der Psychologie 1.2 . fo. PL/ Wissenschaft von den Me­ thoden (1.1) des Unterrichts und der Erziehung: sie lehrt M. an einer pädagogischen Hochschule — - 2. fo. P l.j methodisches Vorgehen: in seiner Arbeits­ weise zeigte sich eine exakte M. methodisch fAdj.f 1. nach einer bestimmten M e­ thode (1 .1 ), wissenschaftlich durchdacht, planmäßig: m. an ein Projekt herangehen; etw. m. unter­ suchen —* 2.1 . die Methode (1.1) betreffend: m etho­ dische Fragestellungen, Probleme 2.2 . die Methode des Unterrichtens und Erziehens betreffend: eine methodische Anleitung für den Unterricht; die methodische Aufbereitung des Lehrstoffes Methodologie, die; fo. Pl.f Theorie der wissen­ schaftlichen Methoden; dazu methodologisch fAdj.f Metier, das; -s, -s [m etie:] Beruf, Gewerbe: sein M. ist das Goldschmiedehandwerk; er beherrscht, kennt sein M. Metrik, die; -, fo. Pl.f Lehre vom Versbau und den Versmaßen metrisch /A dj.; nicht präd.f I. die Metrik betreffend: der metrische Bau einer Dichtung — II. auf den Meter als Einheit der Länge bezogen, durch Zahl- und Maßangaben meßbar: die Maße und Gewichte des metrischen Dezimalsystems; ein m. geeichtes Gefäß Metronom, das; -s, -e M us. kleines, mit einer Skala versehenes Gerät, das durch mechanisches Ticken das Tempo, den Takt angibt Metropole, die; -, -n Hauptstadt: die M. eines Lan­ des; die wirtschaftliche, kulturelle M. {Zentrum 2.1) eines Landes Metrum, das; -s, Metra/Metren Versmaß Mettwurst, die fWurstsortef Metzelei, die; -en Gemetzel Metzger, der; -s, -landsch., bes. süddt. Schweiz. Fleischer; dazu Metzgerei, die; -, - e n Fleische­ rei Meuchel| -mord, der heimtückischer, hinterhältiger M ord: ein feiger, politischer M.; einen M. verüben, begehen; -mörder, der jmd., der einen Meuchelmord begeht, begangen hat m euchlings fAdv.; in Verbindung mit bestimmten Verben/: jmdn. m. {heimtückisch und hinterrücks) ermorden, überfallen, erschießen Meute, die; -, -n 1. Gruppe von Jagdhunden, die für die Hetzjagd abgerichtet sind : die M. auf das Wild loslassen — 2 . femot.f zügellose, erregte, meist zu Tätlichkeiten bereite Menschenmenge: eine randa­ lierende M.; die M. pfiff und johlte Meutere], die; -, - e n Auflehnung, Rebellion, E m ­ pörung (2) von Matrosen od. Soldaten gegen ihre Vorgesetzten, auch von Gefangenen gegen das A u f­ sichtspersonal: auf dem Schiff, im Gefängnis brach eine M. aus; eine M. niederschlagen Meuterer, der; -s, - jmd., der eine Meuterei begeht, sich an einer Meuterei beteiligt meutern fsw. Vb.; h a t/1. eine Meuterei begehen: die Matrosen meuterten — 2. umg. seiner Unzu­ friedenheit Ausdruck geben, sein Mißfallen äußern, aufbegehren: die Leute m euterten wegen der lang­ sam en Abfertigung Mezzosopran, auch Mezzosopran, der 1. fo. Pl.f mittlere Stimmlage bei Frauen zwischen Sopran und Alt —2.Sängerin mit 1 miau flautnachahmend für die Stimme einer Katzef miauen fsw. Vb.; hat/: die Katze miaut {schreit miau) mich fPron.f I. fAkk. vom Pers.pron. ich/ s. ich — II. fRefl. pron. der 1. Pers. Sg. im Akk.f:ich habe mich gemeldet, gestoßen m ick(e)rig fAdj.f umg . schwächlich (1 ), zurück­ geblieben (4): ein mickriges Geschöpf; mickrige Pflanzen, Blumen; die Saat ist ziemlich m. Mieder, das; -s, - enganliegendes, ärmelloses Ober­ teil des Trachten-, Dirndlkleides: ein rotes, schwar­ zes M.; sie hakt (sich) das M. zu Mieder |waren, die fPl.; zusammenfassende Bez. für Büstenhalter, Hüfthalter, Korsetts/ Mief, der; -(e)s, fo. P l.j u m g . schlechte, verbrauchte Luft: im Zimmer war ein mächtiger M.; O klein­ bürgerlicher M. {beschränkte kleinbürgerliche Atmo- späre) ; dazu miefen fsw. Vb.; hat/ nach Mief rie­ chen, schlechten Geruch verbreiten: hier m ieft es mächtig u. miefig fAdj.f nach Mief riechend: eine miefige Kneipe Miene, die; -, -n Ausdruck eines Gefühls im Gesicht: eine heitere, freundliche, sorglose M. machen, zei­ gen; eine strenge, spöttische, gönnerhafte M. zie­ hen, aufsetzen; jmds. M. h ellt sich auf, verdüstert sich; er hörte ihre Klagen mit unbewegter M. an; keine M. verziehen (ein unbewegtes Gesicht behalten) -f- M. machen, etw. Bestimmtes zu tun (etw. Be­ stimmtes tun wollen, sich zu etw. anschicken); gute M. zum bösen Spiel machen (widerwillig einver­ standen sein) Mienen|spiel, das fo. Pl.f die Gefühle begleitender, wechselnder Gesichtsausdruck: er h a t ein lebhaftes, bewegliches M. mies fAdj.f umg. 1 .1 . schlecht (1.1), erbärmlich (1): der Ort war damals ein mieses Nest; gestern war ein mieses Fernsehprogramm; das sind miese (ungünstige) Aussichten; miese Laune haben (schlecht gelaunt sein) ; das W etter ist m. 1 .2 . schäbig (2.1 ), erbärmlich (2), gemein (1 .1 .1 ): er ist eine miese Type, ein mieser Intrigant, Charakter — 2. mir ist ziemlich m. (elend 3) Miese/miese umg .| - peter, der; -s, - jmd., der stets unzufrieden, in schlechter Stimmung ist: er ist ein richtiger, ewiger M.; -p et(e)rig fAdj.f 1.1 . Un-
miesmachen — Milchmädchenrechnung 7T7 Zufriedenheit, schlechte Stimmung ausdrückend: ein miesepetriges Gesicht machen 1.2 . m. gestimmt sein (unzufrieden, in schlechter Stimmung sein) mies/Miesj -machen /Vb.f umg. (jmdm.) etw. m. etw. an etw. auszusetzen haben (und jmdm. dadurch die Freude daran verderben): jmdm. ein Vergnügen m .; mach mir nicht alles mies!; -muschel, die im Meer lebende blauschwarze M uschel, die sich häu­ fig in großen Mengen an Steinen, Pfählen fest­ setzt Miete, die; -, -n 1.1. vom Mieter entrichtetes Entgelt: eine hohe, niedrige M.; die M. zahlen, kassieren; die M. beträgt 125 Mark — 2 . jo. Pl.f zur M. (irgend­ wo als Mieter) wohnen; umg. etw. in M. (gemietet) haben: wir haben die Garage nur in M. — II.l .l . zum Schutz gegen Frost mit Stroh und Erde bedeckter Haufen von Feldfrüchten, die überwintern sollen: eine M. anlegen, abdecken, öffnen 1.2 . großer, im Freien aufgeschichteter Heu-, Stroh-, Getreidehaufen mieten, mietete, hat gemietet etw., bes. Wohnraum, zeitweilig gegen Entgelt nutzen: ein Zimmer, Haus, eine Wohnung, ein Grundstück m.; einen Laden, Saal m.; sich einen W agen m. Mieter, der; -s, - jmd., der etw., bes. Wohnraum, gemietet hat: ein rücksichtsvoller, unbequemer M.; die Rechte und Pflichten eines Mieters; die M. zu einer Hausversammlung zusammenrufen; einem M. kündigen Mieter| -mitverwaltung, die fo. PL/ organisierte Mitwirkung der Mieter bei der Verwaltung volks­ eigener, in soz. -genossenschaftlichem Eigentum be­ findlicher Wohnungen, Häuser; -s ch ütz , der ge­ setzlich geregelter Schutz, den der Mieter (einer Woh­ nung) gegenüber dem Vermieter genießt; -Selbst­ verwaltung, die fo. P I .; Form der Mietermitverwal­ tung!; -Versammlung, die; -Vollverwaltung, die fo. PL; Form der Mietermitverwaltung! mietfrei /Adj./: der Hausverwalter wohnt m. (braucht keine Miete zu zahlen) , Miets| -h a u s, das größeres Wohnhaus m it (vielen) Mietwohnungen; -partei, die Partei (4); -schulden, die /P l.f aus nicht bezahlter Miete (1.1) entstandene Schulden M iet(s)| -Verhältnis, das vertraglich festgelegtes Verhältnis zwischen Mieter und Vermieter: ein M. eingehen, aufheben, kündigen; -vertrag, der Ver­ trag über ein Mietsverhältnis: einen M. abschließen, lösen Miet| -wagen, der Personenkraßwagen, den man ohne Fahrer für längere Fahrten mietet; -wohnung, die Wohnung, die jmd. gegen regelmäßige Zahlung einer Miete (1.1) bewohnt Migräne, die; -, - n in Anfällen auftretender, oft ein­ seitiger und stundenlang anhaltender, heftiger K o pf­ schmerz m it Übelkeit, Erbrechen und Überempfind­ lichkeit gegen optische und akustische Reize: an M. leiden; sich mit (einer) M. zu B ett legen Mikrobe, die; -, -n Mikroorganismus: nützliche, schädliche, krankheitserregende Mikroben Mikrobiologie, Mikrobiologie, die Wissenschaft von den Mikroorganismen Mikroelektronik, Mikroelektronik, die Teilgebiet der Elektronik, das sich mit der Entwicklung und Herstellung integrierter Schaltungen (1.1) befaßt, bei denen eine Vielzahl von Bauelementen auf kleinstem Raum zu einem K omplex verschmolzen sind Mikrofon, das s. Mikrophon Mikrometer, Mikrometer, der, fa ch sp r . das ein millionstel Meter Mikroorganismus, Mikroorganismus, der jvorw. Pl.j mikroskopisch kleines Lebewesen Mikrophon, das; -s, -e Gerät zur Umwandlung von akustischen in elektrische Schwingungen: ein M. aufstellen, -hangen; ins M. (hinein) sprechen, singen Mikroprozessor, Mikroprozessor, der; -s, Mikropro­ zessoren T ech n . standardisierter Baustein eines extrem kleinen Computers, der die Funktionen des Rechnens und der Regelung in sich vereinigt Mikroskop, das; -s, -e optisches Gerät zur Vergrö­ ßerung sehr kleiner Gegenstände; dazu mikrosko­ pieren /sw. Vb.; hat/ fachspr. etw. mit dem Mikro­ skop untersuchen mikroskopisch jA dj.; nicht präd./ 1. mit dem M i­ kroskop: eine mikroskopische Untersuchung vor­ nehmen; etw. m. beobachten, untersuchen —■ 2. w in zig klein und nur durch starke Vergrößerung er­ k en n b a r mikroskopische, m. kleine Lebewesen Mikrowellen, die fPl.f Elektrotechn. Phys. elektromagnetische Wellen des Längenbereichs 0,1 bis 100 Zentimeter Milan, Milan, der; -s, -e Greifvögel mit gegabeltem Schwanz Milbe, die; -, - n in sehr zahlreichen Arten vorkom­ mendes Spinnentier mit kaum gegliedertem, ge­ drungenem Körper, das meist als Parasit lebt Milch, die; jo. Pl.f 1. flüssige, weiße, fetthaltige Absonderung der Milchdrüsen 1.1 . die sich nach der Geburt bei einer F rau, bei einem weiblichen Säugetier als Nahrung für den Säugling, für das neugeborene Tier bildet: die Mutter h a tte genügend M. für den Säugling, mußte die M. abpumpen 1.2 . die bes. von Kühen durch Melken gewonnen und als Nahrungs­ mittel vielseitig verwendet wird: (ab)gekochte, frische, entrahmte, saure, dicke M .; kondensierte M.; M. holen, abkochen, sauer werden lassen — 2 . B o t. weißlicher Saft (1.1): die M. der Kokosnuß, des Löwenzahns — 8 . Z o ol. weißliche Samenflüssig­ keit der Fische: die M. des Herings Mflchj -bar, die (kleinere) Gaststätte (mit einer 1B a r 2), in der vorwiegend Milchmixgetränke und Speise­ eis angeboten werden; -bart, der umg. sc herz h. un­ reifer, junger M ann (mit noch spärlichem Bartwuchs) : ein rosiger, blonder M.; -brötchen, das Brötchen, dessen Teig mit Milch angerührt ist; -drüse, die Milch gebende Drüse der Säugetiere; -flasche, die 1.1 . Flasche, in der die Milch (1.2) abgefüllt zum Verkauf kommt: leere Milchflaschen zurückgeben 1.2 . Flasche mit einem Sauger, aus der dem Säugling od. einem neugeborenen Tier Milch (1) und Flaschen­ nahrung verabreicht wird; -gebiß, das die ersten Zähne des Kindes, die vom sechsten bis zum zwölf­ ten Lebensjahr durch das nachwachsende bleibende Gebiß (1.1) verdrängt werden; -glas, das /o. Pl.j weißliches und trübes, undurchsichtiges, nur durch­ scheinendes Glas (1): eine Fensterscheibe, Lampen­ glocke aus M. milchig jAdf.f weißlich und trüb: ein milchiger Glanz, Nebel; ein milchiges Licht; eine milchige Flüssigkeit; milchige Glasscheiben Milch| -kaffee, der fo. Pl.j mit Milch gemischter xKaffee(2); -kanne, die große Kanne aus Metall zum Transport von Milch; -kuh, die Kuh, die zur Milch­ erzeugunggehaltenwird; -mädchenreeknung, die + um g. das ist eine M. das basiert auf unsicheren Fak­
778 Milchmixgetränk — Million toren, au f Trugschlüssen; -mixg etränk, das vorwie­ gend aus Milch (1.2) und Obstsaft, oft auch mit Alkohol gemixtes Erfrischungsgetränk; -produkt, das aus Milch (1.2) gewonnenes Erzeugnis: Quark ist ein M.; -pulver, das Trockenmilch; -reis, der in Milch 1.2 gekochter gesüßter R eis; -säure, die jo. PL Chem . organische, ungiftige Säure (2), die bes. bei der Gärung von Milch (1) und Traubenzucker entsteht; -Schorf, der nässender Hautausschlag auf K o p f und Wangen von Säuglingen; -Straße, die jo. PL/ sich am nächtlichen Himmel lang erstreckende, schwach leuchtende Erscheinung aus einer Vielzahl von Fixsternen; -Straßensystem, das A str o n . Ga­ laxis ; -tü te , die fest verschlossenes, undurchlässiges, tütenähnliches Behältnis, i n dem die Milch abgefüllt zum Verkauf kommt; -Wirtschaft, die jo. Pl.f Zweig der Landwirtschaft, der sich mit der Erzeugung und Verarbeitung von Milch befaßt; -za hn , der Zahn des Milchgebisses m ild(e) /A dj./ 1 . nachsichtig, nicht streng: ein mildes Urteil fällen, sprechen; jmdm. einen mil­ den Verweis, eine milde Strafe erteilen; jmdn. milde behandeln, beurteilen; mit etw., jmdm. milde sein, verfahren — 2 . von geringer Intensität und daher angenehm für die Augen: ein milder Glanz; der Mond, die Lampe verbreitet ein mildes Licht, einen milden Schein — 3 . von angenehmer Tempe­ ratur, nicht zu warm und nicht zu kalt: ein mildes Klima, W etter; milde Sommernächte; ein milder Winter; es soll wieder milder werden — 4 .1 . nicht sehr kräftig im Geschmack, die Schleimhäute nicht reizend: ein milder W ein; milde Kaffee-, Zigarren­ sorten; m. gewürzte Speisen 4 .2 . die Haut, das Ge­ webe nicht angreifend: eine milde Creme, Seife — 5. /nur attr.f scherzh. ich bitte um eine milde Gabe (eine kleine Spende); zu 1 —4 Milde, die; jo. PL /; zu 1: die M. (Nachsicht) des Erziehers; (gegen jmdn.) M. walten lassen mjldern /sw. Vb.; hat/ 1 .1 . etw. Negatives in seiner (starken) Wirkung abschwächen: die Stoßstange milderte den Anprall nur wenig; den Eindruck v on etw. m.; etw. mildert (dämpft) jmds. H eftigkeit, Zorn, Erregung; jmds. N o t, Leid, Schmerzen m. (lindern) 1.2 . eine Strafe, ein Urteil m. (auf ein ge­ ringeres M a ß bringen) mild|tätig /A dj.f g eh . barmherzig, wohltätig: gegen jmdn. m. sein; sich m. verhalten Milieu, das; -s, -s [mili0 :] 1. die natürliche und so­ ziale Umgebung und die Lebensverhältnisse in ihrer Einw irkung auf den Menschen: das soziale M.; das geographische, historische M.; seinem M. en t­ wachsen — 2 . B iol. natürliche Umgebung, in der eine Pflanze, ein Tier lebt: Pflanzen in ihrem M. a b­ bilden miliau/Milieu fa ch sp r .) - geschädigt /Adj./ einen Milieuschaden aufweisend, sozialgeschädigt: ein milieugeschädigtes Kind; -schaden, der psychischer, auch körperlicher Schaden, der bes. bei K ind er n durch ungünstige häusliche, soziale Verhältnisse verursacht worden ist militant /A d j./ eine Anschauung aggressiv ver­ tretend, streitbar: ein militanter Vertreter des Anti- kommunismus; militante Reden halten Militär, das; -s, jo. Pl.f v era ltend 1. Gesamtheit der Streitkräfte eines Staates: die Machthaber stützten sich auf das M. — 2. bestimmtes Kontin­ gent von 1: M. einsetzen, aufbieten; das M. griff ein 2Militär, der; -s, -s: a usländische Militärs (höhere Offiziere) besuchten das Manöver Militär| -akademie, die höchste militärische A u s­ bildungsstätte einer Armee; -basis, die Basis (5), Stützpunkt (1.2); -diktatur, die von Militärs aus­ geübte Diktatur (2): eineM . errichten, stürzen; -g e- richt, das Gericht z ur Ausübung der Rechtsprechung in Strafsachen gegen Armeeangehörige und bei Straftaten gegen die militärische Sicherheit eines Staates militärisch /Adj./ 1 . das 1Militär (1 ) betreffend, dar­ auf beruhend: die militärische Ausbildung; mili­ tärische Einrichtungen, Stützpunkte; die mili­ tärische Führung; eine militärische Übung, Opera­ tion, Intervention — 2 . dem Zeremoniell des 1M ili- tärs (1 ) entsprechend: einen Staatsmann mit mili­ tärischen Ehren empfangen Militarismus, der; -, jo. P L/ Herrschafts- und Or­ ganisationssystem der Klassengesellschaft, das der Anwendung militärischer Gewalt die Hauptrolle in der P olitik zuweist und alle Bereiche des staatlichen und gesellschaftlichen Lebens K räften unterwirft, die eine solche P olitik vertreten: der preußische M.; den M. bekämpfen; dazu Militarist, der; -en, -e n u. militaristisch /Adj./ Militär/militarl -junta, die sich aus Militärs zu­ sammensetzende J unta ; -Obergericht, das vgl. Mili­ tärgericht; -pakt, der Pakt über die militärische Zusammenarbeit von Staaten: ein aggressiver M .; - person, die fa ch sp r . Angehöriger der Streitkräfte; - politisch /A dj./: militärpolitische Probleme, Ver­ pflichtungen; ein militärpolitischer Mitarbeiter; - r egime, das vgl. Militärdiktatur; -Staatsanwalt, der /DDR/; -Stützpunkt, der Stützpunkt (1.2): Militärstützpunkte errichten; die Liquidierung von Militärstützpunkten; -transport, der; -wesen, das /o. P L / Gesamtheit aller militärischen Einrichtungen, M ittel und Personen; -Wissenschaft, die /o. PL/ Wissenschaft, deren Gegenstand die Gesetzmäßigkeiten des bewaffneten Kampfes (1 .1 ) sind Miliz, die; -, -e n 1. nur zu kurzer Ausbildung und zu Übungen eingezogene Streitkräfte i n bestimmten Staaten, die außer wenigen Berufssoldaten keine ak­ tive Armee unterhalten: die spanische M.; M. auf­ stellen — 2 . Polizei in der Sowjetunion und einzigen volksdemokratischen Ländern; zu 2 Milizionär, der; -s, -e Angehöriger der M iliz Mjlle, das; -, - sa lopp tausend Mark: das Auto kostet 15 M. Milliardär, der; -s, -e jmd ., der ein Vermögen von mindestens einer Milliarde besitzt Milliarde, die; -, -n /Abk. Md., Mrd./ eine M. /Kard.- za h ll 000000000/ Millibar, Millibar, das; -s, -s /Abk. m b a r/1000 2Bar Milligramm, Milligramm, das /Abk. mg/ ein ta u ­ sendstel Gramm Millimeter, Millimeter, der, fa ch sp r . das /Abk. mm/ ein tausendstel Meter: ein Brett vo n fünf M. Stärke, Dicke; etw. auf den M. genau (sehr genau) angeben, messen Millimeter|papier, das jo. P L/ P apier für graphische Darstellungen, das mit einem Netz von Quadraten von einem Millimeter Seitenlange bedruckt ist Million, die; -, -en 1. fAbk. Mill./ eine M. /Kard.zahl 1000000/: eine viertel, halbe M.; über eineM. B e­ sucher, Einwohner — 2 . /nur im Pl.f unbestimmte
Millionär — Mineralquelle 779 Anzahl von mehreren Millionen (1): Millionen von Werktätigen, Menschen Millionär, der; -s, -e jmd.> der ein Vermögen von mindestens einer Million besitzt Millionen |stadt, die Stadt m it mindestens einer Million Einwohner millionste /Ord.zahl zu Million 1/: das m. E xem ­ plar; der m. Besucher der Ausstellung m illionstel leine Million als Nenner einer Bruch­ zahlI: eine m. Sekunde Millionstel, das; -s, - der millionste Teil einer (Maß)- einheit, eines Ganzem ein M. einer Sekunde millionte s. millionste m illiontel s. millionstel Milliontel, das s. Millionstel Milz, die; -en lymphatisches Organ im Bauch des Menschen und der Wirbeltiere, da s rote Blutkörp er­ chen abbaut und weiße bildet Mime, der; -n, -n vorw. scherzh. Schauspieler (1) mimen /sw. Vb.; hat/ umg. etw. Vortäuschen, vor­ spiegeln: er mimte Interesse, Gleichgültigkeit Mimik, die; /o. PL/ Mienen-, Gebärdenspiel: die sprechende, bewegliche M. des Schauspielers Mimikry, die; jo. PL/ [..kri] Zool. schützende Anpa ssung mancher wehrloser, gefährdeter Tiere an die Färbung, Form wehrhafter, ungefährdeter Tiere mimisch /Adj./ 1.1. /nur attr./ die Mimik betreffend: mimische Ausdruckskraft 1.2 . /nicht präd./ durch die Mimik : etw. m. darstellen, vorführen Mimose, die; - n 1. holzige od. krautige tropische Pflanze m it Blättern, die bei der geringsten Berüh­ rung Bewegung zeigen: goldgelbe Mimosen — 2. jmd. ist eine M., ist empfindlich wie eine M. (ist überempfindlich, sehr sensibel) mimosenhaft /A d)./ überempfindlich, sehr sensibel: mimosenhafte Naturen; er ist von einer mimosen­ haften Sensibilität Minarett, das; -(e)s, -e schlanker, von einer Galerie umgebener T u rm einer Moschee minder /A dj.; nicht präd./ gering (1.3 ,2): Waren von minderer Qualität, Güte; Fragen minderer Bedeutung zurückstellen + / mehroderm. minder|bemittelt /A dj.; nicht adv./ 1 . über nur ge­ ringe Geldmittel verfügend: seine Eltern waren m. — 2. s p ött. geistig m. geistig beschränkt: er war geistig leider etwas m. Minderheit, die; -, - e n 1.1 . die zahlenmäßig kleinere Gruppe (1 .1 ) gegenüber einer größeren: eine schwa­ che, unterdrückte M.; die Interessen einer aus­ beutenden M .; die Unterordnung der M. unter die Mehrheit; eine religiöse, rassische, sprachliche M. (zahlenmäßig kleine Gruppe innerhalb einer grö­ ßeren Gemeinschaft); eine nationale M. (kleinere Bevölkerungsgruppe in einem Staat, die sich von der Mehrheit der Bevölkerung durch Abstammung, Sprache und Kultur unterscheidet) 1.2 . /o. PL/ in der M. (zahlenmäßig unterlegen) sein, bleiben minderjjährig /Adj.; nicht adv./ noch nicht voll­ jährig: minderjährige Kinder; sie ist noch m. mindern /sw. Vb.; hat/ etw. verringern (1.1): durch die Witterung wurden, waren die Erträge gemin­ dert; die Geschwindigkeit m .; etw. mindert die Bedeutung, den Rang einer Sache; dazu Minde­ rung, die; -, -en minder/Minder] -wertig /A d j./ geringwertig, ziem­ lich schlecht: minderwertige Waren; minderwertiges Obst im Preis herabsetzen; -wertigkeitskomplex, der P s y c h . das krankhaft übersteigerte Gefühl der Unterlegenheit gegenüber anderen Menschen a uf Grund tatsächlicher od. vermeintlicher seelischer od. körperlicher Unzulänglichkeit: ein en starken M. haben; sie leidet unter Minderwertigkeitskom­ plexen; -zahl, die /o. PL/: in der M. (zahlenmäßig unterlegen) sein mjndest /Adj.; nur attr.; auch mindestens; oft verneint/ geringst (1 .2, 1.3): die mindesten Anlässe versetzten ihn in Erregung; nicht die mindesten Aussichten, die mindeste Angst haben; er versteht nicht das mindeste (gar nichts) davon; das ist das mindeste (das wenigste), was man erwarten kann + n icht im1 mindesten (überhaupt nicht); zum mindesten (wenigstens 1 .2) Mindest! -alter, das / o. P l.j geringstes erfordertes Alter: das M. für die Zulassung zur Fahrschule beträgt ...; - betrag, der niedrigster (zulässiger) Betrag: einen M. auf dem Sparkonto stehenlassen; - einkomm en, das vgl. Mindestlohn mindestens /Adv.; / auch mindest/ 1.1 . /mit Zahlenangabej wenigstens (1 .1 ): er wiegt m. 80 K i­ lo; die Feier dauert m. zwei Stunden; sie ist m. 53 Jahre alt 1 .2 . /weist auf eine Mindestforderung hin/ wenigstens (1 .2): er hätte sich m. entschuldi­ gen, bedanken können; sie hätte m. eine An­ erkennung verdient Mindest! -forderung, die Forderung, die das enthält, was wenigstens erfüllt werden m uß; -geschwindig- keit, die /o. PI ./ Geschwindigkeit, die nicht unter­ schritten werden darf; -gewicht, das /o., PL/ ge­ ringstes erfordertes Gewicht; -loh n , der (staatlich) festgesetzte monatliche Lohnsumme, die jedem Werk - tätigen mindestens gezahlt werden m uß: eine An ­ hebung der Mindestlöhne; -maß, das /o. PL; vorw. m it unbest. A rt./ Minim u m (1.1): seine Bedürfnisse auf ein M. beschränken, reduzieren; -rente, die gesetzlich festgelegte Höhe der Rente, die nicht unterschritten werden darf; -strafe, die niedrigstes, im Gesetz für etw. vorgesehenes Strafm aß Mme, die; -, - n I. Bergwerk, bes. Erzgrube: die M. wurde stillgeiegt — Et. stäbchenförmiges Teil in der Längsachse von 1Stiften (1.2), Kugelschreibern, das durch färbende Sub stan z da s Schreiben ermöglicht — in. im Erdboden, im Gewässer verlegter hoch­ explosiver (ungelenkter) Sprengkörper, der bes. durch mechanischen Ko ntakt od. elektrisch zur E x­ plosion gebracht w ird : Minen legen, entschärfen, räumen; die M. explodierte; auf eine M. treten Minen |feld, das vermintes Gebiet Minenräuml -boot, das Schiff der Seestreitkräfte mit speziellen Ausrüstungen zum Suchen und Unschäd­ lichmachen von im Gewässer verlegten M inen (I I I ); - gerät, das Gerät zum Suchen und Unschädlichma­ chen von im Erdboden verlegten M inen (III) Mineral, das; -s, -e, auch -ien [ . .ion] anorganische, chemisch und physikalisch einheitliche kristalline Substanz, die den Hauptbestandteil der Erdkruste bildet: eine Sammlung vo n Mineralien Mineralogie, die; -, / o. PL/ Wissenschaft von den Mineralien Mineral] -öl, das jo. Pl.j Gemisch flüssiger Kohlen­ wasserstoffe, das aus Erdöl, Steinkohlen- od. B ra un­ kohlenteer gewonnen und technisch vielseitig genutzt wird; -quelle, die Quelle mit natürlichem Mineral­ wasser, das häufig therapeutische Wirkungen hat;
780 Mineralsalz — Mischfarbe - s alz, das anorganisches Salz, das in kleiner Menge für den Organismus lebenswichtig is t; -Stoff, der vgl. -s alz; -wasser, das /PI. -wässerj natürliches Quellwasser m it einem erhöhten Anteil an Mineral- stoffen od. gelösten Gasen od. künstlich mit Mineral- stoffen angereichertes und gesundheitsförderndes Wasser Miniatur, die; -, -e n 1. verzierte Initiale, Malerei (2) od, Zeichnung in alten Handschriften od. Drucken — 2. sehr kleines Bild (1.1) Minigolf, das Spiel (1.2), bei dem ein massiver B all m it einem Schläger über verschiedene Hindernisse hinweg in ein dafür vorgesehenes Loch geschlagen w ird minimal lAdj.f geringfügig, unbedeutend: ein mi­ nimales Ergebnis; minimale Unterschiede; mini­ male (auf eine Mindestforderung weisende) An­ forderungen an jmdn. stellen Minimum, Mjnimum, das; -s, Minima 1.1 . jvorw. mit unbest. Art.; o. Pl.f geringstes Maß (1.2.2): schwere, physische Arbeiten auf ein M. begrenzen l . 2 . kleinster Wert (4): die Maxima und Minima der Temperatur, Luftfeuchtigkeit Minirock, der modischer, weit oberhalb des Knies endender Rock Minister, der; -s, - Leiter eines Ministeriums, eines zentralen staatlichen Organs (4): der M. für Aus­ wärtige Angelegenheiten, des Innern; jmdn. zum M. ernennen Ministerium, das; -s, Ministerien [.ien, . .ion] zen­ trales staatliches Organ (4) zur Leitung eines be­ stimmten Bereichs: das M. für Auswärtige A n ­ gelegenheiten, des Innern Minister| -präsident, der Vorsitzender der Regierung in bestimmten Ländern: der amtierende, stell­ vertretende M .; -rat, der Gesamtheit der Minister, die Regierung (1): der M. (die als Organ der Volks­ kammer, des Staatsrates fungierende Regierung) der DDE; der Vorsitzende des Ministerrates Ministrant, der; -en, -en E el. k a th . Meßdiener Minna + sa lopp jmdn. zur M. machen (jmdn. gehörig zurechtweisen, grob tadeln) Minnesang, der; -s, /o. P I ./ lyrische Dichtung der höfisch-ritterlichen Gesellschaft des 1 2 . —1 4 . Jhs. Minorität, die; -, - en fvorw. Sg.f Minderheit: die Rechte der M. wahren Minuend, der; -en, -en [..u|ent] Math. Zahl, von der eine andere subtrahiert wird minus /Adv.; sprachliches Äquivalent des (mathe­ matischen) Zeichens —/ 1.1* [drückt aus, daß eine Zahl von einer anderen subtrahiert wirdf: fünf m. zwei ist gleich drei 1.2 . /markiert, meist vor der Zahl stehend, diese als unter N ull liegend/: draußen sind m. zehn Grad, zehn Grad m. (zehn Grad unter dem Gefrierpunkt) 1.8 . /gibt, einer Zahl nachgestellt, an , daß eine Leistung schlechter ist als der durch die Zahl ausgedrückte Wert eines Bewertungssystems/: die Leistung des Schülers wurde mit zwei m. b e­ wertet Minus, das; -, - 1 . jvorw. Sg./ Fehlbetrag: mit einem M. in der Kasse abschließen — 2. /o. PI./ umg. 1Mangel (1) an etw.: ein M. an K enntnissen Mimis| -pol, der Phys. Elektrotechn. negativer Pol (2); -punkt, der /PI. - e/ negative Einheit in einem System zur Bewertung von Leistungen: für Eehler Minuspunkte erh alten; -Zeichen, das Z ei­ chen für die Subtraktion; negatives Vorzeichen für Zahlen Minute, die; -n 1.1 . jAbk. min/ 60 Sekunden: in zwanzig Minuten fährt der Zug ab; der Bus fährt alle zehn Minuten; es ist fünf Minuten vor elf; die Minuten vergingen, verstrichen wie im Fluge — 2. kurze Zeitspanne, Augenblick: keine M. v er­ lieren; jmdn. nur auf ein paar Minuten sprechen, sehen wollen — II . Winkelminute: ein spitzer Win­ kel von 32 Grad 40 Minuten + fünf Minuten vor zwölf (im allerletzten Augen­ blick) ; auf die M. (pünktlich) kommen minuten/Minutenl -lang /A dj.; nicht präd./ mehrere Minuten dauernd: minutenlanger Beifall folgte dem Vortrag; jmdm. m. in die Augen sehen; -Zeiger, der der längere Zeiger der Uhr, der den Ablauf der M i­ nuten anzeigt minutiös /Adj.[ s. minuziös minütlich /A dj.; nicht präd./ im Abstand von einer Minute, zu jeder Minute einmal minuziös /A dj./ bis ins kleinste gehend: eine minu­ ziöse Analyse; ein m. geregelter Ablauf Minze, die; -, -n zu den Lippenblütlern gehörendes aromatisch duftendes K raut, das meist an feuchten Standorten wächst mir /Pron./ I. /Dat. vom Pers.pron. ich/ «s. ich — II. IRefl.pron. der 1. Pers. Sg. im D at./: ich gebe m. große Mühe bei dieser Arbeit; ich habe m. gedacht, daß es so besser sei; darf ich m. eine Frage erlauben? + m. nichts, dir nichts (plötzlich, ohne nähere E r­ klärung); — von m. / aus Mirabelle, die; -, -n kleine, hüglige, gelbe und sehr süße pflaumenähnliche Frucht Misanthrop, der; -en, -e n Menschenfeind Misch| -batterie, die Vorrichtung an Wasserhähnen, mittels der man durch Mischen von heißem und kaltem Wasser die gewünschte Wassertemperatur erhält; -brot, das Brot aus 60 Prozent Roggenmehl und 10 Prozent Weizenmehl mischen /sw. Vb.; / auch gemischt; hat/ 1.1 .1 . zwei od. mehrere körnige, stückige od. flüssige Stoffe, Substanzen miteinander zu einer (scheinbar) ein­ heitlichen M asse vereinigen: W asser und Wein, Wasser mit Wein m.; Arzneien, Chemikalien, Farben, Kaffeesorten (miteinander, im richtigen Verhältnis) m.; sich m.: Öl und Wasser m. sich nicht; gemischtes (aus verschiedenen Gemüsesorten bestehendes) Gemüse 1*1.2. die K a rten m. (die Spielkarten in eine ungeordnete Folge bringen) 1.1 .3 . ein gemischter (aus Männern und Frauen be­ stehender) Chor 1.2 .1 . etw. in, unter etw. m. etw. in etw. geben und es damit (zu einer Masse) vereinigen: Backzutaten in den Teig m.; eins ins andere m. 1.2 .2 . sich unter die Zuschauer m. (sich in die Menge der Zuschauer begeben, um Teil dieser Menge zu werden) 1.3 . etw. durch 1.1 .1 herstellen, bereiten: einen Cocktail m.; ein Erfrischungsgetränk m. — 2. sich in etw. einmischen: sich in ein Gespräch, in einen Familienstreit m .; misch dich nicht in Sachen, die dich nichts angehen! + mit gemischten / Gefühlen Mischer, der; -s, - fachspr. 1.1. Apparat zum möglichst gleichmäßigen Mischen (1.1 .1) körniger, stückiger od. flüssiger Stoffe 1 .2 . Mischmaschine: er bedient den M. Misch| -färbe, die Farbe aus Anteilen zweier reiner
MiscMutter — Missionar 781 Spektralfärben; -futter, das L a nd w . aus ver­ schiedenen Rohstoffen sowie mit Zusätzen nach vor­ gegebenen Richtlinien industriell hergestelltes Futter­ mittel; -gewebe, das Gewebe aus verschiedenartigen Garnen, Fasern: ein Kleid, Mantel aus M. Mischling, der; -s, -e 1. Nachkomme aus der Ver­ bindung von Elternteilen zweier Menschenrassen — 2. Biol. Hybride, Bastard (1) Mischmasch, der; -(e)s, -e fvorw. Sg./ um g. M i­ schung (2), meist empfunden als Durcheinander von verschiedenartigen, nicht zueinander passenden Bestandteilen: das Stadtviertel besteht aus einem ziemlichen architektonischen M .; diese Ideen sind ein konfuser M. Mischjmaschine, die fa eh sp r . Maschine zum M i­ schen von körnigen Stoffen (unter Zusatz von Flüs­ sigkeiten), bes. zur Herstellung von Mörtel, Beton Mischpoke, die; fo. Pl.f salopp femot. neg.f 1. Familie (1.2), Verwandtschaft (2): die ganze M. war anwesend — 2« diese miese M. [Sippschaft 2) vo n Schiebern Mischjpult, das Rundf. Fernsehen Film pult- artige technische Einrichtung, von der aus Sen­ dungen überwacht werden, m it der verschiedene Tonaufnahmen zu einem einheitlichen Klang ver­ einigt werden Mischung, die; -, - e n 1. fvorw. Sg.f das Mischen (1.1.1): die M. von Zement und Kies — 2. Ergebnis von 1, Gemisch: eine gelungene, gute, schlechte M.; eine M. aus Benzin und öl MischungslVerhältnis, das mengenmäßiges Verhält­ nis der einzelnen Anteile einer Mischung (2) Misch |wald, der Wald sowohl aus Laub- als auch aus Nadelbäumen miserabel /A dj.; emot.j 1. sehr schlecht (1.1): ein miserables E ssen; eine miserable Unterkunft; seine Leistungen waren m. — 2 . elend (3), jämmer­ lich : er führt ein miserables Leben, befindet sich in einem miserablen Zustand — 3 . nichtswürdig, ver­ werflich: ein miserabler Kerl, Charakter; sich m. beneh m en Misere, die; -n: eine finanzielle, wirtschaftliche M. (Notlage) ; eine M. überwinden miß/Miß| -achten fVb.f 1. jmdn. nicht achten (2.1): er mißachtete seine Kollegen, hat seine Kollegen mißachtet — 2 . etw. (absichtlich) nicht befolgen, be­ achten: Anordnungen, B efehle, Verbote m.; die Vorfahrt m .; dazu :achtung, die; :behagen, das Unbehagen: einM. (über etw.) empfinden; :bildung, die von der normalen physischen Gestalt od. von der normalen Struktur eines Organismus abweichende Bildung: angeborene, körperliche Mißbildungen; etw. führt zu Mißbildungen; -billigen fVb.f etw. ablehnen, nicht billigen: er mißbilligt unser B en eh ­ men, Verhalten, Vorhaben, hat es mißbilligt; mißbilligende Blicke; sich mißbilligend zu etw. äußern; :billigung, die Ablehnung: seine M. äußern, zu erkennen geben; 7brauch, der das Mißbrauchen (1); -brauchen fVb.f 1.1 . etw. ausnutzen (1.2): er mißbrauchte sein Amt, seine Macht 1.2 . jmdn., etw. ausnutzen (1.3): jmdn. für bestimmte Zwecke in.; jrnds. Geduld, Vertrauen m.- — 2. eine Frau, ein K ind m. (vergewaltigen, notzüchtigen); zu 1 :bräuehlich fAdj.; nichtpräd.f: eine mißbräuchliche Verwendung von Geldern; ein Medikament m. verwenden; -deuten fVb.f etw. falsch auslegen: jmds. Absichten, Verhalten m.; die Krankheits­ anzeichen wurden mißdeutet missen, mißte, hat gemißt etw., jmdn. entbehren (1): die Bequemlichkeiten m. müssen; etw., jmdn. nicht (mehr) m. mögen, können, wollen: man möchte diese Erlebnisse, Erinnerungen nicht mehr m.; er wollte seine Freundin bei der Feier nicht m. Miß] -erfolg, der Ergebnis einer Handlung, das nicht den erwarteten Erfolg darstellt: ein schwer­ wiegender M .; das Ganze war ein großer M .; einen M. ertragen, hinnehmen, wettm achen; -ernte, die sehr schlechte Ernte: es gab eine M. Misse v era lten d| -tat, die schlechte, verwerfliche Tat: eine M. begehen, verbergen, sühnen; dazu - täter, der jmd., der eine schlechte, verwerfliche T a t begangen hat, begeht miß/Miß[ -fallen /Vb.; hat/ etw., jmd. gefällt jmdm. nicht und macht ihn ärgerlich: das mißfällt mir sehr, hat mir m.; das laute Treiben der Jugend­ lichen mißfiel ihr; :fallen, das; -s, fo.'Pl.f: etw. er­ regt jmds. M. (gefällt jmdm. nicht und macht ihn ärgerlich); sein M. über etw . , jmdn. zeigen (zeigen, daß man mit etw., jmdm. nicht einverstanden und deswegen ärgerlich i s t); :fallensäußerung, die : eine heftige M.; :fällig /Adj./ Mißfallen ausdrückend: eine mißfällige Äußerung; sich über etw., jmdn. m. äußern; 7geburt, die mit schweren Mißbildungen geborenes Lebewesen; 7gelaunt fAdj.f in schlechter Stimmung (1): sie stand morgens bereits m. auf; :geschick, das für den Betreffenden ärgerlicher, peinlicher (von ihm selbst verursachter) Vorfall: von einem harten, schweren M. getroffen werden; mir ist ein M. passiert; jmdm. sein M. klagen; 7ge- staltet /Adj.; nicht adv./ (durch Mißbildung) de­ formiert: eine mißgestaltete Nase; :gestimmi fAdj.f mißgelaunt; -glücken /Vb./ nicht glücken, m iß­ lingen: der Plan, der Versuch ist mißglückt; eine mißglückte Flucht; -gönnen fVb.f jmdm. etw. nicht gönnen (1): er mißgönnt ihm seinen Erfolg; 7griff, der Fehlgriff: einen M. tun; etw. erweist sich als M .; :gunst, die 1.1 . das Mißgönnen, der Neid: jmds. Laufbahn, Erfolge mit M. verfolgen; sich jmds. M. zuziehen 1 .2 . die M. (Ungunst) der Verhältnisse; :günstig fAdj.f voller Mißgunst (1.1), neidisch: jmds. Laufbahn m. verfolgen; -handeln / Vb.f jmdn. m. jmdm . durch rohes, brutales Schlagen, Handeln körperlichen und p sychischen Schaden zufügen: er war betrunken und mißhandelte seine Frau; er hat seine Kinder mißhandelt; dazu -handlung, die; :helligkeiten, die fPl.f Unstimmigkeiten, leichtes Zerwürfnis: kleine, schwerwiegende M. Mission, die; -, - e n 1. (ehrenvoller) Auftrag, ver­ pflichtende Aufgabe: die historische M. der Ar­ beiterklasse; jmdn. in geheimer, politischer M. ins Ausland senden; eine M. erfüllen — 2 . von einer Regierung mit besonderem (diplomatischem) Auftrag ins Ausland entsandte Personen, Gruppe von P e r ­ sonen — 8. meist unter Leitung eines Gesandten od. Geschäftsträgers stehende diplomatische Vertretung eines Staates im Ausland: die Chefs der diploma­ tischen Missionen vieler Länder — 4 . fo. Pl.f Ver­ breitung der christlichen Religion durch M issionare: M. treiben Missionar, der; -s, -e Beauftragter der christlichen Religionen, der zur Gewinnung von Anhängern für seine Religion in andere Länder geht, gesandt w ird :
782 Missionarin — 1mit Missionare aussenden; dazu Missionarin, die; -nen Miß| -klang5 der Dissonanz: schrille Mißklänge; O das Treffen endete mit einem M. {mit einer Ver­ stimmung, einer Störung der Harmonie); -kredit -f- (bei jmdm.) in M. geraten, kommen (in schlech­ ten R uf kommen, an Ansehen verlieren); etw., jmdn., sieh in M. bringen (etw., jmdn., sich in schlechten R uf bringen) mißlich fAdj.f: eine mißliche (unangenehme, un ­ erfreuliche) Sache, Angelegenheit miß/Miß| 7Üehig jA d j./ unbeliebt, unerwünscht: sich (irgendwo, bei jmdm.) m. machen; -lingen, miß­ lang, ist mißlungen nicht gelingen, m ißglücken: der Versuch, das Attentat mißlang, ist mißlungen; ein mißlungenes Unternehmen; :mut, der schlechte Stimmung (1); ^miitig fAdj.f Mißmut ausdrückend: eine mißmutige Miene machen; m. wirken, aus- sehen, dreinschauen; -raten /Vb.; ist/ nicht geratent (1): der Gänsebraten ist (mir) m.; ein mißratenes Experim ent; ein mißratenes (charakterlich nicht den Erwartungen entsprechendes, schlecht erzogenes) Kind; :stand, der fvorw. Pl.f durch (große) Mängel gekennzeichneter Zu sta nd in einem gesellschaftlichen Bereich: (wirtschaftliche) Mißstände beseitigen; auf Mißstände hinweisen; :stimmüng, die schlechte, gereizte Stimmung: eine leichte M. breitete sich aus; keine M. aufkommen lassen; ;ton, der Mißklang; - tränen fVb.f jmdm ., einer Sache nicht trauen (LI): er mißtraute mir ständig; den eigenen Kräften m.; ^trauen, da s; -s, fo. Pk f Neig ung eines Menschen, hinter dem T u n od. Verhalten eines anderen eine gegen sich gerichtete feindselige od. hinterhältige Absicht zu vermuten; Neigung, jmdm. nicht zu ver­ trauen: ein tiefes, (un)begründetes M.; M. erfüllte ihn; M. (gegen jmdn., etw.) haben; jmds. M. wek- ken, zerstreuen; P a ri, einer Regierung das M. (M iß­ trauensvotum) aussprechen M}ßtrauens| -antrag, der P a ri. Antrag im (bürgerl.) Parlament, über die Vertrauenswürdigkeit der Re- gierungs(politik) abzustimmen: einen M. gegen die Regierung einbringen; -Votum, das LI, Ausdruck der Mißbilligung: etw. als M. gegen sich empfinden 1,2 . P a r 1. Mehrheitsbeschluß des bürgerl. Parlaments, (einem Mitglied) der Regierung das Vertrauen zu entziehen und so den Rücktritt zu erwirken miß/Miß| -trauisch fAdj.f voller Mißtrauen, arg­ wöhnisch : jmdn., etw. m it mißtrauischen Blicken betrachten; m. (gegen jmdn.) sein, werden; sein Verhalten machte ihn m .; -vergnügen, das /o. Pl.f Ärger, Unbehagen: etw. bereitet, verursacht M.; sein M. an etw. offen bekunden; -vergnügt fAdj.f l . 1 . Mißvergnügen ausdrückend: eine mißvergnügte Miene aufsetzen; er schaute m. umher 1.2 , er war m. (mißgelaunt); -Verhältnis, das unharmonisches, nicht richtiges Verhältnis (1.1): Ansprüche und Leistung standen bei ihm in krassem, scharfem M .; - verständlich fAdj.f so geartet, daß es mißverstanden werden kann: mißverständliche Äußerungen, B e­ griffe, Formulierungen; sich m. ausdrücken; -Ver­ ständnis, das jPl. - s e/ (ungewollt) falsche A u s ­ legung von jmds. Äußerung, Handlung: ein grobes M.; ein M. aufklären; zwischen den Verhandlungs­ partnern gab es einige Mißverständnisse (Diffe­ renzen 2, Meinungsverschiedenheiten); -verstehen fVb.f jmdn. m. jmds. Äußerung, Handlung (un­ gewollt) fälsch auslegen: er hat ihn mißverstanden; jmdn. absichtlich, ungewollt m.; -Wirtschaft, die fo. P l.f schlechtes, unökonomisches Wirtschaften (1): die Folgen der M. bekämpfen Mist, der; -es, fo. Pl.f 1. aus tierischen Ausschei­ dungen u nd Stroh bestehendes Gemenge, das als Düng er verwendet wird : ''frischer, dampfender M.; eine Fuhre M.; M. (auf den Wagen) laden, (auf das Feld) fahren, streuen — 2. umg. femot.f lästige, un­ sinnige, wertlose Angelegenheit, Sache fhäufig in Ausrufen des Unwillensf: was soll man mit diesem M. (wertlosen Zeug, Plunder) anfangen?; was habt ihr da für M. produziert?; wer hat denn diesen M. (Unsinn, Quatsch) geschrieben, verzapft?; mit diesem M. (dieser Angelegenheit) möchte ich nichts zu schaffen haben!; mach keinen M. (Unsinn) l; so ein (elender, verdammter) M .! fFluchf + salopp etw. ist nicht auf jmds. M. gewachsen (etw. stammt nicht von jmdm., ist nicht von jmdm. selbst erarbeitet) Mist|beet, das Frühbeet, das durch eine Lage M ist warm gehalten wird Mistel, die; -, - n fvorw. Sg.j immergrüne, strauch­ artige schmarotzende (2) Pflanze m it weißen, beeren­ artigen Früchten, die auf Laub- und Nadelbäumen wächst Mist| -häufen, der Haufen (1) aus M ist (1); -kerl, der salopp Schimpfw . gemeiner, niederträchtiger Mann: so ein M.!; -stück, das fPl. -e/ salopp S ch im p fw . gemeiner, niederträchtiger Mensch; - vieh, das salopp Schimpfw. Miststück; -wetter, das fo. Pl.f s a lo p p femot.f sehr schlechtes, regneri­ sches, stürmisches Wetter Mistral, der; -s, fo. Pl.f kälter Nordwind in Süd­ frankreich, bes. im Rhonetal Miszelle, die; -, -n fvorw. Pl.f kleiner A rtikel, bes. in wissenschaftlichen Zeitschriften 1mit fPräp. mit Dat.f 1. /weist auf Gemeinsames, Zusammengehöriges hinf 1.1 . / weist auf eine gemein­ same Tätigkeit, eine Wechselbeziehung hinf: m. jmdm; leben, arbeiten, essen, trinken, tanzen; sie wohnt m. ihrer Freundin im gleichen Haus; m. jmdm. eng verbunden sein; m. jmdm. verheiratet, verwandt sein; m. jmdm. sprechen, verhandeln, diskutieren; sich m. jmdm. austauschen, unter­ halten, treffen; sich m. jmdm. messen, streiten; m. jmdm. (gegen jmdn.) kämpfen 1 .2 . / weist auf die gemeinsame Richtung hinf: m. dem Wind segeln; m. der Strömung schwimmen 1.8. /drückt eine Ein­ beziehung ausf mitsamt, 2einschließlich: den Zahn m. der Wurzel ziehen; m. ihm waren wir sechs; Familien m. Kindern; Herr N m. Frau; eine Fla­ sche Saft kostet m. Pfand eine Mark 1.4 . fweist auf das Zubehör hinf: ein e Flasche Mineralwasser m. Geschmack; ein Glas m. Henkel; ein Haus m. Garten; ein Auto m. Anhänger; ein Glas m. Honig (in dem Honig enthalten ist) 1.5 . fmodal; weist auf die Begleitumstände, A rt und Weise eines Tuns, Vorgangs, Zustands hinf: m. einem Freudenschrei jmdm. entgegeneilen; m. hoher Geschwindigkeit (sehr schnell) fahren; etw. m. Freude, Begeisterung aufnehmen; etw. m . Nachdruck hervorhoben — 2. /instrumental; weist auf das M ittel (1) hin/: m. dem Auto, Zug fahren; m. dem Messer das Brot schneiden; m. dem Fuß aufstampfen; etw. m. dem Flugzeug, m. der Bahn befördern; etw. m. (durch 2.1) Geduld, Charme, Fleiß erreichen — 8. /in fester Abhängigkeit von Verben, A dj., Subst./: sich m. etw. befassen, beschäftigen; m. dem Vorschlag
2mit — mithaben 783 einverstanden sein; m. dem Spiel beginnen; m. der Arbeit aufhören; was ist los m. dir? — 4 . /zeitl.; drückt aus, daß Vorgänge, Ereignisse mit einem be­ stimmten Zeitpunkt zusammenfallenj: m. dem Glockenschlag ist es 13 Uhr; die Verordnung tritt m. dem heutigen Tage in Kraft; m. (im Alter von) 35 Jahren promovierte er 2m i t /A d v .; drückt das Beteiligtsein, die Zugehörig­ keit zu etw. ausI umg. 1 .1 . auch, wie (der, die das) andere: wir waren m. dabei; faß bitte mal m. an!; ich bin m. von der Partie (beteilige mich); /wird in Verbindung mit folgendem Verb getrennt geschrie­ ben, wenn eine vorübergehende Beteiligung gemeint ist/: er will m. arbeiten; die Kosten sind m. be­ rechnet 1 .2 . neben anderem, neben anderen: er war m. der Tüchtigste (einer der Tüchtigsten) 1.3 . komm doch mal m. (1gelegentlich 1 .1 ) vorbei — 2. die Kinder waren auch m. (mitgekommen 1) m it- /trennbare, stets betonte Partikel vor Verben und deren substantivischen Ableitungen, die in Ver­ bindung mit dem Grundwort bestimmte produktive Bedeutungstypen bildet/ 1. /drückt eine Gemeinsam­ keit, ein Beteiligtsein an einem Tun, Vorgang aus/: / z. B . mitarbeiten, mitspielen (1) — 2 . /drückt Gleichzeitigkeit a us/: / z. B. mitschreiben Mit/mit| -arbeit, die jo, PI./ Arbeit, die jmd. ge­ meinsam mit anderen längere Zeit hindurch od. ständig am gleichen Werk (LI) leistet, jmds. Beteili­ gung an einer Arbeit, Tätigkeit: jmdm. für seine M. danken, ein Honorar zahlen; eine ehrenamtliche M.; jmdn. zur M. auffordern, heranziehen; seine M. (Beteiligung am Unterricht) war vorbildlich; -ar ­ beiten /Vb./ Mitarbeit leisten: an einem Gemein­ schaftswerk, einer Zeitschrift m .; -arbeiter, derjmd., der gemeinsam mit anderen am gleichen Werk (LI), in der gleichen Einrichtung (1) arbeitet: ein la ng ­ jähriger, bewährter, angesehener M.; neue M. aus ­ bilden, qualifizieren; -bekommen / V b ./1 . etw. zum Mitnehmen erhalten: er hat Verpflegung, einen Brief m.; O diese Veranlagung hat er von Geburt an m. — 2, umg. etw. verstehen (1, 2): ich habe nicht m., worum es sich eigentlich handelte — 3. um g. durch seine Anwesenheit etw. erleben,, er­ fahren: sie wollten unbedingt etwas von der Stim­ mung bei der Großveranstaltung m. — 4. die Kinder brauchen das nicht mitzubekommen (auf­ zuschnappen); -besitzer, der jmd., der zusammen m it (einem) anderen etw. besitzt: er ist M. des Grund­ stückes; -bestimmung, die /o. PI ./ das Mitwirken der Bürger an der Gestaltung des politisch-staatlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens; -bestim - mungsrecht, das /ö. PI ./ Recht auf Mitbestimmung, im Soz. als verfassungsmäßiges Grundrecht jeden Bürgers auf Mitwirkung an der bewußten Gestaltung des p olitischen' wirtschaftlichen, sozialen und kultu­ rellen Lebens, im K a p . a ls beschränktes Recht von Arbeitern in Betrieben ohne die Möglichkeit, die Wirtschafts- und Sozialpolitik entscheidend zu ver­ ändern; -bewohnet, der jmd., der zusammen mit an­ deren hes. das gleiche Haus, die gleiche Wohnung bewohnt: die M. des Hauses, der Straße; -bringen /Vb./ (jmdm.) etw., jmdn. m . (für jmdn.) etw., jmdn. mit sich irgendwohin bringen (1): sein H and­ werkszeug, (jmdm.) ein Geschenk m.; Freunde (als Gäste) m .; jmdm. die Z eitung m. (besorgen 1); O er bringt für diese Aufgabe eine bestimmte B e­ gabung mit (besitzt als Voraussetzung dafür eine bestimmte Begabung); s c h e r z h . gute Stimmung, einen guten Appetit m. (zu einer bestimmten Fest­ lichkeit mit guter Stimmung, gutem Appetit kom­ men); -bringsei, das; -s, - u m g . kleines Geschenk, das man jmdm. mitbringt: M. von einer Heise; - b ürger, der jmd., der mit anderen zusammen Bür­ ger des gleichen Staates, der gleichen Stadt ist; - denken /Vb./ einen Gedankengang gleichzeitig mit anderen verfolgen: die Schüler dachten intensiv beim Unterricht mit; -dürfen /Vb./ umg. m it­ kommen (1) dürfen: sie darf mit uns (auf den Aus­ flug) mit; -einander /Adv./1 .1 . einer, eines mit dem anderen: m. sprechen, gehen, streiten; m. ver­ heiratet sein; die Zutaten gut m. vermischen 1.2 . gemeinsam (2): die Aufgaben m. lösen; -emp­ finden /Vb./ etw. m. an jmds. Empfinden teilneh­ men: jmds. Schmerz, Freude m .; sein Mitempfinden (Mitgefühl) mit den Leidtragenden ausdrücken; - e rleben /Vb./ 1 .1 . etw. gemeinsam mit anderen er­ leben (1): eine große Freude, ein Konzert m. 1 .2 . etw. a ls Zeitgenosse erleben (2): wir erleben das Zeitalter des Weltraumflugs mit; -esser, der A n ­ häufung von talgiger Substanz in den Poren, die als kleiner dunkler Punkt auf der Haut sichtbar sind: M. im Gesicht entfernen; -fahren / Vb.; ist/ gemein­ sam mit anderen irgendwohin fahren (1 .2): darf er (mit uns) m.?; -fühlen fVb.f etw. mitempfinden: jmds. Schmerz, Freude m.; ein mitfühlender Mensch; mitfühlende (teilnahmsvolle) Worte; -füh ­ ren /Vb./ 1 .1 . etw. bei sich haben, tragen: Ausweis­ papiere, Gepäck, Geld m. 1 .2 . der Fluß führte Ge­ röll mit (trug Geröll mit sich fort); -geben /Vb./ 1.1 . jmdm. etw. zur Mitnahme übergeben: jmdm. einen Brief, ein Paket m. 1 .2 . jmdn. jmdm. m. ver­ anlassen, daß jmd. als Begleitung mit jmdm. mitgeht: man gab der Gruppe ein en Bergführer 'm it — 2. den Kindern eine gute Ausbildung m. (zuteil werden lassen); -gefühl, das jo. Pl.j das Mitfühlen des Leids des, der anderen: sein M. äußern, kund­ tun; M. mit jmdm. haben, empfinden; jmdm. sein herzliches M. ausdrücken; -g eh e n / Vb./ gemeinsam mit anderen irgendwohin gehen: sie gingen mit dem Kollegen mit in ein Restaurant; <> mit der Zeit m. (mit der Entwicklung Schritt halten); + u m g . verhüll, etw. m. heißen, lassen (etw. stehlen 1); - genommen /Adj.; / auch mitnehmen/: die Hose sieht schon recht m. (abgetragen) aus; nach der schweren Krankheit, sa h sie sehr m. (elend) aus; - gift, die; -, -en veraltend Aussteuer: die Eltern gaben ihrer Tochter eine gute M. mit in die Ehe; - glied, das 1 . Angehöriger einer Gruppe, Gemein­ schaft (1): die (einzelnen) Mitglieder der Familie, der Wandergruppe — 2 . jmd., der auf Antrag, durch Wahl in eine Körperschaft, Organisation auf­ genommen wurde und ihr nun angehört: ein aktives, langjähriges M.; er wurde zum o rdentlich en, korre­ spondierenden M. der Akademie der Wissenschaften der DDR ernannt; jmdn. als M. in die Partei auf- nehmen; -gliederversammlung, die Versammlung der Mitglieder (2) einer bestimmten organisatorischen Einheit: eine M. einberufen Mitglieds zu Mitglied 2| -ausweis, der; -beitrag, der; - buch, das heftartiger Ausweis für jedes Mitglied einer Pa rtei, Organisation o .ä .; - land, das: die Mitgliedsländer des Rates für Gegenseitige Wirt­ schaftshilfe mit/M|t| -haben /Vb./ etw. bei sich haben, tragen:
784 mithalten — mitschwingen habt ihr das Unterrichtsmaterial mit?; -halten /Vb./ um g. bei etw. die gleiche Leistung wie andere erreichen, einhalten:da(bei) kann ich nicht mehr m .; - h elfen IVb.j gemeinsam mit anderen bei etw. helfen (1): wir halfen beim Umzug alle mit; -hin, ^hin /Adv.; auch in konjunktionaler Verwendung; neben­ ordnend; fügt an einen Vordersatz einen H auptsatz m it Inversion des Subjekts an/ folglich: der Täter handelte überlegt, m. ist er wohl verantwortlich; - hören fVb.f etw. (unabsichtlich hören (2.1): er hörte das Gespräch im Nebenraum mit; -inhaber, der vgl. Mitbesitzer; -kämpfer, der jmd., der gemeinsam m it anderen für, gegen etw. kämpft, gekämpft hat; - k l ingen jVb.j 1. die Untertöne klangen mit (waren m it den anderen Tönen gleichzeitig zu hören) — 2 . etw. klingt in etw. mit: in ihrer Antwort klingt Freude mit (ist Freude spürbar); -kommen /F6./ 1 . sich gemeinsam mit anderen irgendwohin begeben: ins Theater m.; er konnte nicht m. — 2* m it (einem) anderen in gleicher Weise, in gleichem Tempo voran­ kommen (1 ): sie konnten beim Besteigen des Berges mit der Spitzengruppe nicht m. — 8. im Unterricht gut m. (dem Unterricht gut folgen können); + / da komme ich nicht mehr mit; -können /Vb./ umg. 1. mitdürfen — 2 . mit eurem Tempo kann ich nicht mit (euer Tempo ist mir zu schnell); + / da kann ich nicht (mehr) mit; -kriegen IVb.j umg. etw. mitbekommen; -laufen jVb.; ist/ 1. gemeinsam mit anderen irgendwohin laufen (1.1) — 2 . S p o r t er läuft beim Langstreckenlauf mit (nimmt aktiv daran teil); -laufer, der jmd., der bei einer poli­ tischen Bewegung (aus Opportunismus, ohne Über­ zeugung) mitmacht, ohne sich aktiv zu engagieren; - laut, der Konsonant; -leid, das innere Anteil­ nahme am Leid des, der anderen, starkes Mitgefühl: echtes, großes M.; v on einem Gefühl tiefen Mit­ leids erfaßt sein; M. überkommt jmdn.; (kein) M. m it jmdm. fühlen, haben; vo n M. erfüllt, ergriffen sein; -leidenschaft /in der Verbindung/ etw. zieht etw., jmdn. in M. etw. fügt einer Sache, jmdm. zu­ sammen m it dem, den unmittelbar Betroffenen Schaden zu: das Erdbeben hat auch die umliegen­ den Ortschaften, auch uns in M. gezogen; -leidig lA dj.j voller Mitleid: ein mitleidiges Herz haben; jmdn. m. ansehen, anlächeln; -leid(s)los /A dj./ ohne Mitleid, erbarmungslos; -machen /Vb./ um g . 1 .1 . etw. m. an etw. mit anderen teilnehmen: eine Reise, Wanderung, Mode m.; bei etw. m .: er macht bei der Veranstaltung mit 1.2. er hat aller­ hand, viel mitgemacht (sehr gelitten, viel ertragen) — 2 .1 . etw. macht noch, nicht (mehr) mit etw. funk­ tioniert noch, nicht (mehr): seine Füße machen nicht mehr mit; sein Herz macht nicht mehr mit 2.2 . sie macht nicht mehr lange mit (sie stirbt bald) — 8. etw. zusätzlich für andere übernehmen: sie mußten für den erkrankten Kollegen die Arbeit m.; - m e n s ch, der Mensch im Verhältnis zu den anderen m it ihm lebenden Menschen: ein freundlicher (un)angenehmer M.; etw. für seine Mitmenschen tun; er nimmt zu wenig Rücksicht auf seine Mit­ menschen; -mischen IVb.j umg. 1 . bei etw. mit anderen aktiv beteiligt sein, ohne eigentlich dazu­ zugehören: er hat bei der Aktion mitgemischt — 2. Sport bei einem Wettkampf gemeinsam mit an­ deren seinen M a nn stehen: erfolgreich, tü chtig bei einem Spiel m.; -müssen /Vb. / umg. mitkommen (1) müssen: er mußte auf die Wanderung, zum Ernteeinsatz mit; -nähme, die; -, jo. Pl.j das Mitnehmen (1): die M. v on Fahrrädern in der S-Bahn ist zu folgenden Zeiten erlaubt ...; -neh­ men /Vb.; / auch mitgenommen/ 1.1 . etw. nehmen (1 .1 ) und sich damit fortbegeben, irgendwohin be­ geben: den Fotoapparat, Schirm (auf die Reise, an die See) m. 1.2. die Kinder an die See m. (an der Heise an die See teilnehmen lassen); jmdn. im Auto m. (mitfahren lassen) — 2 . um g. etw. bei sich bietender Gelegenheit nutzen, wahrnehmen: eine Chance, Gelegenheit m.; alles m., was das Leben bietet — 3. umg. etw. nimmt jmdn. mit etw. wirkt sich psychisch, physisch negativ auf jmdn. a u s: die ständigen Zerwürfnisse nahm en sie sehr mit; -nichten /Adv./ v er a lten d keineswegs; -planen /Vb./ an etw. planend mitwirken (1), bes. im gesell­ schaftlichen Bereich: bei den neuen Aufgaben des Aufbaus mitdenken und m. Mitra, die; -, Mitren R el. k a th . Kopfbedeckung hoher geistlicher Würdenträger: die M. des Bischofs mit/Mit| -reden IVb.j: ein gewichtiges, entscheiden­ des Wort m. (an etw. bestimmend mitwirken); umg. da kannst du gar nicht m. (davon verstehst du nichts) !; - f da habe ich auch ein / Wörtchen mitzureden; -regieren \Vb.j im Sinne der M it­ bestimmung an der Leitung und Planung gesell­ schaftlicher Prozesse mitwirken: /D DR/ arbeite mit, plane mit, regiere mit! /Losung/; -reisende, der u. die jmd., der mit anderen gemeinsam reist: ein Mitreisender wurde vom Zoll kontrolliert; -reißen /Vb.; hat/ 1. etw. reißt etw., jmdn. mit etw. in Bewegung Befindliches reißt etw., jmdn. gemeinsam mit sich, m it anderen, anderem irgendwohin fo rt: die Lawine riß die Bergsteiger mit — 2 . durch Schwung jmdn. begeistern, hinreißen: das Publikum m .; die Massen im Kampf m .; ihr Beispiel riß viele mit; eine mitreißende Sprache, Musik Mitropa, die; -, jo. P l .j verschiedenartige, z u einer Aktiengesellschaft gehörende Einrichtungen zur Ver­ sorgung der mit der Eisenbahn Reisenden m|t/M|t| -samt /Präp. mit Dat.j zusammen mit: er kam m. seiner Familie; -schicken /F 6. / 1.1 . etw. als Beilage mit anderem schicken: wir schicken euch die Briefe mit 1.2 . jmdn. jmdm. mitgeben (1.2): sie schickte der alten Dame die Tochter zur Beglei­ tung mit; -schleifen /sw. Vb.; hat/ etw., jmdn. Schleifend (1 .2) irgendwohin schieben, ziehen: der Bus wurde von der Lokomotive des Güterzuges etwa 600 Meter weit mitgeschleift; -schleppen /Vb.; emot.j 1. um g. etw. bei sich haben, tragen: er schleppte immer viel Krempel, Unnötiges mit — 2.1. umg. etw. mitnehmen (1.1): auf die Exkur­ sion wurden viele Bücher mitgeschleppt 2.2 . s a lop p jmdn. ins Theater, zum Tanzvergnügen m. (mitnehmen 1.2); -schneiden IVb.j Rundf. Fernsehen Film Geräusche, Musik, Sprache auf ein Tonband aufnehmen: sein Vortrag wurde auf Tonband mitgeschnitten; -schreiben /Vb./ etw. Gesprochenes während des Vortrags niedersehreiben: sie schrieb die Vorlesung mit; -schuld, die jo. Pl.j Schuld (1), die jmd. gemeinsam mit anderen teilt: M. (an einem Verbrechen) haben, tragen; jmds. M. nachweisen; dazu -schuldig /Adj./: sich m. machen; -Schüler, der Schüler, der gemeinsam mit anderen die gleiche Klasse, Schule besucht; -sch win ­ gen /Vb./ 1 . zusammen mit etw. anderem gleichzeitig in Schwingungen geraten: bei der Gymnastikübung
m itsein — Mittel 785 abwechselnd die Beine m. lassen — 2 . etw. schwingt in etw. mit: Spott, Ironie schwang in ihrer Frage mit (war in ihrer Frage spürbar); -sein /ist mitgewesen; Präs, u. Prät. / 2mit 2/ umg.; - singen jVb.j etw. gemeinsam mit anderen singen: ein Lied, eine Melodie m.; -sollen jVb./ umg. mit­ kommen (1 ) sollen: wenn ich unbedingt mitsoll, will ich mich nicht ausschließen; -spielen /Vb./ 1 . gemeinsam mit anderen spielen (1 .1 , 2 .1 .1): laßt den Jungen (mit uns) m.; <> umg. ich spiele nicht mehr mit (ich beteilige mich nicht mehr an dieser Sache) l — 2. etw. spielt bei jmdm., etw. mit etw. ist bei jmdm., etw. mit im Spiele: bei ihm spielt gekränkte Eitelkeit, Ehrgeiz mit; da spielen noch andere Faktoren, persönliche Motive m it — 3 . umg. jmdm. übel m. jmdm. Schaden zufügen: jmdm. hart, übel m.; das Leben hat ihm schlimm mitgespielt; -spracherecht, das jo, Pl,j Recht, bei etw. mitsprechen (1) zu dürfen; -sprechen jVb.f 1. bei etw, maßgebend mitreden, mitwirken, bes. im gesellschaftlichen, staatlichen, wirtschaftlichen B e­ reich: hier haben Fachleute ein Wort mitzu­ sprechen; in Fragen der Kunst und Kultur m .; er kann hier aus eigener Erfahrung m. — 2. etw. spricht bei etw. m it etw. kommt bfei etw. noch mit in Betracht: folgende Gesichtspunkte sprechen bei der Bekämpfung der Krankheit mit; -steno­ grafieren jV b.j etw. in Stenografie mitschreiben: einen Brief, Vortrag m .; -Streiter, der geh. Mit­ kämpfer mjttag jAdv .; in Verbindung mit bestimmten Tem- poraladv. od. dem Namen eines Tages der Woche; stets nachgestellt/ am Mittag: heute, gestern, mor­ gen, Dienstag m. ^Mittag, der; -(e)s, -e Tageszeit um die Mitte des Tages: es ist, wird M.; es geht bereits auf M. zu; am, zu, jeden M .; ein heißer, sonniger M .; über M. (während der Mittagszeit); zu M. essen (das Mittag­ essen einnehmen) 2Mittag, das; -(e)s, jo. P l.j umg. 1 . Mittagessen (1): wir bereiteten, aßen unser M. — 2. Mittagessen (2): mit dem M. müssen wir noch warten Mittag] -brot, das jo. Pl.j la nd sch . Mittagessen (1): hast du schon dein M. gegessen?; -essen, das fo. Pl.j 1. am 1M ittag eingenommene M ahlzeit (1): das M. einnehmen, auftragen — 2, das (gemeinsame) Einnehmen der mittäglichen M ahlzeit: vor, nach dem M.; jmdn. zum M. abholen, einladen mittäglich /Adj.;nur attr.j am 1Mittag; jeden 1M it­ tag: die mittägliche Pause, Mahlzeit mittags /Adv./ am 1Mittag; an jedem1Mittag: (um) zwölf Uhr m., m. (um) zwölf Uhr; einige Geschäfte sind m. geöffnet; m. gehe ich gerne spazieren; Dienstag, dienstags m. Mittags] -hitze, die Hitze während der Mittagszeit: während der M. ruhten sie aus; -m ahlzeit, die Mittagessen; -pause, die Pause während der Mittags­ zeit: eine kurze, lange M.; M. haben, machen; vor, in, nach der M.; -ruhe, die Ruhepause während der Mittagszeit: M. (ein)halten; -schlaf, der Schlaf während der Mittagszeit: sie hielten einen aus­ gedehnten M.; - tisch, der 1, gedeckter Tisch mit dem Mittagessen: ein festlich gedeckter M. — 2. jo. Pl.f eine Pension mit M. (eine Pension, in der man als Pensionsgast Mittagessen erhält); -zeit, die /o. Pl.f Zeit um 1Mittag: der Zug fuhr um dieM.; sich zur M. mit jmdm. treffen; -zug, der am 1Mittag abfahrender, ankommender Zug: erbenutzte den M. Mit| -täterj der Jur. jmd., der gemeinsam mit (einem) anderen eine Straftat begeht, begangen h at: die Polizei fahndete nach dem M.; dazu -täter- schaft, die; -, jo. Pl.f: jmdn. der M. überführen Mitte, die; -, -n 1.1 . fvorw. Sg.f Stelle, Ort, Punkt eines Ganzen, der von dessen äußerer Begrenzung überall gleich weit entfernt i s t : die M. eines Kreises, einer Kugel, Linie; die M. der Erde, einer Stadt; in der M. des Platzes steht ein Denkmal; der Ort liegt etwa in der M. zwischen Dresden und Leip­ zig; in die M. des Zimmers treten; etwr. in die M. stellen, rücken; jmdn. in die M. (zwischen sich und den, die anderen) nehmen 1.2 . fo. Pl.j Zeitpunkt, der von zw ei Begrenzungen zeitlich gleich weit ent­ fernt ist: die M. des Tages; M. nächster Woche; M. September; in der M. der W oche, des Monats; er ist M. der Fünfzig (etwa 55 Jahre alt) — 2. fo. Pl.j 2.1 . einer aus unserer M. (aus unserem Personenkreis, den w ir kennen) hat in der Lotterie gewonnen, ist zum Vorsitzenden gewählt worden 2.2 . Pari. Gruppierung, Partei im bürgerl. Parla­ ment, die zwischen der Linken und der Rechten steht: eine Partei, Koalition der M. -f- die goldene M. (der vernünftige Standpunkt zwischen zwei Extremen); um g. ab durch die M. (geh, geht sofort weg, los) ! mit/Mit| -teilen jVb.j 1. (jmdm.) etw. m. jmdn. von etw. in Kenntnis setzen: jmdm. eine Neuigkeit, Beobachtungen m.; jmdm. einen Vorfall, Ent­ schluß m.; er teilte uns seine Adresse, Telefon­ nummer mit; etw. in einem Brief m.; hiermit teilen wir Ihnen mit, daß.... — 2. sich jmdm. an ­ vertrauen, sich jmd m . gegenüber aussprechen: er hatte das Bedürfnis, sich einem Menschen mitzu­ teilen; sie konnte sich schwer m. — 3. etw. teilt sich jmdm. mit etw. überträgt (7) sich auf jmdn.: die festliche Stimmung bei dem Empfang teilte sich uns allen mit; -teilsam jA dj./ sich anderen leicht mitteüend, gesprächig: eine mitteilsam e Frau; er wurde plötzlich m.; - teilung, die; -, -en das, was mitgeteilt (1 ) wird, worden ist: eine mündliche, schriftliche, private, offizielle, amtliche M.; eine M. erhalten, weiterleiten; eine M. an die Presse; wissenschaftliche Mitteilungen veröffentlichen; jmdm. eine M. (von, über etw.) machen; -teilungs- bedürfnis, das jo. P l.j Bedürfnis, sich mitzuteilen: das menschliche M. Mittel, das; -s, - 1 . M aßnahme, geplante, zielge­ richtete Handlung, Methode o. ä . zur Erreichung eines Zieles: ein einfaches, sicheres, gutes, wirk­ sames M.; schlechte, verwerfliche M.; erzieheri­ sche, rechtliche, politische M.; alle M. aufbieten, ausschöpfen, einsetzen; kein M. unversucht lassen, scheuen; ein Versuch mit untauglichen Mitteln; etw. mit allen Mitteln (auf jede nur denkbare Weise) durchzusetzen, zu verhindern versuchen — 2.1 . Stoff (3), Erzeugnis, das einem bestimmten Zweck dient, etw. bewirkt: ein kosmetisches M.; ein M. zur Pflege des Fußbodens 2.2 . Medikament, Heilmittel: ein wirksames, unschädliches M.; ein schmerzlinderndes, krampflösendes M.; ein M. gegen Schnupfen, Grippe; ein M. zur Beruhigung; ein M. (ein)nehmen 2.3 . Gegenstand, Gerät, sprach­ liche, künstlerische Form, Technik, die zur E r ­ reichung einer bestimmten Wirkung bes. im Bereiche
786 Mittelalter - Mittelwert von Bildung, Kommunikation und Kunst dient: diese M. dienen der Information, der Weiter­ bildung; die stilistischen M. einer Sprache — 8* /nur im PL/ Gelder (2): geringe, bedeutende M.; öffentliche, gesellschaftliche M. für etw. einsetzen, aufbringen; die M. zum U nterhalt; für etw. stehen M. bereit, zur Verfügung; M. für etw. bereitstellen; etw. aus eigenen Mitteln bestreiten, bezahlen; ganz, völlig ohne M. sein, dastehen; über aus­ reichende M. verfügen — 4 . M ath, mittlerer Wert, Durchschnitt (2): das rechnerische M.; das arith­ metische M. (Wert, der sich aus der Division einer Summe durch die Anzahl der Summanden ergibt); das M. (aus einer Summe) errechnen, nehmen; die Niederschlagsmenge im September lag be­ trächtlich über dem M. des Monats 4* M. und Wege (erfolgversprechende Möglichkeiten, Methoden) finden, suchen; etw. ist für jmdn. nur M. zum Zweck (eine Möglichkeit, ein Objekt zur Erreichung eines Zieles); sich für jmdn. ins M. legen (sich für jmdn. einsetzen, für jmdn. ver­ mitteln); jmdm. ist jedes M. recht (jmd. scheut vor nichts zurück, um sein Ziel zu erreichen) Mittel/mittel] -alter, das jo. PI ./ historischer Zeit­ raum zwischen Altertum und Neuzeit, in dem die feudal. Gesellschaftsordnung herrschte: das frühe, hohe M.; spätes M.; Kunst und Kultur des Mittel­ alters; dazu -alterlich fA dj.f: die mittelalterliche Gesellschaftsordnung, Architektur, Dichtung, Musik mittelbar fAdj.f nicht auf direktem (4) Wege, durch ein vermittelndes Glied (3.2), über andere, anderes (bewirkt) : ein mittelbarer Zusammenhang; eine nur mittelbare Ursache, Schädigung; etw. m. verur­ sachen; jmdn. m. unterstützen Mittel/mittel] -ding, das fo. PLf: dieses Zimmer ist ein M. zwischen Arbeitsraum und Wohnzimmer (hat die Funktionen eines Arbeitsraumes und Wohnzim­ mers, hat von beiden etwas); -europäisch /Adj.f zum mittleren Europa gehörend, es betreffend, dort liegend: das mitteleuropäische Klima; die mitteleuropäische Zeit /Abk. MEZ/ (Ortszeit des 15. Meridians öst­ licher Länge); -feld, das B allspiele mittlerer (ab­ gegrenzter) Teil des Spielfeldes: das Spiel entfernte sich vom M.; -finger, der Finger zwischen Zeige- und Ringfinger; -fristig fAdj.f Bank auf eine mitt­ lere Zeitspanne begrenzt: eine mittelfristige Finanz­ planung; einen mittelfristigen Kredit gewähren; - gebirge, das Gebirge von 300 bis etwa 2000 Metern Höhe mit abgerundeten Bergen; -gew icht, das \o. PL/ Sport /Gewichtsklasse in den Disziplinen Boxen, Ringen, Gewichtheben, Judo/; -groß /A d j./ durchschnittlich, m äßig groß (2): ein e mittelgroß e Frau; ein mittelgroßer Ort; er ist m.; -hand, die /o. Pl.j 1. Teil der Hand zwischen Handwurzel und Fingern — 2. Skat /in der Verbindung/ in der M. sein (nach demjenigen, der ausspielt, bedienen müs­ sen); -hochdeutsch(e), das Sprachwiss. die dem Althochdeutschen folgende Entwicklungsstufe der hochdeutschen Sprache; -Masse, die mittlere Qualität (1), mittleres Leistungsvermögen: ein W agen der M. (Wagen, dessen Motor einen Hubraum von mittlerer Größe hat); -latein , das die lateinische Sprache des Mittelalters, bes. der Kirche des Mittelalters; - l inie, die 1. M ath. Gerade, die im Rechteck die Mittelpu nkte gegenüberliegender Seiten od. eine Ecke des Dreiecks mit dem Mittelpunkt der gegen­ überliegenden Seite verbindet — 2. B allspiele Linie, die die Mitte eines Spielfeldes markiert — 8. V erk ehr sw. als Leit- od. Sperrlinie gezogene Linie, die die Straßenfahrbahnen trennt; -los /A dj./ ohne Geldmittel, a r m : m. sein, dastehen; er ließ seine Frau m. zurück; -m aß, das jo. PI ./ durch­ schnittliches M aß einer Quantität od. Qualität: jmd. ist über, unter M. groß; seine Begabung hielt sich im Rahmen eines soliden Mittelmaßes; nicht über das M. hinauskommen; -m äßig /A dj./ durchschnitt­ lich (2); ein mittelmäßiger Schüler; eine mittelmäs- sige Begabung, Leistung; die Aufführung war m.; - prächtig /Adj./ umg. scherzh. mittelmäßig: das Wetter war dieses Jahr m.; - punkt, der /PI. -e/ 1. P u nk t (3), den alle eine regelmäßige geometrische Figur in zwei gleiche Hälften teilenden Strecken od. Schnittflächen gemeinsam haben — 2 .1 . jo. P L / er stand im M. des allgemeinen Interesses (das all­ gemeine Interesse richtete sich auf ihn); im M. all unserer Überlegungen stand die Frage... 2 .2 . Zentrum (2.1): die Theater sind kulturelle und gesellschaftliche Mittelpunkte der Metropole — 8 . im Zentrum des Interesses stehende Person: der bekannte Schauspieler war der M. der Soiree; er versucht, immer M. zu sein mittels jPräp. mit Gen./ mit Hilfe von, durch: das Öffnen der Tür m. eines Dietrichs; jo. erkennbare Rektion in Verbindung mit starkem Subst. im Sg. 0. Art. u. Attr.; mit Dat., wenn der Gen. PI. nicht erkennbar ist/ etw. m. Drähten verbinden Mittel| -Scheitel, der von vorn nach hinten über die Mitte des Kopfes verlaufender Scheitel; -Schicht, die im K ap . zwischen Bourgeoisie und Arbeiter­ klasse stehende, keine selbständige politische K r aft darstellende und im Soz. unter Führung der Arbeiter­ klasse an der Errichtung des entwickelten gesell­ schaftlichen System s des Soz. teilnehmende soziale Schichten); -schiff, das A rchitek t, mittlerer und höchster Teil einer Kirche; -schule, die Schultyp des bürgert. Schulsystems, der zur mittleren Reife führt Mittels] -mann , der /PL -männer, auch -leute/ jmd., der für jmdn. (der nicht direkt in Erscheinung tritt) in einer bestimmten Angelegenheit tätig w ird : ein geschickter, untauglicher M.; jmdn. als M. benutzen; Verhandlungen durch Mittelsmänner führen; -person, die Mittelsmann m ittelst/ Adj,; Superl.; nur attr./ s. mittler Mjttel|sta nd, der jo. P l.j die Mittelschichten Mittelstrecken! -la uf, der jo. Pl.j das Laufen über eine Distanz zwischen 800 und 1500 Meter als leichtathletische Diszip lin; -rakete, die Rakete m it m ittlerer Reichweite Mittel] -streifen, der Grünstreifen zwischen den beiden Fahrbahnen bes. der Autobahn: der M. der Autobahn; -Stürmer, der B allspiele in der Mitte des Sturms spielender Stürmer; -teil, der mittlerer Teil: der M. des Gebäudes; -weg, der /o. P l.j zwischen mehreren (extremen) Möglichkeiten liegende Art des Vorgehens, Handelns: einen gangbaren M. suchen, finden, gehen, einschlagen; + der gol­ dene M. (Kompromiß, Methode, die Extreme ver­ meidet); -welle, die Phys. Rundf. /Abk. MW/ 1. elektromagnetische Welle m it einer Wellenlänge im Bereich von 100 bis 1000 Meter — 2 . jo. Pl.j Wellenbereich von 1; -wert, der M a th, arithmeti­ sches Mittel aus einer Anzahl verschiedener Einzel-
mitten — mobilmachen 787 werte: der jahreszeitliche M.; (bei Messungen, Zählungen) Mittelwerte errechnen, angeben; -wort, das /PL -Wörter/ Gramm. Partizip: das M. der Gegenwart, Vergangenheit mitten /Adv.; vorw. in Verbindung mit einer Präp.f in der, die Mitte (1) von etw., jmdm.: /räumt./ m. auf dem Platz; die K ugel traf ihn m. ins Herz; er stand m. unter uns; m. darin lag das Buch; /zeitl./ m. im Gespräch wurden wir unterbrochen; m. in der Nacht mitten) -drin /Adv./ umg. mitten darin: m. im Tunnel blieb der Zug stehen; O er sitzt m. in der Misere; -durch /Adv./ 1 .1 . durch die Mitte (1.1) hindurch: er ging nicht um die Pfütze herum, er ging m. 1 .2 . etw. mit den Zähnen m. beißen (in der Mitte durchbeißen); er riß das B la tt Papier m.; -mang /Adv./ norddt. umg.: im Sandkasten spielten viele Kinder, unser Junge m. (zwischen ihnen) Mitternacht, die; /vorw. o. A rt.; o. PI ./ 24 Uhr: es ist, wird M.; es geht auf M. zu; gegen, kurz vor, nach M. mitternächtlich /Adj.; nur attr./i zu mitternächt­ licher Stunde (gegen Mitternacht) mitternachts /A dv./ gegen Mitternacht Mitternachts {sonne, die jo. PL/ in den Polarzonen zeitweilig auch zur Mitternacht über dem Horizont stehende Sonne mittler /Adj.; nur attr./ 1.1 . in der Mitte (1.1) befindlich: der mittlere Teil einer Sache; der m itt­ lere Kreis 1.2 . in der M itte( 1.2) des durchschnitt­ lichen Lebensalter befindlich: ein Mann, eine Frau mittleren Alters, vo n mittleren Jahren 1.3 . einen Mittelwert darstellend: die mittlere Geschwindigkeit des Autos betrug 60 Kilometer pro Stunde; die mittlere (durchschnittliche 1 ) Tages-, Jahrestem­ peratur 1 .4 . innerhalb einer Rang-, Größenordnung zwischen den oberen und unteren Stufen stehend: die Heranbildung mittlerer Kader; Frauen, die in m itt­ leren und leitenden Funktionen tätig sind; Waren v on mittlerem Preis Mittler, der; -s, - Vermittler (2): ein g eeigneter M.; den M. zwischen zwei Parteien machen; einen M. finden, suchen Mittler/mittler| :rolle, die /o. PI ./ F unktion (1) als Mittler: eine M. übernehmen, ausschlagen; -weüe /Adv./ umg. im Laufe dieser langen Zeit, in­ zwischen (1.2), währenddessen: m. habe ich mich an ihn gewöhnt; die Kinder sind m. erwachsen geworden mit|tuu /Vb./ umg.: bei etw. m. (mitmachen 1.1) (dürfen, können) Mittwoch, der; -(e)s, -e dritter Tag der Woche; / auch Dienstag; dazu mittwochs /Adv./; / auch dienstags mit/M}t| -unter /Adv./ manchmal, zuweilen: m. gehe ich früh schlafen; er hat m. seltsame Ein­ fälle; -verantwortlich /A d j./ gemeinsam mit anderen verantwortlich: für etw. m. sein; -verdienen jVb.f neben anderen F amilienmitgliedern auch einer be­ zahlten Arbeit nachgehen: die älteren Geschwister verdienen schon mit; -Verfasser, der jmd., der gemeinsam mit anderen der Verfasser von etw. i s t : er ist M. der Denkschrift; -weit, die jo. Pl.j alle Mitmenschen, Zeitgenossen: die staunende M. er­ fuhr von den neuesten Entdeckungen; -wirken /Vb.j 1. an, bei, in etw. gemeinsam mit anderen wirksam, beteiligt sein: an der Lösung volkswirt­ schaftlicher Probleme m .; bei einer Veranstaltung m.; sie wirkte in einem Laienorchester mit — 2 . als Schauspieler, als Fachmann auf der Bühne (1,2) m it tätig sein: an der Oper, in-einem Theaterstück m.; dazu -Wirkung, die /o. PI ./; -wisser, der; -s, - jmd ., der von den Absichten od. Straftaten eines anderen weiß : ein gefährlicher M.; ein Zeuge und M.; der M. eines Verbrechens; jmdn. zum M. haben, machen; -wollen /Vb.j- u m g . 1 . mitkommen (1 ) wollen: er will mit uns mit — 2 . mitfahren wollen: sie will noch mit der letzten Straßenbahn mit Mix|becher, der mit einem kappenartigen Teil ver­ schließbarer Becher zum Mixen mixen /sw. Vb.; hat/ 1. etw., bes. ein alkoholisches Getränk, mischen (1.3): einen Cocktail, ein E r­ frischungsgetränk m. — 2. bestimmte Nahrungs­ mittel in einem Mixgerät zerkleinern und mit etw. mischen (1.1 .1): Bananen mit Milch m. Mixer, der; -s, -1 . Barmixer — 2. elektrisches Haus­ haltsgerät zum Zerkleinern und Mischen (1.1 .1) von bestimmten Nahrungsmitteln Mix| -gerät, das Mixer (2); -getränk, das durch Mischen (1.1 .1) hergestelltes, bes. alkoholisches Ge­ tränk Mixtur, die; -, -en aus mehreren flüssigen Bestand­ teilen gemischte Arznei: eine M. zubereiten Möbel, das; -s, - /vorw. Pl.j (beweglicher) Einrich­ tungsgegenstand bes. zum Bitzen, Liegen od. A u f ­ bewahren von Kleidung, Wäsche, Hausrat: antike, moderne, furnierte, mattierte, polierte M .; M. aus Eiche, Birke, Mahagoni; M. kaufen, aufstellen, transportieren Möbel) -industrie, die; -politur, die Mittel zum Polieren von Möbeln: Möbel mit M. behandeln; - stück, das /PI. -e/ einzelnes Möbel; -tischler, der Tischler, der Möbel herstellt, repariert; -wagen, der geräumiges K raftfahrzeug m it besonderen Vorrich­ tungen zum Transport von Möbeln und Hausrat bei einem Umzug mobil /Adj./ 1.1. veraltend Mil. für den Kriegs­ einsatz bereit: mobile Truppen, Verbände 1.2 . /in der Verbindung/ jmdn., etw. m. machen: alle Kräfte wurden zum Wiederaufbau des zerstörten Landes m. gemacht (mobilisiert 1) — 2 . u m g. leb­ haft, rege: ein mobiler Typ; die Kinder sind wieder ganz m. (wohlauf und lebhaft) — 3 . nicht an einen festen Standort gebunden: eine mobile Kranken­ station; mobiler Besitz (bewegliche Habe) Mobiliar, das; -s, -e /vorw. Sg./ Gesamtheit der Möbel eines H aushalts: das alte M. verkaufen mobilisieren /sw. Vb.; h a t / 1. eine Personengruppe, etw. dahin bringen, daß sie, es für einen bestimmten Zweck verfügbar ist, jmdn. zum Handeln in einer bestimmten Sache veranlassen: alle Betriebsange­ hörigen, alle Reserv en für die Verwirklichung der Aufgaben m.; er mobilisierte alle Kräfte, um das Ziel zu erreichen — 2 . Streitkräfte mobilmachen; dazu Mobilisierung, die; -, -en Mobilität, die; -, / o. PI ./ 1 . Möglichkeit des variablen Einsatzes bei Veränderung des Standorts: Arbeits­ kräfte, eine Planung mit hoher M. — 2. geistige Beweglichkeit: er b esitzt eine unwahrscheinliche M.; mit zunehmendem Alter läßt die geistige M. häufig nach mobü/Mobil Mil. zu mobil 1.1) -machen /Vb./ die 51 Wörterbuch
788 Mobilmachung — 1modem verfügbaren Streitkräfte einberufen und die gesamte Wirtschaft auf den Kriegszustand einstellen: die Regierung ließ m.; es wurde mobilgemacht; dazu -m a chung, die; - e n : die allgemeine M.; die M. anordnen, bekanntgeben möblieren jsw. Vb.; hat/ einen leeren Raum mit Möbeln ausstatten, einrichten: eine W ohnung, ein Zimmer m .; eine möblierte Wohnung, ein möblier­ tes Zimmer suchen, verm ieten M$chte|gern, der; -/ -s, -e spött. jmd., der gern etw. sein möchte, wozu ihm aber die Fähigkeiten fehlen modal fAdj.f Gramm, die Art und Weise eines Tuns, Zustandes, Vorgangs bezeichnend: eine modale Bestimmung, Konjunktion Modalität, die; -, -e n fvorw. Pl.f Art und Weise, wie etw. geschieht, ausgeführt wird , Verfahrens­ weise : die Modalitäten für ein Treffen festlegen; m it den Modalitäten vertraut sein Modal Gramm.) - s atz, der modaler Gliedsatz; - verb, das Verb, das in Verbindung mit einem" Infinitiv ohne zu der Aussage einen bestimmten, die Realisierung des Inhalts des Infinitiv s betreffenden modalen Charakter gibt Modder, der; ~s, /o. Pl.f norddt. umg. Morast, Schlamm: durch den M. stapfen Mode, die; -, - n 1 . fvorw. Sg.f in einer bestimmten Zeit geltende, bevorzugte A rt der Kleidung: die neueste, herrschende M .; eine praktische, elegante, kleidsame M .; die M. ist einem ständigen Wechsel unterworfen; mit der M. gehen (sich nach ihr richten); das wird nicht aus der M. kommen, wird immer in M. bleiben — 2 . /nur im Pl.f als vorbild­ lich geltende, elegante und moderne Kleid u ng s ­ stücke, Modelle (1.2 .2): die neuesten Warschauer, Pariser Moden wurden in der Veranstaltung vo r­ geführt — 3 .1 . /o. Pl.f etw., das in einer bestimm­ ten Z eit dem herrschenden Geschmack entsp richt: Lyrik ist jetzt wieder große M .; Briefmarkensam­ meln ist sehr in M. (gekommen) 3.2 . umg. das sind ja ganz neue Moden (Gepflogenheiten, Sitten) Mode (mit * auch Moden|)| -artikel, der während einer gewissen Z eit bevorzugt gekaufter modischer vA rtikel; -färbe, die während einer gewissen Zeit (in der Kleidung) bevorzugte F arb e: die Modefarben des Herbstes; -gestalter, der; -s, - vgl. Mode­ schöpfer; «-haus, das 1. großes Geschäft für modische (Oberbekleidung — 2 . Betrieb, der Modelle (1 .2 .2) entwirft und herstellt Modell, das; -s, -e 1.1 . maßstabgetreue, verkleinerte Ausführung eines geplanten od. bereits vorhandenen Gegenstandes: das M. eines Flugzeuges, des neuen Stadtzentrums vo n Berlin 1.2 .1 . (erste) Ausführung eines Gegenstandes als Vorlage, bes. für die (Serie n ­ produktion weiterer gleichartiger Gegenstände, P roto ­ typ (2): der Betrieb stellte auf der Messe das M. eines neuen Lieferwagens aus 1.2 .2 . von einem Modegestalter entworfenes (modisches) Kleid u ng s ­ stück, das nur einmal angefertigt wird od. als Vor­ lage für die Serienproduktion der Konfektion dient; das einzelne Stück a us dieser Serienproduktion: ein modisches, schlichtes, elegantes, klassisches’ M.; ein M. der Pariser, Warschauer Mode; Modelle entwerfen 1.3. bild . K u n st vorwiegend aus knet­ barem Material hergestelltes Bildwerk, das später in Gips gegossen und bes. in Stein od. Bronze aus­ geführt wird 1.4. Techn. aus Holz, Gips od. M etall vorgeformter Körper eines (technischen) Gegenstandes, m it dessen Hilfe die Gußform her­ gestellt wird — 2 . W issenseh. die (wesentlichen) Merkmale, Beziehungen, Funktionen einer Sache abbildendes, veranschaulichendes materielles od. ideelles Objekt, das stellvertretend für die Sache zum Untersuchungsgegenstand gewählt wird und das Rückschlüsse a uf analoge Eigenschaften der Sache ermöglicht: mathematische, physikalische, kyber­ netische Modelle — 3 . nach einem Entwurf, M uster in Serie angefertigter (technischer) Gegenstand, T y p (1.3): er besitzt schon das neueste M. der Wasch­ maschine, des Skodas; bei dem zum Verkauf an- gebotenen Wagen handelte es sich um ein älteres M. — 4. K u n st 4.1 . einem (bildenden) Künstler zur Nachgestaltung als Vorbild, Vorlage dienender Gegenstand, dienendes Lebewesen: Frau N war das M. des Bildhauers 4 .2 . fin der Verbindung! (einem Künstler) M. sitzen, stehen (sitzend, stehend als 4.1 dienen) — 5 . Mannequin: die Modelle führten elegante Abendkleider vor Modell | -eisenbahn, die maßstabgetreu verkleinerte Nachbildung einer Eisenbahn und deren Anlagen, die als Spielzeug od. zu Lehrzwecken dient; -fall, der etw., das als Vorbild, Muster, typisches Beispiel dienen kann: die dramaturgische Leistung wurde als ein M. beurteilt modellieren fsw. Vb.; hat/ 1.1 . bild . K unst etw. m. ein Modell (1.3) von etw. aus Ton, Gips herstellen: der Künstler modellierte zunächst die Büste in Ton, ehe er sie in Gips gießen ließ 1.2 . etw. plastisch formen: die Kinder modellierten Vasen, Figuren aus Plastilina; <0>er h atte einen scharf modellierten (geformten) Mund; der S ch riftsteller modellierte (schuf) seine Figuren unmittelbar nach dem Leben — 2. Wissensch. etw. m. das Modell (2) von etw. herstellen: ein System durch elektronische Schalt­ systeme m., die die gleiche mathematische Struk­ tur haben; dazu Modellierung, die; -en Modellkleid, das ein nach der neuesten Mode nur einm al od. in geringer Stückzahl angefertigtes Kleid modeln fsw. Vb.; hat/ etw., jmdn. in bestimmter Weise nach seinen Vorstellungen verändern: etw., jmdn. nach einem Vorbild, etw ., jmdn. einem Wunsch gemäß m. 'Moden|: Mode) Moden]schau, die Veranstaltung, auf der die neue­ sten Moden (2) vorgeführt werden Moder, der; -s, jo. Pl.f etw. (Pflanzliches), das in Fäulnis, Verwesung übergegangen ist: im Keller roch es nach Schimmel und M.; über dem herbst­ lichen Wald lag ein Geruch von Fäulnis und M. moderato /Adv./ Mus. mäßig bewegt Moderator, der; -s, Moderatoren 1. Rundf. F ern ­ seh en jmd., der eine Sendung moderiert: der M. gab Kommentare und führte Interviews — 2 . P h y s . Stoff (3), der die Geschwindigkeit schneller Neutronen in Kernreaktoren vermindert moderieren /sw. Vb.; hat/ Rundf. Fernsehen eine a us mehreren Beiträgen bestehende Sendting m it einleitenden und verbindenden Worten versehen: er moderierte die Sendung moderig /Adj./ faulig, feucht und nach Moder riechend: ein moderiger Keller; die Wohnung roch m. imoder(n /A d j./ 1 . der herrschenden, neuesten M ode, dem neuesten Geschmack entsprechend: sie lieb t
2modern — möglich 789 moderne Kleidung; dieser Mantel ist (nicht mehr) m.; er ist, geht m. gekleidet — 2.1 . dem neuesten Stand der gesellschaftlichen, wissenschaftlichen, tech­ nischen E ntwicklung entsprechend, zeitgemäß: das moderne Leben; moderne Methoden; die moderne Wissenschaft, Technik; die modernsten Waffen; ein moderner Betrieb; sie wohnt ganz m. 2.2 . zeit­ genössisch, nicht klassisch (2.4): die moderne K un st, Physik; das moderne Opernschaffen 2 .8 . in die jetzige Zeit passend, auf die Probleme und A uf­ fassungen der Gegenwart o rien tiert: ein moderner Mensch; eine moderne Ehe, Eamilie 2mödern /sw. Vb.; hat, ist; bes. von Pflanzlichem! faulen, verwesen: das Laub modert schon modernisieren /sw, Vb.; hat/ etw, 1modern (1, 2.1) machen, herrichten: Altbauwohnungen m.; das Theater wurde modernisiert; einen Betrieb, Indu­ strieanlagen m.; ein Kleid m. (dem neuesten Stand der Mode entsprechend umarbeiten, ergänzen) Modernismus, der; jo, PI ./ übertriebenes Streben nach Anwendung moderner Gestaltungsmittel, bes. in der spätbürgerl. K u n st; dazu modernistisch /A dj./i modernistische Bauten Mode (mit * auch Moden|)| «salon, der Geschäft, in dem elegante Damen(ober)bekleidung angefertigt w ird; *-schau, die Modenschau; -schmuck, der jo. P L/ modischer Schmuck (1.1) aus meist nicht wertvollem M aterial; -Schöpfer, der jmd., der beruflich modische (Oberbekleidung entwirft; -wort, das /PL -Wörter/ ein in einer gewissen Zeit mit Vorliebe gebrauchtes und als modern geltendes Wort; -Zeichner, der jmd., der beruflich die Entwürfe für Ober-, Unterbekleidung zeichnet; * -z eitun g , die Zeitschrift, in der die neuesten Moden (2) abgebildet sind Modifikation, die; -, - e n 1. das Modifizieren, das Verändern (i). das (teilweise) Abwandeln: die M. eines Verfahrens, einer Theorie, eines Wertes — 2 . das Modifizierte, Abgewandelte:Modifikationen eines Textes — 8. Biol. Abwandlung, Abweichung eines Merkmals od. einer Eigenschaft bei einem Organis­ mus, die durch Umwelteinflüsse hervorgerufen und nicht erblich ist modifizieren jsw. Vb.; hat/ etw. teilweise um ­ wandeln, etw. abwandeln: Theorien, Programme, Methoden m. modisch /Adj./ 1 .1 . der neuesten Mode (1) ent­ sprechend : ein modisches K ostüm; modische Schuhe; modisches Beiwerk; m. angezogen sein 1.2 . dem herrschenden Zeitgeschmack entsprechend: ein modischer Ausdruck Modistin, die; -nen Putzmacherin modrig fAdj.f s. moderig Modul, der; -s, -e/-n fachspr. elektronischer Bau­ stein Modulation, die; -, -e n /zu modulieren/ modulieren /sw. Vb.; hat/ 1. Mus. von einer Ton­ art in eine andere übergehen: von a-Moll nach C- Dur m. — 2. Techn. eine Frequenz (1) zum Zwecke der Nachrichtenübermittlung beeinflussen Modus, Modus, der; -, Modi 1. Verfahrensweise: einen M. finden, suchen, um zu einer Verständi­ gung zu kommen; nach einem bestimmten M. handeln — 2. Gramm. Form des Verbs, die eine Aussage als wirklich, möglich od. als einen Befehl charakterisiert Modus vivendi, der; -s, Modi vivendi [..v iv ..] Form eines erträglichen Zusammenlebens od. 'Neben­ einanderbestehens: man versuchte zunächst einen M. zu finden, zu einem M. zu kommen Mofa, da s; -s, -s kleines Kraftrad mit einer Höchst­ geschwindigkeit von 30 Stundenkilometern mogeln jsw. Vb.; hat/ umg. bei einem Spiel o. ä., in kleinen Dingen ein bißchen betrügen, schwindeln (I): die Kinder versuchten bei den W ettspielen zu m .; er versuchte beim Geldzählen zu m. mögen (er mag), mochte, hat gemocht /bei voran­ gehendem Inf. steht der Inf. von m. statt des Part. Prät.; steht m. ohne folgenden Inf., so ergibt sich aus Zusammenhang und Situation der zu ergänzende Inf.; der zu ergänzende Inf. kann durch das, es ersetzt werden/ 1. /m. + Akk. obj./ jmdn., etw*. m. jmdn., etw. gern haben, jmdn. sympathisch finden, an etw. Gefallen finden: er mochte sie gern; die Schüler mo chten den Lehrer nicht; ich mag kein fette s Fleisch (esse fettes Fleisch nicht gern); dieses Theaterstück mag ich nicht (gefällt m ir nicht); jmdn., etw. (gern, gut) leiden m.: er hat ihn, seine Ansichten nie leiden m. — 2. /drückt aus, daß jmd. die Realisierung des Inhalts des Inf. od. Obj. wünscht; der Wünschende is t grammatisches Sub­ jekt; häufig im Konjunktiv Prät. möchte, der als Indikativ Präs, empfunden w ird; in manchen Fällen ist nur möchte üblich, möglich ; m. -J- Inf., Glied­ satz, Akk. obj./ etw. wollen (1 ): er möchte (Medizin) studieren, den Zug no ch erreichen, zur Kur fahren; zu wem möchten Sie (wen möchten Sie sprechen)?; er mochte sich nicht vo n ihr trennen; das möchte ich mit dir gemeinsam machen; das hätte ich er­ leben, sehen, hören m .; wir möchten, m. ihn nicht drängen, übergehen; um g . das möchte ich dir auch geraten haben P; ich möchte nichts (haben), eine Tasse Tee (haben); ich mag nichts mehr; was möchtest du (von mir)?; er weiß, was er möchte; er möchte nicht, daß das bekannt wird; hier wird gemacht, was ich möchte (gern getan sehe) — 8 . /m. -f- I nf. ; der Wünschende ist ein anderer als das grammatische Subjekt; fast nur im Konjunktiv Präs, und Prät.; häufig in indirekter Rede/: er bat mich, ich möge, möchte (solle) ihn bald besuchen, (noch einmal) anrufen; möge, möchte er doch recht beh alten (wenn er doch recht behielte) !; dieser Hin ­ weis möge, mag genügen (genüge) — 4 . /m. -|- Inf.; vorw. im Indikativ mag, mochte; der Sprecher ist ein anderer als das grammatische Subjekt; drückt eine Einräum ung, Möglichkeit, Vermutung aus/: das mag sie tun (es steht ihr frei, das zu tun), wie sie es für richtig hält; das mag, mochte noch durch­ gehen (bleibe diesm al noch unbeanstandet) ; mit ihrem Verdacht mochte sie recht haben (hatte sie vielleicht recht) ; drei Jahre mag, mochte es her sein (ist es vermutlich her), daß ...; wie mag, mochte (kann, konnte) das passiert sein?; wie mag (wird) es ihr gehen? möglich /Adj.; / auch möglichst/ 1.1 . nach den gegebenen Bedingungen, Umständen zu verwirk­ lichen: mit aller möglichen Vorsicht zu Werke gehen; etw. nicht für m. halten, so schnell wie m. erledigen, ausführen; er ging soviel wie, auch als m. spazieren; eine Arbeit so g ut wie m. machen 1.2 . denkbar (1), unter Umständen eintreten kön­ nend: die möglichen Folgen des Unfalls sind noch nicht überschaubar; es ist m., daß ...; man sollte es nicht für m. halten, aber das gibt es; (das ist 51*
doch) nicht möglich! jAusruf der Überraschung/ — 2. alles mögliche allerlei: sich mit allen möglichen Problemen, Dingen beschäftigen; er hat alles mög­ liche getan möglicher]weise fAdv./ vielleicht (1): m. hat er recht; m. müssen wir noch einmal umziehen Möglichkeit, die; -en 1. das noch nicht Wirkliche, das aber unter bestimmten Bedingungen wirklich werden kann: M. und Wirklichkeit (als Stufen in der Entwicklung eines Prozesses, einer E rschei­ nung); er zweifelt nicht an der M., daß dies ge­ schehen kann; mit allen Möglichkeiten rechnen; etw. liegt im Bereich der M. — 2 . realisierbare Art des Vorgehens, Verfahrens: es gab mehrere Mög­ lichkeiten, den Plan durchzuführen; eine letzte M. blieb noch offen; nach M. (wenn es sich ma­ chen läßt) sollen keine Namen genannt werden; im Wettbewerb müssen alle vorhandenen Möglich­ keiten voll ausgeschöpft werden — 3 . Gelegenheit (1) zu einem bestimmten Handeln: neue ökonomi­ sche, schöpferische Möglichkeiten; sie litt unter den vielen verpaßten Möglichkeiten; alle Möglich­ keiten nutzen — 4 . /o. Pl.j es besteht die M. (es ist möglich), daß er kommt -j- umg. ist es, das (denn) die M. (welche Über­ raschung, daß dies eingetreten ist)! möglichst fAdv.', / auch möglich/ 1.1 . soviel, so wenig, so sehr wie nur immer möglich (1 .1 ): er sollte sich m. zurückhalten; es ging darum, m. wenig, viel Aufsehen zu erregen; sie sollte m. rasch kommen 1 .2 . wenn es möglich (1 .1 ), ausführbar ist: mach m. kein Aufheben von der Sache! — 2 . sein Möglichstes, möglichstes (alles, wozu jmd. in der Lage ist) tun Mohair, der s. Mohär Mohammedaner, der; -s, - Anhänger des Islam , der Lehre Mohammeds Mohär, der; -s, -s 1. fvorw. 8g,f das feine, glänzende, lange Haar der Angoraziege und die daraus ge­ sponnene Wolle — 2 . Gewebe aus 1, dessen Ober­ fläche aus langen, feinen Fasern besteht Mohn, der; -(e)s, -e fvorw. 8g./1 . Pflanze, aus deren sich in Fruchtkapseln entwickelnden Samenkörnern ö l gewonnen wird und deren Milch (2) beruhigende und schmerzstillende Stoffe enthält — 2 . jo. Pl.f Samenkörner von 1: aus M. wird Speiseöl her- gestellt — 3 . fo. Pl.j Klatschmohn Mohn| -brötchen, das mit Mohn (2) bestreutes B röt­ chen; -kuchen, der Kuchen mit einer Schicht aus in heißer Milch gequollenem M ohn (2) Möhre, die; -, -n 1. Doldengewächs mit fleischiger roter bis gelber Pfahlwurzel, die als Nahrungsmittel verwendet wird — 2 . Wurzel von 1: Möhren scha­ ben, kochen, essen Möhren|saft, der Mohr|rübe, die no rddt. Möhre mokant fAdj.f spöttisch: er hat eine mokante Art zu sprechen; ein mokantes Lächeln; eine mokante Miene ziehen Mokassin, auch Mokassin, der; -s, -s/Mokassine leichter, weicher (absatzloser) Lederschuh m it sehr biegsamer, dünner Sohle mokieren, sich fsw. Vb.; hat/ sich über jmdn., etw. in überheblicher Weise lustig machen, sich über jmdn.,^etw. spöttisch äußern: er mokierte sich über sie, ihr Verhalten, ihre Ansichten Mokka, der; -s, - 1 . fbei Mengenangabe PI. Mokka/ 790 möglicherweise — momentan besonders starker Kaffee, den man vorwiegend aus kleinen (Mokka)tassen trinkt: einen M. bestellen, trinken; gegen Ende der Party wurde M. serviert; bitte, drei M.! — 2. fo. Pl.f (geröstete) Kaffee­ bohnen für 1: ein Päckchen M. kaufen Mokka | -löffel, der sehr kleiner Kaffeelöffel für Mokka (1); -tasse, die sehr kleine Kaffeetasse für Mokka (1) Molch, der; -(e)s, -e in zahlreichen Arten vorkom­ mender, dem Leben im Wasser angepaßter Schwanz­ lurch Mole, die; -n Damm aus Steinen od. Beton vor einem Hafen, der die Einfahrt vor Versanden und starkem Seegang schützt: das Schiff fuhr an der M. vorbei in den Hafen; auf die M. gehen Molekül, das; -s, -e kleinstes, aus zwei od. mehr Atom en bestehendes Teilchen einer chemischen V er­ bindung, das noch die charakteristischen Merkmale dieser Verbindung aufweist; dazu molekular fAdj.; nicht adv.f Molke, die; -, - n fvorw. Sg.f wäßrige, milchige Flüssigkeit, die beim Gerinnen der Milch anfällt Molkerei, die; -e n Betrieb, in dem Milch (1.2) bearbeitet, abgefüllt und an die Verbraucher ge­ liefert od. zu Butter, Käse, Quark o. ä . weiterver­ arbeitet wird Moll, das; -, jo. Pl.f Mus. dasjenige der beiden Tongeschlechter, dessen To nleiter von der zweiten zur dritten und von der fünften zur sechsten Stufe einen Halbtonschritt aufweist: ein Sonatensatz in M. Molle, die; -, -n berl. umg. ein Glas Bier: eine M. bestellen, trinken mollig fAdj.f umg. 1 .1 . angenehm weich und wär­ mend: ein molliger Pullover, Schal 1.2 . angenehm warm: in der Stube, im Zimmer ist es m. (warm) — 2. rundlich (1 ), etwas dick (2.1 ): sie ist eine mollige Vierzigerin, hat eine mollige Figur; er ist ziemlich m. geworden Molluske, die; -, -n Biol. Weichtier Moloch, Moloch, der; -s, -e /Inbegriff für etw., das ständig und unersättlich Opfer fordertj: der M. Krieg molto /Adv.f Mus. sehr: m. vivace Molton, der; -s, -s [.. on] beidseitig gerauhtes B aum - wollgewebe, bes. für Lak en, Unterlagen und Windeln M oment, der; -(e)s, -e 1.1 . sehr kurze Zeitspanne, Augenblick (1.1): ein kurzer, kritischer, feierlicher M.; ein M. der Stille, des Schweigens trat ein; es war ein entscheidender M. in ihrem Leben; sich einen M. besinnen, gedulden; für, auf einen M. aus dem Zimmergehen; einen M. bitte!; umg. M. mal! Iwird gesagt, um eine Rede od. einen Vorgang zu unterbrechen! 1.2 . Zeitpunkt: im ersten, gleichen, nächsten, letzten M.; im M. (im gegenwärtigen Zeit­ punkt, jetzt) möchte ich nicht gestört werden; den richtigen, geeigneten M. abwarten, verpassen; er muß jeden M. (sogleich 2) kommen 2Moment, das; -(e)s, -e 1 . wichtiger, entscheidender Umstand (1), F aktor (1): das ausschlaggebende, bestimmende, treibende, auslösende M .; ein M. der Spannung in die Diskussion hineintragen; folgende Momente (Gesichtspunkte) sind zu berücksichtigen — 2. Phys. Produkt zweier Größen, das für be­ stimmte Wirkungen maßgebend ist momentan fAdj.f 1.1 . fnicht präd.f zum jetzigen Zeitpunkt: die momentane Lage, Situation; m. habe ich sehr viel Arbeit 1.2 . ich befinde mich m.
Momentaufnahme — Monokultur 791 (vorübergehend) in einer kritischen Phase; eine mo­ mentane (plötzlich auftauchende) Laune, Eingebung Moment |aufnähme, die fotografische Aufnahme mit sehr kurzer Belichtungszeit, Schnappschuß Monarch, der; -en, -en gekröntes Staatsoberhaupt Monarchie, die; -n [..i:o n] Staat(sform) mit einem Monarchen an der Spitz e: die absolute (von einem Monarchen uneingeschränkt beherrschte) M.; die konstitutionelle M. (Staatsform, in der die Herrschaft der Monarchie durch Verfassung und Parlament eingeschränkt i s t ) ; die parlamentarische M. (parlamentarische Staatsform, in der der Monarch nur repräsentative Funktionen 2 hat); die Errich­ tung, Abschaffung, der Sturz der M. monarchisch /A dj./ den Monarchen od. die Mon­ archie betreffend: die monarchische Regierungs-, Staatsform; ein m. (von einem Monarchen) regier­ ter Staat Monarchismus, der; jo. Pl.f das Eintreten für die monarchische Staatsform Monarchist, der; -en, -en Anhänger der Monarchie, Befürworter der monarchischen Staatsform; dazu monarchistisch /Adj./ Monat, der; -(e)s, -e [..n a t] zwölfter Teil eines Jahres von SO od. 31, beim Februar 28 od. 29 Tagen: die zwölf Monate eines Jahres; der heißeste, kälte­ ste M. des Jahres; in, nach, vor einem M.; für mehrere Monate beurlaubt sein; seit Monaten hört man nichts mehr von ihm; im achten M. (im achten M onat der Schwangerschaft) sein monatelang /Adj.; nicht präd.f mehrere Monate dauernd: nach monatelangem, schwerem Leiden verstarb er; m. auf eine Nachricht warten monatlich /A dj.; nicht präd.\ jeden Monat wieder­ kehrend, in jedem Monat: eine monatliche Rente, Zahlung; die Zeitschrift erscheint m. Monats| -anfang, der; -einkommen, das monat­ liches Einkommen: sein M. beträgt 1000 Mark (brutto); -ende, das; -gehalt, das vgl. -einkommen; - karte, die für die ständige Benutzung eines Ver­ kehrsmittels während der Dauer eines Monats gültige Fahrkarte; -nam e, der Mönch, der; -(e)s, -e jm d. , der aus religiösen Grün­ den gemäß einer bestimmten (Ordens)regel und be­ stimmten Gelübden ein asketisches, von der Welt zurückgezogenes, klösterliches Leben führt, bes. A n ­ gehöriger eines katholischen Ordens: ein katholischer, buddhistischer M .; wie ein M. (enthaltsam, zurück­ gezogen) leben Mond, der; -(e)s, -e 1.1 . Himmelskörper, der einen Planeten umkreist: die Monde des Jupiter 1.2 . fo. Pl.j der die Erde umkreisende 1.1: das milde Licht des Mondes; die schmale Sichel des Mondes; der M. scheint, ist aufgegangen; der M. nimmt zu (es geht auf Vollmond zu), nimmt ab (es geht auf Neumond zu); die Landung des Raumschiffs auf dem M. — 2. heller, einem Halbmond ähnlicher Teil des Nagels (II) — 8. veraltend Monat: er is t seit (vielen) Monden verschollen + um g . in den M. gucken (das Nachsehen haben; leer ausgehen); auf, hinter dem M. leben, sein (nicht wissen, was vor sich geht, weltfremd, rück­ ständig sein) mondän /Adj./ in der äußeren Erscheinung und im Auftreten von betonter, oft übertriebener Eleganz: eine mondäne Frau; sie ist sehr m. gekleidet; ein mondänes (luxuriös ausgestattetes, exklusives) Lokal Mond/mond zu Mond 1.21 -fahre, die Mondlande­ fähre; -finstern is, die Verfinsterung des Vollmonds durch den Erdschatten: eine partielle, to ta le M.; -gesicht, dasjPl. -er/ umg. scherzh. volles, rundes Gesicht (1.1); -kalb, das umg. Schimpfw. dum­ mer, einfältiger Mensch: du M .!; -f umg . jmd. guckt wie ein M. (begriffsstutzig) in die Gegend; - krater, der von einem ringförmigen Wall um ­ gebene Vertiefung auf der Mondoberfläche; -lande- fähre, die raketengetriebener Flugkörper, der von einem größeren Raumschiff aus auf der Mondober­ fläche landet und von dort wieder zurückfliegt; - landschaft, die /o. PL/ Landschaft (1) der Mond­ oberfläche : die gebirgige, m it Kratern übersäte M .; - landung, die Landung auf dem Mond; -licht, das /o. Pl.f: das helle, weiße M.; -nacht, die vom Mondschein erhellte Nacht: eine klare, kalte, helle M,; -Oberfläche, die fo. PI ./; -phase, die perio­ disch wechselnde Erscheinungsform des Mondes; - r akete, die Raumflugkörper zur Erforschung des Mondes; -schein, der jo. Pl.j: die Nacht war vom M. erhellt; -J- salopp der kann mir (mal) im M. begegnen (von dem w ill ich nichts mehr wissen) !; -Sichel, die /o. Pl.j der Mond in der Phase, in der er in der Form einer Sichel zu sehen is t; -Sonde, die unbemannter, m it Meßgeräten versehener R aum ­ flugkörper zur Erforschung des Mondes; -süchtig /A d j.; nicht adv./ (bei Mondlicht) schlafwandelnd: das Kind ist m .; -Wechsel, der Übergang vom zu* nehmenden zum abnehmenden Mond und umgekehrt: morgen ist, haben wir M. monetär /Adj.; nur attr./ das Geld, die Währung betreffend Moneten, die /Pl.j umg. Geld (1): meine M. sind schon wieder alle; er reicht selten mit seinen M. monieren /sw. Vb.; hat/ etw. beanstanden: er monierte die gelieferte Ware; eine Rechnung m .; monierte Mängel beheben lassen Monismus, der; -, /o. Pl.j Philo s . Zurückführung aller Erscheinungen der Wirklichkeit auf ein ein­ heitliches Prinzip , Lehre von der Einheit der Welt: der materialistische M. (Lehre, daß die Einheit der Welt in ihrer M aterialität begründet ist) Monitor, der; -s, Monitoren 1. Fernsehen Bild­ schirm als Kontrollgerät zur Beobachtung des von einer Fernsehkamera aufgenommenen Bildes — 2 . T ech n . programmierbares Kontrollgerät zur Über­ wachung automatischer Anlagen — 8. Phys. Appa­ ratur zur Feststellung (unerwünschter) radioaktiver Strahlung monogam /A dj.; zu Monogamie/ Monogamie, die; -, jo. Pl.j eheliche Verbindung eines Mannes od. einer Frau mit nur einem anders­ geschlechtlichen Partner Monogramm, das; -s, -e (ineinander verschlungene) Anfangsbuchstaben eines Vor- und Zunamens: ein M. in die Wäsche sticken; der Graphiker signierte das Blatt mit seinem M. Monographie, die; -, - n [. .i:o n] wissenschaftliche Darstellung eines bestimmten Gegenstandes in mög­ lichst umfassender Weise: eine M. verfassen, schreiben; eine M. über einen Schriftsteller Monokel, Monokel, das; -s, - zur Korrektur eines Sehfehlers getragenes optisches Glas für nur ein Auge: er klemmte sich das M. ins Auge Monokultur^ auch Monokultur, die L a n d w . fort-
792 Monolith — montieren gesetzter Anbau einer K ulturpflanze auf derselben (großen) Anbaufläche: die M. von Zuckerrohr b e­ enden, überwinden Monolith, auch Monolith, der; -(e)s/-en, -en 1.1 . sehr großer Stein (1.2): ein gewaltiger M. 1 .2 . aus 1.1 gehauenes monumentales K unstw erk: der große Obelisk ist ein M. monolithisch, auch monolitiseh /Adf.f 1.1 . aus einem einzigen Stein bestehend: eine monolithische Säule 1.2 . /vorw. attr.f Bauw . die monolithische Bauweise (traditionelles Bauverfahren, bei dem der Bau als Ganzes an Ort und Stelle gemauert od. be­ toniert und nicht montiert wird) Monolog, der; -(e)s, -e Selbstgespräch, bes. im Dram a: ein berühmter M. aus einem Trauerspiel; einen M. deklamieren Monophthong, der; -(e)s, -e [..toq] Phon et. Einzel­ laut, kurzer od. langer Vokal im Gegensatz zu einer Kombination aus zwei Vokalen: a, e, i, o, u sind Monophthonge ' Monopol, das; -s, -e 1. fvorw. Pl.f Zusammen­ schluß kap. Unternehmen in Form von Kartellen Syndikaten, Konzernen, Trusts zur Beherrschung der Produktion und des Marktes und zur Erzielung von Maximalprofiten: multinationale Monopole; die Macht, Herrschaft, das Profitstreben der Monopole; die K onzentration der Monopole — 2.1 . Zustand, daß ein M onopol (1) die Herstellung und den Vertrieb bestimmter Produkte in einer od. mehreren Branchen ausschließlich innehat, woraus sich eine die Produktion und den M arkt beherr­ schende Stellung dieses Unternehmens ergibt: in einer bestimmten Branche das M. haben, besitzen; das M. brechen 2.2 . ausschließliches Recht eines Staates, (die Herstellung und) den Vertrieb bestimm­ ter Verbrauchsgüter und die Leistung bestimmter Dienste (zum Zwecke der Besteuerung) vorzunehmen: ein staatliches, gesetzliches M .; das M. (der Regie­ rung) für die Ausfuhr von K affee 2.B. ausschließ­ liches angemaßtes Recht eines bestimmten Personen­ kreises: das M. der Bourgeoisie auf Bildung wurde beseitigt; die Leitungstätigkeit in Staat und Wirt­ schaft ist kein M. der Männer Monopol|bourgeoisie, die einflußreichster, reaktio ­ närster Teil der Bourgeoisie, der, gestützt auf die Macht der Monopole (1), die Wirtschaft und die Politik kap. Staaten zugunsten seiner Profitinter­ essen lenkt und beherrscht monopolisieren /sw. Vb.; hat/ etw. der Herrschaft weniger od. eines einzigen Monopols (1) unter­ werfen: einen Industriezweig, Rohstoffe m. Monopolismus, der; fo. PI ./ die Herrschaft der Monopole (1 ) monopolistisch /Adj./ von den Monopolen (1) aus­ gehend, durch die Herrschaft der Monopole (1) be­ stimmt: monopolistische Preisbildung, Profitinter­ essen Monopol/monopol| -kapital, das jo. PI ./ 1 . das Kapital (1) der Monopole (1) — 2 . Gesamtheit der Vertreter der Monopole (1): die Beherrschung der Gesellschaft durch eine kleine Schicht, die des Monopolkapitals; -kapitalismus, der durch die Herrschaft der Monopole (1 ) gekennzeichnetes, höch­ stes und letztes Stadium des K ap.; dazu -kapitali­ stisch /A d j./; -preis, der Monopolprofit einschließen­ der, weit über dem Wert liegender Warenpreis; - profit, der von den Monopolen (1) auf Grund ihrer Machtstellung erzielter, weit über dem Durchschnitt liegender Profit Monotheismus, der; -, /o. PI ./ [ .. e |i..] Glaube an einen einzigen Gott; dazu monotheistisch /Adj./ monoton /Adj./ 1.1. eintönig (1.1): das monotone Rauschen des Meeres; die monotone Sprechweise eines Redners 1.2 . einförmig, eintönig (1.2): eine mo­ notone Arbeit; dazu Monotonie, die; -n [. .i:an] das Eintönigsein: die M. des Meeresrauschen Monstera, die; Monsterae [..re] Kletterpflanze m it tief eingeschnittenen, häufig Löcher aufweisen­ den großen, grünen Blättern, die als Zimmerpflanze gehalten wird Monstranz, die; -, -e n Rel. kath. liturgisches Be­ hältnis, in dem eine geweihte Hostie gezeigt wird monströs /Adj.f 1. /emot./ 1 .1 . ein Monstrum (1.1) darstellend: ein monströses Fabeltier 1.2 . über­ mäßig groß und meist häßlich: ein monströses Bau­ werk — 2 . Med. mißgebildet Monstrum, das; -s, Monstren/Monstra 1. /emot./ l . 1 . Ungeheuer (1), Scheusal (1.1) 1.2 . übermäßig großes und m eist häßliches Gebilde: solch ein M. von einem Hut — 2. Med. Mißgeburt Monsun , der; -s, -e r egelmäßiger, jahreszeitlich die Richtung wechselnder Wind, bes. in Süd- und Ost­ asien: der indische M. Monsun |regen, der durch den feuchten Monsun im Sommer verursachter, lange anhaltender Regen, bes. in Süd- und Ostasien Montag, der; -(e)s, -e erster Tag der Woche; / auch Dienstag 4- umg. blauen M. machen (an einem Montag unbegründet der A rb eit fernbleiben) Montage, die; -, -n [monta:^, moq..] 1. Zusam­ menbau, Aufstellung und Herrichtung bes. von Maschinen, Bauten, technischen Anlagen aus vor­ gefertigten Einzelteilem a m Ort ihrer Verwendung: die M. eines Hochhauses, der Maschine; u m g . er ist auf M. (ist meist auswärts mit Montagearbeiten befaßt) — 2 .1 . durch Zusammenfügen, Nebenein­ andersetzen verschiedenartiger Teile a uf besondere Wirkung zielende künstlerische Technik: dieses Bild entstand durch die M. verschiedener Textilien, Leder, Glas und Pappen 2.2 . Produkt von 2.1: eine M. des bekannten Künstlers — 3 . F ilm endgültige Gestaltung eines Filmes durch Auswahl und Zu­ sammenstellung der Bildfolge Montage| -arheit, die; -band, das /PL -bänder/ T ech n . Fließband, an dem die (End)montage eines Industrieprodukts erfolgt; -bauweise, die jo. PI./ Techn . industrielle Bauweise, die auf der Montage (1) vorgefertigter, standardisierter Bauelemente be­ ruht: Wohnblocks, Brücken in M. errichten; -halle, die Werkhalle, in der die Montage industrieller Pro ­ dukte erfolgt montags /Adv.; zu Montag/; / auch dienstags Montanindustrie, die Bergbau und Hüttenwesen umfassende Industrie Monteur, der; -s, -e [m ontoir, m oq ..] Facharbeiter für die Montage (1) von Maschinen, Anlagen montieren /sw. Vb.; hat/ [mont.., mögt..] 1. etw. durch Montage (1) zusammenbauen: eine technische Anlage m.; etw. am Fließband m. — 2. etw. mit technischen Mitteln an einem bestimmten Ort a n­ bringen, befestigen: Scheinwerfer am Straßenrand m . ; eine Antenne sachgemäß auf dem, unter dem Dach m.
Montur — Mördergrube 793 Montur, die; -en veraltend: in voller M. (in Uniform) erscheinen Monument, das; -(e)s, -e 1. großes Denkmal: ein den Platz beherrschendes M. — 2. überlieferte künstlerische Schöpfung, bes. baulicher A r t , als Zeugnis vergangener Kulturen, K ulturdenkm al: der Dom ist ein M. barocker Baukunst monumental lA dj.f in großen Dimensionen gehalten, gewaltig: ein m. wirkender Baukomplex Moor, das; -(e)s, -e s umpfiges Gebiet mit vorwiegend aus Pflanzenresten gebildetem, feuchtem, schlam mi­ gem, sich zu Torf umbildendem Boden und charak­ teristischer Vegetation: schwarzes, grundloses, tücki­ sches M.; sich im M. verirren; das M. urbar machen, trockenlegen; im M.versinken Moor|bad, das 1, medizinisches Bad (1) aus Moorerde und heißem (Mineralwasser — 2, das Baden in 1: jmdm. eine Kur mit Moorbädern verordnen — 3. Kurort für 2: dieser Ort ist ein bekanntes M. moorig /Adj.; nicht adv.f aus Moor bestehend, wie Moor, sumpfig: weicher, mooriger Boden; eine moorige Wiese Moos, da s; -es, -e 1. kleine, in großer, dicht stehen­ der Menge, vorzugsweise an schattigen, feuchten Stellen wachsende immergrüne, sich durch Sporen vermehrende Pflanze: weiches, grünes M.; Moose und Flechten; sich im Wald ins M., auf das M. setzen — 2 . /o. Pl.f umg. Geld (1): da muß doch eine Masse M. herausspringen mpos zu Moos l|grün JAdj./ 1 . grün wie Moos: e ne moosgrüne Bluse; moosgrüner Samt — 2* grün, weil von Moos bewachsen: ein moosgrüner Gedenk-, Grabstein Mop, der; -s, -s Gerät m it Fransen aus Baumwolle zum Säubern von Fußböden, zum Staubwischen: den Fußboden mit dem M. wischen Moped, das; -s, -s Kraftrad mit Pedalen und kleinem Motor und einem Hubraum bis zu 50 Kubikzenti­ meter: er fuhr mit dem M. ins Grüne Mops, der; -es, Möpse zu einer Hunderasse mit dickem Körper, rundem Kopf, stumpfem M aul und kurzen Beinen gehörender Heiner Haushund mopsen jsw. Vb.; hat/ umg. I . etw. von geringem Wert entwenden, stehlen: einen Radiergummi m. - r II* sich langweilen: bei dem Vortrag, in dieser Gesellschaft habe ich mich sehr gemopst mops|fidel, mops|fidel lAdj.f umg. scherzh. sehr munter, vergnügt: die Kinder waren bei der Feier m. Moral, die; fo. PLI 1 .1 . Gesamtheit als verbind­ lich akzeptierter, historisch und gesellschaftlich be­ dingter Grundsätze, Werte, Norm en für das p r ak ­ tische Verhalten der Menschen zueinander, bes. in den sozialen Beziehungen zwischen Persönlichkeit und Gemeinschaft: Grundsätze der sozialistischen M.; die bürgerliche M. 1 .2 . von 1.1 bestimmte Ein ­ stellung und Handlungsweise: die Lockerung der M.; eine gefestigte, zerrüttete M. haben; die M. sinkt; die Hebung der M. — 2 . Einsatzbereitschaft, Disziplin und Selbstvertrauen: die M. der Truppe; die Niederlage hat die M. unserer Elf nicht ge­ schwächt — 3. Lehre (LI), sittliche Nutzanwendung; die M. einer Erzählung, eines Märchens Moral |begriff, der jmds., die herrschende A uf­ fassung von M oral (1.1): der sozialistische, bürger­ lich e M. moralisch /Adj./ 1 .1 . die Moral (1) betreffend od. auf sie bezogen, sittlich (1.1): moralische Bedenken, Vorurteile, Skrupel haben; ein Buch von hohem moralischem W ert; moralischen Druck, Zwang auf jmdn. ausüben; ein m. einwandfreies Verhalten zeigen; sich m. verantwortlich, verpflichtet fühlen 1.2 . die M oral (1) einhaltend, sittlich (1.2): einen moralischen Lebenswandel führen; er ist ein sehr moralischer Mensch — 2 . sittliche Lehren (LI) ent­ haltend, moralisierend (2): moralische Reden hal­ ten; jmdm. moralische Vorhaltungen machen; jmdm. m. kommen (jmdm. eine Moralpredigt halten) — 3 . W irtsch . der moralische Verschleiß (die durch den wissenschaftlich-technischen F o rt­ schritt bedingte Wertminderung von Produktions­ mitteln) + einen, den Moralischen haben (Katzenjammer, Gewissensbisse haben) moralisieren /sw. Vb.; hat/ 1. moralische (1.1) Be­ trachtungen anstellen: er moralisiert über die W elt und die Dinge des Lebens — 2 . Gedanken zur Ein­ haltung der M oral (1) (belehrend) äußern: er mora­ lisiert gern; eine Geschichte mit moralisierender Tendenz Moralist, der; -en, -en Sittenrichter, Moralprediger: sich als M. aufspielen Moral u m g . / emot. neg.j zu Moral 1J -prediger, der jmd ., der Moralpredigten hält; -predigt, die die E in ­ haltung der Moral betreffende Ermahnungen, Vor­ haltungen: Moralpredigten nützen nicht viel; jmdm. eine M. halten Moräne, die; -, -n G e o l . von Gletschereis mitgeführ­ tes und abgelagertes Geröll: eine M. aus der Eiszeit Morast, der; -es, -e/Moräste 1.1 . /o. P L/ Schlamm (1.1): im M. stecken bleiben 1 .2 . sumpfiger Boden, sum pfiges Gebiet morastig /A dj./ sumpfig, schlammig: ein morastiger Boden, Weg Moratorium, das; -s, Moratorien [..ie n] im inter­ nationalen politisch-diplomatischen od. wirtschaft­ lichen Bereich zwichen Partnern vereinbarter od. einseitig verfügter befristeter Aufschub einer be­ stimmten Festlegung, bes. einer (Zahlungsverpflich­ tung morbid jAdj,; vorw. attr.j angekränkelt: 1 .1 . ein mor­ bider Mensch 1.2 . eine morbide (im sittlichen Ver­ fallbegriffene) Gesells chaft; morbide Verhältnisse Morchel, die; -, - n Schlauchpilz m it weißlichem, hohlem Stiel und einem kegelförmigen H ut von wabenartiger Struktur Mord, der; -(e)s, -e vorsätzliche Tötung eines M en * sehen: ein geplanter, kalter M.; ein politischer M.; jmdn. des Mordes anklagen, verdächtigen; einen M. (an jmdm.) begehen, verüben, verhindern + umg. das ist (der reine, reinste) M. (das ist sehr gefährlich, anstrengend, eine Zum utung)!; das gibt M. und Totschlag (heftigen Streit) Mord| -anklage, die Anklage wegen verübten Mor­ des: er stand unter M. vor Gericht; -anschlag, der Anschlag mit dem Ziel, jmdn. zu ermorden: einen M. planen, ausführen, vereiteln; einem M. zum Opfer fallen morden, mordete, hat gemordet jmdn. vorsätzlich töten: jmdn. kaltblütig m. Mörder, dei; -s, - jmd., der einen Mord begangen hat: ein gedungener M.; den M. verfolgen, fassen, verurteilen Mörder|grube, die + aus seinem / Herzen keine M. machen
794 mörderisch — Mosaik mörderisch /A d j./ 1 . mordend, Leben vernichtend: ein mörderischer Krieg, Kampf — 2 ,um g . /drückt emotional in negativem Sinne einen hohen Grad aus/: eine mörderische Kältewelle, Hitze; ein mörderischer Lärm, G estank; in einem mörderi­ schen Tempo fahren Mord| -fall, der Fall (II.3), bei dem es sich um einen Mord handelt: ein grausiger M.; - gier, die das Verlangen, hemmungslos zu morden: die M. der Soldateska Mordio -f- / t Zeter und M. schreien Mord|prozeß, der einen M ordfall behandelnder P r o ­ zeß: in einem M. als Zeuge aussagen Mprds/mords u m g . femot.f| -arbeit, die fo. PI./ sehr große A rb eit; ^häßlich, -häßlich fA d j./ sehr häßlich; -hunger, der vgl. -a rbeit: er hatte einen M.; -k erl, der sta rker, tüchtiger, verwegener Mensch: das ist mir vielleicht ein M .!; -lärm, der gewaltiger, sehr großer Krach, Lärm: die Schulklasse machte einen M.; -mäßig /A dj.; nicht präd.f sehr: eine mordsmäßige (sehr große) Wut auf jmdn. haben; m. schimpfen; -spaß, der jo. Pl.f außergewöhnlich großer Spaß : das Theaterspielen machte den Schü­ lern einen M. Mord| -verdacht, der Verdacht auf Mord: der An­ geklagte steht unter M.; - waffe, die bei einem Mord benutzte Waffe Möres jPl.f [. .re:s] + veraltend umg. jmdn. M. lehren (jmdm. An­ stand beibringen; jmdn . energisch zurechtweisen) morgen /Adv./ 1. am folgenden Tag, am Tag nach dem heutigen: m. früh, mittag, abend; m. komme ich wieder; m. in einer W oche; ab m. tritt die Änderung in Kraft; sich auf m., für m. vorbereiten *— 2 . in der Zukunft, zukünftig: die Welt von m.; wie wir heute arbeiten, werden wir m. leben — 3. fin Verbindung mit bestimmten Temporaladv. od. dem Namen eines Tages der Woche; stets nachgestelltj am Morgen, am Vormittag: heute, gestern, Sonntag m.; Mittwoch m. -f- (nicht) von / heute auf m.; / lieber heute als m. Morgen, der; -s, - I , Tageszeit von etwa Sonnen­ aufgang bis zum Vormittag: ein heller, sonniger, bedeckter, trüber M.; es ist, wird M.; jeden M. holt er sie ab; am (frühen, folgenden) M.; gegen M.; vom M. bis zum Abend; guten M .! /Gruß/; jmdm. guten M. sagen, einen guten M. wünschen; O geh . der M. (Beginn) eines neuen Zeitalters — II. jaltes Flächenmaß von unterschiedlicher Größe für die Berechnung landwirtschaftlicher N utzfläch ej: fünf M. Land; der Garten ist über einen M. groß Morgendämmerung, die /o. Pl.f Dämmerung am Morgen: in der M.; die M. bricht an morgendlich fAdj.; nur attr.f am Morgen, jeden Morgen: die morgendliche Stille, Stunde; das morgendliche Frühstück; der morgendliche Spa­ ziergang Morgen| -frühe, die fin der Verbindung! in aller M. (ganz früh am Morgen); -grauen, das; -s, jo. Pl.f Morgendämmerung: im M. aufstehen, zur Arbeit gehen; -himmel, der fo. Pl.f der Himmel (1) am Morgen; -luft, die jo. Pl.f: die frische M. ein- atmen; + umg. jemot. neg.f jmd. wittert M. (jmd. hält seine Chance für gekommen); -rock, der einem langen M a ntel ähnliches leichtes, beque­ mes Kleidungsstück, das bes. am Morgen in der Wohnung getragen w ird : den M. rasch Überwerfen; - r ot, das; -(e)s, fo. PI ./ rote Verfärbung des H im ­ mels bei Sonnenaufgang; -röte, die g eh . Morgenrot: am Horizont zeigt sich die erste M. morgens fAdv.f am Morgen, an jedem Morgen: (um) sechs Uhr m.; m. stehen wir gewöhnlich um sechs Uhr auf; von m. bis abends; m. früh; dienstag, Dienstag m. Morgen| -sonne, die jo. Pl.f: die helle M.; mit den ersten Strahlen der M. aufbrechen; -stern, der fo. Pl.f der auffallend hell leuchtende Planet Venus am Morgenhimmel: der M. funkelt, leuchtet am Himmel; -stunde, die: zu, in früher M. (am frühen Morgen) morgig fA dj.; nur attr.f vom kommenden, folgenden Tag: der morgige Abend, Tag; das morgige Datum; die morgige Vorstellung Moritat, die; -, Moritaten Gedicht, Lied , das eine m eist schauerliche Geschichte rührselig erzählt und m it einer Moral (3) endet: eine schaurige, schreck­ liche M. singen, vortrageh Morphem, das; -s, -e Sprachwiss. kleinste be­ deutungstragende Einh eit der Sprache Morpheus + veraltend in M. Armen ruhen, liegen (ruhig und zufrieden schlafen) Morphin, das; -s, fo. Pl.f Med. Morphium Morphium, das; -s, fo. Pl.f aus Opium gewonnenes Rauschgift, das in der M edizin zur Schmerzlinderung verwendest wird Morphologie, die; -, fo. Pl.f 1. Teilgebiet der Bio­ logie, das sich mit der Struktur, der Gestalt der Gewebe, Organe und Organismen befaßt — 2 . T eil­ gebiet der Sprachwissenschaft, da s sich mit den Formen (2.6) und den Ableitungen der Wörter be­ faßt; dazu morphologisch /Adj./ morsch /Adj./ durch Fäulnis od. Alter und Ver­ witterung brüchig: morsche Balken, Bretter; mor­ sches Mauerwerk; ein baufälliges, morsches Ge­ bäude Morse | -alphabet, das fo. PL/ aus der Anordnung von Punkten und Strichen, kurzen und langen Funk­ zeichen bestehendes Alphabet zur Übermittlung tele­ grafischer Nachrichten; -apparat, der Apparat (1) zur Übermittlung von Nachrichten durch Morsezei­ chen, elektrischer Telegraf: den M. bedienen morsen /sw. Vb.; hat/ etw. durch Morsezeichen übermitteln: SOS m. Mörser, der; -s, - 1. halbrundes, dickwandiges Gefäß, in dem mit einem Stößel feste Stoffe zerstoßen, zer­ rieben werden: Gewürzkörner im M. mit dem Stößel zerkleinern, zerstoßen, zerstampfen — II. veraltend Mil. schweres Geschütz mit kurzem Rohr für geringe Entfernungen Morse|Zeichen, das Zeichen (1.3) des Morsealpha­ bets: M. senden, empfangen, klopfen Mortadella, die; -, /o. PI .; Wurstsorte/ Mortalität, die; -, /o. PI ./ fachspr. Rate, Ziffer der Sterbefälle: die M. ist gesunken Mörtel, der; -s, - breiartiges schnell erhärtendes Gemisch aus Wasser, Sand und einem Bindemittel wie Gips, Kalk, Zement zum Verbinden von Bau­ steinen und zum Verputzen: M. anrühren, auftra- gen Mosaik, das; -s, -e, landsch. auch die; -en [. , a |i:k] aus verschiedenfarbigen Sternchen od. Glas-
Moschee — Mottenkiste 795 Stückchen zusammengesetztes M uster, Bild, Orna­ ment: ein buntes, farbiges M.; ein M. zusammen­ setzen; Fußböden, Wände mit M. auslegen Moschee, die; -n [..e:(9)n] Gebäude, in dem sich die Mohammedaner bes. zu gemeinsamem Gebet ver­ sammeln Moschus, der; jo. P I ./ stark riechender Duftstoff (1.1), der aus einem Sekret der männlichen Ge­ schlechtsdrüsen eines in Innerasien lebenden H ir ­ sches od. auch auf künstlichem Wege gewonnen w ird Moschusj ochse, der mit dem Bind (1) verwandter, in der A rktis lebender Wiederkäuer mit langem, zottigem, dunkelbraunem F ell und gebogenen Hör­ nern mosern /sw. Vb.; hat/ landseh. umg. nörgeln: immer mußt du m.!; die Kinder moserten, daß der Schnee schon wieder w egtaute Moskito, der; -s, -s Stechmücke tropischer und sub­ tropischer s umpfiger Gebiete, deren gefürchtetste A r t die M alaria und andere Krankheiten überträgt Mosk|to|netz, das engmaschiges Netz zum Schutz gegen Moskitos, das in tropischen Ländern nachts über das Bett od. vor das Fenster gehängt wird Moslem, der; -s, -s Mohammedaner: ein gläubiger M. Most, der; -es, -e/- durch Keltern gewonnener Saft von Trauben od. anderen Früchten 1.1 . der unver- goren als Fruchtsaft od. Süßmost getrunken wird /bei Mengenangabe PI. Most/: dunkelroter, heller, süßer M.; eine Flasche M. kaufen; bitte, drei (Glas) M .! 1.2 . der zur Vergärung zu Wein od. Obstwein bestimmt ist: der M. gärt mosten, mostete, hat gemostet mit einem Ent­ safter, einer Presse Obst m. (aus Obst M ost her- stellen) Mostrich, der; -s, jo. PI ./ 1and sch. Senf (2): ein Glas M. kaufen; Bockwurst, Eisbein mit M. essen Motel, auch Motel, das; -s, -s a n einer (verkehrs­ reichen) Straße gelegenes Hotel mit spezifischen Dienstleistungen für Gäste m it Kraftfahrzeugen: in einem M. übernachten Motette, die; -, -n M us. mehrstimmiges geistliches Chorwerk, oft ohne instrumentelle Begleitung: eine M. von Bach, Schütz Motiv, das; -s, -e [. .vo] 1. Beweggrund, Anlaß, der jmdn. zu einem bestimmten Handeln, Verhalten ver­ a nlaßt od. diesem zugrunde liegt: aus persönlichen, (un)eigennützigen, unlauteren Motiven (heraus) handeln; sich von bestimmten Motiven leiten lassen; ein M. für etw. haben; jmds. Motive, die Motive einer Handlung, Straftat aufdecken, suchen, rechtfertigen — 2 .1 . oft traditionelles, thematisches, inhaltliches Element, Thema od. zeich­ nerisches, figürliches, farbliches Element einer künst­ lerischen Darstellung: ein literarisches, künstleri­ sches M. aufgreifen, verwenden; das M. der alten Hexe im Märchen 2.2 . Mus. kleinste melodisch­ rhythmische Einheit in einer Komposition: die Ver­ wendung von sich wiederholenden Motiven in einer Oper; ein M. anschlagen — 3 . Gegenstand, gegen­ ständliche Situation, die wegen ihrer Besonderheit zu künstlerischer Darstellung anregt Motivation, die; -en [..v .J Gesamtheit der Motive (1) motivieren /sw. Vb.; hat/ [,.v . .] 1. etw, m. für etw. eine Erklärung, den (Hintergrund anführen, etw. begründen: eine solche Handlungsweise ist schwer zu m .; ein gut, schlecht motivierter Antrag — 2. jmdn. zu etw. m. jmdm. für etw. den Beweg­ grund vermitteln, geben: das Kind zum Lernen, jmdn. zum Malen m.; jmd. ist negativ motiviert (hat eine negative Einstellung zu etw.) Moto-Cross, auch Moto-Croß, das, der; Moto- Crosse, auch Moto-Crosses S p o r t Motorradrennen a uf einem in schwierigem Gelände abgesteckten R und­ kurs von 1,5 bis 5 Kilometer Länge Motor, auch Motor, der; -s, Motoren/Motore Maschine, die durch Umwandlung von Energie (2) bewegende K raft für einen Antrieb (1.3) erzeugt: ein starker, leistungsfähiger, defekter M .; der M. eines Kraftfahrzeuges, eines Schiffes, einer W asch­ maschine; der M. springt an, läuft auf vollen Touren, funktioniert (nicht); den M. anlassen, an ­ werfen, starten, drosseln, abwürgen; der M. muß überholt, repariert werden; O jmd. ist der M. (die treibende K raft) einer Bewegung Motor, auch Motor| -boot, das durch einen Motor angetriebenes Boot: ein M. kaufen, m ieten; mit einem M. über den See fahren; -fahrzeug, das; - haube, die den Motor bedeckende Haube (4): die M. öffnen, schließen Motorik, die; -, jo. Pl.f Physiol. Gesamtheit der (durch die Hirnrinde gesteuerten) Bewegungsvor­ gänge bei Organismen; dazu motorisch /Adj.j 1.1 . motorische (die Motorik fördernde) Übungen 1.2 . die motorischen (die M otorik bewirkenden, steu­ ernden) Zentren des Gehirns motorisieren /sw. Vb.; hat; vorw. im Part. Prät.j jmd. ist motorisiert jmd. ist mit einem Kraftfahr­ zeug ausgerüstet, hat ein Kraftfahrzeug: die Zahl der motorisierten Verkehrsteilnehmer nim mt stän ­ dig zu; die motorisierten / Schützentruppen Motor, auch Motor| -leistung, die Techn.; -rad, das Kraftrad mit einem Hubraum von mehr als 50 Kubikzentimeter: M. fahren; ein M. mit B ei­ wagen; dazu -radfahrer, der; -raum, der Baum in einem Kraftfahrzeug, in dem der Motor unter­ gebracht ist; -roller, der Kraftrad mit kleineren Rädern und mit einem Hubraum bis 250 K ubik­ zentimeter für mäßig hohe Geschwindigkeiten, bei dem Räder und Motor m it Stahlblech verkleidet sind; - säge, die von einem Motor angetriebene Säge; - s chaden, der: der Wagen hat einen M.; - s chiff, das m it Dieselm otoren) angetriebenes Schiff; -Sport, der m it Motorfahrzeugen betriebener Sport: der M. erfreut sich großer B eliebtheit Motte, die; -, - n 1. /volkstümliche Bez. für einen in der Nacht fliegenden, wenig gefärbten Schmetterling! — 2. weltweit vorkommender kleiner Schmetterling, dessen Raupe sich bes. von Wollstoffen, Tierhaaren und anderen tierischen Rohstoffen ernährt: die Motten haben sich in die Kleidung gesetzt; Motten bekämpfen, jagen, fangen; die M. umschwirrte das Lampenlicht — 3 . umg. scherzh. /von einer lebenslustigen jungen weiblichen Person/: sie ist eine kesse M.; so eine M.! + salopp ach, du kriegst die Motten! /Ausruf der Verwunderung, Bestürzung/ motten/Motten| -echt /Adj.; von Textilien/ durch bestimmte Behandlung so beschaffen, daß der B efall durch Motten (2) verhindert wird: m ottenechte Wolle, Textilien; -kiste, die -j- jemot./ etw. stammt aus der, gehört in die M. (etw. ist un-
796 Mottenkugel — Mühle modern, veraltet); -kugel, die Mittel zur Bekämp­ fung von Motten (2) in Form einer kleinen Kugel; - pulver, das pulverförmiges Mittel zur Bekämpfung von Motten (2): ihre Kleidung riecht nach M.; -sicher fAdj.f vgl. -echt Motto, das; -s, -s 1*1. Leitspruch: das M. seines Lehens; sich ein M. wählen 1.2 . als Leitspruch dienende Aussage, die einem Buch od. Kapitel vor­ angestellt wird: das M. des Romans lautet... motzen fsw. Vb.; hat/ salopp aufsässig sein und seinen Unmut äußern: er motzt gegen seine Eltern moussieren fsw. Vb.; hat/ [mu..]: der Sekt mous­ siert (schäumt, prickelt) im Glas Möwe, die; -n in zahlreichen Arten vorkommen­ der, am Meeresufer und in der Nähe von Binnen­ gewässern gesellig lebender fluggewandter Vogel von leuchtend weißer od. silbergrauer Farbe mit haken­ förmig gebogenem Schnabel: Möwen am Strande füttern; die Möwen kreischen, schießen pfeil­ schnell durch die Luft Mücke, die; -n 1.1 . in zahlreichen Arten vorkom­ mendes, zu den Zweiflüglern gehörendes schlankes, zierliches Insekt mit meist langen Beinen und lan­ gen Fühlern: ein Schwarm Mücken; die Mücken schwirren umher, tanzen 1 .2 . Stechmücke: von Mücken geplagt, gestochen werden + umg. aus einer M. einen Elefanten machen (etw. sehr aufbauschen 2); — angeben wie eine / Tüte Mücken Muckefuck, der; -s, fo. Pl.j umg. scherzh. Malz­ kaffee: er trank jeden Morgen seinen M. Mucken, die fPl.f 4- umg. jmd. hat seine M. (hat sonderbare Launen, ist eigensinnig); etw. hat seine M. etw. hat oft un ­ vermutet auftretende Mängel: das Auto hat seine M. Mückenl -plage, die fo. Pl.j; -schwärm, der; - stich, der Mucks, der /in der Verbindung! umg . kein M. kein Laut (1), Wort; kein M. war zu hören; er sagte den ganzen Morgen, während der ganzen Fahrt keinen M.; er gab keinen M. von sich mucksen /sw. Vb.; hat; vorw. verneint/ umg. 1. sich m. einen Laut von sich geben: als es klopfte, mucksten wir uns nicht — 2 . widersprechen (1), aufbegehren: die ganze Klasse wagte nicht zu m.; etw. ohne zu m. ertragen Muckser, der s. Mucks mucks|mäuschenstill /,A dj.; nicht attr.f u mg. jemot.f ganz still, ohne daß jmd. einen Laut von sich gibt: in der Klasse war es m. müde fAdj.f 1. (ermattet und) nach Schlaf ver­ langend, Schlaf benötigend: jmd. ist (von vieler Arbeit) sehr m .; zum Umfallen, bleiern m. sein; sie sieht sehr m. aus — 2 . kraftlos: etw. mit müder Stimme sagen; eine m. Handbewegung machen — 8. g eh . einer Sache, jmds. m. sein einer Sache, jmds. überdrüssig sein: jmd. ist des dauernden Redens, Wartens, der ständigen Vorwürfe m.; /(es) m. worden, sein -f* Inf.f: er wurde (es) m., immer wieder ihre Klagen anzuhören; sie wird (es) nicht m., immer wieder davon zu erzählen (sie erzählt immer wieder davon) Müdigkeit, die;\-, jo. PL; zu müde 1 u. 2f; zu 1: eine schwere, bleierne, wohlige M. überfällt, über­ kommt jmdn.;er schlief vor M. auf dem Sessel ein -j- um g. keine M. vorschützen (los, voran, weiter- machen) ! Muff, der; -{e)s, -e I . von Frauen, Mädchen getra­ gen vorwiegend a us P elz (2) gefertigte Hülle, in die sie zum Wärmen die Hände von links und rechts hineinstecken: ein M. aus Persianerpelz; die Hände in den M. stecken — II. jo. Pl.j landseh. muf­ figer Geruch: ein unerträglicher M. durchzieht den Hausflur, den Keller Muffe, die; -, -n Techn. 1. kleines Stück Bohr zum Verbinden zweier aneinanderstoßender Bohre; Erweiterung eines Bohrendes zum Ansetzen eines anderen Rohres — 2 . isolierendes, in der Längs­ richtung geteiltes Gehäuse, das die Verbindung der Enden von Kabeln gegen Luft, Feuchtigkeit und Schmutz schützt 1Muffel, das; -s, - s. Mufflon 2Muffel, der; -s, - u m g . muffeliger Mensch: er war so ein richtiger alter M. muffelig fAdj.f u m g . mürrisch, unfreundlich (1), wortkarg: eine muffelige Bedienung; er ist ein ziemlich muffeliger Typ, wirkt m. m u ffig fAdj.f 1. durch Feuchtigkeit und mangelnde Lüftung, schlechte Lagerung schlecht riechend, schmeckend: ein muffiger Keller; ein muffiges Zimmer; im ganzen Haus riecht es m.; das Mehl riecht m. — 2. von beschränkter geistiger, sozialer Haltung: ein muffiger Spießer; früher war er nicht so m. m ufflig fAdj.f s. muffelig Mufflon, der; -s, -s [..o n ] braunes kleines w ild­ lebendes Schaf, das in Herden hauptsächlich auf Korsika und Sardinien lebt Mühe, die; -, -n Anstrengung (1), Arbeit (2); viel, große, vergebliche M.; eine kleine M .; etw. ohne große M. bewältigen; etw. mit M. lernen; diese Arbeit macht, kostet viel M.; keine M. scheuen; etw. ist der, die M. wert, etw. lohnt die, der M. (etw. lohnt sich); fin den Verbindungen! sich M. geben (sich bemühen 1, anstrengen 1.1); sich die M. machen (sich anstrengen 1.1), etw. Bestimmtes zu tun; die täglichen Mühen (das, was täglich bewäl­ tigt werden muß) + m it M. und N ot (nach langem Bemühen, gerade noch) m ü h e|los fAdj.f keine Mühe bereitend, ohne Mühe, leicht: das kann ich m. bewerkstelligen, organi­ sieren m ühen, sich fsw. Vb.; hat/ sich anstrengen (1.1): er mühte sich redlich, seine Arbeit zu schaf­ fen mühe|voll /A dj./ mit viel Mühe verbunden, schwie­ rig: ein mühevoller Aufstieg; die Überarbeitung der Partitur ist recht m, Mühle, die; -, - n 1.1.1. durch Motorkraft, Wasser od. Wind betriebene Anlage zur Herstellung von Mehl aus Getreide: eine alte, verfallene M.; in der M. wurde Getreide zu Mehl gemahlen; die M. ist nicht mehr in Betrieb, steht still 1.2 . von der Hand od. elektrisch betriebenes Haushaltsgerät zum M ah­ len, bes. von Kaffeebohnen, Gewürzkörnern: eine elektrische M .; Kaffee, Pfeffer, Mandeln durch die M. drehen — 2 . s a l op p femot.f (altes) Motorrad, Fahrrad, Auto, Motorflugzeug: er liebte seine alte M.; die M. stürzte ab — II .l . fo. Art., o. Pl.f Brettspiel für zwei Personen, bei dem dem Gegner so viele Steine abgewonnen werden müssen, d aß er keine Mühle (II.2) mehr bilden kann: M. spielen — 2. drei auf eine Linie gebrachte Spielsteine bei 1 ,
Mühlrad — Mund 797 die den Spieler berechtigen, dem Gegner einen Stein wegzunehmen: sein e M. öffnen, schließen -f- etw. ist / Wasser auf jmds. M. Mühl zu Mühle 1.1 .11 -rad, das Wasserrad einer Mühle; -stein , der großer, runder Stein einer Mühle zum Zermahlen des Getreides Mühsal, die; -e [..za:l] jvorw. Sg.f veraltend Beschwerde (1.1 .2): ihre Arbeit war voller M.; die M. des Alltags; etw. nur mit M. bewältigen, fertig­ stellen mühsam /Adj.j Mühe bereitend, beschwerlich: eine mühsame Kleinarbeit; ein mühsames {erzwungenes) Lächeln; er konnte sich nur noch m. {mit Mühe) fortbewegen müh {selig /A dj./ viel Mühe bereitend, sehr mühsam: der mühselige Kleinkram; eine mühselige Reise vor, hinter sich haben; es war m., durch den hohen Schnee zu stapfen; er schlug sich m. (mit viel Mühe) durchs L eben Mulatte, der; -n, -n Nachkomme aus der Verbin­ dung eines Elternteils mit weißer und eines mit schivarzer Hautfarbe Mulde, die; - n 1. größere, flache Vertiefung im Gelände, Senke: eine weite, flache M.; das Dorf liegt in einer M. — 2. landsch. längliches, aus­ gehöhltes, aus einem Stück angefertigtes Gefäß (aus Holz), das beim Backen od. Schlachten verwendet wird: Mehl, Futter in die M. schütten Muli, das; -s, -s Maultier Mull, der; -(e)s, -e L fvorw. Sg./ meist als Verband­ material dienendes dünnes, weitmaschiges und saug­ fähiges Gewebe aus Baumwolle: Verbandsstoff, Win­ deln aus M. — I I . lockerer Humusboden) Müll, der; -(e)s, /o. Pl.f, fachspr. -e feste Abfälle des Haushalts, der Industrie: den M. beseitigen, im Eimer wegbringen; etw. in den M. (Mülleimer) werfen Müllj -abfuhr, die 1. fvorw. Sg./ Abtransport von M üll — 2 . (städtische) Einrichtung für 1; - ablade - platz, der Deponie; -deponie, die Deponie; -eimer, der im Haushalt verwendeter Eimer für Müll Müller, der; -s, - Handwerker, Facharbeiter für das Mahlen von Getreide Müll| -kutscher, der u mg . jmd., der beruflich den Abtransport von M üll vornimmt; -schippe, die la n d s ch . Kehrichtschaufel; -Schlucker, der; -s, - Anlag e bes. in Hochhäusern, bei der der i n einen Schacht geworfene M üll in einen Raum (5) gelangt und da gesammelt wird; -to nne, die im Gelände eines Wohnbereichs aufgestellter Behälter zur vor­ übergehenden Aufnahme von Müll und anderen Ab­ fallstoffen Mulm, der; -(e)s, fo. Pl.f fachspr. 1.1. verfaultes, zu Pulver gewordenes Holz: der M. morscher, alter Bäume 1.2 . pulverige Humuserde mulmig /Adj./ umg. 1.1. heikel (1), gefahrbringend: eine mulmige Lage, Situation; diese Affäre er­ schien uns reichlich m. 1.2 . sich aus Angst, Be­ klemmung unwohl fühlend: bei der Wanderung über den nur leicht zugefrorenen See wurde ihm m. multilateral, auch multilateral /Adj./ (in der Poli­ tik) von mehreren Pa rtnern ausgehend, mehrere Partner zugleich betreffend: multilaterale Zusam­ menarbeit; ein multilaterales Abkommen Multimillionär, auch Multimillionär, der mehr­ facher M illionä r multinational, auch multinational fAdj./ mehrere Nationalitäten, Nationen, Staaten betreffend, um ­ fassend: der multinationale Sowjetstaat; ein multi­ nationaler (sich in seiner Struktur, Einflußsphäre über mehrere Staaten erstreckender) Konzern multipel /Adj,; nur attr./ M ed.: multiple Sklerose /Krankheit des zentralen Nervensystems/ Multiplikand, der; -en, -en M ath. Zahl, die mit einer anderen Zahl m ultipliziert wird Multiplikation, die; -, -e n das M ultiplizieren Multiplikator, der; -s, Multiplikatoren M a th . Zahl, mit der eine andere Zahl multipliziert wird multiplizieren /sw. Vb.; hat/: die Zahl 5 mit der Zahl 3 m. (die Zahl 5 dreimal addieren); fünf multipliziert mit sechs ist gleich dreißig Mumie, die; -, -n [..Io] durch Austrocknen od. E in ­ balsamierung vor Verwesung geschützter Leichnam: eine ägyptische M.; ein zu einer M. vertrockneter Leichnam mumifizieren /sw, Vb.; hat/ einen Leichnam, Teile eines Leichnams einbalsamieren, durch Austrock­ nung vor Verwesung schützen: eine mumifizierte Leiche; ein mumifizierter Schädel Mumm, der; -s, /o. PL/ umg. 1. Mut, Energie, Zivilcourage: keinen (richtigen), viel M. haben — 2. er hat viel M. in den Knochen (ist sehr kräftig); iß nur tüchtig, das gibt M. (Kraft) ! Mummelgreis, der u m g . / emot./ sehr alter, gebrech­ licher Mann: ein alter M. Mummenschanz, der; -es, Mummenschänze / vorw. Sg./ veraltend Maskenfest Mumpitz, der; -es, jo. PL/ umg. Unsinn (1), Un­ fug (2): so ein M .!; was du da redest, ist (rei­ ner) M .! Mumps, der; -, jo. PL/ meist im Kindesalter auf- tretende Infektionskrankheit, die mit einer E nt­ zündung und starken Sch/wellung der Speicheldrüse eines od. beider Ohren einhergeht: der J u ng e h a t M. Mund, der; -(e)s, Münder 1. durch Kiefer und Lip­ pen verschließbare Öffnung in der unteren Hälfte des Gesichtes, die bes. zu r Nahrungsaufnahme tind Bildung von sprachlichen Lauten dient: ein großer, kleiner, voller, schmaler M.; ein lachender, sinn­ licher, eingefallener M .; den M. (zum Essen, Spre­ chen) öffnen, schließen; den M. (die Lippen) zum Kuß, zum Pfeifen spitzen; jmds. M., jmdn. auf den M. küssen; das Glas an den M. setzen, um zu trinken; aus dem M. riechen (einen unangenehmen Mundgeruch haben); beim Gähnen, H usten die Hand vor den M. halten; die Beatmung von M. zu M. bei Verunglückten — 2 . /nur im Pl.f umg. sie hat vier hungrige Münder (vier Kinder 1.1) zu ernähren + den M. aufmachen, auftun (sprechen, reden); den, seinen M. halten (schweigen, still sein); reinen M. halten (nichts verraten); jmdm. den M. verbieten (jmdm. untersagen, sich zu äußern); sich etw. vom Munde absparen (etw. unter Entbehrungen sp a re n); etw. ist in aller Munde über etw. wird von allen (eine Zeitlang) geredet: seine Tat war in aller Munde; etw. geht von M. zu M. (wird durch Weitererzählen verbreitet); um g . einen großen M. haben, den M. voll nehmen (angeben, prahlen); nicht auf den M. gefallen sein (schlagfertig sein); sich den M. verbrennen (sich durch unvorsichtige Äußerungen selbst schaden) ; jmdm. den M. wäßrig machen (jmdn. zum Genuß von etw. reizen); jmdm. nach dem M. reden (in schmeichelnder Absicht
798 Mundart — Mürbeteig sagen, was jmd. gern hört); jmdm. über den M. fahren (jm d s . Rede unhöflich unterbrechen und ihm scharf antworten); mit dem M. vornweg, vorweg (vorlaut) sein; M. und Nase aufsperren (staunen); sich den M. fusselig reden (vergeblich reden, um jmdm . etw. beizubringen); jmdm. den M. stopfen (jmdn. zum Schweigen bringen); — jmdm. die / Antwort in den M. legen; jmdm. die, jeden / Bissen in den M. zählen; kein / Blatt vor den M. nehmen; von der / Hand in den M. leben; jmdm. läuft das / Wasser im M., Munde zu­ sammen; jmdm. das W ort aus dem M. nehmen, im M., Munde (her)umdrehen; jmdm. b leibt das / Wort im Munde stecken Mund/mund| -art, die Dialekt: die erzgebirgische M.; englische, französische, deutsche Mundarten; (in der) M. sprechen, schreiben; dazu -artlich IAdj.1 Mündel, das; -s, - unter Vormundschaft stehende(r) Minderjährige(r) od. Kranke(r) munden, mundete, hat gemundet geh. angenehm, ausgezeichnet schmecken: die Speisen m undeten ihm vorzüglich; das hat gut gemundet! münden, mündete, ist/hat gemündet 1.1 . fvon einem fließenden Gewässer/ an seinem Ende in ein anderes Gewässer hineinfließen (ist): die Elster mündet in die Saale, die Elbe in die Nordsee 1.2 . etw, läuft in etw. aus (ist, h at): die Straße mündet auf einen, auf einem Platz, in einen Park; der Gang mündet auf eine Treppe mund/Mund| -faul fAdj./ umg. aus einer bequemen, unfreundlichen H altung heraus nicht gewillt zu reden: er ist regelrecht m.; -faule, die Med. infek­ tiöse, eitrige Entzündung der Schleimhaut des M u n ­ des; -gerecht /A dj./ 1 . zu unmittelbarem Verzehr (appetitlich) hergerichtet: mundgerechte Kaviar­ brötchen; Speisen m. servieren — 2 . jmdm. etw. m. machen jmdm. etw. so darstellen, daß es ihm zusagt: er versuchte, ihm den Plan, die Erwerbung des Grundstücks m. zu machen; -geruch, der /o. PI./ unangenehmer Geruch aus dem M und: ein schlechter, unangenehmer M.; - harmonika, die (volkstümliches) flaches, rechteckiges Blasinstrum ent mit bestimmten Tonarten, bei dem metallene Blätt­ chen durch Atemluft zum Schwingen und damit zum Tönen gebracht werden: er blies, spielte gern auf seiner M.; -höhle, die Innenraum des Mundes mündig /Adj,/ 1.1. /nicht adv./ volljährig: Jugend­ liche werden mit 18 Jahren m. 1 .2 . gereift und (als Erwachsener) zu selbständiger, richtiger Beurteilung, Entscheidung befähigt: jmdn. für m. erachten m ündlich /A d j./ durch Gespräch (vor sich gehend): eine mündliche Prüfung; eine mündliche A us­ sprache herbeiführen; etw . m. vereinbaren; alles Weitere m .!; wir müssen das einmal m. erörtern Mund/mund| -pfleg e, die Pflege der Mundhöhle, bes. der Zähne; -schenk, der; -s, -e Person, die an feudalen Höfen das A m t der Aufsicht über Keller und Weinberge innehatte; -stück, das /PI. -e/ in den Mund, zwischen die Lippen zu nehmendes 1.1 . Teil bestimmter Blasinstrum ente: das M. einer Klarinette, eines Fagotts 1.2 . Ende einer Pfeife, Zigarette: er sog an dem M. seiner Pfeife; Zigaret­ ten mit M. (Filter 1) rauchen; -tot /Adv./ + jmdn. m. machen (jmdn. an seiner Meinungsäußerung hindern, zum Schweigen bringen) Mündung, die; -, -e n 1. Stelle, an der ein fließendes Gewässer in ein anderes Gewässer mündet: der Hafen liegt an der M. des Flusses — 2 . Öffnung am vorderen Ende einer Feuerwaffe: die M. einer Pistole, eines Geschützes Mündungs|feuer, das Feuerstrahl, -blitz, der beim Abschuß an der Mündung einer Feuerwaffe entsteht Mund| -Torrat, der v era lten d Proviant für eine Wanderung, kurze Reise; -wasser, das /PI. -wässer/ desinfizierendes Mittel zur Mundpflege; -werk, das /o. PI ./ umg.: jmds. M. steht nicht einen Augen­ blick still, geht wie geschmiert (jmd. redet un- unterbrochen); + ein loses, freches M. haben (oft und gern boshafte Bemerkungen machen); -Werk­ zeuge, die /PI./ der Nahrungsaufnahme dienende Gliedmaßen an der Mundöffnung bes. der Insekten: die saugenden M. der Blattläuse; -winkel, der /vorw. PI ./ eines der zwei seitlichen Enden des Mundes, der Lippen: die M. heben, herab-, ver­ ziehen; die Pfeife im M. halten; ein Lächeln spielt um jmds. M. Munition, die; -, jo. PI .; Bez. für alle Arten von m it Sprengstoff gefüllten Körpern (2), bes. von Patronen/: scharfe M. ausgeben, austeilen; seine M. verschießen munkeln /sw. Vb.; hat/ umg. einander heimlich etw. sagen, zuflüstern: man munkelte allerlei über die Angelegenheit; wie man munkelt...; man hat mrhören, daß ... Münster, das, la nd s ch . der; -s, - Kathedrale, Dom, Stiftskirche bes. in Süddeutschland: ein gewaltiges, gotisches M .; das Straßburger M. munter /Adj./ 1. nicht schläfrig: sie ist bis 12 Uhr nachts m.; eine Tasse K affee machte uns wieder m.; um sechs Uhr früh war er schon m. (wach 1) — 2. lebhaft, heiter, aufgeweckt: eine muntere, hübsche Person; er ist in munterer Stimmung; ein munteres Geplauder; m. erzählen, singen; / frisch und m.; dazu M unterkeit, die; -, fo. PI ./ Münze, die; -, - n 1. als Geld dienendes, mit ent­ sprechender Prägung versehenes, kleines, handliches, meist scheibenförmiges Metallstück: eine echte, falsche, gängige, ungültige M.; silberne, goldene Münzen; eine Sammlung alter, wertvoller Münzen; Münzen prägen, schlagen; neue Münzen in U m ­ lauf bringen — 2 . Werkstätte für die Prägung von Münzen: die Berliner M.; das Geld in der M. prägen lassen + etw. für bare M. nehmen (etw. arglos glauben); jmdm. etw. in, mit gleicher M. heimzahlen (jmdm. etw. au f gleiche Weise vergelten) münzen /sw. Vb.; hat/ 1. Metall zu Münzen formen, prägen: Gold, Silber m. — 2 . /von einer Äußerung/ etw. ist auf jmdn., etw. gemünzt (eine Äußerung ist auf jmdn., etw. bezogen) Münz| -fernsprecher, der durch Einw urf (1.1) von M ünz en benutzbarer öffentlicher Fernsprecher; -k ünde,, die /o. Pl.j Numismatik mürbe /A dj./ 1 . durch Alter und Verwitterung brüchig (1) geworden: mürbes Leder, Papier — 2 . weich (1.1), za rt (1.2): ein mürber Apfel; mürbes (locker gebackenes) Gebäck; das Fleisch m. klopfen — 8. /nicht attr./ nicht mehr fähig, Widerstand zu leisten: m. sein, werden; jmdn. m. machen, b e­ kommen, kriegen Mürbe|teig, der /o. P I ./ (mit Backpulver) gekneteter Teig aus Butter, Zucker, Eiern und Mehl für mürbes Gebäck, Torten
Murks — Musikwissenschaft 799 Murks, der; -es, jo. Pl.f s a l o p p fehlerhaft, unsach­ gemäß ausgeführte (handwerkliche) A rb eit: so ein M.!; hier haben wir M. gemacht murksen /sw. Vb.; hat/ salopp 1. fehlerhaft arbeiten: er hat (bei dieser Arbeit) gemurkst — 2. er hat immer etwas zu m. (ist bes. in seiner Frei­ zeit immer mit allerlei manueller Arbeit beschäftigt) Murmel, die; -, -n landsch. als KinderSpielzeug dienende, kleine K ugel aus buntem Glas (1), ge­ branntem 2Ton o. ä . : eine bräunliche, gestreifte M.; die Kinder spielen (mit) Murmeln murmeln jsw. Vb.; hat/ 1. etw. leise und undeutlich (vor sich hin) reden: ein paar Worte m. — 2. der Bach, die Quelle murmelt (rauscht, plätschert leise) Murmel|tier, das im Gebirge in Höhlen gesellig lebendes plumpes Nagetier mit glänzendem, bräun­ lichem Fell, das einen langen Winterschlaf hält: die Murmeltiere stoßen schrille Warnrufe aus; -(- jmd. schläft wie ein M. (schläft fest und lange) murren /sw. Vb.; hat/ sein Mißfallen, seine Un­ zufriedenheit leise, undeutlich und mürrisch äuß ern: leise vor sich hin m .; etw. ohne Murren hinnehmen mürrisch IAdj.1 verdrießlich (1 ) und abweisend: ein mürrischer Mensch; ein mürrisches Wesen haben; jmdm. eine mürrische Antwort geben; eine mür­ rische Miene machen Mus, das; -es, -e \vorw. Sg.j bes. aus Obst od. Kar­ toffeln hergestellte breiartige Speise: M. kochen, rüh­ ren, essen; Kartoffeln, Äpfel zu M.'(zer)quetschen, zerdrücken Muschel, die; -n 1. in sehr zahlreichen Arten vorkommendes, im Wasser lebendes Weichtier mit zwei die weichen Teile des Körpers umschließenden Schalen aus K alk , die durch einen kräftigen M uskel zusammengehalten werden: eßbare Muscheln; Muscheln aufbrechen — 2 . Schale von 1: Muscheln am Strand suchen, sammeln — 3 . Ohrmuschel — 4.1 . Hörmuschel 4.2 . Sprechmuschel Muse, die; -, -n eine der neun griechischen Göttinnen der Künste und Wissenschaften: die M. der Musik, der Dichtung -f die leichte M. (die heitere, unterhaltende K u nst) museal /Adj.; nicht präd.j 1.1 . das Museum betref­ fend: eine museale Einrichtung; museale Sammlun­ gen, Kostbarkeiten 1 .2 . antiquiert: sein Malstil ist m. Museum, das; -s, Museen [..e:um , PI. . .e:(o)n] öffentliches Gebäude, in dem Sammlungen der Kunst und Wissenschaft ausgestellt sind: ein kultur­ geschichtliches, kunstgewerbliches M.; das M. für Völkerkunde; der Wiederaufbau der zerstörten Museen Museums/museums| -führcr, der 1. Führer (1.2) für ein Museum — 2 . Führer (2) durch ein Museum; -reif /Adj.; nicht adv.j umg. spött. völlig überholt, altmodisch: eine museumsreife Näh­ maschine; sein Auto ist m.; -stück, das jPl. -e/ Ausstellungsgegenstand eines Museums: kostbare Museumsstücke Musical, das; -s, -s [mju:zikel] Bühnenwerk, das Elemente aus Singspiel, Revue, Operette, Kabarett enthält Musik, die; -, -en 1. jo. PL/ 1.1. Kunst, in der Töne zu Melodien, Harmonien, Disharmonien ge­ ordnet, rhythmisch gegliedert und zu einem geschlos­ senen Werk (3.2) zusammengefügt sind, durch die das Gefühlsleben des Menschen zum Ausdruck ge­ bracht, angesprochen wird: die klassische, moderne M.; die elektronische, homophone, polyphone, italienische M.; die M. lieben; M, studieren 1.2 . akustisch wahrgenommene Folge von Tönen in der A rt von 1.1: es erklang leise, gedämpfte, laute M.; gern (klassische) M. hören; M. machen; ein F est mit M. und Tanz — 2 . für einen bestimmten Zweck geschaffenes, verwendetes M usik we rk : die M. zu einem Film(szenarium), B allett schreiben; der Eiskunstläufer lief in seiner Kür nach sehr unter­ schiedlichen Musiken — 3. jo. PL/ umg. Musik­ kapelle: die M. bestellen; die M. spielt zum Tanz auf, spielt einen Tusch 4- umg. etw. ist M., klingt wie M. in jmds. Ohren (etw. ist für jmdn. sehr erfreulich, angenehm); M. im Blut haben (angeborene M usikalität besitzen) Musikalien, die /PL/ [..ion] in Noten gedruckte Musikwerke musikalisch /Adj./ 1.1. /nicht präd./ die Musik (1) betreffend, auf ihr beruhend: ein musikalisches Er­ lebnis, eine musikalische Begabung; ein musika­ lischer Gedanke, Einfall, Genuß 1.2 . begabt für das Aufnehmen und Ausüben von M usik (1.2): ein musikalisches Kind 1.3 . das Italienische ist eine musikalische (klangvolle) Sprache Musikalität, die; -, jo. P L / 1 .1 . Fähigkeit zu gutem, adäquatem musikalischem Empfinden, Begabung für M usik (1): die Sängerin trug die Lieder mit einfühlsamer M. vor 1.2 . die M. (Klangfülle) einer Sprache, der Hymnen Musikant, der; -en, -en veraltend jmd., der zu bestimmten Gelegenheiten Ta nz- und Unterhaltungs­ m usik darbietet: Musikanten spielten zum Tanz auf Musikanten|knochen, der umg. scherzh. beson­ ders schmerzempfindliche Stelle am Ellenbogen­ gelenk : er hat sich am M. gestoßen Musik| -box, die Automat, der nach Einwurf von Geld Schallplatten abspielt', -direktor, der m usika­ lischer 1Leiter (1) eines großen Orchesters Musiker, der; -s, - jmd., der beruflich ein Musik­ instrument sp ielt: ein begabter, berühmter M .; die M. (Mitglieder des Orchesters 1.1) stellten ein aus­ gezeichnetes Ensemble dar Musik| -erziehung, die Erziehung, die zur produk­ tiven, reproduktiven und rezeptiven Beschäftigung mit M usik (1) hinführen soll; -hoehschule, die Hoch­ schule zur Ausbildung von Fachleuten auf dem Ge­ biet der Musik; -instrument, das Instrument, mit dem M usik (1.2) gemacht wird: auf einem M. spielen; Musikinstrumente sammeln, ausstellen; -kapelle, die kleines Orchester für Unterhaltungsmusik: für ein Tanzvergnügen die M. bestellen; die M. spielte Blasmusik; -k ritik, die öffentliche, bewertende B e­ sprechung (2) von Musikwerken und ihrer D a r­ bietung; -lehrer, der; -schule, die Schule für M u sik ­ erziehung zur Förderung von musikalisch besonders begabten Kindern; -stück, das /PL -e/ kleineres Musikwerk; -theorie, die /o. Pl.j Teilgebiet der Musikwissenschaft, das bes. Harmonielehre und Kontrapunkt, die Lehre von den musikalischen Formen und die Instrumentation umfaßt; -unter­ richt, der; -werk, das Werk der Musik (1.1), Kom­ position (2); -Wissenschaft, die jo. PLj Wissen­ schaft, die sich mit dem Wesen, der Entwicklung und Wirkung der M usik (1.1), ihrem Aufbau und ihren Formen befaßt
800 musisch —, Musterung musisch jAdj.; nicht präd.j den Kunstsinn, die künstlerischen Anlagen betreffend: die musische Ausbildung, Erziehung; er ist m. begabt (hat Kunstsinn) musizieren jsw. Vb.; hat/ (gemeinsam) Musik (1.2) machen: das Quartett musiziert einmal wöchent­ lich zusammen; musizierende Laienkünstler Muskat, der; -(e)s, fo. Pl.j Gewürz aus M uskat­ nüssen Muskgt| -nuß, die Samenkern des M uskatnuß­ baumes; -nußbaum, der tropischer Baum, dessen Samen als Gewürz verwendet werden Muskel, der; -s, -n fvorw. P L/ der aktiven Bewegung des Körpers und seiner Teile dienendes Organ, m it dem, wenn es angespannt wird, Arbeit geleistet werden kann: feste, kräftige, schlaffe Muskeln; die Mus­ keln (an)spannen, entspannen Muskelj -arbeit, die jo. Pl.f: etw. ist M. (eine Arbeit, bei der die Muskeln besonders stark beansprucht werden); «kater, der jo. Pl.f u m g . vorübergehende schmerzhafte Verhärtung der M usk eln nach u n­ gewohnter körperlicher Anstrengung: ich habe vom Klettern einen schrecklichen, mächtigen M .; -kraft, die jo. Pl.j Kraft der Muskeln, Körperkraft: etw. mit M. fortbewegen; -protz, der jemot.f jmd., der mit seiner M uskelkraft angibt, protzt; -riß, der: sich beim Skifahren einen M. zuziehen Muskulatur, die; -, -e n jvorw. Sg.j Gesamtheit der Muskeln eines Körpers, Organismus: die M. des menschlichen Körpers muskulös jA dj.j mit starken Muskeln versehen, kräftig: muskulöse Arme, Beine; jmd. ist m. g e­ baut Muß, das; jo. Pl.j das Müssen, die Notwendigkeit, der Zwang: ein hartes, eisernes M.; es g eht vieles, wenn das, ein M. dahintersteht Muße, die; /o. Pl.j Freizeit und innere Buhe für (aktive) Entspannung, Erholung, Beschaulichkeit: etw. in aller, m it M. tun, betrachten; genügend M. haben, etw. zu tun; dazu fehlte uns leider die nötige M. Musselin, der; -s, -e feines, locker gewebtes, m eist bedrucktes Gewebe aus Wolle, Baumwolle od. K u n st­ faser müssen (er muß), mußte, hat gemußt /m. + Inf*; bei vorangehendem Inf. steht der Inf. von m. statt des Part. Prät.; steht m. ohne folgenden Inf., so ergibt sich aus Zusammenhang und Situation der zu ergänzende I n f .; der zu ergänzende Inf. kann durch das, es ersetzt werden! 1. jdrückt den Zwang, die Notwendigkeit aus, daß der Inhalt des Inf. realisiert wird od. daß er sich realisiertj etw. tun m.: er mußte schnell etwas essen, da er plötzlich großen Hunger verspürte; du mußt (mir) gehorchen; sie m. das ernst nehmen; er muß jeden Morgen um 6 Uhr aufstehen; sie haben plötzlich abreisen m .; ich komme nur, wenn ich muß, wenn es unbedingt sein muß; sie mußten umziehen, weil das Haus ab­ gerissen werden, sollte; er mußte sich operieren lassen; du mußt dich damit abfinden; du hättest pünktlicher sein m .; du mußt viel diplomatischer werden; er hat sich sehr umstellen m.; wir m. Ih­ nen leider eine Absage schicken; was muß ich da hören!; muß das sein (ist es unbedingt nötig, d aß das getan wird, geschieht, jmd. das tut)1!; m. Sie mich gerade jetzt stören?; Kinderspr. ich muß mal (habe das dringende Bedürfnis, meine Notdurft zu verrichten)1; ich muß nach Hause, zur Toilette; er hat zum Arzt gemußt — 2. jdrückt eine logische Zwangsläufigkeit, eine Wahrscheinlichkeit, eine A n ­ nahme ausj: er muß jeden Augenblick kommen, müßte schon längst da sein; das muß ein Irrtum sein; das muß, müßte schön sein, werden — 3. jdrückt aus, daß der Inhalt des Inf. eine not­ wendige Voraussetzung für etw. ist/: du mußt dich beeilen, wenn du den Zug noch erreichen willst + umg. das muß man ihm lassen (das muß man, was ihn anbelangt, zugeben) Mußestunde, die jvorw. Pl.j: in seinen Muße­ stunden (wenn er Muße hat) bastelt, malt er müßig jA dj.j 1. unbeschäftigt, untätig: müßige Leute sahen uns zu; er saß m. herum *— 2 . jnicht adv.j das ist eine müßige (überflüssige, unnütze) Frage; es ist m., darüber zu diskutieren Müßigj -gang, der jo. Pl.j das Müßigsein, die Lebensweise, seine Z eit ohne geregelte Tätigkeit zu verbringen und seinem Vergnügen nachzugehen: im M. leben; dazu -gänger, der; -s, - jmd., der im Mü­ ßiggang lebt Mustang, der; -s, -s wildlebendes Pferd der Prärie in Nordamerika Muster, das; -s, - 1 . aus sich wiederholenden Motiven bestehende zeichnerische, figürliche, farbliche, stru k ­ turelle Gestaltung, Verzierung einer Oberfläche: das ornamentartige, bunte M. der Tapete, des Teppichs, der Decke; ein M. entwerfen — 2 .1 . als Modell (1.2) od. zeichnerischer E ntw u rf vorliegendes B eispiel für etw., nach dem weitere Ausführungen derselben Art, auch in Serienproduktion, hergestellt werden: ein (neues) M. für die Konfektion, den Typenbau entwickeln, anfertigen, herausbringen; ein M. kopieren; nach einem M. stricken, häkeln 2.2 . nach­ ahmenswertes Vorbild, in seiner A r t vollkommenes Beispiel (2): er ist ein M. an Ausdauer, von einem Mann; diese Arbeit ist ein M. an Exaktheit; jmdn. als M. hinstellen — 3 . einzelnes Stück (2), kleine Menge einer Ware zur Beurteilung der Beschaffenheit des Ganzen: M. von Stoffen, Tapeten, technischen Werkstücken; ein M. anfordern Muster/muster] -beispiel, das Muster (2.2): er ist ein M. für Treue; -gültig jA d j./ vorbildlich: das ist eine mustergültige Arbeit; ihr Benehmen war m. musterhaft jA dj.j vorbildlich: eine musterhafte Ordnung; die Kinder benahmen sich m. Muster] -knabe, der s p ö t t . vorbildliche männliche Person: ihr Mann ist ein M.; -m esse, die Messe (I), auf der M uster (3) von Waren ausgestellt und Ver­ tragsabschlüsse vorgenommen werden, aber kein Verkauf stattfindet mustern jsw. Vb.; hat/ 1. jmdn., etw. kritisch prü ­ fend betrachten (1): jmdn. sehr intensiv, miß­ trauisch, spöttisch m .; sie mustert ihre Frühjahrs­ garderobe — 2 . etw. m it einem Muster (1) versehen, ausstatten: einen Stoff m.; jvorw.. im Part. P rät.j originell gemusterte Tapeten — 3 . Mil. Wehrpflich­ tige auf ihre Diensttauglichkeit hin prüfen, unter­ suchen: die Jahrgänge 1959/60 werden in der Zeit von ... bis ... gemustert Muster| -Schüler, der s p ö t t . vorbildlicher Schüler: er ist ein ausgesprochener M .; ein M. ist er gerade nicht; -schütz, der gesetzlicher Schutz für Muster (2.1) und Modelle (1.2) gegen unbefugte Nachbildung Musterung, die; -, -en 1. /zu mustern/ das Mu­ stern; zu 1: er unterzog seine Bibliothek einer
Mustop! — Mütze 801 gründlichen M. (Durchsicht); zu 3: die M. der Wehrpflichtigen — 2. Muster (1): die Tapete hat eine dekorative M. Musjtopf, der + umg. aus dem M. kommen (völlig ahnungslos in bezug auf etw. sein, über etw. nicht informiert sein) Mut, der; -(e)s, jo . Pl.j Fähigkeit, in gefährlichen, heiklen, ungewissen Situationen seine Angst zu überwinden, unerschrocken, furchtlos vorzugehen: großen M. haben; es gehört (viel) M. dazu; seinen M. beweisen, zeigen; sich gegenseitig M. machen, zusprechen (ermutigen); er hat den M., die Wahr­ heit zu sagen; (wieder) neuen M. bekommen; jmdm. M. machen, zusprechen (jmdn. ermutigen); jmdm. den M. nehmen (jmdn. einschüchtern); den M. sin­ ken lassen (verzagen); M. / fassen; nur M .! jAus­ ruf der Ermunterung! + guten, frohen Mutes sein (in zuversichtlicher, froher Stimmung sein) Mutatign, die; -, -e n 1. Biol. Änderung der gene­ tischen Information eines Lebewesens — 2 . M ed. Stimmwechsel, Stimmbruch in der Pubertät Mütchen, das + um g. sein M. an jmdm. kühlen (seinen Zorn an jmdm . auslassen) mutigren /sw. Vb.; hat/ Med.: der Junge mutiert (ist im Stimmwechsel) mutig jAdj.j 1.1 . Mut habend, zeigend: eine mutige Persönlichkeit; er trat m. für seine Gesinnung ein 1.2, von Mut zeugend: eine mutige Tat mut/Mut| -los jA dj./ entmutigt, kleinmütig, verzagt: ein mutloses Verhalten; er ist ganz m .; dazu -losig- keit, die; jo. Pl.j; -maßen, mutmaßte, hat gemut- maßt er mutmaßte (vermutete, nahm an), daß bald Veränderungen eintreten würden; -m aßlich IAdj.; nicht präd.j wie man mutmaßt: er ist der mußmaßliche Spender, Täter; -m aßung, die; -en Vermutung, Annahme: es gibt bestimmte Mut­ maßungen hinsichtlich des Unglücksfalles; -probe, die Handlung, in der man seinen M ut beweisen m uß: eine M. ablegen, bestehen Mutter, die; Mütter/-n I. jPl. Mütter/Frau, die ein od. mehrere Kinder geboren hat, bes. Frau im Verhältnis ihres Kind es zu ihr und in ihrem Ver­ hältnis zu ihrem Kind : die werktätige M.; eine gute, fürsorgliche, strenge M.; die leibliche M.; meine, unsere M.; Vater und M.; sie ist (zum ersten Mal) M. geworden (hat ein K ind geboren); eine werdende M. (Schwangere); wie eine M. um jmdn. besorgt, zu jmdm. sein; einem Kind die M. ersetzen; sie ist ganz die M. (sie ist ihrer M utter sehr ähnlich) — U .jP l. -n/ zur Herstellung einer lösbaren Verbindung m it einem inneren Gewinde ausgestatteter Hohlkörper, der das Gewinde der dazu passenden Schraube dreh­ bar umschließt: die M. auf die Schraube drehen; die M. anziehen, lockern, lösen; die M. ist locker, lose -j- umg. bei M. Grün (im Freien, in der Natur); wie bei Muttern (wie zu Hause, in vertrauter Um ­ gebung) Mütter] -beratung, die .jo. PI ./ medizinische, päd­ agogische und soziale Beratung für schwangere Frauen und Mütter m it Säuglingen im Rahmen des Gesundheitswesens; -beratu ng sstelle, die öffentliche Stelle (5) für die Mütterberatung Mutter] -b oden, der jo. P l.j fruchtbare, humusreiche oberste Schicht des Erdbodens; -erde, die jo. Pl.j vgl. -boden; -freuden, die jP l.; in.der Verbindungj geh .: M. entgegensehen (ein Kind erwarten); -koru, das jo. P l.j harter, schwarzvioletter, kornförmiger Teil eines Pilzes, der an den Ähren von Getreide und Gräsern schmarotzt und dessen Giftstoff in der Gynäkologie verwendet wird; -kuchen, der M ed. Plazenta; -land, das /verschleiernde Bez. für einen Kolonialstaat in seiner Beziehung zu der Kolonie, den Kolonien, die er unterwarf od. noch beherrscht/; - leib, der /in der Verbindungj im M.: die Entwick­ lung des Kindes im M. (im Körper der Mutter) mütterlich jAdj.j 1. /nur attr.f 1.1 . durch die M ut­ ter (I): mütterliche Erziehung 1.2 . von der (leib­ lichen) Mutter (I) stammend: das mütterliche Erb­ teil 1.3 . der leiblichen M utter (I) eigen: mütterliche Liebe, Treue, Fürsorge —* 2. fürsorglich wie eine Mutter (I), liebevoll besorgt: sie ist eine mütter­ liche Freundin, Frau; jmdn. m . umsorgen, b e­ treuen mütterlicher[seits /A dv ./ von der M utter (I) her: mein Onkel m. Mutter/mutter | -li eb e, die fürsorgliche, opferbereite Liebe einer Mutter zu ihrem Kind; -los jAdj.j ohne Mutter (I): das Kind wuchs m. auf; -mal, das jPl. - ejt angeborener brauner od. rötlicher Fleck auf der Haut: ein M. im Gesicht, am Hals haben; -milch, die nach der Geburt eines Kindes von den Milch­ drüsen der Frau abgesonderte Milch: das Kind wurde mit M. ernährt; -{ -umg. etw. mit der M. einsaugen (etw. von Kindheit an in sich aufnehmen, lernen); -mund, der M ed. Öffnung am Hals (3.1) der Gebärmutter; rpflanze, die L a n d w . ausgewählte Pflanze, von der Ableger od. Samen für die Ver­ mehrung genommen werden Mutterschaft, die; -, - e n jvorw. Sg.j die durch Schwangerschaft u n d Sorge für das heranwachsende K ind gekennzeichnete Phase im Leben einer Frau: eine glückliche M. Mutter/mutter| -schiff, das großes Schiff, das klei­ nere Schiffe od. Flugzeuge auf See begleitet und als Stützpunkt zur Versorgung, für Reparaturen od. als Fabrikschiff dient; -schütz, der gesetzlich geregelte Maßnahmen zum gesundheitlichen Schutz und zur sozialen Sicherung werdender Mütter und Wöch­ nerinnen sowie zum Schutz und zur Pflege ihrer Kinder; ^seelenallgjn /Adv./ umg. jemot.j ganz allein, ganz einsam: die alte Frau wohnte m.; - söhnchen, das; -s, - umg. verwöhnter, unselb­ ständiger Junge od. junger M ann: er ist ein rechtes, verzärteltes M .; -spräche, die jo. Pl.j Sprache, die ein Mensch als Kind erlernt hat: seine M. ist Rus­ sisch; -stelle jin der Verbindungj bei jmdm. M. ver­ treten (für jmdn. wie eine leibliche Mutter sorgen); -tier, das 1. Landw. weibliches Zuchttier — 2. weibliches Tier, das gerade Junge geboren hat; -w itz, der jo. P l.j angeborener Witz, Schlagfertigkeit, n a ­ türliche Schläue: jmd. h at viel M. Mutti, die; -, -s /Koseform von Mutter (I)/ Mut/mut| -w ille, der Verhaltensweise, bei der man anderen absichtlich m it launenhafter Bosheit begegnet: seinen Mutwillen an jmdm. auslassen, mit jmdm. treiben; dazu -willig jAdj.; nicht präd.j: eine mut­ willige Zerstörung, Herausforderung; etw. m. be­ schädigen Mütze, die; -, -n meist aus Stoff od. Wolle gefertigte Kopfbedeckung mit und ohne Schirm: eine wollene,
802 Mützenschirm — 1nach warme, grüne, karierte, handgestrickte M .; die M. aufsetzen, abnehmen, schwenken; die M. des Kapi­ täns Mützen schirm, der meist halbmondförmiger Teil vorn an der Mütze bes. zum Schutz der Augen vor Sonnenlicht Myom, das; -s, -e [m y ..] Med. gutartige Geschwulst des Muskelgewebes, bes. an der Gebärmutter Myriaden, die fPl.f [m y ..] sehr große Anzahl, un ­ bestimmte, unzählbare M enge: M. von Mücken, Stechfliegen; M. von Sternen leuchteten am Himmel Myrrhe, die; -, -n [myro] aus verschiedenen Arten tropischer Bäume gewonnenes wohlriechendes Ge­ misch von Harz und ätherischen ölen, das zum Räuchern, in der K osm etik und als Arzneimittel verwendet wird Myrte, die; -n [m y ..] strauchartiges, immergrünes Gewächs mit weißen Blüten und lederartigen Blät­ tern, dessen Zweige für den Kranz der Braut ver­ wendet werden Myrten | -kranz, der aus Myrtenzweigen geflochtener Kranz, den die Braut auf dem Kopf trägt; -zweig, der mysteriös fA dj.j [m y ..] undurchschaubar und ge­ heimnisvoll'. in eine mysteriöse Affäre verwickelt sein; die ganze Angelegenheit war ziemlich m.; er verstarb unter mysteriösen Umständen Mysterium, das; -s, Mysterien [my.., PL ..ion, . . ien] 1. g eh . wunderbares, m it dem Verstand nicht unmittelbar ergründbares Geschehen: das M. der Liebe; ein schwer zu ergründendes, zu begreifendes M. — 2. /nur im Pl.f geheimer, nur Eingeweihten zugänglicher religiöser K ult im Altertum : die My­ sterien des Dionysos mystifizieren /sw. Vb.; hat/ [m y ..] etw. irrational, m ystisch (1) und dadurch unsachlich betrachten, er ­ klären (und jmdn . darüber irreführen, täuschen); dazu Mystifizierung, die; -, -en Mystik, die; -, /o. PZ./ [my ..] Richtung in vielen Religionen, Form des religiösen Erlebens, in der durch verschiedene P raktiken eine unmittelbare Ver­ bindung des einzelnen m it dem Göttlichen, der Gott­ heit angestrebt wird: die christliche, buddhistische M.; die M. des Pantheismus; O diese Theorien sind reine M. (irrationale Spekulation) mystisch /Adj.; vorw. attr./ [my..] 1. auf Mystik beruhend, durch M ystik bestimmt: ein mystisches Erlebnis; sie war voll mystischer Gläubigkeit — 2. ein mystisches (geheimnisvolles 1) Dunkel, Ge­ schehen Mystizismus, der; -, fo. Pl.f [m y ..] auf mystischen (1) Anschauungen beruhende Ideologie mythisch /Adj./ [my:..] fzu Mythos/; zu 1: uralte mythische Überlieferungen eines Volkes; zu 2: ein mythisches W eltbild Mythologie, die; -, -n [my.., PI. . .i:on] Gesamtheit der Mythen (1) eines Volkes: die antike M.; dazu mythologisch /A dj./ Mythos, der; -s, Mythen [my:..] 1. mündliche od. auch schriftliche, in Form von Sagen, Dichtungen, Erzählungen überlieferte irrationale Vorstellungen eines Volkes aus seiner Vorzeit, bes. über die Welt, Götter und Menschen: die Mythen von der Er­ schaffung der W elt, des Menschen — 2 . meist glori­ fizierende und oft kultisch verbrämte reaktionäre ideologische Legende zu r irrationalistischen Deutung und Propagierung historischer Erscheinungen: der M. Napoleons; der faschistische M. Mythus, der; Mythen s. Mythos Myzel, das; -s, -e B o t . Geflecht verzweigter Fäden (2) , das dem Pilz zur Aufnahme und Speicherung der Nahrung dient und das seine vegetative A u s­ breitung im Boden bewirkt N n, N, das; -, - /umg. -s [en] der Laut N ; vierzehn­ ter Buchstabe des Alphabets: ein kleines, gros- ßes N na, auch na /Partikel; nur in wörtlicher Rede/ umg. 1. /einem S atz vorausgehend und ihn gleichsam a n­ kündigend od. einen verkürzten Satz einleitend/: na, kommst du endlich?; na, da staune ich aber!; na, die werden Augen machen!; na, meinetwegen, tu ’s doch; na, wie soll’s mir schon gehen; na, denn mal los!; na, so was!; na, wird’s bald (tust du bald, was von dir verlangt wird)?; na schön, lassen wir’s!; na los, komm sch o n! — 2 . /alleinstehend, oft wiederholt, stets betont, je nach der Situation eine Warnung, Drohung, einen Tadel, Zweifel ausdrückendj: na!; na, na (na)! Nahe, die; -, -n Techn. au die Achse, Welle od. den Zapfen gesteckter, hülsenförmiger M ittelteil des Rades, der über eine Scheibe od. über Speichen mit der Felge verbunden is t Nabel, der; -s, - nach dem Abnabeln mitten auf dem Bauch zurückbleibende N a rb e: der N. des Säuglings ist bereits verheilt Nabel) -brach, de r1Bruch (2.2) in der Bauchwand im Bereich des Nabels; -schnür, die Strang mit Blut­ gefäßen, der im Mutterleib den Embryo mit der Plazenta verbindet: die N. abbinden 1nach /Präp. mit Dat./ 1.1 . /räuml.; gibt die Rich­ tung an; weist bei einer Bewegung auf das angestrebte Ziel hin, das erreicht werden soll/ in Richtung auf etw.: n. Prag fahren, reisen, fliegen; n. oben, unten, n. vorn gehen; n. Hause gehen, kommen; n. etw., der Schaufel greifen, ta sten; etw. n. jmdm. werfen 1.2. umg. /an die Stelle des Zieles tritt der Zweck der Bewegung/: n. Milch, Brot gehen (Milch, Brot holen) 1.8 . /räuml.; bei einer Ruhelage/ auf etw. gerichtet, einer Sache zugewandt, gegen (1.1): das Zimmer liegt n. Süden; n. ... zu s. 3zu (1) 1.4 . /in fester Abhängigkeit von Verben, Subst./: n. dem Kellner rufen; sich n. etw., jmdm. sehnen; n. Erfolg streben; n. Luft schnappen — 2 . /zeül.; weist auf einen Zeitpunkt hin, der einem anderen od. einem Vorgang unmittelbar od. später folgt/: fünf Minuten n. fünf; n. kurzer Zeit; n. den Feiertagen wollen wir umziehen — 3 .1 . /weist auf eine Rang-, Reihenfolge hin; betont die zweite Stelle od. die fol­ genden Stellen gegenüber der ersten/: N ist die größte Stadt n. der Hauptstadt; du bist erst n. mir an der Reihe 3.2 . /weist auf eine zeitl. Reihenfolge
2nach — Nachfolge 803 hin/: er ging n. uns (später als wir), war n. uns da — 4. 2gemäß, entsprechend: n. meiner Meinung, meiner Meinung n. hat er recht; n. Vorschrift handeln; jmdn. n . Leistung bezahlen; frei n. Goethe; n. Wunsch (wunschgemäß); n. j * Gebühr 2nach /Adv.; in Aufforderungen/ umg.: mir n. (folgt mir) ! -}- n. und n. (allmählich); n. wie vor (noch immer) nach- / trennbare, stets betonte Partihel vor Verben und deren substantivischen Ableitungen, die in Ver­ bindung mit dem Grundwort bestimmte produktive Bedeutungstypen bildet/ 1. hinterher-, auf ein Ziel hin , das sich fortbewegt: z. B . nachlaufen, nach­ blicken — 2 . noch einmal, (zur Überprüfung, K o n ­ trolle) zusätzlich: / z. B . nachbehandeln, nach­ messen, nachrechnen — 8 . eine Tätigkeit, einen Vorgang kopierend: z. B. nachdrucken nach/Nach| -äffen jVb.; emot.f jmdn., etw. in grotesk-verzerrender Weise nachahmen; -ahm en jsw. Vb.; hat/ jmdn., etw., jmds. Eigenart, das Typische von jmdm ., etw. möglichst genauso ausführen: er ahmte die Mimik, Gesten seines Kollegen nach; einen Vogelruf n.; -ahmenswert /Adj./ wert, nach­ geahmt zu werden, vorbildlich, musterhaft: ein nach­ ahmenswerter Versuch; dieses Beispiel ist n.; -ahmung, die; -, - e n 1. fo. Pl.j das Nachahmern sklavische N. ist nicht erstrebenswert; zur N. empfohlen (dies sollten Sie ebenso machen) ! — 2* durch geschaffene freie Form einer K opie (1); -a r ­ beiten /Vb./ 1. die versäumte Zeit n. (die versäumte Arbeit zu einem späteren Zeitpunkt ableisten) — 2 . etw. nachträglich, zusätzlich bearbeiten: ein en Ge- enstand mit der Feile n. Nachbar, der; -s/-n , -n jmd ., der (unmittelbar) neben jmdm. 1.1. wohnt: mein N. ist verreist; wir haben einen neuen Nachbarn (bekommen); ich gehe mal schnell zum N., Nachbarn, zu meinem Nachbarn hinüber; umg. scherzh. Herr N. /An­ rede an den Nachbarn/; spött. die lieben Nach­ barn 1.2. (innerhalb einer Reihe) sitzt, steht: mein N. in der S-Bahn las ein Buch 1.8 . benachbartes Land Nachbarj -disziplin, die an ein Wissenschaftsgebiet angrenzende Diszip lin; -dorf, das benachbartes Dorf Nachbarin, die; -, -nen /zu Nachbar/ Nachbar[land, das vgl. Nachbardorf nachbarlich /Adj.; nicht präd.f den Kontakt mit Nachbarn betreffend: ein gutes, schlechtes nachbar­ liches Verhältnis zu jmdm. haben Nachbarschaft, die; -, /o. P L / 1 . Gesamtheit der Nachbarn, alle Nachbarn: unter der N. hat sich der Unglücksfall sch nell herumgesprochen — 2 . (unmittelbare) Nähe (1) einer Wohnung, eines Hauses: sie wohnen direkt in unserer N. — 3 . gute N. h alten (sich um ein gutes nachbarliches Ver­ hältnis bemühen) Nachbarschafts |hilfe, die jo. P l.j gegenseitige Hilfe der Nachbarn (1.1): sozialistische N. nach/Nach| -behandeln / Vb./ 1 . etw. nach der eigentlichen Behandlung zusätzlich (mit anderen Mitteln) behandeln (3): einen Fleck nach der Reini­ gung n. — 2 . jmdn. nach einem ärztlichen Eingriff, nach schwerer K ra nkheit weiter ärztlich betreuen, um die Genesung zu sichern: er mußte nach der schweren Operation nachbehandelt werden; zu 2 - behandlung, die; -bekommen /Vb./: kann ich noch etw. n. (nachträglich, zusätzlich noch etw. von dem Essen bekommen)*!; -bessern /Vb.f einen nach dem K a u f festgestellten Mangel einer bestimmten Ware zu Lasten des Verkäufers ausbessern: den beim Transport leicht beschädigten Sessel n. las­ sen; dazu -besserung, die; -bestellen /Vb.f etw. nachträglich, zusätzlich bestellen (1 . 1 ); -beten / Vb.; emot.j eine fremde M einung, Gehörtes, Gelesenes kritiklos übernehmen (II.2 .2) und wiedergeben (2.2); -b il den fVb.j etw. nach einem Vorbild gestalten (1 .1 ), bilden (1.1): der Kopf des Dichters ist vom Künst­ ler naturgetreu nachgebildet worden; dazu -bil - dung, die 1. das Nachbilden — 2. das Nachgebildete; -b licken / Vb./ jmdm., einer Bache mit den Blicken folgen, hinterherblicken: er blick te ihr, dem ab­ fahrenden Auto lange nach; -dem /K o nj.; unter­ ordnend; leitet einen Gliedsatz ein/ 1. /kennzeichnet den Gliedsatz im Sinne der Vorzeitigkeit in der Ver­ gangenheit/ : n. er gegessen hatte, las er die Zeitung; n. er gegessen hat, wird er eine Zigarette rauchen, raucht er eine Zigarette — 2 . /in Verbindung mit je/: / t 2je (2); -denken / Vb.f etw. gründlich durch­ denken, überlegen (II): denk einmal gut, scharf nach!; laß mich kurz n .!; bei einigem Nachdenken hättest du die Lösung selbst gefunden; über etw. n.; -denklich fAdj./ über etw. nachdenkend, in Ge­ danken vertieft: er sah n. drein; n. schaute er hinter ihr her; sie machte ein recht nachdenk­ liches (von Nachdenken zeugendes) Gesicht; ein n, (zum Nachdenken) stimmendes Gespräch; er ist ein nachdenklicher Mensch (denkt viel über alles nach); ’-dichtung, die freie Übersetzung und Be­ arbeitung einer fremdsprachigen Dichtung; -druck, der I. /PI. -e/ 1. unveränderte Neuauflage eines Druckwerkes: ein originalgetreuer N. — 2. das Nachdrucken: N. verboten, nur mit Genehmigung des Verlages statthaft — II . jo. Pl.j 1.1 . Betonung (1): Worte, Sätze mit besonderem N. sprechen 1.2 . Eindringlichkeit, Entschiedenheit: etw. mit N. er­ klären, fordern, ablehnen; eine Sache mit N. (großer Energie) betreiben, verfolgen; -drucken jV b .j ein Druckerzeugnis unverändert nochmals drucken; -drücklich /A d j./ eindringlich, energisch: eine nachdrückliche Mahnung; etw. n. betonen, hervorheben; jmdn. n. an etw. erinnern; -dunkeln /Vb.; ist/ allmählich im Farbton dunkler werden: ihr blondes Haar war stark nachgedunkelt; das Holz wird mit der Zeit etwas n.; - eifern /Vb./: jmdm. n . (jmdm. als Vorbild gleichzukommen ver­ suchen); -einander /Adv ./ einer, eines nach dem anderen: n. einen Raum betreten; der Boxer er­ rang viermal n. (in vier aufeinanderfolgenden Titel­ kämpfen) den W eltmeistertitil; -empfinden jVb.j vgl. nachfühlen: jmds. Freude, Leid n. Nachen, der; -s, - veraltend geh. Kahn, Boot nach/Naeh| -erzählen /Vb./ etw. Gehörtes, Gelesenes m it eigenen Worten wiedererzählen: der J unge sollte die vorgelesene Geschichte n.; - fahr, der; -en, -en 1. Nachkomme — 2. /nur im PI./ unsere Nachfahren (die künftigen Generationen); -fahren /Vb.; ist/ (mit einem Fahrzeug) jmdm., einer Sache fahrend folgen (1.1 .1), hinterherfahren: das Auto ist dem Zug nachgefahren; -feiern / Vb./ etw. noch einmal od. zu einem späteren Zeitpunkt feiern: der Kollege feierte seinen Geburtstag nach; -folge, die /o. Pl.j Übernahme eines Amtes, einer Funktion von einem Vorgänger: die N. antreten; jmdn. für die N* 52 Wörterbuch
804 Nachfolgekandidat — naehkommen bestimmen; -folgeka ndidat, der für die Nachfolge bestimmter Kandidat, bes. bei einer Wahl; -folgen jVb.; ist/ jmdm., einer Sache folgen (1.1 .1), hinter- hergehen: folgen Sie mir n ach!; der nachfolgende (unmittelbar folgende) Verkehr ist zu beachten; o jmdm. auf dem Lehrstuhl n. (jmd s. Lehrstuhl übernehmen); -folger, der; -s, - jmd., der jmds. Nachfolge übernimmt: er wurde sein N. (im Amt); - forschen fVb./ einer Sache n. nach etw. forschen (2), etw. zu ermitteln, erkunden suchen: dem Ver­ bleib eines Paketes n.; dazu -forschung, die: N ach­ forschungen (Ermittlungen, Erkundungen) über etw., jmdn. anstellen; -frage, die 1.1 . der Bedarf, wie er auf dem M arkt (1) in Erscheinung tritt: das Verhältnis von Angebot und N.; nach einer Ware herrscht große N. eine Ware wird viel verlangt (1.2): es besteht (eine) starke, geringe N . nach Konzert-, Theaterkarten 1.2 . umg. „wie geht es Ihnen?“ „Danke der N.“ (Dank dafür, daß Sie danach fragen); -fragen jVb.j bei jmdm. nach jmdm., etw. fragen (1.1): bitte, fragen Sie morgen noch einmal nach, ob ein Zimmer frei geworden ist; -fühlen jV b.j das gleiche fühlen (3.1), was ein anderer in einer bestimmten Situation gefühlt hat: seine E n t­ täuschung, Erregung konnte ich gut n.; -fü llen jV b.j 1.1 . etw. i n ein teilweise leer gewordenes Gefäß füllen, damit dieses wieder die erforderliche Menge enthält: Benzin (in den Tank), Wein n. 1 .2 . ein teilweise leer gewordenes Gefäß füllen: die Gläser n.; -geben jVb.j 1. einem Druck nicht standhalten (1.1): der sumpfige Boden, die morsche Wand gab nach — 2 . nach anfänglichem Widerstand jmds. Willen, Forderungen erfüllen, einem inneren Drang Folge leisten: jmds. Bitten, Drängen n.; einem Impuls, der Müdigkeit n. — 3 . jmdm., einer Sache nichts n. hinter jmdm., einer Sache nicht zurück­ stehen (2), jmd m ., einer Sache in etw. gleichkommen: er gibt ihr an Ehrgeiz, Pflichterfüllung, Treue nichts nach — 4 . er ließ sich von der Suppe noch einmal n. (noch ein wenig, noch eine Portion geben); - geboren jA dj.; vorw. attr.j viele Jahre nach ande­ ren, bes. den Geschwistern, geboren; -gebühr, die von der Po st erhobene, nachträgliche Gebühr für un zu ­ reichend frankierte Sendungen; -gebürt, die nach der Geburt ausgestoßenes Gewebe (2) einschließlich des Mutterkuchens; -gehen jVb.j 1.1 . jmdm., einer Sache n. hinter jmdm.-, einer Sache hergehen, jmdm., einer Sache folgen (1.1 .1), oft um etw. festzustellen: er ging ihr ständig (auf Schritt und Tritt) nach 1.2 . einer Sache n. suchend losgehen, um den U r ­ sprung, die Ursache von etw. herauszufinden: sie gingen dem Geräusch nach 1.3 . einem Gerücht, Hinweis n. (herauszufinden versuchen, was d ara n ist) — 2. die Uhr geht nach (geht zu langsam und zeigt eine Zeit an, die schon vergangen ist) — 3 . einer Sache n. sich einer bestimmten Tätigkeit, Sache widm en: einer geregelten Arbeit, einem Studium n.; er ging nur seinem Vergnügen nach — 4. etw, geht jmdm. nach etw. läßt jmdn. nicht los, beschäftigt jmdn. in Gedanken: das Thema, Gespräch ging ihm lange nach; -gelassen jA dj.; / auch -la ssen/: nachgelassene (aus dem Nachlaß eines Autors stammende, noch nicht veröffentlichte) Schriften; -gerade jA dv .j geradezu (3), direkt (6): seine Äußerungen sind n. verletzend; -geraten jVb.j jmdm. n. nach jmdm. geraten: er ist im äußeren Erscheinungsbild seinem Großvater n.; - geschm ack, der nach dem Genuß einer Speise, eines M edikaments, eines Getränkes im M und zu ­ rückbleibende geschmackliche E mpfind ung: dieser Aperitif hat einen bitteren N .; O dieser Vorfall hat bei ihm einen bitteren N. (unangenehme E r­ innerungen) hinterlassen; -giebig jA dj.; nicht adv.j 1. einem Druck (1.1) nicht standhaltend, nachgebend (1): ein nachgiebiger Boden, Untergrund — 2. leicht einer Forderung Folge leistend: er h at ein nachgiebiges W esen; -gießen jVb.j etw. nachfüUen (1.1): gießen Sie mir bitte noch etwas Kaffee nach!; -h all, der das erst allmählich abnehmende Tönen eines Schalles, Tones nach seinem eigent­ lichen Erklingen: der N. der Schüsse war in den Bergen noch lange zu hören; -hallen jVb.f als Nachhall hörbar sein: das G eläut der Glocken hallte in den Straßen nach;'-haltig jAdj.j (stark) nachwirkend: ein nachhaltiges Erlebnis; ein nach­ haltiger Erziehungserfolg; jmdn. n . beeinflussen; -hängen jst. Vb.j einer Sache n. sich im Geiste mit etw. beschäftigen: er hing seinen Gedanken na ch; einem Eindruck, Problem n.; -hauseweg, der jo. Pl.j umg. Heimweg: jmdn. auf dem N. begleiten; - heizen jVb.j: ich muß noch n. (den Ofen nochmals zusätzlich heizen, Heizmaterial nachlegen); -helfen jVb.j 1.1 . einer Sache, jmdm. n .: der Entwicklung n. (die Entwicklung fördern) ; ich muß ihm etwas n. (ihn antreiben); ich habe bei der Sache etwas nach­ geholfen (dafür gesorgt, daß sie nach Wunsch ver­ läuft) 1 .2 . jmdm. n . (jmdm. bei seinen Schul­ aufgaben helfen); -her, -her jA dv .j 1.1 . /weist auf einen Zeitpunkt in naher Zukunft hin/ etwas später: tu das lieber gleich, n. ist es zu spät; bis n .! jGrußformel/ 1.2 . danach: erst war er im Kino, n. in einer Bar; ihm wurde erst n. (nachträglich) klar, was er angerichtet hatte; -hilfe, die jzu - helfen 1,2/: bei den Hausarbeiten gab die Mutter dem Jungen etwas N .; -hilfestunde, die zusätzliche, m eist außerhalb der Schule erteilte Unterrichts­ stunde für leistungsschwache Schüler: N a chhilfe­ stunden geben, nehmen; -hinein jAdv.j + im n. nachträglich, hinterher: er behauptet im n., das vorausgesehen zu haben; -hinken jVb.; ist/ umg. m it jmdm ., einer Sache nicht Schritt halten können: er hinkt in seiner Entwicklung nach; einige B e­ triebe hinkten in der Planerfüllung nach; -h ol(e)- bedarf, der Bedarf, Versäumtes nachzuholen: es bestand ein großer N. im Austausch vo n Informa­ tionen; -holen IVb.j 1. etw. Versäumtes nachträg­ lich erledigen: versäumte Arbeitsstunden, Schlaf n .; das Abitur im Abendkursus n. — 2. einen Zurückgebliebenen, etw. Zurückgelassenes nachträg­ lich a n einen bestimmten Ort holen, naehkommen lassen: er holte seine Familie ins Ausland nach — 3. um g . sich noch einen Schlag Essen n. (sich noch einen Schlag Essen holen); -h ut, die; -, -en Mil. militärische Einheit zur Sicherung des Büek- zugs eines Truppenkörpers; -jagen jV b .; ist/ 1. jm dm ., einer Sache sehr schnell folgen (1.1 .1), hinterherjagen: die Polizei jagte dem flüchtenden Auto nach — 2 . jemot. neg.j dem Geld, Vergnügen, einem Phanto m n. (es durch eifrige Bemühungen zu erlangen suchen); -kla ng, der vgl. -hall; -klingen jVb.j vgl. -hallen; -komme, der; -n, -n jmds. N. leiblich von jmdm. abstammende Person: er ist ein N. des berühmten Dichters; -kommen jVb.j 1.1 . etwas später kommen, jmdm ., einer Sache folgen:
Nachkommenschaft — Nachruf 805 gehen Sie schon voraus, ich komme gleich na ch; er will seine Familie bald n. (zu sich an den neuen A uf­ enthaltsort kommen) lassen; da kann noch allerhand n. (kann es noch Komplikationen geben) 1.2 . jmdm. folgen (1.1.1): ich glaube, es ist uns niemand nachge­ kommen — 2 . etw. schnell genug tun, um Schritt hal­ ten, folgen (1.1.1) zu können: bei diesem Tempo kann er beim Diktat nicht n. — B. einer Sache n. etw. Gewünschtes, Gefordertes tun, erfüllen: einer A n ­ ordnung n.; jmds. Bitte, Wunsch n.; - kommen- schaft, die; -, jo. Pl.f Gesamtheit der Nachkommen, alle Nachkommen; -kömmling, der; -s, -e 1. Kind, das viel später als seine Geschwister geboren wurde — 2. Nachkomme; -laß, der; -lasses, -lasse/-lässe 1. Hinterlassenschaft (1): den N. ordnen, v er­ walten; der literarische N. (die nachgelassenen Werke) eines Schriftstellers — 2 . Ermäßigung des Preises von etw.: einen N. bekommen, fordern, gewähien; -lassen /Vb.; auch -gelassen/ 1. etw. läßt nach etw. verliert an Intensität, Stärke: der Regen, Sturm hat nachgelassen; der Schmerz, die Blutung ließ allmählich nach; sein Interesse für das Mädchen hat merklich nachgela ssen; jmd. läßt in etw. nach: er hat in seinen Leistungen sehr nachgelassen — 2 . etw. n. die Spannung (1) von etw. lockern: die Zügel des Pferdes etwas n. — 3.1 . jmdm. etw. n. jmdm. weniger für etw. berech­ nen: bei diesem leicht angeschmutzten Stoff wur­ den (mir) 10 Mark nachgelassen 3.2 . jmdm. etw. erlassen (2): jmdm. seine Schulden, Strafe n. — 4. aufhören, einer Sache nachzugehen, seinen Wider­ stand gegen etw., s ein Drängen aufgeben fvorw. ver­ neint! : er ließ nicht nach; er ließ erst nach, als er alles erfahren hatte; -lässig /Adj.f 1.1. nicht sorgfältig, unordentlich (2): sie ging auffallend n. gekleidet; er war in seiner Arbeit ziemlich n. 1 .2 . ungezwungen: er lehnte müde und n. im Sessel 1.3 . jvorw. ad v./ gleichgültig (1), unbeteiligt (1): n. hörte er ihren Bericht an 1.4 . unachtsam (1.1): nachlässiger Umga ng mit offenem Feuer 1.5 . säumig: er ist leider n. im Zahlen der Miete; dazu - lässigkeit, die; -en; -laufen fV b.; ist/ 1. jmdm., einer Sache (eilig) folgen, hinterherlaufen: er lief ihr schnell nach, um sie zurückzuholen — 2 . jmdm., einer Sache n. sich um jmdn., etw. be­ mühen, um ihn für sich zu gewinnen, es zu erlangen: wenn ihr nicht wollt, wir laufen euch nicht nach!; er war dem Mädchen lange nachgelaufen; sie mußte den Handwerkern, der Genehmigung n.; - legen fVb.f: Kohlen, Holz n. (zusätzlich auf das Feuer im Ofen legen); -lese, die 1. das Nachlesen (II): die N. bei Weintrauben; die N. auf dem Kartoffelacker hatte sich gelohnt — 2. Ertrag von 1; -lesen jVb.j I. eine bestimmte Stelle in einem Text, einen Text (noch einmal) zwecks Überprüfung od. zur Orientierung lesen — I I . nach der eigent­ lichen Ernte die übriggebliebenen Früchte einsam ­ meln; -liefern jV b.j etw. nachträglich und zusätzlich liefern; -lösen jVb.j: eine Fahrkarte (im Zug) n. (nach Antritt einer Fahrt im Zug nachträglich eine Fahrkarte lösen); -machen IVb.j 1. jmdn., etw. nachahmen: der Schüler v ersuchte, die Lehrerin nachzumachen; jmds. Schriftzüge n.; jmdm. etw. n . : sie kann nicht anders, als ihrer Freundin alles nachzumachen — 2 . Versäumtes zu einem späteren Zeitpunkt erledigen: die Hausaufgaben n.; -messen jV b .j etw. zusätzlich, nochmals zwecks Überprüfung der M aße messen: einen Kleiderstoff n.; -m ittag /Adv.; in Verbindung mit bestimmten Temporaladv. od. dem Namen eines Tages der Woche; stets nach­ gestelltI am Nachmittag: heute, gestern, morgen, Dienstag n.; -mittag, der Tageszeit vom Mittag bis zum Abend: ein kühler, verregneter N.; es ist, wird N .; am (frühen, späten) N .; sie arbeitet drei Nachmittage in der Woche; -mittags jAdv.j am Nachmittag, an jedem Nachmittag: (um) 15 Uhr n., n. (um) 15 Uhr; das Cafe ist nur n. geöffnet; - nähme, die; -, -n 1. eine Sendung, Ware als, gegen, mit, per, unter N. (gegen Bezahlung bei Aushändigung durch die Post) schicken — 2 . mittels Nachnahme (1) zu bezahlende Postsendung: eine N. für Frau N; -name, der Familienname; - n utzen jVb.j eine Erfindung, ein neues Verfahren für die Produktion technologisch nutzbar machen; dazu -nutzung, die; -plappern jVb.j umg, jmdm. etw. gedankenlos nachsprechen: das Kind plapperte die Worte der Mutter ständig nach; -prüfen jVb.j etw. zur Kontrolle noch einmal prüfen: die K onto­ auszüge, Rechnungen n.; jmds. Alibi n.; -räumen jVb.j: jmdm. etw. n. (etw. aufräumen, was ein anderer liegengelassen hat); -rechnen IVb.j 1. etw. (zur Kontrolle) noch einmal rechnen: einen R ech ­ nungsbetrag n. — 2. etw. zurückverfolgend er­ rechnen: er mußte erst einmal n., wieviele Jahre sie sich schon kannten; -rede, die meist unzu­ treffende, abfällige Äußerung über jmdn. , der nicht anwesend ist: eine böswillige, niederträchtige N .; -reden jVb.j jmdm. etw. n. über jmdn. etw. Ab- fätliges, seinem Ansehen Abträgliches in seiner A b­ wesenheit verbreiten: ihm wurden üble Sachen na ch­ geredet; -reifen / Vb.; ist/ etw. reift nach der Ernte während der Lagerung: die Äpfel müssen noch n. Nachricht, die; -, - e n 1. kurze, mündliche od. schrift­ liche Äußerung, die jmdn. über eine Begebenheit, einen Sachverhalt unterrichtet, Mitteilung: eine eilige, gute, schlechte, wichtige N .; eine verbürgte, falsche N .; eine N. bekanntgeben, veröffentlichen, weiterleiten; eine N . empfangen, übermitteln; jmdm. eine N. zukommen lassen, hinterlassen — 2. jnu r im Pl.j Rundfunk-, Fernsehsendung, in der in knapper Form die wichtigsten aktuellen, bes. politischen Ereignisse aus aller Welt übermittelt werden: (die) Nachrichten anstellen, hören, sehen; diese Bekanntgabe, Mitteilung wurde in den N ach­ richten gebracht Naehrichten| -agentur, die Institution, Einrichtung, die Nachrichten (1), bes. politische Informationen aus aller Welt, sammelt und an Presse, Rundfunk und Fernsehen weiterreicht der unbemann­ ter, künstlicher Erdsatellit, der als Relaisstation für die Nachrichtenübermittlung zwischen den Kontinenten dient; -Sendung, die Nachrichten (2); -Sprecher, der jmd., der im Rundfunk od. Fernsehen die Nach­ richten (2) verliest; -tech nik, die jo. P l.j Teilgebiet der Elektrotechnik, das sich mit der Aufnahme, Um ­ wandlung und Übertragung von Nachrichten (1) m ittels elektrischer und elektronischer Verfahren und Einrichtungen befaßt; -übermitt(e)hmg , die Übermittlung von Nachrichten (1) mittels elektrischer und elektronischer Verfahren und Einrichtungen nach/Nach] -rücken jVb.; ist/ 1.1 . /von m ilitäri­ schen Einheiten/ den Gegner verfolgend vorrücken ,1.2. aufrücken (1): bitte n . !; -ruf, der gesprochener od. geschriebener Text zur Würdigung eines kürz­ 52*
806 nachrufen — nachstellen lieh Verstorbenen: jmdm. einen N. widmen; einen N. für jmdn. schreiben; -rufen fVb.f jmdm. etw. hinterherrufen: jmdm. lustige Worte, Drohworte n.; -rühm, der Ruhm, den jmd. bei der Nachwelt genießt: der N. eines Dichters, Musikers; -rüsten /Vb.; von Politikern, Ideologen der BRD gebrauchte Bez., die ein Ungleichgewicht des militärischen P o ­ tentials zu Ungunsten der N ATO suggerieren soll/ in den Ländern der NATO forciert aufrüsten, hochrü­ sten; -sagen jVb.j 1. etw. nachsprechen: die Schüler mußten einige Sätze der Lehrerin n. — 2 . jmdm. etw. n. über jmdn. etw. (in seiner Abwesenheit) sagen, verbreiten: man sagt ihm große Fähigkeiten, Eitel­ keit, Geiz nach; das lasse ich mir nicht n. (nicht nachreden); -Saison, die / vorw. Sg./ Zeitabschnitt innerhalb der Saison, der unmittelbar auf die H aupt­ saison folgt: er fuhr stets in der N. an die See; - Satz, der Nachtrag, Ergänzung: dem Vertrag wurde noch ein N. angefügt; -schau fin der Ver­ bindung/ land sch . N . halten nachsehen (2.1): wir wollen N. halten, wo er geblieben ist; -schauen /Vb.j land sch. 1. jmdm., einer Sache nachblicken: der Freundin-, dem fahrenden Auto n. — 2 . nach­ sehen (2.1): schau mal nach, ob er noch im Zimmer ist!; -schicken / Vb./ jmdm. etw. (Zurückgelassenes) dahin schicken, wo er sich neuerdings aufhält: er ließ sich die Post in den Urlaubsort n.; -schlagen /Vb.j 1. etw. (in einem Buch) n. ein Buch auf der Seite aufschlagen, auf der etw. Bestimmtes ab- gedruckt ist, und es nachlesen (I): (ein Wort) in einem Wörterbuch n. — 2. umg. jmdm. n. nach jmdm. geraten (2): das Mädchen schlägt ganz der Großmutter nach; -schlagewerk, das übersichtlich, vorwiegend alphabetisch angelegtes Buch, da s der leich­ ten und schnellen Orientierung über bestimmte F akten dient: das Lexikon, der Duden ist ein N.; -schlei­ chen /Vb./ jmdm. heimlich schleichend folgen: er ist ihm nachgeschlichen; -Schlüssel, der Schlüssel (1) , der einem andern nachgebildet worden ist: einen N. anfertigen lassen; -schreiben /Vb.f etw. m it­ schreiben: sie schrieben die Vorlesung, den Vor­ trag na ch; -Schrift, die das Nachgeschriebene: sein e N. (der Vorlesung) war schwer zu entziffern; - s chub, der /vorw. Sg./ 1 . das Versorgen (1.1), bes. der kämpfenden Truppe, m it neuem M aterial (1.2) zur Ergänzung entstandener Lücken: den N. orga­ nisieren — 2 . Verpflegung (2), M aterial (1.2), bes. für die kämpfende Truppe: N. anfordern, erhalten; - s ehen /Vb.j 1. jmdm., einer Sache nachblicken, hinterherblicken: der abfahrenden W agenkolonne n. — 2.1 . sich durch den Augenschein davon über­ zeugen, ob etw. in einem bestimmten Zustand ist, wie es um etw. beschaffen ist: sieh nach, wo die Tasche geblieben ist, wer an der Tür geklopft hat!; er geht n., ob alle Türen und Fenster ge­ schlossen sind 2.2 . umg. etw. prüfend durchsehen (2) : die Mutter mußte täglich die Schulaufgaben ihres Jungen n. — 3 . jmdm. etw. n. bei jmdm. etw. Tadelnswertes mit Nachsicht behandeln, ohne Rüge durchgehen (8.2) lassen: die Eltern sahen ihrem einzigen Fand alles nach; -sehen, das + das N. haben {leer ausgehen); -senden, sandte nach, auch sendete nach, hat nachgesandt, auch nachgesendet jmdm. etw. nachschicken; -setzen /Vb./ jmdm. n. jmdn. verfolgen (1.1): die Polizei setzte dem Flüch ­ tigen nach; der Hund setzte dem davonfahrenden Auto in großen Sprüngen nach; -sicht, die jo. PI ./ Geduld und verzeihendes Verständnis: N . üben; er kannte in diesem Fall keine N.; mit jmdm. N. haben; jmdn. mit N. behandeln; -sichtig /Adj./ milde, verzeihend, voll Nachsicht: ein nachsichtiger Lehrer, Freund; er war recht n .; jmdn. n. be­ urteilen, behandeln; über etw. n. lächeln; -Silbe, die Sprachwiss. Suffix: ,-keit‘ im Wort »Heiter­ keit4 ist eine N.; -sinnen /Vb./ geh.,sinnend über etw. nachdenken: er sann eine Weile noch über die Begegnung, ihre Worte nach; -sitzen /Vb.f: n. müssen (nach dem Unterricht noch in der Schule bleiben müssen, um das durch undiszipliniertes Ver­ halten-Versäumte nachzuholen); -Sommer, der /vorw. Sg./ Zeit sommerlichen Wetters im Spätsommer od. Frühherbst; -sorge, die fo. PI ./ M ed. medizinische Betreuung eines Patienten nach der Entlassung aus dem Krankenhaus nach einer schweren Krankheit, Operation; -spann, der Film Fernsehen einem Film , einer Fernsehsendung folgende Angaben über die Mitwirkenden; -speise, die der Hauptmahlzeit folgende (süße) Speise: als N. wurde Pudding, Obstsalat gereicht; -sp iel, das /vorw. Sg./ bes. einer Auseinandersetzung (2.2) folgende erneute, m it anderen Mitteln geführte Beschäftigung m it der Sache: ein gerichtliches N .; die Angelegenheit wird noch ein (böses) N. haben; -spielen /Vb.f 1. etw. Vorgespieltes nach diesem Vorbild spielen: er spielte die Szene, das Lied nach — 2 . nach der Uraufführung wurde das Stück an vielen Bühnen nachgespielt (ebenfalls aufgeführt) — 3 . S p o rt ein Spiel über die festgesetzte Z eit weitergehen lassen: der Schiedsrichter ließ noch fünf Minuten n.; - spionieren / Vb./: er spioniert mir nach (kontrol­ liert mich heimlich und folgt mir ständig); -sprechen /V b .j etw. Vorgesprochenes, Gehörtes sprechend wie­ derholen: einen Satz, ein Gelöbnis n .; -spüren / Vb./ 1. einer Fährte n. (sie zu finden und ihr zu folgen versuchen) — 2 . einer Sache, jmdm. n. 2.1 . Nach­ forschungen über etw., jmdn. anstellen, um etw. zu ermitteln: einem Verbrechen n. 2 .2 . etw. zu erfor­ schen, zu erkunden, zu enträtseln suchen: einem rätselhaften Vorgang n. nächst jPräp. mit Dat./ gleich 1nach (3.1), neben (2): n. seinen Eltern verdankt er das meiste seinen Lehrern nächstjbeste /Adj.; nur attr. u. mit best. Artikel/ der, die, das erste beste: ins n. Restaurant gehen nächste /Adj.; Superl. zu nahe/ 1. /* xnahe 1—3 — 2. /nur attr./ zeitlich od. nach der Reihenfolge unmittelbar anschließend, folgend: nächsten Diens­ tag, Monat; nächstes Jahr; in den nächsten Tagen; das n. Mal; das n. Kapitel lesen; der n. (Patient), bitte!; als nächstes ist ein Theaterbesuch vor­ gesehen; fürs n. (für die nächste Zeit) ist gesorgt Nächste, der; -n, -n v era lten d Mitmensch: sich für seinen Nächsten verantwortlich fühlen nach| -stehen /Vb.; / auch -stehend; vorw. ver­ neintI jmdm ., einer Sache (an, in etw.) nicht gleich­ kommen (1.2): er steht seinem, Freund (an Wissen un d Bildung) nur wenig nach; dieses Gemälde steht seinen bisherigen Arbeiten in keiner Weise nach; -stehend /Adj.; nur attr.; / auch -stehen/ im Text danach stehend: die nachstehenden An­ merkungen, Ausführungen; -steigen fVb.f u m g . scherzh. jmdm. nachstellen (3): er steigt allen hübschen Mädchen nach; -stellen /Vb./ 1. etw., bes. einen Mechanismus, nach einer gewissen Zeit
Nächstenliebe — nachts 807 wieder genau einstellen: die Bremse, Kupplung, Uhr n. — 2* einem Tier, jmdm. n. ein Tier, jmdn. verfolgen, um seiner habhaft zu werden: einem Hirsch, Rehbock n.; einem Flüchtigen n. — 3. iim g . einem Mädchen n. ein Mädchen (in hart­ näckiger, aufdringlicher Weise) umwerben: er stellt ihr schon lange nach Näch sten |lieb e, die fvorw. im Sprachgebrauch von Christen/ verständnisvolles, sich in tätiger Hilfe und Opferbereitschaft äußerndes Verhalten gegenüber den Mitmenschen: etw. aus (christlicher) N. tun + etw. mit dem / Mantel der N. bedecken nächstens /Adv./ bald, in Kürze: ich komme n. zu dir nächst| -höher, -höher /A dj.; nur attr.j als nächstes in der Reihenfolge nach oben: die nächsthöhere Zahl, Stelle; -liegend /Adj.; nur attr.j einem Be­ zugspunkt am nächsten liegend: die nächstliegende Frage; auf das Nächstliegende kam er nicht; das Nächstliegende tun naeh| -stürzen jVb.j 1. etw. stürzt nachträglich, nach anderem nach unten: die Mauer, das Geröll stürzte nach — 2. jmd. folgt jmdm. in größter Eile, Hast nach: er stürzte ihr eilends nach; -suchen jV b .j 1. nach etw. suchen, nachsehen (2.1): ich muß noch einmal n., ob ich das Buch nicht doch finde — 2. um etw. n . um etw. bitten, etw. (förmlich) beantragen: um eine Erlaubnis, Genehmigung (für etw.) n. nacht /Adv.; in Verbindung mit bestimmten Tempo- raladv. od. dem Namen eines Tages der Woche; stets nachgestelltf in der Nacht: gestern, heute, morgen n .; Dienstag n. Nacht, die; -, Nächte Zeit(raum) zwischen Ende des Abends und Beginn der Morgendämmerung: eine dunkle, kalte, warme, klare, sternklare N .; eine schlaflose, unruhige N .; es ist, wird N .; diese, jede N.; die letzte, vergangene, kommende N.; bis in die N. hinein; (mitten) in der N.; sie blieben über N., die N. über (während der Nacht) bei uns; während der N.; gute N .! fGrußf; jmdm. gute N. sagen, eine gute N. wünschen + die N. zum Tage machen (die Nacht durch­ arbeiten, durchfeiern) ; über N. (ganz plötzlich und unerwartet); bei N. und Nebel (heimlich und im Schutze der Dunkelheit)', u m g . sich die N. um die Ohren schlag en (wegen etw. nachts nicht zum Schlafen kommen)', (na), dann gute N .! jAusruf der Enttäuschung, Resignation!; — dort, wo sich / Fuchs und Hase, die Füchse gute N. sagen; / TagundN. Naeht/nacht| -arbeit, die jo. PL / Arbeit (1.1) wäh­ rend der Nacht (vorwiegend zwischen 22 und 6 Uhr); - a ufnähme, die bei Nacht gemachte fotografische Aufnahme; -bar, die bis zum frühen Morgen ge­ öffnete Bar; -blind /A dj.; nicht adv.j unfähig, in der Dämmerung od. bei Dunkelheit etw. zu sehen, genau zu erkennen; -dienst, der /o. Pl.j Dienst (1.1) während der Nacht: Ärzte, Krankenschwestern, Feuerwehrleute müssen häufig N. manchen; er hat N. Naeh/nach| -teil , der Begleiterscheinung, die jmd n ., auch etw. beeinträchtigt, ihm eine Minderung, einen Schaden einträgt, sich ungünstig ausw irkt: ein großer, beträchtlicher, nur geringer N ,; materielle, finanzielle Nachteile; jmdm. entstehen, erwachsen Nachteile aus einer Sache; die Sache hat einen schwerwiegenden N .; jmdm. gegenüber im N. (be­ nachteiligt) sein; er hat sich zu seinem N. (un­ günstig) entwickelt; -teilig /Adj./ schädlich, un ­ günstig, Nachteile mit sich bringend: das wirkt sich n. für dich aus; es ist nichts Nachteiliges über sie bekannt nächtelang /Adj.; nicht präd.j mehrere Nächte dauernd: nächtelange Diskussionen; sie wachte n. an seinem K rankenbett Nacht| -essen, das landseh., bes. süddt. Schweiz. Abendessen: ein leichtes N. einnehmen; -eule, die umg. scherzh. jmd., der bis spät in die Nacht hinein aufbleibt; -falter, der nachts fliegender Schmetterling; -fahrt, die Fahrt mit Bahn od. Auto während der Nacht: eine N. machen müssen; - frost, der Frost während der Nacht: im Mai ist noch mit Nachtfrösten zu rechnen; -hemd, das (langes) weites Hemd, das im Bett getragen w ird : ein langes, seidenes N.; -h immel, der Himmel während der Nacht: ein dunkler, sternenübersäter N .; zum N. aufsehen Nachtigall, die; -, -en unscheinbar aussehender, rostbrauner Singvogel, dessen sehr melodischer Ge­ sang vorwiegend nachts zu hören ist: die N. schlägt Nachtigallenschlag, der jo. Pl.j Gesang der Nachti­ gall nächtigen fsw. Vb.; hat/ bes. österr. die Nacht irgendwo verbringen, übernachten: sie n. im Freien, in Zelten; sie n. bei Freunden Nach|tiseh, der fo. Pl.j Nachspeise: einen N. reichen, servieren Nacht | -lag er, das Schlafgelegenheit, Bett (1): sich sein N. bereiten, herrichten; -leben, das nächtlicher Betrieb bes. in den Vergnügungsstätten einer Groß­ stadt: das N. genießen nächtlich /Adj.; nur attr.f in der Nacht: nächtliche Stille; nächtliches Dunkel; nächtliche Ruhe­ störung Nacht/nacht| -lokal, das während der Nacht bis in den frühen Morgen geöffnetes Lok al: ein N. besuchen; - m ahl, das süddt. österr. Abendessen: ein ein­ faches, warmes, kaltes N. einnehmen; dazu, -m ah­ len, nachtmahlte, hat genachtmahlt Abendbrot essen; -mensch, der scherzh . jmd., der esgewöhnt, dazu veranlagt ist, bis tief in die Nacht hinein tätig zu sein, sehr spät schlafen zu gehen: er ist ein aus­ gesprochener N .; -quartier, das Unterkunft für die Nacht: ein N. suchen, finden Nach/nach| -trag, der; -es, -träge Zusatz (3), E r­ gänzung: ein N. im Kursbuch, Lexikon; -tragen /Vb./ 1 . jmdm. etw. n. etw. hinter jmdm. hertragen, es ihm nachträglich bringen — 2 . etw. zusätzlich, nachträglich einfügen, eintragen, etw. ergänzen: in die bereits geschriebenen Manuskriptseiten noch etw. n. — 3. jmdm. etw. nicht verzeihen, ihm etw. lange verübeln: er trug ihr ihre Bemerkungen lange nach; sei nicht so nachtragend!; -träglich /Adj.f nicht zur rechten, eigentlichen Zeit, sondern danach erfolgend: ein nachträglicher Glückwunsch; etw. n. bemerken, hinzufügen; er gratulierte ihr n. zum Geburtstag; -trauern fVb.j jmdm., einer Sache n. noch lange Zeit einen Verlust, etw. Vergangenes be­ dauern, sehnsüchtig daran zurückdenken: der K ind ­ heit, einem Jugendfreund n. Nacht|ruh e, die Ruhe (3.2), Schlaf während der Nacht: eine kurze, ausgedehnte N .; N. halten nachts fAdv./ in der Nacht, in jeder Nacht: das
808 Nachts — Kacken Lokal ist n. geöffnet; er arbeitet n. am besten; (um) 2 Uhr n.; Dienstag, dienstags n. Nachts + eines N . (in irgendeiner Nacht); g eh . des N. (während der Nacht) Nacht/nacht| -Sanatorium, das Sanatorium, in dem berufstätige Patienten nach der A rb eit untergebracht, verpflegt und ärztlich behandelt werden; -schatten- gewächs, das in zahlreichen Arten vorkommende krautige Pflanze m it wechselständigen Blättern und kapsela rtigen Früchten od. Beerenfrüchten; -Schicht, die in der Nachtzeit liegende Schicht (3): er hat diese Woehe N.; zur N. gehen; -schlaf, der vgl. Nachtruhe; -schlafend fAdj.f + zu, bei na cht­ schlafender / Zeit; -Schränkchen, das; -s, - vgl. - tisch; -Schwärmer, der scherzh. jmd., dergern bis spät in die Nacht hinein ausgeht (1.2); -Schwester, die den Nachtdienst versehende Krankenschwester: nach der N. klingeln; -Speicherofen, der durch Nacht­ strom aufgeheizter elektrischer Ofen, der tagsüber Wärme abgibt; -ström, der während der Nacht ent­ nommener verbilligter elektrischer Strom; -tankbox , die Schließfach zur Selbstbedienung an Tankstellen während der Nacht und an Sonn- und Feiertagen; - tarif, der besonderer Tarif für Dienstleistungen wahrend der N a cht; -temperatur, die (durchschnitt­ liche) Temperatur während der Nacht: die N. sank auf minus 10 Grad; -tisch, der neben dem Bett stehendes, niedriges Schränkchen: die Tabletten auf den N. legen; -Vorstellung, die spätabends, nachts stattfindende Veranstaltung, VorStellung in einem Kino, Theater, Kabarett; -wache, die Nachtdienst, bei dem Wache (2) gehalten werden m uß: Schwester R halt heute N. bei der Patientin; -Wächter, der jm d ., der beruflich einen Betrieb, Lagerraum od. ein öffentliches Gebäude während der Nacht zu bewa­ chen hat; -wandler, der; -s, - Schlafwandler; -zeit, dieJ o. Pl.f Zeitraum etwa zwischen 22 und 6 Uhr: es ist späte N., und er ist noch nicht zu Hause; sie kommt erst zur N. (während der Nacht) mit dem Fernzug an; -zeug, das umg. zur Übernach­ tung notwendige Dinge: das N. für die Reise ein-, auspacken; -zug, der während der Nacht verkehren­ der Zug (II. 1): der N. nach Leipzig fährt, geht um 23 Uhr von B ab; den N. benutzen Ngch/naehJ -Untersuchung, die der Kontrolle dienende Untersuchung nach einer K ra nkh eit: jmdn. zur N. bestellen; -vollziehbar fA d j.; nicht a d v ./ sich nachvollziehen lassend: diese G edanken­ gänge sind mir schwer n.; -vollziehen /Vb.f etw. n. (können) jmds. Ausführungen, Gedankengängen, Handlungsweise folgen können, sie verstehen; die Art seiner Handlungsweise konnte sie (nicht) n.; - wachsen fst. Vb.f nach Entfernung, Kürzung, Ver­ lust wieder Sachsen (1): seine Haare .wachsen wieder nach; das Gras ist schon wieder nach­ gewachsen; -wähl, die nach der eigentlichen Wahl (2) zusätzlich stattfindende ergänzende Wahl; - wehen, die /Pl.f 1. Med. nach der Entbindung auftretende, wehenartige Ko ntra ktio nen der Gebär­ mutter — 2* unangenehme Folgen, Nachwirkungen eines meist schlimmen Ereignisses: die N. des Krieges, des Erdbebens; -w einen / Vb.f - f jmdm. keine / Träne n.; -weis, der; -es, -e Bestätigung, Beleg für die Richtigkeit einer Behauptung, Ver­ mutung, gültiger Beweis: ein unwiderlegbarer N .; der wissenschaftliche N. dieser Theorie; den N. für etw. erbringen, liefern; -w eisen fVb.f 1. den Nachweis für etw. erbringen: die B efähigung, Kenntnisse für etw. n .; jmdm. einen Diebstahl, Fehler n. (beweisen, d aß er einen Diebstahl, Fehler begangen hat) — 2 . jmdm. eine Wohnung, einen neuen Arbeitsplatz n. (von seiten einer Behörde, Institution jmdn. darauf hinweisen, wo er eine Wohnung, einen Arbeitsplatz erhalten kann); zu 1 - weislich fAdj.f; -weit, die fo. Pl.f Gesamtheit der zukünftig lebenden Menschen, kommende Genera­ tionen: etw. der N. erhalten, hinterlassen, über­ liefern; -werfen fVb.f 1. jmdm., der sich entfernt, etw. hinterherwerfen: die Kinder warfen ihm Steine nach — 2 . umg. jmdm. etw. geben, zukommen lassen, ohne die entsprechende Gegenleistung dafür zu verlangen: während der Obstschwemme wurden uns die Pflaumen regelrecht nachgeworfen; - winter, der fvorw. 8g.I vgl. Nachsommer; -wirken fVb.f noch lange Zeit (nach dem Geschehen, der Ur­ sache) wirken (1.3): sein e W orte, sein plötzliches Auftreten wirkten noch lange bei ihnen nach; das Medikament wird einige Zeit n.; dazu -Wirkung, die; -w o rt, das fPl. -ef einem Schriftwerk angefügter erläuternder Text, Schlußwort: ein N. schreiben; - wuchs, der fo. Pl.f 1.1 . junge, heranwachsende Kräfte eines Fachgebietes: d en N. heranbilden, fördern 1.2 . umg. Kinder (einer Familie), Nach­ kommen: sie sorgten bald für N.; - zahlen fVb.f etw. nachträglich zahlen: das G ehalt n,; er mußte im Fernzug den Zuschlag n.; - zählen fVb.f etw. (zur Kontrolle) noch einmal zählen; den Geldbetrag bei Empfang n.; -Zahlung, die 1. das Nachzahlen, nachträgliche Zahlung: die N. der Versicherungs­ summe fordern — 2 . das Nachgezahlte, die nach­ gezahlte Summe: eine N. bekommen; -zeichnen fVb.f etw. nach einer Vorlage (3) zeichnen, a b­ zeichnen: ein Bild, die Konturen einer Figur n . ; O mit wenigen Worten die Entwicklung seiner Persönlichkeit n. (darstellen, schildern); -zieh en fVb.f 1. (hat) er zog das verletzte Bein etwas nach (bewegte es etwas schleppend 1) — 2 . etw. nachträglich, zusätzlich an-, festziehen (hat): alle Schrauben muß­ ten nachgezogen werden — 8 . etw. noch einmal zeichnen (1), um es aufzufrischen, zu verstärken (hat): die Lippen, Augenbrauen n.; eine Linie n. — 4. (ist) 4.1 . jmd m ., einer Sache folgen, hinterher­ ziehen: die Kinder zogen uns bis zum Ende des Dorfes nach 4.2 . jmdm. durch Umzug an den gleichen Ort folgen: sie sind ihren Eltern nachgezogen — 5 . durch entsprechendes Tu n etw., das von anderen bereits erreicht wurde, ebenfalls zu erreichen suchen (hat): in der Planerfüllung n .; -zueht, die 1. Pflanzen, Saatgut zur N. (zum Züchten 1.2) aus­ suchen — 2 . die Nachkommen von Tieren, bes. von Zuchttieren: die N. von Geflügel, eines R enn ­ pferdes; -zügler, der; -s, - 1. jmd., der verspätet eintrifft: die Wandergruppe mußte auf die N. warten — 2. scherzh. Nachkömmling (1): der kleine N. wurde von der ganzen Familie verwöhnt Nackedei, der; -(e)s, -e/-s umg. scherzh. nackter Mensch, bes. nacktes kleines K ind : die klein en Nackedeis im Planschbecken Nacken, der; -s, - hinterer Teil des Halses beim Menschen und bei bestimmten Wirbeltieren: ein g e ­ drungener, gewölbter N .; den N. beugen; einen steifen N. haben; den Kopf in den N. werfen (ruck­ artig nach hinten bewegen)
nackend — nagen 809 - f jmdm. sitzt die / Angst, der / Schalk im N.; jmd. hat den / Schalk im N. nackend /Adj./ landsch. nackt (1, 2 .1) Nacken|schlag, der jvorw. PI ./ einen Menschen be­ treffendes schlimmes, schwer zu ertragendes Ereignis, Unglück, das ihn empfindlich trifft: Nackenschläge befürchten, einstecken, hinnehmen müssen nackig /Adj.j umg. nackt (1, 2.1) nackt jA dj.j 1. unbekleidet, nicht bedeckt: nackte Arme, Beine, Füße; ein nackter Mensch; n. baden, herumlaufen; sich n. ausziehen (alle Kleidung ob­ legen) — 2 .1 . kahl (1 ): ein nackter Schädel; die jungen Vögel sind noch ganz n. (haben noch keine Federn) 2,2 , ohne Bewuchs: nackte (kahle 2) Zweige, Äste; nackte (nicht bewachsene) Felsen — 8 .1 . schmucklos, kahl (4): nackte Wände; das Zimmer wirkt n. und kalt 8.2 . nicht bedeckt, bloß, ohne Unterlage: auf dem nackten Fußboden, auf der nackten Erde schlafen — 4 .1 . ohne Beiwerk, rein unverfälscht: das sind die nackten Tatsachen; nackte (nicht gemilderte) Verzweiflung, A ngst packte ihn 4.2 . sie konnten nur das nackte Leben (nichts außer ihrem Leben) retten Nackt| -frösch, der umg. scherzh. nacktes kleines Kind: der kleine N. rannte im Garten um­ her; -kultur, die jo. Pl.j Freikörperkultur; -samer, der; -s, - jvorw. Pl.j B o t. Samenpflanze, deren Samen nicht von einem Fruchtknoten umschlossen sind; -Schnecke, die Schnecke ohne Gehäuse od. m it teilweise rückgebildetem Gehäuse Nadel, die; -, -n 1. dünnes, längliches, spitzes Werk­ zeug mit meist rundem Querschnitt, in der Regel aus Stahl gefertigt, das je nach seiner Gestaltung dient als 1.1 . Näh-, Stopfnadel: eine stumpfe, lange, kurze, gebogene N .; die N. ist abgebrochen; die N. in die Maschine einsetzen; eine N. einfädeln; eine N. m it kleinem, großem Öhr; sich an einer N. stechen, verletzen 1.2 . Stecknadel: etw. mit Nadeln abstecken, anstecken 1.8 . Häkelnadel: mit einer feinen, groben N. häkeln 1.4 . Stricknadel: Maschen auf die Nadeln aufnehmen; eine Masche von der N. fallen lassen 1.5 . Injektionsnadel: die N. sterilisieren 1,6. Radier-, Reißnadel — 2 . Schmuck­ gegenstand zum Anstecken (1.1): eine goldene, silberne N .; eine N. für die Herrenkrawatte — 8. T eil eines technischen Gegenstandes in F orm von 1.1: die N. des Schwimmers im Vergaser war v er­ klemmt — 4 . Zeiger einer Skala: die N. des Kom­ passes zeigt nach Norden, steht still; die N. des Tachos steht auf achtzig Stundenkilometer — 5 . jvorw. PI ./ meist immergrünes, sehr dünnes, schma­ les Blatt von Nadelbäumen: der Baum hat Nadeln, verliert seine Nadeln + etw. mit heißer, mit der heißen N. (sehr eilig un d flüchtig) nähen Nadel| -arbeit, die mit Nadel und Faden her­ gestellte Handarbeit: eine N. machen; eine feine, kostbare N .; - bäum, der zu den Nadelhölzern ge­ hörender Baum: Fichten, Kiefern, Tannen sind Nadelbäume; -hölzer, die jP l.j zu den Nacktsamern gehörende, m eist regelmäßig verzweigte Bäume, auch Sträucher mit Nadeln (5); -kissen, das kleines K is ­ sen, in das Näh- und Stecknadeln zum Aufbewahren gesteckt werden nadeln /sw. Vb.; hat/: der Baum nadelt (verliert seine Nadeln) Nadel| -Öhr, das Öhr einer Nadel (1.1); -spitze, die Spitze (1.1 .1) einer Nadel (1): die N. ist abgebrochen; - stich, der 1.1. Stich (1) mit der Nadel (1*4)1.2 . beim Nähen ausgeführter Stich: den abgerissenen Saum am Kleid, Mantel mit ein paar Nadelstichen wieder befestigen — 2 . durch 1 entstandenes Loch in etw. — 8. /nur im Pl.j jmdm. Nadelstiche versetzen (jmdm. versteckte Bosheiten sagen); -streifen, der feiner, heller Streifen in Anzug-, Kostümstoffen; - wald, der Wald aus Nadelbäumen Nadir, Nadir, der; -s, /o. PI j Astron. dem Zenit genau gegenüberliegender Pu nkt der Himmels­ kugel Nagel, der; -s, Nägel I. metallener, an einem Ende s p itz e r , drahtförmiger, gerader, kurzer Gegenstand m it rundem od. mehrkantigem Querschnitt und flachem od. gerundetem Kopf, der zum Befestigen od. Verbinden von (hölzernen) Teilen eingeschlagen wird: ein kurzer, langer, dicker, dünner N.; diese Nägel sind alt und rostig; einen N. in die Wand schlagen; einen N. aus der Wand herausziehen; ein Bild an einen N. hängen — H . schildförmige, flache Platte aus Horn auf der Oberseite des äußer­ sten Gliedes von Fingern und Zehen: kurzgeschnit­ tene, lange, saubere, schmutzige, ungepflegte Nägel; die Nägel bürsten, (be)schneiden, feilen, lackieren; er kaut ständig an den Nägeln + umg. etw. an den N. hängen (etw., das man lange betrieben hat, aufgeben) ; den N. auf den Kopf tref­ fen (genau das Richtige sagen, tun); etw. brennt jmdm. auf den Nägeln (etw. ist sehr dringlich); Nä­ gel mit Köpfen machen (etw. konsequent, richtig machen, sich nicht m it Halbheiten begnügen); ein, der N. zu jmds. Sarg' sein (jmdm. viel Kummer, Ärger machen); salopp sich etw. unter den N. reiß en (sich etw. widerrechtlich aneignen); — jmdm. nicht das /* Schwarze unter dem N. gönnen Nagel| -bett, das /PL auch -e/ Stelle der Fingerr, Zehenkuppe, die vom Nagel (II) bedeckt wird; - feile, die Feile zum Abfeilen der Nägel (II); -haut, die jvorw. Sg.j feines Häutchen im Bereich des Nagelbettes, das rasch wächst und sich dabei auf den Nagel vorschiebt: die N. entfernen, zurückschieben; - lack, der farbiger od. farbloser Lack zum Färben der Nägel (II): denN . erneuern, entfernen; -lack- entferner, der; -s, - (chemisches) Mittel zum E nt­ fernen des Nagellacks nageln jsw. Vb.; hat/ etw. mit einem Nagel (I), m it Nägeln an etw. befestigen: eine Blende an die Gardinenleiste n.; einen gebrochenen Knochen n. (mit Nägeln zusammenfügen); genagelte Schuhe (Nagelschuhe) nagel/Nagel| -neu jAdj.j umg. jemot.j noch ganz neu: ein nagelneuer Anzug; nagelneue Schuhe; - p f lege, die Pflege der Nägel (II); -reiniger, der; -s, - kleiner, spitzer Gegenstand zum Reinigen der Nägel (II) unter ihrem oberen Rand; -schere, die kleine, gebogene Schere zum Beschneiden der Nägel (II); -schuh, der Schuh, dessen Sohlen auf der Unterseite m it dicken Nägeln (I) beschlagen sind : der Bergsteiger trägt derbe, feste Nagelschuhe; -Wurzel, die Stelle, an der der Fingernagel a n­ setzt nagen jsw. Vb.; hat/ 1. jbes. von bestimmten Tierenj an etw. n. mit den Schneidezähnen wiederholt kleine Stücke von etw. Hartem abbeißen: die Maus nagt an der Brotrinde; der Hund nagt am Knochen — 2. etw. nagt an jmdm. etw. quält, peinigt jmdn. an-
810 Nager — nähren haltend: der Kummer, die Sorge nagte an ihr, an ihrem Herzen; ständige Zweifel nagten an ihm 4- am / Hungertuch n. Nager, der; -s, - Nagetier Nage|tier, das kleines, vorwiegend pflanzenfressendes Säugetier mit charakteristischem, ständig nach­ wachsendem Gebiß nah /Adj./ s. nahe Nah|aufnähme, die fotografische Aufnahme aus geringer Entfernung xnahe, näher, nächste /Adj.; / auch nächste, näher/ 1. von einem Bezugspunkt räumlich nicht weit entfernt: eine n. Ortschaft, ein naher Berg; das nächste Dorf ist einige Kilometer von hier ent­ fernt; etw. aus nächster Nähe, von nahem be­ trachten; bitte, treten sie näher; sie standen n. beieinander; ihr Haus liegt n. am Waldrand — 2. unmittelbar bevorstehend: in naher Zukunft; etw. steht n. bevor; das n. Ende; er muß doch n. an die Fünfzig sein (bald fünfzig Jahre alt sein) — 8. Inicht präd.f 8.1 . in unmittelbarem Verwandt­ schaftsverhältnis stehend: n. Angehörige; die näch­ sten Anverwandten des Verstorbenen 8.2 . sehr ver­ traut: er ist ein naher Freund von mir; zu jmdm. nähere (engerp) Beziehungen unterhalten + jmdm. zu n. tr eten (jmdn. verletzen, kränken); von nah und fern (von überallher); n. daran sein, etw. Bestimmtes zu tun (etw. beinahe tun); einer Sache n. sein beinahe von etw. übenoältigt werden: den Tränen, der Verzweiflung n. sein; — sie hat n. am / Wasser gebaut 2nahe fPräp. mit Dat./ in der Nähe von: wir wohnen n. der Stadt Nähe, die; -, jo. Pl.j 1. geringe räumliche Entfernung von einem Bezugspunkt: etw. ist in greifbarer, in unmittelbarer N .; etw. aus nächster N. beobach­ ten, betrachten; der Ort liegt ganz in der N. (un­ mittelbaren Umgebung) — 2 . der Examenstermin ist in greifbare N. gerückt (steht unmittelbar bevor) nahe| -bringen jVb.f 1.1 . jmdm. etw. n. in jmdm. das Verständnis für etw. wecken: jmdm. die Lite­ ratur, die Geschichte n. 1 .2 . das gleiche Schicksal brachte sie einander nahe (schuf eine enge, ver­ traute Beziehung zwischen ihnen); -gehen fVb.j etw. geht jmdm. nahe jmd. wird von etw. tief, schmerz­ lich berührt, jmdn. ergreift etw.: sein Schicksal, U n ­ glück ist mir nahegegangen; -kommen /V b./1 . etw. kommt einer Sache nahe etw. kommt einer Sache fast gleich: das kommt der Wahrheit, einer B elei­ digung nahe — 2 . jmdm., sich, einander n. m it jmdm ., miteinander vertraut werden: sie kamen sich, einander menschlich sehr nahe; -legen fVb.j jmdm. etw. (dringend) empfehlen, raten: der Arzt legte ihm nahe, die Tätigkeit zu wechseln; -liegen fVb.f etw. liegt nahe etw. gehört zum ersten, woran zu denken ist, is t sehr wahrscheinlich, leicht einzusehen: diese Vermutung, dieser Gedanke liegt nahe; etw. ist naheliegend; aus naheliegenden (leicht einzusehen­ den) Gründen blieb er der Veranstaltung fern nahen fsw. Vb.; ist, hat/ geh. 1. etw. kommt, rückt zeitlich in unmittelbare Nähe (ist): der Frühling, Sommer, die Abschiedsstunde naht; die nahende Gefahr spüren — 2 . sich n. (hat): der Winter naht sich seinem Ende (geht allmählich zu Ende); er hatte sich ihr mit freundlichen Worten zu n. (nä­ hern) versucht nähen /sw. Vb.; hat/1 .1 . Stoffteile durch Stiche mit einer Nadel, in die ein Faden eingeführt ist, m it­ einander verbinden und dadurch etw. herstellen: ein Kleid, eine Naht n .; sie näht für ihre Kinder: mit der Nähmaschine, Hand n. 1 .2 . etw. durch Stiche m it einer Nadel, in die ein Faden eingeführt ist, an, auf etw. befestigen: Knöpfe an ein Kleid, Taschen auf einen Mantel n. 1 .8 . die Wunde mußte genäht (die Ränder der Wunde mußten m it Hilfe von Nadel und Faden verbunden) werden näher /Adj.; Komp, zu nahe/1. xnahe (1—3) — 2. ausführlicher, in s einzelne gehend: bei näherer Betrachtung; nähere Erkundigungen einziehen; Näheres werde ich bald erfahren näher|bringen jVb.j jmdm. jmdn., etw. n. in jmdm. größeres Verständnis für jmdn., etw. wecken: der Vorfall brachte ihr den Freund wieder näher; jmdm. die Musik, Kunst n. Nah| -erholung, die Erholung der Bevölkerung in der näheren Umgebung einer Großstadt; -erholungs- gebiet, das Gebiet für Naherholung Näherin, die; -, -n e n weibliche Person, die beruflich für andere näht näher| -kommen fVb.f jmdm., sich, einander n. m it jmdm,., miteinander vertrauter werden: bei der Probenarbeit waren sie sich, einander näher­ gekommen; -liegen fVb.j etw. liegt näher etw. bietet sich (aus Gründen, d ie in der Sache selbst liegen) eher als anderes, Ähnliches an: es lag näher, diese Variante zu wählen, weil . . . nähern, sich /sw. Vb.; hat/ 1. sich n. räumlich näher an jmdn., etw. herankommen: sich einer Person, Ortschaft n.; Schritte näherten sich — 2. der Urlaub näherte sich seinem Ende (ging all­ mählich zu Ende) — 3 . sich jmdm. n. zu jmdm. näheren Kontakt hersteilen: er versuchte, sich ihr (auf ungeschickte, vertrauliche Weise) zu n.; er näherte sich ihr auf plumpe Weise nahe| -stehen / Vb./ jmdm. n. mit jmdm. vertraut, befreundet, verwandt sein : er, sie steht uns besonders, sehr nahe; er lud seine ihm nahestehenden Freunde zur Feier ein; -zu, «zu /Pa rtikel/ fast: die Arbeit ist n. fertig; dies zu behaupten ist n. grotesk Nah|garn, das Garn zum Nähen (1.1, 1.2) Nah|kampf, der K a mpf bei sehr geringer E nt­ fernung zwischen bewaffneten Gegnern, K a m pf M ann gegen M a n n : ein erbitterter N. Näh| -maschine, die mit dem Fuß od. durch einen Motor betriebenes Gerät, das selbsttätig näht (1.1): eine alte, moderne, elektrische, versenkbare N.; mit der N. nähen; -nadel, die dünne Nadel (1) mit einem Öhr zum Nähen mit der Hand Nähr|boden , der Nährstoff enthaltende Substanz zur Zucht von Pflanzen, Pilzen, Bakterien und von Zell­ gewebe: künstliche, sterile Nährböden; Nährböden ansetzen; 0> die schlimmen sozialen Verhältnisse waren der N. für Kriminalität nähren /sw. Vb.; hat/ 1.1 . jmdn., sich ernähren (1): er hat sich, seine Kinder, Tiere gut genährt; die Mutter nährt ihr Kind selbst (stillt ihr Kind) 1.2 . geh. sich von etw. n. etw. ständig als Nahrung zu sich nehmen: er nährte sich von Milch, Gemüse, Obst, Fleisch; das Tier nährt sich von Insekten 1.3. veraltend geh. sich durch, von etw. n. von etw. leben, sich durch etw. seinen Unterhält er­ möglichen: er nährt sich durch, v o n seiner Hände Arbeit — 2 . etw. nährt etw. ist nahrhaft: Zucker nährt — 3 . geh. eine Illusion, Hoffnung, einen
nahrhaft — NamensVerzeichnis 811 Wunsch n. (entstehen lassen und dafür sorgen, d aß sie, er nicht aufhört); jmds. Vorurteile, Argwohn, Verdacht n. + eine Schlange am Busen n. nahrhaft fAdj.; nicht adv.f reich an Nährstoffen für den Körper: eine nahrhafte Kost Nähr| -Lösung, die wäßrige Lösung von Nährsalzen für Pflanzen: Zimmerpflanzen allmählich an eine N. gewöhnen, in einer IST. ziehen; -m ittel, die fPl.f Erzeugnisse aus Getreide, außer Mehl; -salze, die fPl.f von Pflanzen benötigte mineralische Nährstoffe; - Stoff, der fvorw. Pl.f Stoff (3.2), der für Aufbau, Erhaltung und Funktion lebender Organismen not­ wendig ist Nahrung, die; -, -e n fvorw. Sg.j alles Eß- und Trink­ bare, das der Ernährung, dem Aufbau und der E r­ haltung eines Organismus dient: eine gesunde, reiche, kärgliche N .; feste, flüssige, pflanzliche, tierische N .; genügend N. zu sich nehmen; die N. verweigern -j- etw. erhält, bekommt durch jmdn., etw. N . (etw. wird durch jmdn., etw. bestärkt) Nahrungs | -m ittel, das fvorw. Pl.f der menschlichen Ernährung dienender Stoff in natürlicher od. a u f­ bereiteter Form: kalorienreiche N .; N. kaufen; - s u che, die fbes. von Tieren/ Suche nach Nahrung: die Tiere gingen auf N.; sich auf (die) N. begeben; -Vorrat, der fbes. von Tieren\ Vorrat an Nahrung: der Hamster legt NahrungsVorräte für den Winter an Nähr [wei% der fo. Pl.f Gehalt an Nährstoffen in einem Nahrungsmittel: Käse hat einen hohen N. Näh [seide, die Nähgarn aus Seide Naht, die; -, Nähte linienförmig verlaufendes Ge­ bilde 1.1 . das beim Nähen (1.1) durch die Verbin­ dung von Stoffteilen entstanden ist: eine einfache, doppelte, gerade N .; eine N. auftrennen, steppen 1.2 . T e ch n . das durch Schweißen, Löten, Nieten, Schrauben von Metallteilen entstanden ist: eine N. schweißen 1.3 . M ed. 1 .3 .1 . das durch Verbinden von durchtrennten Gewebeschichten m it Hilfe von Fäden od. Klammern entstanden ist: die N. ist gut verheilt 1.3 .2 . das durch das Zusammenwachsen der K n o ­ chen der Schädeldecke entstanden is t + um g. jmdm. auf den Nähten knien (jmdn. heftig bedrängen 2); jmd. platzt aus allen Nähten (wird sehr, zu dick); etw. platzt aus allen Nähten (wird zu umfangreich, eng) naht/Naht| -los fAdj.f 1. /nur attr.f 1.1 . ohne Naht (1.1) :nahtlose Strümpfe 1.2 . Techn. ohne Schweiß­ naht: nahtlose Rohre — 2 . eine widerspruchsfreie, lückenlose Einheit bildend: eine nahtlose Einheit; n. fügte sich ein Beweisstück an das andere; -stelle, die 1. Techn. S eile, an der sich eineNaht befindet — 2 . Stelle, an der zwei verschiedene Be­ reiche aufeinandertreffen: die Lage des Landes an der N. zwischen der kapitalistischen und der sozia­ listischen W elt Nah| -verk ehr, der Personen-, Güterverkehr über kürzere Entfernung, meist im Bereich bis zu 50 K ilo ­ metern; -Verkehrsmittel, das öffentliches Verkehrs­ mittel für den Verkehr innerhalb einer Stadt od. in ihrernäheren Umgebung: S-Bahn und U-Bahn sind N. Näh[zeug, das Werkzeug und Material zum Nähen (1.1) Nah [ziel, das Ziel, das für die nahe Zukunft an­ gestrebt wird: unser N. besteht darin ... naiv fAdj.f [na|i:f] 1.1.nicht intellektuell distanziert, sondern ungekünstelt und kindlichem Verhalten ähnlich: naive Freude, Begeisterung; ein naiver Mensch; er ist n. wie ein Kind; naive (von Laien ohne entsprechende Vorbildung geschaffene) Kuns t, Malerei 1.2 . einfältig, unkritisch, töricht: eine naive Frage, Bemerkung; seine Ansichten sind recht n.; der Vorschlag m utet n. an; dazu Naivität, die; -, fo. Pl.f [na|ivi..] Name, der; -ns, -n a us einem od. mehreren Wörtern bestehender sprachlicher A usd ruck für ein Lebe­ wesen, eine Sache, der 1.1 . eine A rt, Gattung, Klasse von gleichartigen Sachen, Lebewesen bezeichnet, Gattungsname: diese Tiere werden unter dem N a ­ men ,H und6 zusammengefaßt; alle Gegenstände und Erscheinungen haben ihre Namen; der N. einer Pflanze, Krankheit, eines Medikaments 1.2 . ein Individuum, eine einzelne Sache zum Unter­ schied von anderen seiner A rt bezeichnet, Eigen­ name : ein alter, bekannter, häufiger, berühmter N .; der N . eines Menschen, Ortes, Flusses, Gebirges, Landes; unser Hund hört auf den Namen ,Hassan4; ein angenommener N .; sein richtiger N. is t ...; wie war doch gleich ihr N.?; mein N. ist Schulze; seinem Kind einen Namen geben; seinen Namen verschweigen; seinen Namen ändern, angeben; das Sparbuch lautet auf seinen Namen (er ist der Be­ sitzer); ein Dokument mit seinem Namen unter­ schreiben; das macht seinem Namen Ehre (ehrt ihn); jmds. (guten) Namen (jmds. Ehre, Ansehen) besudeln, beschmutzen + sich einen Nam en machen (bekannt, berühmt werden); in jmds., einer Sache Namen, im Namen v on jmdm., etw. (in jmds. Auftrag, stellvertretend für jmdn., etw.); — die / Dinge beim (rechten) Namen nennen; in / Gottes Namen; das / Kind beim (rechten) Namen nennen; in drei / Teufels Namen Namen/namen (mit ♦ auch Namens|)| ♦-änderung, die Änderung, Wechsel des Familiennamens: er reichte ein Gesuch zur N. ein; ♦-gebung, die; -, -en Feier, m it der ein Kind unter dem ihm gegebenen Namen in die soziale Gemeinschaft aufgenommen wird: die sozialistische N .; ♦ -gedächtnis, das Ge­ dächtnis (1) für Nam en, bes. für Personennamen: er hat ein gutes, schlechtes N.; -künde, die jo. Pl.f Wissenschaft, die sich m it Herkunft, Geschichte, Bildungsweise und Bedeutung der Personen- und geographischen Namen befaßt; ♦-liste, die Liste mit Personennamen: eine N. der Teilnehmer anlegen; - los fAdj.f 1. dem Namen (1.2) nach unbekannt, un­ genannt: ein namenloser Spender; die namenlosen Toten der Kriege — 2 . geh. /drückt emotional einen hohen Grad ausf sehr g roß: namenloses Elend, Leid, Glück; namenloser Schmerz erfaßte ihn Samens fAdv.f mit dem Namen (1.2): ein Herr n. Schulz möchte Sie sprechen 2namens fPräp. mit Gen.j papier dt. im Namen, im Auftrag von: n. gesellschaftlicher Gremien; er bat n. seiner Freunde um die Genehmigung Namens (mit * auch Namen|)J -bruder, der jmd., der mit jmd. anderem den gleichen Namen führt; ♦-Schild, das an der Wohnungs- od. Haustür an ­ gebrachtes Schild m it dem Namen des Bewohners; - tag, der Rel. kath. der von Gläubigen häufig wie ein Geburtstag gefeierte Kalendertag des Heiligen, dessen Namen man trägt; ♦-Verzeichnis, das vgl.
812 Namensvetter — Nase Namenliste; -vetter, der vgl. -bruder; -weihe, die Namensgebung; -zug, der der vom Träger des Namens selbst geschriebene (Vor- und) Familien­ name : die Urkunde, der Brief trägt seinen N. namentlich /A dj.fI. mit Nennung des Namens (1.2): eine namentliche Abstimmung; alle Anwesenden wurden n. aufgerufen — II . /adv./ besonders (2.1): viele Freiwillige, n. Jugendliche, meldeten sich zum Einsatz namhaft /Adj.; nur attr./ 1. bekannt, berühmt: ein namhafter Wissenschaftler, Künstler, Schrift­ steller; eine namhafte Persönlichkeit — 2 . be­ deutend, ansehnlich: eine namhafte Summe spen ­ den + jmdn. n. machen (jmds. Namen feststellen, nennen) nämlich fAdj.f I. fnur attr.f veraltend /gibt an, daß etw., jmd. m it einer vorausgegangenen od. be­ kannten Größe identisch ist/: es ist noch das näm­ liche (dasselbe) Kostüm wie im Vorjahr; in der nämlichen (derselben) Nacht verschwand er — II . /adv.; in konjunktionaler Verwendung; nebenord­ nend/ 1. jstets nachgestellt; gibt den Grund a n /: ich muß schnell etwas essen, ich habe n. (denn ich habe) großen Hunger — 2 . /fügt eine nähere Erläuterung an/ und zwar: ich möchte eine Bitte äußern, n. . .. nanu umg. /fragender Ausruf des Erstaunens/: n., du bist schon von der Reise zurück? Napalm, das; -s, fo. PI ./ hochwirksamer, gallert­ artiger Brennstoff, der für Brandbomben verwendet wird Napalmbombe, die Napf, der; -(e)s, Näpfe kleine, runde, flache Schüssel bes. aus gebranntem T o n : ein irdener N .; feinen N. mit Futter, Milch für die Katze, den Hund hin­ stellen Napfkuchen, der Hefe- od. Rührkuchen, der in einer runden, hohen Form mit hohlem Zylinder in der Mitte gebacken w ird Nappaleder, das fo. P I ./ feines, weiches (Ziegen)leder bes. für Handschuhe und Kleidungsstücke Narbe, die; -, - n 1. nach Heilung einer Wunde ent­ standene, m it gefäßarmem, derbem Bindegewebe ausgefüllte Stelle des Körpers: eine breite, lange, große, kleine, frische N.; eine N. am Arm, Kopf haben; die N. schmerzt — 2 . die Narben (die durch die H aarwurzeln gebildeten Unebenheiten) des Leders — 3. B o t. oberster T eil des Fruchtknotens, der den Pollen aufnimmt: die Bienen bestäuben die Narben der Blüten — 4 . Grasnarbe narbig /Adj.; nicht adv./ mit Narben (1) versehen: narbige Haut Narbung, die; -, - e n die Gesamtheit der Narben (2) des Leders: eine künstliche, natürliche N. Narkose, die; -n bes. bei einer Operation durch ein Betäubungsmittel bewirkte, vorübergehende all ­ gemeine Betäubung zur Aufhebung des Bewußtseins und der Schmerzempfindung: eine tiefe, leichte N .; die N. einleiten; in der N. liegen; aus der N. auf- wachen Narkose | -arzt, der vgl. - facharzt; -facharzt, der Anästhesist Narkotikum, das; -s, Narkotika Med. Pharm . Mittel, das das Zentralnervensystem vorübergehend lähmt und dadurch eine Narkose bewirkt; dazu narkotisch fAdj.f: ein narkotisches (narkotisieren­ des) Mittel narkotisieren fsw. Vb.; hat/ jmdn. in Narkose ver­ setzen: einen Patienten n. Narr, der; -en, -en 1. jmd., dem es an Vernunft mangelt und der sich durch sein törichtes Verhalten lächerlich macht: ein eitler, eingebildeter, alter N .; ich N. (Dummkopf), wie konnte ich das nur glau­ ben!;erkam sich wie einN. vor —2.1. meistbunt gekleideter Spaßmacher, der bes. in der Zeit des Feudalismus den Hofstaat unterhielt und belustigte: ein schlagfertiger N. 2 .2 . fvorw. Sg.f jmd., der (sich kostümiert hat und) mit vielen gemeinsam Fasching feiert: Narren und Närrinnen auf einem Faschings­ ball + jmdn. zum Narren halten (jmdn. necken, zum besten haben); umg. an jmdm., etw. einen Narren gefressen haben (für jmdn., etw. eine große Vorliebe haben) narren jsw. Vb.; hat/ jmdn. anführen, zum besten haben, täuschen: es machte ihm Spaß, uns zu n.; er ist der Genarrte Narren (mit * auch Narrens[)| -freiheit, die fo. P l.f : jmd. genießt, hat N. (jmdm., den man nicht ganz ernst nim mt od. dem m an eine gewisse Sonderstellung einräumt, wird die Freiheit zugestanden, bestimmte Dinge zu tun od. zu sagen, die anderen verwehrt sind); jmdm. N . geben; -kappe, die mit Zipfeln und mit Schellen (I. 1) verzierte, von Narren (2) getragene bunte Kappe; *-posse, die veraltend Narren­ streich: laß doch die Narren(s)possen!; -streich, der unsinniger, dummer Streich: das war ein richtiger N. Narretei, die; -, -en veraltend 1. närrischer Spaß, Possen: Narreteien treiben — 2* törichte Handlung: er erzählte von den Narreteien seines Freundes Narrheit, die; -, -e n 1. fo. PI ./ Torheit, Dummheit: etw. aus reiner N. tun — 2 . fvorw. Pl.j törichte Handlung: das war eine große N. närrisch /Adj.f 1.1. wie ein Narr (1), töricht: er ist ein närrischer Kauz; sich n. benehmen, verhalten 1.2 . unsinnig (1): närrisches Zeug reden; ein när­ rischer Einfall 1.3 . u m g . femot.f überaus, über­ mäßig: sich n. freuen — 2 . karnevalistisch: das närrische Treiben in der Faschingszeit; die närri­ sche Zeit (Fastnachtszeit) Narzisse, die; -, -n im Frühjahr blühende Pflanze m it einer Zwiebel, schmalen, langen Blättern und weißen od. gelben Blüten: die stark duftenden w ei­ ßen Narzissen nasal /Adj./ 1. durch die Nase gesprochen, näselnd: er hat eine leicht nasale Aussprache — 2 . Phonet. ein nasaler Laut (Nasal) Nasal, der; -s, -e Phonet. Laut, bei dessen Aus­ sprache ein Teil der Luft durch die Nase nach außen strömt: ,m ‘ und ,n ‘ sind Nasale naschen /sw. Vb.; hat/ 1. etw., bes. Süßigkeiten, meist Stück für Stück genießerisch verzehren: er nascht gern Konfekt — 2 . heimlich von etw. kleine Mengen nehmen und essen: die Kinder naschten von der Torte Näscherei, die; -, -e n fvorw. Pl.f : von Näschereien (leckeren Süßigkeiten) koste n naschhaft /A dj. ; nicht adv./ gernnaschend,genäschig: eine naschhafte Katze; das Kind ist etwas n. Nasch| -katze, die umg. scherzh. naschhafte Person: du bist doch eine richtige kleine N .!; -werk, das fo. PL/ Näscherei Nase, die; -, - n 1. (beim Menschen aus der Gesichts­ m itte hervortretendes, charakteristisch geformtes)
Geruchsorgan, durch das die Menschen und höheren Wirbeltiere hauptsächlich atm en: eine lange, große, kleine, gebogene, spitze N.; die N. ist rot vor Kälte; seine N. blutet; jmdm. läuft die N. (jmd. hat einen Schnupfen) ; sich die N. putzen, pudern, reiben; die N. kraus ziehen; den Finger an die N. legen; die N. aus dem Fenster stecken (aus dem Fenster blicken); um g . eine gute, feine N. (einen guten, feinen Geruchssinn) haben; eine N. (Spür­ sinn) für etw. haben; scherzh. pro N. (pro Per­ son) — 2« das Schiff fuhr mit der N. (mit dem Bug) in die Brandung — 3 . dicke Spur eines herabge­ laufenen Tropfens Farbe, Lack + die N. rümpfen (sich über jmd n., etw. erhaben fühlen, verächtlich auf jmd n. , etw. herabblicken); umg. die N. hoch tragen (eingebildet sein); die N. vorn haben (bes. bei einem Wettkampf der erste sein); die, seine N. in ein Buch stecken (eifrig ler­ nen); sich mit, durch etw. eine goldene N. ver­ dienen (ohne große Anstrengung viel Geld verdienen); die, seine IST. in etw., alles stecken (sich um Dinge kümmern, die einen nichts angehen); alle N ase(n) lang (sehr oft); immer der N . nach (immer gerade­ aus); jmdm. ein lange N. zeigen (jmdn. auslachen, verhöhnen); jmdm. etw. an der N. ansehen (etw. aus jmds. Miene erraten können); jmdn. an der N. herumführen (jmdn. bewußt irreführen 1); faß dich an die eigene N. (kümmere dich um deine eigenen Fehler, Mängel) !; jmdm. etw. auf die N. binden (jmdm. etw., das er nicht zu wissen braucht, er­ zählen); auf die N. fallen, fliegen (hinfallen); auf der N. liegen (hingefallen sein; krank 1 sein); jmdm. auf der N. herumtanzen (jmds. Gutmütigkeit, Nach­ sicht mißbrauchen); jmdm. etw. aus der N . ziehen (jmdn. geschickt ausfragen); etw. sticht jmdm. in die N. (jmd. möchte etw. gerne besitzen);jmdn. m it der N. auf etw. stoßen (jmdn. deutlich auf etw. hinwei- sen); jmdm. jmdn. vor die N. setzen (jmdm. uner ­ wünschterweise jmd n . zu m Vorgesetzten geben); vor der N. unmittelbar vor jmdm.: jmdm. die Tür vor der N. zuschlagen; jmdm. ist der Bus vor der N. (kurz bevor er ihn erreichte) weggefahren; jmdm. etw. vor der N. wegschnappen (etw. kurz vor jmdm., der auch Interesse an etw. hat, nehmen, kaufen); jmdm. etw. unter die N. reiben (jmdm. etw. Un­ angenehmes deutlich zu verstehen geben); s a l o p p die N. (gestrichen) vo ll haben (jmds., einer Sache sehr überdrüssig sein); jmdm. paßt, gefällt jmds. N . nicht (jmd. kann jmdn. nicht leiden); — Mund und N. aufsperren; sich den / Wind um die N. wehen lassen; jmdm. die ^ Würmer aus der N. ziehen nasejlang + umg. alle, m ittel dt. aller"1n. sehr oft: alle n. krank sein; er ist alle n. auf Reisen näseln jsw. Vb.; hat/ durch die Nase, nasal spre­ chen: er näselt etwas; mit näselnder Stimme spre­ chen, singen; O der näselnde Klang der Klarinette Nasen/nasen zu Nase 1| -bem, das paariger, den obersten Teil des Nasenrückens bildender Knochen: er hat sich das N. gebrochen; -bluten, das; -s, fo. Pl.f Blutung aus der Nase:N. haben, bekommen; - Hügel, der eines der beiden seitlichen Teile der Nase: seine N. zitterten, zuckten; -höhle, die Innenraum der Nase; -lang s. naselang; -länge, die + jmdm. (um) eine N. voraus sein (einen kleinen Vorsprung vor jmd m . haben); -loch, das eine der beiden nach außen führenden Öffnungen in der Nase; -öl, das medizinisches Öl, das bes. bei Schnup­ fen in die Nase eingeträufelt wird; -rücken, der von der Nasenwurzel herab bis zur Nasenspitze ver­ laufender oberer Teil der Nase; -spitze, die unteres Ende der Nase: eine rote, weiße N .; die Brille war ihr auf die N. gerutscht; + umg. jmdm. et\^. an der N. ansehen (etw. sofort aus jmds. Gesichts­ ausdruckerratenkönnen); -stüber, der; -s, - 1 . leich­ ter Stoß, Schlag gegen die Nase: jmdm. einen N. geben, versetzen — 2. umg. er hat ihr einen tüchtigen N. versetzt (sie getadelt); -tropfen, die jPl.f vgl. -öl; -Wurzel, die Ansatz der Nase an der Stirn: eine tiefe Falte über der N. haben nase/Nase| -rümpfend fAdj.; vorw. adv./ Ablehnung, Verachtung zum Ausdruck bringend: n. ging er aus dem Zimmer; -w eis /A dj.f vorlaut: eine naseweise Äußerung; ein naseweises Kind; -w eis, der; -es, -e vorlautes Kind : sei nicht solch ein N .! nas/Nas| -führen, nasführte, hat genasführt jmdn. zum besten haben: er fühlte sich von ihr genas­ führt; -horn, das jPl. -hörner, selten -e/ großer, plumper Unpaarhufer mit dicker Haut, der auf dem Nasenbein ein od. zwei Hörner trägt, Rhinozeros naß, nasser (nässer), nässeste (nässeste) mit Flüssigkeit bedeckt od. durchtränkt: ein nasser Schwamm; nasse Tücher, Kleider; nasse Hände, Füße haben; die Straße ist vom Regen noch ganz n.; er ist vom Regen bis auf die Haut n. geworden; nasse Augen (Tränen in den Augen) haben; nasses (regnerisches) W etter Naß, das; -/Nasses, fo. PL; mit bestimmten Adj.f geh .: ein erfrischendes, köstliches N . (erfrischen­ des, köstliches Getränk); ins kühle N. (kühle Wasser) springen Nassauer, der; -s, - umg. jmd., der sich häufig von anderen etw. erbettelt, der auf Kosten anderer lebt: er ist ein richtiger, alter N .; dazu nassauern fsw. Vb.; hat/ Nasse, die; fo. Pl.f Feuchtigkeit: die N. des Holzes; N. und Kälte drangen in die Räume nässen (er näßt), näßte, hat genäßt 1. geh. der Tau näßt (befeuchtet) das Gras — 2 . Feuchtigkeit ab­ sondern: eine nässende Wunde naß/Naß| -kalt fAdj.; nicht adv.f: naßkaltes (zu­ gleich regnerisches und kaltes) W etter; ein naßkalter Herbsttag; -rasur, die Rasur mit Wasser, Seife und Rasierklinge; -Wäsche, die fo. Pl.f in der Wäscherei n ur gewaschene, noch nicht getrocknete Wäsche Nation, die; -, -en 1 .1 . fo. Pl.f Struktur und Ent­ wicklungsform der Gesellschaft, die vor allem als Gemeinsamkeit des wirtschaftlichen Lebens, des Territoriums, der Sprache und Kultur in Erschei­ nung tritt und deren Wesen durch ihre Klassen­ beziehungen bestimmt ist: die N. bildet sich zu Ende des Feudalismus heraus; die bürgerliche N. be­ ruht auf kapitalistischen Produktionsverhältnissen; das gesellschaftliche Eigentum an den Produktions­ mitteln als Basis der sozialistischen N. 1 .2, je­ weilige Gesamtheit unter der Form 1.1 lebender (und einen Staat bildender) Menschen: die (sozialistische) deutsche N. (in) der DDR; die französische, pol­ nische, bulgarische N .; sozialistische, bürgerliche Nationen; der Kampf unterdrückter Nationen um Unabhängigkeit; die Organisation der Ver­ einten Nationen fAbk. UNO/, die Vereinten Na­ tionen fAbk. UN/ (nach dem 2. Weltkrieg gegrün- naselang — Nation 813
814 national — naturalistisch dete Organisation souveräner Staaten zur Aufrecht- erhaltung des Friedens und der internationalen Sicherheit) national /Adj./ eine Nation betreffend, ihr eigen­ tümlich, ihr zugehörig: die nationale Souveränität, Unabhängigkeit; das Recht auf nationale Selbst­ bestimmung; die nationale Befreiungsbewegung; gegen nationale Unterdrückung kämpfen; eine nationale Minderheit (zahlenmäßig kleinere Be­ völkerungsgruppe in einem Staat, die sich von der Mehrheit der Bevölkerung dieses Staates durch A b ­ stammung, Sprache und Kultur unterscheidet) ; das nationale (Kultur)erbe; fin der DDBj die Nationale / Volksarmee /Abk. NVA/; die Nationale / Front des demokratischen Deutschland(s) fAbk, NF/ national/National| -bewußt fAdj.; zu -bewußtsein/; - bewußtsein, das Beumßtsein von den Existenz­ bedingungen, der geschichtlichen E ntw icklung der eigenen Nation als Bestandteil des gesellschaftlichen Bewußtseins: das proletarische N.; der Klassen­ charakter des Nationalbewußtseins; -einkommen, das P o l. Ök. derjenige Teil des jährlichen gesell­ schaftlichen Gesamtproduktes eines Staates, der der Gesellschaft nach Ersatz der im Produktionsprozeß verbrauchten Produktionsmittel verbleibt; -färben, die jPl.j die nationale Identität eines Staates kenn­ zeichnende Farben, w ie sie bes. in den Hoheitszeichen geführt werden; -feiertag, der Feiertag einer Nation am Datum eines nationalen Ereignisses von histori­ scher Bedeutung: der N. der DDR ist der 7. Okto­ ber; -hymne, die die nationale Identität eines Staa­ tes kennzeichnende Hymne, die bei feierlichen A n ­ lässen gespielt, gesungen w ird nationalisieren fsw. Vb.; hat/ 1. fDDB v er a lten d/ etw. verstaatlichen: die Eisenbahn n. — 2. jmdn. einbürgern, jmd m . die Staatsangehörigkeit verleihen Nationalismus, der; fo. Pl.f der Verabsolutierung der nationalen Interessen der Bourgeoisie und der Verwischung der Klassengegensätze dienende reak­ tionäre bürgerl. Ideologie und Politik, die sich bes. in der Überbewertung der eignen Nation und der Mißachtung anderer Nationen ausdrückt; dazu nationalistisch fAdj.f: nationalistische Politik trei­ ben Nationalität, die; - e n l . Zugehörigkeit einer Person zu einer Nation — 2 . Nation, nationale Minderheit, die mit anderen Nationen, nationalen Minderheiten in einem Staatsgefüge vereinigt ist Nationalitäten!Staat, der Staat, der verschiedene Nationalitäten (2), nationale Gruppen umfaßt National/national| -kultur, die Kultur (1) einer N a­ tion (1.2): die bulgarische, französischeN.;eine sozia­ listische N .; Schätze der N .; -literatur, die vgl. -kul­ tur; -mannschaft, die Sport Mannschaft aus aus- gewählten Sportlern, die ihren Staat, ihre Nation bei internationalen Wettkämpfen vertritt; -preis, der hohe staatliche Auszeichnung der DDE , die für her­ vorragende technische, wissenschaftliche u nd kü n st­ lerische Leistungen verliehen w ird : einen Künstler, Wissenschaftler mit dem N. auszeichnen; einem Kollektiv den N. verleihen; -preistrager, der; - Sozialismus, der /demagogische Bez.f s. Nazismus; dazu -Sozialist, der; s. Nazi u. -s ozialistisch jAdj.f s. nazistisch; -Spieler, der Spieler der N atio ­ nalmannschaft; -spräche, die Gesamtheit der E xi­ stenzformen der Sprache in der Phase der Hera us­ bildung und Existenz einer Nation; -Staat, der 1. Staat, der im wesentlichen eine N ation umfaßt: die Nationalstaaten Europas — 2 . Staat, der im Prozeß der nationalen, bes. der antikolonialen Befreiungsbe­ wegung entstanden ist (und um nationale Selbstän­ digkeit und Unabhängigkeit kämpft): die jungen afrikanischen Nationalstaaten Natrium, das; -s, /o. Pl.f weiches metallisches Ele­ ment, das in der Natur nur in Verbindungen vor­ kommt und beim Erhitzen m it gelber Flamme ver­ brennt Natron, das; -s, \o. Pl.f doppeltkohlensaures N a ­ trium, das in Form weißen Pulvers gegen Sod­ brennen und als Bestandteil von Back- und Brause­ pulver verwendet wird Natter, d ie; -n in zahlreichen Arten vorkommende, meist ungiftige Schlange mit deutlich vom Hals ab- gesetztem K o pf: eine N. schlängelt sich durch das Gras Natur, die; -en 1.1, /o. Pl.f (die Gesamtheit aller) Dinge und Erscheinungen, Gesetzmäßigkeiten und Wirkungen im Unterschied zur menschlichen Gesell­ schaft und zu dem, was durch den Menschen ge­ schaffen wurde: die belebte, unbelebte, organische, anorganische N.; die Gesetze der N. ; N. und Ge­ sellschaft; der Mensch als Teil der N .; der Mensch erforscht, gestaltet, verändert die N .; die Wunder der N.; von N. (aus) dunkle Haare haben; nach der N. (nach einem realen Vorbild, nach der Wirklich­ keit) zeichnen 1.2 . fo. PL/ 1.1 als Gesamtheit von Formen, Gebilden der Pflanzen- und Tierwelt, bes. in der freien, von Bauten des Menschen nicht od. nur geringfügig beeinträchtigten Landschaft: die blü­ hende, lebendige, erwachende N .; ein Stück u n­ berührter N .; die N. der Bergwelt, des Meeres; die N. genießen, beobachten; in die N. hinauswandern; in der freien N. (im Freien) übernachten 1.3 . jvorw. Sg.j durch 1.1 bewirkte physische Anlage der Men­ schen: die menschliche N.; wenn alle Kunst der Ärzte versagt, muß die N. sieh selbst helfen; das ist gegen, wider die N .; er hat eine gesunde, kräfti­ ge, eiserne, labile N. (Konstitution I) — 2.1. fo. PL/ Wesensart, Charakter, Temperament: er h at eine leicht erregbare, eine ausgeglichene N .; von N. aus ist er ängstlich, jähzornig, gutmütig; er kann seine N. nicht verleugnen; etw. geht, ist jmdm. wider die N. (widerstrebt jmd m . sehr); etw. wird jmdm. zur zweiten N. (wird jmdm. selbstverständ­ lich, zur festen Gewohnheit) 2.2 . /in Verbindung mit bestimmten Adj.f er, sie ist eine friedliche, schöp­ ferische N . (ein friedlicher, schöpferischer M en sch); problematische Naturen — 3 . /o. PL/ Art, Eigenart, Wiesen einer Sache: Fragen grundsätzlicher, a ll­ gemeiner N.; die Verletzung ist nur leichter N .; es liegt in der N. der Sache, Dinge, daß ... natura s. in natura Naturalien, die /PL/ [..ion] landwirtschaftliche Produkte, die an Stelle von Geld als Vergütung von Arbeitsleistungen dienen: in, m it N. bezahlen naturalisieren /sw. Vb.; hat/: jmdn. n . (einem aus­ ländischen Staatsbürger od. Staatenlosen die Staats­ bürgerschaft verleihen) Naturaljsmus, der; -, fo. Pl.f Kunstrichtung in der zweiten Hälfte des 19. Jhs., d ie eine naturgetreue Ab­ bildung der Wirklichkeit erstrebte, trotz sozialkriti­ scher Ansätze aber noch nicht zur Darstellung all­ gemeiner gesellschaftlicher Zusammenhänge vo r­ drang; dazu naturalistisch fAdj./i naturalistische
naturblond — Nazismus 815 Literatur, Malerei, Musik; ein naturalistischer Dichter natur/Natmi -blond /Adj./ von Natur aus blond; -bursche, der umg.: er ist ein N. (ein unkompli­ zierter, naturverbundener und entsprechend lebender, kräftiger, gesunder und widerstandsfähiger jung et Mann); -denkmal, das einzelnes, vor Vernichtung öd. Beschädigung unter Schutz gestelltes Gebilde der Natur: einen Felsen, Findling, Wasserfall, alte Eichen zum N. erklären Naturell, das; -s, -e 1. Charakter, Gemütsart: jmd. hat, besitzt ein fröhliches, heiteres, ruhiges N .; etw. liegt in jmds. N . — 2. Konstitution (I): er hat ein gesundes, stabiles N. Natur/natur[ -ereignis, das (außergewöhnliches) Er ­ eignis in der N atur (1.1): Erdbeben, Vulkanausbrü­ che sind Naturereignisse; -erseheinung, die vgl. -er ­ eignis; -färben fA dj.; nicht adv.f in der natürlichen Farbe belassen, nicht gefärbt: naturfarbenes Leinen; eine naturfarbene Seide; -faser, die natürliche, nicht synthetisch hergestellte Faser: das Gewebe b e ­ steht aus einer Mischung von Kunst- und Natur­ fasern; -forscher, der jmd., der im Bereich der N a tu r (1.1) wissenschaftliche Forschungen betreibt: er ist ein eifriger, begeisterter N .; - freund, der jmd., der die Natur (1.2) lieht: die Naturfreunde wanderten an jedem Wochenende hinaus in die wald- und seenreiche Umgebung der Stadt; -gegeben fAdj.; nicht adv.f von der Natur (1.1) aus gegeben: etw. nicht als n. ansehen, betrachten; - gemäß fAdj.f 1. der Natur (1.1) entsprechend: eine naturgemäße Lebensweise; n. leben — 2 , dem Wesen, der N atur einer Sache entspringend, folge­ richtig: die Jugend genießen zu wollen, ist die naturgemäßeste Sache der W elt; -geschehen, das das von der N atur (1.1) ausgehende Geschehen: das N. beobachten, registrieren; -gesetz, das in der Natur (1.1) wirkendes objektives Gesetz: die Natur­ gesetze erforschen; -getreu fAdj.f die N atur (1.1), Wirklichkeit adäquat wiedergebend: die natur­ getreue Darstellung der Ereignisse; etw. n. zeich­ nen, malen; -gewalt, die fvorw. Pl.f das elementare Wirken der N atur (1.1) in ihren Erscheinungen: gegen die Naturgewalten ankämpfen; -kata- strophe, die durch Naturgewalten hervorgerufene Katastrophe: die Opfer einer N .; weite Gebiete wurden von einer schweren N. heimgesucht; - kraft, die fvorw. Pl.f der Natur (1.1) innewohnende Kraft natürlich fAdj.f 1. von N atur (1.1) aus gegeben, nicht vom Menschen geschaffen, nicht künstlich: natürliche Blumen; jmds. natürliche Anlagen; ein Fluß, Gebirge als natürliche Grenze eines Landes; natürliches Licht (Tageslicht) — 2 .1 . der Natu r (1.1), der Wirklichkeit entsprechend: sein Paßbild ist sehr n. ausgefallen; eine Wiedergabe in natürlicher Größe 2 .2 . den biologischen Gegeben­ heiten und Bedürfnissen des Menschen entsprechend: ein natürliches Bedürfnis verspüren, befriedigen; eines natürlichen (nicht gewaltsamen) Todes sterben 2.3 . aus dem Wesen einer Sache hervorgehend, folge­ richtig: eine ganz natürliche Sache; die Dinge ihren natürlichen Gang gehen lassen; es ist nur n., daß sie so reagierte 2 .4 . den Naturgesetzen entsprechend : der natürliche Verlauf eines Prozesses; es schien, als könnte es nicht mit natürlichen Dingen zu­ gegangen sein — 3 . angeboren: n. gewelltes Haar; sie besaß einen natürlichen Charme — 4 . sich in seinem Verhalten und Auftreten ungezwungen, auf­ geschlossen und offen, ohne Scheu und Zurü ck ­ haltung, seinem Wesen, den normalen Erwartungen gemäß gebend: er ist ein sehr natürlicher Mensch; sie benimmt sich, spricht recht n. — 5 . /nur attr.f M ath, die natürlichen (positiven ganzen) Zahlen — 6. /nur attr.f Jur. eine natürliche Person (Mensch als Rechtsträger) — 7. fadv.f 7.1. du hast n. (selbstverständlich) recht 7.2 . er kam n. (erwar­ tungsgemäß) wieder zu spät; es tu t n. (zwar) erst einmal ein bißchen weh, aber...; „kommst du m it?“ „ N atürlich“ (selbstverständlich) Natürlichkeit, die; -, fo. PI.; zu natürlich 2 u. 4/; zu 2.1: die N. der bildnerischen Darstellung; zu 4: das Kind ist von einer anmutigen N.; sich seine angeborene N. bewahren Natur/natur| -produkt, das durch Ausnutzung natürlicher Prozesse, bes. des Wachstums hervor- gebrachtes (landwirtschaftliches) Erzeugnis: Milch, Eier, Butter, Margarine sind Naturprodukte; - r ein fAdj.; nicht adv.f als reines Naturprodukt, ohne andersartigen Zusatz: ein naturreiner W ein; - Schauspiel, das sehenswertes Naturereignis; -Schil­ derung, die: in diesem Roman nehmen die Natur­ schilderungen einen breiten Raum ein; -Schönheit, die fvorw. Pl.f: die Naturschönheiten (die auf natürliche Weise entstandenen schönen landschaft­ lichen Objekte, Bereiche) ein es La ndes erwandern, bewundern, beschreiben; -schütz, der Gesamtheit der staatlich festgelegten und überwachten M a ß ­ nahmen zum Schutz und zur Erhaltung von Eigen­ art und Schönheit der (heimatlichen) Natur: diese Eichen stehen, dieser Landschaftspark steht unter N.; - Schutzgebiet, das Gebiet, das unter N atu r­ schutz steht; -Seide, die aus dem Kokon d,er Seiden­ raupe gewonnene Seide; -s tein, der jo. Pl.f aus natürlichen Vorkommen, bes. Steinbrüchen, gewon­ nener (bearbeiteter) Stein: einen Haussockel in N. ausführen; ein Grabmal aus N .; -trüb fAdj.f fachspr. von Natur (1.1) aus trüb (2.1): natur­ trüber Most, Saft; -verbunden fAdj.f sich mit der Natur (1.2) verbunden fühlend: ein naturverbunde­ ner Mensch; er ist sehr n.; -Volk, das in der Form der Urgesellschaft lebendes Volk; -Wissenschaft, die Wissenschaft, die die organische und anorganische Na tu r (1.1) sowie die Bezogenheit des Menschen zu ihr zum Gegenstand hat: N . studieren; dazu - wissenschaftlich fAdj.f: eine naturwissenschaft­ liche Forschungsrichtung; auf naturwissenschaft­ lichem Gebiet arbeiten Nautik, die; fo. Pl.f Wissenschaft von der Schiff­ fahrt, bes. von der seemännischen Führung von Schiffen; dazu nautisch fAdj.f die Nautik be­ treffend : nautische Instrum ente Navigation, die; -, fo. Pl.f [..v . .] Standort- und Kursberechnung und, Kursbestimmung von Schif­ fen, Flugzeugen, Raketen Navigator, der; -s, Navigatoren [ .. v . .] Angehöriger einer Flugzeugbesatzung, der für die Navigation ver­ antwortlich ist Nazi, der; -s, -s/- ffür demagogisches National­ sozialist/ Anhänger, Vertreter des Nazism us, M it­ glied der Nazipartei Nazi| -herrschaft, die fo. Pl.f; -partei, die fo. Pl.f: er war Mitglied der N . Nazjsmus, der; fo. PL; für demagogisches Natio­
nalsozialismus/ der deutsche Faschismus, der im Klasseninteresse und mit Hilfe der Monopol- bourgeoisie d as von 1 9 33 —1915 bestehende Regime in Deutschland errichtete und den 2. Weltkrieg ent­ fachte; dazu nazistisch jA d j.; für demagogisches nationalsozialistisch/: der nazistische Terror Nebel, der; -s, - 1 . Sicht und Helligkeit (stark) be­ einträchtigende, relativ dichte Ansammlung, Menge sehr kleiner, in der Luft über dem Erdboden schweben­ der Wassertröpfchen: ein dichter, nasser, kalter N .; künstlicher N.; der N. steigt, fällt; der N. hängt tief, verzieht sich; bei dichtem N. kollidierten zwei Schiffe; die Sonnenstrahlen drangen durch den N.; erirrte imN. umher — 2,Astron. 2.1. wie i erscheinende Anhäufung fein verteilter M aterie in einer Gala xis: die N. des Milchstraßensystems 2.2 . wie 1 erscheinendes Sternsystem, das im Fern­ rohr nicht in einzelne Sterne aufgelöst werden kann + bei/ NachtundN. Nebel| -bank, die jPl. - bänke/ größere zusammen­ hängende M a ss e von Nebel, die horizontal über einem Gebiet lagert; -bildung, die; -decke, die wie eine Decke über einem Gebiet ausgebreiteter Nebel: die Sonne durchdrang die N . nebelhaft fAdj.f ungenau, verschwommen: er hatte nur noch nebelhafte Erinnerungen an den Unfall; nebelhafte Vorstellungen vo n etw. haben; die Reise liegt noch in nebelhafter (sehr weiter) Ferne Nebel|horn, das fPl. -hörner/ Seem annsspr. Ge­ r ä t (auf Schiffen), m it dem bei neblig-trübem Wetter dumpf und weithin tönende Signale gegeben werden nebelig jA dj.; nicht adv./ mit Nebel (1): nebeliges Wetter; ein nebeliger Herbst Nebel| -Scheinwerfer, der nach unten breit aus­ strahlender, die Fahrbahn gut ausleuchtender Schein­ werfer an Kraftfahrzeugen, der bei Nebel eingeschal­ tet wird; -Schleier, der feiner, durchscheinender Nebel: in den Tälern hingen N.; -Schwaden, der jvorw. PI ./: N. zogen dicht über dem Erdboden; - wand, die wie eine Wand wirkender Bereich mit dichtem Nebel: eine dichte, graue N. hing über dem Meer neben IPräp. mit Dat. u. Akk.f 1. /räuml./ 1 .1 . fmit D a t.; gibt die Lage an/ in unmittelbarer Nähe, an der Seite von: er wohnt n. dem Museum; die Bibliothek befindet sich n. der Universität 1.2 . /m it Akk.; gibt die Richtung an/ in unmittelbare Nähe, auf die Seite von: er stellte sich n. mich — 2. fmit Dat./ Xaußer (1.2): n. seiner beruflichen Arbeit widmet er sich vorrangig dem Sport — 3. /mit Dat./ verglichen mit: er konnte n. ihr nicht bestehen Neben/neben| -absicht, die bei einer Handlung neben der eigentlichen Absicht oft heimlich verfolgte Absicht: jmds. Nebenabsichten erkennen, hinter­ treiben; -an /Adv./: das Haus n. (das seitlich an­ grenzende Haus); n. (im Haus, in der Wohnung, im Zimmer, das angrenzt) wohnt ein Freund, hörte man Geräusche; (ins Zimmer) nach n. gehen; - a n s chluß, der zweiter Fernsprechanschluß mit der gleichen Nummer; -bei /Adv./ 1. beiläufig (1): er hat das nur n. gesagt, bemerkt, erwähnt — 2. neben der eigentlichen Tätigkeit, außerdem: er arbeitete n. an seiner Doktorarbeit; etw. n . ver­ dienen; -beruflich /A dj./: eine nebenberufliche (neben der eigentlichen beruflichen Tätigk eit be­ triebene) Tätigkeit ausüben; das macht er n.; 816 nazistisch — Nebenprodukt - b eschäftigung , die Beschäftigung neben der eigent­ lichen Tätigkeit; -buhler, der; -s, - 1 . M ann, der mit einem anderen Mann um eine Frau, ein Mäd­ chen rivalisiert: er versuchte, seinen eifersüchtigen N. abzuhängen — 2. Gegner im Kampf um den Vorrang in einer Po sition: ein gefährlicher N.; - einander /A d v ./1 . einer, eines neben dem anderen: sie stellten sich n. auf — 2 . zugleich mit (einem) anderen: friedlich n. leben; das Nebeneinander von Altem und Neuem nebeneinander- /in verbalen Zusammensetzungen/ 1. eines neben das andere, einen neben den ande­ ren, z. B . : nebeneinanderlegen, nebeneinanderstel­ len — 2 . eines neben dem anderen, z. B .: nebenein­ anderstehen nebeneinander!her /Adv./: das Ehepaar lebte schon lange n. (die Ehepartner hatten schon lange keine innere Beziehung mehr zueinander, gingen ihre eigenen Wege) Neben| -eingang, der außer dem Haupteingang existierender, meist kleinerer Eingang: einen N. in einem Gebäude benutzen; -einnahm e, die /vorw. PI./ bes. aus einer Nebenbeschäftigung sich er­ gebende zusätzliche Einnahme; -erscheinu ng , die die sich bei einem bestimmten Prozeß zusätzlich (und unerwartet) einstellende Erscheinung: ein e störende N.; die Nebenerscheinungen einer Krankheit be­ kämpfen; -fach, das Fach, das beim Studium dem Hauptfach gegenüber einen untergeordneten Rang hat: Geschichte, Anglistik im N. studieren; -fluß, der Fluß, der in einen anderen Fluß, einen Strom mündet: ein N. der Elbe; -gebäude, das 1. dem Hauptgebäude eines Gebäudekomplexes in F u nk ­ tion, Größe, Lage beigeordnetes Gebäude — 2 . vgl. -haus; -gedanke, der vgl. Nebenabsicht: Neben­ gedanken bei einer Sache haben; -geräusch, das (unerwünschtes, störendes) Geräusch, das zusätzlich bei akustischen Wahrnehmungen auftritt: störende Nebengeräusche bei Tonbandaufnahmen; Neben­ geräusche beim Abhören der Herztöne feststellen; - gleis, das Gleis, das von der Hauptstrecke abzweigt: einen Zug auf einem N. abstellen, bereitstellen; - haus, das Haus, das sich neben jmds. Haus be­ findet: er wohnt im N.; -hgr /Adv./ 1. beiläufig (1): etw. n. erwähnen — 2, außerdem, zusätzlich: n. erledigte er noch eine Menge anderer Aufträge nebenher- /in verbalen Zusammensetzungen/ neben einer Sache, jmdm. her, z. B . : nebenherfahren, nebenhergehen neben/Neben| -hm /A d v ./ beiläufig (1), leichthin: etw. n . zu jmdm. bemerken, sagen; -kläger, der Jur . Prozeßpartei, die in einigen bürgert. Rechts­ ordnungen neben dem Staatsanwalt im Strafver­ fahren eigene Ansprüche geltend machen kann: jmd. tritt als N. auf; -kosten, die /PI./ zusätzliche Kosten: beim Bau seines Hauses entstanden ihm viele N .; - l inie, die Seitenlinie: er entstammt einer N. des Hauses N ; -m ann , der /PI. -männer; oft mit Poss.- pron./ jmd., der sich aus der Sicht eines anderen innerhalb einer Gruppe (unmittelbar) neben ihm befindet: mein, sein N. war Kurt B; -niere, die Med. der Niere aufliegende, paarige Drüse, deren Mark und deren Rinde verschiedene Hormone, u. a. das Adrenalin bilden; -ordnen /Vb./ G ram m , etw. beiordnen (2): zwei nebengeordnete H auptsätze; eine nebenordnende Konjunktion; -produkt, das etw., das bei einem (Produktions)prozeß neben dem
Nebenraum — nehmen 817 eigentlichen, erwünschten Produkt als Produkt an- fällt; -raum, der Nebenzimmer: sich ein Versuchs­ labor in einem kleinen N. einrichten; -rolle, die kleine, untergeordnete Rolle (5.2) in einem Stück: die Schauspielerin gab ihr Debüt in einer kleinen N . ; -Sache, die Angelegenheit von geringer(er) W ich­ tigkeit, Bedeutung: das ist NT.; halte dich nicht mit Nebensachen auf!; dazu -sächlich /Adj.f: eine ne­ bensächliche A ngelegenheit zu wichtig nehmen; das ist n.; -Satz, der Gramm. Gliedsatz; -sinn, der /o. PL/: über den N. (über den neben dem eigent­ lichen Sinn versteckten Sinn) seiner Aussagen nach­ grübeln; -stehend fA dj.; nur attr.j neben dem Text am Rand befindlich: nebenstehende Ergänzungen berücksichtigen; -Straße, die von einer H aupt­ straße abzweigende untergeordnete Straße: eine winklige, stille N .; - strecke, die Eisenbahnlinie, die von der Hauptstrecke abzweigt: eine N. be­ fahren; -tisch , der Tisch neben einem bestimmten, vom Sprecher ins Auge gefaßten Tisch: sie en t­ deckten Bekannte am N.; - verdienst, der vgl. Nebeneinnahme; -winkel, der M ath. Winkel, der einen anderen zu 180 Grad ergänzt; -Wirkung, die zusätzliche, nicht beabsichtigte, nicht erwünschte Wirkung: das Medikament hat eine schädliche N .; - zimmer, das nebenan liegendes Zimmer: sie gingen zum Abendessen ins N . neblig fAdj. ; nicht adv.f s. nebelig nebst jPräp. mit Hat.; vorw. o. Art.; weist auf das Dazugehörigei v e r a l t e n d zugleich mit, Hinschließ- lieh: Herrn X n. Ang ehörigen eirfladen; ein Darlehen n. Zinsen zurückzahlen nebulös, nebulös fAdj./ 1 .1 . nicht zu durchschauen: eine nebulöse Angelegenheit 1.2 . etw. n . (nicht präzise) umschreiben Necessaire, das; -s, -s [nesoseir, nesessir] Behälter für Gegenstände der Körperpflege, Kosm etik: ein N. für die Reise kaufen necken fsw. Vb.; hat/ jmdn., sich gegenseitig, ein­ ander aus Spaß' mit harmlosen, nicht böse gemeinten, scherzhaften Äußerungen, Handlungen reizen: er neckte sie gern; jmdn. zum Spaß n.; sie neckten sich, einander fortwährend Neckerei, die; - e n (fortwährendes) Necken, harm­ loser Scherz: harmlose, lästige Neckereien neckisch /Adj.f: ein neckischer (drolliger, lustiger, z u Neckereien aufgelegter) Jung e; jmdn. n . (schel­ misch, anmutig, kokett) anlachen Neffe, der; -n, -n Sohn von jmds. Bruder, Schwester, Schwager, Schwägerin Negation, die; -, -en 1.1. Logik die logische N. (logische Operation, durch die aus einer Aussage m it einem bestimmten Wahrheitswert eine Aussage m it entgegengesetztem Wahrheitswert gebildet w ird); die N. eines Urteils 1.2 . die dialektische N . (Ver­ neinung und Überwindung des Alten, Überlebten in der Weise, daß zugleich die positiven Werte der bis­ herigen Entwicklung erhalten und weiterentwickelt werden) l.B . Ablehnung, das Verwerfen: die N. eines Ordnungsprinzips — 2. Gramm. 2.1. fo. Pl.f Verneinung eines Satzinhaltes 2.2 . Wort mit der Funktion von 2.1, verneinendes Wort: die Negatio­ nen ,nie4, ,niemals4, ,nicht4 negativ, auch negativ, negativ /Adj.f 1.1 . Ver­ neinung, Ablehnung ausdrückend, enthaltend: eine negative Antwort, Nachricht; ein negativer B e­ scheid; eine negative Haltung, Einstellung gegen­ über jmdm., einer Sache einnehmen; sich n. zu einer Sache, über jmdn. äußern 1.2 . das Nach­ teilig e, Abzulehnende bezeichnend: die neg ativ e Seite einer Sache; nur das N eg ative sehen 1.8 . so geartet, daß es jmdm., einer Sache Nachteil bringt, jmdn., etw. beeinträchtigt: jmdn., etw. n . beeinflus­ sen — 2. Med. ein negativer (den Verdacht auf Krankheit nicht bestätigender) Befund — 8 . ein nega­ tives Bild (entwickeltes Foto, auf dem Helles dunkel und Dunkles hell ist und statt der natürlichen Farben die Komplementärfarben zu sehen sind) — 4 . /nichtadv.f Math, eine negative Zahl {Zahl, die kleiner als Null ist) — 5. Phys. der negative Pol (Elektrode mit Überschuß an Elektronen) Negativ, auch Negativ, Negativ, das; -s, -e [..vo] negatives (3) Foto Neger, der; -s, - / oft diskriminierend empfundene, diskriminierend gebrauchte B ez.f Angehöriger der Menschenrasse m it dunkler Hautfarbe und meist krausem Haar: der Kampf der N. in den USA um ihre Gleichberechtigung; umg. scherzh. wie ein N. (braungebrannt) aus dem Urlaub zurück - kehren negieren fsw. Vb.; h a t/1.1. man kann doch diesen Tatbestand nicht einfach n. (nicht einfach nicht zur Kenntnis nehmen wollen) 1.2 . etw. ablehnen, verwerfen: jmds. Ansichten n.; eine negierende Haltung einnehmen Neglige, das; -s, -s [negÜ3e:] leichter Morgenrock: im N. erscheinen negroid /Adj.f [..o |i:t] äußere Merkmale der dunkelhäutigen Menschenrasse aufweisend: er wirkt ausgesprochen n .; negroide Merkmale; ein negroides Gesicht nehmen (er nimmt), nahm, hat genommen 1.1. etw., jmdn. (in einer bestimmten Absicht) mit der Hand, den Händen ergreifen, erfassen: einen H am ­ mer, ein Lineal, Buch n. (und wieder weglegen); er nahm den Mantel und ging; er nahm die dar­ gebotene Hand; sie nahm den Säugling und legte ihn ins Bett; etw. in die Hand nehmen; jmdn. bei der Hand n. 1 .2 . etw., jmdn. durch 1.1 von irgend­ wo entfernen, z u sich heranholen: das Buch aus dem Schrank, das Bild von der Wand, das Kind auf den Arm, Schoß n .; jmdn. in seine Arme n. (v^marmen); er nahm (klemmte sich) seine Tasche unter den Arm; die Hände aus den H osentaschen n. (ziehen); O jmdn. zu sich n. (bei sich, in der Wohnung als Gast aufnehmen, beherbergen) 1.8 . (durch 1.1) etw. (Angebotenes) in seinen B esitz bringen: er nahm, was er erreichen konnte; er nahm noch ein Stück Kuchen; n. Sie eine Ziga­ rette?;, dieses Kleid werde ich nicht n. (kaufen); verhüll, der Dieb hatte den ganzen Schmuck genommen (gestohlen); Mil. eine Stellung, Festung n. (erobern, einnehmend; O /jeweils aus der Sicht des Mannes od. der Frau/ sich einen Mann, eine Frau n., jmdn. zur Frau, zum Mann n. (heiraten) 1.4 . etw. an sich n. etw. ergreifen, fassen, um es irgendwo zu verwahren: er hat die Unterlagen, den Schlüssel an sich genommen 1.5 . etw. zu etw. ver­ wenden: er nimmt gern weiche Bleistifte zum Schreiben, festes Garn zum Stopfen; K o chk . sie nimmt Butter zum Braten; veraltend, oft noch scherzh. man nehme... /Einleitung zu Koch­ rezepten/ 1.6 . etw. (zu sich) n.: du mußt noch etwas zu dir n. (noch etwas essen), bevor du gehst;
818 Nehrung — neidisch er nahm (trank) einen Schluck Wein; Tabletten, Tropfen, die Pille n. (einnehmen); sie hat Gift genommen (durch Gift Selbstmord verübt); wir n. das Frühstück (wir frühstücken) um sieben Uhr — 2. (sich) einen Rechtsanwalt n. (sich der Hilfe eines Rechtsanwaltes bedienen); eine Haushälterin n. (einstellen) — 8 .1 . etw. benutzen: den Bus, Wagen, ein Taxi n. 8 .2 . etw. n. von etw., worauf man einen Anspruch hat, Gebrauch machen: den Haushaltstag, Urlaub n .; sich frei n. (sich befristet von der Arbeit freisfellen lassen); du kannst dir Zeit n. (brauchst dich nicht zu beeilen); er nahm sich die Zeit (brachte die Zeit auf), uns zu besuchen 8.8 . etw. in Zahlung n. (etw. als Zahlung ver­ rechnen) — 4 . etw. verlangen (1.1): er hat zehn Mark für die Fahrt genommen — 5 .1 .1 . jmdm. jmdn. wegnehmen (2.1): der Tod h atte ihr den Gefährten genommen 5.1 .2 . jmdm. die Aussicht n. (verdecken); jmdm. die Freude, den Spaß n. (ver­ derben); einer kritischen Äußerung die Schärfe n. (sie mildern) 5.2 . jmdm. etw., etw. von jmdm. n. jmdn. von etw. befreien (3): jmdm. die Angst, Un­ gewißheit n.; eine Sorge von jmdm. n. — 6. einen Weg, eine Richtung n. (wählen, einschlagen); den kürzesten Weg zum Bahnhof n.; die Richtung durch den Wald n. — 7.1 . etw., jmdn. für etw., jmdn. ansehen, halten: etw. für ein gutes Omen, den guten Willen für die Tat n. 7.2. etw., jmdn., sich in bestimmter’ Weise auffassen: etw. (nicht so) ernst, tragisch n .; eine Sache v on der heiteren Seite n.; er nahm sich sehr wichtig (hielt sich für sehr wichtig); etw. persönlich n. (etw. als A ngriff gegen sich selbst auffassen); jmdn. nicht ernst n. (nicht für einen als ernsthaft zu betrachtenden M en­ schen halten); jmdn. nicht wörtlich n. (seine Worte nicht wörtlich auffassen); etw., es (sehr) genau n. (in jeder Hinsicht gewissenhaft, sorgfältig sein); es nicht so genau n. (zu großzügig sein); wenn du es so nimmst, können wir darüber reden; etw. n ., wie es ist (etw. hinnehmen, sich mit etw. dbfinden); jmdn. n., wie er ist (sich mit jmds. Art abfinden) 7.3 . er versteht, weiß seine Mitarbeiter zu n. (er versteht es, in angemessener Weise m it ihnen um ­ zugehen) — 8 . etw. auf sich n. etw. übernehmen (11.1.2): die Schuld, Verantwortung auf sich n .; er hat es auf sich genommen, den Plan auszu­ arbeiten — 9 . etw. bewältigen, überwinden: eine Hürde, ein Hindernis n.; zwei Treppenstufen auf einmal n.; der Wagen nahm die Steigung im dritten Gang — 10 . n. wir (vergegenwärtigen wir uns) folgende Situation, s o ...; n. Sie ein so wichtiges Ereignis wie ... — 11. etw., ein Lied, Orchesterstück auf Band n. (aufnehmen); einen Abdruck, Abguß vo n etw ., jmdm. n. (hersteilen) — 1 2. /in der Verbindung vonPräp. -\- Subst. -f- n,; drückt aus, daß jmd m ., einer Sache eine bestimmte Behandlung durch jmdn. zuteil wird/: jmdn., etw. in, unter seine Obhut n. (jmdn., etw. betreuen); ein Stück Land in Kultur n. (bearbeiten); Maschi­ nen in persönliche Pflege n. — 1 3 . jin Verbindung bes. mit Subst. zur Umschreibung eines Verbal- beg riffsf: Abschied n. (sich verabschieden 1.1); etw. nimmt seinen Anfang (fängt an); etw. zum An­ laß n. (sich durch etw. veranlaßt sehen), etw. Bestimmtes zu tun; an etw. Anteil n. (für etw. Interesse zeigen; für etw. Teilnahme, Mitgefühl zeigen); etw. in Augenschein n. (etw. genau be­ trachten); ein Bad n. (badhn 1.1); auf jmdn., etw. Einfluß n. (jmdn., etw. beeinflussen); etw. in E mp­ fang n. (etw. annehmen 1.1, 1.3); etw. nimmt kein Ende (hört nicht auf); etw. nimmt ein gutes, kein gutes, ein schlimmes, jähes Ende (etw. endet gut, schlimm, jäh); von etw. Kenntnis n., etw. zur Kenntnis n. (etw. als Information aufnehmen); (jmdm.) Maß n. (zum Schneidern jmds. Körper­ maße feststellen); Rache n. (sich rächen); auf jmdn., jmds. Eigenart, Lage Rücksicht n. (jmdn. rück­ sichtsvoll behandeln, jmds. Eigenart, Lage berück­ sichtigen) ; etw. in Gebrauch n. (etw. zu gebrauchen beginnen); jmdn. in Gewahrsam, H aft n. (jmdn. inhaftieren); sich in / acht n.; etw., jmdn. in / Anspruch n.; an etw. / Anstoß n.; etw. in / Besitz n.; etw. in / Betrieb nehmen; auf etw., jmdn. / Bezug n.; etw. in / Kommission n. + sich etw. nicht n. lassen (darauf bestehen, etw. Bestimmtes zu tun); jmd. ist hart im Nehmen (jmd. kann viel ertragen); — von etw. / Abstand n.; etw. auf die leichte / Achsel n.; jmdn. auf den / Arm n.; die / Beine in die Hand, unter den Arm, die Arme n.; sich an jmdm., etw. ein / Bei­ spiel n.; kein / Blatt vor den Mund n.; jmdn. unter seine / Fittiche n.; sich die / Freiheit n., etw. Bestimmtes zu tun; jmdn. (tüchtig) ins / Gebet n.; darauf kannst du / Gift n.; im / Grunde genommen; etw. in die / Hand n.; sich etw. zu / Herzen n.; den, seinen / Hut n. (müssen); jmdn. (fest) an die / Kandare n.; etw. auf seine Kappe n.; etw. in / Kauf n.; jmdn. aufs / Korn n.; etw. nimmt seinen /* Lauf; sich das / Leben n.; es von den Lebendigen n.; jmdn., etw. unter die / Lupe n.; jmdn. in die / Mache, / Mangel n.; den / Mund voll n.; etw. für bare / Münze n.; / Notiz von jmdm., etw. n.; für, gegen jmdn., etw. / Partei n.; / Platz n.; / Reißaus n.; jmdn. auf die / Schippe n.; jmdn. ins / Schlepptau n.; etw. auf die leichte / Schulter n.; jmdn. in / Schutz n.; etw., alles von der leichten / Seite n.; jmdn., etw. nicht für / voll n.; jmdm. den / Wind aus den Segeln n.; jmdn. beim / Wort n.; jmdm. das / Wort aus dem Mund n.; jmdn. in die / Zange n .; (seine) / Zuflucht zu etw. n. Nehrung, die; -, -en schmale Landzunge, die einem Haff vorgelagert ist und es vom offenen Meer trennt Neid, der; -(e)s, jo. Pl.f quälendes Gefühl der Hab­ sucht, Mißgunst, etw. nicht zu haben, was ein an­ derer hat, was ma n aber selbst gern haben möchte: er ist voller N. auf sie; der N. plagt, quält jmdn.; jmds. N . erregen, erwecken; sich vor N. ver­ zehren + vor N. blaß, gelb, grün werden (sehr neidisch sein, sich aus N eid sehr ärgern); das muß der N. ihm lassen (das muß man ihm zugestehen, muß m an anerkennen) neiden, neidete, hat geneidet geh. jmdm. etw. n. auf jmdn. wegen etw. neidisch sein, jmdm. etw. m iß­ gönnen: jmdm. seinen Erfolg, sein Glück n. Neider, der; -s, - fvorw. Pl.f jmd., der jmdm. etw. neidet neid/Neid| -erfüllt fAdj.j voller Neid : neiderfüllte Blicke; er sah ihr n. nach; -hammel, der umg. Schimpfw . neidischer Mensch: du bist mir ein schöner N . 1 neidisch fAdj.f neiderfüllt, mißgünstig: ein neidi-
neidlos — Kennwert 819 scher Kollege; neidische Blicke auf etw., nach jmdm. werfen; auf jmds. Erfolge n. sein neid|los /A dj./ ohne Neid: neidlose Bewunderung; n. jmds. Erfolge anerkennen Neige, die; -n letzter Rest (in einem Gefäß): ein Glas bis zur N. leeren; die Neigen standen in den Gläsern + etw. geht zur N .: der Vorrat geht zur N. (ist fast erschöpft); der Urla ub ging langsam zur N. (näherte sich seinem Ende) neigen fsw. Vb.; hat; / auch geneigt/ 1.1 . etw. in eine schräge Lage bringen: eine Kiste n .; den Kopf (zum Gruß) n., über ein Buch n., zur Seite ge­ neigt halten 1.2 . sich n. den Oberkörper nach vorn, zur Seite, auf jmdn., etw. zu bewegen: er neigte sich zu mir; die Mutter neigt sich über ihr Kind; er neigte (verbeugte) sich vor dem Ehrenmal; sich vor jmdm. tief n. 1.3. etw. neigt sich 1.3.1. das Schiff neigt sich auf die Seite (gerät seitlich in eine schräge Lage) 1.3 .2 . die Waagschale neigt sich (sinkt) (nach unten); die Straße neigt sich (fällt schrägab)zum Flußufer — 2. zu etw. n. 2.1. eine Veranlagung zu etw. haben, zeigen: zu Depressio­ nen, Erkältungen, zur Korpulenz n.; sie n eigt zu Übertreibungen; er neigt dazu, sich vorschnell zu entscheiden 2.2 . aus bestimmten Gründen, Über­ legungen immer mehr dazu gelangen, sich einer be­ stimmten Sache zuzuwenden: man neigt heute da­ zu, Typenbauten vorzuziehen, das nicht mehr so ernst zu nehmen; zu der Ansicht n., d aß ... — 3. g eh . /von einer Zeitspanne! etw. neigt sich etw. geht bald zu Ende: der Tag neigt sich; sein Leben neigte sich zum Ende Neigung, die; -en 1. /vorw. Sg.f das Neigen (1.1): sie grüßte uns mit einer leichten N. des Kopfes — 2. Ivorw. Sg.j schräge Lage, Stellung, Schrägheit: die N. eines Hanges; der Turm hat eine leichte N. zur Seite; die N. der Straße — 3 .1 .1 . (erkennbare) Veranlagung (II) zu etw.: er hat eine unbezwing- liche N. zum Trinken; eine krankhafte N .; eine N. zum Dickwerden 3.1 .2 . psychischer Drang, etw. zu tun, was einem angenehm ist: einer N. folgen, nachgeben, frönen; jmds. Neigungen fördern, unterdrücken 3.2 . N . zu etw. haben, zeigen Lu st zu etw. haben: er zeigte keine N., sich am Ausflug zu beteiligen — 4 . Zuneigung, Liebe zu jmdm.: ein e stille, zarte, heftige, unterdrückte N .; eine N. wecken, nicht erwidern; eine N. zu jmdm. (ver)spüren; jmds. N . erringen Neigungsfwinkel, der M ath. Winkel zwischen einer gedachten Waagerechten und einer Ebene od. z w i­ schen zwei Ebenen nein 1. fdrückt als Antwort auf eine Frage eine Ablehnung aus od. eine Feststellung, daß etw. nicht zutrifftj 1.1 . „seid ihr fertig?“ „Nein (noch nicht)“ ; „möchtest du noch eine Tasse Tee?“ „Nein, danke“ ; mit einem Nein antworten; mit Nein stimmen (eine Neinstimme abgeben) 1.2 . /einem eine Negation enthaltenden Satz vorangehend, die Negation vorwegnehmend/: dich im Stich lassen, n., das kann ich nicht; n., das glaube ich nicht 1.3 . /in fragendem Ton einen möglichen Wider­ spruch einräumend!: n., das ist nicht gut?; das ist doch sehr schön, n.? — 2. /in beiordnender, steigernder od. korrigierender Funktion/: Hunderte, n. (ja sogar) Tausende waren gekommen; sie lach­ ten, n. (genauer gesagt) sie kreischten vor Ver­ gnügen — 3 .1 . /drückt in Ausrufen ein freudiges Erstaunen aus/: n., ist das schön!; n., so etwas! 3.2 . /drückt als A u sr uf Überraschung und möglichen Zweifel aus/: „jetzt hat er schon zum vierten Mal geheiratet.“ „ Nein!“ + n. zu etw. sagen (einer Sache nicht zustimmen); nicht n. sagen können (zu gutmütig sein; sich leicht überreden lassen); — nicht /* ja und nicht n. sagen Nein stimme, die bei einer Wahl, Abstimmung ab­ gegebene ablehnende Stimme: die Neinstimmen zählen Nekrolog, der; -(e)s, -e Nachruf: einen N. ver­ fassen, verlesen, halten Nektar, der; -s, /o. PI ./ zuckerhaltige Absonderung der Blüten: die Bienen saugen den N. aus den Blüten Nelke, die; -, - n 1. in zahlreichen A rten vorkom­ mende krautige Pflanze m it knotigem Stengel, gegen­ ständigen schmalen Blättern und oft wohlriechenden weißen, rosa od. roten Blüten: ein Strauß weißer, roter Nelken — 2 . Gewürznelke: den Punsch mit Nelken würzen nennen, nannte, hat genannt 1.1. jmdn., etw. n. jmdm. einen Namen, einer Sache eine Bezeichnung geben: sie nannten ihren Sohn Peter; er wurde nach dem Vater genannt; wir n. die unbekannte Größe x 1.2 . jmdn., etw. n. einen (festgelegten) Namen, eine (festgelegte) Bezeichnung für etw., jmdn. gebrauchen: jmdn. Hans, beim Vornamen n.; er nennt sein Auto immer nur ,Wagen4 1.3. jmdn. klug, tapfer n. (als klug, tapfer bezeichnen); sie nannte ihn einen Dummkopf (bezeichnete ihn als Dummkopf); er ist, was man einen Empor­ kömmling nennt; das nennt man Glück (bezeichnet man als Glück); diese Stoffe nennt man Drogen; das nenne ich (bezeichne ich als) gut gelung en; sich n .: erst nach dem Examen darf er sich Diplom­ ingenieur n. 1 .4 . spött. meist im Widerspruch zu den Tatsachen eine Bezeichnung für sich, etw. in Anspruch nehmen: er nennt sich Schriftsteller; umg. und das nennt man, nennt sich Luxushotel; so etwas nennt sich nun Experte — 2 . etw. zur Kenntnis geben: im Bericht wurden verschiedene Namen genannt; einen Termin n.; jmdm. eine Adresse n.; n. Sie Namen, Adresse, Geburtsort!; n. Sie die Namen der Beteiligten! -f- die Dinge beim (rechten) Namen n.; etw. sein / eigen n.; das / Kind beim (rechten) Namen n. nennenswert /Adj..; nicht adv./ erwähnenswert: ein nennenswerter E rfolg; es gab keine nennenswerten Ereignisse; der Schaden ist nicht n. (ist gering­ fügig, unerheblich) Nenner, der; -s, - M ath, in einem Bruch unter dem Bruchstrich stehende Zahl, die angibt, in wie viele Teile ein Ganzes geteilt ist: mehrere Brüche auf einen, den gleichen N. bringen - f etw. auf einen, den gleichen, einen gemein­ samen N. bringen (Unterschiedliches in Einklang bringen) Nenn[ -form, die /o. Pl.f Gramm . Infinitiv; -große, die f achspr. Größe (3.2), die durch die Nenn­ leistung bestimmt ist: die Nenngrößen an elektri­ schen Geräten ablesen; -leistung, die fa ch sp r. Leistung, für die eine Maschine, ein Gerät kon­ struiert ist; -wert, der fachspr. auf einer Münze 5 3 Wörterbuch
820 Neofaschismus — Nesselkapsel od. einem Wertpapier angegebener Wert im Unter­ schied zum Kurswert: der N. einer Münze, Brief­ marke Neofaschismus, der vgl. Neonazismus Neokolonialismus, der Gesamtheit der Tendenzen und Maßnahmen imp. Staaten nach dem 2. Welt­ krieg, die darauf zielen, ehemalige Kolonien und andere Staaten in wirtschaftlicher, politischer und militärischer Abhängigkeit von sich zu halten; dazu neokolonialistisch fAdj.f Neologismus, der; -, Neologismen Sprachwiss. sprachliche Neubildung: das Wort ,Digitaluhr‘ ist ein N. Neon, das; -s, fo. PL/ färb-, geruch- und geschmack­ loses Edelgas, d a s . bes. zur Füllung von Leucht­ röhren verwendet w ird Neonazismus, der Gesamtheit der in der BRD auf- tretenden, an Ideologie und Praktiken des Nazismus anknüpfenden, den heutigen Bedingungen a ngep aß­ ten Aktivitäten und Machenschaften; dazu n eo ­ nazistisch fAdj.f Neon] -lampe, die vgl. -röhre; -licht, das fo. PL/ Licht von (mit Neon gefüllten) Leuchtröhren; - r eklame, die mittels Leuchtröhren gestaltete R e­ klame; -röhre, die (mit Neon gefüllte) Leuchtröhre Nepp, der; -s, fo, PLj salopp das Neppen: das ist doch reiner N .! neppen /sw. Vb.; hat/ salopp jmdn. durch unan­ gemessen hohe Preise übervorteilen: er hat seine Kundschaft tüchtig geneppt Nerv, der; -s, -en [..fen, ..von] 1. Med. zwi­ schen Gehirn od. Rückenmark und einem Körper­ teil verlaufender, aus den Fortsätzen der Nerven­ zellen bestehender und von Bindegewebe umgebener Strang, der Reize und Impulse leitet: motorische, sensitive Nerven; den N. (eines Zahnes) töten; <0> den* einen N. (die empfindliche Stelle) treffen — 2. /nur im Pl.f die nervliche Konstitution: gute, starke, schwache Nerven haben; umg. er ist völlig mit den Nerven herunter, am Ende; Nerven wie Drahtseile, Stricke (eine starke nervliche K o n ­ stitution) haben; die Nerven (die Beherrschung, Fassung, Ruhe) behalten, verlieren; etw., jmd. kostet (jmdn.) Nerven (etw., jmd. beansprucht jmds. Nerven) + umg. du hast Nerven (bist unverschämt; forderst Unmögliches) !; jmdm. den N. töten (jmdn. nervös machen); jmdm. auf die Nerven gehen, fallen (jmdm. lästig sein und ihn nervös machen) nervgl fAdj.; nur attr.f [..v . .] Med. auf der Tätig­ keit der Nerven beruhend: nervale Impulse, Pro­ zesse, Reflexe nerven fsw. Vb.; hat/ [..f .J salopp jmdn. n. jmdn. nervös machen: verschwinde, du nervst mich! Nerven/nerven] -a rzt, der Neurologe; -aufreibend fAdj.f: eine nervenaufreibende (die Nerven sehr belastende) Tätigkeit; -belastung, die: er stand während der Verhöre unter einer großen N .; - beruhigend fAdj.f: ein nervenberuhigendes Mittel verschreiben; -bündel, das u m g . sehr nervöser Mensch: er, sie ist das reinste, ist nur noch ein N .; - e ntzündung, die Entzündung der peripheren N e r ­ ven; -faser, die fadenartiger Fortsatz der. Nerven­ zelle; -kitz el, dev etw., das übersteigerte Spannung erregt; dieser Krimi ist der reinste N.; -klinik, die Klinik , Krankenhaus, in dem. Nervenkranke be­ handelt werden; -kostiim, das fvorw. Sg.f umg. scherzh . nervliche Konstitution: sie hat ein schwaches, starkes N .; -kraft, die fo. Pl.f: etw. greift jmds. N . an (kostet jmdn. Nerven); -krank fAdj.; nicht adv.f: ein-nervenkranker Mensch; er ist n.; - krankheit, die Erkrankung des Nerven­ systems; -krieg, der fortgesetztes, bewußtes psychi­ sches Strapazieren eines Gegners; -leiden, das; - m ühle, die fvorw. Sg.f s a l o p p nervenaufreibende Tätigkeit: die Redaktionsarbeit ist eine einzige N.; -n ahrung, die fo. Pl.f der Stärkung der Ner­ ven dienender Nährstoff: Butter, Zucker ist N.; - probe, die sehr starke Belastungsprobe für die psychischen Kräfte: eine N. bestehen; -Sache, die fin der Verbindungf um g . etw. ist (reine) N. (die Bewältigung von etw. hängt vom Z u ­ sta nd der nervlichen, psychis chen Verfassung ab); - säge, die salopp Person, die jmdm. sehr auf die Nerven fällt: er ist eine furchtbare N .; -schmerz, der. fvorw. Pl.f; -schwach fAdj.; nicht adv.f schwache Nerven habend; -stark fA dj.; nicht adv.f starke, gesunde Nerven habend; -Strang, der Teil des Nervensystem s, der die einzelnen Teile des Zen­ tralnervensystems miteinander verbindet;-System, das Gesamtheit der Nervenzellen, Nervenfasern und Nervenstränge: das / vegetative N.; Er­ krankungen des Nervensystems; -tätigkeit, die fo. Pl.f Funktion der Nerven; -zelle, die Reize und Im p ulse a ufnehmende, sie leitende und verarbeitende Zelle (2); -Zentrum, das Bereich im Gehirn od. im Rückenmark, von dem aus die Funktionen der Nerven gesteuert werden; -Zusammenbruch, der: einen N . erleiden (nervlich zusammenbrechen) nervig fAdj.; vorw. attr.f [..fi§, auch . .v i$] sehnig (2) und kräftig (1.1 .1) wirkend: nervige Arme, Hände nervlich fA dj.; nicht präd.f das Nervensystem, die Nerven betreffend: jmd. ist hohen nervlichen B e­ lastungen ausgesetzt; er ist n. stark beansprucht ; n. bedingte (vom Nervensystem herrührende, beein­ flußte) Störungen nervös fAdj.j [, . v . . ] 1.1 . leicht reizbar, erregbar, zerfahren: ein nervöses Kind; eine nervöse Erregung, Unruhe; jmd. ist, wird leicht n,; etw., jmd. macht jmdn. n. 1 .2 . Unruhe, Ungeduld aus­ drückend: n. mit dem Bleistift spielen — 2 . nerv­ lich : sie leidet sehr unter nervösen Störungen, Kopfschmerzen; zu 1 Nervosität, die; -, jo. Pl.f: seine Hand zitterte vor N. nerv|tötend fA dj.f: der Lärm der Preßluftbohrer ist n. (strapaziert die Nerven) ! Nerz, der; -es, -e 1. Marder mit langem Körper, kurzem, flachem K opf und glänzendem, braunem, wertvollem Fell — 2 .1 . fo. Pl.f Fell von 1: gefärbter N.; einen Mantel mit N. besetzen 2.2 . Pelzmantel aus 2.1: sie trägt einen N. Nerz] -feil, das; -stola, die: sie besitzt, trägt eine N. Fessel, die; -, -n Brennessel: er hat sich die Pinger an Nesseln verbrannt - f umg. sich (mit etw.) in die Nesseln setzen (sich durch eigenes Verschulden in eine unangenehme Lage bringen) 2Nessel, der; -s, - fvorw. Sg.f festes, häufig grobes Gewebe aus Baumwolle Bettwäsche, aus N. Nessel| -fieber, das mit juckendem, rotem, allergi­ schem Hautausschlag verbundenes Fieber; -kapsel, die eine der Zellen an den Fangarmen von Nessel­ tieren, die bei Berührung ein reizendes od. lähmen­
Nesseltier — Netzplan 821 des Gift absondern; -tier, das in zahlreichen Arten vorkommendes Hohltier, dessen Fangarme mit Nesselkapseln besetzt sind Nest, das; -(e)s, -er 1. von Tieren, bes. Vögeln, gebaute Wohn- und Brutstätte aus vielfältig ver­ arbeitetem, verschiedenartigem M ater ial wie Zw ei­ gen, Gräsern, Fasern, Federn, Moos u. a .: ein leeres N.; das N. ist voll von Eiern; das N. des Stars; die Vögel bauen, verlassen ihre Nester; ein N. ausnehmen (die Eier, Jungen aus einem Nest nehmen) — 2. salopp scherzh. ins N. (Bett 1) kriechen; nun aber raus aus dem N .! —3. salopp jemot. neg./ kleine, meist abgelegene Ortschaft: das war in irgend so einem N.; wie hieß das N.? — 4. Versteck, Schlupfwinkel von K riminellen: die Polizei hat das N. der Bande ausfindig gemacht + u m g . sein eigenes N. beschmutzen (abfällig über die eigene Fa milie reden); jemot. neg./ sich ins warme N. setzen (seine Existenz auf etw. bereits Bestehendes gründen); — jmdm. ein / Kuckucksei ins N . legen nesteln jsw. Vb.; hat/ (ungeduldig) an etw. fingern, etw. zu öffnen od. zu lösen versuchen: sie nestelte an den Blusenknöpfen, am Haar, an den Bind­ fäden Nest| -flückter, der; -s, - Jungtier bestimmter Säugetier- und Vogelarten, das in voll ausgebildetem Zustand geboren wird und das Nest, den Bau sehr bald nach der Geburt zu selbständiger Nahrungs­ suche verläßt: Feldhasen, Hühner, Hühnervögel sindN.; -häkehen, das; -s, - jemot.pos.j das Jüngste von mehreren Geschwistern: sie i s t das N. in der Familie; -hooker, der Jungtier bestimmter Säuge­ tier- und Vogelarten, das in unvollkommen entwik- keltern Zu stand geboren wird und daher noch einige Zeit auf den Schutz und die Versorgung durch die Eltern angewiesen ist: Affen, Singvögel, Wildkanin­ chen sind N. Nestor, der; -s, Nestoren jvorw. Sg.j [..to :r] geh . ältester und hervorragender Vertreter einer Gemein­ schaft, bes. eines Faches: H war der N. der Ger­ manistik Nest] -räuber, der Tier , das Vogelnester ausraubt; - wärme, die Atmosphäre familiären Geborgenseins: ihnen fehlte die N. nett jAdj.j 1.1 . ansprechend, liebenswert, sympa­ thisch: ein netter Mensch, Freund, Kerl; nette Leute; eine nette Gesellschaft; n. zu, mit jmdm. sein (sich zu jmdm. freundlich verhalten); es ist n. (freundlich, aufmerksam) v o n dir, mir Blumen zu bringen; sei so n. (freundlich, gefällig, liebenswür­ dig) und rufe mich an 1 .2 . hübsch und ansprechend wirkend: eine nette Bluse; das ist ein netter Ort; der Tisch ist n. gedeckt 1.3. umg. iron. wenig ansprechend, unangenehm, unerfreulich: das i st ja eine nette Geschichte, Bescherung!; na, das kann ja n. werden (das sind schlimme Aussichten) ! 1.4 . /nicht adv.j u mg . eine nette (beträchtliche) Summe kassieren Nettigkeit, die; -, -en 1. jo. PI:; zu nett 1.1/ nettes Wesen, nette A r t : sie war von einer äußerst seltenen N. — 2. jvorw. Pl.j höfliche Redensart: jmdm. Nettigkeiten (über etw.) sagen netto jAdv.I 1 .1 . ohne Verpackung: das Gewicht beträgt n. 500 Kilogramm 1.2 . nach Abrechnung der Abzüge: er verdient 875 Mark n., n. 875 Mark Netto! -einnähme, die Einnahme nach Abrechnung der Steuern; -gehalt, das vgl. -lohn; -gewicht, das Gewicht abzüglich der'Verpackung; -lohn , der Lohn nach Abrechnung der Abzüge; -produkt, das P ol. Ök. Teil des Bruttoprodukts abzüglich des Wertes des Verbrauchs a n Arbeitsgegenständen und Arbeits­ mitteln; -registertonne, die /Abk. NRT; Maßeinheit für die Berechnung des kommerziell nutzbaren Rauminhalts für Ladung od. Fahrgäste eines Schif- fesj Netz, das; -es, -e 1.1 . aus Fäden, Schnüren od. Drähten geflochtenes, geknüpftes flächiges Gebilde m it Zwischenräumen, d as je nach der Weite dieser Zwischenräume Gegenständliches bestimmter Größe nicht durchläßt: ein dünnes, eng-, fein-, grob­ maschiges, starkes N .; Netze knüpfen, häkeln, aus­ bessern; Vögel, Antilopen sind in die aufge­ spannten Netze gegangen; die Arbeiter, Artisten haben zum Schutz gegen die Gefahren eines Ab­ sturzes ein N. aufgespannt; Netze zum Schutz gegen Vögel über die Beerensträucher breiten; beim Tennis, Volleyball grenzt ein aufgespanntes N. die Spielhäften gegeneinander ab; der Ball hat das N. berührt; das N. am Tor; den Ball ins N. (ins Tor) schießen; O ein N. von Intrigen spinnen; ein N. von Lügen zerreißen 1.2 . in verschiedener Konstruktion gefertigtes 1.1 zum Fangen von F i­ schen: Fische im N. fangen; die N etze auswerfen, einholen, aufhängen, trocknen 1.3 . in Form eines Beutels gefertigtes 1.1: Einkäufe im N. nach Hause tragen 1.4 . Haarnetz: ein N. über das Haar ziehen 1.5 . Gepäcknetz: den Koffer ins N. legen — 2. von der Spinne gesponnenes, 1.1 ähnliches Gebilde, Spinnennetz — 3 .1 . System aus vielen sich viel­ fältig kreuzenden, miteinander verbundenen, dem Verkehr dienenden Linien, Strecken: das N. der Eisenbahnlinien, Straßen, Flugstrecken; ein N. von Kanälen, Wasserstraßen 3.2 . System unter­ einander verbundener Leitungen bes. für elektrischen Strom, Wasser: Geräte, W ohnungen an das N. schließen; das N. ist überlastet 3.3 . System aus über einen Bereich verteilten, untereinander verbundenen Einrichtungen, Dingen, Personen gleicher Funktion: ein N. von Stationen, Stützpunkten; ein N. von Geheimagenten -f- u m g . jmdm. ins N. gehen (von jmdm. überlistet werden) ; sich im eigenen N . verstricken (sich durch seine üblen Machenschaften selbst in eine ausweglose Lage bringen) Netz| -anschluß, der Einrichtung für den Anschluß an das öffentliche Stromnetz: ein Tauchsieder, elek­ trisches Kochgerät mit N.; -e mpfänger, der Elektrotechn. Rundfunkgerät mit Netzan­ schluß netzen jsw. Vb.; hat/ 1.1 . g eh . etw. befeuchten: jmdm. die Lippen n.; Blumen mit Wasser n. 1.2. fa chspr. Oberflächen mit Wasser od. anderen Flüssigkeiten an-, befeuchten, um sie für Farbstoffe und Appreturen aufnahmefähig zu machen Netz] -gerät, das Elektrotechn. Gerät, mit dessen Hilfe Netzstrom für elektrische Anlagen und Geräte, die diesen nicht in der ursprünglichen Form verwen­ den können, umgewandelt wird; -haut, die Med. bei Menschen und Wirbeltieren vorhandene innere, lichtempfindliche Haut des Auges; -hemd, das Unterhemd aus netzartigem Gewebe, Gewirk; -m ag en , der Z ool. vor dem Labmagen liegender Teil des Ma gens der Wiederkäuer; -plan, der W issensch. gra 53*
phische Darstellung eines nach der Netzplantechnik aufgezeichneten (Produktions)prozesses; -pla ntech- nik, die W issensch. mit graphischen Darstellungen arbeitendes Verfahren zur Analyse, Planung und Kontrolle von (Produktions)prozessen; -Spannung, die Elektrotechn . bestimmte elektrische Spannung im öffentlichen Stromnetz; -Stecker, der Stecker, m it dem ein elektrisches Gerät an das öffentliche Strom­ netz angeschlossen wird; -Strom, der E lek tro ­ te c h n . elektrischer Strom des öffentlichen Strom netzes; -Strumpf, der Strumpf für weibliche Perso­ nen aus netzartigem Gewebe, Gewirk', -werk, das 1, E lek tro te ch n . Zusammenschaltung einer beliebi­ gen Anzahl Energie liefernder, speichernder od. um ­ wandelnder B au- od, Schaltelemente, die zwei, vier od, mehr Klemmen (2) aufweisen — 2 . Netz (3): ein dichtes N. von Adern, Leitungen, Drähten; O ein N. von Lügen neu /Adj./ 1 .1 . erst seit kurzer Zeit vorhanden, weil erst vor kurzem hergestellt, angefangen, geschehen, aufgekommen, entwickelt od. in einen Bereich ge­ kommen: eine neue Brücke; in ein neues (erst kürzlich erbautes) Haus zieh en; das neue (soeben angefangene) Jahr scheint gut zu werden; was gibt es Neues (ist inzwischen Interessantes geschehen) ?; der neu(e)ste (jüngste, modernste) Stand der Forschung; nach der neuesten Mode gekleidet sein; die n e u e ­ sten (aktuellsten) Nachrichten; neue (von der gerade eingebrachten E rnte stammende) Kartoffeln; der neue Mitarbeiter hat sich gut eingearbeitet; die n. (gerade erst), mit viel Aufwand eröffnete Kaufhalle; O ich bin noch n. (unerfahren) in dieser Arbeit 1.2 .1 . anders als bisher, meist entwickelter od. bes­ ser: neue Methoden einführen; ein neues Leben beginnen wollen; etw. n. (nochmals und anders, besser als zuvor) bearbeiten, durchdenken 1.2 .2 . bisher nicht bekannt, zum ersten M al erlebt: das war ein neues Gefühl, eine neue W elt für sie; das ist mir alles noch sehr n. — 2 .1 . zu Vorangegangenem, Vorhandenem hinzukommend, es fortsetzend: ein neues Kapitel zu schreiben beginnen; neue Leser, Mitglieder zu gewinnen suchen; das ist eine neue Serie; du mußt dich n. (noch einmal) anmelden; v o n neuem (nochmals, erneut) 2.2 . Vorangegange­ nes, Vorhandenes ersetzend, ablösend: eine n eue Wohnung beziehen; meine neue Adresse, Telefon­ nummer; ein Paar neue Schuhe kaufen; wir haben einen neuen Abteilungsleiter; ein Zimmer n. tape­ zieren; die B etten n , (mit frischer Wäsche) beziehen — 3. die Möbel sind noch n. (sind erst vor kurzem angeschafft, hergestellt worden) + um g. auf ein neues! /Aufforderung, etw. in glei­ cher od. ähnlicher Weise zu wiederholen! neu/Neul -artig IAdj.1 von neuer (1) Art, anders als bisher: das sind neuartige Methoden; etw. m utet n. an; -a uflage, die 1. erneutes Auflegen eines Druck­ werks: die N. eines Buches besorgen — 2 . Ergebnis von 1: eine N. erscheinen lassen, herausbringen; - bau, der 1. jo. Pl.j das erneute Errichten, Bauen von etw., m eist an Stelle von etw. unbrauchbar Gewor­ denem- den N. (der eingestürzten Brücke) vor­ nehmen — 2 . /PI. -ten/ erst vor relativ kurzer Zeit errichtetes Gebäude: in einem N. wohnen; -bauer, der jmd., der auf Grund der demokratischen Boden­ reform von 1945 Land erhielt und Bauer wurde jBez. bis zum Übergang aller landwirtschaftlichen Betriebe in der DDR in gesellschaftliches Eigentum! 822 Netzplantechnik — Neuhochdeutsch (e) Neubau | -viertel, das (im wesentlichen) aus Neu­ bauten bestehendes Stadtviertel-, -wohnung, die Woh­ nung in einem Neubau: ihr wurde eine N. zugewiesen Neu] -druck, der /PI. - e/ 1. unveränderte Neuauflage eines Druckwerkes: einen N. planen — 2 . Exemplar von 1: eine Reihe von Neudrucken alter Texte; - einstellung, die das Einstellen einer neuen Arbeits­ kraft: es wurden Neueinstellungen erforderlich; - e ntwicklung, die etw. neu Entwickeltes: technische Neuentwicklungen wurden auf der Messe vor­ geführt neuer ]dings, neuer]djngs /Adv ./ 1 . in jüngster Zeit, seit kurzem: n. spricht er kaum mehr über seinen Unfall — 2. süddt. österr. Schweiz, wiederum, aufs neue Neuerer, der; -s, - Werktätiger im soz. Gesellschafts­ system, der sich schöpferisch m it bestehenden A r ­ beitsmethoden auseinandersetzt und außerhalb seiner beruflichen Pflichten einen B eitrag zum technisch­ wissenschaftlichen F ortschritt leistet Neuerer] -bewegung, die: die N. und den sozialisti­ schen Wettbewerb fördern; -brigade, die beratendes Organ in den Abteilungen eines soz. Betriebes, das die Neuererbewegung lenkt und fördert; -kollektiv, das aus Neuerern bestehendes K ollektiv: sozialisti­ sche Neuererkollektive bilden sich in den Betrie­ ben; -Vorschlag, der von einem Neuerer schriftlich ausgearbeiteter, begründeter Vorschlag zur Förde­ rung des technisch-wissenschaftlichen Fortschritts: einen N. einbringen neuerlich /Adj./ 1 . /nicht präd./ erneut: neuerliche Maßnahmen, Erklärungen — 2 . / adv./ neulich: erst n. hat er wieder geschrieben neu/Neu| -ernannt /A dj.; nur attr./ vor kurzem er­ nannt: der neuemannte Direktor, Minister; -er - scheinung, die neues, eben erschienenes Buch od. neue, eben in den Handel gekommene Schallplatte: N eu ­ erscheinungen auf dem Büchermarkt rezensieren; - e rwerbung, die etw. gerade erst, jüngst Erworbenes: diese Plastiken, Gemälde sind Neuerwerbungen des Museums; -fassung, die neue, veränderte F as­ sung, Form, Formulierung: die N. eines Gesetzes, eines literarischen T extes; -geboren /Adj.; vorw. attr./: ein neugeborenes (eben geborenes) Kind; + sich wie n. fühlen (sich erfrischt fühlen); -g e- staltung, die neuartige, andersartige Gestaltung: die N. der Parkanlagen; die N . seiner Lebensführung; - gewählt /Adj.; nur attr./ vgl. -ernannt: der neu­ gewählte Präsident Neugier (de), die; -, /o. PI ./ Begierde, Neuigkeiten, Unbekanntes, oft die Angelegenheiten anderer B e ­ treffendes, zu erfahren: brennende, ungehemmte N .; etw., jmdn. mit N. beobachten; seine N. befrie­ digen, stillen; jmds. N . anstacheln, wecken; jmd. brennt vor N., umg. platzt vor N. (jmd. ist über­ aus neugierig) neugierig /Adj./ 1 .1 . voller Neugier: ein neugieriges Kind; neugierige Fragen stellen; sich n. in etw. ein- mischen; sei nicht so n.! 1.2 . man ist n. (voller Er­ wartung), wie die Sache ausgeht Neuheit, die; -, -en 1. /o. PI./ etw. hat den Reiz der N. (den Reiz, neu 1 zu sein) — 2. etw. Neues, Neu­ artiges; neuer, neuartiger A rtikel auf dem M arkt: dieser Artikel ist eine N. auf dem M arkt; die Mode bietet Neuheiten an Neu|hochdeutsch(e), das Sprachwiss. Entwick­ lungsstufe der deutschen Sprache, die sich seit dem
Neuigkeit — Neutralismus 823 Ausgang des Mittelalters bis zur Gegenwart aus­ gebildet hat Neuigkeit, die; -, -en neue Nachricht, Nachricht von etw . jüng st Geschehenem, noch nicht (allgemein) Be ­ kanntem: interessante Neuigkeiten; das ist die N. des Tages!; Neuigkeiten erfragen, erzählen, ver­ breiten Neu] -inszenierung, die: die Wiederaufnahme der Oper in einer N. von F; -jahr, -jahr, das jo. Pl.j der erste Tag eines neuen Jahres: Prosit N.! /Gruß und Wunsch zum Jahreswechsel/; -jahrsansprache, die zum Beginn des neuen Jahres vom Staatsober­ haupt gehaltene Ansprache, Grußbotschaft; -k o n- struktion, die neuartige Konstruktion: dieses Gerät ist eine N .; -land, das Jo, PL/ 1. erst vor kurzem zur wirtschaftlichen Nutzung gewonnenes Land (2): N. gewinnen, unter den Pflug nehmen — 2. un ­ bekanntes, noch nicht lange bekanntes Land (4), Ge­ biet: sie betraten, fuhren in völliges N.; O wissen­ schaftliches N .; -lehrer, der /DDR / kurzfristig aus­ gebildeter, fortschrittlich gesinnter Lehrer an einer allgemeinbildenden Schule der ehemaligen sowje­ tisch besetzten Zone in Deutschland in den Jahren 1945-1947 neulich /Adv./ vor kurzer Zeit: n. erst habe ich ihn gesehen, gesprochen; sie haben das doch schon n. versprochen; die Unterredung vo n n. fortsetzen; umg. das ist die Dame von n. (die Dame, die kürz­ lich schon da war) Neuling, der; -s, -e jmd., der in einem Kreis od. auf einem Gebiet noch nicht lange tätig und noch un­ erfahren ist, Anfänger: er ist ein totaler, völliger N. auf diesem Gebiet, in dieser Branche neu/Neu| -modisch /Adj.; vom Standpunkt eines konservativen Sprechers/ allzu xmodern (1, 2.1): eine neumodische Art, sich zu kleiden; das ist irgend so eine neumodische Einrichtung; -mond, der /o. P l.j Mondphase, in der der M ond zwischen Erde und Sonne steht und infolgedessen auf der Erde nicht sichtbar ist: wir haben gerade N. neun /Kard.zahl 9/: K egeln alle n., neune!/Ausruf, wenn alle Kegel auf einen Wurf gefallen sind/; / auch drei + salopp ach, du grüne Neune! /Ausruf der Ver­ wunderung, Bestürzung/ Neun/neun|: auch Drei/drei| n eunerlei, neunerlei /indekl./ vgl. dreierlei neunjmalklug jAdj./ sp ött.klug wie od. klüger als andere sein wollend: laß dies neunmalkluge G erede! neunte \Ord.zahl zu neun/: / auch dritte neuntel vgl. drittel Neuntel, das; -s, - vgl. Drittel neuntens /Adv./ vgl. drittens neunzehn /Kard.zahl 19/: auch dreizehn neunzig /Kard.zahl 90 / neunziger jindekl. A dj.; nur attr./ vgl. dreißiger Neunziger, der; -s, - vgl. Dreißiger neunzigste jörd.zahl zu neunzig/; / auch dreißigste Neu |Ordnung, die das Ordnen, Umgestalten nach neuen, neuartigen Gesichtspunkten Neuralgie, die; -n [. .hon] Med. in Anfällen auf- tretende Schmerzen im Bereich eines sensiblen Nervs, der dabei ohne nachweisbare anatomische Ver­ änderungen bleibt neuralgisch /A dj./1. Med. /zu Neuralgie/: neuralgi­ sche Schmerzen haben — 2 . g eh . ein neuralgischer Punkt eine (für Störungen) besonders anfällige, kritische, gefährliche Stelle(l.i): neuralgische Punk­ te in einem Verkehrsnetz; das ist mein neuralgi­ scher Pu nkt (da bin ich besonders empfindlich); n. (empfindlich) auf etw . reagieren Neurasthenie, die; -n [..hon] Med. nervlicher Schwächezustand; nervöse Erschöpfung; dazu Neur­ astheniker, der; -s, - Med. an Neurasthenie Lei­ dender Neu/neu| -regelung, die neue, andersartige Regelung (2): die N. der Höchstgeschwindigkeit für Kraft­ fahrzeuge; die N. der Arbeitszeit; -reich jAdj.; nur a ttr ./ in jüngerer Zeit (schnell) vermögend geworden und diesen Reichtum aufdringlich zur Schau stellend: neureiche Leute Neuritis, die; -, /o. PI ./ M ed. Nervenentzündung Neurologe, der; -n, -n Facharzt für Neurologie (und Psychiatrie) Neurologie, die; -, jo. Pl.j Wissenschaft von der Anatomie, Physiologie und bes. der Pathologie des Nervensystem s Neurose, die; -, -n Psyeh. Med. funktionelle Stö­ rung des Nervensystems als Folge abnormer Ver­ arbeitung von Erlebnissen, die sich auch in körper­ lichen Funktionsstörungen äußern kann: ungelöste Konflikte in den zwischenmenschlichen Beziehun­ gen können zu Neurosen füh ren; dazu Neurotiker, der; -s, - a n Neurose Leidender u. neurotisch /Adj.f auf Neurose beruhend Neu|-Schnee, der frisch gefallener Schnee; -Silber, das Alpaka neutral /Adj./ 1*1. an einer (kriegerischen) Aus­ einandersetzung nicht beteiligt, keiner der streitenden Parteien angehörend, keine der streitenden Parteien unterstützend: ein neutraler Staat; ein neutrales Land; das Treffen fand an einem neutralen (außer­ halb des Gebietes, Einflußbereiches der streitenden Parteien liegenden) Ort statt 1.2. ständige Neutrali­ tät (1.2) wahrend: das neutrale Österreich 1.8 . eine Politik der positiven, aktiven Neutralität (1.3) be­ treibend : die Gruppe der neutralen (nichtpakt­ gebundenen) Staaten in der UNO 1.4 . unparteiisch (1.1), unbeteiligt (1), sich der Stellungnahme ent­ haltend: ein neutraler Beobachter; eine neutrale Haltung, Position einnehmen; er lenkte das Ge­ spräch auf ein neutrales (keine widerstreitenden Interessen berührendes) Thema — 2 . eine neutrale (in der Zusammenstellung mit anderen Farben nicht zur Disharmonie führende) Farbe; ein Kleid, Stoff in neutralem Farbton — 8. /nicht adv./ Gramm, das Substantiv ,Buch4ist n., neutralen Geschlechts (ist ein im Nominativ Singular mit dem Artikel das verbundenes Substantiv) neutralisieren /sw. Vb.; hat/ 1. etw. n. in einer Angelegenheit widerstreitende Kräfte, Interessen un­ wirksam machen, ausschalten: Stimmungen, Ein ­ flüsse (durch, mit etw.) n. — 2 . Chem. Säure und Base in einem solchen Verhältnis mischen, d aß weder saure noch basische Reaktion eintreten kann: eine Säure, Base n. — 3. Sport einen Wettkampf zeit­ weilig ohne Wertung führen: ein Rennen für einige Minuten n. Neutralismus, der; -, jo. Pl.j ideologisch-politische Einstellung und Verhaltensweise, die den Klassen­ charakter aller Formen des menschlichen B ewußt­ seins und Handelns außer acht lassen w ill und darauf zielt, sich jeglicher Parteinahme zu entziehen: eine Position des N. einnehmen; den N. verwerfen
824 Neutralität — nichts Neutralität, diej jo. PI ./ 1 .1 . politisch und völker­ rechtlich festgesetzter Status eines Staates, der an einem K rieg zwischen anderen Staaten nicht teil­ nim mt und keine der kriegsführenden Seiten unter­ stützt : die N. eines Landes respektieren 1 .2 . ständige N. völkerrechtlich festgelegter Status eines Staates, der sich dazu verpflichtet hat, an keinem K rieg teil­ zunehmen — außer im Palle der Verteidigung des eigenen Gebietes gegen einen A ng riff —* und sich aller Handlungen zu enthalten, die ihn im Falle eines Krieges in den militärischen K o nflikt verwickeln könnten: nach dem 2. Weltkrieg wurde die stän­ dige N. Österreichs festgelegt 1.3 . positive, aktive N. außenpolitisches Prin z ip eines Staates, der sich nicht an militärischen Bündnissen beteiligt, sein Gebiet nicht für ausländische Militärstützpunkte zur Verfügung stellt, freundschaftliche Beziehungen zu anderen Ländern unterhält und den K a mpf um den Weltfrieden unterstützt, Nichtpaktgebundenheit: die positive N. junger afroasiatischer N ational­ staaten 1.4 . unparteiische Haltung: eine Sache mit kühler N. verfolgen Neutron [..on], das; -s, Neutronen P h y s . elek­ trisch nicht geladenes Elementarteilchen, das z u ­ sammen m it dem Proton Baustein des Atomkerns ist: der Atomkern setzt sich aus Protonen und Neu­ tronen zusammen Neutrum, das; -s, Neutra G ra m m . Substantiv neu­ tralen Geschlechts: das Substantiv ,Buch4ist ein N. Neu/neu| -wähl, die Wahl, bei der jmd. od. ein Gremium neu od. erneut gewählt wird: die N. eines Kandidaten, der Betriebsgewerkschaftsleitung; - wert, der 1. Wert eines neuen, nicht gebrauchten Gegenstandes — 2 . P ol. Ök. im Produktionsprozeß durch menschliche Arbeitskraft neu geschaffener Wert; zu 1 -wertig fAdj. ; nicht adv.f Neuwert (1) besitzend: Waschmaschine, n., zu verkaufen; -zeit, •die jo. Pl.j die Zeit seit etwa 1500; -zeitlich /A dj.; vorw. attr.j der Gegenwart zugehörig, M odern (2.1): die neuzeitliche Bauweise Newton, das; -/ -s, - [nju:ton] jAbk. N; heute offi­ zielle M aßeinheit der K raft/ nicht fAdv.f 1.1. /drückt die Verneinung eines Wor­ tes od. eines ganzen Satzes aus; stellt ein Geschehen, einen Zustand in Abrede/: n. stürzen!, n. werfen! /Aufschriften auf Paketen/; n. füttern! /Aufschrift an Käfigen in einem Tierpark/; warte n. auf mich; „wer hat mein Buch genommen?“ „ Ich n .!“ ; dieser Zustand ist n. angenehm; das ist n. übel, n. schlecht (ist ganz gut); das ist n. möglich; er wird n. kommen; das hat er n. so gemeint; das kann ich n. sagen; ich verstehe, kenne das n.; durchaus, über­ haupt n.; das ist n. nur n. üblich, sondern taktlos; das ist n. unmöglich (das ist möglich); das ist n. unwichtig (ist doch wichtig); bevor n., ehe n., s o ­ lange n. der Gerichtstermin endgültig feststeht, reise ich n.; /in der mehrteiligen Konjunktion n. nur ... sondern auch/: sie war n. nur hübsch, son­ dern auch klug — 2 . /zielt in Entscheidungsfragen auf die Bejahung der eigenen Frage/: ist es n. herr­ lich hier im Park?; habe ich das n. gleich gesagt?; das ist doch deine Schwester, n.?, n. wahr?'/drückt gegenseitige Vergewisserung a us/ — II . /als Glied der mehrteiligen Konj. n. nur ... sondern auch/: / Sondern (2) —HL /als Partikel; verstärkt einen A us­ ruf/: was du n. sagst!; was es n. alles gibt! Nicht/nicht| -achtung, die Mangel (2) an Achtung (2): jmdm. mit N. begegnen; jmdn. mit N. strafen (jmdn. m it Vorsatz nicht beachten, übersehen); -a n - griffspakt, der zwischen Staaten geschlossener Pakt, der die Pa rtner verpflichtet, sich nicht gegenseitig anzugreifen: einen N. abschließen; -antagonistisch /Adj.; vorw. attr./: nichtantagonistische (keine un­ versöhnlichen gesellschaftlichen Gegensätze a u s­ drückende) Widersprüche; -beachtung, die: durch N. der Vorfahrt (dadurch, d aß die Vorfahrt nicht be­ achtet wurde) kam es zu einem Verkehrsuhfall; - berufstätig /Adj.; nur attr./: Arbeitskräfte aus der nichtberufstätigen Bevölkerung (aus dem Teil der Bevölkerung, der nicht berufstätig ist) gesucht Nichte, die; -, -n Tochter von jmds. Bruder, Schwe­ ster, Schwager, Schwägerin nicht/Njcht| -ehelich /Adj.; nicht adv./ J u r.: ein nichtehelich es (nicht aus einer ehelichen Verbindung hervorgegangenes) Kind; -einhaltung, die das Nicht­ einhalten: die N. eines Vertrages, bestimmter Vor­ schriften; -cinmischung, die das Sichnichteinmi- sehen: das Prinzip der N. in die inneren Angelegen­ heiten anderer Staaten (völkerrechtliches Prinzip, das jedem Staat verbietet, sich in Angelegenheiten einzumischen, die der alleinigen Zuständigkeit eines anderen Staates unterliegen); -erfaßt /A d j.; nur attr./ von einer Instanz nicht erfaßt: ein nichterfaßtes Zimmer suchen; -erfiillung, die: die N. des Plansolls (daß das Plansoll nicht erfüllt wurde) hat zur Folge, daß ... nichtig /A dj./ 1 . unwichtig, bedeutungslos: ein nichtiger Anlaß wurde zur Ursache des Zerwürf­ nisses; etw. kommt jmdm. schal und n. (leer, oberflächlich) vor — 2 . Jur. eind' Ehe, einen Ver­ trag für n. (ungültig) erklären 4- etw. für / null und n. erklären Nichtigkeit, die; -en 1. fo. P I .; zu nichtig 1/ die N. das Nichtigsein, die Bedeutungslosigkeit: die N. seines Tuns quälte ihn — 2 . /zu nichtig 1/ eine N. etw. Nichtiges, Bedeutungsloses: über Nichtigkeiten reden, sich ereifern — 3 ./o. PI./ Jur. dieN. (Ungül­ tigkeit) eines Testaments geltend machen njcht/Nicht| -kapitalistisch /A d j.; nur attr .j: nicht­ kapitalistische Länder; der nichtkapitalistische Entwicklungsweg /besondere Etappe der histori­ schen Entwicklung in jungen Nationalstaaten, die es ermöglicht, die von der kolonialen Vergangenheit überkommene Rückständigkeit zu überwinden und unter Umgehung des kap. Entwicklungsweges Be­ dingungen für einen Übergang z ur soz. Entwicklung zu schaffen/; -leiter, der Phys. Material, das'Elek­ trizität nicht leitet: elektrische Leiter und N. oder Isolatoren; -m etallisch /A dj.; nur attr./: nicht­ metallische Elemente, Werkstoffe; -öffentlich /Adj./: eine nichtöffentliche (unter Ausschluß der Öffentlichkeit vor sich gehende) Sitzung, Verhand­ lung; -organisiert /Adj.; nur attr./ keiner Partei od. Massenorganisation angehörend; -paktgebunden /A dj.; nur attr./: nichtpaktgebundene (das außen­ politische Prin zip der positiven, aktiven Neutralität 1.3 verfolgende) Staaten, Länder; -raucher, der jmd., der grundsätzlich nicht raucht: er war z eit­ lebens N. Nichtraucher| -abteil, das Abteil, in dem nicht ge­ raucht werden darf; -g as ts tä tte, die vgl. -abteil nicht|rostend /A dj.; nur attr.j: nichtrostender Stahl nichts /indekl. Indef.pron.; drückt das vollständige
Nichts — niedergeschlagen 825 Fehlen, das absolute N ichtvorhandensein von etw. a us j kein Ding, nicht etwas, nicht das mindeste: er hat n. gehört, gesagt, gesehen; alles oder n,; n. wissen, tun; wir haben n. dagegen, daß er kommt; das geht dich n. an!; das schadet n.!; wenn es weiter n. ist . . . ; n. als die W ahrheit sagen; n. ist verkehrter, als wegzulaufen; die Geschwister sind sich in n. ähn ­ lich; mit n. zufrieden sein; vor n. zurückschrecken; wir haben n. zu essen, trinken; es gab n. Neues; er konnte n. Gutes berichten; n. anderes Vorhaben 4-/ mirn., dirn.;n.für/ ungut;fürn.und/ wieder n. Nichts, das; -, jo. Pl.j Abwesenheit, das Fehlen von allem (Seienden): etw. aus dem N. (aus äußerst mangelhaften Voraussetzungen) aufbauen; er griff beim Sturz ins N. (ins Leere); etw . hat sich in ein N . (völlig) aufgelöst ~r vor dem N. stehen (alles verloren haben) nichts lahnend jAdj.; nicht präd.j ahnungslos (1.1): n. fuhr er zu ihr; er übergab seinem Freund n. den Brief Nicht| Schwimmer, der jmd., der nicht schwimmen kann: ein Schwimmbecken für N. nichts/NiehtsI -destoweniger jAdv.; vorw. in kon- funktionaler Verwendung; nebenordnend; fügt an einen Vordersatz einen Hauptsatz m it Inversion des Subjekts; konzessivj Hrotzdem (1.2): das Essen war schlecht, n. aß er mit gutem Appetit; -könner, der; -s, - jmd., der (auf einem bestimmten Gebiet) nichts kann, etiu. nicht beherrscht, Stümper; -nutz, der; -es, -e v er a lten d Tunichtgut, Taugenichts: jmdn. einen N. schelten; -nutzig jA dj.; nur attr.j 1.1 . ohne Wert, unnütz (1): nichtsnutzige Dinge; nichts­ nutziger Kram 1 .2 . ein nichtsnutziger Bursche, Mensch (ein Nichtsnutz) iiichtjsozialistiseh jA d j.; nur attr.j: nichtsozialisti­ sche (keine sozialistische Gesellschaftsordnung a uf­ weisende) Länder nichts/Nichts] -sagend /A dj./ nichts von Belang au s­ drückend, inhaltsleer: nichtssagende Äußerungen, Antworten; n. in die Gegend schauen; -tüer, der; -s, - Müßiggänger: versnobte, reiche N .; -würdig (Adj.j verachtungswürdig, gemein: ein nichtswür­ diger Verräter; nichtswürdige Gedanken haben; sich n. verhalten Nicht| -Weiterverbreitung, die jo. Pl.j: den Vertrag über die N. v on Kernwaffen (darüber, daß keine weiteren Staaten in den Besitz von Kernwaffen kom­ men sollen) unterschreiben; -zutreffende, das fnur in der Verbindung; auf Formularenj Nichtzutreffen­ des (das, was für diesen Fall II.2 nicht zutrifft) strei­ chen! Nickel, das; -s, jo. Pl.j silbrig glänzendes Schwer­ metall: eine Kanne aus N .; eine Legierung aus Kupfer und N. Nickel Ibrille, die Brille mit einem Gestell aus Nickel: eine modische N. tragen nicken jsw. Vb.; hat/ I. den Kopf (wiederholt) ruck­ artig etwas nach vorn neigen und wieder heben 1.1 . als Zeichen der Bejahung, Zustimmung: an ­ erkennend, freudig, nachdenklich, verständnisvoll, zustimmend n. 1 .2 . als Zeichen des Grußes: er nickte kurz zum Gruße — II. 1and sch. (im Sitzen) kurz und leicht schlafen: beim abendlichen Fern­ sehen nickte sie m eistens Nickerchen, das; -s, - umg. scherzh. kurzer, leich­ ter Schlaf (im Sitzen): ein (kurzes) N. machen Nicki, der; -s, -s leichtes, pulloverartiges K lei­ dungsstück, meist aus Baumwolle: ein farbiger, gestreifter N .; Nickis für Kinder nie jAdv.j zu keiner Zeit, zu keinem Zeitpunkt: n. Lust, Zeit haben; etw. noch h. gehört haben; das werde ich n. tun; eine n. wiederkehrende Gelegen­ heit; in dieser Stadt war ich noch n. (kein ein­ ziges M al); einmal und n. wieder werde ich Achterbahn fahren; wenn man anruft, meldet sich n. jemand; wenn ich ihn brauche, ist er n. (jedes­ mal nicht) da + n. und nimmer (niemals); — n. im / Leben nieder I. jAdj.; nur attr.j 1.landsch. niedrig (1.1): ein niederer Baum; ein niederer Tisch; niedere Hocker, Sessel — 2 .1 . niedrig (3): ein niederer Offiziersrang 2.2 . Z o o l . nicht sehr hoch entwickelt, einfach: die niederen Tiere (die Wirbellosen) — 3. niedere (primitive 1.2) Instinkte — II . jAdv.j n .! jKampfruf; Aufforderung, etw. zu vernichten, jmds. Macht zu brechen/: n. mit dem Faschismus, dem Militarismus!; n. m it ihm! nieder- /trennbare, stets betonte Partikel vor Verben und deren substantivischen Ableitungen, die in Ver­ bindung mit dem Grundwort bestimmte produktive Bedeutungstypen bildetj 1.1 . nach unten, zu Boden gerichtet: / z. B . niederdrücken, niedergehen 1.2 . /drückt ein gewaltsames Befördern nach unten, zu Boden aus, das mit einer Unterdrückung, Behin­ derung, Überwindung, Vernichtung einhergeht/: / z. B. niederhalten, niederkämpfen, niederreißen, niederschießen, niederschlagen nieder/Nieder| -brennen /Vb.; ist, hat/ 1 . etw. durch Feuer, Brand vernichten (hat): Häuser n. — 2. (ist) 2.1 . etw. wird durch Feuer, Brand zerstört: die Scheune brannte bis auf die Grundmauern nieder 2.2 . das Feuer, die Kerze brennt nieder (tvird durch fortwährendes Brennen immer kleiner und erlischt) — 3. (hat) die Sonne brennt auf etw., jmdn. nieder (scheint sehr intensiv auf etw., jmdn.); -bringen jVb.j Bergm .: eine Bohrung, ein Bohrloch, einen Schacht n. (anlegen); -deutsch /Adj.j vgl. -deut­ sch ^): die niederdeutschen Mundarten;- deut­ sch(e), das Sprachwiss. jSammelbez. fürdieMund­ arten, die in den nördlichen deutschen Sprachgebieten gesprochen werden und die von der zweiten La ut­ verschiebung nicht betroffen wurden/; -druck, der jP l. - drücke/ unter einer je nach dem betroffenen Bereich festgelegten Grenze liegender Druck in B e ­ hältern und Gefäßsystemen; -drücken jVb.j 1. etw., jmdn . nach unten drücken, hinunterdrücken: die Türklinke n. — 2. etw. drückt jmdn. nieder etw.. bedrückt, deprimiert jmd n . : die schlechte Nachricht drückte ihn nieder; niederdrückende Erlebnisse, Eindrücke; -fallen jVb.j auf die Knie n. ungestüm niederknien: er fiel vor ihr nieder; -frequenz, die P h y s . elektromagnetische Schwingungen mit Fre­ quenzen zwischen 0 und 100 Hertz; -gang, der jo. P l.j g eh . das Verfällen (1.3), Untergang (3.1): der N. alter Kulturen; -gehen jVb.j 1. etw. bewegt sich nach unten, zur Erde: ein Flugzeug geht nieder (landet); das sanfte Niedergehen (die weiche La n­ dung) einer Sonde auf dem Mond — 2 . Begen geht nieder (fällt); ein Gewitter g eht nieder (entlädt sich) — 3 . der Bühnenvorhang geht nieder {senkt sich); -geschlagen jAdj.; / auch -schlagen/ depri­ miert, traurig, entmutigt: seit seiner sportlichen Niederlage ist er sehr n . ; jmd. macht einen nieder­
826 niederhalten — niedlicli geschlagenen Eindruck; -halten /Vb./ jmdn., etw. unterdrücken; -kämpfen jVb.f 1*1. den Gegner, Widerstand des Gegners n. (kämpfend überwinden) 1.2 . seine Erregung, seinen Zorn n. (bezwingen, unterdrücken); -knallen / Vb.; hat; emot.f jmdn. nie­ derschießen: man knallte die Flüchtenden einfach nieder; -knien fVb./ eine kniende Stellung einneh­ men: vor jmdm. n .;in der Kirche n .; -kommen /Vb.j geh.: sie kam mit einem Jungen nieder (wurde von einem Jungen entbunden); -kunft, die; - k ünfte geh . Entbindung (I): sie sah ihrer baldigen N. entgegen; -läge, die I. das Unterliegen, Besiegt­ werden in einem K ampf (1.1 ,1 .3), einer Auseinander­ setzung: eine militärische, vernichtende N .; eine (moralische) N. erleiden, einstecken müssen; S p o rt eine knappe, klare N. hinnehmen müssen — II .l . veraltend Filiale: eine N. einrichten — 2. Lager, Platz eines Betriebes zur Aufbewahrung von M a ­ terialien: Waren in ein eN . bringen, schaffen; -la s­ sen, sich /Vb.f 1.1 . jmd. läßt sich in einen, einem Sessel, auf einen, einem Stuhl nieder (jmd. setzt sich in einen Sessel, auf einen Stuhl) ; ein Vogel ließ sich auf dem Fensterbrett nieder 1.2 . sich auf die Knie n. (niederknien); + sich (hei jmdm., irgend­ wo) / häuslich n.; -lassung, die; -, -en 1. Zweig­ stelle, -betrieb: der Betrieb hatte eine N. in Berlin — 2. Siedlung (2.1): der Ort ist eine von Einwanderern gegründete N .; - legen /Vb./ 1 . etw. (im Rahmen eines feierlichen Zeremoniells) irgendwo a uf den Boden hinlegen: einen Kranz am Ehrenmal n. — 2. sich n. sich zum Schlafen, Ruhen hinlegen: er legte sich auf die Couch nieder, um zu ruhen — 3. ein Amt, eine Funktion n. (nicht weiter­ hin ausüben) ; die Arbeit n. (in den Streik treten) — 4. etw. (schriftlich) n. etw. niedersehreiben: der Autor hat seine Ansichten, Erkenntnisse in Tage­ büchern und Briefen niedergelegt; -j- die W af­ fen n.; - m a chen /Vb.; emot.J jmdn. skrupellos ermorden: die KZ -Häftling e wurden einfach nieder­ gemacht; -prasseln /Vb.; ist/ mit Heftigkeit, p ras­ selnd niedergehen: der Hagel, Regen prasselte auf uns nieder; <> Schläge prasselten auf das Opfer nieder; Vorwürfe, Schimpfworte prasselten auf ihn nieder; -reißen /Vb.; hat/ 1. etw. Gebautes ab­ reißen: eine Scheune, altes Gemäuer n. — 2 . jmdn. n. heftig gegen jmdn. stoßen, an ihm reißen, daß er zu Boden fällt: der vorbeifahrende Radfahrer riß die Passantin nieder; -schießen /Vb./ 1 . jmdn. n. auf jmdn. schießen, daß er verletzt od. tot zu Boden fällt (hat): die Flüchtenden wurden niedergeschos­ sen — 2 . (ist) der Vogel schießt nieder fliegt im Sturzflug; -schlag, der 1. Meteor. 1.1. aus der Atmosphäre durch Kondensation in flüssiger od. fester Form abgeschiedenes Wasser, das zur Erde niedergeht, fällt und sich dort ablagert: Regen, Schnee, Hagel, Reif, Tau sind Niederschläge 1.2 . /vorw. Pl.j das Fällen, Niedergehen von 1.1: zum Wochenende sind keine, geringe, leichte Nie­ derschläge zu erwarten — 2 . Chem . aus einer Lösung sich absetzende, fein verteilte feste Substanz, Bodensatz — 3 , (schriftlicher) Ausdruck, A usw ir­ kung: theoretische Erkenntnisse, Erfahrungen fin­ den ihren N. in Publikationen, Gesetzen, Plänen; -s chlagen /Vb.; hat; / auch -geschlagen/ 1. jmdn. so schlagen, daß er zu Boden fällt: sie wurde auf der Straße überfallen, niedergeschlagen und be­ raubt — 2 .1 . einen Aufstand, eine Revolution n. (durch Eingreifen m it Gewalt vereiteln, unter­ drücken, beenden) 2.2 . J u r . einen Prozeß, das Ver­ fahren n. (einstellen) — 3 . die Augen, den Blick n. den Blick senken: er wurde verlegen und schlug die Augen nieder — 4 .1 . eine Substanz schlägt sich nieder eine Substanz setzt sich ab : Dampf, Feuchtig­ keit schlägt sich an den Wänden, Fensterscheiben nieder 4.2 . Chem . etw. setzt sich als Bodensatz ab: bei der chemischen Analyse schlug sich Kalzium- karbonat nieder — 5 . etw. schlägt sich in etw. nieder etw. drückt sich in etw. aus, wird in etw. er­ kennbar: seine pädagogischen Erfahrungen schla­ gen sich in einschlägigen Publikationen nieder; - s chmettern / Vb.; hatf etw. trifft, erschüttert jmdn. schwer: er war von der Todesnachricht, der Hiobs­ botschaft völlig niedergeschmettert; eine nieder­ schmetternde Kritik, Erfahrung; -schreiben / Vb./ etw. (vorher) gedanklich Konzipiertes aufschreiben, zu Parier bringen: ein Gedicht, Erinnerungen, einen Essay n.; -Schrift, die 1. /vorw. Sg./ das Nieder­ schreiben : bei der N. formulierte er seine Sätze noch einmal um — 2 . das Niedergeschriebene: eine N. kor­ rigieren; die N. existierte in zwei Fassungen;-set­ zen /Vb.; h a t/1. sich setzen (1.1), hinsetzen:nun setz dich endlich nieder! — 2 . etw., jmdn. hinsetzen, ab­ setzen (2): er setzte den Rucksack nieder; ein Tablett auf den Tisch n.; -Spannung, die Elek- tr o te c h n . elektrische Spannung unter 250 Volt; -stoßen fV bj'l* jmdn. so stoßen, daß er zu Boden fällt (hat) — 2 . /von Raubvögeln/ im Sturzflug nach unten stoßen (ist): der Adler stieß auf seine Beute nieder; -strecken /Vb../ geh . jmdn. töten: mit einem Schuß streckte er ihn nieder; -stürzen /Vb.; ist/ 1. zu Boden stürzen: infolge einer plötzlichen Herz­ schwäche stürzte er nieder — 2 . nach unten stürzen: niederstürzende Felsbrocken, Wassermassen; -tou- rig /Adj./ [..tu:..] Techn.: niedertourige (mit re­ la tiv niedriger Drehzahl laufende) Maschinen Niedertracht, die; -, /o. PL/ 1 . bewußt gemeine, hinterhältige, boshafte Gesinnung: etw. aus N. tun; jmdn. aus N. verleumden — 2 . auf 1 beruhende Handlung: er dachte sich eine üble N. aus; eine N . begehen; dazu niederträchtig /A dj.f gemein (I. 1.1), voller Niedertracht Niederträchtigkeit, die; -, -en 1. fo. PL/ Nieder­ tracht (1): das war reine N .! — 2 . Niedertracht (2): eine N. begehen Niederung, die; -, - e n tiefliegendes La nd, Gebiet, bes. an Flußläufen, Küsten: sumpfige Niederungen; die Niederungen der Elbe, Oder und Spree waren überschwemmt Nieder/nieder| -wald, der fo. PL / Laubwald, der durch regelmäßiges Fällen der hohen Bäume niedrig bleibt und sich durch Ausschlagen der Baumstümpfe ständig erneuert; -werfen /Vb./ 1 . jmdn., sich zu Boden werfen: vor Wut warf sich der Junge auf den Boden nieder — 2 . einen Aufstand, eine Revolution n. (niederschlagen); den Gegner n. (kämpfend be­ siegen) — 3 . etw. wirft jmdn. nieder 3.1 . etw. trifft, erschüttert jmdn. schwer: die Nachricht vom Tod des Freundes warf ihn völlig nieder 3.2 . das Fieber, die Grippe hat ihn niedergeworfen (hat ihn so ge­ schwächt, daß er im Bett liegen muß); -wild, das J ägersp r . /zusammenfassende Bez. für alles Wild, das nicht dem Hochwild zugerechnet wird/ niedlich fAdj.f durch seine Kleinheit, Zierlichkeit ansprechend, anmutig, hübsch: ein niedliches Mäd­
chen; sie h at einen niedlichen Lockenkopf; n. aus- sehen Niednagel, der; -s, Niednägel vom Nagelbett eines Finger- od. Zehennagels splitterartig abstehendes, winziges Stück Hornhaut niedrig /A dj./ 1 .1 . von geringer Höhe: ein niedriger Stuhl; ein niedriges Fenster; der W asserstand ist n. 1 .2 . sich in geringer Höhe befindend: die Zimmer­ decke ist n.; das Bild, die Lampe hängt zu n .; die Schwalben fliegen n. — 2 . unter einem bestimmten m ittleren, in Zahlen darstellbaren (meßbaren) Wert: niedrige Preise, Beträge; der Preis für das Kostüm ist verhältnismäßig n .; ihre Temperatur ist heute niedriger als gestern; unter niedrigem B lut­ druck leiden — 8 . in einer Rangordnung, Hierarchie auf unterer Stufe stehend: einen niedrigen Rang einnehm en; O das niedrige (tiefstehende) Niveau eines Romans — 4 . moralisch stark anfechtbar, ge­ mein: ihn bewegten niedrige Motive zu der Tat; n. handeln; vo n jmdm, n. denken Niedrig]wasser, das /o. PL / 1 .1 . niedriger Wasser­ stand bei Binnengewässern: der Fluß führt N. 1.2 . niedrigster Stand des Meeresspiegels bei Ebbe niemals /Adv./ nie: das habe ich n. behauptet; wir haben uns n. wiedergesehen niemand /Indef.pron./ 1 .1 . kein einziger M ensch: es kam n.; weit und breit war n. zu sehen; wir sind niemandem begegnet 1.2 . nicht einer, nicht ein einziger aus einer bestimmten, nicht näher charakterisierten Menge Menschen: n. wußte, wo er sich aufhielt; es kann n. anderes gewesen sein als sie; er hat mit n., niemandem, n. anders, mit n. anderem über die Angelegenheit gesprochen Niemandsland, das jo. PL/ 1. Gelände zwischen zwei gegnerischen Fronten im K rieg: einen Späh­ trupp ins N. schicken — 2 . in, ins N. (in unbekann­ tes, unerforschtes Gebiet) vorstoßen Niere, die; -n 1.1 . paariges, im hinteren oberen Teil des Rumpfes liegendes Organ, das den Harn bildet und ableitet: eine gesunde, kranke N .; die Funktion der Nieren überprüfen; einen Patien­ ten an eine / künstliche N. anschließen 1.2 . /vorw. PL/ (als Speise dienendes) 1.1 von bestimm­ ten Schlachttieren: geschmorte, gebratene Nieren + umg. etw. geht jmdm. an die Nieren (etw. nimmt jmdn. mit, regt jmdn. auf); — etw., jmdn. auf / Herz und Nieren prüfen Nieren/nieren| -becken, das M ed . Sammelbecken der Niere für Urin im Innern der Niere; -krank /A dj./ an einer Krankheit der Niere(n) leidend; - stein, der Harnstein in der Niere: er hat Nieren­ steine; -transplantation, die Med. Verpflanzung einer gesunden Niere an die Stelle einer erkrankten nieseln /sw. Vb.; hat/ es nieselt es regnet in sehr feinen, dicht fallenden Tropfen: während der Bootsfahrt nieselte es ununterbrochen Niesei| -priem, der umg. Schimpf w. langweiliger, mürrischer, etwas einfältiger Mensch: das ist viel­ leicht ein N .!; so ein N .!; -regen, der leichter Regen, der in sehr feinen, dicht fallenden Tropfen niedergeht niesen /sw. Vb.; hat/ eingeatmete Luft infolge einer Reizung der Nasenschleimhaut krampf-, ruckartig und mit lautem Geräusch durch Nase und M und ausstoßen: laut, mehrmals n.; er verspürte einen heftigen Reiz zu n. Nies| -pulver, das Pulver zum Erzeugen von Nies­ reiz; -reiz, der /o. PL / ein Niesen auslösender Reiz der Nasenschleimhaut: er verspürte einen plötz­ lichen N. Nießbrauch, der /o. PL/ veraltend Jur. Recht auf Nutzung fremder Sachen, fremder Rechte od. eines Vermögens, ohne die Substanz zu schmälern Niet, der; -(e)s, -e metallener Bolzen (mit verdicktem Ende), der zum Verbinden von Werkstücken dient: Niete einschlagen; Löcher für die Niete bohren Njete, die; -, -n 1. Los, das nicht gewinnt: eine N. ziehen — 2. umg. /emot./ unfähiger Mensch, jmd., der versagt, versagt hat: er ist aber auch eine N .!; auch Schimpfw. nieten, nietete, hat genietet Werkstücke durch Niete unlösbar miteinander verbinden, wobei über­ stehende Teile des Niets zu einem K opf umgeformt werden Niet/niet zu Niet] -hose, die Hose aus sehr strapa­ zierfähigem, meist dunkelblauem Drell mit anders­ farbigen (Stepp)nähten, oft mit einer A rt von Nieten bes. an Bund und Taschen: sie trugen nur Niet­ hosen; -s und nagelfest *-[- alles, was nicht n. ist alles, was nicht fest angebracht, was leicht wegzu­ tragen ist: alles, was nicht n. war, hatten die Ein­ brecher mitgenommen Nigger, der; -s, - /diffamierende Bez. für einen A n ­ gehörigen der negroiden Rasse, bes. in den USA/ Nihilismus, der; /o. PL/ bürgerl.-philosophische Anschauung von der völligen Nichtigkeit alles B e­ stehenden, aller Werte, Norm en und Ziele; dazu nihilistisch /Adj./ Nikotin, das; -s, jo. PL/ giftiger Stoff, der im Tabak enthalten ist Nilpferd, das Flußpferd Nimbus, der; - s e /vorw. Sg./ besonderes (unan­ gemessen hohes) Ansehen, das jmd., etw. (in der Öffentlichkeit) hat, genießt, Ruhm: sein N. als Wissenschaftler h atte g elitten; einer Sache einen N. geben, verleihen nimmer /Adv./ süddt. österr. 1.1. nicht länger: dieser Krach ist n. auszuhalten! 1.2 . nicht mehr: ich habe dir das doch erzählt, weißt du das n.? 1*8. nicht wieder: das will ich n. tun — 2. wir werden uns n. wieder (niemals wieder) begegnen + / nieundn. nimmer/Nimmer| -mehr /Adv./ süddt. österr. niemals mehr, niemals wieder: er wird n. zurück­ kommen; -müde, -müde /A dj.; emot./ unermüd­ lich: in nimmermüdem Fleiß vollendete sie ihr Werk; -satt, der; -/ -(e)s, -e um g. jmd., der nie satt wird, der nie genug bekommen kann; -Wieder­ sehen + auf N. für immer: er verschwand auf N. Nippel, der; -s, - kurzes Rohr mit Gewinde zum Verbinden von Rohren, zur Befestigung der Speichen am Fahrrad nippen /sw. Vb. ; hat/ einen kleinen Schluck trinken, von einem Getränk od. von einer Speise ein wenig kosten: sie nippte nur an ihrem Glas W ein, an den Speisen Nippes, die /PL/ [nip(s)] v er a lten d Nippsachen: N. kaufen; auf den Möbeln standen überall N. Nippsachen, die /o. P L / kleine Gegenstände, bes. Figuren od. Vasen, m eist aus Porzellan, die zur Zierde hingestellt werden nirgend(s) /Adv./ an keinem Ort: n. war er zu finden; seit Monaten komme ich n. mehr hin (gehe ich gar nicht mehr aus) Niednagel — nirgend(s) 827
828 nirgendswo — Nomenklatur njrgend(s) |wo /Adv./ nirgends: n. kann man sich hinsetzen, alles ist naß vom Regen Nische, die; -n Vertiefung in einer Mauer,• Wand: in einer N. des Zimmers war eine Plastik auf­ gestellt; in den* Nischen des alten Hauses ver­ steckten sich die Kinder gern Nischel, der; -s, - landseb., bes. mitteldt. salopp Kopf (1.1) Nisse, die; -, -n E i d>er Kopflaus njsten, nwtete, hat genistet Nest bewohnen: die Dohien nisteten im Kirchturm; nistende Vöeel Nist| -kästen, der JPl. - kästen/ von Menschen ge- bauter un d aufgehängter Holzhasten m it einem, Schlupfloch, der Vögeln zum Nisten dient: im N. hatten sich Spatzen eingenistet; -platz, der Platz zum Nisten: ein N. für Igel, Wiesel Nitioglyzerin, das äußerst explosible chemische Ver­ tu ung aus Glyzerin, Salpetersäure und Schwefel- saure, die als Sprengstoff und zur Herstellung von Heilmitteln verwendet wird Nitrolack, der sehr schnell trocknender Lach aus m it Salpetersäure behandelter Zellulose als Binde­ m ittel und Zusätzen Ni\e§u , das; -s, -s [nivo:] 1. jeweilige Höhe (1.1 .1) von etw., d as eine waagerechte Erstreckung aufweist: das Ni. des Meeresspiegels; das N. der Straße h* t sich gesenkt — 2 .1 . das N. (die durchschnittliche Qualität) der Lebenshaltung ständig verbessern geistiger, künstlerischer, wissenschaftlicher Wert, innehat: das künstlerische N. einer Opern- aufführung; das wissenschaftliche N. einer Tagung; das X. halten, steigern; ein hohes N. erreichen, fordern; das niedrige N. eines Romans + jmd., etw. hat N. (jmd.. etw, steht über dem, Durchschnitt); unter sein N. gehen (in seiner Leistung unter seinen Möglichkeiten bleiben) niveauj -lo s fAdj.f von niedrigem Niveau (2.2): ein myeauloser Konzertabend, Vortrag; -voll fAdj.f mit hohem Niveau (2.2): ein niveauvoller geselliger Abend; ein niveauvoller Vortrag nivellieren fsw . Vb.; hat/ 1. Unterschiede einander angleichen: soziale, kulturelle U n ter ­ schiede n. — - 2 . etw. ebnen, planieren: das Gelände, Felder n. — 0. faehspr. Höhenunterschiede im Gelände bestimmen Nixe, die; -, -n als in Gewässern lebend, halb als Fisch und halb dis weibliches Wesen vorgestellte Märchengestalt nobel jA dj.f 1. vornehm, edel: ein nobler Mensch; er hat eine noble Denkungsart — 2. vorw. spött. vornehm, hohen Ansprüchen genügend: ein nobles Hotel; du hast dich ja heute n. (elegant) ,an­ gezogen! — 3 . um g . großzügig, freigebig:, ein nobles Geschenk; der Vater zeigte sich sejir n. gegenüber seiner Tochter Nobelpreis, der von dem schwedischen Chemiker Nobel gestifteter, jährlich verliehener internationaler Preis jeweils für Physik, Chemie, Medizin, Literatur und zur Förderung des Weltfriedens Noblesse, die; jo. Pl.f veraltend geh. vor­ nehme Art: die N. seines Auftretens, seines Ver- haltens xnoch IPartikel/ 1. /bezeichnet die Fortdauer eines Zusta ndes, Vorganges, dessen Beendigung absehbar ist; am Satzanfang betont/: er ist n. in einer, der Sitzung; sie wohnt n. in der alten Wohnung; er n. Leiter der Abteilung; n. ist es Zeit, etwas zu tun — 2 .1 . /gibt an, daß ein Vorgang, Zustand innerhalb einer gewissen F rist eintreten w ird/: ihr werdet n. an mich denken; der Brief wird öchon n. kommen 2.2 . fgibt an, daß ein Vorgang, Zustand nicht später als (bis) zu einem bestimmten Zeit­ punkt eintrittf: ich werde n. heute den Arzt an- rufen; er konnte das Schlimmste gerade n .' v er ­ hüten 2,3. /gibt an, daß ein Vorgang, Zustand recht­ zeitig vor einem bestimmten Endpunkt eintrittf: die Prüfung wird n. vor Ende des Studienjahres statt­ finden 2.4 . /gibt an, daß ein Vorgang, Zustand zu dem genannten Zeitpunkt und üicht bereits früher zum letzten M a l‘ eingetreten ist/: n. vorgestern waren sie bei mir zu Besuch; vor fünfzig Jahren waren diese A nsichten durchaus n. üblich — 3 .1 . /gibt an, daß etw. zu etw. Vorhandenem hinzu- kommt/: nimm lieber n. etwas mehr Geld mit!; was gibt es denn sonst n. zu berichten?; Herr Ober, n. ein Bier!; umg. auch das n.! /sagt jmd., dem etw. Unangenehmes, Unerwartetes angekündigt wird/ 3.2 . n. so /stets betont/: und wenn du n. so heulst (wie sehr du auch heulst), du mußt jetzt ins Bett gehen; er kann n. so schön reden, man glaubt ihm nicht 3.3 . /verstärkend vor dem K o m p ./: mein Freund ist n. größer als ich; unser Garten ist n. größer als der eurige — 4w nur n. /gibt an, daß es sich bei etw. um einen geringen Rest handelt/: wir haben nur n. fünfzig Mark vom Urlaubsgeld übrig; der Radrennfahrer war nur n. hundert Meter vom Ziel entfernt, als er verunglückte — 5 . /begrenzt eine positive Aussage/: bis 20 Uhr kann ich dir den Ausgang n. erlauben, dann mußt du aber wieder im Hause sein; mit der Note kannst du n. zu­ frieden sein — 6 . /unbetont; deutet in Ergänzungs­ fragen auf momentan Vergessenes hin/: u m g . wie hieß n. der Ort, die Frau?; wie war das n.? -j- umg. seherzh. n. und n. (in großer Menge, sehr viel, immer wieder); — das fehlte / gerade n.!; das wäre ja n. / schöner! 2noch. /als Glied der mehrteiligen Konj. weder ... n .; nebenordnend/: / weder noch| -malig /Adj.; nur attr./ ein weiteres Mal vor sich gehend: eine nochmalige Untersuchung wurde festgesetzt; -mals /Adv./ noch einmal, wiederum: er wurde n.' bei der Behörde vorstellig Nocken, der; -s, - T ech n . Vorsprung an einer Welle od. Scheibe, der bei (Drehbewegung steuernde Impulse a uf andere Maschinenteile überträgt Nocken|welle, die T echn. Nocturne, das; -s, -s [noktyrn] Mus. meist ein- sätziges Musikstück (für Klavier) mit romantischem Charakter: ein N. von Chopin nolens volens [..v . .]: n. mußten wir (ob wir wollten od. nicht, wir mußten) uns den Umständen fügen Nomade, der; -n, -n Angehöriger eines Volkes, das vor allem von Viehzucht lebt und (innerhalb eines begrenzten Gebietes) häufig seinen* Wohnsitz wechselt nomadisieren /sw. Vb.; hat/ als Nomaden umher­ ziehen: nomadisierende Jäger Nomen, das; -s, Nomina G ram m , deklinierbares Wort, das ein Substantiv od. ein Adjektiv sein kann Nomenklatur, die; -en Wissensch. 1«. Gesamt­ heit wissenschaftlicher Bezeichnungen, bes. eines Fachgebietes: die N. der Medizin — 2 . Verzeichnis von 1 : in einer N. der Biologie nachschlagen — 3. für bestimmte Zwecke geordnete und verschlüsselte
Menge von Positionen aus einem wirtschaftlichen, gesellschaftlichen Bereich Nomenklatur |kadbr, der soz. Leiter mit bes. Ver- antiöortung, dessen Funktion in einer Nomenklatur (3) für Kader aufgeführt ist nominal jAdj.f Gramm , das Nomen betreffend: die nominale Deklination Nominal! -einkommen, das W irtsch. das Ein­ kommen als Geldsumme ohne Berücksichtigung der Kaufkraft; -Stil, der fo. PL/ Sprachwiss.sprach­ licher Stil, der durch die Dominanz nominaler Fügungen gekennzeichnet ist: in fachsprachlichen Texten überwiegt oft der N .; -wert, der W irts ch. Nennwert: der N. einer Aktie Nominativ, der; -s, jo. PL/ Gramm. Kasus, in dem das Subjekt eines Satzes steht: dieses Substan­ tiv steht im N. nominell /Adj.; nicht präd./ (nur) dem Namen (1.2) nach: im Klub, Verein sind 300 nominelle Mit­ glieder eingetragen nominieren /sw. Vb.; hat/ jmdn. als Kandidaten auf eine (Wahlliste setzen, als Anwärter für eine Funktion, ein A mt, als Teilnehmer bei einem W ett­ kampf benennen: jmdn. als Kandidaten für die Betriebsgewerkschaftsleitung n.; einen Nachfolger für ein Amt n.; die Spieler für die Tennismei­ sterschaften n. Nonchalance, d ie; jo. PL/ [nojalds] Ungezwungen­ heit: eine bewußte, gespielte N. zur Schau stellen; dazu nonchalant /A dj./ [nojald] Nonkonformismus, der; -, jo. PL; vorw. im bürgerl. Sprachgebrauch/ Einstellung und Haltung bes. bürgerl. Intellektueller, die kritisch ablehnend zu den herrschenden politischen, moralischen, k ultu­ rellen M einungen und Verhältnissen in der k ap . Gesellschaft stehen, ohne eine revolutionäre System- verändening anzustreben Nonne, die; -n I . Angehörige eines weiblichen Ordens (II): sie wurde als N . in den Orden auf­ genommen; sie lebt wie eine N. (keusch, zurück­ gezogen) — II . Z o ol. Nachtfalter mit rötlichem Hinterleib und weißlichen Flügeln, dessen Ra upe bes. an Nadelhölzern Kahlfraß verursacht Nonsens, der; -(es), /o. PL/ Unsinn, etw. Sinnlo­ ses: das ist N., was du dir da ausgedacht hast nonstop /Adv./ [nonstop, auch . Jtop] ohne Unter­ brechung, Aufenthalt: n. (ohne Zwischenlandung) fliegen Nonstop|flug, der Flug w . Flug ohne Zwischen­ landung Noppe, die; -, -n (als Zierde dienende) knotenartige Verdickung in einem Faden, in Garn od. Gewebe: Tweed mit Noppen Nord, der; -(e)s, -e 1. jo. Art., o. PL; indekl.; vorw. mit Präp. u. o. Attr.; Abk. N/ Seemannsspr. Meteor. Norden (1): der Wind kam aus, von N. — 2. fvorw. Sg./ Seemannsspr. Meteor. Nord­ wind — 8 . /in der Verbindung/ N. und Süd: sie kamen aus N. und Süd (aus Norden 1 und Süden 1) nord|deutsch /A d j./ den nördlichen Teil Deutsch­ lands, heute der DDR und, od. der BRD, betreffend, in ihm gelegen Norden, der;'-s, /o. PL/ 1. /vorw. o. Art., mit Präp. u. o. Attr.; «Abk. N/ Himmelsrichtung, die dem Süden entgegengesetzt ist: _die Kompaßnadel zeigt nach N.; zwei Zimmer der Wohnung liegen nach N.; der Sturm weht von, aus N .; wo ist hier (der) N.? — 2. /mit best. Art./ Gebiet, das nördlich von etw. gelegen ist: in den N. reisen; im hohen N. (im Gebiet nahe dein, um den nördlichen Polar­ kreis); im N. (in dem in 1 gelegenen Teil) der Stadt wohnen Nord] -flanke, die M eteor, nördliche Seite: an der N. eines mit seinem Kern über Frankreich liegen­ den Tiefs; -h a ng , der nördlicher Abhang: der N. des Elbrus nordisch /Adj.; nur attr./ dem (europäischen) Nor­ den (2) zugehörig: die nordischen (skandinavischen) Länder; die nordischen Sprachen (Norwegisch, Schwedisch, Dänisch, Isländisch); die nordische (für den Norden 2 charakteristische) Flora und Fauna; Ski die nordische Kombination (aus Lang- lauf und Sprunglauf bestehender M ehrkampf) Nordistik, die; -, jö. PL/ Wissenschaft, die die nordischen Sprachen und die nordische Literatur zum Gegenstand hat Nprd|küste, die nördliche Küste eines Landes nördlich /Adj.; nicht präd./ 1. /nur attr./ 1.1. nach Norden (1): das Schiff schlug nördlichen Kurs ein 1.2 . aus Norden (1): nördliche Winde; der Wind kommt aus nördlicher Richtung — 2 .1 . im Norden (1) gelegen: die Nördlichen Länder; das nördliche Ufer des Sees; auf dem 5. Breitengrad nördlicher Breite jAbk. n. od. nördl. B r./; die nördliche Halb­ kugel der Erde; das nördliche (der im Norden I gelegene Teil von) Frankreich; die Stadt liegt n. von N 2.2 . /präp. mit Gen./ nordwärts von etw.: n. des Waldes wird eine Straße gebaut Nord/nord| dicht, das /o. PL/ Polarlicht; -ost, /im Funk- und Fernsprechverkehr/ -pst, der S e e ­ mannsspr. Meteor. 1. /o. Art., o. PL; indekl.; vorw. mit Präp. u. o. Attr./ Nordosten (1): das Schiff nahm Kurs auf N. — 2. /vorw. Sg./ aus Nordosten (1) kommender Wind: ein kalter N .; -o sten, der 1. /vorw. o. Art., mit Präp. u. o. Attr.; Abk. NO/ Himmelsrichtung in der Mitte zwischen Norden-und Osten: der Wind kam, wehte von N. — 2 . /mit best. A rt./ Gebiet, das nordöstlich von etw. gelegen ist; dazu -Östlich /Adj.; nicht präd./ vgl. nördlich; -pol, der nördlicher P ol eines Gestirns, bes. der Erde, des Himmels; ;rand, der /vorw. Sg./: am N. (nördlichen Rand) der Stadt wohnen; :Seite, die jvorw. Sg./ nördliche Seite: die Zimmer der Wohnung liegen zur N.; :WÜrts /Adv./ nach Norden (1) zu: die Vögel ziehen, fliegen n.; -west, der vgl. -o st; -westen, der vgl. -o sten; dazu -west­ lich /Adj.; nicht präd./ vgl. nördlich; :wind, der aus Norden (1) kommender Wind Nörgelei, die; -en /zu nörgeln/ nörgeln /sw. Vb.; hat/ ständig an etw., jmdm. etw. auszusetzen, in kleinlicher Weise zu kritisieren haben: er nörgelt v on früh bis spät, am Essen, über die Aufführung Norm, die; -, - e n 1. /vorw. PL/ als verbindlich geltende und anerkannte Festsetzung für das Ver­ halten von Menschen, die sich in Abhängigkeit von den gesellschaftlichen Verhältnissen herausgebildet hat: ethische, moralische, gesellschaftliche Nor­ men; die Normen des sozialistischen Gemein­ schaftslebens — 2. /nur im PL/ Jur. die Normen (Regelungen, Grundsätze) des (Völkerrechts — 8 . gewöhnlicher Z u stan d , übliche Beschaffenheit einer Kategorie von Personen, Sachen, Durchschnitt (1.1): vererbbare Abweichungen von der N . : in der Nomenklaturkader ■*- Norm 829
830 normal — K otenlinie Körpergröße von der N. abweichen — 4 . Ergebnis der Festlegung des notwendigen Aufwands an gesell­ schaftlicher Arbeit, an Material und an Arbeits­ mitteln für die Herstellung von Erzeugnissen: eine N. aufstellen, festlegen; die N. erfüllen, über­ erfüllen, überbieten, erhöhen; eine technische N .; etw. gilt als N. normal fAdj.f 1.1 . gewöhnlich, ohne von der Regel abweichende Besonderheiten: das ist eine (ganz) normale Sache; bei normalen Verhältnissen; unter normalen Umständen; das ist ganz n. 1 .2 . der Regel, bestimmten Erwartungen, Erfordernissen ent­ sprechend: ein Kind von normalem Gewicht, nor­ maler Größe; der Puls ist n. — 2. geistig (und körperlich) gesund: der Junge ist (nicht) ganz n. normaler]weise fAdv.f in der Regel, m eist: n. be­ ginnt unsere Arbeit um 7.45 Uhr Normal] -f all , der F all (IL1, 2), der normalerweise eintritt: im N .; das gilt für den N .; -film, der Film (1.1) von 35 Millimeter Breite; -gewicht, das normales Gewicht eines Menschen normalisieren /sw. Vb.; hat; zu normal 1/ 1.1 . sich n. wieder normal werden: die Lage in den befreiten Gebieten hat sich wieder normalisiert 1.2 . etw. n. etw. wieder normal machen: die Beziehungen zwi­ schen zwei Staaten zu n. versuchen; dazu Norma­ lisierung, die; -en Normal) -spur, die /o. Pl.f Spurweite der Eisen­ bahnschienen von 1,435 M eter; -uhr, die 1. sehr genau gehende Uhr, deren Zeitangabe maßgebend für die anderer Uhren ist — 2 . auf Straßen und Plätzen stehende elektrische Uhr, die die Ortszeit angibt; -w ert, der Durchschnittswert: die Nieder­ schlagsmenge lag im Monat Juli beträchtlich über dem N. (über dem für diese Jahreszeit normalen, üblichen Wert) normativ /A dj.f maßgebend, verbindlich, als Richt­ schnur dienend: normative Bestimmungen, Fest­ legungen ; ein normatives Wörterbuch Normativ, das; -s, -e [..vo] auf Grund von Er­ fahrungen und besonderen Erfordernissen erarbeite­ ter Richtwert: hygienische Normative (Richtwerte für die B eurteilung und Durchführung vorbeugender sanitärer M aßnahm en); wissenschaftlich-technisch begründete Normative und Kennziffern müssen als Richtwerte für die Arbeitsnormung dienen; W irtsch. staatliche Normative (einheitliche öko­ nomische Anforderung des soz. Staates an die Ge­ staltung ökonomischer Prozesse ausdrückende K en n­ ziffern) normen /sw. Vb.; hat/ fachspr. etw. n. für etw. zur Vereinheitlichung eine Norm (4) festsetzen: Maschinenteile, Papier-, Druckbögen n .; genormte (nach einer N orm gestaltete) Beleu chtungskörper Norm|erfüllung, die Erfüllung der Arbeitsnorm normieren /sw. Vb.; hat/ etw. nach Normen ge­ stalten, ausrichten; dazu Normierung, die; -, -en Normung, die; -en /zu normen/ Nostalgig, die; -, -n [. .i:on] 1. /o. PI./ vom Unbe­ hagen an der Gegenwart bestimmte Hinwendung zur Vergangenheit, die vergangene gesellschaftliche Ver­ hältnisse meist reaktionär und in manipulierender Weise verklärt — 2 . P sy ch . (krankhaftes) Heim­ weh; dazu nostalgisch /Adj./ not /in den Verbindungen/ n. sein, tun: eins, etwas ist n. (notwendig 1); man weiß doch, was ihm n. t u t (wessen er bedarf) Not, die; -, Nöte 1. fo. PI./ großer Mangel an un­ entbehrlichen Gütern, bes. infolge (äußerster) Armu t: drückende, große, unvorstellbare N .; N. leiden; in N; geraten; die größte N. zu lindern versuchen — 2. /vorw. Sg./ besonders schwierige Lage (3), in der jmd. dringend Hilfe braucht: die von der Sturm­ flut Geschädigten befanden sich in großer N .; das war Rettung in höchster N.; sie befand sich in finanziellen Nöten (brauchte dringend Geld); in großer (innerer) N. sein; jmdm. seine ,N., Nöte klagen + seine liebe N. mit jmdm., etw. haben (große Schwierigkeiten, Mühen mit jmdm ., etw. haben); wenn N. am Mann ist (im Notfall); aus der N. eine Tugend machen (das Beste aus einer unan­ genehmen Sache machen); mit knapper N. (nur mit Mühe, gerade noch); ohng N. (ohne weiteres, ohne Schwierigkeit; ohne zwingende Umstände); zur N. (wenn es nicht anders, besser geht, wenn es un ­ bedingt sein muß); — mit / Mühe und N. Notar, der; -s, -e staatlich berufener, in der DDR vor­ wiegend in einem Staatlichen Notariat tätiger J u rist, zu dessen Aufgabengebiet vor allem Beurkundungen und Beglaubigungen, Testamente u. ä. gehören Notariat, das; -(e)s, -e 1.1 . Büro eines (freiberuflich tätigen) Notars 1 .2 . das Staatliche N. (staatliche Einrichtung der Rechtspflege in der D D R , die bes. für Beurkundungen, Beglaubigungen, Testamente o. ä. zuständig ist) notariell /Adj.; nicht präd./ von einem Notar (be­ urkundet, beglaubigt): eine notarielle Vollmacht, Urkunde; eine Unterschrift n. beglaubigen lassen Npt| -ausgang, der Ausgang für den Notfall; - behelf, der notdürftiger Behelf: diese Unterkunft ist nur ein N.; - beleuchtung, die zusätzliche schwache Beleuchtung für den Notfall; -brem se, die Bremseinrichtung im Personenwagen von Schienen­ fahrzeugen, die im F alle einer Gefahr d as Anhalten des Zuges ermöglicht Notdurft, die + die, seine N. verrichten (den Darm, die Blase entleeren) notdürftig /Adj./ nur zur Not, für geringste Bedürf­ nisse, knapp, kaum ausreichend, behelfsmäßig: eine notdürftige Unterkunft; der Raum war nur n. er ­ hellt; der Verletzte war nur n. verbunden Note, die; -, -n 1.1* Schriftzeichen für einen xTon (1.3): ganze, halbe Noten; Noten lesen; nach Noten singen, spielen 1.2 . /nur im PI./ Blatt, Heft, Buch mit Kompositionen: Noten von Beethoven, Mozart kaufen — 2 .1 . Zensur (1): gute, schlechte Noten bekommen; jmdm. (für etw.) die N. Zwei geben 2.2 . Sport in Punkten ausgedrückte Be­ wertung einer sportlichen Leistung — 8 . förmliche schriftliche Mitteilung im diplomatischen Verkehr: der Austausch von diplomatischen Noten; die Regierungen wechselten N oten — 4 . Geldschein, Banknote: N oten drucken, ausgeben, fälschen — 5. veraltend Notiz: etw. in einer N. festhalten — 6. /o. PL; nur mit best. Adj./ Eigenart, Gepräge: dieser Schmuck verleiht dem Kleid eine beson­ ders festliche N .; etw. gibt jmdm. eine eigene, per­ sönliche N. Noten| -bank, die /PL -en/ Bank (II.1) mit dem Recht der Ausgabe (1) von Zahlungsmitteln; -blatt, das /PL -blätter/ m it Noten (1.1) bedrucktes Blatt Notenpapier; -linie, die eine der fünf parallelen
Notenpapier — Notwendigkeit 831 Linien zum Einzeichnen der Noten (1.1); -papier, das jo. PL/ mit Notenlinien versehenes Papier; -Schlüssel, der am Beginn der Notenlinien stehendes Zeichen, das die Tonhöhe der Noten festlegt; -schrift, die zur Aufzeichnung von M usik verwendetes System von Schriftzeichen; -Ständer, der Ständer zum Auflegen der Noten (1.2); -umlauf, der Um­ lauf von Banknoten; -Wechsel, der Austausch von diplomatischen Noten Not/notj -fa ll, der (plötzlich eintretende) gefahrvolle, schwierige Situation: bei Notfällen (in Fällen, in denen dringend m edizinische Hilfe benötigt wird) Erste Hilfe leisten; etw. für den N. zurücklegen; im (äußersten) N. (notfalls) müssen wir es riskieren; - falls /Adv./ wenn es sein muß, wenn keine andere Möglichkeit besteht: n. muß ich einen Zug später fahren; -gedrungen /Adv./ durch die Umstände ge­ zwungen: n. mußte ich den Arbeitsraum wechseln; - groschen, der jo. PI ./ für Zeiten der Not auf­ gespartes Geld: sich einen N. zurücklegen; -hilfe, die jo. PI ./ Hilfe bei einem Notstand, bei Unglücks­ fällen: den Unfallarzt zur N. rufen, holen notieren jsw. Vb.; hat/ 1. etw. aufschreiben (um es nicht zu vergessen) : eine Bestellung, die Teil­ nehmeranzahl auf einem Blatt n.; (sich) einen Geburtstag n. —■2. Börse 2.1. etw. n. den Kurs, Preis für etw. festsetzen (1): die Börse notierte die Aktie mit 300 Mark 2.2 . einen bestimmten K urs­ wert, Preis haben: der Dollar notierte unter dem Vortagskurs; zu 2.1 Notierung, die; -en nötig /A dj./ für einen Zweck, die Realisierung von etw. dringend erforderlich, unentbehrlich: die nö ti­ gen Schritte einleiten; die nötigen Vorbereitungen treffen; das Nötige tun; etw. n . (dringend) brau­ chen; jmd. hat etw., jmdn. n. (etw., jmd. ist für jmdn. unentbehrlich); er hat es nicht n. (er sieht keine Veranlassung, es ist unter seiner Würde) an­ zugeben; umg. du hast es (gerade) n. (gerade du hast gar keinen Grund), dich zu beklagen! /Aufruf ärgerlicher K ritik/; hast du das n.? (das brauchst du doch gar nicht zu tun!) nötigen /sw. Vb.; hat/ 1. jmdn. auffordern, drin­ gend bitten, etw. zu tun: jmdn. zum Bleiben, zum Essen n.; bitte lassen Sie sich nicht n., eine Tasse Tee bei mir zu trinken! — 2 . etw. nötigt jmdn. jmd. wird durch bestimmte Umstände, Sachverhalte zu einem bestimmten Verhalten, Tu n gezwungen: sein Verhalten nötigte sie, ihn zu ermahnen; sich genötigt sehen, ein Darlehen aufzunehmen; jmd. ist genötigt (gezwungen), seine Reisepläne zu ändern — 3. Jur. jmdn. mit Gewalt od. Drohung dazu bringen, etw. zu tun, zu dulden od. zu unter­ lassen: man hatte ihn zu der Tat genötigt nötigenfalls /Adv./ falls nötig, notfalls: n. muß man mit gutem Zureden etwas nachhelfen Nötigung, die; -en /vorw. Sg.; zu nötigen 3/ Jur.: eine N. zu einer Aussage; jmdn. wegen N. verurteilen Notiz, die; -, -en stichwortartige Aufzeichnung (als Gedächtnisstütze), Vermerk: eine knappe, sch rift­ liche N.; sich Notizen machen; Notizen in ein Buch eintragen - f N. von jmdm., etw. nehmen (jmdm., einer Sache Beachtung schenken) Notiz| -Mock, der; -buch, das dickes Heft für Notizen Not/not| -läge, die schwierige, schlimme Lage (3): in einer finanziellen, wirtschaftlichen N. sein; jmds. N . ausnutzen; jmdm. in einer N. behilflich sein; -landen, notlandete, ist/hat notgelandet fvorw. im Inf. u. Perf./ 1 .1 . eine Notlandung vor­ nehmen (ist); der Pilot, das Flugzeug mußte n. 1.2 . (hat) die Maschine mußte notgelandet (durch eine Notlandung zur Erde gebracht) werden; dazu - la nd ung , die vorzeitige Landung eines Flugzeugs bes. auf Grund eines technischen Schadens; -leidend /A d j.; nicht adv./ unter Not (1) leidend: die notleidende Bevölkerung der betroffenen Gebiete mit Nah­ rungsmitteln und Medikamenten versorgen; -1Ö- su n g , die (vorläufige) noch nicht befriedigende, zur Zeit nicht besser mögliche Lösung: diese U m s et­ zung ist nur eine N.; - l üge, die Lüge aus Höf­ lichkeit, um eine Kränkung, aus Rücksicht, um ein Übel zu vermeiden: eine N . gebrauchen; er scheute nicht vor einer N. zurück; -nagel, der /vorw. Sg./ um g. Lückenbüßer: er mußte den N. spielen notorisch /Adj.; nicht präd.j gewohnheitsmäßig: ein noto rischer Trinker, Lügner Not/npt| -ruf, der 1. telefonische Benachrichtigung der Polizei od. Feuerwehr bei Gefahr für Menschen­ leben — 2 . Rufnummer für 1; -schlachten, not­ schlachtete, hat notgeschlachtet /vorw. im Inf. u. Per}./ ein krankes od. verletztes Schlachttier (vorzei­ tig) schlachten: das Schwein mußte notgeschlach­ te t werden; dazu -Schlachtung, die; -, -en; -Sig­ n al, das international vereinbartes Zeichen, das in Seenot befindliche Schiffe geben; -sitz, der ein­ facher, nur im Bedarfsfall benutzter zusätzlicher Sitz (1.1): ein N. in der U-Bahn, im Omnibus;-stand, der gefahrdrohender Zustand, zu dessen Behebung außerordentliche Maßnahmen erforderlich sind und der juristisch ein rechtfertigender Grund für ein sonst nicht erlaubtes Verhalten ist, bes. im Bereich des öffentlichen Lebens, bes. bei Naturkatastrophen: infolge der großen Überschwemmungen mußte der öffentliche N. ausgerufen, verkündet werden; ein N. war eingetreten; der N. wurde aufgehoben Notstands| -gebiet, das Gebiet, in dem Notstand herrscht; -gesetz, das /vorw. PI ./ in einem imperial. Sta at erlassenes Gesetz, das bei vorgeblicher od. realer Bedrohung des bestehenden Sys tem s die Ver­ fassung und die in ihr garantierten Grundrechte der Bürger außer Kraft setzt und der Regierung dikta­ torische Vollmachten überträgt: g eg en die N o t ­ standsgesetze kämpfen Not/npt| -Unterkunft, die behelfsmäßige Unterkunft: Notunterkünfte einrichten, schaffen; -verband, der behelfsmäßiger Verband: ein en N . a nleg en; -Verord­ nung, die vgl. Notstandsgesetz; -wehr, die; -, /o. PI ./ Verteidigung, die erforderlich ist, um einen gegen­ wärtigen rechtswidrigen A ngriff von sich od. einem anderen abzuwenden: sich in N . befinden; etw. in, aus N. tun; -wendig /Adj./ 1 . nötig: notwendige Anschaffungen machen; die notwendigen Maß­ nahmen treffen; Pol. Ök. notwendige Arbeit (der Teil der lebendigen Arbeit, der das dem Produzenten individuell zufließende Produkt herstellt)^; etw. er­ weist sich als n.; etw. für n. halten; er braucht n. (unbedingt) neue Gardinen, Möbel — 2 . zwangs­ läufig sich ergebend, nicht vermeidbar: die n o t­ wendige Folge, Konsequenz w a r ...; -j- etw., jmdn. als notwendiges ^ Übel betrachten; - W endigkeit, die; -, -en 1. /o. Pl.j 1.1. dasNotwen­ digsein: eine absolute, dringende, innere, zwin.
Notzeit — numerieren gende N .; eine N. einsehen, erkennen 1.2. Art des Zusammenhangs zwischen Objekten, Prozessen, Systemen der materiellen Welt od. des Bewußtseins, der unter gegebenen Bedingungen nur so und nicht anders sein k a nn : das dialektische Verhältnis von N. und Zufall; eine geschichtliche N .; etw. tritt mit IST. ein — 2. etw. Notwendiges (1): einige Not­ wendigkeiten erledigen müssen; -zeit, die-Zeit der Not: etw. für mögliche Notzeiten ansehaffen, auf- heben, zurücklegen Notzucht, die fo» PL; DBB veraltend/ Ver­ gewaltigung: jmdn. wegen versuchter N. verur­ teilen notzüchtigen, notzüchtigte, hat genotzüchtigt fvorw. im Inf. u. Perf.; DDE veraltend/ eine weibliche Person vergewaltigen Nougat, das, der; -s, -s [nu:gat] Süßigkeit (1.2) aus fein zerkleinerten Nüssen od. Mandeln mit Zucker und Kakao: mit N. gefülltes Konfekt Novelle, die; ,-n [..v . .] I. kürzere, von einem einzelnen ungewöhnlichen E reig nis handelnde E r ­ zählung, die in geradlinig sich steigerndem H and­ lungsablauf auf ein Ziel hinführt: eine spannende N.; eine N. schreiben — II. Jur. Gesetz, das in einem Nachtr ag besteht, der ein geltendes Gesetz ab­ ändert od. ergänzt: eine N. einbringen, verab­ schieden November, der; -/-s, - fvorw. Sg.f [..v . .] elfter Monat des Jahres: ein nebliger, stürmischer N. Novität, die; -en [..v . .] Neuheit (2): dies Werk stellt eine N. auf dem internationalen Bücher­ markt dar Novize, der; -n, -n [..v ..] Bel. kath. junger Mönch, der vor dem endgültigen Eintritt in ein Kloster dort eine längere Probezeit verbringt; dazu Novizin, die; -, -nen Növum, auch NQViim, das; -s, Nova [..v . .] etw. Neues, hoch nicht Dagewesenes; diese Regelung ist ein N. Nu, der -f im Nu, in einem Nu sehr schnell, in kürzester Zeit: im Nu war er wieder im Zimmer Nuance, die; -, -n [nyajjse, auch nyä se] 1. feiner, gradueller Unterschied (in der F a rb e): zarte, kaum merkliche Nuancen in den Farbtönen von Ocker bis Gelb — 2. sein Auftreten ist um eine N. (ein wenig) zu auffallend; in ihrer Stimme klang eine N. von Ärger mit — 8 . besondere Feinheit, vorwie­ gend bei einem Kunstwerk: stilistische Nuancen in der Lyrik, Prosa des Künstlers nuancenreich fAdj.f reich an Nuancen (1, 3): die Schauspielerin hatte ein nuancenreiches Mienen­ spiel nuancieren /sw. Vb.; hat/ [nyaigsi:.., auch nyäsi:..] 1.1 . Farben n. (abtönen) 1.2 . etw. in allen seinen Feinheiten, und Übergängen erfassen, darstellen: etw. sprachlich, psychologisch n.; eine nuancierte (sehr differenzierte) sprachliche Ausdrucksweise nüchtern fAdj.f 1. m it leerem Magen, ohne (am Morgen) gegessen zu haben: n., mit nüchternem Magen zur Blutuntersuchung gehen — 2. in seinen Reaktionen nicht durch Alkoholgenuß beeinträchtigt: völlig, nicht mehr n. sein; nur in nüchternem Zustand Auto fahren — 8 .1 . sachlich (2): eine nüchterne Denkungsart, Betrachtung; einen nüchternen Bericht geben; die Lage m beurteilen 3.2 . phantasielos,*■ schwunglos: ein nüchterner Mensch; er ist zu n. veranlagt — 4 . ungemütlich, unbehaglich: der Raum wirkte sehr n. — 5 . im Ge­ schmack, fade, nicht genügend gesalzen: ein nü ch­ ternes Essen; die Kartoffeln schmecken so n .; dazu Nüchternheit, die; -, fo. P l.j; zu 3.2: N. (Phantasie- losigkeit) war sein hervorstechendstes Charakter­ merkmal; zu 4: der Saal zeichnete sich durch eine kühle N . (Unbehaglichkeit) aus Nuckel, der; -s, - u m g . einem Sauger ähnlicher Gegenstand, an dem die Säuglinge lutschen, saugen nuckeln fsw. Vb.; hat/ umg. fbes. von Säuglingenf saugen, lutschen: der Säugling nu ck elte zufrieden an seiner Flasche Nudel, die; -n fvorw. Pl.f Teigware, vorwiegend in Band-, Faden-, Röhrenform, die in siedendem Wasser gar gekocht wird: Eintopf mit Nudeln Nudel| -holz, das /PI. - höher/ walzenförmiges, meist hölzernes Küchengerät mit zwei Griffen, mit dem Teig ausgerollt wird; -suppe, die: er aß gerne N. Nugat, das, der s. Nougat nuklear fAdj.; vorw. attr.f 1. auf Vorgängen im Kern eines Atoms, auf Eigenschaften des Atom ­ kerns beruhend: nukleare Kräfte; nukleare Waffen — 2. ein nuklearer (mit Kernwaffen geführter) Krieg; eine nukleare (mit Kernwaffen ausgerüstete) Streitmacht Nuklear| -medizin, die fo. Pl.f Teilgebiet der Medizin, das sich mit der therapeutischen und diagnostischen Anwendung radioaktiver Substanzen und ihren unerwünschten Einwirkungen auf den Organismus befaßt; -physik, die Kernphysik null /Kard.zahl 0/: die Zahlen von n. bis zehn; eine Zahl mit vier Nullen; das Thermometer steht auf n. Grad, auf Null (dem Gefrierpunkt des Was­ sers); die Temperatur sinkt unter Null, steigt auf fünfzehn Grad über Null; es ist null Uhr fünf; er hat im Diktat n. (keine) Fehler; O ihre Stimmung sank unter Null (wurde sehr schlecht) + etw. für n. und nichtig (ungültig) erklären; etw. ist gleich Null völlig bedeutungslos\ das Er­ gebnis seiner Bemühungen war gleich Null (seine Bemühungen waren völlig ergebnislos)', umg. scherzh. Null Komma nichts (gar nichts); in Null Komma nichts (in sehr kurzer Zeit, sehr schnell) xNulI, die; -, -en u m g . femot.f unfähiger Mensch, Versager: er ist eine N. 2Null, der, auch das; -(s), -s S k a t Spiel, bei dem der Spiele r keinen Stich bekommen darf: N. spielen Null| -meridian, der jo. Pl.f Geogr. Meridian von Greenwich, der als Ausgangspunkt der Zählung der Meridiane dient; -punkt, der /PL -e/ Ausgangs­ punkt einer Skala (1): der N. des Koordinaten­ system s; das Thermometer stieg über den N. (Ge­ frierpunkt); Phys. der / absolute N.; -Serie, die Versuchsserie mit kleiner Stückzahl, in der die K o n ­ s truktion, Technologie und Eigenschaften eines E r ­ zeugnisses überprüft werden, bevor es in die Serien­ produktion aufgenommen wird: Nullserien bauen, entwickeln, erproben Nplpe, die; -n u m g . femot.f dummer, ungeschick­ ter, langweiliger Mensch: so eine N .!; er ist viel­ leicht eine N .!; auch Schimpfw. Numerale, das; -s, Num eralien [ . .i9n]/Numeralia Gramm. Wort, das den Begriff einer Zahl aus­ drückt • numerieren fsw. Vb.; hat/ etw. m it fortlaufenden Zahlen versehen, etw. beziffern: die 'Seiten eines
Numerik — Nußschale 833 Manuskripts n .; die Plätze im Kino sind numeriert Numerik, die; -, -en jvorw. Sg.j Techn . numerische, Steuerung numerisch /Adj./ 1 .1. /nicht präd./ fachspr. zah­ lenmäßig: eine n. starke, schwache soziale Gruppe I. 2 . M ath, mit konkreten Zahlen, auf. bestimmte Zahlen bezüglich: das numerische Rechnen; eine numerische Gleichung (Gleichung, in der die be­ kannten Größen bestimmte Zahlen sind) 1.3 . T e ch n . n. gesteuerte Maschinen (Maschinen mit rechen­ technisch gesteuerter, automatischer Bedienung) Numerus, der; -, Numeri Gram m , grammatische Kategorie, die (durch Flexionsendungen) bei Nomen und Verb ausdrückt, ob es sich um eine einzelne Größe od. um mehrere Größen handelt: Singular und Plural sind die zwei Numeri im Deutschen Numerus clausus, der; -, /o. PL/ [..k . .] im bürgerl. (Hoch)schulsystem zeitweise geltende zahlenmäßige Beschränkung der Zulassung zu einer Ausbildung, bes. zu einem bestimmten Studienfach Numismatik, die; Jo. P I ./ Teilgebiet der Ge­ schichtswissenschaft, dessen Forschungsgegenstand (alte) Münzen sind Nummer, die; -, -n jAbk. Nr./ 1 .1. Ziffer (1), die etw. kennzeichnet, den Plat z in einer Reihenfolge angibt: eine hohe, niedrige N .; die laufende N. jAbk. lfd. Nr./ einer fortlaufenden Reihe; die N. des Dienstausweises, des Reisepasses angeben; S p o rt der Rennfahrer, Tormann trägt die N. 1 auf dem Trikot; O umg . das bevorstehende Festival war Thema N. eins (wichtigstes Thema, Hauptthema); sie werden als Feind N. eins (als der Hauptfeind, -gegner) betrachtet 1.2 . Haus­ nummer 1.3 . Zimmernummer bes. in Hotels 1.4 . Telefon-, Rufnummer: eine neue N . erhalten; unter welcher N. sind Sie zu erreichen?; wählen Sie die N. ...• 1.5 . polizeiliches Kennzeichen eines K raft­ fahrzeuges: der Wagen' hatte die N. ... 1 .6 . bei Kleidungsstücken, Schuhen die Größe angebende Zahl, Ziffer: haben Sie diese Schuhe noch eine N. größer? 1.7 . numeriertes einzelnes Exemplar, be­ stimmtes Heft einer Zeitschrift, Zeitung: dieser Artikel stand in der vorletzten N . der Zeitschrift — 2. einzelne Darbietung eines Zirkus-, VarieU-, Kabarettprogramms: eine einmalige, sensationelle N .; die Nummern ansagen - f umg. jmd. ist eine N. für sich (ist anders als andere); jmd., etw. ist eine N., ein paar Nummern zu groß (für jmdn.) (jmd» ist jmd m . sehr überlegen; etw. ist jmdm. zu schwierig); bei jindm. eine große N. haben (von jmdm. sehr geschätzt werden); um g. auf N. Sicher gehen (nichts riskieren) Nummernjschild, das 1Schild (1) mit einer N u m ­ mer, die zur Kennzeichnung bes. eines A utos, ,H au­ ses dient nun /Adv./ 1.1.1. im gegenwärtigen Augenblick: wir beginnen n. m it der Verlosung der Karten; n. muß ich dir noch sagen, daß ...; n. wird’s aber Z eit!; von n. ab, an 1.2 . nach dem Vorangegangenen, unter den jetzigen Umständen: ist n. alles in Ordnung?; bist du n. einverstanden?; umg. n. gerade!; du mußt n. (nunmehr 1.1) die K onsequenzen tragen — II. /als Partikelf 1.1 . /nur in wörtlicher Rede; einem Satz vorausgehend und ihn gleichsam ankündigend od. einen verkürzten Satz einleitend!: n., darüber läßt sich reden; n., wir werden sehen; n., m einet­ wegen; umg. n . schön, n. gut, ich bin einverstan­ den; n. wenn schon! 1.2 ./dient der Verbindung und Fortführung der Rede, Erzählung!: n. ging die Fahrt weiter und die Reisenden beruhigten sich; n. darf man, man darf n. nicht unterschätzen, daß ... — 2. 2eben (4), so wie die Dinge liegen: jvorw. vor (ein)mal/ das ist n. mal so; wenn es n. einmal nicht anders geht — 3 . n ., n. /dient als beschwichtigender Zuspruch/: n., n., so böse wird es nicht gemeint sein! nun{mehr /Adv./ 1 .1 . von nun an, jetzt an: wir wollen n. so tun, als wäre das nie passiert 1.2 . das dauert n. (bereits) zehn Jahre Nuntius, der; Nuntien [..tsion] Rel. kath. di ­ plomatischer Vertreter des Pap stes bei der Regierung eines Staates nur /Adv.j I. jin konjunktionaler Verwendung/ l.jin der Verbindung n. daß; unterordnend; leitet einen nachgestellten Gliedsatz ein; restriktiv; kennzeichnet den Gliedsatz im Sinne einer Einschränkung des Vorhergesagten!: unser Urla ub war schön, n. daß es manchmal zu heiß war —• 2 . /als Glied der mehr­ teiligen Konj. nicht n. . . . sondern auch; neben­ ordnend!: / Sondern (2) — II . /als Partikel; betont od. unbetont/ 1. / bezieht sich auf ein Satzglied/ 1.1 . ./unbetont; schließt andere(s) aus; hebt d as folgende Satzglied hervor/: n. er (niemand anders als er) hatte daran gedacht 1.2 . /schließt einen höheren Wert aus; hebt das folgende Satzglied hervor/: er besitzt n. zwanzig Mark; er ist n. Zweiter geworden — 2. u m g . /unbetont; in Aufforderungssätzen/: komm n. bald!; n. zu!; n. weiter so!; n. Mut!; n. keine Angst!; n. her damit! — 3 . /unbetont; in Frage­ sätzen; drückt Anteilnahme, Verwunderung aus/: was ist n. mit dir!; wie bist du n. daraufgekommen? — 4 . /unbetont; drückt eine Verallgemeinerung a u s/: sie haben alles, was man sich n. denken kann (sie haben alles Denkbare); nehm en Sie davon, soviel Sie nur mögen! — 5 . / unbetont; emot.; verstärkend/ 5.1 . das ist n. allzu wahr (das ist wirklich wahr) 5.2 . umg. /n. so + Vb./ es hagelte n. so Vorwürfe (es gab sehr viele Vorwürfe); er zitterte n. so (sehr) vor Kälte 5.3. /n. (noch) 4* Komp./ er wurde da­ durch n. noch wütender (die Folge davon war, daß er noch wütender wurde) — 6 . /betont; in der Verbin­ dung/ umg. aber n. und ob!: „hast du denn Lust zu diesem Ausflug?“ „ Aber n .! “ nuscheln /sw. Vb.; hat/ umg. undeutlich sprechen: er nuschelte leise vor sich hin Nuß, die; Nüsse eßbare, ölhaltige, m it einer harten Schale umgebene Frucht bes. des Walnußbaumes und Haselstrauches: eine (un)reife, ha rte, hohle N .; geröstete, kandierte Nüsse; Nüsse pflücken, knacken + u m g . eine harte N . eine sehr schwierige Aufgabe, ein schwieriges Problem: jmdm. eine harte N. zu knacken geben (jmdm. eine schwierige Aufgabe stellen) Nuß| -bäum, der 1. Walnußbaum — 2 . jo. PL/ har­ tes, (dunkelbraunes Holz von 1, das als wertvolles Nutzholz dient: eine Schrankwand aus N .; -knacker, der 1.1 . zangenförmiges Gerät zum Knacken von Nüssen 1.2 . aus Holz hergestellte (bunt bemalte) männliche Figur, in deren hebelartig beweglichem Mund eine N uß geknackt werden kann; -öl, das jo. PI./ aus Nüssen gewonnenes Öl, das bes. als Speiseöl und für kosmetische Mittel verwendet wird; -schale, die: die Nußschalen aufknacken, um die Kerne
834 Nußschinken — Oase essen zu können; -Schinken, der gepökelter und ge­ räucherter ntagerer Schinken; -torte, die Torte m it zerkleinerten Nüssen Nüster, Nüster, die; -n /vorw. PL/ Nasenloch, bes. beim Pferd: geblähte, schnaubende Nüstern Nut(e), die; -(e)n fachspr. rinnenförmige Ver­ tiefu ng verschiedenen Querschnitts an der Oberfläche 1.1 . eines Werkstücks, B au - od. Maschinenteils, die zur Führung od. Arretierung eines anderen (Kon- struktions)teils dient: eine N. fräsen 1.2 . eines Holz­ stücks od. -bauteils, in die ein passendes Gegenstück fest eingefügt wird: Holzbretter durch Nuten mit­ einander verbinden Nutria, die; -s Sumpfbiber 2Nutria, der; -s, -s 1.1 . /o. Pl.j Fell von 1Nutria:der Mantel ist mit N. besetzt 1.2 . Pelzmantel aus 1.1: sie trägt einen N. Nutte, die; -, -n s a lo p p Prostituierte, Dirne nutz /Adj.f süddt. österr. s. nütze Nutz |anWendung, die nutzbringende Anw endung: er zog für sieh selber nicht die geringste N. aus der Lektüre nutzbar /A dj.; zu nutzen 2/ so beschaffen, daß man Nutzen daraus ziehen kann: (für die Industrie) n utz­ bare Mineralien; den Boden, Theorien n. machen; für jmdn., sich etw. n . machen nutzbringend /Adj./ Nutzen bringend: seine Zeit n. verwenden; etw. ist für jmdn. n. nütze /Adjin der Verbindung/ etw., jmd. ist zu etw. n . (ist zu etw. brauchbar, gut zu gebrauchen) Nutz |effekt, der nutzbringender Effekt, Wirkungs­ grad der gesellschaftlichen Arbeit: ein hoher, g e­ ringer, optimaler N .; den (volks)wirtschaftlichen N. erhöhen, verbessern; den realen N. eines For­ schungsprojekts richtig einschätzen nutzen, nützen /sw. Vb.; hat/ 1.1 . jmdm., einer Sache Nutzen bringen, förderlich sein: etw ., jmd. nutzt, nützt jmdm., einer Sache viel, wenig, (gar) nichts; diese ständigen Nörgeleien n. keinem; wem nutzt, nützt das alles?; er hofft, daß seine Rat­ schläge etwas n. können 1.2. umg. es nutzt, nützt nun alles nichts (es muß sein), wir müssen auf­ brechen; da nützt (hilft) keine Widerrede, kein Bit­ ten — 2 .1 . etw. nutzbringend verwenden, ausnutzen: die Gelegenheit, Möglichkeiten n . ; einen leer­ stehenden Raum für sportliche Zwecke n. 2 .2 . /bes. nutzen/ etw. n. aus etw. Nutzen ziehen: Rohstoffe industriell n . ; den Boden landwirtschaftlich n. Nutzen, der; -s, jo. Pl.f vorteilhaftes Ergebnis, das man aus der Anwendung, dem Gebrauch einer Sache gewinnt: der fachliche, praktische, unmittelbare N. einer Sache; der volkswirtschaftliche N . einer Er­ findung; N. abwerfen, bringen; N. aus etw. zie­ hen; denN. von etw. haben; etw. ist (jmdm.) von (hohem) N. (Vorteil) nützen /sw. Vb. ; hat/ s. nutzen Nutzer, der; -s, - /zu nutzen 2/ Institution, Person, die berechtigt ist, etw. zu nutzen: der N. der W oh­ nung, des Gebäudes; die N. der Gewässer Nutz| -fläche, die nutzbare Fläche des Erdbodens, eines Raumes, Gebäudes: die landwirtschaftliche N .; der Lagerplatz hat eine N. von 1000 Quadratme­ tern; -holz, das jo. Pl.f Holz, das wegen seiner Eig­ nung zur technischen, handwerklichen Nutzung nicht als Brennholz bestimmt ist; -last, die 1. Last, die ein Transportmittel als Fracht aufnehmen kann: die N. des Frachters beträgt 1000 Tonnen — 2. Bauw . Last, die ein Bauwerk zusätzlich zum Eigengewicht tragen kann; -leistung, die Techn. tatsächliche, verfügbare Leistung von Motoren nützlich fAdj./ 1 . /nicht adv./ Nutzen bringend: eine nützliche Arbeit, Beschäftigung; ein nützliches Geschenk; nützliche Pflanzen, Tiere; etw. ist jmdm., für jmdn., etw. n .; deine Ratschläge waren mir sehr n. — 2. jmdm. n. sein jmdm. behilflich, dienlich sein: er war mir sehr n. bei einer R epa­ ratur, m it seinen Sprachkenntnissen; sich (bei, in etw.) n. machen (bei etw. helfen) nutz/Nutz| -los /A dj.f ohne Nutzen, Ergebnis: das ist ein nutzloses Unterfangen, eine nutzlose Be­ mühung; seine Zeit n. vergeuden; -nießen, nutz- nießte, hat genutznießt /vorw. im Inf. u. Part. Präs./ veraltend von etw. Nutzen haben, der Nutznießer von etw. sein: er konnte von ihrem Vermögen n.; - nießer, der; -s, - jmd., der den Nutzen von etw. hat: sie waren die N . der neuen Sozialeinrichtun­ gen; -nießung, die; -, - en /zu -nießen/: die Woh­ nung war ihr zeitweise zur N. überlassen worden; - p f lanze, die Kulturpflanze, die bes. der menschlichen od. tierischen Ernährung dient; -tier, das w/LNutz- vieh Nutzung, die; -en /vorw. 8g.; zu nutzen 2/ das Nutzen, die nutzbringende Verwendung: die öko­ nomische N. der Energiequellen; die friedliche N. der Atomenergie; jmdm. ein Gebäude zur N. über­ geben, überlassen Nutzungs| -recht, das Recht zur Nutzung einer Sache: das N . an der gemeinsamen Wohnung haben; -vertrag, der vertragliche zeitweilige Verein­ barung der Nutzung von beweglichen und unbeweg­ lichen Sachen sowie an Rechten: einen N. über landwirtschaftliche Nutzflächen zwischen Kläger und Verklagtem schließen Nutz[ -vieh, das jo. Pl.f Vieh, das dem Menschen zur Ernährung od. als Lasttier dient: die Aufzucht- hochwertigen Nutzviehs; -wert, der Summe aller nützlichen Eigenschaften einer Sache, Gebrauchs­ wert: etw. hat einen hohen, geringen N. (für jmdn.) Nylon, das; -s, jo. Pl.f [nailon] /BRD; Handels­ name für Faserstoffe aus Polyamid/: ein Hemd, Kleid aus N. Nymphe, die; -n [ny ..] griechische junge weibliche Gottheit, die man sich im Meer, in Gewässern, in Bäumen od. Bergen wohnend vorstellte O O, 0, das; -, - /umg. -s der Laut O; fünfzehnter Buchstabe des Alphab ets + das/ AundO o /in Verbindung mit einem anderen Wort, m it an­ deren Wörtern; Ausruf bes. der Freude, Über­ raschung und des Staunens/: o wie nett!; o ja!; o nein!; o weh!; o Schreck!; vgl. oh Oase, d ie; -, -n durch Quellwasser gespeistes vege-
rob — Oberhalb 835 tationsreiches begrenztes, bewohntes Gebiet in einer Wüste: eine grüne O. 1ob jK onj.j 1. junterordnend; leitet einen Gliedsatz ein; keimzeichnet den Gliedsatz als indirekten Frage­ satz der Vergewisserung, Entscheidung; steht nach Ausdrücken der Frage, des Zweifels, der Unsicher­ heit! !•!'* fdcr durch ob eingeleitete Gliedsatz vertritt das Objekt des Hauptsatzes! : er fragte mich, ob ich mit ins Kino komme 1.2 . !der durch ob eingeleitete Gliedsatz vertritt das Subjekt des Hauptsatzes! : es ist noch unsicher, ob sie die Arbeit übernehmen wird — 2. / nebenordnend in der Doppelform ob . . . ob; konzessiv; verbindet Subst., Adj., die als Möglich­ keit für den Hauptsatz unwichtig sindj: ob jung, ob alt, ob Mann, ob Frau, ob Band, alle saßen vor dem Fernsehgerät — 8 . /als Glied der mehrteiligen Konj. ob . . . oder; dabei is t ob unterordnend, oder neben­ ordnend; der Gliedsatz w ird durch ob eingeleitet; konzessiv; kennzeichnet den Gliedsatz als Möglich­ keiten, die für den Hauptsatz ohne Einfluß sind/ : ob ich gewonnen habe oder nicht, ich kaufe mir noch ein Los; wir gehen ins Kino, ob es regnet oder (ob) die Sonne scheint — 4 . / unterordnend; in Verbin­ dung mit als, je nachdem/: als (2.2, 2 .3), 2je (2) 2objPräp. mitGen.u. Dat.j 1./mitGen.] veraltend geh. auf Grund von, wegen (1.1): ob dieser Bevor­ mundung machte er ein mißmutiges Gesicht — 2. /mit Dat.j Schweiz., sonst veralt. Hiber (1.1.1), oberhalb von: Rothenburg ob der Tauber Obacht, die; -, jo. PI./ 1.1. bes. süddt. Achtung!; Vorsicht!: 0 . , ein Auto kommt! 1.2 . jin der Ver­ bindungI auf etw., jmdn. 0 . geben (auf etw., jmdn. achtgeben) Obdach, das; -(e)s, jo. P l.j (vorübergehende) Unter­ kunft: kein 0 . für die Nacht haben; ein 0 . suchen, finden; jmdm. O. geben obdachlos /A dj./ auf Grund einer Notsituation ohne Wohnraum: sie standen o. auf der Straße; viele Obdachlose mußten notdürftig untergebracht wer­ den Obduktion, die; -, -en amtlich angeordnete Öffnung einer Leiche zur Ermittlung der Todesart, -Ursache: eine gerichtliche 0 .; eine 0 . anordnen; dazu ob­ duzieren /sw. Vb.; hat/: eine Leiche o. (an ihr die Obduktion durchführen) O-Beine, die jPl.j [o:..] nach außen gebogene Unter­ schenkel: sie h at O. Obelfsk, der; -en , -en vierkantiger, frei stehender Pfeiler mit einer flachen pyramidenförmigen Spitze: der Platz ist markiert durch einen Obelisken oben /Adv./ 1 . /bezeichnet im Verhältnis zu einem Bezugspunkt eine vertikal höhere Lage/: o. auf den Bergen lag noch Schnee; die Vase steht o. im Schrank; das Fenster o. öffnen; er stand o. auf der Leiter; ihr Zimmer befindet sich o. (im oberen Stockwerk); von o. (aus der Höhe) hat man einen guten Überblick; der Taucher kam wieder nach o. (an die Wasseroberfläche); u m g . der Ort liegt auf der Landkarte ganz o. (im Norden) — 2 . /verweist in einem Buch, Heft auf eine voraufgehende Text- steile; Seitej: siehe o.!; weiter o. im Buch ist darauf verwiesen — 8. umg. jDDR veraltend/ diese Anweisung kam v o n o. (von Vorgesetzter Stelle, Instanz) -f- /auf Personen bezogen! von o. bis unten ganz und gar: jmdn. von o. bis unten mustern; nicht wissen, was, wo o. und unten ist (ganz durcheinander, ver­ wirrt sein); jmdn. von o. herab ansehen (auf jmdn. herabsehen2);saloppo. hui, untenpfui (nachaußen gepflegt, aber sonst liederlich); — den / Kopf o. behalten oben| -an, -an /Adv./ an erster Stelle (3.1): o. steht die Planerfüllung; -auf* -auf /Adv./ über allem an­ deren, alles andere, zuoberst: das Bu ch liegt gleich 0 . ; -drauf, -drauf /Adv.j obenauf; -drein, -drein jAdv.j noch dazu, außerdem: sie ist häßlich und o. (noch) frech; ^erwähnt /Adj.; nur attr./ vorher er­ wähnt: das obenerwähnte Beispiel; -genannt /A dj.; nur attr.f vgl. -e rwähnt; dbin, -h in /Adv./ 1 .1 . flüchtig (2.2) : das Fenster ist nur so o. geputzt 1.2 . etw. nur so o. (leichthinnebenbei) bemerken, sagen; - stehend /Adj.; nur attr./ im Text weiter oben (2) stehend: obenstehendes Bild z e igt... ober /A dj.; nur attr./ 1 . vertikal höher als anderes (Gleichartiges) gelegen, befindlich: die obere Reihe, Hälfte; die obere Fensterreihe; der oberste Rang im Theater; die oberste Stufe der Leiter; die obere Seite einer Kiste — 2 . in der Bang-, Stufenordnung höher als andere: die oberen militärischen Räng e; die oberen Gehaltsstufen; die oberen Schulklassen; /in der Klassengesellschaft! die oberen (sozial hö­ heren) Gesellschaftsschichten — 8 . anderen über­ geordnet: oberster (wichtigster, erster) Grundsatz muß sein ...; das Oberste Gericht (das höchste Gericht) der DDR + das Oberste zuunterst kehren (alles durchwüh­ len und durcheinanderbringen) Ober, der; -s, - 1 . Oberkellner /dient aber meist als Anrede für den Kellner/: den O. rufen; hier bedient ein anderer 0.; Herr 0 ., bitte zahlen! — 2. Karte der deutschen Spielkarte (1.2) Ober/ober| -arm , der oberer Teil des A rm es zwischen Ellenbogen und Schulter; -arzt, der leitender A rzt und Vertreter des Chefarztes eines Krankenhauses; - befehl, der jo. Pl.j Mil. höchste militärische Be­ fehlsgewalt; -begriff, der übergeordneter, umfassen­ der Begriff (1); -bekleidung, die über der Unter­ wäsche sichtbar getragene Kleid ung : Oberhemden, Blusen, Kleider, Anzüge gehören zur 0 .; -bett, das jP l. -en/ Deckbett; -bürgermeister, der /Abk. OB/ Vorsitzender des Rates (2.2) eines Stadtkreises od. des Magistrats der Hauptstadt der DDR, Berlin; Oberhaupt einer größeren Stad t i m bürgerl. Ver­ waltungssystem; -deck, das ein Schiff oben ab­ schließendes Deck; -deutsch jAdj.j Sprachwiss.: die oberdeutschen Mundarten (Mundarten des bairisch-österreichischen, schwäbisch-alemannischen Sprachgebietes); -feld w eb el, der Angehöriger der Land-, Luftstreitkräfte, dessen Dienstgrad zwischen dem des Feldwebels und dem des Stabsfeldwebels liegt; -fläche, die 1. die von einer Flüssigkeit od. etw. Halbflüssigem gebildete obere begrenzende Fläche: die 0 . des Meeres, einer Flüssigkeit — 2 . Gesamt­ heit der einen Körp er begrenzenden Flächen: eine glatte, rauhe, polierte O .; die O. der E rd e; O etw., jmd. bleibt, haftet an der O. (etw., jmd. dringt nicht in die Problematik von etw. ein); -flächlich /A d j./ 1. flüchtig (2.1), nicht in die Tiefe (4) gehend,: eine oberflächliche Untersuchung; etw. o . behandeln, lesen; sich mit etw. (nur) o. beschäftigen — 2 . a uf Äußerlichkeiten bedacht, flach, leichtfertig: eine oberflächliche Person; -geschoß, das Geschoß über dem Erdgeschoß ' Oberhalb jPräp. m it Gen.j *über (1.1 .1), höher als 5 4 Wörterbuch
836 Oberhalb — Objektivismus etw. befindlich: das Bild hing o. der Tür; o. der Brücke stand eine Burg 2oberhalb /Advin der Verbindung mit v o n / höher als etw. befindlich: o. von der Brücke stand eine Burg Ober| -band, die -f- die O. haben, gewinnen, be­ halten (sich gegen jmdn. durchgesetzt haben, sich gegen jmdn. durchsetzen); -haupt, das g eh . jmd., der die Führung, Leitung von etw. innehat: das O. derkatholischen Kirche (derPapst);meist scherzh. das 0 . der Familie*5; er war das 0. der Bande; - hemd, das Hemd (2); -herrschaft, die jo. PL/ vgl. - hoheit; -hitze, die von oben einwirkende Hitze, bes. beim Backen, B raten: die O. drosseln; -hoheit, die fo. PI ./ wesentliche Hoheitsrechte einschließende Herrschaft über ein nicht voll souveränes Territorium Oberin, die; -nen 1* Vorgesetzte der Schwestern in bestimmten Krankenhäusern — 2 . Vorgesetzte, L ei­ terin in einem Nonnenkloster, einem von Ordens­ schwestern geführten H eim öber/Ober| -irdisch / A d j./ auf der Erdoberfläche (liegend): ein oberirdischer Abfluß; o. wachsende Pflanzen; -kellner, der Kellner, der für die Ab­ rechnung mit den Gästen zuständig ist; -kiefer, der oberer Teil des Kiefers; -kommando, das Mil. höch­ stes Führungsorgan der Streitkräfte eines Staates, von verbündeten Staaten; -körper, der der Teil des menschlichen Körp ers, der oberhalb der Gürtellinie liegt: mit nacktem O.; den O. beugen; -lauf, der der Quelle zu gelegener Teil eines Flusses, Stromes: der 0 . der Oder; -leder, das fo. Pl.f Leder des Oberteils vom Schuh; -lehrer, der /Ehrentitel für einen ver­ dienten Lehrer in der DDR/; -leitung, die 1. jo. Pl.j oberste, höchste Leitung (3): jmd. übernimmt von etw. die 0., behält die 0. — 2. hoch über der Fahr­ bahn angebrachte elektrische Leitung, von der Stra ­ ßenbahn, Obus und elektrische Eisenbahn ihre E ne r­ gie erhalten; -leitungsomnibus, der / / auch Obus/ Omnibus, der Elektroenergie zum Fahren a us einer Oberleitung (2) bezieht; -l eutn a nt, der Offizier der Land-, Luft-, Seestreitkräfte, dessen Dienstgrad zwischen dem des Leutnants und dem des Haupt­ manns, Kapitänleutnants liegt; -licht, das fo. Pl.j von oben in einen R a u m einfallendes Tageslicht: ein Atelier mit gutem O.; -liga, die Fußball Handball oberste Leistungsklasse in der DDR : in der 0 . spielen; -lippe, die die obere Lippe Obers, das; fo. Pl.f österr. Sahne, Rahm Ober| -Schenkel, der Teil des Beines vom K nie an aufwärts; -Schicht, die privilegierte, begüterte und (indirekt) herrschende Gruppe von Menschen in der bürgerl. Gesellschaft: eine dünne, herrschende 0 .; - s chule, die 1. fin der DDR/ die zehnklassige allgemeinbildende polytechnische 0 . / / auch POS/ (für alle schulpflichtigen Kind er verbindliche all­ gemeinbildende Schule); die / erweiterte 0 . — 2. /Bez. für bestimmte Typen der höheren Schule des bürgerl. Schulsystem sf; -Schüler, der Schüler der Oberschule; -Schwester, die Schwester in leitender Stellung in einer Einrichtung des Gesundheits- od. Sozialwesens; -Seite, die 1.1 . obere Seite von etw.: die 0 . der Kiste 1.2 . die rechte Seite eines Stof­ fes Oberst, der;, -s/-en, -en/-e Offizier der Land-, L uft­ streitkräfte, dessen Dienstgrad zwischen dem des Oberstleutnants und dem des Generalmajors liegt Oberstleutnant, Oberstleutnant, der Offizier der Land-, Lufststreitkräfte, dessen Dienstgrad zwischen dem des M ajors und dem des Obersts liegt Ober| -Stübchen, das -j- umg. im 0 . nicht ganz richtig sein (geistig nicht ganz normal sein); -Stu­ diendirektor, der 1.1 . fin der DDR höchster Ehren­ titel für einen verdienten Fachschullehrerf 1 .2 . firn bürgerl. Schulsystem höchste Dienstrangbez. für den Direktor einer höheren Schule/; -studienrat, der 1.1 . /in der DDR Ehrentitel für einen verdienten Lehrer/ 1.2 . jim bürgerl. Schulsystem Dienstrangbez./; -stufe, die siebente bis zehnte Klasse der zehnklassigen all­ gemeinbildenden polytechnischen Oberschule; -te il , das oberes Teil von etw.: das blusige O. des Kleides; das 0 . des Kleiderschrankes; -trikotage, die Ober­ bekleidung a us (geschnittenen) Gewirken od. Ge­ stricken: Obertrikotagen herstellen; -wasser + um g. 0 . haben, bekommen (jmdm. gegenübermim Vorteil sein, in eine günstigere Lage kommen); - w eite, die um den Brustkorb herum gemessene Größe, nach der ein Kleidungsstück gearbeitet w ird : Frauen mit stärkerer 0 .; die Maße der O. notieren obgleich /Konj.; unterordnend, leitet einen Glied­ satz ein/ obwohl Obhut, die Fürsorge u nd Schutz /in den Verbin­ dungen/ geh. jmd. nimmt jmdn., etw. in, unter seine O.; jmd. hat jmdn., etw. in, unter seiner O.; in jmds. 0 ., in guter O. sein obig /Adj.; nur attr./ obenerwähnt, -genannt: die obigen Angaben Objekt, das; -(e)s, -e 1. der menschlichen Prax is und Erkenntnis, dem Denken und Handeln des M en­ schen gegenüberstehender materieller od. ideeller Gegenstand od. Vorgang, Prozeß, auf den sich die materielle od. ideelle Tätigkeit des Menschen richtet: auf ein lohnendes, unbekanntes 0 . stoßen; der Gegenstand war das 0 . allgemeinen Staunens, N a ch­ denkens; jmd., etw. wird zum 0 . der wissenschaft­ lichen Untersuchung; ein 0 . unter dem Mikroskop betrachten; P h ilo s . das dialektische Verhältnis von Subjekt und 0 . (unabhängig und außerhalb vom Bewußtsein existierendem Sachverhalt der materiellen Welt) — 2 . jmdm. ein O. (einen Wert­ gegenstand) zum K auf anbieten; ein geeignetes O. (Grundstück) für den Bau suchen — 3 . /DDR/ für die Allgemeinheit geschaffene bauliche Einrichtung, betriebswirtschaftliche E inh eit, bes. Verkaufsstelle, Gaststätte: ein industrielles, landwirtschaftliches O .; einenneuenLeiterfürdas0. suchen —4.Gramm. Satzglied, das den Sachverhalt, den Gegenstand, die Person, auf die ein Geschehen bezogen ist, charak­ terisiert; Satzglied, das vom Prädikat als Ergänzung gefordert wird/ + die / Tücke des Objekts objektiv, objektiv /Adj./ 1. unabhängig vom Indi­ viduum (1) und seinem Bewußtsein (1): objek­ tiv e Bedingungen, Faktoren, G esetzmäßigkeiten, Schwierigkeiten; die objektive R ealität (das außer­ halb und unabhängig vom Bewußtsein Existierende, die materielle W elt); der objektive / Idealismus — 2. Objektivität aufweisend, sachlich (2), vorurteils­ frei, nicht (wesentlich) subjektiv bestimmt: eine ob ­ jektive Einschätzung, Beurteilung; etw. o. ab­ wägen, beurteilen Objektiv, das; -s, -e [..v o ] dem Fotoobjekt zuge­ wandte Linse (3), meist als System von Linsen, opti­ scher (3) Geräte Objektivismus, der; -, jo. Pl.j [..v . .] unwissen-
schaftliche methodologische und bürgerl.- i deologische Denkhaltung, wonach jede Parteilichkeit der Wissen­ schaftlichkeit widerspricht Objektivität, die; jo. PL/ [..v . .] das Adäquat­ sein der Widerspiegelung der objektiven Realität, Sachlichkeit im Untersuchen, Darstellen, Urteilen: 0 . als Voraussetzung jeder Wissenschaft; die 0 . einer Aussage; sich den Anschein von 0 . geben Objekt| -leiter, der /D D R / Leiter eines Objekts (3); - s atz, der Gramm. Gliedsatz in der Funktion (1) eines Objekts (4); -träger, der fa ch sp r . kleine Glas­ platte, auf die das im Mikroskop zu untersuchende Präparat aufgebracht wird Oblate, die; -n dünnes, vorwiegend weißes Gebäck aus Weizenmehl, das als Unterlage für Lebkuchen, Makronen dient, im religiösen Zeremoniell als Hostie gereicht wird obliegen, obliegen (er obliegt/liegt ob), oblag/lag ob, hat/ist obgelegen 1 . geh. etw. obliegt jmdm., liegt jmdm. ob jmd . hat eine (dienstliche) Aufgabe (1.1), Pflicht (1.2): dem Gericht obliegt es, darüber zu entscheiden — 2. veraltend jmd. obliegt einer Sache, liegt einer Sache ob jmd. widmet sich einer Sache: er oblag dem Studium mit Eifer; zu 1 Obliegenheit, Obliegenheit, die; -en geh. (dienst­ liche) Aufgäbe'(1.1), Pflicht (1.2) obligat jAdj.; vorw. attr.f vorw. s pö tt. unerläßlich, unentbehrlich: der obligate Einkaufsbummel; die obligaten Jeanshosen tragen1; Mus. eine obligate Stimme (eine selbständig geführte, solistische S tim ­ me, die beim M usizieren nicht weggelassen werden darf) obligatorisch fAdj.; bes. im Hinblick auf Lehrver­ anstaltungen! nicht fakultativ: obligatorische Vor­ lesungen; die Teilnahme am Sportunterricht ist o. Obmann, der; -(e)s, Obmänner/Obleute v e r a lt e n d jmd ., der bestimmte Belange einer kleineren Gruppe von Personen wahrzunehmen hat Oboe, die; -, - n [obo:o] modulationsfähiges, leicht näselnd klingendes Holzblasinstrument Obolus, der; se scherzh. (kleiner) Geldbetrag, den jmd . zu entrichten hat od. spendet: seinen O. entrichten, zahlen Obrigkeit, die; -, -en veraltend: die weltliche, geistliche 0 . (die unter früheren Verhältnissen in Staat, Kirche die Macht innehabende Personen­ gruppe) obschon jKonj.; leitet einen konzessiven Gliedsatz ein!: er wollte lieber zu Fuß gehen, o. es eine Bus­ verbindung gab \ Observatorium, das; -s, Observatorien [ . . v . . , PI. . .ion, ..Ion] wissenschaftliche Einrichtung zur B e­ obachtung bes. astronomischer, meteorologischer und geophysikalischer Erscheinungen obsiegen, obsiegen (er siegt ob/obsjegt), siegte ob/ obsiegte, hat obgesiegt/obsiegt v era lten d geh. siegen obskur fAdj./ fragwürdig, anrüchig (1 . 1 ), von schlech­ tem Ruf: eine obskure Gesellschaft; ein obskures Unternehmen Obst, das; -es, jo. P L; zusammenfassende Bez. für bestimmte eßbare, meist süße, saftige Früchte und Beerenj: frisches, reifes 0 .; O. ernten, einkochen Obst| -bau, der fo. Pl.j Anbau von Pflanzen, deren Früchte zum Obst gerechnet werden; -banm, der Baum , dessen Früchte zum Obst gerechnet werden: blühende Obstbäume. Objektivität — oder 837 obstinat jAdj./ eigensinnig, widerspenstig: eine obstinate Person; sein obstinates Schweigen Obst| -kuchen, der mit Früchten (1 .2 ) belegter od. gefüllter Kuchen; -m esser, das kleines Messer, häufig mit hölzernem Griff, das zum Schälen, Zer­ schneiden bes. von Kernobst vor dem Verzehr dient Obstruktion, die; -, - e n Verhinderung der Beschluß­ fassung im bürgerl. Parlam ent bes. durch Reden und Anträge: 0 . treiben Obst| -saft, der; -salat, der Salat aus rohen ge­ mischten Früchten; -Sorte, die: diese 0 . eignet sich zum Lagern; -tag , der Tag, an dem zur Gewichts­ abnahme Obst die einzige Nahrung bildet; -w e in , der aus einer bestimmten Obstsorte außer W ein­ trauben durch Gärung gewonnenes alkoholisches Getränk in der Art von Wein (1) obszön jA dj./ die sexuellen Tabus verletzend und daher als anstößig empfunden, unanständig (1.1): obszöne B ed en führen; obszöne Darstellungen; dieser Witz ist o. Obus, der; -/ -ses, -se fKurzw . für Oberleitungs­ omnibus/ s. Oberleitungsomnibus ^ obwalten, obwalten (er waltet ob/obwaltet), wal­ tete ob/obwaltete, hat obgewaltet veraltend geh.: peinliche Sauberkeit obw altete (herrschte) in diesem Krankenhaus; unter den obwaltenden Bedingungen obwohl jKonj.; unterordnend, leitet einen kon­ zessiven Gliedsatz e in ; gibt an, daß der im Gliedsatz genannte Sachverhalt ohne Einfluß auf den Sach­ verhalt des Hauptsatzes i s t/ : o. es schon dunkel war, schalteten wir noch nicht das Licht ein; wir ver­ suchten alles, o. wir wußten, daß es zwecklos ist Ochse, der; -n, -n 1. kastriertes männliches Rind — 2. salopp Schimpfw. dummer Mensch, Dumm­ kopf: das ist ein 0 .! ochsen /sw. Vb.; hat/ salopp etw. hart und aus­ dauernd, oft stumpfsinnig lernen, büffeln: Vokabeln, Grammatik o.; er mußte mächtig für das Examen o. Ochsen ziem er, der; -s, - Peitsche mit mehreren dünnen Lederriemen ocker jindekl. A dj.; nicht attr.j gelbbraun: ein kräftiges, m attes Ocker; ein Kleid in Ocker öd jA dj.; nicht attr./ s. öde Ode, die; -, -n e rn stes, feierliches, lyrisches Gedicht in freien Rhythmen Öde fA dj.j 1 .1 . fa st unfruchtbar, gering bewachsen: eine öde Gegend; ein ödes Land 1.2 . verlassen (1.1), menschenleer, einsam (wirkend): dieser Landstrich ist ziemlich ö. und trostlos; ein öder Platz 1.3 . inhaltslos, eintönig und langweilig: er führte ein ödes Leben; ein öder Nachmittag; öde Gespräche Öde, die; -n geh. 1 . /vorw. 8g.j öde (1.2) Gegend — 2. jo. PI.; zu öde 1.2 u. 1.3/ das ödesein; zu die 1.2: endlose Ö. der Wüste fidem, der; -s, jo. PI./ veraltend geh. Atem Ödem, das; -s, -e M ed. krankhafte Ansammlung von Flüssigkeit im Gewebe: Ödeme in den Beinen haben öden, ödete, hat geödet umg. jemot.j jmdn., sich langweilen: du ödest mich mit deinen ewigen Fra­ gen; sie ödete sich in seiner Gesellschaft oder jKonj.; verbindet zwei od. mehr meist direkt aufeinanderfolgende Glieder; gibt an, daß das in den Gliedern Benannte in bezug auf den gegebenen K o n ­ text zur Wahl gestellt istj I, jnebenordnend; verbindet syntaktisch gleichartige, aber in ihrer Bedeutung unterschiedliche, einander grundsätzlich od. situa ­ tionsbedingt (msschließende Wörter, Wortgruppen u. 54*
838 Odium — Offenheit Sätze; nicht verbindbar sind Glieder wie unter und I./ 1. /kennzeichnet einander ausschließende Alter­ nativen/ 1.1 . möchten Sie Tee o. möchten Sie Kaffee?; wir fahren heute o. (wir fahren) morgen 1.2 . /bei antonymischen Gliedern/: ist diese A nt­ wort richtig o. falsch?; heiraten o. Junggeselle bleiben ist eine schwierige Wahl l.B . jin Verbindung m it vorangehendem entweder/ : für den G utschein bekommt man entweder ein Buch o. eine Schall­ platte o. beides, aber dann mit Zuzahlung; jede ganze Zahl ist entweder gerade o. ungerade; e n t­ weder ich trinke Wein o. ich trinke Bier; ich trinke entweder Wein o. Bier, aber nicht beides 1.4 . /in Verbindung mit ob/: /*■ xob (3) — 2 . /kennzeichnet gleichermaßen gültige Auswahleinheitenj 2.1 . m öch­ ten Sie Tee o. Kaffee o. sonst ein Getränk — o. ein anderes Getränk?; wir fahren heute o. morgen, jedenfalls in Kürze; Hans o. Britz wird mich ver­ treten, da kann ich schon mal weg 2.2 . /austausch­ bar durch und, wenn die verbundenen Glieder in bezug auf ein genanntes Auswahlkriterium gleicher­ maßen repräsentativ sind/ : Hans läuft schneller als Britz o. Rudi (egal ob Fritz, Rudi für Fritz und Rudi gilt: H ans läuft schneller als jeder von ihnen); sie darf kommen o. gehen wie sie will; Möbel o. Autos müssen bar bezahlt werden; Erwachsene zahlen voll, nur Schüler o. Studenten zahlen weniger — II. /in Verbindungen, die nicht als nebenordnend wie in I, sondern als gleichbedeutend mit Satzgefügen und anderen Konstruktionen interpretiert werden/ 1. /das erste Glied der Verbindung entspricht einem negierten ‘ Konditionalsatz, vgl. und 111.2/ 1 .1 . /wenn das erste Glied der Verbindung ein Imperativ­ satz, das zweite ein Aussagesatz ist/: komm her o. ich hole dich; iß deinen Brei o. du darfst nicht rausgehen 1.2 . /wenn das erste Glied ein nominales Satzfragment, das zweite ein Aussagesatz i s t/ : noch ein Bier o. ich verdurste; jetzt Sonne o. die Ernte ist hin — 2 . /angefügt an einen (meist doch ent­ haltenden) Aussages atz , gleichbedeutend einer Ver­ gewisserungsfrage/ : er h at doch recht, o. (hat er etwa nicht recht)?; /gleichbedeutend einer rhetorischen Frage/: er hat doch recht, o. nicht (hat er denn nicht recht)? — 8 . /als Glied der mehrteiligen K o n j . ob ... o./: /t xob(3) Odium, das; -s, /o. Pl.j geh. Makel: an jmdm. haf­ tet das O. der Lieblosigkeit; mit einem 0. behaf­ tet sein ödjland, das /o. P L/ land- od. forstwirtschaftlich wenig ertragreiche Bodenfläche: Brach- und Ö.; die Kultivierung von ö . Odyssee, die; -, -n [odyse:, PI. odyse: (c)n] sch erzh . lange Irrfahrt: eine absurde, unvergleichliche 0 .; seine Reise erzählen war eine 0 . Oeuvre, das; -s, jo. Pl.f [0:vor, oe:vro] geh. Ge­ samtheit der Werke eines Künstlers: des 0 . des Hieronymus Bosch Ofen, der; -s, Öfen 1.1* vorwiegend in Wohngebäu- den verwendete A nlag e, i n der durch Verbrennung bes♦ von Kohle, Öl, Gas od. durch Elektroenergie Wärme erzeugt wird : ein eiserner, transportabler O.; einen O. neu setzen lassen; den O. heizen, säubern; Asche aus dem O. nehmen; der 0 . raucht, ist noch nicht durchgebrannt; hat keinen Zug 1.2 . Techn. den 0 . (Hochofen) beschicken 4- u m g . hinterm O. hocken (ein Stubenhocker sein); der 0 . ist aus (es ist Schluß, das ist die Höhe)!; — damit kann man keinen / Hund hinter dem 0- hervorlocken, vom 0 . locken Olen| -heizung, die /o. Pl.j: wir haben 0'. (heizen m it Hilfe eines Kachelofens, von Kachelöfen) ; -rohr, das Rohr zwischen Ofen und Schornstein, das zum Ableiten des Rauches und der Verbrennungsgase dient; -Setzer, der Handwerker, der Kachelöfen und Kamine baut, reinigt und umsetzt; -tür, die Tür vor dem Feuerloch: die 0 . zuschrauben offen /A d j./ 1 .1 . nicht verschlossen, nicht zuge­ schlossen: eine offene Tür; die Schublade ist o. 1.2 . nicht geschlossen (1.1 .2 ,1 .3 , 3): eine offene Tür; bei offenem Benster schlafen; jmd. atmet mit offenem Mund; das Geschäft ist den ganzen Tag über o. (geöffnet); ein offenes (nicht zugeklapptes) Buch; der Brief ist noch o. (nicht zugeklebt); mit offenem (nicht zugeknöpftem) Mantel herumlaufen; O mit offenem Mund (erstaunt) dastehen 1.8 . /nicht adv./ eine offene (nicht verheilte) Wunde — 2 . /nur a ttr ./ frei (9): die offene See; offenes (leicht über­ schaubares) Gelände; auf offener Straße (auf der Straße, vor den Augen der Öffentlichkeit); der Zug hielt auf offener Strecke — 3 . /nicht adv./ 3 .1 . un ­ erledigt, ungeklärt: offene Brägen, Probleme; etw . ist noch völlig o. (unentschieden 1) 3.2 . eine offene (nicht von jmdm. eingenommene) Planstelle 3.3 . eine offene (unbezahlte) Rechnung — 4 . ehrlich, aufrichtig: ein offener Mensch; sie h at ein offenes Wesen, einen offenen Blick; jmdm. o. die Meinung sagen; etw. o. eingestehen, zugeben; etw. frei und o. (ohne Scheu, geradeheraus) bekennen — 5 . ohne jede Geheimhaltung klar und deutlich gezeigt, für jeden erkennbar: offene Empörung, Gegnerschaft; offener Widerstand; einen offenen Kampf führen + jmdn. mit offenen / Armen aufnehmen, emp­ fangen; mit offenen / Augen ins Unglück rennen; ein offener / Brief; etw. ist ein offenes / Geheim­ nis; mit offenen / Karten spielen; ein offenes ^ Ohr bei jmdm. finden; / Tag der offenen Tür; offene /* Türen einrennen; jmd. find et überall offene / Türen offenbar, offenbar /A dj./ 1 .1 . deutlich zu erkennen (2.2), klar: ein offenbarer Irrtum; eine offenbare Lüge; am offenbarsten zeigte sich die Wirkung des Giftes bei jungen Ratten 1.2 . /adv./ anscheinend: o. hatte niemand Lust, an dem Ausflug teilzunehmen offenbaren, offenbarte, hat (ge)offenbart 1 . jmdm. seine Gefühle, Gedanken bekennen (1): jmdm. sein e Liebe, Zu-, Abneigung o. — 2.1 . etw. zeigen (4.4), jmdn. etw. erkennen la ssen : erst seine Tagebücher offenbarten uns sein eigentliches Wesen 2.2 . sich o. sich zu erkennen geben: seine leidenschaftliche Besessenheit offenbarte sich beim Musizieren — 3. sich jmdm. anvertrauen (2.2): er offenbarte sich seinem Breund Offenbarung, die; -, - e n 1.1 . das Offenbaren (1.1): die 0 . eines Geheimnisses, einer Schuld 1.2 . Rel. durch den Glauben erfaßbare M itteilu ng religiöser Wahrheiten durch Gott — 2 . plötzliche Erkenntnis (1.1): jeder Satz des Buches schien ihm eine O. zu sein offen| -bleiben /Vb.j 1. geöffnet bleiben: das Benster soll o. — 2. ungeklärt bleiben: diese Brage, E nt­ scheidung muß noch o.; -halten /Vb./ etw. geöffnet halten: die Tür o.; <> die Tür zu Verhandlungen o. (zu Verhandlungen bereit sein) ; + die / Augen o. Offenheit, die; -, /o. PI .; zu offen 4/ Aufrichtigkeit,
Ehrlichkeit: man schätzte die 0 . dieses Menschen, seines Charakters; entwaffnende, erfrischende, rückhaltlose, brutale, zynische 0 .; ein Gespräch in aller 0 . führen 9 ffen| -herzig fAdj./ aufrichtig: er hat eine offen­ herzige und gewinnende Art; eine offenherzige Frage stellen; :kundig, -kundig /Adj.f deutlich erkennbar, klar: ein offenkundiger Mißbrauch, Verrat; etw. o. betreiben; etw. wird o. (etw. wird bekannt); -lassen fVb.f 1.1 . etw. geöffnet lassen: bitte, die Tür, das Fenster o .! 1.2 . die Zeile für das Geburtsdatum o. (unausgefüllt lassen) — 2 . etw. ungeklärt lassen: das Datum für den Vertrags­ abschluß n o eh ’O. {noch nicht festlegen); ihre Worte ließen keinen Zweifel offen; eine Frage o* {un­ beantwortet lassen) — 3 . etw. im Bereich des Mög­ lichen lassen: eine Möglichkeit o .; das Sturmspiel des Meisters ließ viele Wünsche offen (war nicht meisterhaft); :sichtlich, -sichtlich jAdj.f 1.1 . offen­ bar (1.1): seine Verwirrung war o. 1 .2 . /adv./ offen­ bar (1.2): das hat er o. vergessen offensiv /A dj*/ 1.1. eine offensive (sich auf Angriff stützende) Taktik; die Mannschaft spielt o. 1 .2 . o. (die Initiative ergreifend und zielstrebig) diskutie­ ren; eine offensive Agitation Offensive, die; -n [..v e] 1.1 . großangelegter mili­ tärischer Angriff: eine 0 . eröffnen 1.2 . ]o. Pl.j in die 0 . gehen (offensiv 1.2 werden) Qffen|stehen /Vb.f geöffnet sein: die Tür, das F e n ­ ster stand weit offen; <0> eine Rechnung steht noch o ffen -(ist noch nicht bezahlt) + jmdm. stehen alle / Türen offen öffentlich fA dj.f 1. die Öffentlichkeit (1) betreffend, in der Öffentlichkeit: das öffentliche Leben; die öffentliche / Ordnung aufrechterhalten, stören; die öffentliche Meinung (die wesentlich durch das Klasseninteresse der jeweils herrschenden Klasse ge­ prägte Meinung der Allgemeinheit); ö. auftreten, reden; etw. ö. bekanntgeben — 2 . allen zugänglich, für die Allgemeinheit bestimmt: öffentliche Anlagen, Verkehrsmittel; ein öffentlicher Fernsprecher; öffentliche Versteigerungen, Ziehungen; die Sit­ zung, Versammlung ist ö. — 3. /nur attr.f öffent­ liche (staatlicher, kommunaler Verwaltung unter­ liegende) Gebäude, Gelder Öffentlichkeit, die; jo. P I ./ 1 . die Bevölkerung außerhalb ihrer persönlichen, p rivaten Sphäre: die Ö. alarmieren, von etw. in Kenntnis setzen, auf etw. aufmerksam machen; etw. findet, erregt das Interesse der ö.; etw. unter Ausschluß der ö . ver­ handeln; sich mit jmdm. in der, in aller ö . (vor allen Leuten) zeigen — 2 . jzu öffentlich 2/ das öffentlichsein: die ö . der Rechtsprechung Öffentlichkeitsarbeit, die jo. Pl.j 1. /unter soz. Ver­ hältnissenI der aktiven Mitwirkung der Öffentlich­ keit im Rahmen der soz. Demokratie dienende Tätig­ keit einer Institution, eines Betriebes zur Infor­ mation der Öffentlichkeit über ihre Anliegen, L ei­ stungen und Vorhaben — 2 . /unter kap. Verhält­ nissen/ gezielte informatorische M aßnahmen, die, (mittelbar) in die Öffentlichkeit manipuliert, dazu dienen sollen, ein günstiges Bild bestimmter P e r­ sonen, Unternehmen und der k ap . Gesellschaft über­ haupt zu geben offerierenjsw. Vb.; hat/ v eraltend an­ bieten (1.2): jmdm. eine Tasse Kaffee, ein Glas Wein o. offenherzig — Öffnungszeit 839 Offerte, d i e ; -n (schriftliches) kaufmännisches A n ­ gebot: eine 0 . in die Zeitung bringen; die Offerten lesen; jmdm. eine 0 . machen offiziell /Adj.l 1.1 . von einem staatlichen Organ, einer öffentlichen Institution ausgehend, bestätigt, amtlich: eine offizielle B ekanntgabe, Mitteilung, Nachricht; ein offizielles Verfahren; vo n offizieller Seite wurde bekanntgegeben, bestätigt, daß ...; ein Land o. anerkennen, vertreten 1.2 . amtlich (1.2): offizielle Äußerungen 1.3 . dienstlich *(1.1): der Besuch des Ministers h atte (einen) offiziellen Charakter; na ch einigen Späßen wurde er o. (ernsthaft, sachlich, formell) Offizier, der; -s, -e Angehöriger der Land-, Luft-, Seestreitkräfte mit einem der Dienstgrade vom Unter- leutnant an aufwärts: ein 0 . der Luft-, Seestreit­ kräfte Offiziers] -h ochschule, die militärische A usbildungs­ stätte der N V A , an der Offiziersschüler zu Offizieren ausgebildet werden; -Schüler, der Angehöriger der Land-, Luft-, Seestreitkräfte der DDR im Dienst­ verhältnis eines Berufssoldaten, der zum Offizier ausgebildet wird offiziös /A dj./ nicht (voll), nur indirekt offiziell (1.1), nicht amtlich verbürgt: ein e offiziöse Zählung, Verlautbarung; einer Sache einen offiziösen A n­ strich geben öffnen jsw. Vb.; hat/ 1.1 .1 . etw. ö. einen Bestand­ teil von etw. so bewegen, daß dadurch der dahinter liegende Raum zugänglich gemacht wird: den Schrank, das Fenster, die Augen, den Mund ö.; ein Buch ö. (aufschlagen 3.1) 1.1 .2 . etw. so bewegen, daß dadurch der dahinter liegende R aum zugänglich gemacht wird: eine Tür, Klappe, die Fensterflügel Ö. 1 .2 .1 . der Schrank öffnet sich leicht (läßt sich leicht öffnen 1.1 .1) 1.2 .2 . nachdem sich das Tor geöffnet hatte (so bewegt hatte, daß der dahinter liegende Raum zugänglich wurde), gingen wir hin ­ durch 1.3.1« etw. ö. das Innere von etw. durch (teil­ weise) Beseitigung d er Hülle zugänglich machen: die Kiste mit einer Brechstange, eine Büchse Fisch, Wurst ö.; einen Brief, den Umschlag ö. (aufschlitzen, aufreißen) 1.3.2* etw. aufschließen (1 ): die Schublade m it,einem Schlüssel ö. — 2. die Verkaufsstelle, Po st öffnet (bedient die Kunden) ab 9 Uhr; das Museum ist ab 8 Uhr geöffnet (ist ab 8 Uhr für Besucher zugänglich) — 3 .1 . den Schirm ö. (aufspannen) 3.2 . etw. öffnet sich: der Fallschirm hat sich geöffnet (hat sich z u seiner vollen Größe ausgebreitet);- die Blüten ö. sich (wachsen aus den Knospen); die Knospen ö. sich (die Hülle der Knospen löst sich, so daß die Blüten und Blätter zu voller Größe wachsen können) -f- jmdm. die / Augen ö.; einer. Sache /f Tür und Tor ö. Öffner, der; -s, - kleines Gerät, m it dem etw. ge­ öffnet wird: ein Ö. für Konservendosen Öffnung, die; -, -e n 1. /o. Pl.j das Öffnen (1.1, f.3), das Bichöffnen: die Ö. des Fallschirms er­ folgte zum vorgesehenen Zeitpunkt — 2 . nicht- ausgefüllte, offene (1), frei gebliebene, gewordene, gelassene Stelle i n etw., bes. einer Fläche: eine runde, kleine Ö.; eine ö. in der Hecke; die ö. verschließen Öffnungszeit, die Zeitspanne, während der ein öffentliches Gebäude, ein Geschäft geöffnet i s t : die Öffnungszeiten der Geschäfte, Museen
840 Offsetdruck — Ohrwurm Offsetdruck, der D ruckerei 1. fo. PL/ Druckver­ fahren, bei dem der (farbige) Druck indirekt von der Druckform über einen mit Gummi bekleideten Z ylin ­ der auf das Papier erfolgt — 2 . /PL -e/ das durch 1 Gedruckte oft, öfter, am öftesten /Adv.; Superl. selten; z* auch öfter/ viele Male (II): ein o. gebrauchtes Wort; man traf ihn o. im Konzert, Theater; sie war ziemlich o. krank; umg. wir haben es ihr schon so und so o. (sehr häufig) gesagt öfter /Komp. zu oft/ L /Adv.) 1. / oft: sie war ö. krank als ich — 2 . wir haben ö. (oft) über ihn gesprochen — II. /Adj.; nur attr.f umg. häufig, mehrmals: seine öfteren Besuche + des öfteren (oft) öfters /Adv.) oft: ich habe ihn ö. gesehen oftmals )Adv.) oft: ich habe es ihm o. gesagt oh IAusruf bes. der Freude, Überraschung und des Staunens/: oh, das ist aber schön!; vgl. o Ohm, das; -s, - / M aßeinheit des elektrischen Wider­ stands) ohne I. jPräp. mit Akk.) 1. /bezeichnet das Nicht­ vorhandensein, Fehlen/: o. Mantel auf die Straße gehen; sie ißt die Torte o. Schlagsahne; o. jmdn. nicht leben können; o. Pause arbeiten; o. die Kinder verreisen; etw. o . zwingenden Grund tun — 2. o. etw. etw. nicht gerechnet: die Wohnung kostet ihn o. Warmwasserversorgung und Heizung 50 Mark — II . /konjunktional; in Verbindung mit daß od. zu + I n f .; unterordnend; leitet einen Glied­ satz ein; bei Gleichheit des Subjekts von Haupt- und Gliedsatz steht meist o. zu + I nf.; modal; kenn­ zeichnet den Gliedsatz im Sinne eines nicht ein­ getretenen od. nicht eintretenden B egleitumsta nd es): er eilte vorbei, o. daß er ein W ort an mich richtete, o. ein Wort an mich zu richten; o. daß ich es ahnte, hatte man inzwischen über mich bestimmt + umg. etw., jmd. ist nicht (so, ganz) o. (etw., jmd. ist beachtlich; etw., jmd. ist schwierig, nicht ungefährlich); — o . weiteres ohnej -dies, -dies )Adv.) ohnehin: er hätte o. ge­ kündigt, den Freund besucht; -gleichen /indekL A dj. ; nicht adv.; dem Subst. nachgestellt) mit nichts vergleichbar: es war ein Affront, Skandal o.; diese Geschichte ist o .; -hin, -hin )Adv.) auf jeden Fall, auch ohne den vorher erörterten Sachverhalt: es i s t o. Zeit aufzubrechen; o. hatte ich vor, mit dir zu sprechen Ohnmacht, die; -, -en \vorw. Sg.) 1. Anfall von Bewußtlosigkeit: iü eine (leichte, schwere, tiefe) 0 . sinken; er fiel plötzlich in 0 .; einer O. nahe sein; in 0. liegen — 2. Machtlosigkeit gegenüber jmdm., einer Sache: das Gefühl seiner O. bedrückte ihn; dazu ohnmächtig )Adj.f; zu 1 : o. sein, werden; zu 2: ohnmächtiger Zorn; ohnmächtige Verzweiflung oho umg. /Ausruf des Staunens, Unwillens): „o., das geht aber schnell!“ rief er anerkennend; umg. scherzh . eine umsichtige Person, klein, aber o. (klein, aber nicht zu unterschätzen) Ohr, das; -(e)s, -en 1, paariges, am Kopf sitzendes Gehör- und Gleichgewichtsorgan des Menschen und der Wirbeltiere: er ist taub auf einem O., hört nur auf einem 0 .; mir dröhnen, sausen die Ohren; ein feines, scharfes 0 . (Gehör) haben — 2 . äus­ serer Teil von 1 : kleine, große, abstehende, anlie­ gende Ohren; vor Kälte rote Ohren haben; sich die Ohren zuhalten, zustopfen + ganz O. sein (aufmerksam zuhören); nur mit halbem 0 . (unkonzentriert) hin- , zuhören; jmdm. sein 0 . leihen (jmdm. bereitwillig zuhören); etw. kommt jmdm. zu Ohren (jmd. erfährt etw.); ein offenes O. (Gehör, Teilnahme) bei jmdm. finden; etw. noch im O. haben (sich gut an etw. erinnern); seinen Ohren nicht trauen (völlig überrascht sein); die Ohren vor etw. verschließen (etw. nicht hören, wahrhaben wollen); ta uben Ohren predigen (ver­ geblich mahnen); u m g . die Ohren spitzen (auf­ merksam horchen, zuhören); jmdm. m it etw. in den Ohren liegen (jmdm. immer wieder mit etw. zu­ setzen, um es durchzusetzen); jmdm. die Ohren voll- heulen, -jammern (jmdm. ständig etw. vorjammern); auf den, seinen Ohren sitzen (nicht zuhören); die Ohren hängenlassen (enttäuscht, mutlos sein); die Ohren steifhalten (sich nicht unterkriegen lassen, nicht den M ut verlieren); jmdm. die Ohren lang­ ziehen (jmdn. tadeln und strafen); sich etw. hinter die Ohren schreiben (etw. beherzigen); sich aufs O. legen (sich schlafen legen); jmdn. übers 0 . hauen (jmdn. betrügen, übervorteilen); es fa ustdick hinter den Ohren haben (durchtrieben sein); jmd. ist no ch nicht trocken hinter den Ohren (ist noch unreif 2); mit den Ohren schlackern (staunen); jmdm. eins, eine hinter die Ohren geben (jmdm. eine Ohrfeige geben); oft scherzh . bis über beide Ohren verliebt (über alle M aßen verliebt) sein; viel um die Ohren (viel Arb eit, viele Verpflichtungen) haben; — jmdm. das / Fell über die Ohren ziehen; jmdm. einen Floh ins 0 . setzen; einen kleinen / Mann im 0 . haben; etw. ist / Musik, klingt wie Musik in jmds. Ohren; sich die / Na cht um die Ohren schlagen; hier haben die / Wände Ohren Öhr, das; -(e)s, -e längliches Loch am oberen Ende der Nähnadel, durch das der Faden gezogen wird Ohren/phren| -arzt, der u mg . Facharzt für Hals-, Nasen-, Ohrenkrankheiten; -betäubend )Adj.) un­ erträglich laut: ein ohrenbetäubender Lärm, Krach; -s a u s en, das; -s, )o. PI.) sausendes, auch klin­ gendes Geräusch im Ohr: plötzliches O. behinderte ihn bei der Arbeit; -schmalz, das talgartiges, gelb­ lich-braunes Sekret, das sich im äußeren Gehörgang bildet; -schmaus, der /o. PI.) umg. etw. sehr ange­ nehm Klingendes: diese Musik ist für mich ein, der reinste 0.!; -schmerz, der )vorw. PL): der Junge klagte über Ohrenschmerzen; -sessel, der Sessel mit hoher Rückenlehne und oben an ihr links und rechts vorstehenden Teilen zum Anlehnen des Kopfes; -zeuge, der Person, die etw. bezeugt, was sie selbst gehört hat: er war 0 . der Auseinander­ setzung Ohr/ohr| -feige, die; -, -n Schlag (1.1) m it der offenen Hand auf jmds. Backe: er gab dem Jungen eine schallende O.; -feigen , ohrfeigte, hat geohr- feigt jmdn. o . jmdm. eine Ohrfeige, Ohrfeigen geben: die Mutter ohrfeigte ihren ungehorsamen Sohn; -klip(p), der Klipp (1); -läppchen, das; -s, - aus fleischigem Gewebe bestehender Zipfel am unte­ ren Rand der Ohrmuschel; -musehel, die aus Knor­ pel und Fettgewebe bestehender trichterförmiger Teil des äußeren Ohres; -ring, der ringförmiges Schmuck­ stück, das durch ein in das Ohrläppchen eingesto­ chenes Loch gezogen od. am Ohr festgeklemmt w ird ; - wurm, der 1. Insekt mit fadenförmigen Fühlern und mit Zangen am Körperende, mit denen es käm­ pfen od. sich gegen andere Tiere verteidigen kann
Okarina — ölig 841 — 2. umg. scherzh. erfolgreicher Schlager mit ein­ gängiger M elodie Okarina, die; -, -s/Okarinen tönernes kugel-, ei- od. vogelförmiges Blasinstrum ent okay [oke:] fAbk. o.k., O.K./ umg. 1. /Ausruf der Zustimmung/ jawohl, es ist recht: „kommst du mit ins Kino?“ „Okay!“ — 2 . etw., jmd. ist o .: diese Maschine ist o. (ist sehr gut); unser Meister ist o. (ein prim a Kerl); nach längerer Krankheit ist sie jetzt wieder o. (gesund 1.1) okkasionell lAdj.f W issensch . gelegentlich auf- tretend: diese sprachlichen Bildungen sind o. okkult IAdj.; nicht adv./: an okkulte (geheimnis­ volle, übernatürliche) Kräfte glauben Okkultismus, der; /o. PI ./ Beschäftigung mit E r­ scheinungen, die i n absichtlicher od. unabsichtlicher Verkennung ihrer natürlichen Erklärung auf so­ genannte übersinnliche K räfte zurückgeführt werden Okkupant, der; -en, -er? Macht, die fremdes Staats­ gebiet okkupiert (hat) Okkupation, die; -en völkerrechtswidrige od. auch rechtmäßige Besetzung fremden Staatsgebietes okkupieren /sw. Vb.; hat/ völkerrechtswidrig od. auch rechtmäßig fremdes Staatsgebiet besetzen (4): das okkupierte Gebiet Ökologie, die; jo. PI ./ Wissenschaft von den B e­ ziehungen der Systeme von Organismen zu ihrer Umwelt Ökonom, der; -en, -en 1. Wissenschaftler, Fach­ mann auf dem Gebiet der Ökonomie, der Wirtschaft — 2. noch österr. Landwirt Ökonomie, die; -n [..hon] 1. fo. PI./ Wirt­ schaftswissenschaft: die klassische bürgerliche Ö.; er arbeitet auf dem Gebiet der Ö.; die politische ö . (Wissenschaft von den in einer bestimmten Pr o ­ duktionsweise w irkenden ökonomischen Gesetzen) — 2. /vorw. Sg.j wirtschaftliche (1) Bedingungen, Ver­ hältnisse und Prozesse: die Ö. eines Landes — 8 . jo. Pl.j rationelle Verwendung der gesellschaftlichen Arbeit, Wirtschaftlichkeit: die Ö. der Zeit Ökonomik, die; - e n 1. jo. Pl.j Produktionsweise, ökonomische S tru k tur einer Gesellschaftsordnung: die Ö. des Kapitalismus, Sozialismus — 2 . fvorw. Sg.j Gesamtheit der Produktionsverhältnisse und der Struktur eines einzelnen Wirtschaftsorganismus: die ö . des Binnen- und Außenhandels, der sozialisti­ schen Landwirtschaftsbetriebe — 8 . jvorw. Sg./ Analyse und Charakteristik eines einzelnen W irt­ schaftszweiges od. -gebietes: die ö . einzelner Indu­ striezweige, der Verkehrswege Ökonomisch /Adj./ 1. /nicht präd.; zu Ökonomie 2/: die ökonomische Entwicklung, Struktur eines Landes; ökonomische (die Produktion und Ver­ teilung der materiellen Güter innerhalb einer P ro ­ duktionsweise bestimmende) Gesetze; die soziali­ stische ökonomische / Integration; eine ökono­ mische / Gesellschaftsformation — 2 . /zu Öko­ nomie 3/ wirtschaftlich (3): ein ö. arbeitender B e­ trieb ; frei von ökonomischen Sorgen sein Oktaeder, das; -s, - [ . .a|e:..] Math, von acht kon­ gruenten Dreiecken begrenzter regelmäßiger Körp e r Oktav, das; -s, /o. Pl.j Buchw . Buchformat, das sich daraus ergibt, daß ein Bogen (II. 1.2) zu acht Blättern gefaltet ist Oktave, die; -, -n [..vo] Mus. 1. achter und letzter Ton der diatonischen Tonleiter — 2 . Intervall von acht Tönen: Oktaven greifen, spielen Oktober, der; -/ -s, - /vorw. Sg.j zehnter M onat des Jahres Oktoberrevolution, die jo. Pl./i die Große Soziali­ stische O. (die siegreiche proletarische Revolution im Jahre 1917 in Rußland, in der die Arbeiter­ klasse im Bündnis mit den werktätigen Bauern unter Führung der von Lenin geleiteten Kom m uni­ stischen Partei die Macht der Kapitalisten und Großgrundbesitzer zerschlug und die Diktatur des Proletariats errichtete) oktroyieren jsw. Vb.; hat/ [oktröaji:..] jmdm. etw. aufzwingen: jmdm. seine Meinung, eine Lösung, seinen Willen o. Okular, das; -s, -e dem Betrachter zugewandte Linse optischer Geräte okulieren /sw. Vb.; hat/ Landw . Obstbäume, Sträucher, bes. Rosen, dadurch veredeln, daß man ein Auge (6) in die Rinde einpflanzt Ökumene, die; -, jo. PI./ Rel. ev. kath. Gesamt­ heit der christlichen Kirch en der Welt, bes. der im ökumenischen R at der Kirchen zusämmengeschlos- senen christlichen Kirchen; dazu ökumenisch /A dj.j Okzident, auch Okzident, der; -(e)s, jo. Pl.j die im Westen, bes. in W esteuropa gelegenen Länder Öl, das; -(e)s, -e fette (brennbare) Flüssigkeit, die leichter als Wasser und nicht wasserlöslich ist: pflanzliches, tierisches, mineralisches, dickflüs­ siges, gelbliches Öl; nach Öl (Erdöl) bohren; Salat mit Öl (Speiseöl) und Zitrone anrichten; eine Maschine mit Öl (Maschinenöl) schmieren; einen Ofen mit Öl (Heizöl) feuern; jmd. reibt seinen Körper mit Öl (Sonnenöl) ein; jmd. malt in Öl (m it Ölfarbe) + ö l auf die Wogen gießen (jmdn., etw. beruhi­ gen 1); ö l ins Feuer gießen (jmds. Erregung, Zorn steigern, schüren) Öl|baum, der Baum des Mittelmeergebietes mit lederartigen, festen Blättern und grau-grünen od. schwarz-blauen Früchten, a us denen Öl gewonnen wird, das zur menschlichen Ernährung od. für tech­ nische Zwecke genutzt wird Oldtimer, der; -s, - [odttaimor] 1. (Original)fahr- zeug, bes. Personenkraftwagen, aus der Frühzeit des Kraftfahrzeugbaus: ein Rennen für O. veranstalten — 2. scherzh. älterer Mann Oleander, der; -s, - /vorw. Sg.j immergrüner Strauch des Mittelmeergebietes mit (rosa)roten od. w eiß en wohlriechenden Blüten, lederartigen Blättern und einem milchigen, giftigen Saft ölen /sw. Vb.; hat/ etw. mit (Maschinen)öl ein­ reiben, schmieren: die Nähmaschine, das Fahrrad ö. - f wie ein geölter / Blitz ö l| -färbe, die Farbe mit Pflanzen-, meist Leinöl als Bindemittel, die für Anstriche (1.1), zum M alen (1.1) dient: den Balkon, das Bad mit ö. streichen; ein mit Ölfarben gemaltes Bild; -feld, das Geol. Gebiet, in dem Erdöl gefördert wird; -film , der aus Ölen bestehende feine Schicht, H a ut (3) auf etw., bes. einer Flüssigkeit: auf dem Wasser hatte sich ein ö . gebildet; -fnicht, die Pflanze mit ölhaltigen Samen: der Anbau von Ölfrüchten wie Raps und Sonnenblumen; -gemälde, das in ö l gemaltes Ge­ mälde: ein Ö. kaufen; -götze, der -f- sa lopp wie ein ö . (unbeweglich 2.1, stumm 1.2) dastehen, da­ sitzen; -heizung, die mit Öl betriebene Heizung ölig /A djJ 1.1 . ö l enthaltend: eine ölige Lösung 1 .2 . m it Öl getränkt, bedeckt, beschmutzt: ein Öliger
842 Oligarchie — operativ Lappen; ölige Hände haben — 2 . jemot.j mit öliger (salbungsvoller) Stim m e reden Oligarchie, die; -n [..i:9n] volksfeindliche Herr­ schaft einiger reicher, oftmals versippter Familien des Finanzkapitals Olim -j- veraltend scherzh. seit Olims Zeiten (seit sehr langer Zeit, schon immer); zu Olims Zeiten (vor langer Zeit) oliv jindekl. Adj.; nicht attr./ grau-, braungrün: die Bluse ist o.; ein Rock in Oliv; fauch dekliniert attr.f umg. ein olivenes Kleid Olive, die; -n [..vo] 1. Ölbaum — 2. Frucht von 1 Olivenjöl, das fo. PL /: 0 . für Salate und Mayon­ naisen oliv]grün fA d j.f: ein olivgrüner Kleiderstoff ÖI| -papier, das fo. Pl.j mit einem Öl getränktes, wasserdichtes Papier; -pest, die von größeren Schichten von E rd-, Maschinenöl, die von beschädig­ ten od. gesunkenen Tankern, Schiffen stammen, aus­ gehende Verunreinigung des Meeres und der Küsten ; -presse, die Presse (1.1 .2) zur Gewinnung von Öl aus tarnen; -quelle, die Quelle von Erdöl; -raffine- rie, die Raffinerie für Erdöl; -Sardine, die in Oliven-, Speiseöl eingelegte Sardine; -teppich, der auf dem offenen Meer od. in Küstengebieten sich kilometerweit ausbreitende Schicht von aus Schiffen ausgelaufenem E rd- , Maschinenöl; -Wechsel, der Erneuerung des (Schmier)öles im Motor, Getriebe eines Kraftwagens Olympiade, die; -n [oly..] 1. alle vier Jahre ver­ anstaltete internationale sportliche Wettkämpfe: er wurde zur 0 . delegiert; an der 0 . teilnehmen — 2. /DDR/ Wettbewerb, -streit: eine 0 . junger Mathe­ matiker Olympiamannschaft, die [ oly..] Mannschaft eines Landes, die an einer Olympiade (1) teilnimmt Olympiateilnehmer, der [o ly ..] Teilnehmer an einer Olympiade (1) Olympionike, der; -n, -n [oly..] Sport Olympia­ teilnehmer olympisch /Adj.; nur attr.f . [oly..] die Olympiade (1) betreffend: an den Olympischen Spielen (der Olympiade) teilnehmen; das Internationale Olym­ pische Komitee fÄbk. IOC, IOK ./; das Nationale Olympische K omitee fAbk. NOK/; die olympische Flagge, Flamme; eine olympische Medaille errin­ gen ; das olympische Dorf, Zeremoniell Oma, die; -s Kinderspr. Großmutter Omelett, das; -(e)s, -s/-e [om(o)l8t] in einer Pfanne gebackene Speise aus geschlagenen Eiern: ein O. mit Früchten; er bestellte sich ein mit Pilzen ge­ fülltes 0 . Omelette, die; -n [om(o)Iet, PI. ..ton] landsch. s. Omelett Omen, das; -s, -/Omina fvorw. 8g.j geh . Vor­ zeichen (1 ), Anzeichen (1.1): ein gutes, bpses O. ominös fAdj.f merkwürdig und zweifelhaft (2): ein ominöses Lächeln; ein ominöses Schriftstück; sie kam ihm etwas o. vor Qmnibus, der; -ses, -se Autobus Omnibus|haltestelle, die Onanie, die; fo. P l.j geschlechtliche Befriedig ung durch manuelle Reizung der Geschlechtsorgane onanieren fsw. Vb.; hat/ sich durch Onanie be­ friedigen: er hat onaniert Onkel, der; -s, -/umg. -s 1. Bruder des Vaters od. der Mutter, Ehemann der Tante: er besuchte einen 0. — 2. Kinderspr. erwachsene männliche Person: das ist ein netter 0 .; wir gehen heute zum 0 . Doktor (zum Arzt) Ontogenese, die; -, -n Wissensch. Entwicklung des Einzelwesens von der Eizelle bis zum fertigen Organismus Onyx, der; -(e)s, -e [. .yks] schwarz-weiß gestreifter Halbedelstein Opa, der; -s, -s Kinderspr. Großvater Opal, der; -s, -e Halbedelstein von unterschiedlicher Färbung Oper, die; -n 1. gesungenes und mit Orchester aufgeführtes, inhaltlich anspruchsvolles Bühnen­ werk, in dem musikalische Interpretation, schau­ spielerische Darstellung und die Ausstattung eine künstlerische Einheit bilden: eine ernste, lustige, romantische 0 .; eine 0 . von Verdi, Rossini; eine O. komponieren, inszenieren, dirigieren —. 2 . jo. PI.I Aufführung, Vorstellung von 1: die 0 . be­ ginnt, endet heute bereits sehr zeitig — 3, jo. Pl.j Einrichtung, die für 2 zuständig ist: einen berühm­ ten Sänger, eine Sängerin an die 0 . verpflichten — 4. Gebäude, in dem 1 aufgeführt wird: die alte 0 . schloß ihre Pforten; eine neue, moderne O. bauen; in der 0 . wird morgen ,Madame Butterfly4 gegeben, gespielt — 5 . jo. P l.j alle Personen, die zu 3 gehören: die O. machte einen Betriebsausflug operabel jAdj.; nicht adv.f Med. durch eine Opera­ tion heilbar: diese Geschwulst is tjm Frühstadium noch o. Operateur, der; -s, -e [..o :r ] 1. M ed. Chirurg: die ruhigen, sicheren Handgriffe des Operateurs — 2. Rundf. Toningenieur, Funker — 3. Film Kameramann Operation, die; -, -en 1. Med. vom Chirurgen mit besonderen Instrum enten vorgenommene Heilbehand­ lung, bei der durch Schneiden am Körper krank­ haftes Gewebe, krankhafte Erscheinungen beseitigt, bestimmte Korrekturen vorgenommen werden: eine harmlose, komplizierte, schwierige 0 .; eine 0 . vor­ nehmen; er mußte sich einer 0 . unterziehen — 2.1« W issensch . materieller od. ideeller Prozeß, der in der Anwendung einer materiellen od. ideellen Einwirkung auf etw. besteht: diese Arbeitsvorgänge sind Operationen nach einer vorgegebenen Vor­ schrift 2.2 . M ath, das Umformen (1) mathematischer A us drücke nach bestimmter Vorschrift: logische, mathematische Operationen — 3 . nach einheitlichem Plan durchgeführte operative (militärische) Unter­ nehmung (in strategischem Maßstab): eine militä­ rische, strategische O .; eine 0 . durchführen Operations| -basis, die Basis (5) für militärische Unternehmungen; -forschung, die fo. Pl.j For­ schung, die sich mit der Vorbereitung von E nt­ scheidungen a uf wissenschaftlichem, ökonomischem od. militärischem Gebiet befaßt und sich dabei p ro ­ grammgesteuerter elektronischer Rechenmaschinen bedient; -sa a l, der für Operationen (1) eingerichteter Raum; -Schwester, die Schwester, die dem Chirurgen bei Operationen assistiert; -tisch , der verstellbarer Tisch, auf dem der Patient operiert wird operativ fAdj,/ 1 . durch eine Operation (1 ): ein ope­ rativer Eingriff; eine Geschwulst o. entfernen — 2. unmittelbar wirksam, aktiv und konkret wirkend: operative Maßnahmen; operative Planung (beson­ ders auf der Ebene des Betriebes vom Jahresplan
Operator — opulent 843 abgeleitete Planung volkswirtschaftlicher Aufgaben für einen kürzeren Zeitraum) ; die operativen (kon­ krete Maßnahmen festlegenden) Organe des Staates Operator, der; -s, Operatoren 1. W issensch. jmd etw., von dem eine Einwirkung auf etw. Materiel­ les od. Ideelles ausgeht, das dadurch verändert wird — 2»jm d ., der beruflich eine Datenverarbeitungs­ anlage bedient Operette, die; -, -n 1. gesungenes und m it Orchester aufgeführtes unterhaltsames, vorwiegend heiteres Bühnenwerk mit unkomplizierten musikalischen Formen, gesprochenen Dialogen und häufig m it Balletteinlagen: eine O. von Johann Strauß — 2 . jo. Pl.j Aufführung, Vorstellung von 1: wir gehen heute abendindie 0. — 3. Gebäude, indem 1 auf­ geführt wird operieren /sw. V b hat/ 1. jmdn., etw. o. an jrndm., etw. eine Operation (1) vornehmen', jmdn. am Kopf, Bein o.; jmds. Niere o.; er mußte um­ gehend operiert werden — 2 . nach einheitlichem Plan (militärisch) Vorgehen (4): die US-Flotte operierte im Pazifischen Ozean; er operierte (agierte) vorsichtig, geschickt, um sein Ziel zu er­ reichen — 8. mit etw. o. mit etw. umgehen, etw. gebrauchen: er operiert gern mit abstrakten B e­ griffen, m it Fremdwörtern; mit großen Summen o. (rechnen 1) Opern| -fiihrer, der Handhuch, d a s Inhaltsangaben, Erläuterungen von Opern enthält; -glas* das /PI. -gläser/ kleines Fernglas für die Oper, das Theater Opfer, das; -s, - 1 .1 . das Opfern: um ihr Kind gut zu versorgen, nahm sie manche 0 . auf sich; er scheute kein 0 ., wenn es um eine gerechte Sache ging; für jmdn., etw. ein 0 . bringen (für jmdn., etw. etw. opfern) 1 .2 * unter schmerzlichem Verzicht gebrachte Spende: ihr Beitrag für die K otleiden­ den bedeutete für sie ein wirkliches 0 . — 2. Bel. einer Gottheit dargehrachte Gabe: ein religiöses 0 .; ein 0 . darbringen — 3 . jmd., der Objekt eines Verbrechens, einer Katastrophe war, ist:, die vielen, namenlosen 0 . der Kriege; das schwere Erdbeben forderte zahlreiche 0 . (an Menschenleben) (viele kamen bei dem schweren Erdbeben ums Leben) ein 0 . der Flammen werden (verbrennen); einer Sache zum 0 . fallen zum Opfer (3) einer Sache werden: er fiel einem Verbrechen zum O. opfer/Öpier| -bereit- / A d j./ zu einem Opfer (1) bereit: o. sein; sich o. für etw. einsetzen; dazu - bereitsehaft, die jo. Pl.j opfern [sw. Vb.; hat/ 1.1. etw.- für etw., jmdn., etw. einer Sache, jmdm. o. etw. unter persönlichem Verzicht für etw., jmdn. zur Verfügung stellen: für dieses Projekt hat er Zeit, Geld, die Gesundheit geopfert; sie opferte dem Kranken ihre N acht­ ruhe 1.2 . sich aufopfern: sich für seine Freunde, Familie, eine große Aufgabe o. — 2. B el. .einer Gottheit eine Gabe bringen: der G ottheit ein Lamm o. Opiat, das; -(e)s, -e M ed. Opium enthaltendes Arzneimittel Opium, da s; -s, /o. Pl.j eingetrockneter milchiger Saft der unreifen Kapsel einer Art des Mohns, der als schmerzstillendes Arzneimittel, als Bauschgift verwendet wird: 0 . rauchen, schmuggeln Opponent, der; -en, -en jmd., der (im Streit­ gespräch) gegen jmdn., etw. opponiert: ein streitba­ rer 0 .; den Ausführungen des Opponenten folgen opponieren /sw. Vb.; hat/ gegen etw., jmdn. o. jmd m . , einer Sache gegenüber eine gegensätzliche Meinung vertreten, sich jmdm ., einer Sache wider- setzen: er opponierte gegen die Beschlüsse, den Vater opportun /A d j./ angebracht: etw. für (nicht) o. halten Opportunismus, der; -, / o. P l.j 1. kleinbürgerliche, antimarxistische Strömung in der Arbeiterbewegung, die die Klasseninteressen des Proletariats um ver­ meintlicher Vorteile willen denen der Bourgeoisie unterordnet: der Kampf gegen alle Spielarten des 0. — 2. p rinzipienloses Verhalten, Preisgabe von Grundsätzen zugunsten von Augenblicks-, Teil­ erfolgen: er hat sich aus 0 . so verhalten; dazu Opportunist, der; -en, -en u. opportunistisch fAdj.f Opposition, die; -, -en 1. fo. Pl.j Widerstand (1), gegensätzliche M einung: eine heftige, scharfe 0 , gegen etw.; etw. aus 0. tun; etw., jmd. stößt auf O. (Widerspruch 2) — 2. jo. Pl.j 2.1 . bestimmte Gruppen in einem bürgerl. Staat, die Widerstand gegen die Regierung, gegen die herrschende Klasse, Partei leisten: es^ gab eine breite 0 . im Lande; Stimmen aus den Beihen der 0 . 2 .2 . die nicht an der Regierung beteiligte(n) Parteie n) im bürgerl. Parlam ent: der Gesetzesentwurf stieß auf Ab­ lehnung der 0. 2.3. die Partei ist in der 0. (ist nicht an der Regierung beteiligt) — 3. Astron. Stellung des Mondes od. eines Planeten zur Erde, in der er, der Sonne, gegenübersteht; zu 1, 2 .1 , 2.2 oppositionell fAdj.f Optik, die; -en 1. jo. Pl.j Teilgebiet der Physik, das die Entstehung, Wirkung, Ausbreitung und Wahr­ nehmung des Lichts untersucht — 2 . System von Linsen in optischen Geräten: die Optiken in Fern­ rohren — 3 . fo. P l.j äußere Wirkung: die O. eines Schaufensters; etw. der 0 . halber verändern Optiker, der; -s, - Feinmechaniker für optische Geräte, bes. Brillen optimal /Adj.I größt-, bestmöglich, günstigst: eine optimale Planung; eine optimale Leistung, Lösung erzielen; etw. o. nutzen optimieren /sw. Vb.; hat/ etw. so produktiv, günstig wie möglich gestalten: optimierte Programme; Lösungswege o.; dazu Optimierung, die; -en: durch O. eine hohe Effektivität erreichen Optimismus, der; jo. Pl.j Lebensauffassung, bei der man bestimmte Verläufe als sich positiv ent­ wickelnd, Konflikte als lösbar, das. Beste als wahr­ scheinlich betrachtet und die zu Aktivität und Lebens- bejahung führt: sein unerschütterlicher 0 .; voller 0 . an eine Aufgabe herangehen; dazu Optimist, der; -en, -en u. optimistisch /Adj.) Optimum, das; -s, Optima das unter gegebenen Be­ dingungen. Größte, Beste, Günstigste: das 0 . eines Ertrages; ein O. an Kraft . optisch fAdj.f 1. auf dem Licht (1.1) und der Seh­ fähigkeit beruhend; das Licht, die Sehfähigkeit be­ treffend: ein optischer Eindruck, B eiz; eine opti­ sche Illusion, Täuschung — 2 . /nicht präd.j rein o. (vom Aussehen her) macht das Auto einen guten Eindruck; aus optischen Gründen (um des guten Aussehens, des Anscheins willen) — 3 . /nur attr.j o ptisch e (mit Linsen 3, Spieg eln 1 ausgestattete) Geräte, Instrumente opulent /Adj.; vorw. attr.j: ein opulentes (üppiges, reichliches) Mahl, Festessen
844 Opus — Ordnung Opus, auch Opus«, das; -, Opera 1.1 . literarisches, musikalisches Werk (1.3.2): die Schriftstellerin las aus ihrem neuesten O. vor 1.2.jo. PI .;Abk. op.;in Verbindung mit einer Zahl/ einzelnes Werk in der Reihe der chronologisch numerierten Werke eines Komponisten: Beethovens Klaviersonate O. 111, c-Moll 1.3 . / vorw. Sg.j Gesamtwerk eines Schriftstel­ lers, Komponisten Orakel, das; -s, dieser Satz war ein O. für mich (war rätselhaft für mich, enthielt dunkle A nd eutun­ gen) orakeln orakelte, hat orakelt über etw., jmdn. in unklaren Andeutungen, in Vermutungen sprechen'. sie orakelten über die nähere Zukunft oral /Adj.l Med. durch den M und (einzunehmend)'. ein Medikament o. einnehmen orange [orapp, auch oraqf, orä^o)] findekl. A dj.; nicht attr.j rötlichgelb: ein Blusenstoff in Orange; etw. o. färben; jauch dekliniert attr.f u m g , ein orangenes Kleid Orange, die; - n [orar^o, auch orä^a] Apfelsine: eine O. essen Orangeade, die; - n [oraij^a:de, auch oro^ardo] aus Orangen hergestelltes Erfrischungsgetränk: ein Glas 0 . trinken Orangeat, das; -(e)s, -e [orar^a:t, auch or&3a :t] kandierte Orangenschale Orangen| -schale, die; -saft, der Orangerie, die; -n [ora^ori:, auch orc^on:, PI. . . i :an] seit dem 17. Jh. bes. in Parks und Schlös­ sern gebautes H a us zum Überwintern für tropische un d subtropische Pflanz en Orang-Utan, der; -s, -s auf Sumatra und Kaliman­ tan lebender Menschenaffe Oratorium, das; -s, Oratorien [..ien , . .lan] episch­ dramatisches weltliches od. geistliches, von einem Orchester begleitetes Chorwerk m it A rien und (die Handlung schildernden) Rezitativen: ein 0 . von Bach, Händel Orbit, der; -s, -s P h y s . elliptische Umlaufbahn bes. eines Satelliten, einer Rakete um einen Himmels­ körper Orbitalstation, die Station (2.2) im Weltraum: eine unbemannte O. Orchester, das; -s, - [..k .., auch 1.1 . unter der Leitung eines Dirigenten musizierende Gemein­ schaft von Instrumentalisten: das 0 . spielte die vierte Sinfonie vo n Gustav Mahler 1.2 . einheit­ licher Klangkörper von Instrum enten: für (großes, kleines) 0 . schreiben, komponieren Orchidee [or9ide:a], Orchidee, die; -n [..e:(o)n] in zahlreichen A rten vorkommendes einkeimblättriges Kraut, das an anderen Pflanzen od. in der Erde als Staude wächst und formenreiche, farbenprächtige Blüten hervorbringt', jmdm. eine O. schenken Orden, der; -s, - I . hohes staatliches Ehrenzeichen, das für außerordentliche Leistungen an eine Einz el­ person od. ein Kollektiv verliehen w ird : einen (hohen) O. erhalten, tragen; jmdm. einen O. an die Brust heften; fin der Verbindung! O. und Ehrenzeichen (anlegen) — II . religiöse, selten auch weltliche Gemeinschaft, deren Mitglieder nach be­ stimmten Regeln und meist in einer bestimmten Ab­ sonderung leben: ein geistlicher 0 .; einem 0 . bei­ treten, angehören Ordens] -band, das fPl. -bänder/ Band, das zu einem Orden (I) gehört; -frau, die Bel. kath. An­ gehörige eines Ordens für weibliche Personen', -ritter, der Angehöriger eines Ritterordens; -Spange, die Abzeichen, das jmd . an Stelle seines Ordens (I) tragen kann ordentlich jA dj.f 1.1 . geordnet, in guter Ordnung (2): ein ordentlicher Raum; ihre Wohnung ist nicht sehr o.; seine Sachen o. weglegen 1.2. jmd. führt ein ordentliches (geregeltes) Leben 1.3 . das sind recht ordentliche (anständige, rechtschaffene) Leute — 2 . ordnungsliebend: er ist ein sehr ordent­ licher Mensch — 3 . jnur attr.f ordnungsgemäß, planmäßig: ein ordentliches Mitglied der Akade­ mie; eine ordentliche Sitzung — 4 . um g . so gut, wie man es im allgemeinen erwartet: dies ist eine sehr ordentliche Ausstellung; er machte ein sehr ordentliches Examen; kann man in dieser Gast­ stätte etwas Ordentliches (Schmackhaftes, Gutes) zu essen bekommen? — 5 . /nicht präd./ umg. das Stapeln der Kohlen war ein ordentliches (großes) Stück Arbeit; jetzt habe ich aber o., einen ordent­ lichen Hunger; du hast dich ja o. (sehr) blamiert Order, die; -, -n militärische Anordnung, m ilitä­ rischer Auftrag, Befehl: O. geben, bekommen; 0 . haben, etw. zu tun Ordinalzahl, die M ath. Ordnungszahl (1 .1 ) ordinär jAdj.f 1 . gewöhnlich (3), unanständig (1.1): ein ordinäres Wort, Lachen; er führt eine ordinäre Sprache; sie benahm sich direkt o. — 2. das ist keine Edeltanne, sondern eine ganz ordinäre (eine ganz allgemein verbreitete) Eichte Ordinariat, das; -(e)s, -e 1. /noch BRD/ Amt eines Ordinarius an einer Hochschule — 2. Rel. kath. Verwaltungs- und Regierungsbehörde einer Diözese (und deren Sitz): das bischöfliche O. Ordinarius, der; -, Ordinarien [ . .ion, ..ion] /noch BRDj Professor mit Lehrstuhl: er ist 0. an der Universität H Ordinate, die; -, -n M ath. Abstand (1.1) eines Punktes von der Abszissenaxdise parallel zur Ördina- tenachse im recht- od. schiefwinkligen Koordinaten­ system Ordinaten|achse, die M ath, senkrechte Achse im recht- od. schiefwinkligen Koordinatensystem ordnen jsw. Vb.; hat/ 1.1 . mehrere einzelne Stücke, Teile (die ein Ganzes bilden) in eine durch fest­ liegende Gesichtspunkte bestimmte Reihenfolge, Lage, Beziehung zueinander bringen: die Bücher, die in den Regalen stehen, o .; Papiere, Akten o.; jmds. Nachlaß sichten und o . ; etw. chronologisch, über­ sichtlich o .; das Mädchen o rdnete sein Haar, seine Kleidung 1.2 . sich zu etw. o .: die Teilnehmer o. sich zum Eestzug (stellen sich zum Festzug auf) 1.3 . vor der mehrwöchigen Auslandsreise ordnete (regelte) er seine dienstlichen und privaten An­ gelegenheiten; in geordneten Verhältnissen leben Ordner, der; -s, - 1 . feste Mappe mit einem breiten Rücken und einer Vorrichtung zum Abheften von gelochten Schriftstücken: er leg te sich O. an für seine umfangreiche Korrespondenz — 2 . jmd., der bei einem Aufmarsch, Fest, einer größeren Ver­ sammlung o .ä . für Ordnung sorgt: die O. trugen weiße Armbinden Ordnung, die; -, -en 1. /o. Pl.j das Ordnen (1.2,1.3), Regeln: er hatte lange mit der O. des Nachlasses zu tun — 2 . jo. P I .; zu ordnen 1.1/ Zustand des Geordnet­ seins : in ihrem Zimmer herrschte eine musterhafte, peinliche, vorbildliche 0 .; O. machen, schaffen, hal­
ordnungsgemäß — organisieren 845 ten; der O. (Korrektheit) halber, wegen; ein Kind früh an O. gewöhnen; er sorgt für O.; etw. wieder in 0 . bringen (ordnen); er brachte das Fahrrad wieder in 0 . (reparierte es); ich bin heute nicht ganz in 0 . (fühle mich nicht ganz wohl); die Maschine ist nicht in 0 . (ist defekt) — 8 . fo. Pl.f der geord­ nete, geregelte Ablauf des täglichen persönlichen od. öffentlichen Lebens: ein Kind braucht eine b e­ stimmte 0 .; die öffentliche 0 . (der geordnete, nach festgelegten No rm en geregelte Ablauf des öffentlichen Lebens) muß gewährleistet werden — 4 . fo. Pl.f dieser Lehrer konnte in seiner Klasse keine 0 . (Disziplin LI) halten — 5. fvorw. Sg.f 5.1 . System (2), das das Ergebnis des ordnenden Erfassens und Zusammenfügens bes. von Gegenständen, E reig ­ nissen, Begriffen is t: eine alphabetische, systema­ tische, chronologische O.; einer Sache eine be­ stimmte O. geben 5.2 . Beschaffenheit eines Systems, dessen Elemente durch bestimmte Relationen mitein­ ander verknüpft sind ’, die (innere) O. (Struktur) eines Atoms, Organismus — 6 . Biol. Einheit im System der Lebewesen, die zwischen Klasse (4) und Familie (2) steht: Rosengewächse, Käfer bilden eine 0 . 7 .1 . Gesellschaftsordnung: der Umsturz einer bestehenden O.; eine neue O. aufbauen 7.2 . (ideologisch-)politische Beschaffenheit, (ideologisch-) politischer Zustand eines Staates, Landes: die ver­ fassungsmäßige O. eines Staates; die Errichtung einer (antifaschistisch-)demokratischen O. — 8. /mit Ord.zahlf Stufe in einer Reihenfolge, Rang-, Größenordnung: der Chirurg ist eine Kapazität erster 0 . (eine berühmte chirurgische A uto rität); dies ist ein Problem zweiter O.; Landstraßen erster, zweiter O. (Landstraßen, die das Gebiet zwischen Fernverkehrsstraßen erschließen und dem Straßenverkehr innerhalb eines Bezirkes, zwischen benachbarten Städten, Ortschaften dienen) + das g eht in O. (wird ordentlich, zuverlässig erledigt)]; jfndn. zur 0 . rufen (jmdn. streng er­ mahnen) ordnungs/Ordnungs| -gemäß fAdj.f gemäß einer Vorschrift, Regelung: die ordnungsgemäße A n­ wendung von etw.; alles ging seinen ordnungs­ gemäßen Gang; -liebe, die Neigung, Ordnung (2) zu halten; -liebend /Adj.; nicht adv./ Ordnungs­ liebe zeigend; -prinzip, das einer Ordnung (5.1) zu ­ grunde liegendes Prinzip: ein neues 0. suchen, aus­ probieren; -sinn, der jo. PL/ Sinn für Ordnung (2): jmd. h at einen starken O.; -strafe, die Jur. Strafe wegen Ordnungswidrigkeit: jmdm. eine 0 . auferlegen; -widrig fAdj.f Jur. eine Ordnungs­ widrigkeit darstellend; -Widrigkeit, die J u r . (auf Disziplinlosigkeit beruhende) Rechtsverletzung, die das Gemeinschaftsleben stört, ohne jedoch die Schwere einer Straftat aufzuweisen; -zahl, die 1.1 . M a th, positive ganze Zahl, die die festgelegte Reihen­ folge in einer Menge nach bestimmten Gesichts­ punkten kennzeichnet: die O. zu ,zwei‘ ist ,zweite* 1.2 . Chem. Nummer eines Elements im Perioden­ system Ordovizium, das; -s, jo. Pl.f [..v . .] Geol. Forma­ tion des Paläozoikum s zwischen K ambrium und Silur Organ, das; -s, -e 1. funktionelle Einheit bei Mensch, Tier und Pflanze, die bestimmte Leistungen verrichtet: die inneren, vegetativ en Organe; das Auge ist das O. zum Sehen — 2 . (menschliche) Stimme (1): ein klangvolles, lautes, durchdringen­ des 0. haben — 8. fin der Verbindung! ein 0. für etw. haben Sinn (1.2), Begabung für etw. haben: er hat ein ausgesprochenes O. für Musik, Lyrik — 4. durch Gesetz, Satzung od. Vertrag mit bestimmten Aufgaben, Rechten und Pflichten betraute (leitende) Person(engruppe) in einem Bereich des gesellschaft­ lichen Lebens (und die entsprechende Institution): die Organe des Staates, der Justiz; wirtschafts­ leitende Organe; die leitenden Organe der Partei; ein über-, untergeordnetes, ausführendes 0 .; die örtlichen Organe; ein beratendes O. (Beirat); ein rechtsprechendes O. (Gericht); fDDRf die bewaff­ neten Organe (Gesamtheit der für die Landesver­ teidigung mit Waffen ausgerüsteten Kräfte) — 5 . Zeitung, Zeitschrift einer Partei, eines Verbandes, einer Interessengruppe: das offizielle O. einer Par­ tei; der Verband hat ein eigenes O. Organ|empfänger, der M ed. jmd ., dem ein gesundes Organ (1) an die Stelle des eigenen erkrankten Organs operativ übertragen w ird Organisation, die; -, - en 1. fo. PI.; zu organisieren 1.1 u. 1 .2/ das Organisieren; zu 1.1: die 0 . des Festes kostete viel Zeit; zu 1.2: die O. betrieblicher Abläufe regeln — 2 . fo. Pl.f naah Sinn und Zweck planm äßig und systematisch gestaltete Ordnung (5), Gliederung einer Handlung, eines Prozesses od. Sachbereichs: die O. des Arbeitsablaufes verbessern — 8. zur Wahrung und Durchsetzung gemeinsamer Belange gebildete Vereinigung von Menschen mit mehr od. weniger straffer Gliederung der Beziehun­ gen seiner Mitglieder: gesellschaftliche, militäri­ sche, politische Organisationen; die 0 . der Ver­ einten Kationen; eine •O. aufbauen, leiten, auf- lösen — 4 . fvorw. Sg.f fachspr. innerer Aufbau, Struktur, Beschaffenheit eines Lebewesens, eines (kybernetischen) System s: eine robuste, sensible 0 . haben; die 0 . des menschlichen Gehirns, eines Systems Organisator, der; -s, Organisatoren jmd., der ein Vorhaben pla nmäßig vorbereitet, organisiert: er war der 0 . der Kurse; der 0 . (Veranstalter) der W ett­ kämpfe organisatorisch /A dj.; nicht präd.f 1. mit den Fähig­ keiten zum Organisieren (1.1, 1.2) ausgestattet: er ist ein organisatorisches Talent — 2 . /nicht adv.f die Organisation (1) betreffend: organisatorische Maßnahmen treffen; er sagte seine organisato­ rische Mitarbeit zu; neue organisatorische Formen entstanden organisch fAdj.f 1. ein Organ (1) des Körpers be­ treffend: ein organisches Leiden; jmd. ist o. gesund, krank — 2 . zum belebten Teil der Natur gehörend, die Kohlenstoffverbindungen betreffend: organische Substanzen; die organische Chemie; organische Säuren, Verbindungen — 8 . in einem großen Ganzen eine konstituierende Einheit bildend: etw. ist ein organischer Bestandteil von etw.; etw. steht in organischem Zusammenhang mit etw.; etw. ist o. gewachsen, ist o. mit etw. verbunden organisieren fsw. Vb.; hat/ 1.1 . ein Vorhaben (in allen Einzelheiten) planmäßig vorbereiten, so daß sein Ablauf gesichert ist: ein Festival, eine Tagung, einen Ausflug o. 1 .2 . etw. in eine bestimmte Ord­ nung (5) bringen, etw. zweckmäßig gestalten, ein­ richten: die Arbeit, den Produktionsablauf (gut) o.; den Verkehr o.; die planmäßig organisierte
846 Organismus — Orkan sozialistische Wirtschaft 1,3. etw. organisiert sich etw. gestaltet sich, formiert sich: der Demonstra­ tionszug organisierte sich — 2 . sich o. sich zu einer p olitischen Organisation zusammenschließen: die Arbeiter haben sich in Gewerkschaften, g e ­ werkschaftlich, politisch organisiert; er ist gewerk­ schaftlich organisiert (ist Mitglied einer Gewerk- schaft) — 3. umg. verhüll, etw. auf mitunter recht­ lich nicht ganz einwandfreie, nicht (voll) z u billigende Weise beschaffen; die Jugendlichen hatten sich Fahrräder organisiert; es wäre schön, wenn du ein Auto o. (beschaffen) könntest Organismus, der;. -, Organismen 1. sich selbst regulie­ rendes lebendes System , Lebewesen: der menschliche 0 .; ein pflanzlicher, tierischer 0 .; ein geschwäch­ ter, kränklicher 0 .; ein lebender O. — 2. eine Ordnung (5.2) aufweisendes Ganzes, einheitliches Gefüge: etw. ist ein komplizierter O. Organist, der; -en, -en M usiker, der in der Kirche beruflich Orgel spielt und einen Kirchenchor lei­ tet Organ M ed . zu Organ 1| -Spender, der vgl. Organ­ empfänger; -transplantation, die Organverpflan­ zu ng; -Verpflanzung, die Verpflanzung eines gesun­ den Organs an die Stelle eines erkrankten Orgasmus, der; -, Orgasmen Höhepunkt der L u st­ em pfindung beim Geschlechtsverkehr Orgel, die; -, - n größtes Tasteninstrument mit mehreren Manualen und mit Pedalen, bei dem die nach ihrer Klangfarbe zu Registern (2.1) geordneten Pfeifen durch einen mechanisch od. elektrisch er­ zeugten Luftstro m zum Tönen gebracht werden Orgel| -b auer, der; -s, - jmd ., der beruflich Orgeln baut; -konzert, das; -musik, die fo. Pl.f; -pfeife, die: der Ton einer 0.; - f umg. scherzh. fbes. von Kindernj wie die Orgelpfeifen der Größe nach geordnet: die Kinder standen nebeneinander wie die Orgelpfeifen Orgie, die; -, -n [..19] ausschweifendes Festgelage: Orgien feiern Orient [..ient, ..ient], auch Orient, der; -(e)s, jo. PI./ Vorder- und Mittelasien orientieren jsw. Vb.; hat/ [. J e n ..] 1.1, sich irgendwo o. sich i n einer Gegend zurechtzufinden suchen: er versuchte, sich in dem großen Gebäude zu o .; es war äußerst schwierig, sich mit dem Auto im Nebel zu o. 1 ,2. sich an, nach etw. o. den Stand, die Lage von etw. dafür nutzen, sich in einer Gegend zurecht­ zufinden: er orientierte sich nach dem, am Stand der Sonne — 2 . etw. ist nach, zu etw. orientiert etw. liegt in einer bestimmten Richtung in bezug auf etw., ist nach etw. gerichtet: die Kameras der Baumstation sind zur Erde orientiert — 3 . etw., sich an, nach etw., jmdm. o. etw., bes. seine Hal­ tung, (Weltanschauung nach etw., jmdm. richten: die Politik an, nach den Realitäten o.; ein künst­ lerisch orientierter (interessierter) Mensch; — 4 .1 . (jmdn., etw.) auf etw. o. (jmdn., etw.) auf etw., jmdn., etw. a uf etw. hinlenken, konzentrieren: alle Kräfte auf eine Politik des Friedens o.; jmdn. auf seine Hauptaufgabe o.; das Programm orientiert auf ökonomische Schwerpunkte 4.2 . sich auf etw., jmdn. 0. sich zu etw., jmdm. hinwenden, sich auf etw., jmdn. konzentrieren: Betriebe o. sich auf die allseitige Planerfüllung — 5 . sich, jmdn. (über etw., jmdn.) o. sich, jmdn. über etw., jmdn. infor­ mieren, von etw. unterrichten: sich über die mom en­ tane Lage, die Verhältnisse in diesen Ländern o .; er war gut, einseitig, falsch orientiert Orientierung, die; -, fo. Pl.f [. J e n ..] 1. /zu orien­ tieren 1.1/ das Sichorientieren, Sichzurechtfinden: die 0. im Häusergewirr der Altstadt fiel ihm schwer; er verlor die O. (fand sich nicht mehr zurecht, wußte nicht mehr, wo er war) — 2 . jzu orientieren 3/ das (Sich)orientieren: unsere taktische 0 .; die nicht­ kapitalistische 0 . vieler Entwicklungsländer 7- 3 . die O. auf etw. das Sichorientieren (4.2) auf etw.: die O. auf das Neue — 4 . das Orientieren (5); zu Beginn der Sitzung gab er eine allgemeine 0 .; zu Ihrer 0 . (damit Sie Bescheid wissen) teile ich Ihnen folgendes mit: . . . Orientierung» zu Orientierung 1.1| -hilfe , die: die Sonne stellt eine gute 0 . dar; -punkt, der /PI. -e/: der Kirchturm stellt einen deutlichen 0 . dar; - sinn, der jo. PI ./ .Fähigkeit von Mensch und Tier, sich auch in unbekannter Umgebung zurechtzufin­ den: ihm fehlte jeder O. original /Adj./ 1. jvorw. attr.j in schöpferischer Hinsicht einmalig: ein originaler Stil; er war einer der originalsten Schriftsteller seiner Zeit — 2 . hin­ sichtlich seiner Herkunft, Herstellung echt (1.1), nicht imitiert: diese Schriftstücke sind o.; eine originale römische Plastik — 3 . Rundf. Fern­ s e h e n die Sitzung der Volkskammer, der Fuß­ balländerkampf wurde o. (als Livesendung) über­ tragen Original, das; -s, -e 1.1 . die unveränderte erste F a s­ sung eines Textes: der genaue W ortlaut des Origi­ nals ist...; einen Roman im 0. (in der Sprache, in der er geschrieben wurde) lesen 1.2 . Kunstwerk, bes. Gemälde, Plastik, im Hinblick darauf, daß es vom Künstler selbst geschaffen und nicht kopiert, reproduziert worden ist: ein 0 . v on Holbein; das 0. befindet sich im Louvre — 2 . einem Kunstwerk zugrunde liegende, nachgestaltete Person, Erschei­ nung: die Originale zu Zilles Zeichnung en und Gemälden lebten im Berliner Norden — 3 . durch seine besondere, oft sonderbare, skurrile Art a uf­ fallender Mensch: er, sie ist ein 0 . Original/original| -abfüllung, die W ein, der im Keller des Produzenten abgefüllt wurde; -getreu /A dj./ genau nach dem Original (1), nach der ur­ sprünglichen Form, Fassung: eine originalgetreue Nachbildung; etw. o . drucken, rekonstruieren; - große, die jo. Pl.j: etw. in 0 . (in der Größe, wie es in der Wirklichkeit existiert) nachbilden Originalität, die; -, jo. Pl.j: ein Künstler von einzigartiger O. (ein in seiner K reativität einzig­ artiger Künstler) Original! -packung, die vom Hersteller abgepackte bestimmte Menge von etw., bes. eines Medikaments; - tex t, der ursprünglicher Text, erste Niederschrift eines Autors: der 0 . des Briefes lautete ... o riginär fA dj.j 1. die originäre (ursprüngliche) Intention des Schriftstellers — 2 . neu und eigen- ständig: originäre wissenschaftliche Ergebnisse originell jAdj.j 1.1 . von Kreativität, Eigenwilligkeit zeugend und dadurch p o sitiv auffallend: ein origi­ neller Regisseur, Schauspieler; ein origineller Ein­ fall; eine originelle Idee; diese Lösung ist sehr o. 1.2 . durch seine sonderbare, komische A r t a u f­ fallend: ein origineller Kauz Orkan, der; -s, -e sehr starker Sturm: ein O. tobte, wütete; ein O. fegte über die Insel; der O
orkanartig — Ostblock 847 ließ nach ; O ein 0 . der Begeisterung, des Beifalls brach los orkan/Örkan| -artig’ jA d j./ : orkanartige Stürme; - stärke, die: der Sturm erreichte 0 . Ornament, das; -(e)s, -e a us (wiederholt auftreten­ den) m eist geometrischen od. s tilisierten 'pflanzlichen Motiven bestehende Verzierung von etio., bes. von einem Bauwerk, Kunstgegenstand: ein geometri­ sches, geflochtenes, verschnörkeltes 0 .; gestickte, gemeißelte, vergoldete Ornamente Ornamentik, die; fo. Pl.j Gesamtheit der O rna ­ mente, die für ein Bauwerk, einen Kunstgegenstand, eine Stilepoche charakteristisch, typisch s in d : die abstrakt-geometrische, gegenstandsbezogene, fi­ gürliche 0 .; die 0 . der islamischen Kunst Ornat, der; -(e)s, -e Tracht (1) 1.1 . eines Geistlichen bei Amtshandlungen: ein Geistlicher, Bischof im Ö. 1 .2 . eines weltlichen Würdenträgers bei festlichen Anlässen: die Honoratioren zogen beim Festakt in vollem 0 . ein 10rt, der; -(e)s, -e/Örter j / auch Örtchen/ 1.1 . /PL -e/ bestimmte, lokalisierbare Stelle (1.1), be­ stimmter Platz (4): dies ist der richtige 0 . zum Spielen; ein windgeschützter 0 .; ein 0 . des Frie­ dens, der Ruhe; 0. und Stunde, 0 . und Zeit fest­ setzen; sich am vereinbarten 0 . treffen; an allen Orten (überall) war etwas los 1.2 . jo. Pl.j das Geschirr wieder an seinen 0 . (an die Stelle 1.1, an die es gehört) stellen 1.8 . jo. Pl.j Buchw. am angegebenen, angeführten O. /Abk. a .a.O ./ in dem bereits hier als Quelle zitierten Buch: siehe Seite 13 am angegebenen 0 . — 2. jPl. - e/ bestimmtes be­ grenztest durch eine Gesamtheit von B aute n,' in denen Menschen ständig leben, wohnen und ihrer Arbeit nachgehen, charakterisiertes Gebiet m it eigner Ver­ waltung: ein großer, kleiner O.; ein 0 . im Norden der DDR; jmd. wohnt am 0. (hier, nicht außer­ halb) — 8 . /PL Örter/ 8.1 . M ath, der geometrische O. (die geometrische Bestimmungslinie) 8.2 . A s t r o n . der 0 . eines Gestirns (die durch Koordinaten a n­ gegebene Position eines Gestirns am Sternglobus) 4- höheren Ortes (bei den übergeordneten S tellen); an 0 . und Stelle dort, wo etw. Bestimmtes geschehen ist: sich an 0 . und Stelle informieren 20rt, das; -(e)s, Örter Bergm . Stelle am Ende einer Strecke, an der abgebaut wird: vor 0 . arbeiten Örtchen, das; -s, - j/ auch xOrt/ umg. scherzh. verhüll. Toilette (II): aufs ö. gehen orten, ortete, hat geortet Flugw. Seemannsspr. etw. o. den Standort von etw. bestimmen: einen Flugzeugträger, Sputniks (über Radar) o.; Herings- schwarme mit dem Echolot o. orthodox jAdj./ 1 . fnur attr.j die orthodoxe Kirche (bes. im Osten Europas verbreitete christliche Kirche 2) — 2 . strenggläubig, sich streng an das Dogma (2) haltend: orthodoxe' Geistliche; ein orthodoxer Jude Orthographie, die; -, -n [..i:on] jvorw. Sg.j die Norm der Schreibung', dazu orthographisch jA d j.j : o. korrekt schreiben Orthopädie, die; jo. Pl.j Teilgebiet der M edizin, das sich mit der Behandlung von angeborenen od. erworbenen Fehlern im Bewegungsapparat befaßt; dazu orthopädisch jAdj.; nicht präd.j: eine ortho­ pädische Klinik; o. turnen örtlich jAd/.; nicht präd.j 1. auf eine Stelle (des Körpers) beschränkt: eine örtliche Betäubüng — 2. einen xOrt (2), Orte in einem bestimmten Gebiet, ein begrenztes Gebiet betreffend: die örtlichen V er­ hältnisse genau studieren; örtliche Reserven aus­ schöpfen; jDDRf die örtlichen Organe der Staats­ m acht in den Bezirken, Städten, Gemeinden; die örtliche Industrie (die nicht zentral geleiteten od. angeleiteten Betriebe in einem Bezirk od. Kreis) Örtlichkeit, die; -en 1. er machte sich mit der ö . , den Örtlichkeiten (der äußeren Beschaffenheit eines 1Ortes 1.1, 2 , Gebäudes, einer Gegend) vertra ut — 2. umg. scherzh. verhüll.Toilette (II), 1Abort Orts zu xOrt 2|ausgang, der: er wohnt am O. Ortschaft, die; -e n Wrt (2): eine große, kleine, hübsch gelegene 0 .; innerhalb geschlossener Ort­ schaften ist die zulässige Höchstgeschwindigkeit SO Stundenkilometer Orts/^rts zu xOrt 2j -eingang, der: er wohnte gleich am 0 .; -fremd jA d j./ nicht ortskundig, nicht am Ort ansässig: ein ortsfremder Wanderer; -g e- spräch, das Telefongespräch zwischen zwei A n ­ schlüssen des gleichen Ortsnetzes; -kehntnis, die Kenntnis der örtlichen Umgebung, einer bestimm­ ten Gegend: jmd. besitzt, hat gute, keine 0 .; - kundig jAdj.j Ortskenntnis besitzend; -name, der Eigenname einer Ortschaft; -n etz, das Netz von Leitungen innerhalb eines Ortes od. einer Gruppe von Orten: das 0 . für den Fernsprechver­ kehr ist überlastet; Ortsnetze für Wasser, Elektro ­ energie; -teil, der Teil einer Ortschaft, Stadt: diese Stadt gliedert sich in viele Ortsteile; -üblich jAdj.; nicht adv./ an einem bestimmten Ort, in einer Gegend üblich, gebräuchlich: das sind ortsübliche Bräuche, Gepflogenheiten; -verkehr, der 1. Verkehr (1.2) innerhalb einer Ortschaft, Stadt: eine Statistik der Unfälle im 0 . — 2. Übermittlung von Sendungen durch die Post innerhalb einer Ortschaft, Stadt: die Gebühren für Briefe im 0 . — 3. Telefongespräche im O. (innerhalb eines Ortsnetzes); -W echsel, der (vorübergehender) Wechsel des Aufenthaltsortes: jmd. nimmt freiwillig einen 0 . vor; -zeit, die jo. PL/ Zeit (4.2), die für alle auf gleichem Längen­ kreis liegenden Orte9 die in einem festgelegten geo­ graphischen Bereich gültig ist: die Maschine startete um 17 Uhr 0. von Berlin nach Minsk Öse, die; -, -n kleine Schlinge aus M etall od. Garn zum Einhängen eines H akens od. zum Durchziehen einer Schnur: Haken und Ösen an Hosen und Rocke nähen; Ösen zum Aufhängen Osmose, die; fo. Pl.f Chem. Phys. das Ein­ dringen einer Flüssigkeit in eine andere durch eine poröse Scheidewand Ost, firn Funk- und'Fernsprechverkehr auchf Ost, der; -(e)s, -e 1, jo. Art., o. PL; indekl.; vorw. mit Präp. u. o. Atlr.;Abk. 0/ Seemannsspr. Meteor. Osten (1): der Wind kam aus, von 0 . — * 2. /vorw. SgJ Seemannsspr. Meteor. Ostwind:'es blies, w ehte ein scharfer, kalter 0 . — 3. jin der Ver­ bindung/ 0 . und W est 3.1 . jaus ursprünglich geo­ graphischer Sicht geprägte Bez. für (die) soz. und (die) kap. Länderj: der Handel zwischen O. und West; auf der Tagung waren Teilnehmer aus O. und West 3.2 . sie kamen aus 0. und West (aus dem Osten 2 und Westen 2) Ost/ost| -block, der jo. PI .; in den Sprachgebrauch der B RD manipulierte, die ideologisch-politische Einheit der soz. Staatengemeinschaft disk riminie­ rende Bez. für die Länder der soz. Staatengemein-
848 schaftf; -deutsch fAdj./ 1 . den östlichen Teil Deutschlands bis 1945 betreffend, in ihm gelegen — 2. /BRD/ vera lten d /in bewußtem Sprachgebrauch die staatliche Souveränität der DDR abwertende Bez. für: die DDR betreffend, zur DDR gehörig/ Osteny der; -s, /o. Pl.f 1. jvorw. o. Art., mit Präp. u. o. Attr.; Abk. 0 / Himmelsrichtung in der Mitte zwischen Süden und Norden, auf derjenigen Seite, wo die Sonne aufgeht: im 0 . dämmert es; die Sonne geht im 0 . auf; der Schlafraum liegt nach 0.; der Schneesturm kam von, vom 0 . — 2. /mit best. A rt./ Gebiet, das östlich von etw. gelegen ist: die Völker des O stens; der 0 . (in 1 gelegene Teil) von London — 3 . fvorw. BRD; aus geographischer Sicht bes. der westeuropäischen Länd er geprägte Bez. für die soz. Länder, bes. die Länder der soz. Staaten­ gemeinschaft/ ostentativ /A dj.f betont, augenfällig, herausfordernd nachdrücklich: ein ostentatives Lachen, Schwei­ gen; seine Schadenfreude, Zu-, Abneigung o. zeigen; o. gähnen; jmdm. o. den Rücken kehren Oster| -e i , das gefärbtes Hühnerei od. E i aus Schoko­ lade, Zucker für Kinder zum Osterfest: bunte, große, kleine Ostereier; Ostereier verstecken, suchen; -fest, das: jmdm. ein frohes 0 . wünschen; -hase, der Hase, der angeblich den Kindern die Ostereier bringt Ostern, da s; - /der PL meint den Sg.; vorw. o. Art./ Fest im Frühling (das von Christen aus Anlaß der im Neuen Testament berichteten Auferstehung Christi gefeiert wird): fröhliche(s), frohe(s) 0 .! IWunschformel/ ; vorige(s), nächste(s) O.; wir h a t­ ten dieses Jahr frühe, ein spätes 0 .; / weiße 0 .; er will uns zu 0. besuchen; mehrere 0. hinterein­ ander waren verregnet; zwei Tage vor, nach O. Ost| -flanke, die Meteor, östliche Seite: die 0. eines Tiefdruckgebietes; -geld, das /o. PL; BRD umg.; Bez. für die Währung der DDR/; -hang, der östlicher Abhang; -küste, die östliche Küste eines Landes östlich /Adj.; nicht präd.j 1 . /nur attr./ 1.1. nach Osten (1) : der Frachter hat östlichen Kurs 1.2 . aus Osten (1): östliche Winde; der Wind kommt aus östlicher Richtung — 2 .1 . im Osten (1) gelegen: die östlichen Gebiete; die Grenze verläuft jetzt weiter ö.; der Ort liegt auf dem 20. Längengrad östlicher Länge /Abk. ö. od. östl. L ./; das östliche (der im Osten 1 gelegene Teil vom) Erzgebirge; der Ort liegt ö. von Rostock 2.2 . /präp. mit Gen./ ost­ wärts von etw.: ö. des Hauses steht eine Garage — 3. /BRD; zu Osten 3/ Ost/ost| -mark, die /PL -; BRD veraltend; Bez. für die Mark der DDR/; -politik, die /o. PL; vorw. in der BRD gebrauchte Bez. für die politische Strategie und Taktik (europäischer) kap. Länder, bes. der BRD , gegenüber den soz. Staaten, bes. der soz. Staatengemeinschaft/; -rand, der /vorw. Sg./: am O. (östlichen Rand) der Stadt wohnen; -Seite, ostdeutsch — paar die /vorw. Sg./ östliche (1.1) Seite; -wärts /Adv./ nach Osten (1): das Tief zieht o.; - wind, der aus Osten (1) kommender Wind: ein frischer 0 . wehte uns ins Gesicht Oszillograph, der; -en, -en Phys. Elektrotechn. Gerät zum Beobachten, Aufzeichnen des zeitlichen Verlaufs von periodischen Größen Otter, die; -, -n in zahlreichen Arten vorkommende, von kleinen Säugetieren und Vögeln lebende, lebend gebärende giftige Schlange mit je einem großen Gift­ zahn in jeder Hälfte des Oberkiefers, der sich beim Öffnen des Rachens aufrichtet Ottomotor, der T e ch n . Verbrennungsmotor mit elektrischer Zündung des Kraftstoff-Luft-Gemisches Output, der; -/-s, -s [autput] Datenverarb. die Daten, die ein Computer auf Abruf auswirft Ouvertüre, die; -, -n [uv er..] Vorspiel zu einer Oper, Operette oval fA dj./ [o v ..] länglich und gerundet, elliptisch: ein ovaler Spiegel, Tisch; etw. ist o. geformt OvatiQn, die; -, -e n [o v..] Huldigung, Ehrung durch (stürmische) Beifallsbekundung: dem Redner, Pianisten wurden begeisterte Ovationen dar­ gebracht Overall, der; -s, -s [o:v8ro:l] Kleidungsstück, bei dem Hose und Oberteil als ein einheitliches Stück gearbeitet sind Ovulation, die; -, -en [ov..] Med. Ausstoßung eines Eies aus dem Eierstock in die Gebärmutter Oxid, das; -(e)s, -e Chem . gasförmige, flüssige od. feste Verbindung eines chemischen Grundstoffes m it Sauerstoff: saure, basische Oxide Oxyd, das [,.y;t] s. Oxid Oxydation, die; -en [..y ..] 1. Chem. Ver­ einigung von Sauerstoff m it einem Element od. einer Verbindung — 2. Phys. Chem. Abgabe von Elek­ tronen und damit Erhöhung der positiven elektri­ schen Ladung (4): die 0 . des Schwefelwasserstoffs oxydieren Jsw. Vb.; hat/ [..y . .] 1 . Chem. 1 .1 . etw. oxydiert etw. nim mt Sauerstoff auf, verbindet sich mit Sauerstoff: Kupfer oxydiert schnell an der Luft 1.2, etw. oxydiert etw. etw. bringt etw. zum Aufnehmen von Sauerstoff: Ozon oxydiert Ammoniak zu Salpetersäure — 2. Chem. Phys. Elektronen abgeben und damit die positive elektrische Ladung (4) erhöhen Ozean, auch Ozean, der; -s, -e großes Meer (zwi­ schen den Kontinenten): den 0 ., auf dem 0. kreuzen; den 0 . überfliegen; der Atlantische, Stille 0 . Ozelot, auch Ozelot, der; -s, -e 1. zu den Katzen (1) gehörendes, nachts aktives Raubtier Amerikas m it dichtem, geflecktem, in Färbung und Zeichnung variierendem Fell — 2 . /o. PL/ Fell von 1: eine Jacke aus 0. Ozon, das, umg. der; -s, /o. Pl.j Chem. stechend riechende, energiereiche M odifikation des Sauer­ stoffs, dreiatomiger Sauerstoff P P, das; - /umg. -s [pe:] der Laut P; s e c h paar findekl. Indef.pron.f einige (1), aber nicht zehnter Buchstabe des Alphabets: ein kleines, gros- viele: ein p. Minuten, Tage; mit ein p. Freunden ses P ausgehen; die p. Mark kannst du behalten; er
Paar — paddeln 849 kommt alle p. Wochen zu uns; schreibe mal ein p. Zeilen! Paar, das; -(e)s, -/ -e f / auch Pärchen/ 1. /bei Mengenangabe PI. Paar/ zwei zusammengehörige Dinge: ein P. Strümpfe; zwei P. neue Schuhe; ein P. Handschuhe, drei P. Wiener Würstchen kaufen — 2. /PL -e/ zwei zusammengehörende od. eng m it­ einander verbundene Lebewesen, bes. Menschen ver­ schiedenen Geschlechts: ein junges P. (ein Liebes-, Braut-, Ehepaar); die beiden werden bestimmt bald ein P .; sie sind ein unzertrennliches P. (sind unzertrennliche Freunde) paaren /sw. Vb.; hat/ 1.1 . sich p. /bes. von Tieren/ sich geschlechtlich vereinigen: die meisten Tiere p. sich im Frühjahr 1.2 . Tiere zur Zucht als Paar (2) zusammenbringen — 2 . sich mit etw. p.: bei ihm paart sich Strenge m it Güte (Strenge und Güte sind bei ihm gleichermaßen vorhanden) Paarhufer, der; -s, - in zahlreichen Arten vor­ kommendes Säugetier mit Hufen an zwei stark ent­ wickelten Zehen: Giraffen, Hirsche, Schweine sind P. paarig /Adj./ jeweils als Paar (1) vorhanden: p. ange­ ordnete, gefiederte Blätter Paarllauf. der /o. PL/ sportlich betonte Art des Eis­ kunstlaufs, die von Paaren ausgeführt wird paar|mal /Adv./: ein p. (einige Male) wurde er aufgerufen Paarung, die; - e n /zu paaren 1/ geschlechtliche Vereinigung, bes. von Tieren paar!weise /Adv./: die Sportler stellten sich p. (je zu zweit) in einer Riege auf; Handschuhe p. (zu je einem Pa a r) Zusammenlegen Pacht, die; -e n 1.1 . /o. PI ./ vertraglich festgelegte (vorübergehende) Nutzung, bes. von Grund und Boden, eines Grundstückes gegen ein Entgelt: ein Grundstück in P. nehmen (pachten); Gartenland in P. geben (verpachten) 1.2 . Pachtvertrag: die P. kün­ digen, erneuern, verlängern; eine P. läuft ab — 2. Betrag, den der Pächter für 1.1 zu zahlen hat: eine hohe, niedrige P .; die P. senken, erhöhen pachten, pachtete, hat gepachtet etw., bes. Grund und Boden, ein Grundstück gegen ein Entgelt (vor­ übergehend) zur Nutzung übernehmen: einen Garten, ein Grundstück p. + umg. etw., jmdn. für sich gepachtet haben (etw., jmdn. nur für sich in Anspruch nehmen) Pächter, der; -s, - jmd., der etw., bes. Grund und Boden, ein Grundstück gepachtet hat: der P. hat das Grundstück für dreißig Jahre gepachtet Pacht| -geld, das /vorw. Sg.j Pacht (2): das P. zahlen; -grundstück, das Grundstück, das jmd. pachten kann, gepachtet hat; -vertrag, der schrift­ licher Vertrag über eine Pacht (1.1) ^ a c k , der; -(e)s, -e/Päcke /vorw. Sg./ Packen -bmit/ SackundP. 2Pack, das; -(e)s, jo. Pl.j umg. Gesindel: elendes, rohesP.;so einP.! Päckchen, das; -s, - 1 . Postsendung mit einem Ge­ wicht bis zu zwei Kilogramm: ein P. abholen, er­ halten — 2 . fabrikmäßig abgepackte kleine Menge einer Ware: ein P. Tabak, Tee, Zigaretten kaufen + sein P. zu tragen haben (Sorgen und Laoten haben) Pack|eis, das /o. P l.j durch Pressungen zu Wällen übereinandergeschobene Eisschollen: das S chiff saß im P. fest packen /sw. Vb.; hat/ 1.1 . etw. in etw. p. etw., meist mehrere Dinge in etw. legen und schichten, um es darin unterzubringen, zu transportieren: Kleider, Wäsche in den Koffer, Schrank p.; das Gepäck in das Auto, Kisten auf den Wagen p.; umg. jmdn. in etw. p.: ein krankes Kind ins Bett p. (zu Bett bringen) 1.2 . einen Behälter durch 1.1 mit den Dingen füllen, die man darin unterbringen, transportieren w ill: den Koffer, Rucksack p.; ein Paket, Päckchen p.; ich muß noch p. — 2. jmdn., etw. (bei, an etw.) mit festem Griff ergreifen, fa s­ sen (und festhalten): er packte und schüttelte ihn; jmdn. bei der Hand, am, beim Arm p.; er packte den Koffer am, beim Griff und hob ihn hoch; der Adler packte mit seinen Klauen die Beute; O er wurde von heftigem Fieber gepackt (ergriffen) — 3. etw. packt jmdn. 3 .1 . etw. überkommt und ergreift jmdn. m it großer Stärke: Abenteuerlust, Sehnsucht packte ihn; er wurde von Angst, Ärger, Verzweiflung gepackt 3.2 . etw. erweckt sehr stark jmds. Interesse, Aufmerksamkeit: das Spiel des Pia­ nisten packte die Zuhörer; der Redner hielt einen packenden (interessanten, fesselnden) Vortrag — 4. /vorw. im Imp./ salopp sich p. sich wegscheren: er soll sich p.; packt euch! + jmdn. bei der, seiner / Ehre p.; etw. beim / Schopf(e) p.; seine / Siebensachen p.; den / Stier bei den Hörnern p .; das Übel an der Wurzel p.; jmdn. in / Watte p. Packen, der; -s, - großes Bündel (1) aufeinander geschichteter (und zusammengebundener) vorwiegend gleicher Dinge: einen P. Bücher, Zeitschriften weg­ räumen; einen großen P. Wäsche in die Reinigung bringen Packer, der; -s, - Arbeiter, der in einem Betrieb Waren packt (1.1) und versandfertig macht Pack[papier, das jo. PI ./ festes, grobes Papier, das als Verpackungsmaterial dient: etw. in P. ein- wickeln Packung,die; -, - e n 1. fabrikmäßig abgepackte kleine Menge an Ware: eine P. Gebäck, Feinfrostobst — 2. Hülle, Umhüllung einer fabrikmäßig abge­ packten Ware: eine geschmackvolle, ansprechende P.; eine P. aufritzen, aufreißen — 3 . Umhüllung des Körpers od. eines Körperteils aus (feuchten) Tüchern, Umschlag (3): jmdm. eine feuchte, kalte, warme P. machen Pack|wagen, der Gepäckwagen: der P. des D-Zuges war direkt an die Lok angekoppelt Pädagoge, der; -n, -n 1. Erzieher, Lehrer: ein guter, schlechter, erfahrener P. — 2 . Wissenschaft­ ler der Pädagogik: er ist als P. an der Hochschule tätig Pädagogik, die; -, jo. Pl.j Wissenschaft von der Erziehung und Bildung: er studiert, lehrt P. pädagogisch /A dj./ die Pädagogik betreffend, er­ zieherisch: eine pädagogische Aufgabe; diese Dozentin leistet gute pädagogische Arbeit, ist p. begabt; ein pädagogisches Institut; eine pädago­ gische Hochschule; der Pädagogische / Rat Paddel, das; -s, - zur Fortbewegung eines Kanus ohne Dollen verwendete, hölzerne Stange mit einem od. zwei Blättern (4) Paddelboot, das Kanu, das mit Paddeln fortbewegt w ird paddeln fsw. Vb.; ist, hat/ 1.1 . ein Paddelboot da­ durch fortbewegen, daß man das, die Paddel ins Wasser eintaucht und durch das Wasser zieht (ist
850 paffen — Pansen hat): wir sind, haben doch erst gestern gepaddelt 1.2 , sich durch 1.1 irgendwohin bewegen (ist): sie sind (mit dem Boot) den Fluß hinunter gepaddelt paffen jsw, Vb.; hat/ umg. rauchen (2) (und dabei den Rauch kräftig ausstoßen): er pafft; etw. p . : er pafft eine Zigarette nach der anderen; er pafft nur (raucht, ohne z u inhalieren) paginieren jsw. Vb.\ hatj etw. mit Seitenzahlen ver­ sehen: ein Manuskript p. Pagode, die; -, -n ostasiatischer turmartiger Tempel, dessen Stockwerke je ein eigenes schmales Dach tragen Paillette, die; -n jvorw. P l.j [pa(i)jst9] auf Stoff, bes. auf Kleidern, aufgenähtes glänzendes, schillern­ des Metallblättchen, Flitter (1) Paket, das; -(.e)s, -e 1.1 . Zusammengepacktes, das m it einer Hülle versehen (und verschnürt) ist: er brachte ein großes P. Wäsche zur Reinigung 1.2 . größere Postsendung mit einem Gewicht über zwei Kilogramm: ein P. packen, zur Post bringen, von der Po st abholen l.B . fabrikmäßig abgepackte größere Menge von Waren: ein P.Waschpulver, Haushaltskerzen, Würfelzucker — 2 . jBRDj als zu­ sammengehörig deklarierte Mehrheit schriftlicher Vor­ lagen, bes. politischer Anliegen, Vorhaben, bes. von Gesetzen, die gemeinsam ver-, behandelt werden: über ein P. v on Gesetzesvorhaben verhandeln Paket zu Paket 1.2| -annähme, die Annahmestelle in einem Postamt zum A ufgeben von Paketen; - karte, die vom Absender auszufüllender Vordruck, der einem Postpaket beigegeben wird Pak t, der; -(e)s, -e internationaler (völkerrechtlicher) Vertrag von größerer Bedeutung: einen P. schließen, einhalten, brechen pakt|frei jA d j.j nichtpaktgebunden: paktfreie Län­ der, Staaten paktieren fsw. Vb.; hat; vorw. emot. neg.f mit jmdm. p. m it jmdm . eine Übereinkunft treffen, gemeinsame Sache machen: die beiden Parteien haben jahrelang miteinander paktiert Palais, das; - [..le:, ,.Ie:, Gen. u. PI. pale:s, . . l s :s] repräsentatives, prächtig ausgestattetes Ge­ bäude Paläozoikum, das; -s, fo. Pl.j [,.o :i..] Geol. Erd­ altertum Palast, der; -es, Paläste großes, prächtig aus­ gestattetes, repräsentatives Gebäude: ein alter, großer, berühmter P.; die Paläste in Florenz, Venedig Palastrevolution, die Sturz eines Herrschers, Staatsmannes durch eine Verschwörung seiner näch­ sten Umgebung Palaver, das; -s, - [ . .v . .] umg. jemot.j langes, belangloses, nutzloses Gerede: ein endloses P. ab­ halten; dazu palavern palaverte, hat palavert: sie palaverten noch stundenlang über den gehörten Vortrag Paletot, der; -s, -s [..to] veraltend zweireihiger Herrenmantel Palette, die; -, -n 1. Holzplatte od. Metallscheibe des Kunstmalers zum Mischen von Farben — 2 . eine P. (Auswahl) sehr kleidsamer Wintermodelle wurde auf der Modenschau vorgeführt; eine P. (ein Spektrum) von Meinungen — 3 . Untersatz aus Holz od. M etall für ' Stückgut und gestapeltes Gut, der einen leichten Transport mit Gabelstaplern er­ möglicht Palisade, die; -, -n aus einer Reihe zugespitzter und eingegrabener Pfähle bestehendes Hind ernis einer altertümlichen Befestigungsanlage Palisander, der; -s, jo. P l.j rötlichbraunes, hartes Edelholz verschiedener tropischer Bäume, das bes. zur Herstellung von Möbeln verwendet wird Palme, die; -, -n in zahlreichen Arten vorkommen­ der tropischer Baum mit meist langem, unverzweig­ tem Stamm und gefiederten od. handförmig geteilten Wedeln + umg, auf der P. (sehr wütend) sein; jmdn. auf die P. bringen (jmdn. sehr wütend machen) Pampe, die; -, jo. Pl.j landsch. breiige Masse aus Wasser und Sand: die Kinder wühlten mit den Händen in der P. Pampelmuse, auch Pampelmuse, die; -, -n1.zu den Zitrusgewächsen gehörender buschiger B aum mit großen Blättern und großen weißen Blüten — 2 . große, zitronenähnliche Frucht von 1 mit säuerlich­ bitterlichem Geschmack, Grapefruit Pamphlet, das; -(e)s, -e jemot. neg.j Streitschrift: ein satirisches, politisches P.; ein P. verfassen pampig jAdj.j salopp frech, unverschämt, patzig: er gab ihr eine pampige Antwort; auf seine Frage gab sie p. zurück: ... Paneel, das; -s, -e 1. tiefer liegender Teil, liegende Fläche einer (hölzernen) Wandverkleidung od. Tür: die Paneele einer Tür streichen — 2 . Wandver­ kleidung, Täfelung: Paneele aus Nußbaumholz; die Füllungen der Paneele wiesen unterschiedliche Farbnuancen auf panieren fsw. Vb.; hat/ Fleisch, Fisch p. Fleisch, Fisch mit geschlagenem Ei, Milch od. Wasser be­ streichen und mit Semmelmehl bestreuen od. in Mehl wenden: ein Schnitzel, Fischfilet p. Panier|mehl, das fo. Pl.j Semmelmehl Panik, die; -, - e n jvorw. Sg.j eine. Person, eine Menschenmenge plötzlich ergreifende (sinnlose) Angst, Verwirrung und daraus folgende kopflose Reaktion: eine große, heillose, wilde P. brach aus; jmdn. in P. versetzen Panik |mache, die jemot.j Versuch, künstlich Panik hervorzurufen panisch jAdj.; zu Panik/: jmdn. in panische (überaus große) Angst, Furcht versetzen; in pani­ scher Flucht stürzte er davon Panne, die; -, -n 1 .1 . technischer Schaden, bes. bei Fahrzeugen: er hatte unterwegs mit dem Auto eine P. 1 .2 . u m g . von Menschen verursachtes Versagen von etw.: organisatorische Pannen; es gab eine P. in der Stromversorgung Panoptikum, das; -s, Panoptiken zur Schau gestellte Sammlung von Kuriositäten: ein P. besuchen Panorama, da s; -s, Panoramen gesamte Landschaft, wie sie sich bei einem Rundblick (von einem erhöhten Standort aus) bietet: ein liebliches P .; vom Gipfel aus übersah man das ganze P. der umliegendeu Bergketten Panorama | -bild, das Bild, Foto von großer Breite, das ein Panorama zeigt; -Spiegel, der breiter Rück­ spiegel für Kraftfahrzeuge panschen /s v j . Vb.; hat/ umg. 1 . planschen: die Kinder panschten den ganzen Tag im Wasser — 2. ein Getränk, bes. ein alkoholisches, durch H e i ­ mischen von Wasser strecken: der W ein, Sekt war gepanscht Pansen , der; -s, - Vormagen der Wiederkäuer, in
dem durch Gärungsvorgänge die pflanzliche Zellulose abgebaut wird Pantheismus, der; jo. PL/ [..e |i..] philosophische Auffassung, nach der Gott und die Welt identisch sind Panther, der; -s, - Leopard: ein schwarzer P. Pantine, die; -n jvorw. PL/ landsch., bes. n o r d d t. Holzschuh, Holzpantoffel: sie schlüpfte schnell in ihre Pantinen + s alopp aus den Pantinen kippen (ohnmächtig werden; die Fassung verlieren) Pantoffel, der; -s, -n aus Stoff od. Leder gefertigter leichter, flacher Hausschuh ohne Fersenteil: die Pantoffeln an-, ausziehen -f- umg. unter dem P. stehen (von der Ehefrau beherrscht werden, zu H ause nichts zu sagen haben) Pantoffel| -held, der umg. spött. Ehemann, der von seiner Frau beherrscht wird: er war ein aus­ gesprochener P.; -tierchen, das; -s, - Einzeller von der Gestalt eines Pantoffels, dessen Körper ringsum m it Wimpern bedeckt ist Pantolette, die; - n Straßenschuh ohne Fersenteil m it Keilabsatz: sie wollte eine leichte P. für den Sommer kaufen 1Pantomime, die; -n Handlung, die nur durch Ge­ bärde, Gestik, Mienenspiel und Tan z künstlerisch dargestellt wird: ein Meister der P.; eine P. ein­ studieren, vorführen 2Pantomime, der; -n , -n Künstler, Darsteller der Pantomime pantomimisch /Adj.; zu Pantomime/: ein panto­ mimisches Spiel pantschen jsw . Vb.; hat/ s. panschen Panzer, der; -s, - 1 . vollständig gepanzertes, gelande­ gängiges, meist auf Raupen (II) laufendes Fahrzeug für den militärischen Kampf, das mit einer meist in einem drehbaren Aufbau untergebrachten Kanone, Maschinengewehren ausgerüstet ist: leichte, m itt­ lere, schwere P.; ein sehr wendiger, schneller, schwimmfähiger P . — 2. Panzerung (2) — 3 . den Körp er mancher wirbelloser Tiere und Kriechtiere umgebende harte Schale: der P. der Schild­ kröte, des Krebses — 4 . Rüstung (2), Harnisch panzern jsw. Vb.; hat/ etw. m it einer Panzerung (2) umgeben: ein Kriegsschiff p. Panzer | -platte, die Platte aus besonders gehärtetem Stahl als Panzerung (2); -schrank, der gepanzerter (Geld)schrank, Tresor: Banknoten, Akten im P. verwahren; -sperre, die Sperre, Barrikade gegen Panzer: sie bauten neue Panzersperren; -truppe, die jo. Pl.j Mil. Waffengattung der Landstreit­ kräfte, deren Ausrüstung hauptsächlich aus Panzern besteht Panzerung, die; -, -en 1. das Panzern: die P. eines Fahrzeuges — 2 . Platten, bes. aus Stahl, die zum Schutz von (Teilen von) militärischen Anlagen, Fahrzeugen dienen Päonie, die; -n [..io] Pfingstrose Papa, Papa, der; -s, -s Kinderspr. Vater (1) Papagei, der; -en/-(e)s, -en/-e in zahlreichen Arten vorkommender, in den Tropen lebender farben­ prächtiger Vogel m it stark gekrümmtem Schnabel und der Fähigkeit, Laute, Wörter zu imitieren, der auch in Käfigen gehalten w ird: ein kreischender, buntgefiederter P. Paperback, das; -/ -s, -s [pe:porbek] kartoniertes (Taschen)buch m it geklebtem Buchrücken Papigr, das; -s, -e 1, jo. Pl.f aus Fasern vorw. pflanzlicher Herkunft, auch von Stoffresten, Lumpen durch ein bestimmtes Verfahren hergestelltes dünnes, flächiges M aterial, das vorwiegend zum Beschreiben, Bedrucken und Verpacken dient: weißes, farbiges, glattes, rauhes, feines, grobes P,; handgeschöpf­ tes , holzfreies, (un)bedrucktes, (un)beschriebenes P.; ein Bogen, Blatt, Stück P.; etw. in P. ein­ packen, einwickeln — 2 . Schriftstück, Dokument, Aufzeichnung: ein amtliches, vertrauliches P .; er ordnet, sichtet seine Papiere; er setzte seine Unter­ schrift unter das P. — 3. /nur im Pl.f amtlich be­ glaubigtes Dokument, das der Legitimation dient, Ausweispapiere: jmdm. die Papiere ausstellen, ab- verlangen; jrnds. Papiere prüfen; bitte (zeigen Sie mir) Ihre Papiere! — 4 . jvorw. Pl.j Wertpapier: Papiere an-, verkaufen + etw. zu P. bringen (etw. aufschreiben 1.1); etw. s teht nur auf dem P. (etw. ist aufgeschrieben, wurde aber nicht ausgeführt); veraltend umg. seine Papiere bekommen (entlassen 1 werden) Papier| -blume, die aus Papier hergestellte Nach­ bildung einer Blume (2): ein Gesteck aus Papier­ blumen; -deutsch, das stilistisch trockenes, unleben­ diges, unanschauliches Deutsch papieren jAdj./ 1.1. /nur attr.j aus Papier (1): ein papierener Umschlag 1.2 . wie Papier (1): ihre sonnengebräunte Haut fühlt sich ganz p. an — 2. stilistisch trocken, unlebendig: ein papierener Stil Papier zu Papier 1| -format, das Format eines Bogens Papier; -geld, das jo. P l.j Banknoten: neues P. in Umlauf bringen; -korb, der fPl. -körbe/ Be­ hälter für Papierabfälle; -krieg, der jo. Pl.j u m g. bürokratischer, aufwendiger Schriftverkehr in behörd­ lichen Angelegenheiten: er führte einen endlosen P. mit den Behörden; -mache, das; -s, -s [..maje:] gepreßte, geformte, hart gewordene Masse aus ein­ geweichtem Papier und Leim, Stärke, K reide: Kasperlepuppen aus P.; -schlänge, die jvorw. Pl.j sehr langer, schmaler, farbiger P a pi e r streifen, der bes. bei Faschingsvergnügen als Scherzartikel od. zur Dekoration benutzt w ird : einen Raum zum Fasching mit Papierschlangen schmücken; -Schnitzel, das, der kleines abgeschnittenes Stück Papier; -Ser­ v iette, die vgl. Papierblume; -taschentuch, das vgl. Papierblume; -waren, die /P l.j Waren aus Papier: ein Geschäft für P. Pappe, die; -, -n jvorw. Sg.j aus mehreren Schichten bestehende, steife, vorwiegend dicke, grobe A rt Papi er : dicke, dünne, starke, steife, biegsame P .; etw. aus P. anfertigen, ausschneiden + umg. etw. ist nicht von P. (nicht zu unter­ schätzen) Pappel, die; -, - n Laubbaum mit hohem, schlankem Stamm, weichem Holz, der als Blüten Kätzchen aus­ bildet und herz- bis eiförmige Blätter hat pappen jsw. Vb.; hat/ umg. 1 . etw. an, auf etw. kleben (1.1): ein Plakat, einen Zettel an die Wand p. — 2. etw. pappt etw. 2backt, ballt sich leicht zu­ sammen : der Schnee pappt Pappenheimer /Pl.j + umg. seine P. kennen (wissen, mit wem man es zu tun hat) Pappen|stiel, der + umg. das ist (doch) kein P. (keine Kleinigkeit) ! pappig jAdj.; nicht adv.j landsch. umg. 1. durch Feuchtigkeit weich geworden, nicht mehr k nusp rig; Pantheismus — pappig 851 5 5 Wörterbuch
852 Pappkarton — Parasit schlecht durchgebacken: pappige B rötch en; das Ge­ bäck ist leider p. — 2, feucht und sich leicht zu­ sammenballend : pappiger Schnee Papp zu Pappe| -karton, der Karton aus Pappe; - m a ch£, das s. Papiermache; -Schachtel, die vgl. -karton Paprika, auch Paprika, der; -s, -s jvorw. Sg.f zu den Nachtschattengewächsen gehörende einjährig e krautige Pflanze, deren kleine, scharf schmeckende rote Früchte im getrockneten Zustand als Gewürz verwendet, deren g rüne, gelbe od. rote weniger scharfe Früchte roh od. gedünstet als Gemüse genutzt werden: ungarischer, roter P .; mit gehacktem Fleisch ge­ füllter P .; Gulasch mit P. würzen Paprika], auch Paprika [schote, die Frucht des Paprikas Papst, der; -es, Päpste Oberhaupt der römisch- katholischen Kirche: um eine Audienz beim P . ersuchen + päpstlicher als der P. sein {übertrieben streng, noch strenger, unerbittlicher als der dazu Berufene, dafür Verantwortliche sein) päpstlich fA dj.; zu Papst/ Papyrus, der; -, Papyri [..y :..] im alten Ägypten hergestelltes, bes. im Altertum verwendetes Schreib­ material, das aus dem getrockneten M ark (1.2) einer zu den Gräsern gehörenden Staude gewonnen wurde Parabel, die; -n 1. kurze, lehrhafte Erzählung, die allgemeine menschliche Erfahrungen durch a n a ­ loge Beispiele veranschaulicht: eine P. schreiben, vorlesen, erzählen — 2 . M a th , symmetrische ebene Kurve (1) eines Kegelschnitts, deren Äste im A b­ stand zu einer festen Geraden und zu einem festen Punkt kongruent sind: eine P. berechnen Parabolspiegel, der O pt. Hohlspiegel, 'der parallel einfallendes Licht in einem Brennpunkt sammelt Parade, die; -, -n 1. Aufstellung und Vorbeimarsch von Trupp en vor militärischen Befehlshabern od. Vertretern der Regierung an Fest- und Ehrentagen: eine P. abhalten; eine P. abnehmen — 2 .1 . bei Boxen, Fechten, Ballspielen die Abwehr eines gegne­ rischen Angriffs: er wehrte den Angriff mit einer glänzenden P. ab 2.2 . beim Reiten das Anhalten, der Übergang in eine andere, langsamere Gangart + umg. jmdm. in die P. fahren (jmdm. scharf entgegentreten, widersprechen) Parade | -beispiel, das M usterbeispiel: etw. ist ein P. für etw.; jmdn., etw. als P. anführen; -marsch, der das Marschieren im Paradeschritt; -schritt, der jo. Pl.f bes. bei militärischen Paraden üblicher aus- hqlender Marschschritt m it gestreckten B einen: im P. marschieren; -stück, das fPl. - e/ Gegenstand, der wegen seines besonderen Wertes zur Repräsenta­ tion geeignet ist Paradies, das; -es, -e 1. fo. Pl.f Bei. ev. kath. 1.1 . nach dem Alten Testament Stätte des voll­ kommenen Glücks, von Gott den ersten Menschen als Aufenthaltsort zugewiesen: die Vertreibung vo n Adam und Eva aus dem P. 1.2. in einemin reli­ giöser Vorstellung angenommenen Jenseits A ufent­ haltsort der selig Verstorbenen — 2 . femot.f Z u ­ stand, Ort ungetrübten Glücks: diese Gegend ist ein wahres P.; das Feriendorf war ein P .; dazu para­ diesisch fAdj.f Paradigma, das; -s, Paradigmen 1. Musterbeispiel: H. v . Kleists Novelle ’Michael Kohlhaas* ist ein P. novellistischer Kunst — 2. Sprachwiss. Gesamt­ heit aller Flexionsformen eines Wortes und damit M uster für gleich flektierte Wörter paradox fAdj.f einen {scheinbaren) logischen W ider ­ spruch enthaltend, (scheinbar) widersinnig: eine paradoxe Behauptung; etw. mutet p. an; etw. klingt p. Paradoxon, das; -s, Paradoxa [.. on] paradoxe Aus­ sage, Behauptung Paraffin, das; -s, -e Chem . dem Wachs ähnliche, weiche od. harte, farblose, im W asser nicht lösbare Masse bes. zur Herstellung von Kerzen, Bohner­ wachs Paragraph, der; -en, -en numerierter Abschnitt im Text von Gesetzen od. bestimmten Schriften, Ver­ trägen: ein P. des Strafgesetzbuches, der Straßen­ verkehrsordnung, der Verfassung; gegen einen Paragraphen verstoßen parallel fA dj.; /* auch Parallele/ mit einer anderen Geraden i n gleicher Richtung und gleichbleibendem Abstand zueinander verlaufend: parallele Linien; die Straße verläuft p. zur Eisenbahnlinie Parallele, die; -/-n, -n f / auch parallel/ 1. M ath. parallele Gerade: Parallelen schneiden sich im U n ­ end lichen — 2 .1 . vergleichende Gegenüberstellung: eine P. ziehen; etw. mit etw. in P. bringen 2.2 . etw., das sich auf Grund gleicher od. ähnlicher M erk­ male zum Vergleich heranziehen läßt: eine g e­ schichtliche P .; eine interessante P. zu etw. Paralleljfall, der Parallele (2.2): ein auffallender P. Parallelität, die; -, fo. Pl.f eine Parallele (2.2) dar­ stellend: die P. der Dinge, Erscheinungen aufmerk­ sam beobachten, studieren Parallelogramm, das; -s, -e M ath. Viereck mit paarweise parallelen Seiten Parallelschaltung, die Elektrotech n. Schaltung elektrischer Bauelemente in der A rt, daß sie alle der gleichen, gemeinsamen Spannung angeschlossen sind paralysieren fsw. Vb.; hat/ [..y .j jmdn. lähmen, handlungsunfähig machen Parameter, der; -s, - 1. M ath. Zahlengröße in einer Funktion, die eine Menge von Funktionen unter einem analytischen A usdruck zusammenzu­ fassen gestattet — 2.1 . jvorw. Pl.f Techn. Kenn­ ziffern, Daten, durch die die Leistungsfähigkeit bes. einer Maschine, eines Werkzeugs charakterisiert wird: die technischen P. eines Gerätes, Motors 2.2 . W ir t s c h . (veränderliche) Größe (3.2), durch die ein ökonomischer Prozeß beeinflyßt w ird : Lohn-, Materialkosten sind wichtige P. in der Produk­ tion Paranuß, die hartschalige, dreikantige Frucht eines brasilianischen Nußbaums paraphieren fsw. Vb.; hat/ D ip lom atie einen ver­ einbarten Vertragstext durch vorläufige, nur m it dem abgekürzten Namenszug der Bevollmächtigten er­ folgende Unterzeichnung billigen: ein H andelsab ­ kommen p.; dazu Paraphierung, die; -, -en Paraphrase, die; -, - n 1. verdeutlichende Um ­ schreibung, bes. eines literarischen Textes: die P. eines Gedichtes von B. Brecht — 2. Mus. freie instrumentale Fantasie Über eine (bekannte) Melo­ die: die P. eines Satzes klassischer Musik Parasit, auch Parasit, der; -en, -en 1. B iol. tieri­ scher od. pflanzlicher Organismus, der an od. in einem anderen Organismus lebt und ihm seine Nah­ rung entnimmt, Schmarotzer: Mistel und Band­
parasitär — Parlamentarier 853 wurm sind Parasiten — 2 . /oft emot.j jmd., der von der Arbeit anderer, auf Kosten anderer lebt; dazu parasitär /A dj./ Parasolpilz, der Schirmpilz, Schirmling parat /A dj.; nicht attr./ u m g . griffbereit', eine Schere p. haben; Papier und Bleistift p. legen; O er hat immer die passende Antwort, Ent­ schuldigung p. (zur Verfügung) Pärchen, das; -s, - //* auch Paar/ 1. Liebespaar: die beiden -waren ein hübsches P. — 2. je ein für die Zucht bestimmtes Männchen und Weibchen bei Kleintieren pardon [..doq, auch . .do] v era ltend /Höflich- keitsformel/ verzeihen Sie bitte/: p., habe ich Sie gestoßen? Pardon, der; -s, /o. Pl.f [..doq, auch ..do] v e r ­ a lten d Nachsicht: jmdn. um P. bitten; keinen P. geben (niemanden schonen) Parenthese, die; -n 1. G ra m m , die (geschlossene) Satzkonstruktion unterbrechender, eingeschobener Satz, Satzteil: eine P. wird meist durch Gedanken­ striche, Klammern eingeschlossen — 2. fin den Verbindungen/ et-w. in P. setzen (etw. durch Zeichen als 1 kennzeichnen)’, in P. (nebenbei) gesagt par ex cellence [par|eks9lds] im wahrsten Sinne (des Wortes), schlechthin: er g alt damals als (der) Faust-Darsteller p. Parfait, das; -s, -s [..fe:, ..fe:] Kochk. 1. Halb­ gefrorenes — 2 . /feine Pastete/ Parfüm, das; -s, -s [..foeq] s. Parfüm Parfüm, das; -s, -e, auch -s Flüssigkeit, die in Alkohol gelöste, meist gemischte natürliche od. syn ­ thetische Duftsioffe enthält: ein starkes, aufdring­ liches, liebliches P .; ein Flakon mit P .; ein Duft, eine Wolke von P .; P. sprayen, zerstäuben Parfümerie, die; -n [ ..i;on] 1. Industriezweig, Betrieb für die Herstellung von Duftstoffen — 2 . Geschäft, Verkaufsstelle für kosmetische Erzeugnisse — 3. /nur im PI./ Parfüms o. ä . parfümieren /sw. Vb.; h a t/1. sich, etw. mit Parfüm besprengen, besprühen: sich p . ; sie parfümiert ihre Hände; ein parfümiertes Taschentuch — 2, etw. p. einer Sache einen Duftstoff heimischen: eine parfümierte Seife; die Zigarette ist, schmeckt parfümiert pari /Adv./ 1. B ank /von Wertpapieren/ zum Nenn­ wert: etw. p. anbieten, kaufen; etw. zu einem Kurs über, unter p. (dem Nennwert) verkaufen — 2« beide Mannschaften stehen p. (gleich) parieren /sw. Vb.; hat/ L hechten Boxen einen Schlag, Stich, Hieb durch eine bestimmte schnelle Reaktion, Parade abwehren: einen Hieb, den Stoß p.; geschickt pariert; B a llspiele der Torwart konnte den Schuß p. (abwehren, halten); O eine gehässige Bemerkung scherzhaft, elegant p. — n. umg. jmdm. gehorchen: der Junge will (ihm) nicht (mehr) p. Parität, die; -, -e n jvorw. Sg./ 1 . (zahlenmäßige) Gleichheit, Ausgewogenheit von Personen, Sachen in bezug auf etw.: Verhandlungen auf der Grundlage der P.; die P. wahren — 2. Wirtsch. Wert einer nationalen Währung im Verhältnis zu einer anderen, zum Gold: die P. einer Währung zum Rubel, Dollar; zu 1 paritätisch /Adj./ Park, der; -(e)s, - s/-e nach ästhetischen Gesichts­ punkten gestaltete (große) Grünanlage mit Bäumen, Sträuchern und Rasenflächen: ein ausgedehnter, gepflegter P.; ein Schloß mit einem alten P .; im P. Spazierengehen Parka, der; -s, -s, auch die; -, -s im Schnitt einem Anorak ähnlicher dreiviertellanger M antel: ein(e) P. mit gefütterter Kapuze Park| -anlage, die Park; -bank, <iie /PI. - bänke/ Sitzbank im Park: auf einer P. sitzen parken /sw. Vb.; hat/ ein Kraftfahrzeug vorüber­ gehend abstellen (2): er hat seinen W agen in einer Nebenstraße geparkt; sein Auto war unter einer Laterne geparkt; er parkt am Turm; Parken ver­ boten!; parkende Autos Parkett, das; -(e)s, -e/-s 1. Fußboden aus kurzen schmalen, in Mustern angeordneten Brettern: ver­ siegeltes, spiegelglattes P.; ein P. (ver)legen; das P. bohnern — 2 . /vorw. Sg./ Gesamtheit der Sitz­ plätze eines Theaters, Kinos, die mit der Bühne auf einer Etage liegen: P. und Ränge waren gut besetzt; im P. sitzen Parkett| -fußboden, der Parkett (1); -leger, der; -s, - Handwerker, der Parkett legt; -sitz, der Sitz­ platz im Parkett Park| -gebühr, die Betrag, der für das Parken auf einem bewachten Parkplatz zu entrichten ist; -haus, das (großes) Gebäude, d as ausschließlich zum Park en von Kraftfahrzeugen a uf seinen großflächigen Etagen dient; -landschaft, die Landschaft im Charakter eines Parks; -leuchte, die kleine Lampe an Kraft­ fahrzeugen, die als Beleuchtung beim Pa rk en in der Dunkelheit dient; -licht, das /PI. -er/ Beleuchtung von Kraftfahrzeugen beim Parken in der Dunkel­ heit; -lücke, die Lücke zwischen parkenden Fahr­ zeugen, die so groß ist, daß ein weiteres Platz hat: endlich eine P. finden Parkometer, das; -s, - /B R D/ Parkuhr (1.2) Park| -platz, der zum Parken bestimmter Platz (2): ein bewachter P .; ich habe keinen P. (keine Mög­ lichkeit zum Parken) gefunden; -scheibe, die P a rk ­ uhr (1.1); -uhr, die 1.1 . /DDR/ an der Front­ scheibe eines A utos anzubringende, einer Uhr nach­ gestaltete Pappscheibe mit einem Zeiger, auf der die Anfangszeit des Parkens eingestellt wird 1.2 . /BRD/ automatische Uhr an Parkplätzen, die nach Ein­ wurf einer Münze anzeigt, wie lange geparkt werden darf; -verbot, das Verbot des Parkens an einer bestimmten Stelle; -Wächter, der Wächter, der die B e­ schädigung öffentlicher Parkanlagen verhindern soll Parlament, das; -(e)s, -e 1.1 . aus Wahlen hervor­ gegangene Vertretungskörperschaft m it beratender und gesetzgebender Funktion in der bürgerl. Demo­ kratie /Bestandteil des Machtmechanismus des bürgerl. Staates/: die Mehrheit im P. haben; ins P. gewählt werden; die Zustimmung des Parla­ ments einholen; das P. beriet (über) die Gesetzes­ vorlage 1 .2 . /selten/ oberste soz. Volksvertretung: heute tritt die Volkskammer, das P. der DDR, zusammen 1.3. das P. der Freien Deutschen Jugend ( Versammlung von Delegierten der F reien Deutschen Jugend, die den Zentralrat wählen) — 2 . Gebäude für 1.1 Parlamentär, der; -s, -e Unterhändler, der offiziell von einer kriegführenden Seite (mit weißer Flagge) zum Gegner entsandt wird: einen P. entsenden, schicken Parlamentarier, der; -s, - [ . .i o r , . .ior] Abgeordneter, M itglied eines Parlaments (1.1, selten 1.2): ein prominenter, ausländischer P. 55*
parlamentarisch /Adj./ 1 .1 . das Parlament (1.1, auch 1.2) betreffend: jmds. parlamentarische Tätig­ keit 1.2 . in einem Parlament (1.1): die parlamen­ tarische Mehrheit, Opposition 1.8 . durch die Existenz eines Parlaments (1.1) sowie durch dessen Mitwirken an der Regierungsbildung) gekennzeich­ net: die parlamentarische Staatsform; eine parla­ mentarische Republik, Monarchie; die parlamen­ tarische / Demokratie Parlamentarismus, der; fo. Pl.j bürgerL Staats- form, bei der das Parlam ent durch das Recht der Gesetzgebung (1), M itwirkung an der Bildung der Regierung und durch eine gewisse Kontrolle E in ­ fluß auf die Regierung des Staates hat Parlaments zu Parlament 1.1| -abgeordnete, der u . die; -debatte, die; -gebäude, das; -mitglied, das; - Präsident, der; -w ähl, die Wahl von Abgeordneten für das Parlament parlieren /sw. Vb.; hat/ oft sch erzh. eifrig (über Belangloses) reden, plaudern (1): über etw. p .; während der Pause parlierten sie im Foyer (mit­ einander) Parmesankäse, der halbfetter, harter italienischer Käse: geriebener P. Parnaß, der; Parnasses, jo. PL/ veraltend geh. Reich der Dichtkunst: die Gestalten des deutschen Parnasses Parodie, die; -n [. .i:a n] Verspottung eines K u n st­ werks od. des Stils eines Künstlers durch Anwendung von dessen Form auf einen banalen, oft albernen Stoff: eine literarische P .; eine P. von Nestroy; eine P. auf den Erlkönig, des Erlkönigs parodieren /sw. Vb.; hat/ 1. jmdn., etw. auf scherz­ hafte oder spöttische Weise nachahmen: ein en Dich ­ ter, jmds. Tonfall, eine Mundart p. — 2. etw. parodistischumwandeln: ein Gedicht, Kunstwerk p. parodistisch /A d j. ; zu Parodie/ ParodontQse, die; -, - n Rückbildungen an Zahn­ fleisch und Kieferknochen, die schließlich zum Zahn­ ausfall führen Parole, die; -, - n 1. Erkennungswort: P.? /Ruf des Wachpostens bei Herankommen einer Person/; wie lautet die P.?; Mil. die P. für die Truppen aus­ geben — 2 . Wahlspruch: eine kämpferische, jmds. P. — 8 . unwahre Behauptung, unwahre Meldung: den Parolen des Gegners nicht glauben; wer hat diese Parolen nur aufgebracht? Paroli + umg. jmdm. P. bieten (jmdm. mit gleicher od. überlegener K r a ft entgegentreten) Part, der; -(e)s, -e Mus. Theater Teil, den jmd. in einem M usik-, Theaterstück, Ballett zu singen, zu spielen, zu tanzen hat: seinen P. singen, blasen; seinen P. üben, beherrschen; jmds. P . über­ nehmen Partei, die; -, -e n 1.1 . politische Organisation, deren Mitglieder die Interessen (bestimmter Gruppierungen innerhalb) einer Klasse vertreten und ihre p olitischen Ziele auf allen Gebieten des gesellschaftlichen Lebens durchzusetzen suchen: eine marxistisch-leninisti­ sche, revolutionäre, bürgerliche P.; die P. der Arbeiterklasse; einer P. angehören, beitreten; Mitglied einer P. sein 1.2. jo. PI./ die P. die Soziali­ stische Einheitspartei Deutschlands: die führende Rolle der P.; er ist Kandidat der P.; die Be­ schlüsse von P. und Regierung — 2 .1 . Gruppe Gleichgesinnter: durch sein en Vortrag gew ann er 854 parlamentarisch — Parteilehrjahr eine starke P. für seine Theorie 2.2 . Mannschaft, Gruppe in einem sportlichen Wettkampf: seine P. verlor 1:5 — 8 .1 . einer von mehreren Vertrags­ partnern: der Text wurde von den vier Parteien gebilligt, unterzeichnet; die vertragschließenden Parteien 8.2 . einer der beiden Gegner im Rechts­ streit: die klagende P.; die P. des Beklagten; die Parteien legten ihren Streit bei — 4 . einer von mehreren Mietern in einem Wohnhaus: ein Altbau mit 32 Parteien + für, gegen jmdn., etw. P . nehmen, ergreifen (entschieden für, gegen jm d n ., etw. eintreten) Partei/partei -abzeiehen, das Abzeichen, das die Zugehörigkeit zu einer Pa rtei ausweist; -aktiv, das Kollektiv in einer Einheit einer m arxistisch-lenini­ stischen Partei mit dem Auftrag, die Aktivität bei der Lösung von Schwerpunktproblemen zu steigern: ein P. schaffen; -aktivist, der jmd., der einem Parteiaktiv angehört: eine Beratung der Partei­ a ktivisten; -apparat, der Gesamtheit kadermäßiger und organisatorischer Strukturen und Funktionen in einer Partei; -arbeit, die fo. PI ./ Arbeit (eines Mitglieds) für die P artei; -auftrag, der spezielle Aufgabe der Parteiarbeit, die einem Mitglied od. Kollektiv einer marxistisch-leninistischen Partei verantwortlich aufgetragen wird: die Parteileitung hat ihm einen P. erteilt; -beitrag, der Beitrag, den ein Mitglied regelmäßig an seine Partei zahlt; - beschluß, der; -buch, das Dokument, das jmdn. als Mitglied einer bestimmten Partei ausweist; - d isziplin, die jo. PL/ bewußte freiwillige Ein­ haltung der Normen und Beschlüsse einer (marxi­ stisch-leninistischen) Partei durch alle Mitglieder: P. üben; -dokument, das Mitgliedsbuch eines M it­ gliedes einer marxistisch-leninistischen Partei; - feind, der (ehemaliges) Mitglied einer marxistisch- leninistischen Partei, das ihr aktiver Gegner ge­ worden ist, Renegat; -freund, der /wird nicht für Mitglieder einer marxistisch-leninistischen Partei gebraucht/ jmd., der derselben Partei angehört wie bestimmte andere /auch als Anrede der Mitglieder untereinander/; -führung, die oberstes Leitungs­ gremium einer Partei; -fuuktion, die Funktion, die jmd. in einer Partei hat; -funktionär, der Funktio­ när bes. einer marxistisch-leninistischen Partei; - ganger, der; -s, - /auf bürgerL Verhältnisse be­ zogen/ Anhänger einer politischen Richtung, Persön­ lichkeit: die P. des Präsidentschaftskandidaten N; -grundorganisation, die Grundorganisation; - gruppe, die kleinste organisatorische Einheit der SED; -hochschule, die Hochschule zur Ausbildung der Kader einer Partei; -intern /Adj./ 1 .1 . nur die Mitglieder einer Partei betreffend: eine partei- interne Anweisung 1.2 . nur für Mitglieder einer Partei bestimmt: parteiinternes Material parteiisch /Adj./ 1 .1 . in bezug auf jmdn., eine Interessengruppe voreingenommen: eine parteiische Haltung; p. entscheiden; etw. p. betrachten, dar­ stellen, beurteilen 1.2 . J u r . in einem Rechtsstreit eine der streitenden Parteien (3.2) begünstigend: einen Zeugen, Richter als p. ablehnen Partei zu Partei 1| -konferenz, die: eine P. (vom Zentralkomitee zwischen den Parteitagen einberufene zentrale Tagung zur Behandlung dringlicher Fragen der Politik und Taktik) der SED; -lehrjakr, das /o. PL/ von der SED bes. für ihre Mitglieder ver­ anstalteter Schulungszyklus zur Aneignung und An-
Parteileitung — Partnerschaft 855 Wendung der marxistisch-leninistischen Theorie; am P. teilnehmen; -leitung, die 1. zentrales Leitungs­ gremium einer Partei: die P. der CDU — 2* Leitung einer Grundorganisation der SED; er ist in die P. gewählt worden parteilich fAdj.f 1. bewußt für den Sozialismus, für die Sache der Arbeiterklasse Pa rtei ergreifend; eine parteiliche Stellungnahm e; p. handeln, diskutieren — 2. bewußt od. unbewußt an die Interessen (s)einer Klasse gebunden; Menschen denken und handeln stets p. Parteilichkeit, die; -e n fvorw. Sg.f 1. bewußt an­ gewandtes (theoretisch-methodisches) Prin zip , das dem objektiven Zusammenhang von Wahrheit, Wissenschaftlichkeit und Parteinahm e für die I nter­ essen der Arbeiterklasse entspricht: (sozialistische, revolutionäre) P. bei der Durchsetzung fort­ schrittlicher Ideen — 2« mehr od. weniger offen zutage tretender Ausdruck des Standpunktes, der Interessen einer K lasse: die P. der bürgerlichen Ideologie partei/Parteil -los fA dj.f keiner Partei angehörend; ein parteiloser K ollege; sie ist p .; -mitglied, das Mitglied einer Partei; -nähme, die; -, -n ent­ schiedenes Eintreten für, Auftreten gegen jmdn., etw.; P. für die Sache des Sozialismus; eine leiden­ schaftliche, überzeugende P. für diese Künstlerin; P. gegen Intoleranz, Ungerechtigkeit; -Organ, das 1. Leitungsgremium einer Partei — 2 . Zeitung, Zeitschrift einer Partei: etw. im P. veröffentlichen; -Organisation, die 1.1 . organisatorische Einheit in einer Pa rtei 1.2 . Grundorganisation; -politik, die fo. Pl.f 1. Politik einer Partei; Grundzüge unserer P. — 2. / unter bürgert. Verhältnissen/ Politik für eine, zugunsten einer Partei; das ist reine P .; P. betreiben; -programm, das; -schule, die Bildungs­ einrichtung einer Partei, an der sich die Mitglieder in Lehrgängen politisch-ideologisch qualifizieren; - Sekretär, der Sekretär einer organisatorischen E in ­ heit einer Partei, bes. einer Grundorganisation der SED; -Statut, das; -strafe, die Strafe, die eine marxistisch-leninistische Pa rtei einem ihrer M it­ glieder auferlegen kann; -tag , der zentrale Tagung 1.1 . gewählter Delegierter a ls höchstes Organ einer marxistisch-leninistischen Pa rtei 1.2 . der Delegierten einer Partei; -verfahren, das von einer Partei gegen ein M itglied eingeleitetes, durchgeführtes Verfahren; - Versammlung, die regelmäßig stattfindende Zu ­ sammenkunft der Mitglieder einer Parteiorganisa­ tion; -Veteran, der: ein P. der SED; -Vorsitzende, der fwird nicht für marxistisch-leninistische P a r ­ teien gebraucht!; -Vorstand, der vgl. - Vorsitzende; - w ähl, die geheime demokratische Wahl der leiten­ den Organe einer marxistisch-leninistischen Pa rtei, bes. der SED ; -Zugehörigkeit, die Mitgliedschaft in einer Partei parterre /Adv.; Äbk. part./ [..tsr] im Erdgeschoß; p. wohnen; im Nebenhaus p. links Parterre, das; -s, -s [..ts r] Erdgeschoß; die W oh­ nung liegt im P. Parterre|wohnung, die: eine dunkle P. Partie, die; -, -n [..i:on] 1. Teil von etw.; eine reizvolle P. des Flußufers; eine langweilige P. eines Romans überschlagen; die oberen, unteren Partien des Körpers, Gesichts — 2 . Bolle (5.1) eines Sängers; er singt seine erste große P .; sie debütierte m it der P . der Carmen — 8 . abgeschlos­ sener Vorgang des Spielens bei bestimmten Arten von Spielen (1.2): eine P. Schach, Golf, Skat, Billard spielen; die P. verlieren, gewinnen; O die P. verloren geben — 4. veraltend (gemeinsamer) Ausflug; eine P. (ins Grüne) machen — 5 . fo. PL; DDE veraltend/ eine gute, glänzende P. machen (eine vermögende Perso n heiraten) -\- umg. mit von der P. sein (mitmachen, sich beteiligen) partiell fAdj.f [..tsiel] vorw. fach spr. nur einen Teil betreffend; eine partielle Sonnenfinsternis; jmd. ist p. (teilweise) gelähmt Partikel, auch Partikel, die; -, - n 1. klein(st)es Teil­ chen stofflicher M aterie; winzige, radioaktive Pa r­ tikeln — 2. Sprachwiss. unflektierbares Wort; Regeln über den Gebrauch einiger Partikeln — 8. Sprachwiss. Wort ohne Formveränderungen und ohne syntaktische Funktion, mit meist mini­ maler Bedeutung, das häufig ein Wort im Satz näher bestimmt, das die gefühlsmäßige Stellung des Spre­ chers zur Aussage ausdrückt Partikularismus, der; -, fo. Pl.f Streben einzelner Gebiete eines bürgerL, feudal. Staates, ihre territo­ rialen Sonderinteressen gegenüber dem Ganzen, der Zentralgewalt durchzusetzen; der deutsche P. im 19. Jahrhundert Partisan, der; -s/-en, -en einer bewaffneten Einheit angehörender Widerstandskämpfer gegen Aggres­ soren, Eroberer in seinem La nd e: ein französischer, sowjetischer P .; als P. kämpfen Partisanen|kampf, der von Partisanen geführter Kam pf gegen Aggressoren, Eroberer ihres La n­ des Partitur, die; -, -e n Mus. taktweise vertikal an­ geordnete Aufzeichnung sämtlicher vokaler und instrumentaler Stimmen einer Komposition; die P. lesen (können) Partizip, das; -s, -ien [.Jon] Gramm, vom Verb abgeleitete infinite Form, die zur Bildung zusam­ mengesetzter Zeiten und als Adjektiv verwendet w i rd ; das P. des Präsens, des Perfekts bilden partizipieren jsw. Vb.; hat/ geh. an etw. p. an etw. A nteil haben, teilhaben: an materiellen Ver­ günstigungen p .; auch daran partizipiert er Partner, der; -s, - 1 . Teilnehmer, Mitwirkender an einer mit anderen gemeinsam betriebenen Sache: der P. in einem Gespräch; den Vertrag zum N utzen aller P. abschließen — 2 . Gegner, Mitspieler in einem, Wettkampf; ein ebenbürtiger, fairer, schwa­ cher P. beim Schach, Tennis, Boxkampf; seinen P. schlagen, besiegen — 8 . jmd., der mit jmdm. zusammen ein (Ehe)paar bildet; der ideale, ehe­ liche, sexuelle P.; den P. wechseln — 4 . Teilhaber eines privaten Geschäfts, Unternehmens; seinen P. auszahlen Partner| -betrieb, der vertraglich gebundener ko­ operierender Betrieb; ein zuliefernder P.; - bezie- hung , die emotionale, geistige, sexuelle und soziale Beziehung zu einem Partner (3): eine feste, nor­ male, gestörte P .; eine P. anstreben, aufbauen Partnerin, die; -, -n en fzu Partner/ Partn erlo ok , der dominierende Übereinstimmung der Kleidung zweier Partner (3), bes. in Hinsicht auf Farbe, Muster, Schnitt; P. tragen Partnerschaft, die; -, -e n 1 . Partnerbeziehung, (ehe­ liche) Gemeinschaft (2.1): eine intime P .; die P. zwi­ schen Mann und Frau; in P. mit jmdm. leben
856 Partnerstadt — passieren — 2. Gemeinsamkeit (im Vorgehen) a uf Grund gleichartiger Interessen: in ausgezeichneter P. Z u ­ sammenarbeiten; Probleme der P. zwischen Künst­ lern und Arbeitern erörtern; dazu partnerschaftlich /A d j./; zu 1; eine partnerschaftliche Beziehung zu jmdm. haben; p. mit jmdm. leben; zu 2: gemein­ sam als (gleichberechtigte) Partner (1): etw. p. lösen, klären Partner| -stadt, die Stadt, m it der eine andere Stadt eine (vertragliche) Übereinkunft über kulturelle und soziale Zusammenarbeit geschlossen hat; -wähl, die /o. PI ./ Wahl eines (Ehepartners partout /Adv./ [..tu;] umg. 1. um jeden Preis, durchaus: etw. p. erzwingen wollen; das will er p. nicht (zugeben) — 2 . ihm fiel p. (trotz aller A n ­ strengung) nichts ein Party, die; -s [ . .ti] zwanglose, private Gesellig­ keit, meist mit Tanz: eine P. geben; zu einer P. einladen; auf eine, zu einer P. gehen Party|kleid, das elegantes modisches (kleines F e s t ­ kleid Parzelle, die; -n sehr kleines Grundstück, kleinste im Grundbuch eingetragene Einheit vermessenen (.Bau)landes: eine verkehrsgünstig gelegene P.; eine P. pachten parzellieren /sw. Vb.; hat/ Land, Boden in P a r ­ zellen aufteilen: ein Grundstück p. Pascal, das; -s, - [ . .s k ..] /Abk. Pa,; heute offizielle Maßeinheit des Drucks, der Spannung/ Pascha, der; -s, -s 1. u m g . überheblicher, ego­ zentrischer M ann, der sich gern von Frauen ver­ wöhnen läßt: er ist zu Hause ein P. — 2. /ehe­ maliger Titel für einen hohen türkischen Beamten od. Offizier/ Pas de deux, der; - [padodo:] T anz von zwei Solisten ausgeführter Tanz in einem Ballett, B allett für zwei Solisten Paspel, der; -s, -; die; -n schmaler Besatz (1) od. Einfassung an Kleidungsstücken: ein Mantel mit Paspeln aus Leder paspeln /sw. Vb.; hat/ etw. mit einer Paspel ver­ sehen: die Passe, das Bündchen p.; /vorw. im Part. Prät./ gepaspelte Nähte Paß, der; Passes, Passe L staatlich ausgestelltes Dokument zur Legitimation einer Person bei Reisen ins A usland: ein gültiger P .; einen P. beantragen, ausstellen; den P. verlängern lassen; einen P. fälschen; die Pässe kontrollieren; der P. ist ab­ gela ufen — 13. enger Übergang, Durchgang im Gebirge: einen P. überqueren, überschreiten; eine Straße über den P. — IH. Sport einem Spieler der eigenen Mannschaft zugespielter Schuß, Wurf: ein geschickter, blitzschneller P. von A zu B passabel /A d j./ annehmbar (1.2): eine passable Unterkunft; es geht mir ganz p. Passage, die; -n [..a:39] 1.1. Durchgang (2), Durchfahrt (3); eine schmale P .; zwischen diesen Straßen gibt es eine versteckte P. — 2. überdachte Ladenstraße: durch die P. schlendern; die elegan­ ten Läden der P. — II.1 . Textstelle, Abschnitt (2): die philosophischen Passagen eines Komans; ganze Passagen auswendig lernen — 2. Mus. aus ton­ leiterartigen od. akkordisch gebrochenen Tonfolgen, Läufen bestehender, in sich geschlossener solistischer Teil eines Werkes der Instrumentalmusik: das Klavierkonzert hat einige brillante Passagen Passagier, der; -s, -e [ . . 3i:r] Reisender, der bes. ein Schiff, Flugzeug benutzt: die Passagiere eines Flugzeugs, Schiffes + ein blinder P. (Passagier, der sich eingeschlichen hat und mitfährt, ohne bezahlt zu haben) Passagier | -flugzeug , das für die Personenbeförde­ rung bestimmtes Flugzeug; -liste, die Liste, auf der sämtliche Passagiere einer bestimmten Fahrt auf­ geführt sind: die P. einsehen; -schiff, das für die Personenbeförderung bestimmtes Schiff Passant, der; -en, -e n Fußgänger im Stadtverkehr: ein eiliger P.; den Passanten ausweichen; ein Strom von Passanten Passat, der; -(e)s, -e in den Tropen ständig in Richtung auf den Äquator wehender Ostwind Passat| wind, der Passat Paß|bild, das für einen Ausweis, Paß einer Person bestimmtes Foto des Gesichts in einem vorgeschriebe­ nen Kleinformat pass£ /Adj.; nur präd./ [pase:] umg. abgetan: diese alte Geschichte, das ist (doch) schon längst p.; was gestern noch modern war, ist heute schon p. (unmodern) Passe, die; -n maßgerechtes, eingesetztes Stoffteil für die Partie des Halses und der Schulter bei Kleidungsstücken: eine Bluse mit gesteppter P. passen, paßte, hat gepaßt 1. in Größe und Schnitt den Maßen dessen entsprechen, der es trägt: seine Jeans p. (ihm) gut; ein Kleidungsstück passend machen — 2 . zu jmdm., etwr. p. in den Eigenschaften m it jmdm., etw. übereinstimmen, harmonieren: jmd. paßt zu jmdm.; dieser H ut paßt (nicht) zum Man­ tel, zu ihm; die Farbe der Gardinen paßt zur Tapete; eine zum Kleid passende K ette; eine passende (geeignete, günstige) Gelegenheit ab- warten; haben Sie es nicht passend (haben Sie kein abgezähltes Kleingeld)? — 3 . um g. etw. paßt jmdm. etw. entspricht jmds. persönlichen Vor­ stellungen: das paßt mir nicht (das gefällt mir nicht, damit bin ich nicht einverstanden) !; um diese Zeit paßt es mir nicht; spött. das könnte dir so p.! — 4. fachspr. etw. in etw. p. etw. paßgerecht (2) machen: eine Schraube in ein Gewinde p. — 5.1 . in Form, Größe genau den Maßen dessen ent­ sprechen, in, auf das es gebracht werden soll: der Deckel paßt auf den Topf; das Auto paßt in die Parklücke; der Karton paßt nicht in die Tasche (ist zu groß für die Tasche, so daß man ihn nicht darin unterbringen kann) 5.2 . um g. in den Eimer p. zehn Liter (der Eimer faß' zehn Liter) — 6 . S k a t nicht (mehr) höher reizen: (ich) passe!; O umg. da muß ich p. (aufgeben) + etw. paßt wie / angegossen; das paßt wie die / Faust aufs Auge; etw. paßt jmdm. nicht ins / Konzept, in den / Kram, in den / Streifen Passepartout, das; -s, -s [paspartu;] Karton (1) mit einer Öffnung, in die ein Bild gelegt wird Paß/paß| -form, die maßgerechte Form, guter Sitz eines Kleidungsstückes; -foto, das Paßbild; -gang, der / o. PI ./ Gangart einiger Vierfüßer, bei der beide Beine einer Seite gleichzeitig vorgesetzt werden; - gerecht /A dj./ 1 . paßgerechte (maßgerechte) Schuhe — 2 . in den genauen Abmessungen, so daß es in, a u f etw. gebracht tverden kann: paßgerechte Maschinenteile anfertigen passierbar /Adj.; nicht adv.; zu passieren 1.1/: zur Schneeschmelze sind die Wege schlecht, schwrer p. passieren /sw. Vb.; hat, ist/ I. (hat) 1.1 . eine he-
stimmte Wegstrecke durchfahren: einen Weg, eine Kreuzung p.; das Auto passierte (fuhr über) die Brücke und bog jenseits des Flusses rechts ab 1*2. etiv. überqueren: Flüsse, Grenzen, den Fah r­ damm p.; ein unwegsames Gebirge zu Fuß p. 1 .8 . etw. p. an etw., einem bestimmten Punkt im Gelände Vorbeigehen, -fahren: einen Kontrollpunkt p.; jmdn. ungehindert p. lassen — 2 . etw. durch ein Sieb gießen, streichen (2.3): Tomaten, Erbsen p .; eine passierte Soße, Suppe — II . (ist) /meist von etw. Unangenehmem/ 1 .1 . geschehen (1): ein U n ­ glück, etw. Schreckliches passierte gestern morgen; wie konnte das (nur) p.!; es muß etwas p. (unter­ nommen lwerden)\; Schluß jetzt, sonst passiert etwas (sonst werde ich unangenehm, handgreiflich) ! 1.2 . jmdm. passiert etw. jmdm. widerfährt, ge­ schieht etw.: mir ist etw. Dummes, Unangenehmes, Merkwürdiges passiert; das kann jedem mal p. (das ist nicht so schlimm) !; das kann auch nur dir p. (du hast immer Pech, bist immer so unge­ schickt)'.; paß auf, daß dir nichts passiert (zu­ stößt 3)/ + etw. / Revue p. lassen Passier[schein, der Schein, auf Grund dessen jm d . zum Passieren des Eingangs in einem Betrieb, eines Grenzübergangs berechtigt is t Passion, die; -, - e n 1. starke Neigung, große Vor­ liebe: er ist Lehrer aus P.; seine P. ist Wandern; das Sammeln von Autogrammen ist seine große P., ist bei ihm P. — 2. Rel. ev. kath. die Leidens­ geschichte Christi (und ihre künstlerische D a r­ stellung) : Bachs Passionen aufführen passionigrt /A d j.; nur attr./ leidenschaftlich (1.3), be­ geistert: ein passionierter Autofahrer, Opern­ besucher, Skatspieler Passions| -blum e, die südamerikanische Pflanze m it gelben, eßbaren Früchten und großen, strahligen Blüten, die auch als Zimmerpflanze gehalten w ird; - zeit, die jo. Pl.\ Rel. ev. kath. Zeit zwischen Aschermittwoch und Ostern, Fastenzeit passiv, auch passiv fAdj.f 1. bereit hinzunehmen, zu dulden, mit der Neigung nicht zu handeln: ein passiver Charakter, Typ; passiver Widerstand (gewaltlose Form des meist politischen Widerstands); sich p. verhalten — 2 . passives Wahlrecht (Recht des Bürgers, i n eine Vertretungskörperschaft des Staates gewählt zu werden) — 3 . W irtsch. passive Handelsbilanz (Überwiegen der Einfuhr gegenüber der A usfuhr) Passiv, das; -s, jo. Pl.f G ramm , durch bestimmte Formen des Verbs ausgedrückte A r t einer Aussage, bei der das grammatische Subjekt des Satzes als etw. fungiert, m it od. an dem etw. ausgeführt wird, dem etw. geschieht: ein Verb ins P. setzen; dieses Verb kann kein P. bilden Passiva, die jPl.f [..va] Wirt sch. die in einer Bilan z (1.2) als Verbindlichkeiten (2), Schulden a uf­ geführten Mittel: Aktiva und P. eines Betriebes berücksichtigen; die ständigen P. Passivität, die; -en fvorw. Sg.f [..v . .] 1. passives Verhalten: P. zeigen, an den Tag legen — 2 . Chem. Widerstandsfähigkeit unedler M etalle gegen be­ stimmte chemische Einflüsse nach Behandlung m it oxydierenden Säuren: die P. vo n Eisen, Nickel, Chrom Paßj -kontroUe, die Überprüfung von Pässen durch dazu legitimierte Personen; -stelle, die Dienststelle, die für die Ausstellung von Pässen zuständig ist Passung, die; -en Techn. Art und Weise, wie montierbare Bau-, Maschinenteile paßgerecht (2) zu­ sammengefügt sind : die Toleranz einer P. berechnen Passus, der; -, - [PI. ..s u : s ] Textstelle, Abschnitt (2): ein wichtiger, neuer P. in einem G esetzestext Paß |vergehen, das Verstoß gegen Regelungen und Gesetze über Ausstellung und Benutzung von Pässen, bes. im grenzüberschreitenden Verkehr Paste, die; -, -n streichbare, teigige M asse, die je nach Zweck und Verwendung a us verschiedenartigen feingemahlenen od. pulverisierten festen Stoffen und einem bestimmten Fett zusammengesetzt ist /als Brotaufstrich/: eine P. aus Sardellen; /zum E in ­ reiben der Haut/: eine glyzerin-, teerhaltige P. Pastell, das; -s, -e 1. / o. Pl.f weicher, zarter, heller Farbton: ein Kleid in zartem P. — 2. jo. Pl.j (in) P. malen (mit Pastellfarben 2 malen) — 8 . ein mit Pastellfarben (2) gemaltes Bild: eine Ausstellung vo n Pastellen und Aquarellen Pastell/pastell| -färb e, die 1 . weicher, zarter, heller Farbton: die Frühjahrsmode bringt Kleider in allen Pastellfarben — 2 . zu einem Stift geformte farbige Kreide (2) mit Zusätzen von Bindemitteln, mit der der Künstler trocken malt: ein mit Pastell­ farben gemaltes Landschaftsbild; -färben /Adj.; zu -färbe 1/; -malerei, die 1. jo. PL/ das Malen mit Pastellfarben (2) — 2 . Pastell (3); -Stift, der Pastellfärbe (2) Pastete, die; -, - n 1. Gebäck aus Blätterteig (mit einer Füllung, bes. aus Fleisch, Fisch, Pilzen od. Gemüse) — 2. hochwertige Fleischware, die aus fein­ gehacktem gegartem Fleisch mit Einlagen besteht pasteurisieren fsw. Vb.; hat/ [..sto ri..] Lebens­ mittel, bes. Flüssigkeiten durch Erhitzen keimarm und haltbar machen: Milch p .; pasteurisiertes Bier Pastille, die; -, -n Arzneimittel in Form einer kleinen Kugel od. Scheibe: eine P. im Munde zergehen lassen Pastor, der; -s, Pastoren 1. evangelischer Pfarrer — 2. landsch. katholischer Pfarrer; zu 1 Pastorin, die; -, -nen Pate, der; -n, -n, auch die; -, -n 1. jmd., der zu­ sammen m it den Eltern die Verantwortung für die christliche Erziehung eines Kind e s übernim mt: bei einem Kind P. sein, stehen — 2 . Patenkind: sein Enkelkind ist mein P. + bei etw. P . stehen (bei einer Sache mithelfen, mitwirken, im Hintergrund stehen) Paten| -betrieb, der Betrieb, der für eine soz. E in ­ richtung od. für eine Gruppe die Patenschaft (1) übernommen hat; -brigade, die vgl. -betrieb; -kind, das Kind, für das jmd. Pate (1) ist; -klasse, die Schulklasse, für die eine Brigade, ein Betrieb od. eine Person eine Patenschaft (1) übernommen hat; - o nkel, der männlicher Pate (1) Patenschaft, die; -, - e n 1. (vertraglich festgelegte) kameradschaftliche Hilfe, Mitverantwortung für die politisch-ideologische, fachliche Entwicklung einer Gruppe, Perso n, d ie (wirtschaftliche) Förderung einer Einrichtung: die P . für jmdn., etw. über­ nehm en; die W erktätigen dieses Betriebes haben dank der P. des Theaterensembles Zugang zur modernen Dramatik gefunden — 2 . fvorw. Sg./ 2.1 . von jmdm. übernommene Mitverantwortung für die soz. Erziehung eines Kindes: die P. für ein Passierschein — Patenschaft 857
858 Patensehaftsvertrag — patrouillieren Kind übernehmen 2.2 . Mitverantwortung für die christliche Erziehung eines Kindes Patenschafts |vertrag, der Vertrag über Wirtschaft- liehe, kulturelle und politische Unterstützung zw i­ schen Werktätigen und Betrieben od. anderen soz. Einrichtungen: einen P. mit einer Brigade ab­ schließen, haben Patenschule, die Schule, für die eine Person od. ein Betrieb eine Patenschaft (1) übernommen hat patent /Adj./ umg. 1 .1 . geschickt (1), praktisch (3) (und nett): ein patentes Mädel; eine patente Hausfrau, Köchin; er stellt sich sehr p. an 1.2 . ein p. (praktisch 2) eingerichtetes Wochenendhaus 1.3 . ein ganz patenter (brauchbarer) Vorschlag Patent, das; -(e)s, -e 1. Schutzrecht für eine E r ­ findung : ein P. erwerben, erteilen, anmelden; das P. ist erloschen — 2 . Urkunde, Dokument über eine beruflicke Qualifikation, bes. in der N a u tik: er erwarb das P. als K apitän, Steuermann Patent| -am t, das Behörde, bei der Patente an- gemeldet und erteilt werden; -anmeldung, die A n­ trag auf Erteilung eines Patents (1) Patentante, die weiblicher Pate (1) patentieren /sw. Vb.; hatf etw. durch Erteilung eines Patents vor Nachahmung schützen: eine E r­ findung p.; ein patentiertes Herstellungsverfahren; O den Vorschlag kannst du dir p. lassen Patent) -lösung, die für alle möglichen Fälle p a s ­ sende Lösung eines (schwierigen) Problems: dafür gibt es leider keine P.; -recht, das jo. PI./ Ge­ samtheit der Rechtsnormen in bezug auf Patente sowie auf die Regelung damit zusammenhängender Rechtsfragen; -schütz, der staatlicher Schutz einer Erfindung auf Grund eines Patents Pater, der; -s, -/Patres [..tre:s] ReL kath. Geist­ licher, der einem Orden angehört Paternoster, der; -s, - Aufzug für Personen, der aus vorn offenen, an zwei endlosen K etten ständig umlaufenden Kabinen besteht: mit dem P. in die oberste Etag e fahren pathetisch /A dj./ voller Pathos: ein pathetischer Ausdruck, Stil; eine p athetische Geste; p. spre­ chen; das klingt sehr p. Pathologie, die; -, jo. PI ./ Med. 1 . Wissenschaft von den Krankheiten, ihren Ursachen, ihrer E nt­ stehung u nd den durch sie hervorgerufenen organisch­ anatomischen Veränderungen: die allgemein e, v er­ gleichende P .; die P. des Menschen, Tieres — 2 . Forschungsinstitut für 1: in der P. arbeiten pathologisch /Adj.f Med. 1 . krankhaft: ein patho­ logisches Verhalten, W esen; das ist p. — 2. die Pathologie (1) betreffend: die pathologische A nato ­ mie Pathos, das; jo. Pl.j feierlich-schwungvolle, leiden­ schaftliche A rt der sprachlichen Äußerung: ein hohes, erschütterndes, revolutionäres P .; falsches, hohles, übersteigertes P .; etw. mit, voller P. vor­ tragen; Verse v on echt Schillerschem P. Patience, die; -, -n [pasia^s, auch pasias, PL . .son] Kartenspiel (für eine Person), bei dem Spielkarten in bestimmter Weise aufgelegt und wieder a uf- genommen od. abgelegt werden: eine P., Patiencen legen Patient, der; -en, -en [patsient] Kranker in ärzt­ licher Behandlung: ein schwerkranker, geduldiger P.; den Patienten pflegen, heilen; dazu Patientin, die; -, -nen Patina, die; jo. Pl.f durch Oxydation (1) ent­ standener grüner Überzug (1) auf Kupfer, Bronze: die P. eines Kirchturmdaches; etw. ist mit P. überzogen; P. ansetzen Patisserie, die; -, -n [..i:en] vorw. Schweiz. 1. feines, süßes Gebäck — 2 . (hoteleigene) Konditorei Patriarch, der; -en, -en R el. oberster Geistlicher in den orthodoxen Kirchen patriarchalisch /A dj./ 1 . von Verhaltensformen des Patriarchats (1) zeugend: patriarchalische A n ­ schauungen, Sitten — 2 . auf Grund seines Alters, seiner Erfahrung Ehrfurcht gebietend: ein patriar­ chalisches Alter Patriarchat, das; -(e)s, -e 1. fo. Pl.j Ge- sehichtsw iss. auf bestimmten Entwicklungsstufen der Gesellschaft geltende Ordnung, die durch die dominierende Stellung des M annes, Vaters als Ober­ haupt der Familie, Sippe gekennzeichnet ist und Abstammung und Erbfolge nur in der männlichen Linie berücksichtigt — 2 . R el. festliegender terri­ torialer Bereich, in dem ein Patriarch seine A m ts­ geschäfte ausübt Patriot, der; -en, -en jmd., der von Patriotismus erfüllt ist: ein mutiger P .; Kinder zu aufrechten Patrioten erziehen; als P. handeln patriotisch /Adj./ in der Art eines Patrioten: eine patriotische Haltung, Gesinnung, Tat; p. denken und handeln Patriotismus, der; -, jo. Pl.j in ihrem Charakter durch die jeweilige historische Epoche und die gesell­ schaftlichen Verhältnisse bestimmte Liebe zum eige­ nen Vaterland und die Bereitschaft, es zu verteidigen: ein glühender, echter P .; sozialistischer P. und proletarischer Internationalismus Patrizier, der; -s, - [. .lor] Angehöriger einer der im frühen Mittelalter in den Städten die Alleinherr­ schaft ausübenden, wohlhabendsten un d angesehen­ sten Familien: reiche, handeltreibende P.; im Rat saßen nur alteingesessene P. Patron, der; -s, -e 1. u m g . frecher, unverschämter Kerl, Mensch: so ein übler, langweiliger, unan ­ genehmer P.! — 2 . Rel. kath. Schutzheiliger Patrone, die; -, -n 1. Munition für Handfeuer­ waffen, die aus einer Metällhülse mit Sprengstoff un d Zündsatz (sowie aufgesetztem Geschoß) besteht: die Pistole war mit scharfen Patronen geladen — 2. fest schließender kleiner Behälter 2.1 . für Tinte, Tusche 2.2 . für einen Kleinbildfilm, der mit dem Behälter in die Kamera eingelegt wird Patronen zu Patrone 1| -gurt, der (metallener) Gurt, an jdem Patronen für ein Maschinengewehr so befestigt sind, daß sie ohne Unterbrechung hinter­ einander verschossen werden können; -hülse, die (leere) Metällhülse einer Patrone; -tasche, die am Gürtel, K opp el befestigte Tasche für Patronen Patrouille, die; -, -n [patruljo] 1. Trupp von Soldaten mit dem Auftrag, etw. zu erkunden, zu kontrollieren: eine P. v on Grenzsoldaten — 2. Rundgang (1) eines T rupp s Soldaten, Polizisten, um etw. zu erkunden, zu bewachen: eine P. durch­ führen; auf P. gehen, fahren Patrouillen|boot, das Boot für den Wach-, Streifen­ dienst: ein P. der Grenztruppen, der W asser­ schutzpolizei patrouillieren jsw. Vb.; hat, ist/ [patrulji:..] auf Patrouille gehen, fahren: Polizisten haben am Stadtrand, sind durch die Straßen patrouilliert
Patsche — Pedal 859 Patsche, die; -, -n umg. 1. kleine Hand (1.1) — 2. fo. PL / a ufgeweichter Boden, schlammiger Straßen­ kot : plötzlich lag er in der P. 4- umg. in der P. sitzen (in einer unangenehmen Lage, in großer Verlegenheit sein) patschen fsw. Vb.; hat, ist/ umg. 1. mit etw., meist m it der (flachen) Hand klatschend auf, in etw. schlagen (hat): das Kind patscht (mit dem Löffel) in den Spinat; mit den Händen, Füßen ins Wasser p. — 2. durch, in etw. p. durch, in etw. Feuchtes, Schlammiges la ufen und dabei ein klatschendes Ge- rausch erzeugen (ist): durch den Schneematsch, Schlick, Bach p .; mit Gummistiefeln p. die Jungen durch die Pfützen patt fAdj.; nur präd.f Schach: p. sein (nicht mehr ziehen können, ohne im Schach z u stehen) Patt, das; -s, -s fvorw. Sg.f Sch ach Stellung, bei der ein Spieler patt ist Patzer, der; -s, - u m g. Fehler, Schnitzer: einen P. machen; das war wieder mal ein P. von mir patzig /Adj.f umg. kurz angebunden und dabei trotzig-frech abweisend: eine patzige Art, Antwort; jmd. ist, wird sehr schnell p. Pauke, die; -, - n Schlaginstrument in Form eines kupfernen Kessels (1.2), der mit einer präparierten Haut bes. vom Kalb überspannt ist, die mit Schlegeln (1.2) zum Schwingen gebracht w ird : die P. schlagen + salopp auf die P. hauen (etw. laut und groß­ sprecherisch, nachdrücklich verkünden, verlangen); m it Pauken und Trompeten durchfallen (in einer Prüfung völlig versagen) pauken fsw. Vb.; hat/ 1. um g, etw. angestrengt (mechanisch) lernen: Vokabeln p .; vor der Prüfung paukt er mächtig — 2 . die Pauke schlagen Paukenj schlag, der Ton, der bei einem Schlag auf eine Pauke entsteht: Haydns ,Sinfonie mit dem P . ‘ Pausbacke, die fvorw. Pl.f runde, volle Backe: ein Mädchen mit roten Pausbacken; dazu pausbäckig fA dj.; nicht adv.j mit Pausbacken: ein pausbäckiger Junge; ein pausbäckiges Gesicht pauschal fAdj. ; nicht präd.f insgesamt, ohne einzelnes zu berücksichtigen: eine pauschale Bezahlung, Sum­ me; die Auslandsreise kostet p. 1000 Mark Pauschal! -a ufenthalt, der Urlaubsreise, bei der die anfallenden Kosten pauschal berechnet werden; »betrag, der vgl. Pauschalsumme Pauschale, die; -n W irtsch. durch Schätzung ermittelter durchschnittlicher Betrag zur Abgeltung von einmaligen od. laufenden Dienst- od. Produk­ tionsleistungen: für etw. eine monatliche P . berech­ nen, zahlen Pauschal| -reise, die vgl. Pauschalaufenthalt; -summe,diepauschaleSumme Pause, die; - n 1.1 .1 . vorübergehendes Aufhören, Unterbrechung einer Tätigkeit: eine kleine, kurze, ausgedehnte P .; es entstand eine unfreiwillige, peinliche P . ; eine P. machen, einlegen, einschalten; eine P. der Besinnung, Überlegung; ohne P. durch­ arbeiten; die ./ große P. 1 .2. Mus. auf den Takt bezogenes zeitweiliges Schweigen einer Stimme od. mehrerer, aller Stimmen eines M usikstücks: beim Musizieren die Pausen einhalten — H .l .l . durch Pausen hergestellte K opie: von einer Skizze, Land­ karte eine P. anfertigen 1.2 . T echn. Lichtpause pausen /sw. Vb.; hat/ eine graphische od. bildliche Darstellung auf durchsichtigem P apier nachzeich­ nen : ein Bild, Modell p. Pausen/pausen] -gymnastik, die Gymnastik in fest gelegten Arbeitspausen als Ausgleich für Tätig­ keiten, die zu einseitigen Körperhaltungen zwingen; -los fAdj.; nicht präd.f ohne Pause, ununterbrochen: pausenloser Autoverkehr, Einsatz; p. (ununter­ brochen und in lästiger W eise)auf jmdn. einreden; -ra um, der Raum in einem Betrieb, der für den Aufenthalt der Werktätigen während der Arbeits­ pausen bestimmt is t; -Zeichen, das 1. akustisches Erkennungszeichen, das ein Rundfunk- od. Fernseh­ sender während der Pause zwischen zwei Sendungen ausstrahlt — 2 . Mus. Zeichen der Notenschrift für eine Pause (1.1 .2) pausieren fsw. Vb.; hat/ eine Pau se (1.1.1) machen, seine Tätigk eit (vorübergehend) unterbrechen: sie pausierte einen Augenblick, dann fuhr sie fort zu sprechen; das Theater, die Schule pausiert im Sommer einige Monate Paus |papier, das fo. Pl.f durchsichtiges Papier zum Pausen Pavian, der; -s, -e [. .via:n] in felsigen Gegenden A frik as lebender Affe m it vorgezogener, hundeartiger Schnauze, starkem Gebiß und unbehaartem, rotem Hinterteil Pavillon, der; -s, -s [paviljo^, auch ..jo] 1. in Park s od. Gärten frei stehendes kleines, leichtgebau­ tes, m eist rundes und offenes Gebäude: ein chinesi­ scher P .; die Kurkapelle musiziert im P. — 2 . für Ausstellungs- od. Verkaufszwecke errichtetes Ge­ bäude, das aus einem Raum besteht: ein großer, neuer P .; ein aufblasbarer P. aus Dederon; auf dem Messegelände steht ein P. für landwirtschaft­ liche Maschinen Pazifismus, der; -, jo. Pl.f bürgerl. politische Strö­ mung und Ideologie, die sich unter der Losung ,Frieden um jeden Preis* gegen 'jeden Krieg, auch den gerechten Verteidigungs- un d Befreiungskrieg, wendet; dazu Pazifist, der; -en, -en u . pazifistisch /Ad)./ - Pech , das; -,(e)s, -e I . fvorw. Sg.f schwarzer, kleb­ riger Rückstand bei der Destillation des Teers von Stein-, Braun- od. Holzkohle und Erdöl: etw. mit P. abdichten; schwarz wie P .; etw. klebt wie P. — II. fo. Pl.f Unglück (2): P. (kein Glück 1.2) (im Spiel, in der Liebe) haben; er hatte das P., seine Brieftasche zu verlieren; dabei, darin, damit hat er P. gehabt; vom P. verfolgt sein; so ein P .! - f sie halten zusammen wie P. und Schwefel (sie halten fest zusammen, stehen einander in jeder Situation bei) Pech/peeh| -blende, die fo. Pl.f Min. schwarzes, mattglänzendes Mineral, aus dem Uran und Radium gewonnen werden, Uranpecherz; -n elk e, die w ild­ wachsende, purpurrot blühende Pflanze mit kleb­ rigem Ring am Blütenstiel; -schwarz /A dj.; emot.f tiefschwarz; -strähne, die (kurze) Zeitspanne, wäh­ rend der jmd. oft Pech (II) hat: eine P. haben; in einer P. sein; -vogel, der umg. jmd., der oft Pech (II) hat Pedal, das; -s, -e 1. für den F uß bestimmter Teil der p a arig angebrachten, gekröpften Kurbel, m it der ein Fahrrad vorwärtsbewegt w ird : sein Fuß rutschte vom P. ab; stärker in die Pedale treten (schneller radfahren) — 2 . m it dem F uß zu betätigende hebel­ artige Vorrichtung 2.1 . in Kraftfahrzeugen für Bremse, Kupplung od. Gas 2.2 . an Klavieren zur Dämpfung od. zum Schwingenlassen der Töne 2.3 .
860 Pedant — Pendler an der Harfe zum Ändern der Stimmung (4.2) 8. einzelner hebelartiger Teil der mit den Füßen zu betätigenden Klaviatur an der Orgel Pedant, der; -en, -en jm d ., der selbst Unwesent­ liches übertrieben genau nim mt und dies auch von anderen fordert, Kleinigkeitskrämer: ein rechthabe­ rischer, steifer, schulmeisterlich trockener P .; dazu Pedanterie, die; -n [..i:9n] u. pedantisch fAdj.f Pediküre, die; -n 1* fvorw. Sg.f Fußpflege: gründ­ liche P.; zur P. gehen — 2, Fußpflegerin: P. ge­ sucht Peg el, der; -s, - 1 , Gerät zum Messen des Wasser­ standes: der P. zeigt drei Meter über »normal4 — 2. Wasserstand: der P. steigt, fällt peilen jsw. Vb.; hat/ etw. p. durch Funk, Kompaß die Lage, Entfernung von etw. bestimmen: einen festen Punkt, eine Station p.; das Schiff peilt + etw. überden/ Daumenp.;die/ Lagep. Pein, die; jo. Pl.j geh . (psychischer) Schmerz, Qual: heftige, seelische, körperliche P .; P. er ­ leiden, empfinden; das schlechte Gewissen macht, bereitet jmdm. P .; jmdn. aus Not und P. (Be­ drängnis, Last) erlösen peinigen jsio. Vb.; hat/ g eh . etw. quält (1.2) jmdn.: ein Gedanke, das Gewissen, die Neugier, U nge­ wißheit peinigt jmdn.; jmd. wird von Angst, Durst, Schmerz, Scham gepeinigt; peinigendes Kopf­ weh peinlich fA dj.f 1. Unbehagen, Verlegenheit hervor­ rufend, unangenehm, beschämend: eine p einlich e Angelegenheit, Situation, Enthüllung; ein pein­ licher Auftritt; peinliche Fragen stellen; etw. ist (jmdm., für jmdn.) sehr, ziemlich p.; von etw. p . berührt, betroffen sein — 2 .1 . /nicht präd.f sehr sorgfältig, äußerst genau: eine peinliche Bea chtung aller Vorschriften; etw. mit peinlicher Sorgfalt tun; bei ihr herrscht peinliche Ordnung; p. auf etw. achten; er vermied es p., Anstoß zu erregen 2.2 . /als Partikelf er ist p. (überaus, sehr) genau, korrekt Peitsche, die; -, - n bes. zum Antreiben von Tieren dienender Stock, (biegsamer) Stiel mit einem daran befestigten Lederriemen od. einer Schnur: die P. schwingen; m it der P. knallen, schlagen peitschen jsw. Vb.; hat, ist/ 1. ein Tier, jmdn., etw. m it der Peitsche schlagen (und dadurch antreiben) (hat): der Kutscher peitschte seine Pferde; KZ- Häftlinge wurden, um ihnen Aussagen abzuzwin­ gen, gepeitscht; O Äste peitschten (schlugen 3.1 in) sein Gesicht 2.1 . et*w. peitscht (gegen, an, in e tw .) etw. schlägt (3.1) heftig (gegen, an , in etw.) (ist/hat): der Regen peitscht gegen, an die Fen­ sterscheiben, mir ins Gesicht 2.2 . (ist) ein Schuß peitschte (knallte 1.1) durch die Na cht Peitschen |m ast, der hoher, sich verjüngender, zur Fahrbahn hin gebogener M ast mit einer Lampe zur Beleuchtung der Straße pejorativ jAdj.j Sprachwiss. durch seine Be­ deutung etw., jmdn. abwertend (2): ein pejoratives Wort Pekinese, der; -n , -n zu einer Hunderasse mit breitem K opf und stumpfer Schnauze gehörender kleiner, kurzbeiniger, langhaariger Haushund Pektm , das; -s, -e stark quellfähiger, zellulose- ähnlicher pflanzlicher Stoff, der das Gelieren von Flüssigkeiten bewirkt pekuniär fA dj.; nicht präd.f geldlich: pekuniäre Schwierigkeiten, Probleme; sich p. verbessern, verschlechtern Pelargonie, die; -, -n [..ia] Geranie Pelerine, die; -, - n 1.1 . weiter, ärmelloser körper­ langer Umhang: eine P. tragen 1 .2 . ein Mantel m it einer P. (einem angearbeiteten, die Schultern bedeckenden Umhang) Pelikan, der; -s, -e [..kam] in wärmeren Gebieten lebender großer, schwim mfähiger Vogel mit langem Schnabel und sackartiger Erweiterung an der Kehle Pelle, die; «, -n landseh., bes. norddt. dünne, abziehbare Haut, Schale (eines tierischen, pflan z­ lichen Produktes): eine dünne P .; die P. der Wurst, Tomate, einer gekochten Kartoffel; die P. ab- ziehen + salopp jmdm. auf die P. rücken (jmdm. zu nahe kommen, jmd n . bedrängen); jmdm. auf der P. sitzen (jmdn. durch seine dauernde Anwesenheit belästigen) pellen fsw. Vb.; hat/ landsch., bes. norddt. 1.1. etw . p, die Schale von etw. abziehen, entfernen: gekochte Kartoffeln, Eier.p. 1 .2 . die Haut pellt sich (löst sich ab) beim Sonnenbrand + jmd. ist, sieht aus wie aus dem / Ei gepellt Pellkartoffel, die mitsamt der Schale gekochte K ar­ toffel Pelz, der; -es, -e 1. sehr dicht behaarte Haut be­ stimmter Säugetiere: ein dichter, weicher, zottiger P.; der P. des Bären, Marders — 2 .1 . gegerbte, mit dichtem und weichem Haar bedeckte Haut be­ stimmter Säugetiere 2.2 . jo. Pl.f Material aus 2.1: ein Kleidungsstück mit P. besetzen, füttern — 8. Kleidungsstück, bes. M antel, Jacke aus 2.2: einen kostbaren, eleganten P. tragen; einen echten P. kaufen + salopp jmdm. auf den P. rücken (mit einem bestimmten Anliegen zu jmdm. kommen und ihn bedrängen 2); — sich eine Laus in den P. setzen pelzig fAdj.f 1. m it dichtem Flaum (2.2) besetzt: pelzige Blätter; die pelzige H a ut des Pfirsichs — 2. pelzige (rauhe und trockene) Lippen; seine Zunge fühlte sich p. an Pelz| -mantel, der aus Pelz (2.2) hergestellter M an­ tel; -tier, das Tier, dessen Pelz zu Rauchwaren ver­ arbeitet werden kann Pendant, das; -s, -s [pagdaq, auch pdda] Gegen­ stück (1), Entsprechung: das P. zu etw., jmdm. sein, bilden; etw. hat kein P. Pendel, das; -s, - an einem festen Punkt aufgehängter Körper, der unter dem Einfluß der Schwerkraft hin- und herschwingen kann: ein schwingendes, em p­ findliches P.; das P. schlägt aus, registriert Erd­ beben; eine Stand-, Wanduhr mit P. pendeln fsw. Vb.; hat, ist/ 1. (langsam) hin- und herschwingen wie ein Pendel: ein Perpendikel p en ­ delt; (hat) mit den Armen p. — 2 . auf einer relativ kurzen Erstreckung ständig hin- und zurückfahren: ein Zug, Bus pendelt; jmd. pendelt zwischen zwei Orten; jmd. muß p. (täglich von seinem Wohn- zum Arbeite-, Ausbildungsort und zurück fahren) Pendel) -uhr, die Uhr mit einem durch Gewichte, eine Feder angetriebenen Pendel; -verkehr, der Ver­ kehr zwischen zwei Orten mit einempendelnden (2) Ver­ kehrsmittel: wegen des technischen Defekts gab es P. Pendler, der; -s, - jmd., der täglich von seinem Wohn- zum weit entfernten Arbeits-, Ausbildungsort und zurück fährt
penetrant — Periskop 861 penetrant /A d j.j 1. jvorw, vom Geruch, Geschmack/ durchdringend und lästig: ein penetranter Geruch; es, er roch p. nach Fisch, Mottenpulver; etw. schmeckt p. nach Zwiebel, Knoblauch — 2 . auf­ dringlich und lästig: jmd. hat ein penetrantes Gel­ tung sbedürfnis; ein p. wirkender Mensch penibel /A d j./ überaus sorgfältig: eine penible H aus­ frau; jmd. ist in seiner Arbeit, Kleidung, m it allem (sehr) p.; jmd. ist p. gekleidet Penis, der; - s e/Penes [. .ne:s] äußeres männ­ liches Geschlechtsorgan des M enschen und der Säug e­ tiere pennen fsw. Vb.; hat/ salopp 1.1. schlafen: sonn­ tags bis Mittag p. 1 .2 . nicht auf'passen: da habe ich gerade gepennt Pension, die; - en [paqziorn, auch penzioin] 1.1 .1 . im bürgerl. Staat bis zum Tode gezahlte Geld­ rente für Beamte im Ruhestand und für Witwen von Beamten 1.2 . /selten; für eine im Soz. an besonders verdiente Werktätige gezahlte materielle Unterstüt­ zung im Rentenfallej — 2 . /o. PL / Ruhestand eines Beamten: in P. gehen — II .l . (kleines) privates Heim , das Fremden gegen Entgelt Unterkunft und Verpflegung bietet: eine kleine, ruhige P.; m einer P. wohnen, Unterkommen — 2 . /o. PI ./ Unterkunft m it Verpflegung: bei netten Leuten in P. sein; ein Urlaubsplatz, Zimmer mit voller, halber P. (voll­ ständig er Verpflegung, teilw eiser Verpflegung) Pensionat, das; -(e)s, -e [paqzio.., auch psnzio..] in einem bürgerl. Staat privat geführtes Heim, in dem Schülerinnen) wohnen, unterrichtet und be­ köstigt werden pensionieren /sw. Vb.; hat/ [paqzio.., auch psnzio..] jmdn., der auf eine Pension (1.1.1) Anspruch hat, in den Ruhestand versetzen Pensum , das; -s, Pensa/Pensen in einer bestimmten Zeit zu erledigende Aufgabe, A rbeit: sein tägliches, festes P. erledigen, erfüllen; das P. (der zu be­ wältigende Lehrstoff) der 12. Klasse Pepita, das; -, - s /vorw. Sg./ Stoffmuster mit kleinen, dem H ahnentritt (2) ähnlichen, abwechselnd hellen itnd dunklen karoähnlichen Motiven (2.1) Pepsin, das; -s, -e fachspr. Eiweiße spaltendes Enzym des Magensaftes Pepsinjwein, der /o. PL/ Dessertwein, dem zur A n ­ regung der Magentätigkeit Pepsin zugesetzt ist per /Präp. mit Akk.; meist mit Subst. ohne erkenn­ baren Kasus/ 1. /weist auf das Mittel hin, mit Hilfe dessen etw., jmd . befördert, etw. übermittelt w ird/: Güter p. {mittels) Bahn, Schiff befördern; p. Schiene (auf dem Schienenweg); p. L uft (auf dem Luft­ wege); p. Anhalter fahren; etw. p. (durch die) Post befördern; eine Rechnung p. Scheck begleichen — 2. fa chspr. /bei Mengen, Maßen, Zeitbestim­ mungen/: eine Ware p. Kilo, Stück (kiloweise, stück­ weise) verkaufen; Kündigung p. (zum) ersten oder 15. des Monats; Lieferung, Bezahlung p. (für) sofort perfekt /A d j./ 1 . vollkommen, vollendet: eine per­ fekte Sekretärin; p. in (der) Buchhaltung sein; eine Sprache p. sprechen, beherrschen — 2 . end­ gültig abgeschlossen: der Vertrag, die Sache ist (so gut wie) p.; etw. p. machen (endgültig aus­ machen, festlegen) Perfekt, auch Perfekt, das; -(e)s, jo. PL/ G ram m . Tempus, das ein Geschehen als abgeschlossen dar- stellt: in den Sätzen ,am Sonntag hat es gereg­ net4 und ,er ist gekommen4 stehen die Verben im P. Perfektion, die; jo. P L/ Vollkommenheit, Voll­ endung (2): der Geiger spielte mit höchster tech ­ nischer und künstlerischer P.; etw. bis zur P. treiben Perfektionjsmus, der; -, fo. P l.j übertriebenes Streben nach Perfektion: der P. in der Automation perfid(e) fA dj.f (treulos) hinterhältig, heimtückisch: ein perfider Verräter; jmdn. p. verleumden; eine perfide (von Hinterhältigkeit zeugende) Frage, Lüge; dazu Perfidie, die; -, -n [..i:on] Perforation, die; -, - e n 1. das Perforieren: die maschinelle P. eines Filmstreifens — 2 .1 . durch Perforieren entstandene Trennlinie (im Papier): die P. einer Eintrittskarte 2.2 . die P. (Gesamtheit der waagerechten und senkrechten Perforationen 2.1) eines Bogens Briefmarken perforieren /sw. Vb.; hat/ etw. m it Löchern gleicher Größe i n gleichem Abs ta n d versehen, durchlöchern, durchbohren: Papier, einen Filmstreifen, die Rohr­ leitung p .; ein perforierter K arton, Deckel Pergament, das; -(e)s, -e 1. fo. PI ./ enthaarte, ge­ beizte und geglättete Tierhaut, die vor der Einfüh­ rung von Papier als Schreibmaterial verwendet w urde: eine auf P. geschriebene Urkunde; ein Buch in P. binden — 2 . Buch, Schriftstück aus 1: ein altes, kostbares P.; ein P. entfalten, entrollen, lesen Pergament|papier, das /o. P l.j durchscheinendes, haltbares, Fett nicht durchlassendes P apier Pergola, die; -, Pergolen Laubengang (1, 2) Perigäum, das; -s,Perigäen [..ge:um,PI. ..gs:on] Astron. Raumfahrt der Erde nächster Punktder Bahn eines natürlichen od. künstlichen Himmelskörpers Periöde, die; -, - n 1. Zeitabschnitt: eine neue, histo­ rische, vergangene P.; das Werk entstand in der klassischen P. des Künstlers; eine P. rastlosen Schaffens, von 20 Jahren; sich in einer schwierigen P. befinden — 2 .1 . Einzelabschnitt einer Reihe in regelmäßigen Abständen aufeinanderfolgender gleich­ artiger (Zeitabschnitte einer Tätigkeit, eines Vor­ ganges: die P. einer Amtsführung; die Baumringe geben Auskunft über die Perioden des W achs­ tums 2.2 . die monatliche P. (Menstruation) 2.8 . M ath, bei dieser Division ergibt sich eine P. (ein nicht abbrechender, unendlicher Dezimalbruch, bei dem sich die Ziffern hinter dem Kom ma ab irgend­ einer Stelle in gleicher Reihenfolge wiederholen) 2 .4 . P h y s . Zeitdauer für eine volle Schwingung Periödikum, das; -s, Periodika periodisch erschei­ nende (wissenschaftliche) Schrift (3): fachwis sen ­ schaftliche Periodika periodisch /A d j./ regelmäßig wiederkehrend: eine periodische Sitzung; p. erscheinende Statistiken; eine p. auftretende Erkrankung; Länder mit periodischer Trockenheit; ein periodischer K om et peripher /A dj./ 1 .1 . an der Peripherie liegend: eine periphere Schicht 1.2 . eine periphere (am Rande liegende, nebensächliche) Frage, Erscheinung Peripherie, d ie; -, -n [i:on] 1.1 . Linie, die den äußer­ sten Rand einer krummlinig begrenzten Fläche, bes. eines K reises, bildet: die P. eines Kreises 1.2 . an der P. einer Stadt (am Stadtrand) wohnen Periskop, das; -s, -e Fernrohr, m it dem Objekte oberhalb des eigenen Gesichtsfeldes beobachtet werden können: das P. eines Unterseebootes einziehen, ausfahren
862 Peristaltik — Personalien Peristaltik, die; -, jo. P l.j rhythmischer Wechsel von Kontraktion und Erschlaffung der W andmusku­ latu r röhrenförmiger Hohlorgane (bes. des M agen- Darm -K anals), der sich als weiterlaufende wellen­ ähnliche Bewegung in Längsrichtung über das be­ treffende Organ fortsetzt und dabei dessen Inhalt transportiert Perle, die; -, -n 1. in Perlmuscheln entstandenes, schimmerndes Kügelchen aus hartem M aterial, das als Schmuck verwendet und dessen Wert nach Größe, Glanz, Farbe und Form bestimmt wird: eine glan­ zende, echte, kostbare, künstliche P.; eine K ette aus Perlen; nach Perlen tauchen — 2 . (durchbohr­ tes) Kügelchen aus unterschiedlichem M aterial, das m it mehreren zusammengereiht, als Schmuck verwen­ det wird: Perlen aus Holz, Glas, Bernstein; Perlen auf eine Schnur (auf)fädeln, (auf)reihen, (auf)zie- hen — 8 . jvorw. Pl.j 8.1 . der Schweiß stand ihm in Perlen (in kleinen Tropfen) auf der Stirn 3.2 . (aufsteigendes) Bläschen in einer Flüssigk eit: die im Sekt aufsteigenden Perlen + Perlen vor die Säue werfen (jmdm. etw. geben, was er nicht zu schätzen weiß); da lallt dir keine P. aus der Krone (damit vergibst du dir nichts) ! perlen /sw. Vb.; ist, hat/ 1.1. in kleinen Tropfen leicht, gleichmäßig herabfallen, -rollen (ist): T a u ­ tropfen p. von den Blättern 1.2 . kleine aufsteigende Bläschen bilden, hervorbringen (hat): der Sekt perlt; perlende Kohlensäure Perlen] -fische r, der Fischer von Perlmuscheln; - kette, die; -Stickerei, die Stickerei unter Ver­ wendung von kleinen Glasperlen Perl/perl| -garn, das /o. PL/ glänzendes Stickgarn aus sehr fest gedrehter Baumwolle; -huhn , das afrikanischer Hühnervögel mit blaugrauer, p erl- od. wellenähnlicher Zeichnung aufweisendem Gefieder, der als Haustier gehalten wird; -muschel, die vor allem in tropischen Meeren lebende Muschel, die zur Ab­ kapselung eingedrungener Fremdkörper in ihren Schalen Perlen (1) bildet; -m utt, das; -s, /o. P L / Perlmutter; :mutter, -m utter, die jo. PL/ glänzende, schillernde, innerste Schicht der Schale von Perl­ muscheln od. Schnecken, die zu Schmuckwaren ver­ arbeitet wird; -muttern /Adj./ 1 .1 . aus Perlmutter: perlmutterne Intarsien, K nöpfe 1.2 . /nicht präd.j schillernd wie Perlm utter: ein perlmutterner Glanz; etw. schillert p. Perlon, das; -s, - /vorw. Sg.; Handelsname für in der BRD hergestellte Faserstoffe aus Polyamid/ [.. on]: Strümpfe aus P. Perl]Stickerei, die s. Perlenstickerei Perm, das; -s, jo. PL/ Geol. jüngste Formation des Paläozoikums permanent /A d j./ dauernd (1 .1 ), ständig (1 .2 ): eine permanente Krise, Einwirkung; er hatte p. Geld­ sorgen; Strapazen, Verleumdungen p. ausgesetzt sein; dazu Permanenz, die; jo. PL/: eine Krise in P. permutabel /Adj.; nicht adv./ M ath, in der Reihen­ folge austauschbar, auswechselbar: permutable E le ­ m ente, Ziffern Perpendikel, auch Perpendikel, der, auch das; -s,- veraltend Pendel, bes. der Uhr perplex jA dj.; nicht attr.j äußerst verblüfft, be­ troffen: ganz, völlig p. sein, dastehen Perron, der; -s, -s [. .roq, auch ..ro] 1. veraltend Plattform eines Straßenbahn-, Eisenbahnwagens: der vordere, hintere P.; auf dem P. stehen — 2. noch österr. Schweiz. Bahnsteig: der P. war voller Menschen Perserteppich, der in ursprünglich persischer M uste­ rung und Technik geknüpfter, kostbarer Teppich Persianer, der; -s, - 1 . jo. PL/ Fell (2) vom Lamm des Karakulschafes — 2 . Pelzmantel aus 1 Persiflage, die; -, -n [. .fla :39] feine, geistreiche Verspottung: eine P. auf das Spießertum persiflieren /sw. Vb.; hat/ etw., jmdn., sich fein (2.2), geistreich verspotten: den Aberglauben, einen Schönredner, sich selbst p. Persipan, das, der; -(e)s, jo. PL/ als Ersatz für Marzipan aus Zucker, Aprikosen- und Pfirsich­ kernen hergestellte M asse Person, die; -, - e n 1.1 . beliebiger, existierender 1Mensch: Personen mit der Bahn, dem Schiff be­ fördern; Personen wurden bei dem Unfall nicht verletzt; eine P. hat noch Platz; der Eintritt kostet fünf Mark pro P .; ein Gedeck für zwei Perso­ nen; wrir waren zwölf Personen 1.2 . bestimmter einzelner 2Mensch hinsichtlich seiner äußeren E r­ scheinung, seiner Eigenschaften und Anlagen: eine stattliche, unscheinbare, männliche, weibliche P .; eine intelligente, reizbare, verläßliche P .; in seiner P. (in ihm) verlieren wir einen aufrechten Patrio­ ten; die P. (Identität) des Autors war umstritten; er| ist Dichter und Schauspieler in einer P. (zu­ gleich) 1.3 . /nur mit A d j.; emot.j 1Mensch weiblichen Geschlechts: eine reizende, alberne, eingebildete P .; welch eine zierliche P .!; so eine (impertinente) P.! — 2. Gestalt, Rolle in einer Dichtung: die Personen eines Dramas; die handelnde P. — 3. Jur . Träger von Rechten und Pflichten: eine natür­ liche P. (Person 1.1); eine juristische P. (eine Orga­ nisation, Institution, Körperschaft)— 4 . jo. PL/ Gramm, /als Einteilungsprinzip bei den Pers.pron., Refl.pron., Poss.pron./: die erste (sprechende), zweite (angesprochene), dritte (besprochene) P. Singular, Plural; ,ich‘ und ,wir‘ sind Kasus der ersten P. + ich für meine P. (ich); jmd. ist etw. in P. jmd. ist etw. in äußerstem Maße: jmd. ist die Ruhe, Güte in P. (ist äußerst ruhig, gütig); — ohne / An­ sehen der P. Personal, das; -s, jo. PL/ die Beschäftigten, A n ­ gestellten in bestimmten Berufszweigen: mittleres medizinisches, technisches P .; geschultes P .; das fliegende P. (/< fliegen 1.3); das gesamte P. des Hotels; zu wenig P. haben; Mangel an P. Personall -abteilung, die Abteilung in kap. Be­ trieben, im bürgerl. Verwaltungssystem für A n ­ gelegenheiten, die die in dem jeweiligen Betrieb Be ­ schäftigten betreffen; -akte, die in der DDR von der jeweils zuständigen Kaderabteilung geführte Akte, die eine Zusammenstellung von Dokumenten und Angaben über den Lebenslauf, die berufliche und gesellschaftliche Entwicklung eines Werktätigen ent­ hält; -ausweis, der Ausweis mit Lichtbild, Perso­ nalbeschreibung und Angabe des Wohnsitzes, der die Identität seines Inhabers belegt; -beschreibung, die Beschreibung des Äußeren einer Person; -bogen, der Vordruck für Angaben über den Lebenslauf sowie die berufliche und gesellschaftliche Entw icklung des Werktätigen, Teil der Personalakte; -büro, das vgl. -abteilung; -ekef, der Personalleiter Personalien, die /PL/ [. .Ion] (schriftliche) Angaben bes. über Alter, Personenstand, Wohnsitz einer Per-
Personalleiter — pesen 863 son: seine P. angeben; jmds. P. feststellen, auf­ nehmen Personall -leiter, der Leiter einer Personalabteilung; -m a rigel, der; -pronomen, das Gramm. Pronomen, das einen od. mehrere Sprecher, eine od. mehrere angesprochene Personen, eine od. mehrere be­ sprochene Personen od. Sachen vertritt; -Union, die 1. W irtsch . Zusammenfassung verschiedener Lei­ tungsfunktionen in einer Hand, vornehmlich als Form der Verflechtung und Verschmelzung der Monopole untereinander und mit dem imperial. Staat — 2. G eschichtswiss. Union (1.1)zweierStaaten unter einem Monarchen als' gemeinsames Staats­ oberhaupt bei fortbestehender staatsrechtlicher T r en ­ nung personell jA djnich t präd.f Personen bes. im Arbeitsverhältnis, das Personal betreffend: personelle Problem e; die personelle Zusammensetzung einer Gruppe; eine Abteilung p. verstärken Personen/personenl -a u to , das vgl. - kraftwagen; - beförderung, die; -beschreibung, die der Identifi­ zierung dienende, genaue Beschreibung einer Per son; - gebunden fAdj.f nur für eine bestimmte Person geltend; -gedächtnis, das Vermögen, sich beson­ ders genau an Personen zu erinnern; -kennzahl, die nach bestimmten K riterien aufgebaute Gruppe von Zahlen für jeden Bürger, die Angaben über seine Person in einer zur Bearbeitung durch einen Com­ puter geeigneten Form erfaßt, in den Personalaus­ weis eingetragen wird und unverändert bleibt; -kraft­ wagen, der f / auch PKW, Pkw/ Kraftwagen mit m eist vier, höchstens sechs Sitzen, der zum Befördern von Personen bestimmt ist; -kreis, der Kreis von Personen, die wegen einer bestimmten Gemeinsam­ keit zusammenfaßbat sind; -kult, der fo. Pl.f Über­ schätzung der Rolle der Einzelpersönlichkeit im gesellschaftlichen Leben und i n der Geschichte bei gleichzeitiger Unterschätzung der kollektiven Leitung und der Rolle der Volksmassen; -name, der Vor- od. Familienname; -register, das Register der in einem Buch erwähnten Personennamen; -schaden, der f a ch sp r . Verletzungen, Todesfälle, die durch einen Unfall verursacht worden sind; -stand, der jo. PLj Jur. Familienstand; -verkehr, derdas Gehen, die Beförderung von Personen auf den dafür vorge­ sehenen Verkehrswegen; -Verzeichnis, das vgl. -r egi­ ster; -waage, die Waage, die zum Wiegen von Per­ sonen bestimmt ist; -wagen, der 1. Personenkraftwa­ gen — 2 , Eisenbahnwagen, der zum Befördern von Personen bestimmt ist; -zug, der Zug, der zum Be­ fördern von Personen bestimmt ist und auf jeder Station hält Personifikation, die; -en Darstellung, Vorstellung von Begriffen in der Gestalt von Menschen od. m it v o n Menschen übertragenen Eigenschaften, Ver­ körperung: die P. der Gerechtigkeit; Götter als Personifikationen von Naturkräften; dazu personi­ fizieren fsw. Vb.; hat/ u. Personifizierung, die; -, -en persönlich jAdj.f 1.1 . von einer einzelnen Person ausgehend, für sie charakteristisch, sie betreffend: ein e persönliche (eigenverantwortliche) Entschei­ dung treffen; durch sein persönliches (mit eigener Aktivität verbundenes) Engagement, Vorbild etw. bewirken; für jmdn., etw. p . (mit seinem Einfluß) eintreten; sein persönlicher (vom Wesen seiner Person geprägter) Geschmack, Stil, Mut; persön­ liche Interessen; persönliche (selbst gemachte) Er­ fahrungen; das sind seine persönlichen (nur ihn angehenden) Angelegenheiten; etw. ist zum persön­ lichen (individuellen) Gebrauch bestimmt; jmds. persönlicher (jmdm. zu unmittelbarer Verfügung stehender) Referent 1.2 . /nicht präd.f in Person, selbst: eine persönliche (mit den Betroffenen selbst erfolgende) Aussprache; der Direktor p. erschien; p. vorsprechen; jmdn. p. kennen l.B . ein persön­ licher (verbindlicher, nicht förmlicher) Brief 1.4 . fn ur attr.j Gramm , ein persönliches Fürwort (Personal­ pronomen) -f p. (anzüglich, beleidigend) wrerden Persönlichkeit, die; -, -e n 1.1 . Mensch, der seine Fähigkeiten und Eigenschaften im Prozeß der gesell­ schaftlichen A rbeit und in der aktiven Auseinander­ setzung mit seiner gesellschaftlichen Umwelt in individueller Form entwickelt und ausprägt: die all­ seitig gebildete sozialistische P .; eine profilierte, reife, eigenwillige, vielschichtige P. 1 .2 . bedeutender, schöpferischer und richtungweisender Mensch (der be­ sonders klar die Erfordernisse des gesellschaftlichen Fortschritts erkennt): eine angesehene, literarische, revolutionäre P .; die Rolle der P. in der Geschichte — 2. fvorw. 8g.I individuell charakteristische p sy ­ chische Ausprägung eines Menschen, wie sie sich im Prozeß der gesellschaftlichen Tätigkeit herstellt \ die allseitige Entwicklung der P. des Menschen; die Ausstrahlung, der Zauber seiner P . ; das Recht der Frau auf freie Entfaltung ihrer P .; der Anspruch des Bürgers auf Achtung seiner P.; die Freiheit der P. Perspektive, die; -, -n [..vo] 1. auf prognostischen Einschätzungen beruhende, wissenschaftlich begründ­ bare Annahme und Vorhersage der künftigen E nt­ wicklung von etw.: die P. der chemischen Industrie, des W ohnungsbaus; in der P. (in prognostischer Sicht) wird dadurch ein hoher Ertrag erzielt — 2. Aussicht (2.1): ungeahnte Perspektiven eröffnen, ergeben sich; (k)eine P. (berufliche Entwicklungs­ möglichkeit) haben — 3 . fo. Pl.f Math. bild . K u n st Abbildung eines Raumes od. räumlichen Objekts auf ebener Fläche wie von einem bestimmten Punkt aus gesehen, so daß eine räumliche Wirkung entsteht: die P. eines Bildes, einer Zeichnung — 4. etw. unter einer neuen, völlig anderen, aus soziologischer, historischer P. (Sicht) darstellen; etw. aus der P. (vom Standpunkt) eines Kindes betrachten perspektivisch fAdj.f [..v . .] 1. auf die Zukunft ge­ richtet, die Perspektive (1) betreffend: eine perspek­ tivische Aufgabe, Planung; p. denken, planen — 2. /zu Perspektive 3/: eine perspektivische Zeich­ nung, Wirkung; etw. in perspektivischer Ver­ kürzung darstellen Perspektivplan, der auf der Grundlage von A na­ lysen und Prognosen (1.2) staatlich festgelegtär Plan , der für einen längeren Zeitabschnitt die ökonomische und soziale Entwicklung in der soz. Gesellschaft be­ stimmt Perücke, die; -, - n Nachbildung des K opfhaares aus künstlichem od. natürlichem Haar in Form einer Kappe: eine P. tragen pervers fAdj.j [.. v . . ] anormal, widernatürlich, bes. in sexueller Hinsicht: eine perverse Vorstellung, Begierde; das ist doch p.! pesen fsw. Vb.; ist/ umg. rennen, laufen: er peste um die Ecke
864 Pessimismus — Pfau Pessimjsmus, der; -, fo. PL/ Lebensauffassung, bei der man bestimmte Verläufe als sich negativ ent­ wickelnd, Konflikte als unlösbar, das Schlimmste als wahrscheinlich betrachtet und die zu Hoffnungs­ losigkeit, dem Gefühl von Ausweglosigkeit und zu Passivität führt; dazu Pessimist, der; -en, -en u. pessimistisch /A dj.f Pest, die; -, fo. Pl.f schwere epidemische Infektions­ krankheit m it hohem Fieber, starken eitrigen Schwellungen und m eist tödlichem Verlauf -f iimg. jmdn., etw. wie die P. (sehr) fürchten, hassen, meiden; jmdm. die P. an den Hals wün­ schen (jmdm . alles Schlechte wünschen) Pest|beule, die bei der Pest auftretende starke eitrige Schwellung der Lymphdrüsen Peter + jmdm. den Schwarzen P. Zuspielen, zuschieben (jmdm. die Schuld, Verantwortung zuschieben) Petersilie, die; fo. PLI [..io] krautiges Dolden­ gewächs, dessen dreifach gefiederte Blätter ebenso wie seine weißgelbe Pfahlw urzel als Küchengewürz verwendet werden - f umg. jmdm. ist die P. verhagelt (jmd. ist durch eine Enttäuschung niedergeschlagen) Petit, die; fo, Pl.f [poti:] Druckerei Schrift­ grad in der Größe von acht typographischen P u nk ­ ten : etw. in P. drucken, setzen Petition, die; -en meist von einer Gruppe von Personen an eine offizielle Stelle gerichtetes E r ­ suchen, vorwiegend im internationalen R ahm en: eine P. abfassen, übergeben; eine P. an die UNO richten Petrolchemie, die wichtigstes Teilgebiet der Chemie, das sich m it der Aufbereitung und chemischen Um­ wandlung des Erdöls und Erdgases befaßt Petroleum, das; -s, jo. Pl.f [..e|um] durch Destilla­ tion aus Erdöl gewonnenes Produkt, das in der chemischen Industrie und als Brennstoff verwendet wird Petroleumlampe, die Lampe mit gläsernem Kolben, deren Docht mit Petroleum gespeist w ird : die P. herunterschrauben (den Docht zurückdrehen) Petschaft, das; -(e)s, -e Stempel aus Metall mit einem eingravierten Bildnis, m it eingravierten Schriftzeichen petto s. in petto Petunie, die; -n [ ..io ] Nachtschattengewächs m it abends stark duftenden, trichterförmigen weißen, roten od. violetten Blüten, das als Zierpflanze auch auf Balkons gehalten wird Petze, die; -, -n Schülerspr. jmd., der petzt, ge­ petzt hat: er, sie ist eine P.; die alte P .! petzen jsw. Vb.; hat/ Schülerspr. etw., was ein K ind getan hat, aber nicht hätte tun dürfen, einem Erwachsenen verraten: etw. dem, beim Lehrer p .; wehe, wenn du petzt! peu h peu /Adv./ [po:apo:], auch peu ä peu [poapo:] allmählich (1.1): so ganz p. lernte sie es doch noch Pfad, der; -(e)s, -e sehr schmaler Fußweg (1): ein gewundener, steiler, schwieriger P .; sich einen P . durchs Dickicht bahnen Pfaffe , der; -n , -n jemot. neg.f Geistlicher Pfahl, der; -(e)s, Pfähle senkrecht in die Erde ge­ brachter, meist aus Holz od. Beton bestehender, an einem Ende spitz zulaufender massiver Gegenstand von relativ großer Länge im Vergleich zu seinem m eist runden Querschnitt: ein runder, dicker P .; einen P. (für einen Zaun) einschlagen, einram men; auf Pfählen stehende Gebäude Pfahl| -bau, der jPl. - ten/ (Wohn)haus, das im Wasser od. am Ufer eines Gewässers a uf eingeramm ­ ten Pfählen steht; -w urzel, die lange, kräftige W ur­ zel, die senkrecht nach unten wächst Pfand, das; -(e)s, Pfänder 1. (Wertsache od. Zu­ sage eines Rechtes (2.1), die einem Gläubiger als Sicherheit für seine Forderung überlassen w ird: etw . als, zum P. geben; ein P. einlösen, herausgeben — 2. Geldbetrag, der bei Entleihung eines Gegenstandes hinterlegt und bei Rückgabe erstattet w i rd : ein Opern­ glas gegen P. (von 10 Mark) ausleihen; im Fla­ schenpreis sind 30 Pfennig P. einbegriffen pfändbar jAdj.; nicht adv.; zu pfänden/: pfänd­ bare Beträge, Wertsache, Immobilien Pfandb rief, der Hypothekenpfandbrief pfänden, pfändete, hat gepfändet etw. auf gericht­ lichem Wege z ur Sicherung u nd Deckung einer Forderung beschlagnahmen: ein H aus, Möbel, einen Teil des Einkommens p.; jmdn. p . lassen (bei jmdm. etw. zur Deckung, Sicherung einer Forderung beschlagnahmen lassen) Pfandj -geld, das fvorw. Sg.j Pfand (2); -leihe, die; -n öffentliche Einrichtung , in der gegen ein Pfand (1) ein kurzfristiges und verzinsliches D a r­ lehen gegeben wird; -recht, das jo. Pl.f Jur. Recht an einer beweglichen od. unbeweglichen Sache od. an einer übertragbaren Forderung zu r Sicherung einer Forderung; -s ch ein , der schriftliche Bescheinigung über die Hinterlegung eines Pfandes (1) Pfändung, die; -, -e n das Pfänden: die P. der Fern­ sehtruhe; es kam zur P. Pfanne, die; -n 1.1 . flaches feuerfestes Gefäß m it Stiel od. zwei Henkeln, das zum Braten und 1Backen (1.2) dient: eine fettige, eiserne P .; eine P. aus Emaille, Jenaer Glas; ein K otelett in der P. bra­ ten; Eier in die P. schlagen — 2. Hüttenw. feuerfestes Gefäß zum Transportieren geschmolzener Stoffe — 3 . M ed . Gelenkpfanne — 4 . Vertiefung für das Pulver bei alten Handfeuerwaffen — II . flacher Dachziegel m it halbrundem Pr ofil 4- umg. etw. auf der P. haben (etw. parat, in Bereitschaft haben); s a l o p p jmdn. in die P. hauen (jmdn. vernichtend kritisieren) PfannenJgericht, das K o ch k . in einer Pfanne gebratenes Gericht Pfann|kuchen, der landsch. 1. kugeliges, mit Marmelade gefülltes Gebäckstück (meist) aus H efe­ teig, das in siedendem Fett gebacken ist: frische P. — 2. Eierkuchen, Omelett: den P. in der Pfanne wenden Pfarr|amt, das Dienststelle eines Pfarrers: das evangelische, katholische P. Pfarre, die; -, -n veraltend Gemeinde (1.2) Pfarrei, die; -, -e n 1. Gemeinde (1.2) — 2. Pfarr­ amt — 3. Pfarrhaus Pfarrer, der; -s, - evangelischer od. katholischer Geistlicher Pfarrjhaus, das H aus, in dem sich die Wohnung und Räume für die Amtsausübung eines Pfarrers befinden Pfau, der; -(e)s/-en, -e/-en mit dem Fasan ver­ wandter Vogel, von dem der Hahn seine stark ver­ längerten, metallisch gefärbten (und m it einer einem Aug e ähnlichen Zeichnung versehenen) Federn a m Schwanz fächerförmig spreizen kann: der P. sto l­ ziert über den Hof; jmd. ist eitel wie ein P.
Pfauenauge — Pferdefuhrwerk 865 Pfauen |auge? das Schmetterling m it einer Zeichnung auf jedem Flügel, die wie ein Auge aussieht Pfeffer, der; -s, jo. P L / scharfes Gewürz, das aus runden schwarzen Körnern, den Früchten des PfefferStrauchs, besteht od. durch deren Pulverisie­ rung gewonnen w ird : schwarzer, weißer, gestoßener, gemahlener P.; eine Prise P.; mit P. und Salz würzen + salopp bleib, wo der P. wächst (geh so weit von mir, von hier weg wie möglich) ! *— da liegt der / HaseimP. Pfeffer| -gurke, die kleine, m it Essig und Pfeffer eingelegte Gurke; -kuchen, der Lebkuchen; -m inze, :m inze, die jo. Pl.f zu den Lippenblütlern gehörende, stark aromatische Heilpflanze, aus der Pfefferminz­ öl gewonnen w ird Pfefferminz, Pfefferminz| -öl, das ätherisches Öl der Pfefferminze; -tee , der Tee aus getrockneten Blättern der Pfefferminze pfeffern jsw. Vb.; hat; / auch gepfeffert/ L eine Speise (scharf) mit Pfeffer würzen — II* u m g . etw. kräftig irgendwohin werfen, schleudern: etw* m it einem Pußtritt in die Ecke p. + salopp jmdm. eine p. (jmdm. eine Ohrfeige geben) Pfefferf -n u ß, die kleines flaches, süßes hartes Stück Gebäck für die Weihnachtszeit; -Strauch, der in tro­ pischen Ländern wachsender kletternder Strauch, des­ sen Früchte halbreif den schwarzen, reif den w eißen Pfeffer ergeben Pfeife, die; -, -n I, aus einem Rohr aus Holz od. Metall gefertigter Gegenstand, m it dem durch Blasen ein Ton erzeugt wird 1. /als Signalinstrument, das einen grellen Pfeifton od. Triller erzeugt/: die P . der Lokomotive, des Bootsmanns; der Junge blies auf seiner P. (Trillerpfeife) — 2 . /als Teil der Orgel/ — 8. /als Musikinstrument/: ein Spielmanns­ zug mit Trommel und P. (Querpfeife) — II« aus einem Rohr und einem Pfeifenkopf bestehendes Gerät zum Tabakrauchen: eine lange, kurze P.; (s)eine P, stopfen, rauchen, ausklopfen — D I , salopp Schimpfw. untauglicher Mensch, Hohl­ kopf: das, der ist vielleicht eine P.! - f umg. nach jmds. P. tanzen (widerspruchslos tun, was jmd. will) pfeifen, pfiff, hat gepfiffen 1 . durch Blasen (mit gespitzten Lippen), Ausstößen eines Luftstroms einen hellen, schrillen Ton hervorbringen: auf zwei Fin ­ gern p.; mit einer Trillerpfeife p .; eine Lokomotive pfeift schrill; seinem Hund p. (den Hund mit einem Pfiff zu sich rufen); jmds. Atem geht pfei­ fend — 2. in der Art und Weise von 1 eine Ton­ folge, Melodie reproduzieren: eine Melodie, ein Lied, einen Schlager p .; leise vor sich hin p. + salopp auf jmdn. p. (mit jmdm. nichts zu tun haben wollen); auf etw. p . (auf etw. keinen Wert legen); — auf dem letzten / Loch p.; das p. die / Spatzen von den Dächern Pfeifen zu Pfeife II | -köpf, der feuerfester, auf das Rohr der Pfeife aufgesteckter, oben offener H ohl­ körper, in dem beim Rauchen der Tabak brennt; - tabak, der grobgeschnittener Tabak zum Rauchen in der Pfeife Pfeif | -kessel, der Wasserkessel mit einer Pfeife (1.1) auf der Tülle, die beim Kochen des Wassers durch den ausströmenden Wasserdampf ertönt; - konzert, das u m g . lautes, unkoordiniertes Pfeifen (1) vieler Personen, meist als Ausdruck des M iß ­ fallens; -ton, der von einer Pfeife (LI), durch Pfeifen hervorgebrachter To n Pfeil, der; -(e)s, -e 1. aus einem dünnen Stab mit Spitze bestehendes Geschoß, das bes. mit einem Bogen, einer Armbrust abgeschossen w ird : ein spit­ zer, gefiederter, vergifteter P .; einen P. s ch nit­ zen, auflegen, abschießen; mit P. und Bogen jagen — 2. Zeichen in der Gestalt von 1, durch das eine be­ stimmte Richtung angegeben wird: der weiße P. gibt die vorgeschriebene Fahrtrichtung an; ein P. weist auf den Notausgang Pfeiler, der; -s, - vertikale, frei stehende od. aus der Wand hervortretende Stütze m it m eist rechteckigem od. rundem Querschnitt in Bauwerken: ein eiserner P.; ein P. aus Stahlbeton; etw. durch P. stützen pfeil/Pfe|l| -gerade /A d j.; emot.; von einer schnellen Bewegung/ ganz gerade; -schnell /Adv.; emot./ sehr schnell; -spitze, die: eine vergiftete P. Pfennig, der; -(e)s, -e /bei Wertangabe PI. Pfennig; kleinste Währungseinheit in der DDR, in der BRD/ : hundert P. sind eine Mark; etw. kostet Pfennige; keinen P. (kein) Geld haben; sich auf den P. genau herausgeben lassen + jeden P. dreimal umdrehen (sehr sparsam sein); etw. ist keinen P. (gar nichts) wert; — alles auf / Heller und P. be-, zurückzahlen; etw. geht jmdm. durch / Mark und P. Pfennig! -absatz, der hoher Absatz (I), der sich nach unten sehr stark verjüngt; -artikel, der Ware, die nur Pfennige kostet; -betrag, der; -fuehser, der; -s, - umg. geiziger Mensch Pferch, der; -(e)s, -e durch Hürden (1) eingezäunte Fläche, auf der Schafe nachts im Freien gehalten werden können pferchen /sw. Vb.; hat/ Tiere, Menschen, Gegen­ stände in einen für ihre Anzahl zu engen Raum hineindrängen, zwängen: Vieh in einen Waggon p.; um g. Sachen in einen Koffer p. (stopfen) Pferd, das; -(e)s, -e 1. weltweit verbreiteter, hoch­ beiniger Unpaarhufer mit einem schon von der Wurzel an lang behaarten Schwanz und kurzen Ohren, der als Reit- und Zugtier dient: ein schweres, edles, feuriges P.; das P. zieht an, trabt, bäumt sich, scheut, geht durch; ein P. striegeln, auf­ zäumen, satteln, (zu)reiten; sich aufs P, schwin­ gen; dem P. die Sporen geben — 2 . Turngerät, das aus einem rundum mit Leder gepolsterten, auf vier verstellbaren Bein en stehenden walzenförmigen Körper (mit zwei herausnehmbaren Griffen) besteht: die Flanke, Grätsche übers P. — 8 . Springer (3) + das P. vom Schwanz her, am, beim Schwanz aufzäumen (eine Sache falsch anfangen); auf das falsche P. g esetzt haben (etw. falsch eingeschätzt, sich geirrt haben); auf das richtige P. gesetzt haben (etw. richtig eingeschätzt haben); u m g . m it dem kann man Pferde stehlen (er ist ein prächtiger Kerl, macht auch etw. Riskantes mit); die Pferde scheu machen (jmdn. beunruhigen, verwirren, i r ri­ tieren) ; dahin, dazu bringen mich keine zehn Pferde (dahin gehe, das tue ich auf ga%keinen F all); nur immer sachte mit den jungen Pferden (nichts übertreiben, nur nichts Überstürztes tun)\; um g . scherzh. jmd. ist das beste P. im Stall (jmd. ist der Tüchtigste einer Gruppe) Pferde| -apM, der umg. Kot des Pferdes; -fleisch, das; -fuhrwerk, das von Pferden gezogenes Fuhr
866 Pferdefuß — Pflaumenmus werk; -fuß, der jo. PL/: den Teufel mit einem P. darstellen; + umg. etw. hat einen P. (hat einen Nachteil, etw. Bedenkliches); -gebiß, das u m g . menschliches Gebiß m it auffallend großen Schneide­ zähnen; -gespann, das; -kur, die umg. sehr an­ strengendes Heilverfahren; -renn en , das mit Pferden ausgetragenes Rennen; -schwänz, der 1. Schwanz des Pferdes — 2 . Frisur junger Mädchen, bei der langes Haar am Hinterköpf so zusammengebunden w ird , daß es schweifartig herabhängt; -stall, der; - stärke, die veraltend fAbk. PS; Maßeinheit der Leistung bei Kraft- und Arbeitsmaschinenf; vgl. 2Watt; -wagen, der vgl. -fuhrwerk; -Zucht, die Pfiff, der; -(e)s, -e 1. heller, schriller Ton, der beim Pfeifen (1) hervorgebracht w i rd : ein leiser, scharfer, durchdringender P .; ein P. gellte durch die N a cht; einen P. ausstoßen; der P. einer Lokomotive — 2.1» umg. Trick (1.1): die Sache hat einen P. 2.2* jo. Pl.j hervorstechender besonderer R eiz , der etw. auszeichnet: das hat P .!; einer Sache einen (gewissen) P. geben -fein/ Bingmit’nemP. Pfifferling, der; -s, -e von Ju ni bis November in Laub- und Nadelwald vorkommender gelber, eßbarer Blätterpilz mit bis zum Stiel herablaufenden Lam el­ len: Pfifferlinge suchen, sammeln, braten + umg. für etw. keinen, nicht einen P. (gar nichts) geben; etw. ist keinen, nicht einen P. (gar nichts) wert pfiffig fAdj./ findig und schlau: ein pfiffiger Bursche; ein pfiffiges Kerlchen; dazu machte er eine pfiffige (von Findigkeit und Schläue zeugende) Bemerkung; sich p. anstellen Pfiffikus, der; -/u mg. -ses, -se umg. scherzh. pfiffiger Mensch, Schlauberger: er ist ein kleiner, ausgesprochener P. Pfingsten, das; - /der PI. meint den Sg.; vorw. o. Art.f Fest am 50. Tag nach Ostern (das von Christen aus dem A nlaß gefeiert wird, daß nach dem Bericht im Neuen Testament der Heilige Geist über die Jünger Jesu gekommen ist): frohe(s), fröh­ lich e^ ) P. 1/ Wunschformelj; vorige(s), näehste(s) P. Pfingst] -fest, das; -ochse, der + sa lopp wie ein P. (übermäßig herausgeputzt) aussehen; -rose , die i n Gärten wachsende, um Pfing sten blühende, ständige od. strauchige Zierpflanze m it großen, kuge­ ligen roten, weißen od. rosa Blüten Pfirsich, der; -(e)s, -e Frucht des Pfirsichbaums: reife, saftige Pfirsiche Pfirsich|baum, der Obstbaum m it rosa Blüten und saftigen Früchten mit samtiger, pelziger H aut Pflanze, die; -, - n 1. lebender Organismus, der seine körpereigenen organischen Substanzen, von wenigen Ausnahm en abgesehen, durch Photosynthese, selten m it chemischer Energie aus anorganischen Stoffen aufbaut: eine kräftige, immergrüne P .; niedere, exotische Pflanzen; che P. wächst (wild), wuchert, blüht, trägt Früchte, welkt, geht ein; Pflanzen (im Freien, Gewächshaus) kultivieren, ziehen, züchten — 2 . salopp durch eine auffällige, oft negative Eigenschaft gekennzeichneter Mensch: das ist vielleicht eine P. !; eine (echte) Berliner P. (eine echte, schlagfertige Berlin erin) pflanzen jsw. Vb.; hat/ 1. eine Pflanze zum Anwachsen in die Erde setzen: Salat, Blumen, Bäume p .; einen Ableger in einen Topf p. — 2. s a l o p p 2,1 . etw. irgendwohin stellen, setzen: er pflanzte die Flasche mitten auf den Tisch 2*2, er pflanzte sich (setzte sich breit) in den Sessel, auf den Stuhl Pflanzen| -fett, das aus den Samen od. dem Frucht­ fleisch bestimmter Pflanzen gewonnenes Fett; -fres- ser, der; -s, - Tier, das sich von Pflanzen ernährt; - gm» das aus Pflanzen gewonnenes Gift; -öl, das vgl. - fett; -produktion, die Zweig der Landwirt­ schaft, des Gartenbaus, der sich mit der Erzeugung, dem Anbau von Nutzpflanzen befaßt: die betrieb­ liche Trennung von Tierproduktion und P.; eine / kooperative Abteilung P.; - r eich, das jo. Pl.j Gesamtheit aller Pflanzen, Flora (1); -Schädling, der Tier, meist Insekt, das Kulturpflanzen bes. durch Fraß od. Saugen schädigt; -schütz, der Ge­ samtheit der Maßnahmen zum Schutz bes. der Kulturpflanzen gegen Schädlinge und Krankheiten; - Schutzmittel, das dem Pflanzenschutz dienendes chemisches Präparat; -weit, die jo. Pl.j Gesamtheit der Pflanzen (eines bestimmten Gebietes), Flora (1): die heimische, exotische P .; die P. Mittelasiens; - wuchs, der das Wachsen von Pflanzen Pflanz|gut, das jo. Pl.f fachspr. Teile von Kultur­ pflanzen, bes. Knollen, Zwiebeln, Stecklinge, die zum Wachsen, zur vegetativen Vermehrung gepflanzt, in die Erde gelegt werden: Saatkartoffeln sind P. pflanzlich fAdj.; zu Pflanze 1; vorw. attr.j 1.1 . in der A rt einer Pflanze, zu den Pflanzen gehörend: der pflanzliche Organismus; pflanzliches Leben 1.2 . aus Pflanzen gewonnen, hergestellt: pflanzliche Bestandteile der Nahrung; pflanzliche Fette, Kost, Produkte Pflanzung, die; - e n 1. große Fläche, auf der (Nutz)pflanzen kultiviert werden: eine P. junger Fichten; eine P. anlegen; riesige Pflanzungen (Plantagen) mit Kaffee in Übersee — 2 . /vorw. Sg.j das Pflanten (1): mit der P. von Stiefmütterchen im Frühjahr beginnen Pflaster, das; -s, - I . Straßendecke aus dicht an­ einandergefügten Steinen: schlechtes, holpriges P .; das P. aufreißen — II . m it klebenden Stoffen ver­ sehener steriler, antiseptischer od. m it Medikamenten bestrichener Stoffstreifen zum Bedecken von Wunden od. Befestigen von Verbänden: ein P. aufkleben, auflegen, auf die Wunde legen + ein teures P. (ein Ort, in dem die Lebenshaltungs­ kosten besonders hoch, höher als anderswo sind) pflaster|müde jAdj.; vorw. präd.; zu Pflaster I/ um g. müde vom vielen Umherlaufen in der Stadt: wir waren bald p. pflastern jsw. Vb.; hat/ etw. m it Pflaster (I) be­ legen: einen Platz, Hof, eine Straße p. Pflaster|stein , der 1. Stein (1.2), der zum Pflastern bestimmt ist: ein würfelförmiger P. — 2. kleiner, runder, dicker, harter Pfefferkuchen m it Glasur aus Zuck er Pflasterung, die; -, jo. Pl.j 1. das Pflastern — 2. Straßenpflaster: die P. durch eine Betondecke er­ setzen Pflaume, die; -, - n 1. Frucht des Pflaumenbaums: blaue, gelbe, getrocknete Pflaumen — 2. sa lopp S ch i m p f w . ungeschickter od. ängstlicher Mensch: du (bist eine) P .! Pflaumen/pflaumen | -bäum, der Obstbaum mit grün­ lichweißen Blüten und runden od. ovalen blauen, grünen, violetten od. gelben Früchten; -mus, das jo. Pl.j M us aus gekochten und passierten Pflaumen;
pflaumenweich — pflichtwidrig 867 -weich jAdj.j 1. weich wie eine reife Pflaume: ein p. gekochtes Ei — 2 . jemot. neg.j jmd. ist p. Reicht zu beeinflussen, sehr nachgiebig) Pflege, die; -, jo, Pl.j 1. sorgsame, fürsorgliche Be­ treuung bes. eines (kranken) Menschen', sie ließ dem Kranken eine liebevolle P. angedeihen; die P. eines Kindes, Tieres, der Blumen; jmdn., ein Tier in P. (in seine Obhut) nehmen, in jmds. P . (Obhut) geben — 2. sorgsame Behandlung einer Sache, um sie in einem guten, gesunden, sauberen Zustand zu er­ halten'. die P. des Körpers, der Zähne, des Hauses; etw. in persönliche P. nehmen (als Benutzer regel­ m äßig Wartungsarbeiten an gesellschaftlichem Eigen­ tum, bes. Produktionsmitteln, selbst ausführen) — 3. /z u pflegen 11.1/: die P. (Aufrechterhaltung und Förderung) freundschaftlicher Beziehungen; die P. des kulturellen Erbes pflege/PfIege| -arm jA d j.; nicht adv.j wenig Pflege (2) erfordernd: pflegearme T extilien; -bedürftig IAdj./; -eitern, die jPl.f (Ehe)paar, das ein Kind in Pflege genommen hat und die Stelle der Eltern einnim mt; -fall, der Person, die schon bei einfachen körperlichen Verrichtungen Hilfe braucht und deren Zustand m edizinisch nicht wesentlich zu bessern ist: jmd. ist ein P.; - geld, das jo. Pl.f finanzielle Leistung der Sozialversicherung a n Versicherte, die der ständigen Pflege durch andere Personen be­ dürfen; -h eim , das Einrichtung, in der Pflegefälle untergebracht sind und ständig betreut werden; - k ind , das elternloses od. getrennt von den leib­ lichen Eltern aufwachsendes Kind , das von Pflege­ eltern erzogen wird; -leicht /Adj.; nicht adv.j vgl. -a r m; -m ittel, das M ittel, das zum Pflegen (1.2.1) von etw. verwendet wird: ein P. für den Haushalt, für die Hände, Schuhe pflegen, pflegte/veralt. pflog, hat gepflegt/ v e ra lt. gepflogen //* auch gepflegt/ L /pflegte, hat gepflegt/ 1. jmdn., ein Tier sorgsam und für­ sorglich betreuen: einen Kranken, das Kind, Tiere p.; sich p. (sich Ruhe und Erholung gönnen); jmdn. gesund p. — 2.1 . etw. so behandeln und halten, daß es hygienisch, ästhetisch, funktionell i n gutem Zustand ist: sein Äußeres, das Haar, die Finger­ nägel, sein Auto p. 2 .2 . sich p. (Körper-, Schön­ heitspflege treiben) — H .l . etw. aus innerem Be­ dürfnis sorgsam ausüben und aufrechterhalten: Freundschaften, geselligen Verkehr, Hausmusik p .; Künste und Wissenschaften p. (betreiben und fördern) — 2. /pflegte, hat gepflegt/ etw. zu tun p. die Gewohnheit haben, etw. immer wieder zu tun: ich pflege mittags eine Stunde zu schlafen; er pflegte zu sagen . .. ; wie das so zu gehen, geschehen pfleg t (gewöhnlich vor sich geht, meist geschieht) + jmdn., etw. hegen und p.; der / Ruhe p. Pflegepersonal, das Angehörige des mittleren medi­ zinischen Personals, die in der (Krankenpflege tätig sind Pfleger, der; -s, - 1 . männliche Person, die beruflich für jmdn., ein Tier sorgt: die Schwestern und P. der Krankenstation; langsam erwarb der P. das Zutrauen des Schimpansen — 2 . J u r. staatlich eingesetzte Vertrauensperson, die eine der Vormund­ schaft ähnliche Fürsorge zur Wahrnehmung recht­ licher Interessen eines anderen ausübt: ein staatlich bestellter P. Pflege! -stätte, die geh. Ort, Stätte, wo etw. Kultu­ relles m it Anteilnahme ausgeübt, aufrechterhalten, gefördert wird: Klöster waren die Pflegestätten mittelalterlicher Buchkunst; -stelle, die Möglich­ keit, ein K in d gegen Entgelt tagsüber in Obhut zu geben pfleglich jAüj.j sorgsam (1.2): pflegliche Behand­ lung; mit etw. p. umgehen Pflegling, der; -s, -e 1. Lebewesen, das von jmdm. gepflegt (LI) wird: die Pfleglinge der Kindertages­ stätte; Gorillas sind schwierige Pfleglinge — 2 . Jur . jmd., der unter Pflegschaft steht Pflegschaft, die; -en Jur. durch einen Pfleger (2) ausgeübte, der Vormundschaft ähnliche Fürsorge zur Wahrnehmung rechtlicher Interessen eines anderen: eine P. anordnen, einleiten Pflicht, die; -, -e n 1.1 . von historisch entstandenen, klassenbedingten, gesellschaftlichen Normen ge­ prägte, für den Einzelnen verbindliche Anforderung an sein Handeln und Verhalten: eine moralische, sittliche, menschliche, staatsbürgerliche P .; Rechte und Pflichten des Bürgers; etw. für seine P. halten, als seine P. anerkennen, betrachten; seine P. tun, erfüllen 1.2 . aus bestimmten Gegebenheiten, bes. einem Auftrag, sich ergebende, vorwiegend individu ­ elle Forderung an jmdn., Aufgabe: dienstliche, häusliche Pflichten; Pflichten übernehmen; jmdm. eine P. auferlegen; jmd. nimmt es mit seinen Pflichten (nicht so) sehr genau; u m g . die P. ruft (die Arbeit, der Dienst verlangt sein Recht) — 2. jo. Pl.j Sport Pflichtübungen bes. beim Eiskunst­ lauf: sie schnitt bei der P. nicht gut ab etw. ist jmds. P . und Schuldigkeit (jmds. selbst­ verständliche Pflicht 1.1) pflicht/Pflicht| -bewußt jA d j.j vom Pflichtbewußt­ sein bestimmt: ein pflichtbewußter Mensch; p. h a n­ deln; -bewußtsein, das ständige bewußte Bereit­ schaft zur Pflichterfüllung: er war von hohem P. er­ füllt; -eifrig jA dj.j eifrig in der Erfüllung seiner Pflichten Pflichten|kreis, der Bereich der jmdm . obliegenden Pflichten: diese Aufgabe liegt außerhalb meines Pflichtenkreises Pflicht/pflicht| -erfüllu ng , die das Erfüllen der einer Person gestellten od. durch ihre Stellung in der Ge­ sellschaft bedingten Forderungen, Aufgaben; -fa ch , das Fach, an dessen Unterricht teilzunehmen Pflicht ist; -gefühl, das jo. Pl.j (gefühlsmäßig bestimmte) Bereitschaft zur Pflichterfüllung: ein starkes, au s ­ geprägtes P.; etw. nur aus P. tun; -gemäß jAdj.j: jmdm. etw. p. (weil man die Pflicht 1.1 hat, dazu ver­ pflichtet ist) sagen, mitteilen; -kür, die E is k u n s t ­ la uf Kür im Eiskunstlauf, in der bestimmte Ele­ mente (2) und Sprünge enthalten sein müssen; -schul­ dig jAdj.; nickt präd.j wie es die Pflicht, der An­ stand (1.1) verlangt: pflichtschuldigen Respekt zeigen; etw. pflichtschuldigst tun; -teil, der, auch das Ju r. Anteil am Nachlaß, der einem durch Testa­ ment von der Erbfolge ausgeschlossenen natürlichen Erben rechtlich zusteht: den P. geltend machen; - treu jA d j.j treu, gewissenhaft seine Pflicht erfül­ lend; -Übung, die S p o r t Übung, die beim Wett­ kampf von jedem Teilnehmer ausgeführt werden m uß: Pflichtübungen und Kürübungen; <$> etw. als P. absolvieren (etw. tun, nur weil es verlangt wird, weil es dazu gehört); -vergessen jAdj.j seine, die Pflichten vernachlässigend: eine pflichtverges­ sene Mutter; -Verteidiger, der vom Gericht bestellter Verteidiger; -widrig jA dj.j gegen die Pflicht versto­ ßend: pflichtwidriges Verhalten; p. handeln 56 Wörterbuch
868 Pflock — phänomenal Pflock, der; -(e)s, Pflöcke 1.1* dicker, kurzer Pfahl, der in die Erde geschlagen wird, um etw. daran zu be­ festigen: einen P. zuspitzen, einschlagen; ein Seil, Pferd an einem P. festbinden 1.2 . rundes, läng­ liches Teil aus Holz od. M etall, das zum Verschlie­ ßen einer Tür an Stelle eines Vorhängeschlosses in die Krampe gesteckt wird : ein Tor, die Stalltür mit einem P. verschließen -j- einen P. zurückstecken (nachgeben, seine A n ­ sprüche mindern) pflücken jsw. Vb.; hat/ eine Blume, Frucht mit der Hand durch Reißen, Brechen von der Pflanze, dem Baum trennen: Blumen, p .; Beeren, Kirschen, Hopfen, Tee, Baumwolle p. Pflug , der; ~(e)s, Pflüge landwirtschaftliches Gerät m it Pflugschar od. gewölbter Scheibe zum A ufreiß en, Lockern und Wenden des Ackerbodens’, den P. führen; der P. wird v on einem Traktor gezogen; den Acker mit dem P. umbrechen pflügen jsw . Vb. ; hat/ den Ackerboden mit dem Pflug aufreißen, lockern und wenden: den Acker, die Feld er p. Pflug|schar, die, fachsp r. das blattförmiges Eisen­ teil am Pflug, das den Erdboden in Streifen aufreißt und wendet Pforte, die; -n 1 . kleine, schmale Tür in einer Mauer, in einem Zaun um ein Grundstück: eine schmale, eiserne P .; dieP. zum Garten, in der Fried­ hofsmauer — 2 . bewachter Eingang zum Gebäude- komplex) einer bestimmten Institution:die P. eines Klosters, Heims, Gefängnisses, Krankenhauses; sich an der P. (ab-, an)melden + etw. öffnet, schließt seine Pforten (etw., m eist eine öffentliche Einrichtung, w ird geöffnet, geschlos­ sen, nimmt seinen Betrieb auf, stellt ihn ein) Pförtner, der; -s, - 1. jmd., der beruflich den Eingang eines größeren (öffentlichen) Gebäudes, Gebäudekom­ plexes bewacht: er war P. in einer Klinik, in einem Ministerium — II . Med. Ausgang des Magens mit einem Muskel, der den Mageninhalt in den Zwölf­ fingerdarm gelangen läßt Pförtner|löge, die kleiner, abgeteilter Raum für einen Pförtner (I) Pfosten , der; -s, - senkrecht stehendes (tragendes) rundes od. eckiges B auteil (aus Holz): die P. des Treppengeländers, B ettgestells; einen P. setzen; Ballspiele der Ball prallte gegen den P. des Tores Pfote, die; -, -n 1. in Zehen gegliederter Fuß be­ stimmter Säugetiere: die linke, rechte P. — 2.sa­ lopp Hand (1.1): sich die Pfoten waschen; nimm deine Pfoten weg! — 8. jo. Pl.j salopp schlechte Handschrift: deine P. kann ich nicht lesen -f- s a l o p p sich die Pfoten verbrennen (Schaden er­ leid e n, hereinfallen, Nachteile haben) Pfriem, der; -s, -e Handw. Ahle Pfriemen, der; -s, - s . Pfriem Pfropf, der; -(e)s, -e kleine verfestigte Ansam mlung von etw., durch die das Hindurchfließen in einem röhrenförmigen Körp e r behindert, verstopft wird : es hatte sich ein P. gebildet pfropfen fsw. Vb.; hat/ I. um g. etw. bis an die Grenze des Fassungsvermögens (1) in etw. hinein­ drücken, -stopfen: Sachen in den Koffer, alles in den Schrank p .; der Saal, Straßenbahnwagen war g e­ pfropft voll (überfüllt, sehr voll) — fl . Landw. einen Obstbaum p. ein Edelreis in die längs ge­ spaltene Rind e eines Obstbaumes einsetzen, um ihn zu veredeln: junge Bäume, einen Pfirsich­ baum p. Pfropfen, der; -s, - vorwiegend zylind erförmig er od. konischer Gegenstand, der zum Verschließen, Ab- dichten einer röhrenförmigen Öffnung verwendet wird: die FlaSche mit einem P. verschließen; die P. (Sektkorken) knallen lassen Pfropf|reis, das zu m Pfropfen (II) verwendetes Reis Pfründe, die; -, -n 1. umg. spött. einträgliches Amt: einefetteP. — 2. veraltend Einkünfte durch ein kirchliches A m t Pfuhl, der; -(e)s, -e sumpfiger Teich in einer Senke: ein schwarzer, morastiger P. pfui fAusruf des Mißfallens, Ekels, der Empörung!: p.'Teufel!; p., schäme dich!; p. rufen, sagen + yA oben hui, unten p. Pfund, das; -(e)s, - e/-1 . fAbk. Pfd.; bei Maßangabe PL Pfund; heute nicht mehr offizielle M aßeinheitf ein halbes Kilogram m: ein halbes P. Butter; drei P. Äpfel — H . /bei Wertangabe PI. Pfund; Wäh­ rungseinheit in Großbritannien und in verschiedenen anderen Staaten/: ein P. (Sterling); eine Ware im Wert von sieben englischen P. + veraltend mit seinem P. wuchern (seine Be­ gabung klug anwenden) Pfunds u m g . femot.f | -kerl, der prächtiger, tüchtiger Mensch: er ist ein P .!; -Stimmung, die jo. Pl.f prächtige Stimmung pfund|weise fAdv.f in einzelnen Pfunden (I), nach Pfunden: etw. p. abgeben, verkaufen; umg. Obst p. (in großen Mengen) essen Pfusch, der; -(e)s, l ° ‘ Pf*/ umg . Pfuscharbeit: das ist alles, richtiger P .! Pfuschjarheit, die jo. Pl.j u mg. liederliche, up- sachgemäße Arbeit: so eine P .! pfuschen jsw. Vb.; hat/ umg. unordentliche, stüm­ perhafte, schlechte Arbeit leisten: wenn man nicht aufpaßt, pfuscht er; dazu Pfuscher, der; -s, - u. Pfuscherei, die; -en 1. das Pfuschen — 2 . Ergebnis des Pfuschens + jmdm. ins / Handwerk p. Pfütze, die; -, - n Flüssigkeit, bes. Wasser, die sich in einer kleinen, flachen Bodenvertiefung angesammelt hat: in eine P. treten PGH, die; - / -s [pe:ge:ha:] jKurzw. für Produk­ tionsgenossenschaft des Handwerks/ s. Handwerk Phalanx, die; -, Phalangen jvorw. aus konfrontativer Sicht gebrauchte Bez. für eine dichtgeschlossene Front 4 auf Grund gleicher Gesinnung zusammen­ haltender Menschenf: eine starke, unzerstörbare P. bilden; gegen eine geschlossene P. anrennen; in eine P. einbrechen Phänomen, das; -s, -e 1. Erscheinung (1.1): ein optisches, akustisches, physikalisches P .; ein sprachliches, psychisches, gesellschaftliches P .; ein P. beobachten, beschreiben, untersuchen — 2 . außergewöhnliches, seltenes Vorkommnis, E reig nist ein merkwürdiges, rätselhaftes P .; etw. als ein P. ansehen; ihre Vitalität war für mich ein P. — 8. jmd., der außergewöhnlich ist, überragende Leistun­ gen vollbringt: er war ein künstlerisches, m athe­ m atisches P .; er ist ein P. in(nerhalb) der modernen Musik phänomenal jAdj.j außergewöhnlich gut: ein phäno­ menaler Geiger, Sprinter; ein phänomenales Ge­ dächtnis haben
Phantasie — Philosophie 869 Phantasie, die; -, -n [. .i:9n] 1. jo. PLj produktive, schöpferische K raft, Fähigkeit des menschlichen B e­ wußtseins, von der Erfahrung ausgehend, neue reale, mögliche, aber auch irreale Vorstellungen zu bilden, Einbildungskraft: eine reiche, kindliche, zügellose P .; die schöpferische P. des Künstlers; ein Gebilde, Spiel, die Welt der P .; die Gestalten seiner dich­ terischen P .; viel, keine, eine rege P. haben — 2. jvorw. PL/ von 1 Hervorgebrachtes, Produkt von 1: poetische, seltsame, erotische Phantasien; ab­ struse, gräßliche, märchenhafte Phantasien; die kühnen Phantasien eines Erfinders, Poeten sind Wirklichkeit geworden; sich seinen Phantasien überlassen, hingeben; das ist reine, bloße P. (das hat keinen Bezug zur objektiven Realität); sich in Phantasien ( Wunschträume) flüchten, verlieren; die Phantasien (Wahnvorstellungen) eines Irren; fieber­ hafte, pathologische Phantasien (Trugbilder) eines Kranken — S. Mus. s. Fantasie Phantasie/phantasie| -kostüm, das Kostüm (2), das auf keine bestimmte Erscheinung der Realität an­ spielt: er erschien als Maharadscha, sie trug ein P .; - lo s IAdj.1 ohne Phantasie (1): sie ist völlig p. phantasieren /sw. Vb.; hat/ 1. von etw. p. sich in bezug auf etw. den wechselnden Vorstellungen seiner Phantasie (1) hingeben, wachend von etw. träumen: vo n einem Flug zum Mars, von großen Erfindungen, Erfolgen p. — 2 . im Fieber wirr reden: der Kranke phantasierte die ganze Nacht —■8. Mus. nach eige­ ner, freier Eingebung spielen (2.1 .1), improvisieren: auf der Geige, über ein Thema p. Phantasie |voll jAdj.f mit viel Phantasie (1): eine sehr phantasievolle Fra u; p. malen, schreiben Phantasma, das; -s, Phantasmen (optische) Sinnes­ täuschung, Trugbild: das P. eines überreizten Ge­ hirns Phantasmagorie, die; -n [..i:9n] Trugbild: eine zauberhafte, trügerische P. Phantast, der; -en, -^ wirklichkeitsfremder Träumer: ein verstiegener, weltfremder, nicht ernst zu n eh­ mender P. Phantasterei, die; -, - e n wirklichkeitsfremde Trä u ­ merei: eine unglaubwürdige, unsinnige P .; sein Kopf ist voller Phantastereien phantastisch /A dj./ 1 . mit viel Phantasie (1) er­ dacht und gestaltet, über das in der Realität Bestehen­ de (weit) hinausgehend: phantastische (mit märchen­ haften, gruseligen, utopischen Zügen ausgestattete) Erzählungen, Geschichten, Bomane; eine phan­ tastische (nur in der Phantasie bestehende) W elt; das klingt reichlich p. (unwirklich 1.2) — 2.1* wie von der Phantasie (1) hervorgebracht, ungewöhnlich aufregend od. schön: ein phantastisches Abenteuer, Erlebnis 2.2 . u m g . großartig, ausgezeichnet, wun­ derbar : eine phantastische Inszenierung, Leistung; phantastisches W etter; das Orchester spielt p .; das ist p.! 2.3 . um g. Idrückt emotional in positivem Sinne einen hohen Grad aus/ sehr groß, hoch: eine phantastische Geschwindigkeit, Höhe, Summe Phantom, das; -s, -e 1. Trugbild, gespenstische E r ­ scheinung, Hirngespinst: ein trügerisches, locken­ des P .; ein P. taucht auf, verschwindet; einem P. nachjagen — 2 . fachspr. Modell (1.1) eines Gegen­ standes, Körpers (1, 2), Organs (1) (für Unterrichts- zwecke): etw. am P. erläutern Pharisäer, der; -s, - selbstgerechter Heuchler; dazu pharisäisch /A d j./ scheinheilig, heuchlerisch Pharmakologie, die; -, jo. PLf Wissenschaft von der Wirkung der Arzneimittel, Gifte und natürlicher Stoffe auf lebende Organismen sowie von ihrer A n ­ wendung in der M edizin Pharmazeut, der; -en, -en Fachmann auf dem Ge­ biet der Pharmazie Pharmazie, die; -, jo. PL/ Wissenschaft von der Herkunft, Beschaffenheit, Zusammensetzung und Zubereitung von Arzneimitteln Phase, die; -, - n 1. (kleiner) Zeitabschnitt, Stufe in einer Entwicklung: eine neue, revolutionäre P.; eine P. der Entwicklung, gesellschaftlichen U m ­ gestaltung durchlaufen; etw. tritt in seine ent­ scheidende P. ein — 2. Astron. jeweilige sich periodisch verändernde Form des von der Erde od. einem beliebigen Ort (im Weltraum) aus sichtbaren Teils eines beleuchteten Himmelskörpers: die Pha­ sen des Mondes, der Venus — 8. Phys. Chem. homogener Teil eines heterogenen Systems: die feste, flüssige, gasförmige P .; eine P. aus einem Ge­ misch, einer Emulsion abtrennen — 4 . Phys. zeit­ liche Entfernung eines Schwingungszustandes vom festgelegten Nullpunkt — 5. fachspr. jede der drei Leitungen eines Drehstromnetzes . Philatelie, die; -, jo. PL/ Fachgebiet, das das Sam ­ meln, Erforschen und Auswerten von Postwertzeichen und anderen postalischen Materialien umfaßt; dazu Philatelist, der; -en, -en Philharmonie, die; -, -n [,.i:en] /in Namen be­ stimmter bedeutender Sinfonieorchester/ Sinfonie­ orchester : die Leningrader P .; ein Konzert der P. Philharmoniker, der; -s, - 1. /nur im PL/ Phil­ harmonie :die Wiener P. — 2 . Mitglied von 1: er ist P. Philister, der; -s, - Spießbürger Philodendron, der; -s, Philodendren Kletterpflanze des tropischen Teils Am erikas m it ungeteilten od. geschlitzten Blättern und mit Luftwurzeln, die als Zimmerpflanze gehalten w ird Philologie, die; -, -n [..i:9 n] Wissenschaft, die sich m it Texten historischen, literarischen od. kultur­ geschichtlichen Inhalts in einer bestimmten Sprache beschäftigt und sie (sprachlich) interpretiert: die klassische P.; germanische, slawische P. studieren; dazu philologisch /A dj./ Philosoph, der; -en, -en auf dem Gebiet der Philo­ sophie tätiger Wissenschaftler; Begründer einer Philosophie: ein materialistischer, idealistischer, scholastischer P .; die Philosophen der Antike; die Zusammenarbeit von Naturwissenschaftlern und Philosophen Philosophie, die; -n [..i:on] /vorw. Sg.j jeweils vom Standpunkt, von den Interessen einer Klasse her bestimmte, theoretisch fundierte Untersuchung und Interpretation der Welt als eines Ganzen und der Stellung des Menschen in ihr, des Verhältnisses von Materie und Bewußtsein, der allgemeinen Bewegungs­ und Strukturgesetze des Denkens, der Natur und der Gesellschaft, die sich als Anschauung (1), Lehre dar- stellt und die ihre wissenschaftlich entwickelte Gestalt im dialektischen und historischen M aterialismus ge­ funden hat: eine materialistische, idealistische P .; die marxistisch-leninistische P .; ein Vertreter der antiken, klassischen deutschen P .; die P. Platos, Hegels, von Marx und Engels; <> sich seine eigene P. (persönliche, meist wenig od. n i ch t theoretisch fundierte Weise, das Leben zu betrachten) zurecht­ legen, -machen 56*
philosophieren fsw. Vb.; hat/ über etw., bes. einen philosophischen (1) Gegenstand, (in philosophischer Weise) nachdenken und darüber reden: über den Ursprung, das Wesen der Dinge p.; er geriet ins Philosophieren philosophisch fA dj./ 1 .1 . die Philosophie betreffend: ein philosophisches Problem, Werk 1.2 . auf Philo- sophie beruhend: ein philosophisches'System; philo­ sophische Anschauungen, Argumente — 2 . von Reflexionen bestimmt: etw., sein Lebep p. be­ trachten, nehmen Phlegm a, das; -s, fo.- P L / phlegmatische Veran­ lagung: ein angeborenes, behäbiges P.; er zeigt ein erstaunliches P .; dazu Phlegmatiker, der; -s, - phlegmatischer Mensch: er ist ein P. phlegmatisch fAdj.f geistig und körperlich langsam und ruhig reagierend, oft träge (wirkend) und wenig zu Affekten neigend: ein phlegmatischer Mensch; er wirkt ziemlich p. Phlegmone, die; -n M ed. eitrige Entzündung des Zellgewebes, die entlang vorhandenen Wegen fort­ schreitet Phl<?x, der; -es, -e, auch die; -e /beide vorw. Sg.f in Gärten wachsende, w ei ß , rot od. violett blühende Zierpflan ze Phon, das; -s, -s /bei Maßangabe PI. Phon; M aß­ einheit der Lautstärke! : es wurden 100 P. gemessen Phonetik, die; -, fo. Pl.f Wissenschaft, die die akustischen Eigenschaften, die Erzeugung und die Verwendung der Laute untersucht; dazu phone­ tisch fAdj.f: eine phonetische Lautschrift (System von Schriftzeichen, in dem jedem Laut ein eigenes Zeichen entspricht) Phönix + g eh . wie ein P. aus der Asche steigen (verjüngt, neubelebt wieder entstehen) Phonogerät, das Gerät für die Aufnahme, Wieder­ gabe von Tönen, bes. Plattenspieler Phonologie, die; fo. PI .\ Wissenschaft, die sich m it dem Wesen und der Funktion der sprachlichen Laute befaßt Phonothek, die; -, - e n Sammlung von Schall­ platten, Tonbändern (als Teil einer Bibliothek) Phonotypistin, die; -, -n e n [..ty..] Angestellte, die nach einem Diktiergerät Arbeiten m it der Schreib­ maschine ausführt Phon [stärke, die Lautstärke, angegeben in Phon: eine hohe, gesundheitsschädigende P. Phosphat, das; -(e)s, -e Chem . Salz od. Ester der Phosphorsäure Phosphor, der; -s, fo. Pl.f nichtmetallisches Ele­ ment, von dem drei Modifikationen nach der Farbe existieren: weißer oder gelber, roter und schwarzer P.; (weißer) P. leuchtet im Dunkeln Phospho rIdünger, der jo. Pl.f Phosphor enthaltender Dünger phosphoreszieren fsw. Vb. ; hat/ (nach vorangegan­ gener Bestrahlung) im Dunk eln selbst leuchten: ein phosphoreszierendes Zifferblatt Photo, das s. Foto Photosynthese, die fo. Pl.f B iol. Chem. Aufbau organischer Verbindungen in Pflanzen aus ein­ facheren Stoffen unter Mitwirkung von Sonnenlicht Photozelle, die Vorrichtung, m it der Schwankungen, Impulse des Lichts in Schwankungen, Impulse des Stroms umgewandelt werden Phrase, die; -n 1. klischeehafte, inhaltsarme Ä uße­ 870 philosophieren — Physis rung: hohle, nichtssagende, verlogene Phrasen,; sich nicht mit leeren Phrasen abspeisen lassen — 2. M us. Gruppe von Tönen, die melodisch und rhythmisch eine sinnvolle Einheit bilden: eine P. wiederholen, variieren -f- u m g . Phrasen dreschen (mit großen Worten Nichtssagendes äußern) Phrasen|drescher, der; -s, - u m g . jmd., der häufig m it großen Worten Nichtssagendes äußert phrasenhaft jA ä j.f viele Phrasen (1) enthaltend: eine phrasenhafte Rede, Würdigung, Begrüßung Phraseologie, die; -, -n [..i:en] Sprachwiss. 1. Gesamtheit der Phraseologismen einer Sprache — 2. fo. Pl.f Teilgebiet der Sprachwissenschaft, das die Phraseologismen einer Sprache untersucht — 8. Phraseologismus; dazu phraseologisch/Adj.f Phraseologismus, der; Phraseologismen S p r a ch ­ w is s . feste Verbindung von Wörtern mit einer ge­ meinsamen Bedeutung, die sich nicht als Summe der Bedeutungen der einzelnen Glieder dieser Verbindung darstellen läßt Phylogenese, die [fy..] 'Biol. Stammesgeschichte der Lebewesen Physik, auch Physik, die; fo. PL/ [fy..] Wissen­ schaft, di^ die Eigenschaften, Zustände, Formen, Struktur und Bewegung der unbelebten Materie so­ wie die Gesetze ihrer Bewegung und Umwandlung und die dabei wirkenden Kräfte, unveränderlichen Größen und Rück- und Wechselwirkungen er­ forscht: die experimentelle, theoretische, m a the­ matische, klassische, relativistische P .; P. lehren, studieren physikalisch /Adj.; vorw. attr.j [fy..] 1.1 . die Physik betreffend und ihre Erkenntnisse anwendend: ein physikalisches Experiment; die physikalische Che­ mie, Geographie 1.2 . von der Physik erforscht und formuliert: physikalische Gesetze; eine physikali­ sche Theorie, Formel; eine physikalische K on­ stante (Zahl, die in der Physik einen festen Wert hat); eine physikalische Karte (Landkarte, die die natürlichen Verhältnisse eines Gebietes abbildet, dar- stellt) 1.3 . durch die Gesetze der Physik bestimmt: ein physikalischer Prozeß, Vorgang Physiker, der; -s, - [fy:..] Wissenschaftler, der auf dem Gebiet der Physik arbeitet Physikum, das; -s, Physika [fy:..] Prüfung nach Abschluß der vorklinischen Semester des M edizin­ studiums: sich auf das P. vorbereiten Physiognomie, die; -, -n [fy.., PL ..i:on] Er­ scheinungsbild eines Gesichtes: die (einprägsame) P. eines Menschen; sich jmds. P . einprägen Physiologie, die; -, fo. Pl.f [fy..] Wissenschaft, die die funktionellen Vorgänge in einem (gesunden) Or­ ganismus untersucht: allgemeine, vergleichende, pathologische P .; die P. der Haustiere, des Stoff­ wechsels; dazu physiologisch jAdj.f die funktionellen Vorgänge im Organismus betreffend: physiologische Veränderungen physiotherapeutisch [fy :..] , physiotherapeutisch [fy..] fAdj.; zu Physiotherapie/ Physiotherapie [fy :..] , Physiotherapie [fy ..], die jo. Pl.f Med. Heilbehandlung durch Gymnastik, M assa­ gen, Bäder, Kurzwelle, Ultraschall Physis, die; -, fo. PL/ [fy:..] Beschaffenheit des Körp ers eines Menschen, bes. bezüglich seiner Leistungsfähigkeit, Widerstandskraft, Gesundheit: eine gesunde P.
physisch fAdj.f [fy:..] die Physis betreffend, körper­ lich: seine physische Kraft, Schwäche, Über­ legenheit; physischer Schmerz, Ekel; bis an die Grenze seiner physischen Leistungsfähigkeit gehen pianissimo fAdv.f Mus. sehr leise (1): p. spielen Pianist, der; -en, -en (an einer Hochschule) im Klavierspiel ausgebildeter (Berufs)musiker: ein be­ rühmter, großer P .; ein P, von Weltruf piano fÄdv.j Mus. leise (1) Piano, das; -s, -s veraltend Klavier Pianola, das; -s, -s früher verwendetes, auf Grund eines Mechanismus selbsttätig spielendes Klavier pichein fsw. Yb.; hat/ umg. (viel) Alkohol trinken: m it jmdm. p .; sie haben gehörig, ein paar Flaschen Bier gepichelt Pick e, die; -n Spitzhacke: mit P. und Schaufel arbeiten Pick el, der; -, -s, I . leichte Spitzhacke: mit dem P. Stufen ins Eis schlagen — II . kleine, spitze, oft nässende od. eitrige krankhafte Erhebung, Schwellung auf der Haut (1.1), Mitesser \ ein Mittel gegen P.; zu II pjckelig fAdj.f picken /sw. Vb.; hat/ etw. p. m it dem Schnabel (1) (leicht) nach, in etw. stoßen (und es als Futter auf­ nehmen): Hühner p. Körner; die Spatzen pickten an einem Stück Brot, ans Fenster - f sich die / Rosinen aus dem Kuchen p. picklig fAdj.f s. pickelig Picknick, das; -s, -e/-s Mahlzeit (2) im Freien, bei der mitgebrachte Speisen verzehrt werden: ein P. im Wald; (ein) P. machen; dazu picknicken fsw. Vb.; hat/: wir haben am See gepicknickt picobello, auch picobello findekl. Adj.j [..k o ..] um g. ganz besonders fein (4.1 ,5) und sauber (1,2 .1): er war p. gekleidet; ihre Wohnung sah p. aus; ein p. Haus Piedestal, das; -s, -e [pi|e..] Sockel von Säulen, Bildwerken: das Denkmal steht auf einem P. piek umg. femot.f| -fein, -fein fAdj.f sehr, besonders fein (4.1, 5): ein piekfeiner Anzug; p. wohnen; - s a uber, -sa uber fAdj.f sehr, besonders sauber (1): eine pieksaubere Küche, Bluse; er war p. gekleidet piep flautnacliahmend für einen hohen, hellen La u t, bes. für einen Yogellautf: die jungen Spatzen, Mäuse, machen p. (p.) -r u m g . nicht mehr p. sagen (können) (kein Wort mehr herausbringen) Piep, der - f salopp jmd. hat einen P. (jmd. ist verrückt, dumm); jmd. sagt keinen P. mehr (ist völlig ver­ stummt; jmd. ist gestorben) piepe fAdj.; nur präd.f landsch. salopp gleich­ gültig (3): deine Meinung ist mir (ganz, völlig) p. — jmdm. ist alles / schnurz und p. pieplegal, piepegal fAdj.; nur präd.f salopp gleich­ gültig (3): es ist ihm p., was sie tu t piepen fsw. Vb.; hat/ hohe, helle Laute von sich geben: die Küken , Mäuse p. _ um g .bei dir piept’s wohl (du bist wohl verrückt)?; etw . ist zum Piep en (zum Lachen, lächerlich) Piepen, die fPl.f s alopp Geld: er hat (genug) P.; dazu reichen meine paar P. nicht; das kostet mehr als hundert P. (Mark) Piepjmatz, der Kinderspr. kleiner Vogel: wie ein P. (sehr wenig) essen pieps s. piep piepsen fVb.f s. piepen piepsig fAdj.f u m g . 1 . schwach und hoch klingend: eine piepsige Stimme, Flöte; sie spricht noch ganz p. — 2. (im Verhältnis zum Alter) klein und zart, schwächlich: die Kleine war schon immer p. Pieps|stimme, die fo. Pl.f umg. leise, hohe Stimme: mit dieser P. kann sie nicht Lehrerin werden Pier, der; -s, -e/-s; die; -, -(e)n Seemannsspr. ins Wasser vorgebaute, mehrseitig von Wasser um ­ gebene Anlage zum Anlegen, Laden, Löschen von Schiffendas Schiff liegt am, an der P .; Boote mit Tauen am P. festmachen piesacken fsw. Vb.; hat/ landsch. umg. jmdn. p. jmdm. durch kleine wiederholte physische od. phsy- chische Handlungen Qualen zufügen: mußt d u ihn immer p. ?; von den Mücken gepiesackt werden Pietä, Pieta, die; -, fo. Pl.f [pi|eta] fachspr. Dar­ stellung Marias mit dem Leichnam Christi im Schoß Pietät, die; -, fo. Pl.f [pi|e ..] takt-, rücksichtsvolle Ehrfurcht vor etw., jmdm .: aus P. gegenüber dem Verstorbenen; die P. wahren; es an der nötigen P. fehlen lassen pietät| -los fAdj.f ohne Pietät: sprich nicht so p.!; - voll fAdj.f mit Pietät Pietismus, der; -, fo. Pl.f [pi|e..] gegen orthodoxe Dogmatik und religiöse Veräußerlichung, später je­ doch auch gegen die A ufklärung gewendete p r o ­ testantische Bewegung des I7 .fl8 . Jhs. Pigment, das; -(e)s, -e 1. m it einem Bindemittel ver­ mischter unlöslicher Farbstoff — 2 . B iol . in fein­ körnig er Verteilung im menschlichen, tierischen und pflanzlichen Gewebe vorkommender unlöslicher Farbstoff: Pigmente bilden, ablagern pigmentiert fAdj.f B io l. mit Pigmenten (2) verse­ hen: eine stark pigmentierte Haut ^Pik fo. A rt., o. Pl.f durch stilisierte schwarze Blätter (1) gekennzeichnete Farbe der französischen Spiel­ karte : P. ist Trumpf 2Pik, der + u m g . einen P. auf jmdn. haben (heimlichen Groll gegen jmdn., Wut auf jmdn. haben) pikant fAdj.f 1. würzig abgeschmeckt, scharf und de­ likat gewürzt: eine pikante Soße, Sülze, Speise; etw. schmeckt p. — 2 . zweideutig, leicht schlüpfrig: eine pikante Anekdote, Situation; pikante Witze Pikanterie, die; -n [..i:en] 1. fo. PL;zu pikant 2/ Zweideutigkeit: die P. dieser Geschichte — 2 . Pi- kanterien (pikante Geschichten) erzählen Pike, die; -, -n langer Spieß, Waffe des Fußvolks im späten Mittelalter: die Landsknechte waren mit Piken bewaffnet + umg. etw. von der P. auf lernen (etw. von Grund auf, alle Stadien durchlaufend erlernen) Pikee, der, süddt. österr. das; -s, -s Gewebe aus Baumwolle od. Chemiefasern m it reliefartigem M u ­ ster, das durch eine spezielle Bindung (3.1) hervor- gerufen wird: ein weißer Kragen aus P. piken fsw. Vb.; hat/ landsch. umg. 1.1. etw. sticht (i): Rosen, Dornen, Stoppeln p. 1 .2 . er hat mich m it einer Nadel gepikt (gestochen 1.1) — 2 . etw., bes. eine Öffnung, durch Stechen i n etw. herstellen: ein Loch in Papier p. pikieren fsw. Vb.;hat/1. Gartenbau junge Pflan­ zen verziehen und in größeren Abständen pflan zen: Tomaten, Salat p. — 2. T extil, festenStoffaufdie Innenseite bestimmter Teile von Kleidungsstücken m it vielen kleinen, auf der Außenseite des Stoffes nicht sichtbaren Stichen aufnähen, um dadurch grö- physisch — pikieren 871
872 pikiert — Pionierauftrag ßere Festigkeit und Haltbarkeit sowie eine gute P a ß ­ form zu erreichen: den Kragen, die Revers, einen Pelz p. pikiert /A dj.f {ein wenig) beleidigt, verärgert: er wirkte, war etwas, leicht, äußerst p. Pikkoloflöte, die kleine Querflöte piksen / Vb.f s. piken Piktogramm, das; -s, -e {international) festgelegte bildliche Darstellung eines Hinweises, Gebotes Pilatus + von / Pontius zu P. laufen Pilger, der; -s, - jmd., der eine Wallfahrt macht: ein frommer P .; die P. wallfahren nach Rom pilgern jsw. Vb.; ist/ 1. irgendwohin wallfahren: nach Rom, Jerusalem, Mekka p. — 2. umg. s c h e r z h . beschaulich irgendwohin wandern, gehen: sonntags ins Museum, ins Grüne p. Pille, die; -n 1*1. Arzneimittel in Form eines Kügel­ chens :eine P. g egen K opfschmerzen, zur Beruhigung nehmen 1.2. jo, PI. u. nur mit best. Art./ umg. Antibabypille \ sie nimmt die P. + u m g . .eine bittere P. {etw. Unangenehmes, das hingenommen werden muß) Pilot, der; -en, -en Flugzeugführer: ein erfahrener P. Pilotjanlage, die T ech n . Anlage, die zur Erprobung bes. eines (Produktions)prozesses nach Abschluß der Versuche im Labor und vor Aufnahme der industriel­ len Produktion betrieben wird: eine P. für Kunst­ fasern errichten, in Betrieb nehmen Pilz, der; -es, -e 1. Pflanze, die m eist aus schlauch­ förmigen Fäden besteht, ein Myzel bildet, kein Blatt­ grün aufweist und als Erreger von Krankheiten auch bei Pflanzen auftreten kann, aber auch in be­ stimmten Arten für die Herstellung von Arznei-, Nahrungs- und Genußmitteln verwendet wird: die Früchte sind von Pilzen befallen; Penizillin wird durch bestimmte Arten von Pilzen erzeugt — 2. der oberirdische, meist aus einem Stiel und einem Hut bestehende, die Frucht bildende Teil höherer A r ­ ten von 1, der stark eiweißhaltig ist und, sofern er genießbar ist, als Nahrungsmittel verwendet w ird : ein eßbarer, schmackhafter, giftiger P . ; Pilze s u ­ chen, sammeln, braten, schmoren, essen; u m g . in die Pilze {Pilze sammeln) gehen + wie (die) Pilze aus der Erde schießen rasch und in großer Anzahl entstehen: die Neubauten schossen wie (die) Pilze aus der Erde Pilz] -beratungsstelle, die Öffentliche Einrichtung, in der Pilzsam m ler über Genießbarkeit und Giftigkeit der gesammelten Pilze sachkundige A usku nft er­ halten können; -krankheit, die durch Pilze (1) ver­ ursachte Krankheit: Pilzkrankheiten des Getreides; - Sammler, der; -Vergiftung, die Vergiftung durch giftige Pilze (2) Piment, der, das; -(e)s, -e fvorw. Sg.f bis erbsengroße Frucht eines tropischen Baumes, die getrocknet als Gewürz verwendet wird pimpelig fAdj.f umg. verzärtelt, wehleidig, zimper­ lich: sei nicht p.!; das Kind, der Großvater ist sehr p. Pimperlinge, die fPl.f salopp Geld (1): er hat seine letzten P. zusammengekratzt; nur noch ein paar P. {nur noch wenig Geld) haben pimplig fAdj.f s. pimpelig Pinasse, die; -n maschinell angetriebenes kleines Boot für den Hafenverkehr, Beiboot größerer Schiffe pingelig fAdj.j umg. übertrieben genau (2), klein­ lich: sei nicht so p.l Pingpong, das; -s, fo. Pl.f umg.: (eine Partie) P. {dilettantisch Tischtennis) spielen Pinguin, der; -s, -e [pir)gui:n] bes. in der Antarktis in zahlreichen A rten vorkommender, gesellig lebender, nicht flugfähiger, sehr gewandt schwim mender Vogel m it einem sehr dichten, schwarzen, am Bauch weißen Gefieder und zu Flossen umgestalteten Flügeln Pinie, die; -n [..io] im Mittelmeergebiet wachsende Kiefer mit schirmartiger Krone und langen Nadeln Pinke, die; fo. Pl.f salopp: erhat viel, genug P. {Geld) Pinkel, der; -s, -f-s salopp : ein feiner, vornehmer P. {jmd., der sich als feiner, vornehmer Herr auf- spielt) pinkeln fsw. Vb.; hat/ salopp Harn lassen Pmkepinke, die; -, fo. Pl.f salopp s. Pinke Pinne, die; -n 1.Seemannsspr. länglichesStück Holz, mit dem das Ruder (1.1) bewegt wird — 2. landsch. sehr kleiner dünner Nagel (I), 1Stift (1.1.1): etw. mit Pinnen festmachen pinnen fsw. Vb.; hat/ landsch. etw. mit Pinnen (2), Stecknadeln an etw. befestigen: ein Plakat an die Wand p. Pinscher, der; -s, - 1 . zu einer zierlichen, kurzhaarigen Hunderasse gehörender Haushund — 2 . sa lopp femot.f nichtssagender, einflußloser Mensch: was will denn dieser lächerliche P.? Pinsel, der; -s, - 1 , Gerät mit einem Griff und einem Bündel fest eingesetzter Borsten zum Aufträgen von Flüssigkeiten, bes. von F a rb e: ein feiner, dicker P .; den P. auswaschen; Farbe, Jod mit dem P. auf­ tragen; mit P. und Farbe, P. und Palette arbeiten — 2. Haarbüschel, bes. an den Ohren von Luchs und Schwarzwild: der Luchs hat P. an den Ohren — 3 . um g. einfältiger Mann, Dummkopf: er ist ein al­ berner, eingebildeter P .; so ein P .!; du P .! pinselig fAdj.j landsch. umg. übertrieben genau (2), pedantisch: er macht das alles viel zu p .; er ist in seiner Arbeit äußerst p. pinseln jsw. Vb.; hat/ 1. um g. etw. {dilettantisch) malen (1): ein Gemälde, Porträt p. — 2. umg. etw. anstreichen (1): den Zaun p. — 3 . jmdm. den Hals, das Zahnfleisch p. (mit einem M edikam ent be­ streichen) — 4 . u m g . etw. langsam, sorgfältig schreiben: etw. ins reine, an die W and p. pinslig fAdj.f s. pinselig Pinzette, die; -, -n kleines, aus zwei miteinander ver­ bundenen, federnden Metdllteilen bestehendes I n ­ strument zum Erfassen winziger Gegenstände, T eile: etw. mit der P. aufnehmen; einen Splitter mit der P. herausziehen Pionier, der; -s, -e 1. Mitglied der Pionierorgani­ sation ,Ernst Thälmanner ist Junger P.; eine Arbeitsgemeinschaft der Jungen Pioniere — 2. Wegbereiter, Bahnbrecher: ein P. der Wissen­ schaft, Technik, Luftfahrt — 3 . Mil. Angehöriger einer Pioniertruppe: die Pioniere sprengten, bauten eine Brücke Pionier| -arbeit, die fo. Pl.f 1. Tätigkeit der Pioniere (1) im Rahmen ihrer Organisation: (eine) gute P. leisten; die P. unterstützen, fördern — 2 . rich­ tungweisende, bahnbrechende Arbeit auf einem be­ stimmten Gebiet: auf dem Gebiet der Herzchirurgie P. leisten; -auftrag, der spezielle Aufgaben, die der gesamten PionierOrganisation ,Ernst Thälmann\
Einheiten der PionierOrganisation, Gruppen od. einzelnen Pionieren erteilt werden: der jährliche P.; über die Erfüllung des Pionierauftrages b erichten; «freundsehaft, die Einheit der Pionierorganisation, die alle Pioniere einer Schule umfaßt; -gruppe, die Einheit der Pionierorganisation, die alle Pioniere einer Klasse (2.1) umfaßt; -leistung, die richtung­ weisende, bahnbrechende Leistung auf einem be­ stimmten Gebiet: eine wissenschaftliche, echte P.; - leiter, der für die Erziehung der Pioniere ausge­ bildeter F unktionär der F D J , der (hauptamtlich) Pionierfreundschaften od. -gruppen leitet; -nach­ mittag, der Nachmittag, an dem sich die Pionier­ gruppe zu einer Veranstaltung trifft; -Organisation, die fo. Pl.j; dieP. ,Ernst Thälmann4(soz. Massen­ organisation der ö —14jährigen Kinder in der DDR unter Führung der FDJ); -tat, die vgl. -leistung; -truppe, die /vorw. Pl.j Mil. technisch speziell aus- gebildeter und ausgerüsteter Truppenteil, der K a m pf­ handlungen und Bewegungen der T rupp en bes. durch technische Anlagen sichert; -tuch, das blaues od. rotes Halstuch der Pioniere (1) pipapp fAdv.f umg .: sie muß Briefe schreiben, tele­ fonieren, Gäste empfangen und p. (so weiter) Pipapo, das; -s, fo. Pl.j u mg.: ein komfortabler Bungalow mit allem P. (mit allem, was dazuge­ hört) Pipeline, die; -s [paiplain] über große Entfernun­ gen führende Rohrleitung, bes. für Erdöl: eine über 400 Kilometer lange P .; eine P. bauen, verlegen Pipette, die; -n (mit Eichstrich od. M aßeinteilung versehene) enge Röhre aus Glas, m it der (kleine) Flüssigkeitsmengen angesaugt und abgemessen wer­ den können: mit der P. Serum, Rosenöl, Parfüm aufnehmen, auf etw. träufeln Pirat, der; -en, -en Seeräuber: die Piraten kaperten ein Segelschiff;dazu Piraterie, die; -, -n [.. i:on]See­ räuberei; O die Flugzeugentführung war ein Akt der P. ' Pirol, der; -s, -e in zahlreichen A rten vorkommender Singvogel m it leuchtend gelbem Gefieder, schwarzen Flügeln und Schwanzfedern, dessen einheimische A rt bes. um Pfingsten in Erscheinung tritt Pirouette, die; -, -n [pirueto] a us mehrfachen schnel­ len Drehungen u m die Körperachse bestehende Übung, Figur, bes. bei Eiskunstlauf und Tanz Pirsch, die; jo. Pl.j Jägerspr. Jagd auf Wild, bes. Schalenwild, durch vorsichtiges Anschleichen im Gegensatz zur Treibjagd: eine stundenlange, er­ folgreiche P .; auf die P. gehen pissen, pißte, hat gepißt derb Harn lassen Pistazie, die; -n [ ..Je] 1. im Mittelmeergebiet vor­ kommendes immergrünes Gewächs, dessen m andel­ ähnliche Samenkerne als Gewürz für K onditorei­ waren verwendet werden — 2 , Frucht von 1: kleine, mit Kirschen und Pistazien belegte Törtchen Piste, die; -n 1. S p o r t markierte, befestigte Strecke beim Skisport in den alpinen Disziplinen, für (Kraft)rad- und Autorennen, Rennbahn — 2 . bahn­ artige betonierte Fläche, die zum Starten und Landen von Flugzeugen dient: auf der P. aufsetzen Pistole, die; -, - n halbautomatische, kurze, ein händig gebrauchte Handfeuerwaffe für Nahkampf und Sport: jmdn. mit der P. bedrohen, mit vor­ gehaltener P. zu etw. zwingen + jmdm. die P. auf die Brust setzen (jmdn. zu einer Äußerung, Entscheidung drängen, nötigen); wie aus der P. geschossen sofort reagierend: er antwortete wie aus der P. geschossen pitsch(e)naß lAdj.j umg. jemot.j sehr naß, durch­ näßt: unsere Mäntel, Schuhe, wir waren p. pittoresk /A dj./ malerisch (2): eine pittoreske Szene, Stadtansicht Pfzza, die; -, -s a u f einem Kuchenblech gebackenes Gericht aus einem Hefeteig, der mit Wurst, Tomaten, Käse o. ä. belegt ist: eine P. backen pizzicato jAdv./ [..k ..] Mus. mit den Fingern die Saiteb zupfend: das ist p. zu spielen PKW, Pkw, PKW, Pkw, der; -/ -s, -/ -s [pe:ka: ve:] jKurzw . für Personenkraftwagen/ s. Personen­ kraftwagen placieren fVb.j [..(t)si:..] s. plazieren placken, sich /sw. Vb.; hat/ umg. sich (mit etw.) sehr plagen (2); dazu Plackerei, die; -, -en pladdernjsw. Vb.; hat, ist/ landsch., bes. norddt. 1.1 . es pladdert es regnet stark (hat): heute morgen hat es tüchtig gepladdert 1.2 . (ist) der Regen plad­ dert (fällt heftig und geräuschvoll, prasselt) aufs Bach, gegen die Fensterscheiben plädieren jsw. Vb.; hat/ 1.1. für etw., jmdn. p. sich für etw., jmdn. (mit Worten) einsetzen: für die Annahme eines Entwurfs, für ein Projekt, für die baldige Abreise p.; alle plädierten fürihn 1.2. Jur. für, auf etw. p. einen Antrag vor Gericht mündlich (in einem Plädoyer) begründen, vertreten, Vorschlä­ gen: der Staatsanwalt plädierte für ,schuldig4; auf Freispruch, Unzurechnungsfähigkeit p. Plädoyer, das; -s, -s [..döaje:] Ju r. mündliche Begründung eines Antrags vor Gericht, bes. die zu­ sammenfassende Rede des Staatsanwalts, Verteidi­ gers nach dem Schluß der Beweisaufnahme: am Ende der Hauptverhandlung hielt der Staats­ anwalt, Verteidiger das, sein P. Plage, die; -, - n große Mühe, unangenehme B e ­ lastung und Qual, die jmdm . durch etw., jmdn. be­ reitet w ird : seine Krankheit wurde ihm allmählich zu einer unerträglichen P .; das Abwaschen war ihr immer eine lästige P.; sie ertrug alle Plagen mit großer Geduld; mit jmdm., etw. seine P. (Schwie­ rigkeiten, Unannehmlichkeiten) haben; dies alles machte ihm das Leben zur P. (Qual); sie hatte die ganze P. (mühevolle schwere Arbeit) mit dem Umzug Plagejgeist, der /PL -er/ umg. scherzh. jmd., der jmdm. durch sein Verhalten ihm gegenüber lästig fällt: du bist ein richtiger P .! plagen jsw. Vb.; h a t/1. etw., jmd. plagt jmdn. etw., jmd. verursacht jmdm. Plage, quält, belästigt jmdn. sehr: ihn plagt der Husten, Zweifel, die Neugier; dich plagt wohl das schlechte Gewissen?; von Kopfschmerzen, Eifersucht, Furcht geplagt sein; er ist ein geplagter Mensch; die Mücken haben uns den ganzen Tag geplagt; jmdn. unablässig mit Fragen, Bitten p .; sich mit etw. p .: sich lange mit einer Erkältung p. (eine Erkältung lange nicht los­ werden) — 2 . sich p. 2 .1 . schwer arbeiten: sie hat sich ihr Leben lang für andere geplagt 2.2 . sich sehr mit jmdm ., etw. abmühen: der Lehrer plagte sich redlich mit dem Jungen; sich mit einer Ar­ beit, einem Problem p. Plagiat, das; -(e)s, -e 1. unrechtmäßige Aneignung, Nachahmung, Veröffentlichung fremder schöpfe­ rischer Leistungen bes. auf den Gebieten von Wissen­ schaft und Kunst ohne Angabe des Urhebers in der Absicht, sie als eigene geistige Leistungen darzustel­ Pionierfreundschaft — Plagiat 873
874 Plagiator — plänkeln len, bewußte Verletzung des Urheberrechts: jmdn. des Plagiats bezichtigen, überführen; ein P. begehen — 2. auf 1 beruhendes Werk: ein literarisches P .; dieses Gemälde, Musikstück ist ein P .; dazu Plagia­ tor, der; -s, Plagiatoren u. plagiieren /sw. Vb.; hat/ [..i|i:..]: etw. p. (aus etw. ein Plagiat ma­ chen) Plaid, das, auch der; -s, - s[ple:t] (karierte) wolle­ ne Decke (LI): die Schultern, K nie in ein(en) P. einhüllen Plakat, das; -(e)s, -e großformatiges%meist verviel­ fältigtes, häufig in S chrift und Bild künstlerisch gestaltetes Blatt, das zum öffentlichen Anschlägen, Aushang bestimmt ist: ein farbiges, graphisch wohl­ gelungenes, werbewirksames P.; ein P. entwerfen; Plakate anschlagen, kleben Plakat|farb e, die wetterfeste, deckende Wasserfarbe m it einem Zusatz von Leim als Bindemittel plakativ jAdj.f in der Art eines Plakates auf Mar­ kantes reduziert: eine plakative Wirkung; p. g e­ haltene Illustrationen Plakette, die; -, -n als Erinnerungs-, Erkennungs­ zeichen dienende od. zum Einlaß berechtigende kleine runde od. eckige, (reliefartig) geprägte Platte aus Metall od. Kunststoff, die meist wie ein Abzeichen getragen wird: eine P. mit dem Bild des Dichters; eine P. tragen, anstecken plan fAdj.f 1eben (2): eine plane Fläche; die Karte muß p. liegen; etw. p. schleifen Plan, der; -(e)s, Pläne 1.1* unter bewußter A n ­ wendung und Ausnutzung der ökonomischen Gesetze des Soz. ausgearbeitete wissenschaftlich begründete Darstellung zusammenhängender Positionen und der Struktur ihrer Beziehungen zur Steuerung des Ab­ laufs und der E ntwicklung von gesellschaftlichen Prozessen im Soz., bes. die verbindliche, durch Volks­ kammerbeschluß zum Gesetz erhobene Bichtlinie für die Entwicklung der soz. Volkswirtschaft und ihrer Teilsysteme in einem bestimmten Zeitraum: der laufende P.; die Volkskammer bestätigt den P .; der P. tritt in Kraft; die Pläne abstimmen, koordi­ nieren; den P. einhalten, kontrollieren, vorfristig, termingerecht erfüllen; den P. (Planentwurf) dis­ kutieren 1*2. (ausgearbeitete) Bichtlinie, detaillierte Konzeption für eine zu leistende Arbeit, ein zu schaffendes Werk, einen bestimmten Ablauf, Vor­ gang: ein umfassender, genauer P .; einen P. auf- stellen, ausarbeiten, entwerfen; nach einem festen P. arbeiten — 2 . auf die Verwirklichung von etw. Bestimmtem gerichtete Überlegung, Absicht: ein wohldurchdachter, raffinierter, teuflischer P .; jmd. hat große Pläne; einen P. fassen, verwirk­ lichen, verwerfen, ändern; er trägt sich mit dem P. umzuziehen; Pläne schmieden; jmds. Pläne durch­ kreuzen, stören — 3 . E ntwurf, schematische Zeich­ nung, Skizze eines Bauwerkes, einer Anlage, M a ­ schine: der P. unseres Hauses, des Architekten für das neue Opernhaus; einen P. entwerfen, zeichnen, einsenden — 4 . kartographische Darstellung eines Gebietes, Geländes in bestimmtem M aßstab: der P. vo n Berlin, des Küstenbereichs - f auf den P. treten (erscheinen, auftauchen) ; etw. ruft jmdn. auf den P. (etw. läßt jmdn. in Aktion, Erscheinung treten) Plan zu Plan 1.11 -aufgäbe, die verbindliche Auf­ gabe innerhalb des Volkswirtschaftspla nes, die den Staats- und Wirtschaftsorganen und den Betrieben übertragen wird; -auflage, die vgl. -a ufgabe; -dis- kussion, die Diskussion über den Planentwurf in der Phase der Ausarbeitung von Perspektiv- od. Jahres­ plänen: die P. in den Betrieben, Brigaden Plane, die; -n großflächige, meist aus grobem, im ­ prägniertem Leinen bestehende Decke, die bes. über ein Gestell über der Ladefläche von Fahrzeugen ge­ spannt wird od. zum Abdecken von Waren dient: eine graue, verschmutzte P.; ein mit einer P. ver­ deckter W agen; eine P. ausbreiten, Zurückschlagen, zusammenrollen planen js w . Vb.; hat/ 1. etw. p. 1.1. Pläne, einen Plan zur Steuerung gesellschaftlicher Prozesse im Soz., für die Entwicklung der soz. Volkswirtschaft und ihrer Teilsysteme für einen bestimmten Zeit­ raum ausarbeiten: perspektivisch p.; die E ntwick­ lung der strukturbestimmenden Zweige der Volks­ wirtschaft p. 1 .2 . Pläne, einen Plan für eine be­ stimmte zu leistende Arbeit aufstellen: die folgenden Arbeiten genau p.; (etw.) gut, sinnvoll p.; es ver­ lief alles wie geplant — 2 . die Durchführung von etw. beabsichtigen: für den Herbst ist ein Sportfest ge­ plant; sie p. diesmal eine Ferienreise ins Gebirge; die geplante Veranstaltung fiel aus Plan zu Plan 1.11 -entwurf, der: einen P. vorlegen, diskutieren; -erfüllu ng, die: vorfristige, termin­ gerechte P .; die P. sichern Planet, der; -en, -en nicht selbstleuchtender größerer Himmelskörper, der sich a uf einer kreisähnlichen, elliptischen Bahn um eine Sonne, einen Fixstern be­ wegt: Jupiter ist der größte P. unseres Sonnen­ systems; die Bahn eines Planeten beobachten, be­ rechnen; er ist wieder sicher auf unserem Pla­ neten (auf der Erde 1.1) gelandet Planetarium, das; -s, Planetarien [..ion, ..ion] 1. optisches Gerät, m it dem Lage, Größe und Bewegung der Gestirne durch Projektion auf die Innenfläche einer K uppel dargestellt werden — 2 . Gebäude, Raum für 1: ins P. gehen Planeten Astron.j - bahn, die; -System, das Ge­ samtheit der Planeten und Planetoiden soivie a n ­ derer natürlicher kosmischer Körper, die sich um eine Sonne, einen Fixstern bewegen, zu einem Sonnensystem gehören Planetoid, der; -en, -en [,.to|i:t] Astron. kleiner planetenartiger Himmelskörper eines Sonnensysteme, der sich meist auf einer elliptischen Bahn um die Sonne bewegt plan]gemäß jA d j.f einem bestimmten, dem gefaßten Plan (1 u. 2) entsprechend: auf plangemäße Liefe­ rung dringen; etw. p. ausführen, erledigen; die Arbeiten laufen p. planieren jsw. Vb.; hat/ ein unebenes Gelände ein­ ebnen: den Boden, das Baugelände p. Planier [raupe, die Raupenfahrzeug mit einer ver­ stellbaren Platte aus Stahl an der Stirnseite, das zum Planieren eines Geländes, zur Bewegung von Erde, Gestein, Schutt eingesetzt w ird : Planierraupen beim Straßen-, Kanalbau verwenden Planjahr, das Kalenderjahr als Zeitraum für einen Jahresplan: der Beginn des neuen Planjahres Planke, die; -, -n bes. für den Schiffsbau verwendetes (dickes und) breites Brett: starke, rohe, morsche Planken; ein Schiffsdeck aus Planken Plänkelei, die; -, -e n jzu plänkeln/: zwischen ihnen gab es ständig Plänkeleien plänkeln jsw. Vb.; hat/ mit jmdm. p. sich ein wenig
Plankeimziffer — plastisch 875 neckend mit jmdm. streiten: die Kollegen fingen an, mit ihm zu p. Plan| -kennziffer, die Kennziffer für die Aufstellung, Bilanzierung und Kontrolle eines Plans (1.1); -kom - mission, die /o. PI ./: die Staatliche P. (zentrales Organ des Ministerrats der DDR für die Planung und Leitung der Volkswirtschaft) Plankton, das; -s, jo. Pl.f [..ton] Biol. Gesamtheit der im freien Wasser schwebenden tierischen und pflanzlichen Organismen, die sich selbst nur wenig od. g a r nicht bewegen: Teiche voller P. plan/Plan| -los /Adj.f ohne Plan (1.2 u. 2); aufs Geratewohl, unüberlegt: planlose Versuche; p. arbei­ ten, vorgehen, handeln; -mäßig jAdj.f nach einem Plan (1 u. 2): der planmäßige Aufbau des Sozialis­ mus, unserer Hauptstadt; planmäßiges, system a­ tisches Lernen; p. vorgehen; handeln; p. (fahr­ planmäßig) ankommen, abfahren; alles verlief p. (wie geplant); -periode, die Periode, auf die sich ein Plan bezieht; -position, die in einem Plan (1.1) ent­ haltene Einzelaufgabe; -quadrat, das fa ch sp r . auf Landkarten durch pa rallele längs und quer gezogene Linien gebildetes Quadrat; -rückstand, der Rück­ stand in der Planerfüllung: den P. (durch Sonder­ schichten) aufholen Planschjbecken, das für Kinder zum Spielen be­ stimmtes (größeres) flaches Wasserbecken: ein P. im Garten planschen /sw. Vb.; hat/ sich im (flachen) Wasser lebhaft bewegen, m it Wasser herumspritzen: die Kinder p. im Wasser, in der W anne Plan] -schulden, die /PI./ vgl. Planrückstand; -Sil­ vester, der, das umg.: unser Betrieb hat heute P. (in unserem Betrieb ist heute der Jahresplan er­ füllt worden); -soll, das jo. Pl.f umg. von einem Plan (1.1) bestimmtes Soll (1.1): das P. schaffen; - spiel, das modellhaftes Durchspielen eines Prozesses, einer militärischen Übung an Plänen (4) und Karten (1), um Entscheidungen zu finden; -s telle, die 1.1 . jin der DDR/ im Stellenplan volkseigener Betriebe, von staatlichen Organen, Institutionen und Einrichtungen verzeichneter Arbeitsplatz 1.2 . jin der BRD / im Haushaltsplan bewilligte Stelle für einen Arbeitsplatz im öffentlichen Dienst Plantage, die; -, - n [..a:39] (große) Anlage mit mehr­ jährigen K ulturpflanzen zur Erzeugung pflanzlicher (Roh)produkte, meist in Monokultur und bes. in tro­ pischen Gebieten Planung, die; -, - e n 1.1 . das Erarbeiten von Plänen (1.1) in allen ihren Teilen: eine komplexe, voraus­ schauende P .; die P. und Leitung der Volkswirt­ schaft 1.2 . das Treffen bestimmter begrenzter (staatlicher) Maßnahmen zur regulierenden Beein­ flussung in der kap. Wirtschaft — 2 . Ausarbeitung eines genauen Konzeptes für den Ablauf einer zu leistenden Arbeit: rechtzeitige, detaillierte, s tädte ­ bauliche P.; die P. und Projektierung von W oh­ nungsbauten; etw. erfordert sorgfältige P. — 8 . E r ­ gebnis von 1 u. 2, das Geplante: die P. liegt vor plan/Plan| -voll /Adj.j planmäßig: planvolles Vor­ gehen, Handeln; p. arbeiten; -Vorsprung, der Vorsprung i n der Planerfüllung : die Stahlwerker erreichten neun Tage P .; -wagen, der (Pferde)wa- gen, der mit einer Plane überdacht ist; -Wirtschaft, die jo. P L / : die sozialistische P. (auf dem gesell­ schaftlichen Eigentum an den Produktionsmitteln eruhende, durch Anwendung der ökonomischen Gesetze des So z. in einer vorausschauenden Gestal­ tung der ökonomischen Prozesse und durch einheit­ liche, zentrale Planung (1.1) charakterisierte soz. Volkswirtschaft); -Z eitraum, der vgl. Planperiode; - ziel, das: das P. erreichen, überbieten; -Ziffer, die vgl. Plankennziffer plappern /sw. Vb.; hat; bes. von kleinen Kindern/ schnell hintereinander, naiv (und ohne Überlegung) pausenlos reden, schwatzen: die Kleine plapperte den ganzen Tag; unaufhörlich, ununterbrochen (vor sich hin) p. plärren /sw. Vb.; hat/ umg. 1 . monoton und langge­ zogen, anhaltend sprechen, tönen: sie plärrte: „N un beeil dich doch endlich!“ ; sie spricht meist mit einer grellen, plärrenden Stimme; das Radio plärrt — 2. etw. laut und unschön singen: sie plärrten ein Lied — 8 . /bes. von kleinen Kindern/ unangenehm schrill, laut und anhaltend weinen, weinend schreien: der Säugling plärrt; plärrende Kinder Pläsier, das; -s, -e /vorw. 8g./ veraltend scherzh. Vergnügen (1): sein P. an etw. haben; es macht ihm, ist sein P., stundenlang am Hafen zu stehen Plasma, das; -s, Plasmen 1. jo. Pl.j Biol. Proto­ plasma — 2. jo. Pl.j Med. Blutplasma — 8. Phys. Gemisch aus freien Elektronen, positiven Ionen und neutralen Teilchen eines Gases, das durch hohe Zu ­ fuhr von Energie entsteht und vom normalen Zustand abweichende neue physik alische Eigenschaften, bes. eine hohe elektrische Leitfähigkeit besitzt Plasmabrenner, der Techn. Brenner (1), in dem durch die Ein w irku ng eines elektrischen Lichtbogens in einem strömenden Gas ein Plasma (3) erzeugt wird, das den Brenner durch eine Düse als heiße Flamme verläßt Plast, der; -es, -e zu den Kunststoffen gehörender makromolekularer organisch-chemischer Werkstoff, der innerhalb relativ niedriger Temperaturen bei der Verformung zum Halbzeug od. Fertigprodukt einen plastischen (3) Zustand durchläuft, sich bes. durch geringe Dichte, gute elektrische Isolierfähigkeit aus­ zeichnet, leicht formbar, m eist unzerbrechlich, w ider­ standsfähig gegen Korrosion und vielseitig verwend­ bar ist: ein neuer, reißfester, unzerbrechlicher,, farbiger P.; P. herstellen, verwenden; ein Beutel, Deckel, Schalter aus P. Plastjbeutel, der Beutel aus Plast Plaste, die; -n umg. s. Plast Plast| -eimer, der vgl. -beutel; -erzeugnis, das Er­ zeugnis aus Plast; -folie, die vgl. -beutel 1Plastik, die; -, - e n 1. /o. Pl.j dreidimensionale künstlerische Gestaltung m it verschiedensten M a ­ terialien: die moderne, mittelalterliche P.: die P. der Antike; ein Meister der P. — 2. durch 1 ent­ standenes Kunstwerk: eine griechische, bronzene, kostbare P.; eine P. aus Ton, Stein — 3. Med. plastische Operation: eine P. an der Nase ausführen — 4 . /o. Pl.j Anschaulichkeit: die P. seiner Roman­ gestalten 2Plastik, das, auch der; -s, -s u mg. s. Plast Plastikj -beutel, der u mg . Plastbeutel; -bombe, die Sprengkörper aus einem knetbar gemachten Spreng­ stoff; -folie, die umg. Plastfolie Plastilin, das; -s, jo. Pl.j plastische (3), farbige Masse zum Modellieren bes. als Spielzeug für Kinder: Tiere aus P. kneten; im Kindergarten mit P. arbeiten Plast |industrie, die Plast verarbeitende Industrie plastisch fAdj.f 1 .1 . dreidimensional, körperhaft
876 Plastizität — plattieren räumlich (wirkend), nicht flächenhaft: die plastische Wirkung eines Bildes; die Fähigkeit des mensch­ lichen Auges, p. zu sehen; ein p. hervortretendes Muster 1.2 . anschaulich: er gab eine plastische Dar­ s tellu ng seiner Erlebnisse; etw. p. schildern, erzäh­ len — 2 . /nur attr.f die 1Plastik (1) betreffend, zur 1Plastik (1) gehörend, bildhauerisch: die plastische Kunst; die plastischen Werke des Rokoko — 3 . Plastizität (2) aufweisend, form-, knetbar: eine pla­ stische Masse; plastische Materialien; Metalle p. (im Zustand der Plastizität) verformen — 4 . /nur attr./M ed . eine plastische Operation (Operation zur Korrektur von Entstellungen) Plastizität, die; -, /o. PL/ 1 .1 . Anschaulichkeit: die erstaunliche P. einer Schilderung, Darstellung 1.2 . die P. (plastische Wirkung) dieses Bildes — 2. E i­ genschaft von Stoffen, durch äußere Kräfte bewirkte Formänderungen beizubehalten: Materialien mit geringer P .; die P. von Kunststoffen, Metallen, Ton Plast]rohr, das Rohr aus Plast Platane, die; -, - n Laubbaum mit großen gelappten Blättern und heller, glatter, sich in Schichten ab- lösender Borke Plateau, das; -s, -s [..to :] Hochebene: ein hohes, ausgedehntes, fruchtbares, karstiges P. Platin, das; -s, /o. PL/ grauweiß glänzendes Edelme­ tall : Schmuck aus P .; einen Brillanten in P. fassen platinblond /Adj./ weißblond (gefärbt): sie hat pla­ tinblondes Haar Platitude, die; -, -n Plattheit (2): leere, läppische Platituden; jmdn. mit Platituden langweilen platonisch /Adj.f: platonische Liebe (nicht auf Sex ualität beruhende Liebesbeziehungen); ihre Beziehung war rein p. platschen fsw. Vb.; hat, ist/ 1.1 . /bes. von sich be­ wegendem Wasserj beim Aufprall, Anprall ein helles, kurzes Geräusch verursachen (ha t): der Reg en platscht; die Wellen p. 1 .2 . mit dem Geräusch von 1.1 an, auf, gegen etw. prallen, schlagen (ist, hat): der Regen platschte gegen die Scheiben, aufs D ach; (ist) das Ei ist auf den Fußboden geplatscht plätschern jsw. Vb.; hat, ist/ 1. /von Wasser/ 1.1 . durch die Bewegung des Fließens, Fallens leise, helle, sich gleichmäßig wiederholende Geräusche er­ zeugen (hat): das Wasser, der Bach, Brunnen plätschert; die W ellen p.; der Regen plätschert 1.2 . m it dem Geräusch von 1.1 irgendwohin fließen, fallen (ist): der Bach plätschert durch die Wiesen; Regen aufs Dach, Wellen ans Ufer p. hören — 2. im Wasser planschen (hat): die Kinder p. in der Badewanne, im Bach platt /A dj./ 1.1 . ohne Wölbung, flach: eine platte Nase, Stirn; ein p. gedrückter Kuchen, gesessener Hut; etw. p. walzen; sich p. (der Länge nach flach) auf den Boden legen, werfen — 2 . nichtssagend, geist- und einfallslos, oberflächlich: ein platter Scherz; plattes Geschwätz; das ist mir zu p. — 3. /nur attr.f das ist platter (glatter) Schwindel — 4. um g. p. sein (sprachlos, verblüfft sein) — II . /ad v./ niederdeutsch: p. sprechen Platt, das; -s, /o. PL/ das Niederdeutsche:das hiesige, Rostocker P .; P. sprechen Platt|brett, das la n d sch . Bügelbrett platt/Platt] -deutsch /A dj./ niederdeutsch: etw*. auf p. sagen; p. sprechen; dazu -deutsch(e), das Platte, die; -, - n 1. relativ zu seiner Länge und Breite dünnes, von zwei parallelen Ebenen begrenztes meist rechteckiges od. quadratisches Teil aus hartem M a ­ terial: eine steinerne, eiserne, hölzerne, vorgefertig­ te P.; eine P. aus Marmor, Glas; Platten hersteilen, pressen, legen; etw. m it einer P. abdecken, ab- schließen; etw. auf eine P. stellen, mit Platten ver­ kleiden; die P. eines Tisches — 2 .Schallplatte: eine P. auflegen, abspielen; Platten (an)hören — 3* Glasscheibe mit lichtempfindlicher Schicht für fotografische Aufnahmen: eine fotografische P .; eine P. einlegen, belichten, entwickeln — 4 . Koch­ platte: eine elektrische P.; ein Elektroherd mit drei Platten — 5 .1 . sehr flacher, großer, tellerartiger Gegenstand zum Anrichten, Servieren von Speise n : eine silberne P .; die P. mit dem Aufschnitt herum­ reichen 5 .2 . die auf 5.1 angerichteten, servierten Speisen: eine garnierte, gemischte, / bunte, / kalte P. — 6 . salopp Glatze: eineP. haben, krie­ gen; ein Mann mit einer P. -j- das ist immer die alte, die gleiche, dieselbe P. (das ist immer wieder dasselbe); eine kalte P. (gar­ nierte Platte 5.1 mit Aufschnitt und kaltem Braten) Plätte, die; -, -n landsch. Plätteisen Platt|eisen, das land sch . Bügeleisen plätten, plättete, hat geplättet landsch . etw. bügeln: Wäsche, ein Oberhemd p. 4- s a lo pp geplättet sein erstaunt, verblüfft sein: da bin ich aber, einfach geplättet Platten| -bauweise, die jo. PI ./ Bauweise, bei der die Gebäude aus industriell vorgefertigten, wandgroßen Elementen aus Stahlbeton montiert werden; -Spieler, der elektroakustisches Gerät zu r Wiedergabe der auf Schallplatten gespeicherten M usik , Sprache; -teiler, der scheibenförmiger, elektrisch angetriebener rotie­ render Teil eines Plattenspielers, auf d m die Schall­ platte zum Abspielen aufgelegt wird platterjdings, platter ]dings /Partikel/ v e r a lt e n d umg. geradezu (2.2): das ist p. unmöglich, ausge­ schlossen Platt] -fisch, der in zahlreichen Arten vorkommender, a uf dem Meeresgrund lebender Knochenfisch mit einem asymmetrischen, seitlich ahgeflachten Körp er; - form, die 1. zu einem bestimmten Zweck an­ gelegte begrenzte, befestigte (erhöhte) Fläche (1.2): eine kleine, betonierte P .; auf die P. hinaufsteigen; von der P. des Aussichtsturmes hinabschauen — 2. Raum ohne Sitzplätze an beiden Enden eines Eisen­ bahn-, Straßenbahnwagens: die vordere, hintere P. — 3 . Basis, von der man bei seinen Handlungen aus­ geht: nach einer gemeinsamen P. suchen; -fuß, der 1. Fuß, bei dem der innere Rand der Fußsohle beim Auftreten auf dem Boden aufliegt: Plattfüße haben — 2. jo. PI./ umg. Reifen (2), Schlauch (2), der in­ folge eines Defektes ohne Luftdruck ist Plattheit, die; -, -e n 1. jo. PI ./ Geist-, Einfallslosig­ keit : die erstaunliche P. seiner Auffassungen; etw. ist an P. kaum zu übertreffen — 2 . jvorw. PI./ banale Äußerung, Redensart: nur Plattheiten von sich geben; jmdn, mit Plattheiten langweilen plattieren jsw. Vb.; hat/ 1. T ech n . ein Blech, Werkstück aus M etall mit einem anderen, meist edle­ ren M etall überziehen: Stahlblech m it Kupfer, Nickel, Silber p .; mit Gold plattiertes Messing — 2. T e x til, bei der Herstellung eines Gewirkes od. Gestrickes einen Faden durch einen anderen über­ decken, um eine unterschiedliche Vorder- u nd Rückseite der Ware zu erzielen: einen Faden p.; plattierte Strümpfe, Wirkwaren
Plattwurm — plaudern 877 Platt|wurm, der in sehr zahlreichen Arten vorkom­ mender, parasitär lebender Wurm, der meist einen stark abgeplatteten (und langen) Körper hat Platz, der; -es, Plätze 1. meist durch aufeinander- treffende Straßen gebildete, (gepflasterte) freie, um ­ baute Fläche in Ortschaßen, Städten: die Straßen und Plätze einer Stadt; ein belebter, verkehrs­ reicher P.; der P. vor dem Rathaus; einen P. über­ queren — 2 . für bestimmte Zwecke hergerichtetes und entsprechend ausgestattetes, begrenztes Gelände: ein P. (Sportanlage) mit Spielfeldern für Tennis, F uß ­ ball und Hockey; das Rennen findet auf dem P. {Rennplatz) in der Vorstadt statt; er spielt mit den Kindern auf dem P. (Spielplatz) hinter dem H ause; jmdn. vom P. stellen, des Platzes verweisen (des Spielfeldes verweisen, vom Spiel ausschließen); die Kohlen werden ab P. (vom Lager 4 weg) verkauft — 3. fo. PL; vorw. o. Art./ Raum od. flächenmäßiger Bereich, der für jmd n ., etw. verfügbar ist, den etw. für sich beansprucht, jmd. für etw. braucht: keinen, viel, noch P. haben; dafür reicht der P. nicht; der Schrank nimmt viel P. weg, ein; jmdm., für etw., jmdn. P . machen, schaffen, (frei) lassen; das Flug­ zeug bietet 100 Passagieren P. (kann 100 Passa­ giere aufnehmen); ich habe dir a uf dem Brief ge ­ nügend P. gelassen; sich im Gedränge P. schaffen— 4 . bestimmte Stelle (im Gelände), die zum (vorüber­ gehenden) Aufenthalt für jmdn. geeignet erscheint od. für etw., jmdn. (als Standort) angemessen, vor­ gesehen ist: ein idyllischer P. zum Ausruhen; sich einen freien P. am Strand suchen; das ist der (ge­ eignete) P. für unser Haus, für einen Kompost­ haufen; etw., ein Buch an seinen, den rechten P. legen, stellen; Sp o rt auf die Plätze, fertig, los! JStartbefehlß; <£> seinen P. im Leben, in der Gesell­ schaft finden, gut ausfüllen; dein P. ist hier bei uns — 5. Sitzplatz, bes. in einem (Theater)saal, Ver­ kehrsmittel: ein freier, numerierter, guter, teurer P . ; einen P. suchen; (jmdm., für jmdn.) einen P. b e­ legen, frei machen; jmdm. seinen P. anbieten; der Saal ist bis auf den letzten P. besetzt — 6 . einen P. für eine (ein Anrecht auf Teilnahme an einer) Gesellschaftsfahrt, Flugreise buchen; einen P. {ein Quartier 1) für die Saison bekommen; einen P. {Aufnahme, Unterbringung und Betreuung) in einem Kindergarten, Altersheim bekommen — 7.1 . bestimmte, von jmdm., einer Gruppe, bes. von einem Sportler od. einer Mannschaft bei einem Wettkampf erreichte, eingenommene Stelle in einer Rang-, Reihenfolge, in der Plazierung (1): er b e ­ legte den ersten P. (wurde Sieger), den zweiten P. (wurde Zweiter); er wurde Sieger und verwies alle anderen auf die Plätze (die Plazierung hinter sich); die Brigade errang den ersten P. im Wettbewerb 7.2 . Rennen auf P. wetten (eine Platzwette ab­ schließen) -h P. behalten (sitzen bleiben); P. nehm en (sich setzen); nicht am P., Platze, fehl am P., Platze (in einer Situation unpassend, unangebracht) sein Platz| -angst, die fo. PL/ 1.1. umg. Beklemmung in einem überfüllten, engen Ra um : im überfüllten Bus P. bekommen 1.2 . Med. Psych. Angst und Un­ fähigkeit, breite Plätze (1) und Straß en zu überqueren; - a nwei- serin, die; -, -n e u Angestellte, die m einem Kino , Theater beim Einlaß in den Zuschauerraum die Karten kontrolliert und den Besuchern ihre Plätze 5) an weist Plätzchen, das; -s, - landsch. flaches Stück Klein­ gebäck : P. ausstechen, backen, kaufen, essen Platz |deckchen, das kleine Decke, auf die das Ge­ deck gestellt wird: zum Essen farbige P. auflegen Platze, die -f- landsch. salopp die P. kriegen (wütend wer­ den) ; sich die P. an den Hals ärgern (sich sehr ärgern) platzen jsw. Vb.; ist/ 1. durch Druck (von innen) plötzlich und m eist geräuschvoll auseinander gerissen werden, reißen: Luftballons, Seifenblasen p.; Bom ­ ben, Minen p. (explodiere nlA ); ein geplatztes Rohr, Trommelfell; der Reifen des Vorderrads, ein Äderchen ist geplatzt; die Naht ist geplatzt (auf- geplatzt); O umg. wir sind vor Lachen (bald, fast, beinah) geplatzt (haben übermäßig gelacht); vor Wut, Neid, Ärger, Neugier p. (überaus wütend, nei­ disch, ärgerlich, neugierig s ein); wenn er das liest, wird er p. (außer sich geraten, wütend werden) — 2. u m g. etw. platzt etw. scheitert (1): die Verlobung, Konferenz ist geplatzt; unsere Urlaubsreise ist geplatzt (nicht zustande gekommen); der Schwindel, dieser Betrug ist geplatzt (aufgedeckt worden); ein geplatzter (als ungedeckt befundener) Scheck, Wech sel -f- die / Bombeist geplatzt; jmdm. ins Haus p .; bei jmdm. ist der / Knoten geplatzt; jmdm. platzt der / t Kragen; jmd., etw. platzt aus allen / Näh­ ten Platz |karte, die K a rte (1), die zur Benutzung eines bestimmten Sitzplatzes in einem Schnellzug, Speise­ wagen berechtigt platzkarten/Platzkarten| -pflichtig \Adj.; nicht adv.f nur für Inhaber von Platzkarten zugelassen: platzkartenpflichtige Züge des Städteschnell­ verkehrs; dieser Schnellzug ist p.; - wagen, der Eisenbahnwagen, dessen Sitzplätze für Inhaber von Platzkarten reserviert sind Platz | -konzert, das Konzert mit Unterhaltungs­ musik auf einem Platz im Freien; -mangel, der jo. Pl.f Mangel an Platz, Raum: diesen großen Schrank müssen wir aus P. verkaufen; -patrone, die bei Schießübungen verwendete Patrone mit einem aus Holz od. Papier bestehenden Geschoß, das kurz nach dem Verlassen des Laufs zerplatzt; -regen, der heftiger Regen von kurzer Dauer, Regenguß: ein P. ging nieder, brach los; -verweis, der B allspiele das Ausschließen vom Spiel: N erhielt P.; -vo rteil, der/o. Pl.f Ballspiele: P. haben (den Vorteil ha­ ben, auf dem eigenen Sportplatz gegen eine andere Mannschaft antreten zu können); -wette, die R e n ­ n e n Wette darauf, daß ein bestimmtes Pferd bei einem Rennen den zweiten od. dritten Platz belegt; -wunde, die durch Zerreißen der Haut infolge äuße­ rer Gewalteinwirkung entstandene Wunde: eine große P. am Kopf Plauderei, die; -, - e n 1. fvorw. Sg./ das Plaudern (1): eine heitere P. unter K ollegen — 2 . unterhaltender, kurzweiliger, aufgelockerter Text: eine kleine, ä sthe­ tische, geistreiche P .; eine P. über die Ehe, Koch­ kunst plaudern jsw. Vb.; hat/ 1.1 . mit jmdm. p. sich (mit jmd m .) ungezwungen, leicht, angenehm unterhalten: wir haben eine Weile gemütlich, miteinander g e­ plaudert 1.2 . über, vo n etw. p. ungezwungen, leicht, angenehm unterhaltend über, von etw. erzählen (1.2): er plauderte über seine Reise, von seinen Erleb­ nissen; sie kann charmant p. — 2. etw. ausplau-
dem , weitererzählen: hoffentlich hat er nicht ge­ plaudert ! + aus der / Schule p. Plauder] -stunde, die eine kleine Weile ungezwun­ gener, leichter Unterhaltung: eine kleine P. haben, halten; -Stündchen, das; -s, - vgl, -stunde; -ton, der jo, Pl.j ungezwungene, leichte A rt zu erzählen: da von erzählte, darüber schrieb er in einem amüsanten P. Plausch, der; -(e)s, -e jvorw. Sg.j land seh . , bes. süddt. österr. gemütliche Plauderei, Schwatz: zu einem, auf einen kleinen P. zusammen-, vorbei­ kommen; dazu plauschen /sw , Vb.; hat/: beim Wein gemütlich p. plausibel jA d j./ einleuchtend, glaubhaft: eine pla u­ sible Erklärung, Begründung; seine Argumente, Gründe sind, klingen, erscheinen mir (gan z).p .; etw. p. erklären, darstellen; jmdm. etw. p. (begreif­ lich) machen plauzen jsw. Vb.; hat, ist/ 1. (hat) landsch. umg. etw. plauzt (etw. gibt bei einem starken A ufprall, Sto ß ein dröhnendes Geräusch); die Türen p. — 2. auf etw. p. laut auf etw. aufschlagen (ist): vor mir pla uzte ein Ziegel aufs Pflaster Pl&ybaek, Playback, das; -s, jo. Pl.j [ple:bek] Film Fernsehen Verfahren, das darin besieht, daß eine Tonbandaufnahme abgespielt wird , zu der der Künstler synchron spricht od. singt od. dies nur mimisch andeutet Playboy, der [ple:boy] reicher (junger) Mann in der spätbürgerl. Gesellschaft, der, ohne einer geregelten Arbeit nachzugehen, ein verschwenderisches, nur dom Vergnügen bestimmtes Leben führt Plazenta, die; -, -s/Plazenten Med. Zool, vom Embryo und von der Gebärmutter gebildetes Organ des Menschen und der höheren Säugetiere, das den Stoffwechsel zwischen mütterlichem Organismus und Embryo vermittelt und nach der Geburt als Teil der Nachgeburt ausgestoßen wird, Mutterkuchen Pl&zet, das; -s, -s (offizielle) Erlaubnis: sein P. g e ­ ben, verweigern; jmds. P. einholen plazieren jsw. Vb.; hat/ 1. jmdn., sich, etw. irgend­ wohin, irgendwo p. jmdn., sich, etw. irgendwohin, irgendwo setzen (1.2, 2 .1), stellen: er plazierte seine Frauinden, im Fonds des Wagens, neben den, neben dem Gast; an allen Ausgängen waren Ordner plaziert (aufgestellt); sie plazierte die Vase auf dem, auf das .Regal — 2 . etw. durch genaues Zielen beim Werfen, Schlagen, Stoßen, Schießen (auf) eine bestimmte Stelle treffen lassen: S p o r t den Ball ins linke Eck p . ; plaziert (gezielt) abspielen, schießen'1; ein Ge­ schoß, einen Faustschlag genau p. — 3. Sport sich p. bei einem W ettkampf einen der vorderen Plätze (7.7) belegen: der Läufer, unsere Mannschaft hat sich gut, unter den ersten fünf plaziert Plazierung’, die; -, -en 1. S p o r t nach den Leistungen gegliederte Rang-, Reihenfolge einzelner Sportler od. Mannschaften bei einem Wettkampf, Leistungs­ vergleich: die genaue P. bekanntgeben; die P. in der Gesamteinzelwertung — 2 . jo. Pl.j das Plazieren (1): die P . der Gäste durch Tischkarten vornehmen, dem Ober überlassen Plebejer, der; -s, - ökonomisch m eist unselbständiger Einwohner einer Stadt im Mittelalter, der nicht die vollen Rechte als Bürger besaß: gegenüber den Patriziern und den Zunftbürgern bildeten die P. die dritte Schicht der mittelalterlichen Städte plebejisch jA dj.j 1. jzu Plebejer/: plebejische 878 Plauderstunde — plötzlich Schichten, Aufstände — 2. veraltend fim Sprach­ gebrauch der (bürgerl.) Klassengesellschaft/ sich nicht in den Lebens-, Umgangsformen der sogenannten guten Gesellschaft bewegend: plebejische Manieren; sich p. benehmen Plebs, der; -es, jo. Pl.j veraltend umg. jin der (bürgerl.) Klassengesellschaft dünkelhaft gebraucht für als ungebildet, unkultiviert angesehene A n ­ gehörige nichtprivilegierter Klassen und Schich­ ten! pleite jAdj.; nicht attr.j 1.1. salopp unfähig zu zahlen, ohne Geld: ich bin schon wieder p. 1 .2. u m g . bankrott: das Unternehmen, Geschäft ist p.; p. gehen, machen Plejte, die; -, -n 1.1. salopp Geldmangel: bei mir herrscht.permanente P. 1 .2 . um g. Zahlungsun­ fähigkeit, Bankrott, Konkurs: jmd. steht vor der P. — 2. s a lo pp Mißerfolg: eine P. erleben; der Aus­ flug, seine Ehe, die mündliche Prüfung war eine P. plempern jsw. Vb.; hat/ landsch. umg. Flüssig­ keit verschütten: gib acht, daß du nicht plemperst! plemplem jAdj.; nicht attr.j salopp verrückt (1.1 ): ein bißchen p. sein; jmdn. für p. halten Plenartag ung, die vgl. Plenarversammlung Plenarversammlung, die Versammlung aller M it­ glieder eines Plenums (1): die P. des Kongresses, der Volkskammer Plenum , das; -s, Plenen/Plena 1. Gesamtheit der Mitglieder eines Gremiums, einer Vereinigung, (be­ ratenden) Körperschaft: ein Beschluß des Plenums; das P. (des Zentralkomitees) tagt; das P. (der Volkskammer) bestätigte (einstimmig) den Staats­ haushaltsplan — 2 . Vollversammlung von 1: ein P. einberufen; an einem P. teilnehmen Plethi + / Krethi und P. Pleuelstange, die Maschinenelement bes. an Kraft- und Arbeitsmaschinen, das geradlinige Bewegungen in kreisende umwandelt, überträgt und umgekehrt plinkern jsw. Vb.; hat/ landsch., bes. norddt. blinzeln, zwinkern: mit den Augen p. Plinse, die; -, -n la nd s ch . Eierkuchen; Kartoffel­ puffer Plissee, das; -s, -s in einen Stoff gepreßte schmale Falten, die gleichmäßig verlaufend und unmittelbar nebeneinander liegend angeordnet sind: ein Kleid mit eingesetztem P. Plissee |rock, der Rock, dessen Stoff mit Plissee ver­ sehen ist plissieren jsw. Vb.; hat/ einen Stoff p. einen Stoff m it Plissee versehen, in einen Stoff Plissee ein ­ pressen: einen Stoff p. lassen; das Kleid ist durch­ gehend plissiert Plombe, die; -, -n 1. (mit amtlich beglaubigter P rä ­ gung versehenes) Plättchen aus M etall od. Plast, das zum Schutz gegen unberechtigte Öffnung am Ver­ schluß von Behältern, Räumen angebracht ivird : eine P. anbringen, lösen; etw. m it einer P. sichern, ver­ schließen — 2 . u m g . Füllung (1.3); dazu plom­ bieren jsw. Vb.; hat/ Plötze, die; -, -n mit dem Karpfen verwandter, im. Süßwasser lebender Knochenfisch mit blaugrünem Rücken, rötlichen Flossen und roten Ringen um die Augen, der als Speisefisch genutzt wird plötzlich jA dj.j unerwartet, überraschend, sehr schnell eintretend: ein plötzlicher Entschluß, Strom­ ausfall, Kälteeinbruch, Knall; einem plötzlichen
Pluderhose — Pockenschutzimpfung 879 Einfall folgen; p. aufspringen, losschreien, er­ kranken, sterben Pluderhose, die meist halblange, weite, unter dem K ni e durch einen B u nd bauschig gemachte Hose Plumeau, das; -s, -s [plymo:] mit Federn gefülltes großes Kissen im Format eines halben Deckbetts: ein P. auf die Füße legen plump jAdj.j 1. unförmig und grob von Gestalt: ein plumper Mensch, Klotz, Stein, Häuserblock; ein schwerer, plumper Körper, Gaul; seine Hände sind auffallend p. — 2.1 . schwerfällig, ungeschickt: ein plumper Gang; plumpe Bewegungen, Manieren, Schriftzüge; sich p. ausdrücken 2.2 . leicht durch­ schaubar und oft unverfroren, geschmacklos: eine plumpe Lüge, Fälschung, Schmeichelei; ein plum­ pes Manöver; auf einen plumpen Schwindel herein­ fallen; sich jmdm. p. vertraulich nähern plumps /lautnachahmend für das dumpfe Geräusch, das bei einem schweren Aufschlag entsteht!: p., da lag er (im Wasser) Plumps, der; -es, -e u m g . 1 .1 . dumpfes Geräusch bei einem schweren Aufschlag', ein lauter P. war zu hören; mit einem P. zu Boden fallen 1.2. Sturz (1.1): er hat sich bei dem P. von der Leiter den Arm ver­ staucht plumpsen jsw. Vb.; hat, ist/ umg. 1.1. ein dumpfes Geräusch (durch Aufschlagen, Fällen) hervorbringen (hat): vorhin hat es laut geplumpst 1.2 . mit dem Geräusch von 1.1 aufschlagen (ist): der schwere Sack plumpste zu Boden; der Stein ist ins Wasser ge­ plumpst Plunder, der; -s, fo. F l./ um g. minderwertige, un ­ brauchbare Sache(n), K ram : allen möglichen P. auf- hebsn, sammeln Plundergebäck, das Gebäck aus Plunderteig plündern jsw. Vb.; h a t/1.1 . etw. ausrauben, von, aus etw. Bestimmtem alles (Wertvolle) mit Gewalt weg- nehmen: unbekannte Täter plünderten eine Lau­ benkolonie; bei den Unruhen wurden auch Ge­ schäfte geplündert 1.2. umg. scherzh. den Kühl­ schrank, Kirschbaum, K uchenteller, W eihnachts­ baum p. (alles Eßbare heraus-, ab-, herunternehmen und essen) Plunder| teig, der jo. P l.j wie Blätterteig verarbeiteter Hefeteig Plünderung, die; -e n jzu plündern/: es kam bei den Unruhen zu Plünderungen Plural, der; -s, jo. Pl.j Gramm, auf mehrere Grö­ ßen od. eine als Vielheit aufgefaßte Größe bezogener Numerus: den P. eines Wortes angeben, bilden Pluralismus, der; -, jo. P l.j Auffassung bürgerl. Ideologen und moderner Revisionisten, die, bei Ab­ straktion von ihrem Klassencharakter, ein angeblich gleichberechtigtes Nebeneinanderbestehen einer Viel­ zahl von Weltanschauungen, Macht- und Interessen­ gruppen innerhalb eines Staates, einer Gesellschafts­ ordnung behauptet od. fordert und sich damit gegen die Einheit des Marxismus-Leninismus, den demo­ kratischen Zentralism us und die Führungsrolle marxistisch-leninistischer Parteien bes. im realen Soz. richtet; dazu pluralistisch jA dj.j plus /Adv.; sprachliches Äquivalent des (mathema­ tischen) Zeichens + / 1.1 . jdrückt aus, daß eine Zähl m it einer anderen addiert w irdj: drei p. vier ist gleich sieben (3 + 4 = 7) 1.2 . /markiert, meist vor der Zähl stehend, diese als über N ull liegend/: das Thermometer zeigt p. drei Grad (drei Grad über dem Gefrierpunkt) 1.8 . /gibt, einer Zähl nachgestellt, an, daß eine Leistung besser ist als der durch die Zahl ausgedrückte Wert eines Beioertungssystemsj: er er­ reichte den Leistungsdurchschnitt zwei p. Plus, das; -, - jvorw. 8g.j 1. Verbesserung der Lei­ stung, Erhöhung des Gewinns: ein P. gegenüber dem Vorjahr erzielen, aufweisen — 2 . u m g . Vorteil (1.1): etw. ist ein großes P. für jmdn. Plüsch , Plüsch , der; -es, -e (samtartiges) Gewebe od. Gewirk mit langem Flor (II.2): Vorhänge aus schwerem P. Plüsch/Plüsch| -m öbel, die jP l.j mit Plüsch bezogene Sitzmöbel: altmodische rote P .; -s ofa, das vgl. - möbel; -tier, das als Kinderspielzeug verwendetes Tier aus Plüsch Plus| -pol, der Phys. Elektrotechn. positiver Pol (2); -punkt, der /PI. - e/ positive Einheit in einem System zur Bewertung von Leistungen: einen P. erhalten; etw. bringt jmdm. einen P. ein Plusquamperfekt, das; -(e)s, jo. Pl.j G ram m .T m - pus, das ein Geschehen als bereits in der Vergangen­ heit abgeschlossen darstellt: in dem Satz »davon hatte er nichts gehört6steht das Verb ,hören* im P. Plus|Zeichen, das Zeichen für die Addition; posi­ tives Vorzeichen für Zahlen Plutonium , das; -s, jo. Pl.j künstlich hergestelltes, radioaktives chemisches Element Pneu, der; -s, -s I. m it Luft gefüllter Reifen an (Kraft)fahrzeugen — II . jKurzw. für Pneumotho­ rax/ s. Pneumothorax pneumatisch jAdj.j Techn . mit (Druck)luft be­ trieben, arbeitend: eine pneumatische-Steuerung; Armaturen p. und hydraulisch bedienen Pneumothorax, der / / auch Pneu II/M ed. krank­ hafte Ansammlung von Luft in der Brustfellhöhle, künstlich herbeigeführt auch zur therapeutischen Ruhestellung der Lunge bei Tuberkulose Po, der; -s, -s jKurzw. für Popo/ umg. Pöbel, der; -s, jo. Pl.j 1. größere Anzahl aufgepeitsch­ ter, randalierender Menschen: in einer Szene des Westerns verfolgt weißer P. einen Neger — 2 . v e r ­ a l te n d jin der (bürgerl.) Klassengesellschaft ge­ brauchte diskriminierende Bez. für die unterdrückten Klassen und Schichten, bes. das Proletariat/ pochen jsw. Vb.; hat/ 1. mehrmals (leicht) an, auf etw. schlagen (1.1), klopfen (1): jmd. hat an die, der Tür gepocht; es pocht an der Tür; an die Wand p. — 2. ununterbrochen im gleichen T ak t schlagen (5), klopfen (5): das Herz, der Puls pocht; ihm pochte das Blut, in den Schläfen; mit pochendem Herzen — 3. umg. auf etw. p. 3 .1 . auf etw. bestehen (3): auf sein Hecht, die Zahlung p. 3 .2 . sich einer Sache rühmen (und daraus Ansprüche herleiten), etw. nachdrücklich betonen: auf seine Verdienste, Zeug­ nisse, seine Unabhängigkeit, auf seine B eziehun­ gen p. pochieren jsw. Vb.; hat/ [poj..] Kochk.: Eier p. (in kochendes Essigwasser schlagen und darin gar werden lassen) Pocke, die; -, -n 1. jnur im Pl.j sehr ansteckende, schwere, oft tödlich verlaufende Infekiionskrä nkheit m it hohem Fieber und eitrigen Pusteln, die charak­ teristische Narben hinterlassen — 2 . von 1 herrüh- rende eitrige Pustel od. die daraus entstandene Narbe Pocken| -narbe, die: ein Gesicht voller Pocken­ na rben; -Schutzimpfung, die Schutzimpfung gegen (die) Pocken
880 Podest — Polder Podest, das, der; -es, -e 1. Treppenabsatz: das, der erste, oberste P .; das P. im dritten Stock — 2*1• tragbares, i n zwei, drei Stufen gegliedertes Gestell mit Flächen zum Stehen, kleines Podium: ein höl­ zernes, hohes P .; das P. für die Siegerehrung 2,2 . Unterbau für ein Denkmal Pßdex, der; -/ -es, -e umg. Gesäß Podium, das; -s, Podien [. .ion] gegenüber dem F uß ­ boden erhöhte, bühnenartige Fläche für Schauspieler, Musiker, Redner: der Redner, Dirigent bestieg das P.; von einem P. aus sprechen Podiums Igespräch, das Gespräch einiger auf einem Podium sitzender Personen über ein vorgegebenes Thema vor einem größeren Zuhörerkreis: ein P. über etw. veranstalten Poem , das; -s, -e [po[e:m] größere lyrisch-epische Dichtung Poesie, die; -, jo, P l.j [po|ezi:] 1. Dichtung (11.2), bes. in metrisch gebundener F orm : Goethes P .; die P. der Romantik — 2 . Zauber (2): die P. einer jungen Liebe, dieses Sommerabends Poesie/poes|e| -album, das Album, in das bes, K in ­ der und junge Mädchen ihre Freunde zur Erinnerung Sprüche od. Gedichte einschreiben lassen; -los jAdj.f ohne (Sinn für) Poesie (2): ein poesieloser Mensch, Stil; dazu -lo sigkeit, die; -, jo. PLf Poet, der; -en, -en [po|e:t] geh. Dichter, bes. Lyriker Poetik, die; -, jo. PL/ [po|e:..] Teilgebiet der Literaturwissenschaft, dessen Forschungsgegenstand die literarischen Gattungen, die Formen der Dicht­ kunst sind poetisch fAdj./ [po|e:..] 1. dichterisch: ein poeti­ sches Werk; poetische Versuche, Ausdrucksmittel — 2. voller Poesie (2): einer Inszenierung poe­ tischen Reiz verleihen Pogrom, der; -s, -e in antagonistischen Klassen­ gesellschaften mögliche, durch Hetze geschürte, oft bis zum Mord getriebene Ausschreitungen, Aktionen gegen eine unterdrückte nationale, rassische, reli­ giöse Minderheit: die Pogrome gegen die Juden im faschistischen Deutschland Pointe, die; -, -n [posta] geistreicher, oft über­ raschender Höhepunkt eines Witzes, einer Erzählung, Darstellung: seine Erzählung hatte eine geistreiche, überraschende, verblüffende, gar keine P .; die P. verderben, vergessen, vorwegnehmen pointieren jsw. Vb.; hat/ [posti:..] etw. nachdrück­ lich betonen (2.2), herausheben: eine Sache (zu) sehr p .; jvorw. im Part. Prät./ pointierte (zugespitzte) Formulierungen, Bemerkungen Pokal, der; -s, -e 1 .prunkvolles, kelchartiges Trink­ gefäß aus Edelmetall od. Kristall mit einem Fuß (und Deckel) — 2 . oft in Form von 1 od. als Schale gestalteter Preis für den Sieger bei bestimmten, meist periodisch ausgetragenen sportlichen Wettkämp­ fen Pokal Sp o rt | -Sieger, der Gewinner des Pokals in einem bestimmten sportlichen Wettbewerb; -spiel, das einzelnes Spiel im Pokalwettbewerb; -System, das jo. PL/ System, Modus der Austragung eines Wett­ bewerbes mehrerer Teilnehmer, bes. Mannschaften im Sport, nach dem durch sofortiges Ausscheiden des jeweiligen Verlierers rela tiv schnell der (Gesamt)Sie­ ger ermittelt werden ka nn; -Wettbewerb, der Wettbe­ werb im Pokalsystem Pökel|fleisch, das gepökeltes Fleisch pökeln jsiv. Vb.; hat/ Fleisch durch Einlegen in Salzlake (von vorgeschriebener Konzentration) haltbar machen: gepökelte Rinderzunge Poker, der; -s, jo. Pl.j Glücksspiel, bei dem der Spie­ ler mit der in einem Wertungssystem festgelegten jeweils besten Zusammenstellung von Spielkarten gewinnt ppkern jsw. Vb.; hat/ 1. Poker spielen: er hatte hoch gepokert — 2 . bei diesem Geschäft hatte er hoch gepokert (war er ein hohes Risiko eingegangen) Pol, der; -s, -e 1 . einer der beiden Endpunkte der (gedachten) Drehachse einer K ugel, bes. eines H im ­ melskörpers: der nördliche, südliche P. der Erde — 2*1. Elektrotechn. Stelle an einer elektrischen Stromquelle od. Leitung, an der der Strom ein- od. austritt: der / positive, / negative P. der Batterie 2.2 . Phys. einer der Punkte, an dem die magneti­ schen Feldlinien aus- od. eintreten: die Pole eines Magneten; der magnetische P. (Magnetpol) + jmd. ist der ruhende P. (der Ruhe ausstrahlende Mittelpunkt) (von, bei etw.) polar jA dj.; nicht adv./ 1. im Gebiet um einen Pol (1) der Erde lokalisiert, davon herstammend, -kommend: polare Breiten, Gebiete, Stationen; der Zustrom polarer Luftmassen — 2 . entgegengesetzt wirkend, gegensätzlich: polare Beg riffe, Spannungen, Geg en­ sätze, Ansichten, Kräfte Polar|gebiet, das Gebiet eines der Pole CI) der Erde Polarisation, die; -, jo. Pl.j 1.1. Phys. Optik das Herstellen einer festen Richtung der Schwingungen des natürlichen Lichts 1.2 . P h ys . Chem. Herausbil­ dung einer der ursprünglichen Spannung entgegen­ gesetzten und den Stromfluß herabsetzenden Span ­ nung bei Elektrolyse und bei der Stromerzeugung durch galvanische Elemente infolge Veränderung d er Elektroden — 2 . (Herausbildung extremer Gegen­ sätze (in einem Entwicklungsprozeß), Gegenüber­ stellung: die zunehmende P. zwischen Reaktion und Fortschritt; eine P. der philosophischen An­ schauungen polarisieren jsw. Vb.; hat/ 1. Phys. Chem. Opt. /zu Polarisation 1/ — 2 . sich p. sich in Gegensätzen aufspalten, in seiner Gegensätzlichkeit darstellen: Vorgänge p. sich in der Bewegung; sich polarisie­ rende (Klassen)kräfte Polarität, die; -en jvorw. Sg.j 1. Astron. Geogr. P hy s. Vorhandensein von zwei Polen — 2 . Ver­ hältnis zweier einander voraussetzender und be­ dingender gegensätzlicher Erscheinungen, Sachver­ halte, Objektein einem größeren Zusammenhang: die P. von Ruhe undBewegung, von Lichtund Schatten, der Geschlechter; Sachverhalte in der Natur als Polaritäten definieren, verstehen, auffassen Polar| -kreis, der Breitenkreis von 6 6 ,5 Grad nörd­ licher, südlicher Breite; -licht, das jo. Pl.j als (farbi­ ges) Leuchten in höheren Schichten der Atmosphäre, bes. in den Polarzonen auftretende Erscheinung;. - luft, die /o. P l.j kalte Luft(massen) aus polaren Gebieten; -nacht, die jo. Pl.j Zeit, in der die Sonne für die Polarzone Tag und Nacht unter dem Horizont bleibt; -stern, der jo. Pl.j hellster Stern im Sternbild des Kleinen Bären, der wegen seines geringen Ab­ standes zum Nordpol des Himmels und seiner ge­ ringen täglichen Bewegung als Orientierungspunkt beim Bestimmen der Himmelsrichtung benutzt wird; -zone, die vom Polarkreis bis zum nächsten Pol reichende Zone Polder, der; -s, - eingedeichtes Stück Land in der
Polemik — Polizeihund 881 2Marsch a n der ostfriesischen u nd niederländischen Küste Polemik, die; - e n (-publizistisch ausgetragener) wissenschaftlicher M einungsstreit m it Betonung gegensätzlicher Auffassungen, literarische Fehde: eine scharfe, glänzende, geistvolle P .; eine P. führen, eröffnen; sich auf, in keine P. einlassen; dazu polemisch fAdj.f u. polemisieren /sw. Vb.; hat:•/ eine Polemik führen: stundenlang p.; gegen jmdn., etw. p. (jmdn., etw. angreifen 2, bekämpfen) polen /sw. Vb. ; hat/ etw. p. in etw. eine bestimmte, berechnete magnetische, elektrische Spannung z w i­ schen zwei Polen (2) von etw. hervorrufen: diese Batterie ist so gepolt, daß ... Polente, die; fo. Pl.f salopp Polizei Police, die; -, -n [..so ] Urkunde über eine abge­ schlossene Versicherung', die P. der U nfall-, H a u s ­ ratversicherung polieren fsw .' Vb.; hat/ etw. p. die Oberfläche von etw. durch ein bestimmtes Verfahren, bes. durch Reiben (1.1) (glatt und) glänzend machen: Holz, Metall, Marmor p .; die Schuhe, Äpfel, den Spiegel p.; sein Auto auf Hochglanz p.; polierte Steine, Fing ernägel + jmdm. die / Fresse p. Poliklinik, die meist an ein Krankenhaus ange­ schlossene medizinische Einrichtung mit mehreren Fachabteilungen für die ambulante Behandlung von Patienten: zur Zahnbehandlung in die P. gehen Polio, die; jo. Pl.f Med. fKurzw. für Poliomyeli­ tis/ Poliomyelitis, die; -, fo. Pl.f [.. mye..] Med. Kinder­ lähmung Politbüro, auch Politbüro, das kollektives Führungs- organ in kommunistischen und Arbeiterparteien soz. Staaten, das, vom Zentralkomitee gewählt und ihm rechenschaftspflichtig, die politische A rb eit des Zentralkomitees zwischen den Plenartagungen leitet: die Mitglieder des Politbüros Politik, auch Politik, die; -, -en jvorw. Sg.f 1. jo. Pl.f Kampf (und Methoden des Kampfes), alle Aktivi­ täten der Klassen und ihrer Parteien um die (Aus­ übung der) Macht im Staat, um Teilnahme an den Staatsgeschäften, an der Leitung des Staats und um die Festlegung der staatlichen Tätigkeit im sozialöko­ nomisch bedingten Interesse der herrschenden Klasse im Innern des Staates und gegenüber anderen Staa ­ ten: eine friedliebende, aggressive, konservative P.; die innere, äußere P. eines Staates; eine kluge, vorausschauende P .; die P. der Arbeiterklasse und ihrer Partei; die P. eines Staates, einer Regierung, des sozialistischen Lagers; P. (be)treiben; ein eP . der Entspannung, Stärke verfolgen, vertreten; sich für P. interessieren, m it P. befassen, beschäf­ tigen — 2 . zielgerichtet abwägendes Vorgehen, Ver­ halten eines Menschen: sein Vorgehen, Zugeständ­ nis, Vertrauensbeweis war feine, schlaue, überle­ gene P,; das bedeutet wenig, es ist nur, reine P. Politiker, auch Politiker, der; -s, - jmd., der führend in der Politik (eines Staates, einer Partei) tätig ist: führende P. dieses Landes Politikum , auch Politikum, das; -s, Politika fvorw. Sg.f Vorgang, Ereignis, Angelegenheit von, m it politischer Bedeutung: das ist, wird ein gewisses, ernsthaftes P.; etw. ist ein P. ersten Ranges; etw. n icht zum P. machen (politisch nicht überbewerten) Poütinformation, auch Politinformation, die (wö­ chentliche) Information über politische Tagesereig­ nisse bes. durch und für Schüler im Unterricht: die P. übernehmen, halten politisch, auch politisch fAdj.f 1.1, die Politik (1) betreffend, auf dem Gebiet der P o litik: der politische Kampf, Gegner, Einfluß; die politische Lage; eine politische Entscheidung; jmds. politische Ver­ gangenheit; politische Ereignisse, Tagesfragen; die politische Macht ausüben; eine klare politische Meinung, Überzeugung vertreten, haben; p. (klassenbewußt) denken, handeln, agitieren 1.2 . aus Gründen der Politik (1): ein politischer Streik, A n­ griff; die politischen Häftlinge der K onzentra­ tionslager — 2 . fnur attr.f die politische / Ökono­ mie — 8 . fnur attr.f eine politische (die Staatsgren­ zen angebende) Landkarte v on Afrika politisieren jsw. Vb.; hat/ 1. in privatem Kreise (laienhaft) über politische E reig nisse, Tagesfragen, Probleme reden: bis in die Na cht hinein, mit er­ hitzten Köpfen p. — 2 . firn bürgert. Sprachgebrauch! jmdn. p. (in jmdm ., in einer Gruppe Interesse und Engagement für Politik wecken) — 8 . firn bürgerl. Sprachgebrauch! etw. angeblich Unpolitisches unter politischen Gesichtspunkten betrachten, behandeln: ein Problem p .; dazu Politisierung, die; -en fvorw. sg-l Politologie, die; -, fo. Pl.f Teilgebiet der bürgerl. Sozialwissenschaft, von der in ideologischer Bindung an die Monopolbourgeoisie (theoretische) Voraus­ setzungen für politische Entscheidungsprozesse sowie deren Realisierung in imperial. Strategie und Taktik erarbeitet werden Politur, die; -, -e n 1. durch 2 entstandener glän­ zender Überzug (1) (auf Möbeln): eine kratzfeste P .; die P. weist Wasserflecken auf — 2 . (flüssiges) M ittel, das zum Polieren aufgetragen w ird: eine farblose P.; P. für Nußbaum(holz); P. auftragen Polizei, die; -, fo. Pl.f 1. bewaffnetes Organ des Staates m it der Aufgabe, die öffentliche Ordnung und Sicherheit zu gewährleisten und d amit der Sicherung der Staatsmacht sowie der bestehenden Gesellschafts­ ordnung zu dienen: die Deutsche Volkspolizei ist die P. der DDR; die P. schützt das sozialistische, per­ sönliche Eigentum, die Bürger;sich (vertrauensvoll) an die P. wenden; einen Fall der P. übergeben — 2. Angehörige von 1, Polizisten: die P. (an)rufen, holen; P. aufbieten, einsetzen; die P. griff ein, ver­ haftete den Verbrecher; die P. (Verkehrspolizei) regelt den Verkehr — 8 . Dienststelle von 1: auf die, zur P. gehen; sich bei der P. (in der Meldestelle) an-, abmelden Polizei | -aufgebot, das Gesamtheit bei bestimmtem Anlaß aufgebotener Polizisten: ein starkes P. hatte das Gebäude abgeriegelt; -aufsicht, die fo. Pl.f nach dem Strafrecht der B R D gerichtlich verfügbare polizeiliche Kontrolle bes. von rückfälligen Straf­ tätern, aber auch politischen Gegnern bes. durch das Verbot, sich an bestimmten Orten aufzühalten, und durch die Auflage, sich regelmäßig in kurzen Zeit­ abständen bei der Polizei (3) zu melden: jmdn. unter P. stellen; unter P. stehen; -beamte, der Angehöri­ ger der Polizei der BRD im Dienstverhältnis eines Beamten; -funk, der F unk für. polizeiliche Zwecke auf einer besonderen Frequenz; -gew alt, die fo. Pl.f ' polizeiliche Macht: die P. ausüben; etw. m it P. durchsetzen; eine Veranstaltung mit P. unter­ drücken; -htmd, der abgerichteter Hund, den Poli-
882 zisten zum A uffinden von Spuren, verdächtigen Personen sowie zu ihrem persönlichen Schutz ein- setzen polizeilich fAdj.f 1.1 . von der Polizei (1) (ausge­ hend): eine polizeiliche Verfügung, Vorschrift; ein polizeiliches Führungszeugnis; mit polizeilicher Ge­ nehmigung ; etw. ist p. verboten 1.2 . durch die Po­ lizei (2,3): gegen jmdn. p. erm itteln, vorgehen; sich p. (bei der Polizei 3) an-, abmelden Polizei/poiizeij -präsident, der Leiter des Polizei­ präsidiums: der P. der Hauptstadt der DDR; - Präsidium, das oberste Dienststelle der Polizei einer Großstadt, Sitz des Polizeipräsidenten; -revier, das 1. die für einen bestimmten Stadtbezirk zuständige Dienststelle der Polizei: sich auf dem (zuständigen) P. anmelden — 2 . Stadtbezirk, der einer bestimmten Dienststelle der Polizei Untersteht: im 17. P . w oh ­ nen; -schütz, der: P. anfordern; jmdn., etw. unter P. stellen; -Staat, derbes, feudal-absolutistischer od. spätkap. Staat, in dem alle demokratischen Regungen bes. m it Hilfe eines starken Polizeiapparates nieder - gehalten iverden (sollen); -streife, die 1. Streife (2) durch Polizisten: eine P. durchführen — 2 . Poli­ zisten, die 1 durchführen: der Dieb wurde v on einer P. überrascht; -stunde, die fo. Pl.f gesetzlich fest­ gelegte Zeit, zu der bes. Gaststätten nachts schließen müssen: jetzt ist P .; die P. verlängern, übertreten, einhalten; -widrig fA dj.l entgegen den polizeilichen Anordnungen: sich p. verhalten Polizist, der; -en , -e n (uniformierter) Angehöriger der Polizei: ein junger P.; einen Polizisten um Aus­ kunft bitten; dazu Polizistin, die; -nen Polka , die; -s schneller Gesellschaftstanz i m Z w e i­ vierteltakt polken jsw. Vb.; hat/ norddt. umg. mit etw. (Spitzem) in , a n etw. herumstochern, -bohren: er polkte mit einem Zahpstocher in seinen Zähnen, mit einer Starige im Gulli Pollen, der; -s, - BioL Blütenstaub Poller, der; -s, - Seemannsspr. niedrige Säule a u s Metall, Holz„ od. Stahlbeton (mit Querverstre­ bungen) an Liegeplätzen od. a n Deck zum Festmachen der Haltetaue öd. Trossen Pollution, die; -, -en unwillkürlicher Samenerguß (im Schlaf) Polo, das; -s, jo. Pl.f dem Hockey verwandtes M ann­ schaftsspiel für Männer, das zu Pferde gespielt wird Polojhemd, das veraltend Trikothemd mit Kragen Polonaise, die s. Polonäse Polonäse, die; - n festlicher Ta nz im Dreiviertel­ takt, bei dem die Paare hintereinander schreiten Polonistik, die; /o. Pl.f Wissenschaft von der pol­ nischen Sprache und Literatur Polonium, das; -s, fo. Pl.f natürliches radioaktives chemisches Hiement Polster, das; -s, - 1.1. mit weichem Material fest ausgestopfter, auch m it Sprungfedern versehener, elastisch wirkender, meist fest angebrachter T eil auf Sitzen, Lehnen, Liegeflächen (von Möbeln) /in glei­ cher Bedeutung in Sg. u. P l.f: ein weiches, hart ge­ federtes P.; rote, samtene P.; sich in die P. (zu- rück)lehnen, sinken lassen 1.2 . dicke, weiche Unter­ lage: er legte sich seine Jacke als P. unter den Kopf 1.8 . ein finanzielles P. (eine größere Rücklage) haben Polsterer, der; -s, - Handwerker, der gewerblich Sitz- und Liegemöbel polstert, bezieht Polster| -garnitur, die Couch und dazu passende polizeilich — Polyp Polstersessel; -mÖbel, die /Pl.f gepolsterte Möbel zum Sitzen, Liegen polstern fsw. Vb.; hat/ etw. m it einem Polster, mit Polstern (1.1) versehen: Stühle, Sessel p .; gut, weich, neu gepolsterte Sitze, Möbel; <0 umg. er ist gut gepolstert (ist dick, gut genährt) Polster |sessel, der gepolsterter Sessel Polter |ahend, der Vorabend der Hochzeit, an dem vor der Tür des Hochzeitshauses Geschirr zerschlagen, Lärm verursacht wird, was nach einem alten Aber­ glauben dem Brautpaar Glück bringen soll: den P. feiern polterig fAdj.; zu poltern 1 u. 2/; zu 1: laut und p. ging er über den Hof; zü 2: „was soll denn das?“ fragte er p. poltern fsw. Vb.; hat, istf 1.1 . mehrmals hinterein­ ander durch Bewegung lauten Lärm verursachen (hat): er polterte auf der Treppe, g egen die Tür; polternde Schritte, Geräusche; es poltert (ein lauter, dumpfer Lärm ist zu hören); draußen hat es gepol­ tert 1.2 . sich mit dem Geräusch von 1.1 irgendwohin bewegen (ist): über d en Flur, das Pflaster, durchs Haus p.; die Steine polterten in die Schlucht — 2 . u m g . m it lauter, gröber Stimme reden, schimpfen (hat): er poltert immer ein bißchen, gleich — 8 . a m Polterabend Geschirr zerschlagen, Lärm verur- hen (hat): die Kinder aus der Nachbarschaft wol­ len tüchtig p. poltrig fALdj.f s. polterig Polyamid, das; -(e)s, -e [..li|a .. , ..ly..] Chem. (Thermö)plast von großer Elastizität und Festigkeit: Nylon und Dederon sind Fasern aus P. Polyäthylen, das; -s ,-e [..li|ety.., ..ly..] Chem. durch Polymerisation hergestelltes Produkt, das che­ misch kaum angreifbar und fast unzerbrechlich ist: Rohre, Folien, Flaschen aus P. Polyeder, das; -s, - [ .. lije:.., ..ly..] Math, von (gleichen, regelmäßigen) Vielecken begrenzte geo­ metrische Figur Polyester, der [..lije.., . . ly..] Chem. aus orga­ nischen Säuren und Alkoholen hergestellter flüs ­ siger, (hoch)viskoser od. fester Stoff, Plast: licht- durchlässiger, glasfaserverstärkter, (ver) spinnbarer P .; Autokarosserien, Lacke aus P. polygam fAdj.f [..li . ., . .ly..] /zu Polygamie/ Polygamie, die; fo. Pl.f [..li . . , . . ly..] eheliche Verbindung eines Mannes od. einer F rau mit mehre­ ren andersgeschlechtlichen Partnern polyglott fAdj.; vorw. präd. u. attr.f [..li . . , . .ly..] fa ch sp r . 1 . in vielen, mehreren Sprachen abgefaßt: eine polyglotte Ausgabe eines Werkes — 2 . viele, mehrere Sprachen beherrschend: ervwar, ist ein poly­ glotter Mann Polygraphie, die; -, fo. Pl.f [..li . ., . . ly ..] Gesamt­ heit der Industriezweige und industriell angewendeten Verfahren zur Herstellung von Druckerzeugnissen und ihrer buchbinderischen Weiterverarbeitung; dazu polygraphisch fA dj.f polymer fAdj.f [..li . . , . . ly..] Chem. durch Poly­ merisation entstanden: polymere Verbindungen Polymerisation,die; -, fo. Pl.f [..li . ., . .ly..] Chem. Verknüpfung von mehreren M olekülen eines Stoffes zu Makromolekülen; dazu polymerisieren fsw. Vb.; hat/ Polyp, der; -en, -en [..ly:p] 1, in zahlreichen Arten vorkommendes, festsitzendes Nesseltier mit Fang- armen, d ie die M aulöffnung umstehen: ein zehn-
armiger P. — 2. gutartige Geschwulst der Schleim - häute: Polypen in derNasehaben — 3. salopp die Polypen (Polizisten) sind hinter ihm her polyphon /Adj./ [..li . ., . . ly ..] Mus. aus mehreren melodisch eigenständigen und gleichberechtigten Stimmen bestehend: ein polyphoner Chor; polypho ­ ne Musik; dazu Polyphonie, die; jo. Pl.j Polysemig,die;-,jo. Pl.j[..li . ., . . ly..]Sprachwiss. das Vorhandensein zweier od. mehrerer verschiedener Bedeutungen, die Mehrdeutigkeit einer sprachlichen Einheit Polystyrol, das; -s, -e [..listy.., . . ly..] Chem. durch Polymerisation hergestellter harter od. spröder (Ther- mo)plast polytechnisch jAdj.j [..li . . , . . ly ..] mehrere Zweige der Technik einschließend, umfassend: ein physi­ kalisches Problem p. angehen, lösen; polytechni­ s che Bildung und Erziehung /die enge Verbindung von Theorie und Pra x is in allen Unterrichtsfächern der soz. Schule) ; polytechnischer Unterricht j Ver­ mittlung praktischer Fertigkeiten und Kenntnisse in den polytechnischen Zentren der soz. Betriebe/; die zehnklassige allgemeinbildende polytechnische / Oberschule Polytheismus, der [..lite|is. ..ly ..] Glaube an mehrere Götter; dazu polytheistisch jA dj.j Polyvinylchlorid, das; -s, -ejAbk. PVC/ [. .livinyd.., . . l y ..] durch Polymerisation hergestellter, harter, schweißbarer, gegen Chemikalien relativ beständiger, durch Verarbeitung mit Weichmachern (1) gummi• artig flexibler (Thermo)plast Pomade, die; -n v eraltend parfümierte, fett- haltige Salbe für kosmetische Zwecke, bes. zur H a a r­ pflege: P. ins Haar streichen pomadig jA d j.j umg. träge, langsam, nicht aus der Ruhe zu bringen: ein pomadiger K erl;sei nicht so p .! Pomeranze, die; -n der Apfelsine ähnliche, saure Frucht eines zu den Zitrusgewächsen gehörenden Baumes, deren bittere Schale als Gewürz verwendet wird Pommes frjtes, die /Pl.f [pomfrit] roh i n Streifen geschnittene und in Fett gebackene Karto ffeln Pomp, der; -(e)s, jo. P l.j Prunk, übermäßige, über­ triebene Pracht: der ganze feierliche, übertriebene P. dabei; etw. mit P. feiern, begehen, ausstatten; dazu pompös jAdj.j: eine pompöse Villa; pompöse (hochtrabende) Namen, Titel; etw. wirkt p. Poncho , der; -s, -s [pontfo] ursprünglich von süd- und mittelamerikanischen Indian ern getragener ärmelloser, viereckig geschnittener Umhang m it einem Schlitz in der Mitte zum Durchstechen des K opfes Pond, das; -s, - jAbk. p/ ein tausendstel Kilopond Pontifikalamt, das B ei. k ath. von einem katho­ lischen Bischof, Prälaten zelebriertes Hochamt Pontifikat, das, auch der; -(e)s, -e Rel. kath. Amts­ zeit eines Papstes, Bischofs: unter dem P. des Papstes P Pontius + umg. von P. zu Pilatus laufen (wegen eines An­ liegens meist vergeblich viele Wege machen müssen) Ponton , der; -s, -s [pontoq, auch pontö] kasten­ förmiger od. zylindrischer Schwimmkörper, der als Träger für (vorübergehend errichtete) Brücken, A n ­ legestellen, für Schwimmdocks, a ls Plattform für schwere Maschinen, Geräte dient 1Pony, das; -s, -s [..n i] zu einer kleinwüchsigen, widerstandsfähigen Rasse gehörendes Pferd 2Pony, der; -s, -s [..n i] als Teil einer Frisur in die Stirn gekämmtes, (glattes) kurzes Haar: sie trägt (einen flotten) P .; sich (einen) P. schneiden lassen Pool, der; -s, -s [pu:l] 1. W irts ch . kartellmäßiger Zusammenschluß k ap . Einzelunternehmen, bei dem die Profite aller Mitglieder an einen gemeinsamen Fonds abgeführt uud nach einem festgelegten Schlüssel verteilt werden — 2 . Vereinbarung zwischen zwei od. mehreren (Luftverkehrsgesellschaften über das ge­ meinsame Betreiben von Linien Pop, der; -s, /o. Pl.j 1.1 . jSammelbez. für etw. an den Geschmack der Pop-art im weitesten Sinne A n ­ gelehntes, bes. Produkte bildender K u n s t und der ModeI 1.2 . Popmusik Popanz, der; -es, -e 1. kunstlos ausgestopftes K lei­ dungsstück als Nachbildung der Gestalt eines M en­ schen, Tieres: aus alten Kleidern einen P. ma ­ chen; O er wollte nicht der P. (das Schreckge­ spenst) für die anderen sein — 2 . u m g . unselb­ ständiger, manipulierbarer, in seinen Handlungen von anderen abhängiger Mensch: sie h a t ihn zum Pantoffelhelden und P. gemacht Pop-art, die; /o. Pl.j bild. K unst vom Spät­ bürgerlichen ausgehende, mitunter m it gewissen gesellschaftskritischen Intentionen verbundene neuere Kunstrichtung, die, indem sie sich in einen bestimm­ ten Gegensatz zur abstrakten K unst stellen will, Ge­ staltungen vorwiegend aus realen Objekten der (tech­ nischen) Umwelt herstellt Pöpe, der; -n, -n niederer Geistlicher der russisch­ orthodoxen Kirche Popel, der; -s, - s a l o p p 1. Stück verhärteter Schleim in der Nase — 2 . unbedeutender, unscheinbarer Mann: vor dem P. brauchst du keine Angst zu haben popelig jAdj.l salopp dürftig (1) wirkend: so ein popeliges Zeug, G esch enk!; diesen Anzug kaufe ich nicht, der ist mir zu p., sieht so p. aus Popelin, der; -s, jo. Pl.j s. Popeüne Popeline, die; -, /o. Pl.j [..Ihn, auch ..li:ne] fein­ geripptes, festes Gewebe bes. aus Baumwolle, das vorwiegend zu Oberbekleidung verarbeitet wird popelnjsw. Vb.;hat/ salopp mitden Fingern in der Nase bohren popig jA dj.j s. poppig poplig jAdj.j s. popelig Pop(musik, die jo. P l.j (spätbürgerl.) moderne (Tanz)musik, in der bes. Elemente des Beat, Rock, Ja z z und bestimmter Folkloreformen vermischt s i n d : laute, rhythmische P. Popo, der; -s, -s j/f auch Po/ umg. Gesäß: dem kleinen Jungen einen Klaps auf den P. geben poppig jAdj.l umg. (an den Stil der Pop-art an­ geldint und daher) auffallend modern in der Farb­ gebung: ein poppiges Muster, Strandkleid, Bühnen­ bild; etw. sieht (ganz schick und) p. aus populär jAdj.l 1. jvorw. attr. u. präd.j 1.1 . allgemein beliebt, bekannt: ein populärer Schauspieler, Sänger, Schlager; etw. macht jmdn. p .; etw. wird durch etw. p. 1 .2 . allgemein gebilligt, akzeptiert: diese Auffassungen waren nicht sehr p. — 2 . allgemein- verständlich: eine populäre Art der Darstellung; etw. p. darstellen, vortragen popularisieren jsw. Vb.; hat/ 1. etw. in der Öffent­ lichkeit bekanntmachen, etw. allgemein verbreiten: neue Werke, Ideen p .; dieses Ziel müßte noch stär­ ker, mehr popularisiert werden — 2 . etw. popu- polyphon — popularisieren 883 57 Wörterbuch
884 Popularität — Position lär (2) darstellen: etw. p ., ohne es zu versim­ peln Popularität, die; /o. P l.j Beliebtheit, Bekanntheit in der Öffentlichkeit: jmd., etw. hat, genießt, be­ sitzt (eine) außerordentliche P .; sich großer P. er ­ freuen; seine P. stärken, einbüßen populärwissenschaftlich jA d j.j wissenschaftlich, aber dennoch gemeinverständlich: populärwissen­ schaftliche Bücher, Vorträge, Zeitschriften; p. schreiben Population, die; -, - e n Biol. Gesamtzahl der Indi­ viduen einer bestimmten A rt in einem begrenzten Gebiet: die Lebensweise einer P. beobachten, ana­ lysieren Pgre, die; -, -n 1.1. eine(r) von vielen kleinen Hohl­ räumen, Öffnungen i n festen Körpe rn (2): die Poren des Bimssteins, Schwammes, eines Gußteils 1.2 . von einer Schweiß-, Talgdrüse in der H aut nach außen führender feiner Kanal: große, verstopfte Poren haben; jmdm. bricht der Schweiß aus allen Poren (jmd. schwitzt sehr); dazu porig /A dj.; nicht adv.f Pornographie, die; -,. -n [..i:9 n] 1. jo. Pl.f obszöne bildliche, auch literarische Darstellung sexueller Szenen: diese Darstellung ist, grenzt an P. — 2.1 . jo. Pl.f pornographische Erzeugnisse: die H er­ stellung, Verbreitung v o n P. verbieten, bestrafen 2.2 . Wände mit Pornographien {pornographischen Zeichnungen) besch mieren; z u 1 pornographisch jA d j.j : pornographische Filme, Bücher Porokrepp, der jo. P l.f Gummi mit vielen kleinen Hohlräumen, der vorwiegend für Sohlen von Schu­ hen verwendet wird porös jAdj.; nicht adv.f 1.1. m it Poren, feinen Löchern, Hohlräumen versehen (und darum durch­ lässig): poröses Gestein, Material 1.2 . die Dich­ tung, Leitung, Sohle ist p. (brüchig und undicht) geworden Porphyr, der; -s, -e [. , fy(:)r] dichtes, feinkörniges (rötliches) Eruptivgestein mit kristallinen Einspreng­ seln: ein Denkmal aus P. Porree, der; -s, fo. Pl.f winterharter Lauch mit zwie­ belartigem Schaft, der als Gemüse verwendet w ird Port, der; -(e)s, -e veraltend geh.: den retten­ den P. (Ort der Geborgenheit, Sicherheit) erreichen Portal, das; -s, -e architektonisch hervorgehobener, oft prächtig verzierter Eingang eines größeren Ge­ bäudes: das P. einer Kirche, eines Schlosses; eine Freitreppe führt zum P. Portemonnaie, das; -s, -s [portmone:, . . n s : ] kleines Behältnis für Geld, das man bei sich trägt:ein ledernes, gesticktes P .; Wechselgeld ins P. stecken Portier, der; -s, -s [.. tie:]Pförtner (I) in einem Hotel: der P. eines Hotels; etw. beim P. hinterlassen, ab­ geben Portiere, die; -, -n [.,!e:ro, ..ie:r9] senkrecht ge­ teilter, nach den Seiten geraffter schwerer Vorhang vor einer Tür: eine rote, samtene P.; die P. Zurück­ schlagen Portion, die; -, -e n 1. meist für eine Person und Mahlzeit abgemessene Menge einer Speise: eine reichliche, knappe P .; eine P. Essen, Eis, Suppe, Schlagsahne — 2 . fo. Pl.f umg. dazu gehört eine große, ganz schöne P. (eine Menge, viel) Mut, Ge­ duld, Frechheit, Glück, Geld + umg. spött. jmd. ist eine halbe P. (sehr klein, mager, ein Schwächling) Porto, das; -s, -s/ auch Porti fvorw. Sg.f Gebühr für die Beförderung einer Postsendung: etw. ko stet nur geringes, ein sehr hohes, gar kein P .; das P. bezahlen, erhöhen; das P. für ein Telegramm, Paket Porträt, das; -s, -s [..tre:, ..tre:] Bild (1.1, 1.2) od. Fotografie eines bestimmten Menschen, meist nur seines Gesichtes: ein farbiges, in Öl gemaltes, lebensgroßes P.; ein P. Goethes; Porträts malen, ausstellen porträtieren /sw. Vb.; hat/ jmdn. p. jmds. Porträt anfertigen: er porträtierte viele berühmte Schau­ spieler; sich (in öl) p. lassen Porzellan, das; -s , -e 1 . dichter, weißer, durch­ scheinender, leicht zerbrechender keramischer Werk­ stoff, der aus K aolin, Feldspat und Quarz durch Brennen hergestellt wird: feines, hauchdünnes P .; Vasen aus Meißner P.; P. brennen, bemalen — 2.1 . jo. Pl.f Geschirr aus 1: kostbares, altes P .; P. sammeln; das P. in den Schrank stellen 2.2 . Gegen­ stand aus 1: eine Sammlung erlesener chinesischer Porzellane + u m g . P . zerschlagen (durch ungeschicktes Reden, Handeln Schaden anrichten) Porzellan| -laden, der + umg. sich wie ein / Ele­ fant im P. benehmen; -malerei,die 1. jo. PI./ Kunst, Porzellan zu bemalen — 2 . bildliche Darstellung auf Porzellan (1); -manufaktur, die v era lten d Betrieb, in dem Porzellan (2) hergestellt wird: die Meißner P .; -marke, die in Porzellan eingebrann­ tes Firmenzeichen des Betriebes, i n dem das Porzellan hergestellt w ird POS, die; jo. Pl.j [pe:o:|es] jKurzw. für zehn- klassige allgemeinbildende polytechnische Ober­ sch ule/ s. Oberschule Posament, das; -(e)s, -en jvorw. PL; zusammen­ fassende Bez. für vorwiegend gewebte textile A rtikel, die der Verzierung von Textilien, bes. Kleidungs­ stücken, dienen/: ein Kleid mit bunten Posamenten besetzen Posaune, die; -, -n Blechblasinstrument m it geradem, zweim al U-förmig gebogenem (beweglichem) und zylind risch gebohrtem Rohr, kegelförmigem Schall­ trichter und einem speziellen M undstück: P. blasen, spielen; schmetternde Posaunen posaunen, posaunte, hat posaunt Posaune blasen; O «mg, etw. in die, in alle Welt p. (etw. überlaut kundtun, ausposaunen) pQSe, die; -, -n I. bewußt eingenommene (eine be­ stimmte Wirkung bezweckende) Körperhaltung, ge­ ziertes Gebaren: eine theatralische P. an-, ein ­ nehmen; sich in der P. des Gönners gefallen; etw. mit großer P. vortragen; an jmdm. ist nahezu alles P. — II. Schwimmer (2.3); zu Iposieren jsw. Vb.; hat/ Position, die; -, -e n 1.1. m it erhöhter Verantwortung, größerer Zuständigkeit (und entsprechender Bezah­ lung) verbundene Stellung (5.1): er hat (jetzt) eine gute, verantwortungsvolle P. (im Betrieb); das kann er sich in seiner P. als Direktor nicht leisten 1.2 . bedeutendes, die Entwicklung in einem Bereich, einer Organisation bestimmendes A m t (1): wichtige Positionen in Staat und Wirtschaft; die P. des Präsidenten — 2 . Ort, Stelle 2.1 . an der sich jmd., etw. befindet, aufhält, die jmd., etw. einnimmt: er bezog seine P. (nahm Aufstellung) am Eingang; Mil. die Truppen haben ihre vorgeschriebene P. eingenommen1; das ist eine ungünstige P. für
Positionslampe — Posten 885 einen Beobachter 2.2 . an der sich ein Schiff, Flug­ körper, Stern (innerhalb eines Bezugssystems) zu einem bestimmten Zeitpunkt befindet: die P. eines Schiffes, Satelliten, Plugzeuges, Sternes — 8 . S p o r t durch die Leistung bestimmte Stelle (3.1), die ein W ettkämpfer innerhalb einer Bangordnung ein­ n im m t: er liegt in führender, an zweiter P. (führt, ist der zweite) beim W ettlauf, in der Plazierung — 4. fvorw. Sg.f durch die Beziehung, das Verhältnis zu anderen Personen gegebene Stellung (5.2): er war (ihr gegenüber) in einer schwierigen P.; seine P. (Geltung, sein Ansehen) verschlechterte, festigte sich; sich eine P. (anerkannte Stellung) in der Wis­ senschaft, im Sport schaffen — 5 . Standpunkt (2): eine richtige, überholte P. vertreten, einnehmen, beziehen — 6 . eine bestimmte Funktion erfüllende Anordnung, Lage der Teile od. eines Teils eines Ganzen: die Positionen der Segel, des S eiten ­ ruders eines Flugzeuges, eines Hebels; der Kunstmaler ließ sein Modell verschiedene P o ­ sitionen (Stellungen 1) einnehmen — 7. einzelner Posten (III.2) auf einer Liste, in einem Plan: sämt­ liche Positionen erfüllen, prüfen, übernehmen Positions| -lampe, die v g l -licht; -licht, das /PL -er; vorw. Pl.j meist farbige Lichtquelle, die ein Luft-, Wasserfahrzeug als Signal setzen muß, um bei Dunkelheit Lage und Bewegungsrichtung, bei Schif­ fen auch die A rt anzuzeigen positiv, auch positiv fAdj.f 1.1. Bejahung, Z u ­ stimmung ausdrückend, enthaltend: eine positive Antwort, Nachricht; ein positiver Bescheid; eine positive Haltung, Einstellung gegenüber jmdm., einer Sache einnehmen; sich p. zu einer Sache, über jmdn. äußern 1.2 . das Vorteilhafte, Anzuer­ kennende bezeichnend: die p o sitiv e Seite der Sache; eine positive Kritik; etw. ist p. verlaufen; etw. p. bewerten; nur das Positive sehen 1.8 . so geartet, daß eine Person, Sache dadurch gefördert w ird : jmdn., etw. p. beeinflussen 2. /nicht attr.f umg. das weiß ich p. (mit Sicherheit); ist dieser Termin nun p. (steht dieser Termin nun endgültig und sicher fest)1 — 3 . Med. ein positiver (einen Verdacht auf eine Krankheit bestätigender) Befund — 4 . /nicht adv.f ein positives Bild (entwickeltes Bild in den natürlichen hellen und dunklen Werten od. i n den natürlichen Farben) — 5 . /nicht adv.f M ath, eine positive Zahl (Zahl, die größer als N ull ist) — 6. Phys. der positive Pol (Elektrode mit einem Mangel an Elektronen) ^Pfisitiv, auch 1Positiv, das; -s, -e [..vo]positiv es (4) Bild 2Positiv, der; -s, fo. PI ./ Gramm, erste Stufe der Steigerung, durch die beim Vergleich mehreren Grö­ ßen derselbe Grad eines Merkmals zugeschrieben w ird Positivismus, der; -, jo. Pl.f [..v..] subjektiv­ idealistische Strömung der bürgerl, Philosophie und erkenntnistheoretisch-methodologische Denkhaltung im 19. und 20. Jh., die die Existenz, Erkennbarkeit objektiv gesetzmäßiger Zusammenhänge leugnet und sich vor allem auf Beschreiben und logisches Syste­ ma tisieren subjektiver Erfahrungsinhalte und beob­ achtbarer F akten beschränkt; da zu positivistisch fAdj.j Pösiton [. .on], das; -s, Positonen Phys. positiv ge­ ladenes Teilchen von der M asse eines Elektrons Positron [..o n ], Positron, das; -s, Positronen s. Positon Positur, die fin den Verbindungen/ sich in P. setzen, stellen, werfen (eine gekünstelte, auf Wirkung abzielende Haltung einnehmen) Posse, die; -, -n derb-komisches Bühnenstück m der Art eines Schwanks (1.1): eine P. von Nestroy spielen, ansehen Possen, der; -s, - fvorw. Pl.f veraltend derber, lustiger, närrischer Streich: P. treiben Possessivpronomen, das G ram m . Pronomen, das den Besitzer bezeichnet: ,mein‘, ,dein‘, ,sein‘ sind P. Possessivum, das; -s, Possessiva [..v . .] Gramm. Possessivpronomen possierlich /Adj.f klein und zierlich, noch unfertig und verspielt und dadurch spaßig (2) wirkend: possierliche Kätzchen, Kinder; p. aussehen Post, die; -, fo. Pl.f 1. öffentliche staatliche E in ­ richtung zur Beförderung bes. von Brief-, Paket-, Geldsendungen und zur Übermittlung von Nach­ richten: die Deutsche Post /Abk. DP/; etw. mit der P. schicken; eine Zeitung bei der P. bestellen; bei der P. arbeiten, angestellt sein; umg. er ist bei der P. — 2.Postamt: dieP.ist von 8bis 19Uhr, nur vormittags geöffnet; auf die, zur P. gehen; etw. auf die P., zur P. bringen; Geld auf der P. ein- zahlen, abholen — 3 . Postsendungen): die ein­ gegangene, gestrige P.; die P. austragen, zustellen; ist (keine) P. für mich da?; P. bekommen; die P. geht noch heute ab; dazu postalisch /Adj.\ nicht präd./ Postament, das; -(e)s, -e Sockel (1): ein gemauertes, marmornes P .; ein Standbild auf ein hohes P. stellen Post| -amt, das Dienststelle der Post (1), in der alle postalischen Geschäfte abgewickelt werden und die verschiedene Aufgaben im Fernmeldewesen über­ nimmt: das zuständige P .; -angestellte, der u. die Angestellte(r) bei der Po st (1); -anweisung, die 1. auf einem Postamt eingezahlte, dem Empfänger zugestellte Geldsendung — 2 . Formular für 1; -bc- amte, der /in der BRD/ Mitarbeiter der Post (1) im Beamtenverhältnis; -bote, der Briefträger; dazu -botin, d ie ; -eingang, der Eingang von Postsendungen Posten, der; -s, - 1 .1 .1 . (leitende) Stellung (5.1), A m t (1 ): einen verantwortungsvollen, guten, ruhigen P. haben; der P. des Generaldirektors; er ist diesem P. nicht gewachsen 1.2 . /vorw. im bürgerl. Sprach­ gebrauch und auf bürgerl. Verhältnisse bezogen/ m it einer bestimmten Verantwortung und gewissem E in ­ fluß verbundene Stellung (5.1), m eist innerhalb einer Organisation: auf einen P. aus sein; sich nach einem P. drängen; jmdm. einen P. antragen — 1 1 .1 . Standort, bes. einer (militärischen) Wache, der vom Diensttuenden für eine bestimmte Zeit nicht verlassen werden darf: ein vorgeschobener, gefährlicher P .; einen P. beziehen, halten, aufgeben — 2. /in der Verbindung/ P. stehen (Dienst auf II.l haben) — 3 . Angehöriger einer (militärischen) Wache: der P. präsentiert, wird abgelöst; P. aufstellen; die P. verstärken, einziehen — III.1. bestimmte Menge Ware gleicher A rt: ein größerer P. Hemden, Gum­ mistiefel, Autokarten — 2 . einzelner Punkt, Betrag auf einer Liste, Rechnung: die einzelnen P. über­ prüfen, abhaken, addieren; die Liste um noch einen wichtigen P. ergänzen + auf verlorenem P. stehen (sich in aussichtsloser Lage befinden); um g . nicht, wieder auf dem P. sein (nicht, wieder gesund sein) 57*
886 Postenkette — Präambel Postenkette, die i n einer Linie aufgestellte A n ­ gehörige einer militärischen Wache Poster, Poster, der, auch das; -s, - künstlerisch ge­ staltetes Plakat für dekorative Zwecke: P. sammeln; P. an der Wand befestigen Post) -fach, das Postschließfach; -gebühr, die Gebühr, die die Post (1) für ihre Leistungen und be­ stimmte Genehmigungen erhebt, Porto, Fernmeld e­ gebühr ; -geheimnis, das jo. P l.f verfassungsmäßig verbürgtes Grundrecht, das die Geheimhaltung des I n ­ halts der der Post (1) anvertrauten Sendungen ga­ rantiert: das P. wahren, verletzen postgradual, postgradual jA d j.j zeitlich nach dem Abschluß eines (Hochschulstudiums liegend: p o st­ graduale Weiterbildung, Studien postieren Jsw. Vb.; hatf 1.1. jmd n. , sich, etw. an einer bestimmten Stelle (zur Beobachtung) aufs tellen: Wachen am Eingang, Beobachter am Fenster p .; an der Kreuzung hat sich ein Verkehrspolizist postiert 1.2 . etw. an einem bestimmten Ort aufbauen, an einen bestimmten Ort stellen: sein Zelt in die äußerste Ecke des Zeltplatzes p .; (versehentlich) seinen Wagen vor der, die Ausfahrt p. Postillion, Postillion, der; -s, -e [. .iljo:n] Kutscher der Postkutsche: der P. blies in sein Horn P(?st/post[ -karte, die für Mitteilungen auf dem Postweg bestimmte Karte in genormtem F orm at; -kartengröße, die jo. PLj: etw. ist in, hat P. (ist im Format einer Postkarte) ; -kästen, der jPl. -kästen/ n o r d d t. Briefkasten (1.1); -kutsche, die bis ins 19. Jh. von der Post (1) betriebene Kutsche (1) zur Beförderung von Personen und Postsendungen; -lagernd jA d j.j bis zur Abholung durch den Adressat ten auf dem Posta mt lagernd; -leitzahl, die nach einem System festgelegte (mehrstellige) Zahl, die auf Postsendungen den Bestimmungsort kennzeichnet; -mietbehälter, der stabiler Behälter aus H artpappe od. Vulkanfiber, den die Deutsche Post als Ver­ packung vermietet; -Schalter, der Schalter (II) in einem Postamt;-Scheck, der Scheck für den Zahlungs­ verkehr durch die Post (1) zugunsten od. zu Lasten des Inhabers eines Postscheckkontos Ppstscheck| -amt, das Einrichtung der Post (1) für (bargeldlosen) Zahlungsverkehr; -konto, das Konto beim Postscheckamt PQSt| -Schließfach, das im Postamt zu mietendes, mit Sicherheitsschloß versehenes Fach für Po sts en­ dungen, die der Empfänger selbst abholt; -Sendung, die durch die Po s t (1) beförderte Sendung (2.1) Postskript, das; -(e)s, -e jAbk. PS/ Nachtrag, -s chrift zu einem Brief Postspar| -buch, das Sparbuch bei der Postsparkasse; -kasse, die von der P o st (1) unterhaltene Sparkasse Post| -stelle, d i e l , einem Pos tam t unterstellte kleinere Dienststelle der Post (1), bes. in Dörfern — 2. zentrale Stelle für den Ein- und Ausgang der Post (3) in einem Betrieb; -Stempel, der Stempel der Post (1) zum Entwerten der Postwertzeichen auf Postsen­ dungen Postulat, das; -(e)s, -e 1. unbedingte (sittliche) For­ derung: etw. zum P. erheben — 2 . logische, metho­ dische od. erkenntnistheoretische Annahme, These, die nicht od. noch nickt bewiesen werden kann; dazu postulieren jsw. Vb.; hat/ postum jAdj.; nicht präd.j: sein letzter Roman wurde erst p. (nach seinem Tode) veröffentlicht; postume (nachgelassene) Erzählungen, Gedichte; eine postume (nach dem Tode des Betreffenden er­ folgte, erfolgende) Ehrung, Rehabilitierung Post/post| -weg, derjin der Verbindungj auf dem P .: jmdm. etw. auf dem P. (durch die Post 1) zustellen; - wendend jAdv.j als Antwort auf eine erhaltene Postsendung sofort mit der nächsten Post(zustellung) : p. antworten; etw. p . zurücksehicken; -Wertzei­ chen, das Briefmarke; -zeitungsvertrieb, der Dienst­ stelle der Post (1), die für den Vertrieb von Zei­ tungen und Zeitschriften zuständig i s t; -Zusteller, der Briefzusteller; -Zustellung, die potent jAdj.j 1. Potenz (2) besitzend: er ist alt, aber durchaus noch p. — 2. eine künstlerisch erstaun­ lich p o tente (kreative und leistungsfähige) Gruppe Potentat, der; -en, -en jemot. neg.j Machthaber, Herrscher Potential, das; -s, -e 1. Gesamtheit der vorhandenen M itte l und Möglichkeiten in einem gesellschaftlichen Bereich und das damit gegebene Leistungsvermögen, Wirkung sfähigkeit: das industrielle, m ilitäri­ sche P. eines Staates; das wissenschaftliche P. eines Instituts 2. Phys. /Größe für die Be­ schreibung der Stärke eines (elektrischen) Feldes an einem Punktj; die Differenz der Potentiale zweier Punkte eines elektrischen Feldes ist die Spannung potentiell jAdj.f [..tsiel] der Anlage, Möglichkeit nach vorhanden: potentielle Begabungen, Kräfte er­ kennen, wecken; etw. s tellt eine potentielle Gefahr dar Potenz, die; -, -en 1. Kraft (1), Vermögen (I), Lei­ stungsfähigkeit: die geistige, schöpferische P. eines Künstlers; die wirtschaftlichen Potenzen eines Landes — 2 . fo. Pl.j Fähigkeit des Mannes zum Geschlechtsverkehr, Zeugungsfähigkeit: das Medi­ kament wirkt sich negativ auf die P. aus; etw. steigert die P. — 3. M ath. Produkt gleicher Fak­ toren: eine Zahl in die zweite, dritte, zehnte P. er ­ heben potenzieren jsw. Vb.; hat/ 1. der Zusammenschluß potenzierte (vervielfachte) unsere Möglichkeiten — 2. M ath, eine Zahl in eine Potenz erheben Potpourri, das; -s, -s [..p uri] Musikstück, das aus mehreren bekannten aneinandergereihten und durch M odulatio n, thematische Übergänge verbundenen Melodien gebildet wird: ein heiteres P.; die Kapelle spielte ein P.; O ein P. (eine Vielzahl) von Mei­ nungen Pott, der; -(e)s, Pötte norddt. 1. umg. 1.1. Topf (1) 1.2. Nachttopf — 2. salopp (altes) Schiff: im Hafen lagen mehrere Pötte -f- umg. zu P., Potte kommen (mit einer Sache endlich fertig werden) Pottl -asche, die fo. Pl.f kohlensaures Kalium: für Lebkuchen P. als Triebmittel verwenden; -wal, der in den eisfreien Meeren lebender W al, der einen sehr großen, asymmetrischen K opf mit einem einzigen Loch zum Atmen an der linken Seite des Kopfes hat und aus dessen Speck wertvolles Öl gewonnen w ird poussieren jsw. Vb.; hat/ [pu..] veraltend umg. 1. mit jmdm. flirten: sie fing zeitig an zu p. — 2. jmdn. p .jm d m . schmeicheln (um etw. zu erreichen) : einen Kunden, seinen Chef p. Prä , das 4* umg. das P. haben den Vorrang haben: an diesem Abend hatte er das P.; sie will immer das P. haben; diese Angelegenheit hat das P. Präambel, die; -n zum verbindlichen Text ge­
Pracht — Praktikum 887 hörende Einführung (2) z u rechtlichen, vertraglichen Dokumenten, Urkunden: eine feierliche P.; die P. der Verfassung Pracht, die; -, jo., P L / strahlende Schönheit, Herr­ lichkeit im Aussehen einer Sache (dank großem A uf- wand in der Ausstattung): die verschwenderische, üppige P. der Gewänder, Farben; die P. eines Schlosses, einer Barcckkirche; die glitzernde weiße P. einer Winterlandschaft; <> um g. es war eine wahre P. (es war großartig, herrlich), wie sie ihm die Meinung sagte prächtig fAdj.f 1. m it Pracht ausgestattet: eine prächtige Einrichtung, Uniform, Fassade; etw. p. (aufwendig) feiern — 2 .1 . sehr tüchtig und mit sehr guten charakterlichen Eigenschaften: ein prä chtiger Mensch 2,2 . sehr schön (1); ein prächtiger Pfau; sie hat prächtiges Haar 2.8 . sehr gut, ausgezeichnet, vortrefflich: ein prächtiger Einfall; ein prächtiges Zeugnis; sich p. verstehen, erholen Pracht/prachtl -k erl, der u m g . fcrnct.f tüchtiger (und ansehnlicher), vortrefflicher Mensch fauch von einem stattlichen Tier/; -stück, das fPl. -ef umg. femct.f 1. besonders schönes E xem p la r (seiner Gat­ tung): das P. einer Sammlung; dieser Schrank, Oldtimer ist ein (wahres) P. — 2. scherzh. Prachtkerl: er, sie ist ein P.; -voll fAdj.f prächtig prädestinieren fsw> Vb.; hat/ etw. prädestiniert jmdn., etw. zu jmdm., etw. etw. macht jmdn., etw. zu jmd m ., etw. von vornherein geeignet: diese H al­ tung, sein Auftreten prädestiniert ihn zum Lei­ ter; jmd., etw. ist für jmdn., etw., zu jmdm., etw*. prädestiniert: sie ist für diese Holle, zur Lehrerin prädestiniert Prädikat, das; -(e)§, -e 1. Note (2.1), Bewertung (2): ein Examen mit dem P. ,eins‘, ,gut‘ bestehen; m it dem P. ,sehr gut* abschließen, abgehen; das P. ,ausgezeichnet*, ,Güteklasse V erhalten, er­ teilen, zueikennen — 2. Gramm. Satzglied, das die Tätigkeit, den Zustand des Subjekts angibt: in dem Satz ,ich lese ein Buch* ist ,lese‘ das P. — 8. L o g ik Widerspiegelung einer Eigenschaft cd. einer Beziehung: einstellige, mehrstellige Prädi­ kate; ein P. der ersten Stufe; zu 2 prädikativ fA dj.; nicht präd.fi die prädikative Verwendung eines Adjektiv s Präferenz, die; -en 1.1 . Vorrang: gegenüber etw., jmdm. die P. haben; hier ist die P. unumstritten 1.2 . W irts ch . zwischen bestimmten kap. Staaten vereinbarte gegenseitige Bevorzugung im H andel: die Präferenzen betreffen Preise und Zölle; an den Präferenzen partizipieren Präfix, das; -es, -e Spraehwiss. zur Bildung eines neuen Wortes an den Anfa ng eines Wortes tretendes gruppenbildendes Morphem: ,ver-‘ in ,vertreten* und ,be-‘ in ,begrüßen* sind Präfixe prägen fsw. Vb.; hat/ 1.1 . etw\ auf, in etw. p. reliefartige Bilder, M uster auf, in die Oberfläche von etw. pressen 1 .2 . Münzen p. (durch 1.1 hersteilen) — 2. etw. prägt etw., jmdn. etw. verleiht einer Sache, jmdm . charakteristische Züge: die Tüime p. die Silhouette der Stadt; ein von Geist, vom Den­ ken geprägtes Gesicht; die Umwelt prägt den Menschen — 8 . etw . Sprachliches als erster bilden, formulieren: einen Begriff, Ausspruch p. Pragmatik, die; - e n 1. fvcrw. Sg.j Orientierung (des Handelns) auf Wirkungr auf das, was nützt: in der Politik bei aller P. an Grundsätzen fest­ halten; mit viel Umsicht und P. eine Absicht realisieren — 2. fö. Plf Spraehwiss. Philos. Teilgebiet der Semio tik (1), dessen Untersuchungsge­ genstand die Beziehungen zwischen Zeichen und Menschen sind pragmatisch fA d j.f 1. Tatsachen berücksichtigend und auf eine Wirkung hin handelnd: eine pragma­ tische Einstellung, Haltung; p. handeln, Vorgehen — 2. Spraehwiss. Philos. von den Beziehungen zwischen Zeichen und Menschen ausgehend, sie be­ trachtend, behandelnd: der pragmatische Aspekt der Sprache Pragmathmus, der; \o. Pl.j Phi los. als philoso­ phische Strömung vorwiegend in den USA ver­ breitete subjektiv-idealistische Lehre, die Denken und Handeln vom Standpunkt des praktischen Nutzens aus betrachtet und unter Wahrheit das versteht, was nützlich ist prägnant fAdj.f das Wesentliche kurz und treffend ausdrückend: ein prägnantes Beispiel, Wortspiel; etw. p. formulieren, wiedergeben; dazu Prägnanz, die; jo. Plf Prägung, die; -e n 1. jzu prägen/ das Prägen; zu 1.2: die P. von Gedenkmünzen — 2 .1 . relief- artiges, auf, in die Oberfläche von etw. gepreßtes Muster, Bild: eine flache, saubere P .; die Prä­ gungen alter Münzen betrachten, entziffern 2 .2 . seltene Prägungen (Münzen 1) bestaunen — 8 . fvorw. Sg.j Eigenart, Gepräge: ein Mensch, histori­ scher Ort (von) besonderer P. — 4. Wendung, die von jmdm. (erstmals) geformt wurde: eine neue, sprachliche P. prähistorisch, prähistorisch fAdj.f 1.1 . die Ur­ geschichte betreffend, zu r Urgeschichte gehörend: die prähistorische Zeit 1.2 . aus der Zeit der Ur­ geschichte stammend: prähistorische Grabstätten, Höhlenzeichnungen prahlen fsw. Vb.; hat/ mit etw. p. sich einer Sache unangemessen stark rühmen: mit seinem Geld, Mut, Erfolg, mit seinen Beziehungen p .; er prahlt gerne; u m g . das ist geprahlt (viel zu günstig dargestellt)l; dazu Prahlerg!* die; -, -en Prahm, der; -(e)s, -e/Prahme kastenförmiges Was­ serfahrzeug mit flachem Boden ohne Eigenantrieb, das bes. auf Binnengewässern verwendet wird Praktik, die; -en 1.1. Art und Weise, wie bei, m it etw. verfahren wird: geschäftliche, effektive, wirtschaftliche Praktiken; verschiedene Praktiken anwenden, beherrschen 1.2 . fvorw. Pl.f gerissenes Vorgehen: jmds. betrügerische, zweifelhafte, raffi­ nierte Praktiken verurteilen praktikabel fAdj.; vorw. attr. u. präd.f brauchbar und zweckdienlich: praktikable Lösungen, Metho­ den, Vorschläge; etw. ist p. Praktikant, der; -en, -en jmd., der ein Praktikum (1) ableistet: er arbeitet jetzt ein halbes Jahr als P. in einem Notariat, landwirtschaftlichen Betrieb, in einer Schule Praktiker, der; -s, - Mensch mit guter praktischer Erfahrung und entsprechendem Können auf einem bestimmten Gebiet: er ist ein guter, reiner P .; sein Buch wendet sich an den P. Praktikum, das; -s, Praktika/Praktiken 1. be­ fristete Tätigkeit in einem Betrieb, die jmd., bes. ein Schüler, Student, neben seiner theoretischen A u s ­ bildung zur Aneignung praktischer Berufskennt­ nisse ableistet: ein vierwöchiges P.; sein P. in
einem chemischen Betrieb ableisten — 2 . Übungen zur praktischen Anwendung theoretischer K ennt­ nisse in bestimmten Fachrichtungen einer Hoch­ schulei: das physikalische, chemische P .; am P. teilnehmen praktisch fAdj.j 1. auf die Praxis (1.1) bezogen: ein praktisches Beispiel, Ziel; eine praktische A n­ leitung, Aufgabe, Übung; der praktische Nutzen von etw.; er hat eine ausgesprochen praktische Begabung; die praktische (angewandte) Chemie; praktische (in der Pra x is erworbene) Erfahrungen; p. geschult sein; p. (in der Praxis) arbeiten — 2 . zweckdienlich, nützlich: eine praktische Einrich­ tung, Erfindung, Mode; ein praktischer Hinweis, Leitfaden, Tip; p. denken, Vorgehen — 3 . ge­ schickt bei manueller Tätigkeit: jmd. ist in hand­ werklichen Dingen sehr p.; sie kann nicht nähen und ist auch sonst nicht p. — 4. /adv./ umg. so gut wie: das Energienetz brach p. zusammen; das hat uns p. überhaupt nichts genützt; p. gibt es das nicht — 5. /nur attr.f veraltend ein prak­ tischer Arzt (ein nicht auf ein bestimmtes Gebiet spezialisierter A rzt) praktizieren /sw. Vb.; hat/ 1.1« etw. in der Pra xis (i.i) anwenden: diese Methode wird seit Jahren praktiziert; dieses Gesetz soll nun praktiziert werden — 2 . um g. etw. geschickt an eine bestimmte Stelle bringen, befördern: jmdm. etw. in die Tasche p .; mit einem Schwung praktizierte er den Koffer ins Gepäcknetz — H . beruflich als A r zt, Rechts­ anwalt in einer (eigenen) Prax is (II) tätig sein: Dr. H praktiziert wieder, nicht mehr Praktizismus, der; -, /o. PL / Überbewertung der Pra x is (1.1) bei gleichzeitiger Unterschätzung einer theoretischen, ideologischen Fundierung: eng stirni­ ger, prinzipienloser, kleinlicher P.; das Vernachläs­ sigen der Theorie, des theoretischen Denkens führt rasch zum P.; dazu praktizjstisch jAdj.f Prälat, der; -en, -en Bel. 1.1. kath. /Titel eines katholischen geistlichen Würdenträgers (mit beson­ deren Befugnissen)/ 1.2 . e v . leitender, evangelischer Geistlicher in einigen süddeutschen Landeskirchen Präliminarien, die /PLI [i.ion , . . ion] einleitende Verhandlungen, vorbereitende Abmachungen für einen Vertragsabschluß Praline, die; -n kleines Stück Konfekt aus Schoko­ lade mit einer Füllung: eine mit Nougat, Marzipan gefüllte P .; eine Schachtel Pralinen; Pralinen a n­ bieten prall lA dj./ 1. fest und straff gespannt wirkend 1.1 . weil kräftig entwickelt: pralle Brüste, Waden, Knospen, Beeren 1.2 . weil gänzlich mit etw. an-, ausgefüllt: ein pralles Euter, Segel, Kissen; etw. ist p. gefüllt 1.3 . ladv.f weil eng anliegend: eine p. anliegende H ose; ihr Pullover saß p. — 2. /nicht P rld .j in der prallen (ungemindert heiß scheinenden) Sonne sitzen prallen /sw. Vb.; ist, hat/ 1. heftig an, auf, gegen etw., jmdn. stoßen (3.1) (ist): die Wellen p. gegen die Mole; der Ball prallte an den Pfosten, gegen die Latte; der Güterzug ist auf einen abgestellten Zug geprallt; mit dem Kopf an, auf, gegen etw. p.; in der Tür prallte er auf die Frau — 2 . (hat) die Sonne prallt (scheint ungemindert und mit voller Intensität) (auf die Dächer) Präludium, das; -s, Präludien [. .ion] Mus. (frei gestaltetes) einleitendes M usikstück : ein P . (auf 888 praktisch — Pranke ler Orgel) spielen; Präludien und Fugen vo n Bach Prämie, die; - n [..io] 1. zusätzliche Vergütung zum Arbeitslohn 1.1 . die in der DDR zur Verwirk* ichung des Leistungsprinzips für besondere Leistun­ gen gezahlt wird 1.2 . die im Kap. bei bestimmten Lohnsystemen gezahlt wird, um ein Höchstmaß an Arbeitsproduktivität zur Steigerung des Profits zu erreichen — 2 . für eine besondere Leistung a u s­ gesetzte (geldliche) Zuwendung: eine P. für die E r­ greifung des Täters aussetzen; ein Buch als P. bekommen; Sport eine P. ausschreiben — 3 . Betrag, den der Versicherte der Versicherungsan­ stalt (regelmäßig) zu zahlen hat: die P. zahlen, neu festsetzen — 4 . Gewinn im Lotto, in der Lotterie, der meist auf bestimmte Nummern des Spielscheins ausgesetzt ist: die Prämien in Höhe von 20 Mark fielen auf die Endnummern . . . Prämien | -fonds, der W ir t s oh. zweckgebundener Fonds soz. Betriebe und Einrichtungen zur P rämie­ rung hervorragender Kollektiv- und Einzelleistungen, bes. bei (Übererfüllung der Staats- und Produk­ tionspläne: den P. (voll) ausschöpfen; etw. aus dem P. finanzieren; -m ittel, die fPl.j Mittel des Prämienfonds; -sparen, das; -s, /o. Pl.j lang­ fristiges Sparen, bei dem ohne od. m it geringerer Verzinsung der Einlage eine Beteiligung der Sparer an einer Auslosung zusätzlicher Geldgewinne statt­ findet; -spurt, der Sport Spurt der Rennfahrer um eine Prä mie (2); -Vereinbarung, die Vereinbarung auf der Grundlage des Betriebskollektivvertrages über auftragsgebundene Prä mierung für besondere kollek­ tive Leistungen, für termin- und qualitätsgerechte Erfüllung volkswirtschaftlicher Aufgaben; -Ziehung, die Ziehung der Prämien im Lotto, in der Lotterie prämieren /sw. Vb.; hat/ jmdn. für eine besondere Leistung (im Beruf), etw. m it einer Prämie (1, 2) auszeichnen: er ist schon mehrfach, für seine fa ch ­ liche Leistung und gesellschaftliche Arbeit prä­ miert worden; seine Leistung, dieser Vorschlag, die beste Einsendung wird prämiert; dazu Prä­ mierung, die; -en prämiieren /sw. Vb.; hat/ [..m i|i:..] s. prämieren Prämisse, die; -n 1.1 . Voraussetzung (1.1): von bestimmten, falschen, historischen Prämissen aus­ gehen 1.2 . Phi los. als geltend vorausgesetzte Aus­ sage, aus der eine Schlußfolgerung allein auf Grund der Gesetze der Logik gezogen w ird prangen /sw. Vb.; hat/ 1. g eh . etw. prangt etw. erscheint, zeigt sich in strahlender Pracht, Schön­ heit, leuchtendem Glanz: etw. prangt in den leuch­ tendsten Farben; die Halle prangte im Schmuck der Fahnen; Rosen, Blüten p.; die Sterne p. (strahlen) am Himmel — 2 . oft spött. an einer bestimmten Stelle a uffällig (angebracht) sein: s ein Bild prangte an der Wand; an seiner linken Hand prangte ein schwerer Siegelring Pranger, der; -s, - Pfahl auf einem Öffentlichen Platz, an den im Mittelalter wegen einer Straftat Ver­ urteilte angebunden, angeschlossen, dadurch zu r Schau gestellt u nd der öffentlichen Verachtung ausgesetzt wurden -j- etw. an den P. stellen (etw. öffentlich tadeln, der öffentlichen Verachtung preisgeben) Pranke, die; -, -n 1. (vordere) Tatze, bes. großer Raubtiere: die P. de3 Löwen — 2. umg. sein Bruder h at Pranken (große starke Hände)
Präparat — Praxis 889 Präparat, das; -(e)s, -e 1. B io l . Med* mit chemi­ schen od. physik alischen Methoden hergestelltes und dauerhaft haltbar gemachtes, zur Demonstration dienendes Objekt, bes. aus der Tier-, Pflanzenwelt: das P. einer Schlange, eines menschlichen Organs; etw. mit Präparaten veranschaulichen; Präparate hersteilen, (durch das Mikroskop) betrachten — 2 . (fabrik mäßig hergestelltes) gebrauchsfertiges M ed i­ kament: ein neues, wirksames P. — 3. Chem. in einem chemischen Labor in möglichst hoher Reinheit hergestellter Stoff (3.2) Präparator, der; -s, Präparatoren jmd., der P räpa ­ rate (1) herstellt: einen Igel, Adler vom P. aus ­ stopfen lassen präparieren jsw. Vb.; hat/ 1. Biol. Med. etw. als Präparat (1) herstellen: eine Leiche, Muskeln, Insekten p .; er präparierte im Seziersaal, am Mi­ kroskop — 2 .1 . etw. zu einem bestimmten Zweck vorbereiten: eine Zigarre, eine Piste p. 2 .2 . sich auf, für etw. p. sich auf etw., bes. auf den Unter­ richt, vorbereiten: sich auf ein Examen, für den nächsten Tag, für Latein p .; er hatte sich nicht präpariert; in Philosophie war er g ut präpariert; jmdn. für etw. p .; jmdn. für eine Prüfung p. Präposition, die; -, - e n Gramm, einem Substantiv, Pronomen meist vorangestellte Pa rtikel (2) zur Her­ stellung einer grammatischen Fügung mit einem bestimmten Kasus, die das Verhältnis, die (Art der) Beziehung zwischen Individuen, Objekten, Sachver­ halten bezeichnet: ,in4, ,über4, ,w egen6 sind Präposi­ tionen Prärie, die; -, -n [..i:an] vorwiegend mit Gras be­ wachsenes Gebiet im mittleren Nordam erika: durch, über die P. reiten Präsens, das; fo. Pl.f Gramm. Tempus, das ein Geschehen als gegenwärtig, zukünftig und auch als vergangen ausdrücken od. ein Geschehen als all­ gemeingültig kennzeichnen kann: die Sätze ,ich gehe nach Hause6, ,die Erde dreht sich4 stehen imP präsent lAdj.f 1. /nicht adv.f anwesend: der stets präsente Hausmeister, Sekretär; von den Ver­ tretern war niemand p. — 2. etw. ist jmdm. p. (etw. Gedankliches ist jmd m . verfügbar); Fragen, Forderungen p. haben (sofort bereit haben) Präsent, das; -s, -e geh. Geschenk: jmdm. ein P. überreichen, machen; etw. als P. (etw. geschenkt) bekommen präsentabel fAdj4 vorw. attr. u . präd.j ansehnlich (2), gefällig (2): er ist eine präsentable Erscheinung präsentieren fsw. Vb.; hat/ 1.1 . jmdm. etw. an ­ bieten: jmdm. eine Zigarre, einen Whisky, Tee, Kaffee p. 1 .2 . umg. jmdm. etw., bes. eine Zah­ lungsforderung, vorlegen (1.1): jmdm. e in en W e ch ­ sel, Scheck p. — 2 .1 . sich (jmdm.) p. sich (jmdm.) zeigen (3.2): sie präsentierte sich im Abendkleid; sich jmdm. vorteilhaft p. 2 .2 . oft iron. jmdn. (jmdm.) p. jmdn. (jmdm.) vorstellen (1.1): sie prä­ sentierte den Anfänger dem berühmten Regisseur — 3. das Gewehr p. a ls militärische Ehrenbezeigung, in straffer Haltung stehend, das Gewehr m it beiden Händen senkrecht vor den Körper halten: präsen­ tiert das Gewehr!; die Posten p., wenn ein Ehrengast vorbeikommt Präsentier| -marsch, der Marsch, der bei militä­ rischen Ehrungen gespielt wird; -teller, der + umg. (wie) auf dem P. (auf einem Platz, der den Blicken aller Anwesenden ausgesetzt ist) sit­ zen Präsent|korb, der fPl. - körbe/ mit Delikatessen, Genußmitteln gefüllter, dekorativ aufgemachter K o rb, der jmdm . als Geschenk überreicht wird Präsenz, die; jo. Pl.j Anwesenheit: die P. von Truppen in einem anderen Land; meine P. ist hier wohl nicht (mehr) erforderlich Präsenz | -bibliothek, die Bibliothek, in der Bücher nur für die Benutzung innerhalb der Bibliotheks­ räume ausgeliehen werden; -pflicht, die jo. Pl.j Pflicht, (im Dienst) anwesend zu sein: er hat (heute) P. Präservativ, das; -s, -e [..va.., PI. ,.ti:v9] Kon­ dom Präserve, die; - n jvorw. P l.j [..v o ] nicht völlig keimfreie Konserve, Halbkonserve: Präserven sind zum sofortigen Verbrauch bestimmt Präses, der; -, Präsides [..de:s]/Präsiden ReL 1.1. e v . Vorsitzender einer Landessynode 1.2 . e v , Bischof der Landeskirche in einigen Ländern der BRD 1.3 . k a th . Vorsitzender eines (kirchlichen) Vereins Präsident, der; -en, -en 1. Staatsoberhaupt in be­ stimmten Republiken: die Wahl des neuen Präsi­ denten — 2 . Vorsitzender bedeutender staatlicher od. gesellschaftlicher Einrichtungen, Organe: der P. der Volkskammer der DDR; der P. des Bundes­ tages der BRD; der P. der Akademie präsidieren jsw. Vb. ; hat/ einer Sache p. den Vor­ sitz von etw. innehaben: er präsidierte einer Ver­ handlung, dem Parlament, einem Verein Präsidium, das; -s, Präsidien [..le n] 1. leitendes Gremium 1.1 . einer Versammlung: jmdn. ins P. wählen 1 .2 . einer bedeutenden staatlichen od. gesell­ schaftlichen Einrichtung: das P. der Volkspolizei in Berlin; das P. des Obersten Gerichts — 2 . Gebäude, Büro von 1.2 prasseln jsw. Vb.; hat, ist/1 . beim Brennen, Braten kurz aufeinanderfolgende knackende Geräusche hervorbringen (hat): H olzscheite, die Flammen prasselten im Kamin, Ofen; die Scheune brannte prasselnd und krachte zusammen; das F ett, der Braten prasselt in der Pfanne — 2 . mit kurz auf­ einanderfolgenden knackenden Geräuschen a uf, gegen etw. schlagen (ist): Hagel, Regen prasselt auf das Dach, gegen die Scheiben; Erbsen p. auf den, zu Boden prassen, praßte, hat gepraßt verschwenderisch leben, essen und trinken prätentiös jA dj.j gewollt anspruchsvoll: ein präten­ tiöser Stil; seine Schriften sind überaus p.; etw. klingt sehr p. Präteritum, Präteritum, das; -s, jo. Pl.j G ramm . Tempus, das ein Geschehen als in der Vergangen­ heit ablaufend darstellt: das P. zu ,ich gehe4 ist jich ging4 Pratze, die; -, -n salopp große starke Hand: er hat mächtige Pratzen; er legte ihm seine P. auf die Schulter präventiv jAdj.j [..v e ..] vorbeugend, verhütend: präventive Gesundheitsfürsorge, Maßnahmen Praxis, die; -, Praxen 1.1. jo. Pl.j die gegenständ­ liche Tätigkeit der Menschen zur Veränderung ihrer natürlichen und gesellschaftlichen Umwelt: die ge-' sellschaftliche, sozialistische P .; die Verbindung von Theorie und P.; eine These durch die P. be­
$90 praxisbezogen — Preisgefüge stätigen, widerlegen; Beispiele aus der P. geben; etw. in die P. umsetzen; die P. meistern — 2 . jo. PLI Berufserfahrung: jmd. hat, besitzt eine lange, mehrjährige P .; ihm fehlt (die) P.; aus meiner P. kann ich nur sagen, daß ... — 3* Prak tik : (1.1) die gerichtliche, wirtschaftliche P.; er kannte alle geschäftlichen Praxen — II.1 . dienstlicher Bereich eines Arztes, Bechtsan- waltes, der selbständig u nd nicht in Bäumen einer größeren Einrichtung tätig i s t : eine staatliche P .; eine P. übernehmen — 2 . Komplex der Bäume für 11.1: eine geräumige, modern ausgestattete P .; eine P. im Erdgeschoß mieten praxis zu Praxis I .l| -bezogen /Adj./ auf die Praxis bezogen', eine praxisbezogene Ausbildung; etw. p. darstellen, erarbeiten; -n a h(e) lA dj.f vgl. -bezogen: praxisnahe Forschung; dieses Studium ist sehr p .; - o rientiert lAdj.J auf die Praxis, an der Praxis orientiert: praxisorientierte Forschung, Lehre, Theoriebildung; -wirksam lAdj.j auf die Praxis einwirkend Präzedenzfall^ der beispielhafter F all (II), von dem ausgehend künftige gleichartige Fälle beurteilt wer- den können: dafür gibt es keinen P.; einen P. schaffen präzis(e) fAdj.j genau, eindeutig: eine präzise An­ gabe, Antwort, Diagnose; etw. p. formulieren, dar­ legen; sich p. ausdrücken; jmdm. eine Frage p. stellen präzisieren jsw. Vb.; hat/ etw. (noch) eindeutiger und klarer angeben, ganz detailliert beschreiben: einen Begriff, seinen Standpunkt, seine Forde­ rungen p.; dieses Problem ist schwer zu p. Präzision; die; -, jo. Pl.f Genauigkeit, Feinheit, Exaktheit: etw. verlangt äußerste P.; dieser Fach­ mann, Automat arbeitet mit erstaunlicher P. Präzisions| -arbeit; die 1. sehr genaue, bes. fein­ mechanische Arbeit (1.1): P. leisten — 2 . etw., bes. ein Erzeugnis, das mit großer Genauigkeit herge­ stellt ist und präzis funktioniert: dieses Instrument ist P.; -gerät; das vgl. -a rbeit (2): ein elektroni­ sches P .; -waage, die vgl. -arbeit (2) predigen /sw. Vb.; hat/ 1. (in der Kirche) eine Predigt halten: gut, eindringlich, langweilig p.; über einen Bibeltext p.; das Evangelium p. (ver­ kündigen 1.1) — 2. umg. (jmdm.) etw. p. (jmdn.) häufig und eindringlichzu etw. ermahnen: Vernunft, Sparsamkeit, Moral p.; wie oft habe ich dir das schon gepredigt! 4- tauben /* Ohren p. Prediger, der; -s, - die Predigt haltender Geistlicher: wer ist heute der P.? Predigt, die; -, - e n 1. im kirchlichen Bereich, meist von der K anzel herab gehaltene Ansprache eines Geistlichen über einen Bibeltext: eine erbauliche, fesselnde, kurze, einschläfernde P .; eine P. halten, anhören, ausarbeiten — 2 . umg. jmdm. eine P. halten jmdm . (nachdrücklich) Vorhaltungen machen: wegen jeder Lappalie hält er uns eine P.; ver­ schone mich mit deinen Predigten! Preis, der; -es, -e I . in Geld ausgedrückter Wert einer Ware, Dienstleistung od. Nutzung: ein hoher, niedriger, angemessener, genau kalkulierter P.; feste, stabile, gebundene, gesetzlich geregelte Preise; die Preise senken, kalkulieren, festsetzen, erhöhen, kontrollieren; einen P. fordern, nehmen, verlangen, (be)zahlen; wie hoch ist der P.?; der P. für das Buch beträgt zwölf Mark; den doppel­ ten P. bieten; etw. zu stark herabgesetzten Preisen verkaufen; etw. ist im P. inbegriffen; um einen P. handeln; jim kap. Wirtschaftssystem! die Preise schwanken, steigen, sinken, klettern, ziehen an, geben nach; die Preise drücken, hochschrauben, unterbieten, diktieren — ELI. Belohnung in Form einer Anerkennung, Auszeichnung od. Prämie für eine Leistung, einen Sieg od. vorderen Platz in einem Wettbewerb: ein hoher, wertvoller P .; der erste, zweite, dritte P .; einen P. aussetzen, er­ ringen, gewinnen, bekommen, verdienen; jmdm. einen P. zuerkennen, verleihen, überreichen; jmdn. m it einem P. auszeiehnen; die Jury vergab die Preise — 2 . jvorw. Sg.j geh. das Buhmen: sein Gedicht ist ein P. des Frühlings, der Jugend, Liebe -f- um jeden P. (unbedingt); um keinen P. (auf keinen Fall) Pre|s| -absprache, die Absprache zwischen kap. Unternehmen über die Preise zur Ausschaltung der Konkurrenz und zur Erzielung möglichst hoher Profite; -aufschlag; der Aufschlag auf einen Preis (I): für Expreßreinigung ist ein P. vo n 20% zu zahlen; -auftrieb; der vgl. Preissteigerung; -a us ­ schreiben; das; -s, - öffentlich ausgeschriebener Wettbewerb zur Lösung bestimmter Aufgaben, dessen Sieger Preise erhalten: ein P. für das beste Hör­ spiel veranstalten; sich an einem P. beteiligen; -b i l dung, die jo. Pl.j Bildung der Preise, die im Soz. von den ökonomischen Gesetzen der soz. Plan ­ wirtschaft ausgeht, im K ap . durch die Bedingungen von Angebot und Nachfrage bestimmt od. durch die Monopole beeinflußt erfolgt; -bindung; die Jo. P l.f vertragliche Verpflichtung des Einzelhandels unter den Bedingungen des M onopolkap., bestimmte Waren zu bestimmten Pr eis en abzusetzen Preiselbeere, die 1. zu den Heidekrautgewächsen gehörender immergrüner, wildwachsender niedriger Strauch mit roten eßbaren Beeren — 2 . Frucht von 1 preisen, pries, hat gepriesen g eh . etw., jmdn. rüh­ men: sein Glück, die Liebe, jmds. Vorzüge, Mut p.; jmdn. als großen Dichter, geschickten Opera­ teur p.; spött. ist das seine so viel gepriesene Zivilcourage? Pre|s/preis| -entwicklung, die auf Veränderungen der Produktionsbedingungen beruhende Entwick­ lung der Preise; -erhÖhung, die Erhöhung von Preisen im Bahmen der Preisentwicklung, P reis­ bildung: eine P. für Spirituosen; -ermäßigung, die vgl. -e rhöhung: Schüler erhalten eine P.; - frage, die 1* jo. Pl.j es ist eine P. (es hängt von der Höhe des Preises I ab), ob wir den Mantel kaufen können — 2. für ein Preisausschreiben zu lösende Aufgabe; - gäbe, die fo. Pl.f 1.1! das Preisgeben (1.1): die P. eines Rechtes, Standpunktes, Territoriums 1.2 . das Preisgeben (1.2): die P. eines Geheimnisses, Planes; -geben /V b./1 .1 . seine moralischen Grund­ sätze p. (nicht mehr daran festhalten, zulassen, daß sie verlorengehen) 1.2 . einen Namen, ein Ge­ heimnis p. (verraten 2) — 2 . jmdn., etw. einer Sache, jm d m . (schutzlos) Überlassen: jmdn. der Gefahr, Lächerlichkeit, dem Elend, Gespött p .; einer Sache, jmdm. preisgegeben (ausgeliefert 2) sein : das Boot war den aufgepeitschten W ellen preisgegeben; - gefüge, das Gefüge der auf dem Markt in Erschein
preisgekrönt — pressen 891 nung tretenden Preise; -gekrönt /Part. Prät.; nur als Adj. u. nur im Pass./ mit einem Preis ausge­ zeichnet: ein preisgekrönter Rom an, Pudel, Autor; sein Film wurde p.; -gericht, das Jury; -gesenkt /Adj.; nicht adv./ im Preis (I) herabgesetzt: preisgesenkte Waren; -günstig /Adj./ zu einem günstigen P reis (I): ein preisgünstiges A n­ gebot; eine Ware p. herstellen, (ver)kaufen; -läge* die jeweilige Höhe des Preises einer bestimmten Ware od. Dienstleistung, die in unterschiedlicher Qualität od. Ausführung angeboten w ird : Mäntel in allen Preislagen preislich /Adj.; nicht präd.j Kaufm. den Preis (I) betreffend, im Preis: ein preislicher Unter­ schied, Anstieg; ein p. günstiges Angebot Pre|s/preis| -n acklaß, der unter bestimmten B e­ dingungen erfolgende Herabsetzung des Preises einer Ware durch den Verkäufer: einen P. vereinbaren, gewähren; -politik, die jo. PI ./ dem jeweiligen Wirt­ schaftssystem entsprechende P olitik in bezug auf die Preisbildung; -rätsel, das Rätsel, auf dessen Lösung ein Preis ausgesetzt ist; -richter, der Mitglied einer Jury; -Schild, das Schild, auf dem der Preis einer Ware angegeben wird; -Senkung, die Senkung von Preisen im Rahmen bes. der soz. Preisentwicklung, Preisbildung; -Steigerung, die das Ansteigen von Preisen im Rahmen kap. Preisentwicklung, Preis­ bildung; -stopp, der Begrenzung einer Preisentwick­ lung durch staatliche Verordnung, im K ap . oft als Versuch, inflationäre Preissteigerungen zu stoppen; - stufe, die einzelne, die Höhe der Preise (I) be­ stimmende Stufe innerhalb einer Klassifizierung der Betriebe, bes. bei Dienstleistungs-, Handwerks- und Gaststättenbetrieben; -stürz, der im kap. W irt­ schaftssystem vorkommendes jähes Sinken bestimm ­ ter Preise (I); -träger, der jmd., dem ein Preis verliehen worden is t; -Verordnung, die Verordnung des Ministerrats der DDR zur Regelung der Preise für Erzeugnisse und Leistungen; -verstoß, der J u r . Verstoß gegen die staatlich geregelte Ordnung der Preise (I); -Verteilung, die Vergabe von Preisen (II. 1) durch eine J u r y ; -Vorschrift, die (gesetzliche) Bestimmung über die Höchst-, Mindestgrenze von Preisen bestimmter Waren; -wert /A dj./ (im Ver­ hältnis zu r Qualität) billig (1): ein preiswerter Schuh, Kleinwagen; etw. p. anbieten, kaufen prekär /A dj.; nicht adv./ unangenehm, heikel, un ­ erfreulich : eine prekäre Sache, Situation, Frage Prell|bock, der a m Ende eines Gleises aufgestellte, fest m it ihm verbundene Vorrichtung, die ausrollende Wagen stoppt: auf, gegen einen P. fahren; O umg. jmd. dient, fungiert als P., muß der P. sein (muß alle Unannehmlichkeiten abfangen, ertragen, auf sich nehmen) prellen /sw. Vb.; ist, hat/ 1.1 . auf, gegen etw., jmdn. prallen (1) (ist): gegen die Wand, auf die Erde p. 1 .2 . sich p. sich heftig stoßen (und sich leicht verletzen) (hat): er hat sich (das Knie) ge­ prellt — 2 . (hat) 2.1 . jmdn. (um etw.) betrügen (1.2): jmdn. um sein Geld p. 2 .2 . die Zeche p. (nicht bezahlen) Prellung, die; -, - e n durch Stoß od. (Aufschlag hervorgerufene innere Verletzung mit Bluterg uß: eine leichte, schmerzhafte P .; sich eine P. zu­ ziehen Premiere, die; -, -n [pr9mie:ro, prem.., ..ic:r9] erste Aufführung eines neu inszenierten Bühnen­ stücks, eines Filmes: eine festliche, glanzvolle P .; diese Oper hat heute P.; zur P., in die P. gehen Premierminister, der [promie:.. , prem ..] /in einigen nichtsoz. Ländern Bez. für Ministerpräsi­ dent/ : der gegenwärtige britische P. preschen /sw. Vb.; ist/ umg. sich sehr schnell und ungestüm irgendwohin fortbewegen: zum Bahnhof, nach Hause, um die Ecke p.; die Autos, Reiter preschten durch die Gegend Presse, die; -n 1.1 . durch (einen sich stetig stei­ gernden) Druck (1.2 .1) 1.1 . M aterialien od. Werk­ stücke (um)formende Maschine: eine autom atische, hydraulische P .; Futterballen, Briketts, Glaswaren m it einer P. herstellen; eine P. m it einer L eistung von 2000 Megapond 1.2 . den Saft aus Früchten, Flüssigkeit aus M aterialien drückender Apparat: Beeren, Oliven mit einer P. entsaften 1.3 . das Drucken ausführende M aschine: das Buch, die Zei­ tung ist noch in, kommt frisch ausderP. 1 .4 . (flache) Gegenstände platt drückende, glättende Vorrichtung: Pflanzen, Briefmarken, Fotos unter eine P. legen — II. /o. P L / 1 . Gesamtheit der Zeitungen, Zeitschriften und ihre Institutionen: die ausländische, sozialisti­ sche, bürgerliche, französische P . ; etw. geht, läuft durch die gesamte P .; Rundfunk und P. melden, daß ...; jmd. ist von der P. (ist Mitarbeiter einer Zeitung) — 2 . ein Empfang, Interview für die P. (für Pressevertreter) Presse zu Presse II| -agentur, die Agentur zur Über­ m ittlung von Nachrichten an die Presse; -am t, da s für die Information der Presse verantwortliche Stelle bei einer Regierung od. Verwaltung; -attachö, der für die Verbindung m it der Presse des Gastlandes verantwortlicher Attachi (1); -ausweis, der Aus­ weis, der jmdn. als (akkreditierten) Mitarbeiter einer Zeitung ausweist; -bericht, der; -dienst, der von Organisationen od. anderen Institutionen regel­ m äßig herausgegebene Informationstexte an, für die Presse; -e m p fa ng , der für Pressevertreter gegebener Empfang; -erklärung, die von jmdm., einer Regie­ rung, Institution (vor) Pressevertretern gegebene, zu r Veröffentlichung bestimmte Stellungnahme zu einer bestimmten Angelegenheit; -erzeugnis, das zur Presse gehörende Publikation; -fest, das von einer soz. Zeitung veranstaltetes Volksfest; -fotograf, der für die Presse arbeitender Fotograf; -freiheit, die jo. PL/ Recht der Bürger eines Staates, ihre Meinung in der Presse zu äußern; Recht der Massenmedien, ihre Aufgabe im Interesse des werktätigen Volkes ungehindert zu erfüllen und da mit zur freien M ei­ nungsbildung beizutragen; -konferenz, die von re­ präsentativen Persönlichkeiten od. Institutionen ein­ berufene Konferenz m it Vertretern der Presse zu deren Information und zur Beantwortung ihrer Fragen; -m eldung, die pressen, preßte, h at gepreßt 1.1 . etw. durch starken Druck (1.2 .1), m it einer Presse (1.1 .1) 1.1 .1 . be­ arbeiten, formen: Metalle, Plaste, Papier p.; ein Bucheinband aus gepreßtem Leder 1.1 .2 . her­ stellen: Briketts, Platten p. 1 .2 . etw. aus, in etw. drücken (1.5): Saft aus einer Zitrone, Druckluft in einen Behälter p. 1 .3 . etw. flach drücken, glätten: Bücher, Fotos p.; gepreßte Blumen — 2.1. etw., jmdn., sich irgendwohin drücken (1.4): die H and aufs Herz, das Gesicht in die Kissen p.; jmdn., etw. an sich p. (fest an sich ziehen); er preßte sich gegen die Hauswand 2.2 . etw., jmdn., sich in etw„
892 Presseorgan — Prinzip zwängen: Kleider in den Koffer p.; O etw. in ein Schema, System p. Presse zu Presse II| -Organ, das Organ (5); -s telle, die Abteilung innerhalb einer gesellschaftlichen, wissenschaftlichen In stitution, die über ihre Tätig­ keit Informationen an die Presse vermittelt; -stimm e, die die von einer Zeitung vertretene und veröffent­ lichte Meinung (zu einem bestimmten aktuellen E r ­ eignis) ; -Vertreter, der Vertreter eines Presseorgans, Journalist; -Zensur, die jo. Pl.f Zensur (2) der Presse in einem nichtdemokratischen Staat; -Zen­ trum, das Zentrale, in der Journalisten Nach­ richten empfangen und weiterleiten können Preßjglas, das jo. Pl.f durch Pressen in flüssigem Zustand geformtes Glas pressieren jsw. Vb.; hat/ veraltend umg. etw. pressiert etw. hat Eile: eine Sache, Entscheidung pressiert; jmdm. pressiert es bei, mit etw. Preßjkohle, die zerkleinerte, in Formen gepreßte Kohle, z. B . Brikett P eßling, der; -s, -e fachspr. durch Pressen einer Masse geformtes Stück: Preßlinge aus Metall, R oh ­ braunkohle Preß| -luft, die jo. Pl.f Druckluft; -luftwerkzeuge, die jPl.j Druckluftwerkzeuge; -span, der fo♦ Pl.f sehr feste, holzfreie, glänzende, aus mehreren Lagen bestehende Hartpappe; -wehe, die Geburtswehe in der PhaseK in der das Kind den Mutterleib verläßt Prestige, das; -s, jo. P l.j [..ti:g(o)] vom jeweils gültigen System sozialer, sozial-politischer, m orali­ scher Werte bestimmtes Ansehen sowie Geltung und Achtung von Personen, Institutionen, Gruppen in der Gesellschaft: soziales, sportliches, politisches P. besitzen; das P. einer Persönlichkeit, Partei, Regierung; sein P. verlieren; etw. als eine Frage des Prestiges betrachten Prestige|frage, die: etw. zu einer P. machen (etw. als Angelegenheit des Prestiges betrachten, behan­ deln) presto jAdv.j Mus. schnell preziös jA dj.j 1. geziert, unnatürlich: ihr Gebaren, Geschmack ist überaus p .; preziöse Gesten, Manie­ ren — 2, kostbar: preziöser Goldschmuck prfckeln jsw. Vb.; hat; / auch prickelnd/ 1. leicht spritzend perlen: Sekt, Kohlensäure, Mineral­ wasser prickelt im Glas — 2 - etw. kitzelt, juckt wie von feinen Nadelstichen verursacht: kleine Eiskri­ stalle p. auf der Haut; der Frost prickelte mir in den Fingern; einen prickelnden Schmerz empfinden ‘ prickelnd jAdj.; nicht ptäd.; / auch prickeln/: prickelnde (erregende) Neugier, E rwartu ng; der prickelnde Reiz des Neuen, Verbotenen Priel, der; -(e)s, -e u n regelmäßig verlaufende, bei Ebbe nicht austrocknende schmale Rinne im xWatt: durch einen P. waten Priem, der; -(e)s, -e (ein Stück) Kautabak: einen P. im Mund haben; eine Rolle P .; dazu priemen jsw. Vb.; hat/ Kautabak kauen: er priemt wie ein alter Seemann Priester, der; -s, - zu besonderen kultischen H and­ lungenberechtigter (geweihter) Geistlicher, bes. in der katholischen Kirche: ein katholischer P.; der oberste P. des Lamaismus; er wurde zum P. ge­ weiht prima jindekl. Adj.f u m g . ausgezeichnet, hervor­ ragend, großartig: ein p. Kerl, Chef, W etter; eine p. Idee haben; eine p. (erstklassige) Sorte Birnen; sich p. verstehen, fühlen; das hast du p. gemacht; etw. schmeckt, paßt p. Prim ab allerina, die erste Solotänzerin eines Balletts primär jA dj.j 1. ursprünglich (1.1): eine Erschei­ nung primärer Natur; vom p. Gegebenen aus­ gehen; die Materie ist das Primäre, das Bewußt­ sein das Sekundäre — 2 . grundlegend, an erster Stelle stehend: eine primäre Frage, Aufgabe; primäre Geschlechtsmerkmale; es geht ihm p. um den Er­ folg Primär| -energie, die Techn. in der Natur vor­ kommender (lediglich abgebauter) Energieträger; - literatur, die jo. Pl.j W issensch. Quellen (3), Texte als Gegenstand der Forschung, bes. in den Gesellschaftswissenschaften Primas, der; -, -s e/Primaten 1. Rel. oberster Bi­ schof in bestimmten Ländern: der P. von Belgien; der P. der anglikanischen Kirche — 2 . jPl. -sej erster Geiger einer Zigeunerkapelle Prim asprit, der jo. Pl.j geruch- und geschmackloser, hochprozentiger, zur Bereitung von Spirituosen geeig­ neter Alkohol Prim at, das, auch der; -(e)s, -e Vorrang: das P. einer Frage, Aufgabe; das, den P. haben, g eltend machen; das P. der Materie über das Bewußtsein Prim aten, die jP l.j höchstentwickelte Säugetiere,, zu denen die Affen, Halbaffen und Menschen gerechnet werden Pr|m e, die; - n Mus. erster Ton der diatonischen Tonleiter ' Prim el, die; -, - n im Frühjahr blühende Rosetten­ pflanze, deren Blüten in Dolden od. Köpfchen auf blattlosem Stiel stehen primitiv lA dj.j 1.1 . auf niedriger Entwicklungsstufe stehend: primitive Lebewesen; primitive Methoden (des Ackerbaus) 1*2. einfach (I I .l), nicht entwickelt od. verfeinert: primitive Bedürfnisse, Gefühle; ein primitives Verlangen — 2 . von geringer Fertigkeit zeugend, sehr einfach (II.2): eine primitive Brücke, Hütte, Waffe; ein p. eingerichtetes Zimmer; p. leben, arbeiten (müssen) — 8 . von einem geringen geistigen, kulturellen Niveau zeugend: ein primi­ tiver Mensch; eine primitive Ausdrucksweise, Ver­ gnügung; sein primitiver Geschmack; das ist mir zu p .; dazu Primitivität, die; -, -e n jvorw. Sg.j t*•v ..] Primzahl, die M ath, ganze, nur durch 1 und durch sich selbst teilbare Zahl Printe, die; -, -n sta rk gewürzter, harter Lebkuchen Prin z, der; -en, -en Sohn eines regierenden Fürsten­ hauses, der selbst nicht regiert: der P. v on W ales; dazu Prinzessin, die; -, -nen Prinzip, das; -s, -ien [..ien], fachspr. auch -e 1.1 . jPl. - ien/ allgemeine, a u s (den Gesetzen) der objektiven R ealität abgeleitete, grundlegende Regel, die die theoretische Arbeit und das praktische Ver­ halten (miVjbestimmt: ein grundlegendes, dialek­ tisches, logisches, demokratisches, sittliches, hu­ manistisches P .; das P. der Freiwilligkeit, Gleich­ berechtigung, Polarität; etw. ist nach einem hierar­ chischen P. aufgebaut; ein P. vertreten, preis­ geben, durchsetzen; an einem P. festhalten; hier geht es (mir) ums P .; im P. (im Grunde genommen) 1.2 . Art und Weise, nach der etw. angelegt ist, funk­ tioniert: das beruht auf einem ganz einfachen P.; nach welchem P. arbeitet diese Maschine?; ich habe das P. noch nicht heraus; die Prinzipe der Mechanik 1.8 . jPl. -ien/ feste Lebensregel, die jmd.
prinzipiell — pro 893 für sich aufgestellt hat: (seine, feste, starre) Prin­ zipien haben; ein Mensch mit, ohne, von Prinzi­ pien; sich etw. zum P. machen; etw. ist jmds. P .; etw . aus P. {auf Grund seiner Lebensregeln) tun prinzipiell /Adj./ 1.1 . ein Prinzip, Prinzipien (1.1, 1.3) betreffend, darauf beruhend: eine Frage von prinzipieller Bedeutung, Natur; sich p. zu etw . äußern 1.2 . (nur) in bezug auf die jeweils zugrunde liegenden Prinzipien (1.1, 1.3): eine prinzipielle Einigung, Zu-, Übereinstimmung; etw. p . an ­ erkennen, ablehnen prinzipien/Prinzlpienj -fest fAdj.f von festen P rin ­ zip ie n (1.1, 1.3) ausgehend: eine prinzipienfeste Haltung, Politik; jmd. ist p. (fest 4.2 in seinen Prinzipien); -reiter, der umg. jmd., der ein Prinzip {1.1, 1.3), Prin zip ien formal, aber hartnäckig vertritt un d durchzusetzen sucht Prior, der; -s, Prioren R el. k ath. Vorsteher eines Ordens, eines Klosters Priorität, die; -, - en 1.1 . Vorrang: etw. hat P.; jmdm., einer Sache (die) P. einräumen, zuerkennen; Prioritäten setzen, bestimmen 1.2 . Jur. Vorrang älterer Rechte, Ansprüche, bes. bei Patentanmeldung, gegenüber später entstandenen: die Anmeldung einer Erfindung sichert patentrechtliche P. Prioritäts|recht, das J u r. das Recht der Priorität (1.2): das P. auf eine Erfindung haben Prise, die; -, -n kleine Menge eines pulverigen od. sehr feinkörnigen Stoffes, die mit zwei od. drei Fin ­ gern gefaßt werden kann: eine P. Salz, Pfeffer; eine P. Schnupftabak nehmen; O eine P. (Kleinigkeit, ein bißchen) Humor, Ironie Prisma, das; -s, Prismen 1. M ath. Körper, dessen Grund- und Deckfläche einander parallele, kongruen­ te Vielecke und dessen Seitenflächen Parallelo­ gramme sind — 2 . O p tik lichtdurchlässiger, meist keilförmiger, von mindestens zwei, im spitzen Winkel sich schneidenden ebenen Flächen begrenzter Kö rp e r, durch den Lichtstrahlen in ihrer Richtung umge­ lenkt werden od. durch den weißes Licht in seine Spektralfarben zerlegt od. polarisiert wird Pritsche, die; -n 1. aus einfachen Holzbrettern be­ stehendes flaches Gestell als Liegestatt: eine harte P .; auf der, einer P. schlafen — 2 . Ladefläche eines Lastkraftwagens, dessen Seitenwände und Rückwand sich herunterklappen lassen privat fAdj.f [..v . .] 1.1 . jmds. persönliche Ange­ legenheiten außerhalb und unabhängig von o ffiziellen , beruflichen, dienstlichen Belangen angehend, be­ treffend: die private Sphäre; private Angelegen­ heiten, Ausgaben, Interessen; ein privater (von jmdm . als Privatperson ausgehender) Auftrag; jmdn. p. (außerdienstlich, als Privatperson) besuchen, sprechen 1 .2 . nicht der Öffentlichkeit zugänglich (1.1): die priv aten (die nicht beruflich, geschäftlich ge­ nutzten) Räume einer Gastwirtschaft; dieser W eg ist p. (ist ein Privatweg) 1.3 . wir haben uns für unseren Urlaub eine private (von einer P riva t­ person vermietete) Unterkunft besorgt; etw. p. (außerhalb des offiziellen Handels als Privatperson) verk aufen — 2 . in persönlichem Besitz befindlich: privates Eigentum; ein privates Grundstück, Ge­ schäft; der private Einzelhandel Privat[ -ang eleg enheit, die persönliche Angelegen­ heit; -besitz, der persönlicher Besitz, Besitz einer Privatperson: ein Gemälde, Grundstück befindet sich in P.; - detektiv, der (im kap. Gesellschafts­ system) zugelassene, in privatem Auftrag mit der Be­ schaffung von Informationen, Beweismaterialien, dem A ufdecken von Verbrechen befaßte Person; - eigentum, das 1. privates Eigentum an den Produk­ tionsmitteln in der Klassengesellschaft: kapitali­ stisches P. als Gegensatz zu gesellschaftlichem, kol­ lektivem Eigentum — 2 . vgl. - besitz: dieses Bild, Wochenendhaus ist mein P .; -geschält, das Geschäft des privaten Einzelhandels; -gespräch, das persön­ liches, nicht dienstliches (Telefongespräch; -h and, die fin den Verbindungen/ etw. von, aus P. (von einer Privatperson, privaten Körperschaft mit Besitz- und Verfügungsrechten) erwerben; etw. b efindet sich in P. (Privatbesitz) privatim fAdv.f [..v . .] privat (1 .1 ): jmdn. p. emp­ fangen, sprechen; jmdm. etw. p . sagen, darlegen Privat] -initiative, die mit, unter persönlichem Ein ­ satz realisierte Initiative, unter kap. Verhältnissen vorwiegend mit dem Ziel persönlicher Bereicherung: P. entwickeln; -interesse, das ausschließlich p er ­ sönliches Interesse (2): jmds. Privatinteressen be­ rücksichtigen privatisieren /sw. Vb.; hatf [..v . .] Pol. Ök. staat­ liche Unternehmen unter monopolkap. Bedingungen in Privatbesitz überführen; dazu Privatisierung, die; -, - e n fvorw. 8g.f privat/Privat] -kapitalistisch fAdj.f P ol. Ök. auf dem Privateigentum an Produktionsmitteln be­ ruhend: ein privatkapitalistisches Unternehmen, Interesse; -leben, das persönliches, außerhalb der Öffentlichkeit und der Berufstätigkeit geführ­ tes Leben: einen Anspruch auf sein, ein P. haben; etw. als Eingriff in sein P. auffassen; sich ins P. zurückziehen; -nummer, die private, nicht dienst­ liche Telefonnummer: jmdm. die P. geben; -pa- tient, der Patient, der seine Behandlung aus eigenen Mitteln bestreitet; -person, die Person in privater; nicht dienstlicher Eigenschaft: als P. auftreten, en t­ scheiden, handeln, sprechen; -praxis, die private (2), nicht staatliche A rztpra x is; -quartier, das von einer Privatperson vermietetes Quartier: wir hatten ein P.; - Sammlung, die in privatem Besitz befindliche Sammlung: eine P. wertvoller Kupferstiche; -ver­ gnügen, das fo. Pl.f umg.: etw. nicht zu seinem P. (persönlichen Vergnügen) tun; das ist mein P. (das geht nur mich an); -weg, der zu einem Pri­ vatbesitz gehörender, nicht öffentlicher Weg; -Wirt­ schaft, die fo. Pl.f Pol. ök. auf dem Privateigen­ tum an Produktionsmitteln beruehnde Form der Wirtschaft; dazu -wirtschaftlich fAdj.f; -wohnung, die Wohnung, die jmd. privat (1.1) nutzt im Unter­ schied z u den von ihm beruflich, geschäftlich genutz­ ten Räumen: jmdn. in seiner P. aufsuchen Privileg, das; -(e)s, -ien [..v . ., PI. . .ion] in der Klassengesellschaft bestehendes, einer Person, Grup­ pe , Schicht, Klasse gewährtes Vorrecht, besonderes Recht: alte, verbriefte Privilegien; Privilegien haben, verleihen; im Mittelalter besaßen die Stände bestimmte Privilegien; etw. als sein P. (Vorrecht) betra ch ten privilegieren fsw. Vb.; hatf [..v .J jmdn., etw. mit Privilegien ausstatten: fvorw. im Part. Prät.f eine privilegierte Schicht, Klasse, Institution; (nicht) zu den Privilegierten gehören pro fPräp. mit Akk.; mit Subst. o. Art. u. ohne er­ kennbaren K asusf jeweils auf die einzelne Person, Sache umgerechnet, kommend: der Eintritt p.
894 Pro — Produktionsgenossenschaft Person, Kaufpreis p. Kilo, Stück, Quadratmeter beträgt ...; p. Tag 8 Stunden arbeiten Pro, das -j~ das P. und Kontra (Für und Wider) einer Sache probat /A d j.; nicht adv.j erprobt, bewährt: ein pro­ bates Mittel, Rezept Probe, die; -, - n 1. Versuch (1.1), der das reale Vor­ handensein einer behaupteten, vermuteten Fähigkeit, Eigenschaft einer Person, Sache feststellen s oll: eine P. vornehmen; die P. auf die Richtigkeit einer Rechnung machen; etw. einer P. unter zie­ hen; jmdn. auf P. (probeweise) einstellen; etw. zur P. anziehen, bestellen — 2 . Teil, Teilmenge, klei­ nes Stjick von etw., a u s dem die Beschaffenheit des Ganzen ersehen werden kann, Muster: eine P. eines Stoffes, Arzneimittels, v on einer Tapete; eine P. liegt bei; Proben im Labor untersuchen; <> eine P. (einen Beweis) seiner K unst, Schlagfertigkeit geben — 8. einer Aufführung (1) voraufgehendes, w ie­ derholt stattfindendes Üben: eine P. ansetzen; die Proben zu diesem Stück beginnen heute -j- die P. aufs E xem pel machen (eine Behauptung am praktischen F all nachprüfen) ; jmdn. auf die P. stellen (jmdn. auf bestimmte Eigenschaften prüfen) Prgbe zu Probe 1| -abzug, der Druckerei zur Probe, Kontrolle hergestellter Abzug (4.2) eines S chrift­ satzes; -alarm, der versuchsweise gegebener Alarm zur Erprobung einer Alarmanlage, zur Probe der Einsatzbereitschaft der betroffenen Personen; -auf- nahme, die 1. das als Probe gedachte Aufnehmen auf Film , Tonband, Schallplatte — 2 . das durch 1 Auf- genommene; -b etrieb, der jo. P l.j versuchsweise vor­ genommene Inbetriebnahme einer (größeren) tech­ nischen Anlage: die Turbine läuft in P.; - druck, der /PL -ef vgl. -abzug; -fahrt, die erste Fahrt eines Fahrzeugs zur Erprobung seiner Funktions- und Leistungsfähigkeit; -jahr, das einjährige Probezeit; - lauf, der 1. Lauf einer Maschine, Anlage zur Erprobung ihrer Funktions- und Leistungsfähigkeit — 2* Lauf, m it dem ein Läufer seine Leistungsfähig­ keit od. die Aschenbahn erprobt proben fsw. Vb.; hat/ etw. für eine Aufführung (1.2), Darbietung (1) (ein)üben: eine Arie, Szene, die Rolle p .; der Chor hat stundenlang geprobt probe/Probej -weise fAdv.f zur Probe, versuchs­ weise: jmdn. p. einstellen, aufnehmen; -zeit, die Zeitspanne, in der sich jmd. bewähren, seine Eignung und seine Fähigkeiten im Hinblick auf eine vor­ gesehene Einstellung beweisen soll: er hat seine, die P. absolviert probieren fsw. Vb. ; hat/ 1. etw. probeweise tun, ver­ suchsweise anwenden, ausführen, unternehmen: ein Kunststück, das Radfahren, zu dichten p.; p., ob etw. gelingt; ich habe alles probiert, aber nichts hilft - 2 . etw. p. den Geschmack einer Speise, eines Getränkes, Genußmittels prüfen, etw. kosten: den Teig, Kaffee, ein Stück Wurst p. — 8. etw. an­ probieren: ein Kleid, handgearbeitete Stiefel p. — 4. etw. proben: eine Szene p. Problem, da s; -(e)s, -e 1*1. noch zu lösende, schwie­ rige, komplexe Frage, ungelöste Aufgabe: ein ak ­ tuelles, mathematisches, philosophisches, schwie­ riges P.; ein P. unserer Zeit; Probleme auf- werfen, diskutieren, lösen 1.2* jvorw. Pl.f jmd. hat (ernste) Probleme (Schwierigkeiten); jmd. h at Probleme mit seinem Auto, Sohn; das ist kein P. (ist nicht schwierig) + etw. ist nicht jmds. P. (etw. ist nicht jmds. Sache* geht jmdn. nichts an) Problematik, die; -, - e n fvorw. Sg.f Gesamtheit der einer Sache innewohnenden Probleme, Schwierig­ keiten: die P. einer Aufgabe, Fragestellung; die P~ der Erziehung von Einzelkindern problematisch fA dj.f Probleme (1.1) aufwerfend: eine problematische Angelegenheit, Ehe, Insze­ nierung; ob dies als Erfolg zu beurteilen ist, bleibt p. (ungeklärt) problematisieren fsw. Vb.; hat/ 1*1. etw. p . die Problematik von etw. darstellen: in der Diskussion wurden Erziehungsfragen problematisiert 1.2 . pro­ blematisiere das bitte nicht (mach bitte kein Pro- lern daraus)\ Problem/problgml -k reis , der a uf Grund ihrer The­ matik zusammengehörende, zusammenhängende Pro ­ bleme (1.1); -lo s fA dj.f ohne Probleme (zu stellenr aufzuwerfen): eine problemlose Ehe, Verhandlung;, sein Leben verlief leicht und p .; -orientiert fA dj.f 1.1 . a uf bestimmte Probleme, schwierige Aufgaben gerichtet: problemorientierte Forschung 1.2 . D a - ten v era rb . für die Formulierung bestimmter Sachverhalte (ohne Bezug auf spezielle Rechen­ anlagen) geeignet: eine problemorientierte Pro­ grammiersprache Produkt, das; -(e)s, -e 1.1 . materielles Ergebnis menschlicher Arbeit, des Produktionsprozesses, das der Befriedigung menschlicher Bedürfnisse dient: ein industrielles, landwirtschaftliches P.; ein P . , Produkte erzeugen, hersteilen, hervorbringen; ein neues P. entwickeln, herausbringen 1.2 . (materielles) Ergebnis bestimmter natürlicher Prozesse od. d es menschlichen Wirkens außerhalb des Produktions­ prozesses: ein geistiges, künstlerisches P.; ein P . seines Nachdenkens; ein P. der Phantasie; jmd. ist das P. seiner Erziehung — 2. Math. 2.1. Er­ gebnis der Multiplikation: zwölf ist das P. von & und 4 2.2 . aus Faktoren bestehender mathematischer Ausdruck: a • b ist ein P. Produktion, die; -, - e n 1. fvorw. Sg.f Herstellung, Erzeugung materieller Güter durch den Menschen unter jeweils bestimmten gesellschaftlichen Ver­ hältnissen: bedarfsgerechte, handwerkliche, in ­ dustrielle P.; die laufende P.; die P. (von Ge­ brauchsgütern, Industriewaren) erhöhen, steigern — 2. das Hergestellte, Erzeugte, die Erzeugnisse: die P. eines Monats; der Film ist eine P. der DEFA — 8. fo. Pl.f in der P. (im Bereich der Produktion 1) arbeiten; in die P. gehen Produktions/produktionsl -ablauf, der Ablauf der Produktion (1): ein reibungsloser P .; -arbeiter, der Arbeiter, der unmittelbar an der Produktion (1) m it­ wirkt ; -ausfall, der Ausfall in der Produktion (1): einen P. aufholen; -ausstoß, der Wir ts ch. Ausstoß: der tägliche, jährliche P. eines Betriebes; -beratung,. die Beratung von Werktätigen und Leitung in einem soz. Betrieb zur Lösung der Planaufgaben; -betrieb^ der Betrieb zur Herstellung materieller Güter; -fonds,. der W irts ch. Gesamtheit der im Produktions­ prozeß fungierenden Produktionsmittel eines soz. Betriebes, einer soz. Volkswirtschaft; -genossen - schaft, die freiwilliger Zusammenschluß Werktätiger bestimmter Berufsgruppen zur kollektiven Arbeit, Produktion, der im Soz. auf dem soz.-genossenschaft- liehen Eigentum basiert: eine / landwirtschaftliche, / gärtnerische P .; eine P. des Handwerks^
Produktionsinstrumente — Profil 895 - Instrumente, die jPl.j Pol. Ök. bes. Werkzeuge, Maschinen, Apparate, m it denen materielle Güter jproduziert werden; -kapazität, die Leistungsvermö­ gen eines Produktionsbetriebes, Industriezweiges in - einem bestimmten Zeitraum:die Auslastung der vor­ handenen P.; - kosten, die jPl.j die für die Her­ stellung eines Produktes notwendigen Kosten: die P. senken; -leiter, der für den Produktionsablauf in einem soz. Betrieb verantwortlicher Leiter; -m ittel, die IPl.j Po l. Ök. Gesamtheit der Arbeitsmittel und Arbeitsgegenstände, die zur Herstellung materieller Güter verwendet, gebraucht werden: das gesellschaft­ liche, private Eigentum an den Produktionsmitteln; - p lan, der das Produktionsprogramm eines soz. B e­ triebes in Mengen und Werten ausdrückender P la n ; -prinzip, das jo. PL; DDR/ speziell auf die Belange des (Re)Produktionsprozesses ausgerichtetetes P rin ­ zip soz. Leitung undPlanung;-programm, das W irt- sch . Programm eines Betriebes, das den Produk­ tionsausstoß in Sortiment, Quantität und Qualität sowie zeitlich festlegt; -prozeß, der W irts ch . unter historisch konkreten Produktionsverhältnissen statt­ findender, durch sie charakterisierter Prozeß der Herstellung materieller Güter: die Rationalisierung, Automatisierung des Produktionsprozesses; -reif jA dj.j so weit entwickelt, daß eine Aufnahme in die Serienproduktion möglich ist: eine produktions­ reife K onstruktion; -Steigerung, die Steigerung der Produktion (1); -verfahren, das; -Verhältnisse, die jPl.j Pol. ök. durch die jeweilige Form des Ei­ gentums an den Produktionsmitteln bedingte objek­ tive Verhältnisse, die die Menschen untereinander im Prozeß der Produktion, des Austausches und der Verteilung der materiellen Güter eingehen: kapita­ listische, sozialistische P .; -vorbereitend /A d j.; nur attr.;zu -Vorbereitung/: er arbeitet im produktions­ vorbereitenden Bereich; -Vorbereitung, die jo. PL) Gesamtheit der für die Vorbereitung bes. des i n ­ dustriellen Produktionsprozesses notwendigen A r ­ beiten; -weiäe, die Pol. Ök. Art und Weise der Herstellung und des Austausches der für ihren Lebensunterhalt von der Gesellschaft exzeugten m a­ teriellen Güter; -Ziffer, die W ir ts ch. Ziffer, die den Produktionsausstoß (in Relation zum Produktions - plan) angibt; -Zuwachs, der vgl. -Steigerung; -zweig, der Teilbereich der Produktion (1), in dem eine be­ stimm te A rt von Produkten hergestellt wird produktiv jA dj.j Ergebnisse, Produkte (1) hervor - bringend; produktive Arbeit; ein p. tätiger Mensch; er ist sehr p. (er schafft viel); er ist ein produktiver Mensch Produktivität, die; fo. Pl.j [..v . .] 1.1. die Fähig­ keit des Menschen, durch materielle und geistige Arb eit konkrete Ergebnisse, Produkte (1) hervor­ zubringen, Leistungsfähigkeit: steigende, wachsende P.; große geistige P. (Schöpferkraft) besitzen 1.2 . Arbeitsproduktivität: die P. durch Rationalisierung s beigem Produktiv [kraft, die P o l. ö k . jeweils einer der im Produktionsprozeß zusammenwirkenden Faktoren gegenständlicher od. subjektiv menschlicher A r t, der den Grad der Produktivität mitbestimmt: der Mensch als wichtigste P .; die P. Wissenschaft; Arbeitsgegenstände, -mittel, -fertigkeiten, Produk­ tionserfahrungen sind Produktivkräfte Produzent, der; -en, -en 1 . ein Mensch, Betrieb, Staat als Hersteller, Erzeuger materieller Güter im Produktionsprozeß: ein sozialistischer, kapitalisti­ scher P.; P. und Konsument; dieser Betrieb, Staat ist einer der größten Produzenten von Erdöl — 2. geschäftlicher, oft auch künstlerischerLeiter eines kap. Filmunternehmens: der P. eines Pilms produzieren fsw . Vb.; hat/ 1. Produkte (1.1) her- steilen, erzeugen: Gummi, K affee, Medikamente, Öl, Schrauben p. — 2 . oft spött. sich p. sein Kön­ nen, Wissen zur Schau stellen: sich am Klavier p.; sich vor jmdm. (mit etw.) p.; sich als Artist, Dich­ ter, Weinkenner p. profan fAdj.j 1. jnurattr./ weltlich :profane Bauten, Dichtungen des Mittelalters — 2. an der Sache ge­ messen zu alltäglich, gewöhnlich: ein profaner Ge­ danke, Stil, Zug; etw. erscheint jmdm. p. Profan[bau, der fPl. -ten/ A rchitekt. Bauwerkfür weltliche, nicht kultische Zwecke: ein gotischer, a n ­ tiker P. profaschistisch, auch profaschistisch jAdj.f dem Faschismus nähestehend, ihn unterstützend: profa­ schistische Kräfte, Terroristen Profession, die; -, -en veraltend 1.1. und was ist Ihre P. (was sind Sie von Beruf, welches Fach ver­ treten Sie)? 1.2 . jo. Pl.j Berufung (3): ein Publizist, Lehrer aus, von P. Professional, der; -s, -s [profsjonol] s. Profi professionell jA dj. ; nur attr.j eine Tätigkeit berufs­ m äßig, nicht als Amateur ausübend: ein professio­ neller Borer, Tänzer Professor, der; -s, Professoren 1. jAbk. Prof./ 1 .1 .1akademischer Titel für einen Hochschullehrerl: jmdn. m it P. anreden 1 .2 . /Ehrentitel für einen ver­ dienten Wissenschaftler, Künstler od. Lehrerj 1.3 . österr. /Titel für einen Lehrer an einer höheren Schulef — 2 . Inhaber von 1: ein ordentlicher P .; er ist P. für Germanistik, der Medizin, an der U ni­ versität B; ein P. mit Lehrstuhl, -auftrag; o s c h e r z h . ein zerstreuter P. (ein sehr zerstreuter Mensch); zu 2 Professorin, die; -, -nen Professur, die; -, - e n Lehrstuhl eines Universitäts­ professors: eine P. (inne)haben, bekommen Profi, der; -s, -s jKurzw. für Professional; den Unterschied zum A m ateu r betonende Bez. für einen einem kap. Unternehmen, Manager vertraglich zu beruflicher sportlicher Betätigung verpflichteten Sport­ ler!: er ist P* (geworden), hat als P. Unsummen verdient Profil, das; -s, -e 1 .1 . Seitenansicht einer Person, bes. seines Gesichts: ein feines, markantes P. (ha­ ben); jmdn. im P., jmds. P. sehen, zeichnen, foto­ grafieren 1.2. bild . K u n st Darstellung der Seiten­ ansicht eines Kopfes: ein P. in Rötel, Bleistift — 2.1 . U m riß, der sich bei einem Quer-, Längsschnitt ergibt: das P. eines Hochhauses, Bergmassivs 2.2 . die erhabenen, reliefartigen Teile a uf der Oberfläche von etw ., bes. der Lauffläche eines Reifens (2), einer Schuhsohle: das P. ist völlig abgefahren — 3 . T ech n . stabförmiges Halbzeug mit einem dem Ver­ wendungszweck angepaßten gleichbleibenden Quer­ schnitt: ein winkelförmiges, T-, U-förmiges P .; Pro­ file aus Stahl, Plast, Gummi herstellen — 4 . cha­ rakteristisches Erscheinungsbild (1.1): das P. eines Berufs; etw. hat, gewinnt (ein eigenes, klares) P .; ein Künstler mit einem unverwechselbaren P ,;dem Verlag ein neues, anderes P. (festumrissenes The­ mengebiet, -programm) geben; etw., jmd. ist völlig ohne P. (spezifizierende Charakteristika)
profilieren /sw. Vb.; hat/1. fachspr. etw. p. einem Gegenstand einem Verwendungszweck entsprechend durch Formen einen bestimmten Querschnitt geben: Bleche, Stangen, W erkstücke p.; ein profilierter Pfeiler; profilierte Chemiefasern — 2 . etw., jmdn., sich p. einer Sache, jmdm ., sich Profil (4) geben: einen Beruf, Betrieb, Lehrplan neu p.; eine profi­ lierte Zeitschrift; eine profilierte (markante, indi­ viduell geprägte) Persö nlichkeit, Sängerin Profil| stahl, der stabförmiges Halbzeug aus Stahl m it einem bestimmten Querschnitt Profit, auch Profit, der; -(e)s, -e 1.1. jo. Pl.f Pol. ö k . verwandelte Form des Mehrwerts, der am ange­ legten Gesamtkapital gemessen wird: der P. erscheint als Produkt der Funktion des Kapitals 1.2. K api­ talgewinn eines Unternehmens im Sinne von 1.1: hohe Profite erzielen, einstecken; nach P. jagen — 2. (finanzieller) Gewinn, Nutzen, Vorteil: aus etw. P. ziehen, schlagen; etw. mit P. (ver)kaufen profitieren /sw, Vb.; hat/ von etw., jmdm. Nutzen, Vorteil haben: von der Dum mheit, Großzügigkeit, Zwietracht seiner Gegner p .; bei dem Meister kann man eine Menge p. (lernen) Profit, auch Profjt| -rate, die Pol. Ök. das in Pro­ zenten ausgedrückte Verhältnis des Mehrwerts zu dem vorgeschossenen K apital: Mehrwert und P.; - streben, das Streben kap. Unternehmer nach (hohem) Profit pro forma /Adv.f (nur) der Form wegen cd. zum Schein: etw. p. tun, fragen; einen Antrag p. stellen profund fAdj.; nicht adv./ tiefgründig (2): eine profunde Erkenntnis, Einsicht, Beweisführung; ein profunder (gründlicher) Kenner v o n etw. sein Prognose, die; -, - n 1 .1 . (wissenschaftlich begründete) Voraussage, Vorhersage des z u gewärtigenden Ver­ laufs von etw., bes. des Wetters, einer K ra nkheit: eine düstere, falsche, optimistische, sichere P .; eine P. aufstellen, ausarbeiten; sich auf eine P. verlassen, stützen 1.2 . von Aussagen über bekannte Gesetze und Gesetzmäßigkeiten und über gewisse Anfangsbedingungen logisch abgeleitete (und daher wissenschaftlich begründete) (Voraussag e über bis­ her nicht bekannte wirkliche od. real mögliche Sach­ verhalte, Entwicklungen, Verläufe von Prozessen in Natur und Gesellschaft: eine ökologische, politi­ sche, wirtschaftliche P.; die P. als wissenschaft­ liche Grundlage des Perspektivplans Prognostik, die; -, jo. P l.j 1. Methodologie für die Erforschung der Bedingungen und Möglichkeiten für das A ufstellen wissenschaftlicher Prognosen — 2.1. das Aufstellen von Prognosen 2.2. umg. Pro­ gnose: seine P. hat sich bestätigt prognostisch /A d j./ im Sinne einer Prognose, vor­ ausschauend: eine prognostische Aussage, Pla ­ nung, Untersuchung; p- denken Programm, das; -s, -e 1. Gesamtheit der einzelnen 1.1 . von einer (kulturellen) Institution vorgesehenen Veranstaltungen innerhalb eines bestimmten Zeit­ raumes: das diesjährige P. der Volkshochschule; das P. für die neue Spielzeit; ein P. gestalten, ent­ werfen; etw. vom P. absetzen 1.2 . in einer be­ stimm ten Reihenfolge (vorgesehenen und) ablaufen­ den Darbietungen einer Veranstaltung, Sendung : ein abendfüllendes, / buntes, erlesenes, musikali­ sches P .; das P. eines Konzerts, Galaabends; heute abend gibt es ein interessantes P. im Rundfunk, Fernsehen; auf dem P. stehen zwei Mozart-Sin­ 896 profilieren — Programmsteuerung fonien (es werden zwei Mozart-Sinfonien geboten) — 2. Heft, Zettel mit der meist gedruckten, oft graphisch besonders gestalteten Aufstellung, Erläuterung von 1.2: ein P. kaufen; einen Blick ins P. werfen — 3. in einzelnen Punkten ausgearbeiteter Plan (1.2) für etw.: (sich) für etw. ein P. machen, entwerfen^ ein detailliertes, umfangreiches P. (zu absol­ vieren) haben; Pol. Ök. ein P. zur Entwicklung der Schwerindustrie ausarbeiten, vorlegen — 4 . Darlegung der Gesamtheit der Grundsätze und A b ­ sichten einer Partei, Regierung: die Partei hat ein klares politisches P .; ein außenpolitisches P. — 5. Datenverarb. meist in einer Programmier­ sprache abgefaßte, eindeutige u nd geordnete Z u ­ sammenstellung von Daten und Befehlen zur Fest­ legung einer Folge von Operationen für die Lösung von Aufgaben: dem Automaten, Computer ein P . eingeben — 6 .1 . das erste P. (die auf einer be­ stim m ten Frequenz ausgestrahlte Sendefolge) ein es Senders: das erste, zweite P. von Radio DDR,des Fernsehens der DDR einschalten 6.2 . Gesamtheit der in ihrer zeitlichen Aufeinanderfolge festgelegten, durch einen Schaltvorgang ausgelösten Arbeitsgänge eines automatisch arbeitenden Apparates:der Wasch­ automat hat sechs Programme Programm]änderung, die Änderung des Programms (1.2), bes. eines Theaters, Fernseh-, R undfunk­ senders: aus aktuellem Anlaß wurde eine P. not­ wendig programmatisch /A dj./ 1 .1 . einem Programm (4), Grundsatz entsprechend: eine programmatische Erklärung, Zielsetzung 1.2 . ein Programm (3, 4) enthaltend, erkennen lassend, richtunggebend: dieser Aufsatz kann als p. betrachtet werden Programm/programmj -folge, die in einem P ro ­ gramm (1.2) vorgesehene Reihenfolge von Da rbietun­ gen', -gemäß /A dj. ; nicht präd.f dem Programm (1, 3 , 5) entsprechend: alles ging, begann, verlief p .; -g e - staltung, die Gestaltung eines Programms (1);.-ge­ steuert/Adj.j Datenverarb. durch einProgramm (5) gesteuert, bewirkt: programmgesteuerte R echen­ automaten, Maschinen; die Arbeitsgänge sind, verlaufen p.; - heft, das Programm (2) in Form eines Heftes programmieren/sw. Vb.; hat/1.1. Datenverarb. einen (Rechen)automaten p. (für ihn ein Programm 5 aufstellen); 0> etw ., jmd. ist falsch programmiert (falsch auf etw. festgelegt) 1.2 . programmierter U nter­ rich t (didaktisch, lerntheoretisch und fachmethodisch begründetes rationelles Unterrichtsverfahren, bei dem der aktive Lernprozeß eindeutig gesteuert verläuft) Programmierer, der; -s, - Datenverarb. Fach­ mann, der Programme für Rechenautomaten er­ arbeitet Programmier!Sprache, die Datenverarb. System von Zeichen, formalisierte Sprache zur Formulierung von Programmen für (Rechenautomaten: problem­ orientierte P. Programmierung, die; -, - e n /zu programmieren/ Programm! -m nsik, die jo. PI .; Schreibg.: Pro- grammusik/ Instrumentalm usik, die von histori­ schen, poetischen Vorstellungen od. philosophischen Gedankengängen bestimmt ist und deren Inhalt durch hinzugefügte Worte des K o mpo nisten angegeben wird; -Steuerung, die Datenverarb. Steuerung des Arbeitsablaufs bei Rechenautomaten und anderen automatisch arbeitenden Apparaten, Maschinen m it
progressiv — Pronomen 897 Hilfe eines Programms, das bes. in Lochkarten, -streifen, Magnetbändern gespeichert is t : mit P. a us ­ gestattete Maschinen; -Vorschau, die Übersicht über das Programm des folgenden Tages, der kom ­ menden Woche, bes, für Fernseh- und Rundfunksender progressiv, progressiv /A d j./ 1 . fortschrittlich: eine progressive Haltung, Idee, Tendenz; ein pro­ gressiver bürgerlicher Politiker — 2 . fa ch sp r. fortschreitend (1): eine progressive Entwicklung; progressive Paralyse; etw. nimmt p. zu Prohibition, die; jo. Pl.f in bestimmten Ländern bestehendes gesetzliches Verbot der Herstellung, E in - und Ausfuhr sowie des Verkaufs alkoholischer Ge­ tränke Projekt, das; -(e)s, -e (als Entwurf vorliegendes) großangelegtes Unternehmen (2.1): ein tech nolo ­ gisches, großes, kühnes P.; ein P. entwerfen, ver­ wirklichen; das P. ist gescheitert, mit 7 Millionen Mark veranschlagt Projektant, der; -en, -en jmd., Betrieb, der bes. bauliche, technische, technologische Projekte erarbeitet projektieren jsw. Vb. ; hat/ etw. p. ein Projekt bes. für etw. Bauliches, Technisches, Technologisches er­ arbeiten : ein Hochhaus Schiff, einen Tunnel, Stadt­ teil p.; dazu Projektierung, die; -, -en Projektil, das; -s, -e Geschoß, bes. von Handfeuer­ waffen Projektion, die; -, - e n 1. vergrößerte Wiedergabe durchsichtiger od. undurchsichtiger Bilder mit Hilfe von Lichtstrahlen auf einer hellen Fläche, Bildwand mit einem Projektor, das Projizieren (1): eine klare, unscharfe P .; die P. eines Dias auf eine Leinwand — 2.1 , M a th . Abbildung räumlicher Gebilde, geome­ trischer Figuren auf einer Ebene mit Hilfe von Geraden, die von Pu nkten des Originals ausgehend gezeichnet werden 2 .2 . G e og r . Darstellung der ge­ krümmten Erdoberfläche auf einer Ebene 2 .3 . M ath. Geogr. das Ergebnis von 2.1 u. 2.2 Projektions| -apparat, der optisches Gerät zur (ver­ größerten) Wiedergabe von einzelnen Bildern auf einer hellen Fläche; -ebene, die M ath. Ebene für eine Projektion (2.1); -fläch e, die helle Fläche, auf die Bilder projiziert werden Projektor, der; -s, Projektoren 1. Projektions­ apparat — 2 . Gerät zur Projektion (1) eines Filmes projizieren jsw. Vb.; hat/ 1. ein Bild mit Hilfe eines Projektors auf eine Fläche werfen: Bilder, Dias, Filme (auf eine Leinwand) p. — 2. Math, einen Körper auf eine Fläche p. (als Projektion 2.3 auf einer Fläche abbilden) Proklamation, die; -, - e n öffentliche Verkündigung, Aufruf in feierlicher Form: eine feierliche, ge­ meinsame, abschließende P.; eine P. verfassen, unterzeichnen, erlassen proklamieren jsw. Vb.; hat/ etw. in Form einer Pro­ klamation verkünden: etw. offen p.; ein Programm p.; vor dem Putsch sollte der Generalstreik pro­ klamiert werden Prokura, die; -, Prokuren einem Angestellten von einem kap. Unternehmer erteilte und im H andels­ register eingetragene Vollmacht', jmdm. P . erteilen; er hat, bekommt P. Prokurist, der; -en, -en Inhaber der Prokura', der P. einer Firma Prolet, der; -en, -en jKurzw. für Proletarier; in der Klassengesellschaft von der Bourgeoisie disk rim i­ nierend gebraucht/ Proletariat, das; -s, jo. Pl.j die im K ap. von der herr­ schenden Bourgeoisie ökonomisch ausgebeutete und politisch unterdrückte A rbeiterklasse: das unter­ drückte, revolutionäre P.; zum P. gehören, halten; die Diktatur des Proletariats (die politische Herr­ schaft der von der Pa rtei der Arbeiterklasse geführten Werktätigen beim Aufbau des Soz.) Proletarier, der; -s, - [. .ier, . .5ar] Angehöriger, Ver­ treter des Proleta riats: ein klassenbewußter P .; P. aller Länder, vereinigt euch! /Losung des kämp­ ferischen internationalen Proletariatsf proletarisch jAdj.j für (den) Proletarier, das Pro­ letariat charakteristisch, in der A rt von Proletariern: proletarischer Internationalismus (Solidarität des internationalen Proletariats im K ampf um seine politische und soziale Befreiung); p. denken, fühlen Prolog, der; -s, -e eine Dichtung, bes. ein Bühnen­ werk, einleitender, in sie integrierter (und sie in einen allgemeinen Zusammenhang stellender) Te x t: ein geistreicher, pointierter P . ; einen P. sprechen Promenade, die; -, - n breiter und langer, besonders gepflegter, durch Grünanlagen führender Weg mit Baumreihenf bes. für Fußgänger: eine bequeme, breite P.; auf der P. Spazierengehen; jmdn. auf der P. treffen PromenadenImischung, die umg. scherzh. aus einer zufälligen Kreuzung hervorgegangener, nicht reinrassiger Hund promenieren jsw. Vb.', ist/ 1.1 . spaziergengehen: gemächlich, durch den Park, die Straßen p. 1 .2 . auf und ab gehen (1): vor jmds. Fenster p. Promille, das; -/ -s, - /relative, jeweils auf 1000 be­ zogene M aßeinheit bei Mengenangabej: ein P. der Bevölkerung; der Salzgehalt der Weltmeere be­ trägt 35 P.; ein Blutalkoholgehalt von 2,5 P. prominent jA dj.; nicht adv.j beruflich od. gesell­ schaftlich einen besonderen R ang einnehmend, durch Leistung od. Stellung (unter Vergleichbaren) hervor­ ragend und daher von maßgeblicher Wirkung im öffentlichen Leben: eine prominente Regisseurin, Schriftstellerin, Persönlichkeit; prominenten B e ­ such haben Prominenz, die; -, jo. Pl.j 1. Gesamtheit prominenter Persönlichkeiten (eines bestimmten Bereichs): die gesamte P. war erschienen; die P. von Film und Fernsehen — 2. das Prominentsein: ein Virtuose von hoher P. Promiskuität, die; jo. Pl.j uneingeschränkter, bindungsloser Geschlechtsverkehr mit häufig wech­ selnden Partnern Promotion, die; -, - e n (Verfahren zur) Erlangung, Verleihung des akademischen Grades eines Doktors Promovend,der; -en, -en [..v . .] jmd., der kurz vor seiner Promotion steht promovieren jsw. Vb.; hat/ [..v . .] 1. den akademi­ schen Grad eines Doktors erlangen: sie hat an der Universität B, im Fach Slawistik, mit einer Arbeit über Gorki promoviert — 2. jmdn. p. jmdm. den akademischen Grad eines Doktors verleihen: die Fakultät promovierte ihn zum Doktor der Rechte prompt jAdj.j 1. unverzüglich: eine prompte B e­ dienung , Lieferung; etw . p. (umgehend) erledigen, zahlen, zurückschicken; p. (pünktlich) zur Stelle sein; eine prompte (unmittelbar erfolgende) Antw ort — 2. Iadv.j umg., oft spött. wie nicht anders zu erwarten war: er kam p. wieder zu spät Pronomen, das; -s, -/Pronomina Gramm, (dekli-
S98 pronominal — Prosperität nierbares) Wort, das eine bereits genannte od. u n ­ bestimmte Person od. Sache vertritt: ,er‘, »diese*, ,wer‘ sind Pronomina ;dazu pronominal /A dj.; nicht präd.j prononciert /A dj./ [..no si:rt] 1. deutlich ausge­ sprochen, artikuliert: ein prononciertes Zungen-R sprechen; der prononcierte Vortrag eines Gedichts — 2. entschieden, betont: ein prononcierter A n ­ hänger, Verfechter einer neuen Theorie; etw. p. be­ fürworten, ablehnen Propaganda, die; /o. Pl.j 1. als Mitteides Klassen­ kampfes dienende, in Inhalt und Form von den Zielen der jeweiligen politischen Vertreter bestimmte politisch-ideologische Einwirkung auf das Bewußt­ sein der Volksmassen durch systematische Verbreitung politischer, philosophischer Lehren, Ideen, M ein un ­ gen mit dem Ziel ihrer Realisierung in der Praxis: gute, marxistisch-leninistische, überzeugende P .; gegnerische, verleumderische P .; P. (be)treiben; eine wirksame P. (für etw.) entfalten; / Agitation undP. — 2.veraltend umg.Reklame:füretw. P. machen; für diesen Spray wurde eine riesige P. gestartet Propagandist, der; -en, -en 1.1* Beauftragter einer Partei, Massenorganisation für die Verbreitung und Erläuterung politischer Lehren, Theorien, M einun­ gen vom Standpunkt ihrer Weltanschauung aus 1.2 . Zirkelleiter für das Parteilehrjahr der SED — 2. fBRDf Werbefachmann in der kap. Wirtschaft, der für eine bestimmte Ware wirbt propagandistisch fA dj.; zu Propaganda 1/: pro­ pagandistische Mittel, Ziele; etw. p . (mit den Mitteln der Propaganda) auswerten propagieren jsw. Vb.; h a t/1.1. etw. mit den Mitteln der Propaganda (1) verbreiten, für etw. Propaganda (1) betreiben: den Aufbau des Sozialismus, die friedliche Koexistenz p.; eine Idee, Meinung, Re­ form, Theorie p. 1 .2 . etw. bekannt, publik machen: unser Vorhaben wollten wir eigentlich noch nicht p. — 2. etw. p. für etw. werben, Reklame machen: ein Präparat p.; dazu Propagierung, die; -, -en Propangas, das jo. Pl.f farbloses, brennbares Gas von hohem Heizwert, das in speziellen Geräten anstelle von Leuchtgas verwendet wird Propeller, der; -s, - 1 . aus zwei meist spiralig gebo­ genen flächigen Teilen bestehende Vorrichtung, die von einem Motor angetrieben, senkrecht zur Fahrtrichtung rotierend, ein Luftfahrzeug vorwärts bewegt: die P. laufen an; den P. anwerfen — 2 . fachspr. eine in Form und Funktion 1 ähnliche, a u s mehreren flügelartigen Teilen bestehende Vor­ richtung am Heck eines Schiffes, die es durch Ro­ tation vorwärts bewegt proper fAdj.f sauber, ordentlich und gefällig wir ­ kend: eine propere Person; ihr Aussehen, Zimmer war immer p.; sich, etw. p. halten; er war p. ge­ kleidet Prophet, der; -en, -en in verschiedenen Religionen a ls Übermittler, Offenbarer des Willens der Gottheit geltender, weissagender, predigender M ann: das Buch, die Weissagung des Propheten Jeremias; ich bin doch kein P. (ich kann doch nicht in die Zu­ kunft sehen) ! Prophetie, die; -, -n [..i:on] das Prophezeite prophezeien /sw. Vb.; hat/ etw. intuitiv, auf Grund von Vermutungen Vorhersagen: U nh eil p .; jmdm. eine erfolgreiche Laufbahn p .; dazu Prophezeiung, die; -, -en prophylaktisch fAdj.f [..y . .] Med. /zu Prophy­ laxe/ : eine prophylaktische Behandlung, Kur, Maß­ nahme; p. turnen; etw. rein p. tun Prophylaxe, die; -n [..y .J Med. Gesamtheit der Maßnahmen zur Vorbeugung, frühen Erkennung gesundheitlicher Schäden: medizinische, g esundheit­ liche P.; etw. aus Gründen der P. verordnen; eine umfassende P. gegen den Krebs Proportion, die; -, - e n 1.1 . Verhältnis aufeinander abgestimmter, bezogener Größen, Teile zueinander wie zu dem von ihnen gebildeten Ganzen: die P . vo n Länge und Breite; das Gebäude ist ausgewogen, maßvoll in seiner P.; die Proportionen stimmen, sind nach dem Goldenen Sch nitt berechnet; die Proportion(en) einhalten, wahren, berücksichtigen 1.2 . das Verhältnis von Bereichen zueinander: opti­ male volkswirtschaftliche Proportionen; die P. zwischen Forschung und Lehre — 2 . M ath, in einer Gleichung ausgedrücktes Verhältnis: 3 :9 = a :b ist ein e.P .; dazu proportional fAdj.fi zu 1.2: eine proportionale K räfteverteilung; die Volkswirt­ schaft planmäßig p. entwickeln; etw. verläuft, entwickelt sich p. zu etw.; zu 2 M ath.: zwei ver­ änderliche Größen sind zueinander direkt p., um ­ gekehrt p. (verändern sich im gleichen Verhältnis, gegenläufig) u .Proportionalität, die; -, -en jvorw. Sg.f proportioniert /A dj.j gut, wohl p. mit, von (gut) aus­ gewogenen Proportionen, bes. hinsichtlich der (K ör­ per)formen, wohlgestaltet: eine gut proportionierte Figur, Plastik; umg. sie ist gut p. proppe(n)voll /Adj./ landsch. salopp gedrängt voll, überfüllt: proppenvolle Abteile; das Kino, Stadion war p. Propst, der; -es, Pröpste ReL 1. kath. Vorsteher bes. eines Domkapitels — 2 . e v . Superintendent od. geistlicher Leiter eines größeren B ezirk s, Sprengels einer evangelischen (Landeskirche Prorektor, der; -s, Prorektoren Stellvertreter des Rektors einer Üniversität, Hochschule, auch Leiter eines bestimmten Bereichs an einer Hochschule der DDR: er ist erster P., ist P. für Gesellschafts­ wissenschaften, für Wissenschaftsentwicklung; da- zu Prorektorat, Prorektorat, das; -(e)s, -e Büro (1) des Prorektors Prosa, die; -, fo. PI ./ nicht durch Vers od. Reim ge­ kennzeichnete (künstlerische) Form der Sprache: eine gute, knappe, geschliffene P.; die erzählende P. (eines Romans); Poesie und P .; er ist ein Meister der P. prosaisch fAdj.f [.. a :ij] poesielos, phantasielos, nüchtern, trocken: ein (durch und durch) prosa­ ischer Mensch; das ist eine ganz prosaische Sache, Frage; du siehst alles sehr p. prosit /Zuruf beim Zutrinken/ wohl bekommest; zum Wohl!: er hob sein Glas und sagte „p. !**; ein Prosit (auf jmdn.) ausbringen; ein Prosit dem Jubilar! Prospekt, der; -(e)s, -e 1. für die Werbung bestimm­ tes (illustriertes) Druckerzeugnis, Werbeschrift: ein informativer P .; ein P. eines Verlages, Reisebüros — 2. T h e a te r hinterer Abschluß der Dekoration einer Bühne, der als eigenes B ild gestaltet ist od. durch projizierte Lichtbilder bewirkt wird: ein g e ­ malter P. aus Leinwand — 3 . breite und lange Straße (1.2) in der UdSSR Prosperität, die; jo. PI./ W irtsch, Phase des
prost — protzen 899 Aufschwungs im Krisenzyklus der kap. Wirtschaft: eine industrielle P. prost /Zuruf heim Zutrinkenj prosit J: na, denn p.! Prostata, die; jo. Pl.f Med. heim Mann und heim männlichen Säugetier am Anfang der Harnröhre gelegene Drüse prostituieren /sw. Vb.; hat/ 1.1 . etw., jmdn., sich in unwürdiger Weise (um materieller, finanzieller Vor- teile willen) öffentlich preisgehen, herabwürdigen: seine Gefühle, Begabung p .; dadurch prostituierte er sich als Künstler, Wissenschaftler 1.2 . sich p. sich gegen Geld für den Geschlechtsverkehr anbieten: sie, dieser junge Mann prostituiert sich; zu 1.2 Pro­ stituierte, die, auch der ; -n, -n u. Prostitution, die ; -, jo. PI ./: gewerbsmäßige P.. Proszenium, das; -s, Proszenien [..len] T h ea t e r 1.1 . Raum zwischen Bühne und Zuschauerraum 1.2 . Teil der Bühne vor dem Vorhang: einige Szenen wurden ins P. verlegt Proszeniums |löge, die unmittelbar an das Proszenium seitlich angrenzende Loge im Theater:in der P. sitzen protegigren /sw, Vb.; hat/ [..3i:..] jmdn. bes. in be­ ruflicher ' Hinsicht (unangemessen) fördern, be­ günstigen: den Sohn seines Freundes p. Protein, das; -s, -e [..e|i:n] Chem. Art eines Ei­ weißes, das in allen Zellen lebender Organismen ent­ halten ist Protektion, die; -, -e n 1. Begünstigung, Förderung einer Person durch jmdn., das Protegieren:einen Teil seines Erfolges jmds. P ., derP. durch jmdn. verdan­ ken; gegen P. und Cliquenwirtschaft ankämpfen — 2. jo. Pl.j unter jmds. P. (Schutz 1.2) stehen Protektor, der; -s, Protektoren 1. Schirmherr: der Abgeordnete ist P. dieser Veranstaltung — 2 . Vertreter einer imperial., ein Protektorat (2) aus­ übenden Macht Protektorat, das; -(e)s, -e 1 . Schirmherrschaft: etw. (ent)steht unter dem P. von jmdm., einer Institu­ tion; über etw. ein P. ausüben — 2 . jo. Pl.j Unter­ drückung eines Staates durch einen stärkeren, meist imperial. Staat, der unter dem Vorwand,den schwäche­ ren zu schützen, dessen gesamte Politik (stark) be­ stimmt, kontrolliert — 8 . Gebiet, über das 2 ausgeübt w ird Protest, der; -es, -e 1.1 . nachdrückliche Bekundung, das Äußern von Mißfallen, Ablehnung, Einspruch: e in weltweiter, scharfer, stummer P.; P. (gegen etw.) erheben, anmelden; etw. aus, unter P. tun 1.2 . Schriftstück, das 1.1 zum Inhalt hat: einen P. formulieren, unterzeichnen, zurückweisen 1.3 . J u r . jin der DDR/ Rechtsmittel des Staatsanwalts gegen ein gerichtliches Urteil und gegenüber Staats- und Wirtschaftsorganen bei der Feststellung von Rechts­ verletzungen: der Staatsanwalt hat gegen das Ur­ teil P. eingelegt — 2 . vor einem Notar od. einem Vertreter des Gerichts vorgenommene Beurkundung der Nichteinlösung od. Nichtannahme eines Wech­ sels: ein P. der Bank Protestaktion, die organisierte (öffentliche) Aktion, m it der gegen etw., jmdn. protestiert wird: eine P. veranstalten Protestant, der; -en - e n Angehöriger einer der den Protestantismus vertretenden Kirchen: er war über­ zeugter P. protestantisch /A d j./ den Protestantismus vertretend, dem Protestantismus zugehörig: ein protestantischer Geistlicher, Bischof Protestantismus, der; jo. Pl.f Lehre und A n ­ schauung der durch die /Reformation im 16. Jh. aus dem Katholizismus erwachsenen Kirchen: der P. Luthers Protest! -bewegung, die von einem Großteil der Be­ völkerung getragene Aktionen des Protestes (1.1): durch etw. wird eine weltweite P. ausgelöst; -de- monstration, die vgl. Protestkundgebung protestieren /sw. Vb.; ha t/ gegen etw. seinen Protest (1.1) äußern, Einspruch erheben: gegen ungerechte Maßnahmen, eine Unterstellung, entwürdigende Behandlung p.; ich protestiere! Protest! -kundgebung, die Protestaktion in Form einer Kundgebung: zu einer P. aufrufen; -marsch, der Protestaktion in Form eines zielgerichteten M a r ­ sches; -note, die D iplom atie Abte, die einenProtest (1.1) zum Inhalt hat: eine P. überreichen; -schrei­ ben , das Schreiben, m it dem gegen etw., jmdn. (öffent­ lich) protestiert wird; -streik, der Protestaktion in Form eines (kurzen) Streiks Prothese, die; -, -n künstlicher E rsatz eines fehlen­ den Körperteils: eine P. tragen; die P. (Zahnpro­ these) reinigen Protokoll, das; -s, -e 1. (wortgetreue) Niederschrift, Aufzeichnung eines Gesprächs, des Herganges bes. einer Verhandlung, eines Verhörs: das P. einer Sit­ zung, Vernehmung; etw. ins P. aufnehmen; etw. zu P. nehm en (protokollieren), geben (protokollieren las­ sen);(das)P.führen — 2.fo. Pl.fDiplomatie Ge­ samtheit der Bestimmungen und Gepflogenheiten in bezug auf einen diplomatischen Akt: das internatio­ nale, vorgesehene P .; er war Chef des Protokolls; das P. einhalten; dem P. genügen; dazu proto­ kollarisch /A dj./; zu 1: etw. p. festhalten Protokollführer, der jmd., der das Protokoll (1) führt protokollieren /sw. Vb.; hat/ ein Gespräch, den Her­ gang bes. einer Verhandlung, eines Verhörs wort­ getreu a ufzeichnen: eine Sitzung, Verhandlung, Ver­ nehmung p .; jmds. Aussagen genau, wortgetreu p. Proton [..on], das; -s, Protonen Phys. positiv ge­ ladenes Elementarteilchen, das zusammen mit dem Neutron Baustein des Atomkerns ist; Kern des Wasserstoffatoms Protoplasma, das jo. Pl.j B io l . zähflüssige (Grund)- Substanz einer lebenden Zelle eines Organismus, in der alle Lebensvorgänge ablaufen Prototyp, [.. typ], Prototyp [. .ty :p], der 1. typisches Beispiel, Muster, Inbegriff: er ist der P. eines Komikers, Spießers, Pädagogen; etw . wird zum P. für etw. — 2. Techn. erste Ausführung als Vorbild, Muster für die Serienfertigung bes. eines Fahrzeugs, einer Maschine: neue Prototypen entwickeln Protozoon, das; -s, Protozoen [. ,o:on, PI. . .o:an] B iol. Einzeller Protuberanz, die; -, -en Phys. von der Sonne aus­ gestoßene Gasmasse, die in der Nähe von Sonnen­ flecken auftritt Protz, der; -es/-en, -e/-en 1. um g. jemot.j jmd., der angeberisch und übertrieben seinen Besitz, (ver­ meintliche) persönliche Vorzüge zur Schau stellt: er ist ein bornierter, unangenehmer P. — 2. /-es; o. P I ./ großtuerisches, angeberisches Zurschaustellen bes. von Besitz, Reichtum: Prunk und P. verachten protzen jsw. Vb.; hatj umg. mit etw. p. Besitz, (vermeintliche) persönliche Vorzüge vor anderen a n ­ geberisch zur Geltung bringen, zur Schau stellen: 5 8 Wörterbuch
900 Protzerei — Prozeßvertreter mit seinem Auto, Erfolg, Reichtum, Wissen p.; er protzt mit seiner Kraft; dazu Protzerei, die; -, -en protzig /A dj./ (wegen zur Schau gestellten Reich­ tums) angeberisch und übertrieben w irk end : ein protziger Bau, Goldrahmen, Einband; protzige Eleganz, Ringe; p. eingerichtet sein Provenienz, die; -, -en [..v ..]geh.; Waren, Pro­ dukte ausländischer P. {Herkunft) Proviant, der; -(e)s, -e /vorw. Sg.f [..v . .] Vorrat an Nahrungsmitteln für einen begrenzten Zeitraum, bes. als Verpflegung für eine Reise, W anderung: für die Reise reichlich P. einpacken, mitnehmen Provinz, die; -en [..v . .] 1. Landesteil, in man­ chen Ländern größerer Verwaltungsbezirk: ein e nördliche, fruchtbare, dichtbesiedelte P.; die Hauptstadt dieser P.; ein mehrere Provinzen um­ fassender Staat — 2. /o. PI./ veraltend umg. von den zivilisatorischen (modischen) Neuerungen, kulturellen Ereignissen der Gegenwart, der H aupt­ s tadt eines Landes, einer Großstadt weniger berührtes Gebiet: in der P. leben provinziell /Adj.; zu Provinz 2/ [..v . .]: provin­ zielle Verhältnisse; in Kleidung und Auftreten wirkte er etwas p. Provinzler, der; -s, - [;.v ..] veraltend umg. jmd., der in der Provinz (2) wohnt (und einen provinziell beschränkten Gesichtskreis hat) Provinz|stadt, die v era lten d Stadt in der Provinz (2>, Kleinstadt: N war damals noch eine kleine, abgelegene P. Provision, die; -en [ . . v . J anteilig berechnete Ver­ gütung für Vermittlung, Erledigung von (Handels)- geschäften: eine hohe, ganz beachtliche P.; eine P. von 12 Prozent; P. erhalten, bekommen, nehm en; auf P. arbeiten provisorisch fAdj.f [.. v . . ] 1.1 . eine bessere Lösung, endgültige Regelung vorübergehend ersetzend, vor­ läufig: eine provisorische Lösung, Maßnahme, Regierung 1.2 . behelfsmäßig: eine provisorische Brücke, Unterkunft; etw. p. befestigen, reparieren Provisorium, das; -s, Provisorien [..v . ., PL ..ion, .. i9n] vorläufiger Zustand; behelfsmäßige Einrich­ tung: etw. ist (nur) ein P., als P. gedacht provokant /A dj./ [.. v . . ] herausfordernd (2): ein provokantes Lächeln, Auftreten; eine p. vor­ getragene Meinung Provokateur, der; -s, -e [., v . . 0:r] jmd,, bes. ein Agent, der andere durch etw. zu bestimmten (un­ bedachten) Handlungen herausfordert, aufreizt, auf­ zuwiegeln sucht: ein bezahlter, faschistischer P .; gegen Provokateure auftreten; Provokateure ent­ larven Provokation, die; -, -e n [..v . .] Herausforderung (zu unbedachten Handlungen): eine beleidigende, dreiste, politische P.; Provokationen des Gegners abwehren; etw. als P. betrachten; auf eine P. reagieren % provokatQrisch jAdj.f [.. v . .] (zu unbedachten Hand­ lungen) aufreizend, herausfordernd: provokato­ rische Aktionen, Lügen, Fragen; etw. ist, wirkt p. provozieren /sw. .Vb.; hat/ [..v . .] 1. etw. Unan­ genehmes absichtlich hervorrufen, verursachen, her­ aufbeschwören: Streit, Widerstand, einen Skandal, Grenzzwischenfall p.; Med. einen Abort, Husten p. (künstlich hervorrufen) — 2 . jmd n. herausfordern, dazu aufreizen, eine bestimmte Handlung unbedacht auszuführen: sich nicht p. lassen; er wollte mich p .; etw. als provozierend empfinden Prozedur, die; -, - en 1.1 . der für jmdn. langwierige, schwierige, strapaziöse Ablauf einer Tätigkeit: eine anstrengende, entnervende, langwierige, umständ­ liche P.; die P. einer Kaltwelle, des Reifen­ wechsels; jmdn., etw ., sich einer P. unterziehen 1.2 . Verfahrensweise: die gesetzliche P . ; die P. einer Abstimmung, Verhandlung; er hat über die P., nicht über die Sache diskutiert Prozent, das; -(e)s, -e/- 1 . /bei Maßangabe PL Prozent; relative, jeweils auf 100 bezogene M aß ­ einheit bei Mengenangabe/: 10 P. seines Einkom­ mens; etw. zu 3V2 P* verzinsen; dieser Whisky enthält 43 P. Alkohol; der Plan wurde nur zu, mit 93 P. erfüllt, wurde mit 102 P. übererfüllt; wie­ v iel P. deines Verdienstes beträgt die Miete?; Prozente berechnen — 2 . /PL -e/ nach 1 berechneter Anteil am Gewinn (1.1) od. Profit (1): beachtliche, günstige, hohe Prozente bekommen, einstecken Prozent | -rechnung, die /o. PL/ Rechenart, durch die Prozente (1) ermittelt werden; -s a tz , der (zahlen­ mäßig) in Prozenten (1) ausgedrückter Wert: ein geringer, hoher, niedriger P.; etw. zu einem P. von 3,5 verzinsen prozentual /Adj.f in Prozenten (1) ausgedrückt: etw. liegt p. hoch Prozeß, der; Prozesses, Prozesse 1. gesetzmäßig ver­ laufender Vorgang, verlaufende Entwicklung: ein chemischer, gesellschaftlicher, historischer, lang­ wieriger P.; der P. der Entstehung; einen P. be­ schleunigen, beobachten, hemmen; einen P. steuern — 2 . gerichtliches Verfahren zur E nt­ scheidung von Zivil- , Strafsachen od. arbeitsrecht­ lichen Streitigkeiten: ein öffentlicher P .; der P. A gegen B; einen P. anstrengen, betreiben, führen, entscheiden, wieder aufnehmen; jmdm. den P. machen (gegen jmd n. vor Gericht Klage erheben) + umg. mit etw., jmdm. kurzen P. machen (etw. schnell und ohne Umstände erledigen, jmdn. ener­ gisch und ohne Rücksicht behandeln) prozeß/Prozeß| -fähig /Adj.; nicht adv./ J ur. im Sinne des Zivilrechts fähig, einen Zivilprozeß selbst zu führen: er ist krank, unmündig, entmündigt und deshalb nicht p.; dazu -fahigkeit, die /o. PL/ prozessieren /sw. Vb.; hat/ einen Prozeß (2) führen, anstrengen: gegen jmdn. p .; um, wegen etw. p .; mit jmdm. (um etw.) p. Prozession, die; -, - e n feierlicher Umzug (2) katho­ lischer, orthodoxer Geistlicher m it den Gläubigen, bei dem kultische Gegenstände mitgeführt w erd en; eine lange, feierliche P .; eine P. zog zum Dom Prozeß (kosten, die /PL/ finanzielle Leistungen, die bei Prozessen (2) für daraus entstehende Aufwen­ dungen von den Beteiligten zu erbringen sind Prozeß| -Ordnung, die Gesamtheit der Bestimmun­ gen, die das Verfahren in einem Prozeß (2) regeln; - partei, die Jur. einer der beiden Gegner im Zivil­ prozeß; -rechner, der Datenverarb. Anlage mit speziellem Rechner (2) zur (automatischen, optima­ len) Führung von industriellen Prozessen (1); -recht, das /o. PL / J u r . Gesamtheit der verfahrensrecht­ lichen Vorschriften für Straf- und Zivilsachen; - vergleich, der J u r. Vergleich der Prozeßparteien am Ende eines Zivilprozesses; -Vertreter, der J u r. jmd., bes. ein Anwalt, der im Zivilprozeß als jmds. Bevollmächtigter auftritt
901 prüde lA dj.l im Hinblick auf Sexuelles übertrieben schamhaft: prüdes Getue, Gehabe; sie tut, er ist sehr p.; dazu Prüderie, die; /o. Pl.j prüdes Ver­ halten prüfen jsw. V b hat/ 1. etw., jmdn. (auf etw.) p. durch bewußte sinnliche Wahrnehmung, durch eine Probe od. Kontrolle festzustellen suchen, ermitteln 1.1 . wie etw., jmd. beschaffen ist: sie prüfte ihre Frisur im Spiegel; er sah sie prüfend an; etw. prüfend anfassen; sie hat sich lange geprüft (hat lange über sich nachgedacht), ehe sie einwilligte 1.2 . ob etw., jmd. eine bestimmte Eigenschaft hat und in welchem Grade: ein B auteil auf seine Tragfähig­ keit, eine Behauptung auf ihre Wahrheit p.; p., ob etw. funktioniert, ob jmd. für etw. geeignet ist; - jmdn. auf seine Reaktionsfähigkeit, Zuverlässig­ keit p. 1*8. öb etw. den gestellten Anforderungen genügt: einen Entwurf (auf seine Verwendbarkeit), einen Vertrag (auf seine Gültigkeit) p.; eine Rech­ nung, Ware p.; ein Werkstück p.; amtlich ge­ prüfte Meßgeräte — 2 . jmdn. (in etw.) p. durch bestimmte Aufgabenstellung, Fragen jmds. K en nt­ nisse auf einem bestimmten Gebiet zu ermitteln suchen: einen Studenten (im Physikum) streng p.; Schüler in Deutsch, Chemie p.; ein staatlich ge­ prüfter Augenoptiker — 8 . das Leben, Schicksal hat ihn schwer, hart geprüft (er hat viel Schweres erleben müssen) + etw., jmdn. auf / Herz und Nieren p. Prüfer, der; -s, - 1 . jmd., der berufsmäßig etw. auf seine (vorgeschriebenen) Eigenschaften p rüft: ein P . für Lebensmittel; Erzeugnisse, Bilanzen einem P. vorlegen — 2 . jmd., bes. ein (Hochschullehrer, der jmdn. p rüft (2): ein erfahrener, gefürchteter P. Prüfling, der; -s, -e jmd., der geprüft (2) wird Prüf| -stand, der mit Meßgeräten ausgestattete A n ­ lage zum Prüfen von Maschinen, Geräten und deren Elementen a uf eine od. mehrere Eigenschaften: Motoren auf dem P. erproben; -stein, der fo.PL/ etw., woran sich jmd., etw. bewähren, wobei sich jmd., etw. bestätigen muß: etw. ist ein P. für jmds. Mut, Scharfsinn, Zuverlässigkeit; -stelle, die amtliche Stelle für meßtechnische Prüfungen Prüfung, die; - en 1. /zu prüfen 1/ das Prüfen; zu 1.2: die P. seiner Sehtüchtigkeit, Fahrtauglich­ keit; die P. des Alkoholgehalts; zu 1.3: eine genaue P. des Vertragswerkes, seiner Argumente, Papiere; die P. einer Sache auf ihre Richtigkeit, Haltbar­ keit, Funktionstüchtigkeit — 2 . Verfahren, in dem jmds. Kenntnisse, Leistungen durch bestimmte A uf­ gabenstellungen, Fragen festgestellt werden sollen: eine dreistündige, mündliche, schriftliche, schwie­ rige P.; eine P. in Chemie; eine P. ablegen, - n ehmen, absolvieren, bestehen, machen; sich auf, für eine P. vorbereiten; für eine P. lernen; in, bei einer P. versagen — 8 . er hatte im Leben harte, schwere Prüfungen (viel Schweres) zu bestehen; ihm blieb keine P. erspart Prüflings] -angst, die Angst, in einer Prüfung (2) zu versagen; -arbeit, die: eine P. schreiben; -auf- gabe, die; -ergebnis, das durch Prüfen (1.2 ,1 .3 ,2), eine Prüfung (2) ermitteltes Ergebnis; -fach , das Lehrfach, in dem zum Abschluß der A usbildung eine Prüfung (2) abgelegt werden m uß; -kandidat, der jmd., der sich zu einer Prüfung (2) gemeldet hat, Prüfling; -thema, das Thema, Fragenkomplex, dessen schriftliche, mündliche Darstellung in einer Prüfung (2) gefordert wird 1Prügel, die /PI./ derbe Schläge (1.2): tüchtige P. austeilen, bekommen, kriegen; u m g . P . beziehen; es setzt P."1; dafür verdienst du P .! + eine / Tracht P. 2Prügel, der; -s, - landsch. zum Schlagen (1.1 — 1.3) verwendeter, verwendbarer Stock (1.1 .1), K n ü p ­ pel (1): einen derben P. ergreifen; sie schlugen mit Prügeln aufeinander ein Prügelei, die; -, - e n Schlägerei: es kam zu einer (schweren) P. Prügel[knabe, der um g. jmd., der für die Ver­ fehlungen eines anderen bestraft wird , Sündenbock: jmdn. zum Prügelknaben machen prügeln /sw. Vb.; hat/ 1.1 . jmdn. (zur Strafe) wiederholt heftig, bes. m it einem Stock, schlagen: wenn er getrunken hat, prügelt er beim geringsten Anlaß; jmdn. zu Tode p. 1 .2 . sich p. einen Streit untereinander mit den Fäusten austragen: auf dem Hof prügelten sich ein paar Jungen; O sich um die Plätze, Karten p. (streiten) + davonschleichen wie ein geprügelter / Hund Prügel|strafe, die /o. Pl.\ Bestrafung durch Schläge: die Abschaffung der P. Prunk, der; -(e)s, jo. Pl.j üppig gestaltete A us­ schmückung, große, kostspielige Pracht bei der A u s ­ stattung (von etw.): großer, verschwenderischer P .; der P. dieses Festes, Gewandes, Schlosses; eine mit viel P. ausgestattete Barockkirche, Operninsze­ nierung prunken jsw. Vb.; hat/ 1. geh. sich in Prunk dar­ bieten: gegenüber prunkt die Fassade des Doms; prunkender Glanz, Reichtum, Zierat — 2 . mit etw. p. Besitz, (vermeintliche) persönliche Vorzüge vor anderen angeberisch zu r Geltung bringen, zur Schau stellen: mit seinem Besitz, Erfolg, Wissen p. Prunk/prunkj -stück, das /PI. - e/ sehr wertvolles, schönes Stück, Exem plar bes. einer Sammlung: das ist das P. des Museums; -sucht, die jo. Pl.j Sucht zu prunken (2); -voll /Adj.j mit großem Prunk (aus­ gestattet): ein prunkvoller Empfang; ein prunk­ volles Gelage, Portal; p. gestalteter Buchschmuck pruschen /sw. Vb.; hat/ norddt. umg. pru­ sten prusten, prustete, hat geprustet die Atemluft mehr­ mals kräftig und hörbar durch den M und, die Nase ausstoßen und dabei Tropfen versprühen: prustend aus dem Wasser auftauchen Psalm, der; -s, -en R el. ev. kath. geistliches Lied aus dem Psalter: ein Vers aus einem P. Psalter, der; -s, jo. PI./ Rel. ev. kath. Buch der Psalm en im Alten Testament Pseudonym, das; -s, -e [..ny:m] angenommener Name, Deckname bes. eines Schriftstellers: er schreibt unter einem P. pst / Aufforderung, still zu sein) stillt, leise/: p., p.!; p., nicht so laut! Psyche, die; -, -n /vorw. Sg.j [psy:..] Gesamtheit der auf der Nerventätigkeit des Menschen beruhen­ den emotional-geistigen Prozesse und Eigenschaften zur Widerspiegelung der objektiven Realität, die sich in seinem Verhalten zeigen: die kindliche P .; die P. der Frau; er ist ein Kenner, Erforscher der menschlichen P.; eine sensible, labile, kranke P. (haben) Psychiater, der; -s, - [psy ..] Facharzt für Psychia- prüde — Psychiater 58*
902 Psychiatrie — Publizist trie: zu einem P. gehen; ein Gutachten eines Psychiaters anfordern Psychiatrie, die; fo. Pl.j [psy ..] 1. Wissenschaft von der Entstehung, Erkennung, Behandlung und Verhütung psychischer Krankheiten: gerichtliche P.; Erkenntnisse, Methoden der P. — 2. umg. psychiatrische Klinik: er liegt jetzt in der P.; zu 1 psychiatrisch /Adj.; nicht präd.j: eine psychiatri­ sche (die Psychiatrie 1 betreffende) Klinik; jmdn. p. (mit den Mitteln der Psychiatrie) untersuchen psychisch /A d j./ [psy :..] die Psyche betreffend: psychische Folgen, Erregungen, Reaktionen, Pro­ zesse, Krankheiten, Störungen; die psychische Entwicklung des Kindes; jmdn. p. quälen; jmdm. einen psychischen H alt geben; jmd. ist p. krank; psychischen Belastungen ausgesetzt sein Psychoanalyse [psy :..] , Psychoanalyse [psy ..], die 1. Med. P s y c h . psychotherapeutische Methode zur Behandlung, Heilung psychischer Krankheiten, Stö­ rungen, Fehlleistungen durch Aufdeckung und B e - wußtmachen ins Unbewußte verdrängter Komplexe — 2. jo. Pl,f von S. Freud ausgearbeitete tiefen- psychologische Konzeption der allgemeinen Psycho- logie und der Psychologie der Persönlichkeit, die er später spekulativ zu einer Kulturtheorie, Weltan­ schauung erweiterte; zu 1 Psychoanalytiker, der u. psychoanalytisch /A dj.; nicht präd./ Psychologe, der; -n, -n [psy ..] 1. auf einer Uni­ versität auf dem Gebiet der Psychologie (1) aus­ gebildeter Fachmann: ein pädagogischer, klinischer P. — 2. jmd., der psychologisches Verständnis hat: er erwies sich als ausgezeichneter, guter, schlech­ ter P. Psychologie, die; jo. Pl.f [psy..] 1. Wissen­ schaft, die die Gesetzmäßigkeiten der p sychischen Prozesse und Eigenschaften in ihrer wechselseitigen Abhängigkeit sowie in ihrer Bestimmtheit durch die Umwelt erforscht: allgemeine, experimentelle, ge­ richtliche, klinische, theoretische, vergleichende P.; P. studieren — 2 . psychologisches (2) Verständ­ nis, Vorgehen: hier kommst du nur mit P. weiter — 3. u m g. Psyche: man muß die P. seines Gegen­ übers, Gegners, Partners kennen psychologisch /Adj./ [psy ..] 1. /nicht präd.f 1 .1 * die Psychologie (1) betreffend: ein psychologisches I n ­ stitut, Praktikum; psychologische Forschungen 1.2 . auf der Psychologie (1) beruhend: ein psycholo­ gisches Gutachten, Experiment — 2. /nicht präd./ auf die Psyche eines anderen, anderer gerichtet, ein­ gehend: psychologisches Einfühlungsvermögen, Verständnis; die psychologische Wirkung eines Films; p. geschickt vorgehen — 3 . u m g . psychisch: das hat psychologische Ursachen Psychopath, der; -en, -en [psy..] Med. P sych . Mensch, der an Psychopathie leidet Psychopathie, die; -n [psy.., PI. ..i:an] Med. P sy ch . konstitutionelle psychische Anomalie, die durch erhebliche Störungen im Gefühlsleben, i m Wollen und im sozialen (1) Verhalten charakterisiert ist; dazu psychopathisch /A dj./ Psychopathologie, die [psy ..] Wissenschaft von den Ursachen und Erscheinungsformen psychischer Krankheiten und Störungen Psychopharmaka, die /PL/ [psy ..] auf die mensch­ liche Psyche einwirkende Arzneimittel Psychose, die; -, -n [psy..] 1. Med. Psych. Geisteskrankheit, psychische Krankheit mit starker Beeinträchtigung der psychischen Funktionen: eine endogene, exogene P.; den Beginn einer P. er­ kennen — 2. ungewöhnlicher psychischer Zustand (der Erregung), in den sich ein Mensch, eine Gruppe von Menschen hineingesteigert hat, der einen M en­ schen, eine Gruppe von Menschen ergreift: in eine P. geraten Psychotherapeut [psy:..] , Psychotherapeut [psy..] , der; -en, -en M ed. Fachmann für Psychotherapie; dazu psychotherapeutisch, psychotherapeutisch IAdj-1 Psychotherapie [psy :..] , Psychotherapie [psy ..] , die /o. PI ./ M ed. Therapie mit psychologischen Mitteln und Methoden: P. anwenden ptolemäisch /Adj.; nur attr./i das ptolemäische Weltbild (auf den antiken Astronomen Ptolemäus zurückgehende Auffassung vom Aufbau des U ni­ versums mit der Erde als festem Mittelpunkt) Pubertät, die; -, jo. PL/ Phase in der Entwicklung des einzelnen Menschen, in der die Geschlechtsreife eintritt Publicity, die; -, /o. PL/ [pablisiti] (mit Hilfe ge­ schickter Werbung erreichte) allgemeine Bekanntheit einer Person in der Öffentlichkeit eines kap. Landes: jmd. erstrebt, gewinnt, hat P.; etw. verschafft jmdm. P . Public R elätions, die /PI./ [pablik|rile:j9ns] Öffent­ lichkeitsarbeit eines kap. Unternehmens, das in manipulierender Weise, Absicht eine positive D a r ­ stellung seiner selbst vermittelt: Erfahrungen auf dem Gebiet der P. haben publik, auch publik jA d j.; in den Verbindungen/ etw. ist, wird p. (öffentlich, allgemein bekannt); etw. p. machen (bekanntmachen 1.1) Publikation, die; - e n 1. /vorw. Sg.j das Publizie­ ren: die späte, postume P. dieses Romans — 2 . Veröffentlichung (2): eine periodisch erscheinende P .; die neuesten, wissenschaftlichen Publikationen Publikum, das; -s, /o. Pl.j 1.1« Gesamtheit der Z u­ schauer, Zuhörer (bei einer öffentlichen Darbietung, Veranstaltung): ein aufmerksames, begeistertes, großes P.; das P. ging mit, pfiff, klatschte B ei­ fall; das Stück, die Ausstellung wurde vom P. gut aufgenommen, abgelehnt; jmd., etw. ist beim P . beliebt 1.2 . Gruppe (für etw. besonders) interessierter Menschen: an welches P. wendet sich der Autor mit dieser Arbeit?; etw. findet sein P.; dafür gibt es in dieser Stadt kein P. 1 .3 . Gesamtheit der Gäste eines Restaurants: in diesem Lokal verkehrt überwiegend einheimisches, junges P. Publikums/publikums] -erfolg, der Erfolg (einer Darbietung) beim Publikum (1.1, 1.2): etw. ist, wurde ein P .; -geschmack, der jo. Pl.j Geschmack eines großen Teils des Publikums (1.1 ,1 .2), der A ll­ gemeinheit: etw. trifft den P., entspricht dem P.; - verkehr, der: auf der Post war, herrschte reger, starker P. (die Post wurde von vielen Bürgern auf­ gesucht); diese Dienststelle hat heute keinen P . (ist heute für Bürger geschlossen); -wirksam /A d j./ auf das Publikum (1.1 ,1 .2) wirkend: ein publikums­ wirksamer Vortrag; etw. p. darstellen, gestalten publizieren jsw. Vb.; hat/ etw. in schriftlicher, ge­ druckter Form veröffentlichen: Gedichte, wissen­ schaftliche Untersuchungen p .; etw. in einer Zeit­ schrift p. Publizist, der; -en, -en 1. an einer Hochschule aus­ gebildeter Fachmann auf dem Gebiet der Publizistik
Publizistik - Pult 903 (2.1), Mitarbeiterbei den M assenmedien: Publizisten vo n Rundfunk und Fernsehen — 2 . Schriftsteller, der vorwiegend aktuelle gesellschaftliche und p o li ­ tische Probleme behandelt: ein bedeutender, bekann­ ter P. Publizistik, die; -, jo, Pl.j 1. Wissenschaft von den Organen, Mitteln der öffentlichen M einungsbildung: P. lehren, studieren — 2 .1 . schriftstellerische Tätig­ keit auf dem Gebiet bes, der aktuellen politischen Meinungsbildung: sich der P. widmen 2.2 . Ge­ samtheit der durch 2.1 hervorgebrachten Publika­ tionen: die zeitgenössische P.; zu 2.1 publizistisch jA dj,f: publizistische Arbeit, Tätigkeit Puck, der; -/ -s, -s Eishockey runde, dicke Scheibe aus <Hartgummi, die beim Eishockey mit Schlägern ins gegnerische Tor zu schlagen ist puckern jsw. Vb.; hat/ umg.: es puckert (das Blut pulsiert fühlbar) im kranken Zahn ' Pudding, der; -s, -s /-e halbfeste, gallertartige Süß- speise, die durch Aufkochen einer Mischung aus Stärkemehl und Aromastoffen mit Zucker in Milch od. Wasser hergestellt wird: P. mit Rosinen, Him­ beersaft 4- umg. scherzh. jmd. ist (hart) wie P. (jmd. reagiert schwankend, gibt leicht nach) Puddingpulver, das (in einer standardisierten Menge abgepacktes) Stärkemehl mit Aromastoffen zur Bereitung von Pudding Pudel, der; -s, - 1. zu einer Hunderasse mit dichtem, krausem Fell gehörender Haushund, der meist auf eine bestimmte (modische) A r t geschoren wird : ein schwarzer, weißer, gelehriger P. — II. landsch. Pudelmütze -j- u m g . wie ein begossener P. (beschämt, ent­ täuscht, verlegen) dastehen, aussehen Pudel/pudel| -mütze, die runde, randlose Mütze aus (dicker) Wolle: eine P. tragen, aufsetzen, stricken; -n aß, -naß jAdj.f umg. jemot,/ klatschnaß, triefend naß: der Junge kam p. nach Hause; -wohl, -wohl jAdj.; nicht attr.j umg. jemot,j: sich p. (sehr, über­ aus wohl) fühlen; mir war p. Puder, der; -s, - feines Pulver aus mineralischen Stoffen mit Zusätzen, das zur Körper-, Schönheits­ pflege od. zu medizinischen Zwecken verwendet w ird : heller, schwefelhaltiger P .; P. mit einem W atte­ bausch auftragen; P. und Schminke verwenden pudern jsw. Vb.; ha t/ etw., m eist eine Stelle des Körpers, jmdn., sich mit Puder bestäuben: (sich) das Gesicht, die Nase p.; einen Säugling p.; sich vor dem Spiegel p. + du bist wohl mit dem / Klammerbeutel ge­ pudert? Puderzucker, der jo. P l.j staubfein zermahlener Zucker Puff, der; -(.e)s, -e/-s/Püffe I. jPl. -e, Püffe/ um g. leichter Stoß, bes. m it dem Ellenbogen, der Fa ust, Knuff: ein freundschaftlicher, kräftiger P.; jmdm. einen P. versetzen; Püffe austeilen, bekommen — II. jPl. - e/ Wäschepuff — III . jPl. -s/ salopp Bordell: in einen, den P. gehen 4* jmd. kann einen P. vertragen (jmd. ist nicht em pfindlich) Puffärmel, der gebauschter, kurzer Ärmel puffen jsw. Vb.; hat/ 1. umg. jmdn, p. jmdm. einen Puff (I) versetzen: jmdn. derb, leicht, in die Rippen p.; sich p. und knuffen — ELI. durch ruckartiges Ausstößen von Dampf, Gas (wiederholt) ein dumpfes Geräusch hervorbringen: die Da mpfmaschine p ufft; es pufft und knallt — 2 . Dampf, Gas ruckartig wo­ hin ausstoßen: der Schornstein, die Lokomotive pufft Rauchwolken in die Luft Puffer, der; -s, - I . eine der an beiden Enden eines Schienenfahrzeugs, eines Prellbocks paarweise an­ gebrachten Vorrichtungen aus einer Stahlplatte mit Federung zum Übertragen von Druckkräften, Auf- fangen von Stößen: die P. stießen gegen den Prell­ bock; O etw. wirkt als P. (mildert Auseinander­ setzungen) ~ Df. l a n d s c h . Kartoffelpuffer: P.bak- ken, essen Puff| -mais, der vgl. -r eis; -reis, der unter hohem Druck gedämpfter und durch plötzlichen Druckabfall stark aufgeblähter Reis pulen /sw. Vb.; hat/ norddt. umg. 1.1. an etw. p. m it dem Finger, einem kleinen, spitzen Gegenstand etw. (an einer Sache) lockern: an einem Schorf, an einem Faden, Knoten p.; in der Nase p. (bohren) 1.2 . etw. von etw. abmachen, etw. aus etw. herausholen: Hornhaut vo^ den Füßen p.; Rosinen aus dem K uchen p. Pulk , der; -s, -s/«e 1 . größere (geschlossene) Gruppe 1.1 . von Teilnehm ern während eines Rennens: im P. fahren, laufen, bleiben; sich vom P. lösen 1.2. von (Kampfflugzeugen: der P. schwenkte nach Norden ab — 2. dichte Menge, Ansammlung: ein P. Touristen, Möwen; ein P. Autos Pulle, die; -, -n s a lopp Flasche mit einem alkoho­ lischen Getränk: eine P. Schnaps, Sekt pullern jsw. Vb.; hat/ Kinderspr. Harn lassen Pulli, der; -s, -s u m g. (kurzärmliger) leichter P ull­ over: ein knapper, schicker P. Pullover, der; -s, - [. .v . .] über den Kopf zu ziehen­ des, etwa hüftlanges, m eist gestricktes od. gewirktes Kleidungsstück der Oberbekleidung: ein dicker, eleganter, salopper, sportlicher P .; aus Wolle einen P. stricken; den P. überziehen Pulpa, die; Pulpae [..pe] Zahnmed. weiches Gewebe in der Zahnhöhle, das reich a n Blutgefäßen und Nerven ist Puls, der; -es, -e 1. bes. am Handgelenk fühlbare, leichte, in Übereinstimmung mit der Herztätigkeit sich rhythmisch wiederholende Stöße des in den Arterien strömenden Blutes: ein beschleunigter, schwacher, (un)regelmäßiger P .; der P. jagt, pocht, schlägt, setzt aus, geht ruhig; jmdm. den P. fühlen; (jmdm.) den P. (die Anzahl der.Puls­ schläge p ro Zeiteinheit) messen — 2 . Stelle an der Innenseite des Handgelenks, an der 1 fühlbar, meß­ bar ist: jmdm., sich an den P. greifen Pulsjader, die A rterie, Schlagader am Handgelenk Pulsar, der; -s, -e A str o n . Strahlungsquelle im Kosmos von sehr rasch und regelmäßig schwanken­ der Intensität pulsen jsw. Vb.; hat/; das Blut pulst (pulsiert) pulsieren jsw. Vb.; hat/ das Blut pulsiert das'Blut strömt in rhythmisch sich wiederholenden Stößen: das Blut pulsiert in den Adern; O die Stadt war v o n pulsierendem (regem, geschäftigem) Leben er­ füllt Puls|schlag, der Puls (1); den P. messen; die Puls­ schläge zählen Pu lt, das; -(e)s, -e halbhohes Gestell, Möbelstück m it schräger Platte, an dem jmd. etw. vortragen, lesen, schreiben kann: am P. sitzen, stehen und lesen, schreiben; hinter das P. treten und reden
904 Pulver — Punkt Pulver, das; -s, - [..for, ..vor] 1,1. Stoff in staub­ fein zerteilter, zerriebener F o rm : ein feines, grob­ körniges P.; etw. zu P. zermahlen, zerreiben, zerstoßen; aus Kräutern, Kreide, Samenkörnern ein P. hersteilen; ein P. mischen, in Wasser auf- lösen; der Arzt hat ihm ein P. gegen Kopf­ schmerzen verschrieben; ein P. gegen Ungeziefer (aus)streuen; Kakao, ein W aschmittel kom mt als P. in den Handel 1.2 . fo. PI ./ Schießpulver: das P. explodiert — 2. fo. PL/ salopp es fehlt mir am nötigen P. (Geld) + jmd. hat sein ganzes P. verschossen (jmd. hat sich verausgabt, bereits seine sämtlichen Argumente meist ohne Wirkung vorgebracht); um g . jmd. hat das P. (auch) nicht (gerade) erfunden (jmd. ist nicht besonders klug, ziemlich dumm); — jmd. ist keinen / Schuß P. wert Pulver|faß, das -f- etw. gleicht einem P. (die Lage in einem Bereich ist so gespannt, daß jederzeit ein schwerer K onflikt ausbrechen kann); (wie) auf dem P. sitzen (in einer Lage sein, in der plötzliche, gefährliche Veränderungen zu erwarten sind) pulverig fAdj.f [..f . ., ..v ..] inForm von Pulver (1.1): etw. kommt in pulverigem Zustand in den Handel; etw. p. (zu Pulver) zerstoßen pulverisieren jsw.%Vb.; hat/ [..v . .] etw. in die Form von Pulver (1.1) bringen: etw. existiert in pulverisierter Form Pulver| -kaffee, der aus Kaffee (2) durch Entzug des Wassers hergestelltes Pulver, das in kalter, heißer Flüssigkeit leicht löslich ist; -k uch en, der Kuchen, zu dem Backpulver als Triebmittel ver­ wendet wird; -schn ee, der sehr lockerer, trockener Schnee pulvrig fAdj.f s. pulverig Puma, der; -s, -s zu den Katzen (1) gehörendes amerikanisches Raubtier, dessen Fell am Bauch weißlich, a u f dem Rücken gelbrot bis silbergrau ge­ färbt ist Pummel, der; -s, - u m g. rundliches, dickliches Mädchen, Kind: das Baby, Mädchen ist ein rich­ tiger kleiner P .; dazu pumm(e)lig fAdj.f Pump, der fin den Verbindungen/ s a lop p einen P. (bei jmdm.) aufnehm en (sich bei jmdm. Geld leihen); (sich) etw. auf P. (mit dem Versprechen, es später zu bezahlen) kaufen; jmdm. etw. auf P. (gegen das Versprechen, d aß er es später bezahlt) geben; auf P. (mit, von geborgtem Geld) leben Pumpe, die; - n Gerät, Arbeitsmaschine zum 1Bewegen (1) von Flüssigk eiten, Gasen durch die Wirkung von Druck (1.1) od. Unterdrück bes. in Rohrleitungen: eine alte P. auf dem Hof; eine elektrische, von Hand betriebene P.; mit einer P. Luft in den Schlauch pumpen; O um g . die alte P. (das Herz) will nicht mehr so pumpen fsw. Vb.; hat/ 1.1 . durch Betätigen einer Pumpe eine Flüssigkeit, ein Gas (irgendwohin) be­ fördern: Wasser (in einen Eimer, aus einem Keller), Luft p.; Erdöl durch die Pipeline p.; er stand auf dem Hof und pumpte — 2 . Geld in ein Projekt p. (viel Geld in ein Projekt investieren) — II . um g . 1. sich (von jmdm.) etw. p. sich (von jmdm.) etw. borgen, leihen: ich möchte mir (von, bei dir) einen Regenschirm, 50 Mark p. — 2. jmdm. etw. p. jmdm. etw. borgen, leihen: sie hat ihm ihr Fahrrad gepumpt; kannst du mir etwas Geld p.? Pumpen]Schwengel, der Schwengel (2) Pumpernickel, der; -s, - fvorw. Sg.f schwarzbraunes, rindenloses (Schnitt)brot aus geschrotetem Roggen, das leicht süßlich schmeckt Pumphose, die weite, unter dem K nie gebundene und daher bauschige, halblange Hose Pumps, der; -, - [poemps] den Spann nicht bedek- kender Damenschuh m it hohem, halbhohem Absa tz: elegante P. (tragen) Pump| -speicherwerk, das Wasserkraftwerk mit einer Anlage, die in Zeiten geringen Strombedarfs, bes. während der Nacht, in ein hochgelegenes Becken Wasser pumpt, das den Turbinen in Spitzen­ belastungszeiten zugeführt wird; -Station, die Stelle eines Rohrleitungssystems, an der eine Pumpe od. mehrere Pumpen eingebaut sind Punkt, der; -(e)s, -e/- 1 . fPl. -ef (sehr) kleine, kreisförmig begrenzte, von einer Umgebung ab­ weichende Stelle: blau(er Stoff) mit weißen Punk­ ten; ein Schlips mit Punkten; zwei leuchtende Punkte tauchen aus der Dunkelheit, in der Ferne auf —2. /PI. -ef sehr kleines graphisches Zeichen in der Form von 1 2.1 .1 . als syntaktische Markie­ rung: P. und Komma setzen; Auslassungen durch drei Punkte kennzeichnen 2.1 .2 . zur Darstellung bestimmter orthographischer Gegebenheiten: den U m ­ laut durch Punkte über dem Vokal angeben; eine Abkürzung mit, ohne P. schreiben 2.2 . Mus. das, hinter einer Note stehend, ihren Zeitwert um die Hälfte verlängert: eine Viertelnote mit einem P. 2.3. /bei Maßangabe PI. Punkt/ Druckerei das als Maßeinheit mit einem bestimmten Durchmesser für den Schriftsatz, z. B . für den Schriftgrad, ein­ geführt ist: der typographische P .; für die Schrift dieGröße von 9P. wählen —3.fPl. -ef Math. gedachte, durch mindestens zwei Werte geometrisch lokalisierte Stelle (an der sich zwei Linien schneiden) m it der Dimension N ull: zwei Linien, Geraden, Kurven schneiden sich in einem P .; die Lage eines Punktes, einen P. in einem Koordinatensystem bestimmen; der trigonometrische P. — 4. fPl. -ef bestimmte Stelle, bestimmter W rt: der höchste schönste P. der Stadt, Landschaft; der Turm ist ein markanter P. dieser Gegend; an diesem P. ga ­ belt sich die Straße; O an einen P. kommen, auf, an dem P. sein, wo man nicht mehr weiter weiß — 5. fo.Pl.f P. (genau, auf die Minute) 8 (Uhr) beginnen — 6 . fPl. -ef 6.1 . einzelne Frage, Einzel­ heit innerhalb eines größeren Themenkomplex es: ein kritischer, strittiger, wichtiger P .; einen b e­ stimmten P. behandeln, erörtern; in einigen Punk ­ ten verschiedener Ansicht, einer Meinung sein; sich über einen P. streiten 6.2 . fAbk. Pkt./ einzel­ ner (bezifferter) Abschnitt innerhalb eines geglieder­ ten Ganzen: P. 3 und 4 unseres Programms, der Tagesordnung, des Vertrages; ein zehn Punkte umfassendes Programm; einen Bericht P. für P. (in allen Einzelheiten, ganz und gar) durchgehen — 7. IPI . -e; Bewertungseinheit in manchen Sport­ arten, Spielen, Prüfungen!: von den 90 möglichen Punkten erreichte er 85; die Mannschaft gewann mit 9:7 Punkten; nach Punkten siegen; den Geg­ ner im Boxkampf nach Punkten schlagen -j- der P. auf dem i (die Krönung, Vollendung einer Sache); das ist der springende P. (das Entschei­ dende, das Kernproblem); ein wunder P. (Stelle, an der jmd., etw. leicht anzugreifen, zu treffen ist); an einen toten P. gelangen (an eine Stelle inner-
Punktalglas — puritanisch 905 halb eines größeren Zusamm enhangs gelangen, an der man nicht weiterkommt); den toten P. (eine Phase totaler Ermüdung) überwinden; u m g . nun mach mal einen P. (nun hör aber auf)! Punktalglas, das /PL -gläser/ Brillenglas, das auf Grund eines (punktförmigen) Schliffs (1.2) optische Verzerrungen aufhebt punkt/Punkt| -förmig /Adj./ in der Form eines Punktes (1): eine punktförmige Lichtquelle; - gewitfh, der Sport Gewinn an Punkten (7): einen unerwarteten P. erzielen; -gleich /Adj./ S p o rt: beide Mannschaften, Sportler sind, stehen, liegen p. (haben die gleiche Punktzahl); -haus, das einzeln stehendes Hochhaus punktieren /sw. Vb.; hat; / auch punktiert/ 1, Med. etw., jmdn. p. an, bei etwjmdm. einePunk­ tion vornehmen: die Leber, das Rippenfell, einen Patienten p. — 2 . etw. durch sehr kleine Punkte (1) andeuten, darstellen: den Umriß p.; eine punktierte Linie punktiert /A dj.; nicht adv.; / auch punktieren/ gepunktet: ein punktierter Stoff, Schal Punktion, die; -en Med. Einstich mit einer Hohl­ nadel in einen Hohlraum des Körpers zur Entnahme von Flüssigkeiten od. Zellen für diagnostische, therapeutische Zwecke: die P. der Leber; an jmdm. eine P. vornehmen pünktlich /A d j./ zur festgesetzten, verabredeten Zeit, a uf die Minute genau (kommend): er ist (immer) p.; p. (um 1 Uhr) aufbrechen, eintreffen, ko m ­ men; etw. p. abholen, erledigen, liefern, (be)- zahlen; dazu Pünktlichkeit, die; -, jo. PL/ Punktj -richter, der S p o r t unparteiischer Sach­ verständiger, der bei einem Wettkampf die Leistun­ gen der Sportler nach Punkten (7) bewertet; -schritt, die Blindenschrift; -schweißen, das; -s, jo. PL/ T ech n . Zusammenschweißen (sich überlappender Bleche) an einzelnen Punkten (4) mit zwei einander gegenüberliegenden Elektroden; -sieg, der S p o r t nach Punkten (7) errechnter Sieg, bes. beim Boxen, Ringen; -spiel, das Spo rt Meisterschaftsspiel, das nach dem Punktsystem bewertet wird; -System, das S p o r t Austragungsmodus für Meisterschaftsspiele, bei dem jede M annschaft gegen jede derselben Leistungsklasse a ntritt und die Plazierung sich aus der Gesamtpunktzahl ergibt punktuell /A dj./ [..u |el] auf einen Punkt (4, 6.1) be­ schränkt, an, in einzelnen Pu nkten: punktuelles Auf­ treten einer Seuche; p. übereinstimmen, Vor­ kommen Punktj -Wertung, die S p o r t Bewertung von Lei­ stungen nach Punkten (7); -zahl, die Anzahl an Punkten (7) Punsch, der; -es, -e/Pünsche meist heiß serviertes alkoholisches Mischgetränk aus Rotwein, A rrak od. Rum, Gewürzen, Zucker und Wasser od. Tee Pup, der; -(e)s, -e s alopp Pups; dazu pupen /sw. Vb.; hat/ Pupille, die; -, -n dunkel erscheinende, (durch K on ­ traktion eines M uskels) verengbare Stelle in der Mitte des Auges, durch die das Licht eintritt: die Pupillen erweitern, verengen sich Puppe, die; -, -n 1.1 . als Spielzeug dienende Nach­ bildung der Gestalt eines Kind es: eine hübsche, große, abwaschbare P.; das Kind spielt mit der P., spielt gern mit Puppen; die P. an- und ausziehen, schlafen legen; eine P. aus Stoff, Gummi, Plast, Zelluloid 1.2 . Nachbildung der Gestalt bes. eines Menschen als Figur des Kasperletheaters, Pupp en­ theaters: Puppen an Drähten tan zen lassen; <0> er war nur eine P. (ein unselbständiger, von anderen als Werkzeug benutzter Mensch) l.S .l . Schaufensterpuppe 1.3 .2 . Schneiderpuppe — 2 . s a l o p p (sehr hübsche) junge weibliche Person: eine süße, tolle P.; sich eine P. anlachen; er will seine P. (Freundin 2) mitbringen — 3 . Zool. von einer Hülle umgebenes Insekt während des Ruhestadiums, in dem eine vollständige organische Umwandlung zum geschlechtsreifen Insekt vor sich geht: die Raupe wird zur P.; der Schmetterling sprengt seine P , (Hülle) — 4. landsch. zu einer Gruppe zusammen­ gestellte Getreidegarben + umg. die Puppen tanzen lassen (bei einer Ver­ gnügung 2 viel Geld ausgeben u nd sich amüsieren); bis in die Puppen (übermäßig lange) bleiben, schlafen Puppen! -film, der Trickfilm , der in räumlicher Dekoration mit Puppen (1.2) hergestellt wird; - gesicht, das /PI. -e r/ hübsches, aber meist aus­ drucksloses Gesicht einer F ra u puppenhaft /A d j.; von weiblichen Personen/ hübsch, aber meist ausdruckslos: ein puppenhaftes Gesicht, Mädchen; p. lächeln Puppen/puppenl -h a us , das kleine Nachbildung eines Hauses mit Puppen als Spielzeug; :lustig, - lustig /Adj.; vorw. präd.\ umg. jemot./ sehr lustig (1), fidel: quietschvergnügt und p.; - spiel, das theatralische Darstellung mit Pupp en (1.2): ein P. sehen; ein Stück für das P. schreiben; -Spieler, der jmd., der (berufsmäßig) Puppenspiele vorführt: ein umherziehender P .; -Stube, die vgl. - haus; -theater, das Theater für Puppenspiele; -wagen, der kleiner, dem Kinderwagen nachgebildeter Wa­ gen für Puppen als Spielzeug: die Puppe im P. ausfahren puppern /sw. Vb.; hat/ umg.: mein Herz puppert (schlägt heftig) vor Freude, Angst Pups, der; -es, -e s a lo p p (mit Geräusch) abgehende Blähung: einen P. lassen; dazu pupsen fsw. Vb.; hat/ pur /A d j./ rein, keine andersartigen Bestandteile aufweisend 1.1 . /nur attr.\ etw. ist aus purem Gold; das ist pures Silber; /dem Subst. unflektiert nachgestellt/ einen Whisky p. (ohne Eis, Soda) bestellen, trinken 1.2 . /nur attr./ umg. /in bezug auf Abstrakta/ bloß (2), nichts anderes als: das ist purer Zufall, W ahnsinn, Unfug; das ist die pure Wahrheit; etw. aus purer Angst, Bequemlichkeit tun Püree, das; -s, -s K o ch k . durch Passieren (1.2) hergestellte dickflüssige M asse aus einem bestimm­ ten gekochten pflanzlichen Produkt: ein P. aus Erbsen, K artoffeln pürieren jsw. Vb.; hat/ K ochk. etw. zu Püree machen: die Küchenmaschine mixt, mahlt, püriert; pürierte Erbsen, Tomaten Purism us, der; /o. PL/ Sprachwiss. (über­ triebenes) Streben, Fremdwörter in der M utter­ sprache auszumerzen; dazu Purist, der; -en, -en Puritaner, der; -s, - 1 .1 . Anhänger des Puritanis­ mus 1 .2 . eine allzu strenge Lebensführung bevor­ zugender, verlangender, äußerst sittenstrenger Mensch puritanisch /Adj./ 1 .1 . für den Puritanismus- (1.1)
charakteristisch, ihm zugehörig: die puritanische Denkweise, Auffassung vom Leben; ein purita­ nischer Geistlicher 1.2 . a llzu ernste Lebensführung bevorzugend, verlangend, äußerst sittenstreng: ihr Vater war ein wenig zu p.; puritanische (&6er- mäßige) Einfachheit; p. leben Puritanismus, der; /o. PL/ 1 .1 . kirchlich-poli­ tische Reformbewegung etwa seit 1565 in England, <fo'e m Sinne C alvins die Wiederherstellung der Reinheit der biblischen Lehre in der anglikanischen Kirche, eine bürgerl. Position gegenüber dem Absolu­ tismus und Sittenstrenge im persönlichen Leben er­ strebte : ein Vertreter des P. 1 .2 . sein P. (seine große Sittenstrenge) machte ihn hart gegen sich und andere Purpur, der; -s, fo. PL / 1 . blaustichiger, intensiv roter Farbstoff — 2. geh. Purpurmantel: sich in den P. hüllen; jmdm. den P. umlegen purpur/Purpur] -färben /Adj.f von, in der Farbe des Pu rp u rs (1): ein purpurfarbener Teppich, Vor­ hang; -mantel, der purpurfarbener Umhang, M a n­ tel, den Herrscher, Kardinale bei offiziellem A nlaß tragen purpurn /Adj./ purpurrot: ein purpurner Himmel, Mund, W ein purpurjrot /Adj./ rot wie Purpur (1)-: p. versank die Sonne am Horizont Purzellbaum, der auf dem Boden ausgeführte Rolle (4.1) um die eigene Querachse: einen P. machen + (einen) P. schießen, schlagen (einen Purzel­ baum, Purzelbäume machen) purzeln /sw. Vb.; ist/ um g . (sich überschlagend und dabei einen etwas komischen A nblick bietend) irgend­ wohin fallen: er ist in den Schnee, aus dem Bett, Wagen gepurzelt pusselig /Adj.; nicht adv./ landseh., bes. norddt., umg. 1 . viel Sorgfalt, Geduld und längere Zeit er­ fordernd: eine pusselige Arbeit, Beschäftigung, Sache — 2 . in Kleinigkeiten übermäßig genau, sich ausgiebig bei Einzelheiten aufhaltend: er ist mir zu p. pusseln /sw. Vb.; hat/ um g . sich ausgiebig, über­ trieben sorgfältig m it kleineren Arbeiten beschäfti­ gen: er hat den ganzen Vormittag an seinem Auto, im Garten gepusselt pußlig /Adj./ s. pusselig Puste, die; jo. PL/ umg. /in der Verbindung/ aus der P. kommen, sein (atemlos werden, sein) + umg. jmdm. geht die P. aus (jmd. verliert die Ausdauer, Lust zu etw.; jmd. kommt in finanzielle Schwierigkeiten) Puste| -blume, die u m g . (verblühter) Löwenzahn, dessen leicht wegzublasende Samen mit haarähnlich feinen Fasern verbunden sind und so durch die Luft fliegen; -kuchen jo. Art.; o. PL/ salopp /Ausruf, der ausdrückt, daß eine Erwartung sich nicht erfüllt hat/: ich hatte gedacht, es klappt, aber P.! , alles ging schief Pustel, die; -, -n bis linsengroße (eitrige) Blase, Pick el: dicke, nässende, rötliche Pusteln pusten, pustete, hat gepustet umg, 1 .1 . zwischen den wenig geöffneten Lippen Atemluft ausstoßen und irgendwohin blasen: in einen Ball, eine L uft­ matratze Luft p.; auf den Löffel p., damit die Suppe abkühlt 1 .2 . etw. durch 1.1 . von etw. weg, irgendwohin bewegen: jmdm. Ra uch ins Gesicht p. — 2. außer Atem sein, keuchen: nach der zweiten Treppe beginne ich zu p. 906 Puritanismus — Puzzlespiel Pute, die; -, - n 1.1 . Truthenne: ein Geflügelhof mit Hühnern, Gänsen und Puten 1.2 . jo. PL/ (Stück von) 1.1 als Braten: heute gibt es P. — 2. umg. /von einer weiblichen Person/: sie ist eine eingebildete, dumme P. (ist eingebildet, dumm); auch Schimpfw. Puter, der; -s, - Truthahn: der P. kollert puter|rot, puter[rot /A dj.; vom Gesicht/ sehr, inten­ siv rot: jmd. hat ein puterrotes Gesicht, wird (vor Scham, Zorn) p. Putsch, der; -es, -e (gewaltsame) politische Aktion einer meist reaktionären Minderheit m it dem Ziel, eine Regierung zu stürzen und selbst die Regierung zu übernehmen: ein gescheiterter konterrevolutio­ närer P .; durch einen P. an die Macht kommen putschen /sw. Vb.; hat/ einen Putsch machen, ver­ suchen: die Offiziere putschten; dazu Putschist, der; -en, -en Putte, die; -, -n 1. bild. Kunst in der Malerei und Architektur bes. des 17. und 18. Jhs. auf- tretende nackte Kind erfigur mit od. ohne Flügel: geflügelte kleine Putten; ein Barockgemälde mit Putten — 2 . M ode junges Mädchen zwischen 15 und 18 Jahren: ein Modell für Putten Putz, der; -es, /o. Pl.j zu Schutz und Verschönerung auf Wände, Decken aufgebrachte Schicht Mörtel: der P. blättert, bröckelt, fällt ab; Mauern mit P. bewerfen, verkleiden; Leitungen unter, über, auf P. legen -j- u m g . auf den P. hauen (großsprecherisch reden; heftig aufbegehren) putzen /sw. Vb.; hat/ 1. etw. durch Reiben, Wischen reinigen und blank machen: Bestecke, Fenster, Gläser, Zinn p .; seine Schuhe p .; (sich) die Zähne p.; etw. ist blank, sorgfältig, schlecht geputzt; O die Katze putzt sich (fährt mit der Zunge, den Pfoten über ihr Fell und glättet es) — 2 . etw. vom Schmutz, von etw. Unbrauchbarem befreien, säubern: Gemüse, Salat p.; sich die Nase p. — 8.1 . sich, jmdn. schmücken, festlich kleiden: sich, ein Kind (zum Fest, Geburtstag) p.; sie putzt sich gern 3.2 . etw. putzt (etw.) etw. gibt einen ästhetischen Effekt, ist ein wirkungsvoller Schmuck (für etw.): der modische Schal putzt (das Kleid) sehr — 4 . etw. verputzen (1): eine Wand, Decke p. Putzer, der; -s, - Facharbeiter, der Wände, Decken mit Putz versieht Putz|frau, die umg. Raumpflegerin putzig jÄdj.j umg . 1 . drollig (2) (anzusehen): ein putziges kleines Kind, Jungtier; p. aussehen — 2. seltsam, komisch: ein putziger Zufall; etw. p. finden Putz/putz| -lappen, der Lappen zum Putzen (1); - m a cherin, die; -, - n e n Facharbeiterin, die Hüte formt und garniert; -m ittel, das (flüssiges, auf- sprühbares) Mittel, bei, nach dessen Anw endung etw. leicht sauber, blank gerieben werden kan n; -m unter, :munter /Adj.; emot./ umg. scherzh. sehr, äußerst munter (1.2); -sucht, die jo. PL/ über­ triebene Neigung, sich zu putzen; dazu -süchtig jAdj.j; -zeug, das Dinge, die zum Putzen (1) ver­ wendet werden, bes. Lappen, Bürsten Pu zzle, das; -s, -s [puzol, pusol, auch pazal] Ge­ duldsspiel, bei dem viele kleine Teile zu einem (flächenhaften) Bild zusammengesetzt werden mü s­ sen Puzzle]spiel, das Puzzle
Pyjama — Qualifikation 907 Pyjama, der; -s, -s [pydjatma, auch pid3.., pyja:ma] Schlafanzug Pykniker, der; -s, - [py..] fachspr. Mensch von gedrungener, untersetzter Gestalt, der zu Fettansatz neigt: er ist ein P.; dazu pyknisch /Adj./ Pylon, der; -en, -en [py. J 1# säulenartiges Gerüst, au f dem hei (religiösen) Feierlichheiten ein Feuer in einer Schale entzündet wird — 2 . turmartiger Pfeiler für Hängebrücken Pylone, die; -, -n [py..] s. Pylon Pyramide, die; -n [py..] 1* M ath, geometrischer Körp er mit einem ebenen Vieleck als Grundfläche und entsprechend vielen dreieckigen Seitenflächen, die zusammen eine Spitze bilden: den Mantel, Rauminhalt einer P. berechnen — 2 . monumen­ taler, auf einer meist quadratischen Grundfläche er­ richteter, spitz zulaufender Bau verschiedener K u l­ turen, bes. in Ägypten mit dem Grab eines Königs — 8 . Weihnachtspyramide *— 4 . Gebilde in der Form von 1: die Turner bildeten eine P.; eine P. aus Konservendosen, Steinen Pyromanie, die; -, Jo. P I ./ [p y ..] krankhafter Trieb zur Brandstiftung Pyrotechnik [py:..], Pyrotechnik [py..] , die fvorw. Sg./ Technik der Herstellung und des Abbrennens von Feuerwerkskörpern Pyrrhussieg, der [py..] mit (all)zu großen Opfern erkaufter Sieg, Scheinsieg: einen P. erringen Python, der; -s, -s [py:..] sich durch Eier fort­ pflanzende Biesenschlange Q» das; '/umg, -s [ku:] 1* der Laut Q; sieb­ zehnter Buchstabe des Alphabets — 2* /höchstes Gütezeichen in der DDR/ : diesem Erzeugnis wurde das Q verliehen Quacksalber, der; -s, - Kurpfuschen dieser Arzt ist der reinste Q.; dazu quacksalbern /sw . Vb.; hat/ Quaddel, die; -, -n oben flache, leicht entzündete, juckende Anschwellung der Haut: nach dem Impfen haben sich Quaddeln gebildet; diese Q. deutet auf einen Plohstich Quader, der; -s, - 1 . großer, allseitig behauener, von Rechtecken begrenzter S t e i n : altes Mauerwerk aus groben, grauen Quadern — 2« M ath. Körper, dessen Oberfläche aus d rei Paaren kongruenter, in parallelen Ebenen liegender Rechtecke besteht: der Würfel ist ein Sonderfall des Quaders Quadrat, das; -(e)s, -e 1 . Viereck mit gleichlangen Seiten und rechten Winkeln: ein Q. von acht Zenti­ metern Seitenlange; den Flächeninhalt eines Qua­ drats berechnen — 2 . M ath, zweite Potenz einer Zahl: das Q. von drei ist neun; zwei im, zum Q. ist vier quadratisch /A dj.; vorw. attr. u. präd.j 1. viereckig m it gleichlangen Seiten und rechten Winkeln: ein quadratischer Grundriß, Hof, Raum, Turm — 2 . M ath, in der zweiten Potenz: eine quadratische Gleichung, Größe, Zahl Quadratj -kilometer, der /Abk. km2, qkm/ Quadrat mit einer Seitenlange von 100 0 Meter: ein Gebiet von mehreren hundert Quadratkilometern; -latsch, der jvorw. im PL/ salopp scherzh. sehr großer Schuh: du hast ja Quadratlatschen!; -meter, der, fachspr. das JAbk. m2, qm/ Quadrat mit einer Seitenlange von einem Meter: das Zimmer hat nur 20 Q., ist 24 Q. groß; -wurzel, die M ath, zweite Wurzel aus einer Zahl; -Zentimeter, der, f a ch sp r . das fAbk. cm2, qcm/ Quadrat mit einer Seitenlange von einem Zentimeter quaken /sw. Vb.; hat/: der Frosch, die Ente quakt (läßt seine, ihre Stimme mehrmals kurz hinterein­ ander ertönen); gegen Morgen begannen die Frö­ sche zu q. quaken fsw. Vb.; hat/ umg. 1 .1 . der Säugling quäkt (stößt klägliche, dünne, hohe Töne mehrmals hintereinander aus) 1.2 , sich mit kläglicher, dünner, hoher Stimme äußern: sie sang, sprach heiser quäkend 1,8 . (heiser und) schrill und durchdringend tönen: das Fagott, Radio, Grammophon, Saxophon quäkte Qual, die; -, - e n intensive, schwer zu ertragende körperliche od. psychische Empfindung: körper­ liche, seelische Qualen; alle Qualen der Eifer­ sucht, Reue, des Zweifels durchleiden; Qualen aus­ stehen, ertragen müssen; der Arzt linderte die Q., Qualen des Kranken; seine Schmerzen, Bedräng­ nisse steigerten sich zur Q .; nach und nach wurde ihr die Hitze zur Q.; es ist mir eine Q,, ihm nicht helfen zu können quälen fsw. Vb.; hat/ 1.1 . jmdn., ein Tier q. mit Vorsatz jmd m ., einem Tier wiederholt körperlichen, seelischen Schmerz, Qual(en) zufügen: jmdn. s tä n ­ dig, sehr q.; er quälte das Tier, sein Opfer 1.2* etw. quält jmdn. etw. verursacht jmdm . Qual(en): Hunger, Durst, Schmerz quält ihn; das Allein­ sein, seine Schuld, sein schlechtes Gewissen quält ihn; eine quälende Angst, Sorge; gequält (ge­ zwungen) lachen — 2, jmdn. (mit etw.) q. jmdm. durch anhaltendes Bedrängen m it einem Anliegen lästig fallen, Qual bereiten: jmdn. mit B itten , Fragen, Vorwürfen, Verdächtigungen q .; das Kind quälte die Mutter, m it ihm zu spielen; jmdn. q., bis ernachgibt — 8, sich q. 8 .1. sich bis zur Emp­ findung von Qual anstrengen, um etw. schiver zu Bewältigendes zu schaffen, zu meistern: sich mit einer schwierigen Aufgabe, schweren Last q.; er hat sich anfangs sehr q. müssen 8.2 . intensive körperliche Schmerzen ertragen mü ss en : der Kranke quälte sich die ganze N acht; der Sterbende m ußte sich lange q.; dazu Quälerei, die; -, -en Quäl|geist, der /PL -er/ umg. jmd., bes. ein Kind, der einen anderen quält (2): hör auf zu betteln, du bist ja ein richtiger Q .! Qualifikation, die; -, -e n 1.1. durch Studium, Schulung, Übung erworbene bes. berufliche K e n n t­ nisse, Arbeitserfahrungen und Fertigkeiten (in ihrer Gesamtheit), Stand der Ausbildung: die politische und fachliche Q. eines Lehrers, Leiters; die Q. steigern, erhöhen 1.2 . Eignung, Befähigung: die Q. für eine Tätigkeit, Fu nktion, Aufgabe erwer­ ben, besitzen: die Q. (Nachweis der Befähi­ gung) für den Beruf des Lehrers erbringen, er-
halten — 2*1. /o. Pl.f das (Sich)qualifizieren: er bekam drei Jahre zur Q. 2*2* Sport 2.2.1. Be­ rechtigung zur Teilnahme an einem sportlichen Wettbewerb: er s ch affte die Q. im H ochsprung 2 .2 .2 . Wettbewerb, bei dem sich die erfolgreichen Sportler, Mannschaften für die weitere Teilnahme qualifizieren: an den Qualifikationen (für die W elt­ meisterschaften) teilnehmen — 3 . das Qualifizieren (3): die Q. eines Buches als schönstes Buch des J ah­ res; Jur. juristische Qualifikationen Qualifikation |spiel, das Sport Spiel, bei dem sich die erfolgreiche Mannschaft, der erfolgreiche Spieler für die weitere Teilnahme q ualifiziert qualifizieren /sw. Vb.; hat/ 1, jmdn., sich q. jmds., seine bes. berufliche Leistungsfähigkeit, Eignung durch fachliche und gesellschaftliche A us- , W eiter­ bildung gezielt, systematisch erhöhen, entwickeln: Angehörige eines Betriebes in Kursen q .; sich als Setzer, zum Ingenieur, für die Oberstufe, durch Fernstudium, im Maschineschreiben q.; qualifi­ zierte Facharbeiter, Lehrer; für diese Tätigkeit ist er nicht qualifiziert (besitzt er nicht die Qualifika­ tion 1) —2. Sport sich für einen sportlichen Wett­ bewerb q. die Berechtigung zur Teilnahme an einem sportlichen Wettbewerb erringen: sich für das End­ spiel, die (Welt)meisterschaft(en) q.; durch ihre neue B estzeit hat sie sich für die Olympiade quali­ fiziert — 3* etw. (in bezug auf seine Eigenschaften) in bestimmter Weise beurteilen, einordnen: e tw . sehr negativ, als außerordentlich, vorbildhaft q.; etw. juristisch, literarisch, moralisch q.; etw. als Erfolg, Unfall q.; qualifizierende Merkmale; dazu Quali­ fizierung, die; -en Qualifizferungsl -g espräch, das (mit dem Ziel, einen Qualifizierungsvertrag abzuschließen, geführte) Be­ ratung zwischen Betriebs-, Kaderleitung und einem Werktätigen, in der angestrebt wird, dessen persön­ liche VorStellungen über die Erhöhung seiner Quali­ fikatio n (1.1) mit den gesellschaftlichen, betrieblichen Erfordernissen in Übereinstimmung zu bringen; - lehrgang, der Lehrgang zur Qualifizierung der Teilnehmer; -vertrag, der arbeitsrechtlicher Vertrag, in dem Rechte, Pflichten des Betriebes und des Werktätigen in bezug auf dessen Qualifizierung ver­ einbart, fixiert werden Qualität, die; - e n 1. /vorw. Sg.j (Gesamtheit der) Eigenschaften von etw., bes. eines Produkts, die den Grad seiner Eignung für den vorgesehenen (Ver­ wend ungszw eck bestimmen, (geforderte) Beschaffen­ heit: die ausgezeichnete, minderwertige Q. eines Produkts; etw. ist von hoher (künstlerischer) Q.; die Q. des Baugrundes, Fernsehbildes, Fleisches, Holzes prüfen; die Q. dieser Arbeit, Aufführung; die Q. von etw. (nach Merkmalen) festlegen; etw. in bezug auf seine Q. kontrollieren, testen , unter­ suchen; die Q. (von etw.) erhöhen, steigern, ver­ bessern; auf Q. (gute Beschaffenheit) achten , W ert legen — 2 . jo. Pl.f Philos. innere, wesentliche Bestimmtheit der Sachverhalte der objektiven R eali­ tät, die ihre Identität ausmacht, sie von allen anderen Erscheinungen abgrenzt und unterscheidet: etw. er ­ hält eine neue Q.; der Umschlag in eine andere Q.; das Verhältnis von Quantität und Q. — 3. /nur im PI ./ Anlag en, Fähigkeiten, (gute) Eigen­ schaften: die außerordentlichen, charakterlichen, fachlichen Qualitäten eines Menschen; jmds. Quali­ täten anerkennen, schätzen 908 Qualifikationsspiel — Quantität qualitativ, auch qualitativ /A d j./ I . die (erreichte) Qualität (1), (geforderte) Beschaffenheit betreffend: eine qualitative Analyse, Steigerung, Verschlechte­ rung; ein q. und quantitativ reichhaltiges Waren­ angebot; ein großer qualitativer Unterschied; etw. ist q. gut, hochwertig, schlecht — 2 . hinsichtlich der, in bezug auf die Qualität (2): ein qualitativer Sprung, Umschlag; die qualitative Bestimmtheit, Veränderung ein es Sachv erhalts; eine q. höhere Stufe; etw. q. analysieren, beschreiben Qualitäts/qualitäts| -arbeit, die Arbeit von hoher Qualität; -erzeugnis, das vgl. -a rbeit; -gerecht /Adj./ der vorgeschriebenen Qualität (1) gemäß: eine quali­ tätsgerechte Ausführung; etw. q. ausliefern, her- stellen; -kontrolle, die Kontrolle hinsichtlich der Qualität (1); -m angel, der Mangel hinsichtlich der Qualität (1); -merkmal, das eines der Merkmale, die die Qualität (1) bestimmen; -minderung, die vgl. - m a ngel; -norm , die für die Qualität (1) vorgeschrie- bene Norm; -stahl, der vgl. -a rbeit; -Steigerung, die Steigerung der Qualität (1); -Verbesserung, die vgl. -Steigerung; -w ä re, die vgl. - a rbeit; -Wettbewerb, der Wettbewerb m it dem Ziel, bei der Herstellung eines bestimmten Produkts die höchste Qualität zu erreichen Qualle, die; -, -n in zahlreichen Arten vorkommen­ des, im M eer lebendes, m eist frei schwimmendes, durchsichtiges, glocken-, schirmförmiges Nesseltier von gallertartiger Substanz, dessen an der Unter­ seite des Körpers liegende Öffnung zur Nahrungs­ aufnahme von Fangarmen umgeben ist quallig /Adj.; vorw. attr. u. präd./ 1 .1 . gallertartig, schleimig glatt wie eine Qualle: eine quallige Masse, Substanz 1.2 . sein Gesicht ist ziemlich q. (<auf- gequollen, aufgeschwemmt) Qualm, der; -(e)s, -e /vorw. Sg./ dichter Rauch: dicker, starker, undurchdringlicher, weißer Q.j Q. hing, stand in der Schankstube; der Q. einer Zigarre; Q. ausstoßen; aus den Fenstern des brennenden Hauses drang Q. qualmen /sw. Vb.; hat/ 1.1 . Qualm ausstoßen, von sich geben: der Ofen, Schlot, Schornstein qualmt; eine qualmende Kerze, Petroleumlampe, Fackel 1 .2 . um g . (stark, häufig) rauchen (2): müßt ihr so viel q.? qualmig /A d j.: nicht adv./ voller Qualm quäl| v oll /A d j./ voller seelischer Qual, Quäl berei­ tend: qualvolle Gespräche, W ochen; der Abschied, sein Tod, das W arten war q. (für sie); etw. als q. empfinden; die Zeit verrann q. langsam Quant, das; -s, -en Phys. kleinste Einheit physika­ lischer Größen, die nach der Quantentheorie nu r als ganzzahlige Vielfache dieser elementaren Einheit auftreten Quanten, die \Pl.j landsch., bes. berl., salopp Füße: dreckige Q.; nimm deine Q. dort weg! Quantentheorie, die /o. Pl.f Phys. von M. Planck aufgestellte, begründete Theorie über Quanten, nach der Materie (Strahlungs)energie nicht beliebig, son ­ dern nur in kleinsten gleichgroßen Mengen, in Quan­ ten, aussenden und absorbieren kann quantifizieren /sw. Vb.; hat/ etw. in meßbarer, mathematisch beschreibender Form darstellen: Eigen­ schaften, periodisch auftretende Erscheinungen, Prozesse, Variable, Wirkungen q.; dazu Quantifi­ zierung, die; -, -en Quantität, die; -, - e n 1. /vorw. Sg./ Bestimmtheit
909 von etw. nach Menge, Anzahl: die Q. des Waren­ angebots; etw. hinsichtlich der Qualität und der Q. verbessern; Obst in jeder Q. (Menge) aufkaufen — 2. jo. Pl.j Philos. in den Einheiten der Menge, Anzahl, Größe, Intensität ausgedrückte, erfaßte meß­ bare äußere B estimmtheit der Sachverhalte der objek­ tiven Realität: die Q. vo n Eigenschaften, Verände­ rungen; die Einheit, der dialektische Widerspruch von Q. und Qualität quantitativ, auch quantitativ jA dj.j 1. die Quantität (1 ) betreffend, mengen-, zahlenmäßig: eine quan­ titative Analyse, Darstellung, Steigerung; ein q. großes Angebot; etw. ist q. ausreichend; Ergebnisse q. vergleichen — 2 . hinsichtlich der, in bezug auf die Quantität (2): der Umschlag quan­ titativer Veränderungen in qualitative Quantum, das; -s, Quanten bestimmte Menge, be­ stimmtes M aß: ein bestimmtes, festes, großes Q. Bier, Kaffee; jeder braucht ein gewisses, bestimm ­ tes Q. (an) Arbeit, Schlaf, Zuwendung; sein Q. beitragen, fordern Quarantäne, die; -, -n [karant.., auch kam t..] zeitweilige Isolierung von Personen, Tieren od. Maßnahme, die das Betreten und Verlassen von Schiffen, Orten verhindert, von denen auf Grund eines Befundes, Verdachts die Übertragung einer (schweren) epidemischen K ra nkheit zu befürch­ ten ist: eine lange, strenge, einwöchige, vierzig­ tägige Q.; über etw. eine Q. verhängen; die Q. auf- heben; er kam in Q. mit, wegen Verdacht auf- Typhus, Cholera; etw., jmdn. in Q. legen, unter Q. stellen Quarantäne!Station, die Einrichtung (1) zur Isolie­ rung von Personen, Tieren, die im Verdacht stehen, eine epidemische Krankheit zu haben: alle neuen Tiere kommen zunächst in die Q. des Tierparks Quark, Quark, der; -(e)s, /o. Pl.j 1. aus Milch durch Gerinnung entstandene breiige, eiweißhaltige Substanz, die als Nahrungsmittel verwendet wird: magerer, säuerlicher, schaumig geschlagener, süßer Q.; Q. mit Zwiebeln, Früchten anrichten; Pell­ kartoffeln und Q. — 2* umg. 2.1. das ist doch {alles) Q. (Unsinn 1)! 2.2 . sich um jeden Q. (jede läppische Kleinigkeit) kümmern, zanken Quark/Quark| -keulchen, das; -s, - in der Pfanne gebackenes Klößchen aus Quark (und Kartoffeln); -kuchen, der landsch. Blechkuchen mit einem Be­ lag aus gesüßtem Quark; -speise, die Süßspeise aus Quark; -torte, die land sch. vgl. -kuchen Quartal, das; -s, -e Vierteljahr: das erste, vierte, nächste, letzte Q.; das Buch erscheint noch in diesem Q. Quartal(s)|säufer, der umg. jmd., der an periodisch auftretender Trunksucht leidet Quartär, das; -s, \o. Pl.j G eol. jüngere Formation des Känozoikums Quarte, die; -, -n Mus. 1.1. vierte Stufe der dia­ tonischen Tonleiter 1 .2 . Intervall von vier Tönen Quartett, das; -(e)s, -e 1. Mus. Komposition für vier Soloinstrumente od. vier Singstimmen: ein Q. aufführen, spielen, singen; ein Q. für Streicher, Flöten — 2. Mus. Gruppe von vier Musikern, die 1 ausführt: das Q. gab gestern ein K onzert — 8.1 . aus Gruppen von je vier zusammengehören­ den Karten mit aufgedruckten Bildern bestehendes Kartenspiel (2): ein Q. mit Städte-, Tierbildern 8.2 . Kartenspiel (1) mit 3.1, bei dem es darauf an­ kommt, möglichst viele 3.3 abzulegen: Q. s pielen — 8.8 . Gruppe von vier zusammengehörenden K a rten von 3.1: ein Q. ablegen Quartier, das; -s, -e 1. Unterkunft zu vorübergehen­ dem Aufenthalt: sich ein Q. suchen; Quartiere für Sportler, Tagungsteilnehmer, Soldaten — 2 . österr. Schweiz. Stadtteil Quarz, der; -es, -e sehr hartes, sprödes, in der festen Erdkruste meistverbreitetes, gesteinsbildendes M ine ­ ral Quarz| -glas , das jo. P l.j durchsichtiges, aus reinem kristallinem Quarz hergestelltes, säurefestes Glas mit absoluter Beständigkeit bei sehr starkem Tempera­ turwechsel; -uhr, die sehr genau gehende elek­ tronische Uhr mit einem Quarzkristall zur Kon­ stanthaltung der Frequenz quasi jAdv.j umg. gewissermaßen: sie sind q. be­ auftragt, einverstanden, verlobt quasseln /sw. Vb. ; hat/" u m g . unablässig und schnell reden, etw. erzählen: er quasselt stundenlang lauter halbverstandenes Zeug, mit allen möglichen Leuten; hör auf zu q .!; dazu Quasselei, die; -, -en: deine Q. geht mir auf die Nerven Quassel strippe, die u m g . 1. jmd., der viel, Banales redet: sie ist die reine Q. — 2 . /o. Pl.j er hängt an der Q. (telefoniert) Quast, der; -(e)s, -e großer, breiter, rechteckiger Pinsel, bes. zum Streichen von Hauswänden, Decken Quaste, die; -n zur Verzierung verwendetes Bün ­ del aus gleich langen, an einem Ende zusammen­ gebundenen dünnen Schnüren, Fäden: goldene, lange, schwarze Quasten; ein Gürtel, Sofa, Vor­ hang m it Quasten Quatsch, der; -es, jo. Pl.j umg. 1 .1 . dummes, sinn­ loses Geschwätz: alberner, blöder Q .; das ist doch, ja (alles, nur, großer) Q .!; Q. reden 1.2 , törichte, unkluge, unüberlegte Handlung: mach keinen Q .!; gib es doch zu, wenn du Q. (Fehler) gemacht hast! 1.3 . im Unterricht Q. (Unsinn 2) machen + salopp Q. mit Soße (großer Quatsch 1.1)! quatschen jsw. Vb.; hat/ salopp 1.1. viel und töricht reden, etw., bes. Unsinn, erzählen: quatsch nicht (so viel)!; während des Unterrichts, dumm, dummes Zeug, (einen) Unsinn q. 1 .2 . mit jmdm. q. sich mit jmdm. ungezwungen, vertraulich unter­ halten: nach seiner Rückkehr haben wir mit ihm die ganze Nacht durch gequatscht; dazu Quatsche­ rei, die; -, -en Quatsch/quatsch( :kopf, der s a l o p p jmd., der viel Unsinn redet: du bist ein Q .!; :iiaß, -naß jAdj.j u m g . jemot.l sehr naß: sie, ihre Schuhe waren q. Quecke, die; -, - n zu den Gräsern gehörende, als Unkraut verbreitete, ausdauernde krautige Pflanze m it langen, verzweigten, kriechenden Wurzelstöcken Quecksilber, das 1. silberweißes, an der Luft nicht oxydierendes, bei gewöhnlicher Temperatur flüssiges Metall, dessen Dämpfe und lösliche Verbindungen sehr giftig sind: Q. mit Metallen legieren — 2 . jmd. ist ein Q. (jmd. ist sehr, äußerst lebhaft, kann nicht stillsitzen) quecksilb(e)rig jA dj.j: ein quecksilbriges (äußerst lebhaftes) Kind, Hündchen; er ist aufgeregt und q. Quell, der; -(e)s, -e g eh . Quelle (1, 2.1) Quell|bewölkung, die Bewölkung durch Bildung von Haufenwolken Quelle, die; -, -n 1. (als Ursprung eines Baches, Flusses) an einer bestimmten Stelle aus dem Boden quantitativ — Quelle
910 quellen — Querverbindung dringendes fließendes W asser: eine klare, mineral­ haltige, versiegte Q.; die Q. der Elbe; aus einer Q. schöpfen — 2 .1 . Ausgangspunkt, Ursache: etw. ist eine Q. der Angst, Freude; das ist die Q. allen, alles Übels 2.2 . jmd., etw.9 von dem, wovon etw. zu erlangen ist, bes. Informationen, Waren: eine a m t­ liche, dunkle, zuverlässige Q.; etw. aus erster, sicherer Q. erfahren; etw. an der Q. (beim Erzeuger, Hersteller) kaufen; eine Q. für Blumen haben — 3. fvorw. Pl.f Originaltext, der als Zeitgnis (3) für, über jmdn., etw. von jmdm., etw. benutzt wird:hand­ schriftliche, historische, unveröffentlichte Quellen; Quellen angeben, studieren, zitieren; auf die Quel­ len zurückgehen; Quellen zu Goethes Lyrik + an der Q. sitzen (etw. aus erster Hand erfah­ ren, erhalten) quellen (er quillt), quoll, ist gequollen 1. langsam und stetig aus etw. dringen: Tränen quollen mir aus den Augen; Blut quillt aus der Wunde; Flammen, Rauchschwaden quollen aus den Fen­ stern — 2 .1 . durch Anschwellen irgendwo hervor - treten: an seinen Schläfen quollen dicke Adern; jmdm. q. fast die Augen aus dem Kopf 2.2 . durch Aufnehmen von Flüssigkeit an Umfang zunehmen und weich werden: die Bohnen, Linsen sind gequol­ len; Hülsenfrüchte q. lassen, zum Quellen an - setzen; das Holz, die Tür ist durch die Feuchtig­ keit gequollen Quellen/quellen| -a ng abe, die Angabe eines benutz­ ten Textes, der Herkunft eines Zitats: seine Aus­ sagen, Zitate durch genaue Q. belegen; -forschung, die W issensch . Studium (2.2) (und Auswertung) der Quellen eines wissenschaftlichen, historischen, literarischen Werkes; -reich /A d j.; nicht adv.f reich an Quellen (1), Heilquellen: ein quellenreiches Ge­ birge, Heilbad; -Verzeichnis, das in einem Buch enthaltenes Verzeichnis der vom A uto r für dieses Werk benutzten Quellen quell/Quell| -fähig /A d j.; nicht adv. ; von bestimmten StoffenI so beschaffen, d aß durch Aufnehmen von Wasser eine Zunahme an Umfang bewirkt wird: quellfähiges Futter, Getreide; -wasser, das jo. Pl.f Wasser (aus) einer Quelle: frisches Q. trinken Quengelei, die; -, -e n jzu quengeln/ quengelig fAdj.f s. quenglig quengeln jsw. Vb.; hat/ umg. 1.1. unablässig weinerlich klagen, um etw. bitten: das übermüdete Kind begann zu q.; der Junge quengelte den gan­ zen Tag, um Erdbeermilch, er wolle baden gehen 1.2 . weinerlich, mißm utig nörgeln: was sie auch tut, er hat immer was zu q.; „komm nicht wieder so spät“, quengelte sie; dazu quenglig fAdj.f quer fAdv.f 1 .1 . rechtwinklig od. schräg zur größten Ausdehnung von etw. in Länge, Breite od. Höhe: q. über die Fahrbahn gehen, über den Fluß schwim­ men, setzen; eine Couch q. vor das Fenster, q. zum Fenster stellen; etw. q. falten, kniffen, steppen; einen Stoff q. verarbeiten 1.2 . (in schräger, gerader Richtung) von einer Seite, einer Fläche hin zu einer anderen: q. über den Platz, See fahren; eine Reise q. durch Ungarn, das Land machen; q. durch den Wald, über die Wiese laufen -j- / kreuz und q. quer/Quer| -ab /Adv.f Seemannsspr. im rechten Winkel zum K u r s eines Schiffes (gelegen): etw. liegt, treibt, verschwindet q.; - a ckse, die Achse (2) in Querrichtung; -balken, der Balken, der im rechten Winkel zu einem anderen Balken angebracht ist Quere, die fin der Verbindung/ umg. jmd. kommt jmdm. in die Q. (kommt jmd m . störend, über­ raschend in den Weg) -]- umg. jmdm. in die Q. kommen (jmds. Ab­ sichten, Pläne durchkreuzen, stören) Querele, die; -, - n Ärger, Unstimmigkeit (2) ver­ ursachende Angelegenheit: klein e, lästige, ständige Querelen; Querelen mit den Nachbarn, der Mieter untereinander; verschone mich mit dieser Q.! Quer/quer| -faden , der in der Querrichtung eines Gewebes, einer Stoffbahn liegender Faden', -feld ein /Adv.f mitten durch Felder, Wiesen, Wege nicht ein­ haltend: q. durchs nasse Gras laufen, reiten, wan­ dern; -flöte, die Flöte, die beim Spielen quer zum eingeblasenen Luftstrom gehalten w ird; -format, das- Format, dessen Breite größer als die Höhe ist'T -gebäude, das im rechten Winkel an ein H aupt­ gebäude angebautes (Neb engebäude; -g eh en jVb.f u _.ig. mißlingen: ihm geht alles quer; meine sä mt­ lichen Versuche sind quergegangen; -gestreift fAdj.f in der Querrichtung gestreift; -kommen fVb.f umg.: etw., jmd. kommt jmdm. quer (etw., jmd durchkreuzt jmd s. Absichten, Pläne); -köpf, der jmd ., der bei gemeinsamen Unternehmungen eigen­ sinnig immer etw. anderes will, meint, tut als die anderen; -leg en, sich / Vb.j um g . sich (mutivillig) jmds.. Absichten hartnäckig widersetzen; -pfeife, die kleine Querflöte (mit durchdringend hellem To n); -rieh* tung, die Richtung quer zur Längs-, Hauptrichtung; - rinne, die quer über die Fahrbahn verlaufende, den Verkehr behindernde, schmale längliche V er tiefu ng; -rüder, das Flugw . an der hinteren Kante der Tragflächen angebrachte Vorrichtung zum S t eu e r n der Bewegung eines Luftfahrzeuges um seine Längs­ achse; -schießen fVb.; hat/ umg. die Absichten> Pläne anderer, bes. bei gemeinsamen Unternehmun­ gen, durchkreuzen, stören; -schiff, das A rchitekt. das Mittelschiff im rechten Winkel seitlich über­ ragender T eil einer Kirch e; -Schläger, der Geschoß, das, von seiner Flugbahn abgelenkt, in unberechen­ barer Richtung weiterfliegt; -schnitt, der 1. Schnitt (4) in der Querrichtung eines Körpers (2): der Q. eines Hauses, Kegels, Quaders, Stahlstabes; O (Literatur)geschichte in Querschnitten dar­ stellen — 2. Abriß (II): einen Q. durch einen Fach-, Themenbereich geben; -schnittslahmung,. die M ed . infolge einer Schädigung des Rücken­ marks auftretende Lähmung des Körpers unterhalb des geschädigten Abschnitts des Rückenmarks;. - stehend fAdj.f vgl. querverlaufend; -straße, die Straße, die eine andere (meist größere) kreuzt od. seitlich von ihr abgeht; -summe, die M ath. Summe der Ziffern einer mehrstelligen Zahl; -treiber, der um g. jmd., der durch Widerreden, Widerstand aus subjektiven Gründen versucht, Absichten, Pläne anderer z u durchkreuzen; dazu -treiberej, die; - e n; -über fAdv.f 1. aus dem Fenster, Haus q. (2gegenüber) ertönt Musik — 2 . er warf sich q. (quer 1.1) auf das Bett Querulant, der; -en, -en jmd ., der immer wieder wegen Kleinigkeiten opponiert, sich beschwert: er ist ein lästiger Q.; Nörgler und Querulanten Quer/quer| -Verbindung, die direkte Verbindung zwischen nebengeordneten Gebieten, P u nk te n: eine kurze Q.; eine Q. zwischen (zwei) Flüssen, Indu*
querverlaufend — Quote 911 striegebieten, Städten schaffen; -verlaufend /A dj./ m it seiner eigenen größten Ausdehnung quer (1.1) z u etw. verlaufend (angebracht) quetschen /sw, Vb.; hat/ 1. durch Zusammen- drücken, Druck (1.2.1) 1.1 . etw. zerquetschen: g e­ kochte K artoffeln q.; Trauben q.; etw. zu Brei q. 1.2 . etw., jmdn., sich verletzen (1): ich habe mir meine Finger, ihm aus Versehen die Hand, mich (an der Tür) gequetscht 1.8 . Flüssigkeit aus etw. drücken, pressen: den Saft aus einer Zitrone q. — 2.1 . jmdn., etw. (heftig) an, gegen eine bestimmte Stelle drücken: jmdn. an, gegen eine Mauer, seine Nase an, gegen die Fensterscheibe q. 2 .2 . etw., sich in etw. zwängen: er quetscht seine Hemden in die Tasche; sich in den vollen Bus q. Quetsch| -kartoffeln, die /PI./ landsch . Kartoffel­ brei; -kommode, die umg. scherzh. Ziehharmo­ nika Quetschung, die; -, - e n durch Druck (1.2.1) ent­ standene Verletzung: eine gefährliche, leichte, starke Q. Quetsch |w u n de, die durch Druck (1.2.1) entstandene Wunde Queue, der; -s, -s [ko:] Stab (I) zum Stoßen der Kugeln beim Billard quick /Adj.f landsch. munter, lebhaft: seine quicke Beredsamkeit, Tochter; sie war q. und fröhlich quickjlebendig, quicklebendig /A dj.; oft emot.j sehr munter, lebhaft; eine quicklebendige, lebenslustige alte Dame; die Kinder, Küken liefen q. hin und her quieken /sw. Vb.; hat/ hohe, schrille Laute von sich geben: das Ferkel, Schwein, Kind quiekte laut; vor Schreck, Vergnügen q. + umg. das ist zum Quieken (sehr komisch 1) quieksen /sw. Vb.; hat/ s. quieken quigtschen /sw. Vb.; hat/ hohe, schrille Laute von sich geben, erzeugen: die Mädchen quietschten vor Freude, Schreck; die Federung, Straßenbahn, Treppe, Tür quietschte quietsch umg . /emot./\ zfidel, -fidel /A dj./ sehr fidel, lustig: eine Schar quietschfideler Kinder; er pfiff q. vor sich hin; gestern war er noch q.; - n aß, -naß /Adj./ quatschnaß; -vergnügt, -vergnügt /A dj./ sehr fröhlich und zufrieden: ein quietsch­ vergnügtes Gesicht (machen); er lächelte, sang, war q. Quinte, die; -, -n Mus. 1.1. fünfte Stufe der diatonischen Tonleiter 1.2 . Intervall von fünf Tonen Quintessenz, die das Wesen, Wesentliche (1) einer Sache, das Eigentliche (3), der Kern (6) (einer Äuße­ rung, eines Textes): die Q. dieser K onzeption, Philosophie, Rede ist...; die Q. seiner Erkennt­ nisse, Forschungsarbeiten vorstellen, -tragen Quintett, das; -(e)s, -e Mus. 1. Komposition für fünf Soloinstrumente od. fünf Singstimmen — 2 . die fünf 1 ausführenden M usik er Quirl, der; -(e)s, -e dünner (Holz)stab mit stern­ förmig gezacktem K opf als Küchengerät zum Rühren von Flüssigkeiten, Vermengen pulveriger mit flüssi­ gen Zutaten, der (zwischen den Handflächen) ge­ dreht wird: mit dem Q. (ein Ei in) die Suppe rühren; Milch, Kakaopulver und Zucker mit dem Q. verrühren quirlen /sw. Vb.; hat/ 1.1 . etw. mit dem Quirl rühren: Joghurt q.; ein Eidotter (in einer Tasse) schaumig q.; ein gequirltes E i essen 1.2 . ver­ schiedene Substanzen m it einem Quirl vermengen: Milch und Obstsaft zu einem Fruchtgetränk q. 1.8 . Kognak, Mehl, ein Ei in die Soße q. (durch 1.1 der Soße beimengen) — 2 . sich lebhaft wirbelnd bewegen: das Wasser quirlt; ein quirlender Fluß, Strudel; eine quirlende Menge, Schülerschar quirlig /A d j.j übermäßig lebhaft: ein quirliges Kind , Temperament; sie ist voll quirliger Ungeduld quitschnaß, quitschnaß /A dj./ s. quietschnaß quitt /Adj.; nur präd./ umg. frei von Verbindlich­ keiten, ohne etw., d a s einen Ausgleich erfordert: nach dieser Lieferung, der letzten Rate, Zahlung sind wir q.; <> mit dieser Anspielung, Retour­ kutsche seid ihr aber q. Quitte, die; -, -n 1. Obstbaum mit blaßrosa Blüten und aromatischen gelben, in unverarbeitetem Z u ­ stand ungenießbaren Früchten: Quitten am Spalier ziehen — 2 . Frucht von 1: Quitten zu Gelee ver­ arbeiten quitte(n)|gelb /A d j./ sehr gelb, gelb wie eine Quitte: ein quittegelbes Kleid, Tuch; q. aussehen, werden quittieren /sw. Vb.; hat/ 1. etw. q. eine Quittung für etw. unterschreiben, den Empfang von etw., bes. einer Zahlung, Lieferung, schriftlich bestätigen: eine Lieferung, Rechnung, den Empfang einer Prämie q .; er quittierte (über) den Betrag, dreißig Mark; mit seiner Unterschrift q.; quittierte Rech­ nungen — 2. etw. mit etw. q. auf etw. mit etw. reagieren (1.1): diesen Scherz, Vorschlag, ihre Worte, Zurechtweisungen quittierte er mit einem Lächeln, Hohngelächter, m it Spott; die Leistung wurde mit Beifall quittiert Quittung, die; -, -en schriftliche Bescheinigung über den Empfang von etw. ( Wertvollem): eine gültige, handschriftliche, unleserliche, unterschriebene, vor­ gedruckte Q.; (jmdm.) eine Q. ausstellen, geben, schreiben; eine Q. über, für eine Lieferung, (die Summe von) 300 Mark, die erhaltene Ware; etw. gegen Q. aushändigen; O das ist die Q. für euern Leichtsinn, Unverstand, Verrat (so rächt sich euer Leichtsinn, Unverstand, Verrat) Quivive, das [kivi:f] 4- umg. auf dem Q. sein auf der Hut, aufmerksam sein, um nicht benachteiligt zu werden: eine große Konkurrenz zwingt sie, immer auf dem Q. zu sein; der ist auf dem Q. (weiß seinen Vorteil wahr­ zunehmen) Quiz, das; -, - [kvis] (öffentliches) heiteres Sp iel (1.2), bes. in R undfunk- , Fernsehsendungen, bei dem die Teilnehmer die a n sie gestellten Fragen, Rätsel meist in einer vorgeschriebenen Zeit beant­ worten müssen: ein heiteres, literarisches, musika­ lisches Q.; ein Q. veranstalten; in einem Q. auf- treten , gewinnen, mitspielen Quiz] -frage, die Rätsel, Frage, die bei einem Quiz gestellt wird; -master, der; -s, - [ . .m a: . .] jmd., der ein Quiz leitet, moderiert; -Sendung, die Quodlibet, das; -s, -s M us. mehrstimmiges, meist humoristisches M usik-, Gesangsstück, das aus ver­ schiedenartigen (Texten und) Melodien zusammen­ gesetzt vis t, die aneinandergereiht od. gleichzeitig gesungen werden Quote, die; -, -n prozentualer A nteil (an, von etw.): eine geringe, hohe, monatliche Q.; eine Q. aus- schütten, berechnen, zahlen; die Q. der Grippeer-
912 Quotient — Rad Kränkungen, Reklam ationen, Verkehrsunfälle; die Q. der Frauen in leitender Position Quotient, der; -en, -en [. .tslent] 1.1 . Ergebnis des Dividierens; errechne den Quotienten der Aufgabe 2 0 :4 1.2 . Zahler und Nenner eines gemeinen Bruchs:8:2 oder|- ist einQ. R r, R, das; -/umg. -s [er] der Laut R; achtzehnter Buchstabe des Alphabets Rabatt, der; -(e)s, -e in bestimmten Prozenten vom Preis ausgedrückter Preisnachlaß, der dem Käufer, bes. in der k ap . Wirtschaft, unter bestimmten B e­ dingungen gewährt wird: ein hoher R.; ein R. von drei Prozent; R. geben, gewähren Rabatte, die; -, -n schmales, m it Blumen bepflanztes Beet, bes, als Einfassung von Wegen, Rasenflächen: eine bunte, lange, gepflegte R .; Rabatten anlegen Rabatz, der; -es, fo. Pl.f umg. 1.1. Lärm und Un­ fug: ein toller, wüster R.; R. machen 1.2 . R. ma ­ chen laut seinen Unwillen, Protest äußern: wenn er sich ungerecht behandelt fühlt, macht er R.; als der Zug ausfiel, gab es (einen) R. (wurde laut Un­ willen, Protest geäußert) Rabauke, der; -n, -n u m g . roher und gewalttätiger Jugendlicher, M ann: er ist ein richtiger, wilder R .; wie ein, als R. auftreten Rabbiner, der; -s, - 1 .1 . Lehrer der jüdischen R eli­ gion 1.2 . Geistlicher einer jüdischen Gemeinde (1.2) Rabe, der; -n, -n Rabenvögel m it metallisch glänzen­ dem, schwarzem Gefieder: ein krächzender R. + ein weißer R. (Mensch, der in bestimmter H in ­ sicht eine ganz große Ausnahme, Seltenheit ist); steh ­ len wie ein R. (gewohnheitsmäßig und häufig stehlen) Raben/raben| -eitern, die u m g . /emot.f egoistische, lieblose Eltern, die ihre Kind e r vernachlässigen; - s chwarz fAdj.; emot.f tiefschwarz: rabenschwarze Augen; O die Nacht war r .; -vogel,der in zahlreichen Ar ten vorkommender, weltweit verbreiteter Singvogel m it gedrungenem Körper, starkem Schnabel und meist langem Schwanz: Elstern, Häher, Krähen sind Rabenvögel rabiat fAdj.f rücksichtslos (1 .1 ), grob (und gewalttä­ tig) : ein rabiater Bursche; ein rabiates Frauenzim­ mer; er ist, wird (immer gleich) r .; auf etw. r. rea ­ gieren Rabitzwand, die dünne, durch Verputzen eines mit Gips, K alk , Zem ent ausgefüllten Drahtgeflechts her­ gestellte Wand Rache, die; -, jo. Pl.f meist leidenschaftlich aus­ geführte Handlung, m it der jmd. gegen den Urheber eines erlittenen Unrechts, einer erlittenen Beleidi­ gung, Demütigung, Niederlage vorgeht, um ihn ent­ sprechend zu schädigen: eine grausame, kleinliche, raffinierte R .; die R. seines Feindes, Neiders; an jmdm. für etw. R . nehm en (sich rächen); (jmdm.) R. schwören Rache] -akt, der; -durst, der geh., oft spött. hef­ tiges Verlangen nach Rache Rachen, der; -s, - 1 .1 . erweiterter Teil des Schlundes (1): ein entzündeter, rauher R. 1 .2 . Maul (1): der w eit aufgerissene, riesige R. eines Flußpferdes, Raubtiers - f umg. den R. nicht voll (genug) kriegen (uner­ sättlich, gefräßig, habgierig sein); jmdm. etw. in den R. werfen (jmdm. etw. geben 1.1, überlassen 1, um ihn zufriedenzustellen, zum Schweigen zu bringen); jmdm. (mit etw.) den R. stopfen (jmdn ., der uner­ sättlich ist, endgültig, vollständig zufriedenstellen) rächen jsw. Vb.; hatf 1.1 . etw. r. sich, jmdm. für etw. durch Rache Genugtuung verschaffen: eine B e ­ leidigung, Untreue r.; den Mord an jmdm. r .; jmdn. r. (jmdm. durch Rache Genugtuung ver­ schaffen) 1.2 . sich r. sich durch Rache Genugtuung verschaffen: sich an einem Gegner, Nebenbuhler, für ein Unrecht, Verbrechen, durch Verrat r. — 2. etw. rächt sich etw. hat üble Folgen, wirkt sich schädlich, nachteilig aus: eine ungesunde Lebens­ weise, falsche Menschenführung rächt sich; mein Leichtsinn rächte sich bitter Rachen| -blütler, der; -s, - B ot. in zahlreichen Ar­ ten vorkommender Bedecktsamer, der an krautigem Stengel (auf kurzem S tiel 1.2) einem (aufgesperrten) Rachen ähnelnde Blüten hervorbringt; -M hle, die Rachen (1.1); -katarrh,der oft mit Mandelentzündung verbundene entzündliche Rötung der Schleimhaut des Rachens; -mandel, die am oberen Teil des Rachens liegendes paariges mandelförmiges Organ; -putzer, der salopp scherzh. scharfer, schlechter Wein­ brand; billiger saurer Wein; -raum , der M ed. R a ­ chen (1.1) Rächer, der; -s, - jmd., der etw., jmdn. rächt, ge­ rächt hat Rachitis, die; fo. Pl.f bes. im frühen Kindesalter auftretende, durch Mangel an Vitamin D hervor- gerufene Erkrankung des Organismus, die zu E r ­ weichung od. zu fehlerhafter Bildung von Knochen führt: Licht, Luft, Lebertran gegen R. verordnen rachitisch /A dj./1 .1 . an Rachitis leidend: ein rachi­ tisches (Klein)kind 1.2 . durch Rachitis hervor­ gerufen, entstellt: rachitische Mißbildungen Rach/rach| -sucht, die fo. Pl.f heftiges Bedürfnis und maßloser Drang nach Rache: heftige, leidenschaft­ liche, ungestüme R.; von R. erfaßt, erfüllt, ge­ trieben sein; dazu -süchtig fAdj.f Racker, der; -s, - umg. scherzh. Kind, das gern Schabernack treibt rackern jsw. Vb.; hat/ um g . schwer, hart arbeiten, sich plagen: den ganzen Tag, von früh bis spät r. Rad, auch Rad, das; -(e)s, Räder / / auch Räd­ chen/ 1.1 . kreisrunder, scheibenförmiger, um seine im M ittelp u nkt liegende Nabe drehbarer Gegenstand, der, meist paarweise verwendet, die Fortbewegung eines Fahrzeugs ermöglicht: ein gum mibereiftes, stählernes R.; die vorderen, hinteren Räder eines Fahrzeugs; die Achse, Felge, Speiche eines Rades; der Wagen, das Auto hat vier Räder, läuft auf drei Rädern; ein R. am Auto auswechseln; die Räder des Autos auswuchten; O das R. der Geschichte läßt sich nicht / zurückdrehen 1.2 . Maschinenele­ ment, das 1.1 ähnlich ist und zur Übertragung von Kräften, Drehbewegungen dient: ein gezahntes R .; die Räder des Getriebes, Uhrwerks ;£die Räder der Maschine surren, stehen still — 2 . Fahrrad: sein
Radar — Badio R. schieben; sich aufs R. schwingen; mit dem R. fahren — 3 . jo. Pl.f er riß das R. (Lenkrad) herum + /vom PfauI ein R. schlagen (die Schwanzfedern aufrichten und spreizen); R. schlagen (einmal od. mehrmals einen seitlichen Überschlag m i t gestreck­ tem Körper ausführen); umg. das fünfte R. am Wagen sein (in einer Gruppe von allen nur geduldet werden); unter die Räder kommen (überfahren wer­ den ; sittlich verkommen) Radgx, auch Radar, das, der; -s, -s Techn. 1. jo. Pl.f auf der R eflexion elektromagnetischer Wellen be­ ruhendes Verfahren zur Messung der Entfernung, des Standorts von Objekten, bes. von Flugzeugen, Schiffen: R. anwenden; durch R. die Höhe eines Flugzeugs ermitteln — 2 . Radargerät: das R. tastet den Luft­ raum ah; mit einem R. Satelliten beobachten, ver­ folgen Radar, auch Radar) -echo, das Phys. Reflexion der von einem Rad argerät ausgesendeten elektromagne­ tischen Wellen; -gerät, das T ech n . Gerät für Ver­ fahren mittels Radar (1),Funkmeßgerät;-schirm,der Phys. T ech n . Bildschirm eines Radargerätes; - Station, die T e c h n . m it Radargeräten ausgestattete Beobachtungsstation Radau, der; -s, fo. Pl.f u mg. bes. von Menschen verursachter Lärm : die Kinder machten einen fürchterlichen R. Rädchen, das; -s, - f ^ auch Rad/ einem kleinen Rad ähnlicher, vorwiegend im H aushalt verwendeter Gegenstand mit gezacktem Rand, der zum Teilen von ausgerolltem Teig, zum Übertragen von Schnitt­ mustern auf eine Unterlage dient Radj, auch Radjdampfer, der Dampfer, der durch Schaufelräder fortbewegt w ird radebrechen,radebrechte, h at geradebrecht (etw. in) eine(r) Fremdsprache nur mangel-, stümperhaft spre­ chen: einige Brocken, W orte r . ;Deutsch radebrecht er nur; sie r. etw. auf, in russisch rodeln jsw. 76 .; ist, hat/ umg. mit dem Fahrrad fahren: auf Feldwegen r.; irgendwohin r. (ist): gestern ist er in die Stadt geradelt Rädelsführer, der Anführer einer Gruppe, die ge­ setzwidrige Handlungen begeht, Anführer bei einer Verschwörung, bei einem Aufruhr, K o mplott: er ist der R. der Bande; jmdn. als R. verhaften rädern: / gerädert Räder |werk, das Gesamtheit der ineinandergrei- fenden Räder einer Maschine, eines Uhrwerks: das komplizierte R. einer Maschine; O in das R. (die komplizierte Gesamtheit ineinander verzahnter F ak ­ toren) vo n Lüge und Mittäterschaft geraten; im R. der Bürokratie steckenbleiben rad/Rad, auch rad/Rad| -fahren, er fährt Rad, fuhr Rad, ist radgefahren 1. m it dem Fahrrad fahren: früher ist er gern radgefahren — 2 . u m g . femot.f den Vorgesetzten schmeicheln u nd die Untergebenen schikanieren: damals, als er etwas, Direktor wer­ den wollte, ist er ganz schön radgefahren; zu -fah­ ren 1- fahrer, der u. -fahrt, die Radtour; -fahrweg, der Radweg; -fernfahrt, die S p o r t über eine grö­ ßere Entfernung und meist in mehreren Etappen ausgetragenes (internationales) Radrennen radial fAdj.f fach sp r. in Richtung des Radius, strahlenförmig (von einem M ittelpunkt ausgehend): die radiale Anordnung der Speichen eines Rades; in radialer Richtung verlaufen, wirken; r. angelegte Straßen 913 Radiator, der; -s, Radiatoren T echn. aus beliebig vielen, senkrecht angeordneten lamellenartigen Hohl­ körpern bestehende Vorrichtung der D a mpf- , Gas-, Öl-, Warmwasserheizung, die die Wärme an die Um­ gebung abgibt radieren jsw. 76 .; hat/ 1 . etw. Geschriebenes, Ge­ zeichnetes mit dem Radiergummi, Messer tilgen: eine Hilfslinie, einen Tippfehler r.; sauber, sorgfältig, ungeschickt r. — 2. G raphik eine Zeichnung r. eine Zeichnung in eine (geätzte) Metall-, meist in eine Kupferplatte ritzen, um dadurch eine Radierung (1) herzustellen: radierte Blätter, Landkarten, Skizzen Radier| -gummi, der jPl. -s/ Stück Gummi (1), mit dem durch Reiben Geschriebenes, Gezeichnetes getilgt werden kann; -nadel, die einer Nadel ähnliches Werkzeug zur Herstellung von Radierungen (1) Radierung, die; - e n 1. durch 2 hergestelltes gra­ phisches Blatt: eine zarte, farbige, wertvolle R .; eine Mappe mit Radierungen von Rembrandt — 2* fo. Pl.f graphische Technik des Bitzens (2) mit einer Radiernadel in eine blanke, geätzte od. m it einer säurefesten Schicht überzogene M etall-, m eist K upfer- platte, von der (nach der Ätzung durch Übergießen m it einer Säure) Drucke hergestellt werden können: die R. ist ein Tiefdruckverfahren Radieschen, das; -s, - [ ..S99n] 1. mit dem Rettich verwandte einjährige, schnell wachsende Pflanze m it kleinen, runden roten od. weißen K nollen unten am Stengel, die roh gegessen werden und scharf schmek- ken: R. säen, ziehen — 2 . Knolle von 1: ein zartes, holziges R .; ein Bund R. + umg. verhüll, scherzh. sichdieR, von unten beseh en (tot sein) radikal /Adj.f 1.1 . ohne jede Einschränkung, alles erfassend: eine radikale Umgestaltung, Änderung; ein radikaler Bruch mit der Tradition; etw. r. be­ seitigen, vernichten; ein r. (die Krankheit voll­ ständig beseitigend, aber den Organismus be­ lastend) wirkendes Mittel 1.2 . sehr entschieden (1) und konsequent (1.2) bis zum Äußersten (gehend), rigoros: eine radikale Ansicht, ethische Forderung, Maßnahme, Vereinfachung; ein radikaler Gegner, Verfechter von e tw .; gegenüber der kapitalistischen Ausbeutung den proletarischen Klassenstandpunkt r. (in fortschrittlich revolutionärer Haltung konse­ quent) vertreten — 2 . einen politisch-ideologischen Radikalismus vertretend: eine radikale Gruppe, Position, Richtung; radikale rechtsgerichtete Kreise Radikalismus, der; -, Radikalismen jvorw. Sg.j 1 . m eist in dogmatisch-sektiererischer Weise extreme Ziele verfolgende politisch-ideologische Denk- un d Verhaltensweise unterschiedlichen Klassencharak­ ters, die bes. bei reaktionärer Zielsetzung zur A n ­ wendung fortschrittsfeindlicher und terroristischer Methoden greift: der rechte R ., eine brutale Waffe der reaktionärsten Schichten des Monopolkapitalis­ mus; der R. von rechts; der linke R. ist ein Ab­ weichen vo n den Erfordernissen des konsequenten proletarischen Klassenkampfes; anarchistischer R. — 2 . radikale (1.2), zu Extremen, Überspitzungen tendierende Denk-, Verhaltensweise: der R. einer Kunstrichtung, jugendlichen Draufgängertums Radik alk ur, die gründlich durchgreifende, meist den Organismus belastende Heilbehandlung: da hilft nur eine R.; eine R. machen Radio, das, landsch. umg. der; -s, -s 1. Rundfunk-
914 radioaktiv — Ragout empfänger: das R. ab-, a nstellen, einschalten — 2. Jo. PL/ 2 .1 . /das; nicht mit unbest. Art./ Rund­ funk (1): etw. im R. hören, übertragen; die Mel­ dung kam gestern im R.; R. hören 2.2. jo. A rt.; in Verbindung mit Namen zur Bez. eines Senders/: hier ist, spricht R. Budapest; über R. DDR hören Sie folgende Sendungen radio/Radio| -aktiv /A dj.ß P hy s. unter spontanem Zerfall her Atomkerne ständig selbsttätige Energie in Ferm von Strahlen aussendend: radioaktive Atome, Isotope, Stoffe; radioaktiver Niederschlag; radioaktive Asche; etw. ist r. verseucht; dazu - aktivität, die jo. PL/; -apparat, der Rundfunk­ empfänger; -hörer, der Rundfunkhörer Radiologie, die; jo. PL/ Wissenschaft von den Eigenschaften der Röntgen- und radioaktiven Strah­ len und ihrer Anwendung (in M edizin, Biologie, Landwirtschaft und Technik) Radio | -meldung, die vom, im Rundfunk gesendete Meldung; -musik, die jo. PL) durch den Rund­ funk übertragene M usik: man hörte laute R.; - röhre, die Elektronenröhre für Rundfunkgeräte (älterer Bauart); -sonde, die Phys. M eteor, meteo­ rologischer Ballon mit automatisch arbeitenden Meßinstrumenten, deren Meßergebnisse durch einen eingebauten UKW-Sender zur Bodenstation gefunkt werden; -Strahlung, diejo. Pl.j Phys. Astron. (aus dem Weltraum zur Erde gelangende) elektromagneti­ sche Strahlung; -therapie, die /o. PL/ M ed. Heil­ behandlung mit Radiumstrahlen, Strahlenbehandlung Radium, das; -s, jo. PL/ radioaktives, weißglänzen­ des Schwermetall, das in Pechblende, Uranerzen vor­ kommt Radium{strahlen, die /PL/ Phys. vom Radium aus­ gehende Strahlen Radius, der; -, Radien [..dien] 1. jAbk. r, R/ M ath. Strecke vom Mittelpunkt zu einem beliebigen Punkt des Umfangs eines Kreises, der Oberfläche einer Kugel, Halbmesser: ein Kreis mit einem R. von sieben Zentimetern; der R. einer Kugel — 2. Reich­ weite (1.1): UKW-Sender haben keinen weiten R.; O jmd. hat einen engen R. (engen geistigen Hori­ zont) radizieren /sw. Vb.; hat/ M ath.: eine Zahl r. (die Wurzel einer Zahl ermitteln) Rad/rad, auch Rad/rad| -kappe, die Metallscheibe in der A rt eines Deckels zum Abdecken der Radnabe an Kraftfahrzeugen; -kranz, der äußerer Rand eines Rades (1); -nabe, die auf der Achse, Welle aufsit­ zendeswalzenförmiges Mittelteil des Rades (1); -renn - bahn, die Bahn für Radrennen; -rennen , das mit (Renn)rädern ausgetragenes Rennen: ein inter­ nationales R.; -r en nfahrer, der; -schlagen, er schlägt Rad, schlug Rad, hat radgeschlagen 1.1 . der Junge kann gut r. (einmal od. mehrmals einen seit­ lichen Überschlag m it gestrecktem Körp e r ausführen) 1.2 . ein radschlagender (seine Schwanzfedern auf­ richtender und spreizender) Pfau; -Sport, der das Radfahren als Sportart; dazu -Sportler, der; -tour, die Ausflug mit dem Fahrrad; -Wechsel, der das Auswechseln eines Rades an einem Fahrzeug; -w eg , der für Radfahrer bestimmte (schmale) Fahrbahn raffen fsw. Vb.; hat/ 1. mehrere einzelne Gegen­ stände hastig ergreifen und an sich nehmen: er raffte seine Sachen (vom Tisch, vom Regal) und eilte los; bei Regen die Wäsche von der Leine r.; die Einbrecher rafften das Geld an sich, aus der Kasse — 2. etw. r. habgierig viel von etw. Wertvollem, bes. Geld, zu erlangen suchen, anhäufen: Geld, A nti­ quitäten, alten Schmuck r. — 8 .1 . Stoff in unregel­ m äßige Falten bringen (und so befestigen): Gar­ dinen zur Seite r .; Portieren r .; ein Kleid mit einer gerafften Schulterpartie 8.2 . einen langen Rock, Abendmantel, eine Schleppe beim Treppensteigen r (ein wenig hochheben, so d aß Falten entstehen) — 4. etw., bes. einen Text, in eine knappere Form brin­ gen, auf Wesentliches kürzen: einen Aufsatz, E n t­ wurf, Roman, Vortrag r.; diese Szene hat der Regisseur geschickt gerafft Raff/raff|gier, die Gier nach Besitz, Geld, Gewinn: seine R. war unersättlich, trieb ihn sogar zum Ver­ brechen; dazu -gierig /A dj.j Raffinade, die; fo. P l.j wiederholt gereinigter, weißer, feinkörniger Zucker Raffinement, das; -s, -s [..mag, auch ..ma] 1. jo. Pl.f 1.1 . durch die Wahl ausgesucht wirkungsvoller M itte l erzielte höchste Verfeinerung, vollendete M ei­ sterschaft (1 ): das differenzierte künstlerische, p sy ­ chologische R. in der Verwendung sprachlicher, technischer Mittel; etw. mit viel R. darstellen, gestalten 1.2 . Schlauheit, Gerissenheit: das R. eines Agenten, Anwalts, einer Handlungsweise; mit un­ erhörtem R. vorgehen — 2 . /vorw. PLf Raffinesse (2) • ' Raffinerie, die; -, -e n [..i:en] industrielle Anlage zu r Verfeinerung von Zucker, Erdöl, zur A ufberei­ tung bes. von E rdöl Raffinesse, die; -, -n 1. /o. Pl.j 1.1. Raffinement (1.1): etw. mit R. darstellen 1.2 . Raffinement (1.2): ein mit großer R. ausgeführter Coup — 2 . /vorw. P l.j fein ausgedachtes, perfekt gestaltetes Detail, Finesse (1): eine Neubauwohnung mit allen Raffi­ nessen (der modernen T echnik); alle Raffinessen der Regie beherrschen raffinieren /sw. Vb.; hat/ fachsp r. etw. durch Fil­ trieren, Elektrolyse, Destillieren verfeinern: R oh­ stoffe, Kupfer, Salz r.; raffinierter Zucker; Erdöl r. (aufbereiten) raffiniert / A d j.j 1.1 . durch wohlüberlegte, geschickte Wahl der Mittel außerordentlich wirkungsvoll: eine raffinierte Beleuchtung, Regie, Taktik, Technik; etw. r. darstellen, konstruieren; eine r. einfache Linienführung; sie is t r. g ekleidet; raffinierter (ver­ feinerter, übersteigerter) Lux us 1 .2 . durchtrieben, ge­ rissen: ein raffinierter Betrug, Trick, Bursche, Gauner; ein raffiniertes Frauenzimmer; äußerst r. vorgehen; die Sache war r. eingefädelt Rage, die [ra130] /in der Verbindung/ in R., in der R. in Empörung, Wut: etw., jmd. bringt, versetzt jmdn. in R.; jmd. gerät, kommt in R. (verliert die Beherrschung); sie hat sich in R. geredet; das habe ich in der R. vergessen ragen jsw. Vb.; hat, ist/ sich auf Grund seiner Größe über etw., die Umgebungj bes. Niedrigeres, hinaus er­ strecken: der Turm ragt weit in die Höhe, Luft; weithin sichtbar ragte er aus der Menge; ein Baum ragte über die Mauer; aus dem Wasser ragende Felsklippen; die Landzunge ragt w eit in den See Raglanärmel, der [..la(:)n .J Ärmel, der so ge­ schnitten und eingesetzt ist, daß die Nähte von der Achselhöhle schräg bis zum Halsausschnitt, Kragen verlaufen: ein Kleid, Mantel mit Raglanärmeln Ragout, das; -s, -s [ragu:] Gericht aus klein­ geschnittenem, gekochtem Fleisch, Fisch, Gemüse in
Ragout fin — *ran 915 pikanter (säuerlicher) Soße: ein R. aus Rindfleisch, Nieren Ragout fin, das; -, Ragouts fins [ragufsq, auch . .fe] besonders delikates, überbackenes R agout: ein R. mit Champignons; R. überhacken Rahe, die; -n Seemannsspr. horizontal,quer zur Fahrtrichtung, drehbar am M a st angebrachte Stange aus Stahl od. Holz, die zum Befestigen eines Segels dient Rahm, der; -(e)s, jo. PL/ landseh., bes. süddt. Schweiz. Sahne: süßer, saurer R. + den R. abschöpfen (sich das Beste nehmen) rahmen jsw . Vb.; hat/ etw. mit einem Rahmen ein- fassen: ein Foto, Porträt r.; Rias r. (lassen) Rahmen, der; -s, - 1 .1 . zu einem Viereck, rund od, oval gefügte Leisten als stützende, begrenzende E in ­ fassung von etw. Flächigem, bes, einem B ild : der R. .eines Bildes, Spiegels, einer Fensterscheibe; ein R. aus Holz, Metall, Plast; ein Bild in einen R. fassen, aus dem R. nehmen; <> etw. in einem bestimmten R. (in bestimmter Form , Umgebung) darstellen, feiern; einen R. für etw . (äußere Grenzen für etw. thematisch Zusammenhängendes) festlegen; im R. (in den Grenzen) des Möglichen, einer Sache 1 .2 . in die Wand fest eingesetzter Teil einer Tür , eines Fensters, der den, die in Scharnieren beweglich a n­ gehängten Flügel der Tür, des Fensters hält und be­ grenzt — 2 .1 . Chassis (1) 2.2 . aus verschweißten Stahlrohren bestehendes Gestell des Fahrrads: ein Fahrrad mit verchromtem R. + im R. bleiben (vom Üblichen nicht abweichen); etw. fällt aus dem R. (entspricht nicht dem Üblichen); etw. sprengt den R. (geht über das Üb­ liche, Mögliche, Zulässige hinaus) Rahmenj -erzähhmg , die eine od. mehrere E r ­ zählungen, die durch eine bestimmte Handlung um ­ rahmt sind', -kollektivvertrag, der Kollektivvertrag zur Regelung der besonderen Lohn- und Arbeits­ bedingungen für bestimmte Bereiche der Volkswirt­ schaft, für Personengruppen od. für bestimmte Ge­ biete der DD R auf der Grundlage gesetzlicher Be­ stimmungen Rain , der; -(e)s, -e schmaler (erhöhter), m it Gras be­ wachsener Streifen Land, der ein Feld, einen Weg abgrenzt: ein schmaler R.; auf dem, am R. blühen Feldblumen räkeln jsw, Vb,; hat/ s, rekeln Rakete, die; -, -n 1. zylindrischer Flugkörper mit Raketentriebwerk, der 1.1 . als Raumflugkörper (für wissenschaftliche Zwecke) in den Weltraum Vordrin­ gen, im Weltraum fliegen kann: eine ein-, mehrstu­ fige, (un)bemannte, interplanetarische, kosmische, meteorologische R .; die R. umkreiste die Erde, flog zur Venus, verglühte in der Atmosphäre 1.2 . als Ge­ schoß, Waffe gegen gegnerische Ziele eingesetzt wer­ den k ann: eine atomare, interkontinentale, ope­ rative, orbitale, strategische R. — 2 . durch Rück­ stoß hoch in die Luft getriebener Feuerwerkskörper: eine R. abbrennen, aufst eigen lassen Raketen/raketen| -abschußbasis, die vorw, Mil. m it Raketenstartrampen ausgestattete militärische B a si s; - a ntrieb, der jo. P l.j bei Raketen angewendete Art des Antriebs nach dem Prinzip des Rücksto­ ßes; -getrieben jAdj.; vorw. attr. u. präd.j durch Raketenantrieb bewegt:ein raketengetriebener Ra um ­ flugkörper; -Startrampe, die Startrampe für Rake­ ten (1); -stufe, die bes. dem Antrieb dienende ein­ zelne Einheit einer mehrstufigen Rakete (1); -technik, die jo. P l.j Gesamtheit der technischen Arbeits­ gebiete, die sich mit der Berechnung, Konstruktion und dem B au von Raketen (1) befassen; -träger, der Mil. m it Raketenwaffen ausgerüstetes Flugzeug, Kraftfahrzeug, Schiff; -triebwerk, das Triebwerk, das nach dem Prinzip des Rückstoßes einen Schub erzeugt; -wa ffe, die Mil. von einem Raketentrieb­ werk angetriebenes Geschoß; -werfer, der; -s, - M il. auf einem Kraftfahrzeug, Panzer, Schiff montierte Waffe zum Abschuß ungelenkter Raketen (1.2) Ralle, die; -, -n in zahlreichen Arten vorkommender Vogel m it kurzen Flügeln, langen Beinen und großen Zehen, der auf sumpfigem Gelände, auch auf dem Wasser lebt Rallye, die; -, -s, auch das; -s, -s [rali, reli] Sport Wettfahrt auf öffentlichen Straßen mit serienmäßig hergestellten Kraftfahrzeugen, bei der Einhaltung der Verkehrsvorschriften, Fahrweise, Orientierungs­ vermögen und das Bestehen bestimmter Prüfungen gewertet werden rammdösig jAdj.j landsch. salopp benommen, schwindelig: bei diesem Dröhnen, bei so schneller Drehung, bei großer Hitze wird man, wird einem ganz r. Ramme, die; -n mit der Hand, durch Preßluft, E x ­ plosionsmotor betätigtes Werkzeug od. Maschine zum Einrammen von Pfählen, Bohlen od. zum Verdichten bes. von Erde rammeln jsw. Vb.; hat; /* auch gerammelt/ s a ­ lo p p 1.an etw. r. an etw. heftig rütteln: er rammelte an der Tür, am Tor, Fenster — 2. landsch. sich rücksichtslos drängen: an der Garderobe rammelten alle rücksichtslos, um zu ihren Sachen zu kommen rammen jsw. Vb. ; hat/ 1. etw. r. mit einem fahren­ den Fahrzeug seitlich gegen ein anderes, gegen etw. stoßen und es beschädigen: beim Ausscheren aus der Parklücke, in der Kurve, beim Überholen hat er (mit seinem Fahrzeug) einen Personenwagen g e­ rammt — 2 . etw. in den Boden r. etw. Längliches mit Wucht (mit einer Ramme) in den Boden treiben: Pfähle, Stöcke in die Erde r .; die Stange wurde tief und fest in den Boden gerammt Rampe, die; -, -n 1 .1 . als schiefe Ebene angelegte Auffahrt für Fahrzeuge zur Verbindung verschieden hoher Ebenen: die R. vor dem Hotel; die R. hinauf- fahren 1.2 . erhöhte Plattform zum Be-, Entladen von Güter-, Lastwagen — 2 . etwas erhöhter Rand vorn an der Bühne: der Sänger trat an, vor die R. Rampenjlicht, das jo. P l.j Beleuchtung der Bühne von der Rampe aus: ins R. treten; im R. stehen; O im R. der Öffentlichkeit, der öffentlichen Kritik ramponieren jsw. Vb.; hatj umg. etw. (stark) be­ schädigen: durch das Unwetter wurde das Bauge­ rüst ramponiert; bei dieser Fahrt ist der Wagen ramponiert worden; O er sah ziemlich ram­ poniert (heruntergekommen, erschöpft) aus; sein arg ramponierter Ruf Ramsch, der; -(e)s, -e /vorw. 8g.j u mg . Plunder, Kram , altes Zeug: das ist alles nur noch R.; beim Umzug hatte sie allen alten R. weggeworfen; sol­ chen R. (Ausschuß) hätte ich nie gekauft; jmdm. R. andrehen ramschen jsw. Vb.; hat/ umg. etw. (preiswert) in großen Mengen erwerben, an sich raffen: Brief­ marken, Noten, Stoffrester. ’ran jAdv.; /* auch heran/ umg. 1. /f heran — 59 Wörterbuch
916 Rand — rank 2. jnur 5ran; als Aufforderung zum Handeln/; ’r. an die Arbeit! + ’r. an die / Buletten, den / Speck Rand, der; -(e)s, Ränder 1.1. streifenlinienförmige (besonders gestaltete) Begrenzung einer Fläche, eines Gegenstandes, einer Öffnung eines Gegenstandes, Gefäßes: eine Briefmarke, ein Stück Stoff mit ge­ zacktem, glattem R.; der linke, obere R. eines Blattes, Buches, einer Seite, Zeitung; der obere, untere R. des Lampenschirmes; der R. des H utes, Tisches, Topfes, der Wunde, des W aldes; am R. eines Baches, Brunnens sitzen; am Rande der Straße, Stadt, Wüste; ein Gefäß bis zum R. füllen; ein Briefbogen mit schwarzem R. (schwarzen Strei­ fen an den Seiten); (beim Schreiben auf der Seite) einen R. (unbeschriebenen Streifen an der Seite) lassen; (nicht) über den R. (die Linie zum unbe­ schriebenen Streifen an der Seite des Blattes hinaus) schreiben; etw. an , auf den Rand (unbeschriebenen, unbedruckten Streifen) einer Seite schreiben, am R. anmerken; etw. an, auf den R. (den Streifen nahe dem Abschluß) von etw. setzen, stellen; ein Kuchen­ blech mit R. (mit einem an den Seiten der Fläche aufrecht stehenden schmalen Streifen); an den R. vo n etw. treten; Ränder begradigen, beschneiden, glätten, säumen; O am R. des Ruins (kurz vor dem Ruin) stehen; jmdn. an den R. der (jmdn. bis zur) Verzweiflung bringen, treiben; er ist am R. (am Ende, an der äußersten Grenze) seiner Geduld, K raft, seines guten Willens (angelangt); am Rande (bei­ läufig) bemerkt 1.2 . etw., das ähnlich wie 1.1, als schmaler Streifen verläuft: dunkle, tiefe Ränder un­ ter den Augen haben; Finger mit schwarzen Rän­ dern (mit Schmutz unter den Fingernägeln); die Gläser haben auf der Tischplatte Ränder hinter­ lassen - f mit etw., jmdm. zu Rande kommen (mit etw., jmd m . zurechtkommen, fertigwerden); etw. zu Rande bringen (etw. schaffen, zu Ende bringen); außer R. und Band sein, geraten (übermütig und ausgelassen sein, werden); s a l o p p einen frechen, großen R. haben (sich frech, ungehörig äußern, vor­ laut sein); den, seinen R. halten (in einer gegebenen Situation nichts sagen) randalieren jsw. Vb.; hat/ ungezügelt lärmend (gro­ ben) Unfug treiben: die Betrunkenen hatten im Lokal, auf der Straße randaliert Rand| -bemerkung, die 1. Notiz auf dem Rand einer Seite: er versah seine Bücher mit Randbemerkun­ gen — 2 . (abfällige) beiläufige Bemerkung: in einer R. wies der Redner auf folgendes hin; -erscheinung, die (für einen bestimmten Sachverhalt) untypische Erscheinung, die beiläufig auftritt: etw. als R. be­ trachten, werten; -gebiet, das 1. am Rande einer Stadt, eines Territorium s liegendes Gebiet — 2 . am Rande eines Wissensgebietes liegendes, weniger wich­ tiges Fach; -läge, die fa chspr. Bereich, der am Rande bes. einer bestimmten geographischen Zone gelegen i s t : die Randlagen der Mittelgebirge; -strei­ fen, der einer der beiderseits an die Fahrbahn einer Straße, Autobahn anschließenden flächigen Streifen, der die Fahrbahn abgrenzt: der rechte, (unbefestig­ te R. dieser Autobahn ran, auch *ran / / auch heran|/|fahren /Vb.; ist/ umg. (bei einer Fahrt zusätzlich) zu einem bestimm­ ten Zweck irgendwo Vorfahren: bei jmdm. (mal mit) r .; wir fahren noch zur Kaufhalle, Tankstelle ran Ranft, der; -(e)s, Ränfte la n d s ch . erstes, letztes Stück von einem (aufgeschnittenen) Brot: einen R . essen Rang , der; -(e)s, Ränge 1. Stellung (6.2), Stelle (3.1), die jmd ., etw. innerhalb einer nach bestimmten K r i ­ terien gegliederten Ordnung in einem bestimmten Be­ reich des gesellschaftlichen Lebens einnim mt: ein en hohen, niederen R. im diplomatischen Dienst ein­ nehmen;erstehtim R. einesMinisters;veraltend er h at den R. (militärischen Dienstgrad) eines Majors, Obersten — 2 .1 . /o. Pl.j Wert (2), der jmdm ., einer Sache in einer Ordnung (5), Folge (1) durch einen Vergleich zugewiesen wird: ein H otel ersten Ranges; eine Leistung von hohem R.; ein Ereignis v o n hohem künstlerischem, politi­ schem R .; etw. ist ein Problem allerersten Ran­ ges (von großer Dringlichkeit, Wichtigkeit); ein Künstler von R . (ein hervorragender, berühmter Künstler) 2.2 . Sport den ersten, achten R. (Platz innerhalb einer Wertung) belegen — 8 . balkonartiger Teil des Zuschauerraums mit Sitzplätzen im Theater, Kino: Plätze im ersten, zweiten R.; dritter R. Mitte; erster R. Seite; im R., auf dem zweiten R. sitzen — 4 . je nach der Anzahl der richtigen Tips unterschiedene Stufe im Lotto, Toto: im ersten R. kein Gewinner; im vierten R. je Gewinner 7 Mark -J- jmdm. den R . ablaufen (jmdn. übertreffen) Rang] -abzeichen, das Abzeichen des Dienstgrades; -älteste, der u. die; -n, -n jmd., der seinen Rang unter Gleichrangigen am längsten innehat Range, die; -, -n wenig fügsames, zu Streichen nei­ gendes Kind: eine kesse, lose, verzogene R.; ein Haufen frecher, vorlauter, wilder Rangen Rang| -folge, die Reihenfolge nach einer Rang­ ordnung; -höch ste, der u. die; -n, -n der, die dem Range nach Höchste rangieren jsw . Vb.; hatf [rar^ i:..] 1. Eisenbahn­ wagen od. ganze Züge auf einem Bahnhof auf andere Gleise verschieben, zu neuen Zügen zusammenstellen: einen Güterzug auf ein Nebengleis r. — 2. einen bestimmten Rang (2.1) einnehmen: an zweiter Stelle, auf Platz drei r.; an erster Stelle vor jmdm., etw. r .; Spitzen r. unter Posamenten (werden den Posamen­ ten zugerechnet) Rang| -liste, die Sport Liste, in der die Sportler nach ihrem Können eingestuft werden; -Ordnung, die 1.1 . hierarchische Aufeinanderfolge der Ränge, die Personen in einem bestimmten Bereich des gesell­ schaftlichen Lebens einnehmen: .eine konventio­ nelle, überholte R . 1 .2 . durch Überlegenheit und Unterordnung gekennzeichnetes Gefüge der B ez ie­ hungen zwischen den Tieren einer Gruppe, Herde: Kämpfe um die R. der Männchen in einem Rudel 1.8 . hierarchische Aufeinanderfolge von Sachverhal­ ten, bes. nach Kriterien der Priorität, Bedeutung, Wichtigkeit: eine logisch bestimmte, durch die Realitäten gegebene R.; nach welcher R. haben Sie die Probleme klassifiziert, subordiniert?; -stufe, die Rafig (1) ran, auch ?ran //a u ch heran|/|halten,sich/Vb.f sich beeilen: wenn wir uns r., werden wir mit der Arbeit fertig, erreichen wir den Zug noch; sich bei, m it etw. r. rank /Adj.; vorw. attr. u .präd.f schlank, geschmeidig, biegsam: eine ranke Gestalt + r. und schlank: das Mädchen war r. und schlank (schlank und geschmeidig)
Banke — Rasen 917 Ranke, die; -, -n 1.1 . fadenförmiges Organ mancher Kletterpflanzen, das sich bei Berührung spiral­ förmig um etw. aufrollt und dadurch der Pflanze Halt verschafft, das Klettern ermöglicht: die B anken des Efeus, Hopfens, der Erbse, Winde, am W ein­ stock 1.2. Zweig, Trieb einer (Kletterpflanze: eine von Banken umwucherte Laube Ränke, die /PL/ v era lten d Intrigen, Listen, Machenschaften: ausg eklügelte, gefährliche, leicht durchschaubare, politische, 'weibliche R .; R. / schmieden, spinnen ranken /sw. Vb.; hat/ durch, in Banken an, um etw. sich windend emporwachsen: Drähte spannen, da­ mit die Pflanze (sich) daran r. kann; der Efeu hat sich um den Baum gerankt; hier sollen später Kletterrosen r. Ranken | -gewächs, das (sich) rankendes Gewächs, Kletterpflanze; -werk, das bild . K u n st Darstel­ lung, Nachbildung ineinander verschlungener pflan z ­ licher Motive als Ornament: kunstvolles R. ziert die Säule Ränke veraltend] -Schmied, der jmd., der Bänke schmiedet, Intrigant: er ist ein gefährlicher, hinter­ hältiger R.; -spiel, das Intrigenspiel), Bänke: ein raffiniertes, politisches R. ran, auch *ran / / auch heran|/| -klotzen fsw. Vb.; hat/ s a lo p p schwer, angestrengt und mit Nachdruck arbeiten, schuften: mächtig, tüchtig r.; r., um etw . zu schaffen, ein Examen zu bestehen, den Plan zu erfüllen; -kriegen /Vb./ s a l o p p 1. jmdn. fordern (2): sein Ausbilder hat ihn ganz schön rangekriegt — 2. jmdn. zur Verantwortung ziehen: wenn er unein­ sichtig bleibt, müssen wir ihn r.; - müssen /Vb.f u m g . angestrengt, schwer arbeiten müssen: sie h a t schon als Kind hart rangemußt; -schmeißen, sich fVb.j salopp sich an jmdn. r. sich jmdm. in auf­ dringlicher Weise nähern (3), jmdm. in aufdring­ licher Weise näherzukommen suchen: sie ha t sich an ihn rangeschmissen Ranzen, der; -s, - 1 . mit Gurten auf dem Bücken zu tragende Tasche (2) des Schülers für Bücher und Hefte: ein gelber, lederner, schwerer, speckiger R . ; den R. abnehmen, packen, tragen — 2. salopp 2.1 . sich den R. (Bauch) füllen, vollschlagen 2.2 . jmdm. den R. (Bücken, Buckel) voll hauen ranzig fAdj.; von Fetten, fetthaltigen Nahrungs­ m itteln/ infolge einer chemischen Umsetzung ver­ dorben und unangenehm scharf riechend, schmeckend: ranzige B utter; der Speck war, die Nüsse schmeck­ ten r.; es roch r. rapid(e) /A d j./ überaus schnell (2.1) verlaufend: eine rapide Entwicklung; jmd., etw. macht rapide Fo rt­ schritte; r. abfallen, ansteigen; sich r. ausbreiten, durchsetzen, verbessern Rappe, der; -n, -n Pferd mit schwarzem F ell: ein feuriger, wilder R .; einen Rappen, auf einem R ap­ pen reiten -f- auf Schusters Rappen Rappel, der; -s, - /vorw. Sg./ umg. Anfall von leich­ ter Verrücktheit, verrückte Laune: du hast wohl einen kleinen R.?; (s) einen R. bekommen rappelig /Adj.f u mg . unruhig und nervös: das macht mich ganz r.! rappeln jsw. Vb.; hat/ umg. 1 . der Sturm rappelt (rüttelt 1.1) an den Fensterläden — 2 . sich aus dem B e tt r. (mühsam aufstehen 1.3) Rapport, der; -(e)s, -e Bericht, (betriebliche, dienst­ liche, wirtschaftliche) Meldung: ein ausführlicher, kurzer, mündlicher R .; einen R. aufsetzen, machen, schreiben; zum R. erscheinen, gehen Raps, der; -es, jo. PL / 1 . Kreuzblütler mit gelben, in lockeren Trauben angeordneten Blüten und schräg aufwärts gerichteten Schoten, der'wegen seiner ölhaltigen Samen als Futter- und Nutzpflanze ange­ baut wird — 2 . Samen(körner) von 1: R. auspressen Raptus, der; -, - [PL ..tu:s], umg. -se 1.1. Med. Anfall von Wut, Tobsucht: einen R. kriegen, haben 1.2. umg. Bappel Rapünzchen, das; -s, - krautige Pflanze, deren ungeteilte, eine Bosette bildende Blätter als S alat verwendet werden Rapunzel, die; -, -n Bapünzchen rar /A dj./ 1 .1 . selten (1.1): eine rare Eigenschaft, Gelegenheit; dieses Tier g ehört einer raren Gattung an; gute Einfälle sind r. 1 .2 . nicht ausreichend im Angebot, k n app : ein rarer Artikel + sich r. machen (sich selten sehen lasssen, selten zu Besuch kommen) Rarität, die; -, -en 1. fo. PL/ Seltenheit (1): seine R. macht diesen Gegenstand, diesen Mut so bemerkens­ wert; solche Menschen sind eine R. — 2 . selten od. nur vereinzelt vorkommender, darum wertvoller Gegenstand, Kostbarkeit: eine antike, archäologi­ sche, bibliophile, literarische R .; Raritäten auf­ kaufen, ausstellen, besitzen, sammeln rasant /Adj.j 1.1 . rasend schnell (1.1), äußerst rasch: ein rasantes Tempo; ein rasanter Endspurt 1.2 . ra ­ send schnell (2.1): die rasante Entwicklung der Naturwissenschaft — 2 . u m g . femot./ fabelhaft (1): ein rasanter Film, H it; diese Frau, Sängerin, Show war einfach r. — 8. Mil. Phys. hinsicht­ lich der Flugbahn in geringer Höhe annähernd p a ­ rallel zur Erdoberfläche verlaufend: die Geschoß­ bahn der Panzerabwehrkanone verläuft sehr r. rasch /A dj./ 1 . schnell (1): eine rasche Fahrt, Hand­ bewegung ; in raschem T empo; r. aufspringen, Weg­ gehen — 2 . schnell (2.1): etw. r. entscheiden, erledi­ gen; so r. wie möglich; ein bißchen rascher, b itte!; ich koche r. einen Kaffee; ich will das nur r. fertig­ machen rascheln /sw. Vb.; hat/ 1.1 . leise, helle, kurze Ge­ räusche hervorbringen, wie sie beim vom Wind be­ wegten (welken) Laub entstehen: es raschelt im Ge­ büsch; das Stroh raschelte bei jedem Schritt; welke Blätter r. hören; raschelnde Seide 1.2 . mit etw. r. mit etw. Geräusche in der Art von 1.1 her­ vorbringen: mit Papier, der Zeitung r. raschlebig /Adj.; nicht adv./ schnellebig rasen /sw. Vb.; hat, ist; / auch rasend; emot.f 1. sich wie irrsinnig gebärden, toben (hat): vor Wut, Zorn r.; die Menge raste vor Begeisterung; etw. bringt jmdn. zum Rasen; O das Feuer, der Sturm, Terror raste — 2 , sich mit großer Geschwindigkeit fortbewegen (1.2), sehr schnell fahren, laufen (ist): das Auto, Motorrad raste mit achtzig Stunden­ kilometern in die Kurve, gegen einen Zaun; der D-Zug raste durch die Nacht; er rast (rennt) wie ein Verrückter, Wilder (um die Ecke); mit rasen­ der Geschwindigkeit; in rasender Eile, Fahrt, H a st Rasen , der; -s, - /vorw. Sg.f durch regelmäßigen Schnitt kurz gehaltene, dichte, teppichartige Gras­ fläche: ein gepflegter, kurzgeschorener R.; der R . eines Parks, Sportplatzes; den R schneiden, spren­ gen 59*
918 rasend — Bast rasend /A dj.; / auch rasen; emot.j 1.1 . heftig (1): rasender Beifall; in rasender A ngst, Erregung, Wut; ich habe rasende Kopfschmerzen 1.2 . /adv./ u m g . 1 .2 .1 . r. (übermäßig) eifersüchtig, neugierig, verliebt sein 1.2 .2 . das hätte ich r. (äußerst) gern gewußt Rasen| -fläche, die; -mäher, der mit der Hand, einem Motor betriebene Mähmaschine für R a sen; -Sprenger, der Gerät, das den im Umkreis seiner Reichweite gelegenen R asen gleichmäßig durch Zer ­ stäuben von Wasser sprengt Baserei, die; -en jemot./1 . jo. PL/ das Rasen (1), Rasendsein: bring mich nicht zur R.! — 2. zu schnelles, unvorsichtiges Fahren im Straßenverkehr: Überholen darf nicht in R. ausarten Rasier] apparat, der Apparat zum Rasieren: ein elektrischer R. rasieren jsw. Vb.; hat/ sich, jmdn. r. sich, jmdm. mit dem Rasierapparat, -messer die Barthaare un­ mittelbar über der H aut abschneiden: ich rasiere mich (selbst); sich / naß, trocken r.; er war frisch, gut, schlecht rasiert; er ließ sich r. Rasigr] -klinge , die sehr dünne, zweischneidige, a us ­ wechselbare Stahlklinge für den Rasierapparat; - m e s s e r, das für die Naßrasur verwendetes zu­ sammenklappbares M esser; -pinsel, der Pinsel zum Erzeugen und Aufträgen des Seifenschaums für die Naßrasur; -seife, die für die Naßrasur ver- wendete, stark schäumende, milde Seife; -Spiegel, der beim Rasieren verwendeter runder, vergrößernder Hohlspiegel; -wasser, das /PI. -wässer/ vor oder nach der R asur verwendete, die Gesichtshaut pflegende Lotion; -zeug , das zum Rasieren benötigte Utensilien Bäspn, die; -, /o. PI ./ [. .zog, auch ..zo] /in den Ver­ bindungenI umg. jmdn. zur R. (mit strengen M aß­ nahmen zur Vernunft) bringen; zur R. (zur Ver­ nunft) kommen räsonieren jsw. Vb.; hat/ v e ra lten d (laut) nörgeln und schimpfen 1Rasp el, die; -, -n 1. Werkzeug in der A rt einer gro­ ben Feile zum Bearbeiten, bes. Glätten, von Holz, Leder, Plast, weichem M etall: ein Werkstück mit der R. bearbeiten — 2 . Küchengerät in der A rt eines groben Reibeisens: Äpfel, Mohrrüben mit, auf der R. reiben, zerkleinern 2Baspel, der; -s, -/-n /vorw. PL/ mit einer 1Raspel (2) hergestellte, geraspelte Stückchen bes. aus Kokos­ nuß, Schokolade: die R., Raspeln gleichmäßig über den K uchen verteilen raspeln /sw. Vb.; hat/ 1. etw. aus Holz, Leder, Plast, weichem M etall mit der 1R aspel (1) bearbeiten: eine scharfe K ante, unebene Oberfläche eines Brettes glatt, stumpf r. t- 2 . etw., bes. Gemüse, Obst, Scho­ kolade, auf einer 1R aspel (2) in Stückchen zer­ kleinern: Äpfel, R ettich r.; geraspelte Kokosnuß, Schokolade + er raspelt Süßholz Basse, die; -, - n 1. große Gruppe von Menschen mit derselben charakteristischen Kombination normaler erblicher Körpermerkmale, deren Dominanz, Heraus­ bildung a uf ursprünglich gemeinsame geographi­ sche Herkunft zurückzuführen ist, Menschenrasse: die Hautfarbe gehört zu den unterscheidenden Merkmalender Rassen — 2. jo. Pl.j umg. 2.1. diese Gebirgler sind eine besondere R. (ein Menschen­ schlag mit gemeinsamer Eigenart, besonderen ge­ meinsamen Verhaltensweisen) 2.2 . jmd. hat, ist R. (vertritt einen gut ausgeprägten, aussehenden T yp 1.1) — 8.1 . Gruppe von Tieren einer Art, die sich durch gemeinsame erbliche M erkmale von anderen Angehörigen dieser A rt unterscheiden: eine klein­ wüchsige, reine, seltene, zähe R .; eine neue R. züchten; Rassen miteinander kreuzen 8.2 . fa ch - spr. /von Pflanzen/ Sorte (1.2) Basse |hund, der reinrassiger Hund Bassel, die; -, -n 1.1 . Gerät, Spielzeug, das, an einem Handgriff gehalten und durch Schütteln, Schwenken in Drehung versetzt, rasselnde Geräusche erzeugt, Knarre: mit Pfeifen und Rasseln ins Fußball- stadion gehen 1.2 . Klapper: das Baby warf seine R. aus dem Wagen — 2 . Mus. Instrument, bes. in modernen Tanzkapellen, das durch Schütteln od. Anschlägen rasselnde Geräusche erzeugt Basseljbande, die jo. PI./ umg. scherzh. Gruppe lärmender, übermütiger Kinder: wo mag die R. nur wieder stecken? rasseln /sw. Vb.; hat, is t/1. (hat) 1.1. etw. gibt rasch un d k urz aufeinanderfolgende harte, metallisch klingende Geräusche von sich: das Telefon, der Wecker rasselt; das alte Tor ging rasselnd auf 1.2 . mit etw. r. mit etw. durch wiederholtes Anein­ anderschlagen, Schütteln Geräusche wie bei 1.1 her­ vorbringen: mit den K etten, dem Schlüsselbund r. — 2. sich mit den Geräuschen von 1.1 fortbewegen (ist): Panzer rasselten durch die Straßen Bassen | -diskriminierung, die von der Rassenideolo­ gie ausgehende und bestimmte Diskriminierung einer Rasse, von Rassen; -frage, die jo. PI ./ Frage (2.1) der sozialen und politischen Gleichstellung der (A n ­ gehörigen verschiedener) Menschenrassen; -haß, der auf Rassism us beruhender H aß gegen andere Rassen, Angehörige anderer Rassen: keinen R. kennen; - hetze, die vgl. -haß; -ideologie, die jo. Pl.j un­ wissenschaftliche, naturwissenschaftliche E rk en nt­ nisse und sozialhistorische Tatsachen in bezug auf die Existenz von Rassen (1) grob entstellende reak­ tionäre und menschenfeindliche Ideologie zur Recht­ fertigung imperial. Ausbeutung und Unterdrückung und auch Vernichtung bestimmter Menschen-, B e­ völkerungsgruppen; -künde, die jo. P l.j Teilgebiet der Anthropologie, die die Entstehung der Menschen­ rassen untersucht, die Rassen beschreibt und kla ssi­ fiziert; -politik, die jo. Pl.j Politik im Sinne des Rassismus; -trennung, die /o. PI ./ im Sinne des Rassism u s vorgenommene rechtliche Ungleichstel­ lung, Trennung von Angehörigen verschiedener M en­ schenrassen (innerhalb eines Staates): die reaktio ­ näre, menschenfeindliche Politik der R. Basse/rasse] -pferd, das reinrassiges Pferd; -rein /A dj.; vorw. attr. u. präd.j von Tieren gezeugt, die derselben Rasse angehören rassig /A d j.j durch die gut ausgebildeten Eigenschaften seiner Rasse (Z.i) geprägt: ein rassiges Pferd, Tier; O ein rassiger (schnittiger) Sportwa gen rassisch /Ad]./ die (Zugehörigkeit zu einer bestimm­ ten) Rasse (1) betreffend: eine rasssische Klassi­ fizierung; rassische Besonderheiten, Merkmale, Unterschiede; ein r. Verfolgter Rassismus, der; -, jo. PI ./ Rassenideologie und da­ durch begründete Verhaltensweisen: der faschisti­ sche, imperialistische R .; Antisemitismus, Apart­ heid sind Formen des R .; dazu Bassist, der; -en, -en u. rassistisch /Ad]./ Bast, die; -, - e n /vorw. Sg.j Ruhepause, bes. wäh­
rasten — rationalisieren 919 rend einer Reise, Wanderung: eine ausgedehnte, er­ holsame, kurze, wohlverdiente R .; (eine )R. halten, machen + ohne R. und Ruh (ohne innezuhalten, ruhelos) rasten /sw. Vb.; hat/ Rast machen, (sich) ausruhen: an einem See, im Schatten r. + nicht / ruhen und nicht r., bis ... Raster, der; -s, - 1. Druckerei 1.1. Glasplatte, Folie mit 1.2, durch die die hellen und dunklen Teile eines Bildes zur Reproduktion in einzelne druck- fähige Elemente zerlegt werden 1.2 . System licht­ undurchlässiger, regelmäßig angeordneter Punkte, Flächen od. System von unregelmäßigem K orn (3,2) sowohl auf der Glasplatte, Folie als auch auf dem ge­ druckten B ild: ein Bild mit feinem, grobem R. 1.8 . einzelnes Element von 1.2 — 2. Fernsehen Testbild aus Linien, Streifen verschiedener Hellig­ keit zur Prüfung der Qualität des Bildes — 3. fach - sp r. gitterartiges Bauelement, das, vor einer Licht­ quelle angebracht, eine direkte Einsicht in die Lich t­ quelle aus bestimmten Winkeln verhindert und eine Streuung des Lichts bewirkt: ein R. aus Metall, Plex iglas rast/Rast| -los /A dj.j 1.1 . unermüdlich, sich keine Ruhe, R ast gönnend: er ist ein rastloser Arbeiter, Geist, Künstler; r. arbeiten, schaffen 1.2 . keine Ruhe findend, unruhig, un stet: rastlose Augen, Ge­ danken; ein rastloses L eben führen; das rastlose Treiben der Großstadt; -platz, der Platz zum A us­ ruhen, Rasten: einen R. finden, suchen; -statte, die an einer verkehrsreichen Straße, Autobahn gele­ gene Gaststätte: die Raststätte am See Rasur, die; -, - e n das Rasieren der Barthaare: eine elektrische R .; die tägliche R. Rat, der; -(e)s, Räte 1. jo. Pl.j informative M it­ teilung, die jmdm. bei seinem Tun, Verhalten in schwieriger Lage helfen soll: ein fachmännischer, guter, kluger, schlechter, unverbindlicher, weiser, wohlgemeinter R .; jmds. R . befolgen, brauchen; sich bei jmdm. R. holen; jmdn. um R. bitten, fragen; auf jmds. R. hören; nach jmds. R . handeln; etw. auf jmds. R. hin tun; jmdm. einen R. geben, erteilen; (sich) keinen R. (Ausweg) mehr wissen; da läßt sich R. (Abhilfe) schaffen — 2 .1 . kollektives, beratendes (und beschließendes) Organ (4): ein t e c h ­ nischer, wissenschaftlicher R .; der R. der Besucher eines Theaters; eine Sitzung, Tagung des Rats; den R. einberufen; der / Pädagogische R, 2 .2 . voll­ ziehendes und verfügendes Organ einer örtlichen Volksvertretung in der DDR : der R. der Gemeinde, Stadt, des Bezirkes, Kreises 2.8 . jo. PI./ R. für Gegenseitige Wirtschaftshilfe j / auch RGW/ (Or­ gan gleichberechtigter soz. Staaten zur zwischen­ staatlichen wirtschaftlichen und wissenschaftlich- technischen Zusammenarbeit sowie zur Entwicklung der soz. Ökonomischen Integration) + da ist guter R. teuer (da weiß man nicht, was man machen soll); mit jmdm. über etw., mit sich zu Rate gehen (sich mit jmdm. etw., sich etw. genau überlegen und eine gute Entscheidung suchen) ;jmdn., etw. zu Rate ziehen (jmdn., etw. konsultieren); mit R. und Tat auf jede Weise, tatkräftig: jmdm. mit R. und Tat beistehen Rate, die; -, - n 1 , in regelmäßigen Zeitabschnitten zu zahlender Teilbetrag einer Gesamtsumme: eine hohe, kleine, monatliche R .; eine R. wird fällig; etw. auf Raten kaufen; etw. in Raten (ab-, be)zahlen — 2. in Prozenten ausgedrücktes Verhältnis einer Größe zu einer anderen Größe, auf die sie bezogen w ird: die steigende R. der Geburten, Produktivität raten (er rät), riet, hat geraten 1*1. jmdm. einen Rat geben: jmdm. klug, übel r.; er hat ihr in einer komplizierten Angelegenheit geraten; sich (nicht) r. lassen 1.2 . jmdm. etw. r. jmdm. durch einen Rat helfen, eine Entscheidung zu treffen: jmdm. etw. dringend, freundschaftlich r.; er rät ihr, daß sie . . . ; ich habe ihr geraten, sich zu qualifizieren; /in den Verbindungen/ es sch eint (jmdm.), ist geraten (ratsam, zweckmäßig); /als Drohung/ ich rate dir, laß mich jetzt in Ruhe!; das möchte ich dir auch geraten haben (das darf ich wohl von dir erwarten, darum möchte ich dringend bitten) ! 1.3 . jmdm. zu etw. r. jmdn. durch einen Rat zu etw. motivieren, veranlassen wollen: er riet ihr zu pro­ movieren; jmdm. zur Besonnenheit, Toleranz r .; jmdm. zu seinem Besten r. — 2 . durch überlegen, Kombinieren od. Schätzen auf gut Glück das Rich­ tige zu ermitteln, herauszufinden suchen: die rich­ tigen Wörter, Zahlen r.; das weiß ich nicht, da muß ich r.; falsch, richtig r.; ein Rätsel r. (lösen); jmdm. etw., ein Rätsel zu r. (auf)geben; ratet einmal, was ich euch mitgebracht habe!; umg. scherzh. dreimal darfst du r. /als Antwort auf eine Frage, die sich der Fragende selbst beant­ worten könnte/ + sich nicht zu r. und zu helfen wissen (nicht mehr wissen, was man tun soll); jmdm. ist nicht zu r. und zu helfen (jmd. setzt sich über alle wohlgemein­ ten Ratschläge hinweg) raten/Raten zu Rate 1| -weise /Adv./ in Raten: etw. r. tilgen, zahlen; -Zahlung, die Zählung in Raten: eine R. leisten Rat| -gelber, der; -s, - 1. jmd., der jmdm. einen Rat gibt, gegeben hat, Berater: ein guter, kluger R.; da kann er sich bei seinen Ratgebern be­ danken — 2 . Leitfaden (1): ein hauswirtschaft­ licher, technischer R .; ein R. für den Garten­ freund; -haus, das repräsentatives Gebäude für den Sitz der Stadtverwaltung: ein altes, gotisches R. Ratifikation, die; -, -e n Jur. rechtskräftige Be­ stätigung eines Unterzeichneten völkerrechtlichen Ver­ trages durch das jeweils zuständige Organ des Staates: die R. eines Abkommens, Vertrages; dazu ratifizieren jsw. Vb.; hat/ u. Ratifizierung, die; -en Ratio, die; -, jo. PI ./ Vernunft, Verstand: sich ganz von der R. leiten lassen Ration, die; - e n (Soldaten od. in Notzeiten der Bevölkerung) zugeteilte Menge an Lebens-, Genuß­ mitteln für eine bestimmte Zeit: eine große, knappe R.; eine R. Brot, Fleisch, Zigaretten; das war die R. für eine Woche; Rationen ein-, zuteilen, kürzen; umg. jmdn. auf halbe R. setzen (jmdm. aus Diätgrürden weniger zu essen geben) rational /A dj./1 .1. ausschließlich vom Verstand aus­ gehend, bestimmt: rationale Gründe; ein völlig r. be­ stimmter Mensch; r. Vorgehen 1.2 . /nur atir.j M a th, eine rationale (als Bruch mit ganzzahligem Zähler und Nenner darstellbare) Zahl Rationalisator, der; -s, Rationalisatoren Neuerer in der soz. Produktion, der einen Beitrag zur soz. Rationalisierung leistet: eine Tagung der Neuerer und Rationalisatoren rationalisieren jsw. Vb.; hat/ einen Arbeitsablauf,
920 Rationalisierung — räuberisch bes. den Produktionsprozeß, zweckmäßiger, ratio­ neller gestalten, um dadurch eine größere Effektivität zu erzielen, in der soz. Gesellschaft vor allem durch die soz. Rationalisierung, im K ap . ausschließlich m it dem Ziele der Steigerung des Profits'. For­ schungsarbeiten, den Produktionsprozeß, techno­ logische Prozesse r.; durch Übergang zu modernen Methoden der Leitung des Produktionsprozesses die Produktion r.; den Haushalt r. Rationalisierung, die; fo. Pl.f das Rationalisieren: eine kluge, optimale, organisatorische, technische R.; R. durch Automatisierung, Intensivierung; sozialistische.R . (Gesamtheit der von der soz. Gesell- schaft getroffenen Maßnahmen zur Intensivierung des Reproduktionsprozesses zur Erhöhung des öko­ nomischen Nutzeffektes, zu einer raschen Steigerung der Arbeitsproduktivität bei gleichzeitiger Verbesse­ rung der Arbeitsbedingungen und der Steigerung des Lebensstandards der Werktätigen); fim kap. Wirt­ schaftssystem/ durch die R. (durch die auf die E r ­ höhung des Pr ofits gerichteten organisatorischen und technischen Maßnahmen in einem kap. Unter­ nehmen, durch die die Arbeitsproduktivität gesteigert und die Ausbeutung der Arbeiter verstärkt wird) verlieren viele Arbeiter ihren Arbeitsplatz Rationalismus, der; -, /o. Pl.f Philos. erkenntnis- theoretische Richtung, die vorwiegend d as abstrakte Denken, die Ratio als Quelle 'für die Erkenntnis (der Wahrheit) betrachtet, die Möglichkeiten der E r ­ kenntnis durch die Sinne jedoch unterschätzt: der R. Descartes rationell fAdj.f unter Einsatz der kleinsten mög­ lichen Menge an Arbeitskraft, Material und Zeit eine möglichst hohe Produktivität, Effektivität er­ reichend: eine rationelle Arbeitsweise, Methode, Organisation; rationeller Einsatz der Arbeits­ kräfte, Maschinen; r. arbeiten, wirtschaften; etw. r. einrichten rationieren /sw. Vb.; hat/ etw. einteilen, in Rationen zumessen, -teilen: Lebensmittel, Treibstoff, einen beschränkten Vorrat von etw. r.; dazu Rationie­ rung, die; -en rat/Rat| -los /Adj./ 1.1. sich keinen Rat wissend: ein ratloser Vater; ganz, völlig r. sein; einer Sache r. gegenüberstehen 1.2. ein ratloses (bestürztes) Gesicht machen; dazu -losigkeit, die; /o. Pl.j ratsam /Adjnicht attr.J so geartet, daß man es raten (1.2) kann: es ist (nicht) r., das zu tun; er fand es r. abzureisen; das halte ich nicht für r. Rat| schlag, der Rat (1), Vorschlag: jmdm. gute Ratschläge geben; jmds. R . befolgen Rätsel, das; -s, - 1 . Denkaufgabe, die zum Spiel, Spaß gelöst, deren Lösung erraten werden soll: ein leichtes, unlösbares R .; ein R. lösen, raten; jmdm. (ein) R. aufgeben — 2 . etw. noch nicht Erkanntes, Erforschtes, etw., das m an für unerforschlich hält: die R. alter Kulturen, des Weltraums -f- etw., jmd. ist, bleibt jmdm. ein R. (etw., jmd. ist, bleibt für jmdn. unbegreiflich, unerklärlich, un ­ verständlich) ; vor einem R. stehen (sich etw. nicht erklären können); in Rätseln (unverständlichen A n ­ deutungen) sprechen rätselhaft /A dj./ unerklärlich: ein rätselhafter Zu­ sammenhang; eine rätselhafte Krankheit; das ist, erscheint mir ziemlich r.; er ist unter rätselhaften Umständen verschwunden; eine rätselhafte Frau rätseln jsw. Vb.; hat/ angestrengt nachdenken, um eine Lösung, Erklärung für etw. zu finden, raten (2): lange, unablässig r.; über jmds. dunkle Äuße­ rungen r.; an einem Text, Wort r. (einen Text, ein Wort immer wieder zu entziffern, deuten, ver­ stehen suchen) Rätsel zu Rätsel 1| -raten, das; -s, fo. P I ./1.1. das Lösen von Rätseln: hast du Spaß am R.? 1.2. es begann ein großes R. (Mutmaßen), w er ...; - zeitung , die Zeitung, die ausschließlich Rätsel ver­ öffentlicht Rats|keller, der im Untergeschoß eines Rathauses befindliche Gaststätte Ratte, die; -, -n mit der Maus verwandtes Nage­ tier mit langem Schwanz, das vorzugsweise in der Nähe menschlicher Behausungen lebt und häufig Krankheitserreger überträgt: die R atten pfeifen, werden bekämpft, vergiftet Ratten| -gift, das Gift zur Vernichtung von Ratten: R. legen; -schwänz, der 1. langer, dünner Schwanz einer Ratte — 2. salopp scherzh. kurzer, dünner Zopf — 8. salopp endlose Folge: das zog einen R. vo n Eingaben, Fehlern, Schwierigkeiten nach sich rattern /sw. Vb.; hat, ist/ 1. etw. gibt kurze, harte, (rhythmische) Geräusche von sich (hat): die Maschi­ nen r.; ein Motor hat die halbe Nacht laut ge­ rattert — 2 . sich mit den Geräuschen von 1 irgend­ wohin fortbewegen (ist): die Bahn ist durch die Stadt, Nacht gerattert ratzekahl, ratzekahl /Adv.; emot.f umg. voll­ ständig, ganz und gar: die Raupen haben den Baum r. (ganz kahl) gefressen Raub, der; -(e)s, /o. PL/ 1 . das Rauben, gewalt­ same Wegnehmen: ein schwerer R .; einen R. (an jmdm.) begehen, verüben; der R. (die gewaltsame Entführung) eines Kindes — 2 . das Geraubte, die Beute: ihr R. bestand in Pelzen; sie teilten ihren R .; jmdm. seinen R. abjagen -f- etw. wird ein R . der Flammen (wird durch Feuer vernichtet) Raub|bau, der jo. PI./ Bergm. Forstw. Landw. radikale Ausbeutung von Ressourcen um augen­ blicklich hoher Erträge willen ohne Rücksicht auf künftigen Bedarf: der R. am Wald; Erz, K ohle im R. gewinnen; R. (be)treiben; O R. an, mit seiner Gesundheit treiben (ohne Rücksicht auf seine Gesundheit unter starker Beanspruchung arbeiten, leben) rauben /sw. Vb.; hat/ 1,1 . etw. r. jmdm. wider­ rechtlich und unter Androhung, Anwendung von Ge­ walt etw. wegnehmen: unbekannte Täter raubten in einer Bank 80000 Dollar; die Banditen raubten und plünderten; jmdm. etw. r.: ihm wurden seine W ertsachen geraubt; jmdn. r.: Gangster haben ein Kind geraubt (entführt) 1.2 . jmdm. etw. r. jmd n . um etw. bringen: jmdm. seine Freude, Ruhe, den Schlaf, Verstand r.; sich seine Über­ zeugung nicht r. (nehmen) lassen Räuber, der; -s, - 1. veraltend jmd., der auf Raub ausgeht, (wiederholt) etw. geraubt hat: einen R. festnehm en, stellen, verfolgen; die Reisenden wurden im Wald von Räubern überfallen; die R. (Bankräuber) waren maskiert — 2 . Z o ol. Tier, das sich von anderen Tieren ernährt, die es selbst tötet: Iltisse, Löwen, Spinnen, Wölfe leben als, sind R. räuberisch fAdj.f 1. mit dem Verbrechen des Raubes
Räuberzivil — rauh 921 verbunden: ein räuberischer Überfall — 2 . Z o ol. Spinnen leben r. (als Räuber 2) Räuber[zivil, das umg. scherzh. (nachlässige, etwas abgerissene Kleid ung Raub/raubj -gier, die Gier zu rauben, nach Raub; dazu -gierig /Adj.f; -krieg, der von einem feudalen, imperial. Staut geführter Krieg zur gewaltsamen A n­ eignung fremden Staatsgebiets; -mord, der Raub in Tateinheit mit Mord; dazu -mörder, der; -tier, das fleischfressendes, als Räuber lebendes Säugetier (mit Krallen und überragenden Eckzähnen): Bären, Katzen, Wölfe sind Raubtiere; -überfall, der Über­ fall auf jmdn., um ihn zu berauben; -vogel, der Vogel mit hakenartig gekrümmtem Schnabel, zum\ Greifen geeigneten K r allen und ausgezeichnetem Ge­ sichtssinn, der als Räuber lebt und vorwiegend Wir­ beltiere als Beute nim mt: ein großer R. kreiste in der Luft; der R. stieß auf das Jungkaninchen herab; -zu g, der Unternehmung zum Zwecke eines Raubes: ein heimlicher, nächtlicher, waghalsiger R.; einen R. machen, unternehmen Rauch, der; -(e)s, fo. PL/ bei der Verbrennung von Stoffen (3.2) entstehendes, a ls (dichte) Wolke a uf­ steigendes Gemisch aus Gasen und Dämpfen mit Par­ tikeln von Asche, Ruß, Staub:ein beißender, dichter, erstickender, schwarzer R .; der R. einer Esse, Pfeife, Zigarette; R. steigt auf, zieht ab; ein Raum ist voll(er) R.; etw. ist von R. geschwärzt; etw. schmeckt nach R. + etw. in den R. schreiben (verloren geben); — etw. geht in (R. und) / Flammen auf rauchen fsw. Vb.; hat/ 1. etw. raucht von etw. steigt Rauch od. Dampf auf: der Brand, Ofen, Schornstein raucht; ein rauchender Trümmer­ haufen — 2 . eine Zigarre, Zigarette r. den Rauch des glühend verbrennenden Tabaks einer angezünde­ ten, zwischen die Lippen genommenen Zigarre, Zigarette, Pfeife einatm end genießen und „danach wieder ausstoßen: stark, viel, wenig r.; Pfeife, Zigarren, eine gute Sorte Tabak r .; er raucht 20 Zigaretten am Tag; sich das Rauchen ab-, ange­ wöhnen + m it jmdm. die / Friedenspfeife r.; jmdm. raucht der / Kopf; r. wie ein Schlot Raucher, der; -s, - jmd., der gewohnheitsmäßig raucht: ein leidenschaftlicher, mäßiger, starker R .; er ist R. Raucher [aal, der vgl. Räucherfisch Raucher| abteil, das Abteil für Raucher Räucherj -fis ch , der durch Räuchern haltbar ge­ machter Fisch; -hering, der vgl. -fisch Raucher [husten, der durch vieles Rauchen hervor - gerufener chronischer H usten Räucherj -kam mer, die gemauerter Hohlraum, Kammer mit Abzug über einer Feuerstelle zum Räuchern von Fleisch, Fisch; -kerze, die kleiner Kegel aus einem H arz, das beim Verbrennen einen wohlriechenden Rauch entwickelt räuchern /sw. Vb.; hat/ bes. Fleisch(waren) und Fisch durch längeres Hängenlassen in einem Rauch­ fang, einer Räucherkammer haltbar machen: Schin­ ken, Wurst r.; geräucherter Aal, Hering, Speck; Gepökeltes und Geräuchertes Raucher!waren, die fPl.f geräucherte Fleisch-, Fischwaren Rauch/raueh| -fah ne, die horizontal langgestreckte Wölke aus Rauch: die R. eines Dampfers am H ori­ zont; eine lange R. hinter sich lassen; -fang, der 1, trichterförmiges, den Schornstein gegen einen offenen Herd hin verlängerndes Teilstück, das den Rauch auffängt und ableitet: der R. eines Kamins; einen Schinken in den R. hängen — 2. österr. Schornstein; -färben jA dj.j dunkelgrau mit Blau, Braun abgetönt: rauchfarbene Strümpfe; -fleisch, das geräuchertes (Rind -, Schweine)fleisch; -g a s e, die fPl.f bei der Verbrennung von Brennstoffen ent­ stehende Gase, Rauch; -glas, das fo. Pl.f rauch- farbenes Glas rauchig /Adj.f 1.1 . ein rauchiges (von Rauch er­ fülltes und geschwärztes) Arbeitszim mer, Lokal; bei euch riecht es r. (nach Rauch) 1.2 . der Speck schm eckt r. (ist geräuchert und schmeckt nach Rauch) —■ 2. rauchfärben: ein matter, rauchiger Farbton; rauchiges Glas — 3 . (vom Rauchen) rauh (2.1): mit einer rauchigen Stimme Chansons singen Rauch/rauch| -kammer, die 1. Teehn. Teil des Kessels bes. einer Dampfmaschine, in dem sich die Rauchgase sammeln — 2 . Räucherkammer; -los IAdj.f ohne Entwicklung von Rauch verbrennend: ein rauchloses Pulver; r. verbrennen; -pilz, der pilzförmige Rauchwolke, die bei einer starken E x ­ plosion entsteht: über dem Explosionsherd stand ein schwarzgrauer R .; - quarz, der rauchfarbener Quarz; -Säule, die senkrecht aufsteigender, a uf- gestiegener dichter Rauch; -Schwaden, der; -Signal, das Signal, das durch aufsteigenden Rauch gegeben wird: das in Seenot befindliche Schiff gab Rauch­ signale; -verbot, das jo. Pl.f Verbot zu rauchen; - Vergiftung, die Vergiftung durch Rauchgase; -Ver­ zehrer, der; -s, - k leines (elektrisches) Gerät (aus Porzellan), das den Tabakrauch aufsaugt und die Luft im Raum verbessert; -waren, die fPl.f 1. rohe und veredelte Felle als Ware: R. zurichten, v er­ edeln; ein Handelsplatz für R. — 2. umg. Tabak­ waren; -wolke, die Räude, die; - n fvorw. Sg.j durch Milben ver­ ursachte, m it Haarausfall und Juckreiz verbundene Hautkrankheit verschiedener Haustiere: der Hund hat die R .; dazu räudig fAdj.; nicht adv.f *rauf fAdv.f umg.: / herauf, hinauf Rauf|bold, der; -(e)s, -e jmd., der oft und gern rauft Rgufe, die; -n aus in größeren Abständen ange­ ordneten Stäben bestehender Behälter, aus dem Tiere Grünfutter, Heu herausziehen können: die R. im K uh ­ stall mit Klee füllen; im Wald Raufen für Wild aufstellen raufen fsw. Vb.; hat/ 1. etw. (aus etw.) reißen, rupfen: das Pferd rauft Hafer aus der Krippe — 2. einen Streit, eine Schlägerei mit jmdm., m itein­ ander (um etw.) austragen: sie rauften (sich) um den Ball; er wollte mit mir r. rauf, auch’x m i / / auch herauf|, hinauf|/|kommen fVb.f u mg . heraufkommen, hinaufkommen: soll ich r.? Rauf lust, die fo. Pl.f Freude am, Lust zum Raufen: die R. war ihnen anzusehen rauh fAdj./ 1 .1 . sehr viele kleinste Unebenheiten aufweisend, nicht glatt: rauhes Holz, Papier; eine rauhe Hand, Haut; ein Hemd, Stoff, diese Decke fühlt sich r. (hart, kratzend) an; die rauhe (be­ haarte) Seite eines Felles 1.2 . /nicht adv.f rauhe (stark bewegte) See — 2 .1 . sich so anhörend, als ob etw. kratzt (1.3): ein rauher Husten; rauhe Laute
922 Rauhbein — Raumsonde hervorbringen; r. krächzen, sprechen; etw. klingt r.; eine rauhe Stimme 2.2 . /nickt adv./ einen rauhen Hals haben (einen entzündeten Hals haben, wo­ durch sich die Stimme heiser anhört) — 8 . /nicht adv./ unangenehm halt und windig mit viel Regen od. Schnee: ein rauher November, Sturm, Winter; im rauhen Norden; das Klima ist hier sehr r.; O die rauhe Wirklichkeit — 4 . wenig verbindlich, schroff und geradezu und grob: ein rauher Mann; sie war eine rauhe, harte Natur; ein rauhes Be­ nehmen, Wesen; sich von seiner rauhen Seite zeigen; umg. scherzh. hier herrscht ein rauher, aber herzlicher Ton + in rauhen / Mengen Rauh/rauh| -bein, das um g . sich rauh (4) gebender, aber (offenbar) gutartiger Mensch: er ist ein tüchti­ ges R., aber dazu -beinig /A d j./; -fasertapete, die Tapete m it einer den Rauhputz imitierenden Oberfläche; -futter, das L and w . Futter aus Heu, Spreu, Stroh für Wiederkäuer; -putz, der B a u w . nicht geglätteter (und daher) rauher Putz; -reif, der fo. PI ./ bei Frost als Schicht feiner Eiskristalle bes. a n Zweigen sich ablagernder feiner Niederschlag : glitzernder R. Raum, der; -(e)s, Räume 1. jo. PL/ 1.1. durch die drei Dimensio nen bestimmte, bestimmbare größen­ mäßige Ausdehnung, in der sich alle Körper (2) befinden: die Lage vo n Körpern im R.; Adverbien, Präpositionen, die Beziehungen im R. bezeichnen 1.2 . P h i los . 1.1 als grundlegende Existenzform der Materie: die Existenz der Materie in R. und Zeit — 2. 1.1, wie er sich als bestimmter, sich (in der Vorstellung) als allseitig umgrenzt, zwischen Flä­ chen, Körpern (2) od. in Körpern befindlich dar­ stellt: offene, freie Räume zwischen den N eu ­ bauten; der enge R. in dem Wohnblock zwischen Vorderhaus und Hinterhaus; P h y s . ein luftleerer, luftverdünnter R. (Vakuum); Bauw. der um­ baute R. (das durch die äußeren Flächen bestimmte Volumen eines Gebäudes) — 8 .1 . /o. PI .; vorw. o. Art./ Platz (3): genug, viel, wenig R. haben; sie leben auf engstem R.; für, zu etw. mehr R. brauchen; etw. nimmt viel, breiten R. ein; den R. nutzen; zwischen den Zeilen freien R. lassen; O da, hier bleibt (jmdm.), ist kein R. (keine Gelegenheit, Möglichkeit) für private Interessen, langes Überlegen; einer Sache R. geben (etw. auf- kommen, sich ausbreiten lassen) 8.2 . /vorw. Sg./ nicht genau begrenztes (geographisches) Gebiet, Ge­ gend: Unwetter im Berliner R .; im R. Leipzig, Halle ist mit Nebel, Verkehrsstauungen zu rechnen — 4. fo. Pl.j Weltraum: der interplanetare, inter­ stellare, kosmische R.; der Kosmonaut schwebte frei im R. — 5. durch Boden, Decke, Wände be­ grenzter Teil eines Gebäudes, Zimmer: ein abgeteil­ ter, abgeschlossener, gewerblich genutzter R .; die Räume eines Bodens, Lagers; ein R. zum Arbeiten, Schlafen, W ohnen; dieser R. hat eine gute Akustik, viel Licht; einen R. betreten, mieten, reinigen; zu dritt in einem R. arbeiten; die Tagung fand in den Räumen der Universität statt Raum| -a n zu g , der hermetisch abschließender, klimatisierter Schutzanzug für Raumfahrer; -bild, das stereoskopisches B ild räumen /sw. Vb.; hat/ 1. einen Raum (2, 5) da­ durch frei machen 1.1 . daß man Personen veranlaßt, ihn zu verlassen: die Polizei räumte den Bahnsteig, ließ den Saal r. 1 .2 . daß dort Anwesende ihn aus eigenem Antrieb verlassen; sie räumten das Haus, Lokal (freiwillig); die Zuschauer räumten die Tribüne; eine Festung, Wohnung r. (unter M it­ nahme von Sachen aufgeben 3.2) 1.3 . daß man in, auf ihm Befindliches entfernt (1): einen Gully, Kasten, Schrank (leer) r.; Wege von Schnee r.; ein Warenlager r. (durch Verkauf der Ware leeren) — 2. etw. von einer Stelle wegnehmen und a n eine andere bringen: Geschirr aus dem Schrank, vo m Tisch, in die Küche r.; die Bücher ins Regal r.; Schnee r . ; Minen r. (suchen und unschädlich machen) + das/Feldr.;jmdn.ausdem/Wegr.; etw. aus dem / Weg r. Raum| -fahre, die vgl. -gleiter; -fahrer, der für die (bemannte) Raumfahrt ausgebildeter und befähigter Mensch, Kosmonaut, Astronaut; -fahrt, die jo. PI ./ (Gesamtheit aller) Aktivitäten, m it (unbemannten Raumflugkörpern in den Weltraum vorzustoßen und andere Himmelskörper zu erreichen: sich für R. in ­ teressieren; Forschungen zur Verwirklichung der R .; -fahrzeug, das vorwiegend bemannter Raumflug­ körper: ein R. als Zubringer zu einer Raumstation; m it einem R. vom Mutterschiff aus zum Mond sta rten; -flug, der Flug eines Raumflugkörpers in den, im Weltraum und zu anderen Himmelskörpern; - f lugkörper, der Flugkörper für den (unbemannten Raumflug: ein (un)bemannter R .; einen R. beob­ achten; -gestaltung, die jo. Pl.j Gestaltung eines Raumes (5) (durch einen Innenarchitekten): ein Entwurfsbüro für R .; -gleiter, der; -s, - Raumflug­ körper, der durch Abbremsen z ur Erdoberfläche z u­ rückkehren und wie ein Flugzeug auf einer Piste lan­ den kann; -heizlüfter, der elektrisches Heizgerät mit einem Gebläse für Warm- und Kaltluft; -inhalt, der Volumen (1): der R. eines Kegels; den R. von etw. berechnen; -kapsel, die abtrennbarer Teil eines Raumflugkörpers (mit hermetisch abschließbarer Kabine zum Aufenthalt für Raumfahrer). der als selbständiges Raumfahrzeug verwendet werden k a n n : mit einer R. zur Erde zurückkehren; -kirnst, die /o. PL/ vgl. -gestaltung räumlich /Adj./ 1 . /nicht präd.f hinsichtlich des Raumes (1.1, 2, 3.1, 5): die räumliche Aufteilung, Ausdehnung, Entfernung, Lage, Trennung; jmd. ist, lebt r. sehr beengt; Ereignisse r. und zeitlich einordnen — 2 . (wie) unter den Bedingungen des natürlichen, dreidimensionalen Raumes (ivirkend): ein räumlicher Eindruck; räumliches Sehen; räum­ liches Hören; ein r. wirkendes Bild Räumlichkeit, die; -, -en 1. /vonv. PI./ Raum in einem Gebäude: enge, helle, kalte Räumlichkeiten; für etw. geeignete Räumlichkeiten suchen — 2 . /o. Pl.j räumliche (2) Darstellung, Wirkung: die R. der Perspektive, dieser Zeichnung Raum| -mangel, der /o. PI ./ 1.1. Mangel an Raum (3.1): wegen R. D opp elstockbetten aufstellen 1.2 . Mangel an Räumen (5): wegen R. bei der Ver­ waltung neue Zimmer beantragen; -maß, das /PL - e/ Hohlmaß (1); -meter, der, fachspr. das /Abk. rm/ ein K ubikmeter geschichtetes H olz einschließlich der beim (lockeren) Schichten entstandenen Zwischen­ räume; -pflegerin, die; -n en Frau, die beruflich Räume (5) saubermacht; -schiff, das (bemannter) Raumflugkörper: ein interplanetares R .; ein R. in eine genau berechnete Flugbahn bringen; -sonde, die unbemannter Raumflugkörper: eine R. zum
Raumstation — Reagens 923 Mars starten; -Station, die bemannter, auf einer Satellitenbahn die Erde umkreisender Raumflug­ körper, der mehrere Menschen für längere Zeit auf- nehmen und als Startbasis für (bemannte) Raumflüge genutzt werden ka n n; -teiler, der frei stehendes, einen Raum (5) in zwei Bereiche teilendes Regal, Gestell od. schmales hohes Möbelstück: durch einen R. vom Wohnzimmer einen Arbeitsplatz, eine Spielecke abtrennen; -tex tilien, die /PLI für die Raumgestal­ tung bestimmte Textilien; -ton, der jo. Pl.f durch eine stereophonische Anlag e erzeugter räumlicher K lang ; -transporter, der als Raumgleiter konstruier­ ter Raumflugkörper zum Transport von M aterialien, Menschen bes. zu einer Raumstation Räumung, die; -en /zu räumen/; zu 1.1, 1.2: die R. des Hauses, Platzes, Zufahrtsweges wurde m it aller Anstrengung betrieben; zu 1.3: die R. des Lagers; zu 2 : die R. des Schnees Raum] -Vorstellung, die jo. Pl.f räumliche (2) Vor­ stellung: die R. eines Kindes, Malers; -zelle, die B a u w . industriell vorgefertigter Raum als Teil eines Gebäudes: Badezimmer, Küchen als Raumzellen hersteilen raunen jsw. Vb; hat/ etw. flüsternd, murmelnd sprechen: jmdm. Geheimnisse, Worte, eine War­ nung ins Ohr r.; er raunte etwas Unverständliches; ein Raunen ging durch den Saal Raupe, die; -, -n I. länglich runde Insektenlarve, bes. des Schmetterlings, m it vielen paarigen Füßen am Bauch: eine dicke, grüne, behaarte R .; die R. ver­ puppt sich; aus der R. schlüpft der Schmetterling — fi. T echn. endloses Band aus plattenförmigen Kettengliedern, das, jeweils auf einer Seite um alle Räder eines Fahrzeugs la ufend, die Bewegung des angetriebenen R ad es a uf die übrigen Räder überträgt Raupen zu Raupe II| -fahrzeug, das Fahrzeug, das sich mit Raupen fortbewegt: ein schweres R .; - Schlepper, der Raupenfahrzeug, m it dem Ackergeräte, Baumstämme o. ä . gezogen werden ’raus /Adv./ umg.: / heraus, hinaus + hin in die / Kartoffeln, ’r. aus den Kartoffeln Rausch, der; -es, Räusche 1. /vorw. Sg.f als Folge der Ein w irk ung von Giften, bes. des Genusses einer großen Menge Alkohol eingetretener vorübergehender Zustand der Verminderung bis Ausschaltung des B e­ wußtseins und der Kontrolle des Betroffenen über seine psychischen und physischen Reaktionen: ein euphorischer, kurzer, leichter, starker R.; einen R. haben; seinen R. ausschlafen; O ein R. (eine betäubende Vielfalt) v o n Farben und Klängen — 2. jo. P l.f durch ein erregendes Erleben hervor - gerufener Gefühlszustand, bei dem die Kontrolle durch das Bewußtsein ausgeschaltet erscheint, Ekstase: ein ekstatischer, freudiger, wilder R .; ein R. der Begeisterung, Leidenschaft; im Rausche seines Erfolges, Glückes, Sieges; v on einem R. er ­ faßt, ergriffen werden rauschen jsw. Vb.; hat, ist/ 1 . etw. bringt das gleich­ förmige Geräusch wie bei einer großen Menge fallen­ den, stark bewegten Wassers hervor (hat): der Regen, Wald, Wasserfall, das Meer rauscht; die Bäume, Blätter r. im Wind; das Rauschen der Brandung; rauschender (starker) Beifall; rauschende (stark raschelnde) Gewänder, Seide; <Q> rauschende (durch Musik, Tanz, festliche Roben geprägte) Feste feiern — 2 . sich m it dem Geräusch von 1 irgendwohin bewe­ gen (ist):das Wasser rauscht in die W anne; <0> um g. fvon Frauenj sie rauschte (gingmit Vehemenz und auffälligem Gehabe) aus dem Zimmer Rausch/rausch[ -gift, das Stoff, der, in bestimmter Dosierung genommen, einen Rausch (1), Lähmun­ gen, Erregungen von Teilen des Nervensystems ver­ ursacht, Droge: R. nehmen; Schmuggel mit R.; - giftsüchtig jAdj.j süchtig nach, durch Rauschgift raus, auch haus jy* auch heraus], hinaus|umg./| - f l iegen fVb.; istj 1. herausfliegen (1): das Bauer geschlossen halten, damit der W ellensittich nicht rausfliegt — 2 .1 . entlassen (1) werden: wegen seines Trinkens ist er (aus dem Betrieb) rausgeflogen 2.2 . unwirsch aus dem Zimmer geschickt werden: als ich meine Bitte vortrug, bin ich einfach rausge­ flogen; -kommen fVb.f 1.1 . herauskommen (1): als wir (aus dem Haus) rauskamen, regnete es 1 .2 . mach, daß du rauskommst (verlasse dieses Zimmer)! — 2 . groß r. in der Öffentlichkeit Erfolg haben: er wird mit seiner Jazzband noch groß r. — 3. /von etw., das nicht bekannt werden solltej (öffentlich) bekannt (1.1) werden: über ihn ist eine unerfreuliche Geschichte rausgekommen; was wir hier reden, soll, darf nicht r. — 4. herauskom­ men (5): was kommt bei dieser Addition raus?; da­ bei kann nicht viel Neues r. — 5 . mit dem Einsatz r. (die eingesetzte Sum m e als Gewinn erlangen); -f- das kom mt auf dasselbe raus (das bleibt sich gleich); — auf / Teufel komm raus; -kriegen jVb.j 1. etw. herausbekommen (1) — 2 .1 . aus jmdm. etw. herausbekommen (2 .1 ) — 2 .2 . etw. herausbekommen (2.2) — 3 . etw. herausbekommen (3) räuspern, sich jsw. Vb.; hat/ sich durch absichtliches kurzes, leichtes Husten die Kehle zum Sprechen, Sin ­ gen von Schleim frei machen: sich kurz, leise, stark r.; er räusperte sich und begann zu sprechen; sich nervös, verlegen r. (absichtlich kurz, leicht husten, um seine Scheu vor dem Sprechen, seine Unsicher­ heit beim Sprechen zu überwinden, zu verbergen); nach längerem Warten räusperte er sich vernehm­ lich (machte er sich durch absichtliches kurzes Husten bemerkbar) raus/Raus, auch ’raus f/ auch heraus], hinaus]/] - rücken jVb.; hat/ umg. etw. herausrücken (2); -s chmeißen /Vb./ salopp 1. etw. hinauswerfen (1): du sollst doch nichts zum Fenster r.! — 2. jmdn. unwirsch aus einem Raum, Haus, Ort weisen: er sagte, er lasse sich nicht einfach r. — 3 . jmdn. ent­ lassen (1): wegen seiner gewerkschaftlichen Arbeit wurde er v on dem Unternehmer rausgeschmissen; -schmeißer, der; -s, - umg. 1 . jmd., der in einem Lokal angestellt ist, um randalierende Gäste zum Gehen zu zwingen — 2 . letzter Tanz bei einer (öffent­ lichen) Tanzveranstaltung: als R. spielten sie den bekannten Schlager...; -schmiß, der /zu -schmeißen 2/ umg: das soll wohl ein R. sein? Raute, die; -, -n Ornament, Verzierung in Form eines auf der Spitze stehenden Rhombus: ein in Rauten geschliffener Diamant; ein durch Rauten auf­ geteiltes Wappen Razzia, die; -, - s/Razzien [..Ion] überraschender, örtlich begrenzter Einsatz der Polizei mit dem Ziel, beim Überprüfen aller (zufällig) anwesenden P er so­ nen Verdächtige aufzuspüren: eine R. machen, ver­ anstalten; in eine R. geraten; eine R. auf Schmugg­ ler, Taschendiebe Reagens, Reagens, das; -, Reagenzien [..ien], auch Reagentia Chem. Stoff, der zum Nachweis eines
924 Reagenzglas — Realität bestimmten anderen Stoffes dient, weil er, m it diesem zusammengebracht, erfahrungsgemäß eine bestimmte chemische Reaktion auslöst Reagenz|glas, das /PI. -gläser/ an einem Ende ge­ schlossenes, dünnwandiges Röhrchen aus thermisch beständigem Glas für Laboratorien reagieren jsw. Vb.; h a t/1.1. auf etw., bes. eine Ein- ivirkung, (in irgendeiner, bestimmter Weise) ein­ gehend er hat heftig, impulsiv, spontan, sauer (auf den Vorschlag) reagiert; sie reagierte auf diese Anspielung (sehr empfindlich, m it einem Läch eln); auf einen Brief nicht r.; Organe, Zellen r. auf Reize mit Zustandsänderungen; Seismographen r. empfindlich auf Erschütterungen; die Pupillen r. auf Licht 1.2. Chem. Phys. sich durch eine be­ stimmte Einw irkung in seiner Qualität chemisch, physikalisch ändern: eine Lösung reagiert al­ kalisch, sauer; der Atomkern reagiert auf den B e ­ schuß durch Neutronen Reaktion, die; -, -en 1.1 . auf eine Einwirkung rea­ gierendes bestimmtes Verhalten eines Menschen, einer Sache: eine psychische, physische R .; eine heftige, unerwartete, unkontrollierte R .; ihre erste R. war ...; die Reaktionen eines Autofahrers, Kin­ des ;die Reaktionen des Zentralnervensystems;etw. ist die R. auf etw .; eine R. auslösen, bewirken, hervorrufen, verhindern 1.2 . Chem. Phys. das Reagieren (1.2) — 2. jo. PI ./ Kampf, Widerstand historisch überlebter Klassen gegen den gesellschaft­ lichen Fortschritt, gegen revolutionäre gesellschaft­ liche Umgestaltungen und gegen das Wirken der p r o ­ gressiven und revolutionären Klassen, Kräfte: fa st jeder fortschrittlichen Entwicklung in der Ge­ schichte trat hemmend eine R. entgegen — 3 . jo. PL/ Gesamtheit der Klassen, Schichten, Organisatio­ nen, Personen, die 2 verkörpert: die R. bekämpfen, entlarven, isolieren, schlagen; gegen die R. agi­ tieren, antreten, kämpfen, Vorgehen reaktionär /Adj.; zu Reaktion 2 u. 3/ gegen den ge­ sellschaftlichen Fortschritt: reaktionäre B estre­ bungen, Elemente, Kreise, Politiker; ein reaktio­ näres Geschichtsbild Reaktionär, der; -s, -e Vertreter der Reaktion (2, 3) reaktions/Reaktions| -fähig /Adj.; nicht adv.) 1. jvom Menschen/ fähig, in einer bestimmten kurzen Zeit richtig, angemessen zu reagieren: ein reaktions­ fähiger Fahrer; nicht mehr ganz, voll r. sein — 2 . Chem . fähig, eine Reaktion einzugehen; dazu -fähig- keit, die jo. PL/; -schnell /Adj./ schnell reagierend (1.1): ein reaktionsschneller Spieler; -vermögen, das jo. Pl.j Reaktionsfähigkeit eines Menschen; - zeit, die Physiol. Psych. Zeit zwischen dem Be­ ginn der Einwirkung eines Reizes und der dadurch ausgelösten Reaktion reaktivieren jsw. Vb.;hat/ [.. v . .]fachspr. 1. etw. reaktiviert eine Krankheit (etw. läßt eine Krankheit wieder aufkommen) — 2 . seine Kenntnisse r. (seine vorhanden gewesenen Kenntnisse für sich wieder ver­ fügbar machen) Reaktor, der; -s, Reaktoren 1.1 . Anlage, in der zu wissenschaftlichen od. industriellen Zwecken R eak­ tionen (1.2) ablaufen können 1.2 . Kernreaktor real /Adj./ 1 .1 . in der Realität bestehend, wirklich (existierend), tatsächlich: die reale Lage, W elt; reale Chancen, Fakten, Gegebenheiten; etw. hat'eine reale Basis; etw. stellt eine reale Kraft, Macht dar; der r. existierende Sozialismus; fach sp r. rea­ les (tatsächlich vorhandenes, die Gesetze über die Eigenschaften eines Gases n u r annäherungsweise erfüllendes) Gas 1 .2 . von der R ealität ausgehend: reale Pläne, Vorschläge; deine Konzeption ist nicht r. (nicht realistisch und deshalb nicht realisierbar); r. denken; etw. r. (realistisch) einschätzen, sehen Realeinkommen, das Pol. ök. in Geld ausgedrück­ te, innerhalb einer bestimmten Zeit erarbeitete Ge­ samtheit aller Güter, Dienstleistungen und Bezüge eines Werktätigen od. (einer Gruppe) der Bevölkerung, die zum Verbrauch, zur Nutzung sowie zur Bildung von Fonds mit verschiedener (sozialer) Bestimmung zur Verfügung steht: ein steigendes R.; das R. ist ein entscheidender Faktor des Lebensstandards realisierbar /A dj.; nicht adv.; zu realisieren 1/ geeignet, realisiert zu werden: ein realisierbarer Entwurf, Plan, Vorschlag; etw. ist durchaus, leicht, sofort, nur teilweise, nicht r. realisieren /sw. Vb.; h a t / 1. etw. verwirklichen (1.1): einen Beschluß, Plan, den Vertrag r.; einen Vor­ satz r.; Erkenntnisse der modernen Forschung in der Praxis r. — 2 . etw. erkennen, sich etw. bewußt machen: die eigentliche Problematik der Sache, die Gefahr, in der er sich befand, hat er gar nicht realisiert — 8. W irtsch. einen Wert, eine Ware in bares Geld umwandeln, gegen bares Geld verkaufen: Aktien, Grundbesitz, Werte r.; zu 1 u. 3 Reali­ sierung, die; -en jvorw. Sg.j Realismus, der; -, jo. PI ./ 1. von den Gegebenheiten, der Realität ausgehende, illusionslose Beurteilung der Dinge des Lebens, Wirklichkeitssinn: nüchterner, vorurteilsfreier R .; sein R. bewahrte ihn oft vor Enttäuschungen; mit einigem R. hätte man diesen Verlauf erwarten müssen, voraussehen können — 2. entsprechend der historischen Entwicklung in ver­ schiedenen Stufen ausgeprägte Methode des künst­ lerischen Schaffens, die eine getreue Widerspiegelung der Wirklichkeit in der K u n st anstrebt: der / kriti­ sche R .; der sozialistische R. (Methode des künst­ lerischen Schaffens, die vom Künstler eine wahrheits­ getreue, vom Standpunkt der revolutionären Arbeiter­ klasse ausgehende, wegweisende, geschichtlich kon­ krete Darstellung der Wirklichkeit in ihrer revolutio­ nären Entwicklung fordert); dieser Maler, Schrift­ steller ist ein Vertreter des R. — 8.Philos. 8.1. er­ kenntnistheoretische Grundrichtung der mittelalter­ lichen und neueren Scholastik,' d ie die allgemeinen umfassenden Begriffe als das Wirkliche betrachtet, das vor (und in) den einzelnen Dingen existiert 8.2 . /B ez. für erkenntnistheoretische Lehren, die zwar eine unabhängig vom Bewußtsein existierende objektive Realität anerkennen, die Frage nach deren Idealität od. M aterialität aber offenlassenj: er­ kenntnistheoretischer, transzendentaler R .; dazu Realist, der; -en, -en; zu 1: er war, blieb immer R .; zu 2: die bürgerlichen Realisten realistisch /Adj./ 1 . auf Realismus (1) beruhend, nüchtern, sachlich: eine realistische Vorstellung von etw. haben; eine realistische Haltung, Einstellung; etw. r. betrachten, darstellen, schildern, sehen; r. denken — 2. im Sinne, in der Art des Realismus (2): die realistische K un st, Literatur; ein realistisches Drama, Werk; einer der großen realistischen Er­ zähler; er malt, schreibt ganz, sehr r. — 3. den Realismus (3) vertretend: realistische Philosophen Realität, die; -, -e n 1.1. jo. Pl.j das Existierende (in seiner Gesamtheit), die Wirklichkeit: in der R. vor-
Reallexikon — rechnen 925 kommen; sich an der R. orientieren; Phi los. die objektive R. 1 .2 . /o. Pl.j die R. (das Wirklich- sein, die Existenz) von etw. anzweifeln, beweisen, bestreiten 1.8 . etw. ist eine R. (Tatsache); den Rea­ litäten Rechnung tragen Realj -lex ik o n , das Sachwörterbuch (eines Wissens­ gebietes); -lohn, der Pol. ök. Lohn eines Werktäti­ gen, gemessen an der Menge der individuellen K o n ­ sumgüter, Dienstleistungen, die dafür gekauft, in Anspruch genommen werden können Reanimationszentrum , das medizinische Einrich­ tung zur Wiederbelebung nach Unfällen, V ergiftun­ gen usw. durch medizinische Maßnahmen zur Wie­ derherstellung der Funktionen von Herz, K reisla uf und Lunge Rgbe, die; - n 1.1 . Ranke des Weinstocks 1.2 . Weinstock: Hänge mit Reben Rebell, der; -en, -en jmd., der (gegen gesellschaft­ liche, politische Verhältnisse) rebelliert: er ist ein R., gilt als R., wurde als R. verhaftet rebellieren /sw, Vb,; hat; bes, von einer kleineren Grupp e von Menschen/ gegen einen bestehenden Z u ­ stand, bestehende Verhältnisse, gegen jmdn. oft in spontanen Aktionen offen auftreten, aufbegehren, sich empören: gegen die Unterdrückung r.; die versklavten Landarbeiter begannen zu r .; die Gefangenen rebellierten gegen die Gefängnisord­ nung; gegen die Eltern, veraltete Erziehungsmetho­ den r. Rebellion, die; -, -en meist spontane Aktionen einer kleineren Gruppe von Menschen gegen einen be­ stehenden Zustand, bestehende Verhältnisse: es kam zu einer (bewaffneten) R.; eine R. flackerte auf, wurde niedergeschlagen; eine R. Jugendlicher gegen ungerechte Behandlung rebellisch /A dj./ 1 .1 . die rebellischen (in Rebellion befindlichen) Bauern hatten zu den Waffen ge­ griffen; rebellische (zur Rebellion auffordernde) Reden, Schriften 1.2 . die Kinder wurdenlangsam r. {unruhig); er hat das ganze Haus r. gemacht (alle Hausbewohner a us der Ruhe gebracht) Rebhuhn, Rebhuhn, das mit dem Fasan verwandter, a u f Feldern und trockenen Wiesen lebender Hühner­ vögel von unscheinbarer Färbung Reblaus, die Blattlaus, die Blätter und Wurzeln des Weinstocks befällt rechen /sw. Vb.; hat/ etw. harken Rechen, der; -s, - Harke Rechen zu rechnen 1| -art, die Art, nach der beim Rechnen die Beziehung von Zahlen zueinander bes. als Summe, Differenz, Produkt ausgedrückt wird: Addieren, Multiplizieren, Potenzieren sind Rechen­ a rten ; -aufgabe, die Aufgabe, bei der Zahlen, mathe­ matische Ausdrücke in Beziehung zueinander ge­ setzt sind, die Lösung aber noch durch Rechnen, Re­ chenoperationen zu ermitteln i s t : eine schwierige, zusammengesetzte R.; -automat, der elektronisch, programmgesteuert arbeitende Rechenmaschine, die komplizierte Rechenoperationen, Prozesse der Daten­ verarbeitung automatisch und mit großer Geschwin­ digkeit ausfuhrt; Computer; -fehler, der beim Rech­ nen entstandener Fehler; -h eft, das Schulheft mit kariertem Papier; -künstler, der jmd., der ver­ blüffend schnell komplizierte Rechenaufgaben (im Kopf) ausrechnen kann; -maschine, die durch Tasta­ tu r od. Programm gesteuerte Maschine, die (kompli­ zierte) Rechenoperationen ausführt: eine programm­ gesteuerte R.; -Operation, die f a c h sp r . Operation, durch die in Beziehung zueinander gesetzte Zählen, mathematische Ausdrücke in andere, bes. einfache Ausdrücke umgeformt werden, die ein Resultat, eine Lösung eines mathematischen Problems darstellen Rechenschaft, die; -, jo. P l .l begründende Angabe, Auskunft über ein bestimmtes Handeln, Verhalten, bes. über die E rfüllung übernommener Aufgaben, Pflichten: R. ablegen, geben; jmdm., sich R. über etw. geben; (von jmdm. über etw.) R. fordern, ver­ langen; darüber ist er mir, niemandem R. schul­ dig; jmdn. (für etw.) zur R. ziehen (jmdn. für etw. verantwortlich machen) Rechenschafts/rechenschafts| -bericht, der über die (innerhalb eines bestimmten Zeitra um s) geleistete Arbeit Rechenschaft gebender Bericht; -legung, die; -, - e n das Ablegen von Rechenschaft; -pflichtig /A d j.; nicht ad v./ 1 .1 . verpflichtet, Rechenschaft abzulegen: rechenschaftspflichtige Institutionen 1.2 . unter die Verpflichtung z ur Rechenschaftslegung fallend: rechenschaftspflichtige Arbeiten Rechen zu rechnen 1| -Schieber, der Gerät mit gegeneinander verschiebbaren, logarithmischen Sk a ­ len als Hilfsmittel zum Rechnen; -stab, der Rechen­ schieber; -technik, die 1. /o. P l.j 1.1 . Gesamtheit technischer Mittel zum Lösen von Aufgaben, die in Programmiersprache formuliert sind: die moderne R.; wir müssen hier ohne R. auskommen 1.2 . maschinelle R. (Zweig der Technik, Industrie, der moderne Datenverarbeitungsanlagen entwirft, konstruiert und baut) — 2 . Technik, Methode des Rechnens: er verwendet eine vorteilhafte R.; -Zentrum, das Institution, die mit Hilfe von elektro­ nischen Datenverarbeitungsanlagen und entsprechend ausgebildeten Kadern Probleme, Aufgaben aus Wissenschaft und Technik analysiert, für eine nu­ merische Lösung vorbereitet und löst sowie fachlichen Rat erteilt: ein hochmodernes R .; Informationen in einem R. auswerten Recherche, die; -, -n [referfe] jvorw. PL/ Nach­ forschung, Ermittlung: langwierige, mühselige Recherchen; Recherchen anstellen; dazu recher­ chieren /sw. Vb.; hat/ rechnen /sw. Vb.; hat/ 1. (Zahlen)größen zu mathe­ matischen Problemen, Aufgaben verbinden und deren Lösungen ermitteln; Rechenoperationen aus­ führen: falsch, richtig, logarithmisch, mündlich, schriftlich r .; etw. m it dem Rechenschieber r .; mit Brüchen, B uchstaben, Prozenten, Zahlen r.; er kann gut r.; <> ein klug rechnender (abwägender) K opf; r. (mit Überlegung und sparsam wirtschaften) können, müssen — 2 . etw. durch 1 veranschlagen: wir r. pro Person zwölf Mark, eine halbe Flasche Wein; grob, gut, niedrig, alles in allem gerechnet, dauert, kostet etw. ... — 8. jmdn., etw. zu einer Gruppe, Gesamtheit hinzuzählen, in etw. einbeziehen: sie werden zwölf Personen sein, die Gastgeber nicht gerechnet; jmdn. zur Familie, zu seinen Freunden, unter seine Gegner r .; der Mondstein wird zu den Halbedelsteinen gerechnet und der Opal rechnet (gehört) auch dazu — 4 . auf etw., jmdn., mit etw., jmdm. r. 4 .1. sich auf etw., jmdn. verlassen: auf, mit (jmds.) Hilfe, Verständnis, Zustimmung r.; auf ihn kann man r. 4 .2 . m it einer gewissen Sicherheit annehmen dürfen, daß etw., jmd. kommt, etw. ein- tritt: mit einer Abkühlung, Antwort, Zusage r .; mit dir, mit diesem Besuch hatte ich nicht (mehr) ge­
926 Rechner — Recht rechnet; du mußt damit, mit dem Schlimmsten r. -fetw.im/ Kopfr. Rechner, der; -s, - 1 . /mit bestimmten A dj./: er ist ein guter, schneller R. (er kann gut, schnell rech­ nen 1); der schlechteste R. der Klasse — 2 , elektro­ nische Rechenmaschine rechnerisch /Adj.; nicht präd.f 1. durch Rechnen (i): eine rechnerische Kontrolle, Überlegung; etw. r. ermitteln, festlegen, lösen — 2 . hinsichtlich des Rechnens (1): eine rechnerische Begabung, L ei­ stung; der Lösungsweg ist richtig, das Ergebnis aber r. falsch Rechnung, die; -, - e n 1.1. schriftliche A ufstellung über Waren, Dienstleistungen mit den dafür zu zahlenden Preisen: eine detaillierte, vordatierte R .; die R. prüfen; jmdm. eine R. (über etw.) ausstellen, vorlegen; etw. (mit) auf die R. setzen; Ware auf R. (gegen spätere Bezahlung) kaufen, liefern, sen den; etw. geht auf jmds. R. (zu jmds. Lasten); jmdm. etw. in R. stellen (berechnen); O das geht auf seine R. (daran ist er schuld) 1.2. Summe, die auf Grund von 1.1 für etw, zu zahlen ist: eine hohe, niedrige, unbezahlte R .; die R. beträgt...; eine R. bezahlen, quittieren — 2.1. Vorgang des Rechnens (1): eine einfache, glatte, leichte, komplizierte R .; eine R. mit Brüchen, Buchstaben; die R. stimmt, geht auf 2.2. Ergebnis von 2.1: in der R. steckt irgendwo ein Fehler; O nach mein er R. (wie ich es einschätze) braucht er für den W eg drei Stunden -f- jmds. R . g eht nicht auf (jmds. Erwartungen er­ füllen sich nicht); einer Sache R. tragen (etw. be­ rücksichtigen); etw. in R. stellen , ziehen (berück­ sichtigen); — jmdm. einen / Strich durch die R. machen Rechnungsj -führtmg, die jo. Pl.f W irt sch.: R. und Statistik (System zur Erfassung, Aufbereitung und Auswertung zahlenmäßiger Informationen über den abgelaufenen gesellschaftlichen R eproduktions­ prozeß als Instrum ent der Leitungs- und Planungs­ tätigkeit auf allen Ebenen der soz. Volkswirtschaft); - jahr, das W irt sch. Zeitraum, für den der Staats­ haushaltsplan aufgestellt wird; -legung, die; -, -en Vorlegen einer Abrechnung mit geordneter Zu s a m ­ menstellung der Einnahmen, Ausgaben unter B ei­ fügung der Belege darüber: eine genaue, Öffent­ liche R. recht IAdj.1 I . /nur attr.f 1.1. auf der Seite des Körpers befindlich, auf der das Herz nicht liegt: der rechte Arm, Daumen, Fuß; er saß an ihrer rechten Seite; mein rechter Schuh drückt 1.2. von einem willkürlich gewählten Standpunkt des Sprechers od. von einem in die Bewegungsrichtung von etw. od. zu einem Geschehen hin blickenden (gedachten) Sprecher aus gesehen auf der Seite liegend, die der Seite des Körpers entspricht, zugewandt ist, auf der das Herz nicht liegt: die Couch steht, wenn du reinkommst, auf der rechten Seite; das rechte (in Richtung zur Münd ung gesehen rechts liegende) Ufer eines Flus ­ ses; die rechte Straßenseite — 2. die rechte Seite eines Stoffes (die Seite eines Stoffes, die dazu be­ stimmt ist, auf den Betrachter zu wirken) — 8. in der politischen Anschauung, Haltung zur Rechten (2) gehörend: rechte Abgeordnete, Parteien,Z eitungen; er ist ein Rechter; rechte (rechtsopportunistische) Gewerkschaftsführer — 4. M ath, ein rechter Win­ kel (Winkel, dessen Schenkel senkrecht aufeinander stehen) — 5 . H andarb. rechte Maschen (Maschen, bei denen der Faden beim Stricken hinter der Nadel liegt) — II . 1.1. richtig (1.2, 1.3): dort steht er am rechten Platz; für jeden das rechte Wort finden; nicht das rechte Verständnis für jmdn., etw. auf­ bringen; sich (k)einen rechten Begriff, (k)eine rechte Vorstellung von etw. machen können; im rechten Augenblick kommen; gerade noch zur rechten Zeit (rechtzeitig) gekommen sein; verstehe ich (Sie) r.?; etw. ist jmdm. r. (etw. findet jmds. Billigung, jmd. ist mit etw. einverstanden) 1.2 . m it sittlichen Normen übereinstimmend: das'hast du r. gemacht; etw. ist nicht r. von jmdm. — 2.1. /nur attr.f den allgemeinen Vorstellungen über die Eigen­ schaften einer A rt entsprechend: jetzt bekommt das Kleid erst den rechten Schick; damit weiß ich nichts Rechtes (Vernünftiges) anzufangen; er hat nichts Rechtes gelernt (er hat keine richtige Aus­ bildung) 2.2 . /nicht p räd.; in Verbindung mit einer Verneinung abschwächend/ nicht so, wie etw., jmd . sein soll: keinen rechten Appetit, Erfolg, Schwung haben; keine rechte Lust zu etw., Freude an etw. haben; etw. geht nicht r. voran; das will mir nicht r. in den Kopf; etw. funktioniert nicht (mehr) r.; jmd. ist nicht r. gescheit, nicht r. bei Ver­ stand 2.8 . fnur attr.f ausgesprochen: ein rechter Narr, Phantast, Spießer; das war eine rechte Dummheit, Pleite; die Sache scheint rechte Vor­ teile zu haben 2.4 . /als Partikelf es war heute r. (ziemlich 2, sehr) langweilig, spät, warm, windig; ein r. interessanter Artikel; r. (sehr) herzliche Grüße; er weiß r. viel darüber; bitte, sei r. vor­ sichtig ! + da ist dir r. (nach Gebühr, Verdienst) geschehen; jmdm. etw. r. machen (etw. zu jmds. Zufriedenheit erledigen); r. haben (das Richtige gesagt, getan haben); r. behalten, bekommen (ibestätigt bekom­ men, das Richtige gesagt, getan z u haben); jmdm. r. geben (jmdm. zustimmen); etw. erst r. (3gerade 4, zum Trotz) tun; das geht erst r. nicht (noch viel weniger); das ist (nur) r. und billig (gerecht); r. und schlecht, schlecht und r. (leidlich, so gut wie unter den gegebenen Umständen möglich); nach dem R ech­ ten sehen (kontrollieren, ob alles in Ordnung ist); — das geht nicht mit rechten / Dingen zu; etw. ins rechte / Gleis bringen; etw. kommt wieder ins rechte Gleis; rechter Hand; zur rechten Hand; jmds. rechte / Hand; das / Herz auf dem rechten Fleck haben; etw., jmdn., sich ins rechte / Licht rücken, setzen; jmdm. ist jedes / Mittel r.; jmdn. vom rechten / Weg abbringen Recht, das; -(e)s, -e 1. fo. Pl.f Gesamtheit staatlich festgelegter Verhaltensnormen, in denen der Wille der herrschenden Klasse als Gesetz realisiert ist, ihre Interessen verbindlich fixiert und die bestehenden Eigentumsverhältnisse in ihrem Sinne sanktioniert werden: geltendes, überliefertes R.; das sozialisti­ sche R .; das öffentliche R. (Gesamtheit der gesetz­ lichen Normen in einem kap. Staat, durch die die staatlichen Interessen geschützt werden sollen); das kanonische R. (katholische Kirchenrecht); das R. anwenden, auslegen, beugen, verletzen; gegen, wider das R. handeln, verstoßen; das R. auf seiner Seite haben, wissen; R. sprechen (als Richter ein Urteil fällen) — 2 .1 . durch allgemeine od. sp ezifi­ sche Umstände, bes. gesetzliche Garantie od. ver­ tragliche Festlegung, gegebene Sachlage, auf Grund deren jmd. etw. für sich fordern od. etw. tun darf:
demokratische, gewerkschaftliche Rechte; das R. auf Arbeit, Bildung; das R. (der von der UNO- Charta bestätigte Anspruch) eines Volkes auf Selbst­ bestimmung; vertragliche Rechte; das R. des Eigentümers, Urhebers; die Rechte der Vertrags­ partner; er hat ältere Rechte darauf als du; sein R. behaupten, bekommen, fordern; sich (sein) R. ver­ schaffen; jmdm. zu seinem R. verhelfen; zu seinem R. kommen; ein verbrieftes, verliehenes R .; / Ver­ merk in Druckerzeugnissen/ alle Rechte (Berechti­ gung bes. zum Nachdruck, zur Verfilmung) Vor­ behalten; das R., Lehrlinge auszubilden; jmdm. ein R. absprechen, übertragen, zugestehen 2.2 . jo. PI./ dazu hat er kein R. (das darf er nicht); das ist mein gutes R. (das ist mir gestattet) 2.3* fin Verbin­ dungen, in denen sich die Übereinstimmung mit 2.1, m it der (sittlichen) Norm , Vorschrift, dem Richtigen <1), Gebührenden ausdrückt/: etw. mit (gutem, vollem, allem) R. äußern, tun, vertreten, verwei­ gern + imR . sein (in einem Streitfall das Gesetz auf seiner Seite haben; recht haben); etw. besteht zu R. (ist be­ rechtigt); v on Rechts wegen (nach dem Gesetz; eigentlich); — mit / Fug und R .; / Gnade für, vor R. ergehen lassen Rechte, die; -n, -n 1. fvorw. Sg.; zu recht 1-1/; zu l.i: er streckte ihr seine R. (rechte Hand) hin; sie ging, saß an, zu seiner Rechten (an seiner rechten Seite); zu 1.2: zur Rechten (rechts) biegt ein Feld­ weg ab — 2 . jo. PI.; vorw. mit best. Art.; Bez. für diejenigen Parteien und politischen Strömungen in einem nichtsoz. Staat, die, weil sie die bestehenden gesellschaftlichen Verhältnisse erhalten wollen, den Fortschritt, revolutionäre Volksbewegungen bekämp­ fen! i di0 reaktionäre R .; die R. trat für Aufrüstung ein Recht/reeht[ -eck, das; -(e)s, -e von zwei Paaren paralleler , jeweils gleich langer Strecken begrenzte geometrische Figur m it vier rechten Winkeln; dazu - e ckig \Adj.f rechten, rechtete, hat gerechtet geh. mitjmdm. (um, über etw.) m it Worten streiten, um ein Recht (2.1), um sein Recht zu bekommen', er rechtete mit mir um sein Pflichtteil; darüber wollen wir nicht r. rechtens /Adj.; nur präd./ nach dem Gesetz: das war durchaus r.; er tut nichts, was nicht r. ist rechter|hand fAdv.f auf der rechten (1.1.2) Seite recht/Recht| -fertigen, rechtfertigte, h at gerecht­ fertigt 1.1 . etw., jmdn., sich r. etw., jmds., sein Ver­ halten als berechtigt, korrekt (zu) 'beweisen (suchen): seine Behauptungen, sein Verhalten r.; jmdn., jmds. Schuldlosigkeit durch seine Aussage r.; der Anlaß rechtfertigt diesen Aufwand (läßt diesen Aufwand als berechtigt erscheinen); dieses Vorgehen ist nicht, durch nichts zu r.; er mußte sich vor dem Kollektiv r.; du brauchst dich nicht zu r. (ent­ schuldigen) 1.2 . jmd. rechtfertigt das in ihn gesetzte Vertrauen (das in jmd n. gesetzte Vertrauen erweist sich als richtig); etw . i st wissenschaftlich gerecht­ fertigt (begründet und akzeptabel); dazu -fertigung, die; -haber, der; -s, - rechthaberischer M ensch; - haberisch /Adj.f immer recht haben wollend, starr seinen Standpunkt vertretend: ein rechthaberischer Mensch; sie ist sehr r. rechtlich /A d j./ gesetzlich, das Recht (1) betreffend, dem Recht nach, entsprechend: eine rechtliche A n­ gelegenheit, Regelung; die rechtliche Seite einer Sache; etw. r. verankern, vertreten; zu etw. r. ver­ pflichtet sein recht/Recht| -lo s IAdj.f ohne Recht (2.1): die recht­ lose Stellung Unterdrückter; r. sein; jmd., etw. macht jmdn. r.; dazu -losigkeit, die; /o. Pl.f; - mäßig jAdj.j auf Grund eines Rechtes (2.1): der rechtmäßige Erbe; einen rechtmäßigen Anspruch auf etw. besitzen; das stand ihm r. zu; dazu -mäßig- keit, die; -, jo. Pl.f rechts /Adv./ 1.1 . .auf der rechten (1.1.2) Seite von etw., jmdm.\ r. (von) der Bahn(linie), Elbe; r. neben der Kaufhalle, Tür; oben, zweiter Stock r .; r. vorn; r. fahren, gehen 1.2 . nach der rechten (1.1 .2) Seite: sich nach r. wenden; (nach) r. abbiegen, aus- weichen; nach r. blicken, gehen; von links nach r.; r. (an die rechte Seite) heranfahren; r. schwenkt, marsch!; Augen r.! /Kommandos/ — 2 . in der poli­ tischen Anschauung, Haltung zur Rechten (2) ge­ hörend: er steht seit langem (ganz weit) r.; der Radikalismus von r. — 3. welche Seite ist r. (die rechte Seite dieses Gewebes)?; ein Kleid (von) r. bü ­ geln — 4. Handarb. etw. ist r. (mit rechten Ma­ schen) gestrickt; den Bund zwei r., zwei links strik- ken -r nicht mehr wissen, was, wo r. und links ist (ganz durcheinander, verwirrt sein) Rechts] -a hbieg er, der; -s, - Verkehrsteilnehmer, der m it seinem Fahrzeug (nach )rechts (1.2) abbiegt; -a n - spruch, der gesetzlicher Anspruch, Anspruch auf Grund eines Rechtes (2.1): aus, v o n etw . einen R. herleiten; -anwalt, der Jurist mit der Befugnis, andere Personen gegen Entgelt, bes. vor Gericht, recht­ lich zu vertreten: sich einen R. nehmen; er ist R. und Notar; -anwaltskollegium, das /in der DDR/ Gruppe in genossenschaftlicher Weise zusammenarbeitender Rechtsanwälte; -auffassung, die 1.1 . vom Recht (1) ausgehende Auffassung 1.2 . Auslegung der Rechte (2.1) ; -auskunft, die Auskunft über rechtliche A n­ gelegenheiten; -beistand, der J u r . staatlich zu­ gelassener Prozeßvertreter in Zivilprozessen, Ver­ fahren vor einem Kreisgericht; -b eugung, die J u r . vorsätzlich falsche Auslegung des Rechts (1), der Gesetze; -brecher, der jmd., der gegen das Recht (1), die Gesetze verstößt: ein jugendlicher R.; - bruch, der Verstoß gegen das Recht (1), die Gesetze recht/Recht| -schaffen /Adj./ 1 . ehrbar: ein recht­ schaffener Mann; ein rechtschaffenes Leben; sich r. (eifrig und tüchtig) (um, m it etw.) mühen, plagen — 2 . /drückt emot. einen hohen Grad aus/ einen recht­ schaffenen (großen) Hunger haben; r. (sehr) müde sein; -Schreibung, die /vorw. Sg.j Orthographie Rechts/rechts| -drehung, die Drehung nach rechts (1.2) ; -empfinden, das das am Recht (1) und den all­ gemeinen Auffassungen vom Recht orientierte E mp ­ finden; -extrem /A d j./ rechtsextremistisch; -extre- mist, der /vorw. im bürgerl. Sprachgebrauch/ Ver­ treter einer rechtsradikalen Strömung; -extremistisch /A d j.; vorw. im bürgerl. Sprachgebrauch/ rechts­ radikal; -fähigkeit, die /o. PI ./ J u r. Fähigkeit einer natürlichen od. juristischen Person, Träger von Rechten (2.1) und Pflichten zu sein; -fall, der Fall, der gerichtlich entschieden werden m uß; -findung, die; -, /o. PL/ das Finden einer (gerichtlichen) Ent­ scheidung auf der Grundlage des geltenden Rechts (1); - gerichtet /A dj./ in der politischen Anschauung, Haltung zur Rechten (2) tendierend, gehörend; -g e- winde, das T ech n . nach rechts (1.2) verlaufendes Rechte — Rechtsgewinde 927
928 rechtsgültig — Redaktionsschluß Gewinde; -gültig /A d j./ nach dem bestehenden Recht (1) gültig: eine rechtsgültige Anordnung; - händer, der; -s, - jmd., der rechtshändig ist; -händig jAdj.j mit der rechten Hand geschickter als mit der linken und daher vorzugsweise die rechte H and ge­ brauchend; -handlung, die Jur. Handlung mit rechtlicher Wirksamkeit; -herum /Adv./ nach rechts, rechts um etw. herum: sich, etw. r. drehen; -hilfe, die jo. Pl.j 1.1* Jur. juristische Maßnahme, dte ein für eine Rechtssache nicht zuständiges Gericht auf Ersuchen der Staatsanwaltschaft, des zuständigen Gerichts vornimmt: R. leisten; um R. bitten, er­ suchen 1 .2 . (-vertraglich) geregelte Zusammenarbeit zwischen Staaten in der Rechtspflege; -kräftig jA dj.f gerichtlich endgültig entschieden, nicht mehr anfecht­ bar: eine rechtskräftige Schenkung; das Urteil, der Vertrag ist r.; -kundig jAdj.f in rechtlichen Ange­ legenheiten erfahren, Bescheid wissend; -k u rve, die Kurve nach rechts (1.2); -läge, die jo. P l.j: wie ist in diesem Falle die R. (wie ist dieser Fall nach dem gel­ tenden Recht 1 zu beurteilen)?; -m ittel, das J u r . im Recht (1), Gesetz vorgesehenes juristisches Mittel, durch das ein am Verfahren Beteiligter die Über­ prüfung einer noch nicht rechtskräftig gewordenen Entscheidung durch ein übergeordnetes Organ er­ wirken kann: Berufung gegen ein Urteil, Be­ schwerde, Protest sind R.; R. einlegen; -nach- folge, die J u r . Übergang von Rechten und Pflichten auf eine andere Person:eine R. antreten; -norm, die staatlich festgelegte soziale Verhaltensregel, deren Einhaltung durch die Anwendung staatlichen Zw a n­ ges durchgesetzt werden k ann; -Opportunismus, der kleinbürgerliche Strömung in der Arbeiterbewegung, die die Klasseninteressen des Proletariats um ver­ meintlicher Vorteile willen denen der Bourgeoisie unterordnet; dazu -opportunistisch jA dj.f; -Ord­ nung, die System, Ordnung der durch Rechte (2.1) bestimmten, durch Rechtsnormen festgelegten sozialen Verhaltensformen (in einer Gesellschaft) : eine dem o­ kratische, sozialistische R .; -pflege, die Anwendung, Durchsetzung des geltenden Rechts (1) durch d am it beauftragte staatliche, gesellschaftliche Organe RechtIsprechung, die; -e n fvorw. Sg.j das Ent­ scheiden von Rechtsfällen durch Gerichte: die s oziali­ stische R.; Probleme der R. rechts/Rechts| -radikal jA dj.j einen rechtsgerich­ teten Radikalism us (1) vertretend: rechtsradikale Gruppen, Publikationen; -ruck, der jvorw. im bür­ gert. Sprachgebrauch/: bei den Parlamentswahlen gab es einen R. (eine spürbare Verschiebung des K räf­ teverhältnisses zugunsten der Rechten 2); -Sache, die Sache, Angelegenheit, die gerichtlich verhandelt w ird; - s chütz, der der Person und ihren materiellen und ideellen Interessen, einer Sache, bes. einem Waren­ zeichen, durch das Recht (1) gewährter Schutz; -seitig jAdj.j auf der rechten Seite: er ist r. gelähmt; - Sicherheit, die jo. P Lj durch Einhaltung der Ge­ setze, durch d as Recht (1) gewährleistete Sicherheit der Gesellschaft, des einzelnen Bürgers; -Spruch, der gerichtliches Urteil; -stehend jAdj.j vgl. rechts­ gerichtet; -streit, der 1. Prozeß (2): etw. führt zu einem R .; den R. beenden, entscheiden — 2 . M ei­ nungsverschiedenheit hinsichtlich der A uffasssung, Auslegung von Gesetzen; -Subjekt, das J u r . Träger von Rechten und Pflichten (für etw.); -träger, der J u r . sta atliches Organ, gesellschaftlich-wirtschaft­ liche Organisation in der DDR , die, m it Befugnissen eines Eigentümers, nutzungsberechtigt an volks­ eigenen Grundstücken od. Grundmitteln ist; -u m /Adv.; Kommandoj um 90 Grad nach rechts herum­ drehen!: r., marsch!; -verbindlich jAdj.j Jur. ver­ bindlich auf Grund des Rechtes (1), im Sinne des Gesetzes: Beschlüsse des Staatsrats sind r.; -Ver­ dreher, der; -s, - jmd., der ungesetzliche Handlungen durch falsches Auslegen von Gesetzen zu rechtfertigen sucht; -verkehr, der I . Vorschrift, auf der rechten Straßenseite zu fahren: in den m eisten Staaten be­ s te h t R . — I I . rechtliche Angelegenheiten betreffende Kontakte zwischen Juristen: der internationale R .; -Verletzer, der; -s, - Rechtsbrecher; -Verletzung, die Verstoß gegen die Gesetze; -weg, der jo. Pl.j In­ anspruchnahme (einer Entscheidung) des Gerichts: die Preisverteilung erfolgt unter Ausschluß des Rechtsweges; den R. beschreiten, einschlagen (bei seinem Vorgehen das Gericht in Anspruch nehmen); -W endung, die Wendung nach rechts (1.2); -w id rig jA dj.j gegen das Recht (1), die Gesetze verstoßend: ein rechtswidriger Beschluß, Vertrag; sich r. ver­ halten; -wirksam jAdj.j J u r . rechtsgültig; -Wis­ sen schaft, die jo. P l.j Wissenschaft von Geschichte und Entwicklung, Gestaltung und Verwirklichung sowie von der Theorie des Rechts (1) recht| -w ink(e)lig jAdj.j 1.1 . /nicht adv./ einen rech­ ten Winkel aufweisend.: ein rechtwinkliges Dreieck 1.2 . jadv./ im rechten Winkel: r. abbiegen; die Straße r. überqueren; -zeitig /Adj./ zur rechten Zeit: eine rechtzeitige Abgabe, Benachrichtigung; r. bremsen, einschreiten, ankommen Reck, das; -(e)s, -e Turngerät, das aus einer in be­ stimmter Höhe an senkrechten Stützen waagerecht angebrauchten stählernen glatten, runden Stange (1.1) besteht Recke, der; -n, -n /in Sagen/ mutiger Krieger, H eld: ein kühner, starker, tapferer R. recken jsw. Vb.; hat/ 1.1 . einen Körperteil dehnend strecken: die Arme, Glieder r. und dehnen; eine Hand in die Höhe r.; er mußte den Hals r., um etw. zu sehen 1.2 . sich r. (seinen Körper bis zur vol­ len Länge dehnend strecken); er reckte und streckte sich; er mußte sich r. (zu seiner vollen Höhe auf- richten), um an das Buch heranzukommen Recorder, der; -s, - [. .k . .] Gerät zur elektromagneti­ schen Aufzeichnung und Wiedergabe von Tonfolgen und Fernsehsendungen Redakteur, der; -s, -e [. .o:r] wissenschaftlich aus­ gebildeter Fachmann, der M anuskripte redigiert: der verantwortliche, zuständige R.; der R. für Kultur, Politik, Sport; er war R. einer Zeitung, arbeitete als R. beim Funk Redaktion, die; -, - e n 1. Bearbeitung eines Textes für die Veröffentlichung: die abschließend e, gründ­ liche R. eines Aufsatzes — 2 . Gesamtheit der in einem Betrieb, einer Einrichtung tätigen Redak­ teure: eine Sitzung, Stellungnahme der R. — 3. Arbeitsräume für 2 redaktionell jAdj.; nicht präd.j 1. redaktionelle (von der Redaktion 2 ausgehende) Beiträge, Zu­ sätze; eine redaktionelle Beratung (Beratung der Redaktion 2) — 2 . die Redaktion (1) betreffend: redaktionelle Arbeit, Mithilfe; ein Manuskript r. bearbeiten Redaktions|Schluß, der jvorw. Sg.j Abschluß der redaktionellen Arbeit an einem Text: diese Meldung traf gerade noch vor, erst nach R. ein
Redaktor — reduzieren 929 Redaktor, der; -s, Redaktoren 1. Herausgeber (eines wissenschaftlichen Sammelbandes) — 2 , Schweiz. Redakteur Rede, die; - n 1 . längere (vorbereitete), mono­ logische, mündliche sprachliche Darlegung zu einem Thema vor einem Publikum meist aus besonderem A nlaß : er hat eine feierliche, glänzende, pro­ grammatische R. gehalten; eine R. auf den Jubi­ lar, über Lessing, vor dem Parlament — 2 . sprach­ liche Äußerung, das Reden (1.1) meist als Teil eines Gesprächs: anmaßende, dunkle, wirre Reden; lose Reden führen; höfliche Reden wechseln; R. und Gegenrede; Gramm , die / wörtliche, / in ­ direkte, / direkte R.; fachspr. / gebundene, / ungebundene R.1; jmdm. die R. abschneiden, verbieten; es geht die R. (es geht das Gerücht, es heißt), daß ...; sich nicht um die Reden (den Klatsch) anderer kümmern + R. und Antwort stehen (sich verantworten); auf etw., jmdn. kommt, von etw., jmdm. ist die R. (etw., jmd. wird erwähnt); von etw. kann keine R. sein (etw. kommt gar nicht in Betracht, ist a us­ geschlossen); etw. ist nicht der R. wert (etw. ist nicht von Belang, nicht erwähnenswert); in R . stehend (in diesem Zusammenhang erwähnt, in Betracht kommend); jmdn. zur R. stellen (von jmdm. Rechenschaft fordern); umg. eine R., Reden schwingen (reden 1.2) Rede/rgde| -duell, das Wortgefecht, Streitgespräch: ein geistreiches, heftiges R .; -f luß, der jo. Pl.f anhaltendes Reden: nichts hemmte seinen R .; - freiheit, die fo. Pl.f Recht, öffentlich (politisch) redend aufzutreten; -gewandt /Adj.; nicht adv.f be­ fähigt, flüssig und wirkungsvoll zu reden: ein rede­ gewandter junger Mann; dazu -gewandtheit, die; -kunst, die fo. Pl.f Rhetorik (2) reden, redete, hat geredet L I. sich gegenüber jmdm. sinnvoll mündlich sprachlich äußern: deut­ lich, freimütig, leise, ununterbrochen r.; m it jmdm. (offen, unverblümt, freundlich, ernsthaft) r.; mit sich selbst r.; über jmdn., etw., von jmdm., etw. (gut, schlecht) r.; darüber ist mit ihm nicht zu r.; man redet (klatscht) über mich 1.2 . eine Rede halten: frei r.; wer redet heute abend?; er redet für unsere Sache, gegen den K rieg; vor Arbeitern, Stu­ denten r. 1 .8 . etw. aussprechen, sagen: ein offenes, vernünftiges Wort, keine Silbe (miteinander) r.; Gutes, Schlechtes, Unsinn (über jmdn., von jmdm.) r .; dummes Zeug r. 1.4 . sich in einen bestimmten Zustand r. durch 1.1 in einen bestimmten Zustand geraten: sich in Eifer, Zorn r.; er h atte sich heiser, warm geredet + vo n sich r. machen (starke Beachtung finden, Aufsehen erregen); mit sich r. lassen (bereit zur Verständigung mit jmdm., über etw. sein); darüber läßt sich (schon eher) r. (darüber kann man tat­ sächlich nachdenken, sich einigen); — r. wie ein / Buch; mit jmdm. / deutsch, / Fraktur r.; von / Glück r. können; / gut r. haben; sich die Köpfe heiß r . ; friseh, frei von der Leber weg r.; / leicht r. haben; jmdm. nach dem / Mund r.; sich den / Mund fusselig r.; r., wie einem der / Schnabel gewachsen ist; sich etw. von der / Seele r.; gegen eine / Wand r.; r. wie ein / Wasserfall; in den /* Wind r.; jmdm., einer Sache das Wort r.; mit jmdm. ein / Wört­ chen r. müssen Reden s |art, die häufig, schablonenhaft gebrauchte (stehende) Verbindung von Wörtern: ein e alberne, geläufige, sprichwörtliche R .; jmdn. m it Redens­ arten (bloßem Gerede, leeren Worten) abspeisen Rederei, die; -, -en umg. 1.1. femot. neg.f däs lang­ anhaltende, wiederholte (inhaltslose) Reden: dauernde, lästige R.; Schluß mit der R.! 1.2 .1 . fo. Pl.f Geschwätz (1): das ist doch alles nur R .! 1.2 .2 . Anlaß zu Redereien (Klatsch) geben Rede| -Schwall, der erregtes, überstürztes un unter­ brochenes Reden (1.1): ein heftiger, zorniger R .; jmdn. m it einem R. überschütten; -verbot, das fo. Pl.f zeitweilig es Verbot, öffentlich (politische) Reden zu halten: er erhielt, hat R .; ein R. aussprechen; - weise, die Art zu reden, sprechen: eine feine, ironische, monotone, angenehme R.; -Wendung, die häufig gebrauchte Verbindung von Wörtern: eine gebräuchliche, stehende R .; diese R. ist für ihn charakteristisch; -zeit, die fo. Pl.f (vorher fest­ gesetzte) Zeit, Dauer, die jmdm. für eine Rede, einen Diskussionsbeitrag zugebilligt wird: die R, auf zehn Minuten begrenzen; die R. überschreiten redigieren /sw. Vb. ; hat/ etw. r. als Mitarbeiter eines Verlags o. ä . einen Text für die Veröffent­ lichung, Sendung be-, überarbeiten: ein B uch , Feature, Hörspiel r.; eine gut, gewissenhaft redi­ gierte Zeitschrift redlich f Adj.f 1. aufrichtig und rechtschaffen (1): ein redlicher Freund, Mensch; eine redliche Ab­ sicht, Gesinnung; r. handeln, für jmdn. sorgen — 2. /nicht präd.f sich r. (sehr) anstrengen, plagen; sich redliche (große) Mühe geben — 8 . fadv.f das hast du r. (mit voller Berechtigung) verdient; zu 1 Redlichkeit, die; -, jo. Pl.f Redner, der; -s, - 1 . jmd., der eine Rede (1) hält, vorträgt: ein bestellter R .; als R. auftreten, g e­ wonnen werden; einen R. anhören, ansagen, aus­ pfeifen — 2 . jmd., der wirkungsvoll, m it rhetorischer Gewandtheit vor einem Publikum sprechen kann: ein brillanter, faszinierender, glänzender, über­ zeugender R .; er ist der geborene R. rednerisch /Adj.; nicht präd.f rhetorisch (1.1): seine rednerische Begabung, Leistung redselig fAdj.f viel und gern redend: sie ist äußerst, sehr r.; davon berichtete er r. (wortreich, weit­ schweifig) Reduktion, die; -, - e n 1. Herabsetzung (1): die R. der Ausgaben, Inv estitionen, Preise, des Körper­ gewichts — 2 . L o g ik (hypothetischer) Schluß (2) von einem Sachverhalt au f dessen (wahrscheinliche) Bedingungen, Voraussetzungen: die progressive, regressive R. — 3. Chem. Prozeß, bei dem einer Verbindung Sauerstoff entzogen wird — 4 . P hy s . Chem. Anlagerung von Elektronen und Ver­ minderung der elektrischen positiven Wertigkeit Reduktions|kost, die kalorienarme K o st für eine Reduktion des Körpergewichts redundant fAdj.f Redundanz aufweisend: redun­ dante Teile einer Nachricht; redundante Berichte Redundanz, die; -, -e n 1.1 . fo. Pl.f Vorhandensein von überflüssigen, für die Inform ation nicht not­ wendigen Elementen in einer Nachricht: in jmds. Texten R. erkennen 1.2 . die (Gesamtheit der) in einer Nachricht enthaltenen, für die Information nicht notwendigen Elemente: die R. eines T extes ist gering, groß; eine Mitteilung mit viel R. reduzieren jsw. Vb.; hat/ 1. etw. verringern, etw.
930 Reede — Refrain (vermindern: manuelle Arbeit, den Energiever­ brauch r .; etw. auf das rechte Maß, ein Minimum r.; Preise, Steuern r. (herabsetzen); etw. auf, um die Hälfte r.; etw. reduziert sich auf etw.: seine Lektüre reduziert (beschränkt) sich auf die Zeitung — 2 . etw. auf etw. r.: dieses kompliziert erscheinende Modell läßt sich auf ein einfaches Prinzip r. (man kann es durch ein einfaches P rin zip erklären, das ihm zugrunde liegt) Reede* die; -, -n regelmäßig benutzter (geschützter) Ankerplatz vor einem Seehafen: eine geschützte, künstlich angelegte R .; das Schiff ankert, liegt auf der R. Reeder* der; -s, - privater Eigentümer von Schiffen zur gewerbsmäßigen Beförderung von Gütern, Perso­ nen auf See Reederei, die; -, - e n Betrieb, der Schiffe zur Be­ förderung von Gütern, Personen unterhält reell fAdj.f [re|el] 1. in bezug auf (finanzielle) Ver­ einbarungen korrekt: ein reeller Geschäftsmann, Partner, Vertrag; das ist eine reelle Sache (etw., bei dem niemand übervorteilt wird); r. abrechnen — 2.1 . /nicht adv.f er hat eine reelle Chance (eine Chance mit Aussicht auf Erfolg) 2.2 . /nur attr./ M ath, eine reelle Zahl (Zahl, die sich als Dezi­ malbruch darstellen läßt) Reep, das; -(e)s, -e Seemannsspr. Schiffstau Refektorium* das; -s, Refektorien [ . .ion, ..ion] Speisesaal eines Klosters Referat, das; -(e)s, -e 1.1 . bes. vor Fachleuten ge­ haltener Vortrag über ein bestimmtes Thema: ein grundlegendes, informatives, knappes, wissen­ schaftliches R.; ein R. halten 1.2 . kurzer, schrift­ licher wertender Bericht über eine wissenschaftliche Publikation: ein R. schreiben, verfassen; Referate über wissenschaftliche Neuerscheinungen — 2 . für einen Fachbereich zuständige Abteilung in einem Organ der staatlichen Verwaltung: ein R. leiten , übernehmen; das R. (für) Kader und Bildung Referendar* der; -s, -e Anwärter auf die höhere Beamtenlaufbahn (nach dem Ablegen des ersten Staatsexamens) Referendum* das; -s, Referenden/Referenda f ach- sp r. Volksabstimmung, -entscheid: ein R. abhalten, durchführen Referent* der; -en, -en 1. jmd., der ein Referat hält, Redner: der R. des heutigen Abends; der R. trat ans Pult und begann zu sprechen — 2 . ver­ antwortlicher, leitender Mitarbeiter in einem Referat: er ist R. für Kultur, Wohnungswesen; der persön­ liche R. des Ministers Referenz* die; -, -e n /vorw. PL/ von einer ver­ trauenswürdigen Person, Stelle gegebene, jmdn. be­ treffende Empfehlung, Auskunft: ausgezeichnete, gute Referenzen haben referieren /sw. Vb.; hat/ 1.1 . ein Referat halten: auf einer Tagung r.; zur Übung Schüler r. lassen 1.2 . etw. in knapper Form zusammenfassend (und zugleich beurteilend) mündlich, schriftlich wieder­ geben: den Inhalt eines Vortrages, über eine Ta­ gung r .; referierende Kapitel einer Arbeit reffen /sw. Vb.; hat/ Seemannsspr. ein Segel r. die Fläche eines Segels (durch Raffen, Aufrollen) verkleinern: sie mußten wegen des Sturmes die Seg el r. reflektieren /sw. Vb.; hat/ 1. Strahlen, Wellen z u ­ rückwerfen: Spiegel r. das Licht; die Sonnen­ strahlen wurden v on der hellen Hauswand reflek­ tiert — 2 . über etw. r. über etw. nachdenken: über ein Erlebnis, Problem, das Leben r.; er hat (zu)- viel reflektiert — 3 . auf etw. jmdn. r. danach streben, jmdn. zu gewinnen, etw. zu erlangen: auf eine Einladung, Position, Premierenkarte r .; der Regisseur hat auf den berühmten Schauspieler X als Darsteller des Nathan reflektiert Reflektor* der; -s, Reflektoren 1. fa ch sp r . Gerät, Vorrichtung zum Reflektieren von Wellen — 2 . A s t r o n . Spiegelteleskop reflektorisch /Adj./ Physiol. auf einem Reflex be­ ruhend, infolge eines Reflexes eintretend: reflekto­ rische Kontraktionen, Mechanismen Reflex* der; -es, -e 1 . Widerschein (des Lichts): farbige, flackernde, helle Reflexe; der R. der Laterne in einer Fensterscheibe — 2. Physiol. unwillkürliche, über das Zentralnervensystem er­ folgende automatisierte Reaktion des Organismus auf einen Reiz: ein (un)bedingter, mechanischer R .; einen R. auslösen Reflex] -bewegung* die als unwillkürliche Reaktion a uf einen Reiz erfolgende unbewußte Bewegung: die plötzliche Berührung, der Schmerz veranlaßte ihn zu einer R .; eine R. machen; -handlung* die vgl. - bewegung Reflexion* die; -, -en /zu reflektieren 1 u. 2/ das Reflektieren; zu 1: die sogenannte totale R. des Lichts; zu 2: Reflexionen über den Sinn des Lebens, die Zukunft reflexiv /Adj./ Gramm, sich zurück auf das Sub­ jekt beziehend: reflexive Pronomen, Verben Reflexiv]pronomen* das Gramm . Pronomen, das sich als Objekt auf das Subjekt desselben Satzes bezieht: das R. ,sich‘ Reform* die; -, - e n der fortschreitenden Entwick­ lung angepaßte, planmäßige Umgestaltung von etw. ohne grundsätzliche Änderung seiner Qualität, bes. evolutionäre Veränderung gesellschaftlicher T eil ­ bereiche im Rahmen einer bestehenden Gesellschafts­ ordnung: soziale, verschleppte Reform en; eine R. des Hochschulstudiums, Strafrechts, der Recht­ schreibung ; Reformen in der Landwirtschaft Reformation* die; -, jo. PI ./ religiöse und soziale Bewegung im 16. Jh., die zur Herausbildung protestantischer Kirchen geführt hat: das Zeitalter der R. Reformator* der; -s, Refo rmatoren Vertreter der Reformation, Begründer einer protestantischen K ir ­ che; dazu reformatorisch /A dj./ Reformer, der; -s, - jmd., der eine Reform anstrebt, durchführt Reformj -geschäft* das Fachgeschäft für besondere, der Gesundheit förderliche, zur D iät geeignete E r ­ zeugnisse und rezeptfreie H eilmittel; -haus* das Reformgeschäft reformieren /sw. Vb. ; hat/ etw. einer Reform unter­ ziehen: die Lehrlingsausbildung, Städteplanung, das Theater r.; im 16. Jahrhundert wurde die Kirche <refornpert Reformismus* der; -, jo. P l.j in der Arbeiterbewe­ gung entstandene opportunistische politisch-ideolo­ gische Strömung, die den revolutionären K am pf und die Errichtung der Diktatur des Proletariats ablehnt und die Auffassung vertritt, daß der Soz. auf dem Weg von Reformen ohne Revolution zu erreichen sei Refrain* der; -s, -s [refreq, auch rofrs] Kehrreim
Refugium — Regenfall 931 Refugium, das; -s, Refugien [. .Ion] Zufluchtsort): ein R. finden, suchen Regal, das; -s, -e Gestell mit waagerecht einlegbaren od. befestigten, Fächer abteilenden Brettern zum Ab- stellen, Lagern von (kleinen) Gegenständen: ein hohes, offenes, verglastes R .; ein mit Büchern gefülltes R .; Akten, E rsatzteile, Spielzeug, Stoffe in Regalen lagern Regatta, die; -, Regatten Sport Wettkampf für Kanus, Motor-, Ruder-, Segelboote: eine R. ab­ halten, eröffnen, segeln rege fAdj.f 1.1 . von viel Aktivität zeugend: reger Betrieb, Briefwechsel, Handel, Verkehr; eine r. Diskussion 1.2 . eine r. (lebhafte, wendige) Intelli­ genz, Phantasie besitzen; regen Anteil (in inten­ siver Weise Anteil) nehmen; er ist geistig, körper­ lich sehr r. (aktiv) Rßgel, die; - n 1.1 . als Anleitung zum Handeln verstandene Norm: anerkannte, gültige, ungeschrie­ bene Regeln; Regeln des guten Tons, Zusammen­ lebens; die Regeln der Höflichkeit befolgen 1.2 . (unter Berücksichtigung erkannter Gesetzmäßig­ keiten aufgestellte methodische) Anweisung od. F est­ legung für den ordnungsgemäßen Ablauf von etw., zum richtigen Vorgehen, Handeln: grammatische, mathematische Regeln; die Regeln der Recht­ schreibung, des Verkehrs, eines Spiels; die Regeln anwenden, beachten — 2, fo. Pl.j das Übliche, für die Mehrzahl der Fälle Geltende: etw. ist, bildet die R., wird zur R .; R. und Ausnahme; (sich) etw. zur R. machen; in der R. (meist, im all­ gemeinen, fast immer) — 3 . fo. Pl.f Menstruation 4- umg. nach allen Regeln der Kunst (richtig 1.2) Regel/regel| -blutung, die Menstruation; -fall, der jo. Pl.f typischer, normaler Fall: im R. (meist, normalerweise); -große, die f a ch sp r . entgegen störenden Einw irkungen naFh einer vorgegebenen Funktion zu regelnde Größe innerhalb eines Regel­ kreises; -kreis, der fa ch sp r . geschlossenes, sich selbst regulierendes System (dessen wichtigste Teile Regler und Regelstrecke sind); -leistung, die ständig wiederkehrende gleichartige materielle Leistung des Handwerks: vorgeschriebene Preise für R eg el­ leistungen; -los fAdj.f nicht durch Regeln (1) fest­ gelegt, geordnet, von der Regel (2) abweichend: ein regelloses Durcheinander, Leben; -mäßig jAdj.f 1.1 .1 . nach bestimmten Normen ablaufend, geregelt: er führt ein sehr regelmäßiges Leben; diese Verben werden r. flektiert 1.1 .2 . ebenmäßig: ihre regel­ mäßigen Gesichtszüge 1 .2 . zu bestimmten Zeiten, in bestimmten Abständen im mer in gleicher Weise wiederkehrend; regelmäßige Mahlzeiten, Rhythmen; etw. geschieht, wiederholt sich r.; dazu -mäßig- keit, die; -en regeln fsw. V b hat/ 1.1 . etw. (durch Regeln 1, Maßnahmen) in eine bestimmte Ordnung bringen, ordnen: seine (finanziellen) Angelegenheiten, den Nachlaß, Verkehr r.; etw. gesetzlich, gütlich, ver­ nünftig, vertraglich r.; in geregelten Verhältnissen leben 1.2 . etw. r. die vorgesehene Einstellung, Stärke, Stufe von etw. durch Schaltung zustande bringen: die Temperatur durch einen Thermo­ staten r. regel/Regel| -recht fAdj.f 1.1 . der Regel (1.2) ent­ sprechend, ordnungsgemäß: ein regelrechtes Ver­ fahren 1.2 . /nicht präd.f umg. richtig (2.1), im eigentlichen Sinne des Wortes: das ist ja ein reg el­ rechter Platzregen, Schwindel!; er wurde r. frech; -strecke, die fachspr. zu regelnder Teil eines Regelkreises; -tech nik , die /o. Pl.f Regelungstechnik Regelung, die; -, - e n 1.1 . das Regeln (1.1), Ordnen: eine baldige, endgültige R. dieser Sache; die R. des Verkehrs, der Kosten 1.2 . fachspr. Ausgleich innerhalb eines Regelkreises, durch den eine Größe entgegen störenden Einwirkungen nach einer vor­ gegebenen Funktion geregelt w ird : die automatische R. — 2. in einer bestimmten Weise getroffene A b ­ machung, Festlegung, Vorschrift, durch die etw. geregelt wird: eine gesetzliche, private, rechtliche R. Rggelungsl -technik* die fo. Pl.f Teilgebiet der Technik, zu dem Theorie und technische R ealisie­ rung der selbsttätigen Regelung (1.2) von Prozessen ge­ hören; -theorie, die fo. Pl.f Theorie, die die Gesetz­ mäßigkeiten der Regelung (1.2) erforscht, darstellt Regel/regel| -werk, d a s Gesamtheit von Regeln (1.2); -widrig /Adj.f gegen die Regeln (1) ver­ stoßend: eine regelwidrige Infinitivkonstruktion, Kombination; etw. r. verwenden; sich r. ver­ halten; -zyklus, der periodisches Auftreten der Ovulation, Menstruation regen jsw. Vb.; hat/ etw., bes. Gliedmaßen, sich leicht, ein wenig bewegen (1): kein Glied (mehr), vor Kälte kaum (noch) die Finger r. können; der Vogel begann seine Flügel zu r.; sich r . : sie saß, ohne sich zu r .; kein Muskel seines Gesichtes regte sich; die Blätter regten sich leise im Wind; O sie hat sich seit Wochen nicht geregt (nichts von sich hören lassen); ein Gedanke, Zweifel, das Gewissen regte sich in ihm (wurde spürbar, machte sich be­ merkbar) Regen, der; -s, - fvorw. Sg.j aus Wassertropfen bestehender Niederschlag: ein anhaltender, feiner, wolkenbruchartiger R .; der R. fällt, läßt nach, rauscht, rinnt, strömt; wir werden R. bekommen; bei strömendem R., vom R. durchnäßt ankom­ men; die Natur lechzt nach R.; O ein R. (eine große Menge) v o n Blumen, Vorwürfen ging auf sie nieder + u m g . ein warmer R. (oft unerwartet erfolgende Geldzuwendung); v o m R. in die Traufe (aus einer unangenehmen Lage in eine noch schlimmere) kom ­ men regen/Regen| -arm fAdj.; nicht adv./ geringe Nie­ derschlagsmengen aufweisend: ein regenarmes Ge­ biet, Jahr; -bogen, der fPl. -f durch Brechung und Reflexion des Sonnenlichts in Regentropfen hervor- gerufene optische Erscheinung in der Atmosphäre, die als Bogen in den Farben des Sonnenspektrums sichtbar ist: über den Himmel spannte sich ei n R .; - bogenhaut, die ringförmig die Pupille umgebende, eine charakteristische Färbung aufweisende ^Ha ut des Augapfels Regeneration, die; -, -e n das Sichregenerieren: Biol. die ständige R. der Haut; die R. zerstörten Körpergewebes regenerieren fsw. Vb.; hat/ 1.1 . etw., sich (aus der vorhandenen Substanz) erneuern, etw. wiederher­ stellen, -gewinnen: seine Kräfte im Urlaub r.; B iol. der Schwanz der Eidechse kann sich r. (neu bilden) 1.2 . T ech n . Motoren, Stoßdämpfer, che­ mische Substanzen r. (durch Bearbeitung wieder ge­ brauchsfähig machen, aufarbeiten) Regen/regen| -fall, der fvorw. Pl.j Niederschlag in 6 0 Wörterbuch
932 Regenfront — Regiment Form von Regem anhaltende, starke Regenfälle; - front, die M eteor, als geschlossene Front (5) auf- ziehendes Regengebiet: eine heranziehende R .; -g e ­ biet, das M eteor. Tiefdruckgebiet mit vielen Regen­ fällen: nach Abzug eines ausgedehnten Regen­ gebietes; -guß, der (kurzer) heftiger Regen: tropi­ sche Regengüsse; -haut, die Mantel, Umhang aus (durchsichtigem) wasserdichtem M aterial; -m a ntel, der Mantel aus wasserdichtem M aterial; -naß jAdj.j naß vom Regen: das Auto rutschte, die Laterne spiegelte sich auf dem regennassen Asphalt; -pfeifer, der; -s, - in zahlreichen A rten weltweit vorkom­ mender, in der Nähe des Wassers lebender Vogel m it gedrungenem Körperbau und kurzem Schnäbel; - rinne, die Rinne zum Weiterleiten von Regen­ wasser, Dachrinne; -schatten, der jo. Pl.f faeh - spr.: im R. liegen (auf der Seite eines Gebirges liegen, die von Regenwolken wenig erreicht wird , weil sie sich meist beim Ansteigen auf der anderen Seite des Kam m es abregnen); -schauer, der Schauer in Form von Regen; -schirm, der Schirm zum Schutz vor Regen: den R. aufspannen, mitnehmen, stehen­ lassen, zuklappen; + umg. scherzh. gespannt sein wie ein R. (sehr neugierig auf etw. sein) Regent, der; -en, -en Inhaber der Regierungs­ gewalt in einer Monarchie 1.1 . als deren regierender Monarch, Herrscher: ein absolutistischer R . 1 .2 . als Stellvertreter von 1.1: er wurde zum R eg enten berufen, ernannt Rggen | -tag, der Tag, an dem es viel, unablässig regnet; -tropfen, der als Niederschlag fallender Wasserköpfen: einzelne, dicke, die ersten R . fallen Regentschaft, die; - e n 1. Regierung (2) eines Monarchen: er übernahm die R. — 2. Dauer, Zeit der Ausübung von 1: während seiner R. Regen| -wald, der G e og r. an Niederschlägen reicher tropischer Urwald mit üppiger Vegetation; -wasser, das jo. Pl.f als Regen gefallenes (und gesammeltes) Wasser: das R. dringt durchs Dach; eine Tonne mit R.; - w etter, das jo. PI ./ regnerisches Wetter, Wetter mit viel Regen: R. setzte ein; + ein /* Gesicht machen wie sieben Tage R.; - wolke, die Wolke, die Regen erwarten läßt; -wurm, der in zahl­ reichen Arten vorkommender Ringelwurm, der, im Boden lebend, Röhren gräbt, au s denen er bei Regen entweicht und an die Oberfläche der Erde kommt; - zeit, die Geogr. für die Subtropen, Tropen charak­ teristische regelmäßig auftretende Wetterperiode m it anhaltendem starkem Regen: der B eginn, Einbruch der R. Regie, die; -n [re^i:, PI. ..i:an] 1. fvorw. Sg.f künstlerische Gestaltung eines Bühnenwerks, Films , einer Fernseh-, Rundfunksendung für die A uf­ führung sowie die Leitung der Aufführung und aller an ihr Beteiligten\ eine einfallsreiche, g eschickte R.; (die) R. führen; die R. hatte N — 2. jo. Pl.j ein Bauvorhaben in städtischer R. (unter städti­ scher Leitung, Verwaltung) ausführen; etw. in eigener R. (selbständig) tun — 3 . jo. PLI für 1 ver­ antwortliche Mitarbeiter: die Absichten der R. Regie| -anweisung, die (vom Autor stammender) erklärender Zusatz zum Text eines Bühnenstückes als Hinweis für die Regie (1); -fehler, der Fehler des Regisseurs, An der Regie (1); -pult, das Misch­ pult des Toningenieurs regieren jsw. Vb.; hat/ 1.1. einen Staat r. die Staats­ gewalt ausuben, als oberste Ausführende die A n ­ gelegenheiten eines Staates (auf der Grundlage der Verfassung) leiten, führen, verwalten: ein Land r.; ein demokratisch, diktatorisch regierter Staat; in unserem Staat regiert das Volk (übt das Volk die Macht aus); Karl XII. regierte von 1697 bis 1718 in Schweden 1.2 . er wird von Angst, Selbstsucht, Vernunft regiert (beherrscht); eine Zeit, in der die Grausamkeit, K o rruption, Lüge regierte (herrschte) — 2. er konnte das Boot, Fahrzeug nicht mehr r. (hatte es nicht mehr in der Gewalt) — 3. Gramm, einen Kasus r. einen bestimmten K a su s bedingen: Präpositionen, Verben r. meist einen bestimmten Kasus Regierung, die; -, - e n 1 . oberstes vollziehendes Organ der Staatsgewalt: eine bürgerliche, dem o­ kratische, sozialistische R .; eine provisorische, verfassungsmäßige R .; der Ministerrat — die R. der Deutschen Demokratischen Republik; die R. konstituierte sich; die R. bilden — 2 . Ausübung der Staatsgewalt, das Regieren in einem bürgerl. Staat, einer Monarchie: die R. antreten, nieder­ legen; an der R. sein; unter der R. Ludwigs XIV. (in der Zeit, in der Ludwig X IV . regierte) Reglerungs/reglerungs | -abkommen, das zwischen Regierungen abgeschlossener völkerrechtlicher Ver­ trag; -chef, der fvorw. im bürgerl. Sprachgebrauch! Politiker, der die Regierung (1) leitet; -delegation, die aus Mitgliedern einer Regierung bestehende Delegation; -erklärung, die Erklärung, in der eine Regierung die Ziele ihrer Politik, ihren Standpunkt (gegenüber bestimmten F rag en, Sachverhalten) offi­ ziell darlegt: dazu gab der Ministerpräsident vor den Abgeordneten eine R. ab; -fähig jA dj. ; nicht adv.j die Mehrheit der Sitze in einem bürgerl. Parla­ ment besitzend und dadurch in der Lage zu regieren: eine regierungsfähige Koalition, Partei; -gewalt, die fo. Pl.f verfassungsmäßige, politische M acht einer Regierung in einem Staat; -koalition, die Verbindung von verschiedenen politischen Parteien zur Bildung einer gemeinsamen Regierung in einem bürgerl. Staat; -kommission, die durch die Regie­ rung gebildete, eingesetzte Kommission mit spezi­ fischer Aufgabenstellung; -partei, die die Regierung (1) bildende, an der Regierung beteiligte P artei in einem bürgerl. Parlament, Staat; -programm, das Gesamtheit der öffentlich dargelegten Pläne, Ziele einer bürgerl. Regierung: das R. verkünden, vorlegen; -Sprecher, der Person, die im Auftrag einer bürgerl. Regierung ständig offizielle Mitteilungen dieser Regierung macht: der R. erklärte auf einer Pressekonferenz, daß . . . Regime, das; -s, -/ -s [regiim, PL reghmo, re3i:ms] 1. jemot.; Bez. für A rt und System einer Regierung (1), die sich ihre Herrschaft anm aß tj: ein autoritäres, diktatorisches, volksfeindliches R.; ein faschisti­ sches R.; ein R. bekämpfen, stürzen — 2 . Art, Form der Regierung (2): ein monarchisches, parla­ mentarisches, reaktionäres R .; O unter dem strengen R. (der Leitung 2) seines Meisters; das R. (Prinzip) der (strengsten) Sparsamkeit Regiment, das; -(e)s, -er/-e 1. /PL -er/ Mil. mehrere Bataillone und Einheiten umfassender Truppenteil: ein R. aufmarschieren lassen, führen — 2. /PL -e; vorw. Sg.j er führt ein straffes R. (geht als Leitender, Anführer, Oberhaupt straff vo r); er führt im, zu Hause das R.; das R. (die Macht 1.1) an sich reißen
Region — regungslos 933 Region, die; -, -e n 1.1 . bestimmte geographische Zone größerer Ausdehnung', die alpine, arktische R.; die R. des ewigen Eises; in unerforschte Regionen Vordringen 1.2 . um g. die hinteren Regio­ nen (Teile) des Gartens; zu 1.1 regional /Adj./ ein bestimmtes Gebiet betreffend', regionale Beso nder­ heiten , Varianten - f umg., oft spött. in höheren Regionen schweben (Gedanken, Träum en nachhängen, der Wirklichkeit entrückt sein) Regisseur, der; -s, -e [re^isoir] für die künstlerische Gestaltung eines Bühnenwerks, Films, einer Fern­ seh-, Rundfunksendung verantwortlicher Künstler; dazu Regisseurin, die; -, -nen Register, das; -s, - 1 . (alphabetisches) Verzeichnis 1 .1 . der in einem umfangreichen Druckerzeugnis erwähnten Begriffe, Namen', das R. eines Buches, Zeitschriftenjahrgangs; ein R. anfertigen; etw. über das R. ermitteln, im R. finden 1.2 . rechtlich wichtiger Tatsachen, das, amtlich geführt, wie eine Urkunde gilt: ein altes kirchliches, (sta nd esa m t­ liches R.; einen Auszug aus dem R. anfertigen lassen; das R. der volkseigenen Wirtschaft (beim Rat des Kreises geführtes Verzeichnis der volks­ eigenen Betriebe) — 2 . Mus. 2 .1. /bei Orgel, Har­ monium, Cembalof Gruppe von Pfeifen, Zungen, Saiten , m it denen Töne einheitlicher Klangfarbe er­ zeugt werden: alle, bestimmte R. verwenden, be­ dienen 2.2 . Bereich von Tönen einheitlicher Klang­ farbe, die durch die menschliche Stim m e bei gleicher Einstellung der Stimmbänder und des Kehlkopfes erzeugt werden + um g. alle R. ziehen (zur Erreichung eines Zieles edles aufbieten, alle Fähigkeiten einsetzen) Register]tonne, die /Abk. RT; Maßeinheit zur Be­ rechnung des Rauminhalts von Schiffen! Registratur, die; -, -e n 1. das Registrieren (1) — 2. Abteilung, Raum, Vorrichtung für die A uf­ bewahrung geordneter Akten , Urkunden, Briefe: in der R. arbeiten registrieren fsw. Vb. ; hat/ 1.1 . etw,, jmdn. in ein (amtlich geführtes) Verzeichnis eintragen: K raft­ fahrzeuge, Kunstschätze, Personalien, Einwohner r. 1 .2 . etw. registriert etw. etw. stellt etw. selbst­ tätig fest und zeichnet es auf: Meßgeräte r. die Luftfeuchtigkeit; der Seismograph registriert ein Erdbeben — 2 .1 . etw. ohne Kommentar sachlich feststellen, vermerken: die Presse registrierte das Ereignis nur 2.2 . etw. zur Kenntnis nehmen, be­ merken, beobachtend feststellen: er registrierte bei sich eine Enttäuschung, Interesselosigkeit; die anderen r. alles, was du tu st Registrierjkasse, die Ladenkasse, die Summen addiert und aufzeichnet Reglement, das; -s, -s [reglemarj, auch ..m d] v e r ­ a l t e n d Gesamtheit der für einen Dienst, eine gesell­ schaftliche Tätigk eit geltenden Vorschriften, ge­ druckte Dienstvorschrift: ein festgelegtes, starres, strenges R.; sich an das R. halten, nach dem R. richten reglementieren / sw . Vb.; hat/ 1.1 . etw. durch Vor­ schriften regeln: den Dienst, Ablauf der einzelnen Arbeitsgänge genau r. 1 .2 . durch Vorschriften etw. einengen (2), jmd n. gängeln: während der Zeit des Faschismus wurde die Kunst, Wissenschaft regle­ mentiert; die junge Generation läßt sich nicht r. Regler, der; -s, - Teil eines Regelkreises, der ent­ sprechend den durch die Regelgröße mitgeteilten Informationen auf die Regelstrecke nach vorgegebe­ nen Funktionen einwirkt: ein elektr(on)ischer, hydraulischer, mechanischer, pneumatischer R .; durch einen R. den Druck, die Stromspannung, Temperatur konsta nt (er)halten Reglerbügeleisen, das elektrisches Bügeleisen, das je nach Bedarf auf eine bestimmte Temperatur ein­ gestellt wird und diese Temperatur konstant hält rggjlos lAdj.j ohne sich zu bewegen (1): eine reglose Gestalt; r. dasitzen, liegenbleiben; erlauschte r. rggnen, regnete, hat geregnet 1. es regnet Regen fällt: es regnet an, gegen die (Fenster)scheiben, durchs Dach; es fing (gerade) an zu r. — 2. es regnet etw. etw. Kleines fällt in großer Menge herab: es regnet Blumen, Konfetti; <> es regnete (gab eine große Anzahl) Anrufe, Ohrfeigen, Verbote + es regnet / Bindfäden, in / Strömen Rggner, der; -s, - Landw . Gerät zum Beregnen von Pflanzen: ein rotierender R .; Gemüsekulturen vo n Regnern besprühen lassen regnerisch /A dj.l mit vielen Regenfallen: ein regne­ rischer Herbst, Himmel, Tag; es war trübe und r. Regreß, der; Regresses, Regresse J u r . gesetzlich gerechtfertigte Handlung, bei der jmd. die an ihn durch einen Gläubiger gerichtete materielle Forde­ rung an denjenigen weiterreicht, der ihm dafür materiell verantwortlich und somit der eigentliche Schuldner ist: R. fordern, nehmen regressiv, regressiv /Adj.f 1.1 . regressive (rück­ läufige) Tendenzen 1.2 . L o g ik von den Wirkungen auf die Ursachen, vom Bedingten auf die Bedingung schließend: r. folgern 1.3 . J u r. einen Regreß ent­ haltend, zum Inhalt habend: regressive Forderung gen, Schulden regsam /Adj.f beweglich, rege (1.2): ein regsamer Geist, Mensch; geistig r. sein regulär /A d j./ 1 .1 . ordnungsgemäß: eine reguläre Ausbildung, Einrichtung; ein regulärer Antrag 1.2 . offiziell festgelegt: ein regulärer Preis 1 .3 . nach einer offiziellen Festlegung stattfindend, verkehrend: in der regulären Sprechstunde; mit der regulären Linien­ maschine ankommen regulativ /A dj./ bestimmte Abläufe steuernd: ein regulativer Faktor; etw. wirkt r. Regulator, der; -s, Regulatoren 1. regulativer F ak­ tor: der gesellschaftliche Bedarf als R. der Pro­ duktion; etw. wirkt als R. — 2. von einem Ge­ häuse aus Holz und Glas umgebene Wanduhr mit Pendel: der R. ist wieder ganz modern regulieren jsw. Vb.; hat/ 1.1 . etw. regeln (1.2): die Geschwindigkeit, Stromspannung, Temperatur r .; sich r.: Datenverarb. ein sich selbst regulie­ rendes System 1.2 . Zähne mit einer Klammer r. (richten 1.1 .2); einen Flußlauf r. (begradigen); dazu Regulierung, die; -, -en Regung, die; -, -en 1. bei gegebenem Anlaß ent­ stehende Gefühlsbewegung od. durch eine Überlegung ausgelöste Reaktion: eine edle, instinktive, leise, mütterliche R .; eine R. des Erbarmens, Zorns; einer R. des Herzens, Gewissens folgen; sein Ge­ sicht zeigte keine R. (ließ keinerlei Gefühlsäuße­ rung erkennen) — 2 . jo. Pl.j eine leichte R. (ein leichtes Sichbewegen) der L uft; ohn e R . (regungs­ los) dasitzen, verharren regungslos /Adj.l ohne sich zu 1bewegen (1): eine regungslose Gestalt, Wasserfläche; r. stehenbleiben 60*
934 Reit — reichhaltig Reh, das; -(e)s, -e in Wäldern lebender, zierlich gebauter, graubrauner Hirsch m it einem Gehörn beim männlichen Tier: ein schlankes, schnell­ füßiges R. Rehabilitation, die; - e n fvorw. Sg.j 1. {höchst­ mögliche) Wiederherstellung der körperlichen, seeli­ schen, beruflichen Leistungsfähigkeit Kranker, ( Un- fall)geschädigter sowie deren Wiedereingliederung in den A rbeitsprozeß: Versuche der R. Amputierter, Blinder, Hirngeschädigter — 2 . Wiederherstellung des öffentlichen Ansehens einer Perso n: sich um seine R. bemühen; Jur. nach Kassation des Ur­ teils volle R. (erneute Zuerkennung der durch das Gericht abgesprochenen Rechte) erla ngen RehabilitationIzentrum, das der Rehabilitation (1) dienende Einrichtung des Gesundheitswesens rehabilitieren jsw. Vb.; hat/; jmdn. r. (jmds. Reha­ bilita tion 2 bewirken) Reh/reh| -bock, der männliches Reh; -braun /A dj.f hellbraun: rehbraune Augen, Wildlederhand­ schuhe; -kitz, das junges Reh Reibe, die; -, - n Reibeisen Reib {eisen, das Küchengerät in Form einer ebenen od. gewölbten Platte aus Metall, Plast mit (Löchern und) spitz gezackter Oberfläche, auf der feste Lebens­ mittel zerrieben werden; Kartoffeln, Mandeln, Scho­ kolade, alte Semmeln auf dem R. reiben; O Hände wie ein R. (sehr rauhe Hände) haben Reibe{kuchen, der landsch. 1. Rührkuchen: ein glasierter R. — 2 . Kartoffelpuffer reiben, rieb, hat gerieben / / auch gerieben/ 1.1 . etw. bei dauernder Berührung mit (leichtem) Druck wiederholt an der Oberfläche von etw. hin und her bewegen: der Hund reibt seinen Kopf an meinem Knie 1.2 . etw. r. die Hand über etw. wiederholt und m it (leichtem) Druck hin und her bewegen; sie rieb ihren verstauchten Knöchel; sich den Kopf r. 1 .8 . der Schuh reibt an der Ferse (macht die Ferse durch 1.1 wund); der Kragen reibt (am Hals) 1.4 . etw. aus etw. r. etw. durch 1.2 von, aus etw. ent­ fernen: er rieb den Fleck aus der W este; sie rieb sich den / Schlaf aus den Augen 1.5. etw. blank, sauber, trocken r. (durch 1.2 blank, sauber, trocken machen) —■2. etw., bes. Lebensmittel, durch 1.1 auf einem Reibeisen fein, flockig zerkleinern: Äpfel, Käse, Muskat r .; geriebene Semmel + sich die / Hände r.; jmdm. etw. unter die Nase r. Reiberei, die; -, - e n fvorw. Pl.f (kleine) Streitigkeit: lästige Reibereien; es kam, gab Anlaß zu R eib e­ reien Reibfläche, die präparierte Fläche der Streichholz­ schachtel, a n der sich ein Streichholz entzündet, indem man es daran reibt Reibung, die; -, -en 1. Phys. der Bewegung von Körpern entgegengesetzt wirkende Kraft, die an zwei sich berührenden (und gegeneinander bewegten) F lä ­ chen auftritt; bei hoher Bewegungsgeschwindigkeit entsteht eine starke R.; durch R. entsteht Wärme; die R. verringern, vermindern — 2 . das Reiben (1.2, 1.3), Geriebenwerden; Reibungen mit an­ gewärmten Tüchern; die ständige R. durch den Riemen hat zti Abschürfungen der Haut, des Lack es geführt Reibungs/re|bungs{ -elektrizität, die P h y s . durch Reibung zweier Körp er (2) hervorgerufene, entgegen­ gesetzte elektrische Aufladung; -los fAdj.f ohne Schwierigkeiten, Komplikationen: eine reibungs­ lose Versorgung, Zusammenarbeit; etw. verläuft, funktioniert, klappt r.; -wärme, die Phys. vgl. - elektrizität reich fAdj.f 1. Geldmittel), Werte (3.1), Güter in großer Menge besitzend, wohlhabend: er war ein reicher Mann geworden; durch eine Erbschaft, einen Lottogewinn, Spekulationen r. geworden sein — 2 .1 . kostbar, prächtig: reiche Gewänder; eine reiche Ausstattung 2.2 . ladv.f jmdn. r. (groß­ zügig 1.2) belohnen, beschenken, entschädigen — 3.1 . /nicht adv.f reichhaltig, groß (4), umfangreich (1.2): eine reiche Ausbeute, Auswahl, Erbschaft, Ernte, Sammlung; dieses Land besitzt reiche Bodenschätze; sie hat ein reiches Gefühlsleben, Wissen; eine reiche (ergiebige) Erzlagerstätte 3 .2 . r. an etw. sein etw. in großer Menge haben, ent­ halten: das Jahr ist r. an Ereignissen; ein an Erd­ öl, Seen reiches Land 3.3 . /als Partikel; drückt im positiven Sinne einen hohen Grad aus/: etw. ist r. bestickt, illustriert; eine r. verzweigte Familie; etw. ist r. mit Ornamenten versehen Reich, das; -(e)s, -e 1.1 . Staatsgebilde, in dem unter einer zentralen, oft monarchischen Regierung (1) mehrere Länder, Provinzen o. ä. zusammengefaßt sind: ein großes, mächtiges, zerfallendes R .; das R. Karls des Großen 1.2 . /als Bez., in Bezeich­ nungen für den früheren deutschen Staatf: das Heilige Römische R. Deutscher Nation; das Deut­ sche R. /von 1871 bis 1915/; an den Grenzen des Reiches (Deutschen Reiches) — 2 . geh . das R. (der Bereich 3) der Dichtung, Kindheit, Phanta­ sie; etw. gehört ins R. der Fabel (ist nicht wahr) — 3. jmd. hat sein eigenes kleines R. (hat einen kleinen R aum für sich) reichen jsw. Vb.; hat/ 1. (jmdm.) etw. r. einen Gegenstand, etw. über eine geringe Entfernung hinweg (mit der Hand) auf jmdn. zu bewegen, so daß er ihn ergreifen kann: jmdm. ein Glas, die Speise­ karte r.; einem Kranken ein Glas Wasser r.; jmdm. Feuer (für die Zigarette) r.; jmdm . den Arm, die Hand r.; es wurden Erfrischungen g e ­ reicht (angeboten 1.2); dazu reicht (serviert 1.1) man Schlagsahne — 2 .1 . sich bis zu einer bestimm­ ten Begrenzung erstrecken (1): ihr reicht der Rock bis an die Knöchel; die Felder r. bis an den Wald; O so weit das Auge reicht (so weit man von einem bestimmten Punkt aus sehen kann) 2.2 . (bis) an, bis zu etw. r. mit ausgestrecktem Arm bis an etw. gelangen, es gerade berühren, noch fassen können: (bis) an die Dachrinne, Decke r. (können); bis dahin kann ich nicht r.; reichst du bis zum ober­ sten Fach? — 3 .1 .1 . etw. reicht (für etw., jmdn.) etw. ist für etw., jmdn. in genügender Menge vor­ handen: das Geld wird gerade, kaum r.; vier Stunden, drei Meter Stoff werden dafür nicht r.; das Brot muß für uns beide bis morgen r. 3.1.2 . um das zu verstehen, reicht sein Fassungsver­ mögen, Französisch nicht (ist sein Fassungsver­ mögen, seine K enntnis des Französischen nicht ge­ nügend) 3.2 . mit etw, r. etw. in genügender Menge zur Verfügung haben, m it etw. auskommen: mit dem Brot r.; damit müssen wir r. + umg. mir reicht es (nun aber) (jetzt bin ich mit meiner Geduld, Kraft am Ende)\; — jmdm. nicht das / Wasser r. können reich |haltig /A d j.j viel enthaltend, vieles bietend:
reichlich — Leihen 935 eine reichhaltige Mahlzeit, Sammlung; ein reich­ haltiges Angebot, Programm, Sortiment; etw. r. gestalten reichlich jA dj.j 1.1 . das normale M aß von etw., einen bestimmten Wert überschreitend: eine reich­ liche Mahlzeit, Messerspitze Salz; eine reichliche Stunde; r. spenden, wiegen; das ist r. gerechnet; der neue Anzug ist noch (etwas) r. (zu groß); r. (mehr als genügend) Platz, Zeit haben; r. gerechnet sind das zehn Kilo (das schätze ich auf höchstens zehn Kilo) 1.2 . jdls Partikel/ mehr als: in, seit, vor r. a cht Jahren; das wird r. drei Monate dauern; er hat noch r. hundert Mark zu zahlen — 2 . /als Partikel/ um g. einer, (sehr) langweilige Aufführung; es ist r. spät ßeichs/re]chs| -bahn, die /o. PL/: die Deutsche R. (zentral verwaltetes staatliches Unternehmen der Eisenbahn im Deutschen Reich bis 1945, in der DDR); -unmittelbar jAdj.; vorw. attr.f im feudalen deutschen Reich nur dem K aiser unterstehend: reichsunmittelbare Städte, Feudalherren Reichtum, der; -s, Reichtümer /zu reich 1, 2.1, 3.1, 3.2/; zu 1: sein ererbter R. (materieller Besitz); der gesellschaftliche R .; zu 2.1 jo. PL/: Gewänder vo n unbeschreiblichem R. (unbeschreiblicher Pracht, Kostbarkeit 1); zu 3.1 /o. PL/: der R. (die Vielfalt, Fülle) seiner Ideen; zu 3.2 jo. PL/: der R. eines Landes, der Erde an materiellen Gütern Reich [weite, die 1.1 . größtmögliche Entfernung, die von etw. überwunden werden kann: das Geschoß, der Sender hat eine große, geringe R. 1 .2 . jin den Verbindungen/ in, außer R . in einer, eine Entfernung, außerhalb einer Entfernung, bis zu der jmd. reicht, die jmd., etw. erreicht: der Aschenbecher befindet sich, steht in R.; das Schiff geriet außer R. der Geschütze reif jAdj. ; nicht adv.f 1. /von Früchten, Samen/ im Zustand abgeschlossener Entwicklung, mit fertig aus­ gebildetem K eimling, zum E rnten, Verzehr geeignet: reife Früchte, Erdbeeren; das Getreide ist noch nicht ganz r. — 2 .1 . 2erwachsen, erfahren, innerlich gefestigt und urteilsfähig: ein reifer Mann; eine reife Frau, Persönlichkeit; diese Erfahrung hat ihn reifer gemacht; umg. scherzh. im reiferen (mitt­ leren, vorgeschrittenen) Alter (sein); die reifere Jugend (die Menschen im mittleren Alter) 2.2 . gut durchdacht, ausgewogen u nd i n sich vollendet: eine reife Arbeit, Leistung; jmd. hat ein reifes Urteil — 3 . für, zu etw. r. seinfür etw. Bestimmtes genügend entwickelt, fortgeschritten, vorbereitet sein: für diese Aufgabe, Stellung ist er noch nicht r.; etw. ist r. zur Durchführung, Unterschrift, für den Abbruch, zur Veröffentlichung Reif, der; -(e)s, - e i. /o. Pl.j als feine Eiskristalle an Pflan zen , Gegenständen abgelagerter Niederschlag: in dieser Nacht ist R. gefallen; R. liegt auf den Bäumen, Dächern, Wiesen — II. geh. ringförmiges Schmuckstück für Frauen, das am A rm , Finger od. als Diadem getragen w ird : ein kostbarer, silberner R. Reife, die; -, jo. Pl.f 1.1 . jzu reif 1 u. 2/ das Reif- sein; zu 2.1: die geistige, politische R.; zu 2.2: die R. ihres Urteils 1.2 . jzu reif 1/ das Reifwerden: Erdbeeren brauchen, v iel Sonne zur R. — 2. die geschlechtliche Reife (körperlicher Entwicklungs­ zustand, der das Vollziehen des Geschlechtsaktes, die Fortpflanzung ermöglicht) reifen jsw. Vb.; ist, hat/ 1.1. (ist) 1.1 . reif (1) werden: die Äpfel, Pflaumen r. spät in diesem Jahr 1.2 . reif (2.1) werden: er ist durch diese Erlebnisse gereift — 2 . etw. reift in jmdm. etw. entwickelt sich in jmds. Bewußtsein und nim mt eine endgültige Form an (ist): ein Entschluß, Plan reifte in ihm, in seinem Innern — 8 . etw. reif (1) machen (hat): diese Früchte sind von der Sonne gereift — II. es reift Reif fällt, entsteht (hat): heute nacht hat es gereift Reifen, der; -s, - 1 . ringförmig geschlossenes Band, durch das etw. zusammengehalten, stabil(er) gemacht wird: ein eiserner, kupferner, stählerner R .; ein Faß mit R. beschlagen; R. um eine Holzwanne legen — 2 . aus Gummi bestehender, mit Luft gefüll­ ter, schlauchartiger, a u f der Felge sitzender, durch eine Decke (3) und m eist einen Schlauch gebildeter Teil eines Rades an Kraftfahrzeugen, Fahrrädern: ein praller, schlauchloser R .; die R. wechseln — - 3. großer, meist hölzerner Ring als Kinderspielzeug, als Gerät zur Gymnastik, Dressur: (den) R. schlagen, treiben; den Hund, Löwen durch einen R. springen lassen — 4 . Reif (II): sie trägt einen schmalen R. am Arm, im Haar Reife| -prüfung, die Abschlußprüfung an der er­ weiterten Oberschule im soz. Schulsystem, a n einer höheren Schule im bürgerl. Schulsystem, Abitur: die R. ablegen, bestehen; -Zeugnis, das Zeugnis auf Grund einer abgelegten R eifep rüfung rgiflieh jAdj.; nicht präd.f: nach reiflicher (ein­ gehender, gründlicher, genauer) Überlegung, Prü­ fung der Fakten; etw. r. bedenken, erwägen, über­ legen Reigen, der; -s, - m eist von einem Tänzer angeführ­ ter alter Tanz'm it begleitendem Gesang: einen R., im R. tanzen; sich im R. drehen, schwingen; ein Mädchen eröffnete den R ., führte den R. an; O er eröffnete, schloß den R. (war der erste, letzte im Kreise) der Festredner, Gratulanten Re|be, die; -, -n 1. (linear) geordnetes Neben-, Hinter­ einander von Menschen od. (gleichartigen, zusam­ mengehörigen) Sachen: eine R. von Büchern, Häu­ sern, Bäumen; in der, einer Reihe stehen; er sitzt in der ersten R. (Sitzreihe) (im Kino); <> mit dieser Leistung hat er sich in die erste R. der Jazz­ musiker gestellt (gehört er zu den besten Jazzmusi­ kern) ; in den Reihen (in der Gruppe, Gemeinschaft) der Arbeiterklasse, Avantgarde kämpfen — 2 .1 .1 . (zusammengehörige) Folge (1.1): eine R. von Inter­ views, Tests 2.1 .2 . eine beliebte R. (Serie 2.3 von Büchern, Vorträgen) 2.2 . jo. Pl.j (nach einem K ri ­ terium) geregelte Aufeinanderfolge von Personen, Sachen: der R. nach vortreten; alle der R. nach abfertigen; immer der R. nach!; er wurde außer der R. aufgerufen; an die R. kommen (drankom­ men) ; an der R. sein (von einer bestimmten Anzahl von Personen in der zeitlichen Aufeinanderfolge der­ jenige sein, der abgeßrtigt, bedient wird od. der etw. tun muß) — 3 . er hat eine (ganze) R. (eine größere Anzahl, Menge) v on Antiquitäten; eine R. von Freunden kamen; es gibt eine R. von Fragen; er nahm eine R. Gestalten, Veränderungen wahr; nach, seit einer R. von Jahren • f umg. aus der R. tanzen (sich nicht an eine vor­ gegebene Ordnung halten, eigene Wege gehen, ohne sich anzupassen); jbes. von Menschenj in Reih und Glied (in geordneten Reihen) steh en Leihen jsw. Vb.; hat/ 1.1 . etw. auf etw. r. einzelne
936 2reihen — Reinkultur gleichartige Gegenstände zu einer Reihe (1) hinter-, nebeneinander auf etw. fügen: Perlen, Pilze, Son­ nenblumenkerne auf eine Schnur r. 1 .2 , etw. reiht sich an etw. Gleichartiges etw. schließt sich an etw. Gleichartiges an, folgt auf etw. Gleichartiges: ein Tag reiht sich an den andern; Erfolg reihte sich an E r­ folg 2reihen, reihte/rieh, h at gereiht/geriehen Stoff auf durchgezogenen Fäden z u kleinen unregelmäßigen Fältchen zusammenschieben: den Ärmel, Stoff r.; ein (reich, stark) gereihter, geriehener Rock Reihen | -folge, die (nach einem Kriterium) geregelte Aufeinanderfolge: in alphabetischer, (chronolo­ gischer, festgelegter R .; etw. in eine R. bringen; - haus, das Ein-, Zweifamilienhaus, das mit anderen gleichartigen aneinandergebaut in einer Reihe steht; - Schaltung, die Elektrotechn. Schaltung mehrerer zweipoliger elektrischer Bauteile in der A rt, daß sie vom gleichen Strom durchflossen werden; -Unter­ s u ch u ng , die (vorbeugende, vorgeschriebene) ärztliche Untersuchung bestimmter Personenkreise (hinsicht­ lichbestimmter Krankheiten,Organe), um bisher uner­ kannt gebliebene Gesundheitsschäden aufzufinden Reiher, der; -s, - Schreitvogel mit langem Schnabel, langen Beinen und schlanker Gestalt, der seinen Hals im Flug S-förmig zurücklegt: ein weißer R. zieht seine Kreise; R. brüten in Kolonien reihjum /A dv./ in der Runde herum, von einem zum andern: r. blicken, fragen; etw. r. geben, gehen lassen; sie hatten es alle r. (einer nach dem andern) versucht Reim, der; -(e)s, -e 1. gleicher Klang der auslauten­ den Silbe(n) verschiedener Wörter vom letzten beton­ ten Vokql dieser Wörter an: ein einsilbiger, kling en­ der, (un)reiner R .; keinen R. auf ein Wort finden, wissen — 2 . /nur im Pl.f i enthaltendes kleines Ge­ dicht: lustige, volksliedhafte Reime; um g. Reime / schmieden 4- sich keinen R. auf etw. machen können (etw. nicht verstehen) reimen jsw. Vb.; hat/ 1. ein Wort mit einem anderen (in Versen) zu einem Reim verbinden: dilettantisch, schlecht r. — 2. ein Wort reimt sich auf ein anderes ein Wort bildet m it einem anderen einen R eim (1): ,bange4reimt sich auf ,lange4 rein fAdj.f 1.1 . (in sehr hohem Grade) von anders­ artigen Bestandteilen fr ei: reiner Alkohol, Orangen­ saft; etw. ist aus reinem Gold; reine Baumwolle; Chem. einen Stoff chemisch r. dar-, herstellen 1.2 . durch nichts (Unzugehöriges) beeinträchtigt, ohne Fehler, Minderung, seine Eigenart vollkommen realisierend: der reine Klang, Teil eines Instru­ ments; eine reine Aussprache, Stimme haben; die reine Wahrheit sagen; es war (k)eine reine Freude, ihm zuzuhören; ein reines (akzent-, dialektfreies) Deutsch sprechen; den reinen (ursprünglichen 1.1, vom A utor autorisierten) Tftxt wiederherstellen; Tiere von reiner Rasse (ohne Vorfahren anderer, fremder Abstammung) ; der reine Gewinn (der Gewinn nach Abzug aller Ausgaben, Unkosten); die reine Flugzeit (Flugzeit vom Start bis zur Landung) 1.8 . Inicht präd.j 1.8 .1 . ohne Berücksichtigung anderer Gesichtspunkte, Möglichkeiten: das ist reine Theorie; r. formal, spekulativ an ein Problem herangehen; r. verstandesmäßig urteilen 1.8 .2 . umg. etw. aus reiner Angst (nur aus Angst) tun; etw. aus reiner Dummheit, Höflichkeit, Sorge, Wut tun; es war ein reines (nichts weiter als) Glück, reine Schikane, ein reiner Zufall, daß ...; es handelt sich um eine reine Formalität; das ist reiner Wahnsinn; r. (nur) aus Langeweile, Neugierde 1.8 .8 . /als Partikel; drückt emotional einen hohen Grad aus/: du weißt ja r. (geradezu 3) gar nichts 1 .8 .4 . /nur attr.; drückt emotional einen hohen Grad aus/: er ist der rein(st)e (er ist geradezu ein) Glückspilz — 2 . frei von Schmutz, sauber (1): ein reines Gefäß, Taschentuch, Blatt Papier; reines Quellwasser; reine W aldluft; die Luft, Umwelt, Wohnung, sich r. halten; See- m annsspr. r. Schiff! /Kommando'zum Säubern des Schiffesj — 8 . /nicht adv./ frei von Schuld seiend: (k)ein reines Gewissen haben - f umg. etw. ins reine (in Ordnung) bringen; etw. kommt ins reine (in Ordnung); mit sich (selbst) ins reine kommen (selbst klare Vorstellungen gewinnen); etw. ins reine schreiben (etw. in endgültiger Fassung fehlerlos und sauber abschreiben); — die / Luft ist r.; reinen JA Mund halten; reinen Tisch machen; jmdm. reinen Wein einschenken; (k)eine reine /* W este haben ’rein /Adv./ umg.: / herein, hinein, ’rin reine umg.| - m a chen fVb.j Räume saubermachen (1.2): regelmäßig r.; -w eg /Partikel/: das ist r. (ge­ radezu 2, ganz und gar) zum Davonlaufen, Ver­ rücktwerden, Verzweifeln Rein/rejn, auch ’rein j / auch herein|, hinein)/ umg.) - fall, der (unerwarteter) negativer Aufgang von etw., unangenehme Überraschung: sein erster Auftritt, Versuch war ein R .; dabei, damit wirst du einen R. erleben!; -fallen / Vb./1. da ist ein Loch, paß auf, daß du nicht reinfällst (in das Loch fällst) ! — 2 .1 . durch den unerwarteten negativen Ausgang, Zustand von etw. Schaden haben, ent­ täuscht werden:bei diesem Kauf bin ich (ganz) schön reingefallen 2.2 . auf etw., jmdn. r. durch etw. an etw., jmdm. positiv Erscheinendes zu einer positiven Meinung über etw., jmdn. gelangen, die sich nicht bestätigt: auf ein Angebot, einen Schmeichler r. Reingewinn, der 1. der R. (Gewinn nachAbzug aller Ausgaben, Unkosten) aus einer Veranstaltung — 2 . Teil des Profits (1) Reinheit, die; -, /o. PL; zu rein 1.1, 1.2, 2, 3/ das Reinsein; zu 1.1: die chemische R. eines Stoffes; zu 1.2: die R. eines Reimes, Tones; zu 2: die R. der Luft, Wäsche reinigen /sw. Vb.; hat/ 1.1. etw. vom darin, darauf befindlichen Schmutz befreien: Kleider chemisch r. lassen; die Schreibmaschine, das Gewehr r.; die Haut mit einem Gesichtswasser, die Nägel mit einem Nagelreiniger r.; Abwässer r.; von Abgasen gereinigte Luft; O die Auseinandersetzung hat die Atmosphäre gereinigt (hat den K onflikt ausgeräumt, hat Klarheit geschaffen) 1.2 . geh. sich von einem Verdacht, sich von Schuld r. (beweisen, daß man unschuldig ist); zu 1.1 Reiniger, der; -s, - chemisches M ittel zum Reinigen von etw.: ein neuer, wirk­ samer R. Reinigung, die; -, -e n 1. /vorw. Sg./ das Reinigen (1.1) — 2 . Betrieb für chemisches Reinigen: ein Kleid in die R. bringen Reinigung»{kraft, die 1. jmd ., der beruflich, gegen Bezahlung Räume saubermacht (1.2): R. gesucht — 2. /o. Pl.j reinigende Wirkung: ein W aschmittel mit, von großer R. Rein/re|n| -kultur, die auf eine einzelne Zelle zurück­
reinleinen —. reißen 937 gehende Züchtung von Arten, Stämmen von Mikro­ organismen: eine R. anlegen; Bakterien in R. züch­ ten; t umg. etw. ist etw. in R. etw. ist etw. in besonders deutlicher Ausprägung: das ist Kitsch in R.; - leinen /Adj.; nicht adv./ aus reinem Leinen: reinleinene Geschirrtücher, Laken, Sommerkleider reinlich JAdj./ 1 . sauber (1) (gehalten): eine rein­ liche Schürze, Straße, Stube — 2 . /nicht adv./ die Sauberkeit liebend, für Sauberkeit sorgend: eine reinliche Hausfrau; Katzen sind r. — 3# /nichtpräd./ eine reinliche (klare 2.2) Scheidung, Trennung der Begriffe rein/Rein| -rassig /Adj,; nicht adv./ von Tieren aus­ schließlich einer bestimmten Masse abstammend und die ererbten Eigenschaften weitergebend: ein rein ­ rassiger H eng st, H und; -Schrift, die sorgfältige, fehlerfreie Abschrift in endgültiger Fassung: die R. eines Textes rgin|, auch *rein / ^ auch herein |, hinein [/[stecken /sw. Vb.j umg. 1. etw. hineinstecken (1) — 2. etw. in etw. hineinstecken (2); + es jmdm. / hinten und vorn r. rein |weg /Partikel/ s. reineweg 1Reis, der; -es, /o. Pl.j 1. vorwiegend in Asien an­ gebaute, einjährige Getreidepflanze m it langen, breiten Blättern, die viel Feuchtigkeit benötigt: R. anbauen — 2, Samenkörner von 1: polierter, (u nge­ schälter R. — 8. Gericht aus 2: R. mit Zimt und Zucker 2Reis, das; -es, -er kleiner dünner Zweig (1), Schöß­ ling: ein frisches grünes R .; der alte Weidenstumpf treibt ein junges, zartes R .; ein R. (Pfropfreis) zum Okulieren Reise, d ie; -n (längere) Fahrt von einem (ständigen) Aufenthalts-, bestimmten Ausgangsort zu einem weiter entfernten Ort (mit Aufenthalt dort und Rück­ fahrt): eine angenehm e, beschwerliche, kurze, weite R .; eine R. an die See, ins Ausland, mit der Bahn, per Bus, um die Welt, zur Erholung; eine R. antreten, buchen, machen, unterbrechen; auf die R. gehen (verreisen); ich bin auf der R. (unter­ wegs) nach Prag Re|se/rgise| -andenken, das von einer Reise mit­ gebrachtes Souvenir; -bekanntschaft, die Person, die jmd. auf einer Reise kennengelernt hat; -büro, das Einrichtung, Unternehmen zur Vermittlung von Einzel-, Gesellschaftsreisen sowie zur Beratung von Reisenden; -bus, der bequemer, komfortabler Bus für längere Reisen; -fertig /Adj./ fertig, bereit zur (Ab)- reise: sich r. machen; wir sind seit einer Stunde r.; - l ieber, das leichte innere Erregung vor einer Reise; -f ü hrer, der Handbuch, in dem zur schnellen Orien­ tierung der Reisenden Informationen, bes. über Sehenswürdigkeiten, Unterkünfte, Verkehrsmittel einer Stadt, eines Gebietes, Landes gegeben werden: ein illustrierter, zweisprachiger R .; - gepäek, das Gepäck, das man auf einer Reise mit sich führt; -g e- seÜschaft, die Reisegruppe; -gruppe, die Gruppe von Menschen, die gemeinsam eine (von einem Reisebüro, von jmdm. organisierte) Reise unternimmt; -kosten, die /P l.j durch eine (Dienst-, Geschäftsreise ent­ standene (Un)kosten: die R. abrechnen, erstatten; - land, das Land, das ein beliebtes Ziel für Reisen ist: das R. Ungarn; -leiter, der jmd., der (beruflich Gruppenreisen leitet, organisiert reisen /sw. Vb.; ist; / auch Reisende/1. eine Reise machen: von Berlin (über Prag) nach Budapest, in die Ferien, aufs Land, zur Messe r.; allein, dienst­ lich, erster Klasse, mit dem Auto r.; er ist immer gern, v iel gereist (hat immer gern, viele Reisen ge­ macht) — 2. umg. auf etw. r. unter dem Vorgeben von etw. etw. zu erreichen suchen: er reist immer auf seine Schwerhörigkeit 4- auf die dumme, krumme / Tour r. Reisende, der u. die;-n, -n/vorw. P I .; / auchreisen/ jmd., der auf Reisen ist, Fahrgast: ein Abteil für R. mit Traglasten Reise| -paß, der; -Scheck, der 1 . Scheck zur E r ­ langung von Zahlungsmitteln im In-, Ausland — 2. Berechtigungsschein für eine Ferienreise (des FDGB); -Schreibmaschine, die kleine, leichte Schreibmaschine, die auf einem festen Boden mon­ tiert, m it einem Deckel versehen ist und an einem Griff getragen werden kann; -Spesen, die /Pl.j dem mit der Reise Beauftragten zu ersetzende Reise­ kosten; -v erk ehr, der Verkehr durch Reisen(de); es herrschte reger, starker R .; -wecker, der (für die Reise bestimmter) kleiner Wecker m it Etui; -zeit, die 1. Jahreszeit m it erfahrungsgemäß starkem Reise­ verkehr — 2 . Fahrzeit bes. m it dem Verkehrsmittel zum Reiseziel; -ziel, das als Ziel einer Reise vorge­ sehener, zu erreichender (Aufenthaltsort: sein R. war Prag Reisig, d a s; -s, /o. P l.j eine Menge (dürrer) dünner Zweige, die abgebrochen, vom Baum gefallen sind; R. sammeln, verbrennen; ein Bündel, H aufen R. Reiß| raus 4* umg. R. nehmen (ausreißen, da­ vonlaufen) ; -brett, das etwa zwei Zentimeter dickes, ebenes Brett aus Holz als Unterlage zum Anfertigen technischer, geometrischer Zeichnungen: am R. ar­ beiten reißen, riß, hat/ist gerissen / / auch reißend, ge­ rissen/ 1.1« etw., ein Ganzes durch starkes ruck­ artiges Ziehen zerteilen (hat): ein Gewebe nach dem Faden r.; er wollte den Brief in Fetzen, Stücke r. 1.2 . etw. reißt aus etw. werden bei starker Belastung durch Zug (LI) (mit einem Ruck) zwei od. mehrere Teile (ist): das Packpapier, Seil, Tau ist gerissen; der Film ist gerissen 1,3 . ein Loch in etw. r. durch Zerren, Rucken, starke Belastung verursachen, daß in etw., das bes. aus dünnem textilem M aterial besteht, ein Loch entsteht (hat): er hat (sich) ein Loch in die Hose, Zeltbahn gerissen; O sein Tod riß eine Lücke in ihre Reihen — 2 . (hat) 2.1 . etw., jmdn. durch starkes ruckartiges Ziehen von irgendwo gewalt­ sam entfernen, wegreißen, lösen: jmdm. die bren­ nenden Kleider vom Leibe r.; der Wind riß ihm den Hut vom Kopf; ein Blatt aus dem Buch, Un­ kraut aus der Erde r.; jmdm. etw. aus der Hand r.; er riß ihr das Kind aus den Armen; O jmdn. aus dem Schlaf, seinen Träumen r.; etw. aus dem / Zusammenhang r. 2 .2 . Sport beim (Stabhoch­ sprung die L atte r. (so stark berühren, daß sie zu Boden fällt) — 3 . (hat) 3.1 . an etw. r. ruckartig heftig an etw. zerren, ziehen, ohne es gewaltsam zu entfernen, wegzureißen: der Hund riß an der K ette; der Sturm reißt am Segel; an der Klinke, Tür r.; plötzlich riß mich jmd. am Arm 3.2 . jmdn., etw. irgendwohin r. jmdn., etw. schnell, gewaltsam irgend­ wohin ziehen, zerren: sie riß das Kind auf den Bürgersteig, in die Höhe, zu Boden; der Sog, Strudel riß das Boot in die Tiefe; der Fahrer konnte den Wagen noch nach links r. (ruckartig nach links lenken); S p o rt ein Gewicht r. (ohne innezuhalten vom Boden zur Hochstrecke bringenJ"1;
938 Beißen — reizend O jmdn. mit sich ins Unglück r.; etw. an sich r. (etw. m it Energie, Gewalt, Nachdruck unter seinen Einfluß, in seinen Besitz bringen) — 4 . um g. sich um jmdn., etw. r. jmdn., etw. unbedingt haben wollen (hat): damals rissen sich die Opernhäuser um ihn; man riß sich um die Karten; warum reißt ihr euch darum? — 5 . (hat) 5.1 . sich r. sich eine (unerhebliche) Rißwunde zuziehen: ich habe mich (an einem Nagel) gerissen 5.2 , der Iltis hat ein Huhn, der Wolf hat ein Schaf gerissen (mit seinen Reißzähnen verletzt und getötet) — 6 . (hat) Possen, Witze r. (machen) -j- bei jmdm. ist der / Film gerissen; jmdm. reißt die / Geduld, der / Geduldsfaden; / hin und her gerissen sein; bei jmdm. ist der j* Knoten ge­ rissen; jmdm. die / Maske vom Gesicht r.; sich etw. unter den / Nagel r.; sich am / t Riemen r.; wenn alle / Stränge r.; sich für jmdn. in / Stücke r. lassen Reißen, das; -s, jo. PI ./ Rheumatismus: er hat das R. im Arm, Bein reißend fA dj.; / auch reißen/ 1* stark, heftig strö­ m end: ein reißender Fluß; O ein reißender (heftiger, ziehender) Schmerz durchzuckte seine Glieder — 2, jadvij sehr schnell (2.1): etw. r. loswerden, ver­ kaufen — 8 . fn urattr.f ein reißendes Tier (Raubtier) Rßlßer, der; -s, - u m g. 1 .1 . Spannung erregendes, (kalkuliert) publikumswirksames Buch, Filmwerk Theaterstück, Fernsehspiel von oft fragwürdiger künstlerischer Qualität: ein fesselnder, gut gemach­ ter, reiner R .; dieser R. läßt ihn nicht los 1.2 . zug­ kräftige und daher leicht absetzbare Ware: Jeans sind immer noch der große R. ߣiß/re|ß| »feder, die Instrument zum (Ausziehen verschieden starker Linien mit Tusche; -fest [Adj.; nicht adv.[ widerstandsfähig gegen Beanspruchung durch Reißen (1): reißfeste Fasern; dieser Stoff ist (sehr) r.; -lein e, die Leine, an der gezogen werden muß, um etw., bes. einen Fallschirm, zu öffnen; - n adel, die Nadel mit gehärteter Spitze zum Einritzen von Linien und Maßen auf (zu bearbeitenden) Werk­ stücken; -nagel, der Reißzwecke; -schiene, die Lineal mit einer an einem Ende rechtwinklig a n ­ gesetzten Querleiste; -Verschluß, der vorwiegend für Kleidungsstücke, Taschen verwendete Vorrichtung zum Schließen und Öffnen, bei der zwei parallel laufende Reihen von Zähnen (2) durch einen Schieber in- od. auseinandergeschoben werden: einen R. ein­ nähen; den R. aufziehen, schließen; -wolf, der Maschine zum Zerreißen von Papier, Textilien in winzige Stücke; -w olle, die nach dem Zerreißen von Stoffabfällen durch den Reißwolf wieder verspinnbare Wolle; -zahn, der großer und scharfkantiger Bak- kenzahn im Ober- und Unterkiefer bei Raubtieren, der zum Zerkleinern von Knochen dient; -zeug, das Zusammenstellung von Instrumenten zum Zeichnen, bes. Zirkel, Reißfedern, Winkelmesser, in einem E tui; - z wecke, die dünner, kurzer, spitzer M etallstift m it breitem, flachem K o pf zum (zeitweiligen) Befestigen von Papier, Stoff auf Holz Re|s|tag, der Tag, an dem jmd. zur Gewichtsver­ minderung nur ungesalzenen Reis iß t reiten, ritt, ist/hat geritten 1.1 . (mit gespreizten Beinen) auf dem Rücken bes. eines Pferdes sitzend sich durch dessen Vorwärtsbewegung fortbewegen (is t ) : gut, langsam, scharf, tollkühn r. 1 .2 . etw. durch 1.1 bewältigen (ist, hat): ein Rennen r.; er ist, hat ein schnelles Tempo (ist sehr schnell) geritten 1.8 . (hat) 1.8 .1 . er reitet (hat, benutzt) ein edles, feuriges Pferd, einen Esel 1.8 .2 . ein Tier durch 1.1 in einen be­ stimmten Zustand bringen: er hat das Pferd müde geritten + eine ^ Attacke gegen etw., jmdn. r.; (s)ein / Steckenpferd r.; jmdn. reitet der / Teufel Reiter, der; -s, - 1 . jmd., der reitet (1.1): ein guter, kühner, verwegener R .; Roß und R. — 2. kleiner Gegenstand aus Metall, Plast, der auf Karteikarten aufgesteckt (2) wird, um diese zu kennzeichnen Reiterei, die; -, -en fvorw. Sg.j v e ra lten d Kavallerie Reit| -hose, die Hose mit Besatz (1) aus Leder, die beim Reiten getragen w ird; -peitsche, die kurze Peitsche zum Antreiben, Lenken des Reittieres; - p ferd, das leichtes, rassiges, zum Reiten geeignetes, zugerittenes Pferd; -sitz, der jo. P l.j das Sitzen mit gespreizten Beinen wie im Herrensattel; -Sport, der als Sport betriebenes Reiten; -tier, das zum Reiten ge­ eignetes und verwendetes Tier; -w eg, der Sandweg (neben der Straße), der zum Reiten geeignet, von Reitern zu benutzen ist Reiz, der; -es, -e 1. äußere (physikalische) Ein­ wirkung auf die Sinnesorgane eines Lebewesens, die Information vermittelt und meist Reaktionen auslöst: ein akustischer, chemischer, optischer, schwacher R.; auf Reize reagieren; die Sinnes­ organe nehmen adäquate Reize auf — 2 . an ­ genehm anziehende Wirkung, Verlockung, A n zie­ hungskraft, die von einer Sache, Person ausgeht: ein geheimnisvoller, starker, unwiderstehlicher R .; der R. des Fremdartigen, Häßlichen, Neuen, Unbe­ kannten, Verbotenen; etw. übt einen R. aus, ge­ winnt, verliert (für jmdn.) immer mehr an R.; der R. einer Gegend; der seltsame, poetische R. dieser Musik, Novelle, Sprache; der R. dieser Frau; eine Frau von verführerischem R. (Zauber) ; weib­ liche Reize (das, womit eine Frau anziehend auf Männer wirkt); sie läßt ihre Reize spielen reizbar fAdj.; nicht adv./ 1. fähig, auf Reize (1) zu reagieren: Individuen sind in verschiedenem Grad r. — 2. leicht erregbar, überempfindlich: ein r eiz­ bares Gemüt, Kind, Nervensystem; er ist launisch und r.; etw. macht jmdn. r .; dazu Reizbarkeit, die; -, fo. Pl.f reizen [sw. Vb.; hat; auch reizend, gereizt/ 1. ein Organ, einen Organismus r. einen starken (schäd­ lichen) physikalischen, chemischen R eiz (1) auf ein Organ, einen Organismus ausüben: grelles Licht reizt die Augen; der Rauch reizt zum Husten; durch den ständigen Lärm waren seine Nerven sehr gereizt — 2 .1 . jmdn. (zu etw.) r. jmds. Interesse erwecken, j m d m . erstrebens-, begehrenswert erscheinen, jmdn. locken: die neue Aufgabe reizte ih n sehr; es würde mich r., es zu versuchen; jmdn. zum Wider­ spruch r. (herausfordern); es reizt mich, ihn zu ärgern, necken; etw. reizt zum Lachen, Wider­ spruch 2.2 . etw. r .: jmds. Begierde, Neugier r. (wecken) — 8 . jmdn . erzürnen, heftig erregen: jmdn. durch Beschuldigungen, Unterstellungen r. — 4. S k a t die Werte des Blattes (2.4 .3) ansagen, um den Spieler zu ermitteln, der die höchsten Werte nennen kann und das Spiel übernimmt: er reizte bis 24 — 5. Jägerspr. ein Tier, das gejagt werden soll, durch Rufe, Töne anlocken reizend /Adj.; auch reizen/ 1 . [von Menschen/ 1.1 . angenehm, anziehend: eine reizende alte D am e;
Reizker — Relais 939 das sind reizende Leute; etw. r. finden; er hat eine reizende (anmutige) junge Frau, kleine Tochter 1.2 . sie sieht r. aus (ist sehr hübsch) — 2 . es war ein reizender (angenehmer) Abend; iron . das kann ja r, (sehr unangenehm) werden! Reizker, der; -s, - Blätterpilz m it weißem od. rotem milchigem Saft Reiz/reiz| -klima, das fo. Pl.f Klima mit starken TemperaturSchwankungen, extremen Temperaturen, rauhem Wind, das den menschlichen Organismus stark beansprucht; -los fAdj.f 1. ohne Reiz (2): eine reizlose Frau, Gegend — 2 . reizlose (salzarme, schwach gewürzte) Kost; -schwelle, die fachspr. Stärke eines Reizes (1), die notwendig ist, um eine wahrnehmbare Empfindung auszulösen; -Überflu­ tung , die; -en Übermaß an gleichzeitig wirkenden Reizen (1); -voll fAdj.f etw. ist r. etw. ist von be­ sonderem R eiz (2): eine reizvolle Farbzusammen­ stellung; eine reizvolle (Interesse weckende) Auf­ gabe; -wort, das jPl. -Wörter/ Wort, dessen bloße Nennung beim Hörer Verärgerung erzeugt rekapitulieren/$w\ Vb. ; hat/ etw. (zusammenfassend) wiederholen: einen Text r. (können); er rekapitu­ lierte den Verlauf des Unfalls (vor) der Polizei (stellte ihn noch einmal dar) rgkeln, sich fsw. Vb.; hat/ aus dem Bedürfnis heraus, seinen Körper zu lockern, den Rumpf, die Gliedmaßen behaglich, m it ungezwungenen Bewe­ gungen dehnen, recken: sich im Bett r.; die Katze rekelte sich wohlig in der Sonne Reklamation, die; -en Beanstandung wegen M än­ geln an einer Sache, bei einer (.Dienstleistung: eine fristgemäße, schriftliche R .; eine R. anerkennen, erh eben, Vorbringen Reklame, die; -, -n fvorw. Sg.f bes. in der kap. Wirt­ schaft praktiziertes (aufdringliches) Anpreisen von etw., bes. von Waren, Dienstleistungen: eine auf­ fällige, geschickte, geschm acklose, kostspielige, zugkräftige R .; R. durch Anzeigen, Plakate, Probe­ packungen, im Fernsehen, Rundfunk; für etw., jmdn. R. machen Reklame [ -plakat, das Plakat, auf, mit dem etw., bes. eine Ware, Dienstleistung, angepriesen w ird; - zettel, der Handzettel, auf dem etw., bes. eine Ware, Dienstleistung, angepriesen wird reklamieren fsw. Vb.; hat/ 1.1 . Einspruch erheben: entschieden, mit einem Schreiben, gegen eine E nt­ scheidung r. 1 .2 . eine Ware wegen Mängeln bean­ standen: beschädigte, fehlerhafte Waren, minder­ wertige, verdorbene Lebensmittel r. — 2. etw. als sein Eigentum r. (als sein rechtmäßiges Eigen­ tum beanspruchen 1); eine verlorengegangene Sen­ dung bei der P o st r. (Nachforschungen über den Verbleib und gegebenenfalls Schadenersatz fordern) rekognoszieren fsw. Vb.; hat/ etw. erkunden, au s­ kundschaften: eine Gegend, das Terrain r. rekonstruieren fsw. Vb. ; hatf 1. etw. Zerstörtes, nicht mehr Vorhandenes (aus den Überresten, nach i n ­ direkten Zeugnissen) dem ursprünglichen Zustand entsprechend wiederherstellen, nachbilden: ein e n antiken Tempel, ein verlorengegangenes Gedicht, die Gestalt eines ausgestorbenen Tieres r. — 2 . einen zeitlich zurückliegenden Vorgang, ausgehend von Anhaltspunkten, aus der Erinnerung in den Einzel­ heiten wiedergeben: eine n Ablauf, Pro zeß, Vorfall r. — 3. W irtsch . vorhandene Produktionsmittel nach dem modernsten Stand von Wissenschaft, Technik erneuern, um hohen ökonomischen Nutzeffekt er­ zielen zu können: einen Betrieb, veraltete Ma­ schinen, bestehende Produktionseinrichtungen r. und modernisieren; <> Altbauten r. Rekonstruktion, die; - e n 1. fzu rekonstruieren/ das Rekonstruieren ; zu 3 : die R. von Produktions­ anlagen — 2 . /zw rekonstruieren 1f das Rekonstruierte: die Ausstellungsstücke sind keine Originale, so n ­ dern Rekonstruktionen — 3 . fzu rekonstruieren 2/ rekonstruierter Vorgang von etw.: eine ausführliche, schriftliche R. des Geschehens liegt uns vor Rekonvaleszent, der; -en, -en [..v . .] Genesender: der R. wird ambulant weiter betreut Rekonvaleszenz,die; -, -en [..v . .] Prozeß und Zeit des Genesens: eine lange, langsame R. Rekord, der; -(e)s, -e (offiziell anerkannte) jeweils beste Leistung in einer bestimmten sportlichen D is ­ zip lin mit meßbaren Einzelleistungen: ein euro­ päischer, neuer, olympischer, persönlicher R .; einen R. aufstellen; einen R. fahren, laufen, sprin­ gen, werfen; den (bestehenden) R. brechen; er hält den R. im Speerwerfen; einen R. einstellen; O die Hitze, Kälte, Unfallquote dieses Jahres stellt einen ausgesprochenen R. dar Rekprdl -besuch, der sehr hohe Anzahl von Be­ suchern öffentlicher Einrichtungen, Veranstaltungen; - e r nte, die ungewöhnlich gute Ernte; -halter, der Sportler, der einen Rekord innehat; -sucht, die fo. Pl.f Bestreben, um jeden Preis den, einen Rekord, möglichst viele Rekorde zu erreichen; -zeit, die die jeweils kürzeste Zeit, in der eine Strecke nach den Wettkampfbedingungen einer bestimmten sportlichen Diszip lin zurückgelegt wird: er lief, schwamm die hundert Meter in neuer R. Rekrut, der; -en, -en /noch BRDf neu einberufener Soldat, Soldat während der ersten Ausbildungszeit: Rekruten ausbilden rekrutieren fsw. Vb.; hat/1 . etw. setzt sich aus Per­ sonen (verschiedener Kategorien) zusammen: diese Gruppe rekrutiert sich aus Lehrlingen, Studenten und Meistern — 2 . Arbeitskräfte r. (für einen be­ stimmten Zweck zusammenbringen) rektal fAdj.; nicht präd.f Med.: Zäpfchen r. (in den After) einführen; Fieber r. (im After) messen Rektion, die; -, -en Gramm. Eigenschaft von Wörtern, Wortarten, einen bestimmten K asu s für abhängige Wörter zu bedingen: Präpositionen mit gleicher, verschiedener R.; Probleme der R. von Verben Rektor, der; -s, Rektoren 1. Leiter einer Hoch­ schule, Universität: der neugewählte R. erschien im Ornat 2. Leiter einer Volks-, Mittelschule im bürgerl. Schulsystem Rektorat, das; -(e)s, -e 1. A m t eines Rektors (1): das R. einer Universität übernehmen — 2 . Amtszeit eines Rektors (1): das R. dauert vier Jahre — 3. Sekretariat eines Rektors (1): das R. liegt im ersten Stock der Universität Rektorin, die; -, -n en fzu Rektor/ Frau mit dem Am t eines Rektors rekultivieren fsw. Vb.; hat/ [..v . .] (durch Bergbau) unfruchtbar gewordenen Boden land-, forstwirt­ schaftlich wieder nutzbar machen: Abraumhalden, Kippen r. Reims, das; -, - [role:, rals:, Gen. u . PI . ra le:s, rolsis] Elektrotechn. automatischer, elektro­ magnetischer Schalter, der durch einen schwachen
940 Relaisstation — Remoulade Strom elektrisch getrennte Stromkreise schließt od. unterbricht: ein elektronisches, mechanisches R .; eine mit R. gesteuerte Rechenmaschine Relais |Station, die Funkstation, die die Signale eines Senders aufnim mt und verstärkt wieder ab- strahlt Relation, die; - e n Beziehung zwischen zwei od. mehreren Erscheinungen, Sachverhalten, zwischen den Eigenschaften ziveier od. mehrerer Objekte, B e ­ griffet die R. zwischen Theorie und Praxis, Inhalt und Form, Arbeitsproduktivität und Lohnfonds; verschiedene Menschen, Sachverhalte, Ideen und Vorstellungen in die richtige R. zueinander brin­ gen; zwischen den einzelnen Kapiteln dieses Ruches bestehen keine Relationen, stimmen die Relationen nicht (besteht kein angemessenes Ver­ hältnis) relativ, relativ, auch relativ jAdj.j 1.1 . nicht unein­ geschränkt gültig, von Bedingungen, Beziehungen abhängend: Gut und Böse, Schön und Häßlich sind relative Werte; seine Behauptung, Hypothese hat sich als r. erwiesen; er hat sich mit dem relativen Erfolg, Ergebnis, Nutzen seiner Untersuchungen zufriedengegeben 1.2 . jadv.j verhältnismäßig, ver­ gleichsweise : etw. ist r. anstrengend, einfach, neu, überzeugend, zukunftsträchtig; davon weiß er r. viel; und dabei hielten wir ihn für r. einsichtig, ver­ ständnisvoll; wir erwarten eine r. gute Ernte — 2. / nur attr.j durch seine Beziehung auf etw. be­ stimmt: Raum und Zeit als relative Größen; das relative Gehör (die Fähigkeit, einen Ton nur von einem gegebenen Ton aus zu bestimmen od. singend zu reproduzieren); die relative (über der Stimmen­ anzahl jedes der anderen Mitbewerber liegende) M eh r­ heit — 8. Inur attr.j PoL Ök. der relative (durch Verkürzung der für die Reproduktion der Ware Arbeitskraft notwendigen Arbeitszeit vom K apitalisten erzielte) M eh rw ert relativieren /sw. Vb.; hat/ [..v . .] etw. in seiner Gültigkeit einschränken bes. durch Herstellen von Beziehungen zu anderem, durch Betrachten in über­ geordnetem Zusammenhang: die W irk u n g eines Medikaments, Stoffes relativiert die eines anderen; für allgemeingültig gehaltene Normen, Tabus, Vorstellungen r.; etw. durch Vergleichen mit etw. r. Relativismus, der; jo. Pl.j [..v . .] Philos. er­ kenntnistheoretischer, von verschiedenen Richtungen der bürgerl. Philosophie der Gegenwart vertretener Standpunkt, von dem aus lediglich Relationen der Erscheinungen zueinander, nicht aber die Erschei­ nungen selbst für erkennbar gelten, wonach jede Erkenntnis in der Weise vom erkennenden Subjekt abhängig sei, d aß es keine objektiven Wahrheiten gehe relativistisch jAdj.j [. . v . .] den Relativismus ver­ tretend: relativistische Auffassungen, Philosophen Relativität, die; -, - e n jvorw. Sg.; zu relativ 1.1 u. 2j [. . v . .]; zu 1.1: die R. (bedingte Geltung) der Moralnormen; zu 2: die kausale, historische R. (Bedingtheit 1.1) der Erscheinungen ReIativitäts|theorie, die jo. Pl.j von Einstein be­ gründete physikalische Theorie über den Zusammen­ hang von Raum, Zeit und Bewegung: die allge­ meine, spezielle R. Relativ Gramm.| - pronomen, das einen Attribut­ satz einleitendes Pronomen, das sich auf ein Sub­ stantiv, Pronomen des übergeordneten Satzes be­ zieht; -sa tz, d er durch ein Relativpronomen ein­ geleiteter Attributsatz relevant jAdj.j [..v . .] belangvoll, wichtig: ein rele­ vantes Argument, Buch, Ergebnis; eine philo­ sophisch relevante Fragestellung; etw*. ist, wird historisch, theoretisch r.; etw. ist für etw., jmdn. r. Relief, d a s; -s, -s/-e [relief] 1. aus einer Fläche er­ haben herausgearbeitetes, i n sie eingegrabenes p la s t i ­ sches Bildwerk; ein R. aus Stein, Stuck; aus einer Marmorplatte ein R. herausmeißeln — 2 .1 . Geogr. (Gesamtheit der) Form(en) der Oberfläche eines Ge­ stirns, bes. der Erde: diese Landschaft hat ein reich gegliedertes R .; mit dem Echolot unterseeische Reliefe feststellen 2.2 . (überhöhte) plastische Nach­ bildung (eines Teiles) der Erdoberfläche: F altu n g e n an einem, durch ein R. anschaulich machen Religion, die; -en 1. jo. Pl.j Weltanschauung, die den Glauben an Überirdisches, Götter, einen einzigen Gott, denen, dem kultische Verehrung dargebracht wird, zur Grundlage hat: das Verhältnis von R. und Wissenschaft; im Namen der R. wurden Kriege ge­ fü hrt — 2 . bestimmte, durch Lehre, Satzungen fest­ gelegte 1: die buddhistische, christliche, islamische, jüdische R.; einer R. angelyken Religions| -freiheit, die jo : Pl.j Recht, die Religion (2) frei zu wählen, auszuüben; -krieg, der durch kon­ fessionelle Streitigkeiten motivierter, ausgelöster Krieg; -Stifter, d er Begründer einer Religion (2); - u nterricht, d er (in kircheneigenen Räumen erteilter) Unterricht in Lehre, Satzungen eines Glaubensbe­ kenntnisses; -Wissenschaft, die Wissenschaft, die die Entstehung, Entwicklung der R eligionen) historisch­ kritisch erforscht, d arstellt religiös jAdj.j 1. von Religion ausgehend, auf Reli­ gion beruhend, bezogen: ein religiöses B ek en ntn is , Vorurteil; religiöse Kunst, Sekten; religiöser Fana­ tismus; etw. r. betrachten, erklären — 2. ein re­ ligiöser^(gläubiger 1) Mensch; r. (der Religion ent­ sprechend) handeln, leben Relikt, d a s; -(e)s, -e Überbleibsel, Rest aus einer vergangenen Zeit: ein glaziales, kulturhistorisch wertvolles, morphologisches R .; sein Verhalten ist ein R. überholter bürgerlicher Auffassung Reling, die; -, - e/-s jvorw. Sg.j Geländer um das Deck eines Schiffes: an der R. stehen; sich an, über die R. lehnen Reliquie, die; -n [..io] Überrest vom Körper eines Heiligen, Religionsstifters, Überbleibsel seiner K lei­ dung, von Gegenständen seines persönlichen Ge­ brauchs: Reliquien verehren Remilitarisierung, die; jo. Pl.j das Wiederher­ stellen des M ilitarism us, das Wiedererstehenlassen der militaristischen Gesinnung: m it Sorge u n d Empörung Maßnahmen der R. von seiten der Monopolbourgeoisie beobachten Reminiszenz, die; -en 1. Erinnerung (2.1): eine R . an die Kindheit; Reminiszenzen auffrisehen — 2. Anklang (1): der Schlußsatz dieser Sinfonie ent­ hält eine deutliche R. an Mozart remis jindekl. Adj.; nicht attr.j [romi:] Sport, bes. Schach unentschieden (2): die Partie, das Spiel bleibt, endete r.; sie trennten sich nach einund­ dreißig Zügen r. Remis, das; -/ -en [romi:,PZ. ..i:zon] Sport, bes. Schach unentschiedener Ausgang eines Spiels: er mußte sich mit einem R. begnügen Remoulade, die; -n [..mul..] kalt gerührte, p i ­
rempeln — rentieren 941 kante Soße aus Ei, öl und Gewurzen-, Rollmöpse in R. rempeln jsw. Vb.; hat/ umg. jmdn,, etw. mit Ell­ bogen, Arm, Oberkörper (absichtlich) sto ß e n : er rempelte rücksichtslos, alle andern zur Seite; bei diesem Gedränge pufft, tritt, rempelt jeder jeden; Fu ßb all der Stürmer rempelte (stieß den Gegner m it dem Oberkörper bei angelegtem A rm weg), um an den Ball zu kommen Ren, das; -s, -e, Ren, das; -s, -s in den nördlichen Polargebieten lebender Hirsch mit breiten H ufen, dessen männliche u nd weibliche Tiere ein Geweih tragen Renaissance, die; -n [ranesas, rans.., PL .. san] 1. jo. PL/ vom italienischen frühkap. Bürgertum aus­ gehende kulturelle Bewegung im 14. bis 16. Jh., die p h i ­ losophisch, literarisch, künstlerisch das Lebensgefühl der Antike, bes. das der Welt zugewandten Menschen zu erneuern suchte und (dadurch) einen Aufschwung bes. auf den Gebieten von Kunst und Wissenschaft bewirkte: Florenz war der geistige Mittelpunkt der italienischen R .; die Malerei der R. — 2 . jvorw. Sg.j das erneute Aufleben: eine R. des Jugendstils Renaissance!Stil, der jo. P I ./ antike Stilelemente abwandelnder, Symmetrie, horizontale Gliederung bevorzugender Stil in der Architektur des 14 . —16 . Jhs. Renazifizierung, die; -, - e n fvorw. Sg.j das Wieder­ erstehen politisch-ideologischer Elemente des N a zis ­ mus in der BRD: Schriften, die in erschreckender Weise eine Tendenz zur R. erkennen lassen Rendezvous [raqdavu:, auch rdde..], auch Ren- devous [raqdavu], das; - [Gen. u. PI. ..vu:s] Stelldichein: ein heimliches R .; ein R. verabreden, versäumen; er hat heute ein R. mit ihr Rendite, die; -, -n W irtsch. effektiver Anteil am Profit (1), den der Besitz von Wertpapieren ein­ bringt: eine günstige R. Renegat, der; -en, -en femot. neg.j jmd., der seine politische, religiöse Überzeugung aufgibt und in ein gegnerisches Lag er überwechselt: ein karrieristischer R. renitent jAdj.f widersetzlich, aufsässig, wider­ spenstig: eine renitente Antwort, Haltung, Person; sie war schon als Schülerin sehr r.; sich r. verhalten Renn| -bahn, die Platz, Strecke für Wettkämpfe im Rad-, Reitsport; -boot, das für Rennen geeignetes Motor-, Ruderboot rennen, rannte, ist/hat gerannt 1.1 . schnell laufen (2.1) (ist): aus der Schule, über die Straße, zum Bus r.; sie kam atemlos gerannt; ich bin den ganzen Weg gerannt; um die Wette r.; er rannte um sein Leben; sie rennt wie ein Wiesel 1.2 . (hat) sich wunde Füße, müde r. (durch 1.1 wunde Füße be­ kommen, müde werden) — 2 . um g. irgendwohin r. m it unangebrachtem, überflüssigem Eifer jmdn ., etw. (immer wieder) aufsuchen (ist): bei, mit, wegen jeder Kleinigkeit zum Arzt r.; mußt du wirklich so oft in die Oper r.? — 3. nach etw., jmdm. r. in großer Eile etw., jmdn. holen (ist): er rannte nach Brötchen, nach der Hebamme — 4 . um g. 4.1 . im Laufen (1.2, 2.1) heftig an, gegen etw. stoßen (ist): er ist (mit dem Kopf) an, gegen diesen Balken gerannt 4.2 . sich durch 4.1 eine Verletzung zuziehen (hat): sich ein Loch in den Kopf, eine Beule r. — 5. (hat) er rannte ihm (stieß ihm mit Wucht) ein Messer in den Leib Rennen, das; -s, - sportlicher Wettkampf im Laufen, Reiten, Fahren, bei dem die Schnelligkeit gewertet wird: ein internationales R.; ein R. abhalten, fahren, laufen, reiten; das R. gewinnen, verlieren; O diesmal lag er gut im R. (hatte er im Wettlauf m it der Zeit, im Wettstreit mit anderen gute Erfolgs­ chancen) + das R. machen {gewinnen; Erfolg haben, anderen den R a ng ablaufen) Rennj -fahrer, der an einem Auto-, (Motorrad­ rennen teilnehmender Sportler: er ist ein populärer R.; - fonnel, die Sport international festgelegte, dem jeweiligen Entwicklungsstand entsprechende Gruppe von M erkmalen für Rennwagen; -pferd, das für Rennen geeignetes und trainiertes Pferd; -rad, das leichtes Fahrrad für Rennen; -reiter, der jmd., der als Reiter an einem Pferderennen teilnim mt; - s chlitten , der Bob, Rodel, Skeleton für Rennen; - s tall, der Einrichtung, die Rennpferde unterhält und sie an Rennen teünehmen läßt: dieser R. hat am Rennen teilgenommen; -strecke, die straßen­ artige Anlage für Autorennen; -wagen, der auf Höchstleistung konstruierter, den Richtlinien einer Rennformel entsprechender, für R ennen gebauter Kraftwagen Renommee, das; -s, -s Ruf, Leumund: ein gutes, zweifelhaftes R.; sein R. hat sehr gelitten renommieren jsw. Vb.; hat; / auch renommiert/ prahlen, aufschneiden: er renommiert gern, laut, oft; mit etw. r. renommiert jAdj.; nicht adv.; / auch renommieren/ angesehen, mit gutem R uf: ein renommiertes Haus, H otel; ein renommierter Schauspieler renovieren /sw. Vb.; hat/ [..v .J Gebäude, Räume neu herrichten: wir müssen die W ohnung erst r. (lassen); renovierte Altbauten rentabel fAäj.f die Kosten deckend und einen Ge­ w inn (ein)bringend: ein rentabler Betrieb; r. arbeiten, produzieren, wirtschaften; etw. r. ein- setzen; dazu Rentabilität, die; jo. Pl.j W irtsch .: die R. erreichen, sichern; dieser sozialistische B e ­ trieb arbeitet mit steigender Arbeitsproduktivität und hoher R. Rente, die; -, -n 1. fester Betrag, den jmd. auf Grund von Rechtsansprüchen durch bisher geleistete Arb eit od. von anderen gesetzlichen Regelungen regeh mäßig gezahlt bekommt: eine angemessene R.; (eine) R. beanspruchen, bekom men — 2 . regel­ mäßiges Einkommen, das sich im kap. Wirtschafts­ system ohne persönliche Arbeitsleistung aus K apita l­ anlagen ergibt: von Renten leben; aus etw. Renten erhalten, ziehen; etw. wirft eine hohe R. ab + um g. in, auf R. gehen (aus dem Arbeitsverhält­ nis ausscheiden und Rentner werden); in R . sein (Rentner sein); jmdn. auf R. setzen (invalidisieren) Renten) -alter, das jo. Pl.j Lebensalter, von dem an, in dem Altersrente bezogen werden kann: das R. erreichen; er ist längst im R.; -basis, die jin den Verbindungenj etw. auf R. (verkaufen etw. gegen regelmäßige, über einen bestimmten Zeitraum hin zu erbringende Zahlungen eines vereinbarten Betrages (verkaufen: ein Einfamilienhaus auf R. kaufen; -Versicherung, die Versicherung, bei der sich der Versicherte durch regelmäßige Zahlungen den Anspruch auf eine Rente (1) erwirbt Renjtier, das Ren rentieren,.sich jsw. Vb.; hat/ etw. wirft Gewinn (1)
942 Rentner — Republik ab, etw. ist rentabel: die neue Anlage, Methode, Produktionsweise wird sich schon innerhalb eines Jahres r. Rentner, der; -s, - jmd., der auf Grund von Rechts­ ansprüchen durch geleistete Arbeit eine Rente (1) bezieht (und nicht mehr im Arbeitsprozeß steht) : ein rüstiger, stundenweise arbeitender R. reorganisieren /sw. Vb.; hat/ [re|o..] etw. r. einer Sache eine bestimmte neue Ordnung geben: das Gesundheitswesen r. reparabel /A d j.; nicht adv.j 1.1 . so beschaffen, daß es Reicht) repariert werden kann: dieser Motor ist kaum mehr r. 1 .2 • dieser Schaden, Fehler ist durchaus no ch r. (kann noch behoben werden) Reparatur, die; -, -en das Ausbessern, Instand­ setzung: eine dringend erforderliche R .; etw. zur R. geben; Reparaturen ausführen, übernehmen Reparatur! -brigade, die ausschließlich (notfalls umgehend) Reparaturen ausführende Brigade von (Bau)handwerkern; -kosten, die fPl.f: die R. sen ­ ken; -Stützpunkt, der Einrichtung der Kommuna­ len Wohnungsverwaltung, die Reparaturen durch (Bau)handwerker veranlaßt, Mietern durch Aus ­ gabe von M aterial, Ausleihe von Werkzeugen und durch fachkundige Beratung die eigenhändige R ep a­ ratur ermöglicht; -Werkstatt, die Werkstatt, in der (nur) Reparaturen ausgeführt werden reparieren fsw. Vb.; hat/ 1.1 . etw. ausbessern, in­ stand setzen: etw. geschickt, notdürftig r. 1 .2 . die Folgen dieser Entscheidung sind nicht mehr zu r. (zu beheben) repassieren fsw. Vb.; hat/ etw. r. an etw. Lauf­ maschen aufnehmen: Strümpfe r. (lassen); repas­ sierte Strumpfhosen Repertoire, das; -s, -s [. .töa:r] Gesamtheit der von einem Künstler, Theater einstudierten und jederzeit reproduzierbaren dramatischen, musikalischen Werke: ein anspruchsvolles, dürftiges, um fang­ reiches, vielseitiges R. (bieten, haben); sein R. umfaßt Lieder der verschiedensten Epochen; etw. in sein R. aufnehmen Repetitor, der; -s, Repetitoren jmd., der mit dar­ stellenden Künstlern die Rollen (ein)studiert: er war R. an der Oper Replik, die; -, - e n geh. Entgegnung: eine ge­ schliffene, glänzende, pointierte R. Report, der; -(e)s, -e detaillierter, analysierender Bericht: ein dokumentarischer, informativer R .; einen R. über etw. geben, vorlegen Reportage, die; -, -n [ . . a : 3o] lebendige, anschau­ liche Schilderung eines Geschehens durch einen Augenzeugen, Berichterstatter für Presse, Funk, Fernsehen: eine kritische, künstlerische, spannende R.; Reportagen, eine R. (über etw.) machen, schreiben; eine R. aus einem Großbetrieb, vom Fußballplatz, vor Ort Reporter, der; -s, - Berichterstatter für Presse, Funk, Fernsehen: der Bericht eines Reporters repräsentabel fAdj.f wirkungsvoll in seiner Erschei­ nung: eine repräsentable Ausstattung, Empfangs­ halle Repräsentant, der; -en, -en 1.1 . jmd., der für etw. repräsentativ ist: ein R. einer Kunstrichtung 1.2 . jmd ., der jmd n., etw. repräsentiert (1.2), Vertreter: ein Gespräch zwischen den Repräsentanten von Staat und Kirche Repräsentation, die; -, - e n 1 . Vertretung eines Staates, einer Institution in der Öffentlichkeit: internationale, militärische, politische R.; die R. eines Staates — 2 . jo. Pl.f für 1 angemessener Aufwand: Bauten, Gewänder zur R.; etw. dient der, gehört zur R. repräsentativ fAdj.f 1. eine größere Menge ent­ sprechend ihren quantitativen, qualitativen Verhält­ nissen vertretend, als Teil für eine Gesamtheit typisch: eine repräsentative Erhebung, Umfrage; ein repräsentativer Querschnitt der Bevölkerung; eine repräsentative Auswahl polnischer Plakat­ kunst; etw. ist (nicht) r. für etw. — 2. Repräsen­ tation (2) zeigend: eine repräsentative Ausstattung repräsentieren fsw. Vb.; hat/ 1.1 . etw. r. für etw. repräsentativ (1) sein : er repräsentiert (mit dieser Haltung, Meinung) eine ganze Generation; den Durchschnitt, das Publikum r. 1 .2 . jmdn., etw. r. jmds., einer Sache Angelegenheiten auftragsgemäß wahrnehmen: Botschafter r. ihren Staat im Aus­ land 1.8 . etw. repräsentiert ein en großen W ert (stellt einen großen Wert dar) — 2. sie versteht zu r. (Repräsentation 2 zu üben) Repressalie, die; -, -n fvorw. Pl.f [..io] Druck­ mittel, Maßnahme, mit der ein Zwang gegen jmdn., einen Staat ausgeübt wird: scharfe, unerhörte, wirtschaftliche Repressalien; Repressalien an­ wenden Reprivatisierung, die; -en fvorw. Sg.f Pol. ök. Rückführung staatlicher Unternehmen eines k ap . Wirtschaftssystems in privatkapitalistisches Eigen­ tum Reproduktion, die; -, -en 1. fo. Pl.f Pol. Ök. stetige Erneuerung und kontinuierliche Wieder­ holung des Produktionsprozesses: die kapitalisti­ sche, sozialistische R .; die einfache (keine Ver­ änderung des Umfangs und der Qualität der Produk­ tion erbringende), erweiterte (mit Wachstum des Umfangs und der Qualität der Produktion ver­ bundene) R.; O die R. (Wiederherstellung) der gesellschaftlichen, individuellen Arbeitskraft — 2. durch Fotografie, Druck wiedergegebene verviel­ fältigte Nachbildung: R. und Original — 8 . jzu reproduzieren 1 u. 2f das Reproduzieren; zu 1: verschiedene Verfahren der R.; zu 2.2: die R. eines Kindheitserlebnisses, Prosatextes Reproduktionsprozeß, der fo. Pl.f Pol. ö k . der Prozeß der Reproduktion (1): der gesellschaftliche, volkswirtschaftliche R. reproduzieren fsw. Vb.; hat/ 1. etw. durch Foto­ grafie, D ruck wiedergeben (und vervielfältigen) :■d a s Gemälde ist farbgetreu reproduziert — 2 .1 . etw. Vorhandenes durch gestalterische (künstlerische) Tätigkeit nachbilden, wiedergeben (2.1): ein K un st­ werk, die Welt in der Kunst r.; er ist ein reprodu­ zierender (Werke von Künstlern wiedergebender 2.3) Künstler 2.2 . früher Angeeignetes, etw. Gelerntes wiedergeben: etw. fehlerfrei, genau, sinngemäß r.; er konnte den Lernstoff nicht r. — 8. Pol. ök. im wiederholten Produktionsprozeß den Wert von etw. wiederherstellen: erweitert, extensiv , inten siv r .; den Anschaffungswert der Maschinen, die Pro­ duktionsmittel r. Reptil, das; -s, -e/-ien [..len] Kriechtier Republik, auch Republik, die;. - , -en 1. Staat, in dem das gesamte Volk unter Führung der Arbeiter­ klasse die Herrschaft ausübt: eine sozialistische, volksdemokratische R.; die Deutsche Demokra-
Republikaner — Resozialisierung 943 tische Republik (Abk. DDR); für das Ansehen der, unserer R. (der DDR) arbeiten, kämpfen — 2.1 . jo. PL / Staatsform in der Klassengesellschaft, die dadurch charakterisiert ist, daß das Staatsober­ haupt kein Monarch, die Herrschaft nicht erblich und oft das oberste Staatsorgan eine aus Wahlen hervorgegangene Körperschaft ist: die parlamenta­ rische R.; es wurde die R. ausgerufen 2.2 , Staat mit der Stagtsform von 2.1, in dem die Macht von einer ausbeutenden Klasse ausgeübt w ird : eine bürgerliche, parlamentarische Rdie Weimarer R. (der deutsche Staat von 1919—1932) Republikaner, der; -s, - Anhänger, Verfechter der bürgerl. Republik; dazu republikanisch \A dj.f Republik |, auch Republik|flucht, die fo. Pl.f Delikt, das im (versuchten) widerrechtlichen Verlassen der D D R besteht Requiem, das; -s, -s [re:kviem] 1. Rel. kath. Seelenmesse — 2 . M us. Chorwerk zum Gedenken Verstorbener, auf den Text von 1 bezogen: das R. v o n Mozart aufführen requirieren /sw. Vb.; hat/ etw. (für militärische Zwecke) beschlagnahmen: Fahrzeuge, L ebensmittel, Vieh r. Requisit, das; -(e)s, -en 1.jvorw . Pl.f für die Szenerie, Handlung einer Theateraufführung, Filmaufnahme benötigter (beweglicher) Gegenstand: die R eq uisite n ergänzen — 2« etw. ist (für etw., jmdn.) ein un­ entbehrliches R. (ist als Mittel, Instrument für eine bestimmte Tätigkeit unentbehrlich) Requisiteur, der; -s, -e [..o:r] Verwalter der Requisiten (1) reseda jindekl. A d j.; nicht attr.j von einem gelb­ lichen Grün: ein Kleid in Reseda Reseda, die; -, Reseden krautige Pflanze mit stark duftenden gelblich-grünen od. weißen Blüten m it ährenförmigem Blütensta nd Resektion, die; -, - e n M ed. operative Entfernung eines kranken Teiles eines Organs Reservat, das; -(e)s, -e [.. v . .] fest umgrenztes Gebiet 1.1 . das in einigen imp. Staaten, bes. in den USA, der Urbevölkerung nach Verdrängung aus ihren a n ­ gestammten Gebieten zugewiesen wurde: die Reser­ vate für Indianer in Nordamerika; in Reservaten leben müssen 1.2 . in dem die Natur und ihr Wild­ bestand besonders geschützt s in d : der Wildreichtum in den Reservaten von Kenia, Uganda Reserve, die; -, -n [..va] 1. für den (unvorher­ gesehenen) Beda rf zu r Verfügung stehende materielle Güter, finanzielle M ittel: finanzielle, innerbetrieb­ liche, örtliche Reserven; er hat etw. in R. ge­ halten, als eiserne, stille R. zurückgelegt; Reser­ v en angreifen, anlegen; operative, strategische Reserven (nicht eingesetzte, für den K am pf bereit­ gehaltene Truppen) — 2 . jo. Pl.j Gesamtheit der Reservisten: Offiziere, Soldaten der R. — 3 . jo. Pl.j Zurückhaltung (1) und Distanz: die gebotene, ge­ wohnte R. aufgeben; jmdn. aus der, seiner R. (heraus)locken Reserve! -fonds, der Pol. ök. zur Sicherung des Reproduktionsprozesses angelegter Fonds finanziel­ ler, materieller Mittel, aus dem ein unvorher­ gesehener Bedarf an Produktions-, Konsumtions­ mitteln gedeckt werden kann; -rad, das Rad, das in Kraftfahrzeugen als Ersatz für ein eventuell defekt werdendes Rad mitgeführt wird reservieren jsw. Vb.; hat; / auch reserviert/ [.. v . .] etw. für jmdn. auf seinen ausdrücklichen Wunsch verfügbar, frei halten: Theaterkarten, ein Zimmer für jmdn. r.; sich einen Tisch r. lassen; reservierte Plätze; etw. für einen besonderen A n ­ laß r. (aufbewahren, -heben) reserviert /Adj.; / auch reservieren/ [..v . .] zu­ rückhaltend und distanziert: seine reservierte H al­ tung aufgeben; r. antworten, sein; jmdn. höflich und r. behandeln; dazu Reserviertheit, die; -, Io. PLI Reservjst, der; -en, -en [..v . .] wehrwürdiger, un­ gedienter od. gedienter Wehrpflichtiger Reservoir, das; -s, -e [. .vöatr] 1. Behälter zum Sammeln, Aufbewahren, bes. für Wasser: eine Tonne als R. für Regenwasser; die Talsperre ist ein R. für die Trinkwasserversorgung — 2 . der in 1 angesammelte Vorrat: mit diesem R. werden wir reichen; O ein R* an Rohstoffen Residenz, die; -en Wohnsitz 1.1 . eines regierenden Fürsten od. hohen Geistlichen: der Bischof hat seine R. (seinen Amts-, Wohnsitz) in N 1.2 . eines Bot­ schafters in der Hauptstadt des Gastlandes 1.3. eines führenden ausländischen Staatsmannes, Politikers während seines Staatsbesuches; dazu residieren jsw. Vb.; hat; mit Ortsangabe/ seine Residenz haben Resignation, die; -, - e n /vorw. Sg.f das Resignieren, Resignierthaben: bittere, tiefe R .; der Zustand trostloser R. resignieren jsw. Vb.; hat/ sich mit einer gegebenen, nicht erwünschten, scheinbar unabänderlichen Lage abfinden, auf etw. verzichten, weil m an glaubt, daß es unerreichbar ist: so leicht r. wir nicht!; resigniert schweigen resistent /Adj.; nicht adv.f faeh sp r. /von Organis­ men/ gegen schädigende Wirkungen widerstands­ fähig: resistente K ulturpflanzen, Virenstämme; (gegen etw.) r. bleiben, sein, werden; dazu Resi­ stenz, die; -, fo. Pl.f resolut fAdj.f entschlossen, tatkräftig, beherzt: ein e resolute Frau, Person, Taktik, Tat; r. auftreten, zupacken Resolution, die; -, - e n 1. Entschließung, Beschluß (einer Gruppe, auf einer Tagung): eine R. billigen, fassen, verlesen; über eine R. abstimmen — 2 . Schriftstück mit 1 Resonanz, die; -, - e n 1. durch die Schwingungen eines Körpers hervorgerufenes Mitschwingen eines anderen in einer nahen, in der gleichen Frequenz: die R. des Geigenbodens — 2 . durch etw. hervorge­ rufenes \Interesse und meist Verständnis, Zustim ­ mung: etw . findet, hat (eine) breite, große, inter­ nationale R.; etw. bleibt ohne jede R. Resonanz! -körper, der M us. den Klang verstärken­ der Hohlkörper m it verschieden geformten Löchern, die bei Streichinstrumenten eine Verkürzung, bei Zupfinstrumenten eine Verlängerung des Nach­ klingens bewirken; -raum, der fachspr. Hohl­ raum , durch den Resonanz (1) entsteht resorbieren fsw. Vb.; hat/ B iol. M ed. bestimmte Stoffe aufnehmen: aufbereitete, gelöste Stoffe können von der Darmwand, Haut resorbiert wer­ den; dazu Resorption, die; -en resozialisieren jsw. Vb.; hat/ einen zeitweilig aus s einer beruflichen, fam iliären , gesellschaftlichen Ge­ meinschaft ausgegliedert gewesenen Menschen dort wieder eingliedern: psychisch Erkrankte, Rück­ fall-, Straftäter r.;dazu Resozialisierung, die; -, -en
Respekt, der; -(e)s, jo. PI ./ 1 .1 . die jmdm. (auf Grund seiner Stellu ng in der Gesellschaft, seiner Leistung, seines Alters) erwiesene Achtung (2): jmdm. R . abnötigen, erweisen, schulden; von jmdm. R . erwarten; sieh R. verschaffen 1.2 . mit Scheu, Furcht gepaarte Achtung vor einer Persön­ lichkeit: vor seinem strengen Onkel hatte er mächtigen R. respektabel fAdj.; vorw. attr. u. präd./ 1 .1 . Respekt (1.1) verdienend, achtunggebietend: eine respek­ table Persönlichkeit 1.2 . er hat durchaus respek­ table (anzuerkennende) Gründe 1.3 . wert, anerkannt zu werden: eine respektable Leistung 1.4 . das Bau­ werk hat eine ganz respektable (beträchtliche) Höhe respektieren /sw. Vb.; hat/ 1.1 . jmdn. r. jmdm. Respekt (1.1) entgegenbringen: jmdn. (als Vor­ gesetzten, wegen seiner Haltung) r. 1 .2 . etw. als vertretbar akzeptieren: jmds. Ansicht, E ntschei­ dung, Wunsch r. 1.3. W irtsch. einen Wechsel r. (anerkennen 1.1, bezahlen) 1.4 . die R eg eln r. (ein- halten 1.1) respektive /Konj.; nebenordnend/ [..ve] veraltend 1. beziehungsweise: er verbringt seinen Urlaub gern am Wasser r. an der Ostsee — 2 . oder (1.2.1); du kannst mit der Bahn r. mit dem Autobus fahren respekt/Respektj -lo s /Adj./ ohne Respekt: r. lachen, über jmdn. reden; dazu -lo sigkeit, die; -, -en 1. /o. PL/ Verhalten ohne Respekt: seine R. vor ihrer Leistung schockiert sie immer wieder — 2 . /vorw. PL/ respektlose Äußerung, Handlung: ich verbitte mir diese Respektlosigkeiten; -voll jAdj.j mit Res­ pekt Ressentiment, das; -s, -s [resaqtimag, ro . ., auch . . sdtimd] gefühlsmäßige, stark negative Voreinge­ nommenheit gegenüber einer Person, Sache: (per­ sönliche) Ressentiments haben; sich vo n Ressenti­ ments leiten lassen Ressort, das; -s, -s [reso:r, ra ..] Bereich mit fest umrissenen Aufgaben, mit dem jmd. betraut ist, für den jmd. zuständig ist: etw. fällt (nicht) in jmds. R v Ressourcen, die jPl.j [resursan, re ..] Quellen für die Voraussetzungen des Reproduktionsprozesses: betriebliche, gesellschaftliche, natürliche R .; R. erschließen, nutzen Rest, der; -(e)s, -e 1.1 . der Teil von etw., der nicht verbraucht, bewältigt od. der erhalten geblieben ist: ein großer, unansehnlicher, winziger R.; der R., die Reste einer Mahlzeit; ein R. Brot; den R. w egschütten, austrinken; man hat Reste eines Tempels ausgegraben 1.2 . jp. Pl.f der noch aus­ stehende Teil von e tw .: für den R. des Weges, Abends verstimmt sein — 2 . Teil einer Ware, der als größerer Posten nicht mehr verkauft werden kann, bes. ein Stück Stoff, d as von einem Stoffballen übriggeblieben ist und als Meterware nicht mehr verkauft werden kann: Reste billig verkaufen - f umg. etw. gibt jmdm. den R. (etw. bewirkt, daß jmd. am Ende seiner Geduld, Fassung, Wider­ standskraft ist); sich den R. holen (schließlich ernstlich krank werden) Restaurant, das; -s, -s [restoraq, auch ..rd] Gast­ stätte : ein elegantes, gemütliches, gutes, vor­ nehmes R.; im R. essen Restauration, die; -, -en [rsstau.., re..] 1. jo. Pl.j das Restaurieren (1): die R. des Gemäldes, Mosaiks — 2 . Wiederherstellung alter, überholter gesellschaft­ 944 Respekt — Rettich licher, politischer Formen, Ordnungen: die R. nach dem Wiener Kongreß; zu 2 restaurativ /A dj./; zu 1 Restaurator, der; -s, Restauratoren Fach­ mann für das Wiederherstellen von Kunstwerken restaurieren /sw. Vb.; hat/ [rsstau.., re..] 1. ein Kunstwerk, historisches Bauwerk wiederherstellen, ausbessern: das Schloß wird zur Zeit restauriert — ■2 . alte, überholte gesellschaftliche, politische F o r­ men, Ordnungen wiederherstellen: Versuche, ein e überlebte Gesellschaftsordnung zu r. restlich /A dj.; nur attr./ 1 .1 . übriggeblieben, als Rest (1.1) vorhanden: was tu st du mit dem rest­ lichen Geld? 1.2 . einen Rest (1.2) darstellend: den restlichen Abend verbrachten sie mit Musizieren rest|los /Adj./ ohne Rest (1.1), völlig: etw. ist r. aus­ verkauft, bezahlt, erledigt Restriktion, die; -, - e n Beschränkung (2), E in­ schränkung (1): gewisse, starke Restriktionen; etw. unterliegt Restriktionen; wirtschaftliche R e­ striktionen (staatliche Maßnahmen in einem kap. Wirtschaftssystem, die der finanziellen, wirtschaft­ lichen Einschränkung dienen); dazu restriktiv /A d j./ Resultat, das; -(e)s, -e Ergebnis: ein brauchbares, gutes, unerwartetes R.; etw. bleibt ohne jedes, erbringt ein, führt zu (k)einem R.; das R. seiner Arbeit, Erziehung, Überlegungen; wir kamen zu dem R., daß ... resultieren /sw. Vb.; hat/ etw. resultiert aus etw. etw. ergibt (1.2) sich aus etw.: aus falschen Prä­ missen r. falsche Schlüsse Resüm ee, das; -s, -s zusammenfassende Wieder­ holung: ein knappes R .; ein R. geben, ziehen resümieren /sw. Vb.; hat/ etw. zusammenfassend wiederholen: er resümierte kurz das, was vqr- getragen worden war Retorte, die; -, -n birnenförmiges, m it langem, ge­ krümmtem H als versehenes Glasgefäß bes. zum D e­ stillieren: einen Destillationsprozeß in der R. beob­ achten ; O etw. kommt aus derR. (ist auf chemischem Wege, künstlich hergestellt) retour /Adv./ [retu:r, ra..] veraltend umg.; eine Fahrkarte nach B und r. (zurück 1.1) Retour|kutsche, die s alo p p vorwiegend verbale Reaktion auf eine Ungezogenheit, eine unfreund­ liche H andlung durch etw. Gleichartiges: soll das ein e R. sein? retrospektiv /A d j./ als Retrospektive erfolgend: in re­ trospektiver Betrachtung, Sicht; etw. r. darstellen Retrospektive, die; -, -n [..ve] Rückschau, Rück­ blick: in der R. stellt sich manches anders dar retten, rettete, hat gerettet jmdn., etw., sich aus einer Gefahr befreien, in Sicherheit bringen: jmdn. aus Lebensgefahr, durch eine Operation, in höch­ ster Not, vor dem Ertrinken r.; jmdm. das Leben, Hab und Gut r.; er konnte sich durch die Flucht, m it dem Fallschirm r.; ein rettender Ausweg, Einfall -V umg. sich vor etw. nicht r. können (mit etw. überhäuft werden und sich dessen nicht erwehren können); salopp bist du noch zu r. (bist du ver­ rückt)?; — nach dem rettenden Strohhalm greifen Retter, der; -s, - jmd., der jmdn. gerettet hat, rettet: jmdn. als seinen R. ansehen, betrachten; ein R. in der Not Rettich, der; -s, -e 1. Kreuzblütler mit dicken, schwarzen od. weißen Wurzeln, die roh gegessen
Kettling — Revisionismus 945 werden — 2 . scharf schmeckende Wurzel von 1: R et­ tiche raspeln Kettung, die; -, -e n /vorw. 8g.f 1. das Retten: die glückliche, rasche R. der Schiffbrüchigen, vor den Flammen — 2 . das Geretietsein: jmdm. seine R. verdanken Rettungs/rettungs| -amt, das Dienststelle für den Rettungsdienst; -boot, das auf dem Deck eines Schiffes mitgeführtes (kleines) Boot für die R ettung der an Bord befindlichen Personen im N otfall; - d ienst, der Einrichtung (1) zur Hilfeleistung bei Un­ glücksfällen, plötzlichen schweren Erkrankungen, Katastrophen; -los /Adv./ 1 .1. ohne (Möglichkeit für eine) Rettung, Hilfe: r. verloren sein 1.2 . völlig: jmdm., einer Sache r. verfallen sein; -medaille, die (staatliche) Auszeichnung für jmd n., der unter eigener Lebensgefahr M enschen gerettet ha t; -ri ng , der Kork-, Gummiring zur Rettung Ertrinkender, Schiffbrüchiger; -schwim m en, das durch Ausbildung erworbene Fertigkeit, Ertrinkende schwimmend zu bergen und dabei zur Rettung notwendige M aß ­ nahmen zu treffen; -Schwimmer, der jmd., der das Rettungsschwim men beherrscht (und in dieser F u nk ­ tion tätig ist); -wagen, der mit Sondersignal ausge­ stattetes Fahrzeug, bes. Krankenwagen, des Rettungs­ dienstes Retusche, die; - n Überarbeitung fotografischer Negative, Positive durch Hervorhebung wichtiger Details und Korrektur von Fehlern, Mängeln: sorg­ fältige, vorsichtige Retuschen; dazu retuschieren /sw. Yb.; hat/ Reue, die; /o. P l .j aufrichtiges (schmerzliches) Bedauern über etw. Unrechtes, das jmd. selbst getan hat: bittere, ehrliche, tiefe R .; (keine) R. (über etw.) empfinden, fühlen, zeigen; die R. ergriff, peinigte ihn, kam zu spät; Jur. JA tätige R. reuen jsw. Vb.; hat/ 1.1 . etw. reut jmdn. etw. ruft in jmdm. Reue hervor, etw. tut jmdm. leid : dieses böse Wort reut mich; es reut jmdn., etw. getan, unterlassen, jmdn. beleidigt, verletzt zu haben 1.2 . das Geld, die schöne Zeit reut mich (ich be- daure, das Geld ausgegeben, die Zeit vertan zu haben) reue]voll fAdj./ reuig: r. bat er um Vergebung reuig /A dj./ Reue ausdrückend, empfindend, zei­ gend: ein reuiges Bekenntnis, Verhalten; etw. r. gestehen, zugeben reu|mütig /Adj.f reuig, voller Reue: ein reumütiges Bekenntnis; r. zurückkehren Reuse, die; -n meist walzenförmiges Gerät aus (Weiden)geflecht, Netzw erk für den Fischfang, dessen Öffnung sich nach innen trichterförmig ver­ engt: Reusen (aus)legen, stellen, trocknen; Aale in Reusen fangen Revanche, die; -n [revaija, auch revaj, PI. .Jan] Gelegenheit, bes. im Sport, beim Spiel, eine Nieder­ lage in einem neuen Vergleich wettzumachen: na ch einem verlorenen Spiel vom Gegner R. fordern, verlangen; jmdm. R. bieten, geben revanche/Revanche| -lüstern /Adj.[ Revanchepolitik betreibend: revanchelüsterne Militärs, Politiker; - Politik, die jo. P I ./ (programmatisch) friedens­ feindliche P olitik von imp . Staaten, die nach einem verlorenen Eroberungskrieg a uf Veränderung der durch ihn geschaffenen Tatsachen mit militärischen Mitteln hinzielt, gerichtet ist: R. treiben, vertreten revanchieren, sich jsw. Vb.; hat/ [revaqj.., auch revaj..] 1. sich für etw. rächen (1.2): sich für eine Verleumdung r. — 2 . sich für etw. erkenntlich zeigen, etw. durch eine Gegenleistung ausgleichen: sich für eine Aufmerksamkeit, Einladung, m it Geschenken r .; endlich kann ich mich für eure Hilfe, bei dir r. Revanchismus, der; -, jo. PI ./ [revaqj.., auch r e v öj..] Revanchepolitik und ihre ideologische Grundlage; dazu revanchistisch /Adj./ JRevgrs, das, der; -, - [rove:r, roveir, auch re.., Gen. u. PI. ..e:rs, ..e:rs] nach außen umgeschlage­ ner Stoffteil am vorderen Ausschnitt von bestimmten Kleidungsstücken der Oberbekleidung: ein J a ck ett m it breiten, schmalen Revers 2Rev ers, der; -es, -e [revers] schriftliche Erklärung rechtlich bedeutsamen Inhalts: einen R. ausstellen, unterschreiben reversibel /Adj./ [..v . .] fachspr. so beschaffen, daß es als Prozeß in seinen Ausgangszustand zu­ rückgeführt werden kann, umkehrbar: reversible Prozesse; dieser chemische Prozeß ist r. revidieren jsw. Vb.; hat/ [..v . .] 1. etw. auf Richtig­ keit, Fehlerlosigkeit kontrollieren: die Kasse, (A b ­ rechnung, Lagerbestände r. — 2. etw., das man nach eingehender Prüfung als falsch erkannt hat, ändern: etw. gründlich, übereilt, vorsichtig r.; eine Ansicht, Maßnahme r.; den Vertrag, sein Urteil über etw., jmdn. r.; einen Text r. (sorg­ fältig durchsehen und verbessern); zweite revidierte Auflage Revier, das; -s, -e [,.v . .] 1.1.1. Bereich, bes. inner­ halb eines Wohngebietes, für den jmd. zuständig ist: das R. eines Briefträgers, Schornsteinfegers 1 .1 .2 . v e r a lten d Wohngebiet: ein dichtbesiedeltes, sanie­ rungsbedürftiges R .; es gibt keine Bäckerei im ganzen R. 1.2. Bergm . Bereich innerhalb einer Grube, in dem Bodenschätze gefördert werden: ein neues R . erschließen; ein R. (eine Grube und das zu ihr gehörende Gelände m it allen Einrichtungen und Gebäuden) stillegen 1.3 . Fo rstw . Forstrevier: ein wald-, wild-, s een reiches R. 1 .4 .1 . für einen bestimmten territorialen Bereich, Stadtbezirk zustän­ dige Dienststelle der Polizei, Polizeirevier: sich, einen Besucher auf dem, beim R. anmelden; einen Einbruch auf dem, beim R. anzeigen 1.4 .2 . Zu­ ständigkeitsbereich von 1.4 .1: der Abschnittsbevoll­ mächtigte, Polizist macht einen Rundgang durch sein R. 1 .5 .1 . Mil. Gesamtheit der einer Truppe in einer Kaserne, einem Lager zugewiesenen Räume: ein R. belegen, inspizieren 1.5 .2 . innerhalb 1.5.1 gelegener Raum für Erkrankte: im R. liegen Revision, die; -en [..v . .] 1. (regelmäßige) Durch­ sicht, durch die geprüft werden soll, ob etw. richtig, fehlerfrei, den B estimmungen entsprechend (durch)- geführt wird, Kontrolle: eine genaue, gründliche R. durchführen, vornehmen; Rechnungen zur R. vor­ legen; eine R. der Bibliothek, der Kasse — 2 . Änderung nach eingehender Prüfung: eine R. des Antrags, Textes, Vertrags; die J unta nahm eine R. ihres Kurses vor — 3. Jur. Anrufung einer oberen Instanz im bürgerl. Rechtswesen als Rechts­ mittel zur Herbeiführung der Überprüfung einer a n ­ gefochtenen Entscheidung in einer Rechtsfrage: die R. des Prozesses beantragen, einleiten; gegen das Urteil R. einlegen Revisionismus, der; -, jo. PI ./ [..v . .] opportuni­ stische Strömung innerhalb der Arbeiterbewegung, die die theoretischen und politischen Grundlagen des Marxismus-Leninismus, bes. die Lehre vom Klas­
946 Revisionist — Revue senkampf und von der Diktatur des Proletariats, für revisionsbedürftig erklärt, sie mit bürgerl. öko­ nomischen, philosophischen, politischen und anderen Theorien zu durchsetzen sucht und sich heute in objektiv konterrevolutionärer Rolle gegen den real existierenden Soz. richtet: dem modernen R. den Kampf ansagen; dazu Revisionist, der; -en, -en Vertreter des Revisionismus u. revisionistisch lAdj.f revisions/Revisicjnsj -bedürftig jAdj.; nicht ad v.f: das Programm, Statut ist r. (muß revidiert 2 werden); -kommission, die gewähltes, mit dem Über­ prüfen der Verwendung gesellschaftlicher M ittel be­ auftragtes gesellschaftliches Organ: die R. einer Partei, Gewerkschaftsorganisation; -verfahren, das Jur . Verfahrender Wiederaufnahme, Verfahrender Revision: das R. wurde abgeschlossen, eingeleitet Revisor, der; -s, Revisoren [ . . v . . ] Sachverständi­ ger, der bes. im Rechnungswesen Revisionen (1) vor­ nimmt Revolte, die; -, -n [..v . .] meist spontane und isolierte Aktion (von begrenzter Zielsetzung), m it der sich bestimmte Gruppen von Menschen gegen be­ stehende Zustände, Verhältnisse auflehnen: eine aussichtslose, heftige, verzweifelte R. brach aus, flackerte auf; eine R. unterdrücken; die Häftlinge im Gefängnis, die Lohnarbeiter im vorigen Jahr­ hundert erhoben sich zur (offenen) R. revoltieren fsw. Vb. ; hat/ [. . v . .] eine Revolte, einen Aufstand machen: die Arbeiter revoltierten gegen die Aussperrung, gegen die Verhaftung ihrer Ge­ werkschaftsführer; O in seiner Jugend hat er gegen alle Erziehungsmaßnahmen revoltiert (auf­ begehrt) Revolution, die; -, -e n [.. v . .] 1. grundlegende quali­ tative Veränderung der Gesellschaft als Phase ihres Entwicklungsprozesses, die gekennzeichnet ist durch die Beseitigung der Herrschaft einer reaktionären Klasse und durch die Übernahme der Macht durch eine neue progressive Klasse, welche die überlebte Gesellschaftsordnung durch eine historisch not­ wendige, höhere gesellschaftliche Ordnung ers etzt: eine bürgerlich-demokratische, proletarische R .; die bürgerliche R. von 1848; die Französische R.; die Epoche der siegreich verlaufenden so­ zialistischen Revolutionen; Feinde, Folgen der R.; eine R. niederschlagen; die R. vorbereiten, vorantreiben — 2 . fo. Pl.j in der gesellschaftlichen Tätigkeit des Menschen gesetzmäßig erfolgender (sprunghafter) Übergang zu einer qualitativ höheren Stufe der gesellschaftlichen Entwicklung: die Dia­ lektik von R. und Evolution; die R. der land­ wirtschaftlichen Produktionsmethoden; die wis­ senschaftlich-technische R. (durch den Charakter des jeweiligen Gesellschaftssystems geprägte H eraus­ bildung einer neuen Qualität im Entwicklungs­ pro zeß von Wissenschaft und Technik während des zweiten Drittels des 20. Jhs. in allen Industrie­ ländern, die dadurch gekennzeichnet ist, daß die Funktionen des Regeins und Stenerns von Maschinen un d Anlag en vom menschlichen Gehirn a uf dafür konstruierte, Informationen verarbeitende, automa­ tische Einrichtungen übergehen)', die industrielle R. (Prozeß technischer, ökonomischer, sozialökonomi­ scher Umwälzung im I8 .jl9. Jh., in dem sich der Übergang von der vorwiegend auf Handarbeit be­ ruhenden kap. M anufaktur zur maschinellen Groß­ industrie, zum kap. Fabriksystem vollzog); <Q> eine R. (grundlegende, tiefgreifende W andlung) des G e­ schmacks, der Mode, Moral bahnt, deutet sich an, vollzieht sich revolutionär fAdj.f [..v . .] 1, auf eine Revolution (1) gerichtet, für sie eintretend, kämpfend, sie voll­ ziehend: revolutionäre Anschauungen, Aktionen, Ziele; der revolutionäre Kampf; eine revolutio­ näre Entwicklung; der revolutionäre / W elt­ prozeß; die revolutionäre (für die soz. Revolution kämpfende, die soz. Revolution und ihre Errungen­ schaften verteidigende, den Soz. errichtende) (Partei der) Arbeiterklasse; das sozialistische W eltsystem , die wichtigste revolutionäre Kraft der Epoche; die revolutionäre (marxistisch-leninistische) Theo­ rie der Arbeiterbewegung; mit revolutionärem (die soz. Gesellschaft konsequent förderndem, festigen­ dem) Elan arbeiten; revolutionäre W achsamkeit üben — 2 . zu grundlegenden Veränderungen füh­ rend, umwälzend: eine revolutionäre Entdeckung, Erfindung, Methode, Tat Revolutionär, der; -s, -e [..v ..], 1. jmd., der für eine neue, fortschrittliche, in der Gegenwart für die soz. Gesellschaftsordnung eintritt, kämpft: ein auf­ rechter, mutiger, unbeugsamer R.; die R evolutio­ näre übernahmen die Macht — 2. jmd., der auf einem bestimmten Gebiet eine grundlegende Ver­ änderung herbeigeführt, etw. völlig Neues erkannt, geschaffen hat: er ist ein R. auf dem Gebiet der Herzchirurgie revolutionieren fsw. Vb.; hat/ [..v .J 1. das Volk, die Massen r. das Volk, die Massen auf eine Revolu­ tion (1) vorbereiten: die immer rücksichtslosere Ausbeutung revolutionierte die Lohnarbeiter; durch Agitation und Propaganda das Proletariat r. — 2 . etw. grundlegend wandeln, um wälzen: durch die Automatisierung die gesamte Technik r .; diese neue Theorie war so revolutionierend, daß ... Revolutions |rat, der höchstes politisches Organ in verschiedenen jungen Nationalstaaten, das im Sinne der, nach der Revolution (1) die M acht ausübt Revoluzzer, der; -s, - [ . .v . .] femot.f jmd., der mehr um des Umsturzes willen als mit dem Ziel, eine neue Gesellschaftsordnung zu errichten, sich schein­ revolutionär (1) betätigt: ein intellektueller, klein­ bürgerlicher R. Revolver, der; -s, - [revolvor] 1. kurze Handfeuer­ waffe mit trommelförmigem, sich selbsttätig laden­ dem Magazin: ein geladener R.; den R. (e n t­ sichern; jmdn. m it dem R. bedrohen, einschüch­ tern — 2 . T e ch n . drehbare, meist trommelartige Vorrichtung zum Einspannen von Werkzeugen, Zusatzgeräten, bes. an Werkzeugmaschinen, M ikro­ skopen, Okularen Revolver|drehbank, die mit einer drehbaren Vor­ richtung, in die mehrere Werkzeuge eingespannt s ind , ausgerüstete Drehbank, die es ermöglicht, mehrere Arbeitsgänge nacheinander a n einem Werk­ stück ohne Zeitverlust zu verrichten Revue, die; -, -n [revy:, ro.., PI. ..vy:on] 1* leichtes musikalisches Bühnenstück mit großer A u s ­ stattung, das aus lose zusammenhängenden Bildern m it Chansons, Schlagern, Ballett- und Tanzauf­ tritten besteht: eine glänzende, kostspielige R .; eine R. aufführen, schreiben; in einer R. auftreten — 2. fvorw. in Titeln von Zeitschriften/ (bebilderte) Zeitschrift, die allgemeine Überblicke über ver-
Rezensent — Rheumatiker 947 schiedene Gebiete vermittelt: eine literarische, natur­ wissenschaftliche R. - f etw., jmdn. R. passieren lassen (etw.9 jmdn. in Gedanken a n sich vorüberziehen lassen) Rezensent, der; -en, -en Verfasser einer Rezension (1.1) , Kritiker: er schreibt als R. für eine Fach­ zeitschrift rezensieren jsw . Vb.; hat/ etw. r. eine Rezension (1.1) über etw. verfassen: ein Buch, Theaterstück r. Rezension, die; - e n 1.1 . kritische Beurteilung einer künstlerischen, wissenschaftlichen Produktion (2) in der Presse, im Rundfunk, Fernsehen: eine ausführliche, scharfe R .; die R. eines Films, Schauspiels, über eine Operninszenierung; R ez en ­ sionen lesen, schreiben 1.2 . das Rezensieren: eine R. dieser Aufführung dürfte nicht leicht sein Rezept, das; -(e)s, -e 1. schriftliche Anweisung eines Arztes an einen Apotheker zur (Herstellung und) Abgabe eines Arzneimittels: der Arzt hat ihr ein R. ausgestellt, (aus)geschrieben; diese Tabletten gibt es nur gegen R. (sind rezeptpflichtig) — 2 . Anleitung zum Zubereiten eines Nahrungs-, Genuß­ mittels: internationale, pikante Rezepte; ein neues R. ausprobieren; etw. nach einem alten R. her- stellen; Rezepte für Kranke, Mehlspeisen, Salate, zum Abnehmen; O dagegen gibt es ein einfaches R.; dafür gibt es kein R . (keinen generellen Lösungs- weg) Rezeption, die; - e n 1. fvorw. Sg.j Übernahme und Aneignung früheren, fremden Gedanken-, Kulturgutes: die R. der Antike im 18. Jahrhundert; die schöpferische R . folkloristischer Motive — 2 . jvorw. Sg.j geistiges, emotionales Verstehen eines Kunstwerks (durch den Betrachter, Hörer, Leser) : die R. dieser Oper war wegen der Verwendung der italienischen Originalsprache erschwert; sich um die R. der späten Lyrik Goethes verdient machen — 3. für den Empfang der Gäste bestimmte Ein­ richtung in einem Hotel: sich in der R. melden rezeptiv fAdj.f vorwiegend der Rezeption (1) zu­ gewandt: er befand sich in einer rezeptiven Phase; sich r. verhalten Rezept/rezeptj -pflicht, die jo . Pl.j für bestimmte Medikamente geltende gesetzliche Vorschrift, die für die Ausgabe durch den Apotheker ein ärztliches Re­ zept zur Bedingung macht; dazu -pflichtig fA d j.; nicht adv.f Rezeptur, die; -, -en 1. vom Arzt aufdem Rezeptge­ gebene Anweisung über Zusammensetzung, Zuberei­ tung eines A rzneimittels in der Apotheke: sich genau an die R. halten — 2. Raum in der Apotheke, in dem Arzneien nach Rezept angefertigt werden: sie ar­ beitet als Gehilfin in der R. — 3. bestimmte (ge­ setzlich) vorgeschriebene Zusamm ensetzung eines Arznei-, Nahrungs-, Genußmittels und verschie­ dener anderer Mittel, Stoffe: eine R. für Hustensaft, Schwefelpuder, Sala mi, Kräuterlikör; Farben na ch entsprechender R. mischen Rezession, die; -, -en W irtsch . /Begriff der bürgerl. Ökonomie/ Verminderung des Wachstums der k ap . Wirtschaft, Rückgang der Konjunktur, der Pro ­ duktion : eine krisenhafte, zyklisch auftretende R .; Versuche, die R. zu stoppen rezessiv* rezessiv fAdj.j B iol. von anderen Erb­ anlagen überdeckt: rezessiv e E rbeigenschaften, Merkmale; etw. r. vererben rezipieren /sw. Vb.; hat/ etw., bes. geistiges Gut anderer, auf-, Übernehmen: Ausdrucksmittel, B e ­ griffe, Modelle, Theorien r.; er rezipierte wahllos alles Gedruckte reziprok fA dj./ Wechsel-, gegenseitig, sich aufeinan­ der beziehend: reziproke B eziehung en , Verhältnisse, Werte; G ramm , ein reziprokes (die Wechselseitig­ keit ausdrückendes) Pronomen; M a th , reziproke (miteinander m ultipliziert die Zahl 1 ergebende) Brüche Rezitation, die; -, - e n das Rezitieren: Rezitationen von Gedichten, Prosatexten Rezitativ, das; -s, -e [.. vo] Mus. dem Rhythmus und Tonfall der Sprache angepaßter, instrumental begleite­ ter Sprechgesang in Oper, Oratorium, Kantate, P a s ­ sion: ein R. aus der Oper ,Don Giovanni1 Rezitator, der; -s, Rezitatoren jmd., der rezitiert: ein bekannter, hervorragender R. rezitieren /sw. Vb.; hat/ gebundene Sprache (in Versform) künstlerisch gestaltend und auswendig vortragen: Gedichte v on Goethe, Heine r.; sie rezitierte G oethe (Gedichte, gebundene Sprache von Goethe) RGW, der; -, jo. Pl.j [srge:v e:] /Kurzw. für Rat für Gegenseitige Wirtschaftshilfe/ s. R at (2.3) Rhabarber, der; -s, jo. P l.j Knöterichgewächs mit hohen Blütenrispen, großen, breiten Blättern, deren fleischige Stiele zu Kompott verwendet werden: R. zu Kompott, Most verarbeiten Rhapsodie, die; -n [..hon] 1. Gedicht in freien Rhythmen — 2. Mus. in der freien Form der Fan­ tasie (balladeske) folkloristische M o tive aufgreifende Komposition für Instrumente, instrumental beglei­ teten Sologesang rhapsodisch /A dj./ in freier Form gedichtet: eine rhapsodische Dichtung Rhesusaffe, der vorwiegend in Indien lebender kurz- schwänziger Affe, der vielfach als Versuchstier ver­ wendet wird Rhesusfaktor, der jo. PI .; Abk. Rh-Faktor/ M ed. von der Blutgruppe unabhängige erbliche Eigen ­ schaft der roten Blutkörperchen, die beim Zusamm en­ treffen mit Blutkörperchen, die diese Eigenschaft nicht besitzen, im Falle einer Transfusion, Schwan­ gerschaft die Bildung von A ntikörpern, gefährliche Veränderungen im Blut bewirkt: den R. nachweisen Rhetorik, die; -, jo. P l.j 1. Fähigkeit, eine Rede wirksam zu gestalten: er h at eine glänzende, schlechte R .; jmds. R . bewundern — 2 . Wissen­ schaft von der Kunst, eine Rede wirksam zu gestalten: die antike, moderne R .; zu 1 Rhetoriker, der; -s, -: er ist ein ausgezeichneter R. rhetorisch jAdj.j 1.1 . /nicht präd.j die Rhetorik (1) betreffend: eine rhetorische Begabung, Leistung; jmd. ist r. geschult, geübt 1.2 . auf Rhetorik (1) beruhend: rhetorische Effekte, Kunstgriffe 1.3 . in wirksam gestalteter Rede abgefaßt, aber inhaltslo s, phrasenhaft: etw . r. beschönigen, verschleiern; seine Antwort, Zustimmung war rein r. Rheuma, das; -s, jo. PL; Kurzw. für Rheumatis­ mus/ s. Rheumatismus Rheuma| -bad, das Heilbad, in dem rheumatische Erkrankungen behandelt werden; -kur, die K u r zur Heilbehandlung rheumatisch Erkrankter; -pflaster, das Pflaster, das gegen rheumatische Erkrankungen aufgelegt wird Rheumatiker, der; -s, - Med. jmd., der an Rheuma­ tismus leidet, zu rheumatischen Erkrankungen neigt $1 Wörterbuch
948 rheumatisch — Richtfunk rheumatisch /Adj./ 1 .1 . durch Rheumatismus be­ dingt: rheumatische Beschwerden, Erkrankungen, Schmerzen; rheumatisches Fieber {akuter Gelenk­ rheumatismus) 1.2 . an Rheumatismus erkrankt, leidend: er ist (seit Jahren) r. Rheumatjsmus, der; -, Rheumatismen jvorw. Sg.; / t auch Rheuma/ äußerst schmerzhafte, das Allge­ meinbefinden beeinträchtigende, chronische, akute Entzündung der Gelenke, M uskeln, Nerven, Sehnen: an R. erkranken, leiden Rheuma]wasche, die /o. PLj auf Grund der Z u­ sammensetzung ihres M aterials gegen rheumatische Beschwerden w irkende Unterwäsche Rhinozeros, das; -/ -ses, -se 1. Nashorn — 2 . um g. Dummkopf: so ein R .!; auch Schimpfw. Rhododendron, der, auch das; -s, Rhododendren Heidekrautgewächs mit ledrigen immergrünen B lät­ tern und m eist zu doldenartigen Blütenständen z u ­ sammengefaßten {großen) w eiß , rot, rosa , violett gefärbten Blüten, das als Zierstrauch gezogen w ird Rhomboid, das; -(e)s, -e [,.o |i:t] Math, schief­ winkliges Parallelogramm mit zwei ungleichen Sei­ tenpaaren Rhombus, der; Rhomben M ath, schiefwinkliges, gleichseitiges Pa rallelogra mm Rhythmik, die; /o. PL/ [ryt.,] Gestaltung (2) von etw! im Hinblick auf den Rhythmus (2): die R. eines Epos, des Tangos rhythmisch lAdj.f [ryt..] 1. vom Rhythmus (1, 2) geprägt, bestimmt, einem Rhythmus folgend: rhyth­ mische Gesänge, Melodien, Tänze, Verse, W orte; rhythmische Bewegungen, Pulsschiäge; eine Ton­ folge r. vortragen — 2 . /nicht präd.j den Rhythmus (2) betreffend: rhythmische {für die Betonung des Rhythmus 2.1 besonders geeignete) Instrum ente; rhythmisches Gefühl {Gefühl für Rhythmus 2) haben Rhythmus, der; -, Rhythmen [ryt..] 1. jvorw. Sg.f 1.1 . A rt der Gliederung eines Bewegungsablaufs, die darin besteht, d aß etw. in zeitlich gleichmäßigen Abständen erfolgt: der R. des Herzschlags, der Atmung; die gymnastischen Bewegungen in einem bestimmten R. ausführen; die Männer schlugen im R. m it der Spitzhacke zu; die Maschine wirft in einem genauen R. die Produkte aus; das Publi­ kum klatschte im R. {in bestimmten Zeitabständen zugleich) ; die Arbeiten in beschleunigtem R. {Tempo) vorantreiben 1.2 . A rt der Gliederung von etw. als Ganzheit Aufgefaßtem, die in der zeit­ lich gleichmäßigen Abfolge seiner einzelnen E in ­ heiten besteht: der R. von Ebbe und Flut, der Jahreszeiten; die Veranstaltungen finden im R. von zwei Wochen statt — 2 .1. zeitliche Gliederung des melodischen Flusses eines M usikstückes, die un­ ter Einbeziehung von Takt und Tempo in der Dauer der einander folgenden Töne besteht un d bestimmte ästhetische Wirkungen erzielt: der ruhige, feierliche R. eines Trauermarsches; ein Csardas mit auf­ reizendem R .; den R. mit den Händen klatschen; den R. wechseln, beim Dirigieren andeuten; dem R. einer Musik entsprechend tanzen; die Sänger, Tänzer kam en aus dem R. 2 .2 . zeitliche Gliederung des sprachlichen Flusses, die in der unterschiedlichen Betonung und Dauer der aufeinander bezogenen S il­ ben besteht und bestimmte ästhetische Wirkungen erzielt: der strenge R. des Gedichts; es besticht der R . dieser Prosa; die verbindenden W orte sprach ein Spreehchor in einem ruhigen R . — 3. /nur im Pl.f freie Rhythmen {kein Versmaß auf- weisende, reimlose, doch stark durch Akzent, Into­ nation gegliederte Verse) Richtantenne, die Rundf. Fernsehen Antenne, die bei Sendung, Empfang elektromagnetischer Wel­ len in eine bestimmte Richtung gestellt werden kann richten, richtete, hat gerichtet 1.1 .1. etw. irgend­ wohin r. etw. in eine solche Lage, Stellung bringen, daß es in eine bestimmte Richtung (1) weist: einen Scheinwerfer auf, eine Waffe gegen jmdn., etw. r.; die Augen, seinen Blick auf etw., jmdn., in die Ferne, nach oben r.; etw. in die Höhe r.; O seinen Sinn, sein (besonderes) / Augenmerk auf etw. r. 1.2 . den Feldstecher, Kompaß r. {richtig einstellen); Mil. ein Geschütz r. {auf ein Ziel einstellen)^; richtet euch (stellt euch in gerader Linie auf)\ /Kommandof 1.3 . T ech n . Werkstücke r. (verbo­ gene, verzogene. Werkstücke in gerade, ebene Form bringen) — 2 .1 . etw. an eine Institution, jmdn. r. sich mit etw. an eine Institution, jmdn. wenden (3.1): ein Schreiben an den Rat der Gemeinde r. 2 .2 . etw. an jmdn. r .: seine Mahnungen waren an ihn gerich­ tet (waren für ihn bestimmt) 2.3 . etw. richtet sich gegen etw., jmdn.: das Buch richtet sich gegen soziale Mißstände (das Buch zielt m it seiner K ritik auf soziale Mißstände) — 3 .1 . sich nach jmdm., etw. r. sich von jmds. Anschauungen, Verhalten, von den Gegebenheiten der Situation, von einem P rinz ip lei­ ten lassen, abhängig machen: sie richtet sich nach ihren Eltern, seinen Launen, meinem Rat, dem Reglement, deinem Vorbild, nur nach ihrem Ge­ wissen 3.2 . etw. richtet sich nach etw. etw. hängt von etw. ab: etw. richtet sich nach der Leistung, nach dem W etter; das richtet sich danach, ob ..., wie ... — 4. etw< gerade aufstellen: eine Fahnenstange, einen Mast r.; ein Haus r. (die Dachbalken eines Hauses aufsetzen); B a u w . vor­ gefertigte Holz-, Stahlkonstruktionen r. (aufstellen, montieren) — 5 . er mußte etwas an seinem Fahrrad r. (in Ordnung bringen) — 6 . g e h . etw. vorbereiten, zurechtmachen: eine H ochzeit, Mahlzeit, Tafel r.; jmdm. ein Bad, das Bett, seine Sachen für die Reise r.; das E ssen r. (zubereiten) — 7. /in der Ver­ bindung/ jmdn., etw. / zugrunde r. — II. geh. 1.jm d n . (zum Tode) verurteilen (und das Urteil voll­ strecken): jmdn. nach dem Gesetz r.; er hat sich selbst gerichtet (hat Selbstmord begangen, weil er sich schuldig fühlte); er wurde durch den Strang gerichtet (hingerichtet) — 2 . über etw., jmdn. ur ­ teilen, ein Urteilfällen: vorschnell (überetw., jmdn.) r .; hier(über) können wir nicht r. Richter, der; -s, - Jurist, der vom Staat beauftragt ist, nach den jeweiligen Gesetzen eigenverantwortlich Recht zu sprechen: er ist R. beim Obersten Gericht; die R. wählen; der R. hat ihn vernommen; dazu richterlich fA dj.; nicht präd./ den Richter und seine Aufgaben betreffend, vom Richter ausgehend: ein richterlicher H aftbefehl; er wurde r. (vom Richter) vernommen Richterj -Spruch, der vom Richter gefälltes U rteil: den R. verkünden; -Stuhl, der /o. PI ./: vor den R. (vor den Richter, d as Gericht) trete n Kicht| -fest, das Fest der Bauarbeiter nach Auf­ richtung des Dachstuhls auf einem Neubau; -funk, der durch Sende-, Empfangsstation und dazwischen liegenden Relaisstationen hergestellte Funkverbin­ dung m it stark gebündelten elektromagnetischen.
richtig — riechen 949 in eine bestimmte Richtung gesendeten Wellen für Fernsehen, Fernsprechverkehr u nd andere N a ch ­ richteneinrichtungen : etw. per R . senden r ichtig jA d j.j 1.1 . einer Sache, realen Gegebenheiten einzig angemessen, entsprechend: der richtige A n­ satz, Weg nach Z; eine richtige Auskunft, Be­ tonung, Erkenntnis; r. denken, folgern, rechnen, messen, wiegen; etw. r. schreiben; meine Uhr geht r.; (sehr )r .! /Bestätigung einer zutreffenden Ä uß e­ rungI; um g . bin ich hier r. (an der richtigen Stelle, auf dem richtigen Weg)?; fünf Richtige (richtige Zah­ len) im L otto haben 1,2 . einer optimalen Möglichkeit entsprechend: die richtigen Methoden, Worte; die richtige Verteilung von Lob und Tadel; etw. in die richtige Ordnung, Reihenfolge bringen; eine rich­ tige Vorstellung von etw., jmdm. haben; etw. r. anfassen, beurteilen, verwenden; verstehen Sie mich bitte r. (so, wie ich es meine) ; ich möchte es gern r. machen; etw. an die richtige (dafür vor­ gesehene, gewohnte) Stelle stellen 1.8 . /nicht adv./ für jmdn., etw. (am besten) geeignet: den richtigen Augenblick, Farbton, Zeitpunkt treffen; das ist der richtige Mann für diese Aufgabe; mit seinem Ge­ schenk hat er bei ihr das Richtige getroffen 1.4 . mit sittlichen Norm en übereinstimmend: sein richtiges, verantwortungsvolles Verhalten; r. handeln; das hast du ganz r. gemacht; etw. ist nicht r. von jmdm. — 2.1 . den allgemeinen Vorstellungen über die Eigenschaften einer A r t entsprechend, recht (II.2 .1): eine richtige Ausbildung, Ehe, (Über)prüfung; in diesem Jahr hatten wir keinen richtigen Som­ mer; eine richtige Mutter sieht, was mit dir los ist; etw. r., nichts Richtiges können 2.2. fnicht präd.j richtiges (echtes 1.1) Geld, Gold, Haar; er hat noch seine richtigen Zähne; ist das ihr richtiger (recht­ mäßiger) Mann, Name?; er ist ihr richtiger (leib­ licher) Sohn, e in richtiger (typischer) Berliner; r. (wirklich, im eigentlichen Sinn) anfangen, ausschla- fen , frühstücken, gesund werden wollen 2.8 .1 . /nicht präd.f um g. ausgesprochen: ein richtiges Durcheinander, Pech; du bist ja ein richtiger Phantast; ich bin r. (geradezu) froh, zufrieden, bin r. erschrocken 2.8 .2 . fadv.f umg. wahrhaftig (2), wie zu erwarten war: das hat er doch r. (wieder) vergessen; ja r., ich besinne mich; eine Zeitlang hörte man ein dunkles Brummen, und r., dann bog der Bus um die Ecke + um g. nicht ganz r. (nicht ganz bei Verstand) sein; iron. da bist du aber an den Richtigen (genau den Falschen) gekommen!; — auf dem richtigen / Dampfer sein; auf das richtige / Pferd gesetzt haben richtig!gehend /A dj.; nicht präd.f um g . richtig (2.3 .1): einen richtiggehenden Zorn haben; ich habe mich r. geärgert Richtigkeit, die; - jo. PL; zu richtig 1/ das Richtig- sein; zu 1.1: die R. der Angaben, einer Abschrift beglaubigen; die R. von etw. anzweifeln, beweisen; etw. hat, mit etw. hat es seine R. (etw. ist richtig, wahr, ordnungsgemäß, etw. stimmt) richtig| -machen jVb.j umg. etw. in Ordnung bringen: eine Angelegenheit r.; -stellen jVb.f etw. berichtigen: das muß richtiggestellt werden; einen Irrtum r. (aufklären) Rieht| -kröne, die mit bunten Bändern geschmückter grüner K ra nz, der beim Richtfest auf dem Dachstuhl eines Neubaus befestigt wird; -linie , die 1.1 . verbind­ liche A nleitung zur Durchführung (behördlich, staat­ lich) beschlossener Maßnahmen: einheitliche, ver­ bindliche Richtlinien; die Richtlinien beachten, einh alten 1.2 . (praktischer) Grundsatz der Orien­ tierung für jmds. Handeln, Verhalten: (sich) Richt­ linien schaffen; nach bestimmten Richtlinien han­ deln; -sa tz, der nach bestimmten Richtlinien er­ rechnter, von einer Norm ausgehend festgesetzter (Geldbetrag: die Richtsätze für Unterhaltsbeihilfe erhöhen, senken; -schnür, die 1. Schnur, die auf, über einer Fläche straff gespannt wird, um gerade Linien abzustecken — 2 . fo. PI f die R. (Richtlinie 1.2) seines Denkens, Handelns war Toleranz; sich etw. zur R. machen, als R. nehmen; etw. dient gilt (jmdm.) alsR.;-Spruch,der 1. v e r a lten d Urteil, Richterspruch — 2 . beim Richtfest gehaltene kurze, meist gereimte Ansprache: den R. sprechen Rjchtung, die; -, -e n 1, (gedachte) Erstreckung auf ein bestimmtes Ziel (1) hin, der entlang sich etw., jmd. bewegt, nach der etw. ausgerichtet ist: die en t­ gegengesetzte, falsche R.; die R. ändern, (enthal­ ten, verfehlen, verlieren; aus allen, verschiedenen Richtungen herbei-, Zusammenkommen; wir wol­ len (von hier, Potsdam aus) in südliche(r) R., in R. Norden, in R. (auf) Leipzig fahren, in R. auf den Berg zugehen; der Wind w eht aus verschiedenen Richtungen (Himmelsrichtungen); die R. (Fahrt­ richtung) anzeigen; die R. einer Bahnlinie — 2 . das Streben, der Verlauf eines Prozesses auf ein bestimm­ tes Ziel zu: einer Sache eine bestimmte R. geben; in dieser R. (Hinsicht) habe ich noch nichts unter­ nom men — 8 . von einer Gruppe Gleichgesinnter ver­ tretene Auffassung, vertretenes Ziel, bes. in K unst, P o ­ litik, Wissenschaft: eine avantgardistische, mo ­ derne, progressive, überholte R. in der K unst, Musik; eine bestimmte (politische) R. repräsen­ tieren, vertreten richtungjgebend /A d j.f die Richtung (2) bestimmend: ein richtunggebender Beschluß, Hinweis, Vortrag; etw. r. beeinflussen Richtungs zu Richtung 1| -angabe, die Angabe der Richtung; -verkehr, der nur in einer bestimmten Richtung fließender Verkehr: kreuzungsfreier, s to ß ­ zeitbedingter R .; - Wechsel, der Änderung der (Fahrtrichtung: den R. anzeigen richtung|weisend jA d j.j richtunggebend: eine rich­ tungweisende Erfindung, Idee R ich tw er t, der (technisch) erprobter, günstigster Wert, nach dem man sich in der (ökonomischen) Pra xis richten kann: festgelegte, unverbindliche Richtwerte; diese Zahl ist nur als R. zu betrachten Ricke, die; -, - n weibliches Reh riechen, roch, hat gerochen 1. einen bestimmten Geruch haben, verbreiten, ausströmen: etw. riecht appetitlich, frisch, gut, penetrant, widerlich; aus, in ihrer W ohnung, hier riecht es angebrannt, muffig, säuerlich, wie (im) Krankenhaus; diese Blumen r. betäubend, stark; aus dem Mund r. (einen unangenehmen Mundgeruch hohen); es riecht hier nach Fisch, Gas (hier ist der Geruch von Fisch, Gas wahrzunehmen) — 2 .1 . etw. r. den Geruch von etw. wahrnehmen: ich rieche K affee gern; jmd. kann etw. nicht r. (jmdm. ist der Geruch von etw. zuwider); O um g . das habe ich längst gerochen (gemerkt); das kann ich doch nicht r. (ahnen, wissen) !; jmdn. nicht r. (ausstehen) können 2.2 . an etw . r. (den Geruch von etw. p rüfen) 61*
950 Riecher — Rikscha + den /* Braten r.; / Lunte r. Riecher, der; -s, - u mg. Ahnung, Spürsinn: einen guten, den richtigen R., einen R. für etw. haben Rigcli! -organ, das Geruchsorgan, N a s e; -Stoff, der Stoff (3.2) mit einem charakteristischen Geruch: pflanzliche, tierische Riechstoffe Ried, das; -(e)s, -e 1* fvorw. Sg.j Schilf, Röhricht: raschelndes, schwankendes R. — 2.mit1be- wachsenes Gelände, M oor: ein gefrorenes R. Rigdlgras, das ungegliedertem, d m - kantigem Stengel und unscheinbaren, Köpfen, Rispen, Ähren angeordneten Blüten Riefe, die; -, -n schmale, flache Vertiefung in etw.: eine Säule, Steinplatte mit Riefen rigfe(l)n fsw. Vb.; hat/ etw. Riefen versehen: Steinplatten r . ; geriefelte Gummisohlen Riege, die; -n Sport Abteilung, Gruppe von Geräteturnern Rieg el , der; -s, - 1 .1 . längliches, flaches, verschieb­ bares Teil zum Verschließen, Festmachen von etw., bes. Fenstern, Türen: ein breiter, eiserner R .; einen R. vorlegen, -schieben; der R. an der Stall­ tür 1.2. fachspr. des Schlosses, das dem Schlüssel bewegt werden kann — 2 .1 . ein R. (ein längliches, flaches Stück) Schokolade 2.2 . der Ärmel, Mantel hat einen R . (Stoffstreifen zum Zusammen­ halten, zur Verzierung); einen R. annähen + einer Sache einen R. vorschieben (efw. unter­ binden, verhindern); — hinter / Schloß und R. sitzen Riemen , der; -s, - 1 . Streifen aus Leder, festem Ge­ webe, Gummi, synthetischem M aterial: ein langer, schmaler R.; einen R. verkürzen, zurechtschnei­ den, um etw. schnallen; die Hose wird mit einem R. (Gürtel) gehalten — 2 . endloses Band aus Leder, Gummi, festem Gewebe, m it dessen Hilfe Drehmo­ mente von einer Welle auf eine andere weitergeleitet werden — 3. Rudern zur Fortbewegung eines Ruderbootes (paarweise) verwendete, an einem Ende zu einem Bla tt verbreiterte hölzerne Stange: die R. einziehen, ergreifen; sich in die R. legen (kräftig rudern) ■f u m g , den R. enger schnallen (sich einschränken) ; s a l o p p sich am R. reißen (sich anstrengen, sich zusammennehmen) Riemenjantrieb, der fo. Pl.f T ech n . das Vermitteln eines Antriebs auf eine Maschine, Transmission mit Hilfe von Riemen (2) Ries, das; -es, -e /bei Maßangabe PI. Ries/ fach ­ spr. IMaßeinheit für eine Papiermengef 1000 Bo­ gen: ein, vier R. Papier Riese, der; -n, -n 1 . in Menschengestalt, aber sehr viel größer als Menschen vorgestelltes Wesen in M är­ chen, Sagen, Mythen: ein bösartiger, einä ugiger, gutmütiger R .; Riesen und Zwerge — 2 . etw., jmd. von außergewöhnlicher Größe: schneebedeckte Rie­ sen (Gipfel von Hochgebirgen); er ist ein R. (von Gestalt) Rieseljfeld, das jvorw. Pl.f am Rande einer (großen) Stadt gelegenes Feld, auf das in Kläranlagen ge­ reinigte Abwässer zur Düngung geleitet werden rieseln fsw. Vb.; ist, hat/ 1. (ist) 1.1 . in kleinen Wellen sacht, kaum hörbar fließen: der Bach rieselt durch die Wiesen 1.2 . in einer MengefeinerPartikeln sacht herunterfallen: Lindenblüten, Schneeflocken r. zu Boden; Sand durch die Finger r. lassen; aus etw. r .: Zucker rieselt aus der Tüte — 2 . bei 1 ein leises Geräusch hervorrufen (hat): eine Quelle r. hören; leise rieselt der Kalk hinter der Tapete Riesen/rigsen] «arbeit, die jo. Pl.j u mg . femot.f außerordentlich großen, übermäßigen Aufwand an Zeit und Kraft erfordernde A rbeit; -felge, die T urnen mit gestrecktem Körper ausgeführter Um­ schwung am Reck; -groß fAdj.f umg. femot.f außer­ ordentlich, übermäßig groß (2,8): ein riesengroßer Baum, Berg; eine riesengroße Dummheit; -hunger, der um g . femot.f übermäßig starker Hunger (1); - kraft, die u m g. femot.f übermäßig große K raft (1.1): das erfordert eine R.; -rad, das Kantssei, das aus zwei parallel verbundenen, um eine horizontale Achse sich drehenden (sehr) großen Rädern besteht, zwischen deren Außenrändern eine A rt von Gondeln für Fahrgäste beweglich aufgehängt sind; -schlänge, die in zahlreichen A rte n vorkommende, vorwiegend in Asien, Afrika, Südamerika und Australien lebende, nichtgiftige Schlange von 3 bis 10 M eter Länge, die ihre Beute um windet und erdrückt; - s chritt, der u m g . femot.f außerordentlich langer Schritt (1): mit einem R. überquerte er den Bach; <C> die Zeit eilt m it Riesenschritten; -Slalom, der Slalom als alpine Diszip lin mit mindestens 30 Toren (2.3); -spaß, der fo. Pl.f u m g . femot.f außerge­ wöhnlich großer Spaß (1); -summe, die umg. femot.f übermäßig hohe Summe (1); -wuchs, der B io l. die natürliche Größe, Norm der Entwicklung (einer A r t , Familie) erheblich übersteigendes Wachs­ tum bei Pflanzen, Tieren, Menschen riesig fAdj.; emot.f 1.1 . von sehr großem Ausmaß, übermäßig groß (2, 5): ein riesiges B aby, Gebäude, Land; eine riesige Menschenmenge, Summe 1.2 . Idrückt einen hohen Grad ausf: eine riesige B eg ei­ sterung; etw. macht riesigen Spaß 1.8 . fals Partikelf etw. freut, interessiert jmdn. r. (sehr) Riesling, der; -s, -e 1. in warmen, trockenen süd­ lichen Lagen gedeihende Sorte Wein m it kleinen, dünnschaligen, grünlichgelben Beeren, die süß , würzig schmecken: R. anbauen — 2 . Weißwein aus 1: ein milder, ungarischer R. Riff, das; -(e)s, -e aus dem M eer aufragende od. vom Wasser bedeckte, langgestreckte Reihe von scharfen K lippen:gefährliche, kleine, der Küste vorgelagerte Riffe; auf ein R. (auf)laufen; das B oot zerschellte am R. Riffel, die; -, - n 1. rillenförmige Vertiefung, r ip p en ­ förmige Erhöhung als Pr ofil der Oberfläche eines meist festen M aterials: Riffeln machen Glas nahezu undurchsichtig — 2. Landw. Kamm, mit dem die (reifen) Samenkapseln aus dem Flachs heraus­ gekämmt werden riffeln fsw. Vb.; hat/ 1. etw. mit Riffeln (1) ver­ sehen: etw. mit einer Presse r.; geriffeltes Blech, Glas; geriffelte Schokolade, Schuhsohlen — 2 . Landw. Flachs r. (mit einer Riffel 2 die Samenkap­ seln aus dem Flachs entfernen) Riffelung, die; -, - e n 1. Gesamtheit der Riffeln (1), die die Oberfläche von etw. bilden: die fein e R. dieser Muschel — 2 . das Riffeln rigoros fAdj.f streng (1.2), unerbittlich: eine rigo­ rose Beschränkung, Maßnahme; etw. r. ablehnen, verurteilen; r. (gegen jmdn., etw.) Vorgehen Rikscha, die; -s in Ost-, Südasien verwendeter zweirädriger Wagen zum Befördern von Personen, der von einem zu F uß laufenden od. radfahrenden Mann gezogen wird: eine R. heranwinken, m ieten
951 Bille, die; -, - n linienförmig verlaufende, schmale, vorwiegend halbrunde Vertiefung a uf der Oberfläche von etw., im Inneren eines Rohres: eine feine, tiefe R .; die Rillen einer Säule, Schallplatte *rin jAdv.; auch herein, hinein, ’rein/ umg. scherzh. herein, hinein: ’r. in diegute Stube!(Auf­ forderung, ins Zimmer zu treten/ + ’r. in die /f Kartoffeln, ’raus aus den Kartoffeln Bind , das; -(e)s, -er 1. in zahlreichen A rten vorkom- mender Wiederkäuer von m eist schwerer, gedrungener Gestalt, m it meist kurzhaarigem, glattem Fell, einem Euter mit vier Zitzen und bei beiden Geschlechtern m it zwei Hörnern — 2 . in zahlreichen Rassen gezüchtetes 1, das als Haustier gehalten wird, Hausrind: ein ge­ mästetes, junges R .: die Arbeit«-, Fleisch-, Milch­ leistung des Rindes; Rinder züchten Rind|box* das; -es,/o. Pl.f glattes Leder aus der Haut des Rindes (2) Rjnde* die; -n 1. äußere Schicht organischen Ge­ webes 1.1. um Stamm, Ast und Wurzel bes. von Räumen: eine borkige, glatte, rissige R. 1 .2 . um be­ stimmte innere Organe des Menschen, Tieres — 2. (harte) äußere Schicht auf, von etw. Weichem, die sich durch Trocknen (beim Backen, Braten) bildet: die R. des Brotes, Käses Binder|braten* der Stück von einem Rind (2) als Braten rindern jsw. Vb.; hat/ Landw.: die Kuh rindert (ist brünstig) Binder zu Rind 2| -roulade, die Roulade aus Rind­ fleisch; -talg* der fo. P l.j aus dem Fettgewebe von Rindern gewonnener Talg Rind|fleisch* das Fleisch vom Rind (2) Bind(s)|leder, das fo. Pl.j Leder aus der Haut des Rindes (2) Bjndjvieb. das 1. fo. P l.j Gesamtheit gehaltener R in ­ der (2): R. halten, züchten — 2. salopp Sehimpf- w. Dummkopf: du bist, er ist ein ganz großes KJ.; ach,duR.! Bing , der; -(e)s, -e 1. schmaler (kleiner) kreisförmi­ ger Gegenstand 1.1 . der als Schmuckstück bes. am F in ­ ger getragen w ird : ein goldener, modischer R .; ein R. aus Gold, Silber, m it einer Perle; jmdm., sich einen R. an, auf den Finger stecken 1.2 . der meist Teil einer Vorrichtung ist: ein R. als Griff, Tür­ klopfer; einem Bären, Stier einen R. durch die Käse ziehen; etw. mit einem R. abdichten; etw. auf, durch einen R. stecken, ziehen; Muttern, Ringe, Scheiben, Schrauben sind kleine M aschinenteile — 2.1 . etw., das in ähnlicher Form wie 1 gestaltet ist, verläuft: ein R. Mettwurst; die Belagerer, Gaffer, Mauern, Straßen bildeten einen R. (um etw.); das Weinglas hinterließ einen klebrigen R. auf dem Tisch; A stron . die Ringe des Saturn1; die Ringe eines Baumes, auf der Schießscheibe zählen 2.2 . jin Straßennamenj am R. (an einer kreisförmig verlau­ fenden Straße) wohnen — 3 . quadratische, von Seilen umgrenzte Fläche, a uf der die W ettkämpfe im Boxen ausgetragen werden: einen Platz am R. haben; in den R. treten; R. frei! /Kommando kurz vor dem Gongschlag, der den Beginn jeder Runde anzeigtj — 4 . /nur im Pl.j Turngerät aus zwei Seilen mit je einem Griff in der Form eines Ringes (1), die an einem Gerüst od. an der Decke eines Raumes in einem bestimmten Abstand voneinander a ufgehängt sind: an den Ringen schaukeln, turnen Bing! -bahn, die 1. rund um eine Stadt, den Kern einer Stadt führende Bahnlinie — 2 . auf 1 verkehren­ de Bahn (11.1.1); -beschleunige!*, der K e rnphys. Beschleuniger, der Elementarteilchen auf eine ge­ krümmte, m eist kreisförmige Bahn bringt Ringel* der; -s, - 1 .1 . um g. etw. Spiralförmiges: das Haar fiel ihr in Ringeln auf die Schulter 1.2 . Socken mit Ringeln (ringsherum laufenden Quer­ streifen) Ringel| -blume* die Korbblütler mit Blüten, die gelb od. orange sind, und m it halbmondförmigen, ein­ gerollten Früchten, der auf Äckern und in Gärten wuchernd wächst; -lo cke, die spiralförmige Locke ringeln jsw. Vb.; hat/; die Locke, (Papier)schlänge ringelt sich (nimmt die Form einer Spirale an) Rfngell -natter* die nichtgiftige Natter m it zwei weißlichen od. gelben halbmondförmigen Flecken an beiden Seiten des Hinterkopfes und schwarzen Flecken auf dem grünbraunen bis grauen Rücken, die gewandt schwimmt, taucht und sich von lebend ver­ schlungenen Fröschen, Molchen, Fischen ernährt; -r eihen, der; -s, - Tanz, bei dem alle Tänzer einen Kreis bilden und sich an den Händen fassen; -wurm* der in sehr zahlreichen A rten vorkommender Wurm, dessen Körp er eine Gliederung in Segmente aufweist rjngen* rang, hat gerungen 1.1 . jmdn., meist einen persönlichen Gegner, fest m it den Arm en umfassen und durch Muskelkraft sowie bestimmte Griffe zu Boden zu zwingen suchen, ohne Waffen mit jmdm. körperlich kämpfen: fair, hart r .; aus Übermut ran­ gen die Jungen miteinander 1.2 . ?iach festen Regeln (unter der Leitung eines Kampfrichters) in einem sportlichen Zweikampf auf einer Matte den Gegner m it bestimmten Griffen zu Boden und auf beide Schultern zu zwingen od. ihn nach Punkten zu be­ siegen suchen: er ringt im Weltergewicht 1.3 . mit etw. r. m it großer Anstrengung versuchen, sich ge­ gen etw. durchzusetzen: m it dem Sturm, W etter, Winter, mit den Wellen r. 1.4 . mit sich r. mit sich kämpfen (2.3); ich habe lange mit mir gerungen, ehe ich ... — 2.1. jmdm. etw. gewaltsam aus den Händen winden: er rang ihm den Dolch, Revolver aus der Hand 2.2 . die Hände r. (in der Verzweiflung die zusammengepreßten Hände umeinander winden, drehend bewegen) — 3 . um etw., jmdn. r. (immer wieder) mit großer Anstrengung etw. zu erlangen, jmdn. zu gewinnen suchen: um Anerkennung, Er­ folg, Zustimmung, jmds. Gunst, Liebe r.; um die Gestaltung eines K unstwerks, die Verwirklichung eines Programms r.; nach etw. r.: nach Fassung, Worten r. + mitdem/ Toder. Ringen* das; -s, jo. P l.j das Ringen (1.2) als sport­ liche Disziplin Ringer* der; -s, - jmd., der das Ringen als Sport be­ treibt R|ng| -fingernder der vierte Finger, vom Daumenher gezählt: sie trägt einen Opal am R .; :=freiWerall­ st altuiig* die unterhaltsame Veranstaltung m it hei­ teren Wettbewerben zwischen mehreren Personen, Personengruppen (aus dem Publikum), meist unter Leitung eines Spielm eisters; -kampf* der Wettkampf im Ringen; dazu -kämpfer* der; -muskel* der M ed. in der Form eines Ringes (1) gestatteter M uskel, der eine Körperöffnung begrenzt, die er verschließen k a n n; -ofen* der T ech n . Ofen mit mehreren ringförmig an­ geordneten Brennkammern, in denen kontinuierlich K alk , Ziegel gebrannt werden; -richter* der B o x e n Bille — Bingrichter
952 rings — rissig Schiedsrichter, der den B oxkampf im Ring (3) leitet rings lAdv.f 1.1 . in einem Bogen, Kreis um etw., jmdn. herum: r. um den Markt stehen schöne Patri­ zierhäuser; r. um etw. herum laufen 1.2 . fragend blickte er r. im Kreis (blickte er um sich) King|Sendung, die R undfunk -, Fernsehsendung, an der mehrere Sender beteiligt sind rings| :herum, -herum /Adv./ 1 .1 . im Kreis herum, um die eigene Achse: sich r. drehen 1.2 . r. (um sich) blicken 1.3 . im Kreis um etw., jmdn. herum: ein Park mit einer Mauer r.; :um, -um ,/Adv.f 1.1 . in der Umgebung von jmdm ., etw.: r. sahen wir nichts als Wasser 1.2 . im Kreis um etw. herum: ein See, r. mit Pappeln bestanden; r. führt ein Fußweg; -u mher /Adv./ ringsum (1.1) Ring| -tausch, der Wohnungstausch zwischen mehreren Parteien, Tauschpartnern; -Verbindung, die Chem . zyklische Verbindung; -Wechsel, der das Wechseln der Tra uringe bei der Eheschließung Kinne, die; - n 1 .1 . lange, schmale Vertiefung im Boden: eine flache, tiefe R. im Felsen, (Meeresbo­ den, Sand; eine quer über die Straße laufende, vom Regen ausgewaschene R. 1 .2 . Gegenstand in der Form vonA A, bes. Dachrinne: eine R. aus Blech, Holz, Zink rinnen, rann, ist geronnen /von Flüssigkeiten, etw. Körnigem/ sich als kleine Menge gleichmäßig, sacht (in dünnem Strahl) fortbewegen: das Wasser rinnt (gleichmäßig, monoton, unablässig); v on seiner Stirn rann Schweiß; der Sand rinnt (fällt gleich­ mäßig, sacht) in der Eieruhr; <> um g. das Geld rinnt einem nur so durch die Finger (wird schnell ausgegeben) Rinnsal, das; -(e)s, -e [..z a :l] 1.1 sehr schmales, sacht fließendes Gewässer: ein dünnes, kleines, küm ­ merliches R . 1 .2 . sacht fließende kleine Menge einer Flüssigkeit: ein R. von Blut Rinn|stein, der la nd sch . Vertiefung für Regen­ wasser, Abwässer zwischen Fahrbahn und Bürger­ steig: etw. in den R. gießen, schütten Bfppchen, die /PI.; / auch Rippe/ K o chk. Rippen m it wenig Fleisch daran; geschmorte R. Kippe, die; -, -n / / auch Rippchen/ 1. einer der je­ weilspaarweise von der Wirbelsäule ausgehenden und m it ihr gelenkig verbundenen flachen, schmalen Knochen, die bogenförmig die Brusthöhle von Wirbel­ tieren, Menschen umschließen: er hat sich eine R. (an)gebrochen, gequetscht; jmdm., jmdn. auf­ munternd in die Rippen stoßen — 2 . Teil von etw., das der Form von 1 ähnlich ist: die Rippen eines Blatte s, Heizkörpers; die Rippen der Tragflächen eines Flugzeugs - f -um g. sich etw. nicht aus den Rippen schneiden können (nicht geben können, was man nicht hat) dppeln /sw. Vb.; hat/ land sch . etw. riffeln (1); ein gerippelter Stoff Rippen| -bruch, der; -feil, das den Brustkorb seit­ lich, über den Rippen auskleidende Haut; -fell- entzündung, die; -muster, das H andarb. Muster, das durch den Wechsel von erhabenen und vertieften Streifen entsteht; -Speer, das, der; -(e)s, jo. P I ./ Kochk. gepökeltes Kamm-, Kotelettstück; -stoß, der Stoß in die Rippen: ein derber, freundschaftlicher R.; jmdm. einen R. geben, versetzen; + jmdm. einen R. geben (jmdn. zu etw. ermuntern, veran­ lassen) Kips, der; -es, /o. PI ./ in Quer-, Längsrichtung ge­ rip pter Stoff: seidener R.; ein Kragen, Schlips aus R .; der Sessel ist mit R. bezogen Kips|band, das /PL -bänder/ rip sartig gewebtes Band Risiko, das; -s, -s/Risiken 1.1 . Gefahr (des Ver­ lustes) bei einer Unternehmung, deren Ablauf, A u s ­ gang unsicher ist: ein finanzielles, persönliches, politisches, vertretbares R .; (k)ein R. eingehen; er fürchtet, scheut, wagt das R .; er hat nicht den Mut, Risiken zu tragen, zu übernehmen (bei Unsicher­ heit des Ausgangs von Unternehmungen die Verant­ wortung zu übernehmen) 1.2 . W irts ch . Gefahr, ökonomische M ittel durch unzweckmäßigen Einsatz z u verlieren, mögliche Vorteile für die Volkswirtschaft, den Betrieb nicht zu nutzen: ein kalkulatorisches R .; das R. in der Planung berücksichtigen R|siko/risiko zwRisiko 1.11-bereitschaft, die /o. PL/ Bereitschaft, Risiken auf sich zu nehmen, zu tragen, einzugehen; -faktor, der Faktor, der eine Gefahr, ein Risiko in sich birgt: etw. ist ein, bildet einen R.; -los /Adj./ ohne Risiko, frei von Risiken: dieser Ein­ satz, Kampf, Test, Weg ist nicht r. riskant /A dj./ m it Gefahr (des Verlustes) verbunden, gewagt, gefährlich: ein riskanter Plan, Versuch; ist das nicht eine sehr riskante Sache?; das wäre mir zu r. riskieren /sw. Vb.; hat/ 1.1 . etw. wagen (1.1): kann ich das r.?; er riskierte es, die heikle Angelegen­ heit zur Sprache zu bringen; einen Eingriff, Ein ­ spruch, Gegenvorschlag, etwas, nichts r. 1 .2 . (etw. wagen und dabei) die Möglichkeit auf sich nehmen, daß etw. Unangenehmes eintritt: er riskiert (dabei) einen Herzinfarkt, Prozeß, Unfall 1.3 . etw. wagen und dabei die Möglichkeit auf sich nehmen, daß man es verliert: sein Ansehen, Geld, Leben r .; mit diesem Schachzug riskierst du deine Dame -j- eine dicke, große Lippe r. Risotto, der; -/ -s, jo. PI./ K ochk. in Öl angerösteter, anschließend gedünsteter Reis Rjspe, die; -, -n Blütenstand, von dessen Hauptachse verzweigte Nebenachsen mit gestielten Blüten ab ­ gehen Riß, der; Risses, Risse 1.1. das (Auseinander-, Zer-) reißen von etw., .eines Ganzen in Teile: der R. des Films, Seils, Tonbandes — 2 . durch Einwirkung von außen od. durch Spannungen hervorgerufene, m eist längliche, sehr schmale, klaffende Öffnung (als Beschädigung) auf, in der Oberfläche von etw .: ein breiter, langer, tiefer R .; Risse im Erdboden, Holz, Lack, Mauerwerk, in der Haut, Hose; Risse kitten, verschmieren, zunähen; O ein (unüberwindlicher) R. klafft zwischen ihnen, ihren Anschauungen; s eit­ dem hat ihre Ehe, Freundschaft, die Koalition einen R. — 3. Jägerspr. Beute des Haarraub­ wildes — II .l. Techn. Architekt. 1.1. (Entwurf für eine) zeichnerische Darstellung eines Körpers auf einer Ebene, technische Zeichnung: d e nR . einer Maschine anfertigen, zeichnen 1.2 . Blatt Papier, Bogen mit 1.1: den R. zusammenrollen — 2 . jo. Pl.j Techn. auf einem Werkstück (aus Metall) vorgezeichnete Linien:das Blech am, auf R. schnei­ den riß|fest jA dj./ widerstandsfähig gegen B eanspru­ chung durch Reiß en (1): ein rißfe3ter Plast; das Perlonseil, Kabel ist r. rissig /A dj./ von Rissen (1.2) durchzogen, Risse auf-
Bißwunde — Robe 953 weisend: rissige Hände, Wände; das Holz, die Haut ist r. geworden Biß|wunde, die durch Reißen, Ritzen an, mit einem spitzen Gegenstand entstandene Wunde: eine harm­ lose, stark blutende R. Bist, der; -(e)s, -e 1.1 . Spann: der Schuh spannt über dem R. 1 .2 . Handrücken: Hände mit breitem R. — 2. Widerrist: er klopfte seinem Pferd Hals und R. ritardando /Adv./ M us. langsamer werdend, ver­ zögernd Ritt, der; -(e)s, -e das Reiten, der A usflug auf einem Reittier: ein kurzer, scharfer, verwegener R .; einen R. unternehmen; ein R. durch die Furt, über die Felder + umg. auf einen, in einem R. ohne Unterbrechung, hintereinander: er h at die Arbeit in einem R. er­ ledigt Ritter, der; -s, - 1 .1 . einem Lehnsherrn verpflichteter Angehöriger des aus dem Stand der Lehns- und Gefolgsleute hervorgegangenen (niederen) Adels, der in der mittelalterlichen europäischen Feudalg esell­ schaft bestimmte militärische Funktionen zu erfüllen hatte: ein fahrender (umherziehender) R.; einen Knappen zum R. schlagen (ihm den Ritterschlag geben) 1.2 . Angehöriger eines Ritterordens, der nicht Priester od. dienender Bruder war Bitter zu Ritter 1.1| -bürg, die; -dichtung, die fo. Pl.f mittelalterliche höfische Dichtung, in der sich das Standesbewußtsein des Ritters ausdrückt; -gut, das Gut (1.1 .1), das ursprünglich von einem Landes­ herrn, verbunden mit feudalen Privilegien und Ver­ pflichtungen, einem Adligen verliehen wurde und später als (Großgrundbesitz bestand ritterlich fAdj.f 1. fvorw. attr.f einem Ritter (1.1) gemäß, zugehörig: ritterliche Kampfspiele — 2 . fvon einem M annf zuvorkommend Frauen gegen­ über: ein ritterlicher Mann; er ist Frauen g egen­ über sehr r. Bitter| -orden, der im Mittelalter gebildeter geist- icher Orden von Rittern (1.2), die das Gelöbnis des bewaffneten K a m pfes gegen Nichtchristen ablegten; - s chlag, der jo, Pl.f symbolischer Schlag mit dem Schwert, den der Knappe bei der Aufnahme in den Ritterstand erhielt; -sporn, derjo. Pl.f in Gärtenblau, violett, rosa , w eiß blühendes Hahnenfußgewächs, dessen in Rispen angeordnete Blüten lange sporn­ förmige Teile haben; -stand, der fo. Pl.f die Ritter (1.1) als z u r herrschenden Klasse der europäischen Feudalgesellschaft gehörende Gruppe Rittertum , das; -(e)s, fo. Pl.f 1. Gesamtheit aller m it dem Ritterstand verbundenen, von ihm geprägten historischen, gesellschaftlichen und kulturellen E r ­ scheinungen : das französische, mittelalterliche R . — 2. Ritterstand: das R. opponierte gegen den Kaiser rittlings jAdv.f wie im Reitsitz: sich r. aufeine Bank, Lehne, Stange setzen Ritual, das; -s, -e/Ritualien [..ion] 1. (Ordnung, Vorschriftfür) einem Ritus (1) entsprechende kultische, religiöse Handlungen: ein feierliches, heidnisches, strenges R .; das R. der katholischen Kirche;das R., nach dem die Inder ihre Toten bestatten; etw. voll­ zieht sich nach einem R. — 2 . Ablauf einer sich oft (bis zum Überdruß) wiederholenden Handlung: ein familiäres, leeres, liebgewordenes R .; das R. der alljährlichen Abschlußfeier; dafür gibt es, h at er ein festes R. rituell fAdj.f [,.u|el] 1. dem Ritus (1) entsprechend? auf einem Ritus beruhend: eine rituelle Geste, Handlung, Vorschrift; rituelle Gesänge, Tänze, Speisen — 2 . sich gleichmäßig und feierlich wie­ derholend : sein ritueller Händedruck Ritus, der; Riten 1. Brauch, nach dem kultische9 religiöse H andlungen vorgenommen werden: ein altüberlieferter, magischer R .; etw. nach katho­ lischem, orthodoxem R. vollziehen — 2 . Ritual (2): etw. zu einem, aus etw. einen R. machen Ritz, der; -es, -e 1. durch etw. Spitzes, Scharfes verursachter länglicher, schmaler R iß in der Ober­ fläche von etw.: ein R. in der Haut — 2. Spalt: ein R. zwischen den Fensterläden; durch einen R. spähen Bftze, die; -, -n 1.1 . schmale Spalte (2.1): eine kleine, lange, breite R. ausbessern, verkleben; Ritzen in der Tür, zwischen den Pflastersteinen; Staub dringt durch alle Ritzen; O etw. in allen Ecken und Ritzen (überall) suchen 1.2 . Spalt: durch eine R. gucken Ritzel, das; -s, - T echn. kleines Zahnrad, das ein größeres Zahnrad o. ä . bewegt ritzen fsw. Vb. ; hat/ 1.1 . etw. r. auf, an etw. einen Ritz (1) machen: etw. mit einem Diamanten, Messer, mit einer Nadel r. 1 .2 . jmdm., sich an, mit einem spitzen, scharfen Gegenstand die H aut verletzen: er hat sich an einer Glasscherbe seinen Fuß geritzt; er hat sich an einer Säge geritzt; sich an der Hand, leicht (die Haut) r. — 2; etw. auf, in etw. r. etw. durch 1.1 auf, in etw. abbilden, darstellen, schreiben, zeichnen: B uchstaben, Figuren, Muster, eine Zeichnung in Elfenbein, H olz, Ton, in eine Metallplatte r. 4- um g. das ist geritzt (das ist in Ordnung, erledigt) Rivgle, der; -n, -n [..v . .] jmd., der mit jmdm. (um etw., jmdn.) rivalisiert: ein ebenbürtiger, ge­ fährlicher, überlegener R .; sie sind Rivalen auf dem Eis, um den Vorsitz; einen Rivalen aus­ stechen, besiegen, schlagen rivalisieren fsw. Vb.; hat/ [..v . .] mit jmdm. (um etw ., jmdn.) r. denjenigen übertreffen wollen, der gleichfalls den Vorrang (auf einem Gebiet, bei einer Person) zu erlangen sucht: mit jmdm. um jmds. Gunst, Zuneigung, um eine Stellung, Frau r .; rivalisierende Freundinnen Rizinus, der; -, - [..nu:s]/-se 1. in den Tropen als Baum, in Mitteleuropa als einjährige Staude wach­ sendes Wolfsmilchgewächs — 2 . jo. P l.f aus den Samen von 1 gewonnenes dickflüssiges Öl, das als Abführmittel verwendet wird: sie nahm einen Löffel R. (ein) Rizinus|öl, das fo. Pl.f Rizinus (2) Roastbeef [ro:stbi:f], Roastbeef [rost..], das; -s, -s abgehangenes Rippenstück vom Rind (2), das nicht ganz durchgebraten wird und daher nach dem Braten innen noch rötlich aussehendes Fleisch hat Robbe, die; -, -n amphibisch lebendes Raubtier mit spindelförmigem, kurzbehaartem Körper, einer dik- ken Speckschicht und flossenartigen Gliedmaßen robben fsw. Vb.; ist, hat/ sich auf die Ellbogen gestützt in liegender Stellung vorwärts ziehen 1.1 . (hat) er hat gerobbt 1.2 . /mit Richtungsangabef (ist): er ist bis zum Waldrand gerobbt Robe, die; -, -n 1. (langes) festliches Kleid, das zu besonderen A nlässen getragen w ird , bes. Abend-
954 Robinie — Rohr Meid: eine elegante, große R. — 2 . Tracht bes. eines Geistlichen, Universitätsprofessors, Richters Robinie, die; - n [..io] zu den Schmetterlings­ blütlern gehörender B a u m mit gefiederten Blättern und in Trauben angeordneten herabhängenden, d uf­ tenden, weißen Blüten, der oft fälschlich Akazie ge­ nannt wird roboten, robotete, hat gerobotet umg, schwer arbeiten, schuften Roboter, der; -s, - 1 . (in utopischen Darstellungen menschenähnlich gestalteter) programmgesteuerter Automat, der bestimmte ermüdende, eintönige od. schwere Arbeiten des Menschen verrichten kann — 2. umg. jmd., der angestrengt und schwer, wie eine Maschine arbeitet robust /Adj.j 1.1 . kräftig, stark und widerstands­ fähig: eine robuste Person; eine robuste Natur haben; eine robuste Erscheinung, Statur 1.2 . ein robuster (harte Beanspruchungen aushaltender) Bergschuh, Motor, Wagen l.B . /nicht adv.f er hat ein robustes (unempfindliches, nicht sehr differen­ ziert reagierendes) Gewissen Rochade, die; -, -n Schach unter bestimmten Be­ dingungen möglicher Zug, bei dem König und Turm zugleich gezogen werden: die große, kleine R. röcheln /sw. Vb.; hat/ rasselnd, keuchend atmen: er röchelte nur noch; das Röcheln eines Sterbenden Rochen, der; -s, - in zahlreichen Arten vorkommen­ der, vorwiegend am Meeresboden lebender K norpel­ fisch mit abgeplattetem Körper, rauher H aut und verbreiterten, seitlich abstehenden Brustflossen Rochus, der + umg. auf jmdn. einen R. haben (jmdm. grollen, zürnen) 2Rock, der; -(e)s, Röcke 1. Stück der Oberbekleidung für weibliche Personen, das von der Taille abwärts in einer der jeweiligen Mode entsprechenden Länge beide Beine zusammen um hüllt: ein enger, langer, plissierter, schwingender, sportlicher R .; R. und Bluse tragen — 2. veraltend Jackett, Sakko 2Rock, der; -s, /o. PL/ Rockmusik: R. hören, lieben, spielen Rpck and Roll, der; -s, -s [rokonro:l] aus N ord­ amerika stammender, stark rhythmischer Modetanz nach Rockm usik Rock| -aufschlag, der Revers an einem 1Rock (2); - länge, die Länge eines 1Rockes (1); -musik, die jo. Pl.j aus Elementen des Jazz entwickelte, stark synkopierte, den Rhythmus hervorhebende M usik; - säum, der Saum als untere Begrenzung eines 1Rockes (1); -tasche, die Tasche in einem 1R ock: etw. aus der R. ziehen; tief in seine R. greifen Rodel, der; -s, -, österr. die; -, -n 1.1 . Rodel­ schlitten: auf, m it seinem R. bergab sausen 1.2 . fo. PL/ Ski und R. g ut (die Schneeverhältnisse sind zum Skifahren und Rodeln gut geeignet) Rodel|bahn, die auf Grund ihres Gefälles zum Rodeln geeignete B ahn rodeln jsw. Vb.; ist, hat/ mit dem Schlitten (1.1) einen Hang hinunterfahren: er ist als Junge gern gerodelt; sie hat heute lange gerodelt Rodel|schlitten , der niedriger Schlitten (1.1) zum Rodeln für eine Person od. mehrere roden, rodete, h at gerodet 1. die Bäume eines W ald­ stücks fällen, Baumwurzeln, Gestrüpp und Steine entfernen und dadurch da s L a nd urbar machen: Gebüsch, den (Ur)wald r. — 2. etw. aus dem Boden herausgraben (und so ernten): K artoffeln, Wurzelstöcke, Zuckerrüben r. Rodung, die; -, -en 1. das Roden — 2. durch Roden (1) urbar gemachtes Land: eine weitflächige R. Rogen, der; -s, - von Zellgewebe umhüllte Gesamt­ heit der Eier eines Fisches Roggen, der; -s, jo. PL/ 1 . Getreidepflanze mit langen Grannen an flachen Ähren, aus deren Kör ­ nern bes. Mehl für Brot gewonnen wird — 2. Samen­ körner von 1: R. mahlen Roggenj -brot, das a us Roggenmehl hergestelltes Brot; -körn, das [PI. -körner/; -m ehl, das Mehl aus Roggen (2) roh fA dj.f 1. nicht gekocht, nicht gebraten, nicht zubereitet: rohes Fleisch, Obst, Gemüse; ein rohes Ei quirlen; roher Schinken; das Steak ist innen noch roh (nicht durchgebraten); etw. r. essen — 2. (noch) nicht bearbeitet, (noch) nicht (fertig) ver ­ arbeitet: rohes Eisen, Holz, Material; ein roher Balken, Bau, Tisch; r. (grob) behauene Steine; etw. ist r. zusammengefügt — 3 . /nur attr.f rohes Fleisch nicht mehr von der H aut bedecktes, blutiges Fleisch eines lebenden Individuum s: an seinem ver­ letzten Arm war das rohe Fleisch zu sehen — 4 .1 .1 . im Verhalten zu anderen gefühllos, taktlos, verletzend, grob: ein roher Bursche 4 .1 .2 . Roheit ausdrückend: rohe W orte; einen rohen Ton, ein rohes Wesen haben 4 .2 . rücksichtslos, grausam, brutal: die A n­ wendungroher Gewalt verschmähen; jmdn. r. miß­ handeln, niederschlagen 4- jmdn. wie ein rohes / Ei behandeln Roh| -bau, der 1. /PI. - ten/ aus Mauern, Decken und Dach bestehender B au ohne Verputz — 2 . jo. Pl.f im R. im Zustand von 1: vorläufig ist das Hochhaus erst im R. fertig; -baumwolle, die un­ gereinigte, unverarbeitete Baumwolle: R. importie­ ren, verarbeiten; -braunkohle, die Braunkohle in unverarbeitetem Zustand; -diamant, der ungeschlif­ fener Diamant; -eisen, das jo. Pl.j durch Verhüt­ tung von Erz, Schrott gewonnenes, noch nicht weiter­ verarbeitetes Eisen Roheit, die; - e n 1. jo. P l.j gefühlloses, grobes Verhalten, B rutalität, Grausamkeit: menschliche, seelische, unvorstellbare R .; seine R., die R. seines Gefühlslebens, W esens, Verbrechens erschütterte uns, stieß ab — 2 . Rpheiten (rohe Handlungen, Grausamkeiten) beg ehen Roh|kost, die aus rohem Gemüse, Obst und Nüs­ sen bestehende K o s t Rohling , der; -s, -e 1. rücksichtsloser, brutaler Mensch: die Tat eines Rohlings — 2 . noch nicht endgültig bearbeitetes Werkstück, bes. aus Eisen: aus einem R. einen Schlüssel feilen Roh| -material, das für eine weitere Be-, Ver­ arbeitung bestimmtes M aterial; -öl, das jo. Pl.j nicht destilliertes, nicht verarbeitetes Erdöl; -pro- dukt, das vgl. -m aterial Rohr, das; -(e)s, -e j / i auch Röhrchen/ 1.1 . jvorw. Sg.j Pflanze m it hohen, hohlen, runden Stengeln, Halmen: am See wächst R. (Schilfrohr) 1.2 . Halm, Stengel von 1.1: ein biegsames, schlankes, schwan­ kendes R.; aus einem R. eine Flöte schnitzen 1.3 . jo. P l.j getrocknete H alme, Stengel von 1.1: ein Dach mit R. decken 1.4 . jo. Pl.j 1.3 ähnliche, stabile und elastische Ruten bestimmter Pflanzen, die bes. z u Korbgeflechten verwendet werden : ein Liegestuhl aus R. — 2. jo. Pl.j Dickicht aus 1.1:
Rohrblatt — rollen 955 das R. rauscht im Wind; Vögel leben, nisten im R. — 3. meist längerer zylindrischer, an beiden Enden offener Hohlkörper mit einer im Verhältnis zum Durchmesser dünnen Wand: ein dünnes, g e ­ krümmtes, gerades, nahtloses, verstopftes R.; ein dickes, eisernes R .; Rohre aus Plast, Beton, Glas, Stahl; Rohre montieren, legen, schneiden, walzen, ziehen; das R. einer Fernheizung, Flöte, Erdöl-, Wasserleitung; ein Stück Papier zu einem R. zu- sammenrollen -h schwanken wie ein R. im Wind(e) (ohne festen Standpunkt, unentschlossen sein) Rohr|blatt, das jPk -blätter/ M us. schwingendes, den Ton erzeugendes Teil eines (Holzblasinstru­ ments Röhrchen, das; -s, - f / auch Rohr, Röhre/ meist gläserner Hohlkörper in Form eines kleinen, nur an einem Ende offenen Rohres (3), das mit einem Stöpsel od. Schraubdeckel verschlossen w ird : ein R. Tabletten Rohrdommel, die; -, - n im Schilf lebender großer, kurzbeiniger, braun gefiederter Reiher, der weit hör­ bare, dumpfe Rufe ausstößt Röhre, die; - n f/ auch Röhrchen/ 1. länglicher Hohlraum (mit rundem Durchmesser): von Dach­ sen, Regenwürmern gegrabene Röhren — 2. Brat-, Backröhre: etw. in die R. legen, schieben, stellen; etw. in der R. backen, braten, wärmen — 3 . Rohr (3): Röhren für eine Erdgasleitung — 4 . abgeschlos­ sener Hohlkörper, in dem Elektronen fließen und gesteuert werden: eine R. auswechseln, prüfen; ein Apparat, Radio mit acht Röhren — 5 . umg. Bild­ schirm: vor der R . sitzen (fernsehen); in die R. gucken (fernsehen) -j- sa lopp in die R. gucken (das Nachsehen haben, leer ausgehen) röhren /sw. Vb. ; hat; vom Hirsch in der Brunft- zeitj: die Hirsche r. (lassen ihre Stimme laut und dumpf dröhnend ertönen) Röhren) -kno ehen, der Knochen, der einen (mit Knochenmark gefüllten) Hohlraum h at; -pilz, der Ständerpilz, dessen 1H ut (2) an der Unterseite aus Röhren (1) besteht; -System, das System von ver­ zweigten Rohren (3), Rohrleitungen Roh r)geflecht, das aus Rohr (1.4) gefertigtes Ge­ flecht: eine Rückenlehne aus R. Röhricht, das; -s, -e Rohr (2) Rohr zu Rohr 3| -krepierer, der; -s, - Mil. vor­ zeitig, noch im Lauf einer Waffe explodierendes Geschoß; -leger, der; -s, - Arbeiter, der Rohre, Rohrleitungen legt; -leitung , die aus Rohren zu­ sammengesetzte, -geschweißte L eitu ng (4.1) Röhrling, der; -s, -e Röhrenpilz Rohr| -mundstüek, das /PL -e/ Mundstück eines (Holzblasinstruments; -post, die Anlage, in der Postsendungen in verschlossenen Hülsen mittels Druckluft, angesaugter Luft durch Rohrleitungen be­ fördert werden; -Sänger, der mit den Grasmücken verwandter, bräunlich gefiederter Singvogel, der im Röhricht lebt; -spatz, der -f- u m g . schimpfen wie ein R. (erregt und laut schimpfen); -Stuhl, der Stuhl aus, mit Rohrgeflecht; -zucker, der jo. PL/ aus Zuckerrohr gewonnener Zucker Roh| -seide, die 1* noch mit einer leimartigen Substanz behaftete Naturseide — 2 . Gewebe aus 1: ein Kleid aus R.; -Stoff, der 1.1 . Naturprodukt, das für eine Be-, Verarbeitung geeignet, bestimmt ist: mineralische, tierische R ohstoffe; Rohstoffe aus-, einführen 1.2 . Material (1.1): etw. bildet, liefert den R. für etw.; Lumpen als R. für die Papierherstellung verwenden Rohstoff) -basis, die Gesamtheit der aus eigenem Aufkommen einem Land (in einem bestimmten Zeit­ raum) zu r Verfügung stehenden Bodenschätze; - quelle, die Vorkommen eines Rohstoffs, von Roh­ stoffen in der Natur; -reserve, die Stoff, der sich als Rohstoff (1.2) für etw. eignet Roh) -Übersetzung, die erste, den Inhalt erfassende, aber sprachlich noch nicht ausgeformte Übersetzung; - zucker, der jo. P L/ (noch) nicht raffinierter Zuk- ker; -zustand, der jo. Pl.j Zustand vor der end­ gültigen Be-, Verarbeitung, Zubereitung: noch im R. sein Rokoko, auch Rokoko, das; -s/-, /o. PL/ durch Zier­ lichkeit, Beschwingtheit der Formen, zarte Farbtöne und Grazie gekennzeichneter Stil in der europäischen Kunst von 1720 bis 1770/80: die (Pastell)malerei, Verserzählung des R .; das literarische R. Roll |bahn, die Start-, Landebahn für Flugzeuge Rolle, die; - n 1. kleiner, walzenförmiger Körper, radartige Scheibe (mit Rille am äußeren Rand), meist als mechanisches Teil, auf dem od. über das etw. gleitet, au f das etw. aufgewickelt, aufgerollt wird: eine bewegliche, feste R.; die Rollen eines Flaschenzugs; das B ett läuft auf, das Seil über Rollen; Kisten, Möbel auf Rollen (fort)bewegen; etw. auf eine R. wickeln — 2 .1 . etw. Zusammen­ gerolltes od. auf 1 Gewickeltes: eine R. Draht, Garn, (Toiletten)papier; sie h atte die Zeitung zu einer R. zusammengedreht 2.2 . kleine runde Gegenstände in einer walzenförmigen Verpackung: eine R. Drops, Geldstücke, Keks — 3. 2Mangel — 4. Sport 4.1. Turnen Drehung des ganzen Körpers um seine Querachse als Übung a uf dem Boden, einem Gerät 4.2 . Figur des Kunstflugs, bei der sich ein Flugzeug 360 Grad um seine Längsachse dreht •— 5 .1 . (von einem Schauspieler zu sprechender, von einem Sän ­ ger zu singender) Anteil am Text, an der Musik als Gesamtheit der Äußerungen einer Gestalt eines Bühnenstücks, Films, Hör-, Fernsehspiels: eine geschriebene, gesungene, kleine, schwierige R.; (s)eine R. lernen; ein Stück mit verteilten Rollen lesen 5 .2 . (von einem Schauspieler, Sänger darzu­ stellende) Gestalt eines Bühnenstücks, Films , Hör-, Fernsehspiels: eine stumme^ tragende R.; die R. des Liebhabers; eine R. besetzen, gestalten, spie­ len, übernehmen —6.1. Soziologie typische sozi­ ale Verhaltensweise, die mit jmd s. Stellung in der Ge­ sellschaft verbunden ist und dementsprechend von ihm erwartet wird: die soziale R .; seine R. als Frau, Mutter annehmen; von jmdm. auf Grund seiner R. etw., ein bestimmtes Verhalten erwarten 6.2 . jo. P l.j die führende, historische R. (Funktion 1) der (Partei der) Arbeiterklasse; d ieR . der Persön­ lichkeit, Volksmassen in der Geschichte + etw. spielt (bei etw.) eine R. (ist von Wichtig­ keit); aus der R. fallen (gegen den Anstand, Brauch, Takt verstoßen) rollen jsw. Vb.; ist, hat/ 1.1 . sich um sich selbst, die eigene Achse drehend fortbewegen (ist): ein Ei, Ring, Würfel rollt; ein rollendes Rad; der Bali ist ins Aus, auf die Straße gerollt; Tränen r. ihr über die Wangen; O eine Aktion, Sache rollt (ist im Gange) 1.2 . etw. drehend, wälzend (fort)bewegen
956 Rollenbesetzung — Romantiker (hat): einen Baumstamm, Stein beiseite r.; Kugeln in ein Loch r.; die Augen, Schultern r. (kreisend bewegen) — 2 .1 . etw. bewegt sich a uf Bädern (1.1), Bollen (1) irgendwohin vorwärts (ist): der Zug rollt in die Halle, über die Brücke; ununterbrochen r. Autos aus der Stadt 2.2 . etw., das mit Bädern, Bol­ len (1) versehen ist, od. ein Fahrzeug durch Schieben, Ziehen irgendwohin bewegen (hat): das B ett des Kranken auf die Terrasse r.; den Kinderwagen in den Garten, den Anhänger in die Garage,Kulis­ sen auf die Bühne r. — 3. etw. zusammenwickeln (hat): den Teig, Teppich r. — 4 . etw. mit Hilfe einer 2Mangel, Wäscherolle glätten'(hat): Bettwäsche r. — 5. ein dröhnendes, hallendes Geräusch (bei einer Bewegung) verursachen (hat): das Gewitter, Meer rollt; rollender Donner — 6. (hat) Seemannsspr. das Schiff rollt (schlingert und stampft) — 7* (hat) das ,R ‘ r. (mit der Zungenspitze vibrierend aus­ sprechen) + den / Stein ins Rollen bringen; der / Stein kommt ins Rollen Rollenj -besetzung, die Besetzung von Bollen (5.2) m it dafür geeigneten Schauspielern', -erwartung, die So z iologie Vorstellung, Erwartung in bezug auf das Verhalten des in einer Bolle (6.1) Handelnden', - verhalten, das Soziologie einer Bolle (6.1) an­ gemessenes, der Bollenerwartung entsprechendes Ver­ halten Roller, der; -s, - 1 . kleines, meist zweirädriges Fahrzeug als Kinderspielzeug, das durch Abstoßen mit dem Fuß vorwärtsbewegt wird — 2 . Motor­ roller rollern fsw. Vb.; ist, h at/ m it dem Boiler (1) fahren 1.1 . (ist, hat) als Junge ist, hat er gern gerollert 1.2 . {ist) /.mit Bichtungsangabef: er ist zum Spiel­ platz gerollert Roll| -feld , das gesamte, von Flugzeugen nutzbare Fläche eines Flughafens einschließlich der B ollbah n; - f i lm , der auf eine Bolle (1), Spule gewickelter Film; -holz, das fPl. -hölzer/ landsch. Nudel­ holz; -kragen, der eng am H als anliegender, hoher, umgeschlagener, gerollter (3) K rag en: ein gestrickter R.; -kragenpullover, der Pullover m it Bollkragen; - laden, der /Schreibg.: Rolladen/ vor Fenstern, Türen aufrollbare Vorrichtung aus pa rallel, beweg­ lich befestigten L eisten: den R. herunterlassen; - m ops, der um ein Stück Gurke gewickelter, ent­ gräteter, durch ein Holzstäbchen zusammengesteckter, sauer eingelegter halber H ering R oIIq, R ollo,.d a s; -s, -s aufrollbarer (Fenster)vor- hang aus festem M aterial: das R. herunterlassen, hochzieh en Roll| -Schinken, der gewickelter, geräucherter Schin­ ken; -schrank, der Schrank mit aufrollbarer Vorder­ wand; -schuh, der am Schuh zu befestigendes, mit vier auf Kugellagern laufenden kleinen Bädern aus­ gestattetes Sportgerät: R. laufen; -sitz, der in zwei Schienen auf vier Bädern gleitender Sitz im Buder- boot; -Stuhl, der fahrbarer Stuhl für Kranke, Körper­ behinderte: im R. sitzen; (jmdn.) im R. fahren; - treppe, die Treppe mit beweglichen, an einem end­ losen Förderband auf- od. abwärts laufenden Stufen Roman , der; -s, -e umfangreiche erzählende Dich­ tung in Prosa, in der, meist an einer Fülle von Ereignissen, ein Mensch, eine Gruppe von Menschen in der, einer Gesellschaft und in der Auseinander­ setzung mit ihr dargestellt wird: ein autobiographi­ scher, berühmter, gesellschaftskritischer, psy cho­ logischer, utopischer R .; dieser R. ist spannend; einen R. lesen, schreiben; ein R. in Versen; sein Lebenslauf hörte sich an wie ein R.; das klingt wie ein R. (erfunden, unrealistisch); <> um g . er ­ zähle keine (langen) Romane (komm ohne Umschweife zur Sache)'?; das ist ja der rein­ s te R. (sind aufregende, unwahrscheinliche E reig ­ nisse) ! Romancier, der; -s, -s [romasie:] als Verfasser bedeutender, künstlerisch wertvoller Bomane bekann­ ter Autor Romane, der; -n, -n Angehöriger eines Volkes mit romanischer Sprache romanhaft fAdj.f in der Art eines Bomans (breit) erzählt: eine romanhafte Darstellung eines Ereig­ nisses; eine r. ausgeschmückte Schilderung (von etw.) Roman|held, der Hauptgestalt' in, aus einem Boman Romanik, die; -, fo. PI./ Stil in der europäischen Kunst zwischen 1000 und 1250, der in der Bau­ kunst die quaderartig, schwer wirkende Form, B und ­ bogen Und Säulen bevorzugt: die Baukunst der R.; eine Basilika, Wandmalerei im Stile der späten R. romanisch jAdj.f 1. die romanischen Sprachen Gesamtheit der von K ultur und Sprache der Börner geprägten, aus dem (Vulgärlatein hervorgegangenen Sprachen: Untersuchungen zur Phonologie der romanischen Sprachen — 2 . (zu) den Bomanen gehörend, von den Bomanen herrührend: romanische Kulturen, Länder, Völker — 3 . im Kunststil der Bomanik: der romanische Stil; eine romanische Basilika, Kirche, Plastik; die romanische Bau­ kunst Romanistik, die; -, jo. PI ./ Wissenschaft von den romanischen Sprachen und Literaturen Roman] -literatur, die jo. PI ./ der durch Bomane gebildete Teil der Literatur, die Gesamtheit aller Bomane; -reihe, die von einem Verlag unter einem Gesichtspunkt, Thema ausgewählte und in gleicher Ausstattung herausgebrachte Gruppe von Bomanen; - Schriftsteller, der Autor, der vorwiegend, aus ­ schließlich Bomane verfaßt (hat) Romantik, die; -, jo. Pl.j 1. künstlerische, litera­ rische, philosophische Strömung zwischen 1791 und 1830, die, auf der Suche nach einem harmonischen Gesellschaftszustand, das Volkstümliche, Natio nale, aber auch das Subjektive, Gefühlsmäßige, Irrationale betonte und entsprechend der Situation der jeweiligen Gesellschaft stärker fortschrittlich od. rückschrittlich geprägt war: die Ästhetik, Landschaftsmalerei, Volksliedsammlungen der R. — 2.1 . der vom Außergewöhnlichen, Schönen, Abenteuerlichen aus ­ gehende, bes. d as Gefühlsleben ergreifende B eiz: die R. einer Landschaft, Nacht, Ritterburg; die R. der Großstadt, W aldeinsamkeit; er hat keinen Sinn für R. 2 .2 . Hang zu 2.1: die R. seiner Lyrik, Phan­ tasie, Vorstellungen; falsche, süßliche, tränen­ selige, verlogene R. (übertriebene Betonung des Ge­ fühlsmäßigen, emotional übersteigerte Idealisierung der Wirklichkeit) Romantiker, der; -s, - 1 . der Bomantik (1) an­ gehörender, zuzuordnender Künstler, Philosoph: die Generation, Salons, Theorien der R. — 2. schwär­ merischer, das Gefühlsmäßige, Irr ationale betonen­ der, in seinen Phantasien lebender Mensch, Träu-
romantisch — rosig 957 mer: er ist ein hoffnungsloser, versponnener, w elt­ vergessener R. romantisch /Adj./ 1 . im (Kunst)stil der Romantik (1): die romantische Bewegung, Philosophie, Schule; eine romantische Dichtung, Oper; ein romantischer Maler — 2.1* vom Gefühlsmäßigen), von Stimmungen, der Phantasie bestimmt, schwär­ merisch, etwas unrealistisch: romantische Gefühle, Ideen, Neigungen; eine romantische Jugend, Liebe 2.2* stimmungsvoll, reizvoll, malerisch: eine romantische Beleuchtung, Gegend, Schönheit, Stimmung; eine r. gelegene Burg; eine roman­ tische (geheimnisvolle, abenteuerliche) Begebenheit, Geschichte romantisieren /sw. Vb.; hat/ 1. etw. im Kunststil der Romantik (1) gestalten, den Kunststil der Romantik nachahmen: romantisierende Darstellungen, T en­ denzen — 2 . etw. mit dem Schein des Wunderbaren umgeben, idealisieren, als romantisch (2.2) dar-, hinstellen: etw. in der Erinnerung r .; ein romanti­ siertes W eltbild Romanze^ die; -, - n 1. volksliedhaft Heldentaten, Liebesabenteuer darstellende lyrisch-epische Vers- erzählung in der A rt der B allad e: eine burleske, lyrische, romantische R. — 2. romantisches (2.1) Liebesabenteuer, -erlebnis: eine heitere, reizende, zarte R. — 3. Mus. liedartiges Gesangs-, Instru­ mentalstück : eine R. für Violine und Orchester Roman zyklus, der Gruppe thematisch eine Einheit bildender, durch ein(ig)e Hauptgestalt(en) verbunde­ ner Romane eines Autors Römer, der; -s, -1*1. meist flaschengrünes od. gold­ braunes, bauchiges Trinkgefäß auf einem mit Buckeln verzierten Schaft, m it einem sich kegel­ förmig nach unten verbreiternden F uß 1.2 . schweres, geschliffenes W einglas mit farbigem Kelch Romme [rome], auch Romme [rome:], das; -s, -s jvorw. Sg./ Kartenspiel für drei bis sechs Personen, bei dem bestimmte Folgen von K arten abgelegt werden: eine Partie R. spielen Rondell, das; -s, -s/-e 1.1 . kreisförmig begrenztes, zur Zierde angelegtes, meist m it Blumen bepflanztes Beet: ein kleines, neu angelegtes R. 1 .2 . kreis­ förmig begrenzter Pla tz (in einem Gebäude): sich im R. treffen 1.3 . kreisförmig verlaufender Weg in einem Park, Garten Rondo, das; -s, -s Mus. (heiteres) Instrumental­ stück, dessen Hauptthema, variiert od. unverändert, mehrfach wiederkehrt röntgen jsw. Vb.; hat/ etw., jmdn. mit Röntgen­ strahlen durchleuchten, untersuchen: einen g e ­ brochenen Arm, jmdn. r.; ein Werkstück r. Röntgen] -aufnahme, die 1. das Herstellen eines Röntgenbildes (2) — 2 . Röntgenbild (2); -behand- lung , die Heilbehandlung mit Röntgenstrahlen; -b l l d, das 1. beim Durchleuchten mit Röntgen­ strahlen auf dem Röntgenschirm erscheinendes B ild vom Innern eines Körpers (1,2) — 2 . durch Röntgen­ strahlen a uf einem Planfilm hergestellte fotografische Aufnahme; -durchleuchtung, die Durchleuchtung eines Körpers (1, 2) mit Röntgenstrahlen (und Beob­ achtung des auf dem Röntgenschirm erscheinenden Bildes) Röntgenologie, die; -, jo. Pl.j Teilgebiet der M edi­ zin, das sich mit der Anwendung von Röntgen­ strahlen in Diagnostik und Therapie befaßt Röntgen] -reihenuntersuchung, die (regelmäßige) prophylaktische Röntgenuntersuchung der gesamten Bevölkerung a uf Lungentuberkulose, auch Lung en­ krebs; -röhre, die Phys. T ech n . Elektronenröhre zur Erzeugung von Röntgenstrahlen; -schirm, der Phys. Techn. Bildschirm, aufdem das durchRönt­ genstrahlen erzeugte Bild erscheint; -s trahle n, die /P l.f P h y s . in Röntgenröhren erzeugte elektromagneti­ sche Wellen, die die meisten Stoffe durchdringen und a u f Grund unterschiedlicher Schwächung in verschie­ denen Stoffen ein Bild vom Inneren eines Körpers (1, 2) vermitteln können; -technik, die jo. Pl.j Teil­ gebiet der Technik, in dem Röntgenstrahlen zur Untersuchung von Stoffen, Werkstücken verwendet werden; -therapie, die /o. Pl.j Med. Therapie zur Behandlung, Heilung von Krankheiten durch, m it Röntgenstrahlen; -Untersuchung, die Untersuchung eines Körpers (1, 2) mit Hilfe von Röntgendurch­ leuchtung, -aufnahme rosa jindekl. A dj./ von blassem, zartem Rot: r. Rosen, Wolle; r. blühende Nelken; eine Bluse in Rosa; jauch dekliniert/ um g. ein rosaner Pulli rosajrot /A dj./ leuchtend hellrot: eine rosarote Rose, Schleife, Zunge -j- etw. durch die rosarote ^ Brille sehen Röschen, das; -s, - / / auch Rose/ [..S9en] 1. kleine Rose (2) — 2 , als Gemüse verwendeter Sproß des Rosenkohls — 3 . einzelner Strang des Blumen­ kohlkopfes Rose, die; -n / / auch Röschen/ 1. zu den Rosen­ gewächsen gehörender kriechender od. aufrechter ßtachliger Strauch mit paarig gefiederten Blättern und weißen od. farbigen Blüten, der als Zierpflanze kultiviert wird: eine hochstämmige, rankende, wilde R .; Rosen abdecken, beschneiden, okulieren, züchten —• 2. Blüte mit Stengel von 1: eine frisch aufgeblühte, langstielige, rote R.; dunkle Rosen; die R osen duften, (ver)welken; ein Strauß Rosen — 3. J ägersp r . unterer, kranzförmig verdickter Teil der Stangen von Hirsch, Reh — 4 . Gürtelrose, Wundrose + jmd. ist nicht auf Rosen gebettet (wird vom Leben nicht verwöhnt, hat kein leichtes Leben) rose jindekl. Adj./ von einem blassen Rosa: der Schal ist nicht hellrot, eher r. Rgsen/rosen] -duft, der fo. P l.j Duft einer Rose (2), von Rosen; -gewä chs, das bäum-, strauch­ artige Pflanze m it strahligen weißen od. farbigen Blüten; -h olz, das jo. P l.j wohlriechendes, hell- bis dunkelrotes Edelholz; -k nospe, die Knospe einer Rose (2); -kohl, der Kohl, dessen wie kleine Kohl­ köpfe aussehende Sprossen als Gemüse verwendet werden; -kranz, der 1. geweihte Kette mit auf- gereihten Perlen (2), nach deren Anzahl und A n ­ ordnung Vaterunser und Ave M aria gebetet werden — 2. die Gebete zu 1 (sowie die dazu abgehaltene Andacht); -öl, das jo. P l.j aus Rosenblüten gewon­ nenes Öl; -rot jA d j.j leuchtend (hell)rot; -Strauß, der Rosette, die; -, -n 1.1/ in der Architektur ver­ wendetes kreisrundes Ornament, das aus strahlig von seinem Mittelpunkt ausgehenden stilisierten (Blüten) - blättern gebildet wird: ein Kirchenfenster in der Form einer R. 1 .2 . Verzierung in der Form von 1.1: eine R. aus Papier; einen Edelstein in der Form einer R . schleifen rosig lA dj.j 1. von zarter rosaroter Hautfarbe: ein rosiges Baby, Gesicht; rosige Haut — 2. die Zu­
958 Eosine — rotbraun kunft in rosigem Licht, in rosigen Farben (allzu erfreulich, optimistisch) sehen; etw. sieht nicht gerade r. aus Eosine, die; - n getrocknete Weinbeere (1.1): ein Kuchen mit vielen Eosinen + umg. sich die Eosinen aus dem Kuchen picken (das Beste von etw. für sich nehmen); (große) Eosinen im Kopf (große, nicht realisierbare Pläne, unerreichbare Ziele) habe n Rosmarin, Eosmarin, der; -s, jo. Pl.j immergrüner strauchiger Lippenblütler, dessen Blätter ein wohl­ riechendes Öl enthalten Eoß, das; Eosses, Eosse/Eösser 1.1 . /PL Eosse/ veraltend Reitpferd: ein feuriges, stolzes R.; K. und Eeiter; schnaubende Eosse; hoch zu R. sit­ zen 1.2JPl. Eösser/ süddt. österr. Schweiz. Pferd (1): ein E . ausspannen + auf dem hohen E. sitzen (überheblich, hoch­ mütig sein) Roß|breiten, die jPl.j Geogr. die fast windstillen Meereszonen der beiden subtropischen Hochdruckge­ biete Rössel, das; -s, - landsch. Springer (3) RussellSprung, der 1. Schach Zug mit dem Sprin­ ger in beliebiger Richtung geradeaus über ein Feld des Schachbretts hinweg und rechtwinklig in eins der beiden benachbarten — 2. Rätsel, dessen Lösung sich durch Aufsuchen der Felder in der A rt von 1 ergibt, au f die die Buchstaben, Silben eines Wortes, Satzes verteilt sind Roß| -haar, das fo. P l.j Haar aus Mähnen, Schwei­ fen von Pferden, das zum Polstern verwendet wird; - ka sta nie, die Laubbaum mit handartig geteilten Blättern, aufrecht stehenden, wie Trauben angeord­ neten Blüten und braunen Früchten in stachligen Kapseln; -km*, die umg. Pferdekur Rost, der; -es, -e I. aus meist metallenen Stäben, Bändern bestehende gitterartige Vorrichtung, (einsetz- bares) Teil: ein eiserner, feiner, weitmaschiger R .; etw. auf dem E. braten, grillen; die Asche fällt durch den E .; sich die Schuhe am R. säubern; einen Abfluß mit einem R. abdecken — II. jo. Pl.j 1. unter Einwirkung von Sauerstoff und Feuchtig­ keit auf der Oberfläche von Eisen, Stahl entstehende bröcklige rotbraune Schicht aus Eiseno x id : das Eisen hat R. angesetzt, ist von E. angegriffen; den E. abkratzen, abschlagen; etw. vor E. schüt­ zen — 2 . von Pilzen (1) hervorgerufene Pflanzen­ krankheit, durch die sich die Blätter befallener Pflanzen rotbraun, gelblich verfärben: das Getreide ist vom E. befallen Rost/rost| -braten, der auf einem Rost gebratener, gegrillter Braten; -bratwurst, die auf einem Rost über offenem Feuer gebratene Wurst; -braun jA dj.j rotbraun rosten, rostete, ist/hat gerostet Rost ansetzen: Eisen rostet rösten, auch rösten, röstete, hat geröstet Nahrungs­ m ittel ohne Zusatz von Fett, Wasser durch Erhitzen bräunen: Brot, Kartoffeln r.; gerösteter Kaffee Röster, auch Röster, der; -s, - 1 . Toaster — 2 . /nur im Pl.f landsch. Bratkartoffeln Rösterej, die; - e n Betrieb, in dem Kaffee geröstet wird. rost| -färben JAdj.j rotbraun; -frei /Adj.; nicht adv.f auf Grund bestimmter Legierungen nicht rostend: rostfreier Stahl; rostfreie Klingen, Messer rö st|, auch röst|frisch jA dj.j: röstfrischer (unmittel­ bar nach dem Rösten verpackter, verkaufter) Kaffee rostig jAdj.j mit Rost (II.1) bedeckt, von Rost be­ fallen: rostige Eisenteile, Nagel; etw. ist r. (ge­ worden) Röst|, auch RostIkartoffein, die jPl.j land sch . Bratkartoffeln rost/Rost| -rot jA d j.j rotbraun; -Schutzmittel, das (flüssiges, sprühbares) Mittel, das, auf Eisenteile aufgetragen, diese vor dem Rosten schützt rot, röter/roter, röteste/roteste /A dj.; / auch Rot/ 1. von der Farbe des Blutes: r. wie Blut, Feuer; die rote Farbe reifer Erdbeeren, Tomaten; die rote Fahne der Arbeiterbewegung; rote Glut, Tinte;, jmd. hat rote Lippen, Wangen; vor Scham, Wut einen roten Kopf bekommen; jmdm. rote Rosen schenken; rote (rötliche) Haare haben; die Kirschen sind schon, werden (langsam) r.; im Herbst wird das Laub gelb und r.; jmd. wird vor Anstrengung, Zorn (ganz, über und über) r. (im Gesicht); r. und blaß werden; etw. glüht, leuchtet, schimmert r.; ihre Augen sind r. vom Weinen; etw. r. bemalen, streichen; ein r. und weiß gemustertes, gestreiftes Tuch; die Farbe R ot; ein dunkles, leuchtendes, tiefes, zartes R ot; das Rot der Korallen, ihrer Lippen; eine Vase mit Ornamenten in E ot und Gold; (etwas) Rot auf- leg en (die Wangen, Lippen rot schminken); die Verkehrsampel zeigt E ot — 2 . jbezeichnet(e) die Zugehörigkeit, das Bekenntnis zu r (revolutionären) Arbeiterbewegung, zu einer m arxistisch-leninisti­ schen Partei, zu einer die Errichtung des Soz. (u. Kommunism us) anstrebenden politisch-ideologischen Strömung, Organisation, Vereinigung; heute in eigener Bez. auch von linksradikalen Gruppen m iß ­ bräuchlich beanspruchtj: Arbeiterviertel, die man rote Viertel nannte; sie hießen rote Sportler; der Einsatz der Roten Armee (Sowjetarmee) im Zwei­ ten Weltkrieg; während der Konterrevolution in der Sowjetunion standen die Roten (die Rote Armee) gegen die W eißen (Weißgardisten); man sagte, er sei r., ein Roter (einer, der für die Inter­ essen der Arbeiterklasse eintritt); rote Lieder (Lieder des antiimperialistischen K ampfes) + r. sehen (wütend sein, werden); — der rote J? Faden; jmd., etw. ist ein rotes Tuch für jmdn.; in die roten / Zahlen kommen Rot jo. A rt, o. PL; / auch rot/ durch rote herz­ förmige Figuren gekennzeichnete Farbe der deutschen Spielkarte: R. ist Trumpf Rotation, die; -, - e n Drehung eines Körpers, einer Fläche, K urve um eine vorhandene od. gedachte Achse, wobei jeder Pu nkt des rotierenden Stückes eine Kreisbahn beschreibt: die R. der Erde, Sonne Rotationsj -aehse, die fachspr. feste Achse, um die sich ein Körper, eine Fläche, Kurve dreht; -druck, der jo. Pl.j Druckerei Druckverfahren (für Hoch-, Flach-, Tiefdruck) m it rotierender D ru ck ­ form; -maschine, die D ruckerei Maschine für Rotationsdruck rot/Rot| -backig, -bäckig jAdj.j mit roten Backen: ein rotbackiger, - bäckiger Apfel, W eihnachts­ m ann; -barsch, der in den Tiefen der nördlichen Meere lebender Knochenfisch von leuchtend hellroter Farbe, der als Speisefisch genutzt wird; -bart, der umg. Mann mit rotem Bart; -blond jAdj.j blond mit rötlichem, Schimmer; -braun jAdj.j von einer
Kotbuche — Routine 959 Farbe, die aus Rot und Braun gemischt ist; -buche, die Buche; -dorn, der /PL -e; vorw. 8g.j als Baum gezüchteter Weißdorn mit roten Blüten Rgte, die; jo. PL/ rote Färbung, das Rotsein: die zarte R. herbstlichen Laubs, des Abendhim ­ mels; vor Fremde, Verlegenheit, W ut schoß, stieg ihm die R. ins Gesicht Rjjtel, der; -s, - 1 .1 . jo. PL/ rote Mineralfarbe aus Eisenocher und^Ton: eine Wand mit R. anstreichen 1.2 . Stift aus 1.1: mit (dem) R. zeichnen Rijteln, die /PL/ meist gutartig verlaufende, von einem Virus hervorgerufene Infektionskrankheit m it rötlichem Ausschlag röten, rötete,hat gerötet 1.1 . etw. rot machen, veran­ lassen, daß etw. rot wird, erscheint: die unter­ gehende Sonne rötet den Himmel, Horizont; die Aufregung, Scham, Glut, Kälte rötete ihr Gesicht 1.2 . sich r. rot werden: die Beeren, Kirschen r. sich schon; er, sein Gesicht rötete sich vor Zorn; ge­ rötete (entzündete) Augen, Schleimhäute Rot/rQt| -filter, der, fachs]6r. vorw. das in der Fo­ tografie verwendeter roter Farbfilter; -fuchs, der 1. Fuchs (1) mit rotbraunem Feit — 2 . /o. Pl.j Fell (2) von 1: einen Mantel mit R. besetzen — 3 . rotbraunes Pferd — 4. umg., oft spött. rothaariger Mensch; - geädert fA dj.; nur attr.\ vonroten Adern durchzogen: rotgeäderte Augen; -glühend /Adj.j auf Grund star­ ker Erhitzung glühend und dabei rot aussehend: rot­ glühende Drähte, Kohlen; -glut, die jo. Pl.j durch starke Erhitzung fester M aterialien, Stoffe erreichte erste Stufe des Glühens, auf der der erhitzte Stoff rot leuchtend erscheint; -haarig /A dj.f Haar von röt­ licher Farbe besitzend: eine rothaarige Frau; -haut, die veraltend umg. (nordamerikanischer) India­ ner; -hirsch, der Hirsch mit rotbraunem Sommer­ und grauem Winterfell, der größer als der Damhirsch iSt rotigren fsw. Vb.; hat/ Rotationen ausführen: die Erde, Sonne, Trommel, das Rad rotiert; rotierend bohrt sich der Bohrer in die Wand; rotierende Rasensprenger; O er rotiert den ganzen Tag (ist dauernd beschäftigt und in Eile) rot/Rgt| -kariert fAdj.; nur attr./ mit roten (und weißen) Karos: rotkarierte Bettwäsche, Gardinen; - kehlchen, das; -s, - kleiner Singvogel mit großen Augen, rostrot gefärbter Brust und Kehle; -k ohl, der Kopfkohl von rötlichvioletter Farbe; -kraut, das jo. Pl.f land sch . Rotkohl; -kreuzschwester, die Krankenschwester des Roten Kreuzes; -lauf, der jo. P l.j rasch zum Tode führende Infektionskrank­ heit der Schweine rötlich jA dj.j ein wenig rot: eine rötliche Färbung, Flüssigkeit; ein rötliches Licht, Violett; r. schim­ mern Rot| -licht, das /o. Pl.j durch Lampen mit rotem Glas, rotem Filter erzeugtes rotes Licht; -lichtlampe, die Lampe zur Erzeugung von Rotlicht zur thera­ peutischen Wärmebehandlung Rotor, der; -s, Rotoren T echn. rotierendes Teil eines technischen Gerätes: der R. eines Elektro­ motors; die Rotoren (schmalen, rotierenden Flügel) eines Hubschraubers Rgt| -Stift, der1Stift mit roter Mine \ etw. mit dem R. an-, durch-, unterstreichen; O etw. ist dem R. zum Opfer gefallen (ist wegen Sparmaßnahmen gestrichen worden); -ta nn e, die gemeine Fichte Rotte, die; -, - n 1. jemot.j ungeordnete, meist durch ein spontanes Vorhaben lose zusammengehaltene Gruppe, Schar von Menschen: eine plündernde, tobende, wilde R.; eine R. Halbstarker, von Row­ dys — 2 . Mil. 2 .1 . die im Glied hintereinander stehenden Soldaten: die ersten drei Rotten, marsch! 2.2 . zwei miteinander operierende Flugzeuge, Schiffe — 3.Jägerspr. Gruppe von Wildschweinen, Wöl­ fen Rotunde, die;-, -nArchitekt. 1.Gebäudemitkreis­ förmigem Grundriß und Kuppel — 2 . Wunder Raum Rot| -welsch, das; -/-s, jo. Pl.j Sprachwiss. früher von asozialen, kriminellen, vagabundierenden P er­ sonen, Gruppen zur gruppeninternen Kom m uni­ kation, Verschleierung der Aussage vor anderen ver­ wendete geheime Sondersprache, a us der einzelne Wör­ ter i n die heutige Umgangssprache übergegangen sind; - welsche, das; -n, jo. Pl.j s. - welsch; -wild, das jSamwxlbez. bes. für Hirsche mit im Sommer rot­ braunem F ettj Rotz, der; -es, jo. Pl.j 1. salopp Sekrete der Nasen­ schleimhaut: der R. lief ihm aus. der Hase — 2 . früher meist tödlich verlaufende, bes. die N asen­ schleimhäute befallende Infektionskrankheit der Pferd e - f salopp R. und Wasser heulen (heftig, hem­ mungslos weinen); frech wie R. (sehr frech) rotzen jsw. Vb.; hat/ derb 1.1 . (laut und ausgiebig) die Nase putzen 1.2 . Schleim der Nase durch den Mund ausstoßen rotz/Rotz| -frech jAdj.j salopp jemot.f sehr frech (i.lj; -junge, der salopp 1.1. schmutziger, frecher (kleiner) Junge: ein paar Rotzjungen warfen ihm Schneebälle nach 1.2 . jemot.j frecher, unreifer (junger) Mann: eigentlich ist er nur ein R.; auch Schimpfw.; -nase, die salopp 1. laufende Nase, bes. eines Kindes: dem Kind die R. putzen — 2. jemot.j freches, naseweises Kind: eine freche, un ­ verschämte R.; auch Schimpfw.; -näsig jAdj.f sa lopp 1. mit einer feuchten, schmutzigen Nase: ein rotznäsiges Kind — 2 . jemot.f anmaßend frech (1.1): ein rotznäsiger Kerl; sich r. benehmen Rguge, das; -s/-, jo.' Pl.j [ru:g] rote Schminke bes. zur Tönung der Wangen: (etwas) R. auflegen Roulade, die; -n [ru ..] flach geschnittenes Stück (Rindfleisch, das zusammengerollt und mit Speck und Gewürzen gefüllt geschmort w ird Roulett,das; -(e)s, -e/-s [ru..] Glücksspiel mit einer in rote und schwarze numerierte Felder eingeteilten drehbaren Scheibe, auf die eine Kugel geworfen wird, deren Lage bei Stillstand der Scheibe die gewinnende Farbe und Zahl angibt Route, die; -, -n [ru:to] vorgeschriebener, vorge­ sehener Weg (2), K u rs (1.1): eine bestimmte, land­ schaftlich reizvolle R . einschlagen, wählen; die kürzeste R. führt über den Paß; von der R. ab- kommen Routine, die; jo. Pl.j [ru:..] auf Grund viel­ facher Wiederholung einer Tätigk eit erworbene (handwerkliche) Fertigkeit, Gewandtheit, Erfahrung (im Ausführen der betreffenden Tätigkeit) : eine b e­ rufliche, künstlerische, langjährige R .; etw. mit, ohne (jede) R. erledigen, tun; dazu gehört schon eine gewisse R. (Übung); das gehört in seinem Beruf zur R. (zu den täglichen Verrichtungen) ; bei ihr bleibt, wird alles (bloße) R. (geläufige, automa­ tisierte Fertigkeit ohne inneres Beteiligtsein, Engage­ ment)
960 Routinearbeit — Rücken Routme/routme| -arbeit, die häufig und gleichartig zu erledigende, nicht kreative, daher oft unbefriedi­ gende Arbeit: Routinearbeiten von Maschinen aus­ führen lassen; -mäßig /A dj./ in derselben A rt regelmäßig wiederkehrend: eine routinemäßige B e­ wegung, Frage, Sitzung; r. antworten, handeln; -Sache, die 1 . (unbedeutende) alltägliche, sich oft wiederholende Angelegenheit: lauter Routinesachen erledigen — 2 . jo. Phf dieser Trick ist reine R. (beruht lediglich a uf Routine, Übung); -Unter­ suchung, die nach bestimmten Vorschriften, Zeitab­ ständen regelmäßig erfolgende ärztliche Untersuchung Routinier, der; -s, -s [rutinie:] jmd., der auf einem bestimmten Gebiet Routine besitzt routiniert /A dj./ [ru..] geschickt, gewandt, m it Routine: ein routinierter Kraftfahrer, Schauspieler; etw. r. vortragen; r. Vorgehen Rowdy, der; -s, -s [raudi] gewalttätiger, streit­ süchtiger Jugendlicher, M ann: jugendliche Rowdys brachen in einer Laubenkolonie ein, demolierten ein Kino Rowdytum, das; -s, jo. PL/ [raudi.,] Störung der öffentlichen Ordnung durch m eis t gemeinschaftlich begangene böswillige Beschädigung von Sachen, grobe Belästigung von Personen (durch Gewalttätig­ keit) Royalismus, der; jo. P l.j [röajal..] das Eintreten für die Monarchie als Staatsform, für ein bestimmtes Herrscherhaus; dazu Royalist, der; -en, -en u. roya- listisch jAdj.j rubbelnjsw. Vb.; hat/ landsch. umg. etw., jmdn., sich kräftig reiben: er rubbelte sich die Arme, rub­ belte ihr mit dem Handtuch den Rücken Rübe, d ie; -n 1* Gemüse- und Futterpflanze, deren (Pfahl)wurzel eine dicke Knolle bildet, die nach der jeweiligen A rt als Nahrungs-, Futtermittel od. als Rohstoff zur Zuckergewinnung verwendet w i rd : rote, weiße Rüben; Rüben anbauen, fressen, verziehen — 2. süddt. gelbe Rüben (Möhren) —3. salopp Kopf (1.1): die R. einziehen; jmdm. eins auf die R. geben — 4 . salopp scherzh. freches, übermütiges Kind: so eine freche R .!; du bist mir vielleicht eine R .! -f- wie / Kraut und Rüben Rubel, der; -s, - jAbk. Rbl.; Währungseinheit in der UdSSR/; O umg. der R. rollt (viel Geld wird ein­ genommen und ausgegeben) Rübenzucker, der /o. PL/ aus Zuckerrüben her­ gestellter Zucker ’rüber jAdv.j umg.: / herüber, hinüber Rubin, der; -s, -e 1. tiefroter Edelstein: ein echter, funkelnder R .; ein Ring mit einem wertvollen R. — 2. U hrm . Teil (2) aus einem tiefroten syntheti­ schen Edelstein im Lager einer Armband-, Taschen­ uhr: eine Uhr mit 16 Rubinen Rubin/rubin| -glas, das /o. P l.j tiefrot gefärbtes Glas; -r ot /Adj.j tiefrot wie ein Rubin (1): der Wein funkelt, glüht r. Rubrik, auch Rubrik, die; -, -en Spalte, in die (unter einer Überschrift) zu einer Klassifizierung, zu einer Sachgruppe Gehörendes eingeordnet w ird : Rubriken einer Planabrechnung, Tabelle, Zeitung; Namen, Zahlen in eine R. eintragen; etw. in, unter einer R. anführen, bringen, verzeichnen; er schreibt in, unter der R . ,Rezensionen4; dazu rubri­ zieren /sw. Vb.; hat/ ruchbar, auch ruchbar /A d j.; in den Verbindungen/ v e r a lt e n d r. (bes. durch Gerücht, Gerede bekannt9 offenkundig) werden; etw. r. machen ruchlos, auch ruchlos /Adj.; nicht adv./ veraltend gemein, gewissenlos: ein ruchloses Gesindel, W eib; eine ruchlose Gemeinheit, Tat, Verleumdung ruck /in der Verbindung/ um g . r ., zuck schnell, zügig: das muß r., zuck gehen Ruck, der; -(e)s, -e rasche, kurze (durch einen plötz­ lichen Stoß, Zug ausgelöste, gestoppte) Bewegung: ein heftiger, jäher, leichter R .; ein R. an der Leine, mit dem Kopf, nach vorwärts; auf einmal gab es einen R.; mit einem R. anhalten, bremsen, los­ fahren; mit einem R. (plötzlich) aufspringen +• um g. sich einen R. geben (sich zu einerEntschei­ dung durchringen) Rückantwort, die (im voraus bezahlte) Antwort auf eine schriftliche, telegrafische A nfrage: eine R. er­ bitten ruck]artig /Adj./ in der A rt eines Ruckes, in Ruk- ken: eine ruckartige Drehung; sich r. (fort)bewe- gen; r. (mit einem Ruck, plötzlich) stehenbleiben rück/Rück| -bezüglich /Adj.; nur attr./ Gramm. reflexiv: ein rückbezügliches Fürwort; -blende, die Einschub (einer Darstellung) von etw. Vergangenem, vor der Erzählzeit Liegendem in den (Handlungs)- ablauf eines Dramas, Films, Romans: die Jugend des Helden, die Motivation für ihre Tat als R., in einer R. schildern; -blick, der von einem gegen­ wärtigen Standpunkt aus gegebene Betrachtung einer zurückliegenden Entwicklung, Phase: ein histori­ scher, kritischer, literarischer R .; ein R. auf sein Leben;dazu -blickend /Adj.; nichtpräd./;-buchung, die W irtsch . Buchung, durch die eine erfolgte un­ richtige Buchung aufgehoben wird rucken jsw. Vb.; hat/ 1.1 . einen Ruck, Rucke ma­ chen :der Zug ruckte und stand 1.2 . an etw. r. (mit einem Ruck, m it Rucken an etw. ziehen) recken jsw. Vb.; hat, ist/1 . etw. (mit einem Ruck) an eine andere Stelle ziehen, schieben, in eine andere Stellung bringen (hat): die Couch, Kiste von der Stelle r.; etw. ans Fenster, zur Seite r.; ein Bild, einen Knopf höher r.; er rückte sich die Mütze in die Stirn; <> etw. in den Mittelpunkt, Vordergrund r. — 2. (mit einem Ruck) sich (sitzenderweise) ein wenig in eine bestimmte Richtung bewegen (ist): an jrads. Seite, nach vorn r.; könnt ihr bitte etwas, ein Stück r. (ein wenig Platz machen zum Sitzen)!; Oanjmds. Stelle r. (jmds. Stelle 3.1 einnehmen); etw. ist in weite Ferne, greifbare Nähe gerückt — 3. (zu einem bestimmten Ort) ziehen (8.1), gehen (ist): im Sommer rückten sie mit ihren Rechen ins Heu; die Truppe rückte ins Manöver + jmdm. auf die / Bude r.; einer Sachexzu / Leibe r.; etw., jmdn., sich ins rechte / Licht r.; jmdm. auf die / Pelle, auf den / Pelz r. Rücken, der; -s, - 1 .1 . zwischen Nacken und Gesäß liegende hintere Seite des menschlichen R umpfes: ein breiter, hohler, krummer, schwacher R.; den R. geradehalten; jmdm. den R. kehren, zudrehen, zu­ wenden; auf dem R. liegen, schlafen, schwimmen; etw. auf dem R. tragen; das Licht, den Wind im R. haben 1.2 . Oberseite eines tierischen Rumpfes: die Katze krümmte den R.; auf dem R. des Pferdes sitzen — 2.1. hintere Seite, Partie bes. eines Klei­ dungsstückes; der R. des Mantels fällt lose, weit 2.2 . obere Seite von etw.: der R. eines Berges, der Hand, Nase; Wellen mit Schaum auf dem R. 2 .3 . der R.
Rückendeckung — Rückschau 961 (die der Schneide gegenüberliegende Seite) des Mes­ sers, Beils 2.4 . der R. des Buches (Buchrücken) — 3. jo. Art., o. PL/ Sport Bückenkraulschwimmen: sie siegte über 100 Meter R. + den R. frei haben (frei, ungehindert handeln, ent­ scheiden können) ;jmdm., einer Sache den R . kehren (sich von jmdm ., einer Sache abkehren, abwenden); jmdm. läuft es (eis)kalt den Rücken her-, h inunter (es schaudert jmdm.)*, jmdm. den R. decken, frei halten (jmdm. Beistand leisten);jmdm. den R. stär­ ken (jmdm. M ut machen)*, etw. hinter jmds. R . (ohne daß jmd. es sieht, davon weiß) sagen, tun; jmdm. in den R. fallen (jmdn. unerwartet angreifen, überraschenderweise nicht unterstützen) ;u m g . jmdn., etw. im R . (als Stütze hinter sich) haben; einen breiten R. hab en (viel ertragen können); Zusehen, daß man mit dem R. an die Wand kommt (eine geschützte Stellung, Vorteile gewinnt); — sich eine Rute auf den R. binden Rücken | -deckung, die 1. Schutz vor Ang riffen von hinten ~ 2 . Schutz, Beistand im Falle eines Risikos: R. (bei jmdm.) finden, haben; sich R. verschaffen; -flosse9die Flosse auf dem Rücken mancher Fische; -kraulsehwimmen, das Schwimmart, bei der in Rückenlage A rm e und Beine ähnlich wie beim Kraulschwimmen bewegt werden; -läge, die jo. Pl.f Lage des menschlichen Körpers mit dem Rücken nach unten; -lehn e; die Lehne eines Stuhles, Sessels zum Anlehnen für den Rücken; -mark; das inner­ halb des kanalartigen Hohlraumes zwischen erstem Hals- und zweitem Lendenwirbel liegender Teil des Zentralnervensystems; -Stärkung; die (moralische) Unterstützung, Hilfe: sich bei jmdm. R . holen; - teil; das hintere Pa rtie eines Kleidungsstückes; -wind, der fo. Pl.f Wind von hinten Rück/rück| -erstattung, die Rückzahlung bes. eines verauslagten Betrages; -fahrkarte, die Fahrkarte, die zur (Hin- und) Rückfahrt berechtigt; -fahrt; die Fahrt von einem vorübergehend aufgesuchten Ort zum Ausgangspunkt zurück: eine beschwerliche R.; die R. antreten; -fall; der 1.1 . die Hinwendung zu einem früheren, übleren Verhalten, Zustand: ein g e­ fährlicher, leichtfertig verschuldeter, unerwarteter R.; ein R. in alte Fehler, Laster, Torheiten 1.2 . J u r . erneutes Begehen einer (bereits wiederholt be­ gangenen) Straftat durch einen vorbestraften Täter: er muß sich wegen Betruges im R. verantworten 1.3 . das Wiederauftreten einer scheinbar überwun­ denen Krankheit: ein heftiger, schwerer R .; häufig Rückfälle erleiden, haben; dazu -fällig fAdj.f; -flug; der vgl. -fahrt; -fluß, der 1. fo. Pl.f das Zu­ rückfließen — 2 . W irts ch. das Zurückgewinnen verausgabter Mittel: Sicherheiten für den R. volks­ eigener Investitionsmittel; -frage; die Anfrage zwecks Überprüfung einer vorgelegten, bereits behan­ delten Sache: eine R. beantworten, erledigen; dazu -fragen /Vb.; nur im Inf. u. Part.Prät.f; -führung, die das Zurückführen (1): die R. eines Truppen­ teils in die Etappe; -gäbe; die fvorw. Sg.j das Zu­ rückgeben einer Sache an ihren Eigentümer: die fristgemäße R. der in der Bibliothek entliehenen Bücher; -gang, der Abnahme, das Sichverringern (von etwA): ein rascher, starker R. wurde festge­ stellt; ein R. der Infektionskrankheiten, Krimi­ nalität; -gängig lAdj.f 1. rückläufig (lj: eine rück­ gängige Entwicklung — 2 . etw. r. machen (etw. aufheben, widerrufen); -grat, das; -(e)s, -e Wirbel­ säule: ein gerades, verkrümmtes R .; <£> (mora­ lisches) R. (innere charakterliche Stärke, M ut, sich zu einer Überzeugung zu bekennen) beweisen, ha ­ ben, zeigen; er ist ein Mensch ohne R .; -{- jmdm. das R. stärken (jmdn. für eine Bewährungsprobe, Auseinandersetzung innerlich stark machen) ; -griff, der: der R. auf Stilelem ente (das Wiederaufgreifen, -verwenden von Stilelementen) der G otik; -halt, der 1. Rückendeckung (2), Hilfe: (an jmdm., etw.) einen festen, finanziellen, moralischen, starken R. ha­ ben; jmdm. sicheren R. bieten, gewähren; er ver­ sucht, ohne jeden R . (ohne Unterstützung durch irgend jemanden) durchzukommen — 2. Io. Pl.f ohne R. ohne Vorurteile, ohne Vorbehalt: etw., jmdn. ohne R. akzeptieren, verteidigen; einer Sache ohne R. zustimmen; -haltlos jAdj.f vorbehaltlos: rück­ haltlose Anerkennung, Kritik, Offenheit; jmdm. r. vertrauen; sich r. für etw., jmdn. einsetzen; -hand, die fo. PI.) Tennis Tischtennis Haltung des Schlägers, die sich dadurch ergibt, daß mit dem rech­ ten Arm links vom Körper od. mit dem linken Arm rechts vom Körper geschlagen wird: R. spielen; -kehr, die; -, /o. PLI das Zurückkommen an den Ausgangs-, Wohn-, Heimatort nach einer längeren) Abwesenheit, Fahrt, Reise: eine frohe, unerwartete R.; jmds. R. erwarten; -kopp(e)lung, diel, fa ch - spr. für die Funktion eines dynamischen selbst­ regulierenden Systems geltendes P rin z ip , demzufolge die Wirkung einer auf das System einwirkenden Ursache in bestimmter Weise auf diese Ursache zu ­ rückwirkt: die R. bei Prozessoren — 2. Elektro- te c h n . Zurückführung eines Teils der von einer Verstärkeranlage abgegebenen Energie auf die A n ­ lage selbst; -kunft, die; -, fo. P L] Rückkehr: die langersehnte R. des Vaters; -läge, die 1. (für den Notfall, eine spezielle Verwendung) zurückgelegtes Geld: beträchtliche Rücklagen haben — 2 . fo. Pl.f S k i das Zurücklegen des Körpers: R. und Vorlage üben; -lauf, der 1. jo. Pl.f das Zurücklaufen zum Ausgangspunkt im System eines Kreislaufs: der R. des venösen Blutes; O der R. von Gewerkschafts­ geldern in die Gruppen — 2. Techn. rückwärts gehende Bewegung eines sich vor und zurück be­ wegenden Teils einer Maschine: der R. einer Hobel­ maschine; -läufig lAdj.j 1. (zum Ausgangspunkt) zu­ rückgehend : ein rückläufiger Prozeß — 2 . eine rück­ läufige (sinkende) Fehler-, Geburtenquote; -licht, das /PL -er/ die hintere Begrenzung eines Fahrzeugs markierende kleine rote Lampe, Schlußleuchte: das R. am Fahrrad; die Rücklichter des Autos flamm­ ten auf rücklings /A dv ./ 1. m it dem Rücken in Richtung der Bewegung: r. hinfallen, zu Boden sinken, stürzen; er preßte seinen Gegner r. (den Rücken seines Gegners) gegen die W and; r. (mit dem Gesicht nach hinten) auf dem Pferd sitzen — 2 . jmdn. r. (von hinten) angreifen, erstechen Rück| -nähme, die; -, - n das Zurücknehmen (4): die R. einer Verfügung; Jur. die R. eines Ein­ spruchs, einer Klage; -porto, das Porto für die schriftliche Rückantwort: R. beilegen; -reise, die vgl. Rückfahrt: sich auf der R. befinden; die R. antreten Rucksack, der /PL -säcke/ auf dem Rücken zu tragender sackartiger Behälter vorwiegend aus Segel­ tuch zum Transportieren kleiner Lasten Rück/rück| -schau, die jo. PL/ vgl. Rückblick: eine
962 Rückschlag — rückwärtsgehen R. auf die letzten Jahre; -schlag, der nach positiver Entwicklung (plötzlich) eintretende negative Wen- düng : ein empfindlicher, schwerer, unerwarteter R.; einen R. erleiden, hinnehmen (müssen); -Schluß, der Schlußfolgerung vom gegenwärtigen Sachverhalt auf einen zurückliegenden: aus seinem heutigen Verhalten ergeben sich Rückschlüsse auf seine Jugend, Kindheit, Vorbilder; -schnitt, der fo. Pl.f L and w . das Zurückschneiden der Triebe bes. an Obstbäumen zur Steigerung des Ertrages, zur E r­ höhung der Qualität der Früchte; -schritt, der E nt­ wicklung z u einem schlechteren, (längst) überwun­ denen Zustand: ein bedauerlicher, enttäuschender R .; diese unüberlegten Maßnahmen bedeuten einen großen R .; gegen den R. kämpfen; -schritt- lich fAdj.f im Sinne überholter gesellschaftlicher Verhältnisse (argumentierend, handelnd): eine rück­ schrittliche Ansicht, Gruppe, Politik; r. denken, sein; -Seite, die 1.1 . Hinterseite: auf die R. des Bil­ des schrieb er seinen Nam en; an der R. des Hauses steht ein Apfelbaum 1.2 . durch bestimmte K ri­ terien als nicht dominierend geltende Seite von zwei sonst gleichwertigen Seiten: die R. einer Münze, Schallplatte, eines Geldscheins; -sicht, die 1. Ivorw. Sg.f in aufmerksamer Beachtung von Ge­ gebenheiten, Um ständen bestehendes angemessenes, schonendes Verhalten bes. gegenüber Personen: falsche, feine, kluge, weitgehende R.; keine R. kennen; R. auf jmdn., auf eine gespannte Situation nehmen; etw. aus, mit, ohne R. tun; es an der ge­ botenen R. fehlen lassen; O mit R. darauf (hin­ sichtlich dessen), daß . . . — 2. fvorw. Pl.f Grund im Hinblick auf bestimmte, jeweilige Umstände, Ver­ hältnisse: etw. aus familiären, finanziellen, öko­ nomischen Rücksichten lassen, tun; + umg. scherzh. ohne R. auf Verluste (unter allen Um­ ständen; rücksichtslos); -sichtnahme, die; -, fo. Pl.f das Rücksichtnehmen gegenüber Personen: seine rührende, verständnisvolle R .; gegenseitige R. im Straßenverkehr rücksichts/RücksichtsI -los fAdj.f 1.1 . ohne Rück­ sicht (1) (handelnd): ein rücksichtsloser A uto­ fahrer, Kritiker, Mensch; sich r. durchsetzen, vo r­ drängen 1.2 . schonungslos (hart}: eine rücksichts­ lose Härte, Maßnahme, Offenheit, Strenge; r. (gegen jmdn., etw.) Vorgehen; er ist r. gegen sich selbst; dazu -losigkeit, die; -, -en: seine alltäglichen Rücksichtslosigkeiten bringen mich zur Verzweif­ lung; -voll fAdj.f mit, voller Rücksicht (1) (handelnd): ein rücksichtsvoller Ehemann, Nachbar; jmdn. r. behandeln Rüek/rück| -sitz, der hinterer Sitz in einem Fahr­ zeug; -Spiegel, der (kleiner, konvexer) an, in einem Fahrzeug angebrachter Spiegel, in dem der Fahrzeug- führer die Fahrbahn, Fahrzeuge hinter sich beob­ achten kann: in den R., etw. im R. sehen; -spiel, das B allspiele zweite Begegnung von zwei fest­ gesetzten Begegnungen zweier Mannschaften in einer Saison, einem Wettbewerb, bei denen in der Regel jede Mannschaft einmal den Platzvorteil h a t: das R. gewinnen; -spräche, die (erneute) Besprechung, um etw. zu klären, zu erfahren: eine persönliche, wei­ tere R.; mit jmdm. R . halten, nehmen; nach R. mit dem Direktor wurde beschlossen...; -stand, der 1. Rest, der von einem Stoff (3.2) übriggeblieben ist: ein flockiger, pulveriger, schlieriger R. — 2 .1 . noch ausstehender Teil einer eingegangenen Verpflichtung: da bleibt noch ein kleiner R.; ein R. in der Bei­ tragszahlung 2.2 . fo.Pl.j mit etw. im R. (Verzug) sein; in R. geraten, kommen — 3. fo. Pl.f Sport Abstand, mit dem jmd. hinter der Leistung des Gegners zurückbleibt: der R. betrug drei Tore; - ständig fAdj.f 1.1 . in der gesellschaftlichen, öko­ nomischen Entwicklung zurückgeblieben: ein w irt­ schaftlich rückständiges Gebiet, Land 1.2 . in seinen Denk-, Lebensgewohnheiten hinter den Forderungen, Gegebenheiten sein er Z eit zurückgeblieben: rück­ ständige Auffassungen — 2 . noch ausstehend (3): eine rückständige Forderung, Zahlung; -stau, der 1.1 . durch Zurückfließen bewirkter Stau: ein R. der Nebenflüsse bei Treibeis auf der Elbe 1 .2 . ein R. (Stau 1.3) in der Autoschlange; -stoß, der fo. Pl.f Phys. auf einen Körper beim Ausstößen von Gasen m it hoher Geschwindigkeit zurückwirkende K raft, die bei Geschossen, Raketen, Düsenflugzeugen zum A n ­ trieb ausgenutzt wird; -strahier, der; -s, - roter, Lichtstrahlen inten siv reflektierender Glaskörper, der vorschriftsgemäß am Heck jedes Fahrzeugs a n ­ gebracht sein muß; -Strahlung, die Phys. das Zu­ rückstrahlen, die Reflexion; -taste, die Taste der Schreibmaschine, durch deren Betätigung der Wagen um einen Anschlag zurückgezogen wird; -tritt, der 1.1 . das Zurücktreten, die Amtsniederlegung bes. von Mitgliedern einer bürgerl. Regierung: der R. des Kabinetts, Kanzlers, Ministers; seinen R. an ­ bieten, erklären; jmds. R. annehmen 1.2. Jur. der R. v on einem Vertrag (die rückwirkende Auflösung eines Vertrages durch einseitige Erklärung eines Vertragspartners); der R. (freiwillige Verzicht auf die Vollendung) von einer versuchten Straftat — 2. durch Rückwärtstreten der Pedale zu betätigende Bremse am Fahrrad: mit R. fahren; -Vergütung, die 1. Rückerstattung: die R. von Auslagen — 2 . W irtsch. 2.1. firn soz. Handelf prozentual auf den Umsatz berechneter Teil des Gewinns der K o n ­ sumgenossenschaft, der den Mitglied ern entsprechend dem Wert der von ihnen getätigten, in M arken be­ legten Einkäufe nach Abschluß des Geschäftsjahres ausgezahlt wird 2.2 . firn kap. Handelf von Groß-, Einzelhändlern gewährter Rabatt; -versichern, sich jVb.; nur im Inf. u. Part. Prät.f 1. sich nach meh­ reren, zwei Beiten hin absichern: er versuchte, sich durch ein Gespräch, Versprechen, Zugeständnis rückzuversichern — 2. Wirtsch. fvorw. Inder kap. Wirtschaftf sich als Versicherungsgesellschaft gegen bestimmte Risik en bei einer anderen, größeren Ver­ sicherungsgesellschaft finanz iell absicher n; dazu - Ver­ sicherung, die; -w and, die die (für den Betrachter) hintere Wand eines (Hohl)raumes: die R. des Hauses, Saales; einen Schrank ohne R. in die Ecke eines Zimmers stellen; -wärtig \Adj.; nicht präd.f 3hinter, hinten gelegen: der rückwärtige Ausgang; -wärts fAdv.f 1. nach hinten (1) 1.1. fräuml.f; einen Blick, Schritt r. tun; sich nach r. beugen, fallen las­ sen, neigen; r. (mit dem Rücken voran) fahren, ge­ hen, die Treppe hinunterfallen; O diese Maßnahme bedeutet einen Schritt r.; das kleineEinmaleins r. (von hinten beginnend) aufsagen (können) 1.2 . fzeitl.f: von heute an drei Monate r. gerechnet — 2. er war leise von r. (von hinten) ins Haus gekommen Rückwärts/rückwärts| -g ang , der Übersetzungsstufe des Schaltgetriebes eines Kraftfahrzeugs, die ermög­ licht, rückwärts, m it dem Heck voran, zu fahren: den R. einschalten; im R. fahren; -gehen fVb.f umg.
rückwärtsgewandt — Rufzeichen 963 mit jmdm., etw. geht es rückwärts jmd., etw. nimmt eine Entwicklung zum Schlechteren: mit ihm, seiner Arbeit, Gesundheit soll es r .; -gewandt /Adj.j nach hinten gewandt: „leb wohl!“ rief er mit rückwärts - gewandtem Gesicht; <£> ein rückwärtsgewandtes (auf Vergangenes gerichtetes) Denk en, Lebensgefühl Rückjweg, der Weg von einem vorübergehend a uf­ gesuchten Ort zum Ausgangsort zurück:ein beschwer­ licher, kurzer R. ruck|weise fAdv.f in Rucken: ein Tau r. anziehen; der Hampelmann bewegt seine Glieder, sich r. rüek/Rüek| -wirkend fAdj.f gültig von einem bereits zurückliegenden Zeitpunkt an: ein Gesetz mit rück­ wirkender Kraft; etw. r. erhöhen, zahlen; -Wir­ kung, die 1. das Zurückwirken, Wirkung auf das eine Wirkung Auslösende: günstige, politische', u n ­ beabsichtigte Rückwirkungen — 2 . fo. Art., o. Pl.f Verlegung des Inkrafttretens, der Gültigkeit von etw. auf einen zeitlich schon zurückliegenden T e r m i n : der Erlaß gilt mit R. ab 1.1 . des Vorjahres; -Zah­ lung, die Zahlung eines von jmdm. geliehenen, ver­ auslagten Betrages an den, der ihn geliehen, veraus­ lagt hat: die R. einer Schuld; -zieher, der -J- um g. einen R. machen (zu weit gehende Äußerungen, Forderungen, zu weit gesteckte Ziele teilweise od. ganz zurücknehmen); -zug, der Mil. Kampfhand­ lung, bei der Tr upp en die von ihnen besetzten Ge­ biete planmäßig aufgeben und sich vor dem Angriff eines überlegenen Gegners zurückziehen: ein geord­ neter, überstürzter R .; dem Gegner den R. ab- schneiden rüde lA dj.f roh (4.1), derb und ungeschliffen: ein rüder Bursche, rüdes Benehmen; einen rüden (derben und gemeinen) Ton an jchlagen Rüde, der; -n, -n männliches Tier der Hunde, hundeartigen Raubtiere: ein bissiger, starker R. Rudel, das; -s, - Gruppe in freier Wildbahn zusam­ menlebender Säugetiere: ein R. Elche, Rehe, Scha­ kale; Wölfe jagen im R. Ruder, das; -s, - 1 .1 . blattförmige (auf der Mitte des Hecks angebrachte), um die vertikale Achse drehbare Vorrichtung zum Steuern eines Bootes, Schiffes: das R. des Tankers ist gebrochen; das R. eines Bootes halten; am R. stehen; <0> das R. des Staates führen 1.2 . bewegliches, der Steuerung dienendes Teil des Leitwerks eines Flugzeugs: der Pilot betätigte das R. des Höhenleitwerks — 2 . Riemen (2); Skull: ein langes, schweres R .; die R. auslegen, durchziehen, eintauchen - f u m g . fvorw. im bürgerl. Sprachgebrauch/ ans R. (an die Regierung) kommen Ruderj -bank, die /PI. - bänke/ Sitz für (einen) Ruderer im Ruderboot; -boot, das Boot, das mit Rudern (2) fortbewegt wird: mit einem R. über den See fahren Ruderer, der; -s, - jmd., der ein Boot rudert: ein sportlicher R .; die R. legten sich in die Riemen Ruder Seemannsspr.| -ganger, der; -s, - Ruder­ gast; -gast, der /PL -en/ Besatzungsmitglied, das das Ruder (1.1) bedient rudern fsw. Vb.; ist, hat/ 1.1. ein Ruderboot da­ durch fortbewegen, daß man das, die Ruder (2) ins Wasser eintaucht und durch das Wasser zieht (ist, hat): erist, hat immer gern allein gerudert; mit dem Kahn r. 1 .2 . sich durch 1.1 irgendwohin bewegen (ist): über den Eluß r. — 2. (hat) 2.1. ein Boot r. (durch 1.1 fortbewegen) 2.2 . etw., jmdn. in einem Boot mit Rudern (2) fortbewegen: Kisten, Leute, Schafe über den Fluß r. Rudern, das; -s, jo. Pl.j das Rudern (1.1) als sport­ liche Diszip lin Ruderjregatta, die Regatta für Ruderboote Rudiment, das; -(e)s, -e 1.1 . Rudimente (Über­ bleibsel 2) einer alten Befestigungsanlage 1.2 . B iol. in lebenden A rten erhaltener R est eines weitgehend zurückgebildeten Organs: die Rudimente von Hin­ terbeinen bei Riesenschlangen; zu 1.2 rudimentär /A d j.j : ein rudimentäres Organ Ruf, der; -(e)s, -e 1.1 . (kurze) laute stimmliche Ä u ­ ßerung eines Menschen, Tieres: ein ferner, gellender, langgezogener, lockender R.; der R. des Hahns, Pirols, Wächters; warnende Rufe ausstoßen, er­ tönen lassen; seine Rede schloß mit dem R. (Aus­ ruf): „Er lebe hoch!“ 1 .2 . 1.1 eines Menschen als Aufforderung bes. zum Kommen: mitten ins Spiel ertönte der R. der Mutter; Rufe um Hilfe, nach der Polizei — 2 . jo. Pl.j Aufforderung, Forderung, Appell: an alle Bürger ergeht der R. zur Mitarbeit; dem R. seines Gewissens, Herzens folgen; der R. (die Forderung) nach Frieden — 8 . jo. P l.j Berufung (1): ein R. auf den Lehrstuhl für Soziologie; einen R. als Professor, an die Oper, Universität, in ein hohes Amt annehmen, ausschlagen, erhalten — 4. /o. Pl.j von vielen geteilte Meinung über jmdn., etw., Leumund: ein makelloser, zweifelhafter R.; einen guten, internationalen, üblen R. haben; sie hat ihren R. als Künstlerin aufs Spiel gesetzt, g e­ wahrt; ängstlich auf seinen R. bedacht sein; jmdn. in einen zweideutigen R. bringen — 5 .1 . /o. Pl.j Telefonnummer: er ist zu erreichen unter dem R . . . . 5.2 . Anruf (1): der R. kommt nicht an rufen, rief, hat gerufen / Vb.j 1.1 . jmd., ein Tier ruft jmd., ein Tier läßt seine Stimme ertönen: hell, lange, leise, wiederholt, zornig r .; die Kinder laut r. hören; das Käuzchen ruft 1.2 . sich heiser r. (durch 1.1. heiser werden) — 2 . etw. m it betont lauter Stimme äußern, verkünden: „Verdammt!“ rief er; Alarm, bravo, Feuer r. — B.jmdn., süddt. Schweiz, auch jmdm.1 r. jmdn. (durch 2) auffordern zu kommen: den, einen Arzt, die Mutter, Polizei r.; jmdn. um, zu Hilfe, zu Tisch, zu einer Besprechung r.; jmdn. zu sich r.; nach jmdm. r .; O die Pflicht ruft; die Berg e r. (verlocken dazu, sie zu besteigen) — 4 . einen bestimmten Namen für jmdn. gebrauchen: er heißt Michael, aber sie r. ihn Mike — 5 . jmdn. anrufen (1): das Fernamt r.; jmdn. unter der Nummer ... r. -j- jmd. kommt wie gerufen (im rechten Augen­ blick) ; — etw. ins / Leben r.; jmdn. zur / Ord­ nung r.; etw. ruft jmdn. auf den / i Plan Rüffel, der; -s, - u m g. derbe Rüge: ein kräftiger, leichter R .; einen R. bekommen, einstecken Ruf| -mord, der (in kap. Ländern im politischen Machtkampf verwendete) schwere öffentliche Ver­ leumdung, durch die der gute R uf einer (bekannten) Persönlichkeit zerstört werden soll: R. betreiben; - n a m e , der bei mehreren Vornamen der Vorname, mit dem jmd. ständig angeredet wird: er heißt Hans mit (seinem) Rufnamen; -nummer, die Telefon­ nummer; -säule, die an Plätzen, Straßen aufgestell­ te Vorrichtung mit Telefon, an der Taxifahrer Anrufe entgegennehmen können; -w eite, die jo. PI .; in den Verbindungen! außer, in R. bleiben, sein (außer­ halb, in der Entfernung sein, bleiben, bis zu der ein Ruf 1 gehört werden kann); -Zeichen, das 1. akusti- 62 Wörterbuch
964 Rugby — ruhig sches Zeichen, bes. des Telefons: es ertönt kein R. — 2. österr. Ausrufezeichen Rugby, das; -s, jo. PL/ [rakbi] Ballspiel zwischen zwei Männermannschaften, öei dem der eiförmige Ball nach bestimmten Regeln mit den Füßen od. Händen möglichst oft in einen bestimmten Bereich des gegnerischen Spielfeldes z u bringen i st Rüge, die; -n Tadel, Verweis, bes. von einem Vor­ gesetzten, Erziehungsberechtigten: eine empfind­ liche, scharfe, schwere R .; eine R. aussprechen, bekommen, erhalten; dazu rügen /sw. Vb. ; hat/: jmdn. r. (jmdm . eine Rüge erteilen) Ruhe, die; -, jo. P l.j 1* Zustand der Bewegungs­ losigkeit: ein Motor, Pendel befindet sich in R .; der Wechsel zwischen R. und Bewegung — 2,1. Zu­ stand der Lautlosigkeit: eine beschauliche, feier­ tägliche, tiefe, vollkommene R.; die R. der Ein­ samkeit, Nacht genießen, lieben, suchen; R. bei der, zur Arbeit, zum Nachdenken brauchen; R. halten, schaffen; (darf ich) um R. bitten 2.2 . Zu­ stand der (ordnungsgemäßen) Ungestörtheit: die nächtlicheR.;dieR. (im Haus) stören; jmdm. keine R., jmdn. (nicht) in R. lassen; (mit jmdm.) in R. und Frieden leben; nach Unruhen die R. (öffent­ liche Ordnung und Sicherheit) wiederherstellen — 3.1 . Muße, Entspannung: eine ausgiebige, behag­ liche, kurze, wohlverdiente R .; nach der Arbeit R. brauchen, sich R. gönnen; der Kranke bedarf der R. 3 .2 . Schlaf, das Ruhen (1) im Bett: imBett, nachts keine R. finden; sich zur R. begeben, legen; zur R. (schlafen) gehen; angenehme R.! /Gruß, Wunsch vor dem Schlafengehen/ — 4 . Zustand innerer Ge­ lassenheit, Ausgeglichenheit: eine bewundernswerte, heitere, unerschütterliche R .; R. ausstrahlen, be­ sitzen, haben; (sich) etw. in R. überlegen; er kam endlich zur R. (seine Erregung legte sich); (bei etw.) die R. behalten, bewahren, verlieren; sich zur R. (Beherrschtheit) zwing en -j- R . geben (still sein; jmd n. nicht weiterhin mit einem Anliegen bedrängen); die R. vor dem Sturm (vor Gespanntheit lautlose Atmosphäre vor einer zu erwartenden Auseinandersetzung); jmd. ist die R. selbst (ist sehr ruhig, gelassen); geh. verhüll, jmdn. zur letzten R. betten (beerdigen);v e ra lten d geh. der R. pflegen (sich ausruhen); umg. immer mit der R. (nicht so eilig)!; die R. weghaben (nicht zu erschüttern sein); — ohne / Rast und Ruh ruhe/Ruhe| -bedürftig lAdj.f der Ruhe (2, 3) be­ dürftig: r. sein; sich r. fühlen; -läge, die jo. Pl.j Lage eines Körpers im Zustand der Ruhe (1): das Pendel befindet sich in R .; -los jAdj.f voller Unrast, unstet: ein ruheloser Mensch, Sucher, Wanderer; r. hin und her laufen, umherblicken, -schweifen ruhen jsw. Vb.; hat/ 1. sich ausruhen: auf einem Kissen, Sofa, im Lehnstuhl, Schatten r.; ein wenig, ein Weilchen r.; die müden Glieder r. lassen; nicht (eher) r. (in seinen Anstrengungen nicht nachlassen), bis ...; (ich) wünsche wohl zu r.! / Wunsch beim Schlafengehen! ~~ 2. etw. ruht 2.1 . etw. ist zum Stillstand gekommen: die Arbeit, Maschine, Pro­ duktion ruht; der Verkehr ruhte mehrere Stunden; die Verhandlungen r. (stagnieren) schon wieder; die Waffen r. (die Kampfhandlungen sind, der Krieg ist beendet); der ruhende Verkehr (die auf öffentlichen Straßen, Plätzen abgestellten Fahrzeuge) 2.2 . etw. ist vorübergehend nicht wirksam: eine Mitgliedschaft ruht; ein ruhendes ArbeitsVerhältnis; Ju r . ein Prozeß, Verfahren, Vertrag ruht — 3 .1 . g eh . jmd. liegt regungslos an, in, auf etw.: an jmds. Brust, in jmds. Armen r.; hier ruht (liegt) ..., ruhe sanft! IGrabinschriften! 3.2 . das Dach, die Kuppel ruht auf Säulen (hat Säulen als Unterbau); O die ganze Verantwortung ruht (liegt) auf ihm, seinen Schul­ tern -f- nicht r. und nicht rasten, bis ... (seine A n­ strengungen, Bemühungen nicht unterbrechen, b i s . . . ) ; — jmd. ist der ruhende / Pol (von, bei etw.) ruhenjlassen, ließ ruhen, hat ruhenlassen, auch ruhengelassen etw. vorläufig nicht weiter verfolgen: die Angelegenheit, Klage, Sache r.; diese alte Geschichte solltest du endlich r .! Ruhe/ruhe| -pause, die zum Ausruhen bestimmte, genutzte Pause: eine R. einlegen, machen; -punkt, der jPl. - e/ etw., das eine Bewegung, Handlung, Tätigkeit unterbricht und Gelegenheit zum Ausruhen, zur Besinnung bietet: einen R. suchen; etw. gibt dem Auge, bildet einen R.; sein Schaffen hat keinen R.; -rau m, der mit einer Liege ausge­ statteter Raum , in dem sich Werktätige eines B e­ triebes, bes. Frauen, a us gesundheitlichen Gründen vorübergehend ausruhen können: einen R. ein ­ richten; -s itz, der 1. zum (Aus)ruhen geeigneter Sitzplatz: sich einen bequemen R. bereiten — 2. (Besitztum als) Wohnsitz für die Zeit des Ruhe­ stands: ein R. auf dem Lande; Weimar erkor er zu seinem R.; - stand, der jo. Pl.j rechtliche Stellung eines (aus Altersgründen) aus dem Dienst ausge­ schiedenen Beamten, Offiziers im bürgert. Gesell­ schaftssystem, zu der der Anspruch auf eine Alters­ versorgung gehört: der einstweilige, langjährige R.; im R. jAbk. i. R ./: im R. leben, sein; in den R. ge­ hen, treten, versetzt werden; -statt, die; -, - stätten s. - stätte; -Stätte, die g eh .: hier fand er seine letzte R. (hier ist er begraben); -störend jAdj.; nichtpräd.j die Ruhe (2.1) unterbrechend, störend: ein ruhestö­ render Lärm, Passant;' -tag, der 1.1 . zum Ausruhen bestimmter Tag: der Sonntag ist für uns ein R.; einen R. brauchen, einlegen 1.2 . m it behördlicher Genehmigung regelmäßig arbeitsfrei gehaltener Wo­ chentag bes. in einem Gaststättenbetrieb: dieses Cafe hat am Mittwoch, montags R .; -zeit, die Zeit, Phase der Ruhe (2): der Schlaf als R. (für den Organismus) des Menschen ruhig jA dj.j 1. ohne Bewegung (1.1 .1): es war ruhige See; der Kranke lag ganz r. da; r. sitzen; die Finger r. halten; eine ruhige (sichere, nicht zitternde) Hand haben — 2 .1 . ohne Lärm, keine Geräusche verursachend: ein ruhiges Dorf, Haus; ein ruhiger Mieter, Nachbar; sich r. verhalten; sei (bitte) r. (sprich nicht)!; <> um jmdn., etw. ist es r. (still 1) geworden 2.2 . ohne Störung (der gewohnten Ordnung), ungestört: die Na cht, Sitzung verlief r.; r. arbeiten können; r. (friedlich) schlafen; die Maschine läuft r. (geräuschlos und gleichmäßig) ; ein ruhiges (gleich­ mäßiges, nicht aufregendes) Leben führen; einen ruhigen (bequemen) Posten haben; sein Herz schlägt r. (gleichmäßig) — 3 .1 . ohne Erregung, nicht aufgeregt, innerlich ausgeglichen:ein ruhiger M ensch; er antwortete, reagierte (ganz, völlig) r .; etw. r. ab- warten, hinnehmen, überlegen; r. bleiben, sein, werden; ein ruhiges (gutes) Gewissen haben; du kannst ganz r. (ohne Sorge) sein 3.2 . jadv.j umg. unbesorgt, getrost: von mir aus kannst du r. mit­ kommen; man kann r. darüber sprechen
rukigstellen — rumkrebsen 965 + nur ruhig B lu t!; ein ruhige Kugel schieben ruhig|stellen fVb.f Med.: ein Bein r. (es vorüber­ gehend, bes. durch Schienung, einen Gipsverband, in eine Lage, Stellung bringen, in der es nicht bewegt werden kann) Ruhm, der; -(e)s, fo. Pl.f durch hervorragende L ei­ stung erworbenes hohes öffentliches Ansehen: hoher, literarischer, weltweiter R .; ein fragwürdiger R .; der R. seiner Tat; R. ernten, erringen; R. (und Ehre) den Freiheitskämpfern, Siegern! + umg. scherzh. spött. sich nichtgerade mit R. bedeckt, bekleckert haben (sich blamiert haben) rühmen fsw. Vb.; hat/ jmdn., etw. (öffentlich) lo­ bend heraussteilen, hervorheben: eine Künstlerin , Tat, Ware r.; jmdn. laut, wegen seines Mutes, als überlegen, als Vorbild r.; et#, an jmdm. r.; etw. rühmend hervorheben; sich einer Sache r. (auf etw. als Urheber stolz sein) rühmlich fAdj.f lobenswert, löblich: eine rühmliche Ausnahme, Tat; sich r. auszeichnen ruhm| -los fAdj.f ohne Ruhm, arm an Ansehen: ein rühmloses Leben führen; er blieb r.; -reich fAdj.f m it viel Ruhm, reich an Ruhm: ein ruhmreicher Feldherr, Freiheitskampf, Sieg; r. kämpfen; -v oll fA d j.f ruhmreich Ruhr, die; -, /o. Pl.f Infektionskrankheit, die mit Fieber, Leibschmerzen, starken Durchfällen auftritt Rühr|ei, das /o. Pl.f aus verquirlten, (in der Pfanne) in Fett leicht gebratenen Eiern bestehende E ier ­ speise : R. mit Schinken rühren fsw. Vb.; hat/1.1 . sich r. sich (ein wenig) b e ­ wegen (1): nichts, niemand, kein Lüftchen rührte sich; sich kaum r. können, zu r. wagen; sich (nicht) vom Fleck, von der Stelle r.; rührt euch! /mili­ tärisches Kommando, das auffordert, eine bequeme Haltung einzunehmenf; O das Gewissen, Mitleid rührt sich 1.2 . etw. r. ein Glied des Körpers be­ wegen: die Flügel, Fühler r.; kein Glied mehr r. können — 2 .1 . etw. r. eine breiige, körnige Masse, eine Flüssigkeit bes. m it einem Löffel kreisend b e w e ­ gen (1) (und dadurch die Bestandteile vermischen): einen Kuchenteig r.; mit dem Löffel im Tee r. 2.2 . etw. durch 2.1 in einen anderen Zustand versetzen: Butter schaumig, die Soße glatt r. 2.B. etw. an, in etw. r. etw. durch 2.1 einer Sache beimengen: ein Ei an,indieSupper. — 3. an etw. r.sachtanetw.grei­ fen, an etw. tasten: an jmds. Arm, Schulter r.; O nicht an etw. r. (etw. Unangenehmes nicht erwäh­ nen) — 4 . etw. ergreift (4) jm dn .: etw. rührt jmdn. tief, bis zu Tränen; ihr Lied, Schmerz, Tod rührte ihn (sehr); ein rührender Abschied, Anblick; ge ­ rührtsein; rührend (aufopfernd, liebevoll) um jmdn. besorgt sein — 5 . etw. rührt von etw., jmdm. etw. kommt von etw., jmdm., hat seine Ursache in etw., jmdm.: diese Krankheit rührt von einer Erkäl­ tung ; das rührt daher, daß ... + jmd. steht da, ist wie vom / Donner gerührt; keinen / Finger r.; für etw. die / Trommel, / Werbetrommel r. rührig fAdj.J eifrig und aktiv (1): ein rühriger Mensch, Verlag; (immer sehr) r. sein Rühr/rühr| -kuehen, der Kuchen aus Rührteig; -s e ­ lig fAdj.f in übertriebener Weise Rührung empfin­ dend, verursachend, zeigend: ein e rührselige Alte, Geschichte; ein rührseliges Pathos; Stück; r. sein, werden; -stück, das fPl. -ej in der Zeit der Auf­ klärung entstandenes moralisches bürgerliches Scha u­ spiel, in, mit dem durch Anfechtung und endlichen Sieg der Tugend moralische Rührung hervorgerufen werden sollte; -teig, der jo. Pl.f durch Rühren (2.1) der Zutaten hergestellter (Backpulver)teig: ein R. aus, m it drei Eiern Rührung, die; -, - e n fvorw. Sg.f innere Bewegung (1.2), (sanfte) Ergriffenheit: eine freudige, weh­ mütige, zärtliche R .; die R. überkommt, über­ mannt, überwältigt jmdn.; R. empfinden, erwek- ken, verbergen, zeigen Rühr|w erk , das Vorrichtung zum maschinellen Rühren (2): das R. eines Kochkessels, einer Drill-, Küchenmaschine Rujn, der; -s, fo. Pl.f 1.1 . Schädigung, Zerrüttung: das war sein R. (ruinierte 1.1 ihn); das führte zum völligen R. seiner Gesundheit; jmdn. an den Rand des Ruins (Verderbens) bringen 1.2 . / unter kap. Verhältnissenf wirtschaftlicher Zusammenbruch, Z u ­ sammenbruch der geschäftlichen Existenz: ein fin an­ zieller, wirtschaftlicher R .; vor dem R. stehen Ruine, die; -, -n 1. verfallendes (historisches) Bau­ werk : die R. eines Klosters, Schlosses; die Burg ist heute, vom Turm steht nur noch eine R.; <0> der Mann ist eine R. (körperlich völlig zugrunde ge­ richtet) ! —• 2. fnur im Pl.f (umherliegende) Trümmer von Gebäuden, von 1: nach dem Erdbeben, Krieg lag die Stadt in Ruinen; Tote, Verletzte aus den Ruinen bergen; die Ruinen beseitigen, spren­ gen ruinieren fsw. Vb.; hat/ 1.1. sich, etw., jmdn. zu­ grunde richten: durch diese H ektik, Nachtarbeit wirst du dich, deine Gesundheit noch r .; sich die Augen, Nerven r. (stark schädigen) 1.2 . jmdn. r. Iunter kap. Verhältnissen! jmd s. wirtschaftliche Existenz zugrunde richten: jmdn., sich wirtschaft­ lich r .; der Supermarkt, Trust hat mehrere kleine Unternehmer ruiniert; er ist ein ruinierter Mann ruinös fAdj.f 1. zum (wirtschaftlichen) Ruin füh­ rend: eine ruinöse Inv estition, Leidenschaft; der Boykott, Konkurrenzkampf war r. — 2. ver­ a l t e n d stark schadhaft, verfallen, wie eine, als Ru ine dastehend: der Turm ist ein ruinöser Überrest des alten Schlosses; ein Backenzahn in ruinösem Zu­ stand rülpsen fsw. Vb.; hat/ salopp hörbar aufstoßen (2): laut, unanständig r. Rülpser, der; -s, - s a l o p p (lautes) Geräusch, das durch, beim A ufstoßen (2) entsteht: ein lauter R. Rum, der; -s, -e aus Rohrzucker hergestellter Brannt­ wein: (Tee mit) R. trinken ’rum fAdv.f umg.: herum Rumba, die; -, -s, auch der; ->s, -s auf Kuba ent­ standener rhythmischer Gesellschaftstanz im Vier­ vierteltakt rum, auch9rum f / auch herum]/ umg.| -bummeln fVb.f 1. trödeln, langsam, unkonzentriert arbeiten (hat): sie schaffen wenig, bummeln meist rum — 2. längere Zeit über in langsamem Tempo, ohne festes Ziel Spazierengehen (ist): wir sind ein bißchen in der Altstadt, am Strand rumgebummelt; -fum ­ meln fVb.f sich an etw. zu schaffen machen: v er­ suche nicht, an meiner Uhr rumzufummeln!; -gammeln fVb.f salopp gammeln (1): er hat den ganzen Tag nur rumgegammelt; -häng en /st. Vb.; hat/ s a l o p p sich irgendwo aufhalten und dort die Zeit planlos verbringen: sie haben bis in die Nacht in der Kneipe rumgehangen; -krebsen fVb.f (mit 62*
966 Rummel — Rundfunkgebühr etw.) nicht vorankommen (2): seit Wochen krebst er m it dieser Arbeit rum Rummel, der; -s, jo. Pl.j 1. um g, lärmendes Trei­ ben, laute Betriebsamkeit: ein unbeschreiblicher R .; einen R. um jmdn., etw. machen, veranstalten — 2. landsch. Rummelplatz: ein R. mit Karussels und Würfelbuden; auf den R. gehen Rummel|platz, der landsch . Platz mit Buden und Karussels zur Unterhaltung, Belustigung rumoren, rumorte, hat rumort poltern, dunkle Ge­ räusche erzeugen: sie hörte den Mann im Keller, den Sturm im Schornstein r. Rumpel|kammer, die Abstellraum für Gerümpel: eine finstere, verstaubte R.; dieser Kram gehört in die R. rumpeln /sw. Vb.; hat, ist/ umg. 1. ein dumpfes, polterndes Geräusch verursachen (hat): die Näh­ maschine rumpelt; er rumpelt auf dem Boden; es von weither r. hören — 2 . dumpf polternd fahren (ist): eine alte Karre, der Wagen rumpelt laut übers Pflaster Rumpf, der; -(e)s, Rümpfe 1.1. Körper von Mensch und Tier ohne K opf und Gliedmaßen: der R. des Menschen, Rindes; der R. einer antiken Plastik; den R. beugen, drehen; Turnen R. beugt, streckt! /Kommandos/ 1.2 . der R. eines Flugzeugs (Körper 2 eines Flugzeuges ohne Tragflächen und Leitwerk); der R. eines Schiffes (Körper eines Schiffes ohne Aufbauten) rümpfen /sw. Vb.; hat/ -f- über etw., jmdn. die JA Nase r. Rumpsteak, das; -s, -s [..ste:k] kurzgebratene Scheibe vom Lendenstück des Rindes: ein R. m it Champignons, Kräuterbutter rum, auch hum / / aweAherum|/ umg.| -schleppen /Vb.; hat/ etw., jmdn. mit sich r. etw., jmdn. im­ mer bei sich haben: einen Koffer, Schirm, K ollegen mit sich r.; O er schleppt seit Tagen eine Grippe mit sich rum (krankt an den Symptomen einer begin­ nenden Grippe); -treiben, sich jVb.; hat/ sich herum­ treiben rund /Adj./ 1 .1 . /von der Form einer Fläche, eines Körpers/ von allen Punkten des Umfangs, der Ober- fläche aus denselben Durchmesser aufweisend: der runde Sonnenball; die runde Scheibe des Mondes; dieser Pavillon, Stab, Turm ist r. (hat einen kreis­ förmigen Querschnitt); ein runder H ut, Tisch; eine Platte mit runden (abgerundeten) Ecken; runde Augen (vor Staunen große Augen) machen; 0> Ge­ spräche am runden Tisch (unter gleichberechtigten Teilnehmern) 1.2 . /adv./ im Kreise, rings (1.1): r. um den See laufen, um die Erde fliegen, kreisen — 2. als Ganzheit empfunden: seit einer runden Stunde, Woche; sechzig ist eine runde (eine be­ stimmte Ganzheit ausdrückende) Zahl; statt 93 sagen wir hundert Mark, das ist eine runde (auf- gerundete) Summe; er v erla ngte dafür die runde (beträchtliche) Summe v o n 2 0 0 0 Mark; eine runde (völlig überzeugende) Leistung, Lösung; ein runder (vollendeter) Klang; um g . das war eine runde (ge­ lungene) Darbietung, Sache — 3 . /adv./ ungefähr (1.2): in r. fünf Jahren die Ausbildung beenden; r. 50 Leute waren da; die Entfernung beträgt r. 600 Kilometer; die K osten pro Monat belaufen sich auf r. 150 Mark -fr.umdie/Uhr Rundj -bau, der /PI. - ten/ Gebäude mit kreisför­ migem Grundriß; -blick, der 1. /vorw. Sg./ A u s­ sicht nach allen Seiten: vom Gipfel aus einen im ­ posanten, reizvollen, weiten R. haben — 2 . jo. PI ./ das Blicken nach allen Seiten, rings um sich her: nach einem R. auf die Versammelten begann er .. . ; -bogen, der A rchitekt, halbkreisförmig gewölbter Bogen (2.1): die Säulen und R. eines Kreuzganges Runde, die; -n 1. jo. Pl.j in der R. im Umkreis (1): nur 15 Meter (weit) in der R. sehen können — 2. kleiner K reis von zusammensitzenden Personen: eine fröhliche, zwanglose R .; es wurde still in der R.; die R. tagt freitags, immer noch; in ver­ trauter R. sitzen, v on etw. sprechen — 3. gespen­ detes Glas m it einem Getränk für jeden zu 2 Ge­ hörenden: eine R. (Bier, Whisky) (aus)geben, b e ­ stellen, spendieren, zahlen — 4 . Gang, Fahrt, Flug um, durch ein Gebiet, einen Bereich und zum A u s ­ gangspunkt zurück, kreisförmiger K u rs, Weg: die Maschine flog, zog, er lief einige Runden; am Abend machte er eine R. ums Karree, auf dem Promenadendeck; der* Nachtpförtner trat seine R. (zur Kontrolle seinen Rundgang 1) an; er machte die R. (ging von einem zum andern) und schüt­ telte jedem die Hand — 5. in sich geschlosse­ ner Teil 5.1 . Sport 5.1 .1 . als einzelne Fahrt, einzel­ ner Lauf durch den (Rund)kurs: das Rennen wurde in zehn Runden ausgetragen 5.1 .2 . als Zeitab­ schnitt bei Kampfsportarten: er siegte in fünf Run­ den nach Punkten 5.1 .3 . als Durchgang bei Mann­ schaftsspielen, bes. Turnieren 5.2 . einer bestimmten Anzahl von Partien beim Kartenspiel: eine R. aus­ setzen; bei der nächsten R. gibst du (die Karten) 5.3 . in einer Folge von Verhandlungen o. ä . : eine neue R. in den Abrüstungsgesprächen — 6 . H a n d ­ a rb. Reihe beim Rundstricken: zunächst werden fünf Runden zwei rechts zwei links gestrickt -f- etw. macht die R. (wird weitererzählt; wird herum­ gereicht); um g . über die Runden kommen (mit allen Schwierigkeiten fertig werden) runden, rundete, hat gerundet 1.1 . sich r. rund (1.1) werden: der Mond rundet sich zur vollen Scheibe 1.2 . etw. r. etwas abrunden (1): Ecken, Kanten mit der Feile r.; gerundete Revers — 2 .1. sich r.: das Jahr rundet sich (geht zu Ende); so rundet sich das Bild (vervollständigt sich der Eindruck) 2.2 . etw. r .: ein Löffel Kognak, Sahne rundet (vervoll­ ständigt 1.1) den Geschmack der Soße rund/Rund| -erneuern /hat runderneuert/: Reifen r. (abgenutzte R eifen durch Vulkanisieren mit einem neuen Profil versehen); -fahrt, die Fahrt, die mehrere Orte, sehenswürdige Punkte berührt und am A u s­ gangspunkt endet: eine R. über die Berliner Seen, im Hafen; -feile, die Feile mit rundem (1.1) Quer­ schnitt; -fing, der vgl. -fahrt; -frage, die Frage, die einem größeren K reis von Personen zur (schrift­ lichen) Beantwortung vorgelegt wird; -funk, der 1. drahtlose Übermittlung akustischer Sendungen durch elektromagnetische Wellen für einen großen Hörerkreis: R. hören — 2. Institution für 1: hier ist der Berliner R .t; der R. überträgt heute ein Fußballspiel, Klavierkonzert; über den, im R. sprechen; sie arbeitet beim R., ist beim R. (an­ gestellt) — 3 . den R. (Gerät zum Empfang von 1) ab-, a nstellen, einschalten Rundfunk| -apparat, der vgl. -empfänger; -emp- fänger, der Gerät zum Empfang von Rundfunk­ sendungen; -gebühr, die monatliche Gebühr, die der
Rundfunkhörer — rußig 967 Besitzer eines Rundfunkempfängers {an die Post) für die Übermittlung von Rundfunksendungen zu zahlen hat; -hörer, der Hörer von Rundfunksendungen; - m e chaniker, der Mechaniker für Rundfunkempfän­ ger; -programm, das; -sender, der Sender, der ein Programm des Hörfunks produziert, ausstrahlt; - Sendung, die selbständiger Teil eines R undfunk­ program ms; -Sprecher, der Sprecher, Ansager beim Rundfunk (2); -technik, die jo. PI ./ Teilgebiet der Elektrotechnik, das sich mit der drahtlosen Über­ mittlung akustischer Phänomene durch elektro­ magnetische Wellen befaßt; -Zeitung, die illustrierte Zeitschrift, die zum T eil ausführlich kommentierte Ankündigungen der Programme mehrerer R und­ funk -, Fernsehsender bringt Rund/rund| -g a ng , der 1. 1Gang (2) durch ein Ge­ bäude, Gelände und zum Ausgangspunkt zurück: ein informativer R. durch das Messehaus, W erk­ gelände; einen R. machen — 2 . A rchitekt, (halb­ kreisförmig verlaufender Wandelgang; -geh en /Vb./ umg.: es geht rund (es ist viel Betrieb, viel los); -heraus, :heraus /Adv./ ohne Umschweife: etw. r. ablehnen, bekennen, verlangen; r. g esagtr...; -herum, :herum /Adv./ 1 .1 . in der Umgebung (1) von jmdm., etw. : r. wurden Leuchtfeuer angezündet 1.2 . im K reis herum, um die eigene Achse: sie drehte sich einmal r. und klatschte in die Hände; -holz, das /o. P l.j rohes, bearbeitetes Holz m it rundem Querschnitt; -kurs, der Sport zum Ausgangspunkt zurückführende Rennstrecke, die mehrfach gefahren wird rundlich /Adj./ 1 . mollig, etwas dick: eine kleine rundliche Figur, Frau, Person; sie ist etwas r. g e­ worden — 2 . nahezu rund (1.1); ein rundlicher Kopf, Stein Rund/rund| -reise, die vgl. Rundfahrt; -schreiben, das an mehrere E mpfäng er gerichtetes offizielles, dienstliche Belange betreffendes Schreiben m it glei­ chem Text; -stricken /Vb.; vorw. im Inf. u. Part. Prät.j 1.1 . etw. m it einer Rundstricknadel stricken 1.2 . ein textiles Gebilde auf einer Rundstrickma­ schine hersteilen Rundstrick [ -m aschine, die Strickmaschine mit kreisförmig ang.eordneten Nadeln zur Herstellung eines nahtlosen schlauchartigen textilen Gebildes; - n adel, die lange Stricknadel, deren elastisches Mittelteil kreisförmig gebogen werden kann; -wäre, die auf einer Rundstrickmaschine hergestellte Tex- tdxe Rund/rund| -tischgespräch, das Gespräch am run­ den Tisch zwischen gleichberechtigten Teilnehmern; - u m , :um fAdv.f in der Umgebung (1) von etw., jmd m .:r. standen Neugierige, Ruinen,Schornsteine; -u mher /Adv./ in der Umgebung (1) von jmdm., etw.: r. begann das Publikum zu jubeln, klatschen, pfeifen Rundung, die; -e n foft von weiblichen Körperfor- men/ rundliche Wölbung: üppige, weibliche R un­ dungen; die R. des Torbogens rund|weg /Adv./ unumwunden, entschieden: etw. r. ablehnen, ableugnen, abschlagen, verbieten; er er­ klärte r., daß ... Rune, die; -n ältestes Schriftzeichen germanischer Stämme: friesische, skandinavische Runen; in Holz geritzte, in Stein gehauene Runen Runkelrübe, die als Futterpflanze angebaute Rübe (1) ’runter /Adv./ umg. 1. / herunter, hinunter — 2. er ist (völlig) mit den Nerven ’r. (hat stark an­ gegriffene Nerven) runter, auch ’runter / / auch herunter|, hinunter\j umg.| - g ehe n fV b.j heruntergehen, hinuntergehen; + etw. geht jmdm. / glatt runter; -hauen /sw. Vb.f s. herunterhauen; -kippen / Vb.; hat/ etw. in einem Zug trinken: kipp den Korn runter!; -k rie­ gen /V b./ 1 . /vorw. verneint/ etw. essen, trinken kön­ nen: so fettes Fleisch kann ich nicht r. — 2. etw., jmdn. von einer Stelle entfernen können: der Ball muß doch vom Baum runterzukriegen sein; -put­ zen /Vb./ umg. jmdn. (vor anderen) scharf tadeln: er hat ihn ganz schön runtergeputzt; -rutschen /Vb./ nach unten rutschen: er ist die steile Ab­ fahrt auf dem Hintern runtergerutscht; -f erkann mir den / Buckel r. Runzel, die; -n /vorw. PI ./ kleine Falte, Furche in der (gealterten) Haut (des Gesichts): feine, tiefe Runzeln; Runzeln bekommen runzelig /A dj./ von Runzeln durchzogen, faltig: eine runzelige Hand, Stirn, Wange; ein runzeliges Ge­ sicht; r. aussehen, werden runzeln /sw. Vb.; hat/ 1.1. die Stirn r. die Stirn in Falten legen: erstaunt, finster runzelte er die Stirn; über etw. die Stirn r. (durch In-Falten-Legen der Stirn Mißbilligung ausdrücken) 1.2 . etw. runzelt sich etw. bildet R un zeln: seine Stirn runzelte sich runzlig /Adj./ s. runzelig Rüpel, der; -s, - ungehobelter, grober M an n, flegel­ hafter Jugendlicher: ein unangenehmer, unv er­ schämter R .; als Junge war er ein frecher R. Rüpelei, die; -, -en rüpelhafte Handlung, Äußerung: Jungen im Entwicklungsalter neigen zur R.; das war eine R. von dir rüpelhaft /A dj./ wie ein Rüpel, flegelhaft: ein rüpel­ hafter Junge; sich r. aufführen, benehmen rupfen /sw. Vb.; hat/ 1.1 . etw. ruckartig abreißen, ausreißen: Gras, Salat r.; Unkraut (aus der Erde) r.; die Blätter vom Stiel r. 1 .2 . Geflügel r. (alle Federn des geschlachteten Geflügels ausreißen) + mit jmdm. ein / Hühnchen zu r. haben ruppig /A d j./ unhöflich, grob, flegelhaft: ein ruppiger Bengel, Ton; sein Benehmen ist ziemlich r.; auf etw. r. antworten, reagieren Rüsche, die; -, - n gefältelter, gekräuselter Streifen Stoff od. Spitze als Besatz für Kleider, Wäsche: eine dichte, gekräuselte, zarte R.; ein Ärmel, Aus­ schnitt, Kleid mit Rüschen; etw. mit Rüschen be­ setzen, verzieren Ruß, der; -es, -e 1. bei unvollkommener Verbrennung organischer Substanzen ausgeschiedener reiner K oh ­ lenstoff in pulverigem, flockigem Zustand: flok- kiger, klebriger, schwarzer R .; etw. ist mit, von R. beschmiert, geschwärzt —2 ./o. PI ./1and sch. umg. bei jeder Sache einen langen, unnötigen R. (um­ ständliches Gerede) machen Rüssel, der; -s, - 1 . röhrenförmige Verlängerung der Nase mancher Tiere od. der Mundwerkzeuge von Insekten: der R. des Elefanten, Kornkäfers, Ta­ pirs; mit dem R. saugen, stechen, wühlen — 2. sa lopp Nase des Menschen: seinen R. schneuzen rußen jsw. Vb.; hat/ 1. die Kerze rußt (bildet beim Brennen Ruß) — 2 . etw. mit Ruß färben: durch ge­ rußte Glasscherben die Sonne(nfinsternis) beob­ achten rußig /Ädj./ mit Ruß bedeckt, befleckt: ein rußiges Gesicht, Gewölbe, Hemd
968 Russistik — Saal Russistik, die; -, fo. Pl.f Wissenschaft von der rus­ sischen Sprache und Literatur: R. studieren rüsten, rüstete, hat gerüstet 1. geh. 1 .1 . etw. r. alle Vorbereitungen für etw. treffen: ein F est, Jubiläum, Mahl r.; sie rüstete ihm ein Nachtlager; (richtete es her) 1.2 . sich für, zu etw. r. sich auf etw. vorbereiten (1): sie hat sich für ihre Feriemeise, Nie­ derkunft, Prüfung gut gerüstet; für alle Fälle g e­ rüstet sein; er rüstet (sich) zum Aufbruch, Kampf (macht sich zum Aufbruch, Kampf bereit) — 2 . mili­ tärisches Potential für einen (potentiellen) Krieg her- und bereitstellen Rüster, Rüster, die; -, -n 1. Ulme: eine Allee mit Rüstern — 2 . fo. Pl.f Holz von 1 als Material bes. für Möbel: eine Schrankwand aus R zu 2 rüstern /Adj.; nicht adv.f rüstig fAdj.f 1.1 . fbes. von alten Menschen/ (noch) kräftig, leistungsfähig: ein rüstiger Rentner, Sieb­ ziger, Wanderer 1.2. veraltend r. (tüchtig 3) aus- schreiten rustikal fAdj.f: rustikale Möbel (Möbel in einfachem, derbem, der frühen bäuerlichen Lebensweise ent­ sprechendem Stil); rustikale Muster, Stoffe; sich in rustikalem Stil, sich r. einrichten; rustikale (kräf­ tige 2, einfache) K ost Rüstung, die; -, - e n 1*1. fvorw. Sg.f das Rüsten (2): international die R. beschränken, vermindern; viel Geld, immense Summen für die R. ausgeben, in die R. stecken 1.2 . militärisches Potential, Waffen und Munition für einen (potentiellen) Krieg: die atomare, konventionelle R.; über die modernste, stärkste R. verfügen; die R. modernisieren — 2. den Körper­ formen angepaßte, miteinander verbundene metallene Teile, Platten, Ringe, die der mittelalterliche Krieger, Ritter zum Schutz gegen Hieb, Stoß, Schlag trug: eine kunstvoll verzierte R.; die schwere R. des Ritters — 3 . Bauw. Gerüst (1): eine feste R. ver­ wenden; die R. abreißen, aufstellen Rüstungs| -ausgaben, die /Pl.f Ausgaben für die Finanzierung der Rüstung (1); -beschrankung, die Beschränkung, Begrenzung der Rüstung (1) (auf Grund internationaler Vereinbarungen): für R. ein- treten; über R. verhandeln Rüst| zeug, das K enntnisse, Fertigkeiten, die zur Bewältigung einer bestimmten Aufgabe nötig sind: das geistige, ideologische, wissenschaftliche R.; jmdm. fehlt noch das nötige R. (für etw.); sich das, sein R. für etw. erwerben Rute, die; -, -n 1,1. für einen bestimmten Zweck die­ nender, von einem B a u m abgeschnittener gerader, langer, dünner und biegsamer Zweig (1): eine g e­ schmeidige, lange R.; (sich) eine R., Ruten von einer Weide, Birke schneiden 1.2 . an einem Ende fest zusammengebundene Menge von 1.1, die früher zum Züchtigen diente: der Weihnachtsmann mit Sack und R. — 2. Angelrute: er hatte mehrere Ruten ausgelegt; einen Fisch an der R. haben — 3. Jägerspr. Schwanz (1) des Hundes, Haarraub­ wildes außer Fuchs, Eichhörnchen: eine buschige R .; mit der R. wedeln -f- sich eine R. aufbinden, auf den Rücken binden (eine lästige Verpflichtung auf sich nehmen, eingehen) Ruten|besen, der aus Ruten (1.1) gebundener Besen Rutsch, der; -es, -e 1. gleitende Bewegung (1.1 .1) (abwärts): ein gefährlicher, schwerer R .; Rutsche und Abbrüche schwerer Erd-, Gesteinsmassen — 2. um g. Spritztour, kleine Reise: zum Wochenende einen R. nach Rostock, an die See, ins Gebirge machen; O guten R. (ins neue Jahr)! /Glückwunsch zu Silvesterf Rutschjbahn, die (von einem Gerüst gestützte) ab­ wärts verlaufende Rinne (1.2) auf einem Kinder­ spielplatz zum Hinunterrutschen: ein Spielplatz m it einer R. Rutsche, die; -, -n abwärts verlaufende Rinne (1.2), in der jmd., etw. nach unten rutschen kann: Pa­ kete, Ziegel auf einer R. nach unten befördern; die Flugpass^giere verließen die notgela ndete Ma­ schine über eine R. rutschen fsw. Vb.; ist/ 1.1 . sich unbeabsichtigt glei­ tend (auf einer Fläche) fortbewegen od . abwärts glei­ ten: er rutschte aus dem Sattel, beim Bremsen (mit dem Auto) auf die Gegenfahrbahn; ins Rutschen kommen; auf dem gefrorenen Schnee r.; O umg. das Essen rutscht nicht (ist zu trocken, schmeckt nicht) 1.2 . nicht festsitzen und sich gleitend (nach unten) bewegen: die Brille ist gerutscht; ihm ist das Hemd aus der Hose gerutscht; rutschende Knie­ strümpfe 1.3 . um g. zur Seite rücken: auf der Bank zur Seite r. — 2 . u m g . irgendwohin r. irgendwohin eine Spritztour, kleine Reise machen: wir könnten zum W ochenende mal in den Harz, Spreewald r. -}- jmdm. rutscht das./* Herz in die Hose(n) rutsch/Rutsch| -fest /Adj.; nicht ad v./: rutschfester Fußbodenbelag (Fußbodenbelag, auf dem man nicht ausgleitet); -gefahr, die /o. PL/ Gefahr auszugleiten: die Streupflicht des Hausbesitzers bei R. rutschig/A dj.;vorw. attr. u. präd.f Rutschen (1) verur­ sachend, glitschig: eine rutschige Fahrbahn, Treppe Rutschjpartie, die u m g . 1 . das Hinuntergleiten (auf einer Rutschbahn) — 2. sch er zh . Fortbewegung auf einer glatten Fläche unter häufigem (Aus)rutschen: das war eine ziemlich gefährliche R. rütteln /sw'. Vb.; hat; / auch gerüttelt/1.1 . jmdn., jmdn. an etw., etw., an etw. r. jmdn. (an etw.), etw. in vielen heftigen Rucken hin und her 1bewegen (1): jmdn., jmdn. am Arm, an der Schulter r.; jmdn. aus dem Schlaf r. (wachrütteln) ; der Sturm rüttelt die Bäume, an den Fensterläden; an der Tür(klinke), am Gitter r.; O daran ist nicht zu r. (das steht un­ umstößlich fest, daran ändert sich nichts); an alten Vorstellungen r. (alte Vorstellungen in Frage stellen) 1.2 . etw. rüttelt etw. bewegt sich in vielen heftigen Rucken hin und her: der Fensterladen, Zug rüttelt; auf dem holprigen Pflaster rüttelt und schüttelt der Wagen S s, S, das; - [ss] der La ut S; neunzehnter Buch- sehen geeigneter sehr großer R aum (1) bes. für kultu- stabe des Alphabets rette, politische Veranstaltungen: ein festlich be- Saa-1, der; -(e)s, Säle 1. zur Aufnahme vieler Men- leuchteter, hoher, überfüllter S.; im großen S.
Saat — Sachkenntnis 969 wurde gespeist, getanzt, musiziert — 2 . /o. PL/ alle in 1 befindlichen Personen: der gesamte S. jubelte ihm zu Saat, die; -, -en 1. jo. PL/ das Säen: eine frühe, späte S.; es ist bald Zeit zur S. — 2, fvorw. Sg./ Saatgut: die S. rechtzeitig in die Erde bringen; die S. geht auf; O die S. (die Auswirkungen, Folgen 2) der Gewalt, des Hasses — 3 . Gesamtheit von gesäten Pflanzen, die auf dem Halm stehen: die S. steht gut, ist erfroren; die Saaten sind reif für den Schnitt Saat| -getreide, das vgl. - gut; -gut, das fo. Pl.f zum Säen bestimmte Samen, auch Pflanzgut in reinen Sorten, bes. als neue Züchtung aus der Sa at­ zucht: hochwertiges S.; das S. aufbereiten; -kar- toffel, die vgl. -gut; -körn, das /PL -kömer/ 1. fo. PL/ vgl. -gut — 2* (ausgesäter) Samen bes. von Ge­ treide: die K rähen fraßen die Saatkörner auf; - zucht, die fo. PL/ Landw. Erzeugung von hoch­ wertigem Saat-, Pflanzgut in spezialisierten Betrieben Sabbat, der; -(e)s, -e [zabat] jüdischer, allwöchent­ lich von Freitag- bis Sonnabendabend eingehaltener Feier-, Buhetag, an dem den Gläubigen jegliche Arbeit untersagt ist sabbern /sw. Vb.; hat/ 1, Speichel aus dem Mund fließen lassen: das Baby sabbert — 2 . salopp unablässig Überflüssiges, über Nichtigkeiten reden: die Frau sabberte den ganzen Tag von ihrem Miß­ geschick Säbel, der; -s, - 1,1. Hieb- und Stichwaffe mit ein­ schneidiger, meist gekrümmter, spitzer Klinge: den S. ziehen 1.2, F e ch ten Stichwaffe mit biegsamer, gerader, stumpfer Klinge und verdickter Spitze säbeln /sw. Vb.; hat/ u m g . etw. ungeschickt schnei­ den (1, 2 .1): den Braten in Stücke s.; er säbelte ein Stück vom Brot Sabotage, die; /o. Pl.j [..a :3 9] Störung, Behinde­ rung ordnungsgemäßer Arbeitsabläufe, geplanter Maßnahmen od. Beschädigung von Produktions-, Arbeitsmitteln, die getarnt und vorsätzlich erfolgt, um die Erreichung wirtschaftlicher, politischer, militärischer Ziele aus bewußter Gegnerschaft zu vereiteln: S. begehen, treiben; die Werkanlagen vor, gegen S. schützen, sichern; dazu Saboteur, der; -s, -e [..torr] u. sabotieren /sw. Vb.; hat/: sie versuchten, die Arbeit, Maßnahmen zu s. Sacharin, das; -s, /o. Pl.j Süßstoff: mit S. süßen; S. als Ersatz für Zucker verwenden Saeh/sach| -bearbeiter, der Angestellter, der ein be­ stimmtes Sachgebiet (1.1) bearbeitet; -beschädigimg, die J u r . vorsätzliche Beschädigung fremden Eigen ­ tums; -bezogen /A dj./ auf den abgehandelten Gegen­ stand, auf eine Sache (2.2) bezogen: die Diskussion war s.; -buch, das Buch, in dem ein realer Gegen- stand(sbereich), ein Sachgebiet (1.2) (populärw is sen ­ schaftlich) dargestellt wird : ein S. über Bionik, Weltraumforschung; -dienlich /A dj./ einem Gegen­ sta nd (2), einer Angelegenheit nützlich, förderlich: sachdienliche Angaben machen; etw. s. verwenden Sache, die; -n 1.1 . /nur im PI./ beliebige Gegen­ stände, bes. des persönlichen Besitzes, deren A rt sich aus dem Zusammenhang heraus bestimmen läßt: neue, schöne, zerbrechliche, zierliche Sachen; wem gehören diese Sachen?; nimm bitte deine Sachen hier weg!; er hatte warme, seine besten Sachen (Kleidungsstücke) an; wir haben unsere Sachen (unser Gepäck) auf dem Bahnhof gelassen; lauter gute, die schönsten, teuersten Sachen (Speisen) essen; u m g . er liebt, trinkt scharfe Sachen (hoch­ prozentige alkoholiche Getränke)^; O er las eigene Gedichte, lauter neue Sachen 1.2 . Jur. konkreter Gegenstand (1) (im Gegensatz zur Person): eine b e ­ wegliche S.; unbewegliche Sachen (Immobilien); verbrauchbare Sachen (Geld, Nahrungsmittel, Wa­ ren) — 2 .1 . /vorw. Sg./ etw. Nichtgegenständliches, das nicht namentlich bezeichnet ist, sich aber aus dem Zusammenhang heraus bestimmen läßt: die S. (An­ gelegenheit) ist sehr eilig, wichtig; das ist eine ern­ ste, heikle, schöne, verdächtige, völlig verfahrene S.; die S. hat sich aufgeklärt, liegt ganz anders, steht (ziemlich) gut; eine S. auf sich beruhen las­ sen, durchstehen, erledigen, vortragen; die S. in Ordnung bringen; er hat seine S. (seine Aufgabe) gut gemacht; er erzählte den Hergang der S .; er ist in eine (unangenehme) S. verwickelt; die Per­ son vo n der S. trennen; in einer S. entscheiden, verm itteln; für die gemeinsame, gerechte S. (Ziel­ setzung), die S. der Arbeiterklasse eintreten, kämp­ fen; etw. aus Liebe zur S. tun; die S. ist die (es ist so), daß ...; umg. das ist so eine S. (das ist schwierig, heikel); ein e große S. (Unternehmung) Vorhaben; mach keine dummen Sachen (tu nichts Unüberlegtes)!; das ist eine gute, nützliche, schöne S. (etw. Gutes, Nützliches, Schönes); /in Ausrufen meist mißbilligenden Erstaunens/ was sind (denn) das für Sachen!; Sachen gibt es!; salopp wissen (wollen), was S. ist (wie die'Angelegenheit steht, wie alles wirklich ist); \emot.\ das ist S. (das ist großartig)! 2.2 . /o. Pl.j 2.2 .1 . Gegenstand einer D is­ kussion, Beratung, Thema: zur S. kommen, spre­ chen; etw. gehört nicht zur S. 2.2.2. Jur. Gegen­ stand eines Rechtsstreits: eine S. (vor Gericht) füh­ ren, vertreten; jmdn. zur S. vernehmen 2.3 . /o. PL/ etw., das in den Zuständigkeitsbereich von jmdm., einer Institution fällt: die Hausarbeit ist nicht nur S. der Frau; das ist S. der zuständigen Stellen; das ist meine, deine S. (das geht nur mich, dich an)! — 3. /nur im Pl.j umg. mit 80 Sachen (Stundenkilometern) fahren; er hatte 100 Sachen drauf -f- etw. ist beschlossene S. (etw. steht als Vorsatz ganz fest); das ist eine S. für sich (eine besondere Angelegenheit); mit jmdm. gemeinsame S. machen (sich mit jmdm. zu meist übler Tat verbünden); sich seiner S- sicher sein (von der Richtigkeit seiner Meinung, vom Erfolg seines Handelns überzeugt sein); einer S. auf den Grund gehen (das Wesen, die Ursachen von etw. zu klären suchen); bei der S. sein (sich ganz auf etw. konzentrieren); das tut nichts zur S. (ist unerheblich) Sach/sach[ -g ebiet, das 1 .1 . (spezieller) Aufgaben­ bereich, Arbeitsgebiet: zum Gesundheitswesen g e ­ hören verschiedene Sachgebiete 1.2 . thematisch begrenzter (wissenschaftlicher) Stoff (2): er d e m o n ­ striert das Problem an H and zweier Sachgebiete; - gemäß /A dj./ einer Sache angemessen, fachmän­ nisch: sachgemäße Beratung, Pflege; eine sachge­ mäße Entscheidung fällen; Geräte s. bedienen; -gerecht /Adj./ sachgemäß; -katalog, der B uchw . nach Sachgebieten (1.2) geordneter K atalog der B ü­ cher einer Bibliothek; -kenntnis, die exaktes Wissen auf einem Sachgebiet (1.2), genaue Ken ntnis der besonderen Umstände, des Sachverhalts: seine Pro ­ gnose zeugte von großer S.; etw. mit S. auswäh­
970 sachkundig — Safran len, erläutern; + umg. von keiner S. getrübt sein (auf einem Gebiet völlig unwissend sein); -k un ­ dig /A dj./ mit Sachkenntnis, fachlicher Erfahrung, sachverständig: eine sachkundige Auskunft, Kritik, Mitarbeiterin; etw. s. erläutern, verpacken; -läge, die /vorw. Sg.f Gesamtheit der (bekannten) Gegeben­ heiten, Situation, augenblickliche Lag e:die S. ist klar, kompliziert, undurchsichtig; die S. richtig beur­ teilen, genau prüfen, verkennen; etw. in Unkennt­ nis der S. tun; -leistung, die Jur. Unterstützung in Form von Sachwerten, Dienstleistungen sachlich fAdj.f U l. /nicht präd.f eine (bestimmte) Sache (2.1) betreffend, durch eine Sache gegeben: eine sachliche Prüfung, Richtigstellung; zwischen diesen beiden Texten besteht ein sachlicher Unter­ schied, Zusammenhang; etw. ist s. berechtigt, zu­ treffend; dagegen ist s. nichts einzuwenden 1.2 . den Gegebenheiten eines Gegenstandes (2), den Zwek- ken seiner Verwendung angemessen; sachliche B au­ ten, Möbel, Taschen; sachlicher {Stil; sie ist streng und s. gekleidet — 2 . ohne Emotion, Vorurteil, Vor­ eingenommenheit, objektiv: ein sachlicher Bericht, Mensch; eine sachliche Atmosphäre, Aussprache, Frage, Kritik; etw. s. beurteilen; dabei blieb er (ganz, streng) s. sächlich jAdj.f Gramm, neutral (3): dieses Sub­ stantiv ist s., sächlichen Geschlechts Sachlichkeit, die; -, /o. Pl.f den Gegebenheiten an ­ gemessene, unvoreingenommene, sachliche (2) H a l­ tung: die klare S. seiner Argumentation, Ent­ scheidung, Überlegung; er behandelte uns, alle Probleme mit gleichbleibender S. Sach| -prämie, die Prämie in Form von Gegen­ ständen: als S. erhielt er ein B uch; -register, das (alphabetisches) Register der in einem Werk ab- gehandelten, erwähnten B eg riffe, Gegenstände (2.2); - s chaden, der Schaden an Gegenständen, Sachen (1.2): erheblicher, leichter S.; der Autounfall, Brand, Zusammenstoß verursachte einen S. im Wert von ... sacht(e) /Adj.f 1.1 . sanft (3.1): ein sachter Druck, Windhauch 1.2 . behutsam: etw. s ., m it sachter Hand berühren; jmdn. s . ermahnen, wecken; sich sacht von jmdm., etw. entfernen, losmachen 1.8 . der Weg führt s. (allmählich 1.1) bergan, ins Tal 1.4 . /sachte/ umg. sachte, sachte (lang­ sam, vorsichtig, nur nicht so schnell), immer sachte! Sach/sach| -verhalt, der; -(e)s, -e Gesamtheit, E in ­ heit tatsächlicher Gegebenheiten und ihrer Z u sa m ­ menhänge: der genaue, wahre S.; den S. auf-, erklären, feststellen, schildern; mach dem vor­ liegenden S. urteilen; -verständig IAdj.f sach­ kundig, fachmännisch: etw. s. begutachten, mustern; -verständige, der; -n, -n jmd., der auf Grund seiner Sachkenntnis in der Lage ist (und vom Gericht aufgefordert werden kann), Gutachten über in sein Fachgebiet fallende Probleme abzu­ geben: einen Sachverständigen hinzuziehen; -Ver­ zeichnis, das Sachregister; -Walter, der; -s, - g eh. Verfechter einer Sache, A nw a lt (2): sich zum S. für, von etw. machen; -wert,- der 1. jo. Pl.f vom Geld­ wert unabhängiger, wirklicher Wert eines Gegen­ standes (1): der S. eines Hauses — 2. fvorw. Pl.f wertvolles Stück, Wertgegenstand: sein Geld in Sach­ werten anlegen; -wissen, das Wissen, Kenntnis von F ak ten, Gegenständen (2.2), Sachverhalten, meist auf einem bestimmten Sachgebiet; -Wörter­ buch , das (alphabetisches) Wörterbuch, in dem er­ klärende A ussagen über Gegenstände, Sachverhalte, Begriffe eines Sachgebiets (1.2), einer'wissenschaft­ lichen Disziplin gemacht werden; -zwang, der fvorw. PL; Begriff in den bürgerl. Gesellschaftswissen­ schaften, der die Tatsache, daß bestehende Sachver­ halte in bestimmtem Grade Handlungen, Entwick­ lungsabläufe bedingen, verabsolutiert und auf wirt­ schaftliche, gesellschaftlich-politische Vorgänge, E n t­ wicklungen überträgt, die tatsächlich (wesentlich) von (Klassen)interessen bestimmt werdenf Sack, der; -(e)s, Säck e/-1 .1 . fPl. Säcke/ aus grobem Gewebe, Papier, Plast hergestellter großer, länglicher, an einer der Schmalseiten offener Behälter für feste Stoffe in pulverigem , körnigem Zustand od. in Stücken: ein leerer, schwerer, zugebundener S.; ein S. mit, voll Kohlen, Kaffee, Mehl; etw. in einen S. stecken, in Säcke abfüllen; 0> umg. einen S. voll (eine Menge) Fragen, Illusionen, Neuigkei­ ten haben 1 .2 . fbei Mengenangabe PL vorw. Sack/ Inhaltsmenge von 1.1: zehn S. Briketts, Getreide; einen S. tragen, wiegen — 2. fPl. Säcke/ salopp Hodensack — 3 . fPl. Säcke/ salopp fvon einer männlichen Person/: er ist ein blöder, fauler, lahmer S. (ist blöd, faul, lahm) + umg. mit S. und Pack (mit allem Besitz); jmdn. in den S. stecken (jmdm, überlegen sein); salopp in den S. hauen (mit etw. spontan aufhören, bes. ein Arbeitsverhältnis kündigen); — die / Katze aus dem S. lassen; die K atze im S. kaufen sacken fsw. Vb.; ist, hat/ 1. landsch. umg. lang­ sam irgendwohin fallen, sinken (ist): er sackte auf das Bett, zu Boden, in die Knie; das Flugzeug sackte in Luftlöcher — 2 . etw. in Säcke abfüllen (hat): Gips, Korn, Mehl s .; er liefert nur gesackte Ware Sack| -gasse, die nur von einer Seite zugängliche Straße: die S. endete an einer hohen Mauer; O in eine S. (ausweglose Situation) geraten; - lein en , das grobes, für die Herstellung von Säcken bestimmtes Leinen aus Flachs, Werg, Jute; -pfeife, die Dudelsack Sadismus, der; -, fo. Pl.f 1.1 . sexuelles Fehlver­ halten, das darin besteht, daß eigene sexuelle E r­ regung, Befriedigung durch körperliches Quälen des Partners erreicht wird 1.2 . Freude an Grausam­ keiten, Lust am Quälen: das tut er aus S.; dazu Sadist, der; -en, -en u. sadistisch fAdj.f säen fsw. Vb.; hat/ Saatgut bes. in Form von Körnern in den (dafür vorbereiteten) Boden bringen: Getreide, Mohn, Radieschen s.; er sät in diesem Jahr spät; O Eifersucht, Zweifel, Zwietracht s. (entstehen lassen, verursachen) + wie gesät in großen Mengen dicht beieinander­ liegend: am Strand lagen die Steine wie gesät; — / dünn gesät sein Safe, der; -s, -s [se :f] 1.1 . sicher verschließbares Stahlfach im Tresor einer Bank, Sparkasse, das gemietet werden kann: wertvolle Dokumente, Juwelen im S. deponieren 1.2 . (in der Wand ein­ gebauter) kleiner Geldschrank: den S., etw . im S. verschließen Saffian, der; -s, fo. Pl.f [..ia(:)n] feines, weiches, gegerbtes Ziegenleder: ein in roten S. gebundenes Buch Saffian|leder, das fo. Pl.f Safran, der; -s, jo. Pl.f [..r a (:)n] Gewürz, gelber
Saft — Saison 971 Farbstoff aus den Narben (3) einer bestimmten Krokusart Saft, der; -(e)s, Säfte 1. Flüssigkeit 1.1 . die im Gewebe von Pflanzen und Früchten, im Fleisch von Tieren enthalten ist: im Frühjahr steigt der S. in den Bäumen; den S. aus einer Zitrone pressen; Fleisch im eigenen S. (mit wenig Fett und ohne Wasser) schmoren; beim Grillen bleibt der S. im Fleisch 1.2 . die meist aus Früchten gepreßt und zu einem Getränk verarbeitet ist: naturreine Säfte; S. aus, von Erdbeeren, Tomaten; eine Flasche S.; ein S. (flüssiges Arzneimittel) gegen Husten; der S. der Beben (Wein 1) — 2. fo. PI./ umg. auf der Leitung ist kein S. (Strom 4.1) mehr saftig /A dj./ 1 . viel Saft (1.1) enthaltend: ein saftiger Apfel, Braten — 2 . von intensiver Wirkung: saftige Farben; ein saftiger (drastischer 1) Humor, Scherz; u m g . eine saftige (tüchtige) Ohrfeige; s. fluchen Saft| -laden, der /o. Pl.j salopp: was ist das hier für ein S. (schlecht geführter, schlecht funktionieren­ der Betrieb, Laden)!; -presse, die Presse zur Her­ stellung von Saft (1.2) aus Obst, Gemüse Sage, die; -n ursprünglich mündlich überlieferte, oft m it phantastischen, wunderbaren Elementen a us­ geschmückte E rzählung der frühen Volksdichtung, die an tatsächliche Begebenheiten anknüpft: m ittel­ alterliche Sagen; er sammelt die Sagen seiner Heimat Säge, die; - n Werkzeug mit (einem od. zwei Griffen und) einem an einer K a nte mit geschärften Zacken versehenen Blatt (4), mit dem Holz, Metall o. ä . durch wiederholtes Schieben und Ziehen unter Ausübung von Druck zerschnitten werden kann: eine scharfe S .; Holz mit der S. zerteilen Säge| -biatt, das fPL -blätter/ Blatt (4) einer Säge; - bock, der Holzgestell zum Auflegen der Stämme, Bretter beim Zersägen; -m ehl, das fo. Pl.f beim Zersägen von Holz abfallende feinste Späne; -mühle, die vgl. Sägewerk sagen /sw. Vb.; hat/ 1.1 . Bewußtseinsinhalte münd­ lich für jmdn. m it den Mitteln der Sprache akustisch wahrnehmbar machen: etw. laut, leise, freundlich, grob s.; kannst du das noch einmal s.?; das habe ich schon oft gesagt; „ich freue mich“, sagte er; keiner sagte ein Wort; etw. Dummes, Kluges s.; ich weiß nicht, was ich (dazu) s. soll; etw. für, gegen jmdn. s.; guten Tag s.; zu jmdm. Idiot s. (jmdn. einen Idioten nennen); sie s. du zueinander (duzen sich); dagegen ist nichts zu s. (einzuwenden, vorzubringen); das mußte einmal gesagt werden; das muß ich zu meiner Schande s. (zugeben); das habe ich schon immer gesagt (das war schon immer meine Meinung); s. wir einmal (nehmen w ir an), er hätte...; wollen Sie damit s. (behaupten) offen, unter uns gesagt, du hast recht, aber..,; ich habe, wie gesagt (wie ich bereits vorhin gesagt habe) ... 1 .2 . jmdm. durch 1.1 etw. mitteilen, zu wissen geben: er hat (uns) nichts, viel, wirklich etwas zu s.; er sagte mir, daß er...; darüber wollte niemand etwas (Genaues) s.; jmdm. durch jmdn. etw. s. lassen; wer kann mir das s.?; das sage ich dir später; das hat sie natürlich zu Hause gesagt (erzählt); man kann ihm s., was man will, er reagiert nicht; das kann ich nicht s. (das weiß ich nicht); das hab ich mir selbst schon längst gesagt (klargemacht, gedacht); man sagt (es heißt), daß er wieder male, malt 1.3 . etw. sagt etw.: seine Miene sagte (verriet) uns alles über seine wahren Gedanken; dieses Lob sagt (bedeutet) gar nichts; das h at nichts zu s. (ist bedeutungs-, belanglos); sagt dir das (et)was (verstehst du das; spricht dich das an; verbindest du damit eine Assoziation)/! 1.4 . da habe ich mir gesagt (bei mir beschlossen), daß es so nicht weitergehen darf + etwas, nichts zu s. haben (berechtigt, nicht be­ rechtigt sein, etw. anzuordnen, jmdm. etw. vorzu­ schreiben); sich etwas s. lassen (eine Anweisung befolgen; einen Rat annehmen); laß dir das gesagt sein (richte dich danach) !; jmd. h at das Sagen (jmd. hat, nim mt sich das Recht, Anordnungen zu treffen); gesagt, getan (kaum war die Absicht ausgesprochen, wurde sie auch schon ausgeführt); sage und schreibe tatsächlich, erstaunlicherweise: der Zug hatte sage und schreibe zwei Stunden Verspätung; — jmdm. / Bescheid s.; jmdm. etw. durch die / Blume, ins Gesicht s.; von Glück s. können; / ja zu etw. s .;nicht / ja und nicht nein s.; (zu allem) / ja und amen s.; wie sag’ich’s meinem / Kinde; das ist / leichter gesagt als getan; jmdm. die / Meinung s.; / nein zu etw. s .; nicht / nein s. können; sich etw. nicht f zweimal s. lassen sägen jsw. Vb.; hat/ 1. etw. mit einer Säge zer­ schneiden: Baumstämme (in Stücke), Holz s. — 2. umg. scherzh. er hat die ganze Nacht gesägt (geschnarcht) sagenhaft /Adj./ 1.1 . in der Art einer Sage: eine sagenhafte Geschichte 1.2 . /nicht adv./ durch eine Sage überliefert: die sagenhafte Insel Atlantis —■ 2. /nur attr./ nur durch Erzählung bekannt: der sagenhafte Onkel aus A kam zu Besuch — 3 . u m g . /drückt emotional einen hohen Grad aus/: ein sagenhaftes (sehr großes) Glück, Pech haben; es war ein sagenhafter B einfall; das war s. (sehr) blöd, raffiniert; er kann s. gut kochen, schlecht singen; das ist ja s. (unglaublich, unerhört)! sagen[umwoben /Adj. ; nicht adv./: sagenumwobene Burgen, Buinen (Burgen, Ruinen, auf die sich viele Sagen beziehen) Säge| -späne, die jPl.j feine Späne, die beim Sägen von Holz abfallen; -werk, das Betrieb, in dem Schnittholz hergestellt wird Sago, der; -'s, /o. PI ./ gekörnte Stärke (II. 1) a\s Nährmittel, das aus dem M ark einer Palmenart, aus Kartoffeln hergestellt wird Sahne, die; -, /o. PI ./ 1 .1 . durch Zentrifugieren von Frischmilch gewonnenes dickflüssig es , fettreiches Milchprodukt: saure, süße S.; Kaffee mit S. trin­ ken; die S. schlagen; eine Portion Eis mit S. (Schlagsahne) 1.2 . fettreichster Bestandteil der Milch, der sich a n deren Oberfläche absetzt: er schöpft die S. ab Sahne | -bonbon, der, das aus Zucker und Sahne hergestellter Bonbon von zäher Konsistenz; -känn- chen, das kleine Kanne (ohne Deckel) für Kaffee­ sahne sahnig /Adj./ 1 . viel Sahne enthaltend: das Eis, die Milch ist sehr s. — 2. von nahezu dickflüssiger Konsistenz wie Sahne: sahniger Schaum; Quark s. schlagen Saison, die; -, -s [sezoq, ss .., zs.., auch ..zo] länge­ rer Zeitabschnitt im Jahresablauf, der von E in ­ richtungen des Fremdenverkehrs, Handels, von Theatern für ihre stärkste Aktivitä t vorzugsweise gewählt wird: die diesjährige, letzte, nächste S.;
972 saisonal — Salon keine, eine gute, schlechte S. für etw .; die S. hat- gerade begonnen; außerhalb, in, nach, zu Ende der S.; während der S. sind die Badeorte überfüllt; die S. (Spielzeit) mit einer Neuinszenierung er­ öffnen; dazu saisonal /Adj./ [sezon.., ss.., ze..] von der Saison, Jahreszeit abhängig, bestimmt: saisonale Produktionsschwankungen, Angebote an Gemüse; etw. ist s. bedingt Saison/saison| -arbeiter, der Arbeiter, der nur für die Dauer der Saison beschäftigt ist: S. zur Ernte einstellen; -bedingt /A dj.j saisonal: saisonbedingte Engpässe, Lebensmittel Saite, die; -n festes'fadenförmiges Gebilde aus ge­ drehtem (Schafs)darm, Metall, Haar, gedrehter Seide, synthetischer Faser 1.1 . das, auf Streich-, Zupf- und bestimmte Tasteninstrumente gespannt, durch Strei­ chen, Zupfen, Anschlägen in Schwingungen versetzt wird, um Töne zu erzeugen: die Saiten einer Geige, Harfe, eines Klaviers; Saiten aufziehen, stimmen, streichen; in die Saiten greifen (beginnen, ein S ai­ ten- od. Tasteninstrument zu spielen) 1.2 . das zum Bespannen von Tennis-, Federballschlägern verwen­ det wird + andere Saiten aufziehen (strenger Vorgehen) Saiten| -Instrument, das M usikinstrument mit Saiten; -spiel, das /o. PL/ geh. Musik von einem Saiteninstrument; Spielen auf einem Saiteninstru­ ment: er lauschte ihrem S. Sakko, der, fachspr. das; -s, -s Jacke der Kombi­ nation (2.2): er trug ein helles S. zu karierten Hosen sakral /A dj./ für den Gottesdienst bestimmt: sakrale Gesänge, Gewänder, Eiten; ein sakraler Raum Sakralbau, der /PI. -ten/ Architekt, für reli­ giöse, kultische Zwecke, das Abhalten von Gottes­ diensten bestimmtes Gebäude Sakrament, das; -(e)s, -e Rel. kath. ev. nach Auf­ fassung der Gläubigen von Christus eingesetztes sichtbares Zeichen, das vom Geistlichen verm ittelt wird und durch das der Gläubige göttliche Gnade zu erlangen hofft: das S. der Taufe Sakrileg, das; -s, -e R el. Frevel gegen Personen, Gegenstände, Stätten religiöser Verehrung: ein S. begehen; O diese moderne Inszenierung war für sie ein S* (gegen den, am Autor) Sakristei, die; -, - e n Nebenraum in einer Kirche, der für den Aufenthalt des Geistlichen, für die Auf- bevMhrung der Geräte, Gewänder für den Gottes­ dienst bestimmt ist säkular fA dj.; mir attr.f: ein säkulares (alle hundert Jahre gefeiertes) Jubiläum; säkulare (sich über lange Zeit erstreckende) Messungen des Nieder­ schlags; ein Ereignis v on säkularer (epochaler) Be­ deutung Säkular|feier, die Hundertjahrfeier: die S. zu Goethes 200. Geburtstag säkularisieren fsw. Vb.; hat/ 1.1 . das Gebäude ist ein säkularisiertes (aus kirchlichem in weltlichen Besitz überführtes) Kloster 1.2 . die Renaissance hat das europäische Denken weitgehend säkularisiert (aus der kirchlichen Gebundenheit gelöst) Salamander, der; -s, - in zahlreichen Arten vor­ kommender, vorwiegend dem Landleben angep aßter Schwanzlurch Salami, die; -, - / -s jvorw. Sg.f harte, stark geräu­ cherte, scharf gewürzte Dauerwurst, meist aus rohem Rind-, Schweinefleisch: italienische, ungarische S. Salat, der; -(e)s, -e 1. gutgewürztes, kalt serviertes Gericht a us (verschiedenartigen) rohen od. gekochten Stücken von pflanzlichen od. tierischen Nahrungs­ mitteln (in einer M arinade): den S. abschmecken, anmachen, garnieren, zubereiten; ein S. aus Eiern, Fleisch und Apfelsinen; italienischer, russischer S. fArten von Fleischsalat!; Bockwurst mit S. (Kar­ toffelsalat) — 2 . /o. PI ./ zu den Korbblütlern ge­ hörende Gemüsepflanze, deren Blätter roh als 1 gegessen werden: frischer, zarter S.; ein K opf S. - f umg. da haben wir den S. (jetzt ist eingetreten, w a s ich befürchtet habe) ! Salat| -besteck, das Besteck zum A uf- , Vorlegen von Salaten, das aus Löffel und Gabel mit breiten Zinken besteht; -platte, die Platte (5.1) m it verschie­ denen Salaten (1) salbadern, salbaderte, hat salbadert u m g . /emot./ langatmig und feierlich, salbungsvoll daherreden: er h at wieder ewig, unerträglich salbadert Salbe, die; -, -n fettreiche, streichfähige, cremige Masse, die als Mittel für die äußerliche Anwendung bes. in der M edizin verwendet wird: eine duftende, heilende, wasserhaltige S.; S. auftragen Salbei, Salbei, der; -s, auch die; jbeide o. Pl.j 1. Lippenblütler m it meist blauen, rötlichvioletten Blüten und aromatischen, filzig behaarten Blättern — 2. Tee (2.2), Extrakt aus den Blättern von 1, der als Mittel bes. zum Gurgeln verwendet wird Salbei|tee, Salbe||tee, der Tee (1.2, 2.2) aus getrock­ neten Blättern des Salbeis (1) salben fsw. Vb.; hat/ jmdn., sich, etw. mit Salbe bestreichen, einreiben: das Kind, die Arme, Wunde, das Gesicht s. salbungsvoll fA d j.f übertrieben feierlich und gefühl­ voll: salbungsvolle Gebärden, Reden; s. reden, sprechen saldieren fsw. Vb.; hat/ fachspr.: ein Konto s. (den Saldo am Ende eines Abrechnungszeitraums erm itteln) Saldo, der; -s, -s/Salden/Saldi fa ch sp r . Differenz zwischen Soll und Haben eines Kontos: einen S. aufstellen, ausgleichen, gutschreiben; der S. be­ trägt ... Sahne, die; -, -n Anlage zur Gewinnung von Koch­ sa lz Salmen|salz, das in einer Saline gewonnenes Koch­ salz Salm, der; -(e)s, -e I. landsch. Lachs — II. fvorw. Sg.f u m g . femot.f umständliches Gerede: einen langen S. machen; er redete wieder seinen üblichen S. Salmiak, Salmiak, der; -s, fo. Pl.f aus Ammoniak un d Salzsäure bestehendes färb- und geruchloses Salz Salmiak, Salmiak| -geist, der jo. PL/ wäßrige Lösung von Amm oniak, die als Reinigungsmittel verwendet wird; -pastille, die Salmiak und Süß­ holzsaft enthaltende Pastille, die schleimlösend wirkt Salmonelle, die; -, -n jvorw. PI ./ Med. Bakterie, die Darmkrankheiten, (Para)typhus hervorruft salomonisch /A d j./ von Weisheit, überlegener Klug ­ heit bestimmt: ein salomonischer (Sehieds)spruch; salomonische W eisheit; s. urteilen Salon, der; -s, -s [zaloq, auch salo] 1. elegant ein­ gerichteter Raum zum Empfang und Aufenthalt von Gästen bes. auf Schiffen od. für Ausstellungen: die Gäste in den S. führen; sich im S. zusammenfinden — 2. elegantes Geschäft bes. für Haar-, Schön-
salonfähig — sammeln 973 heitspflege, Damenbekleidung: ein S. für Damen­ hüte salon|fähig /Adj./ den im Umgang mit anderen Personen gültigen Normen, der Etikette, Schicklich­ keit entsprechend: sein Auftreten, Witz, ihr Kleid war durchaus s.; sich (nicht) s. ausdrücken, be­ nehmen salopp /A d j./ 1 .1 . Verhaltensnormen nicht streng einhaltend, sehr ungezwungen: seine saloppe Art, Haltung; seine Ausdrucksweise ist recht s,; er gibt sich sehr s. 1 .2 . ohne Eleganz, mit einer sport­ lichen Note und bequem wirkend: ein salopper Haus­ anzug; sich s. kleiden Salpeter, der; -s, - jBe z. für verschiedene Salze der Salpetersäure/: S. wird als Düngemittel, zur Her­ stellung von Sprengstoff verwendet Salpeter|säure, die /o. PL/ Chem . farblose, sehr stark ätzende Säure des Stick stoffs: rauchende, rote S. Salto, der; -s, -s/Salti Turnen Überschlag (2).: ein doppelter, gestreckter S.; einen S. (rück-, vor­ wärts) machen, schlagen Salto mortale, der; -/Salti mortali fachspr. komplizierter akrobatischer Sprung mit Überschlag, Überschlägen Salut, der; -(e)s, -e militärische Ehrenbezeigung durch Salven (meist von Geschützen) : ein dreifacher S.; 21 Schuß S.; S. schießen salutieren /sw. Vb.; hat/ jmdm. die militärische Ehrenbezeigung erweisen: die Kompanie, Wache salutiert; salutierend die Hand an die Mütze legen Salve, die; -, - n [.. vo] gleichzeitiges Abfeuern mehre­ rer Geschütze, Gewehre auf Kommando (als Ehren­ bezeigung) :eine krachende, volle S .; zur Begrüßung des Staatsmannes wurden 21 Salven Salut ab­ gefeuert Salz, das; -es, -e 1. /o. P L / vorwiegend aus der Verbindung von N atrium und Chlor bestehendes Salz (2), das zum Würzen von Speisen und für technische Zwecke verwendet w i rd : feines, gereinig­ tes S.; eine Messerspitze, Prise S.; mit Pfeffer und S. würzen — 2 . Chem. durch Einwirkung einer Säure auf eine Base, auf Metall(oxid) ent­ standene kristalline chemische Verbindung, die m eist in Wasser löslich is t: basisches, neutrales S.; die Salze der Schwefelsäure - r jmdm. nicht das S. in der Suppe (nichts) gönnen salz/Salz| -arm /Adj./ wenig Salz (1) enthaltend: salzarme Kost,; -bergwerk, das Bergwerk, in dem Kali-, Steinsalz abgebaut wird salzen, salzte, hat gesalzen/gesalzt / auch ge­ salzen/ etw. mit Salz (1) würzen: die Kartoffeln, Suppe s. Salz/salz| -gehalt, der /o. PL/ Gehalt an Salz: der S. des Blutes, Meerwassers; -gurke, die in Salz­ wasser (1.1) eingelegte Gurke; -haltig /Adj.; nicht adv./ Salz enthaltend: salzhaltige Flüssigkeiten, Luft; -hering, der in Salz (1) eingelegter Hering salzig /Adj./ 1 .1 . mit viel Salz (1) zubereitet und dadurch stark nach Salz schmeckend: salziges Ge­ bäck, Gemüse 1.2 . Salz enthaltend (und danach schmeckend): salziger H eilbrunnen; die Tränen schmecken s. Salz| -kartoffeln, die /PI./ geschälte, in Salzwasser (1.1) gekochte Kartoffeln; -lake, die Lake; -lösung, die aus Wasser und einem Salz (2) bestehende Lösung (3); -s au le, die + zur S. erstarren (vor Schreck, Entsetzen starr sein, werden); -säure, die /o. P L / stark ätzende Säure, die tioäßrige Lösung des Chlorwasserstoffs; -se e , der wegen hoher Ver­ dunstung stark salzhaltiges Wasser enthaltender, abflußloser See in einem Trockengebiet; -Stange, die m it Salz (1) (und Kümmel) bestreutes dünnes, läng­ liches Gebäckstück zum Knabbern; -steppe, die dürre, m it Salzkristallen bedeckte und von wenigen, auf salzigem Boden gedeihenden Pflanzen bewachsene Steppe; -Streuer, der; -s, - bei Tisch zu gebrauchen­ des kleines, für S alz (1) bestimmtes Gefäß mit durch­ löchertem Deckel zum Streuen; -wasser, das /o. PL/ 1.1 . Wasser, in dem Salz (1) gelöst ist: mit S. gur­ geln 1.2 . Salz enthaltendes Wasser: im S. lebende Fische Sä|mann, der /PI. -männer/ jmd., der mit der Hand Saatgut auf einem Feld ausstreut Samariterdienst, der g eh . selbstlose Hilfe, Tat für einen Hilfsbedürftigen, Verunglückten Samba, die; -, -s; der, -s, -s moderner lateinamerika­ nischer Gesellschaftstanz im Zw ei-, Viervierteltakt Same, der; -ns, -n s . Samen Samen, der; -s, - 1 . /der Sg. meint vorw. den PI./ von Blütenpflanzen zur Verbreitung und Erhaltung der A rt hervorgebrachter kleiner Körp er (2) m it oft fester Schale, der einen K eimling und Nährstoffe enthält, nach seiner Reifung sich von der Pflanze löst und (im Erdboden) zu keimen beginnt: reifer S.; die Pflanze bildet S.; der S. keimt, ist auf­ gegangen; S. aussäen — 2 . /vorw, Sg./ Samen­ flüssigkeit: der S. ergießt sich Samen| -erguß, der reflektorisches Ausstößen der Samenflüssigkeit (bei der Begattung); -flü ssigkcit,die Ivorw. Sg.j Samenzellen enthaltendes Sekret, Sperma; - kern, der Samen (1) mit fester, harter Schale; -körn, das /PL -körner/ Samen (1) bes. von Getreide; - p f lanze, die sich durch Samen (1) vermehrende Pflanze; -zelle, die reife männliche Keimzelle Sämerej, die; -, -e n 1. /vorw. PL/ Saatgut: Säme­ reien kaufen — 2 . Geschäft für den Verkauf von 1 sämig /Adj./ land sch . dickflüssig, (durch Kochen, Quellen) angedickt: eine sämige Soße; die Suppe s. machen Sämling, der; -s, -e aus Samen (1) gezogene junge Pflanze: Sämlinge ins Freie pflanzen Sammel| -auftrag, der mehrere zusammengestellte Aufträge, Bestellungen; -band, der Buch, das meh­ rere Schriften verschiedener Autoren od. eines Autors zu dem gleichen Themenkreis, eines Autors zu ver­ schiedenen Themen enthält; -becken, das natür­ liches od. künstlich angelegtes Becken zum Sammeln, Speichern von Wasser: Talsperren als S. der Ge- birgsflüsse; -b estellung , die vgl. -a uftrag: eine S. für Theaterkarten; -bpchse, die plombierte Büchse m it Einw urf für öffentliche Geldsammlungen; -fah r­ sch ein , der für eine Gruppe Reisender ausgestellter Fahrschein; -Ieidenschaft, die / o. P L/ Leidenschaft, etw. als Hobby zu sammeln (3); -linse, die O ptik konvexe Linse; -liste, die Liste mit den Namen, Be­ trägen der Spender für eine öffentliche Sammlung; - m appe, die Mappe zum Hineinlegen, Sammeln von etw., bes. von losen Schriftstücken sammeln jsw. Vb.; hat/ 1.1 . viele Exemplare der­ selben A rt, kleinere Mengen von etw. von ver­ schiedenen Stellen her Zusammentragen od. sich von verschiedenen Personen geben lassen und a n ei­ ner Stelle zu einer möglichst großen Menge anhäu-
974 Sammelname — Sandhose fen, aufhäufen: Altpapier, Beeren, Pilze s.; die Bienen s. Honig; Geld, Spenden für die Volkssoli­ darität s .; Regenwasser in einem Faß s. (auffan­ gen); Reichtümer, Schätze s. (an-, aufhäufen) 1.2 . sich s . : v iele Rinnsale s. sich (fließen zusammen) zu einem Bach — 2 .1. er sammelte (versammelte 1.1) eine Menge, viele Zuhörer um sich 2.2 . sich s . : die Demonstrationsteilnehmer s. (versammeln 1.2) sich am Turm; zum Sammeln blasen — 3 . ver­ schiedene Exemplare von etw. (thematisch Zusam ­ mengehörigem) Zusammentragen, erwerben (um d araus eine geordnete Gesamtheit herzustellen): Briefmar­ ken, Antiquitäten, Autogramme, Kupferstiche, Steine s.; Märchen s. (und herausgeben); die g e­ sammelten (die in einer Ausgabe erfaßte Gesamt­ heit der) Werke eines Autors; O Eindrücke, Ein­ fälle, Erfahrungen, Informationen s. — 4. sich, seine Gedanken s. (sich konzentrieren 1, 2 .2); sich s. (sich fassen) Sammel| -name, der Sprachwiss. Kollektivem: das Substantiv ,Gebirge4ist ein S.; -nummer, die Telefonnummer, bes. von Betrieben, über die mehrere Anschlüsse von Fernsprechteilnehmern erreicht wer­ den können Sammelsurium, das; -s, Sammelsurien fvorw. Sg.f [..ion, ..ian] umg. /oft emot./ ein kunterbuntes Durcheinander verschiedenartiger Gegenstände, Sabhen: auf dem Tisch stand ein S. von leeren Flaschen, Zigarettenschachteln, Gläsern und Tas­ sen Sammel| -tasse, die nicht zu einem Service ge­ hörende, einzeln zu kaufende, formschöne Ta sse m it Untertasse und Kuchenteller; -visum , das gemein­ sames Visum für eine ins Ausland reisende Gruppe von Personen Sammler, der; -s, - 1. jmd., der etw. sammelt (3): ein begeisterter, erfolgreicher, passionierter S. von Briefmarken, Gemälden — 2. T ech n . Akkumula­ tor Sammler zu Sammler 1| -leidenschaft, die fo. PL /; - wert, der jo. PLI Liebhaberwert Sammlung, die; -, -e n 1. das Sammeln (1.1) von etw.: eine öffentliche, spontane S.; die S. (e r ­ brachte 500 Mark; zu einer S. von Altstoffen, (Geld)spenden aufrufen — 2 . das durch Sammeln (3) Zusammengetragene: eine private, thematische, umfangreiche, wertvolle S.; eine S. v on Brief' marken, Gedichten, Gemälden, Schmetterlingen; seine S. ergänzen, verkaufen, vervollständigen; jmdm. seine Sammlungen zeigen — 3 . Gebäude, in dem 2 ausgestellt, aufbewahrt wird: die S. ist heute geschlossen — 4 . jo. PLf mit großer S. (Konzentration) zuhören Samowar, der; -s, -e metallener, m eist kupferner, a u f einem Gestell stehender, beheizbarer Wasserkessel m it Hahn, in dem bei Tisch Tee bereitet wird: den S. auf den Tisch stellen Samstag, der; -s, -e landsch., bes. süddt. Sonn­ abend; dazu samstags /A dv ./ sonnabends xsamt /Präp. mit Dat./ (zusammen) Ymit (1.3): das Auto s. Ladung, allem Zubehör 2samt /Adv./ 4- s. und sonders ausnahmslos, alle(s) zusammen: die Mitglieder der Gruppe waren s. und sonders begeistert, erschienen Samt, der; -(e)s, jo. P L / weiches, aus Baumwolle, Seide bestehendes Gewebe mit dichtem, kurzem Flor: ein Kleid aus grünem S .; eine Haut (weich) wie S.; dazu samten /Adj./: eine samtene (aus Samt bestehende) Jacke; ihre H aut fühlte sich s. (wie Samt) an Samthandschuhe, die jPl.j + um g. jmdn. mit Samthandschuhen anfassen (jmdn. äußerst rück­ sichtsvoll behandeln) samtig /Adj./ 1 .1 . wie Samt aussehend, sich anfüh­ lend: samtige Pfirsiche 1 .2 . matt glänzend: etw. glänzt, schimmert s. 2 . eine samtige (dunkel und weich tönende) Stimme Sämtlich /Indef.pron./ s. sämtlicher sämtliche /Indef.pron.; Fern. u. PL/ s. sämtlicher sämtlicher /Indef.pron.; M ask.; Fern.: sämtliche, Neutr.: sämtliches/ ausnahmslos alle(s) (1), aller (1): sämtliches Schöne; s. abgelieferte, auch ab­ gelieferter Schrott; sämtliches alte, auch altes Ge­ rümpel; sämtliche Gäste; sämtliche aufgestellten, auch aufgestellte Kandidaten; trotz s. guter, auch guten Vorsätze; jnachgestellt unflektiert/ deine Vor­ schläge wurden sämtlich angenommen; sie waren sämtlich betrunken sämtliches /Indef.pron.; Neutr./ s. sämtlicher samt|weich /A dj./ sehr weich, weich wie Samt: das Fell ist s. Sanatorium, das; -s, Sanatorien [..io n , ..Ion] fach­ ärztlich geleitete Anstalt zur stationären Durch­ führung von Heilkuren Sand, der; -(e)s, /o. PL/, fachspr. -e 1. durch Verwitterung von Gestein, bes. Quarz, entstandenes lockeres, aus losen, feinen Körnchen bestehendes mineralisches M aterial: gelber, grober, nasser S.; der S. der Düne, Wüste, des Meeres; S. schaufeln, schütten; bei Glatteis S. streuen; der Wind wirbelt (den) S. auf; die Kinder spielen im, mit S.: der Bach versickert, der W agen versackt im S.; das Schiff ist auf S. (auf eine Sandbank) geraten — 2. jo. Pl.j Scheuersand -f das gibt es wie S. am Meer (in großer Menge); jmdm. S. in die Augen streuen (jmdn. täuschen, daran hindern, Negatives an etw., jmdm. wahrzu­ nehmen); jmd. hat auf S. gebaut (sich auf etw. Unsicheres verlassen, sich täuschen lassen); etw. verläuft im Sande (etw. bleibt erfolglos, aus etw. wird nichts); — den / Kopf in den S. stecken Sandale, die; - n leichter, m eist absatzloser Schuh, dessen Oberteil aus Riemen mit Schnallen, aus durchbrochenem Leder besteht: rote, weiße Sandalen Sandalette, die; -, -n leichte, m eist elegante Sandale m it Absatz, bes. für Damen Sandj -bahn, die S p o rt mit festgewalztem Sand bedeckte Rennstrecke; -bahnrennen, das S p o rt Motorradrennen a uf einer Sandbahn; -ba nk, die /PL -bänke/ eine Untiefe (1) bildende A nhäu ­ fung von Sand: auf eine S. auflaufen, g e­ raten; -boden, der lockerer, viel Sand enthaltender Boden (1); -dorn, den /PL -e; vorw. Sg./ auf sandi­ gen Böden wachsender dorniger Strauch mit schma­ len Blättern un d erbsengroßen, gelbroten Früchten, aus denen ein vitaminreicher Saft (1.2) hergestellt wird Sandelholz, das jo. P l.j von verschiedenen tropischen Bäumen stammendes wohlriechendes (Nutz)holz sand/Sand zu Sand| -färben /A dj./ von matter hell­ gelber bis bräunlicher Farbe: ein sandfarbener Man­ tel, Schuh; -farbig /A dj./ sandfarben; -gebäck, das vgl. Sandkuchen; -hose, die von einem Wirbel­
sandig — Sanktion 975 sturm zu einem säulen-, trichterförmigen Gebilde emporgerissener Sa nd sandig /Adj.f 1.1 . fnicht adv./ aus Sand bestehend: ein sandiger Boden, Strand 1.2 . sandige Füße, Schuhe (Füße, Schuhe, an denen Sa nd haftet) Saml/sand zu Sand 1| -kästen, der /PL -kästen/ durch eine Einfassung abgegrenzte Stelle m it auf- geschüttetem hellem Sand für Kinder zum Spielen; -körn, das /PL -körner/ einzelnes Korn des San­ des; -k uchen, der Kuchen aus feinem, lockerem Teig; -mann, der, -männchen, das /beide o. PL/ märchenhafte Figur in Gestalt eines kleinen M änn ­ chens, von dem kleinen Kindern gesagt wird, es streue ihnen (abends) Sand in die Augen, wovon sie müde würden; -papier, das jo. P L / sehr festes, m it feinem Sand beschichtetes Papier zum Abschleifen, Glätten rauher K anten, Oberflächen; -pilz, der eß­ barer Röhrenpilz m it braungelbem Stiel und H ut und olivbraunen Röhren; -sack, der /PL -sacke/ m it Sand gefüllter Sack: den geborstenen D eich m it Sandsäcken abdichten; der Boxer trainierte am S.; -stein, der jo. PL/ durch ein natürliches Bindemittel zu Stein verfestigter Sand: eine Kirche, Plastik aus S.; -strahlen /Vb.; hat; nur im Inf. u. Part. P rät./ etw. m it einem Sandstrahlgebläse bearbei­ ten: die Fassade eines Gebäudes s. lassen; -strahl- gebläse, das Gerät zum Reinigen von Metall-, Steinoberflächen, das a uf die zu reinigende Fläche m it Druckluft Sand schleudert, der durch Aufprall und Reibung Rost, Farbe, Schmutz entfernt; -sturm, der heftiger Sturm in trockenen, sandigen Gebieten, der große Mengen Sand aufwirbelt, em porreißt, m it sich führt; -uhr, die Gerät zum Messen der Zeit, indem während eines genau berechneten Z eit­ abschnitts eine bestimmte Menge feinen Sandes aus dem oberen T eil eines Glasgefäßes durch eine sehr enge Öffnung in den gleich großen, gleichgeformten unteren Teil rinnt Sandwich, das; -(e)s, -(e)s, [sentvitf, auch z ..] belegte (Doppelschnitte bes. von Weißbrot Sand|wüste, die Wüste, in der Sand flächenhaft od. in Form von Dünen abgelagert ist sanft fAdj./ 1 .1 . ausgeglichen ruhig und still, fried­ fertig und nachgiebig, wenig lebhaft: ein sanftes Kind, Wesen; s. lächeln; das Pferd ist ganz s. (gar nicht bösartig) 1.2 . Sanftmut ausdrückend: sie hatte sanfte Augen — 2 .1 . in abgeschwächter Weise auftretend und angenehm wirkend: eine sanfte B e ­ leuchtung, Melodie, Stimme; ein sanfter Glanz; ein sanfter Regen, Wind; sie sprach s. (behutsam) und tröstend auf ihn ein 2 .2 . s. (angenehm leicht) erwachen, einschlafen; s. (ruhig) schlafen — 3 .1 . m it, von geringer Intensität: ein sanfter Druck; er schob sie s. (mit geringem Druck) beiseite; jmdn. s. berühren, streicheln 3.2 . eine sanfte (leicht ansteigende, nicht hohe) Erhebung Sänfte, die; -, -n bis ins 19. Jh. benutzter, über­ dachter, oft völlig umkleideter, bequemer S itz (für hochgestellte, bemittelte Perso nen), der von Menschen, Lasttieren an zwei an ihm befestigten Stangen ge­ tragen w ird: eine kostbare, offene S. Sanftmut, die; jo. PL / 1 .1 . sanfte (1.1) Wesens­ art: er war von unbeschreiblicher S. 1 .2 . etw. in aller S. (auf sanfte Weise) erreichen; dazu sanft­ mütig /Adj./ Sang + umg. mit S. und Klang (mit Musik, fröhlich singend); ohne S. und Klang (ohne viel Aufhe­ bens) sangbar /A dj./ so geartet, daß es gesungen werden kann: sangbare Verse Sänger, der; -s, - jmd., der beruflich, bei einer Ver­ anstaltung, in einem Chor singt: ein begnadeter, berühmter, guter S.; ein S. trat auf; dazu Sän­ gerin, die; -, -n en sangesfreudig /A dj./ gern (und viel) singend: sangesfreudige junge L eute, alte Herren sanglich /Adj./ . so geartet 1.1. daß es leicht zu singen ist 1.2 . daß es zum Vertonen reizt Sanguiniker, der; -s, • [zaqgüi;..] lebhafter, vor­ wiegend heiter gestimmter Mensch: er ist ein lebens­ lustiger, vollblütiger S .; dazu sanguinisch /A dj./ sang- und klanglos + s. (ohne Aufheben, stillschweigend) verschwinden sanieren /sw. Vb.; hat/ 1. etw. durch Beseitigung materieller, bes. Krankheiten verursachender M iß- stände( wieder in einen hygienischen, gesunden, guten Zustand versetzen: Stadtteile, Wohnhäuser s. (rekonstruieren und modernisieren); Z ah n m ed . das Gebiß, die Zähne s.; M ed. die Nieren eines Patienten medikamentös, operativ s. — 2. W irt- s c h . /im kap. Wirtschaftssystem/ ein Unternehmen bes. durch finanzielle, organisatorische Maßnahmen wieder rentabel und damit profitabel machen: eine Firma s.; sich s . : jmdm. durch langfristige K redite helfen, sich zu s. (wieder finanzkräftig zu werden); O umg. spött. dabei hat er sich ganz schön sa­ niert (ist er durch fragwürdige Praktiken zu viel Geld gekommen); dazu Sanierung, die; -en sanitär /Adj.; nur attr./ der Gesundheit, Hygiene dienend: die sanitäre Betreuung, Vorsorge; eine sanitäre Maßnahme; sanitäre Anlagen, Artikel, Einrichtungen Sanitär |zelle, die als Bauelement vorgefertigter klei­ ner Raum mit Toilette (II.2) und Badewanne od. Dusche Sanitäter, der; -s, - 1.1, /DDR veraltend/ jmd., der in Erster Hilfe ausgebildet ist, Gesundheits­ helfer: einen Kursus als, für S. mitmachen 1.2 . Soldat in der Funktion von 1.1 : der S. verband, m eine W unde Sanitätskraftwagen, der Sanitätswagen Sanitätsrat, der /Ehrentitel für (Zahn)ärzte in der DDR, die sich in der unmittelbaren medizinischen Betreuung der Bürger verdient gemacht haben/ Sanitätswagen, der Krankenwagen für den Trans­ port von Verwundeten Sanitätswesen, das jo. PL / 1 . öffentliches Gesund­ heitswesen in der B R D — 2 . medizinischer Dienst aller Waffengattungen der Armee Sanktion, die; - e n 1.1 . offizielle Anerkennung (2.1) (und dadurch erfolgte Legitimieru ng): etw. geschieht mit behördlicher S .; durch seine Unter­ schrift gab er (dazu) seine S. 1.2. Jur. dem Gesetz wurde (die) S. (Gesetzeskraft) erteilt — 2 . J u r . der Teil eines Gesetzes, Vertrages, der die Folgen seiner Nichtbeachtung aufführt — 3 . jvorw. Pl.f Jur. Maßnahme 3.1 . durch die von einem Staat, einer Staatengruppe die Einstellung völkerrechtswidrigen Verhaltens erzwungen werden soll: gegen einen Staat Sanktionen fordern, verlangen 3.2 . die in rechtlich fixierten möglichen Verhaltensweisen der Vertragspartner zur Stimulierung der Vertrags­ erfüllung besteht: die Bank kann einen Betrieb
976 sanktionieren — Sättigung durch Anwendung von Sanktionen zur Einhaltung des Vertrages veranlassen sanktionieren jsw. Vb.; hat/ 1.1 . etw. offiziell an­ erkennen (und dadurch legitimieren): das ist unter­ schrieben und sanktioniert 1.2 . Ju r. dieser Erlaß wurde nie sa nktioniert (mit Gesetzeskraft verse­ hen) Sanskrit, da s; -(e)s, jo. P L / Sprache der klassischen altindischen Literatur, die noch heute von indischen Dichtern, Gelehrten verwendet w ird Saphir, Saphir, der; -s, Saphire 1. blauer Edelstein: ein Ring mit einem kostbaren S. — 2. umg. Saphirnadel (1) Saphirnadel, Saphirnadel, die 1. nadelartiges Teil am Tonabnehmer eines Plattenspielers mit einer Spitze aus Saphir — 2 . mit einem Saphir verzierte Nadel (2) Sardelle, die; -n in zahlreichen Arten vorkommen­ der, m it dem Hering verwandter, im Meer lebender, 15 Zentimeter langer Fisch, der, meist eingesalzen, als Speisefisch genutzt wird Sardine, die; -n mit dem Hering verwandter, im Meer lebender, bis zu 25 Zentimeter langer Fisch, der, meist in Öl eingelegt, als Speisefisch genutzt wird Sardinenjbüchse, die Blechdose, in der Sardinen in öl eingelegt sind, waren: eine leere S. Sarg, der; -(e)s, Särge länglicher, meist hölzerner Kasten mit Deckel zur Aufnahme eines Leichnams: ein eichener, einfacher, prunkvoller S.; einen Toten in den S. legen; den S. schließen, mit Blumen, Kränzen schmücken, in die Erde senken + ein, der Nagel zu jmds. S. sein Sari, der; -/ -s, -s den ganzen Körper und den Kopf umhüllendes, kunstvoll aus einem sehr langen Tuch gewickeltes Gewand der Ind erin Sarkasmus, der; -, Sarkasmen 1. jo. Pl.j verletzen­ der, beißender Hohn, bitterer Spo tt: er konnte seinen S. nicht unterdrücken — 2 . Äußerung, die 1 ent­ hält: kränkende, scharfe, schneidende Sarkasmen sarkastisch fA d j.j bitter spöttisch, bissig höhnend: sarkastische Bemerkungen, Scherze; s. lächeln Sarkom, das; -s, -e' M ed. aus dem Bindegewebe hervorgegangene bösartige Geschwulst Sarkophag, der; -s, -e prunkvoller (Stein)sarg, bes. aus Marmor: ein S. aus rotem Porphyr Satan, der; -s, -e jvorw. Sg.j [..tan] 1. jo. PL; nicht mit unbest. A rt.j Teufel (1.1) — 2 . jvorw. Sg.j Teufel (2.1): er, sie war der reinste S. satanisch jA dj.j teuflisch (1): ein satanischer Plan; s. grinsen Satellit, auch Satellit, der; -en, -en 1.1 . M ond (1.1) eines Planeten: die Satelliten des Jupiters 1.2 . (unbemannter Raumflugkörper in einer Erdum ­ laufbahn: ein künstlicher, unbemannter S.; eine Femsehübertragung über Satelliten Satelliten, auch Satelliten| -bahn, die Umlaufbahn eines Satelliten; -foto, das von einem Satelliten (1.2) aufgenommenes und zur Erde übermitteltes Foto; - Staat, der form al selbständiger, politisch von einer imp erial. Großmacht in hohem M aß e abhängiger Staat; -stadt, die in der Nähe einer Großstadt zu deren Entlastung angelegte, mit ihr verkehrsmäßig eng verbundene mittelgroße Stadt Satin, der; -s, jo. Pl.j [zatsq, auch sats] dem Atlas ähnliches Gewebe aus Baumwolle od. Seide mit glatter, glänzender Oberseite: ein Unterkleid aus S. Satire, die; -n 1.1 . jo. Pl.j Form der künstle­ rischen, bes. literarischen Gestaltung, die durch z u ­ spitzende komische Übertreibung, Ironie, Spott, Hohn, scharfe K ritik anachronistische, rückständige, im Widerspruch zu progressiven, sozialen, ästhe­ tischen Idealen stehende gesellschaftliche Zustände und in ihnen befangene Menschen der Lächerlich­ keit preisgibt: er ist ein Meister der S. 1 .2 . (litera­ risches) Kunstwerk, das mit den Mitteln von 1.1 gestaltet ist: eine gesellschaftskritische, politische S.; er ist Verfasser zahlreicher Satiren; zu 1.1 Satiriker,, der; -s, - Verfasser von Satiren u. sati­ risch jA dj.j: satirische Gedichte, Pamphlete, Zeichnungen; etw. s. darstellen, gestalten satt jAdj.j 1. jmd. ist s. (hat genug gegessen, verspürt keinen Hunger mehr); ein satter Säugling; sich (an etw.) s. essen; Länder, in denen Menschen nicht s. werden (in denen Menschen hungern); etw. macht s. (stillt den Hunger schnell); sich s. trinken (den Durst stillen) — 2 . jvorw. attr.j ein satter (selbst­ zufriedener) Ausdruck lag auf seinem Gesicht; ein sa ttes Grinsen; das satte (saturierte) Bürgertum — 3. jnur attr.j satte (tiefe 6.1, gesättigte) Farben 4- etw., jmdn. s . haben (einer Sache, jmds. über­ drüssig sein); sich an etw. nicht s. sehen können (etw. immerfort ansehen mögen) Satte, die; -, - n 1a nd sch. größere, flache Schüssel bes. für Milch, die dick werden soll; eine große S. m it, v oll dicker Milch Sattel, der; -s, Sättel 1.1 . Sitzvorrichtung für einen Reiter, die auf den Rücken eines Reittieres geschnallt wird: den S. abschnallen, auflegen; sich auf, in den S. schwingen; mit, ohne S. reiten; das Pferd warf den Reiter aus dem S. 1 .2 . auf den Rücken eines Lasttieres geschnallte Vorrichtung zur Befestigung von Lasten — 2 . gefederter Sitz eines Zweirads: ein gut gefederter, harter S.; den S. verstellen; vom S. rutschen — 3 . zwischen den beiden Gipfeln ver­ lief ein S. (einegrößere, flache Senke) —4. S chn ei­ d e r e i Modelle m it S. (angesetzter, aufgesteppter glatter, querverlaufender Schulter-, oberer R ock­ partie) werden wieder modern — 5. fachspr. an seiner Geige ist der S. (die Querleiste, auf der die Saiten aufliegen) gebrochen + in allen Sätteln gerecht sein (alles können, tun, verstehen); fes t im S. s itzen (eine unangefochtene Stellung Jiaben) Sattel/sattel| -dach, das aus zwei schrägen, am First zusammenstoßenden Flächen bestehendes Dach; -fest jA d j.j auf einem (Spezial)gebiet sehr 2beschlagen: ein sattelfester Prüfling; in der Interpunktion s. sein; sich s. fühlen satteln jsw. Vb.; hat/: ein Reit-, Lasttier s. (einem Reit-, Lasttier den Sattel auflegen) Sattel| -Schlepper, der Sattelzugmaschine; -tasche, die am Sattel des Reittieres, Zweirades befestigte Tasche; -Zugmaschine, die Zugmaschine mit einer Vorrichtung über ihrer hinteren Achse, auf die ein Anhänger ohne Vorderachse drehbar aufgesetzt w ird Sattheit, die; -, jo. PL; zu satt/ sättigen jsw. Vb.; hat; / auch gesättigt/ sich, jmdn. s. seinen, jmds. Hunger stillen: sich an Brot, Obst s . ; dieses Gericht sättigt, ist sättigend (macht schnell satt); gesättigt (satt) sein Sättigung , die; -, -en 1. jo. Pl.j 1.1. das Sättigen 1.2 . das Sattwerden: eine rasche S. erreichen — 2. fachspr. der Zustand, in dem ein Gas, eine Lö-
Sattler — saub erhalten 977 sung gesättigt (3, 2) ist: eine hohe S. der Luft mit Wasserdämpfen; die S. der K ochsalzlösung Sattler, der; -s, - 1.1* Handwerker, der Lederwaren, bes. Sättel, Taschen, Koffer, herstellt, repariert: eine entzweigegangene Schulmappe zum S. bringen 1.2* Facharbeiter für industrielle Lederverarbeitung Sattlerei^ die; -en Werkstatt eines Sattlers (1.1) sattsam fAdv.f geh .: seine s. {hinlänglich, bis zum Überdruß) bekannte Art, Auffassung; das ist s. b e ­ kannt saturieren /sw. Vb.; hat; vorw. im Part. Prät.j sich s. eine erstrebte Po sitio n , erstrebten {materiellen) Besitz erreichen und darüber selbstzufrieden werden: nun hat er sich endlich saturiert; das saturierte Bürgertum Satyr, der; -s/-n, -n [. .y r] übermütiger, als lüstern geltender Geist (I. 4) mit den Füßen, Ohren und dem Schwanz eines Bockes Satz, der; -es, Sätze 1. im allgemeinen aus mehreren Wörtern bestehende, nach Bedeutung und Form in sich geschlossene sprachliche Einh eit: ein knapper, langer, wohlgeformter S.; Sätze analysieren, bil­ den, (nieder)schreiben, sprechen; mitten im S. a b­ brechen, stocken; seine Gedanken in einen prä­ gnanten S. zusammenfassen; Gramm , ein ein­ facher, erweiterter zusammengesetzter S.; ein selbständiger S. (Hauptsatz) — 2 . Lehrsatz: der S. von der Erhaltung der Energie; der S. des Pytha­ goras —3.Druckerei3.1.jo. Pl.fdasSetzen (4.2) eines Textes: der maschinelle S.; der S. des Manu­ skripts hat begonnen; /in den Verbindungen! etw. in S. geben {etw. setzen lassen); etw. befindet sich im S. (wird gesetzt) 3.2 . Schriftsatz (1): ein fehler­ hafter, fertiger S.; den S. korrigieren, stehenlassen; vom S. einen Probeabzug machen — 4 . Mus. Art, in der ein M usikstück komponiert ist, Stimmführung in einem mehrstimmigen Musikstück: ein poly­ phoner, reiner, strenger, vierstimmiger S. — 5 . in sich geschlossener T eü eines mehrteiligen 5*1. M u s . (instrumentalen) Musikstückes: der langsame, letzte S. eines Klavierkonzertes 5.2 . B allspiele sport­ lichen Wettkampfes, bes. des Tennis: einen S. g e­ winnen, verlieren; in drei Sätzen gewinnen — 6 . bestimmte A nz ah l zusammengehöriger Gegenstände, Tiere derselben A rt: ein S. Autoreifen, Bohrer, Gei­ gensaiten, Gewichte, Schüsseln; drei Sätze Brief­ marken kaufen; Jägerspr. ein S. (Wurf) Hasen; Fischerei ein S. Forellen, Schleierfische; fach- spr. ein S. Erz (die Menge Erz, die auf einmal in den Hochofen gelegt werden kann) — 7 . fvorw. Sg.f Bodensatz: ein körniger S.; der S. des Kaffees, Weines; etw. bildet, hinterläßt (k)einen S. — 8. festgesetzter Geldbetrag, Tarif: einen hohen, niedri­ gen S. vereinbaren, zahlen; der S. für Gäste, Mit­ glieder, für die Verpflegung, Zusatzrente beträgt ...;einS.von Prozent, 22 Mark (pro Tag); ihr S. (ihre gewohnte Menge, ihr übliches M aß) sind drei Tassen K affee morgens — 9 . Sprung (1): einen S. über eine Hürde, Pfütze m achen; ein Hindernis in, mit einem S. nehmen; mit einem S. aus dem Bett, zur Seite springen Satz/satz| -aussage,die Gramm .Prädikat (2); -hau, der \o. Pl.f Gramm . 1. das Zusammenfügen von Wörtern zu Sätzen, einem ,Satz: Übungen zum S. im Fremdsprachenunterricht — 2. Gliederung, Struktur eines Satzes: ein äußerst einfacher, kom­ plizierter S.; ,Syntax4 ist die Lehre vom S.; -bild, das D ruck erei äußerer, ästhetischer Eindruck, den ein Schriftsatz, eine Drucksache hervorruft, macht; «ergänzung, die G ram m . Objekt (4); -gefüge, das Gramm , aus einem Hauptsatz und mindestens einem Gliedsatz zusammengefügter Satz; -g eg en ­ ständ, der Gramm. Subjekt (3);-glied,dasGramm. aus einem Einzelwort, einer Wortgruppe, einem Gliedsatz bestehendes, innerhalb des Sa tzes eine be­ stimmte Funktion erfüllendes GlAd; -lehre, die jo. Pl.f Gramm. Syntax; -reif jAdj.f Druckerei: ein satzreifes (für den Satz 3.1 fertig hergerichtetes) Manuskript; -Spiegel, der Druckerei die vom Text und von Abbildungen eingenommene Fläche einer Seite: den S. vergrößern Satzung, die; -, -en schriftliche Festlegung von Regeln, die die Organisation, Tätigkeit einer gesell­ schaftlichen Vereinigung, Institution bestimmen: die S. einer Partei, wissenschaftlichen Gesell­ schaft, eines Vereins; Satzungen ausarbeiten, be­ achten, verletzen Satz/satz| -Verbindung, die G ra m m , aus neben- geordneten Hauptsätzen zusammengesetzter Satz; - weise /Adv./ 1. Satz für Satzkernen Text s. ana­ lysieren, übersetzen — 2 . diese Ware wird nur s. (in einem Satz 6) verkauft; -Zeichen, das Zeichen (1.3) zur Gliederung, Trennung von Satzgliedern, Sätzen sowie zur Bezeichnung der Intotation im Satz Sau, die; -, Säue/-en 1. /PI . Säue/ weibliches Schwein (1) nach dem ersten Ferkeln: eine gemästete, tra­ gende S .; die S. ferkelt, h at sechs Ferkel geworfen — 2. /PL Säue/ derb 2.1 . unsauberer Mensch: diese S. hat sich schon wieder nicht gewaschen!; auch Schimpfw. du alte S.! 2.2 . /von einem Menschen/ er ist eine dumme, faule S. (er ist dumm, faul); auch Schimpfw. du blöde S.! —3. \Pl. -en/ Jägerspr. Wildschwein: eine Jagd auf -Sauen veranstalten -f- salopp jmdn. zur S. machen (jmdn. sehr grob zurechtweisen; jmdn. heftig schlagen); etw. zur S. machen (etw. zerstören; etw. vernichtend kritisieren); etw. ist unter aller S. (etw. ist sehr, ungewöhnlich schlecht); wie eine gesengte S. (sehr schnell; sehr schlecht); — / Perlen vor die Säue werfen Saujarbeit, die s a l o p p jemot.f sehr unangenehme, weil schmutzige, anstrengende, mühsame Arbeit sauber fAdj.j 1. frei von Schmutz, Verunreinigungen: saubere Finger(nägel), Kleider, Schuhe, Straßen; sauberes Wasser; ein sauberes B esteck, Hemd; etw. s. bürsten, putzen, waschen; sich s. halten; das Kind ist schon s. (braucht keine Windeln mehr zu tragen) — 2 .1 . sorgfältig und ordentlich (aus­ geführt): eine saubere Arbeit, N aht, Schrift; etw. s. aussägen, stopfen 2,2 . im Klang rein (1.2): dieser Ton war nicht ganz s. 2 .3 . eine saubere (angemessene und überzeugende, widerspruchsfreie) Lösung des Problems 2.4 . /nur adv.f umg. das hast du s. (sehr gut) hingekriegt! — 3 .1 . moralisch ein­ wandfrei: eine saubere Gesinnung, Haltung; ein sauberer Charakter; iro n . du ha st ja saubere (an­ fechtbare) Ansichten!; dein sauberer Freund (dein Freund, dieser gemeine Kerl) hat uns das einge­ brockt! 3.2 . /nicht ad v.j ein sauberes (von Schuld unbelastetes) Gewissen —4. umg. süddt. österr. Sch w e i z , hübsch (1.1), schmuck: ein sauberes Mäd­ chen, ein sauberer Bursche; s. aussehen -{- (k)eine saubere / Weste haben sauber|halten fVb.f etw. in sauberem (1) Zustand (e r ­ halten: seine Fingernägel, W ohnung, die Um welt s.
978 Sauberkeit — saugen Sauberkeit, die; /o.Pl.; zu sauber 1,2.1 —2,3,3.1/ säuberlich /A dj.; nicht präd./ besonders ordentlich (1) und sorgfältig: etw. s . ausschneiden, durch- streiehen, einpacken; ein s. abgenagter K nochen; etw. fein s. erklären, mitschreiben; eine säuberliche Schrift $auber|machen /V b./ 1 .1 . etw. säubern (1): den Kamm, Gasherd, Teppich s . ; etw. mit einer Bürste, einem Lappen s. 1 .2 . die Wohnung s. (vom Schmutz befreien); ich muß n o ch s. (die Wohnung vom Schmutz befreien) säubern /sw. Vb.; hat/ 1. etw. vom anhaftenden Schmutz befreien: das Fensterbrett mit einem nas­ sen Lappen s.; den Anzug, die Stiefel mit einer Bürste s.; die Gartenbank mit Wasser und einem Scheuermittel s.; sich, jmdn. s. (sich, jmdn., die Kleidung vom anhaftenden Schmutz befreien) — 2. das Beet s. (vom Unkraut befreien) Sauce, die; -, -n, [zo:se] s. Soße Sauciere, die; -n [zosierro,. . e :re] Soßenschüssel, die fest m it einem tellerartigen Untersatz verbunden ist saujdumm /Adj.f salopp femot./ 1 .1, sehr dumm (1.1), töricht: ein saudummer Einfall, Kerl; ein sau­ dummes Gesicht machen 1.2 . sehr unangenehm'. eine saudumme Geschichte, Sache sauer /Adj./ 1 .1 .1 . wie Essig, Zitrone schmeckend (und das Zusammenziehen der Schleimhäute des Mundes bewirkend sowie die Speichelabsonderung fördernd): saure Kirschen,''Zitronen; dieser W ein ist mir zu s.; etw. schmeckt s.; diese Beeren sind noch s. 1.1 .2 . mit einer wie 1.1.1 schmeckenden Zutat zubereitet: saure Drops, Gurken, Heringe; etw. s. (mit Essig, Zitrone) (und süß) abschmecken; etw. s. (in Essigwasser) einkochen, -legen 1.2 . /adv.f die Milch riecht s. (aus dem Geruch der Milch läßt sich schließen, daß sie 1.3 . ist) 1.3 . /nicht adv./ durch Gärung zersetzt und im Geschmack von 1.1 .1: das Bier, Frikassee ist s. (ungenießbar) geworden; saure (geronnnene) Milch (mit Zucker und Zimt) essen — 2 .1 . /nicht adv./ (stark) säurehaltig: Chem. saure Farbstoffe, Gesteine, Salze; L and w . saurer Boden 2.2 . /adv./ Chem. s. (wie Säure) reagierende Stoffe — 3 . ärgerlich (1), mißmutig, unwillig (1): eine saure Miene zu etw. machen; s. auf etw. rea ­ gieren; umg. jmd. ist, wird s. — 4. /adv./ s. (schwer 2.2) erspartes Geld; jmdm. das Leben s. machen (schwermachen); jmdm. wird etw. s., jmdn. kommt etw. s. an (jmdm. fällt etw. schwer) + salopp gib ihm Saures (sag ihm die Meinung; schlag Hin kräftig)!; — in den sauren / Apfel beißen müssen; etw. wie s. / Bier anpreisen Sauer| -ampfer, der fo. PL/ Ampfer mit säuerlich schmeckenden Blättern; -braten, der roh in Essig - wasser (ein)gelegtes, danach als Schmorbraten ge­ gartes Rindfleisch; -brunnen, der 1.1 . Mineralquelle, deren Wasser stark kohlendioxidhaltig ist 1.2 . (auf Flaschen gezogenes) Wasser von 1.1 Sauerei, die; -, -en sa lopp 1. /emot./ sehr schmutzi­ ger, liederlicher Zustand: was ist das für eine S. in deinem Zimmer?; eine S. anrichten, hinterlassen — 2. /emot./ etw. Ärgernis Erregendes, eine gemeine, unmoralische Handlung: was hier geschieht, ist eine einzige, riesige S .; sein Verhalten war einfach eine S.; diese S. mache ich nicht mit; solche Schuhe, Straßen sind eine S. (eine Zumutung) — 3. Zote: Sauereien erzählen Sauer] -kirs ch e, die säuerlich schmeckende, rote Kirsche; -kohl, der land sch . Sauerkraut; -kraut, das jo. P I ./ feingeschnittenes, m it Salz und Gewürzen versehenes W eißkraut, das durch Gärung gesäuert ist säuerlich /A dj./1.1. ein wenig, leicht sauer (1.1): ein säuerlicher Apfel, W ein; eine säuerliche Soße; s. schmecken 1.2. /adv./ die Milch riecht schon s. (leicht sauer 1.2) — 2 . mißvergnügt (1.1), verdrieß­ lich (1): säuerliche Bem erkungen, Fragen, Gesich­ ter; s. lächeln Säuerling, der; -s, -e Sauerbrunnen (1.2) Sauer|milch, fachspr. durch Gärung geronnene Milch säuern /sw. Vb.; hat, i s t/1. etw. gärt, wird sauer (hat, ist): nicht gekühlte Sahne säuert leicht; das Kom­ pott ist, hat gesäuert — 2 . (hat) Kochk. einen Fisch s. (mit Zitronensaft beträufeln) Saner [Stoff, der /o. P I ./ nichtmetallisches Element, das sich bei Erhitzung mit fast allen anderen Ele­ menten zu Oxiden verbindet, a ls färb-, geruch-, ge­ schmackloses Gas frei in der Luft vorkommt und für die Lebensprozesse nahezu aller Organismen unent­ behrlich ist: S. einatmen; in dem engen Raum wur­ de der S. knapp; ohne S. brennt kein Feuer Sauerstoff| -dusche, die kurzfristige künstliche Zufuhr von Sauerstoff; -flasche, die blau gekenn­ zeichnete Stahlflasche, in der unter hohem Druck Sauerstoff aufbewahrt wird; -gerät, das Gerät zur Versorgung des Menschen mit (relativ) reinem Sauerstoff, das bes. beim Aufenthalt in einer an Sauerstoff armen, durch Gase vergifteten Luft, bei längerem Tauchen, zur Unterstützung der Atmung Kranker, Verunglückter benutzt wird; -mangel, der jo. PI ./ Mangel an Sauerstoff sauer/Sauer| -süß, süß /Adj./ 1 . süßsauer (1): eine sauersüße Soße; Bohnen, Linsen s. abschmecken — 2. erfreut und mißvergnügt (1.1) zugleich: etw. mit sauersüßer Miene tun; -teig, der fo. Pl.j säuerlicher, gärender M ehlteig, der (in Verbindung m it Hefe) als Triebmittel für Brot(teig) verwendet wird; -topf, der /emot./ griesgrämiger Mensch: du bist ein alter S. geworden; dazu -töpfig fAdj.f u. -töpfisch /Adj./ Sauf|bold, der; -(e)s, -e s a lopp /emot. neg.f Trun­ kenbold: du bist ein alter S. saufen (er säuft), soff, hat gesoffen 1.1 . /vom Tier/ Flüssigkeit zu sich nehmen: dem Vieh (Wasser) zu s. geben; der Büffel soff aus dem Fhiß, Wasser­ loch 1.2 . s a lo p p /vom Menschen/ etw. trinken (1.1 .1): er säuft am liebsten, manchmal (einen) Rotwein; er soff den ganzen Tag schwarzen Kaffee — 2. sa ­ lopp /emot. neg.f trinken (1.2): er hat (die ganze Nacht) gesoffen; er fing vor Kummer, aus Ver­ zweiflung an zu s. (gewohnheitsmäßig zu trinken 1.2) + s.wieein/ Loch Säufer, der; -s, - s a lopp /emot. neg./ Trinker: er ist ein (alter) S. Sauferei, die; -, -en salopp /emot. neg./ 1. jo. Pl.j übermäßiger Alkoholgenuß: die S. schädigt deine Leber; er kann die S. (das gewohnheitsmäßige T rin ­ ken 1.2) nicht lassen — 2 . Trinkgelage: eine große, riesige S. veranstalten; er kam von einer S. Sauf|gelage, das umg . Trinkgelage saugen, saugte/sog, hat gesaugt/gesogen 1. (mit aufgesetzten, haftenden Lippen) einen Unterdrück erzeugen und damit durch eine enge Öffnung von etw. bes. etw. Flüssiges in sich aufnehmen: mit einem Strohhalm Saft aus dem Glas s.; der Säugling
säugen — Saus 979 saugt die Milch aus der Flasche, saugt an der Mutterbrust; ein saugendes Junges, Kälbchen; die Mücken s. (mit dem Stechrüssel) Blut; <0 die Pflanzen s. m it ihren Wurzeln Feuchtigkeit aus dem Boden — 2 . an etw. s. mit aufgesetzten, an etw. haftenden Lip pen einen Unterdrück erzeugen (um etw. aus etw. in sich aufzunehmen): er sog an der Oberlippe, Pfeife, Zigarre; das Kind saugt (lutscht) am Daumen — 3 . sich voll (mit) Flüssigkeit s. sich m it Flüssigkeit füllen, Flüssigkeit aufnehmen: der Mantel, Schwamm hatte sich voll Wasser gesaugt — 4. /saugte, hat gesaugt/ etw. mit dem Staub­ sauger säubern: den Polstersessel, Teppich s. — sich etw. aus den / Fingern s, säugen /sw. Vb. ; hat/ als Muttertier ein Junges am Euter, an den Zitzen trinken lassen: die Ricke säugt ihr Kitz; veraltend /vom Menschen/ die Mutter säugte ihr Kind (ließ ihr K ind an der Brust trinken) Sauger, der; -s, - aus dünnem, weichem Gummi be­ stehender Gegenstand in Form einer kleinen läng­ lichen Haube (3) als Verschluß einer Milchflasche (1.2), aus dessen feiner Öffnung der Säugling die Milch saugt Säuger, der; -s, - Z o ol. Säugetier: die höheren, niederen S. Säuge tier, das höchstentwickeltes Wirbeltier, das behaart und warmblütig ist und dessen Junge durch Milchdrüsensekret ernährt werden: Fledermäuse, Katzen, Bären und Wale gehören zu den Säugetie­ ren saugjfähig /A d j.; nicht adv./ so beschaffen, daß es Flüssigkeit aufnehmen kann: saugfähiges Papier; saugfähige T extilien Säugling, der; -s, -e Kind, das durch Stillen (1) od. Flaschennahrung ernährt wird: ein gesunder, schreiender S.; die medizinische Betreuung der Säuglinge Säuglings| -älter, das /o. PL/ Altersstufe eines Menschen zwischen Geburt und Vollendung seines ersten Lebensjahrs; -fürsorg e, die staatlich organi­ sierte Einrichtung zu r gesundheitlichen Betreuung der Säuglinge und zur Beratung ihrer Mütter; -nah- rung , die jo. PI ./ für Säuglinge verträgliche (Fertig) - nahrung; -Schwester, die für die Pflege von Säug­ lingen ausgebildete Krankenschwester; -Sterblich­ keit, die Sterblichkeit (2) der Säuglinge Saug Zool.| -napf, der napfschalen-, scheiben­ förmiges Organ, m it dem sich bestimmte (niedere) Tiere an etw. durch Bilden eines Vakuums fest­ saugen; -rüssel, der feiner Rüssel mancher Insekten, bes. der Hautflügler, Schmetterlinge, zum A u fsaugen von Flüssigkeiten säuisch/Adj./ s a 1o p p 1. abscheulich, schmutzig (1.1), liederlich (1.1): er hat die Wohnung in einem säu­ ischen Zustand hinterlassen — 2 . unanständig (1.1): laß deine säuischen Witze! — 3 . /drückt im negati­ ven Sinne einen hohen Grad aus): eine säuische Kalte; es ist s. kalt Säule, die; -, -n 1, walzenförmiges, meist in Fuß, Schaft, H als und Kapitell gegliedertes Bauteil, das als senkrechte Stütze für Decken-, Dachkonstruk­ tionen und als architektonischer Schmuck verwendet w ird : eine griechische, korinthische, schlanke, s tei­ nerne S.; etw. ruht auf Säulen; ein von Säulen g e­ stütztes Portal, mit Säulen verziertes Vertiko — 2, Zapfsäule Säulen zu Säule 1| -gang, der durch zwei Reihen von Säulen begrenzter, gebildeter Gang; -h alle , die durch Säulen gegliederte Halle (2), durch Säulen be­ grenzte offene Halle (1) (als Vorbau); -k aktus, der aufrecht wachsender, unverzweigter K ak tu s; -schaft, der Teil einer Säule zwischen Fuß und Kapitell Saum, der; -(e)s, Säume 1 . nach innen, nach der link en Seite gelegter und dort befestigter Umschlag an der unteren Kante eines Kleidungsstückes, an den Kanten einer textilen Fläche: ein schmaler, breiter S.; der S. einer Tischdecke, Gardine; den- S. eines Kleides nähen, auftrennen — 2 . jvorw. Sg./ geh . er saß am S. (Rand) des Waldes; der wreiße S. (Strei­ fen) der Brandung sau (mäßig /Adj./ s a lo pp /emot.j 1, äußerst schlecht (1.1, 1 .3 —1.5, 2, 3, 6.2): ein saumäßiges Zeugnis, Wetter — 2. /adv.; drückt im negativen Sinne einen hohen Grad aus/: es ist s. (sehr 1) kalt säumen fsw. Vb.; ha t/1.1, ein Kleidungs-, Wäsche­ stück mit einem Saum versehen: ein Laken, Ta­ schentuch, Kleid s. — 2, etw. s. sich in einer Reihe am Rande von etw. befinden: viele Menschen säum­ ten die Strecke der Friedensfahrer; alte Giebel­ häuser s. den Marktplatz; die Gartenwege sind von Sträuchern gesäumt — El. g eh . zögern, lange ver­ weilen; /vorw. verneint/ er säumte nicht, sie zu b e­ na chrichtigen; ohne Säumen (sofort, schnell ent­ schlossen) machten sie sich ans Werk säumig /Adj./ aus Nachlässigkeit den vereinbarten Termin nicht einhaltend, die geforderte Leistung nicht erfüllend: ein säumiger Schuldner; er war s. bei der Rückzahlung seiner Schulden; Eltern, die in der Erziehung ihrer Kinder s. waren Saumjpfad, der sehr schmaler, bes. über Pässe füh­ render Weg im Gebirge: die Maulesel schafften die Lasten auf steinigem S. bergauf saumselig /Adj./ veraltend geh. bei der Aus­ führung von etw. sehr langsam und dadurch den ver­ einbarten Termin nicht einhaltend, die geforderte Leistung nicht erfüllende er ist s. in seiner Arbeit, war s. bei der Rückzahlung des Kredits; dazu Saumseligkeit, die; -, /o. Pl.j Sauna, die; - s/Saunen 1, /o. Pl.j zu starkem Schwitzen dienender Aufenthalt in einem dafür vor­ gesehenen R aum mit heißer, trockener Luft, die in Abständen mit Wasserdampf durchsetzt wird: die S. wirkt vorbeugend gegen Erkältungskrankheiten — 2. Raum, Häuschen mit den Einrichtungen für 1: in die S. gehen; es war heiß wie in der S. (unerträg­ lich heiß) Säure, die; -n 1. jo. PL/ die S. (der saure Ge­ schmack) der Zitrone — 2 . wasserstoffhaltige che­ mische Verbindung, die mit Basen od. Metallen Salze bildet und Lackmuspapier rot färbt: eine ätzende, scharfe, starke, verdünnte S.; bei diesem Vorgang entsteht (eine) S.; er hat zuviel S. im Ma­ gen (Magensäure) säure| -beständig /A dj.; nicht adv./ unveränderlich bei Einwirkung von Säure (2): der Werkstoff ist s.; - fest /A dj.; nicht adv./ säurebeständig Sauregurkenzeit, die /o. Pl.j umg. scherzh. Zeit m it geringer kultureller, geschäftlicher A ktivitä t, bes. im Hochsommer säure (haltig /A d j.; nicht adv./ Säure (2) enthaltend: säurehaltige Lösungen, Farbstoffe Saurier, der; -s, - [ . . ior, . . ior] ausgestorbenes (rie­ siges) Reptil des Erdmittelalters Saus 6 3 Wörterbuch
980 Sause — Schachtofen + u m g . in S. und Braus (im Überfluß, verschwen­ derisch und sorglos) leben Sause, die; -n s a l o p p lebhafte, ausgelassene Feier m it reichlichem Genuß von Alkohol: eine S. machen säuseln /sw. Vb.; hat/ 1.1* /bes. von Laubwerk/ bei geringer Bewegung leise und leicht rasch eln: die Blätter s. im Wind 1.2 . der Wind säuselt in den Blättern (fängt sich in den Blättern, so daß diese leise rascheln) — 2 . s p ö tt . übertrieben leise und ge­ ziert sprechen: sie säuselt immer sausen /sw. Vb.; hat, ist/ 1. (hat) 1.1.1 . fbes. von Bäumen, Laubwerk/ bei sehr schneller Bewegung kräftig (an- und abschwellend) rauschen (1): die K ie­ fern, Wipfel s. im Wind 1.1 .2 . der Wind saust in den Bäumen (fängt sich in den Bäumen, so daß diese rauschen) 1.2 . jmdm. saust etw .: der Kopf saust ihm, die Ohren s. ihm (er hört wegen Unwohlsein, Überanstrengung, allzu starker Einw irkung von Klängen wirre Geräusche); es, das Blut saust ihm in den Ohren — 2 . (ist) 2.1 . sich (mit) dem Geräusch von 1.1) sehr schnell irgendwohin (fort)bewegen: der Zug saust durch die Nacht 2.2 . umg. sehr schnell irgendwohin gehen, la ufen: er sauste in die Küche, nach Hause; saus mal schnell zum Bäcker! 2.3 . mit wuchtigem Schwung auf etw. niederfallen: der Knüppel sauste auf seinen Bücken; der Schmied ließ den Hammer auf den Amboß s. sa usenjlassen, ließ sausen, hat sausenlassen, auch sausengelassen u m g . 1 . etw. fahrenlassen (1): ein Vorhaben, eine gute Stellung s. — 2 . er hat seine Freundin s. (hat die Beziehung zu ihr abgebrochen) Sau/sau s a l o p p /emot./\ -stall, der schmutzige, lie­ derliche Wohnung, schmutziger, liederlicher Ra um ; - weiter, das /o. PI./ sehr schlechtes Wetter: bei dem S. gehen wir nicht raus; -Wirtschaft, die fo. PI ./ Zustand äußerer Unordnung infolge schlampiger Führung der Arbeit in einem Bereich; -wohl /Adv./ sehr wohl (L I): er fühlte sich (bei uns) s. Savanne, die; -, -n [zav.., s ..] (subtropische, vor­ wiegend mit Gras bestandene Landschaft mit einzel­ nen Sträuchern und Bäumen Saxophon, das; -s, -e metallenes, weich klingendes Blasinstrument mit einfachem Rohrblatt und konisch geformtem Rohr S [es]| -«Bahn, die /Kurzw. für unübliches Schnell-, Stadtbahn/ für den Stadt- und Vorortverkehr die­ nendes, vorwiegend elektrisch betriebenes, schienen­ gebundenes Verkehrsmittel m it einem eigenen Gleis­ körper: die Berliner S.; - sBahnhof, der: der S. Friedrichstraße Schabe, die; -n in zahlreichen Arten vorkommendes, weltweit verbreitetes, in der Nacht aktives Insekt m it abgeflachtem Kö rp e r von ovalem Querschnitt, das feuchte Wärme liebt, in Ritzen und Spalten lebt und bei massenweisem Auftreten durch Verunreinigung in Gebäuden, an Lebensmitteln Schaden anrichtet Schab e|fleisch, das durch den Fleischwolf gedrehtes, sehr fein zerkleinertes fett- und sehnenfreies R in d ­ fleisch, das roh gegessen werden kann schaben /sw. Vb. ; hat/ 1.1 . Möhren, Rüben s. (mit einem scharfen Gerät Über ihre Oberfläche streichen und diese dadurch ganz od. teilweise entfernen) 1.2 . den Rest des Teigs aus der Schüssel s. (durch Streichen m it einem scharfen Gerät aus der Schüssel entfernen) Schabernack, der/in den Verbindungen/ (mit jmdm.) (seinen) S. (Scherz) treiben; aus S. (Neckerei) etw. tun schäbig /Adj./ 1 .1 . abgenutzt, unansehnlich, ärm ­ lich : ein schäbiger Anzug, Koffer; s. gekleidet sein 1.2 . /nur attr./ umg. der schäbige (sehr kleine) Rest in der Flasche — 2 .1 . von niederer Gesinnung zeu­ gend: ein schäbiges Verhalten, schäbiger Verrat; jmdn. s. (gemein 1.1 .1) behandeln; es war s. (geizig), den Gästen den billigsten Wein vorzusetzeh 2.2 . ein schäbiges (unangemessen geringes) Trinkgeld Schablone, die; -, -n 1. ausgeschnittene od. aus­ gestanzte Vorlage zu vielfacher Übertragug eines Umrisses, Musters, einer Schrift auf einen Unter­ grund: mit einer S. arbeiten — 2 . nach einer S. (einem Klischee, Schema) handeln, urteilen; zu 2 schablonenhaft /Adj.f Schach, das; -(e)s, /o. Pl.f 1. Brettspiel für zwei Personen mit je sechzehn zum Teil verschiedenen Figuren , bei dem der gegnerische König schachmatt gesetzt werden soll: (mit jmdm. eine Partie) S. spie­ len — 2 . Schach S. (dem König)! /Ankündigung des Angriffs auf den König/; S. (und) matt! /An ­ sage, d aß der gegnerische Kö nig schachmatt gesetzt ist/; S. bieten (den König angreifen); der König steht, ist im S. (ist angegriffen) + jmdn. in S. halten (jmdn. bes. durch Bedro­ hung mit einer Waffe a m Handeln hindern, damit er einem nicht gefährlich werden kann) Schach |brett, das Brett mit 64 weißen und schwarzen Feldern zum Schachspielen Schacher, der; -s, /o. Pl.f (unsauberer) Handel, bei dem sehr gefeilscht w ird schachern /sw. Vb.; hat/ Schacher treiben: um den Preis s. Schach/sehach| -figur, die; -matt /A dj.; nicht attr./ 1.1 .Sc h ach (2): seinen Gegner s. setzen (den König des Gegners in eine ausweglose Position bringen) 1.2 . jmdn. s. setzen (handlungsunfähig machen); -m ei- ster, der; -m eisterschält, die; -partie, die: eine S. spielen, gewinnen; -spiel, das 1. Schachbrett mit Schachfiguren: ein S. besitzen — 2 . jo. PL/ Schach (1): ein Lehrbuch für das S. — 3 . Schachpartie: ein S. abbrechen Schacht, der; -(e)s, Schächte 1. künstlich angelegter, meist senkrecht in die Erde führender, im Verhältnis zum Querschnitt langer Hohlraum 1.1 . als Teil eines Bergwerkes: ein stillgelegter S.; einen S. (ab)teufen, niederbringen, ausmauern; die Bergleute fuhren in den S. (ein) 1.2. Bauw. als Verbindung zu unter­ irdisch gelegenen Anlagen, Bauwerken od. als Grube — 2. hoher, enger, allseitig von Wänden umschlosse­ ner Raum (5): der Hof des alten Wohnhauses war nur ein enger S.; der S. für den Fahrstuhl — 3. senk­ rechter, meist zylindrischer T eil bestimmter metallur­ gischer Öfen Schachtel, die; -n 1.1 . eckiger od. runder, dünn­ wandiger Behälter aus Pappe, Blech, Holz mit Deckel: eine volle, bunte S.; etw. in eine S. legen, in einer S. aufbewahren 1.2 . eine S. (in 1.1 fabrik­ m äßig abgepackte kleine Menge) Zigaretten, Streich­ hölzer, Konfekt — 2. salopp jemot. neg.; von einer erwachsenen weiblichen Person/: so eine alte S .! Schachtelhalm, der /vorw. Sg.j Farnpflanze mit hohlem, a us ineinandergeschachtelten Gliedern be­ stehendem Stengel schachten, schachtete, hat geschachtet 1.1. Erde ausheben: er hat heute fünf Stunden geschachtet 1.2 . ein en Graben s. (durch 1.1 herstellen) Scha cht [ofen, der metallurgischer Ofen mit einem
Schaehzug — Schaf 981 Schacht (3) zur Gewinnung von Metallen aus E r­ zen Schach|zug, der 1. Zug heim Schachspiel (3) — 2 . das war ein geschickter S. (eine geschickte, diplomatische, seinem Interesse dienende Maßnahme, Handlung) von ihm schade /A dj.; nur präd.; in Verbindungen! 1.1 . es ist s. (es ist bedauerlich, betrüblich), daß du nicht kommen kannst; es ist s. um etw., jmdn. (der Ver­ lust von etw., jmds. Tod, was m it etw., jmdm. ge­ schieht, geschehen ist, ist bedauerlich) 1.2 . es ist s. um die Zeit, Mühe (die Zeit, Mühe lohnt sich nicht, hat sich nicht gelohnt) — 2. etw., jmd. ist zu s. für etw., jmdn. (etw., jmd. ist zu gut für etw., jmdn.); er ist sich für keine Arbeit zu s. (er macht jede Arbeit, schont sich nicht) Schade, der; -ns, jo. Pl.j veraltend s. Schaden 2 Schädel, der; -s, - 1. der knöcherne Teil des Kopfes: der S. des Menschen, eines Tieres — 2. die obere Partie des Kopfes: ein runder, langer, schmaler, kahler S .; dem Opfer wurde der S. eingeschlagen Schädel zu Schädel 1 Med.| -basis, die Gesamtheit der den Boden der Schädelhöhle bildenden Knochen; - basisbrueh, der; -bruch, der Bruch eines od. meh­ rerer Schädelknochen; -dach, das Gesamtheit der den oberen Teil der Schädelhöhle umschließenden K n o ­ chen; -decke, die Schädeldach; -höhle, die der Innen­ raum des Schädels, in dem sich das Gehirn befindet; - knochen, der schaden, schadete, hat geschadet 1.1 . etw. schadet jmdm. , einer Sache etw. ist für jmdn., etw. von Nach­ teil: er sagte nichts, was ihr s. konnte; diese Äuße­ rung kann seinem guten Ruf s . ; es kann dir nicht(s) s., wenn du etwas dazulernst; es schadet ihm gar nicht(s) (es geschieht ihm ganz recht), daß . . . ; es schadet nichts (ist nicht schlimm, ist ganz gut), daß er das gesagt hat 1.2 . jmdm., einer Sache Schaden(l) zufügen: das viele Rauchen schadet dir, deiner Gesundheit ^- Schaden, der; -s, Schäden 1.1 . materielle od. funk ­ tioneile Beeinträchtigung, (teilweise) Zerstörung einer Sache: ein großer, gewaltiger, geringfügiger, kein nennenswerter S.; durch das Unwetter entstanden beträchtliche materielle Schäden; mein Hausrat ist gegen Schäden durch Brand, Blitzschlag, Lei­ tungswasser und Einbruchsdiebstahl versichert; einen S., die Schäden beseitigen, beheben, repa­ rieren; einen S. verursachen, feststellen, wiedergut­ machen, verhüten; der Motor hat einen S. (Defekt); der S. beläuft sich auf . .. Mark; für einen S. auf- kommen; O S. anrichten, s tiften (eine negative Veränderung verursachen); g eh . etw. leid et S. (er- fährt eine negative Veränderung); durch diesen Vorfall hat sein Ansehen S. gelitten 1.2 . durch ge­ sundheitliche Beeinträchtigung, durch Verletzung ausgelöste funktionale Störung eines Organismus: organische, innere Schäden; bei dem Unfall hat er sich einen S. an der Wirbelsäule zugezogen, einen dauernden S. davongetragen; sich bei etw. S .tu n — 2. js. auch Schade; o. PL/ ungünstige Folge, Nach­ teil: jmdm. erw ächst aus otw. S.; es war vielleicht kein S., daß es so gekommen ist; etw. ist für jmdn. ein S., etw. ist jmds. S. (etw. hat für jmdn. nach­ teilige F olgen); jmdm. S. zufügen (etw. tun, was für jmdn. zum Nachteil ist) + zu S. kommen, S. nehmen (gesundheitlich beein­ trächtigt, verletzt werden); sa l o p p fort, weg mit S. (nur fort, weg damit, selbst wenn es einen Verlust bedeutet) ! Schaden/schaden (mit * auch Schadens/schadens|)| * -ersatz, der Entschädigung für einen jm d . anderem zugefügten (materiellen) Schaden (1): er mußte für das beschädigte Fahrrad S. leisten; er wurde zu 200 Mark S. verurteilt; Anspruch auf S. haben; *-ersatzpflichtig /A d j.; nicht adv./; «-fall, der: im S. (im Falle eines materiellen Schadens) wird die Versicherung wirksam; -feuer, das f a ch sp r . Feuer, das großen Schaden (1.1) anrichtet; -freude, die Io. Pl.f Vergnügen am Mißgeschick, Unglück eines anderen: S. empfinden; -froh /A d j./ voll Schaden­ freude: s. sein, lachen; -stelle, die: die S. (schadhafte Stelle) am Wasserrohr war bald gefunden Schadens/Schadens|: / Schaden/schaden| Schadens |summe, die Geldsumme, die dem durch einen Schaden (1.1) entstandenen finanziellen Ver­ lust entspricht schadhaft /A dj./ beschädigt, nicht mehr in einwand­ freiem Zustand: ein schadhaftes Dach, Wäsche­ stück schädigen /sw. Vb.; h a t / 1.1 . jmdn., etw. s. jmdm., einer Institution materiellen Schaden (1.1) zufügen: durch Unterschlagungen hat er den Betrieb sehr g e­ schädigt 1.2 . Lesen bei schlechtem Licht schädigt die Augen (beeinträchtigt sie in ihrer Funktion); g e ­ schädigte Fußgelenke — 2 . etw. schädigt jmds. Interessen, Ansehen (etw. ist für jmds. Interessen, Ansehen von Nachteil); dazu Schädigung, die; -, -en Schadinsekt, das fachspr. Insekt, das ein Schäd­ ling ist: die Bekämpfung von Schadinsekten schädlich /A d j./ 1 .1 . der Gesundheit Schaden (1.2) zufügend: schädliche Gase, Flüssigkeiten; Rauchen is t s. 1 .2 . jmdm. Schaden (2) bringend: auf jmdn. einen schädlichen Einfluß ausüben Schädling, der; -s, -e Tier, das, od. Pflanze, die a n ­ deren Lebewesen, Rohstoffen, Vorräten bei oft massen­ weisem Auftreten Schaden (1) zufügt und wirtschaft­ liche Verluste verursacht: tierische, pflanzliche Schädlinge mit chemischen Mitteln bekämpfen Schädlings | -befall, der Befall durch Schädlinge; -b e­ kämpfu ng , die (Maßnahmen zur) Bekämpfung, Ver­ nichtung von Schädlingen schadlos jAdj./ -f- sich für etw. (an etw., jmdm.) s. halten sich für eine Benachteiligung, einen entgangenen Vorteil (auf Kosten von etw., jmdm.) Ersatz verschaffen: für die versäumte Mahlzeit hielt er sich an Kaffee und Ku­ chen s. Schad| -Stoff, der Sto ff (3.2), der bei bestimmter Menge etw., j'tndn. schädigt (1); -Wirkung, die f a c h ­ s p r . durch einen Schädling, Schadstoff verursachter Schaden (1) Schaf, das; -es, -e j / auch Schäfchen/ 1. in zahl­ reichen Arten vorkommender genügsamer Wieder­ käuer von meist kleiner Gestalt, m it meist langhaari­ gem, dichtem Fell, schneckenförmigen Hörnern und einem gewölbten Nasenrücken — 2 . in mehreren Rassen gezüchtetes H austier mit den Merkmalen von 1: Schafe halten, hüten, scheren — 8. um g . Dummkopf: ein dummes, geduldiges, gutmütiges S .; auch Schimpfw. du S.! -f- das schwarze S. (jmd., dem wegen seiner von der herrschenden Norm abweichenden Lebensweise od. Anschauungen die übrigen Mitglieder einer Gemein­ schaft negativ gegenüberstehen)
982 Schafbock — schälen Schaf]bock, der männliches Schaf Schäfchen, das; -s, - / / auch Schaf/ umg, 1. /nur im ~Pl.j seherzh. jmds. S. die jmds. Obhut an­ vertrauten Menschen: der Lehrer hatte nun alle seine S. beisammen — 2. /nur im PI./ Schäfchen­ wolken : am Himmel zogen weiße, silberne S. + sein S. ins trockene bringen (sich Gewinn, einen Vorteil verschaffen) Schäfchen |wölken , die /PI ./ massenhaft auftretende kleine, weiße od. graue, ballenförmige Wolken Schäfer, der; -s, - jm d ., der beruflich Schafe (2) hütet, versorgt, schert, züchtet: der S. mit seiner Herde Schäferei, die;. - , -e n landwirtschaftlicherBetrieb(s- teil) mit Schafstall, Scheune, Wohnung des Schäfers Schäfer| -hund, der 1. zu einer dem Wolf äußerlich ähnlichen H underasse gehörender großer Haushund m it aufrecht stehenden Ohren und langer, buschiger Rute (3), der als Polizei- und Wachhund die nt: ein S. bewachte das Grundstück — 2 . Hund zum Hüten der Schafe; -Stündchen, das; -s, - veraltend s e h e r z h . kurzes, zärtliches Beisammensein von Ver­ liebten Schaf |feil, das F ell (2) eines Schafes (2) schaffen, schuf/sehaffte, hat geschaffen/geschafft 1,1 . /schuf, h at geschaffen/ etw. (schöpferisch) ge­ stalten, hervorbringem wer schuf dieses K u n st­ werk?; der Prozeß des künstlerischen Schaffens; im Produktionsprozeß neue Werte s.; neue Ein­ richtungen s. 1 .2 . für etw., jmdn. wie geschaffen sein für etw., jmdn. besonders gut geeignet sein: die­ ser Beruf ist für ihn, er ist für diesen Beruf wie ge­ schaffen — 2 . etw. zustande bringen, bewirken: /schaffte, schuf, hat geschafft, geschaffen/ Abhilfe, Wandel, (einen) Ausgleich, Klarheit s . ; er hat auch diesmal wieder R at geschafft, geschaffen; sich jmdn. s .: damit hat er sich Freunde geschaffen (neue Freunde gewonnen); /schuf, hat geschaffen/ die Voraussetzungen, Möglichkeiten, Grundlagen für etw. s .; eine gute Atmosphäre, klare Verhält­ nisse, einen Präzedenzfall s.; die Herzschwäche schuf (verursachte) ihr große Ängste; /schaffte, hat geschafft/ sich Bewegung, Gehör s. (verschaf­ fen) — 3. /schaffte, hat geschafft/ 3.1. etw. (in be­ stimmtem Zeitraum) bewältigen: sein Pensum, Soll, etw. spielend s .; ich habe heute viel geschafft; so, das hätten, haben wir geschafft!; ohne fremde Hilfe schafft er das nicht; er hat die Prüfung geschafft (bestanden); sie schaffte es (es gelang ihr), ihn rum­ zukriegen 3 .2 . wenn ich mich beeile, schaffe (er­ reiche) ich den Zug noch — 4 . /schaffte, hat ge­ schafft/ etw., jmdn. irgendwohin bringen (1.1, 3): ein Paket zur Post, das Gepäck auf das Zimmer, etw. ins Haus s.; jmdn. nach Hause, die Kinder ins B ett s. —5 . /schaffte, hat geschafft/ arbeiten (1.1), (rege) tätig sein: landsch., bes. südwestdt. süd- dt. österr. Schweiz, fleißig, in der Küche, auf dem Feld s."1; der Tod riß ihn aus seinem rastlosen Schaffen — 6 . /schaffte, hat geschafft/ salopp jmdn . sehr beanspruchen (4) und dadurch stark er­ schöpfen (3): die Kinder haben mich, heute bin ich mal wieder geschafft; sich s . : die Band schafft sich (verausgabt sich beim M usizieren) + sich irgendwo, m it etw., jmdm. zu s. machen (sich meist unnötig od. in verdächtiger Weise irgend­ wo, mit etw., jmdm. beschäftigen; so tun, als ob man beschäftigt sei); umg. mit jmdm., etw. nichts zu s. haben wollen (in keiner Beziehung zu jmdm ., etw. stehen wollen); etw. hat mit etw. nichts zu s. (hängt nicht mit etw. zusammen); — sich jmdn., etw. vom / Hals(e)s. ;(sich) / Luft s.; etw. / macht jmdm. zus.;esausder/ Welts. Schaffens zu schaffen 1.1, 5| -freude, die jo. PI,/: voller S. sein; -kraft, die /o. PI ./: die S. des Künst­ lers; -periode, die Schaffner, der; -s, - Angestellter eines Verkehrs­ betriebes, der Fahrkarten verkauft, entwertet und kontrolliert; dazu Schaffnerin, die; -, -nen schaffnerlos /Adj./i die Straßenbahnen, Busse verkehren s. (ohne Schaffner) Schaf (mit * auch Schafs]) zu Schaf 2| -garbe, die /o. PI ./ zu den Korbblütlern gehörende Heilpflanze m it mehrfach geteilten Blättern; -herde, die; -hirt, der; *-kälte, die Kälteperiode um Mitte Juni in Mittel- europa; *-käse, der Käse aus Schafmilch; *-kopf, der umg. Dummkopf: welcher S. hat denn das ver­ masselt?; auch Schimpfw .; *-leder, das /o. PI./; *-milch, die; *-pelz, der: ein S. schützte ihn gegen die Kälte; -f- ein / Wolf im S.; -schur, die das Scheren der Schafe; -stall, der Schafs |: / Schaf| Schaft, der; -(e)s, Schäfte 1 .1 . gerader, langgestreck­ ter Teil von etw., der zu dessen Handhabung dient: der S. eines Speers, Ruders, Gewehrs 1.2, röhren­ förmiger, den Unterschenkel umschließender T eil des Stiefels: Stiefel mithohen, engen Schäften 1.3. f ach - spr. Hauptteil der Säule zwischen Fuß und Kapitell 1.4 . B o t. langer, blattloser Stiel (1) m it abgesetztem Blütenstand od. einer Blüte am oberen Ende: der S. der Gladiole Schaft[stiefel, der Stiefel aus Leder mit hohem, festem Schaft (1.2) Schaf |w o lle , die Wolle von Schafen (2) Schakal, der; -s, -e zu den Hunden (1.1) gehörendes Raubtier im Mittelmeergebiet und in A sien, das meist nachts jagt und sich vorwiegend von kleineren Tieren und Aas ernährt schäkern /sw. Vb.; hat/ umg. seherzh. 1.1. mit jmdm. neckisch scherzen: das kleine Mädchen schä­ kert gern (mit seiner Mutter) 1.2 . mit jmdm. flirten: sie schäkerte mit ihm schal /Adj./ 1. /von bestimmten Getränken/ nicht mehr den erwarteten würzigen Geschmack aufweisend: das Bier, der Wein ist (im Glas) s. geworden — 2. schale (abgeschmackte) Späße Schal, der; -s, - e/-s 1. langes, rechteckiges Halstuch: ein seid ener, einfarbiger, karierter S .; ein S. aus Wolle; den S. umlegen, um den Hals binden, ab- legen — 2 . /PI . -s/ eine von zwei schmalen, zu beiden Seiten des Fensters hängenden Übergardinen Schal|brett, das nicht od. einseitig gehobeltes Brett zum Verschalen Schale, die; -, -n 1.1 . äußere feste Hülle 1.1 . einer Frucht: eine harte, dünne, feste, glatte S.; die S. einer Birne, Banane, K artoffel, Nuß 1.2 . des Eies, Eierschale: die S. abpellen 1.3 . von Krebsen, M u ­ scheln, Schnecken — JI .1 . rundes od. ovales, oben offenes, flaches Gefäß: eine S. aus Glas, Porzellan; eine versilberte S.; eine S. mit Gebäck, Früchten, Blumen — 2. landsch. eine S. (Tasse 2) Kaffee + salopp in S. sein (gut angezogen sein); sich in S. werfen, schmeißen (sich sehr gut anziehen) Schalen, die jPl.j Jägerspr. die zweigeteilten Hufe des Schalenwildes schälen /sw. Vb.; h a t/1.1. etw. s. die Schale (1.1.1)
Schalenobst — Schalttisch 983 von etw. (mit einem Messer) entfernen: eine Apfel­ sine s.; Kartoffeln s.; etw. läßt sich gut, schwer s. 1-1-2- einen Baumstamm s. (seine Binde ablösen) 1-2. Mandarinen s. sich gut (ihre Schale läßt sich leicht entfernen) — 2 .1 . die Haut schält sich (die Haut löst sich in kleinen Fetzen ab) 2.2- etw., jmd. schält sich jmds. Haut, die Haut eines Körperteils löst sich in kleinen Fetzen ab: nach dem Sonnen­ brand schälte sich sein Rücken, schälte er sich — 3. etw. aus etw. durch Schneiden herauslösen: d en Knochen aus dem Fleisch s. Schalen | -obst, das Obst mit harter Schale (1.1 .1); - s e s s el, der Sessel mit Sitzfläche und Lehne aus einem Stück in Form einer Schale (II.l); -wild, das Jäger spr. jzusammenfassende Bez. für Wild mit zweigeteilten Hufenf Schalk, der; -(e)s, -e/Schälke zu Scherz, Neckerei, lustigen, auch m utwilligen Streichen aufgelegter Mensch: der (kleine) S. hat uns angeführt, sich damit nur einen Spaß gemacht +jmdm. sitzt der S. im Kacken, jmd. hat den S. im Kacken (jmd. macht gern Späße, Streiche) schalkhaft fAdj.f wie ein Schalk: jmdn. s ., m it schalkhaftem Lächeln, Gesicht anblicken Schalkragen, der Kragen an Kleidern, Mänteln in der A rt eines Schals (1) Schall, der; -(e)s, -e/Schälle fvorw. Sg.f mit dem Ohr wahrnehmbare akustische Schwingungen m it einer Frequenz von 16—20000 Hertz : einen lauten, hellen, dumpfen S. hören, wahrnehmen, erzeugen; die Lehre vom S. (Akustik); die Geschwindigkeit, Intensität des Schalls messen; der S. (das Geräusch) des Donners, der Schritte auf einem Korridor; der S. (Klang) der Glocke, Trompete, einer Stimme Schall/schall| -archiv, das Archiv für bespielte Ton­ bänder, Schallplatten, bes,, beim Bundfunk; -auf- zeichnung, die fachspr. 1. das Aufzeichnen, Auf- nehmen auf Tonband od. Schallplatte — 2 . etw. Akustisches, das a uf Tonband od. Schallplatte fixiert ist; -dämpfend fAdj.; nicht adv.f: dieser Fußboden­ belag ist s . ; -dämpfer, der Vorrichtung zum Dämpfen des Schalls, bes. an Verbrennungsmotoren; -dicht fAdj.f für Schall undurchlässig: ein Raum mit schalldichten Wänden schallen, schallte, v e ra lten d scholl, hat geschaht laut, weithin hörbar (und nachhallend) tönen: etw. sch allt hell, laut, durchdringend; ein Schrei, Schuß, Ruf schallt; Glockengeläut schallt über die Stadt; eine Stimme schallt aus dem Lautsprecher; Trompeten, Posaunen, Pauken s.; schallend (laut, durchdringend) lachen; jmdm. eine schallende (kräftige und deutlich hörbare) Ohrfeige g eben; in diesem Raum schallt es sehr (ist ein starker Wider­ hall) ; die laute Musik schallte ihm in den Ohren sehallem /sw. Vb.; hat/ + landsch. salopp jmdm. eine s. (jmdm. eine schallende Ohrfeige geben) Schall/sehall| -geschwindigkeit, die jo. Pl.f P h y s . Geschwindigkeit, m it der sich Schallwellen au s­ breiten: die S. in der Luft beträgt etwa 330 Meter in der Sekunde; -konserve, die Schallaufzeichnung (2); -mauer, die jo. Pl.f Flugw. Phys. starke Stauung von Luft vor einem Flugkörper, der nahezu Schallgeschwindigkeit erreicht hat: mit einem Knall durchbrach das Düsenflugzeug die S .; -platte, die runde Scheibe aus Kunststoff mit einer Schallauf­ zeichnung (2) in einer spiralig vom äußeren Band nach der Mitte verlaufenden feinen Bille; -quelle, die etw., von dem Schall ausgeht\ -schleuse, die Baum zwischen zwei anderen Bäumen, die er durch Absorption des Schalls gegeneinander abschirmt; - s chluckend /A dj.-/ Schall absorbierend, dämpfend: schallschluckende W andplatten; -trichter, der elektroakustisch funktionierender trichterförmiger Teil von etw. zum Verstärken des Schalls: der S. eines alten Grammophons; -welle, die Phys. Schwingung der Materie in einem Frequenzbereich, der vom Ohr wahrgenommen werden kann Schalmei, die; -, - e n 1. altes Holzblasinstrument der Hirten. — 2. einfaches Blechblasinstrument mit mehreren Bohren u nd Ventilen Schalmeien[kapelle, die mit Schalmeien (2) ausge- statteteMusikkapelle: eine S. spielte Kampflieder der Arbeiter Schalt|anlage, die zum Ein-, Aus- und Umschalten dienender Teil einer elektrischen Anlage schalten, schaltete, hat geschaltet 1.1 . ein Gerät, eine Anlage zu einem bestimmten Zweck* s. durch Betätigen eines' Schalters (I) den Stromkreis eines Gerätes, einer A nlage schließen, unterbrechen, regu­ lieren und dadurch ein Gerät, eine Anlage in einen bestimmten Zustand versetzen: ein elektrisches Ge­ rät, eine Maschine auf eine bestimmte Leistung s.; den (Heiz)ofen auf heiß, die Ampel auf Rot s.; damit alle Lampen brennen, muß zweimal ge­ schaltet (der Schalter zweimal betätigt) werden 1.2 . ein Kraftwerk an das N etz s. (anschließen) — 2. die Gangschaltung, bes. bei einem Kraftfahrzeug, betätigen: gut, rechtzeitig, vom dritten auf den v ierten Gang s. — 3. umg. jmd. schaltet schnell jm d . begreift, reagiert schnell: langsam, falsch s. + s. und walten (mit voller Verfügungsgewalt tätig sein, über etw. gebieten) Schalter, der; -s, - I . Vorrichtung an elektrischen Geräten, Anlagen zum Schließen, Unterbrechen eines Stromkreises: ein elektrischer S.; den S. (für die Beleuchtung, an der Waschmaschine) betätigen, (um)drehen; der S. steht auf ,aus4 — II. kleiner, durch einen Tisch und oft durch ein (Schiebe)- fenster abgetrennter Raum, von dem aus däs Publi­ kum, bes. in Bahnhöfen, Banken, Postämtern, ab­ gefertigt wird: der S. ist, hat geöffnet, (schon) geschlossen; am S. Fahrkarten lösen, Geld ab- heben, Briefmarken kaufen; vor dem S. warten Schalter zu Schalter II| -a ngestellte, der u. die: der S. zahlte das Geld aus; -halle, die Halle (2), in der sich mehrere Schalter befinden; -raum , der Raum mit Schaltern: im S. waren drei Schalter g e­ öffnet Schalt[ -hebel, der Techn. Hebel 1.1 . zum Ein- und Ausschalten einer elektrischen Anlage: den S. bedienen 1.2 . zum Schalten (2) bei bestimmten Kraftfahrzeugen; -jahr, das Jah r mit 366 Tagen; - knüppel, der T e ch n . stockförmige Vorrichtung zum Schalten (2) bei bestimmten Kraftfahrzeugen; - p la n, der Darstellung der Bauelemente und Ver­ bindungen einer elektrischen A nlage durch Zeichen od. eine Zeichnung; -pult, das vgl. - tisch; -tafel, die Tafel, auf der die zum Betrieb einer elektrischen Anlage erforderlichen Schalter (I), M eß- und K on ­ trollgeräte angebracht sind; -tag, der zusätzlicher Tag in einem Schaltjahr, der 29. Februar; -tisch, der Tisch mit Schaltern (I) zur Steuerung einer elektrischen Anlage
984 Schaltung — xSchar Schaltung, die; -, -en 1, Elektroteehn. 1.1. Ver­ bindung der elektrisch leitenden Bestandteile eines Stromkreises: eine elektrische, elektronische S. 1.2 . Gesamtheit der Bauteile der elektrischen Ver­ bindungen in einem Gerät, einer Anlage 1.8 . Schalt­ plan 1.4 . das Herstellen von 1.1 1 .5 . das Schalten (1, 2) —2. Techn. Gangschaltung Schalt|zentrale, die Zentrale, von der aus eine tech­ nische. Anlag e gesteuert w ird ; O die Börsen sind die S. der kapitalistischen Wirtschaft Schalung, die; -en Bauw. flache, hohle Form aus Brettern od. Blechen, in die Baustoffe, bes. Beton, gegossen od. gestampft werden Schaluppe, die; -n großes Beiboot m it Riemen, Segel od. Motor Scham, die; jo. Pl.f 1. Gefühl bedrückender Ver­ legenheit, das durch Reue, Bloßgestelltsein, Erkennt­ nis eigenen V ersagenspd. durch etw. Unanständiges, Unehrenhaftes ausgelöst w ird , auch die Scheu vor dem (Bereich des) Intim en, Sexuellen: (keine) S. fühlen, zeigen, besitzen; brennende, mädchen­ hafte S.; sie empfand tiefe S., weil sie versagt hatte; aus falscher, unangebrachter S, schweigen, etw. verschweigen; voll(er) S. dachte er an seine Fehler; vor S. erröten, die Augen niederschlagen; vor S. vergehen, in die Erde (ver)sinken mögen; um g. nur keine falsche S. (zier dich nicht)! — 2. geh. verhüll, die äußeren Geschlechtsteile des Menschen: die S. bedecken Scham|bein, das paariger Knochen des Beckens schämen, sich /sw. Vb.; hat/ Scham empfinden: sich s., etw. getan zu haben, etw. zu tun; du so lltest dich s., so m it deiner Mutter zu sprechen, so zu lügen!; sich wegen einer begangenen Dumm­ heit, der schmutzigen Kleidung vor jmdm. s.; geh. sich einer Sache, jmds. s. Scham| -gefiihl, das \o. Pl.f Gefühl der Scham: ein starkes S. ergreift jmdn.; kein S. haben; das S. verletzen; aus falschem S. etw. unterlassen; - gegend, die fo. Pl.f Körperzone der Geschlechts­ teile beim Menschen schamhaft /A dj.f Scham empfindend, aus Scham: ein Gefühl s. verbergen; etw. s. verschweigen; s. lächeln; dazu Schamhaftigkeit, die; fo. Pl.f schämig /Adj.f landsch., bes. süddt. verschämt, schamhaft Scham/scham| -lippen, die jP l.j äußere Teile des weiblichen Geschlechtsorgans; -lo s /A d j./ 1 . grob gegen Sitte und Anstand verstoßend: eine scham­ lose Person; schamlose Reden, Ausdrücke, Ge­ bärden — 2 . unverschämt, unverfroren: eine scham ­ lose Frechheit, Beleidigung; jmdn. s. belügen, aus- beuten Schamott, der; -s, /o. PI./ salopp wertlose Dinge, Kram: den alten S. wegwerfen Schamotte, die; /o. PL/ [..ot(9)] feuerfester ge­ brannter To n Scham otte|stein, der; für Öfen verwendeter Stein aus Schamotte und Ton Schampun, d as; -s, -s /vorw. Sg.j mildes schäumen­ des Mittel zum Waschen bes. der Haare Schampus, der; /o. PI./ umg. scherzh. Cham­ pagner schamjrot /Adj./ vor Scham rot: schamrote W an­ gen; s. werden schandbar /A dj./ 1 . schändlich (1): ein schandbares Verhalten; sich s. benehmen, aufführen — 2 . umg. femot./ schändlich (2.1): h eute ist schandbares Wetter Schande, die; jo. PI ./ 1 . durch schuldhaftes Tun, Verhalten herbeigeführte Schädigung des Ansehens, der Ehre einer Person(engruppe): etw. bringt jmdm. , seinem Namen große S.; jmd. macht seinen Eltern S., tut ihnen S. an (schädigt das A n­ sehen seiner Eltern); oft scherzh. mach mir keine S. (blamier mich nicht)!; scherzh. zu meiner S. muß ich gestehen (es ist mir peinlich, es zu ge­ stehen), daß ich das völlig vergessen habe — 2. um g. etw. ist eine S. etw. ist empörend, unerhört: es ist eine (wahre, einzige) S., wie du dich be­ nimmst!; das ist doch keine S. (ist doch nicht so schlimm), wenn ... + jmdn. mit / Schimpf und S. davonjagen schänden, schändete, hat geschändet 1. jmdn., etw. entehren: jmds. Ehre, guten Namen, Andenken s. — 2 . eine Frau, ein Mädchen s. (vergewaltigen 1) — 8. etw. durch Zerstörung, Verunstaltung seiner Weihe berauben: eine Kirch e,ein Grab s . ;Faschisten haben einen jüdischen Friedhof geschändet — 4. g eh . etw. schändet (verunstaltet) etw.: eine Narbe schändet ihr Gesicht Schandfleck, der 1.1 . verunstaltender Fleck (1.1 .1): wo kommt der S. auf meiner schönen Gardine her? 1.2 . etw., das dem Ansehen einer Person, eines Ortes schadet: diese unverputzten Häuser sind ein 5. der ganzen Straße; der Tadel ist ein S. (Makel) auf deinem Zeugnis schandhaft /A dj./ 1 . schändlich (1): ein schand- hafter Unfug — 2 . /adv./ umg. jemot./ schändlich (2.2): etw. ist s. teuer schändlich /Adj./ 1 . Schande (1) bereitend, un ­ ehrenhaft, niederträchtig: eine schändliche Absicht, Tat; ein schändlicher Verrat; sich s. benehmen; jmdn. in schändlicher W eise betrügen, im Stich lassen — 2 . um g . /emot.f 2.1 . sehr unangenehm, scheußlich: ein schändliches W etter 2.2 . /adv.; drückt im negativen Sinne einen hohen Grad aus/ außerordentlich (1), übermäßig: etw. ist s. teuer; zu 1 Schändlichkeit, die; -, -e n /vorw. Sg.j Schand[ -m al, das g eh . Schandfleck 11.2); -pfähl, der Pranger; -tat, die 1. niederträchtige Tat: eine S. begehen — 2 . /in der Verbindung/ umg. scherzh. zu jeder S. (jedem Spaß, Unsinn) bereit sein Schankbier, das jo. Pl.j vom Faß abgezapftes, aus­ geschenktes Bier Schanker, der; -s, - M ed. übertragbares Geschwür an den Genitalien bei Geschlechtskrankheiten Schankkonzession, die Genehmigung zum A u s­ schank, Verkauf alkoholischer und alkoholfreier Getränke Schanktisch, der Theke (1) Schanze, die; -, -n 1. veraltend Mil. zur Ver­ teidigung errichteter befestigter Wall aus Erde: eine S. errichten, stürmen — 2 . S p o r t Sprungschanze Schanzen Sportj -rekord, der höchste Wertung, die beim Skispringen auf einer bestimmten Sprung­ schanze. jemals erreicht wurde; -tisch , der Ebene zum Absprung von der Sprungschanze; -türm, der Turm neben der Sprungschanze für Punktrichter und Pressevertreter 1Schar, die; -, -en ungeordnete, aus einer nicht zu großen A nzahl bestehende Gruppe von Menschen od. (gleichartigen) Tieren: eine kleine, stattlich e S.;
2Schar — Scharte 985 eine S. Jungen; eine große S. von Kindern; Scharen v on Ausflüglern (sehr viele Ausflügler) waren unterwegs + /von Menschen/ in (hellen) Scharen in großer Anzahl: die Leute strömten in hellen Scharen zu­ sammen 2Schar, die; -en, fachspr. das; -(e)s, -e Pflug­ schar Schäre, die; - n \vorw. PI ,/ flache Felseninsel, bes. vor der schwedischen und finnischen Küste scharen fsw. Vb.; hat/ 1.1 . sich um jmdn., etw. s. sich (in einer 1Schar) um jmdn., etw. (ver)sammeln: die Kinder s. sich um den Lehrer 1.2. Menschen, Tiere um sich s. Menschen, Tiere (in einer 1Schar) um sich (ver)sammeln: die Glucke scharte ihre Küken um sich scharenjweise /Adv ./ in 1Scharen: sie kamen s. scharf, schärfer, schärfste fAdj.f 1.1 . geschliffen und gut schneidend: ein scharfes Messer, B eil; das Messer ist s., hat eine scharfe Klinge 1.2 . /nicht adv./ spitz und daher leicht in etw. eindringend: scharfe Zähne, Dornen 1.8 . / nicht adv./ ein scharfer (gerader, tiefer) Schnitt 1.4 . eine scharfe (schmal und spitz zulaufende) Kante, Ecke, Kurve — 2 .1 . von intensiver, stark reizender Wirkung 2.1 .1 . auf den Geschmackssinn: scharfe Pap rika; scharfer Senf, Meerrettich; scharfe (stark gewürzte) Speisen; scharfe (hochprozentige) alkoholische Getränke 2.1 .2 . auf den Geruchssinn: eine s. riechende Essenz 2.2 . /nicht adv./ die Sinnlichkeit stark erregend, auf­ reizend: scharfe Musik 2.8 . ätzend, die Substanz angreifend (4): scharfe Säuren, W aschmittel — 8.1 . äußerst genau, bis in feinste Einzelheiten genau: eine scharfe Analyse; einen Begriff s. fassen; etw. ' s. bestimmen; s. kalkulieren, aufpassen; jmdn. s. beobachten; s. (nach)denken 8.2 . ein scharfes (äußerst leistungsfähiges) Gehör, Ohr, einen schar­ fen (alles genau erfassenden und verarbeitenden) Verstand haben; ihrem scharfen (alle Feinheiten erfassenden) Blick, Auge entging nichts; im Alter sah er nicht mehr s. (konnte er nicht mehr genau, klar, deutlich sehen) 8.8 .1 . die wiedergegebenen Objekte, bes. deren Konturen deutlich und klar er­ kennen lassend: ein scharfes Foto; die Kamera s. (auf genaue Wiedergabe der Objekte) einstellen 8.8 .2 . markant in den Konturen: scharfe Gesichtszüge, Linien; eine Hose mit scharfen Bügelfalten; die Konturen der Berge heben sich s. gegen den Him­ mel ab — 4 . /adv./ das Auto fuhr s. (so weit wie möglich) rechts, s. (sehr dicht) an ihm vorbei — 5. streng (1.2), hart: eine scharfe Maßnahme, Strafe; unter scharfer Kontrolle stehen; jmdm. gegenüber ein en scharfen (strengen, herrischen) Ton an ­ schlagen; eine scharfe (schonungslose) Kritik, Polemik; jmdn., etw. s. bewachen; s. durch­ greifen; um g . das ist ein Scharfer (ein unnach­ sichtiger, strenger Mensch) — 6 .1 . u m g . den ganzen Tag s. (sehr angestrengt) arbeiten, trainieren 6 .2 . heftig (1), erbittert: ein scharfer K ampf; eine scharfe Auseinandersetzung; gegen etw. schärfsten Protest erheben; sie war ihre schärfste Rivalin 6.8 .1 . /nicht präd.j s. (sehr schnell 1.1) laufen, fahren 6.8 .2 . s. (jäh, plötzlich) bremsen; eine scharfe (Kehrt)wendung; S p o r t scharfe (schnell, mit großer Kraft geworfene) Bälle 6.4 . intensiv, stark (7.1): ein scharfer Schmerz; s. (knusprig) gebackene Brötchen; ein scharfer (schriller) Pfiff; im scharfen (grellen) Licht eines Scheinwerfers s teh en; scharfer (rauher) Wind; scharfer (sehr starker) Frost — 7. Mil. 7.1 . /nicht adv./ scharfe Munition (Munition, die dazu bestimmt ist, Schaden anzurichten) 7.2 . / adv./ mit scharfer (7.1) Munition: das Gewehr ist s. geladen; s. schießen — 8 . /nicht adv./ ein scharfer (auf den Mann dressierter, bissi­ ger) Hund • f umg. auf etw., jmdn. s. sein (etw., jmdn. heftig begehren, m it allen M itteln zu gewinnen suchen) Scharfblick, der jo. Pl.j Scharfsinn Schärfe, die; -, -n \vorw. Sg.; zu scharf 1.1, 1.2, 2.1 , 3, 5, 6.2, 6 .4/ das Scharfsein; zu 1.1: die S. einer Klinge; zu 3.2: die S. seines Verstandes; zu 3.3 .1: die S. des Fotos; zu 3.3.2: die S. der Umrisse; zu 5: etw. mit (aller, ungewohnter) S. (Strenge, Härte 2) sagen; zu 6.2: die S. einer Aus­ einandersetzung schärfen /sw. Vb.; hat/ 1. ein Schneide-, Spalt­ werkzeug scharf machen: ein (stumpfes) Messer, Beil, eine Klinge s. — 2. diese Erlebnisse haben seinen Blick für soziale Probleme geschärft (haben ihn befähigt, soziale Probleme besser zu erfassen) Schärfen|tiefe, die jo. PI ./ Opt. F oto g r. größerer od. geringerer Bereich vor und hinter der eingestellten Entfernung, in dem Objekte scharf abgebildet werden scharf/Scharf] -kantig /Adj./ mit scharfen Kanten; -m acher, der; -s, - umg. jmd., der gegenjmdn., etw. hetzt; -schütze, der treffsicherer Schütze; -sinn , der /o. P l.j Fähigkeit, das Wesentliche schnell zu er­ kennen, scharfer Verstand: mit S. eine schwierige Aufgabe lösen; dazu -sinnig jAdj.j: eine scharf­ sinnige Bemerkung Scharlach, der, auch das; -s, jo. Pl.j I. scharlach­ rote Farbe: ein Stoff in S. — II. bes. Kinder be­ fallende akute Infektionskrankheit mit Rötung des Rachens und rotem Hautausschlag: S. haben, b e­ kommen scharlachrot /Adj./ leuchtend hellrot Scharlatan, der; -s, -e [..ta n] jmd., der Fähig­ keiten auf einem bestimmten Gebiet nur vortäuscht: er ist ein (wahrer) S. Scharm, der s. Charme Scharnier, das; -s, -e u m eine Achse drehbares Ge­ lenk zur beweglichen Befestigung bes. von Türen, Fenstern, Deckeln (an etw .): die Scharniere einer Tür Schärpe, die; -, - n breites Stoffband 1.1 . das als Schmuck eines Kleid es um Taille und Hüften ge­ schlungen wird 1.2 . das als Teil einer Uniform od. als Ordensband um die Taille od. von der rechten Schulter zur linken Hüfte gelegt wird scharren /sw. Vb.; hat/ 1. /von (Tieren/ mit den Füßen, Krallen über die Oberfläche des Erdbodens hin- und herfahren (und ihn dabei auflockern, um etwas darin zu finden): die Hühner s. (im Sand nach Würmern) — 2 . durch Hin- und Herbewegen der Füße, Krallen auf der Oberfläche von etw. ein Geräusch erzeugen: der Hund scharrt an der Tür; die Studenten bekundeten ihr Mißfallen durch Scharren (mit den Füßen) Scha rte, die; -, - n 1 . schadhafte Stelle in Form einer Einkerbung, eines Einschnitts in einer Schneide od. einer (scharfen) Kante: das Messer, die Klinge hat (tiefe, kleine) Scharten — 2 . schmale Öffnung in der M auer einer Festung, Burg, durch die man den F eind beobachtete od. beschoß: die Scharten der Festungsmauer
986 Scharteke — schätzen -f- eine S. (wieder) auswetzen {einen Fehler, Schaden wiedergutmachen) Scharteke, die; -, -n jemot. neg.f 1* umg, Buch — 2. sa lopp /von einer weiblichen Person/: so eine alte S. (verschrobene Frau) ! schartig /A dj./ Scharten (1) aufweisend: das Messer ist, wird s. scharwenzeln, scharwenzelte, ist/hat scharwenzelt um g. um jmdn. s. sich häufig in jmds. Nähe auf- halten und sich liebedienerisch um dessen Gunst bemühen: er ist, hat die ganze Zeit um seinen Chef, die Damen scharwenzelt Schaschlik, der, das s. Schaschlyk Schaschlyk, der, das; -s, -s [. .lyk] an Spießen auf- gereihte und gebratene Stücke von (Hammel)fleisch, Speck und Zwiebeln: S. m it Reis Schatten, der; -s, - 1.1. verhältnismäßig dunkle Fläche hinter einem beleuchteten, nicht (völlig) durchsichtigen Körp er, dessen meist perspektivisch verschobenen Umriß sie hat: jmd., etw. wirft einen S.; etw. gibt, spendet S.; der S. eines Baumes, Menschen, Gebäudes; jmds. S. fällt auf eine Wand 1.2. jo. Pl.f der außerhalb des direkten Lichteinfalls gelegene, verhältnismäßig dunkle Bereich: sich im S. aufhalten; mir ist es zu kühl im S., ich gehe lieber in die Sonne; das Thermometer zeigt 30 Grad im S. — 2. die Röntgenaufnahme zeigt einen S. (eine dunkle Stelle, einen dunklen Fleck) auf der Lunge; S. unter den Augen (Augen­ ringe) — 3 . wegen schlechter Sichtverhältnisse nicht genau zu erkennende dunkle Gestalt, schemenhafte Erscheinung: ein S. huschte (im Nebel) vorbei — 4. umg. jmd., der jmdn. beschattet (2): der S. ließ ihn nicht aus den Augen + nur noch der, ein S. seiner selbst sein (sehr abgemagert, krank, elend aussehen); etw. wirft seinen S. voraus (kündigt sich durch bestimmte A n ­ zeichen an); jmdn., etw. in den S. stellen (jmdn., etw. überbieten, -treffen); im S. v o n jmdm., etw. stehen (neben jmdm., etw. nicht zur Geltung kom­ men) ; nicht über seinen S. springen (nicht anders, als es in seinem Wesen angelegt ist, handeln) können Schatten {dasein, das + jmd. führt ein S. (lebt unbeachtet, vergessen von der Öffentlichkeit) schattenhaft /A d j.f 1.1. dunkel od. undeutlich wie ein Schatten (1.1): ein schattenhafter Umriß; jmd., etw. verschwindet s. im Nebel 1.2. schattenhafte (ungenaue 1.2) Erinnerungen, Vorstellungen Sehatten/schattenl -kabinett, das für den F all der Regierungsübernahme von der Opposition eines bürgerl. Parlaments aufgestellte Mannschaft für ein Kabinett; -riß, der Scherenschnitt; -Seite, die im Schatten (1.2) gelegene Seite (1.1): auf der S. der Straße gehen; O die S. des Lebens (alles Unan­ genehme, Negative, was das Leben mit sich bringt); das hat Licht- und Schattenseiten (Vorteile und Nachteile); -spendend jAdj.;nurattr.j:ein schatten­ spendender Baum (ein Baum, der Schatten spendet) ; -spiel, das 1. /o. Pl.j Schattentheater — 2 . Spiel, bei dem mit dem Schatten der Hände Figuren auf einer Fläche dargestellt werden; -theater, das fo. Pl.f Form des Puppenspiels mit flachen, zum Teil farbig durchscheinenden, von hinten beleuchteten Figuren, deren Schatten auf einer lichtdurchlässigen L ein­ wand erscheinen: das ostasiatische S. schattieren fsw. Vb.; ha t / 1 . eine Farbe nuancieren, abtönen: ein vielfach schattiertes Blau; O eine mundartlich schattierte (gefärbte) Sprache — 2 . etw. bildlich Dargestelltes m it dunklen Flächen ver­ sehen, um eine räumliche Wirkung zu erzielen: ein Bild s. Schattierung, die; -, -e n 1. jo. PL/ das Schattieren (1) — 2 .1 . farbliche Nuance: ein Braun mit einer S. ins Grünliche 2.2 . Spielart: die zahlreichen Schattierungen des Revisionismus — 3 . fo. Pl.f das Schattieren (2): eine S. durch Punkte — 4 . Art der Darstellung des Schattens (1.1) auf einem Bild: die meisterhafte S. des Kupferstichs Schattig lA dj.f 1.1, m it (viel) Schatten (1.2): ein schattiger Park; ein schattiger Weg, Balkon 1.2 . /nur attr.f durch Schatten (1.2) bewirkt: schattige Kühle Schatulle, die; -, -n veraltend kleiner verschließ­ barer Kasten zur Aufbewahrung von Geld, W ert­ sachen Schatz, der; -es, Schätze f / auch Schätzchen/ 1. große Menge, Anhäufung 1.1 . bes. von Geld, von Edelsteinen, -m etallen, Gegenständen a u s ihnen: ein riesiger, kostbarer S. (von Gold, Edelsteinen); einen S. besitzen 1.2. P olit. ök. von Gold-, Silber­ münzen, Gold-, Silberbarren als der Zirkulation ent­ zogenes Geld, das in der entwickelten Warenproduk­ tion als Reservoir, zur Deckung des Geldumlaufs dient: im Kapitalismus ist der S. in den Banken konzentriert 1.3 . bestimmter, meist seltener, bes. kostbarer Dinge, Sachen: ein S. wertvoller Fa ch ­ bücher, v on a lten Handschriften, Skulpturen, an altem Porzellan; die Schätze eines Museums; O ein S. (eine große Menge, Fülle) an Weisheit, Humor, praktischen Erfahrungen — 2 . fvorw. Pl.f die Schätze der Erde, des Bodens (Bodenschätze); die Schätze (natürlichen Ressourcen) des Meeres — 3. wertvoller Gegenstand, Kostbarkeit, als jmds. Be­ sitz : der Konzertflügel war ihr kostbarster S .; sie kramt gern in ihren Schätzen (in den Dingen, die ihr lieb und teuer sind) — 4 . jo. Pl.j die Mutter nahm ihren kleinen S. (geliebtes Kind) auf die Arme; auf Wiedersehen, (mein) S.! jAnrede für eine geliebte Perso nj Schatz{bildung, die P olit. ök . Akkumulation von Geld in Fo rm von Gold-, Silbermünzen, Gold-, Silberbarren Schätzchen, das; -s, - / Schatz (4) schätzen jsw. Vb.; hat/ 1.1 . die Größe, Aus­ dehnung, das M aß von etw., jmdm. ohne Kenntnis der genauen Daten ungefähr bestimmen: die Höhe, Breite, den Durchmesser, Umfang von etw. s .; den Preis von etw., eine Entfernung, jmds. Größe, Alter s.; jmdn., etw. auf etw. s .: ich schätze ihn auf (halte ihn für) 50 (Jahre), auf 1,75 Meter (halte ihn für 1,75 Meter groß); er schätzt den Turm auf 100 Meter (hält den Turm für 100 Meter hoch) 1.2. etw. vermuten (1.1): wann, s. Sie, könnte er hier sein?; umg. wir s., es wird noch eine Weile dauern — 2. etw. s. den Zeitwert, Preis einer gebrauchten Sache, eines Grundstücks (amtlich) exakt feststellen, ermitteln: ein Auto, Haus s. lassen; etw. auf etw. s .: der Taxator schätzte das Grundstück auf 5000 Mark (ermittelte den Wert von 5000 Mark für das Grundstück) — 3 .1 . etw , jmdn. s. einer Sache, jm d m . besondere Wertschätzung entgegenbringen: jmds. Arbeit, Hilfsbereitschaft s.; der K enner
schätzenlernen — schaufeln 987 weiß diesen Wein zu s .; einen Mitarbeiter, Künst­ ler s.; meine sehr geschätzten Damen und Herren! IAnrede/ 8 .2 . sich glücklich s. (glücklich, froh sein), gut davongekommen zu sein schätzen|lernen /Vb./ jmdn., etw. s. Hochachtung vor jmdm., etw. bekommen: bei der gemeinsamen Arbeit hatten sie sich schätzengelernt sehätzens |wert /A dj.; nicht adv./ großer Achtung wert: eine schätzenswerte Absicht, Eigen­ schaft Schatz| -fund, der entdeckter Schatz (1.1): seinen S. dem Museum übergeben; -kämmer, die Räum­ lichkeit zu r Aufbewahrung eines Schatzes (1.1), der Schätze {1.3): die S. des Doms besichtigen; -kästchen, das Kästchen für Kostbarkeiten, Schmuck; -m eister, der für die Finanzen Verantwortlicher in bestimmten Vereinen, Vereinigungen Schätz jpreis, der durch Schätzen (2) ermittelter Preis Schätzung, die; -en 1,/zu schätzen 1 u. 2/das Schätzen; zu 1.1: nach grober S. en tstand ein Schaden v on einer Million Mark; zu 2: die S. eines Nachlasses, Hauses — 2 . jo. PI./ jmd., etw. genießt jmds. S. (Hochachtung, Wertschätzung) schätzungslweise /Adv./ ungefähr (1.2): er ist s. vierzig Jahre alt Schätz|wert, der 1. der S. (ermittelte Zeitwert) eines Gebrauchtwagens — 2 . durch Schätzen (1.1) ermit­ telter ungefährer Wert schau /A dj./ s a lo p p erstklassig, ausgezeichnet: (das ist) s . !; unser Lehrer, dieses Buch ist (einfach) s.; ihn finde ich noch schauer; ein schauer Film, Pullover Schau, die; -, - e n /vorw. Sg./ 1 .1 . Ausstellung (2): eine große, internationale, eindrucksvolle, lehr­ reiche S.; eine S. der Chemieindustrie besuchen 1.2 . publikumswirksame, revuehafte Darbietung: eine unterhaltsame, spritzige, bunte S. m it be­ kannten Solisten, Stars; die Boxmeisterschaften der Profis waren eine bloße S. (nur auf sensatio­ nellen Effekt berechnete Veranstaltung) -f- etw. zur S. stellen (etw., bes. zur Besichtigung, zum Verkauf, ausstellen); etw., jmdn., sich zur S. stellen (etw., jmdn., sich absichtlich, aufdringlich der Beachtung durch andere aussetzen); etw. zur S. trag en (etw. absichtlich, in aufdringlicher Weise sehen lassen, zeigen); umg. jmdm. die S. stehlen (jmdn. um die angestrebte Beachtung, Wirkung bringen, indem man sich selbst in den Vordergrund bringt); s a l o p p eine S. abziehen (durch auffallen­ des Verhalten großes Aufsehen erregen wollen); etw. ish ein e S. (ist erstklassig, großartig) Schaujbild, das m eist größere Tafel mit bildlicher, graphischer Darstellung zur Vermittlung von K en nt­ nissen, Wissen über etw.: ein S. des menschlichen Körpers wurde gezeigt Schauder, der; -s, - 1 . heftige Empfindung, bes. des Grauens, Abscheus, der Angst, Ehrfurcht: durch sein Innerstes geht ein S.; (ein) S. ergreift, über­ kommt jmdn. bei einem gräßlichen Anblick; jmd. fühlt einen leisen, leichten S. — 2. das Zittern, Frösteln, das durch Kälte od. durch 1 hervorgerufen wird: ein S. überläuft jmdn. schauderhaft /A dj./ 1 . Schauder (1) erregend, gräß­ lich: ein schauderhaftes Unglück, Verbrechen — 2. um g. /emot./ 2 .1 . groß (8) und sehr unangenehm: das Gedränge war s . ; ich hatte schauderhaften Durst 2.2 . sehr schlecht: ein schauderhaftes W etter; der Kaffee schmeckt s.; er hat heute s. gespielt schaudern /sw. Vb.; hat/ jmdn., jmdm. schaudert (es), jmd. schaudert 1.1 . jmd. empfindet Schauder (1): die Gefahr, Drohung, der Anblick ließ ihn s. 1.2 . jm d . ist von Schauder (2) ergriffen: jmd., jmdm. schaudert es (im kalten Wind, vor Angst) schauen /sw. Vb.; hat/ 1.1. landsch. blicken, sehen: jmd. schaut auf die Uhr, aus dem Fenster, in den Spiegel, nach rechts, um sich, auf jmdn.; überall, wohin man schaute, war nur Schnee und Eis; schau, wer da kommt! 1.2. süddt. österr. Schweiz, jmd. schaut freundlich (jmd. hat einen freundlichen Ausdruck in den Augen, im Blick) — 2. landsch. 2.1. nach jmdm., etw. sehen: die Nach­ barin schaut nach der Kranken 2.2 . auf etw. sehen: auf Ordnung s. — 8. landsch. sich bemühen, etw. zu erreichen: er soll s., daß er mit der Arbeit fertig wird Schauer, der; -s, - 1.1. durch eine heftige E mpfin­ dung, bes. durch Kälte, Fieber od. durch Ergriffen­ heit, Angst, Entsetzen hervorgerufenes Zittern, Frösteln: ein S. durchfährt, überläuft jmdn., läuft jmdm. über den Rücken; (heiße und kalte) S. jagten durch den fiebernden Körper — 2 . heftige Empfindung, bes. der Ergriffenheit, Angst, des E nt­ setzens: ein S. g eht durch jmds. Innerstes; er fühlt einen S. (der Ehrfurcht) in sich aufsteigen — II . kurzer (heftiger) Niederschlag als Regen, Hagel, Graupel od. Schnee: ein leichter, heftiger, g ew itt­ riger S. Schauergeschichte, die Geschichte (4), die Grauen erregen soll: eine S. erzählen; und diese S. (diesen das Grauenerregende übermäßig hervorhebenden B e­ richt) soll ich dir glauben? schauerig /A dj./ s. schaurig schauerlich /A dj./ 1 . schaurig (i): ein schauer­ liches Verbrechen; eine schauerliche Nachricht, Drohung; der Ruf des Käuzchens klang s. — 2. u m g . /emot./ 2 .1 . schauderhaft (2.1): schauerliche Zahnschmerzen 2.2 . schauderhaft (2.2): ein schauer­ licher Stil Schauermann, der /PI. deute/ Seemannsspr., DDR veraltend Hafenarbeiter, der Schiffe be-, entlädt schauern jsw. Vb.; hat/ jmdn., jmdm. schauert (es), jmd. schauert 1.1 . jmd. empfindet Schauer (1.2): ihn schauert (graust) es vor dem Tod 1.2 . jmd . ist von Schauer (LI) ergriffen: jmdn. schauert (fröstelt) (es) vor Kälte Schaufel, die; -, - n 1. aus einem leicht gebogenen metallenen Blatt 1.1 . bestehendes Werkzeug mit einem langen Stiel zum Aufnehrifien, Werfen und Schütten von Erde, Sand o. ä .: eine S. voll, mit Kies; Kartoffeln auf die S. nehmen, mit der S. in Säcke sch ütten 1.2 . bestehendes Teil eines Schaufelrades, - laders, -radbaggers — 2 . verbreitertes Ende 2.1 . am Geweih des Damhirsches, Elches 2.2 . des Ruders, Paddels Schaufeil -geweih, das: das S. eines Elches; -lader, der; -s, - Gerät zum Laden mit mechanisch od. hydraulisch gekippter Schaufel (1.2) schaufeln /sw. Vb.; hat/ 1.1 . m it einer Schaufel (1.1) arbeiten: er hat den ganzen Tag geschaufelt 1.2 . etw. durch 1.1 irgendwohin bringen: Sand vom Wagen, Kohlen in den Keller, Getreide in Säcke s.; Schnee s. (wegräumen) — 2 . etw. durch 1.1
988 Schaufelrad — Schaustück hersteilen: eine Grube, einen Graben, einen Weg durch den Schnee s. Schaufel| -rad, das T ech n . als Teil einer tech­ nischen Vorrichtung dienendes Rad mit einer end­ losen Reihe querstehender, zweckentsprechend geform­ ter metallener Blätter 1.1 • das durch den Druck strömenden Dampfes, Gases, Wassers gedreht w ird : das S. einer Turbine 1.2 . an einem Schaufelrad­ bagger, das maschinell angetrieben wird und zum Schürfen d i e n t ; -radbagger, der Bagger m it beweg­ lichem Ausleger, an dem vorn ein großes Schaufel­ rad umläuft Schaufenster, das großes Fenster eines Geschäftes m it dahinter ausgestellten W aren: ein geschm ack­ voll gestaltetes S.; ein S., die Auslagen in einem S. betrachten; das S. einer Bäckerei, eines Waren­ hauses Schaufenster] -bummel, der B umm el durch Ge­ schäftsstraßen, um Schaufenster zu betrachten; -puppe, die in einem Schaufenster, Geschäft a u s ­ gestellte Na chbildung einer menschlichen Figur in Originalgröße, der dort erhältliche Kleidungsstücke angezogen sind Schaufler, der; -s, - Jägerspr. Elch, Damhirsch m it Schaufelgeweih Schau| -frisieren, das; -s, jo. PLf Veranstaltung, bei der Friseure ihr Können vorführen: beim S. wurden dem Publikum moderne Frisuren für den Abend v org estellt; -kästen, der /PI. - kästen/ Kasten m it Glasscheibe, in dem etw. ausgestellt, -gehängt w ird Schaukel, die; -, -n Gerät, bes. für Kinder, mit einem an zwei Seilen od. Ketten befestigten Brett, auf dem m an sich sitzend od. stehend hin- und herschwingt: eine S. auf dem Spielplatz anbringen, aufhängen; auf der S. sitzen, hin- und herschwingen Schaukeil -brett, das; -gerüst, das Gerüst zum B e­ festigen einer Schaukel schaukeln jsw. Vb.; hat, ist/ 1. (hat) 1.1 . sich auf einer Schaukel hin- und herschwingen: Kinder s. gern 1.2. hin- und herwippen: mit dem Schaukel­ pferd, (sich) im Schaukelstuhl s.; etw. schaukelt: die Wiege schaukelt; das Schiff, der Zug schaukelt {schwingt hin und her, auf und ab) — 2 . jmdn., etw. hin- und herschwingen (hat): er schaukelte den Jungen (auf der Schaukel, auf dem Schaukelpferd); ein Baby (in der Wiege), eine Wiege s. — 3. sich schwankend vorwärtsbewegen (ist): das Auto schau­ kelt über die holprige Straße; seherzh. der Be­ trunkene schaukelte singend nach Hause — 4 . etw., jmdn. schwankend hin- und herbewegen, auf und ab bewegen (hat): die Wellen s. das Boot + wir werden das / Kind schon s. Schaukel zu s ch aukeln 1.2| -pferd, das hölzernes Pferd auf gebogenen K ufen zum Schaukeln für Kinder; -stuhl, der Stuhl auf gebogenen Kufen, mit dem man schaukeln kann Schau/schau| -laufen, das; -s , jo. P l.j öffentliche Veranstaltung im Eiskunstlauf außerhalb eines Wettbewerbs; -lust, die jo. P l.j Freude am Zu ­ schauen, Betrachten: die naive S. der Kinder; dazu - lustig jAdj.; vorw. attr.; oft emot. neg.j: die schau­ lustige (neugierig zuschauende) Menge; eine Menge Schaulustige Schaum, der; -(e)s, Schäume jvorw. Sg.j Ansamm­ lung zahlreicher dicht nebeneinanderliegender B läs­ chen bes. in einer Flüssigk eit, durch die sie eine sehr lockere Struktur erhält: ein luftiger, flockiger S.; der weiße S. der Wellen, des Bieres; Eiweiß zu S. schlagen -f- jemot. neg.j S. schlagen (durch große Reden blenden, prahlen) Schaum |bad, das 1. stark schäumender Zusatz für das Bad (1) — 2 . m it 1 versehenes Badewasser: ein prickelndes S. — 3 . das Baden in 2 schäumen jsw. Vb.; hat/ Schaum bilden: das Bier, der Sekt, die Seife schäumt; <£> jmd. schäumt vor Wut (ist äußerst wütend) schaum/Schauml -gebremst jAdj.; nicht ad v.j: ein schaumgebremstes (wenig Schaum bildendes) Waschmittel; -gold, das Gold imitierende Legierung aus Kupfer und Zink; -gummi, der jo. Pl.j elasti­ scher, poröser, aus Latex.hergestellter Kautschuk; - gummimatratz e, die schaumig jAdj./ 1. mit Schaum bedeckt: die schau­ migen Wellen der Brandung — 2 . die Struktur von Schaum habend: eine schaumige Masse; Butter und Zucker s. rühren Schaum | -kämm, der Schaum auf einer Welle (1.1); - kraut, das jo. P l.j weiß bis blaßlila, selten rosenrot blühender K reu zblütler , bes. a u f feuchten Wiesen od. an Ufern; -kröne, die Schaum auf einer Flüssig­ keit: die S. des Bieres, einer Welle; -löscher, der (handliches) Feuerlöschgerät, d as Schaum erzeugt, der auf den Brand (1.1)gespritzt wird; -reiniger,der; - s, - stark schäumendes Reinigungsmittel: einen Teppich mit S. behandeln; -Schläger, der jemot. neg.j jmd., der durch große Reden blendet, prahlt; - Stoff, der sehr leichter Plast, Elast mit schaum­ artiger Struktur: S. als Verpackungsmaterial, zur Isolierung gegen Schall verwenden; -wein, der 1. moussierender W ein mit hohem Gehalt an zugesetzter Kohlensäure — 2 . umg. Sekt Schau| -Orchester, das Tanz-, Unterhaltungs­ orchester, das sein Spiel 'mit optischen Effekten ver­ bindet; -platz, der Platz, Ort eines Geschehens schaurig jA d j j 1. Grauen erregend, gräßlich: eine schaurige Katastrophe, Untat; eine schaurige (un­ heimliche) Einöde — 2 . u m g . jemot./ 2 .1 . schauder­ haft (2.1): ein schauriger Lärm; er hat schaurige Schmerzen 2 .2 . schauderhaft (2.2): sie spricht ein schauriges Deutsch 2.3 . jadv.j sich s. (sehr) lang­ weilen Schau/schau[ -spiel, das 1. dramatische Dichtung, deren Handlung auf der B üh ne dargestellt wird: ein S. schreiben, aufführen; ein modernes, klassisches S. — 2 . als sehenswert erachteter Anblick eines Vor­ gangs, Ablaufs; -Spieler, der 1. Darsteller von Rollen auf der Bühne, im Film, Fernsehen: ein wand­ lungsfähiger S. — 2 . jmd., der sich verstellt, Heuch­ ler: er ist ein raffinierter S.; dazu -Spielerin, die; -, -nen u. -spielerisch jAdj.; nicht präd.j schauspielern jsw. Vb.; hat/ sich verstellen, heu­ cheln: jmd. schauspielert raffiniert Schauspiel| -haus, das; -kunst, die jo. Pl.j Kunst der darstellerischen Gestaltung durch Sprache, M imik, Gestik auf der Bühne Schau| -steiler, der; -s, - jmd., der gewerbsmäßig, bes. bei Volksfesten, in Vergnügungsparks, gegen Entgelt Möglichkeiten zur Unterhaltung bietet: die Buden der S. auf dem Jahrmarkt; -stück, das jP l. - ej (schöner, kostbarer od. seltener) Gegenstand, der zum Betrachten, Vorführen bestimmt ist: ein erlesenes S.; die Schaustücke eines Museums;
Schauturnen — Scheißding 989 - turnen, das öffentliches Turnen vor Zuschauern außerhalb eines Wettbewerbs Scheck, der; -s, -s/-e 1. Vordruck, der ausgefüllt die Anweisung enthält, aus dem Guthaben des Ausstellers bei einer Bank, der Post einen Betrag auszuzahlen: einen S. über 300 Mark ausstellen, einlösen; mit S. bezahlen — 2 . Gutschein, der ein Anrecht auf etw. gibt: der S. für eine Urlaubsreise Scheck |betrug, der unbefugte, betrügerische Ver­ wendung von Schecks (1) Scheck|heft, das zu einer Art Heft (1.1.1) zusam­ mengefaßte Schecks (1) scheckig fAdj.f mit geflecktem Fell: eine scheckige Kuh + umg. sich s. lachen (sehr lachen) Scheck|verkehr, der Zahlungsverkehr mittels Schecks scheel fAdj.f 1.1 . aus den Augenwinkeln auf jmdn. blickend und dabei ein bestimmtes Gefühl, bes. des Neides, Mißtrauens, ausdrückend: er blickte s. auf ihn 1.2 . den Erfolg anderer s. ansehen [auf den Erfolg anderer neidisch sein) Scheffel, der; -s, - /altes Hohlmaß, bes. für Ge­ treideI + sein / Licht nicht unter den S. stellen scheffeln jsw. Vb.; hat/ umg. femot. neg.f etw., bes. Geld, Beichtümer, in großen Mengen in seinen Besitz bringen, zusammenraffen Scheibe, die; -, -n 1.1 . flacher, platter, von zwei parallelen Flächen begrenzter Gegenstand mit ru n ­ dem Umfang: eine S. aus H olz, Stahl; eine S. in Drehung versetzen; O die runde S. des Mondes 1.2 . eckige od. runde 1.1 aus Glas: die Scheiben eines Fensters, einer Tür, Vitrine; die S. des Spiegels ist angelaufen; eine neue S. einsetzen 1.8 . Ziel-, Schießscheibe: mit dem Gewehr nach der S. schießen 1.4. Sport Diskus — 2.1. 1.1 ähnliches, dünnes, von etw. abgeschnittenes Stück: eine (dicke) S. Wurst, Schinken, Käse abschneiden, essen; eine S. (Schnitte) Brot; Gurken in Scheiben s ch neiden 2 .2 . halbkreisförmiger, in sich geschlosse­ ner Teil einer Zitrusfrucht: eine S. Apfelsine, Mandarine + salopp sich von jmdm. eine S. abschneiden (sich jmdn. zum Vorbild nehmen) können Scheiben | -gardine, die Gardine, die nur die Fenster­ scheibe bedeckt; -rad, das m assives, scheibenförmiges Bad ohne Felge und Speichen; -schießen, das das Schießen nach der Scheibe zur Übung, Unterhal­ tung; -Wischer, der; -s, - Hebel mit Gummiblatt an einem (Kraftfah rzeug , der durch automatische, halb­ kreisförmige Pendelbewegung bes. die Frontscheibe von Begen, Schnee frei macht Scheich, der; -s, -e/-s 1.1 . fTitel eines arabischen Herrschers/ 1.2 . Oberhaupt einer Sippe, eines Stam­ mes in arabischen Länd ern Scheide, die; -n 1. das Rote Meer ist die S. (Grenze 1.2) zwischen Afrika und Asien — 2 . schmaler, länglicher Behälter für die Kling e von Stich-, Hiebwaffen: den Säbel, Dolch in die S. stecken — 8 . von der Gebärmutter nach außen führender T eil des weiblichen Geschlechtsorgans scheiden, schied, h at/ist geschieden 1. (hat) 1.1 . eine Ehe gesetzlich auflösen: die Ehe wurde g e ­ schieden 1.2 . jmdn. s. jmds. Ehe gesetzlich auf­ lösen: eine geschiedene Frau; sich s. lassen — 2 . (hat) geh. 2 .1 .1 . eine Wand schied (trennte 1.1) die Kammer von der Küche 2.1 .2 . die schwächeren vo n den leistungsstarken Sportlern s. (trennen 1.1) 2.1 .3 . hier s. sich die Meinungen (gehen die M ei­ nungen auseinander) 2.2 . etw. von etw. unter­ scheiden (1.1): eßbare von giftigen Pilzen s. können — 3. g e h . Weggehen, Abschied nehmen (ist): fröh­ lich s . ; wir schieden als Freunde; O das scheidende (zu Ende gehende) Jahr Scheide| -wand, die wandartiges Gebilde, das zwei (Hohl)räume voneinander trennt; -w eg , der fin der Verbindungf am S. (vor einer schwerwiegenden E n t ­ scheidung) stehen Scheidung, die; -e n das Scheiden (1): die S. be­ antragen, aussprechen; die S. einer Ehe; die Ehepartner leben, lieg en in S. (werden geschieden) Scheidungs zu scheiden 1| -grund, der; -klage, die: eine S. einreichen; -prozeß, der Schein, der; -(e)s, -e I. jo. Pl.f 1.1 . von einer Licht­ quelle ausgehende H elligkeit (1): der helle, warme S. der Sonne; der matte S. des Mondes; beim S. einer Lampe lesen 1.2 . der m atte S. (Glanz 1.1) lackierten Holzes — 2. Art, wie etw. jmdm. er­ scheint (3), bes. als lediglich äußerer, oft (über das Wesen) täuschender Eindruck: der äußere, leere, falsche S.; er wirkt gesund, aber der S. trügt; der S. spricht gegen ihn; den S. aufrechterhalten, wahren; er tat es zum S. (um irrezuführen) — II .l . Stück Papier, meist Formblatt, auf dem (jmdm.) etw. schriftlich (amtlich) bescheinigt w ird: ein S., der jmds. Geburt beurkundet; einen S. ausfüllen, unterschreiben; wer ohne S. angelt, muß Strafe zahlen; am Gepäckschalter den S. vorlegen — 2 . Banknote, Geldschein: ein neuer, falscher S .; einen S. wechseln Schein|argument, das nicht stichhaltiges Argument scheinbar fAdj.f nicht wirklich, nur dem Scheine (1.2) nach: dein scheinbarer Grund überzeugt nicht; seine Uninteressiertheit war nur s. (vor­ getäuscht) scheinen, schien, hat geschienen 1.1 . Licht aus­ strahlen, Helligkeit (1) verbreiten: die Sonne scheint (hell, warm); die Taschenlampe scheint nur noch m att 1.2 . Licht reflektieren (1), glänzen: das K upfer­ dach schien in der Sonne — 2 . jmd., etw. erweckt einen bestimmten Anschein, Eindruck: er sch eint krank, glücklich zu sein; er scheint ihn zu kennen; ein Zusammenstoß schien unvermeidlich (zu s ein); es scheint (hat den Anschein), als ob, daß wir einen frühen Winter haben werden; sie ist vermögender, als es scheint; wie es scheint, ist sie verreist scheln/Sche|n| -h eilig fA dj. ; emot.f aufrichtiges, ehrenhaftes Verhalten vortäuschend, heuchlerisch; - lo sung , die Lösung (2), die ein Problem nicht tatsächlich bewältigt; -manöver, das Handlung, durch die man andere über seine wahren Ziele täuscht; - tod, der Zustand, in dem die Lebensäußerungen erloschen zu sein scheinen; -tot fAdj.f sich im Zustand des Scheintods befindend; -weit, die fik­ tive Welt: die bunte S. alter Unterhaltungs­ filme; -werfer, der; -s, - künstliche Lichtquelle, deren Licht durch optische Spieg el od. Linsen ge­ bündelt wird und dadurch sehr weit reicht: m it Scheinwerfern den Himmel, die Gegend absuchen; das Auto fährt mit abgeblendeten Scheinwerfern; - werferlicht, das fo. Pl.f Scheiß salopp femot.f\ -angst, die fo. Pl.f über­ mäßig große Angst; -ding, das jPl. -er/ mit Män­ geln behafteter, unbrauchbarer (Gebrauchs)gegen-
990 Scheißdreck — Schemen stand; -dreck, der 1.1. etw. Wertloses, Minder­ wertiges: dieses Kabel ist der reinste S.; ich muß mich um jeden S. (jede Kleinigkeit) kümmern 1.2 . unangenehme, widerwärtige Angelegenheit, Sache: mir hangt dieser S. schon zum Halse heraus; + das geht dich einen S. (gar nichts) an! Scheiße, die; jo. Pl.j 1. derb Kot (1): ein Haufen S. — 2. salopp lemot.j 2.1. Dreck (2.2): dieses Zeug ist S. 2 .2 . unangenehme widerwärtige A n ­ gelegenheit, Sache: jhäufig in Ausrufen des Un­ willensI hoffentlich ist diese S. bald vorbei!; so eine (verdammte) S .! jFluchj + s a l o p p S. bauen (Falsches, Fehlerhaftes machen) scheißjegal, seheiß|egal jA djnur präd.j salopp jemot.f völlig gleichgültig (3): mir is t das s. schejßen, schiß, hat geschissen derb Kot aus- scheiden -f derb auf etw., jmdn. s. (auf etw., jmdn. mit Verachtung verzichten) Scheißer, der; -s, - derb Scheißkerl; auch Schimpfw. scheiß/Scheiß jemot.f |-freundlich,-freundlich jAdj.j s a lop p heuchlerisch freundlich; -kerl, der d erb Feigling, jmd., der versagt; auch Schimpfw. du S.!; -wetter, das jo. PL/ salopp sehr schlechtes Wetter Scheit, das; -(e)s, -e/süddt. österr, -er durch Zer­ sägen und Spalten eines dicken Stammes gewonnenes größeres Stück Holz: ein paar Scheite (Holz) an- legen, aufs Feuer weifen Scheitel, der; -s, - 1 . das K opfhaar teilende, mit dem Kamm hergestellte Linie: einen (geraden) S. ziehen, haben — 2. jo. Pl.j veraltend Kopfhaar: sein ergrauter S. — 8. oberste Stelle des K opfes: ein kahler, unbedeckter S. — 4. oberster Teil, höchster P unkt 4.1 . einer Erhebung: der S. eines Berges 4.2 . jo. Pl.j einer Kurve, Bahn: die Sonne steht im S. (Zenit) + umg. vom S. bis zur Sohle: ein Kavalier vom S. bis zur Sohle (ein vollendeter Kavalier) scheiteln jsw. Vb.; hat/ das Haar s. einen Scheitel durch das H aar ziehen: das Haar gescheitelt tragen Scheitel| -punkt, der /PL -e/ 1,1. oberster, höchster Punkt einer Kurve, Bahn: der S. des Himmels, einer Gebirgsstraße 1.2 . M a th . Berührungspunkt der Schenkel eines Wink els; -Winkel, der M a th . einer der beiden sich gegenüberliegenden, gleich großen Winkel an zwei sich schneidenden Geraden Scheiterhaufen, der Holzstoß aus Scheiten, auf dem im Mittelalter zum Tode Verurteilte verbrannt wur­ den scheitern jsw. Vb.; ist/ 1. mißlingen: der Versuch, die Konferenz ist gescheitert; die Aktion war von vornherein zum Scheitern verurteilt — 2 . keinen Erfolg haben, versagen: im Beruf s.; an einer Auf­ gabe s. (sie nicht bewältigen) Schelf, der, das; -s, -e G ^o gr. Festlandsockel Schelle, die; -, - n 1.1. kugeliger, blecherner, m it einem Schlitz versehener kleiner Gegenstand, der ähnlich einer Glocke durch Schütteln zum Klingen gebracht wird: die Schellen eines Pferdeschlittens — 2, landsch. kleine Glocke (1.1) mit Griff: der Ausrufer schwang seine S. — 8. landsch. (elek­ trische) Klingel, bes. an der Wohnungstür — 4 . jo. A rt.; nur im Pl.j durch Bilder von 1 gekennzeichnete Farbe der deutschen Spielkarte (1.2): ich spiele Schellen —5. landsch. umg. Ohrfeige — II. Bing, Klammer zur Befestigung von Rohren, zur Ab­ dichtung von Leitungen schellen jsw. Vb.; hat/ landsch. 1. mit einer Schelle (1.2) läuten: der Ausrufer schellte — 2 . klingeln: sie schellte, es öffnete aber niemand Schellen zu Schelle I .l| -bäum, der M usikinstru- ment, das aus einer Tragstange mit Querhölzern be­ steht, an denen Schellen hängen: der S. einer Militär­ kapelle; -geläut(e), das; -kappe, die Narrenkappe m it Schellen Schell| -fis ch , der in den nördlichen Meeren leben­ der, m it dem Kabeljau verwandter Knochenfisch mit schwarzem Fleck oberhalb der Brustflosse, der als Speisefisch genutzt wird; -kraut, das /o. Pl.j s. Schöllkraut Schelm, der; -(e)s, -e Schalk: sie ist ein S.: du bist ein rechter kleiner S. (Frechdachs)\ Schelmen| -roman, der frühbürgerl. Roman, der von den Abenteuern eines zumeist aus dem Volke stammenden Helden unter der feudalen Herrschaft erzählt; -streich, der lustiger, mutwilliger Streich, durch den jmd. übertölpelt wird schelmisch jA dj.j schalkhaft: jmdn. s . anblicken; ein schelmisches Lächeln Schelte, die; -n jvorw. Sg.j geh . laut geäußerter, harter Tadel \ S. bekommen schelten (er schilt), schalt, hat gescholten geh.- 1. jmdn., etw. laut (schimpfend) tadeln: jmdn. wegen schlechten Benehm ens s.; jmds. Betragen s. — 2 . auf jmdn., etw. s. über jmdn., etw. schimp­ fen: er schalt auf seine Lehrer — 8 . jmdn. einen Narren, töricht s. (tadelnd als Narren, als töricht bezeichnen) Scheltwort, das Schimpfwort Schema, das; -s, -s/-ta/Schemen 1.1. die wesent­ lichen Züge eines Sachverhalts, einzelner Etappen eines Vorgangs als Plan für die Darstellung, Durch­ führung od. Herstellung von etw.: ein brauchbares, einheitliches, metrisches S.; ein S. aufstellen; sich beim Ablauf einer Feier, bei der Arbeit nach einem S. richten; etw. in ein S. pressen 1.2 . das S. (die graphische Darstellung) einer elektrischen Schal­ tung + um g. nach S. F (schablonenhaft, ohne Rück­ sicht auf das Besondere) schematisch jAdj.j 1. in der Art eines Schemas (1.1): etw. s. darstellen; eine schematische Zeich­ nung — 2 . starr nach einem Schema (1.1) vor­ gehend, ohne Rücksicht auf Besonderheiten zu neh­ men: etw. (rein) s. behandeln, betrachten; schema­ tisches Vorgehen schematisieren jsw. Vb.; hat/ einen Sachverhalt schematisch (1) darstellen: einen Produktionsvor- gang s. Schematismus, der; -, Schematismen jvorw. Sg.j unschöpferisches, unk ritisches Vorgehen nach einem Schema (1.1), unschöpferisches, klischeehaftes D e n ­ ken und Handeln: den S. in der Planung) über- winden- Schemel, der; -s, - 1 .1 . niedrige, drei- od. vier­ beinige Sitzgelegenheit ohne Lehne für eine Person: ein runder, viereckiger, hölzerner S. 1 .2 . Fußbank Schemen, der, das; -s, -1 .1 . etw., das in Umriß und Gestalt (wegen schlechter Sicht) nicht deutlich er­ kennbar ist: aus dem Nebel tauchten S. auf und glitten vorüber 1.2 . gespenstische Erscheinung, Trugbild: etw. gleicht einem S.
schemenhaft — scheu 991 schemenhaft /Adj./ wie ein Schemen (1.1), ver­ schwommen, undeutlich: etw. nur s. wahrnehmen Schenke, die; -, -n veraltend Heine, einfach ein­ gerichtete Gastwirtschaft: eine gemütliche S. am Stadtrand Schenkel, der; -s, -1 .1« Oberschenkel’, volle, musku­ löse, magere S.; sich vor Vergnügen auf die S. schlagen 1.2 . Unterschenkel — 2 . M ath, eine der zwei Geraden, die einen Winkel bilden Schenkel| -h al s , der T eil des Oberschenkelknochens; - halsbruch, der schenken fsw. Vb.; h a t/1.1. jmdm. etw. ohne Gegen­ leistung zu dauerndem Besitz geben: jmdm. ein Buch, einen Strauß Blumen, einer Frau einen kost­ baren Schmuck s.; jmdm. etw. zum Geburtstag, zu Weihnachten, als Andenken s.; etw. geschenkt bekommen; umg. für den Preis ist das wirklich fast geschenkt {das ist sehr preiswert) — 2, fin Verbindung m it Subst. zur Umschreibung eines Verbdlbegriffsf: jmdm. seine Achtung s. (jmdn. achten); jmdm. Gehör s. (jmdn. anhören); jmdm. Vertrauen s. (jmdm. vertrauen); jmds. W orten Glauben s. (jmdm. glauben); jmdm., einer Sache keine / Beachtung s. — II. veraltend geh. etw. einschenken: W ein in die Gläser s. - f jmdm. wird, nichts geschenkt (jmd. muß sich alles selbst schwer erarbeiten); sich etw. s, können (etw. besser unterlassen); — einem / Kind das Leben s. Schenkung, die; -, - e n Jur. (vertragliche) unent­ geltliche Zuwendungen ohne Bedingungen an einen anderen Schenkungsjurkunde, die J u r .: eine S. aussteilen scheppern fsw. Vb.; hat/ ein (blechern) klapperndes Geräusch hervorrufen: Milchkannen, Teller s.; er scheppert mit dem Geschirr; <> er hatte eine scheppernde Stimme Scherbe, die; - n Bruchstück eines Gegenstandes aus Glas, Porzellan, Keramik: die Scherben eines Glases, Tellers, Blumentopfes, einer Vase, Fenster­ scheibe; sich an einer scharfen S. schneiden; die Tasse ist in Scherben gegangen (zerbrochen) scherbein fsw. Vb.; hat/ landseh. salopp auf einem Tanzvergnügen tanzen: s. gehen Scherben, der; -s, - 1. süddt. österr. Scherbe — 2.. landseh. irdener Topf — 3. jo. Pl.f fachspr. für K era mik verwendeter gebrannter Werkstoff Schere, die; - n 1.1 . Werkzeug zum Schneiden, Zertrennen dünner Materialien, das aus zwei über Kreu z verbundenen, gegeneinander beweglichen mes­ serartigen Teilen m it Griffen besteht: eine scharfe, stumpfe, spitze, kleine S.; eine S. schleifen; ein Stück Papier, Stoff mit der S. ab-, aussehneidenl.2# Maschinenelement m it Schneiden zum mechanischen Zertrennen von Werkstoffen aller Art — 2 . paariges Organ zum Greifen bei Schalen-, Spinnentieren: die Scheren des Krebses — 3 . Sport Turnübung, bei der die Beine gespreizt werden: die S. am Pferd, Barren 1scheren, schor, hat geschoren 1.1 . Haare, Wolle ganz kurz über der H aut abschneiden: jmdm. das Haar s. 1 .2 . jmdn., jmdm. den Kopf (kahl) s. (jmds. Kopfhaar ganz abschneiden); Schafe s. (Schafen die Wolle ganz abschneiden) 1.3 . einen Baum, eine Heck e s. (stutzen) + alle(s) über einen / Kamm s. 2scheren fsw. Vb.; hat/ 1.1.1. etw., jmd. schert jmdn. nicht(s) etw., jmd. kümmert jmdn. nicht, ist jmdm . gleichgültig: es scherte ihn nichts, wenig, was aus ihr würde; was schert mich das, was er jetzt macht?; umg. das braucht dich über­ haupt nicht zu s.! 1.2. umg. sich nicht um etw., jmdn. s. sich nicht um etw., jmdn. kümmern: er scherte sich nicht um das Verbot, um den Hilf­ losen — II . umg. sich irgendwohin s. irgendwohin fortgehen jvorw. im Im p.f: scher dich ins Bett!; er soll sich nach Hause s .!; scher dich zum Kuckuck, Teufel! fFlüchef Scheren| -fernrohr, das winkelförmiges Doppelfern­ rohr (zum Messen von Entfernungen); -gitter, das a us gelenkig verbundenen Stäben bestehendes, zu- sammenschiebbares Gitter, ^ bes. vor Eingängen, Fenstern; -Schleifer, der Handwerker, der Schneiden von Werkzeugen schärft; -schnitt, der aus (schwar­ zem) Papier geschnittener Umriß von einem Men­ schen, einem Gegenstand, Schattenriß Schererei, die; -, -en u m g . Uriannehmlichkeit, Ärger bereitende Mühe: Scherereien mit jmdm. haben; jmdm. Scherereien machen, ersparen Scherflein, das; -s, - fvorw. Sg.f veraltend fin den Verbindungen/ (s)ein S / (einen kleinen Geld­ betrag) entrichten, zu etw. beitragen, beisteuern, spenden; <0 zum Gelingen dieses Werkes trug auch er sein S. (seinen Teil, eine Kleinigkeit) bei Scherge, der; -n, -n veraltend geh. femot.f voll­ streckender Helfer einer unterdrückenden Macht: sie fielen den Schergen (des Regimes) in die Hände Scher]köpf, der fachspr. Teil des Trocken­ rasierers, mit dem das Barthaar abrasiert wird scherwenzeln, scherwenzelte, ist/hat scherwenzelt s. scharwenzeln Scherz, der; -es, -e auf Belustigung berechnete Äußerung od. Handlung, Spaß: ein gelungener, harmloser, netter, geistvoller, anzüglicher, grober, übler S.; zu Scherzen aufgelegt sein; sich (mit jmdm.) einen schlechten S. erlauben; etw. im S. (nicht im Ernst, nicht in böser Absicht) sagen + S. beiseite (im Ernst)! scherzando jAdv.f [sksr..] Mus. heiter (2), in der A rt eines Scherzos Schcrz| -artikel, der Artikel (3) für Spaß und Schabernack: Pappnäsen, Papiermützen, K nall­ frösche und andere S.; -bold, der; -(e)s, -e umg. 1. Spaßmacher — 2 . nicht ernst zu nehmender Mensch scherzen fsw. Vb.; hat/ einen Scherz machen, spaßen: mit jmdm. s .; zum Scherzen aufgelegt sein; damit soll man nicht s. (dies ist zu ernst, um darüber Scherze zu machen) \; ich scherze n icht (meine es ernst) ! scherzhaft /A dj./ im Scherz gemeint: eine scherz­ hafte Anspielung; etw. im scherzhaften Ton sagen Scherzo, das; -s, -s/Scherzi [sker..] Mus. 1. heiteres instrumentales Musikstück — 2 . (heiterer) Satz bes. einer Sonate, Sinfonie Scherz|wort, das /PI. - e/ heitere, lustige Ä ußerung: jmdm. m it einem (treffenden) S. erwidern sehesen fsw. Vb.; ist/ landsch. salopp sehr schnell laufen (2.1): wir müssen s., um den Zug noch zu erreichen scheu fAdj./ 1 .1 . schüchtern, zurückhaltend, K on­ takte meidend: ein scheuer Mensch, Blick; jmdn. s. (und verlegen) ansehen 1.2 . /von Tieren/ ängst­
992 Scheu — schicken lieh die Nähe des Menschen meidend: ein scheues Reh; ein scheuer Vogel — 2, /von Pferden/ s. wer­ den vor Schreck, Angst in panikartige Erregung geraten: die Pferde wurden s. + die Pferde s. machen Scheu, die; jo. P L / 1 .1 . Zurückhaltung, Schüch­ ternheit : eine angeborene, ehrfurchtsvolle, kind­ liche S.; vor etw., jmdm. S. empfinden; (keine) S. zeigen; seine anfängliche S. ablegen 1,2 . /von Tieren/ Angst vor der Nähe des Menschen: die Tiere kamen ohne S. und ließen sich füttern scheuchen /sw. Vh.; hat/1 .1 . ein Tier, jmdn. durch laute Worte, drohende Gebärden, Geräusche irgend­ wo forttreiben, irgendwohin treiben: Hühner (von der Straße), Vögel (ajis einem Baum, von den Feldern) s.; O der Regen scheuchte uns ins Haus 1.2 . ich laß mich von dir nicht s. (antreiben) scheuen /sw. Vb.; hat/ 1.1. etw. nicht auf sich nehmen wollen (und es meiden) : Arbeit, Strapazen, Auseinandersetzungen, die Verantwortung s . ; keine Mühe, Kosten s. (alle Mühe, Kosten auf sich nehmen), um etw. zu erreichen; sich s. (Hemmun­ gen, Bedenken haben), etw. Bestimmtes zu tun 1.2 . die Wahrheit, vor der Wahrheit s. (die Wahr­ heit fürchten) — 2 . scheu werden: das Pferd scheute vor dem Auto + das / Licht, / Tageslicht s. Scheuer, die; -, -n süddt. österr. Scheune Scheuer/scheuer] -bürste, die vgl. - lappen; -fest /A d j.; nicht ad v./ widerstandsfähig gegen Scheuern, Reiben; -lappen, der Lappen zum Scheuern (1); - leiste, die im Winkel zwischen Fußboden und Wand an der W and entlang führende Leiste scheuern jsw. Vb. ; hat/ 1.1. etw. durch Reiben mit einer Bürste, einem nassen L app en säubern: den Fußboden, die Stube, Tischplatte, das Schiffsdeck s. 1 .2 . etw. durch 1.1 von etw. entfernen: den Schmutz von denDielens.1 .3*etw. durch 1.1 in einen bestimm­ ten Zustand bringen: die Fliesen blank s. — 2 .1 . etw. reibt die Haut wund: die Schuhe s. (mir an den Fersen) 2.2 . das Pferd scheuerte (rieb) seinen Hals, sich an einem Pfosten + derb jmdm. eine s. (jmdm. eine Ohrfeige geben) Scheuer| -sand, der fo. PI ./ sehr feines pulveriges Mittel mit Salmiak zum Scheuern (1); -tuch, das /PL -tücher/ vgl. Scheuerlappen Scheu|klappe, die jvorw. PL / bei leicht scheuenden Pferden seitlich der Augen angebrachtes Stück Leder, das den Blickwinkel verengt Scheune, die; -, -n Gebäude zum Lagern von Ernte­ gut, bes. von Getreide, Heu, Stroh. Scheunen| -drescher, der + um g. essen wie ein S. (unmäßig, viel essen); -tor, das Scheusal, das; -s, -e [,.za:l] /emot./ 1.1 . Angst, Ekel, Abscheu einflößendes Tier 1.2 . verabscheuens­ wert handelnder Mensch: sein Vater ist ein S. scheußlich /A d j./ 1 .1 . abscheuerregend, häßlich: ein scheußlicher Anblick, Geschmack; eine scheuß­ liche Vase, Krawatte; etw. sieht s. aus, schmeckt, riecht, klingt s. 1 .2 . abscheulich (1.2), verwerflich: ein scheußlicher Kerl; ein scheußliches Laster, Ver­ brechen; sein Benehmen war s. — 2. umg. /emot./ 2.1 . unangenehm, peinigend: ein scheußlicher G e­ danke, Traum; eine scheußliche Erkältung 2.2 . das Wetter war s. (sehr schlecht) — 8. umg. /drückt emotional in negativem Sinne einen hohen Grad aus/: das tut s. (sehr) weh Scheußlichkeit, die; -, -e n 1. jo. PL; zu scheußlich 1 u. 2/ das Scheußlichsein; zu 1.2: ein Verbrechen von äußerster S. — 2 . /vorw. PL/ scheußliche (1.2) Tat, Sache: solche Scheußlichkeiten widern mich an Schi, der s. Ski Schicht, die; -, - e n 1. in gewisser Dicke flächenhaft ausgebreitet (auf)liegende, hingelegte Masse von etw. : eine dicke, flache S.; eine lichtempfindliche S.; eine dicke S. Staub; eine dünne S. Schnee bedeckte den B oden; mehrere Schichten Papier; eine S. Creme, Marmelade; die oberen, mittleren Schich­ ten der Luft; die Kartoffeln mit einer S. Stroh, Erde abdecken; Geol. Kalk, Ton und Lehm lagen in Schichten übereinander — 2 . nach bestimmten gesellschaftlich relevanten Gemeinsamkeiten zusam ­ mengehöriger Teil der Bevölkerung, dessen klassen­ mäßige Zusammensetzung nicht notwendig einheit­ lich ist: die Arbeiterklasse und die mit ihr ver­ bündeten werktätigen Schichten; soziale Schich­ ten; die Teilnehmer kamen aus den verschieden­ sten , aus breiten Schichten (aus allen Teilen) der Bevölkerung; /auf bürgerl. Verhältnisse bezogen/ die herrschenden, besitzenden, oberen Schichten; /unter bürgerl. Verhältnissen gebraucht/ die unteren, niederen Schichten — 8 . bes. in durchgehend arbeitenden Betrieben der von Ablösung zu Ablösung reichende Teil des Arbeitstages, der die verbindliche Arbeitszeit eines od. einer Gruppe von Werktätigen ist: der Betrieb arbeitet in drei Schichten; die erste S. beginnt um 6 Uhr; während der S.; Bergm. eine S. fahren; umg. er hat S., muß zur S. — 4 . die gleichzeitig in 3 arbeitenden Werktätigen eines Betriebes: er gehört zu dieser, meiner, der zweiten S. Schicht| -ablösung, die 1. vgl. Schichtwechsel (1.1) — 2. Schicht (4), die bei Schichtwechsel die vorher­ gehende Schicht ablöst; -arbeit, die /o. P L/ Arbeit in Schichten (3); dazu -arbeiter, der; -betrieb, der jo. P L / Durchführung der A rbeit in Schichten (3) schichten, schichtete, hat geschichtet etw., bes. flache Gegenstände, schichtweise übereinanderlegen: Akten, Bretter, Kohlen s.; Wäsche im, in den Schrank s .; Stoffe, Steine zu Stapeln, Stößen s. Schicht/schicht| -gestern, das G e ol. in Schichten liegendes Sedimentgestein; -loh n , der Lohn für Schichtarbeit; -Wechsel, der 1.1 . Ablösung der Werktätigen einer Schicht (3) durch die der folgen­ den: S. ist um 6 Uhr 1.2 . meist wöchentlicher Wech­ sel der Werktätigen von einer Schicht (3) in eine andere: nach S. kam er von der Früh- in die Spät­ schicht; -weise /Adv./ in Schichten (1): etw. s. übereinanderlegen; -wolke, die Wolke von großer Länge und Breite schick /A d j./1 .1 . modisch, geschmackvoll: ein schik- kes Kostüm; sie geht immer s. gekleidet 1.2. /nicht attr.j sie findet es s. (flott und elegant), im Auto vorzufahren Schick, der; -s, jo. PL / mit Geschick, Geschmack erzielte Eleganz, bes. der Kleidung: ein Kleid, An­ zug von modischem, neuestem S. schicken /sw. Vb.; hat/ 1.1 . etw. jmdm., etw. an jmdn., an einen bestimmten Ort s. veranlassen, daß etw. zu jmdm., an einen bestimmten Ort ge­ bracht, befördert wird, gelangt: jmdm., an jmdn. Geld, einen Bericht, ein Paket s.; einen Gruß nach Hause, einen Brief nach Berlin s.; etw. an eine
schicklich — schiefgehen 993 Adresse s. — 2 .1 . jmdn. zu jmdm. s. jmdn. veran­ lassen, sieh zu jmdm ., a n einen bestimmten Ort zu begeben: jmdn., einen Boten, eine Abordnung zu jmdm. s .; man schickte einen Monteur, der den Schaden behob; die Kinder einkaufen, ins B ett, nach Hause s.;. jmdn. auf den Weg, zur Kur s. 2.2 . (jmdn.) nach jmdm., um jmdn., etw. s. jmdn. beauftragen, jmdn ., etw. zu holen: (jmdn.) nach einem, um einen Arzt s. — II.l .l . geh. sich in etw. fügen (3.2): sich in sein Los, in das Unver­ meidliche s. 1.2. veraltend etw. schickt sich: wenn sie wieder gesund ist, wird sich alles weitere schon s. (sich alles weitere von selbst ergeben) — 2. etw. schickt sich (nicjit) etw. ist [nicht) schick­ lich (2): er weiß immer, nicht, was sich schickt + jmdn. inden / April s,;jmdn.indie / Wüste s. schicklich fAdj.f 1. veraltend geh. jmdn. bei schicklicher (passender, angemessener) Gelegenheit besuchen — 2 . anständig (1.1): etw. ist s. Schicksal, das; -s, -e [,.za :l] 1. der individuelle Lebenslauf mit allem, bes. dem Unangenehmen, schwer zu Bewältigenden, das dem Menschen un ­ abhängig von seinem Willen durch äußere Umstände widerfährt: ein schweres, trauriges S.; sie hatten ein gemeinsames, das gleiche S«; sich mit seinem S. abfinden; jmdn. seinem S. überlassen (ihm nicht helfen) — 2 . jo. PL/ in einer aus religiösen, aber­ gläubischen Anschauungen herrührenden Vorstellung existierende jenseitige Macht, die den Verlauf des Lebens bestimmt: das blinde, unerbittliche S.; ein gütiges S. bewahrte ihn vor dem Schlimmsten; die Gunst des Schicksals; etw. für einen Wink des Schicksals halten + das ist / f Ironie des Schicksals Schjcksals/schicksalsj -frag e , die entscheidende Frage (2.1) in bestimmtem Zusammenhang; -ge- fährte, der Leidensgenosse; -schlag, der für einen Menschen schwer z u ertragendes, zu bewältigendes Ereignis: ein harter, furchtbarer S.; einen S. er ­ tragen, überstehen; -schwer fAdj.f geh. das Leben eines, der Menschen od. eine Entwicklung in ein­ schneidender, m eist schwer zu bewältigender Weise beeinflussend: eine schicksalsschwere Entscheidung Schiebe| -bühne, die fachspr. 1 . Gestell zum Ver-, Umsetzen bes. von Eisenbahnwagen auf ein parallel liegendes Gleis — 2 . Bühne m it fahrbaren Teilen, auf denen die Dekorationen auf die Bühne ge­ schoben werden; -dach, das Teil des Verdecks von Personenkraftwagen, das aufgeschoben werden kann; - fenster, das Fenster, das durch Verschieben nach oben od. der Seite geöffnet, geschlossen wird schieben, schob, hat geschoben 1.1, etw., jmdn. durch Drücken von der Stelle, an eine Stelle, in eine Lage od. vor sich her bewegen: eine Karre, den Kinderwagen s .; bergauf mußten wir unsere Fahr­ räder s.; etw., jmdn. nach vorn, links, vor sich her, auf seinen Platz s .; Neugierige zur Seite s.; der Güterwagen wurde auf das Nebengleis g e­ schoben; Brot in den Ofen, sich die Mütze ins Genick s . ; sie schob (steckte) sich ein Stück Schoko­ lade in den Mund; <j> umg. ein Ansinnen von sich s. (abweisen); er schiebt (verschiebt 3) immer alles auf den nächsten Tag 1.2 . sich durchs Gewühl s. (sich mühsam, durch Drängeln und Drücken durchs Gewühl vorwärts bewegen); <0> sich an die Spitze, nach vorn s. (allmählich die erste Stelle zu erlangen suchen) — 2. salopp 2.1. etw. auf nicht ganz korrekte Weise bewerkstelligen: das werden wir schon s. 2 .2. Devisen s. (mit Devisen betrügerische Geldgeschäfte machen, bes. unter kap . Verhältnissen) 2.3 . m it etw. Schwarzhandel treiben: mit Kaffee s. — 3. etw. auf etw., jmdn. s. (einer Sache, jmdm. etw. zur Last legen) + jmdn. aufs / Abstellgleis s.; etw. auf die lange / Bank s.; / Kohldampf s.; eine ruhige / Kugel s.; jmdm. etw. in die / Schuhe s.; Wache s. Schieber, der; -s, - 1 . Vorrichtung zum öffnen od. Verschließen von etw.: der S. eines Reißverschlus­ ses, am Wasserrohr — 2 . Eßgerät für Kinder, mit dem man das Essen auf den Löffel schiebt — 3 . flaches Gefäß für die Notdurft von Bettlägerigen — 4. jmd ., der betrügerische Geschäfte treibt, Schwarz­ händler: Aktionen gegen S. und Spekulanten Schiebe|tür, die Tür, die zum öffnen , Schließen seitlich verschoben wird Schiebung, die; -, - e n fvorw. Sg.f unlauteres Vor­ gehen: jmdn. durch S. um sein Recht bringen; eine S. aufdecken; er ist nur durch S. (Begünsti­ gung) zu seinem Posten gekommen Schieds| -gericht, das 1. J u r . durch gegenseitige Vereinbarung gebildetes Gremium, das durch Schiedsspruch bes. über internationale Rechts - Streitigkeiten entscheidet — 2 . S p o r t Gremium, das die Einhaltung der Regeln, Bestimmungen bei Wettkämpfen überwacht; -kom mission, die 1. in Wohnber eichen, Genossenschaften in der D D R tätiges gesellschaftliches Gericht, d a s über gering­ fügige Vergehen und kleine zivilrechtliche Streitig­ keiten entscheidet — 2 . J u r . bei einem Schieds- od. Vertragsgericht gebildeter A ussch uß von Schied s­ richtern (1); -richter, der 1. Person, die bei einem Streitfall die Entscheidung fällen soll — 2 . S p o r t unparteiischer Leiter eines Spieles, der die E nt­ scheidungen fällt — 3 . J u r . Richter bei einem Schiedsgericht; -Spruch, der Urteilsspruch eines Schiedsgerichts, eines Schiedsrichters schief fAdj.f 1.1 . gegen die (normale) Gerade, Senk- od. Waagerechte in spitzem Winkel geneigt, schräg: eine schiefe Mauer; er hat eine schiefe Nase, Schulter, Haltung; Math. Phys. eine schiefe (in einem bestimmten Winkel geneigte) Ebene"1; schiefe (einseitig abgenutzte) Absätze; das Bild hängt, der Hut sitzt s. 1 .2 . er warf ihr einen schiefen (ge­ hässigen, scheelen) Blick zu; jmdn. s. ansehen — 2. oft um g . einen Sachverhalt nicht angemessen wiedergebend: ein schiefer Vergleich; er gab ein schiefes Bild von der Sache; etw. s. ausdrücken -f- auf die schiefe / Bahn geraten, kommen; bei jmdm. hängt der / Haussegen s.; sich / krumm und s. lachen; in ein schiefes Licht geraten, kommen Schiefer, der; -s, - 1 . Gestein, das sich leicht in dünne, ebene Platten spalten läßt, die bes. zum Decken von Dächern verwendet werden: das Dach mit 5. decken — 2. la nd sch. Holzsplitter: sich einen S. einreißen schiefer/Schiefer zu Schiefer 1| -blau fAdj.f grau­ blau; -bruch, der Stelle, an der Schiefer im Tagebau gewonnen wird; -dach, das mit Platten aus Schiefer gedecktes Dach; -decker, der; -s, - Handwerker, der Dächer, Außenwände mit Platten aus Schiefer deckt, bedeckt; -grau fAdj.f vgl. - b lau; -tafel, die früher in der Schule benutzte Schreibtafel a us Schiefer schief| -gehen jVb.j umg. mißlingen: das hätte
994 schiefgewickelt — Schiff s. können; -gewickelt /Adj./ + salopp s. sein (sich gründlich irren)-, -lachen, sich fVb.f salopp heftig lachen; -liegen fVb.f s a lo p p (in ideologischen Fragen) eine abwegige M einung, eine Meinung ver­ treten, die von derjenigen abweicht, die von einer Gruppe geschlossen vertreten w ird ; -treten jV b .; hat/: die Absätze s. (an einer Seite abnutzen) schielen /sw. Vb.; hat/ 1. auf Grund einer fehler­ haften Augenstellung beim Blick in die Ferne mit einem Auge, den Augen in eine bestimmte Richtung abioeichen: er schielt (auf dem rechten Auge) — 2.1 . heimlich von der Seite auf etw., jmdn. blicken: neugierig, begehrlich, verstohlen nach jmdm., auf etw., jmdn. s. 2.2. umg. nach etw. s. etw. haben wollen-, nach einer Erbschaft s. Schienbein, das der stärkere, vordere Knochen der beiden Knochen des Unterschenkels: sich am S. stoßen; jmdn. gegen das S. treten Schiene, die; - n 1.1 . langgestreckter profilierter, paarig verlegter Stab äus Stahl, der den Rädern von Schienenfahrzeugen angepaßt ist und als Unterlage bei der Fortbewegung dient: die Bahn, der Kran läuft, fährt auf Schienen; Schienen erneuern, (ver)schweißen, (ver)legen; aus den Schienen springen (entgleisen); Güterbeförderung per S. (Eisenbahn) 1.2 . profilierter Stab od. Leiste aus Holz, Metall 1.2 .1 . als Unterlage, Halterung, an, auf der entlang sich etw. bewegt, etw. geführt wird: die Schiebetür rollt auf einer S. im Boden 1.2 .2 . als Lineal, Reißschiene 1.2 .3 . als stromleitender Teil in elektrischen K raft-, Umspannwerken — 2 . Stütze aus biegsamem od. festem M aterial zum Richten, Ruhigstellen von Gliedmaßen, Gelenken, bes. bei Knochenbrüchen-, den Arm in einer S. tragen schienen fsw. Vb.; hat/ ein (gebrochenes) Glied mit einer Schiene stützen-, einen Arm s. Schienen/schienen zu Schiene 1.1 [ -bus, der zwei­ achsiger Triebwagen der Eisenbahn mit Diesel­ motor; - ersatzverkehr, der Beförderung durch Omnibusse bei unterbrochenem Schienenverkehr; - fahrzeug, das schienengebundenes Fahrzeug; -g e ­ bunden fAdj.; nicht adv.f fachspr. auf Gleise, Schienen als Unterlage zum Fahren angewiesen-. ein schienengebundenes Fahrzeug;-stoß, der T e ch n . Stelle, an der z wei hintereinander verlegte Schienen miteinander verschraubt od. verschweißt sind;- sträng, der sich über eine lange Strecke hinziehendes Gleis; - verkehr, der Personen- und Güterverkehr mit Hilfe von schienengebundenen Fahrzeugen; -w eg , der Gleisanlage, Eisenbahnstrecke schier jAdj.f I. jadv.f veraltend fdrückt einen hohen Grad ausf: das ist s. (geradezu) unmöglich; eine s. unübersehbare Menschenmenge — II . / nicht adv.f land sch . schieres Fleisch (Fleisch ohne Fett u n d Knochen vom geschlachteten Tier) Schierling, der; -(e)s, -e jvorw. Sg.f bis zwei Meter hohes, an feuchten Stellen wachsendes, weißblühen­ des, giftiges Doldengewächs Schieß] -bude, die bei Volksfesten, in Vergnügungs­ parks aufgestellte Bude, an der man gegen Entgelt etw. durch Schießen gewinnen kann; -budenfigur, die 1.1. Figur, nach der man in der Schießbude schießt 1.2. umg. spött. durch ihr Äußeres lächer­ lich wirkende Person schießen, schoß, hat/ist geschossen 1. (hat) 1.1. m it einer Schußwaffe auf jmdn., sich, etw. zielen und einen Schuß, Schüsse auslösen, um das Ziel (an einer Stelle) zu treffen-, m it einem Gewehr, einer Pistole, mit Geschützen, Pfeil und Bogen (nach der Zielscheibe, auf Tontauben, auf den Gegner, in die Luft) s.; gut, sicher, schlecht s. 1.2 .1 . ein Geschoß durch 1.1 a uf ein bestimmtes Ziel entsenden und es treffen: er schoß die Harpune dem Wal in den Leib; er schoß ihm, sich eine Kugel in, durch den Kopf; er schoß ihm, ihn ins Bein; O eine Rakete in eine Umlaufbahn s. 1 .2 .2 . scharf, m it scharfer Munition s. (bei 1.1 scharfe Munition verwenden); mit Schrot, Platzpatronen s. 1 .3 . durch 1.1 1 .3 .1 . etw. hervorrufen: Löcher in die Zielscheibe s. 1.3.2. Schießsport etw. er­ reichen: er hat 197 Ringe, einen Preis geschossen 1.4 . ein Tier durch 1.1 erlegen: er hat einen Hasen geschossen — 2. (hat) 2.1 . etw. irgendwohin s. einer Sache mit der Hand, dem F uß durch Stoßen, Werfen große Geschwindigkeit verleihen und es so irgendwohin, an ein Ziel bringen:den Ball ins Tor, an die Latte, ins Aus s.; einen Ball jmdm. an den Kopf, ins Fenster s. 2.2. ein Tor s. (durch 2.1 mit dem Fuß, der H and erzielen) —3 . (ist) 3.1 . sich schnell vonirgend- woher od. irgendwohin bewegen: die Flamme schießt aus dem Reisighaufen; das Wasser schießt aus der Felsspalte;das Boot schoß (pfeilschnell)durchsWas- ser; mit einem Kopfsprung schoß er ins Wasser; Tränen schossen ihr in die Augen; O ein Gedanke schoß ihm durch den Kopf (kam ihm plötzlich) 3.2 . schnell 1wachsen (1): der Junge ist mächtig geschossen; die Saat schießt + umg. etw. ist zum Schießen (sehr komisch, zum Lachen); — einen Bock s.; jmdn. über den / Haufen s.; mit ^ Kanonen auf Spatzen s.; (einen) Kobolz s.; etw. schießt ins /* Kraut; wie (die) / Pilze aus der Erde s.; wie aus der Pistole geschossen; (einen) Purzelbaum s. Schießen, das; -s, jo. Pl.f das Schießen (1.1) mit Gewehr, Pistole als sportliche Disziplin schießen|lassen, läßt schießen, hat schießenlassen, auch schießengelassen salopp etw. s. auf etw., bes. ein Vorhaben, verzichten: eine Reise s. Schießl -gewehr, das vorw. K ind ersp r. Gewehr; - hund, der + umg. aufpassen wie ein S. (scharf aufpassen); -pulver, das fo. P l.f explosiver Stoff für Sprengungen, zum Schießen; -scharte, die Scharte (2), durch die der Gegner beschossen w ird; - s cheibe, die Zielscheibe; -Sport, der Schießen; - stand, der 1. Anlage für Schießübungen — 2. Schießbude; -Übung, die Schiet, der, auch das; -s, jo. Pl.f norddt. umg. Scheiße Schiff, das ;-(e)s,-e //* auch Schiffchen/1. schwimm­ fähiges, größeres, trogförmiges, m eist an beiden Enden sich verjüngendes Wasserfahrzeug mit hoch­ gezogenen Seitenwänden und Aufbauten: ein schn el­ les, modernes S.; der Bug, das Heck, die Reling, der Laderaum eines Schiffes; klar S. machen; der Stapellauf eines Schiffes; das S. läuft aus, schlingert; das S. läuft auf eine Sandbank auf, sinkt; das S. legt (am Kai) an, läuft einen Hafen an, führt die Flagge der DDR; an, von Bord eines Schiffes gehen; ein S. bauen, ausrüsten, befrach­ ten; mit einem S. fahren — 2. Architekt, meist von Westen nach Osten gerichteter, langgestreckter I n ­ nenraum einer Kirche: die Kirche hat drei Schiffe -{- ein S. auf Kiel legen (mit dem Bau eines Schiffes beginnen)
Schiff1 -fahrt, die jo . PL; Schreibg.: Schiffahrt/ Verkehr mit Schiffen; -fahrtslinie, die jSchreibg.: /* -fahrt/ von Schiffen regelmäßig befahrene Route schiffbar /A dj.; nicht adv.j für (bestimmte) Schiffe befahrbar: ein schiffbares Gewässer Schjff {mit * auch Schiffs])| «-bau, der jo . P l.j Bau von Schiffen; dazu *-bauer, der; -s, - bruch, der jvorw. Sg.j Zerstörung, Untergang eines Schiffes durch Sturm, hohen Wellengang od. durch Stranden: die Passagiere haben den S. überlebt; + S. er­ leiden (Mißerfolg bei etw. haben); -b rüchige, der jvorw. PL/ jmd ., der durch einen Schiffbruch be­ troffen is t Schiffchen, das; -s, - / / auch Schiff/ 1. Behälter für die Spule 1.1 . deren Faden die bei der Näh­ maschine von oben kommenden Schlingen auffängt 1.2 . T e x til, die bei Webstühlen den Schußfaden aufnimmt — 2 . kleines längliches Gerät zum Herstellen von Spitzen — 3. veraltend umg. meist zu einer Uniform gehörende längs gefaltete Kopfbedeckung schfffen jsw. Vb.; hat/ derb 1. Wasser lassen — 2. es schifft (es regnet) Schiffer, der; -s, - Berufstätiger in der Binnen­ schiffahrt Schiffer] -klavier, das nmg. Akkordeon; -knoten, der i n verschiedener F orm bes. von Seeleuten ge­ knüpfter, sehr fester (und leicht lösbarer) Knoten Schiffsl: / Schiff] Schiffs] -arzt, der an Bord eines Schiffes eingesetzter A r z t; -brief, der Urkunde über die Eintragung im Schiffsregister; -eigner, der Eigentümer eines Schif­ fes; -flagge, die; -hebewerk, das T echn. Anlage m it einem trogähnlichen, wassergefüllten un d in der Höhe veränderbaren Behälter, die Schiffen zur Über­ windung von Höhenunterschieden bei Binnengew äs­ sern dient; -junge, der jmd., bes. junger Mann, der am Anfang seiner Ausbildung als Seemann steht; - koch, der; -ladung, die; -papiere, die /PI./ die ein Schiff betreffenden P a p i e r e; -register,dasPe</»sfer, in dem die (Handelsschiffe eines Landes mit ihren Spe­ zifika verzeichnet sind; -reise, die: eine S. für das Schwarze Meer buchen; -schraube, die Propeller am Heck des Schiffes; -taufe, die Akt der feierlichen Benennung eines Schiffes; -w erft, die Schikane, die; -, - n 1. Maßnahme, durch die (unter Mißbrauch von Befugnissen) jmdm. mit dem A n ­ schein des Rechts vorsätzlich Schwierigkeiten bereitet werden: das ist die reinste S. — 2. Sport in eine Rennstrecke für Kraftfahrzeuge eingebauter Ab­ schnitt, der zur Verminderung der Geschwindigkeit zwingt + umg. mit allen Schikanen mit allem erdenk­ lichen Zubehör, Komfort: er hat eine Wohnung m it allen Schikanen schikanieren jsw. Vb.; hat/: jmdn. s . (jmdm. durch Schikanen zusetzep) schikanös /A dj./ 1 .1 . eine Schikane (1), Schikanen darstellend: das ist eine schikanöse Maßnahme 1.2 . Schikanen (i) anwendend: er ist s. Schild , das; -(e)s, -er 1. kleine Tafel od. Platte (mit einer Aufschrift, einem Zeichen 1): ein S. b e­ schriften, malen, anbringen — 2 . Etikett: Dosen, Flaschen mit Schildern bekleben 2Schild, der; -(e)s, -e 1. im Altertum, Mittelalter und bei Naturvölkern zum Schutz gegen die Waffen des Gegners am A rm getragene, meist runde od. ovale Platte — 2 . Hauptteil des Wappens, das der Form von 1 ähnlich ist, aber nach unten spitz zu­ läuft und eine für den Eigentümer kennzeichnende Figur aufweist — 3 . Mützenschirm + etw. (gegen jmdn.) im Schilde führen (heimlich etw. Böses beabsichtigen) Schild| -bürgerstreich, der durch Nichtberücksichti- gen eines wesentlichen Gesichtspunktes, durch m an­ gelnde Einsicht bedingte törichte Handlung; -drüse, die im Hals liegende Drüse mit innerer Sekretion schildern jsw. Vb.; hat/ etw. anschaulich, lebendig erzählen, beschreiben: (jmdm.) seine Erlebnisse, eine Landschaft in bunten Farben, ausführlich s . ; bitte s. Sie den Vorgang in allen Einzelheiten; dazu Schilderung, die; -, -en Schild] -kröte, die in zahlreichen Arten vorkommen­ des Kriechtier mit kurzem, gedrungenem Körper, der von einem Panzer aus Hornplatten umschlossen ist; -patt, das; -(e)s, jo. Pl.j aus dem Panzer einer bestimmten Schüdkrötenart hergestelltes M aterial, bes. für Galanteriewaren Schilf, das; -(e)s, -e 1.1 . jvorw. Sg.j hartes, hohes Gras, das an Teich- und Seeufern dichte Bestände bildet 1.2 . /o. Pl.j Schilfrohr sehjlf/Schilf] -bewachsen jA dj.j: das schilfbewach­ sene Ufer des Sees; -dach, das mit Schilfrohr ge­ decktes Dach; -m a tte, die M atte aus Schilfrohr; - r ohr, das /o. Pl.j getrocknete Halme des Schilfs (1.1) schillern jsw. Vb. ; hat/ in wechselnden Farben glänzen: die Seide schillert hell, in allen Farben; schillernde Seifenblasen; O ein schillernder (schwer einzuordnender) Charakter; ein schillernder (un­ bestimmter) Begriff Schilling, der; -s, -e /bei Wertangabe PL Schilling; Währungseinheit in Österreich/ schjlpen jsw. Vb.; hat/ s. tschilpen Schimäre, die; -, - n Trugbild, Hirngespinst Schimmel, der; -s, - 1. Pferd mit weißem od. weiß­ lichem Fell: zwei S. zogen die H ochzeitskutsche — I I . jo. Pl.j (weißlicher) Belag von Schimmelpilzen auf feuchten od. faulenden organischen Stoffen: das Brot war mit (weißem, grünlichem) S. bedeckt schimmelig /Adj./ s. schimmlig schimmeln /sw. Vb.; hat, ist/ sich mit Schimmel bedecken, verschimmeln: das Brot hat, ist ge­ schummelt Schimmel|pilz, der auf feuchten, faulenden organi­ schen Stoffen in M assen wachsender kleiner Pilz , dessen Genuß gesundheitsschädlich i s t Schimmer, der; -s, jo. PL / 1 .1 . schwaches Leuchten, Glänzen, Funkeln: der S. der Sterne, Perlen, des Goldes 1.2 . ihr Gesicht zeigte den S. (Anflug) eines Lächelns; einen S. von (ein wenig) Hoffnung haben + salopp keinen (blassen) S. von etw. haben (von etw. Überhaupt nichts verstehen, etw. gar nicht wissen) schimmern jsw. Vb.; hat/ einen Schimmer (1.1) verbreiten, von sich geben: die K erze schimmert.; der See schimmert im Mondenschein schimmlig lAdj.j mit Schimmel bedeckt: schimm­ liges Brot Schimpanse, der; -n, -n Menschenaffe West- und Zentralafrikas mit meist dichtem, schwarzem H aa r­ kleid Schimpf, der; -(e)s, jo. Pl.j veraltend: jmdm. einen S. antun (jmdn. beleidigen, demütigen) Schiffahrt — Schimpf 995 f>4 Wörterbuch
996 Schimpfe — schlachten + jmdn. mit S. und Schande (unter entehrenden Umständen) davonjagen Schimpfe, die; jo. P l.j umg. Schelte: S. bekom-, m en, kriegen schimpfen js w . V b.; hatj 1. auf, über jmdn., etw., mit jmdm. s. laut mit zornigen, derben Worten seinen Unwillen über jmdn., etw, äußern, heftig schelten: tüchtig, grob s.; auf, über jmdn., etw. s.; die Mutter schimpft mit ihrem ungezogenen Kind —2.1. jmdn. etw. s. jmdn. meist zu Un recht als etw, bezeichnen: jmdn. (einen) Feigling, Lügner s. 2.2. umg. spött. sich etw. s.: und so was schimpft sich nun Fachmann (er hat zwar die Qualifikation als Fachmann, aber er verdient sie nicht)! + s. wie ein / Rohrspatz Schimpferei, die; -, -en jemot, neg.j fortwährendes Schimpfen Schimpfjkanonade, die umg. von jmdm. geäußerte schnelle Folge von Schimpfwörtern, Flüchen schimpflich jAdj.j schändlich, entwürdigend: eine schimpfliche T at; sein Verhalten war s. Schimpf|wort, das beleidigendes, grobes W ort: der­ be, unflätige Schimpfwörter, Schimpfworte ge­ brauchen Schindel, die; -n kleine dünne Platte aus Holz zum Dachdecken od. Verkleiden von Mauern: der Turm, das Scheunendach ist mit Schindeln gedeckt Schindeldach, das: der Schuppen hat ein S. schinden, schindete / veraltend schund fPrät. ungebräuchl.f, hat geschunden 1. jmdn., ein Tier durch Überbeanspruchung seiner Kräfte quälen (1.1) : die Pferde s.; man hat sie gequält und ge­ schunden — 2. umg. sich s. sich mit etw. sehr ab- plagen: er hat sich mit der Arbeit, dem Gepäck (sehr, redlich) s. müssen — 8. salopp mit un­ lauteren Mitteln etw. gewinnen, zu gewinnen suchen: Zeit, Vorteile s.; Zeilen s. (viel und mit großen Zwischenräumen schreiben, um eine größere Zeilen­ zahl und damit Vorteile zu erreichen) -}- / Eindruck s. wollen Schinder, der; -s, - jm d., der andere Menschen schindet (1) Schinderei, die; -, -en 1. (fortwährendes) Schinden (1): er war wegen seiner Schindereien verhaßt — 2. umg. (fortwährendes) Sichschinden Schind| -luder -f salopp mit jmdm., etw. S. treiben(jmdn., etw. schändlich behandeln); -mähre, die jemot.j altes, verbrauchtes Pferd Schinken, der; -s, - 1. (gepökelte und geräucherte) hintere Keule, bes. vom geschlachteten Schwein, od. ein Stück davon: ein fetter, magerer S.; roher, gekochter, saftiger S.; Rührei mit S. — 2 . salopp scherzh. 2.1. großes, dickes Buch 2.2. riesiges Ge­ mälde (von geringem Wert) Schinken|speck, der mit Fleisch durchwachsener Speck vom Bauch des Schweines Schippe, d ie; -, -n norddt. mitteldt. Schaufel (1.1) : zur S. greifen; das Kind spielt mit S. und Eimer -f- umg. scherzh. eine S. machen (die Unterlippe unmutig vorschieben); salopp jmdn. auf die S. laden, nehmen (jmdn. anführen, zum besten haben) schippen jsw . Vb.; hat/ norddt. m itteldt. schaufeln (1.1) Schirm, der; -(e)s, -e 1. Gestell aus einem Stab (mit Griff) und einem Gestänge, dessen mit Stoff ver­ sehener Teil zu einer runden Fläche aufgespannt wird, die Schutz vor Regen od. Sonne bietet: denS. aufspannen, zuklappen, neu beziehen lassen, ver­ gessen, (in der Straßenbahn) stehenlassen; sie sitzen unter bunten Schirmen im Garten — 2. Lampenschirm: derS. ist aus Stoff, Pergament — 3. Mützenschirm — 4. meist flächiger Gegenstand, der (schädliche) Strahlen abhält: einen metallenen S. vor den Ofen stellen; den Wissenschaftler schützt ein S. gegen radioaktive Strahlung — 6 . Phys. Techn. Bildschirm : der S. eines Fernseh-, Röntgen-, Radargerätes Schirm|bild, das 1. au f dem Röntgenschirm sicht­ baresBild —2.kleinformatige Aufnahme von 1 Schirmbild| -aufnähme, die R ö n tg e n b ild (2); -stelle, die für das Durchführen von Röntgenreihenunter­ suchungen zuständige Stelle schirmenjsw. Vb.; hat/geh. ein Tier, etw., jmdn. durch Fern-, Abhalten von Gefährlichem, Schädigen­ dem schützen: die Glucke schirmt mit ausgebreite­ ten Flügeln ihre Küken; schirmend die Hand vor die Augen halten Schirm| -herr, der jm d . , der aus einer verant­ wortungsvollen Position heraus mit seinen Mitteln und Befugnissen ein bestimmtes Projekt fördert und absichert, Förderer: der Bürgermeister war S. der Veranstaltung; -herrschaft, die jo . P l . j : der Magi­ strat übernahm die S. über die Ausstellung (über­ nahm es, als Schirmherr für diese Ausstellung zu fungieren) Schirmling, der; -(e)s, -e S ch irm pilz Schirml -mütze, die Mütze m it Schirm (3); -pilz, der hoher, eßbarer Pilz mit sehr großem hellbraunem Hut und am Grund zur Knolle verdicktem Stiel; -Ständer, der Ständer mit wannenartigem Behälter für nasse Schirme (1) schirren jsw. Vb.; hat/: ein Pferd s. (anschirren) Schisma, das; -s, Schismen/-ta fachspr. Spaltung einer zuvor einheitlichen Kirche Schiß,der; Schisses, Schisse derb ein Haufen Kot (1) + salopp S. (Angst) haben, kriegen schizophren fAdj.f Med. an Schizophrenie leidend, deren typische Zeichen aufweisend: er ist ein schizophrener Mensch Schizophrenie, die; -, -n jvorw. Sg.f [..i:en] Med. Psych. endogene Psychose, die mit krankhaften Veränderungen des Fühlens und Denkens, mit Sinnestäuschungen und Wahnideen einhergeht und in Schüben und chronisch verläuft schlabbern jsw. Vb.; hat/ umg. 1. Nahrung, bes. Flüssigkeit, geräuschvoll mit der Zunge aufnehmen:, die Katze schlabbert ihre Milch —2.flüssige N ah­ rung so ungeschicktzu sich nehmen, daß sie zum Teil wieder aus dem Mund fließt: das Kind, die alte Frau schlabberte beim Essen — 3 . landsch. schwatzen (1) Schlacht, die; -, -en Gesamtheit der auf ein opera­ tives Ziel größeren Ausmaßes gerichteten Kampf­ handlungen sich gegenüberstehender gegnerischer T r u p p e n : eine blutige, entscheidende S.; die Schlachten des zweiten Weltkrieges; eine S. ist entbrannt, tobt; eine S. schlagen, verlieren Schlachte|: / Schlacht/schlacht| schlachten, schlachtete, hat geschlachtet ein T ie r fachgemäß töten, um es für die Ernährung zu ver­ wenden : einSchwein, Huhn s.
Schlachtenbummler — Schlag 997 Schlachtenbummler, der; -s, - s cherzh. Anhänger einer Sportmannschaft, der diese zu einem aus­ wärtigen Spiel begleitet: viele S. stärkten ihrer Mannschaft den Rücken Schlachter, der norddt. s. Schlächter Schlächter, der; -s, - landsch. Fleischer Schlachterei, die n o rd d t. s. Schlächterei Schlächterei, die; -en l a n d s c h . Fleischerei Schlacht/schlacht {mit * cm cM andsch. Schlachte|)| - feld, das Gelände, auf dem eine Schlacht staitfindet, stattgefunden h at: das S. von Verdun; nach der Veranstaltung sah es dort wie auf einem S. {sehr schmutzig, unordentlich) aus; * -fest, das m eist mit festlichem Schmaus verbundenes (Schweine)schlach- ten im H a u s; -fett, das Fett von geschlachteten Tieren, bes. vom Bind und vom Schwein: Schmalz, Speck sind Schlachtfette; -gewicht, das Gewicht des ge­ schlachteten Tieres ohne Innereien, K opf und Füße; - h of, der Betrieb für das Schlachten von Schlachttieren; ♦«messer, das Messer zum Schlachten; «-platte, die Gericht m it Wellfleisch und frischer W urst {vom Schlachtfest); -reif /A d j.; nicht adv.; von Schlacht­ viehI so w eit entwickelt und gemästet, d aß sich das Schlachten lohnt: ein schlachtreifes Kaninchen; - s chiff, das stark bewaffnetes, gepanzertes, sehr großes Schiff der Seestreitkräfte; -tier, das vgl. -vieh; -vieh, das ja. P l.j zum Schlachten bestimmtes Vieh Schlacke, die; -n zu harter Masse erstarrter Rück­ sta nd nach dem Vorgang einer Verbrennung, bes. bei der Verhüttung von Erzen schlackern jsw. Vb.; hat/ landsch. salopp: mir s. {schlottern, zittern) die Knie 4- mit den / Ohren s. Schlackwurst, die leicht geräucherte Dauerwurst Schlaf, der; -(e)s, fo. PL; / auch Schläfchen/ 1. Zustand entspannter Ruhe des Organismus, in idem körperliche Funktionen und der sensorische Kontakt zur Umwelt eingeschränkt sind, das Bewußtsein aus­ geschaltet ist: ein fester, leiser, / (un)ruhiger, er­ quickender S.; der S. überkam, übermannte ihn; er (ver)sank in einen tiefen S .; einen guten S. haben (gut schlafen können); geg en den S. a nkämpfen; jmd., etw. raubt jmdm. den S. (läßt jmdn. nicht schlafen); aus dem S. erwachen, hochfahren; im S. sprechen — 2 . u m g . durch 1 in den Augenwinkeln gebildete körnige od. klebrige Substanz: S. in den Augen haben; sich den S. aus den Augen reiben ■f u m g . den S. des Gerechten (tief und fest) schla­ fen; etw. im S. können (völlig beherrschen) Schlaf| -anzug, der Hose und Jacke aus leichtem Stoff für die Nacht, Pyjama; -bedürfnis, das jo. P L ]: ein großes S. haben Schläfchen, das; -s, / o. PL; / auch Schlaf/ umg . kurzer Schlaf: nach Tisch ein S. halten Schlaf] couch, die als B ett, zum Schlafen (1.1) dienen­ de Couch m it ausziehbarem Teil Schläfe, die; -n 1.1 . Bereich des K opfes zwischen Ohr und Stirn: das Blut hämmerte in seinen Schläfen 1.2 . /nur im Pl.j ein Herr mit grauen Schläfen (grauen Haaren an den Schläfen 1.1) schlafen (er schläft), schlief, hat geschlafen 1.1 . sich im Zustand des Schlafes befinden: gut, schlecht, fest, tief, (un)ruhig, sorglos s . ; er konnte vor A uf­ regung, bei dem Lärm, letzte N acht nicht, kaum s . ; zeitig, spät s. (zu Bett) gehen; sich, ein Kind s. le­ gen; O umg. im Unterricht darfst du nicht 's. (un­ aufmerksam sein) 1.2 . sich gesund s. (durch 1,1 gesund werden) —2 . irgendwo übernachten: im H o tel, Zelt, bei Bekannten s. — 8. verhüll, mit einem Mann, einer Frau s. (Geschlechtsverkehr haben) 4 mit den / Hühnern s. gehen; jmd. schläft wie ein / Murmeltier.; den / Schlaf des Gerechten s . ; jmd. schläft wie ein / Toter Schlafens]zeit, die fo. Pl.f: jetzt ist S. (Zeit, schlafen zu gehen) Schläfer, der; -s, - jmd . , der gerade schläft (1.1) schlaff fAdj.f 1.1 . nicht straff, nicht gespannt, locker: die Segel hingen s. in den Masten; das Seil ist zu s. 1 .2 . kraftlos, ermüdet: sich s. fühlen; er ließ die. Arme s. herabhähgen 1.8 . welk, erschlafft: schlaffe Wangen Schlaf| -g ast, der bei jmdm . übernachtender Gast; - gelegenheit, die Möbelstück, das jmdm . zum Über­ nachten dienen kann Schlafittchen, das 4* umg. jmdn. am, beim S. nehmen, packen, halten (jmdn. fassen, festhalten, um ihn zurechtzuweisen) Schlaf/schl§fj -krankheit, die fo. Pl.j mit Fieber, Gliederschmerzen, großem Schlafbedürfnis verbundene tropische Infektionskrankheit; -lied, das einem Kind zum Einschlafen vorgesungenes Lied; -los fAdj.f 1.1 . nicht schlafen (1.1) könnend: sich s. herumwälzen 1.2 . er hatte schlaflose Nächte (konnte nächtelang nicht schlafen 1.1); dazu -losigkeit, die;-,/o. Pl.j: an S. leiden; -m ittel, das Medikament gegen Schlaf­ losigkeit; -mütze, die u mg . träger und unaufmerk­ samer Mensch: der Junge ist eine (große) S.; -müt- zig fAdj.f umg .trägeund unaufmerksam: eine schlaf­ mützige Bedienung schläfrig fAdj.f 1. müde (1): s. sein; das Bier macht s .; schläfrige (verschlafene 1) Augen haben — 2. müde (2): er sprach mit schläfriger Stimme Schlaf/schlaf] -s aa l, der einer größeren Gemeinschaft zum Schlafen dienender saulartiger Raum m it vielen Betten; -sack, der jPl. -säeke/ sackförmiger Gegen­ stand aus mit wärmender Füllung gefüttertem Stoff, den man bis zum Kopf über den Körper zieht, um darin bes. im Zelt, Freien zu übernachten; -statt, die; - Stätten g eh . Schlafgelegenheit; -Störung, die Störung des Vermögens, einzuschlafen, durchzu­ schlafen; -tablette, die vgl. Schlafmittel; -therapie, die jo. PI f Med . Heilbehandlung durch Schlaf; - trunken fAdj.f noch vom Schlaf benommen: s. sah er mich an, taumelte er durchs Zimmer; -wagen, der mit Betten ausgestatteter Eisenbahnwagen; - wandeln /ist, hat geschlafwandelt/ in traumhaftem Zustand nachts umherlaufen und dabei verschiedene Handlungen ausführen, ohne sich im wachen Z u ­ stand daran erinnern zu können; dazu -Wandler, der; - s, - jmd., der schlafwandelt; -wandlerisch fAdj.f 4- etw. mit schlafwandlerischer / Sicherheit tu n ; - zimmer, das 1. Zimmer zum Schlafen (1.1) — 2. Möbel für 1: ein neues S, kaufen Schlag, auch Schlag, der; -(e)s, Schläge 1.1 . nach ausholender Bewegung mit kräftigem Schwung er­ folgendes hartes, heftiges Auftreffen der H a nd , Faust, eines Gegenstands auf jmdn., etw. : ein leich­ ter, derber, tödlicher S.; ein S. mit der Hand, einem Stock, Hammer; ein S. ins Gesicht, auf die Schulter, Pauke, den Amboß, an die Tür; einen S. abwehren, parieren; zu einem S. ausholen; jmdm. einen S. versetzen 1.2. fnur im Pl.f Schläge bekom­ m en (mehrere Schläge 1.1 versetzt bekommen) 1.8 . der Tod ihres Mannes war ein (schwerer, furchtbarer) 64*
998 Schlagader — schlagen S. (Schicksalsschlag) fürsie — 2. mehr od. weniger rhythmische, stoßweise Bewegung, Tätigkeit einer Person, Sache: dieSchlägederRuderer, desRuders, Pendels; der S. des Pulses, Herzens; der S. (A n ­ prall)derWellen ansUfer —8.1.den Körper (1) treffender Stromstoß:bei der Reparatur der Licht­ leitung bekam er einen leichten S. 8.2. Blitzschlag: ein zündender, lauter S. — 4. umg. Schlaganfall: ein leichter S.; ihn hat der S. getroffen — 5 .1 . der S. (die als kurzer Ton erfolgende akustische Zeit­ angabe) der Uhr; der S. der Turm-, Standuhr5.2 . fo. Pl.j umg. er kam S. sechs(genau um sechs Uhr) — 0. /o. PL/ der S. (Gesang 1.1) derNachtigall — 7.Forstw. 7.1. das Fällen einergrößerenZahl von Bäumen 7.2. kahlgeschlagene Fläche im Wald — 8. Landw. einzelnes Feld (2): die Schläge sind neu bestellt; ein S. Kartoffeln — 9. Taubenschlag — 10. veraltend Tür einer Kutsche, eines Autos: den S. öffnen — 11. umg. sich noch einen S. (mit einer Kelle ausgegebene Portion) Suppeholen — 12.jo. PI ./ bestimmte einheitliche Merkmale auf- weisende Gruppe 12.1.jvorw. Sg./ meist landschaft­ lich zusammengehöriger Menschen, Menschenschlag: ein derber, heiterer S. (von) Menschen; er ist vom gleichenS. 12.2. von Tieren innerhalb einer Rasse: ein schwarzweißer S. von Kühen -f- mit einem S. (auf einm al, plötzlich); S. auf S. (rasch nacheinander); umg. ein S. ins Gesicht(eine schwere Kränkung); ein S. ins Kontor (eine un­ angenehme Überraschung); ein S.insLeere, Wasser (ein Mißerfolg); mich trifft der S. (ich werde ver­ rückt 1.1 vor Überraschung, Entsetzen)! Schlgg/schlag, a u c h Schlag/schlag| -ader, die A r - terie; -anfall, der plötzlich auftretende, meist durch mangelnde Durchblutung od. durch Blutungen im Gehirn verursachte Störung der Gehimtätigkeit, die zum Ausfall bestimmter Funktionen führt; -artig fAdj., nicht präd.j sehr schnell,plötzlich: dieUnter­ haltung brach s. ab, als er eintrat; -ball, der 1. k lei­ ner Lederball für 2 —2.jo. Pl.j Ballspiel zwischen zwei Mannschaften, bei dem der Ball mit einem Schläger ins gegnerische Feld geschlagen werden muß; -bäum, der Schranke, bes. an einer Grenze; -besen, der Küchengerät zum Schnee-, Schaum­ schlagen; -bohrer, der elektrischer Bohrer (1), der rotierend rhythmischeStöße ausführt;-bohrmaschine, die Schlägel,der; -s, - Bergm. Hammer des Berg­ manns, Fäustel schlagen (er schlägt), schlug,hat/istgeschlagen//* auch schlagend, geschlagen/ 1. (hat) 1.1 . jm dm ., einem Tier einen Schlag (1.1), Schläge versetzen, einen Schlag (1.1), Schläge auf, an , gegen etw. aus­ füh re n : jmdn. kräftig s.; jmdn., jmdm. (mit der Hand, Faust, mit einem Stock) auf die Finger, ins Gesicht s.; jmdn., nach jmdm. mit der Hand, einem Stock s.; sich auf die Schenkel s.; jmdm. wohlwollend auf die Schulter s.; um sich, auf den Tisch, gegen die Tür, sich an die Stirn s .; das Pferd schlägt (stößt mit den Hufen) 1.2. die Kinder schlugen (prügelten) sich um das neue Spielzeug 1.8. jmdn., etw. durch 1.1 in einen bestimmten Zu­ stand versetzen: jmdn. blutig, bewußtlos s.; etw., alles in Stücke s. 1 .4 . etw. irgendwohin s. durch 1.1 bewirken, daß etw. irgendwohin gerät: ein Ei in die Pfanne s. (die Eischale zerschlagen und Dotter, Eiweiß in die Pfanne tun);jmdm. einBuch aus der Hand s.; einen Ball ins gegnerische Feld s. (mit der Faust, einem Schläger ins gegnerische Feld befördern) — 2 . (hat) 2.1 . etw. durch zielende B e­ wegungen mit einem Werkzeug 2.I .I . an etw. be­ festigen: ein Plakat an die Wand s. 2 .1 .2 . in etw. eindringen lassen: einen Pfahl in die Erde, einen Nagel in die Wand s. 2 .1 .8 . hervorbringen: ein Loch ins Eis s.; einen Weg durchs Dickicht s.; Schlag­ sahne s. 2 .2. die Trommeis. (trommeln 1); den Takt s. (durch Bewegungen bes. m it dem Taktstock angeben) 2.8 . /in Verbindung mit Subst. zur Umschreibung eines Verbalbegriffsf geh. jmdn. in Fesseln s. (jmdn. fesseln 1)'; die Pflanze hat Wurzeln g e­ schlagen (ist angewachsen) 2.4 . ein Bein über das andere s. (legen) 2.5 . etw. in ein Tuch s. (einwik- kein) — 8 . jmd., etw. schlägt irgendwohin 8.1 . jmd., etw. prallt, trifft hart auf, gegen etw. : (ist) zu Boden s.; er ist mit dem Kopf gegen die Wand geschla­ gen; die Wellen schlugen gegen die Kaimauer; (hat, ist): der Blitz schlug in die Eiche (traf die Eiche); der Regen schlägt ans Fenster 8.2 . (hat, ist) die Flammen schlugen (loderten) aus dem Fenster, zum Himmel — 4 . (hat) 4.1 . eine Uhr schlägt (ihr Schlagwerk gibt akustisch die Zeit an) 4.2 . die Stand-, Turmuhr schlägt sieben (Uhr) (gibt durch 4.1 an, daß es sieben Uhr ist); es schlägt halb zwölf, Mitternacht — 5 . (hat) das Herz schlägt (zieht sich rhythmisch zusammen und bewirkt so das Einströ­ men des Blutes in die Arterien); jmds. Herz, Puls schlägt matt, regelmäßig, unruhig — 6 . (hat) die Nachtigall schlägt (läßt ihren Gesang ertönen) — 7. (hat) 7.1. jmdn. im (Wett)kampf besiegen: wir haben sie mit 1:0 Toren, nach Punkten geschla­ gen; einen Gegner s.; sich geschlagen geben; O jmdn. mit seinen eigenen Worten s. 7.2. B rett­ sp iele eine Figur s. durch einen Zug das Ausschei­ den einer gegnerischen Figur aus dem Spiel be­ wirken: die Dame mit dem Turm s.; der König zieht und schlägt nach allen Seiten 7.8. er hat sich in der Diskussion wacker geschlagen (behauptet) — 8. sich irgendwohin begeben (hat):sich nach rechts s . ; er schlug sich seitwärts, ins Gebüsch — 9 . (ist) umg. jmdm. schlägt eine Nachricht auf den Ma­ gen, eine Krankheit auf die Augen (bei jmdm. wirkt sich eine Nachricht nachteilig auf den Magen, eine Krankheit auf die Augen aus) — 10 . (hat) er schlägt (erzielt) aus allem seinen Vorteil, Gewinn — 11. (hat) etw. schlägt in jmds. Fach (etw. gehört zu jmds. Arbeite-, Wissensgebiet) — 12 . etw. zu, auf etw. s. etw. zu etw. dazurechnen (hat): die Zinsen zum Guthaben, die Verpackung (die Kosten der Verpackung) auf den Preis s.; — 18 . nach jmdm. s . jmdm. ähnlich werden, sein (ist): er ist ganz nach dem Vater geschlagen + / Alarms.; ausder/ Arts.;jmd.ist mit / Blindheit geschlagen; für jmdn., etw. eine / Bresche s.; etw. schlägt zu / Buche; jetzt schlägt’s (aber) dreizehn!; mit der / Faust auf den Tisch s.; jmdn. aus dem / Felde s.; zwei / Fliegen mit einer Klappe s.; jmdn. in die / Flucht s.; jmdm. schlägt das / Gewissen; wissen, was die / Glocke geschlagen hat; einen Haken s .; jmds. / Herz schlägt höher; / Kapital aus etw. s .; etw. in, zu / Klump s.; sich etw. aus dem / Kopf s.; wie vor den / Kopf geschlagen sein; / Krach s.; das Kreuz s.; Lärm s.; alles über einen Leisten s.; sich die / Nacht um die Ohren s.;
schlagend — Schlange 999 (einen) / Purzelbaum s.; (ein) / Rad s.; / Schaum s.; jmdm. ein / Schnippchen s.; sich auf jmds. /* Seite s.; über die / Stränge s.; jmds. letzte / Stunde hat geschlagen; etw. schlägt Wellen; etw. in den Wind s.; jmdn. / windel­ weich s. schlagend jA dj. ; / i auch schlagen/ 1. überzeugend: ein schlagendes Argument; ein schlagendes (tref­ fendes) Beispiel, W ort; etw. s. beweisen — 2 . (nur attr.f Bergm . schlagende Wetter Explosion von Grubengas: er wurde durch schlagende W etter g e­ tötet — 3 . /nur attr.f eine schlagende Verbindung eine reaktionäre studentische Verbindung an bürgerl. Hochschulen, in der noch Zweikämpfe mit Degen od. Säbeln stattfinden. Schlager, der; -s, - 1 . meist künstlerisch nicht an­ spruchsvolles M usikstück in liedartiger Form mit Text und eingängiger Melodie, das mit Instrumental­ begleitung gesungen w ird und Popula rität erlangen soll, erlangt hat — 2 . dieses Buch ist ein S. (wird zur Zeit von vielen gekauft und gelesen) Schläger, der; -s, - 1 . jmd., der skrupellos auf andere einschlägt (ö): ein übler, gefürchteter S. — 2 . Sport­ gerät, mit dem man bei bestimmten B allspielen nach dem Ball schlägt — 3 . landsch. Küchengerät zum Schlagen (2.1 .3) von Eiw eiß, Sahne Schlägerei, die; - e n tätliche Auseinandersetzung, Prügelei: es kam zu einer (wilden) S.; eine S. ver­ hindern Schlager zu Schlager 1| -festival, das: an dem S. b e­ teiligten sich viele bekannte Schlagersänger; -m u - sik, die jo. Pl.f; -parade, die Sendung des Rund­ funks, Fernsehens, in der die neuesten Schläger und ihre Interpreten vorgestellt werden; -sänger, der; -Sängerin, die; -sendnng,dieRundf.Fern sehen; - text, der schlag/Schlag, auch schlag/Schlagj -fertig jA d j.j 1.1 . stets sofort eine treffende, oft witzige Antwort geben könnend: ein schlagfertiger Gesprächspartner 1.2 . eine schlagfertige (treffende, witzige) Antwort; s. antworten; -fest fAdj.; nicht adv./ faehspr.: ein s ch lagfester (gegen Schläge wid ersta ndsfähiger) Kunststoff; -insfaument, das Musikinstrument zur Erzeugung von Tönen durch Schlagen, K lopfen: Pauke und Triangel sind Schlaginstrumente; -kraft, die jo. Pl.j 1.1 . Wucht, Kraft, mit der jmd. zuschlägt: die S. des Boxers 1.2 . die S. (Kampf­ kraft) einer Armee — 2 . die S. (Wirkungs-, Über­ zeugungskraß) einer Losung, eines Argumentes; da­ zu -kräftig jA d j.j; -licht, das /PI. -er/ konzentriert a u f einen Gegenstand geworfenes Licht, das diesen wirkungsvoll hervortreten läßt; + etw. wirft auf etw., jmdn. ein S., Schlaglichter (etw. ist bezeich­ nend für etw., jmdn.); -loch, das größeres Loch in der Straßendecke: die Straße hatte Schlaglöcher; -mann, der jPl. -männer/ R udern dem Heck am nächsten sitzender Ruderer, der den Takt beim Rudern an­ gibt; -ring, der Waffe aus vier über die Finger ge­ streiften eisernen, oß mit Spitzen versehenen Ringen; - s ahne, die 1.1 . Sahne mit mindestens 28 Prozent Fettgehalt, die zu Schaum geschlagen wird: S. schlagen 1.2 . schaumig geschlagene 1.1: ein Wind­ beutel mit S.; -schatten, der einen scharfen K on­ trast gebender Schatten eines Körpers auf beleuch­ teter Fläche; -Seite, die jin der Verbindung! ein Schiff hat S. (befindet sich seitlich in schräger Lage); - f umg. scherzh. S.haben(betrunken sein unddes­ halb nicht mehr gerade gehen können); -werk, das Teil einer Uhr, das durch bestimmte Töne bestimmte UhrZeiten angibt: eine Stand-, Tischuhr mit S.; -wetter, die jPl.j Berg m . schlagende Wetter; -wetterexplosion, die Bergm .; -wort, das 1. jPl. -e, auch -Wörter/ 1 .1 . viel gebrauchtes mobilisierendes Wort, auch Wortgruppe, Losung als kurzer A u s ­ druck einer (politisch-ideologischen) Forderung, Parteinahme, des Willens zur Bewußtseinsbildung jdient im K ap . o ß der Verschleierung der wirklichen Verhältnisse! 1.2 . abgegriffene Redensart, Gem ein­ platz: mit Schlagworten um sich werfen — 2. /PI. -Wörter/ B u ch w . in Karteien, Katalogen verwendetes, für den Inhalt eines Buches charakteristisches Wort, das oß dem Buchtitel entnommen ist: ein nach Schlag­ wörtern geordneter Katalog; -zeile, die Über­ sch uß in größerenDrucktypenoben aufder ersten Seite einer Zeitung: die Abendzeitung brachte als S. .. ein Ereignis bewirkt, macht Schlagzeilen (erregt Aufsehen, so d aß die Presse es besonders herausstellt); - zeug, das jPl. -ej von einem einzigen Musiker be­ diente Gruppe von Schlaginstrumenten im Orchester, in der Jazzband: -zeuger, der; -s, - jmd., der (be­ ruflich) das Schlagzeug bedient Schlaks, der; -es, -e u m g . langer, sich ungeschickt bewegender Mensch: ein junger, sechzehnjähriger S. schlaksig jA dj.j u m g .: ein schlaksiger (lang a uf­ geschossener und in seinen Bewegungen unkontrol­ liert, nachlässig wirkender) Bursche; sich s. (in seinen Bewegungen nachlässig) bew egen Schlamassel, der, auch das; -s, jo. Pl.f umg. schwie­ rige, mißliche Lage: in einen S. geraten; jmdm. aus dem S. helfen Schlamm, der; -(e)s, jo. P l.j fa eh sp r . Schlämme/-e breiige Masse aus Wasser, Erde, Sand und Schmutz 1.1. jo. Pl.j auf der Erdoberfläche: auf dem Weg im S. steckenbleiben; bis an die Knöchel im S. waten 1.2, als Ablagerung auf dem Grund von Gewässern: der S. eines Teiches; den S. der Schwefelquellen für Heilzwecke nutzen schlämmen jsw. Vb.; hat/ 1. Chem. T echn. etw. s. kleine Teilchen eines festen Stoffes durch A u f­ wirbeln und Ablagernlassen in einer bewegten Flüs­ sig keit, bes. Wasser, von größeren, dichteren abtren­ nen: Ton s.; geschlämmte Kreide — 2. faehspr. ein stehendes Gewässers. (vonSchlamm 1.2 reinigen) schlammig jA dj.; nicht adv.f 1.1 . m it Schlamm be­ deckt: ein schlammiger Weg, Boden 1.2 . der Teich ist s. (sein Boden ist mit einer dicken Schicht Schlamm bedeckt) Schlamm |kreide, die jo. Pl.f durch Schlämmen (1) gereinigte und gemahlene Kreide Schlammjpackung, die Packung mit heißem H eil­ schlamm, bes. zur Behandlung von rheumatischen Erkrankungen Schlampe, die; -, -n u m g . femot.f nachlässige, u n ­ saubere, liederliche F ra u Schlamperei, die; - e n umg. /emot.f nachlässige, liederliche Arbeitsweise (1): die S. eines Schülers, einer Dienststelle; so eine S .! schlampig jA dj.f umg. femot.f 1.1 . sehr liederlich, unordentlich, nachlässig, ungepflegt: eine schlam ­ pige Frau; ein schlampiger K erl; sie sah s. aus, war s. angezogen 1.2 . s. (unordentlich) arbeiten Schlange, die; -n 1. in sehr zahlreichen Arten vor­ kommendes Kriechtier mit schuppigem, beinlosem, langgestrecktem Körper mit rundem Querschnitt: eine
1000 schlängeln — Schlawiner (un)giffcige, harmlose, züngelnde, sich ringelnde S .; die S. schlängelt sich, windet sich durch das Gras, hat ihn gebissen; <3> sie ist falsch wie eine S. (ist verlogen, listig) — 2 . /emot.j heimtückische, hinter­ hältige Pr au: sie ist eine (hinter)listige, gemeine S. — 3. (lange) Reihe 3*1. dicht hintereinander warten­ der Menschen: vor dem Geschäft, an der Kasse stand, bildete sich eine lange S.; in einer S. (an)- stehen 3.2 , dicht hintereinander fahrender od. war­ tender Fahrzeuge: eine lange S. von Autos stand vor der Schranke — 4 . Papierschlange 4* S. stehen (anstehen 1); eine S. am Busen nähren (jmdm. Gutes erweisen, der sich später undankbar und als hinterhältiger Gegner zeigt) schlängeln, sich /sw. Vb.; ha t/1. in einer Schlangen­ linie kriechen (1.1): die N atter schlängelte und wand sich (im Sand); der Fischotter glitt schlän­ gelnd durch das Wasser — 2* etw. verläuft in einer Schlangenlinie durch etw.: der Bach, Weg schlän­ gelt sich durch die Wiesen, durch das Tal — 3 . jmd. bewegt sich sehr geschickt, alle Hindernisse um ­ gehend, in bestimmter Richtung durch etw.: er schlängelt sich durch die Menschenmassen, die parkenden Autos Schlangen) -beschwörer, der; -s, - Inder od. A rtist, der Schlangen durch Musik zu rhythmischen Bewegun­ gen veranlaßt; -hiß , der Verwundung durch den Biß einer (Giftschlange; -farm, die Einrichtung, in der Schlangen gezüchtet werden; -fraß,der jo. PI ./ s a l o p p femot.j nicht schmackhaftes, schlechtes Essen; -gift, das Gift aus den Drüsen einer Giftschlange, d as, in die Blutbahn gelangt, tödlich wirkt; -ha ut, die; -le- der, das fo. P L / aus Schlangenhäuten hergestelltes Leder: eine Tasche aus S.; -linie, die in Windungen verlaufende Linie: der Weg, Fluß verläuft in einer S., beschreibt eine S.; - Serum, das Serum gegen Vergiftung durch Schla ngenbiß schlank /Adj.f 1. (hoch gewachsen und) nicht dick (2.1): ein schlankes Mädchen; sie, er ist von schlan­ kem Wuchs; sie will s. bleiben; dunkle Stoffe machen s. (lassen jmdn. schlank erscheinen); um g . schejzh. er mußte sich s. (dünn) machen, um zwischen den Tischreihen hindurchzukommen — 2. /nur attr./ in schlankem Trab (schnell und leicht) laufen -{- auf die schlanke /* Linie achten; /* rank und s. Schlankheitskur, die Entfettungskur schlankweg /Adv./ umg. 1 .1 . ohne Umschweife und Hemmungen: etw. s. behaupten, ablehnen; s. (di­ rekt) auf ein Ziel losgehen 1.2 . das ist s. (einfach II.3 .1 , glatt) erfunden schlapp /A dj./ 1 . nicht gespannt, locker, schlaff: ein schlappes Seil — 2 .1 . schlaff (1.2), matt: sich s. fühlen; er ist von der Krankheit noch ganz s. 2.2 . um g. /emot.j energielos: so ein schlapper Kerl! Sehlappe, die; -, -n durch etw., jmd n. verursachte Schwächung der Position: eine große, militärische, diplomatische S. erleiden; eine S. wettmachen; dem Gegner eine (empfindliche) S. zufügen schlappen /sw. Vb.; hat, ist/ 1. etw. hängt schlaff herab und wird hin und her bewegt (hat): der weite Mantel schlappte um seinen Körper; die nassen Segel s. — 2 . (hat) jmds. Schuhe s. (sind zu weit, so daß die Fersen beim Gehen etwas herauskommen) — ^.geräuschvollschlurfend irgendwohin gehen (is t): der a lte Mann schlappte über den Korridor — 4 . /von bestimmten Tieren/ eine Flüssigkeit geräuschvoll mit der Zunge zu sich nehmen (hat): der Hund schlappt Wasser Schlapp/schlapp) -h ut, der weicher H ut mit breiter, herabhängender Krempe; -machen /Vb./ umg. in­ folge zu großer Anstrengung am Ende seiner K räfte sein, nicht durchhalten; -schwänz, der salopp /ernot./ schwacher, willensschwacher, wenig ta t­ kräftiger Mensch Schlaraffenland, das /o. P I ./ im Märchen beschrie­ benes Land, in dem alle schlemmen können, ohne zu arbeiten schlau /Adj./ 1.1 . klug und in gewissem Grade listig: er ist ein schlauer Mensch, Bursche, Fuchs; er war zu s., um auf diesen Trick hereinzufallen; etw. s. anfangen, berechnen; s. zu Werke gehen 1.2 . eine schlaue (klug und listig erdachte) Antwort; ein schlauer Plan + aus etw., jmdm. nicht s. werden (etw., jmdn. nicht richtig verstehen, einschätzen können) Sehlau|berger, der; -s, - umg. scherzh. jmd., der schlau, pfiffig ist: er ist ein alter S. Schlauch, der; -(e)s, Schläuche 1. elastische Röhre aus Gummi od. Plast zum Durchleiten von Flüssig­ keiten, Gasen: ein langer, dicker S. aus Gummi; die Feuerwehr rollte ihre Schläuche aus; den S. an die W asserleitung anschließen; den Garten mit dem S. sprengen; einen S. (eine Sonde) in den Magen einführen — 2 . den inneren Teil eines R ei­ fens (2) bildende, i n sich geschlossene, einen R ing bildende elastische Röhre aus Gummi, die, von einem Ventil geschlossen, die Luft enthält: der S. eines Reifens; die Schläuche eines Fahrrades, A utos; einen S. aufpumpen, flicken — 3 . (im Orient ver­ wendeter) sackartiger, elastischer Behälter zur A uf­ bewahrung von Flüssigkeiten: ein S. voll Wein, Wasser Schlau chb oot, das aufblasbares Boot aus Gummi od. ähnlichem M aterial schlauchen /sw. Vb.; hat/ salopp 1. landsch, 1.1 . jmdn. s. (bis zur Erschöpfung arbeiten lassen) 1.2 . eine Arbeit schlaucht jmdn. (strengt jmdn. bis zur Erschöpfung an) — 2 . viel Alkohol trinken — 8« du denkst wohl, du kannst jeden Tag bei mir s. (auf meine Kosten gut leben)**. Sehlauch/sehlauehl -leitung , die Leitung aus mit­ einander verbundenen Schläuchen für die Beförde­ rung von Flüssigkeiten; -los /A dj.; nicht adv./: ein schlauchloser R eifen (Reifen ohne Schlauch 2 für Kraftfahrzeuge); -pilz, der B o t. Pilz m it schlauch­ förmigen Behältern für die Sporen; -wurm , der in sehr zahlreichen Arten vorkommender Wurm mit un­ gegliedertem K örp er u nd durchgehender Leibeshöhle Schlaue, die; jo. PL; zu schlau/ Schlaufe, die; -, -n 1. in ringartiger Form an etw. befestigtes Band aus Stoff, Leder o. ä. 1 .1 . das als Griff zum Festhalten od. Tragen dient: die Schlau­ fen am Skistock 1.2 . das, am Kleidungsstück an­ genäht, den Gürtel hält: den Gürtel durch die Schlau­ fen ziehen 1.3 . a ls Zierde od. beim Verschluß bes. an Kleidungsstücken Schlauheit, die; jo. PL; zu schlau/ Schlau umg.) - köpf, der Schlauberger: dieser S. wußte auch hier einen Ausweg; -meier, der; -s, - scherzh. Schlauberger: so ein S.! Schlawiner, der; -s, - bes. süddt. österr. salopp pfiffiger, unzuverlässiger Mensch, durchtriebener, kleiner Gauner: der alte S.
schlecht — Schleifen 1001 schlecht /A dj.f 1.1 . den Ansprüchen an die Qualität nicht (in jeder Hinsicht) entsprechend, minderwertig: ein schlechter Kaffee, Wein, Stoff; eine schlechte Ware; eine schlechte Leistung; schlechte (ver­ brauchte) Luft; s. tanzen, rechnen, hören können; das ist sehr s .; der Anzug sitzts. (paßt nicht) 1.2 . das Fleisch ist s. geworden (ist verdorben) 1.3 . /nicht adv./ seinen Aufgaben nicht gewachsen: ein schlechter Schüler, Leiter; er ist s. in der Schule 1.1 . /nicht adv.\ nicht gesund, nicht leistungsfähig: ein schlech­ tes Gehör, Gedächtnis; schlechte Nerven haben 1.5 . nicht entsprechend wirksam : ein schlechtes Mittel, Medikament — 2 .1. unerfreulich, un­ angenehm: eine schlechte Nachricht; wir hatten schlechtes Wetter; etw. riecht, schmeckt s.; s. ge­ launt sein 2.2 . jmdm. geht es s. (jmd. ist nicht ge­ sund; jmd. hat materielle Sorgen); umg. jmdm. ist s. (jmd, fühlt sich körperlich nicht wohl, jmd m . ist übel) — 8. / nicht ad v,/ nicht dem erwarteten Umfang ent­ sprechend: eine schlechte Ernte; ein schlechtes (nicht ertragreiches) Jahr — 4 . m it Mühe, schwer: das Kind lernt s.; das kann man sich s. merken — 5.1 . jvorw. attr.f ein schlechter (unzuverlässiger) Freund 5.2 . nicht einer freundschaftlichen, vertrauens­ vollen, freundlichen Beziehung zu jmdm, entsprechend: ein schlechtes Verhältnis zueinander haben; mit jmdm. s. auskommen; sich mit jmdm. s. verstehen — 6.1 . (im Sinne der geltenden Norm) moralisch nicht einwandfrei: ein schlechter Mensch; einer schlechten Sache dienen; einen schlechten Leu­ mund, Ruf haben 6.2 .anden geltenden (Verhaltens)- normen gemessen nicht richtig: ein schlechtes B e ­ nehmen; schlechter Umgang; sich s. benehmen -f* s. auf jmdn., etw. zu sprechen sein (keine gute Meinung von jmdm. haben, jmdn. nicht leiden kön­ nen); u m g . bei jmdm. s . angeschrieben sein (bei jmd m . in ungünstigem Ansehen stehen); s. dran sein (in einer mißlichen Lage sein); — jmdm. mit etw. einen schlechten / Dienst erweisen; etw. ist nicht von schlechten / Eltern; in ein schlech­ tes / Licht geraten; sich in einem schlechten / Licht zeigen; / recht und s.; einen schlechten / Tag haben schlechterdings, schlechter[dings jA d v.f einfach (11.3.1), geradezu (2.2): bei ihr kann man sich s. für alles Rat holen schlecht! :gelaunt fA d j.; nicht p räd.j in schlechter Stimmung (1): der schlechtgelaunte Vater; -hin fAdVif umg. 1 . /-hin; dem Subst. nachgestelltj in typischer Ausprägung: N ist eine Kunststadt s. — 2. / :hin, -hin/ 2.1 . geradezu (2.2): das macht mir s. Vergnügen 2.2, das ist s. (unbedingt) notwen­ dig Schlechtigkeit, die; -, - e n jzu schlecht 6/ 1. fo. Pl.f das Schlechtsein, Bösesein: etw. aus S. tun — 2 . schlechte, böse Handlung: Schlechtigkeiten begehen schlecht] :machen fVb.f umg. jmdn., etw. s. zu Un­ recht Nachteiliges über jmdn., etw. sagen, verbreiten: das Klatschweib hat ihn überall schlecht­ gemacht; :weg, -weg /Adv.f schlechthin (2) Schlechtwetter| -front, die M et e o r . Front (5), die schlechtes Wetter bringt: eine S. zieht heran; -periode, die: eine lange, anhaltende S. schlecken /sw. Vb.; hat/ landsch., bes. süddt. öste r r . 1 . etw. Leckeres, Süßes genießerisch, vor­ wiegend mit der Zunge leckend, zu sich nehmen: Sahne, Eis mit Früchten s .; der Bär schleckte den süßen Honig — 2 . Kuchen, (vom) Konfekt s. (na­ schen, kosten) Schleckermaul, das landsch. umg., bes. süddt. österr. Leckermaul Schlegel, der; -s, - 1.1. Hammer mit zwei gleichen ebenen od. abgerundeten Flächen zum Schlagen: der S. des Steinmetzen — 2 . Stock (mit einer kugeligen Verdickung aus Filz, K o rk , Leder), m it dem Schlag­ instrumente zum Klingen gebracht werden, Trommel­ schlegel — 3 . Klöppel (1.2): der S. des Gongs — Ü . süddt. österr. Schweiz. Keule (2): der S. eines Kalbs, Rehs Schlehjdorn, der /PI. -e; vorw. Sg.f Schlehe (1) Schlehe, die; -, - n 1. zu den Bosengewächsen ge­ hörender weißblühender, dorniger Strauch m it blauen, herb schmeckenden Steinfrüchten — 2 . Frucht von 1: aus Schlehen Wein, Mus bereiten Schleiche, die; - n in zahlreichen Arten vorkom­ mende schlangenartige Echse mit verkümmerten Gliedmaßen schleichen, schlich, ist/hat geschlichen 1.1. sich vorsichtig, langsam, möglichst leise fortbewegen, um nicht bemerkt zu werden (ist): lautlos, langsam, heimlich, auf Zehenspitzen, durch die Büsche, über den Gang s. 1 .2 . sich irgendwohin s. sich in der Art von 1.1 irgendwohin begeben (hat): sich ins, aus dem Zimmer s .; O sich in jmds. Vertrauen s. (jmds. Vertrauen durch Schmeichelei, Täuschung erlangen) — 2 . (ist) die Zeit schleicht (vergeht sehr langsam); eine schleichende (langsam, fast unmerk­ lich fortschreitende) Krankh eit, K rise Schleicher, der; -s , - femot.f jm d . , der heuchlerisch auf Umwegen sein Ziel zu erreichen sucht Schleichj -handel, der ungesetzlicher H andel unter Umgehung bestehender Vorschriften, bes. bei Ver­ knappung, Bewirtschaftung von.W aren; -weg, der verborgener, verbotener Weg: die Schmuggler k a m en auf Schleichwegen über die Grenze; O etw. auf Schleichwegen erwerben Schleie, die ; - n im Süßwasser lebender, m it dem Karpfen verwandter Fisch mit kleinen Schuppen, schleimiger Haut, der als Speisefisch genutzt wird Schleier, der; -s , - 1. dünnes, leichtes, durchsichtiges Gewebe, das bes. als Schmuck auf dem Kopf od. zur Verhüllung des Gesichts von einer F ra u getragen wird: ein dünner, dichter, seidener, weißer S.; einenS.aus Spitzen, Tüll tragen; eine Braut mit S. ; alles wie durch ein en (grauen) S. (nur undeutlich) sehen — 2. Fotogr. Film das Foto hat einen S. (eine Trübung, i st nicht klar) + den S. lüften (ein Geheimnis aufdecken) Schleier|eule, die E ule, deren herzförmig im Ge­ sicht angeordnete Federn wie ein Schleier wirken ^ schleierhaft /A d j.f u m g . rätselhaft, unbegreiflich: die ganze Sache erscheint mir, ist s. Schleife, die; - n 1. zu zwei Schlingen und zwei Enden leicht lösbar geschlungenes B a nd : eine hübsche S. im Haar tragen; den Schnürsenkel zu einer S. binden; der Ober trug eine S. (Fliege 2) — 2. großer Bogen (1.1 .1): die S. des. Flusses; die Straße führt in Schleifen den Berg hinauf ^schleifen /sw. Vb.; hat, ist/ 1.1. etw. schleift en, auf etw. etw. ist bei einer (Fortbewegung, in ständiger Berührung mit etw. und reibt sich daran (hat): die Kette schleift am, auf dem Boden; das Rad schleift am Schutzblech; er läßt die Füße s.; etw., jmd. schleift über etw. (hat, ist): die lange Schleppe hat,
1002 Schleifen — schleudern ist über den Boden geschleift 1.2 . etw., jmdn. irgendwohin s. etw., jmd n. irgendwohin so ziehen, schleppen, d aß es, er sich mit dem Erdboden ständig berührt und daran reibt (hat): einen Sack hinter sich her s .; das Kind schleift die Puppe an den Haaren mit sich; O salopp scherzh. jmdn. ins Kino, durch alle M useen s. (jmdn. trotz seines leichten Widerstrebens ins Kino , durch alle Museen führen) — 2. (hat) eine Festung, Schanze s. (niederreißen 1) 4- die / Zügel s. lassen Schleifen, schliff, hat geschliffen \ / t auch ge­ schliffen/ 1 .1 . etw. durch Reiben auf einer harten, rauhen Unterlage schärfen: ein Messer, Beil, eine Schere s. 1 .2 . etw. s. die Oberfläche von etw. durch Reiben auf od. m it etw. Rauhem glätten od. formen od. mit einem Muster versehen: eine Platte mit Schmir­ gel s.; Stahl, Holz, Edelsteine s. — 2. Soldaten- spr. jmdn. in entwürdigender Weise, wie es in im­ perial. Armeen geübt wird, m it äußerster, schonungs­ loser Härte und Schikane militärisch ausbilden, drillen:die Rekruten, Legionäre wurdengeschliffen; dazu Schleifer, der; -s, - Schleif| -lack, der Lack für Möbel, der mehrfach auf- getragen und dessen letzte Schicht glattgeschliffen w ird; -maschine, die Maschine mit einer rotierenden Scheibe zum 2Schleifen (1); -stein, der Stein zum 2Schleifen (1.1), Wetzstein Schleim, der; -(e)s, -e fvorw. Sg.f 1. /o. PZ./ wäßrig aussehende, dünne bis zähflüssige, klebrige, von Drüsen, Zellen abgesonderte Flüssigkeit: der S., den Schnecken absondern — 2 . aus Körnerfrüchten gekochte, bes. a ls Diät dienende sämige Speise: ein dicker S. aus Hafermehl, R eis; einem Säugling S. geben Schleim M ed .| -beute!, der A nhäufung einer gallert­ artigen Masse, bes. an den Gelenken, die die Reibung vermindert; -driise, die Drüse, die Schleim ab­ sondert; -haut, die Hautschicht innerer Organe, Eingeweide, die Schleim absondert: die S. der Käse schleimig fAdj.f 1.1 . voller Schleim (1): eine schlei­ mige Schnecke 1.2 . aus Schleim (1); eine schleimige Absonderung — 2 . sämig, dickflüssig: eine schlei­ m ige Suppe Schlehnl -Scheißer, der d e r b liebedienerischer Heuchler; -suppe, die dem Schleim (2) ähnliche sämige, leichtverdauliche Suppe schlemmen fsw. Vb.; h at/ sich dem reichlichen Ge­ nuß guter Speisen und Getränke hingeben: einmal, im besten H otel s. wollen; dazu Schlemmer, der; -s, - schlendern fsw. Vb.; ist/ langsam, gemächlich ir­ gendwohin gehen: sie s. gemütlich durch die Altstadt Schlendrian, der; -s, jo. Pl.f [, . ia;n ] andauernde nachlässige Erfüllung dienstlicher Pflichten: mit dem (bürokratischen) S. Schluß machen schlenkern fsw. Vb.; hat/ 1.1. mit den Beinen s. (baumeln); mit den Armen s. sie locker hängen lassen und hin und her schwingen lassen) 1.2 . den Stock in der Hand s. (locker in der Hand halten und schwingen 1.1 lassen) Schlepp, der fin den Verbindungen! im S. (von einem Fahrzeug geschleppt) fahren; ein beschädigtes Fahr­ zeug in S. nehmen (es am eigenen Fahrzeug be­ festigen, um es zu schleppen 1.1) Schlepp|dampfer, der vgl. Schleppfahrzeug Schleppe, die; -n 1. sehr langer, am Boden nach- schleifender T eil eines festlichen Kleides: eine lange, rauschendes.; die S.eines Brautkleides — 2 .L and- w. Gerät, das den A cker glättet, einebnet schleppen /sw. Vb.; hat, ist; / auch schleppend/1. (hat) 1.1 . der Dampfer schleppt die Lastkähne (zieht sie hinter sich her) 1.2 . jmdn. m it Mühe irgend­ wohin führen, bringen: sie schleppten den Taumeln­ denin einHaus; <>sal°PPsclierzh*er schleppte ihn (führte ihn trotz seines leichten Widerstrebens) durch die ganze Stadt, mit ins Kino 1.3. sich ir­ gendwohin s. sich mühsam irgendwohin bewegen: sie konnte sich gerade noch ins Bett s.; O der Pro­ zeß schleppt sich schon ins dritte Jahr (zieht sich schon über zwei Jahre hin) — 2 . (hat) 2.1 . etw. Schweres m it großer Anstrengung mühsam (irgend­ wohin) tragen: einen Sack, K offer (zum Bahnhof) s.; etw. auf dem Rücken s. 2 .2 . umg. sich mit etw. s.: sich mit einer Last s. (abmühen) — 3. etw. 1schleift bei einer Fortbewegung unmittelbar auf dem Boden: (hat) das Kleid schleppt am Boden; (hat, ist): der Anker hat, ist über den Grund geschleppt schleppend /Adj.; / auch schleppen/1. ein schlep­ pender (schwerfälliger, schlurfender) Gang — 2 . eine schleppende (langsame, stockende) Rede, Ab­ fertigung Schlepper, der; -s, - 1 . Zugmaschine, Traktor — 2. Schleppschiff: der S. zog die Kähne stromauf Schlepp zu schleppen 1.11 -fahrzeug, das Fahrzeug, das die Funktion hat, andere Fahrzeuge zu ziehen; - kahn, der von einem Schleppschiff gezogener K ah n; - l i ft, der seilbahnartige Anlage, von der Skifahrer, a uf ihren Skiern stehend, bergauf gezogen werden; - n etz, das trichterförmiges Netz, das zum Fischfang auf hoher See durch das Wasser gezogen w ird: Fisch- schwärme mit Schleppnetzen fangen; -schiff, das vgl. - fahrzeug; -tau, das Ta u zum Schleppen eines Fahrzeuges; + u m g . jmdn. ins S. nehm en (jmdn., der allein nicht gut zurechtkommt, irgend­ wohin führen); -zug, der von einem Schleppschiff gezogene Reihe von Schleppkähnen Schleuder, die; -, - n 1. Gerät zum Schleudern von Steinen und ähnlichen Gegenständen: die J ung en schossen mit Schleudern auf Spatzen — 2 .1 . Gerät, das mittels der Fliehkraft das Wasser von der nassen Wäsche trennt: die Wäsche in die S. einlegen 2.2 . Gerät, das mittels der Fliehkraft den Honig aus den Waben heraustreibt Schleuder| -ball, der 1. Lederball mit Schlaufe, der weggeschleudert wird — 2 . jo. PI ./ Ballspiel zwischen zwei Mannschaften, bei dem der B all möglichst weit geschleudert und die gegnerische Mannschaft aus ihrem Spielfeld getrieben werden m uß; -honig, der geschleuderter Ho nig schleudern /sw. Vb.; hat, ist/ 1.1 . etw. mit großer Wucht werfen (1.1 .1) (hat): den Ball, Speer weit s. 1 .2 . etw., jmdn. mit großer Wucht irgendwohin werfen (1.1 .2): der Sturm schleuderte das Schiff gegen ein Riff; bei dem Unfall wurde er aus dem Wagen geschleudert; jmdn. zu Boden s. — 2 . (hat) 2.1 . Wä sche s. (in einer Wäscheschleuder rotieren lassen, um das Wasser davon zu trennen) 2.2 . Honig s. (mit einer Schleuder 2.2 von den Waben trennen) — 3 . /bes. von Straßenfahrzeugenf durch Einwirkung quer zur Fahrtrichtung wirkender Kräfte nach rechts und links aus der durch die Lenkung ge­ gebenen Spur geraten (ist, hat): in der Kurve ist, hat das Auto geschleudert; ins Schleudern kom­ men
Schleuderpreis — schlimm 1003 Schleuder | -preis, der unangemessen niedriger Pr eis, mit dem im kap. Wirtschaftssystem die Konkurrenz unterboten wird: etw. zum S. verkaufen; -sitz, der Sitz für den Piloten in einem Kampfflugzeug, m it dem er bei Gefahr herausgeschleudert werden kann; -start, fe i Katapultstart schleunig /Adj.; nicht präd./ 1 .1 . schnell, eilig: s. davonlaufen 1.2 . sofortig, unverzüglich: er bestand auf schleuniger Erledigung der Sache Schleuse, die; -, -n 1. Techn. Anlage bes. in Flüssen, Ka nälen zur Regulierung des Wasser- Standes durch Stauen des Wassers, bes. um Schiffen die Überwindung von Höhenunterschieden in Flüs ­ sen, Kanälen zu ermöglichen: die Schleusen eines Kanals; in eine S. ein-, aus einer S. ausfahren — 2. Leitung zur Entwässerung von Straßen und Grund­ stücken — 3 . hermetisch abschließbarer R aum mit bestimmten Vorrichtungen, durch die das Betreten eines anderen Raumes ermöglicht w ird : in der S. wird ein Druckausgleich erzeugt schleusen /sw. Vb.; hat/ 1. ein Schiff durch eine Schleuse bringen — 2 . etw. über eine Schleuse (2) ableiten: Abwässer s. — 3. etw., jmdn. durch ein fremdes Gebiet bringen, zwischen Hindernissen hindurchgeleiten: eine Autokolonne durch den Großstadtverkehr s.; die Reisenden durch die Paßkontrolle s. (einzeln hindurchleiten) Schleusen zu Schleuse 11-kammer, die Becken einer Schleuse, i n dem ein Wasserfahrzeug gehoben od. ge­ senkt wird; -tor, das Schliche, die jPl.f + umg. jmdm. auf die S. kommen (jmds. heimliche Absichten durchschauen, jmds. heimliches Tun a uf­ decken) schlicht fAdj.f 1.1 . nicht gekünstelt, unkompliziert: ein schlichter Mensch; seine schlichten Worte machten großen Eindruck auf sie 1.2 . ohne (über­ flüssiges) Beiwerk: ein schlichtes Kleid; ihre W oh­ nung war s. eingerichtet schlichten, schlichtete, hat geschlichtet 1. einen Konflikt durch Vermittelnbeenden: einen Streit(fall), Zwist, M einungsverschiedenheiten s. — 2. fach- spr. 2 .1. etw.glätten (1): Metall, Holz s. 2 .2. Leder s. (geschmeidig machen) Schlicht[feile, die Feile zum Schlichten (2.1) Schlichtung, die; -, -e n fzu schlichten 1/ Schlick, der; -(e)s, -e feinkörnig e Ablagerung von Schlamm, bes. in Flußmündungen und an Küsten Schliere, die; -n fachspr. nichthomogene Stelle in einem sonst homogenen, durchsichtigen Stoff; dazu schlierig fAdj.f Schließe, die; -n Vorrichtung zum Schließen (1.3), Einhaken (1); die S. eines Gürtels, eines alten Buches schließen, schloß, h at geschlossen // auch ge­ schlossen/ 1.1 .1 . etw. s. eine Öffnung in etw. dadurch unzugänglich machen, verdecken, versperren, d aß man einen dafür vorgesehenen Teil der Sache ent­ sprechend bewegt: den Schrank, das Eenster s.; die Büchse mit einem (Sehraub)deckel s.; die Augen, den Mund s.; ein Buch s. 1 .1 .2 . eine Vorrichtung so bewegen, d aß dadurch eine Öffnung unzugänglich gemacht, verdeckt, versperrt w ird : eine Tür, Klappe, den Fensterflügel, die Schranktür s. 1 .2 .1 . der Schrank schließt gut (läßt sich gut schließen 1.1.1) 1.2 .2 . die Tür schließt (sich) von selbst (bewegt sich von selbst so, d aß sie eine Öffnung unzugänglich macht); die Tür schließt gut (läßt sich gut schließen 1.1.2) 1.3 . etw. s. bewirken, daß die Ränder von etw., bes. Kleid ung , durch bestimmte Gegenstände, bes. Knöpfe, einen Reißverschluß, Haken und Ösen, zu­ sammengehalten werden: schließe deine Ja ck e! 1.4 . einen Betrieb s. (seine Produktion einstellen) 1.5. Elektrotechn. einen Stromkreis s. (durch Herstellen von Kontakten das Fließen eines elek­ trischen Stromes bewirken) — 2 .1 . das Haus, Tor s. (zuschließen) 2.2 .1 . den Häftling in die Zelle s. (einschließen 1.1) 2.2 .2 . das Geld in eine K assette s. (einschließen 1.3) 2.3 . etw. an etw. s. etw. mit einem Schloß (1.1.1) an etw. befestigen: das Fahrrad an den Zaun s. — 3 . wann schließt die Verkaufsstelle, Post (um welche Zeit beendet die Verkaufsstelle, Post die Bedienung der Kunden) ?; das Geschäft hat, ist zur Zeit geschlossen (fertigt zur Zeit keine K un­ den ab); das Museum schließt um 18 Uhr (ist ab 18 Uhr für Besucher nicht mehr zugänglich) — 4.1 . etw. beenden: eine Unterredung, Sitzung s. 4.2 . m it etw. enden (1.2): der Prozeß schloß mit einem Freispruch — 5 . sich an etw. anschließen (4.2): an den Vortrag schloß sich eine Aussprache— 6. aus etw. auf etw. s. etw. aus etw. folgern, her­ leiten: daraus kann man s., daß ...; aus deiner Miene s. wir auf deine Zustimmung; etw. läßt auf etw. s. (aus etw. läßt sich etw. folgern) — 7. fin den Verbindungen/ miteinander Freundschaft s.; eine / Ehe s.; einen / Vertrag s.; / Frieden s. + jmdn. in sein / Herz s. Schließ |fiach, das verschließbares Fach bei der P o st od. Bank, das jmd. für an ihn gerichtete Sendungen mietet schließlich /A d v ./1. nach einiger Zeit und nach eini­ gem Zögern: s. nahm er seine Tasche und ging — 2. /drückt die Meinung des Sprechers aus, daß man einen bestimmten Umstand nicht unberücksichtigt lassen darf und daß dieser Umstand alles erklärt/: er hat es s. so gewollt Schließ| -muskel, der ringförmiger Muskel, der röhrenförmige Organe wie After od. Harnröhre ver­ schließt; -tag , der bestimmter Tag in der Woche, an dem eine Gaststätte, Verkaufsstelle stets geschlossen hat: Montag ist häufig S. Schließung, die; -, - e n /vorw. Sg.; zu schließen 1.4, 1.5 ,7/ Schliff, der; -(e)s, -e 1.1 . jo. Pl.j das 2Schleifen (1.2): der S. eines Edelsteins — 2 . durch 2Schleifen (1.2) geschaffene (glatte, glänzende) Oberfläche: der S. einer Kristallschale — 3. jo. PI./ umg. er hat kei­ nen S. (ihmfehltdasguteBenehmen) —II. landsch. nicht gut durchgebackener Teig im Brot, Kuchen + einer Sache den letzten S. geben (die endgültige Form geben); um g . S. backen (durch eigene Schuld in einer Sache erfolglos sein) schlimm fA dj./ 1.1. besonders unangenehm, u n ­ erfreulich, übel (4): schlimme Zeiten, Erfahrungen, Nachrichten; wir waren damals in einer schlimmen (bedrängten, gefährlichen) Lage; etw. nimmt ein schlimmes Ende; auf das Schlimmste vorbereitet sein; das Schlimmste (ein Unglück) verhüten; im schlimm sten Falle (schlimmstenfalls) fahren wir eben morgen; das schlimmste (anstrengendste, schwierigste) Stück des W eges hatten wir hinter uns; es ist nicht weiter s. (macht weiter nichts aus), w enn . . . 1 .2 . ein schlimmer (großer, folgenschwerer) Fehler, Irrtum — 2 . verwerflich, böse (1): eine
1004 schlimmstenfalls — schlucken schlimme Tat; ein schlimmes Beispiel geben; umg. scherzh. du bist ja ein ganz Schlimmer (ein Schwerenöter)! — 8 . /nur attr.f umg. er hat ein schlimmes (entzündetes) Auge schlimmsten {falls, schlimmsten {falls / A d v ./ im un ­ günstigsten F alle Schlinge, die; - n durch Knoten, Verknüpfen aus einer Schnur, aus Draht, einem Band, aus Stoff o. ä . gebildetes ringförmiges Gebilde, das so geknotet, ge­ knüpft ist, daß es leicht zusammengezogen werden kann: eine S. knüpfen, zuziehen, aufmachen; sie trug den gebrochenen Arm in einer S. + den, seinen / Hals, /* Kopf aus der S. ziehen Schlfngel, der; -s, - umg., oft scherzh. Kind, das gern und mutwillig einen Streich begeht, aber im Grunde nicht bösartig ist: was hat der S. denn nun wieder ange3tellt? schl|ngen, schlang, hat geschlungen LI« etw. um etw. wickeln (1.1): ein Band um etw. s .; sich ein Tuch um den Kopf s.; sie schlang die Arme (legte die Arme fest) um seinen Hals — 2 . einen Knoten s. (durch Verknüpfen der Enden eines Fadens, von Fäden herstellen) — II . etw. hastig, gierig essen schlingern fsw. Vb.; h at; von Wasserfahrzeugen/ infolge Seegangs um seine Längsachse schwanken: das Schiff schlingerte im Sturm Schling[pflanze, die Pflanze, die emporwächst, indem sie sich um eine Stütze windet Schlips, der; -es, -e Binder, Krawatte: ein gestreifter S .; den S. umbinden, geraderücken 4- salopp sich auf den S. getreten (sich beleidigt, gekränkt) fühlen Schlitten, der; -s, - 1.1. Fahrzeug mit Kufen zum Gleiten über Schnee, E is : Kinder fahren gern S., m it dem S. 1.2. s a l o p p /emot.f großes Personenauto: er fährt einen tollen S. — 2. fachspr. bewegliches, hin- und hergleitendes T eil an bestimmten M aschinen: der S. der Schreibmaschine, Drehbank schlitten/Schlitten! -fahren / Vb.; ist/ s a l o p p : mit jmdm. s. (jmd n. grob, rücksichtslos behandeln, streng zurechtweisen); -fahrt, die Fahrt mit einem Schlitten Schiitter|bahn, die B ah n (1.3.1) zum Schlittern schlittern /sw. Vb.; ist, hat/ (mit Anlauf) in Schuhen über eine Eisfläche gleiten: die Jungen sind, haben auf dem Weg, zugefrorenen Teich geschlittert Schlittschuh, der Gerät m it schmaler, stählerner K ufe, das, unter den Schuhen befestigt, zum Gleiten über das Eis dient: die Schlittschuhe an-, abschnallen; S. laufen, fahren Schlittschuh! -lauf, der fo. P L /; -laufer, der Schlitz, der; -es, -e 1.1. für einen bestimmten Zweck vorgesehene lange schmäle Öffnung in etw.: einen Brief durch den S. der Tür, eine Münze in den S. eines Automaten werfen 1.2. ein Kleid mit seit­ lichen Schlitzen (ein Kleid, das an den Seiten von unten bis zu einer bestimmten Höhe aufgeschnitten, nicht zusammengenäht ist) schlitzen jsw. Vb.; hat/ 1.1. einen Sack s. (eine lange schmäle Öffnung in einen Sa ck schneiden) 1.2. ein geschlitzter Rock (Rock mit einem Schlitz) SchUtz/schl|tz| -ohr, das umg., oft scher zh. listiger, durchtriebener Mensch; -ohrig fA dj./ listig, durch­ trieben schlohweiß fA dj.’; emot.f: er hatte schlohweißes (völlig weißes) Haar Schloß, das; Schlo sses, Schlösser 1.1.1. Vorrichtung an einer Tür, einem Behälter zum Verschließen mit einem Schlüssel (1): den Schlüssel in das S. stecken, im S. umdrehen; ein S. reparieren, einbauen; das S. an, in einer Tür, einem Schrank, an einem K offer; die Tür fällt ins S. (schließt sich 1.2 .2) 1.2 . Vorhänge­ schloß — 2 . Mil. beweglicher Teil an Handfeuer­ waffen, der zum Einfuhren von Patronen und zum Spannen und Zünden dient — II . meist großes, statt­ liches (künstlerisch gestaltetes) Gebäude, das dem Feudaladel als repräsentativer, komfortabler Wohn­ sitz diente: ein großes, barockes, verfallenes, ehemaliges S.; S. Sanssouci; ein S. restaurieren, besichtigen -b umg. hinter S. und Riegel (im Gefängnis) sitzen schlQßen fsw. Vb.; hat/ landsch.: es schloßt (es hagelt) Schlosser, der; -s, - Facharbeiter, Handwerker, der M etall verarbeitet, Metallteile formt, montiert, repa­ riert: als gelernter S. arbeitete er in einer Auto­ reparaturwerkstatt Schlosser] -anzug, der Arbeitskleidung des Schlossers, meist in Form eines Overalls; -arbeit, die \vorw. PI .) Schlosserei, die; -, - e n Schlosserwerkstatt schlossern fsw. Vb.; hat/ um g . Schlosserarbeiten verrichten SchlQsser|werkstatt, die Schlpßl -hof, der: im S. finden im Sommer Konzerte statt; -hund, der -{ -um g. femot./ heulen wie ein S. (sehr laut, stark weinenJ; -kirche, die zu einem Schloß gehörende Kirche: die S. von, in Wittenberg SchlQt, der; -(e)s, -e, auch Schlote 1. u m g . hoher Schornstein, bes. von Produktionsbetrieben: schwarze, qualmende Schlote — 2 . s a lopp (großer, ungeho­ belter) gerissener Mensch: so ein S.! — 8. Geol. senkrecht in der E rdrinde verlaufender röhrenförmi­ ger Gang vulkanischen Ursprungs, der mit Gestein aus Magma gefüllt ist + umg. rauchen wie ein S. (sehr stark rauchen 2) schlottern jsw. Vb.; hat/ 1. (an allen Gliedern) heftig zittern:vor Angst, Kälte, an allen Gliedern s.; jmdm. s. die Knie — 2. umg. fvon Kleidungsstük- kenf etw. ist jmdm.. zu weit und hängt sehr lose an seinem Körper: der Anzug schlottert ihm um den, am Leib Schlucht, die; -en sehr tiefes, enges Tal (im Ge­ birge): eine enge, steile, felsige S.; unten in der S. rauscht der Gebirgsbach schluchzen jsw. Vb.; hat/ krampfhaß, unter stoß­ weise geäußerten Lauten w einen: jämmerlich, heftig, bitterlich s.; ein verhaltenes, leises Schluchzen; mit schluchzender Stimme etw. sagen Schluchzer, der; -s, - einm aliges Schluchzen: ein en kurzen, heftigen S. ausstoßen Schluck, der; -(e)s, -e, selten Schlücke /bei Mengen­ angabe PI. auch Schluck/ Flüssigkeitsmenge, die man m it einem M ale schluckt: ein S. Wasser, K affee, Milch, Bier; ein Getränk S. für S. (aus)trinken; einen kräftigen, herzhaften S. (aus der Flasche) nehmen; einige S. Wasser; er lud ihn zu einem S. (zu einem Gläschen) Wein ein Schluck| -auf, der; -s, jo. Pl.j der Schlucken: (einen) S. bekommen, haben; -beschwerden, die \Pl.j Beschwerden beim Schlucken (1.1) schlucken fsw. Vb. ; hat/ 1.1. Nahrung od. ein Medikament durch Bewegen bestimmter M uskeln im Hals vom M und in den Magen gelangen lassen: einen Bissen Brot, eine Tablette s.; er hat beim Schwimmen viel Wasser geschluckt (in den M und
bekommen); O beim Kohlestapeln müßte er viel Staub s. (einatmen); der trockene Boden hat viel Regenwasser geschluckt (aufgesogen) 1.2 . /emo?./ die Erben haben horrende Summen geschluckt (habgie­ rig in ihren Besitz gebracht) 1.3 . etw. widerwillig, aber ohne Widerrede hinnehmen: eine n Vorwurf s. Schlucken, der; -s, fo. Pl.f mit glucksendem Geräusch verbundenes, wiederholtes, kurzes Einatmen infolge ruckartiger Kontraktion des Zwerchfells und nach­ folgenden Verschlusses der Stimmritze: (den) S. haben Schlucker, der; -s, - - f u mg . ein armer S. (wenig bemittelter, bedauerns­ werter Mensch) Schluckj -impfung, die Impfung, bei der der Impf­ stoff geschluckt wird; -reflex, der jo, Pl.f vom Willen eingeleiteter, dann automatisch ablaufender Reflex, durch den die aufgenommene Nahrung vom M und in die Speiseröhre gelangt Schlu derlarbeit, die u m g . nachlässige Arbeit (4.1) schluderig fAdj.f umg .im Hinblick auf die Ausfüh­ rung einer Arbeit nachlässig (1.1): s. arbeiten; eine s. ausgeführte Reparatur schludern fsw. Vb.; hat/ umg. nachlässig (1.1) ar­ beiten : er hat bei dieser Arbeit (sehr) geschludert Schludrian, der; -s, -e umg. [,.ia:n] 1. fo. Pl.fnach­ lässige (1.1) Arbeitsweise: gegen den S. ankämpfen; m it dem Material wurde S. (Vergeudung) getrieben — 2 . jmd., der nachlässig (1.1) arbeitet: er ist ein S. schludrig s. schluderig Sehlummer, der; -s, fo. Pl.f leichter, sanfter Schlaf: in einen leichten, kurzen S. sinken; in süßem S. liegen Schlummerjmutter, die umg., vorw. scherzh. Ver­ mieterin eines Zimmers, einer Schlafstelle schlumm ern fsw. Vb,; hat/ leicht, sanft schlafen: ruhig, sanft, süß, im Sessel s.; 0> in jmdm. schlum­ m ern de (verborgen ruhende, noch nicht entfaltete) Anlagen, Fähigkeiten wecken, entwickeln Schlummer [rolle, die weiches, rollenförmiges Kissen (für den Nacken) Schlund, der; -(e)s, Schlünde 1 . fvorw. Sg.f Raum, der Mund- und Nasenhöhle mit der Speise- und Luft­ röhre verbindet: einen trockenen, entzündeten S. haben; der weite S. eines Raubtiers — 2 . geh. tiefe, gähnende Öffnung: der schwarze S. einer Höhle; dunkle, finstere Schlünde (Schluchten, Abgründe) zwischen den Felsen schlupfen fsw. Vb.; ist/ süddt. österr. s . schlüp­ fen schlüpfen fsw. Vb.; ist/ 1.1 . sich gewandt, schnell gleitend od. kriechend (durch eine enge Öffnung) aus, in etw. bewegen: aus einem Loch, in ein Versteck s.; die Eidechse, Maus schlüpfte in, durch die Mauer­ spalte; unauffällig, heimlich schlüpfte er aus der, durch die Tür 1 .2 . fbes. von Vögeln, Insekten\ aus dem Ei, der Pappe, Larve herauskriechen, ausschlüp­ fen: das Küken schlüpft aus dem Ei — 2 . in ein Kleidungsstück, in Schuhe s. (ein Kleidungsstück, Schuhe schnell an- , überziehen) Schlüpfer, der; -s, - /der PI. kann auch den Sg. mei­ nenI zur Unterwäsche gehörendes Wäschestück für weibliche Personen, das den unteren Teil des R u m p ­ fes bedeckt: sie hatte einen neuen S., (ein Paar) neue S. an Schlupf/schlupfl -lo ch, das 1. vgl. Schlupfwinkel — 2. Loch zum Durchschlüpfen; -reif /Adf.; nicht adv.f Z ool. reif, bereit zum Ausschlüpfen: der Falter ist jetzt s. schlüpfrig /Adj.f 1. schmierig und feucht, daß man ausgleiten kann, glitschig: ein schlüpfriger Boden, Weg; die Fahrbahn war s. — 2 . zweideutig (2): ein schlüpfriger Witz; eine schlüpfrige Bemerkung, Geschichte Schlupf!Winkel, der geschützte Stelle, Ort, wo sich jmd., ein Tier verstecken kann: der Igel überwintert in seinem S .; der Flüchtende fand einen sicheren S. schlurfen fsw. Vb.; ist, h at/ 1.1. beim Gehen die Schuhe (leicht) a uf dem Boden schleifen lassen (ist, hat): wegen einer Beinverletzung ist, hat er ge­ schlurft; einen schlurfenden Gang haben 1.2 . in der A rt von 1.1 irgendwohin gehen (ist): der alte Mann schlurfte zur Tür schlürfen fsw. Vb.; h a t/ ein Getränk, flüssige Speis e saugend und geräuschvoll (mit Genuß) zu sich neh­ men: die Suppe laut, vernehmlich s.; ein Gläschen Wein, heißen Tee genüßlich s.; schlürf nicht! Schluß, der; Schlusses, Schlüsse 1.1. fo. Pl.f Zeit­ punkt, zu dem ein Vorgang, Geschehen, eine Hand­ lung aufhört: der pünktliche, vorzeitige S. der Veranstaltung; vor, nach S. der Vorstellung; wir blieben bis zum S. der Vortrags; er kam zum S. seiner Ausführungen; zum S. (abschließend) faßte er alles zusammen; er hat mit der Raucherei S. ge­ m acht (aufgehört); S. (Feierabend) haben, machen; u m g . / nachdrückliche Forderung, die weitere E in ­ wände ausschließtf S. jetzt, S. damit (es ist genug, aufhören) ! 1.2 . fvorw. Sg.f letzter Abschnitt, letzter Teil eines größeren Ganzen: der S. des Romans, Briefes; ein Buch bis zum S. lesen; der reservierte Wagen befand sich am S. (Ende) des Zuges — 2 . Folgerung, Ergebnis ein er Überlegung, logischen Denkens: ein logischer, falscher S.; voreilige Schlüsse ziehen; er kam zu folgendem S., zu dem S., daß ... — 3. fo. Pl.f fachspr. die Türen, Fen­ ster, Kolben haben einen guten S. (schließen dicht) ■f umg. er hat mitihr, sie hat mit ihm S. gemacht (hat die Beziehungen zu ihr, zu ihm abgebrochen) Schluß! -akkord, der M us. letzter Akkord eines Musikstückes; -akte, die zum Abschluß einer Ver­ handlung, Konferenz (veröffentlichtes) zusammen­ fassendes, offizielles Dok um ent; -bemerkung, die abschließende (und zusammenfassende) Bemerkung, Ausführung Schlüssel, der; -s, - 1 . jeweils bestimmt geformter Gegenstand aus M etall zum Betätigen eines Schlosses: der S. zur Haustür, zum Kellerschloß, für den Koffer; der S. schließt gut, paßt (ins Schlüsselloch); der S. steckt (im Schloß); den S. ins Schloß stecken; den S. abziehen; O der S. zu etw., jmdm. (das] Mittel, der Weg zum Ver­ ständnis einer Sache, eines Menschen); den S. zur Lösung des Problems finden — 2 . Schrauben­ schlüssel — 3 . nur Eingeweihten bekannte D a r ­ stellungsform von Informationen bes. durch Symbole (2), bestimmte Änderungen in der sprachlichen Form: er kann die Nachricht nicht entziffern, weil er den S. nicht kennt — 4 . der S. für die Vertei­ lung (Verteilerschlüssel) der Gelder — 5 . Noten­ schlüssel Schlüssel/scklüssell -bein, das paariger Knochen, der das Brustbein mit dem Schulterblatt verbindet; - blume, die Himmelschlüssel; -brett, das Brettchen m it Haken zum Aufhängen von Schlüsseln (1); -bund, Schlucken — Schlüsselbund 1005
1006 schlüsselfertig — Schmalspur das, der mehrere durch einen Schlüsselring zu- sammengehaltene Schlüssel (1); -fertig /A dj./: der Neubau, das neue Haus ist s. (bezugsfertig); -figur, die wichtigste, bedeutendste Person für ein bestimm­ tes Gebiet, in einem bestimmten Zusamm enhang: A ist die S. dieses Romans; -frage, die vgl. - problem: diese Frage ist die S. der wirtschaftlichen Entwicklung; -Industrie, die volkswirtschaftlich sehr wichtiger Teil der Industrie, dessen Produkte für andere Industriezweige unentbehrlich od. äußerst wichtig sind; -loch, das Loch im Schloß, in das der Schlüssel gesteckt wird: in der Dunkelheit das S. nicht finden; durchs S. gucken; -problem, das zentrales, wichtigstes Problem, von dem die Lösung anderer Probleme abhängt; -ring , der 1. kleiner, me­ tallener Ring, in den mehrere Schlüssel (1) gehängt werden können — 2 . den Griff bildender runder, ovaler Teil des Schlüssels (1); -roman , der Roman, bei dem es in der Absicht des Autors liegt, daß der Leser tatsächlich existierende Personen od. tatsächliche Begebenheiten, die im Roman unter erfundenem Namen od. verändert dargestellt sind, erkennt; -Stel­ lung , die wichtige, beherrschende Stellung (5.2): jmd. hat in, bei, für etw. eine S .; dieser Industriezweig nim mt in der Wirtschaft eine S. (einen wichtigen Rang 1) ein; -tasche, die kleines Behältnis (aus Le­ der) für ein Schlüsselbund; -Übergabe, die Übergabe der Schlüssel eines Neubaus an den Mieter od. Bauherrn; -wort, das /PL -Wörter/1. Kennwort für ein Schloß, das nur bei der Kombination die­ ser Buchstaben zu öffnen und zu schließen ist — 2. verschlüsseltes W ort; -zahl, die vgl. -wort (1) Sehluß/schluß] -etappe, die 1. das zeitlich letzte Stadium eines Tuns, Geschehens: die S. des W ett­ bewerbs — 2 . letzte abschließende Etappe bei einem Rennen: er gewann die S. der Friedensfahrt; -fol­ gern /hat geschlußfolgert/ etw. aus etw. s . einen Schluß (2) aus etw. ziehen: er hat aus dieser Anwei­ sung geschlußfolgert, daß - folgerung, die Schluß (2): eine logische, falsche S .; die richtige S. (aus etw.) ziehen; -formel, die als Abschluß von Briefen, Schriftstücken verwendete Formel schlüssig fAdj.f 1. folgerichtig: eine schlüssige Ar­ gumentation; dieser Beweis ist nicht s.; Jur. eine Klage s. (in einer logisch in sich geschlossenen K ette von Argumenten) beweisen — 2 . /oft verneint/ sich (über etw.) s. sein, werden: er ist sich noch nicht s. (hat sich noch nicht fest entschlossen, is t sich noch nicht klar), ob er das Angebot annehmen soll; ich konnte mir darüber noch nicht s. werden (mich noch nicht fest entschließen), ob . . . Schluß| -kommunique, das am Ende einer Beratung veröffentlichtes Komm unique; -leuchte, die eine der beiden roten Lampen, die die hintere Begrenzung eines Kraftfahrzeugs bei Dunkelheit markieren; - l icht, das /PI. -er/ 1. er sah nur noch die Schluß­ lichter des Zuges (die hinteren Lichter des abfahren­ den Zuges) — 2 . Jo. PL/ jmd. ist das S. (ist der Letzte einer Reihe Gehender, Fahrender, d er Schlech­ teste einer Gruppe); -mann, der /PZ.-männer/ Sport letzter Läufer einer Staffel: der S. der 4 x 100-m -Staf- fel; -m inute, die letzte Minute bes. eines sportlichen Wettkampfs; -pfiff, der /o. P l.j Pfiff des Schieds­ richters, m it dem ein sportliches Spiel beendet w ird : erst mit dem S. wich die Spannung von den Zu­ schauern; -Satz, der 1. letzter Satz eines gesproche­ nen, geschriebenen Textes — 2 . M us. letzter S atz (4) eines Musikstückes; -Sprung, der Sport Sprung mit geschlossenen Beinen; -stein, der A rch itek t. (reich verzierter) Stein im Scheitelpunkt eines Bo­ gens, Gewölbes: der S. eines gotischen Rippen­ gewölbes; -strich, der + einen S. unter etw. zie­ hen (etw. endgültig abschließen, beenden); -Szene,, die letzte Szene (1); -wort, das /PL -e/ kurzer, ab­ schließender Text, bes. die Ergebnisse einer D is ­ kussion zusammenfassende Ausführungen am Ende der Diskussion Schmach, die; -, /o. PL/ geh. Demütigung, Krän­ kung: eine S. erleiden schmachten, schmachtete, hat geschmachtet /emot.; auch schm achtend/ 1. irgendwo unter Entbehrun­ gen, quälenden Bedingungen, bes. Hunger, Durst, Hitze, Bedrängnis, leidem im Gefängnis s. müssen; in der Hitze, unter der Kolonialherrschaft s. — 2• nach etw., jmdm. sehnendes Verlangen haben: na ch Ruhe, einem Glas Wasser s.;erschmachtete nach ihr schmachtend /Adj.; meist spött.; / auch schmach­ ten/: schmachtende (übertrieben gefühlvolle, senti­ mentale) Walzermelodien; er sah sie s. an Schmachtfetzen, der s a l o p p bes. das Gefühl an ­ sprechendes, sentimentales, rührseliges M u sik - , Theaterstück, rührselig-kitschiger Spielfilm schmächtig /A d j./ dünn, schmal und von schwäch­ lichem Körperbau: ein schmächtiger junger Mann; er ist klein und s. Schmach]voll /Adj./ geh . voller Schmach: etw., jmd. nimmt ein schmachvolles Ende schmackhaft /A dj./ wohlschmeckend, von angeneh­ mem Geschmack:ein schmackhaftes E ssen;schmack­ hafte Speisen; s. kochen + jmdm. etw. s. machen (jmdm. etw. so darstellen, schildern, daß es reizvoll, verlockend wirkt) schmähen /sw. Vb.; hat/ geh. jmdn., etw. durch Worte beleidigen: es besteht kein Anlaß, ihn, diesen Entschluß zu s. schmählich / A d j./ schändlich, unehrenhaft, schmach­ voll: ein schmählicher W ortbruch, Verrat; s. ver­ sagen; er hat mein Vertrauen s. mißbraucht Schmäh] -rede, die Rede m it Schmähungen gegen jmdn., etw.; -Schrift, die vgl. -rede Schmähung, die; -, - e n Beleidigung durch Worte: Schmähungen (gegen jmdn., etw.) ausstoßen; jmdn. m it Schmähungen überschütten schmal /A dj.] 1.1. von geringer Breite (1.1): ein e schmale Straße, Treppe; ein schmales Zimmer; den Fluß an der schmälsten Stelle überqueren; er hat ein schmales Gesicht, schmale Hände, Hüften; ein Jackett mit schmalen Revers 1.2. /nicht attr.f sie ist recht s. (dünn, schlank) geworden — 2 . /nicht adv./ 2.1. ein schmales (geringes) Taschengeld 2.2. knapp bemessen (und karg): eine schmale K ost; schmale Portionen + ein schmales Handtuch schmalbrüstig /Adj./: er war lang und s. (hatte einen schmalen Brustkorb); ein schmalbrüstiger Jüngling schmälern /sw. Vb.; hat/ 1.1. jmds. R echte s. (ein­ schränken) 1.2. jmds. Verdienste zu s. (herab­ zusetzen 2) suchen Schmal/schmal) -film , der F ilm von höchstens 16 Millimeter Breite; -hüftig /Adj./ vgl. schmal­ brüstig; -Seite, die kürzere Seite von etw.: die S. des Tisches, Zimmers; -spur, die Spurweite, die kleiner als die der Normalspur ist
1Schmalz, das; -es, /o. PI ./ durch Auslassen von fettem Fleisch gewonnenes, leicht streichbares tierisches Fett, bes. von Schwein und Gans: S. auslassen; Fleisch mit S. anbraten; Pfannkuchen in, mit S. backen ^Schmalz, der; -es, jo. Pl.j umg : mit S. (schmalzig) singen; ein Film mit viel S.; dieser Schlager, Film ist ein einziger S. (ist sehr schmalzig) Schmalzj -fleisch, das in Konserven abgepacktes, sehr fetthaltiges, streichfähiges Schweinefleisch; -gebäck, das Gebäck, das in flüssigem 1Schmalz schwimmend gebacken wird; -gebackene, das; -n, fo. P L/ vgl. -gebäck schmalzig /Adj.; von M usik/ umg.: schmalzige (übertrieben gefühlvolle, sentimentale) Melodien; er singt zu s. schmarotzen, schmarotzte, h at schmarotzt 1. n ich t arbeiten, sondern von der Arbeit, auf Kosten ande­ rer leben: das Volk hat sich von einer schmarotzen­ den (parasitären) Oberschicht befreit; er hat nur schmarotzt bei uns (auf unsere Kosten gelebt) — 2. B io l. ein pflanzlicher, tierischer Organismus schmarotzt in, auf einem anderen Organismus (ent­ nimmt seine Nahrung einem anderen Organismus); d a z u Schmarotzer, der; -s, - Schmarre, die; -n von einem Hieb herrührende Wunde, Narbe Schmarren, der; -s, -1 . süddt. österr. süße Mehl­ speise, die in einer Pfanne auf einer Seite gebacken und dann zerrissen wird: einen S. essen — 2. umg. jemot./ etw. Kitschiges: dieser Roman, Film ist ein sentimentaler S. - f umg. das geht dich einen S. (gar nichts) an! schmatzen /sw. Yb.; hat/ beim Essen, Kauen den Mund, die feuchten Lippen geräuschvoll öffnen und schließen: schmatz nicht so! schmauchen jsw . Y b .; hat/: eine Pfeife, Zigarette s. (behaglich, m it Genuß rauchen) Schmaus,der; -es, Schmause/vorw. Sg./v e raltend, noch scherzh. 1.1. Essen (1): das war ein köst­ licher S. 1.2. reichhaltiges, gutes (festliches) Essen (2.2): einen großen S. veranstalten schmausen/^. Vb. ;hat/veraltend ,wocÄscherzh. m it Genuß viel (und gut) essen: wir tranken und schmausten; etw. s .: genüßlich den Kuchen s. schmecken jsw . Vb .; hat/ 1. etw. schmeckt in be­ stimmter Weise etw. hat einen bestimmten Ge­ schm ack: etw. schmeckt gut, schlecht, herb, bitter, süß, angebrannt, fad; etw. schmeckt nach etw.; etw. schmeckt nach Fisch; die Suppe schmeckt nach nichts (hat einen faden Geschmack); umg. scherzh. das schmeckt nach mehr (davon möchte man mehr essen)!—2. etw. schmecktjmdm. (inbe­ stimmter Weise) der Geschmack von etw. ist jmdm. angenehm, sagtjmdm. zu: es, dieserWein schmeckt mir (nicht);laß es dir (gut) s .!; O umg. es schmeckt mir nicht (mißfällt mir), daß du das noch nicht er­ ledigt hast! — B .l. etw. mit dem Geschmackssinn wahrnehmen (1): man schmeckt nur Knoblauch, Pfeffer; schmeckt man die ranzige Butter im Kuchen?; ich schmecke nichts 3.2 . umg. etw. ko­ s te n (I): schmecke mal, ob genug Salz an der Soße ist Schmeichelei, die -, -en /zu schmeicheln 1/ schmeichelhaft /Adj./ jmds. Selbstbewußtsein hebend und ihm angenehm, jmds. Selbstgefälligkeit an­ sprechend: was du da gesagt hast, ist wenig, xSchmalz — schmelzend 1007 nicht gerade s. für ihn; schmeichelhafte Worte schmeicheln /sw . V b .; hat/ 1. jmdm. mit etw. s. jmdm. (in übertriebener Weise) Dinge sagen, die ihm angenehm sind, um seine Gunst zu erlangen: er schmeichelte ihr mit schönen Worten — 2 . etw. schmeichelt jmdm. 2 .1 . der Pelz, die Frisur schmei­ chelt der Trägerin (kleidet sie gut und läßt sie vor­ teilhaft, schick erscheinen) 2.2. etw. hebt jmds, Selbst­ bewußtsein und ist ihm angenehm, etw. spricht jmds. Selbstgefälligkeit an: seine Komplimente, Worte schmeichelten ihr, ihrer Eitelkeit; er fühlte sich, war sichtlich geschmeichelt, als man ihn um Rat fragte — 3 . ohne mir zu s. (ohne mich zu loben), mir s. zu wollen> aber das war eine schwierige Sache — 4. sich in etw. s.: die Musik schmeichelt sich ins Ohr (klingt angenehm und erregt Wohlgefallen); zu 1 Schmeichler, der; -s, - schmeichlerisch /Adj./ in der A rt eines Schmeichlers, unterwürfig und liebedienerisch schmeißen, schmiß, hat geschmissen 1. umg. 1 .1 . etw. irgendwohin s. einen Gegenstand oft im Affekt mitSchwung, Nachdruck irgendwohin werfen(1.1.1): Steine ins Wasser, nach Vögeln s.; er schmiß vor Wut seine Mappe in die Ecke; jmdm. etw. an den Kopf, ins Gesicht, vor die Füße s.; schmeiß die Türen nicht so (ins Schloß)!; mit etw. s .: mit Schneebällen nach jmdm. s .; jmdn. irgendwohin s.: die Schwimmer schmissen ihren Trainer vor Freude über den Sieg ins Wasser 1.2 . sich irgend­ wohin mit Schwung werfen (2.1): das Kind schmiß sich aus Trotz auf den Boden 1.3 . im Schlaf den Körper, sich unruhig hin und her s. (werfen 2.2) — 2. salopp sich in etw. werfen (4.1): sich in sein en besten Anzug s. — 3. salopp sich auf etw. werfen (4.2): er hat sich jetzt auf die Musik ge­ schmissen — 4. salopp mit etw. um sich werfen (5): mit Fremdwörtern um sich s.; er kann mit dem Geld nur so um sich s. (kann das Geld ver­ schwenderisch ausgeben) — 5 . umg. eine Vor­ stellung s. den Erfolg einer Vorstellung durch Ver­ sagen, Fehler zunichte machen: der Schauspieler hat diese Szene (völlig) geschmissen — 6 . umg. eine Lage (Bier) s. eine Lage (Bier) spendieren: er schmiß eine Lage für die ganze Gesellschaft Schmeißfliege, die in zahlreichen Arten vorkom­ mende, metallisch blau od. grün glänzende Fliege, die mit lautem Brummen fliegt und ihre Eier an fauligen Stoffen, Fleisch und Käse ablegt Schmelz, der; -es, fo. PI ./ 1. geh. 1.1. der S. (die Anm ut, der Glanz) der Jugend 1.2. der S. (weiche Klang, Wohlklang) seiner Stimme — 2. Zahn­ schmelz Schmelzen (er schmilzt), schmolz, ist geschmolzen / / auch schmelzend/ durch Einwirkung von Hitze, Wärme vom festen in den flüssigen Aggregatzustand übergehen: der Schnee, Gletscher ist geschmolzen; Glas zum Schmelzen bringen; <> ihm schmolz das Herz (er war gerührt, wurde weich) bei ihren Tränen Schmelzen (er schmilzt, schmelzt), schmolz/ schmelzte, hat geschmolzen/geschmelzt etw. durch Einwirkung von Hitze, Wärme vom festen in den flüssigen Aggregatzustand überführen: Erz, Silber s.; die Sonne hat das Eis geschmolzen schmelzend /Adj.; auch Schmelzen/: mit schmelzender (weicher, einschmeichelnder) Stimme singen
Schmelzer, der; -s, - Facharbeiter in einer Schmelz­ hütte, der E rz schmelzt Schmelz! -hätte, die Betrieb, in dem Metall zur Weiterverarbeitung geschmolzen w ird; -käse, der aus zerkleinertem H art-, Schnitt- od. Weichkäse ge­ schmolzener, streichfähiger Käse; -ölen , der Ofen zum Schmelzen und Legieren von M etallen; -punkt, der fPI. -e/ bestimmte Temperatur, bei der ein fester Körper schmilzt: ein Metall bis zu seinem S. erhit­ zen; -temperatur, die Temperatur, bei der ein fester Körper schmilzt; -tiegel, der Tiegel zum Schmelzen von Metallen; -wasser, das jPl. - wässer/ beim Schmelzen von Schnee, E is entstehendes Wasser Schmer, der, das; -(e)s, fo. Pl.f 1and sch. Fett vom Bauchfleisch des Schweines, Liesen Schmgr|bauch, der u m g . 1 . sehr dicker Bauch, bes. beim Mann —2.Person mit1 Schmerz, der; -es, -en 1. infolge Krankheit, Ver­ letzung, Einwirkung schädlicher Reize wahrgenom­ mene sehr unangenehme, peinigende körperliche Empfindu ng: ein stechender, brennender, bohren­ der S.; rheumatische Schmerzen; starke, heftige, unerträgliche Schmerzen haben; Schmerzen am Arm, im Bauch haben; Schmerzen betäuben, lin­ dern; unter Schmerzen leiden müssen; vor Schmer­ zen jammern, stöhnen — 2 . jvorw. Sg.j durch etw., was jmd m . widerfahren ist, verursachte sehr unangenehme psychische Empfindung (1.2): der Ver­ lust der Puppe war ein großer S. für das Kind; er empfand tiefen S. über den Tod des Vaters; jmdm. einen S. zufügen schmerz/Schmerz zu Schmerz 1| -arm fAdj.f mit wenig Schmerz verbunden: eine schmerzarme E nt­ bindung; -empfindung, die Empfindung von Schmerz schmerzen Jsw. Vb.; hat/ 1. etw. schmerzt (jmdm., jmdn. ) etw. verursacht jmdm. Schmerz (1), tut jmdm . *weh (1.1): seine Ohren s. (ihm, ihn); mein Zahn schmerzt (mich); mir schmerzt der K opf — 2- etw . schmerzt jmdn. etw. bereitet jmdm. Schmerz (2): der Verlust schmerzt mich sehr; es schmerzt mich, daß du solch eine Meinung von ihm hast Schmerzens) -geld, das fo. Pl.f Ju r. finanzielle Entschädigung, die jmd m . für erlittenen im materiel­ len Schaden gezahlt wird: ihm wurde ein S. von 500 Mark gezahlt; -schrei, der Schrei als Ausdruck großen Schmerzes (1) schmerz/Schmerz zu Schmerz 1| -frei fA dj.j ohne Schmerzi gestern war der Kranke völlig s.; -gefühl, das vgl. Schmerzempfindung schmerzhaft fA dj.j mit Schmerz (1) verbunden, Schmerz verursachend: eine schmerzhafte Erkran­ kung; die Behandlung war sehr s. schmerzlich fAdj.f 1.1 . m it Schmerz (2) verbunden, Schmerz verursachend: eine schmerzliche Erinne­ rung ; der Verlust ist für ihn sehr s .; ein schmerz­ liches (sehnsüchtiges) Verlangen 1.2 . fadv.f etw., jmdn. s. (sehr) vermissen schmerz/Schmerz) -lindernd fAdj.f den Schmerz (1), Schmerzen lindernd: schmerzlindernde Mittel; die Tablette wirkt s.; -los fAdj.f ohne Schmerz (1): die Behandlung war nicht völlig s.; + / kurz und s.; - m ittel, das schmerzstillendes Mittel (2.2); -s chwelle, die Physiol. Grenze, von der an ein Lebewesen den Schmerz (1) empfindet; -stillend fAdj.; nicht adv.j: ein schmerzstillendes (ein den Schmerz 1 stillendes) Mittel; -tablette, die vgl. -m it­ 1008 Schmelzer — schmiegsam tel; -verzerrt fAdj.f: ein schmerzverzerrtes (durch Schmerz 1 verzerrtes) Gesicht; -voll fAdj.f 1. m it Schmerzen (1) verbunden: eine schmerzvolle Behand­ lung — 2 . m it Schmerzen (2) verbunden: eine schmerzvolle Liebe Schmetter|ball, der S p o r t geschmetterter (1.2) Ball Schmetterling, der; -s, -e 1. in zahlreichen A rten vorkommendes, seine Nahrung durch Saugen auf­ nehmendes Insekt, dessen zwei Flügelpaare von meist farbigen Schuppen bedeckt sind, Falter: ein bunter S.; der S. flattert hin und her, gaukelt; Schmetter­ linge sammeln, fangen — 2 . fo. Art., o. Pl.f Sport Schmetterlingsschwimmen Schmetterlings! -blütler, der; -s, - Hülsenfrüchtler m it meist gefiederten od. dreiteiligen Blättern und einer aus fünf Blättern bestehenden Blüte, die auf­ geblüht einem Schmetterling m it ausgebreiteten Flü­ geln ähnlich ist; -Sammlung, die; -schwimmen, das Sch wim m en Schwimmart, bei der in Brustlage beide nach vorn gestreckten A rm e gleichzeitig unter Wasser an den Körper gezogen und über Wasser wieder nach vorn geschwungen werden, R u mpf und Beine gemeinsam auf- und abwärts bewegt werden schmettern jsw. Vb.; hat/ 1.1 . etw. irgendwohin s. einen Gegenstand mit Wucht irgendwohin werfen: einen Teller an die Wand s.; die Tür ins Schloß s. (mit Wucht zuschlagen) 1.2 . Sport einen Ball (übers Netz) s. (von oben her nach unten scharf übers Netz ins gegnerische Feld schlagen) — 2 .1 . laut und helltönend erklingen: die Trompeten, Fanfaren s. 2 .2 . etw. laut und helltönend erklingen lassen: ein Lied s. + s a l o p p einen s. ein alkoholisches Getränk zu sich nehmen Schmied, der; -(e)s, -e Facharbeiter, der M etall, bes. Eisen, in glühendem Zustand mit dem Hammer od. maschinell bearbeitet, formt Schmiede, die; -, - n Werkstatt des Schmieds Schmiede/schmiede | -arbeit, die durch Schmieden entstandenes Erzeugnis; -eisen, das fo. Pl.f hand­ werklich durch Schmieden (1) geformtes Eisen; -eisern fA d j.f aus Schmiedeeisen hergestellt: ein schmiede­ eiserner Zaun; -hammer, der schwerer Hammer zum Schmieden schmieden, schmiedete, hat geschmiedet 1. glühen­ des Metall, bes. Eisen, mit dem Hammer od. maschi­ nell formen: Eisen (mit der Hand) s. — 2. einen Gegenstand dadurch hersteilen, d aß m a n glühendes Metall, bes. Eisen, mit dem Hammer od. maschinell bearbeitet, formt: ein Gitter, H ufeisen s.; ein g e­ schmiedeter Leuchter — 8 . umg. Pläne, Bänke s. (ausdenken 1); ein K omplott s. (anstiften); Verse, Beim e s. (kunstlose Verse, Reime verfassen) schmiegen fsw. Vb.; hat/ 1.1 . sich an jmdn. s. sich (mit dem Verlangen nach Geborgenheit) dicht an jmdn. drücken: das Kind schmiegte sich an die Mutter; sie schmiegte sich zärtlich an ihn; sich in etw. s .: er hat sich in die Sofaecke, in die Kissen geschmiegt; etw. an, in etw. s.: die Wange in die Hand s. 1 .2 . das Kleid schmiegt sich an ihren Körper (paßt sich ihren Körperformen an) schmiegsam fAdj.f 1. aus weichem, biegsamem Material und sich daher leicht einer Form an­ passend: Stiefel aus schmiegsamem Leder; Strick­ sachen sind s. und bequem — 2 . schlank und bieg­ sam (2): die schmiegsame Figur, Gestalt des Mäd­ chens
Schmiere — Schmuckstem 1009 Schmiere, die; -, -n L /vorw. Sg.f zum Schmieren (1) dienendes Fett, Öl: der Autoschlosser hatte die Hände voll S. — H. um g. /emot.f kleines Theater ohne künstlerisches N iv ea u : seine Schauspielerlauf­ bahn begann er in einer S. + sa lopp S. stehen (bei einem Einbruch Dieb­ stahl aufpassen, um die Komplizen vor unerwartet Auftauchenden warnen zu können) schmieren /sw . Vb.; hat/ 1, etw., Maschinenteile, Lager einfetten, um die Reibung zu verringern: die Maschine, das Tretlager des Fahrrads s. — 2.1* etw. auf etw. streichen (1.1 .1): Butter, Marmelade auf die Schnitte s.; Kitt in die Fugen s. 2 .2 . etw. (mit etw.) bestreichen (1): ich habe mir eine Schnitte (mit Fett) geschmiert — 8 . umg. 3 .1 . (etw.) un­ sauber und nicht akkurat schreiben: der Junge hat seine Hausaufgabe geschmiert; die Zahlen sind geschmiert 3.2 . dieser Füller schmiert (mit diesem Füller kann man nicht sauber schreiben) — 4 . um g. /emot.j ohne genaue Sachkenntnis verantwortungs­ los bes. publizistische Arbeiten, Schriften verfassen: zu diesem Thema, Problem hat er eine Reihe von Artikeln geschmiert — 5 . um g. jmdn. bestechen (1): er h at ihn (mit einem Hunderter) geschmiert + salopp jmdm. eine s. (eine Ohrfeige geben); — jmdm. etw. aufs / Butterbrot s.; etw. / geht wie geschmiert; jmdm. / Honig ums Maul s.; etw. / läuft wie geschmiert Schmier] -film , der: durch den Regen war ein S. (eine dünne, glitschige Schicht von feuchtem Schmutz) auf den Straßen entstanden; -fink, der umg Mensch, bes. K ind , das oft unsauber schreibt, ge­ schrieben hat; -geld, das umg. Geld, mit dem jmd. bestochen wird: jmdm. etw. gegen S. beschaffen; er hat ihm S. gezahlt schmierig /A dj./ 1 . m it einer dünnen, glitschigen Schicht von feuchtem Schmutz bedeckt: fahre vo r­ sichtig, die Straße ist s. vom Regen — 2 . /emot.f schmutzig und klebrig, fettig, feucht: ein schmieriger Kittel; er sieht immer s. aus — 3 . femot.f widerlich freundlich und schmeichlerisch: ein schmieriger Kerl; er hat eine schmierige Art Schmier] -infektion, die M ed. durch Berührung verursachte Infektion; -m ittel, das Mittel zum Schmieren (1); -Öl, das vgl. -mittel; -seile, die un- geformte, weiche, kalihaltige S eife; -stelle, die Stelle, an der eine Maschine, ein Gerät geschmiert werden muß Schminke, die; -, - n Farbstoffe enthaltendes, flüs­ siges, cremeartiges od. stäbchenförmiges festes (kosmetisches) M ittel, das bes. auf das Gesicht od. Teile des Gesichts als M ake-up od. von Schau­ spielern für ihre Rolle aufgetragen w ird: S. auf­ tragen, abwaschen schminken jsw. Vb.; hat/ sich, jmdn., sich etw. s. sich, jmdm. auf etw• Schminke auftragen: sich (die Lippen) s .; der Schauspieler wird vor seinem Auf­ tritt von dem Maskenbildner geschminkt Schmirgel, der; -s, jo. Pl.j aus bestimmten Minera­ lien bestehendes feinkörniges Gemenge, d as als M ittel zum Schleifen und Polieren benutzt wird schmirgeln jsw. Vb.; hat/ bes. Metall, Holz mit Schmirgel-, Sa ndpapier od. der Schmirgelscheibe be­ arbeiten, um es zu schleifen, zu glätten od. zu polieren: das Brett muß noch geschmirgelt werden Sehmjrgel| -papier, das jo. Pl.j sehr festes, m it Schmirgel beschichtetes P api e r zum Schleifen und Polieren; -scheibe, die aus bestimmtem Mineral be­ stehende umlaufende Scheibe zu m Schmirgeln Schmiß, der; Schmisses, Schmisse I. Narbe einer von einem Hieb herrührenden Wunde — H . fo. Pl.j um g. die Musik hat, in der Musik liegt S. (Schwung ö) schmissig fAdj.j umg. schwungvoll und flott: schmissige Musik; eine s. spielende K apelle; die beiden tanzten sehr s. Schmöker, der; -s, - u m g . (dickes) Buch, bes. für anspruchslose Unterhaltung: was lie st du für einen S.? schmökern jsw. Vb.; hat/ um g. zur Unterhaltung m it Genuß, Hingabe (viel) lesen: er schmökert gern schmollen jsw. Vb.; hat/ 1.1 . seinen Unmut, Un­ w illen über etw. durch Verziehen des Gesichts, bes. der Lippen, und durch Schweigen äußern: das Kind schmollt; schmollend den Mund verziehen 1.2 . mit jmdm. s . jmdm. etw. übelgenommen haben und es ihm zeigen, ihn merken lassen: er schmollt mit uns, weil wir nicht mitgegangen sind Schmor]braten, der geschmorter (1.1) Braten schmoren jsw. Vb.; hat/ 1.1 . etw. (nach dem A n­ braten) im bedeckten Topf mit wenig Flüssigkeit gar werden lassen: Fleisch, Gemüse s. 1 .2 . etw. schmort etw. w ird (nach dem Anbraten) im bedeck­ ten Topf in wenig Flüssigkeit gar: das Fleisch, Gemüse schmort (im Topf) — 2. umg. in der prallen Sonne s. (sich bräunen, sonnenbaden) — 3. Elektrotechn. umg. infolge zu hoher Span­ nung (2), zu hohen Stromdurchflusses sich zu stark erhitzen (und langsam verbrennen): ein Kabel, die Lichtleitung schmort — 4 . um g. der Antrag schmort (liegt unbearbeitet) in seinem Schreibtisch Schmu, der; -s, fo. Pl.j umg. (leichter) Betrug, Schwindel: der Lehrer hatte den S. sofort be­ merkt schmuck fAdj.f sehr angenehm anzusehen, weil von sauberem, sorgfältig gepflegtem und schönem Ä u ß e ­ ren: ein schmuckes Mädchen, Paar, Haus, Dorf; s. aussehen Schmuck, der; -(e)s, -e fvorw. Sg.f 1.1 . fo. PL; zusammenfassende B ez. für der Verschönerung dienende Gegenstände (aus kostbarem M aterial), die man sichtbar am Körper trägtj: echter, goldener, silberner, modischer S.; S. tragen; zu diesem F est legte sie ihren S. an 1.2 . einzelner Gegenstand von 1.1 — 2. jo. Pl.j 2.1 . etw., das etw., jmdn. verschönt: die Knöpfe sollen gleichzeitig als S. des Kleides dienen 2.2 . die Anlagen prangten im S. der vielen Blumen (waren durch die vielen Blumen verschönt) Schmuck|blattelegramm, das Telegramm, das mit einem künstlerisch gestalteten (Deck)blatt ausgestattet ist schmücken jsw. Vb.; hat/ 1.1 . etw., jmdn., sich (aus besonderem, meist festlichem Anlaß) mit Schmuck (2.1) versehen: die Stadt mit Fahnen, Transparenten s.; das Grab mit Blumen s.; sie schmückte sich mit einer Blume im Haar; auf alles schmückende Beiwerk verzichten 1.2 . etw. schmückt etw., jmdn. etw. dient als Schmuck (2.1) für etw., jmdn.: Blumen s. die Tafel; ein kostbares Kollier schmückte ihren Hals + sich mit fremden / Federn s. schmuck/Schmuck] -los jA dj.j einfach, ohne Schmuck (2.1): ein schmuckloses Gebäude; -Sachen, die fPl.j Schmuck (1.1); -stein, der wertvoller Stein,
bes. Halbedelstein, der als Schmuck (1.2) dient; - stück, das /PL -e/ 1. Schmuck (1.2): ein wert­ volles S.; das S. ist mit Brillanten und Perlen besetzt — 2 . etw., das etw. verschönt: der Brunnen aufdemPlatzisteinwahresS. — 3. umg. scherzh. sie ist sein S. (er Hebt sie sehr, ist besonders stolz auf sie); -waren, die /PI./ Schmuck (1.1) als Waren schmudd(e)lig /Adj./ landsch. umg. nicht richtig sauber, angeschmutzt: ein schmudd(e)liger Kragen, Kittel; das Restaurant ist s.; s. aussehen Schmuggel, der; -s, jo. PL/ illegale Ein-, Aus-, Durchfuhr von zollpflichtigen od. einem Ein-, A u s ­ fuhrverbot unterliegenden Waren über die Grenzen eines Landes hinweg, um das Zahlen von Zoll od. die staatliche Kontrolle zu umgehen: (mit etw.) S. treiben schmuggeln /sw, Vb.; hat/ 1. etw. s. mit etw. durch Schmuggel Handel treiben: W affen, Rauschgift s.; in diesem Grenzgebiet wird viel geschmuggelt — 2, etw., jmdn. heimlich, ohne Erlaubnis irgendwohin bringen: Waffen ins Gefängnis s . ; er schmuggelte das Mädchen in sein Zimmer; zu 1 Schmuggler, der; -s, - j m d ., der Schmuggel treibt schmunzeln /sw. Vb.; hat/ vergnügt, belustigt (vor sich hin) lächeln: über etw. s .; schmunzelnd be­ richtete er von seinem Erlebnis; er quittierte den Scherz mit einem Schmunzeln Schmus, der; -es, /o. PL / u m g . leeres, schmeichle­ risches Gerede: schöner S., was er uns vorgetragen hat!; mach nicht so viel S. darum! schmusen /sw. Vb.; hat/ mit jmdm. s . jmdn. lieb­ kosen, m it jmdm. Zärtlichkeiten austauschen: er schmuste mit ihr; die beiden haben miteinander geschmust; das Kind schmust mit der Mutter Schmutz, der; -es, jo. PL/ das, was sich an, auf, in etw. (in fester Form) als Verunreinigung ab­ gelagert, niedergeschlagen, angesammelt hat: S. an den Schuhen haben; die Handwerker hinterließen viel S.; diese Arbeit macht keinen S.; den S. be­ seitigen; seine Kleidung starrt vor S.; das Kind lief durch den größten S. (Schlamm 1.1, M orast 1.2) 4- etw., jmdn. in, durch den S. ziehen (etw., jmdn. verunglimpfen, schlechtmachen) schmutz/Schmntz[ -abweisend fAdj.; nicht adv./: dieses Material ist s .; -arbeit,die jo. Pl.j Arbeit (1.1), bei der viel Schmutz anfällt; -bürste, die Bürste zum Reinigen der Schuhe von grobem Schmutz schmutzen /sw. Vb.; h at/: dieses Kleid, der Stoff, Kragen schmutzt leicht, schnell (wird leicht, schnell schmutzig) Schmutz| -länger, der; -s, - etw., das besonders leicht Schmutz annimmt: so eine geraffte Gardine ist ein S.; -fink, der umg. Mensch, bes. Kind, das sich oft beschmutzt, das sich beschmutzt hat: du bist ein S.!; -fleck, der: Schmutzflecke im Rock haben; - häufen, der: den S. beseitigen schmutzig /Adj./ 1 .1 . mit Schmutz behaftet, voller Schmutz: schmutzige Hände, Schuhe, Wäsche; schmutziges Wasser; das Handtuch ist s., sieht s. aus; diese Arbeit ist ihm zu s. (verursacht ihm zuviel Schmutz) 1.2 . /adv./ sich s., sich etw. s. m achen sich, sich etw. beschmutzen: ich habe mich dabei s. gemacht; mach dir den Mantel nicht s .! 1.3. /nur präd./ jmd. ist s. (jmd. hält nicht auf Sauberkeit) — 2 . /nicht adv.f 2.1 . schmutzige (un­ anständige, ordinäre, gemeine) Witze, Bemerkun­ 1010 Schmuckstück — schnappen gen machen; ein schmutziges Lachen 2.2 . femot.f seine schmutzigen (unredlichen) Geschäfte 4- sich die /* Finger, / Hände an etw., jmdm. nicht s. machen; (seine) schmutzige / Wäsche waschen Schmutz| -Schicht, die: etw. ist mit einer dicken S. bedeckt; -Spritzer, der: er hatte die ganze Kleidung voller S.; - teilchen, das: durch Filter wird das Wasser von S. gereinigt; -titel, der B u ch w . meist abgekürzter Titel auf der Seite, die vor dem eigentlichen Titelblatt angeordnet ist; - wasser, das jo. P l.j schmutziges Wasser Schnabel, der; -s, Schnäbel 1. der mit Horn über­ zogene vorsp ring ende Ober- und Unterkiefer be­ stimmter Wirbeltiere, bes. der Vögel: ein spitzer, langer, kurzer, gekrümmter S .; die Spatzen picken m it ihren Schnäbeln das ausgestreute Futter auf; die jungen Vögel sperrten ihre Schnäbel weit auf — 2. umg. Mund: mach mal deinen S. auf! 4- um g . reden, wie einem der S. gewachsen ist (natürlich 4, ohne Scheu sprechen); den S. h alten (schweigen, still sein)' Schnäbeln /sw. Vb.; hat/ die Schnäbel (1) anein­ ander reiben: schnäbelnde Tauben; sich s.: die Enten, Schwäne schnäbelten sich Schnabel| -tasse, die Tasse für bettlägerige Kranke m it einem röhrenförmigen Teil zum Trinken; -tier, das in Australien an Ufern stehender und träge fließender Gewässer lebendes p rim itives, eierlegendes Säugetier mit vier kurzen Beinen, einem breiten Schnabel aus Horn und einem graubraunen Fell Schnack, der; -(e)s, fo. PI./ landsch. umg., bes. n o r d d t. 1. Unterhaltung (1), Plauderei (1): einen gemütlichen S. halten — 2 . Geschwätz (1), Unsinn (1): das ist nur fauler S.; laß dich von dem S. nicht so beeindrucken! Schnake, die; -, - n 1. große, langbeinige, nicht stechende Mücke — 2. landsch. Stechmücke Schnalle, die; -, -n an einem Ende eines Riemens, Gürtels befestigte Vorrichtung, durch die das andere Ende des Riemens, Gürtels geführt und mit einem beweglichen Dorn (2.2) festgehalten wird: eine m etal­ lene S.; die S. öffnen, schließen, auf-, zumachen schnallen fsw. Vb.; h a t/1.1.1. sich den Gürtel um den Leib s. (sich den Gürtel um den Leib legen und die Schnalle schließen) 1.2 . einen Gürtel, Riemen enger, weiter s. (die Schnalle an einem Gürtel, Riemen öffnen, ihn enger zusammenziehen, lockern und diese dann wieder schließen) — 2 . jmdn., etw. auf etw. s. jmdn., etw. mit Riemen und Schnalle an einer bestimmten Stelle festmachen: sie schnallten den Kranken auf den Operationstisch — 3 . etw. von etw. s. etw. mit Riemen und Schnalle Be­ festigtes losmachen, abnehmen: den Rucksack vom Gepäckträger des Fahrrades s. — II. landsch. sa lopp fvorw. im Perf. u. Plusquamperf.f etw. geschnallt haben (etw. verstanden haben) 4- den / Gürtel, / Riemen enger s. schnalzen /sw. Vb.; hat/ 1.1 . mit der Zunge einen kurzen, leicht knallenden L a u t hervorbringen: er schnalzte mit der Zunge vor Vergnügen 1 .2 . die Schülerin schnalzte (schnippte) mit den Fingern, um sich bemerkbar zu machen schnappen /sw. Vb.; hat, ist/ 1. nach etw., jmdm. s. etw., jmdn. rasch mit dem M aul, dem Schnabel zu fassen suchen (hat); der Hund schnappte nach der Wurst; die Katze schnappte nach den Fliegen
Schnappschuß — Schneeglätte 1011 — 2. umg. (hat) 2.1 . (sich) etw., jmdn. s. etw., jmdn, mit schnellem Zugriff packen: er schnappte (sich) seinen Hut und Mantel und ging; sie schnappte sich das Kind und die Tasche und ging einkaufen 2.2 . jmdn. fassen, erwischen: die Polizei schnappte die Schmuggler an der Grenze — 3 . (ist) die Tür schnappte (fiel) ins Schloß + (frische) / Luft, nach / Luft s. Schnapp'schuß, der jPl. -schüsse/ umg. Moment- aufnahme: wir haben auf der Reise viele n ette Schnappschüsse gemacht Schnaps, der; -es, Schnäpse u m g . hochprozentiges alkoholisches Getränk, Trinkbranntwein: sie tran­ ken an der Theke etliche Gläser S.; eine Flasche S.; nach S. riechen; er trank drei Schnäpse (drei Gläser Schnaps) Schnaps| -drossel, die umg. scherzh. jmd., der gern und viel Schnaps trinkt; -glas, das jPl, -gläser/ kleines, für Schnaps bestimmtes Glas; -idee, die um g. verrückter Einfall: woher hast du denn diese S.?; -nase, die umg. infolge starken Alkohol­ genusses rot gefärbte Nase: er hat eine S.; -zahl, die umg. scherzh. Zahl, die aus zwei od. mehreren aufeinanderfolgenden gleichen Ziffern besteht und beim Kartenspiel den Spieler verpflichtet, eine Bunde auszugeben: 66 ist ein e S. schnarchen fsw, Vb,; hat/ im Schlaf beim Atmen m it leicht geöffnetem M und rasselnde, röchelnde Ge­ räusche hervorbringen: laut und vernehmlich s.; sein Schnarchen störte sie schnarren fsw, Vb.; hat/ ein knarrendes, rasselndes, vibrierendes Geräusch hervorbringen: die K lingel, der Wecker schnarrte nur leise schnattern fsw». Vb,; hat/ 1. die Ente, Gans sch nattert (gibt schnell aufeinanderfolgende Töne von sich) — 2 . umg. unentwegt und laut plappern, schwatzen: die Schulfreundinnen lachten und schnatterten laut auf dem Nachhauseweg — 3 . landsch. vor Angst, Kälte zittern: er schnatterte vor Angst, Kälte schnauben, schnaubte / g eh . schnob, hat ge­ schnaubt / geh. geschnoben 1. den Atem heftig durch die Nase einziehen und ausstoßen: die Pferde galoppierten schnaubend am Strand entlang; der Hengst schnaubte ungeduldig — 2 . /schnaubte, hat geschnaubt/ bes. n orddt. sich (die Nase) s. (sich die Nase putzen); er schnaubte sich ge­ räuschvoll die Nase schnaufen /sw. Vb,; hat/ schwer und geräuschvoll atmen: er schnaufte beim Treppensteigen, beim Tragen der Kohlen Schnauz;hart, der kräftiger Schnurrbart: ein s ta tt ­ licher, grauer, häßlicher S. Schnauze, die; -, - n 1. vorspringendes, eng mit der Nase verbundenes M aul bestimmter Tiere: eine lange, spitze S.; die S. des Hundes war feucht, kalt — 2. salopp Mund: jmdn. auf die S. hauen, schlagen - f s alopp die S. halten (schweigen, still sein); eine große S. haben (großsprecherisch sein); sich die S. verbrennen (unbedacht etw, äußern, das un­ angenehme Folgen hat) ; die S. v o ll haben (einer Sache gründlich überdrüssig sein); etw. frei nach S. machen (etw, ohne Plan, nach Gutdünken tun) schnauzen fsw, Vb,; hat/ salopp laut und grob schimpfen: er schnauzte mit dem Jungen; „was zum Teufel ist hier los?“ , schnauzte er Schnauzer, der; -s, - 1 . rauhhaariger Pinscher mit spitz kupierten Ohren und kurz kupiertem Schwanz : ein schwarzer S. — 2. um g. Schnauzbart: ein buschiger S. Schnecke, die; -n 1. in sehr zahlreichen Arten vorkommendes, im Wasser und auf dem Land lebendes Weichtier mit zwei Fühlerpaaren (und einem vorwiegend spiralig gewundenen Gehäuse aus Kalk): eine S. mit, ohne Haus; eßbare Schnecken; die S. kroch langsam über den Weg— 2. Techn. Welle mit einem spiralig umlaufenden Gewinde: die Zähne greifen in die S. ein — 3 . kleines rundes Stück Hefegebäck mit Zuckerguß, bei dem der Teig spiralig zusammengerollt ist — 4 . fvorw. PLf über dem Ohr spiralig gewundener und festgesteckter Zopf: Schnecken tragen — 5 . M ed. spiralig gewundener, röhrenartiger Teil des Innenohres — 6 . Mus. spira­ lige Windung am äußersten Ende des Halses von Streichinstrumenten — 7. Jägersp r. spiralig ge­ wachsenes Horn des M uffelwildes - f salopp jmdn. zur S. machen (jmdn, scharf kritisieren, zurechtweisen) Schnecken/Schneckenl -förmig fA dj,f spiralig ge­ wunden wie ein Schneckengehäuse; -gehäuse, das vorwiegend spiralig gewundenes, aus K alk bestehen­ des Gehäuse bestimmter Schnecken; -ha us, das Schneckengehäuse; -tempo, das u mg . fin der Ver- binudngf im S .; im S. (sehr langsam) fahren, gehen Schnee, der; -s, fo. Pl.f 1.1 . Niederschlag aus fein­ gegliederten sechseckigen, durch Zusammenschluß zahlreicher winziger Eisk ristalle entstandenen Flok- ken: pappiger, pulveriger, trockener, nasser, ver­ eister, verharschter S.; es fiel, rieselte S.; der S. stiebt, wirbelt zur Erde; sein Gesicht war weiß wie S. (sehr blaß) 1.2 . den Erdboden bedeckende Schicht aus 1.1: Berge von S. bedecken die Landschaft; der S. schmilzt, taut, bleibt liegen; S. fegen, kehren, räumen, schippen; durch den S. stapfen; im S. versinken; die Vorräte schmolzen wie S. in der Sonne dahin — 2 . Eischnee: Eiweiß zu S. schlagen — 3 . umg. verhüll. Bauschgift, bes, Heroin od, Kokain: S. schnupfen; mit S. handeln Schnee/schnee| -ball, der mit den Händen geformte Kugel aus Schnee: einen S. formen, werfen; sie warfen mit Schneebällen aufeinander; -ball- schlacht, die der Belustigung dienendes Spiel, bei dem man sich gegenseitig mit Schneebällen bewirft; -bedeckt fA dj,f: schneebedeckte Gipfel; -besen, der aus spiralig geformtem, federndem Draht gebildetes Küchengerät, m it dem man Eiw eiß zu Eischnee und Sahne zu Schlagsahne schlägt; -blindheit, die akute Sehstörung infolge zu langer und starker Lichtein­ wirkung von schneebedeckten Flächen auf die Augen; - decke, die größere zusammenhängende Schicht Schnee (1.2): eine geschlossene S.; die S. schmilzt, erreichte eine Höhe vo n 30 Zentimetern; -fall, der Niederschlag in Form von Schnee: leichter, starker S.; am Abend setzte dichter S. ein; -flocke, die kleines, leichtes, lockeres Gebilde aus Eisk ristallen, einzelne Flocke aus Schnee (1.1); -fräse, die mit ei­ nem Kraftfahrzeug verbundenes Gerät, m it dem hoher, schwerer Schnee aufgenommen und weggeschleudert wird; -frei fAdj.; nicht adv,/ ohne Schnee, von Schnee frei: schneefreies Gelände; die Straßen und Wege waren wieder s . ; -gestöber, das starker Schneefall bei heftigem Wind; -glätte, die Glätte auf Straßen und Wegen, die durch Befahren mit Kraftfahrzeugen, 65 Wörterbuch
1012 Schneeglöckchen — Schneider die den Schnee zusammenpressen, entsteht: bei S. ist die Rutschgefahr sehr groß; -glöckehen, das; -s, - sehr zeitig im Frühjahr blühende Pflanze mit einer Zwiebel, schmalen Blättern und weißen, glockenförmigen Blüten schneeig /Adj. ; vorw. attr./ mit Schnee (1.2) bedeckt, voll Schnee: schneeige Berggipfel Schnee/schnee| -kette, die T ech n . Geflecht aus Ketten, das w die Reifen jedes Rades eines Kraft­ wagens befestigt wird, um auf schneebedeckter F ahr­ bahn die Griffigkeit der R eifen zu erhöhen; -könig, der -|- umg. scherzh. sich freuen wie ein S. (sich sehr, außerordentlich freuen) ; -luft, die jo. PL / Luft unmittelbar vor od. nach dem Schneefall, die als besonders rein und klar empfunden w ird : frische, klare, eisige S .; -mann, der /PL -männer/ bes. von K indern aus Schnee geformte menschenähnliche Ge­ stalt: die Kinder bauten einen S.; -masse, die /vorw. PL/ große Menge Schnee (1); -matsch, der umg. Matsch aus tauendem, mit Schlamm ver­ mischtem Schnee: fußhoher S.; -pflüg, der vor­ wiegend mit einem Kraftfahrzeug verbundenes Gerät, m it dem Schnee { 1.2) beiseitegeschoben wird; -regen, der Niederschlag in Form von Regen und Schnee; - s chauer, der Schauer in Form von Schnee: plötz­ lich einsetzende S.; -Schieber, der Gerät, m it dem man Schnee (1.2) von Gehwegen wegschiebt;-sch m el­ ze, die; /o. PL/das Tauen des Schnees (1.2): die S. setzte unerwartet früh ein; -schuh, der Ski (1.1); - sturm , der heftiges Schneetreiben bei Sturm; -treiben, das Schneefall bei heftigem Wind od. Sturm : heftiges, starkes S. setzte ein; -Verwehung, die; -en durch Wind, Sturm hoch aufgetürmter Schnee (1.2): m eter­ hohe Schneeverwehungen erschwerten den Straßen­ verkehr; -wachte, die Wächte: auf den Dächern lasteten hohe Schneewächten; -wehe, die von Wind, Sturm zusammengewehter Haufen Schnee (1.2): die Straßen waren durch meterhohe S chn ee­ w ehen blockiert; das Fahrzeug blieb in einer S. stecken; -weiß /Adj./ weiß wie Schnee, in­ tensiv weiß: schneeweiße Gardinen, W äsche; er hat schneeweißes Haar; -zaun, der zum Schutz gegen Schneeverwehungen entlang von Straßen und Eisenbahnstrecken a ufgestellte Lattenroste Schneid, der; -(e)s, süddt. österr. die; -, /beide o. PL/ umg. M ut, draufgängerische Haltung (2.2): er hat (keinen) S.; er brachte viel S. für die schwierige Aufgabe auf Schneid Techn.| -bohrer, der Werkzeug, m it dem durch Bohren in ein Werkstück ein Gewinde her- gestellt werden kann; -brenner, der Schweißbrenner zum Zerschneiden von Eisen- und Stahlteilen Schneide, die; -, - n 1. scharf geschliffene K a nte an einer Seite einer Klinge, eines Werkzeuges zum Schneiden, Abschneiden, Zerkleinern: eine scharfe, stumpfe, rostige S.; die S. des Degens; die.S . des Messers, der Schere schleifen — 2. süddt. österr. Grat (1), First + etw. steht auf des / Messers S. schneiden, schnitt, hat geschnitten / / auch schneidend/ 1. etw. m it einem Schneidwerkzeug zer­ teilen, zertrennen, zu einzelnen Stücken zerkleinern: Brot, Wurst, Käse (in Scheiben), Speck (in Wür­ fel) s.; Baumstämme zu Brettern s.; Glas mit einem Diamanten s. — 2 . etw. mit einem Schneid­ werkzeug 2.1 . (von etw.) abtrennen, etw. abschneiden: Blumen s . ; Gras, Getreide s. (mähen); eine Scheibe vom Brot, Kuchen s. 2 .2 . aus etw. heraustrennen, etw. herausschneiden: eine Rezension, Annonce aus der Zeitung s. — 3 .1 . etw. m it einem Schneidwerk­ zeug hersteilen: (aus Stämmen) Bretter, aus Rohr eine Pfeife, aus Papier Figuren s. 3 .2 . etw. in etw. s. etw., bes. ein Muster, mit einem scharfen Werkzeug in der Oberfläche eines M aterials her- stellen: ein Monogramm ins Holz s.; Bilder, Ornamente in Holz, Metall, Stein s. (meißeln, schnitzen) 3.3 . etw. mit einem Schneidwerkzeug in die gewünschte, rechte Form bringen: Hecken, Zier­ büsche s. (stutzen); Obstbäume s. (Zweige und Triebe sachgerecht kürzen, den B aum auslichten); sich die Fingernägel s. (kürzen); jmdm. die Haare s. (jmdm. die Haare kürzen und in eine bestimmte Form bringen); den R o ck 'glockig s. (zu glockiger Form zuschneiden); eine modisch geschnittene Hose 3.4 . jmds. Gesichtszüge sind fein, regelmäßig ge­ sch nitten (geformt) — 4 .1 . m it einem Schneidwerk­ zeug od. einem anderen scharfen Gegenstand in etw. eindringen: mit dem Messer ins Holz s.; mit der Schere in den Stoff s. 4 .2 . sich, jmdn, (in etw.) s. sich, jmdn. mit einem scharfen Gegenstand an einem Körperteil verletzen: er hat sich mit dem Messer in den Finger geschnitten; er hat sich, ihn versehent­ lich beim Rasieren geschnitten 4.3 . Med. um g. das Geschwür mußte geschnitten (durch einen chirurgischen Eingriff mit einem Skalpell geöffnet) werden; er wurde am Finger geschnitten (an seinem Finger wurde ein chirurgischer Eing riff mit einem Skalpell vorgenommen) 4.4 . einschneiden (2): die Riemen des Rucksacks schnitten tief ins Fleisch der Schulter — 5 . das Messer, die Schere schneidet gut, schlecht (ist scharf, stumpf) — 6 . Grimassen, Fratzen s. (durch Verziehen der Ge­ sichtsmuskeln hervorbringen) — 7 .1 . die Kurve s. (in einer Linkskurve zu weit auf der Innenseite fahren) 7.2 . jmdn. s. (sich mit einem Fahrzeug während der Fahrt zu knapp vor ein anderes Fahr­ zeug setzen) — 8 . die Straße schneidet (kreuzt 2) die Bahnlinie kurz vor der Ortschaft P; M ath, die zwei Geraden s. sich (treffen sich in einem bestimmten Punkt) — 9. eine Sendung (auf Band) s. (auf ein Magnettonband aufnehmen) — 10 . u m g . jm d n . absichtlich in verletzender Weise übersehen, nicht beachten, ignorieren: jmdn. auffällig, offen­ sichtlich, ostentativ s. — 11. Sport einen Ball, bes. beim Tennis, beim Schlagen seitlich treffen und ihm dadurch einen Drall geben: einen geschnittenen Ball elega nt Zurückschlagen + / da hast du dich geschnitten!; sich (mit etw.) in den / Finger, sich ins eigene / Fleisch s.; jmdm. wie aus dem / Gesicht geschnitten sein; sich etw. nicht aus den / Rippen s. können schneidend fAdj.; nicht adv.; / auch schneiden/ 1. sehr kalt (1.1): ein schneidender Wind; schnei­ dende Kälte — 2 . er sprach in schneidendem (scharfem und durchdringendem) Ton — 3 . ein schneidender (intensiver) Schmerz Schneider, der; -s, - 1. Handwerker, Facharbeiter, der (nach Maß) Oberbekleidung anfertigt: einen An­ zug, ein Kostüm vom S. arbeiten, anfertigen, nähen lassen — 2. /o. Pl.f Skat S. sein (weniger als 31 Punkte erlangt haben); S. ansägen (an­ kündigen, daß der Gegner weniger als 31 Punkte erlangen wird); aus dem S. sein (mehr als 30 Punkte erlangt haben)
Schneiderei — Schnellwaage 1013 + u m g . frieren wie ein S. (sehr frieren); aus dem S. sein (eine unangenehme, schwierige Situ atio n hinter sich gebracht haben) Schneiderei, die; -, -e n 1. Handwerksbetrieb, in dem nach M a ß Oberbekleidung angefertigt w ird — 2 . jo. PI ./ das Schneidern Schneiderin, die; -, - n e n weiblicher Schneider vor­ wiegend für Damenoberbekleidung Schneider J -ko stüm, das von einem Schneider, einer Schneiderin nach M aß angefertigtes K o stüm ; -kreide, die jo. Pl.f zu handlicher Form gepreßter Talk, m it dem beim Schneidern Markierungen auf den Stoff aufgezeichnet werden schneidern /sw, Vb.; hat/ Kleidung nach M aß an­ fertigen'. ein Kleid, eine Bluse, einen Mantel, Rock s.; sie schneidert sich ihre Kleidung selbst Schneider| -puppe, die Nachbildung eines mensch­ lichen Rumpfes zum Anprobieren von in Arbeit befindlicher Oberbekleidung in der Schneiderei, K o n ­ fektion; -sitz, der fo, PL/ Sitzhaltung mit gegrätsch­ ten Oberschenkeln und angewinkelten Unterschen­ keln : im S. sitzen, hocken Schneide| -Werkzeug, das Schneidwerkzeug; -z a hn , der vorn zwischen den Eckzähnen stehender breiter, meist meißelförmiger Zahn mit nur einer Wurzel schneidig /A dj./ u m g . draufgängerisch, kühn: er war ein schneidiger Bursche Schneid (Werkzeug, das Werkzeug mit einem flachen, an einer Seite scharf geschliffenen Teil od. zwei solchen gegeneinander zu bewegenden Teilen (aus Stahl), m it dem man einen Gegenstand zerteilen kann schneien /sw. Vb.; hat, ist/ 1.1 . es schneit Schnee fällt (hat): es schneit ein wenig, in großen Flocken; es hat die ganze Nacht geschneit 1.2. etw. schneit etw. Kleines, Leichtes fällt langsam in großer Menge herab (ist): die Blüten schneiten von den Bäumen + jmdm. ins / Haus s., geschneit kommen Schneise, die; - n von Bäumen und Buschwerk frei gehaltener Streifen La nd in einem W ald : eine schmale, breite S.; eine S. in den Wald hauen, schlagen schnell /Adj.; / auch schnellstens/ 1. in vergleichs­ weise kurzer Zeit 1.1 . eine bestimmte Entfernung zurücklegend: s. gehen, laufen, rennen, fahren, schwimmen; ein schneller Lauf, Ritt; eine schnelle Fahrt; schnelle Schritte näherten sich der Tür; er kam, so s. er konnte 1.2. eine Bewegung am Ort ausführend: eine schnelle Bewegung, Drehung; s. zufassen, etw. greifen; das Rad drehte sich, sein Puls ging sehr s. — 2.1 . in vergleichsweise kurzer Zeit (vor sich gehend, etw. leistend, bewir­ kend): etw. s. begreifen, erledigen, tun; jmdn. s. bedienen; eine schnelle Entwicklung 2.2 . /adv./ sofort (1.2): s. eingreifen, reagieren, einschlafen; eine Frage s. beantworten 2.3 . /adv./ viel in kurzer Zeit: s. arbeiten, lesen, sprechen 2.4 . /adv.f in Eile: s. noch einen Blick ins Buch werfen *+• nicht von der schnellen / Truppe sein; auf dem schnellsten / Wege Schnell) -bahn, die s. S -Bahn; -boot, das Mil. kleines, sehr schnelles, wendiges Schiff der See­ streitkräfte; -dienst, der jo. Pl.f Einrichtung für besonders schnell und kurzfristig erfolgende Dienst­ leistungen Schnelle, die; -n I. /o. Pl.j 1. Schnelligkeit (1): der Käfer krabbelt mit großer S. — 2. /in der Verbindung/ in aller S.: in aller S. (sehr schnell 2.1) erledigte sie ihre Einkäufe — II . Stromschnelle •f umg. etw. auf die S. (in kurzer Zeit und ober­ flächlich) tun, erledigen; jmdn. auf die S. (über­ raschend und für kurze Zeit) besuchen schnellen jsw. Vb.; ist, hat/ 1. sich mit einem Ruck, m it Schwung aus einer Lage, von einem Ort fortbewegen (ist): der Pfeil s ch nellt in die L uft; der Fisch schnellte aus dem Wasser; er ist von seinem Sitz (in die Höhe) geschnellt; O die Zahl der Besucher schnellte (stieg schnell) in zwei Jahren auf das Zehnfache — 2 . etw. mit einem Ruck, m it Schwung in schnelle Bewegung versetzen und irgendwohin gelangen lassen (hat): er schnellte den Stein über das Wasser Schnell/schnell] -feuerwaffe,die automatische Feuer­ waffe, m it der in kurzer Folge geschossen werden kann; -füßig /A d j./ gewandt und schnell bei der Fortbewegung zu F uß : ein schnellfüßiges Tier; sie lief s. (eilig) davon; -gericht, das Speise, die sich schnell zubereiten läßt; -h efter, der leichte, dünne Mappe mit einer Vorrichtung zum Abheften von gelochten Schriftstücken Schnelligkeit, die; -, -en \vorw. Sg./ 1. (hohe) Ge­ schwindigkeit (1): die S. erhöhen, vermindern; das Auto fuhr mit großer S. (die Straße entlang) — 2. die A rt und Weise, wie ein Prozeß (1) zeitlich ab­ läuft, bes. der schnelle Ablauf eines Prozesses: in der S. des Denkens, Begreifens ist er allen voraus; er reagierte mit erstaunlicher S. Schnell/schnell | -k oeher, der Schnellkochtopf; - kochtopf, der Kochtopf mit besonderer Vorrich­ tung, in dem die Speis en unter hohem Dampfdruck besonders schnell gegart werden; -kraft, die jo. P l.f Fähigkeit, Kraft, den eigenen Körper od. einen Gegenstand schnell a uf hohe Geschwindigkeit zu beschleunigen: der Sprinter zeigte beim Start große S.; Kugelstoßen ist eine Übung zur Stärkung der S. und des Reaktionsvermögens; -kursus, der Kursus, in dem eine bestimmte Ausbildung in besonders kurzer Zeit stattfindet; -lebig /A d j.; ‘nicht a dv.; Schreibg.: schnellebig/ 1. kurzlebig: JEihtags- fliegen sind schnellebige Tiere — 2 . /nicht adv.] 2.1 . die Mode is t s. (verändert sich schnell) 2.2 . unsere schnellebige Zeit (unsere Zeit, in der die Erlebnisse, Ereignisse rasch aufeinanderfolgen und so den E in ­ druck der Oberflächlichkeit erzeugen); -r einigüng , die Dienstleistungsbetrieb, der Kleid ung besonders kurzfristig reinigt schnellstens /Adv.; / auch schnell/ schnellstmöglich schnellst]möglich /A dj.; nicht präd./ so schnell wie möglich, unverzüglich: auf eine schnellstmögliche Erledigung drängen; s. das W eite suchen Schnell/schnell| -Straße, die Straße im innerstädti­ schen Verkehr, auf der eine festgesetzte, relativ hohe Geschwindigkeit gefahren werden darf; -verband, der Verbandsmaterial, m it dem eine Wunde, Ver­ letzung schnell verbunden werden kann; -Verbin­ dung, die Verkehrsweg zwischen zwei od. mehreren Orten, auf dem Schnellverkehr herrscht; -v erfahren, das 1. T echn. Verfahren, bei dem ein Produktions­ vorgang besonders schnell abläuft — 2 . abgekürztes Gerichtsverfahren bei leichteren Straftaten, die der Täter nicht bestreitet, J u r . beschleunigtes Verfahren; - verkehr, der besonders schneller Verkehr von Bussen od. Schienenfahrzeugen zwischen zwei od. mehreren Orten; -waage, die Waage, die das Gewicht mit 65*
1014 schnellwachsend — Schnitzeljagd einem Zeiger auf einer Skala anzeigt; -wachsend /Adj.; nur attr.j: eine schnellwachsende Pflanze; - Waschmittel, das Waschmittel, das den Schmutz schnell und gründlich aus der Wäsche entfernt; - wüchsig /Adj.; nur attr.j: eine schnellwüchsige Kiefer, Pappel; -zug, der D-Zug; -zugzuschlag, der D-Zug-Zuschlag Schnepfe, d ie; -, -n in zahlreichen Arten vorkommen­ der, in feuchten Niederungen lebender Vogel mit langen Beinen und langem, dünnem, meist gekrümm­ tem Schnabel schneuzen /sw. Vb.; hat/ 6e$. süddt. österr. sich s., sich die Nase s. die Nase durch hörbares Aus­ stößen der Luft reinigen: sich geräuschvoll, laut s.; er hat sich ins Taschentuch geschneuzt schniefen jsw. Vb.; hat/- la nd sch. geräuschvoll durch die Nase atmen: schniefend Luft holen; vor Anstrengung s. schniegeln /sw. Vb.; hat/ umg. sich, jmdn. über­ m äßig fein herausputzen: ein geschniegelter Geck schnieke /Adj.j berl. umg. 1 . schick, elegant: ein schnieker Bursche; sie hat eine s. Handtasche — 2. fvorw. präd./ das ist s. {großartig 1, fein 6)! Schnippchen, das ■f umg. scherzh. jmdm. ein S. schlagen (jmdn. m it Geschick überlisten, jmd m . einen Streich spielen) schnippeln jsw. Vb,; hat/ norddt. ostmdt. 1,1. etw. schnitzeln (1.1) 1.2 . an etw. s. (wahllos kleine Stücke von etw. abschneiden) schnippen /sw. Vb.; hat/ 1. etw. von etw. s. einen klein en Gegenstand durch eine federnde, sehr schnelle Bewegung eines Fingers von etw. entfernen: er schnippte die Krümel, den Zigarettenstummel vom Tisch — 2 . mit der Hand, den Fingern s. (die Kupp e des Mittelfingers von der Daumenkuppe her­ ab a uf den Ballen schnellen u nd dabei ein helles, knackendes Geräusch erzeugen) schnippisch /A dj./ kurz angebunden und frech, nase­ w ei s : ein schnippisches Mädchen; eine schnippische Antwort; sie antwortete ihm recht s. Schnipsel, der, das; -s, - u m g . kleines abgerissenes od. abgeschnittenes Stück Papier, Stoff: ein S. Papier, Stoff; die S. aufsammeln schnipseln /sw. Vb.; hatj umg. 1 .1 . etw. schnitzeln {1.1): Bohnen, Gemüse s. 1 .2 . an etw. schnippeln (1.2): er schnipselte an dem Foto Schnitt, der; -es, -C 1 .1 . /o. Pl.f das Getreide ist reif für den S. (das Schneiden 2.1) 1.2 . jo. Pl.j den S. (das Schneiden 3.3) eines Obstbaumes vor­ nehmen 1.3 . einen S. mit dem Messer, der Schere, dem Skalpell machen (mit dem Messer, der Schere, dem Skalpell schneiden 4.1); mit der Säge einen S. ins Holz machen — 2 . durch Schneiden (4.1) ent­ standene Öffnung: in der Tischdecke, im Leder ist ein S.; er hat einen S. (eine Schnittwunde) am Daumen, Oberschenkel — 3 .1 . Schnittfläche: den S. mit der Raspel glätten 3.2 . der S. des Buches (die glattgeschnittenen Ränd er der Seiten eines Buches) ist vergoldet — 4 . maßstabgerechte Dar­ stellung, Zeichnung der (gedachten) Schnittfläche durch einen Gegenstand in Längs- od. Querrichtung zur Darstellung seiner inneren Struktur: einen senk­ rechten, waagerechten S. von einem Werkstück anfertigen; die Fotografie zeigt ein Gehirn im S. — 5.1 . die mit einem Schneidwerkzeug, bes. einer Schere, hergestellte Form von etw.: der S. eines Kleides; ein Kostüm von modernem S.; dem Haar einen modernen S. geben 5.2 . der Stromlinien förmige S. (die stromlinienförmige Form) des Fahr­ zeugs; der S. ihrer Augen, ihres Gesichts (die A rt, w ie ihre A ugen, ihr Gesicht geschnitten, geformt sind) — 6 . Schnittmuster (1) : sie braucht für die Jacke einen S. — 7. jo. Pl.j 7.1. umg. im S. im Durchschnitt: er fuhr im S. 100 Kilometer pro Stunde 7.2 . M ath, der Goldene S. (Teilung einer Strecke, bei der sich die Gesamtstrecke zur größeren Teilstrecke verhält wie diese zur kleineren) -j- umg. einen, seinen S. machen (einen guten Gewinn erzielen) Schnittj -blume, die jvorw. Pl.f für den Verkauf bestimmte abgeschnittene Blüte m it Stengel; -brot, das jo. P l.j in Scheiben geschnittenes und abgepack­ tes Brot Schnitte, die; -, -n 1.1 . Scheibe Brot: die S. mit Butter bestreichen 1.2 . mit Belag versehene Scheibe Brot: eine S. essen Schnjtter, der; -s, - v e r a lte n d Landarbeiter, der Gras od. Getreide m it der Sense od. Sichel mäht schnitt/Schnitt| -fest /Adj.; nicht adv.j so beschaf­ fen, daß es sich gut, leicht schneiden läßt: schnitt­ feste Tomaten; schnittfester Käse; -fläche, die durch Durchschneiden eines Gegenstandes i n einer Ebene entstandene Fläche: die S. eines Baum ­ stumpfes; -holz, das /o. Pl.j bes. zu Bohlen, Bret­ tern, Leisten, Latten geschnittenes Holz schnittig jAdj./ durch den Schnitt (5) elegant, sportlich wirkend: ein schnittiger Sportwagen, schnittiges Boot; die schnittige Form seines neuen Anzugs Schnitt/schn|tt| -ka nte, die durch Schneiden (1) entstandene Kante: die S. des Stoffes umsäumen; er hat sich an einer scharfen S. verletzt; -käse, der /o. Pl.j fester Käse, der sich gut in Scheiben schneiden läßt; -lauch, der jo. Pl.j Lauch mit lila bis rosaroten Blütendolden, dessen röhrenartige Blätter als Gewürz verwendet werden; -linie, die Linie, an der zwei Flächen aufeinanderstoßen: die B. zwischen Wand und Zimmerdecke; -muster, das 1. auf Papier aufgezeichnetes od. aus ihm aus­ geschnittenes Muster zum Zuschneiden der einzelnen Teile eines Kleidungsstückes — 2 . Schnittmuster- bogen; -musterbogen, der einem Modeheft bei­ liegender Bogen (II), a u f dem die Schnittmuster (1) für die im Heft abgebildeten Kleidungsstücke auf­ gezeichnet sind; -punkt, der /PI. - ej 1.1 . Stelle, an der sich zwei Strecken kreuzen: der S. zweier Straßen (die Kreuzung); die Stadt liegt im S. wichtiger Verkehrsstraßen 1.2 . M ath. Punkt, an dem sich zwei Linien schneiden: der S. zweier Geraden, Kursen; -reif fAdj.fi schnittreifes Getreide (Ge­ treide, das so weit gereift ist, daß es geschnitten werden kann); -salat, der jo. Pl.j keine Köpfe bildender Salat (2), dessen Blätter abgeschnitten und als Salat (1) verwendet werden; -wunde, die durch einen Schnitt (1.3) entstandene Wunde Schnitz larbeit, die durch Schnitzen (1.1) hergestelltes Produkt Schnitzel, das, der; -s, - I . /das/ dünne Scheibe Fleisch, bes. vom Kalb od. Schwein, die (paniert und) gebraten wird: ein S. klopfen, panieren, braten — II. /das, der/ kleines abgeschnittenes Stück bes. von Holz: die S. vom Tisch fegen, auf­ fegen Schnitzel|jagd, die Verfolgungsspiel im Gelände,
schnitzeln — Schnute 101$ bei dem den Verfolgern durch PapierSchnitzel die Spur des Fluchtweges angezeigt w ird : (eine) S. machen schnitzeln fsw. Vb.; hat/ 1.1 . etw. in viele Meine Stücke schneiden: Gemüse, Obst, Rüben s. 1 .2 . an Holz s. wahllos kleine Stücke vom Holz abschneiden: an einem Holzstück s. schnitzen jsw. Vb.; hat/ 1.1 . etw., bes. eine Figur, aus Holz od. Elfenbein mit kurzen, kleinen Schnitten herausschneiden: Pfeile, eine Pfeife, einen Bilder­ rahmen s.; eine Figur in, aus Holz, Elfenbein s.; geschnitzte Puppenköpfe 1.2 . ein reich geschnitz­ ter (mit Schnitzereien verzierter) Schrank — 2 . an etw. schnitzeln (1.2): er schnitzte gedankenlos an einem Stück Baumrinde + jmd. ist aus anderem, dem gleichen / Holz gesch nitzt Schnitzer, der; -s, - I . jmd ., der (beruflich) Schnitz­ arbeiten anfertigt — H . u m g . Fehler, Versehen: ein grober, arger, schlimmer S .; in seiner Arbeit waren viele grammatische S .; einen S. machen Schnitzerei, die; -, - e n 1 . Schnitzarbeit; geschnitz­ tes Ornament: ein reich mit Schnitzereien verseh e­ ner Bilderrahmen — 2 , fo. Pl.f das Schnitzen (1.1) Schnitz (messer, das M esser zum Schnitzen (1) schnodd(e)rig fAdj.f landsch. umg. heraus­ fordernd lässig, respektlos, großsprecherisch, vor­ laut: sein schnoddriges Wesen, Auftreten; s. sprechen; sich s. benehmen; dazu Schnodderig­ keit, die; -, -en schnöde fAdj.f geh. 1 . fnur attr.f schändlich: schnöder Undank, Verrat; ein schnöder W ort­ bruch; s. Habsucht, Selbstsucht — 2 . gering­ schätzig, verächtlich: jmdn. s. abweisen, behandeln; eine s. Zurechtweisung Schnorchel, der; -s, - 1 . Rohr, durch das bes. U- Boote unter Wasser Frischluft von der Oberfläche ansaugen und Abgase dahin ableiten — 2 . Rohr an Sporttauchgeräten, durch das der Schwimmer unter Wasser Luft holt Schnörkel, der; -s, - in Windungen verlaufende Linie als Verzierung an Gegenständen, Schrift­ zeichen: reich geschnitzte Möbel mit Schnörkeln und Rankenwerk; er setzte einen S. unter seine Unterschrift; der Titel des Buches war m it Schnörkeln verziert schnorren jsw. Vb.; hat/ landsch. umg. Kleinig­ keiten erbetteln; dazu Schnorrer, der; -s, - Schnösel, der; -s, - um g. überheblicher und dumm­ dreister junger M ann: so ein junger S.! sehnuck(e)lig fAdj.f berl. scherzh. fbes. von Süßigkeitenf appetitlich, wohlschmeckend: in der Konditorei liegen schnuckelige Sachen aus Schnüffelei, die; -en fzu schnüffeln/ schnüffeln fsw. Vb.; hat/ 1. fbes. von Tierenf die Luft in raschen hörbaren Zügen einziehen, um einen Geruch wahrzunehmen, zu wittern: der H und schnüffelte an der Ecke, an den Schuhen — 2 . u m g . in jmds. Angelegenheiten, Sachen unberech­ tigt, aus Neugier herumsuchen: in jmds. Sachen, Papieren s .; zu 2 Schnüffler, der; -s, - Schnuller, der; -s, - landsch. Nuckel Schnulze, die; - n Lied, Theaterstück, (Fernseh­ film von unrealistisch sentimentalem, rührselig kit­ schigem Charakter: dieser Schlager ist eine gräß­ liche S. schnupfen fsw. Vb.; hat/ Schnupftabak nehmen Schnupfen, der; -s, fo. P l.f Erkältungskrankheit* die m it Entzündung der Nasenschleimhaut und A b ­ sonderung einer schleimigen Flüssigkeit verbunden ist: den, einen S. haben; sich einen (schlimmen) S. holen; ein Mittel gegen S. nehmen Schnupf| -tabak, der pulverisierter Tabak, der in die Nase eingeführt wird, um einen Niesreiz hervor­ zurufen: eine Prise S. nehmen; -tuch, das /PI. - tücherf sü d d t. Taschentuch schnuppe fAdj.; nur präd.f norddt. ostmdt. s a l o p p gleichgültig (3): das ist mir alles (ganz) tu; es ist ziemlich s., was daraus wird schnuppern fsw. Vb.; hat/ umg. 1 .1. schnüffeln (1): der Hund schnupperte (am Futter); /vom M en­ schenI er schnupperte genießerisch an der Zigarre 1.2 . etw. s. durch 1.1 einen Geruch wahrnehmen, etw, riechen: Zigarettenrauch, den B ratenduft s. Schnur, die; -, Schnürefselten -en f/ auch Schnür­ chen/ 1. aus dünneren Fasern od. Garnen gedrehter, geflochtener dickerer F ad en : eine dünne, feste, lange S.; die S. (zu einem Knäuel) aufwickeln; Perlen auf eine S. fädeln; die Jacke ist mit roten Schnüren besetzt; das Paket mit einer S. (einem Bindfaden) verschnüren — 2 . Geräteschnur: die S. des Bügel­ eisens Schnür[boden, der Theater Raum über der Bühne zum Aufhängen der Kulissen Schnürchen, das f / auch Schnur/ 4- um g. etw. geht, läuft wie am S. (etw. verläuft reibungslos, glatt, ohne Schwierigkeiten) schnüren fsw. Vb.; hat, ist/ 1. etw. mit einem Strick, einer Schnur fest zusammenbinden (hat): ein Paket s.; alte Zeitungen zu Bündeln s.; die Schuhe s. (sie mit Schnürsenkeln zubinden) — 2 . Jägerspr. die Beine beim Laufen in gerader Linie Mntereinandersetzen und sich so irgendwohin fort­ bewegen (ist): der Fuchs schnürt über das Feld - f sein /f Bündel s. schnür [gerade fA d j.f: ein schnurgerader (sehr gerader) Weg; der W eg verläuft s. Schnurr|bart, der B a rt über der Oberlippe Schnurre, die; -, - n kurze, scherzhafte mündliche Erzählung: Schnurren erzählen, zum besten geben schnurren fsw. Vb.; ha t/ 1.1 . einen brummenden, summenden Ton von sich geben: das Spinnrad, die Kamera schnurrt 1.2 . das Kätzchen schnurrt (knurrt behaglich) Schnurrjhaar, das langes, festes H a a r an der Ober­ lippe von Säugetieren, bes. der Katzen schnurrig fAdj.f sonderbar und komisch: ein schnurriger K auz; eine schnurrige Geschichte er­ zählen Schnürl -schuh, der Schuh, der mit Schnürsenkeln zngebunden w ird; -Senkel, der schmales, fest ge­ w irktes Band zum Zubinden von Schnürschuhen Schnur [stracks fA d v.f geradewegs, ohne Umschweife, unverzüglich: s. auf ein Ziel losgehen, umkehren, zur Polizei gehen schnurz fAdj.; nurpräd.f landsch. salopp gleich­ gültig, schnuppe: ihm ist alles s.; was hier vorging, war ihm völlig s. landsch. salopp jmdm. ist alles s. und piepe (völlig gleichgültig) Schnute, die; -n landsch. umg. fvon Kindernf 1.1 . Mund: wisch dir mal deine S. ab! 1.2 . eine S. machen, ziehen (beleidigt, verdrießlich den M und verziehen)
1016 Schober — schön Schober, der; -s, - landseh. 1 . im Freien auf- geschichteter großer H eu-, Stroh-, Getreidehaufen — 2. Feldscheune, die bes. zum Aufbewahren von Heu, Stroh dient Schock, das; -(e)s, - falte Maßeinheitf 60 Stück derselben Art: ein, zwei S. Eier; ein halbes S. Salatpflanzen 2Schock, der; -(e)s, -e/-s nervös-reflektorische R e ak ­ tion des Körpers auf ein Trauma, eine plötzliche, starke {psychische) Erschütterung: ein leichter, schwerer S.; einen S. erleiden; sich v on einem S. erholen; diese Nachricht war ein ziemlicher S. (igroßer Schreck, Schlag) für ih n schocken fsw. Vb.; hat/ 1. M ed . einen psychisch, nervlich Kranken mit einem künstlich erzeugten Schock behandeln: der P atient wurde elektrisch, durch Insulingaben geschockt — 2 . jmdn. sehr 2erschrecken (1.1): diese Nachricht hat ihn ge­ schockt; sie waren geschockt (schockiert) von diesen Worten; er hat mich ganz schön geschockt schockieren fsw. Vb.; hat/ 1. jmdn. in (sittliche) Entrüstung versetzen, bei jmdm . starken A nstoß er­ regen: er hat die Gäste durch sein Benehmen, seine Kleidung schockiert — 2 . die Mannschaft ließ sich auch durch das zweite Tor nicht s. (aus der Fassung bringen) schofel fAdj.j umg. gemein (1.1.1): ein schofler Kerl; sich jmdm. gegenüber s. benehmen; eine schofele Gesinnung, H andlung schofelig fAdj.f schofel Sch affe, der; -n, -n a n einem Schöffengericht ehren­ amtlich eingesetzter Bürger, der gemeinsam mit dem Richter Rechtsfälle beurteilt: die Mitwirkung der Schöffen am Strafverfahren Schöffen Igericht, das Gericht, in dem Richter und Schöffen gemeinsam und gleichberechtigt fungieren Schofför, der s. Chauffeur schgflig fAdj.f s. schofelig Schok o ffür Schokoladen]/ s. Schokoladen| Schokolade, die; - n fvorw. Sg.f 1. Genußmittel aus Kakaomasse, -butter, Zucker und Aromastoffen: eine Tafel, ein Riegel, Stückchen S.; er ißt gern S. — 2. aus 1 unter Verwendung von Milch und Zuck er hergestelltes Getränk Schokoladen zu Schokolade 1] -e is , das mit Schoko­ lade, Kakao hergestelltes Speiseeis; -guß, der Scho­ kolade enthaltender Guß (4); -plätzch en, das kleines rundes Stück Schokolade, das mit buntem Zucker bestreut ist; -pudding, der vgl. - eis; -tafel, die Tafel (2) aus Schokolade; -Überzug, der vgl. -guß Scholastik, die; jo. Pl.f 1. Philosophie des mittel­ alterlichen Katholizism us, die die kirchlichen Dog­ men vernunftmäßig zu begründen und mit der über­ lieferten Philosophie in Einklang zu bringen suchte — 2. veraltend engstirnige Schulweisheit, Spitz­ findigkeit Scholastiker, der; -s, - 1 . Vertreter der Scholastik (1) — 2. Verfechter engstirniger Schulweisheit, s p itz ­ findiger Mensch scholastisch fAdj. ; zu Scholastik/ Scholle, die; -, - n L I . Erdscholle: der Geruch frisch umgebrochener Schollen — 2 . Eisscholle: die Schollen haben sich an der Brücke gestaut — 3. G eol. großer, von anderen getrennter Teil der Erdkruste von kontinentalem Ausm aß — EL Plattfisch, der vorwiegend in Küstennahe nördli­ cher Meere vorkommt und als Speisefisch genutzt wird Schöllkraut, das jo. Pl.f auf Schutt und Mauern wachsende krautige Pflanze m it gefiederten Blättern und milchigem Saft in hohlen Stengeln schon fAdv.f 1.1. /zeit!.; drückt aus 1.1 . daß etw. früher als angenommen geschiehtf: er muß s. um fünf Uhr aufstehen; warum willst du s. gehen?; das habe ich s. längst gewußt; er ist s. 1,80 Meter groß; ich komme (ja) s. (bin auf dem Wege); er hat s. (früher einmal) Besseres geleistet 1.2 . daß etw. vor dem Zeitpunkt der Rede abgeschlossen ist/: ich hatte s. davon gehört; ich habe s. gegessen 1.3 . daß etw. länger als angenommen dauertf: wir kennen uns s. lange; er wartet s. eine halbe Stunde; er arbeitet s. seit zwei Jahren daran 1.4 . daß etw. häufiger als erwünscht geschiehtf: er h at s. dreimal angerufen; was will er denn s. wieder? 1.5 . daß etw. Künftiges geschehen sein möge; in Wunsch­ sätzen!: wenn er doch s. weg wäre!; wenn ich das Auto s. hätte! — 2 . fstellt etw. Bestimmtes als hinreichend für einen Sachverhalt herausf: s. seine Stimme geht mir auf die Nerven; die Vorstellung davon machte ihn s. glücklich — II . /als Partikel; meist unbetontf 1. /dient der Verstärkung/: das ist s. so; das mußt, kannst du mir s. glauben; das kann s. so gewesen sein; du wirst s. recht haben; das ist s. wahr, stimmt s.; es ist s. (wirklich) herr­ lich hier; ich denke s.; das mag s. stimmen; jetzt geht es s .; was sollte da s. passieren?; wem nützt das s.?; wenn ich s. einmal hier bin, dann will ich es mir auch ansehen — 2 . /dient als beruhigender, beschwichtigender Zuspruchf: er kom mt s., wenn er wieder etwas braucht; das schaffst du s.; sie wird s. damit fertig werden; s. gut!; s. recht so! — 3. /drückt Ungeduld a usj: geh s. (doch, endlich) und frage nicht so v iel!; wie heißt er s. (denri)% + umg. na wenn s. (das macht nichts)l; wenn s., denn s. (wenn, dann aber auch richtig, gründlich) ! schön fAdj.; / auch schönstens/ 1. das ästhetische Empfinden angenehm berührend: ein schöner A n ­ blick, Mensch; ein schönes Mädchen; er, sie hat schöne Augen, Hände; eine schöne Blume, Land­ schaft, Stadt, Aussicht; sie trägt ein schönes Kleid; sie ist auffallend s.; sie hat eine schöne (wohltönende) Stimme; ich finde diese Melodie sehr s.; O die schöne Literatur (Belletristik); die schönen Künste fzusammenfassende Bez. für B au­ kunst, Bildhauerkunst, Malerei, Dichtung, M usik , darstellende K unstf — 2 .1 . angenehm, ansprechend: wir haben einen schönen Abend, eine schöne Zeit verlebt, eine schöne Reise gemacht; das Leben schöner gestalten; sein schönstes Erlebnis; schönes (sonniges) Wetter; ein (strahlend) schöner Tag; es ist s., daß ich dich treffe; am schönsten (besten) wäre es, wenn ... 2 .2 . gut (2.1), erfreulich: das ist ein schöner Zug an ihm; das ist eine schöne (be­ achtliche) Leistung; er hat ihr gegenüber nicht s. (nicht anständig) gehandelt; das war (nicht) s. von ihm 2.3. umg. iron. das sind ja schöne (unerfreu­ liche) Geschichten, Aussichten!; du bist mir ein schöner (unzuverlässiger) Freund!; das wird ja im ­ mer schöner (schlimmer)!; da hast du ja was Schönes (Törichtes) angerichtet — 3 . um g. 3 .1 . ziemlich groß, beträchtlich: das war ein schönes Stück Arbeit; eine schöne Summe Geld; er hat ein schö­ nes (hohes) Alter erreicht; der Koffer hat ein ganz schönes Gewicht (ist ziemlich schwer); er verdient ganz s. (ganz gut, recht viel) 3.2 . fadv.f sehr: du
Schonbezug — Schoppenwein 1017 bist s. dumm, wenn...; das ist s. teuer; er ist s. betrogen worden; er wird sich s. wundern — 4 . Iadv.; in Aufforderungssätzen/ u m g . wie es sich gehört, wie es sein soll: s. der Reihe nach!; laß ihn mal s. in Ruhe!; s. langsam fahren!; immer s. ruhig bleiben! — 5 . fin HöflichkeitsGrußformeln): einen schönen Gruß bestellen; sehön(st)en Dank (für ...)!; sie läßt alle s. grüßen; danke, bitte s .! — 6* ladv.l umg. /drückt Zustimmung, Einver­ ständnis aus/ ja, gut: s., ich richte es aus; (na) s. (einverstanden) ! -f* umg. das ist (ja) alles ganz s. und gut, gut und s., aber ... (was da gesagt wurde, stimmt zwar, aber ...); das wäre ja noch schöner (das kommt gar nicht in Frage)!; — jmdm. schöne / Augen machen; eines schönen / Tages; das sind nur schöne / Worte Schon [bezug, der Überzug (1.2), der etw. schont: die Autositze, Sessel haben Schonbezüge schonen jsw. Vb.; hat/ 1,1. etw. so sorgsam, pfleg­ lich behandeln, gebrauchen, d aß es lange i n einem guten Zustand erhalten bleibt: seine Kleidung, das Auto s. 1 .2 . den Kranken, einen Gebrechlichen s. (ihn jSo behandeln, daß man ihn nicht überanstrengt, belastet); jmdn. schonend behandeln; jmdm. etw. schonend beibringen; seine Kräfte s. (mit seinen Kräften haushalten); sich s. (sich nicht überan­ strengen, auf seine Gesundheit Rücksicht nehmen) 1.8 . etw. schont etw. etw. greift etw. nicht an, ist gut für etw.: diese Seife schont die Haut; das Waschmittel schont die Wäsche Schoner, der; -s, - Segelschiff mit mehreren Masten, dessen größter M a st a n letzter Stelle steht schgn/Schön| -färben fVb.f etw. günstiger dar- stellen, als es tatsächlich ist: sie hat in ihrem B e­ richt nicht schöngefärbt; -färberei, -färberei, die: der Artikel enthielt viele Schönfärbereien (in dem Artikel war vieles schöngefärbt); -geist, der fPl. -er/ jmd ., der sich (zu einseitig) für die schöne Literatur, die schönen Künste, das Ästhetische interessiert; - geistig jAdj.; nur attr.f 1. schöngeistige Literatur (Belletristik) — 2 . ein schöngeistiger Mensch (ein Schöngeist) Schönheit, die; -en 1.fo. PL; zu schön 1/: die S. der Natur, eines Bauwerks; ein Werk von großer kla nglicher S. — 2. sehr schöne Frau: sie ist eine S. — 8 . /nur im PL/ die Schönheiten eines Landes, einer Stadt (alles das, was an einem Land, einer Stadt schön ist) Sehönheitsi -fehler, der etw., das sich im Äußeren einer Person, Sache unvorteilhaft ausnimmt: die Warze auf ihrer Wange ist ein kleiner S.; -ideal, das das, was jmdm. od. einer Generation, einem Volk als Ideal des Schönen vorschwebt: das klassische, griechische S.; - m ittel, das M ittel für die Schön­ heitspflege; -Operation, die Operation, durch die ein Schönheitsfehler korrigiert wird; -pflege, die Körper­ pflege, bes. Gesichtspflege, die einem schönen A u s ­ sehen dient; -sinn, der jo. PLfz er hat einen aus­ gesprochenen S. (Sinn 1.2 für das Schöne) Schon{kost, die salzarme Kost aus leicht verdau­ lichen Nahrungsmitteln und wenig Fett, Diät: jmdn. auf S. / setzen schön Imachen fVb.j 1. sich s. sich sorgfältig kleiden und sich ein gepflegtes Aussehen geben — 2 . der Hund macht schön (setzt sich mit erhobenen Pfoten aufrecht auf die hinteren Beine) Schon |platz, der A rbeitsplatz in einem soz. Betrieb für einen Werktätigen m it zeitweilig verminderter Leistungsfähigkeit schönstens jÄdv.; / auch schön/ umg.: er läßt s. (sehr freundlich, bestens) grüßen Schön/schön umg .| - tuerei, -tuerei, die; -en Schmeichelei; rtun fVb.f: mit jmdm. s. (jmdm. schmeicheln 1) Schonung, die; -en I. /o. Pl.f 1. das Schonen (1.2): etw., jmdn. m it S. behandeln; ohne S. verfahren, Vorgehen; jmdn. um S. (für jmdn.) bitten — 2. nach der Kur erhielt sie noch einige Tage S. (arbeitsfreie Zeit für weitere Genesung) — II . ein­ gegrenztes Stück Wald mit jungem Baumbestand: eine S. anlegen schonungs zu Schonung 1*1j -bedürftig jAdj.f: s. sein; -los jA dj.j ohne Schonung, rücksichtslos: eine schonungslose Kritik; s. von etw. reden, über etw. berichten; -voll lA dj./ voller Schonung, rücksichts­ voll: mit jmdm. s. umgehen Schönwetter| -hoch, das M eteor. Hoch, unter dessen Einfluß schönes Wetter herrscht; -periode, die Schon[zeit, die 1. Zeitraum, in dem das Jagen und Fangen bestimmter Tiere verboten ist: die S. für Hasen, Rehe — 2 . jo. PLj Schonung (1.2): nach der Operation erhielt sie noch drei Wochen S. Schopf, der; -(e)s, Schöpfe 1. dichtes Kopfhaar: ein buschiger S.; jmdn. beim S. fassen, packen — 2. Büschel von längeren Federn auf dem K opf be­ stimmter Vögel: ein Papagei mit einem bunten S. 4- etw. beim S., Schopfe packen etw., was sich als günstig anbietet, schnell entschlossen ausnutzen: die Gelegenheit, das Glück beim S., Schopfe packen schöpfen fsw. Vb.; hat/ 1. mit einem Gefäß od. der hohlen H and aus einer größeren Menge Flüssigkeit einen Teil herausnehmen (und irgendwohin tun): Wasser aus der Wanne, aus einem Brunnen, Bach s. — 2. fin den Verbindungen! Atem s. (tief ein- atmen 1.1); Verdacht s. (mißtrauisch werden) + aus dem / vollen s. Schöpfer, der; -s, - 1.1. geh. jmd., der etw. Neues, Bedeutendes schafft, geschaffen hat: er ist der S. dieses Kunstwerkes, Projektes — 2 . jo. PLj Rel. Gott (1.1) — II . Gefäß zum Schöpfen; Schöpfkelle schöpferisch jA dj.j neue Erkenntnisse suchend und gewinnend und durch das Schaffen von Neuem den gesellschaftlichen R eichtum vermehrend: ein s chöp­ ferischer Mensch; er hat schöpferische Fähigkeiten; schöpferische Phantasie entfalten; schöpferische Arbeit leisten; schöpferische K räfte (des Volkes) wecken; s. tätig sein Schöpfertum, das; -(e)s, fo. PL/ geh . das Schöpfe- Schöpf|kelle, die K elle (2) Schöpfung, die; -, - e n 1. jo. Pl.j die schöpferische Gestaltung: für die S. des K unstwerkes erhielt er einen Preis — 2 .1 . Ergebnis schöpferischer Tätig­ keit: die Oper, diese Plastik ist eine reife S. (ein Meisterwerk 1) des Künstlers; die neuesten Schöp­ fungen der Mode 2.2 . fo. Pl.j Rel. das nach dem Glauben von Gott Geschaffene: G o ttes S. -b die / Herren der S. Schoppen, der; -s, - ein Glas mit einem Viertelliter Wein: einen S. Wein bestellen; einen S. trinken Schoppen |wein, der Wein, der (vom F aß gezapft und) in Schoppen ausgeschenkt wird
1018 Schöps — Schrankwand Schöps, der; -es, -e o stmitteldt. österr. 1. ver­ schnittener Schafbock — 2 . / o. PI ./ Fleisch von 1 Schorf, der; -(e)s, -e 1. jvorw. Sg./ Kruste aus getrocknetem Blut auf Wundem auf der Wunde bildet sich S. — 2. jo. PL) BioL durch Pilze hervorgerufene Pflanzenkrankheit; zu 1 schorfig /Adj.j: sein Knie war ganz s. Schorle, d i e ; -n Schorlemorle Schorlemorle, die; - n Getränk aus Wein und Selterswasser Schornstein , der senkrecht hochgeführter Schacht zum Abzug (2.3) für die Rauchgase einer Feuer­ stätte'. ein hoher S.; die Schornsteine eines Indu­ striegebietes; der S. raucht, qualmt; den S. fegen, reinigen - f umg, etw. in den S. schreiben (etw. verloren geben) Schornstein |feger, der Facharbeiter, der den Schorn­ stein reinigt und Feuerstätten überwacht Schose, die; -, -n jvorw. Sg./ umg. jemot./ 1.1. er hat die ganze S. (Sache, Angelegenheit) einfach weitergeleitet 1.2 . da liegt nun die ganze S. (das Zeug, der Kram) ^choß, der; -es, Schöße 1. die bei einer sitzenden Person von Unterleib und Oberschenkel gebildete Fläche', das Kind sitzt auf dem S. der Mutter; sie hielt ihre Hände im S., ließ ihre Hände in den S. sinken; er hatte das Buch auf dem S. (liegen) — 2. jo. Pl.j geh. Mutterleib: sie trägt ein Kind in ihrem S.; O das Neue entwickelt sich im S. des Alten — 8 . an der Taille angesetzter Teil bei Oberbekleidung: ein Frack m it (langen) Schößen; eine Jacke, ein Kleid mit S. + etw. fällt jmdm. in den S. (fällt ihm mühelos zu); — wie in / Abrahams S. sitzen, ruhen; die / Hände in den S. legen 2SchQß, der; Schosses, Schosse lang gewachsener junger Trieb (II): die unfruchtbaren Schosse aus- schneideh Schoß| -hund, der kleiner, meist in der Wohnung gehaltener verhätschelter Hund; -kind, das ver­ hätscheltes, verzärteltes K in d Schößling, der; -s, -e 1. aus dem Wurzelstock lang hervorgewachsener Trieb (II): der Baumstumpf hat Schößlinge getrieben — 2 . aus 1 gezogene junge Pflanze\ Schößlinge setzen, pflanzen Schot, die; -, -en s. Schote (II) Schote, die; -, -n 1,1,1. Frucht bes. der Kreuz­ blütler in Form einer (flachen, länglichen) Kap sel: die Schoten des Rapses, Paprikas; die Schoten sind noch grün; die reife S. platzt, springt auf 1.2. Hülse bes. der Erbse (1) — 2. landsch. Erbse (1) T- 8. jvorw. Pl.j landsch. grüner Samen von 2 — II. Seemannsspr. Leine am unteren Ende des Segels, mit dem die Stellung des Segels zur Richtung des Schiffes verändert wird: die Schoten fest- machen — Dtt. s a l o p p komische Geschichte, Witz: was der uns immer für Schoten erzählt! Schott, das; -(e)s, -e Seemannsspr. der Sicher­ heit, Festigkeit und Unterteilung des Schiffskörpers dienendes Bauelement: die Schotte schließen, öffnen Schotte, die; -n s. Schott Schotten, der; -s, - Kleiderstoff mit karierter Musterung, die sich aus ineinandergeschobenen ver­ schiedenfarbigen Quadraten nn d Rechtecken ergibt: ein Kleid aus S. Schotter, der; -s, - jvorw. Sg.j 1. maschinell zer­ kleinerte Steine, die bes. zur Befestigung von Straßen, Gleisanlagen dienen — 2 . in Wasserläufen ab­ gelagertes Geröll schraffieren /sw. Vb.; hat/ bestimmte Flächen einer Zeichnung, eine Zeichnung m it zahlreichen dünnen, dicht nebeneinanderliegenden, parallelen Strichen versehen: auf dem Plan ist eine Teilfläche schwarz schraffiert; dazu Schraffierung, die; -, -en u. Schraffur, die; -, -en schräg IAdj.j 1. von einer senkrechten od. waage­ rechten Linie in spitzem Winkel abweichend, zur Seite geneigt: eine schräge Linie; ein schräges Dach; die Kammer hat schräge Seitenwände; eine s. stehende Leiter; etw. s. schneiden, stellen; er wohnt s. gegenüber — 2 . umg. schräge (heiße 3) Musik; zu 1 Schräge, die; -, -n 1. jo. Pl.j das Schrägsein: die S. des Daches — 2 . schräge Fläche SchrBg/schräg zu schräg 1| -läge, die jvorw. Sg.j: die S. des Schiffes; -Stellung, die jvorw. Sg.j: die S. der Erdachse; -streifen, der; -strich, dev vertikal schrägstehendes graphisches Zeichen: zwisch en de n Zahlen steht ein S .; der Kommentar ist in Schräg­ striche eingeschlossen; -über jA dv.j u m g . schräg gegenüber; er wohnt s. Schramme, die; -, -n Riß, Kratzer in der mensch­ lichen H aut od. in der glatten Oberfläche eines Gegenstandes: er hat eine S. am Knie; das Lino­ leum, die Wand hat schon mehrere Schrammen schrammen /sw. Vb.; hat/ sich etw., sich leicht ver­ letzen (1), so daß eine Schramme entsteht: er h at sich den Ellenbogen geschrammt Schrank, der; -(e)s, Schränke mit Türen versehenes Möbelstück zur Aufbewahrung von Gegenständen, bes. Wäsche, Kleidung: den S. aus -, einräumen, öffnen, (zu)sehließen; den S. aufstellen; ein S. aus Eiche; ein eingebauter S. (Einbauschrank), kom­ binierter S. (Kombischrank) + jmd. hat nicht alle / Tassen im S. Schranke, die; -n 1. jder PI. kann auch den Sg. m einen/ um eine horizontale Achse aufrichtbare Stange (1.1), die, waagerecht gestellt, als Absperrung (von Durch-, Übergängen) dient: die S., Schranken (am Bahnübergang) herunterlassen, auf-, hoch- ziehen; die Schranken gingen hoch; <0> Schranken, die zwischen Bevölkerungsgruppen errichtet wur­ den — 2 . jvorw. Pl.j moralische Schranken (die durch die M o ral für das Verhalten gegebenen Grenzen 2); sie überschritten die Schranken der Konvention + jmdn. in die Schranken (ver)weisen (zur M äßi­ gung auffordern) schränken jsw. Vb.; hat/ Handw .: die Zähne der Säge s. (die Zähne abwechselnd rechts und link s abbiegen) schranken/Schranken| -los /A dj.j 1. /nicht adv.j ein schrankenloser (unbeschrankter) Bahnübergang — 2. zu jmdm. schrankenloses (unbegrenztes) Ver­ trauen haben; -Wärter, der für die Bedienung einer Bahnschranke verantwortlicher Eisenbahner Schrank/schrank| -fach, das; -fertig /Adj.j: schrankfertige Wäsche (von der Wäscherei ge­ lieferte gewaschene, gemangelte un d gelegte Wäsche); - teil, das Schrank als Teil einer Schrankwand; - wand, die aus Regalen und Schränken zusammen­ gesetztes Möbel von der Ausdehnung einer Zimmer- wand
Schraubdeckel — schreiben 1019 Schraub |deekel, der Deckel mit Gewinde, der a uf Gefäße geschraubt w ird Schraube, die; -n 1. m it einem Gewinde und einem K opf versehener Bolzen bes. zur Herstellung lösbarer Verbindungen', eine S. m it Mutter; ein e S. anziehen, aus-, einschrauben; an einer S. drehen; etw. mit Schrauben befestigen — 2 . Schiffs­ schraube — 3. Sport Sprung mit Drehung des Körpers um seine Längsachse — 4. salopp femot. neg. ; von einer weiblichen Person/: sie ist eine alte, verdrehte S. (sie is t verschroben, verdreht) + eine S. ohne Ende (etw., bei dem kein Ende abzusehen ist); umg. bei jmdm. ist eine S. locker, los(e) (jmd. ist nicht ganz normal) schrauben /sw. Vb.; hat; / auch geschraubt/ 1. eine Schraube in etw. hinein-, a us etw. heraus­ drehen : eine Schraube in das B rett, aus der H alte­ rung s. — 2. etw. an etw. s. etw. mit einer Schraube an einer Sache befestigen', ein Schloß an die Tür, die Brotschneidemaschine an den Tisch s. — 3. etw. auf, in, von etw. s. zvjei Teile mit ineinander- passend en Gewinden durch Drehen verbinden od. trennen, lösen: den Schraubdeckel auf das Marme­ ladenglas s.; die Glühbirne in die Lampe s.; den Deckel vom Glas s. Schrauben zu Schraube.1| -dreher, der fach spr. Werkzeug zum Anziehen und Lösen von Schrauben m it eingekerbten Schlitzen; -gewinde, das spiralige Vertiefung an einer Schraube; -köpf, der eckiger od. m it eingekerbtem Schlitz od. zwei flügelartig ab­ stehenden Teilen versehener genormter K opf einer Schraube; -linie , die in gleichmäßigen Windungen im Raum verlaufende Linie: in einer S. führt die Treppe zur Turmspitze; -mutter, die fPl. - n / an der Innenseite m it einem Gewinde versehenes Teil, das auf das Gewinde einer Schraube auf­ geschraubt wird: die S. lockern, lösen, anziehen; -Schlüssel, der Werkzeug zum Anziehen und Lösen von Schrauben und Muttern mit eckigen Köpfen; - zieher, der; -s, - Schraubendreher Schraub] -stock, der /PI. -stocke/ mit Backen (II) versehenes Gerät, in das Werkstücke zur Bearbeitung eingespannt werden; -Verschluß, der Schraubdeckel Schrebergarten, der v era lten d Kleingarten in einer Laubenkolonie Schreck, der; -(e)s, -e jvorw. Sg.j plötzliche, heftige, m it Angst und Entsetzen verbundene psychische E r ­ schütterung: ein großer, plötzlicher, tödlicher S .; ein eisiger S. erfaßte, lähmte ihn; jmdm. einen S. einjagen; das geschah nur im ersten S.; der S- lag ihr (noch) in den Gliedern, ist ihr in alle Glieder gefahren; vor S. aufschreien, da vonlaufen, (an allen Gliedern) zittern; sie war bleich, starr und steif vor S .; er ist (noch einmal) mit dem (bloßen) S. davongekommen; umg. scherzh. S., laß nach!; ach du (mein, lieber) S.! /Ausrufe der Be­ stürzung, Erregung/ Schrecken jsw. Vb.; hat/ 1. jmdn. 2erschrecken (1.1), ängstigen: jmdn. m it Drohungen s., durch harte Strafen zu s. versuchen; er ließ sich durch nichts s. — 2. jmdn. aus dem Schlaf s. (plötzlich au s dem Schlaf herausreißen) 2schrecken (er schreckt, auch schrickt), schreck­ te, auch schrak, ist geschreckt jmd. schreckt aus dem Schlaf (fährt erschrocken aus dem Schlaf auf) Schrecken, der; -s, - 1 . /vorw. Sg.j m eist länger anhaltende, mit Angst und Entsetzen verbundene psychische Erschütterung: ein panischer, grenzen­ loser S.; (Angst und) S. verbreiten; jmdn. in (Angst und) S. versetzen — 2 . jvorw. Pl.j Furcht und Entsetzen hervorrufende Wirkung von e tw .: die S. des Todes; sie blieben von den S. des Krieges verschont schrecken |erregend /A d j.j : eine schreckenerregende (entsetzliche) Tat schreckens/Schreckens| -bleich jA d j./ geh . bleich vor Schreck: sie starrte ihn s. an; -herrschaft, die jo. P l.j auf Terror gestützte Herrschaft, die Schrek- ken verbreitet: die S. des Faschismus; -nachricht, die schreckenerregende Nachricht: jmdm. eine S. überbringen, m itteilen Schreck Igespenst, das etw. Drohendes, das Angst und Schrecken hervorruft: das S. des Krieges schreckhaft jA dj.j 1. leicht zu 2erschrecken (1.1): er ist sehr s. — 2. eine schreckhafte (durch E r ­ schrecken ruckartige und unkontrollierte) Bewegung machen; s. zusammenfahren sch recklich jA d j.j 1. grauenerregend, entsetzen­ erregend: ein schreckliches Unglück; eine schreck­ liche Nachricht hören; die Unfallstelle bot einen schrecklichen Anblick; schreckliche Qualen, Pein erdulden; er stieß schreckliche Drohungen, Ver­ wünschungen aus; etw. Schreckliches ist ge­ schehen; das ist ja s.! — 2. umg. /emot.j 2,1. sehr unangenehm: wir waren in einer schrecklichen Lage; es war mir s., ihr das sagen zu müssen 2.2 . unausstehlich, unerträglich: er ist ein schrecklicher Mensch 2.3 . von großem Ausm aß: eine schreckliche Finsternis, Hitze, Kälte; er hat schreckliche Angst vor dem Examen 2.4 . jadv.; drückt einen hohen Grad aus/ das Buch ist s. (sehr) interessant, span­ nend; er hat sich s. darüber aufgeregt; das dauert aber s. lange! Schrecknis, das; -ses, -se g eh . schreckliches (1) E r ­ eignis : die Schrecknisse des Krieges Schreck] -schraube, die s a l o p p jemot. neg.; von einer weiblichen Personj: sie ist eine alte S. (ist verschroben); -schuß, der jPl. -s ehüsse/ un­ gezielter Schuß, der jmdn. nur erschrecken soll; O die angekündigte Strafe war nur ein S. gewe­ sen; -Sekunde, die Zeitspanne zwischen dem E r ­ schrecken und dem Reagieren auf das Ereignis: die S. überwinden und richtig handeln Schrei, der; -(e)s, -e 1. von einem Lebewesen aus­ gestoßener unartikulierter schriller Laut: ein lauter, gellender S.; der S. eines Menschen, Tieres; die Schreie der Verletzten waren weithin hörbar; ein S. (aus tausend Kehlen) stieg aus dem Stadion auf; sie stieß einen (leisen) S. der Überraschung,, des Entsetzens aus; mit einem S. brach, sank sie in die Knie — 2 . jvorw. Sg.j der S. (das ungestüme Verlangen) nach Rache •f umg. der letzte S. (die neueste Mode) Schreib! -arbeit, die jvorw. Pl.j: gegen Honorar Schreiba rbeiten (die maschinenschriftliche H e r­ stellung von Texten) übernehmen; -büro, das E in ­ richtung, in der gegen Honorar maschinenschrift­ liche Arbeiten angefertigt werden Schreibe, die; -, -n jvorw. Sg.j umg. scherzh. Schreibgerät: hast du mal eine S.? schreiben, schrieb, h at geschrieben 1.1 . Schrift­ zeichen in einer bestimmten Form und Reihenfolge, einen Text mit einem Schreibgerät zu Papier bringen,
1020 Schreiben — Schriftenreihe schriftlich festhalten (4): g ut, schön, schlecht, ( u n ­ leserlich, sauber s.; Buchstaben, Zahlen, Noten s.; ein W ort falsch, richtig s .; dieses W ort wird groß, klein geschrieben; ,Waage* schreibt man mit ,aa ‘, wird mit ,aa* geschrieben; s. lernen; mit dem Blei­ stift, Kugelschreiber, mit Tinte, mit der Hand, m it, auf der Maschine s.; (etw. in) Steno(graphie) s .; nach Diktat s.; (sich) Notizen, ein paar Worte in ein Merkheft s.; einen Satz an die Wandtafel s.; ein Diktat s.; etw. auf der Maschine s.; Rech­ nungen s. 1 .2 . jmdn. krank s. (jmdm. seine Arbeits­ unfähigkeit wegen K rankheit ärztlich bescheinigen) — 2. einen Text entwerfen und niedersehreiben: einen Artikel, Brief, Bericht, Roman, seine Dissertation s . ; Musik zu einem Film s. (komponieren); an etw. s. (mit dem Entwurf und der Niederschrift von etw. beschäftigt sein) — 8 . jmdm., a n jmdn. s. jmdm . etw. in Form eines Briefes mitteilen: jmdm., an jmdn. eine Nachricht s.; er schreibt mir regelmäßig; er schrieb uns, daß ...; er hat (uns) lange nicht ge­ schrieben; sich mit jmdm. s . (in Briefwechsel mit jmdm. stehen) — 4 . schriftstellerisch, als Journalist tätig sein: er schreibt für den Rundfunk, die Zeitung; /in der DDRj schreibende (sich schrift­ stellerisch qualifizierende, schriftstellerisch tätige) Arbeiter — 5 . eine bestimmte Schreibweise (2) haben: lebendig, interessant s.; einen schlechten Stil, gutes Deutsch s.; der Aufsatz ist flüssig, ver­ ständlich geschrieben + sich die Finger wund s.; etw. steht jmdm. im Gesicht geschrieben; etw. ist jmdm. auf den / Leib geschrieben; sich etw. hinter die Ohren s.; etw. in den ^ Rauch s.; etw. ins / reine s.; / sage und schreibe; etw. in den Schornstein s.; etw. ins / unreine s. Schreiben, das; -s, - B rief offiziellen Charakters: ein dienstliches, vertrauliches S.; ein S. abfassen, diktieren; auf Ihr S. vom 10. Juli teilen wir Ihnen folgendes m it... Schreiber, der; -s, - 1 . jmd., der etw. schreibt (2), geschrieben h a t: wer ist der S. dieses Briefes? — 2. Schweiz. Schriftführer — 8. Techn. elektrisches Gerät, das M eßwerte aufzeichnet Schreiberei, die; -, -en u m g . das (fortwährende) Schreiben (1 —4): eine endlose, ermüdende S.; diese unnötige S. hätte er sich sparen können Schreiberling, der; -s, -e sehr produktiver, aber niveauloser J ou rnalist, Schriftsteller schreib/Schreib) -fa ul /A dj./ zu faul zum Briefe­ schreiben; -feder, die kleiner spitz zulaufender Gegenstand aus dünnem M etall, der das Schreiben m it Tinte ermöglicht; -fehler, der beim Schreiben (1) unterlaufener Fehler; -gerät, das Gegenstand, mit dem man schreibt (1.1); -gewandt /Adj./ ge­ wandt im Schreiben (1.1, 2); -heft, das Schulheft m it liniiertem Papier; -kraft, die jmd., der beruf­ lich Schreibarbeiten ausführt; -mappe, die M appe für Schreib-, Briefpapier; -maschine, die Büro­ maschine, m it der durch Niederdrücken von Tasten Schriftzeichen auf Papier übertragen werden, so daß ein wie gedruckt wirkender Text entsteht; -m aschi- nenpapier, das fo. Pl.f für das Beschreiben mit der Schreibmaschine geeignetes P apier mit bestimmtem Format; -papier, das fo. Pl.f Papier bestimmter Qualität zum Schreiben (1.1); -schrank, der einem Schrank ähnliches Möbelstück m it herausklappbarer Platte, an der man schreiben kann; -tisch, der Tisch mit verschließbaren Türen und (Schub ­ fächern, an dem m an schreiben kann Schreibung, die; -, - e n Schreibweise (1) eines Wor­ tes bes. hinsichtlich der Rechtschreibung: Fre md ­ wörter haben oft eine schwierige S. Schreib) -waren, die fPLf alle zum Schreiben (1.1) benötigten Waren; -weise, die 1. Art, wie ein Wort geschrieben wird, Schreibung — 2 . A rt und Weise des schriftlichen Ausdrucks; -zeug, das zum Schrei­ ben (1.1) benötigte Gegenstände schreien, schrie, hat geschrie(e)n / / auch schreiend/ 1.1 . Schreie ausstoßen: laut, gellend s.; vor Schmerz, Qual s.; wie ein Tier s.; das Baby hat die ganze Nacht geschrien (laut geweint) 1.2 . sich heiser s. (durch 1.1 heiser werden) — 2 . etw. ungehemmt in größtmöglicher Lautstärke äußern, rufen: er schrie ihm seine W ut, seine Verachtung ins Gesicht; schrei nicht so, ich bin nicht taub (sprich leiser)!; Hilfe s. — 8 . nach etw. s.: nach Rache, Vergeltung s. (nachdrücklich Rache, Ver­ geltung fordern) + umg. spött. etw. ist zum Schreien (etw. ist sehr komisch); — etw. schreit zum / Himmel; sich die / Kehle, / Lunge aus dem Hals(e), Leib(e) s.; s. wie am / Spieß; / Zeter und Mordio s. schreiend fAdj.; nicht adv.; / auch schreien/ 1. schreiende (auffallende, grelle) Farben — 2 . / nicht präd.; emot.j das ist eine schreiende (empörende 1.1) Ungerechtigkeit; ein schreiendes Unrecht Schrei|hals, der umg. Kind, das oft schreit (1.1) Schrein, der; -(e)s, -e v era ltend geh. Behältnis, Truhe (für kostbare, kultische Gegenstände) Schreiner, der; -s, - landsch., bes. süddt. Sch w eiz. Tischler; dazu Schreinerei, die; -* -en Tischlerei (1) schreiten, schritt, ist geschritten geh. 1. (gemes­ senen Schrittes) gehen (1): langsam, würdig s.; sie schritt über den Laufsteg — 2 . zu etw. s .: zur Tat s. (etw. zu tun beginnen); wir s. jetzt zur Ab­ stimmung (beginnen jetzt mit der Abstimmung) Sehre|t)vogel, der Vogel mit langen Beinen zum Waten auf feuchten Wiesen und mit langem Hals Schrieb, der; -s, -e u m g . /oft emot. neg.j Schreiben: einen S. aufsetzen, abschicken; wer h at denn den S. verfaßt? Schrift, die; -, - e n 1. System graphischer Zeichen, m it denen Sprache aufgezeichnet werden kann: eine S. aus Buchstaben, Wort-, Silben- oder Laut­ zeichen; die ältesten Schriften sind Bilderschriften — 2 .1 . Handschrift (1): er hat eine ausgeschriebene, eigenwillige S .; ein Formular in klarer, leserlicher S. ausfüllen; jmds. S. beurteilen, entziffern 2.2 . Schriftart: eine (halb)fette, kursive S.; Antiqua ist eine vielverwendete S. — 8. Abhandlung (1): eine philosophische, naturwissenschaftliche S.; eine S. verfassen, herausgeben, drucken; Schriften zu einem Wissensgebiet; Wielands sämtliche Schriften (Werke); Rel. ev. k ath. die (Heilige) S. (die Bibel) Schrift) -art, die A rt der gedruckten Schrift (1); - b i l d , das Erscheinungsform eines durch Schreiben od. Druck hergestellten Textes Schriftenjreihe, die Reihe thematisch od. systema­ tisch zusammengehöriger Veröffentlichungen eines Verlages in gleicher Ausstattung: eine naturwissen­ schaftliche, literarische S.; eine S. herausbringen;
Schriftführer — schrubben 1021 ein e S. zum Arbeitsrecht, über moderne Dramatik Schrift| -führer, der jmd., der in Vereinigungen, Institutionen das Protokoll, den Schriftverkehr fuhrt; -grad, der /PL -e/ Druckerei Größe der gedruckten Schrift (1) nach typographischen Pu nk ­ ten: ,Petit4ist ein S. von 8 Punkt(en) schriftlich /Adj./ in geschriebener Form : schrift­ liche Hausaufgaben, Prüfungen, Unterlagen; s. überlieferte Quellen; einen Antrag s. einreichen; etw . s. m itteilen, abmachen, niederlegen; würden Sie mir das bitte s. geben (in geschriebener Form bestätigen)?; umg. das kannst du s. haben, kann ich dir s. geben /zur Bekräftigung einer Behauptung/ Schrift) -satz9 der 1 . Druckerei aus einzelnen Buchstaben od. beim Maschinensatz aus einzelnen Zeilen zusammengestellte Druckform für den Buch­ druck — 2 . J u r. schriftlicher Antrag, schriftliche Erklärung im gerichtlichen Verfahren; -setzer, der D ru c k e r ei Facharbeiter, der Druckformen her­ stellt, Setzer; -spräche, die Sprachwiss. auf Aus­ wahl beruhende, bewußt gestaltete Existenzform der Sprache, die über M undart und Umgangssprache steht, Literaturspräche Schriftsteller, der; -s, - Verfasser literarischer, publizistischer od. (pop ulär)wissenschaftlicher Werke: ein bedeutender, zeitgenössischer S.; als freier, freiberuflich als S. leben; dazu Schrift­ stellerin , die; -, -n en u. schriftstellerisch /A dj.; nicht präd./ Schrift) -stück, das /PL -e/ schriftlich formulierter offizieller Text, bes. A ntrag (1 ), Schreiben, Akte {1 .1 ), Urkunde: ein wichtiges S.; ein S. verfassen, unterzeichnen, verlesen; -verkehr, der Austausch (offizieller) schriftlicher Äußerungen: einen regen, diplomatischen S. unterhalten; im S. mit jmdm. stehen; den S. führen, leiten; -Zeichen, das ge­ druck tes od. geschriebenes graphisches Zeichen; - züge, die /PL/ Form einer Handschrift (1), Duktus (1): klare, unleserliche, steile, markante Schriftzüge sch rill /A dj,/ durchdringend und sehr hoch tönend und daher als unangenehm empfunden: ein schriller Ton, Pfiff, Schrei; eine s. klingende Stimme; dazu schrillen /sw. Vb.; hat/ schrill tönen: das Telefon schrillt Schrippe, die; - n bes. b e rl . Brötchen: frische, knusprige Schripp en Schritt, der; -(e)s, -e/- 1 . /PL - e/ das Vorsetzen eines Fußes vor den andern beim Gehen: ein großer, kleiner S .; einen S. nähertreten, vor-, zurück-, zur Seite gehen; das Kind hat heute seine ersten Schritte getan, gemacht; den S. wechseln (einen Wechselschritt machen); mit raschen Schritten auf und ab gehen; geh. langsamen, gemessenen Schrittes daherkommen — 2 . /PL -; als Maß­ angabe/ ungefähre Länge von 1 : in hundert S. E nt­ fernung; sie standen fünf S. von uns entfernt — 3.1.jo. PL/ 3.1.1.Art, wiejmd.geht:erhat einen schwerfälligen S.; jmdn. an seinem S. erkennen 3.1 .2 . langsame Gangart der Pferde 3 .2 . /in der Verbindung/ im S. 3 .2 .1 . im S. (in Schrittge­ schwindigkeit) fahren 3 .2 .2 . im S. (Gleichschritt) bleiben; im (gleichen) S. gehen — 4 . /PL -e/ M aß­ nahme(n), Aktionen) (1), meist in einem größeren Zusammenhang od. in einer Auseinandersetzung mit jmdm.: der nächste S. wird sein, daß ...; ich behalte mir alle weiteren Schritte vor, werde so­ fort die nötigen Schritte tu n, einleiten; Schritte gegen jmdn. unternehmen; ein gewagter, folgen­ reicher, (un)überlegter, voreiliger S. — 5. jo. PL/ Teil der Hose, an dem die Beine Zusammentreffen: die Hose ist im S. zu kurz, zu eng (geschnitten) + etw. hält mit etw. S. (etw. bleibt mit etw. auf der gleichen Höhe der Entwicklung); einen S. zu ­ leg en (schneller gehen als bisher); jmdm. drei S. vom Leibe bleiben (jmdm. nicht zu nahe kommen) ; den ersten S. bei, zu etw. tun (den Anfang mit etw. machen); den zweiten vor dem ersten S. tun, machen (bei einer Tätigkeit nicht die richtige Reihenfolge einhalten); jmdn. auf S. und Tritt (überallhin, ständig 1 .1 ) verfolgen, beobachten; S. für, um S. (langsam, vorsichtig gehend; langsam und zielgerichtet vorgehend) Schritt/schritt) -geschwindigkeit, die /o. PL / Ge­ schwindigkeit eines Fahrzeugs von fünf bis sechs Kilometern pro Stunde; -länge, die Schritt (2): auf S. von etw., jmdm. entfernt sein; -macher, der; -s, - 1.1. Radsport Motorradfahrer, der bei Steherrennen zur Führung vor dem Radfahrer her­ fährt 1.2 . Sport Läufer (1), der einem anderen das Tempo angibt 1.3 .1 . Person(engruppe), die durch vorwärtsdrängendes, fortschrittliches /Denken und Handelnden Weg für Neues bereitet 1.3 .2 . Werktäti­ ger, K ollektiv von Werktätigen in der soz. Produktion m it beispielgebenden, wegweisenden Leistungen: S., Neuerer und Rationalisatoren; der Betrieb ist S. in dieser Technologie — 2 . Med. Herzschritt­ macher; -weise /Adj.; vorw. adv.; nicht präd./ Schritt für Schritt: wir kamen nur s. vorwärts; O sie strebten eine s. Verständigung (eine Ver­ ständigung in einzelnen Schritten 4) durch Ver­ handlungen an schroff /Adj./ 1 . steil aufragend od. jäh (2) ab­ fallend (3): ein schroffer Felsen, Gipfel; die H och­ ebene fällt nach Norden s. ab — 2 . Unfreundlich (1 ), barsch: etw. s. ablehnen; sein schroffes W esen stieß viele ah — 3 . sie wandte sich s. (unvermittelt und abweisend, unhöflich) ab — 4 . ein schroffer (krasser) Gegensatz; dazu Schroffheit, die; -, Io. PLI schröpfen /sw. Vb.; hat/ umg. jmdn. s. jmdn. um viel Geld bringen: man hat ihn sehr geschröpft Schrot, das, der; -(e)s, jo. P L / 1 . grob zerkleinerte Getreidekörner: Getreide zu S. mahlen; Brot aus S. backen — 2 . kleine Bleikugeln in Patronen für Jagdflinten: mit S. schießen schroten, schrotete, hat geschrotet Getreidekörner grob zerkleinern: Roggen, W eizen s. Sehröt| -flinte, die Flinte mit glattem Lauf zum Schießen mit Schrot; -ladung, die: eine S. (einen Schuß mit Schrot) abfeuern; -m ühle, die Maschine zum Schroten; -säge, die Säge mit groben Zähnen a u f bogenförmigem Sägeblatt bes. zum Zersägen von Baumstämmen Schrott, der; -(e)s, -e /vorw. Sg.j in ihrer Funktion nicht mehr brauchbare Gegenstände aus M etall: S. sammeln, verkaufen, verwerten Schrott| -platz, der Platz für die Lagerung von Schrott; -reif /A dj./ nur noch als Schrott verwend­ bar: schrottreife Maschinen, Autos schrubben /sw. Vb.; hat/ 1. umg. etw., jmdn., sich kräftig mit einer Bürste säubern: den Fußboden s. (scheuern); er hat sich nach der Arbeit geschrubbt — 2. fachspr. etw. schruppen (2)
1022 Schrubber — Schuhspanner Schrubber, der; -s, - einem Besen ähnliches Gerät m it kurzen harten Borsten zum Scheuern (1.1) von Fußböden Schrulle, die; -n 1. seltsamer Einfäll, wunderliche Eigenheit, Launen er hat den K opf voller Schrul­ len, nichts als Schrullen im Kopf — 2. salopp jemot. neg.; von einer weiblichen Person/: so eine (alte) S. (verschrobene Frau)\; auch Schimpfw . schrullig /A dj.j voller Schrullen, seltsam, nä rrisch: er ist manchmal etwas s. schrumpelig jA d j.j : der Apfel ist s. (ist geschrumpft 1); ihre H a ut wurde s. (runzelig) schrumpeln /sw. Vb.; ist/ um g . schrumpelig wer­ den : der Apfel, seine Haut ist schon geschrumpelt schrumpfen jsw. Vb.; ist/ 1. etw. schrumpft etw. verliert bes. durch Eintrocknen an Substanz, so daß es kleiner und an der Oberfläche faltig w ird : die Äpfel sind durch lange Lagerung geschrumpft; das Leder schrumpft bei Hitze — 2 . seine Ein­ künfte waren sehr geschrumpft (hatten sehr ab- genommen) Schrumpf| -leber, die M ed. durch Veränderung von Gewebe entartete Leber; -n iere, die M ed. durch Ver­ ödung von Gewebe verkleinerte und verhärtete Niere Schrumpfung, die ; -en /zu schrumpfen/ schrumplig /'Adj./ u m g . s. schrumpelig Schrunde, die; -, -n 1andsch. 1. kleiner Biß (1.2) in der Haut: seine Hände hatten Schwielen und Schrunden — 2« Spalt, B iß (1.2) in felsigem Ge­ länd e: die Schrunden eines Berges, Gletschers; dazu schrundig /Adj.fi zu 1: schrundige Hände; zu 2: schrundiges Felsgestein schruppen /sw. Vb.; hat/ 1. umg. etw., jmdn., sich schrubben (1) — 2« fachspr. ein Werkstück beim Spanen grob bearbeiten Schrptz, der; -es, jo. PL/ salopp Schund: das ist alles nur S .! Schub, der; -(e)s, Schübe 1 .1 .1 . das ruckartige Schieben (1.1): der W agen wurde mit einem kräftigen S. angeschoben; K eg eln alle neune auf einen S. (mit einem Wurf 1) treffen 1.1 .2 . die Krankheit tritt in Schüben auf (äußert sich beim Patienten in unregelmäßigen Abständen) 1.2 . Techn. Phys. Schubkraft: der S. eines Strahl­ triebwerks, einer Rakete — 2 . die auf einmal be­ förderte M asse, Menge von Gegenständen, Gruppen von Menschen: einen S. Ersatzteile verladen; ein S. Bretter; die Zuschauer wurden S. auf S., S. um S., in Schübenins Stadion gelassen —3. landseh., bes. o s t m d t. Schubfach, Schublade Schub |boot, das mit starkem Motor ausgerüstetes pontonähnliches Wasserfahrzeug der Binnenschiff­ fahrt zum Fortbewegen, Schieben motorloser Lasten­ fahrzeuge Schuber, der; -s, - B u ch w . kartonierte Hülle für m eist zwei od. mehrere zusammengehörige Bücher: die beiden Bände werden in einem S. angeboten Schub Jfach, das herausziehbares Fach bei Möbel­ stücken : die Schubfächer eines Schreibtisches, Schrankes; das S. öffnen, leeren, zuschieben Schpbiak, Schubiak, der; -s, -s/-e u m g . jemot.j gewissenloser, gemeiner (1 .1 .1 ) Mensch: so ein S.!; auch Schimpfw. Schub| -karre, die einrädrige Karre mit zwei parallel verlaufenden Stangen: Erde mit einer S. transportieren; -kraft, die Techn. Phys. Kraft, m it der ein Körper durch Bückstoß vorwärts bewegt wird: die S. eines Raketenantriebes; -lade, die Schubfach; -lehre, die v e ra lten d Meßschieber; -prahm, der Prahm, der mit einem Schubboot ge­ koppelt ist und von diesem geschoben wird Schubs, der; -es, -e u m g . plötzliches ruckartiges Schieben (1.1), leichter Stoß (1.1): ein leichter, derber S .; jmdm. einen S. geben schubsen jsw. Vb.; hat/ umg. 1 .1 . jmdn., etw. s. jmdm., etw. einen Schubs, Schubse geben: schubse mich nicht immer! 1 .2 . jmdn. durch 1.1 von sich, von irgendwo weg irgendwohin bewegen: jmdn. in den Graben, von der Bank s. Schub [Stange, die T e ch n . Stange, die Bewegungen überträgt schüchtern jA dj.j gehemmt, scheu (1.1), ängstlich zurückhaltend: ein schüchterner Mensch, Lieb­ haber; ein schüchternes (zaghaftes) Lächeln; seine ersten schüchternen Versuche in der Malerei machen; s. sein, bitten, fragen; sich jmdm. s . nähern; dazu Schüchternheit, die; jo. PL] Schuft, der; -(e)s, -e jemot.j gewissenloser, gemeiner Mensch: em, niederträchtiger, gemeiner S.; jmdn. einen S. nennen; auch Schimpfw. schuften, schuftete, hat geschuftet umg. hart, schwer arbeiten (1.1): den ganzen Tag, von früh bis spät s .; er schuftet für drei (arbeitet dreimal s oviel wie andere) Schufterei, die; -e n I. niederträchtige Hand­ lungsweise), Schurkerei: diese Tat war eine S. — II. umg. ständiges Schuften: er hat die S. nun satt schuftig jA dj.j gemein (1.1 .1): so ein schuftiger Kerl!; ein schuftiger Betrug; sich s. benehmen Schuh, der; -(e)s, -e a us einem Oberteil, einer Sohle (und Absatz) bestehendes und meist aus Leder a n ­ gefertigtes Kleidungsstück für den menschlichen F u ß : der rechte, linke S.; neue, modische, elegante Schuhe; ein ausgetretener, unbequemer, (zu) enger, (zu) weiter S.; (ein Paar) Schuhe kaufen; Schuhe mit hohen, niedrigen Absätzen; die Schuhe anprobieren, anziehen; Schuhe anfertigen, reparie­ ren, (aus)weiten, besohlen; die Schuhe (ab)bürsten, putzen; sich die Schuhe zubinden; die, meine Schuhe drücken + wissen, wo jmdn. der S. drückt (jmds. Sorgen kennen); um g . um gekehrt wird ein S. draus (das Gegenteil ist richtig); jmdm. etw. in die Schuhe schieben (jmdm. die Schuld für etw. aufbürden) Scbub| -an zieher, der; -s, - länglicher, leicht ge­ krümmter, der Ferse in der Form angepaßter Gegenstand, m it dem man die Ferse in den Schuh gleiten läßt; -band, das jPl. - bänder/ Schnür­ senkel; -bürste, die Bürste zum Beinigen od. zum Polieren der Schuhe; -crem e, die Creme zur Pflege von Schuhen; -große, die durch eine Zahl angegebene Größe eines Paars Schuhe; -industrie, die; -macher, der; -s, - Handwerker, Facharbeiter, der Schuhe repariert und anfertigt; -plattier, der; -s, - ober- bayrischer und Tiroler Volkstanz, bei dem sich die Burschen rhythmisch m it den Handflächen auf Schenkel, K nie und Absätze schlagen; -putzzeug, das zum Schuhputzen benötigte Utensilien; -so h le, die: eine S. aus Leder, Gummi; O umg. sich die Schuhsohlen nach etw. ablaufen (lange nach etw. suchend herumlaufen); '+ um g. das habe ich mir an den Schuhsohlen abgelaufen (das kenne, weiß ich\ schon lange); -Spanner, der in den Schuh
Schuhwerk — Schule 1023 zu steckende, der Form des Schuhs angepaßte Vor­ richtung, die ihn in Form hält; -werk, das jo. Pl.f Gesamtheit von Schuhen bes. hinsichtlich ihres Materials, ihrer Beschaffenheit: gutes, festes, fuß­ gerechtes S .; das S. pflegen Schuko [für Schutzkontakt/ Elektrotechn.| - Steckdose, die Steckdose mit Schutzkontakt; -stek- ker, der Stecker für die Schukosteckdose Schul| -abgänger, der; -s, - Schüler, der von der Schule (1) abgeht; -anfänger, der Kind, das ein­ geschult w ird; -arbeit, die fvorw. Pl.j Hausaufgabe: seine Schularbeiten anfertigen, machen; -auf- gabe, die Hausaufgabe; -bank, die JPl. - bänke/ Bank mit Schreibplatte für den Schüler; + um g. die S. drücken (zur Schule 1 gehen); -beispiel, das Muster, Musterbeispiel: dieses neue Modell ist ein S. für schöpferische Arbeit; -besuch, der fo. P L / (pflichtgemäße) Teilnahme am Schulunter­ richt; -bildung, die jo, Pl.f durch die Schule ver­ mittelte Bildung; -buch, das Lehrbuch für den Schulunterricht schuld jAdj.; in den Verbindungen/ (an etw.) s. sein, haben (Schuld an etw. haben); jmdm. s. geben (jmdn. für eine Verfehlung verantwortlich machen) Schuld, die; -, - e n 1. jo. Pl.f das Verantwortlichsein für eine strafwürdige, gesetzlichen, moralischen Ge­ boten, Pflichten zuwiderlaufende Handlung(sweise): - eine moralische, strafrechtliche S.; das ist seine (eigene) S.; er hat keine S. an dem Unfall, trägt die ganze S .; die S. lag bei mir, fiel auf ihn, trifft ihn; seine S. eingestehen, auf sich nehmen; jmdm. die S. geben, zuschieben; die S. bei sich suchen; S. auf sich laden (etw. Strafwürdiges, moralischen Geboten, Pflichten Zuwiderlaufendes tun); die B e ­ weise sprechen für seine S .; sich frei von S. fühlen, wissen; sie war sich keiner S. bewußt — 2 . fvorw. Pl.f Geldsumme, die man jmdm. schuldet (1 ): -Schulden zurückzahlen, abtragen, begleichen, tilgen; Schulden einfordern, einklagen, einziehen; Schulden haben (jmdm. eine Geldsumme schulden); jmdm. die Schulden erlassen (darauf verzichten, daß jmd. einen Geldbetrag, den dieser einem schuldet, zurückzahlt) 4- geh. in jmds. S. sein, stehen (jmdm. zu Dank verpflichtet sein) Schpld/sclpdd zu Schuld 1| -bekenntnis, das: ein S. ablegen; -bewußt jAdj.l im Bewußtsein einer Schuld betroffen und darum kleinlaut; -bewußtsein, das schulden, schuldete, hat geschuldet 1. jmdm. etw. s. jmdm. zur Zahlung einer (geliehenen) Geldsumme verpflichtet sein: er schuldet mir nichts, noch 50 Mark — 2, jmdin. Rechenschaft, Dank s. (jmdm. zur Rechenschaft, zum Dank verpflichtet sein); jmdm. eine Erklärung, eine Antwort s. — 8. g eh. ich schulde (verdanke) ihm mein Leben schulden/Schulden zu Schuld 2| -frei fAdj.j ohne Schulden, nicht m it Schulden belastet: s. sein; das Grundstück ist s.; -last, die; -tilgung, die W irt- sch. Schuld zu Schuld 11-frage, die fo. Pl.f Frage nach der Schuld; -g efühl, das: unter einem S. leiden schuldhaft /Adj.; nicht präd.f Jur. sich schuldig (1) machend, eine Rechtspflicht, Rechtspflichten ver­ letzend: ein schuldhaftes Verhalten, Versäumnis; etw. s. verursachen; s. handeln schuldig jAdj.l 1. die Schuld (1) für etw. tragend: ein schuldiger Täter; der Angeklagte war s., wurde für s. erklärt, befunden; jmdn. s. sprechen; er ist in diesem Punkt, ist des Mordes, Diebstahls s.; sich s. fühlen, bekennen; sich s. machen (Schuld auf sich laden); J u r . das Gericht erkannte auf s. (fällte einen Schuldspruch) — 2* / selten attr.f jmdm. etw. s. sein 2.1 . verpflichtet sein, jmdm. etw. zu zahlen: jmdm. Geld, die Zeche s. sein, bleiben; was bin ich s. (wieviel habe ich zu zahlen)1* 2.2 . jmdm. Dank, Rechenschaft s. sein (jmdm. zu Dank , zu r Rechenschaft verpflichtet s ein); er war ihm eine Erklärung s.; jmdm. die Antwort s. blei­ ben (nicht antworten) — 3 . /nur attr.j jmdm. die schuldige (gebührende) Achtung, Rücksicht ent­ gegenbringen, den schuldigen R espekt erweisen, zollen + jmdm. nichts s. bleiben (jmdm. scharf ant­ worten ; sich zu wehren wissen) Schuldigkeit, die /in der Verbindung/ seine S. tu n (tun, was man tun soll, was von einem erwartet wird) + etw. ist jmds. / Pflicht und S. schuld|los /A dj./ ohne Schuld (1), unschuldig (1): sich s. fühlen; s. in Verdacht geraten Schuldner, der; -s, - jmd., der jmdm. zu einer Leistung, bes. zur Rückzahlung von Schulden, ver­ pflichtet ist: ein säumiger, zahlungsunfähiger S.; die H aftung des Schuldners; einen S. zur Zahlung auffordem Schuld] -papier, das Schuldschein; -recht, das jo. P l.j Jur . Recht, das Schuldverhältnisse betrifft; - s chein, der Urkunde über die Verpflichtung zur Rückzahlung einer Schuld; -Spruch, der Urteil des Gerichts über die Schuld (1) des Beklagten; -Ver­ hältnis, das J u r . rechtliches Verhältnis zwischen Schuldner und Gläubiger; -versprechen, das J u r . Vertrag, durch den ein Schuldner eine Leistung ohne Recht auf Gegenleistung verspricht od. die Pflicht zu einer Leistung anerkennt und sie dadurch be­ gründet Schule, die; -, - n 1 . Einrichtung, in der die schul­ pflichtige Jugend dem gesellschaftlichen Erziehungs­ ziel entsprechend gebildet und erzogen wird: die all­ gemeinbildende, zehnklassige S.; unsere soziali­ stische S.; die Zusammenarbeit von Elternhaus und S.; in der S. lernen, lehren; von der S. ab­ gehen, verwiesen werden; er kommt dieses Jahr in die S. (wird dieses Jahr eingeschult); er geht noch in die, zur S. (ist noch Schüler) — 2 . Gebäude, in dem 1 untergebracht ist: eine große, neue, moderne S.; die S. betreten, verlassen; er ist Lehrer an dieser S. — 3 . jo. Pl.j Unterricht in 1 , Schulunter­ richt: die S. fängt um acht Uhr an; wir haben heute (keine) S.; die S. schwänzen; die S. bis zur zehnten Klasse durchlaufen; die S. (das neue Schuljahr) beginnt am ersten September — 4 . Gesamtheit der Lehrer und Schüler von 1 : die gesamte S. nahm an dem W ettkampf teil; alle Schulen bereiten sich auf die Ferienspiele vor — 5 .1 . durch einen hervor­ ragenden Wissenschaftler, Künstler geprägte wissen­ schaftliche od. künstlerische Richtung: das Bild wird der S. Rembrandts zugeschrieben 5.2 . durch gemeinsame, bes. wesentliche stilistische Aspekte gekennzeichnete künstlerische Richtung — 6. /als Titel bestimmter Lehrbücher/: die S. des Klavier­ spiels — 7 . S . der sozialistischen Arbeit (Schulungs­ zyklus des FDGB zur Vermittlung von Kenntnissen
1024 schulen — Schulung des Marxismus-Leninismus in Verbindung mu aer Erörterung konkreter Aufgaben der jeweiligen Arbeitskollektive); die H ohe S. (bestimmte Dressur• Übungen in der Reitkunst) 4- aus der S. plaudern (interne Angelegenheiten Außenstehenden mitteilen); etw. macht S. (wird nachgeahmt); bei jmdm. in die S. gegangen sein (von jm d m . etw, gelernt, Übernommen haben) schulen /sw. Vb.; hat/ 1 . jmdn, ausbilden: jmdn. fachlich, handwerklich s.; jmdn. für sein en Beruf s. — 2. etw, durch Übung in seiner Leistung ver­ bessern: das Auge, Ohr s.; er hat eine geschulte Stimme, einen geschulten Blick, Verstand Schüler, der; -s, - 1 . jmd., der die Schule (1) be­ sucht : ein guter, begabter, eifriger, schwacher, schlechter S.; ein S. der achten Klasse; der S. hat die Prüfung bestanden, sein Zeugnis erhalten; einen S. anspornen, ermahnen, tadeln — 2 . jmd., der von einer bestimmten Schule (5.1) ausgeht, be­ einflußt ist: er ist ein S. Brechts; dazu Schülerin, die; -nen Schüler |lotse, der älterer Schüler, der an verkehrs­ reichen Straßenübergängen des Schulwegs für jüngere Schüler das sichere Überqueren der Straße ermöglicht Schul/Schul| -fähig jA dj,;nicht adv./: das Kind ist s. (ist nach Urteil des Lehrers, Arztes geistig, körper­ lich fähig zum Schulbesuch); -ferien, die /Pl.j staat­ lich festgelegte Ferien für die Schüler; -frei jA dj./: ein schulfreier Tag (Tag ohne Schulunterricht); wir haben heute s. (keinen Schulunterricht); -freund, der Mitschüler und Freund; -funk, der Sendereihe m it lehrreichen B eiträgen zum Schulunterricht; - g arten , der Garten einer Schule, der von Schülern betreut wird und der der Vermittlung praktischer Kenntnisse dient; -gebäude, das Schule (2); -geld, das jo. PI ,/ Gebühr, die im bürgert, Schulsystem für bestimmten Schulunterricht entrichtet werden m uß; - haus, das Schulgebäude; -heft, das Schreib-, Rechenheft für Schüler ; -h of, der zum Schulgebäude gehöriger H of, a uf dem sich die Schüler während der längeren Pausen aufhalten; -hört, der /D DR / für Kinder bes, werktätiger Eltern bestehende Einrich­ tung, in der die Schüler der Unterstufe vor und nach dem Schulunterricht unter Leitung einer Hort­ erzieherin ihre Hausaufgaben erledigen und gemein­ sam ihre Freizeit gestalten schulisch jAdj.; nichtpräd.f die Schule (1) angehend, betreffend: die schulische Arbeit, Bildung, Er­ ziehung; schulische Probleme; s. (in der Schule) gut mitkommen, versagen Schul/schul) -Jahr, das Zeitspanne von zwölf Mo ­ naten als festgelegte Einheit im Ablauf der schuli­ schen Ausbildung: er ist im vierten S .; -Jugend, die; -kamerad, der Mitschüler; -kenntnis, die /vorw. Pl.j in der Schule vermittelte Kenntnis: gute Schulkennt­ nisse besitzen; -kind, das Kind, das die Schule be­ sucht; -leiter, der; -leitung, die Leitung (3) einer Schule; -mappe, die mit Riemen versehene (auf dem Rücken getragene) Tasche (2) des Schülers (1) für Bücher und Hefte; -meister, der 1. veraltend, vorw. scherzh. Lehrer — 2 . Besserwisser: erist ein alter Pedant und S.; -meisterlich jAdj.f in der Art eines Schulmeisters (2): eine schulmeisterliche Zurechtweisung; dazu -meistern /hat gesehulmei- stert/ jmdn. bekritteln, gängeln: er schulmeisterte ständig seine Mitarbeiter; -pflicht, die jo, PL/ Verpflichtung zu m Schulbesuch für alle schulfähigen Kind er vom beginnenden siebten Lebensjahr a n; dazu -pflichtig /Adj.; nicht adv./: er ist jetzt im schulpflichtigen Alter; -praxis, die fo. P l.j 1. Berufs­ erfahrung als Lehrer: er hat noch keine S. — 2. Pra­ xis des schulischen Lebens: einen jungen Lehrer in die S. einführen; -ranzen, der Ranzen: den S. pak- ken, tragen;-rat, der in der DDR der verantwort­ liche Leiter für das Schulwesen in einem Bezirk, Kreis; -reform, die Reform desSchulwesens: /D D R / die demokratische S. (auf dem Gebiet der heutigen DDR in den Jahren 1945—49 durchgeführte antifa­ schistisch-demokratische Reform des Schulwesens, die den Übergang zur soz. Schule einleitete); -schiff, das Schiff zur Ausbildung des seemännischen Nachwuch­ ses; -Schluß, der jo, PI ,/ Ende des Unterrichtstages: um 12.30 Uhr ist heute S.- -Schwänzer, der; -s, - u m g . Schüler, der unberechtigt dem Schulunterricht ferribleibt; -Speisung, die jo. PI ./ 1 . Einrichtung zur Versorgung der Schüler in der Schule, im Schulhort mit warmem Essen — 2 . durch 1 bereitetes warmes Essen; -stunde, die Unterrichtsstunde in der Schule; - tag, der Tag, an dem Schulunterricht gehalten wird Schulter, die; -, - n 1. beweglicher, oberer Teil des Rumpfes, der durch ein Gelenk die Verbindung der Arme, vorderen Gliedmaßen mit dem Brustkorb her- stellt: die linke, rechte S .;breite, schmale Schultern; er reicht mir bis an die S.; Ringen jmdn. auf beide, die Schultern legen (schultern)^; jmdm. freundschaftlich auf die S. klopfen; jmdm. bei der Arbeit über die S. sehen; O alles, alle Arbeit liegt, ruht auf seinen Schultern (lastet auf ihm) — 2. Teil eines Kleidungsstückes, der 1 bedeckt: die Jacke hat zu enge Schultern; wattierte Schultern + S. au S. (einer dicht neben dem anderen) stehen; S. an S. (neben- und miteinander) kämpfen; jmdm. die kalte S. zeigen (jmdn. nicht beachten, gleich­ gültig behandeln); etw. auf die leichte S. nehmen (etw. nicht ernst genug nehmen); jmdn. über die S. a nsehen (jmdn. geringschätzen) Schulter | -blatt, das /PL -blätter/ flacher Knochen des Schultergürtels, der dem Brustkorb hinten a uf­ liegt; -g elenk, das Kugelgelenk zwischen Oberarm und Schulterblatt; -gürtel, der von beiden Schulter­ blättern und Schlüsselbeinen gebildeter Teil des Skeletts; -höhe, die /o. Pl.j: die Arme bis in S. (bis in die Höhe der Schultern) heben schultern /sw. Vb.; hat/ 1. etw. auf die Schultern nehmen: das Gewehr, den Spaten s.; er trug das Gepäck geschultert — 2* R ing e n den Gegner be­ siegen, indem man ihn zu Boden bringt, so daß seine Schultern rücklings den B oden berühren Schulter | -riem en, der vom Gürtel über die Schulter reichender Riemen an bestimmten Uniformen; - stand, derjo. Pl.j Turnen Übung am Gerät, beider der nach oben gestreckte Körp er a uf einer Schulter ruht; -stück, das /PL -e; vorw. Pl.j auf der Schulter (2) einer Uniform angebrachtes Dienstgradab­ zeichen: die Schulterstücke eines Leutnants; - tasche, die an langem Riemen über der Schulter getragene Tasche Schul]tüte, die große spitze Tüte aus Pappe mit Süßigkeiten, die ein Schulanfänger am ersten Schul­ tag erhält Schulung, die; -, -e n 1. das Schulen (1) (in Form eines Kurses) : eine fachliche S .; eine S. durchfüh­ ren, leiten — 2 . jo. Pl.j das Schulen (2): die S. ihrer Stimme, ihres Gehörs
1025 Schulung» zu Schulung 1 [ -abend, der: einen S. halten, organisieren; -leiter, der; -material, das Schul | -unterricht, der Unterricht, der in der Schule (1) erteilt wird; -weg, der Wegstrecke, die der Schüler von seiner Wohnung bis zur Schule (2) zurücklegen m u ß; -Weisheit, die jo. Pl.j Bücherweisheit; -w e­ sen, das jo. P l.j Gesamtheit der schulischen E in - richtungen; -w issen , das in der Schule (1) vermitteltes Wissen; -zeit, die jo. Pl.j Zeit vom Eintritt in die Schule (1) bis zur Entlassung; -Zeugnis, das Zeugnis eines Schülers schummeln jsw. Vb.; hat/ umg. ein bißchen be­ trügen, mogeln: er h at (beim Kartenspiel, Schul - aufsatz) geschummelt; nicht s.! schummerig jAdj.j landsch. 1 . dämmerig (1): es wurde draußen bereits s., als wir zu Hause an­ kamen — 2*/nicht attr.j umg. ihm wurde, war es etwas s. (unheimlich 1) bei dieser A ngelegenheit schummern jsw. Vb.; hat/ land sch . es schummert es dämmert (1 ): es schummerte schon bei unserer Rückkehr Schummer|stunde, die land sch . Dämmerstunde schummrig jA dj.j s. schummerig Schund, der; -(e)s, jo. PI ./ sehr minderwertiges, fehlerhaftes (und unbrauchbares) Prod ukt: das ist der reinste, billigste S. Schund|literatur, die jo. P l.j unter kap . Verhält­ nissen vertriebene künstlerisch wertlose und moralisch gefährdende, oft Brutalität und Verbrechen verherr­ lichende Literatur schunkeln jsw. Vb.; hat/ mit anderen untergehakt im Rhythmus der M usik den Oberkörper hin- und herschaukeln: die Zuschauer in den Reihen began­ nen ausgelassen zu s. Schuppe, die; -n jvorw. P l.j 1 . plättchenförmiges Gebilde der H a ut bestimmter Tiere, bes. der Fische, Reptilien, Insekten: ein Karpfen mit vielen Schup­ pen ; die Schuppen des Krokodils, der Schlange — 2. plättchenförmiges Gebilde bestimmter Pflanzen und ihrer Früchte: die Schuppen v o n Kiefern­ zapfen — 3 . winziges Stück der Haut od. zu Plätt­ chen verhärtete talgige Absonderung, die von der (Kopf)haut des Menschen abgestoßen wird + jmdm. fällt es wie Schuppen von den Augen (jmd. erkennt plötzlich den wahren Sachverhalt) schuppen jsw. Vb.; hat/ 1. einen Fisch s. (die Schupp en von einem Fisch entfernen) — 2* die Haut schuppt sich die Haut bildet Schuppen (3), die sich allmählich ablösen: die Gesichtshaut begann sich zu s . ; jmd. schuppt sich (jmd. hat Schuppen, die sich allmählich ablösen) Schuppen, der; -s, - leichtes, m eist aus Brettern errichtetes, überdachtes Gebäude m it einem größeren Raum zum Aufbewahren od. Unterstellen verschie­ dener Gegenstände: ein großer, offener S.; Brenn­ holz, Zement, Dünger lagert im S .; den Wagen, die Fahrräder im S. unterstellen Schuppen|flechte, die jo. Pl.j Med. chronische H a ut­ krankheit, bei der sich a uf scharf begrenzten geröteten Flecken silberglänzende, trockene Schuppen (3) bil­ den schuppig jAdj.; zu Schuppe 1 u. 3/ mit Schuppen bedeckt; zu 1: schuppige Fische; eine schuppige Schlangenhaut; zu 3: ihre Kopfhaut war s. 1Schur, die; -, - e n 1 .1 . das Scheren bes. der Schafe: die S. wird zweimal jährlich durchgeführt 1.2 . E r ­ trag des Scherens: die S. bestand in durchschnitt­ lieh acht Pfund Wolle — 2. Landw. das Schneiden (2.1, 3.3) bes. von Grasland, Futterpflanzen, Hek- ken: die S. des Klees, der Ligusterhecke 2Schur, der jin den Verbindungen! u m g . jmdm. ei­ n en S. (an)tun (jmdm. Ärger, Schererei machen); jmdm. etw. zum S. (zu seinem Verdruß) tun schüren jsw . Vb.; hat/1. das Feuer, die Glut s. (das Feuer, die Glut durch Stochern aufflammen lassen) — 2. geh. jmds. Haß, Zorn, Wut, Unzufriedenheit, Empörung s. (anstacheln, steigern) Schürfbohrung, die B ergm . Bohrung zur Unter­ suchung der Erdschichten im Hinblick auf nutzbare Lagerstätten in geringer Tiefe t schürfen jsw. Vb.; hat/ 1.1. fachspr. an der Ober­ fläche liegende Schichten des Bodens abtragen 1*1.1. Bergm . um eine Lagerstätte aufzufinden od. zu­ gänglich zu machen 1.1.2 . Bauw. um Baugrund vorzubereiten 1.2 . B e rg m . etw. im Tagebau abbauen, fördern: Braunkohle, Erz s. — 2. sich s. sich die H aut durch heftige reibende Bewegung über eine rauhe Oberfläche leicht verletzen: er h a t sich b ei dem Sturz leicht geschürft; sich etw. s.: sich die Haut, das Knie s. Schürfwunde, die durch Schürfen (2) entstandene Wunde: er hat sich bei dem Unfall ein paar Schürfwunden zugezogen Schür [haken, der Feuerhaken schurigeln, schurigelte, hat geschurigelt umg. jmdn. schlecht behandeln, jmdn. plagen, schikanie­ ren : er wurde ständig von ihnen geschurigelt Schurke, der; -n, -n jemot.j gewissenloser, gemeiner Mensch: ein abgefeimter, durchtriebener S .; auch Schimpfw. Schurken [streich, der niederträchtige Handlung Schurkerei, die; -en niederträchtige H andlungs­ weise), Schufterei: für die S. muß er bestraft werden Schurjwolle, die /o. P l.j vom lebenden Tier gescho­ rene Wolle: ein Sakko, Mantel aus reiner S. Schurz, der; -es, -e bes. von Handwerkern bei der Arbeit um die Hüften gebundenes, einer Schürze ähnliches Kleidungsstück aus festem M aterial: ein lederner S. Schürze, die; -n zum Schutz vorwiegend gegen B e­ schmutzungen bei der A rbeit bes. von Frauen ge­ tragenes, nur die Vorderseite bedeckendes Kleidungs­ stück, das mit Bändern um Hals und Hüften gehalten wird:,eine S. um-, vorbinden, tragen Schürzen[jäger, der u m g . M ann, der leichtfertig Liebesverhältnisse mit vielen Frauen einzugehen versucht Schurzjfell, das lederner Schurz Schuß, der; Schusses, Schüsse/- 1 .1 . jbei Mengen­ angabe PI. auch Schuß/ das Abschießen eines Ge­ schosses mit einer Schußwaffe (und der dabei ent­ stehende laute K n all): ein scharfer, gezielter S .; einen S. abgeben, auslösen (schießen, eine Schuß­ waffe abdrücken); ein S. löste sich, ging los; ein S. fällt, knallt; Schüsse aus einem Gewehr, Revolver waren zu hören; er traf den Hasen mit dem ersten S.; ein S. nach der Scheibe; Mil. fünf S. stehend, liegend, freihändig, aufgelegt 1.2 . jPl. Schüsse/ der S. (das Geschoß I) traf, ging daneben; der S. traf ihn ins Bein, ging durch die Brust 1.3 . jPl. Schüsse/ einen S. (eine Schußverletzung) bekommen — 2 . jPl. Schüsse/ B allspiele 2.1 . das kräftige Fortstoßen des Balles mit dem Fuß, der Hand: ein flacher* kräftiger, gefährlicher S. 2 .2 . der S. ging ins Tor, Schulungsabend — Schuß
1026 Schussel — Schutzbedürfnis gegen die Latte (der Ball wurde ins Tor, gegen die Latte geschossen) — 3 . jin den Verbindungen! im, mit S .: er fuhr den Hang im, mit S. (in Schußfahrt) hinab — 4 . jo. PL; von bestimmten Flüssigkeiten! kleine Menge: einen S. Essig an den Salat tun; sie goß sich einen S. Rum in den Tee; O seine Rede war mit einem S. Humor gewürzt — 6. /PL Schüs­ se; vorw. Sg.j T e x til. Querfaden eines Gewebes + umg. jmd. ist keinen S. Pulver (gar nichts) wert; etw. ist (gut) in, im S. (ist in gutem, gepflegtem Zu­ stand) ; etw. in, im S. (in gutem, gepflegtem Zustand) haben, halten; etw. in S. bringen (reparieren); weit(ab) vom S. (außerhalb der Gefahrenzone; weit entfernt von etw.) Schussel, der; -s, - u m g . gedankenlos handelnder, fahriger Mensch Schüssel, die; -, -n m äßig großes und tiefes, rundes, oben offenes Gefäß, bes. zum Anrichten od. Aufträgen von Speisen: eine flache, tiefe, runde, emaillierte S.; eine S. aus Glas, Porzellan, Steingut, Plast; ein Satz Schüsseln schusselig lA dj.j s. schußlig schusseln /sw. Vb.; hat/ um g. gedankenlos, fahrig handeln: er hat wieder mal geschusselt Schuß) -faden, der T e x til. Querfaden eines Ge­ webes; -fahrt, die geradlinig verlaufende Abfahrt (3), bei der nicht gebremst wird; -feld, das jo. PL/ inner­ halb der Schußweite einer Feuerwaffe liegendes Ge­ lände (1): ein freies S. hab en (ohne Sichtbehinderung schießen können) schußlig jAdf.j u m g . gedankenlos (2), fahrig (1.2): ein schußliger Mensch; er ist in letzter Zeit ziem­ lich s. Schuß| -linie, die /o. PL/: in der S. stehen (an einer Stelle stehen, die ein abgegebener Schuß erreichen kann) ; -nähe, die Treffsicherheit ermöglichende E nt­ fernung des Schützen vom Ziel: sie konnten sich bis auf S. an das Wild heranschleichen; -Verletzung, die Verletzung durch einen Schuß; -waffe, die Waffe, m it der ein Geschoß bes. durch die Energie eines ge­ zündeten Sprengsatzes od. durch Luftdruck fort­ geschleudert wird: v on der S. Gebrauch machen; - Wechsel, der (kurzer) gegenseitiger Beschuß (1); - w eite, die Reichweite einer Feuerwaffe: sie lagen außer S., außerhalb der S. der Kanonen, Gewehre; - zeit, die Jägerspr. gesetzlich festgelegter Zeit­ raum, in dem eine bestimmte Wildart gejagt werden darf, Jagdzeit Schuster, auch Schuster, der; -s, - Schuhmacher: die Schuhe zum S. bringen + umg. auf Schusters Rappen (zu Fuß) Schute, die; -, - n prahmartiges, offenes Wasserfahr­ zeug ohne Eigenantrieb bes. für den Transport von Schüttgut Schutt, der; -(e)s, jo. P l.j 1. Menge von Trümmern, Abfall verschiedener A rt: den S. ab-, aufladen, weg­ räumen; eine Grube mit S. auffüllen — 2. Geol. Geröll: am Steilhang des Berges liegt viel S. -}- etw. in S. und Asche legen (etw., bes. Gebäude, völlig zerstören) Schütte, die;.-, - n 1. in Küchenschränken eingebau­ ter herausziehbarer, zum Schütten geeigneter B e­ hälter bes. für Zucker, Salz, Mehl: Schütten aus Glas, Plast —2. landsch. Bund Stroh Schüttei|frost, der jo. PL! bei schnell ansteigendem Fieber auftretendes Kältegefühl mit krampfartigem Zittern der M uskeln und Bildung von Gänsehaut schütteln /sw. Vb.; hat/1 , etw., jmdn., sich (schnell und) ruckartig hin und her bewegen: etw., jmdn. (kräftig, heftig) s.; jmdm. (zur Begrüßung, beim Abschied) die Hand, Hände s.; den Inhalt der Flasche vor Gebrauch s.; die B etten s. (auf- schütteln); den Kopf, mit dem Kopf s. (als Zeichen der Ablehnung, Verwunderung den K opf ruckartig von link s nach rechts und umgekehrt bewegen); die Faust, Fäuste gegen jmdn. s. /als Zeichen der Drohung); sie schüttelte ihre Locken; der Löwe schüttelte die Mähne; der Hund schüttelte sich; sich vor Ekel, Lachen s .; der Sturm schüttelte den Baum; sie wurde von Weinkrämpfen, Angst ge­ schüttelt — 2, etw. von, aus etw. s. etw. durch 1 zum Herunter-, Herausfallen bringen: er schüttelte den Schnee von seinen Sachen, die Äpfel vom Baum, den Staub aus den Kleidern + (sich) etw. aus dem /* Ärmel, den Ärmeln s.; etw. aus dem '/* Handgelenk s. Schüttel) -reim, der ein Wortspiel enthaltendes Vers- paar, bei dem durch Vertauschung der Anfangs­ konsonanten der letzten reim enden Wörter über­ raschende scherzhafte Wirkungen erzielt werden; - r o st, der beweglicher Rost (I) in einer Feuerung, einem Ofen schütten, schüttete, hat geschüttet 1. etw., bes. Flüs­ siges, Körniges, aus etw. heraus irgendwohin flie­ ßen, fallen lassen, gießen: Wasser aus dem Eimer, in die Schüssel, den Äusguß s . ; Salz, Zucker, Mehl in ein Gefäß, Korn auf den Boden s .; die Steine, den Abfall auf einen Haufen s. — 2. umg. es schüttet (es regnet stark) schütter /Adj./ geh. spärlich (1 .2) (geworden): er hat schon schütteres Haar; auf diesem kargen Boden wachsen nur schüttere Kiefernbestände schüttern jsw. Vb.; hat/ etw. schüttert etw. be­ findet sich in (heftig) schwingender, stoßender Be­ wegung: der Boden schütterte; die Maschine, Straßenbahn rumpelte und schütterte Schütt|gut, das jo. PL! Gut (II.2), das beim Laden geschüttet werden kann und unverpackt transportiert w ird : Sand, Getreide als S. verladen Schutt) -halde, die 1. vgl. -häufen — 2. Geol. An­ häufung von Schutt (2) am F uße von Bergwänden; - häufen, der Haufen aus Schutt (1) Schutz, der; -es, jo. PL! 1.1 . Sicherheit, Geborgen­ heit vor einer Gefahr, etw. Bedrohlichem od. Un ­ angenehmem, vor einer Beeinträchtigung, Beschädi­ gung, Zerstörung:ein starker, sicherer, schwacher S .; Streitkräfte zum S. unseres Landes; sie fanden unter einem Baum S. vor dem Regen; zum S. der Augen eine Sonnenbrille tragen; Abhärtung ist ein guter S. (Vorbeugung) gegen Erkältungen; S. vor Kälte, Ansteckung, Krankheit; Ehe und Familie stehen unter dem S. des Gesetzes (sind durch das Gesetz geschützt) ; ein Anstrich zum S. gegen Korro­ sion 1 .2 . jmdm. von jmdm. gewährter, gebotener 1 .1 : jmdn. in seinen S. nehmen; jmdm. S . geben; jmdm. (seinen) S. (Beistand, Hilfe) anbieten, zusichern; er wurde unter polizeilichem S. (Aufsicht, B e­ wachung) abgeführt; das Kind wuchs unter dem S. (unter der Obhut) der Eltern auf + jmdn. in S. nehmen (jmds. Verhalten entschuldi­ gen, verteidigen) Schutz/schutz| -Anstrich, der Anstrich zum Schutz gegen Korrosion, Witterungseinflüsse; -bedürfnis, das jo. P l.j : das S. des Menschen, der Gesellschaft
schutzbedürftig — schwach 1027 vor Verbrechen, Katastrophen; -bedürftig /A dj./: sie fühlte sich s . ; -blech, das gewölbtes Teil über einem Bad bes. eines Fahrrads zum A uffangen des Schmutzes; -brille, die Brille zum Schutz der A u ­ gen vor Verletzung, Staub od. zu starken Lichtstrah­ len Schütze, der; -n, -n 1. jmd., der mit einer Schuß­ waffe schießt: ein guter, sicherer, schlechter S. — 2. Soldat bei den motorisierten Schützentruppen schützen fsw. Vb.; hat/ jmdn., etw., sich s. jmdm., einer Sache, sich vor einer Gefahr, vor etw. Bedroh­ lichem od. Unangenehmem, vor einer Beschädigung, Zerstörung Schutz geben: die Menschheit vor den Gefahren eines Krieges s . ; eine Stadt, Landschaft vor, gegen Umweltverschmutzung s.; die Tiere und Pflanzen unserer Heimat s .; sie hatten bei dem Unwetter ein schützendes Dach über dem Kopf; sich vor jmds. Nachstellungen zu s. suchen; sich vor Ansteckung, Erkältung, Sonnenbrand s.; etw. schützt etw .: dieses Gesetz schützt das Leben, die Interessen der Bürger; gesetzlich geschützt IKennzeichnung von Erzeugnissen, für die ein P a ­ tent erteilt wurde/; Unkenntnis (der Gesetze) schützt (bewahrt) nicht vor Strafe Schlitz|engel, der 1. Hel. kath. Engel, der nach religiöser Vorstellung dem Menschen zum Schutz beigegeben ist — 2 . jmd., der jmdm. in einer (plötz­ lich eintretenden) Notlage (unvermutet) beisteht: sie war mein S. Schützen| -graben, der zum Schutz der Truppen aus­ gehobener Graben; -hilfe + jmdm. S .leisten (jmdn. bei einem meist fragwürdigen Vorhaben unterstüt­ zen); -panzerwagen, der /Abk. SPW/ gepanzertes Kettenfahrzeug m it hoher Geländegängigkeit zum Transport von Schützen (2) im Gefecht; -schnür, die Mil. Schnur, d ie als Auszeichnung für gutes Schie­ ßen an der Uniform getragen w ird; -truppen, die /Pl.f: motorisierte S. (Waffengattung der La nd­ streitkräfte, deren mit Fahrzeugen, m it leichten und schweren Waffen ausgerüstete Tr upp en die ver ­ schiedensten Kampfhandlungen durchführen können) Schutz] -färbe, die Tarnfarbe; -färbung, die mit den Farben der Umwelt übereinstimmende Färbung des Körpers bestimmter Tiere; -film , der dünne Schicht auf einem Körper, Gegenstand, die ihn vor Zerstörung, Verfall schützt: die Creme bildet einen S. auf der Haut; -gebiet, das 1.1, für einen be­ stimmten Zweck vorgesehenes Gebiet, das vor ander­ weitiger Nutzung geschützt w ird : eine Gegend zum bergbaulichen S. erklären 1,2 . Naturschutzgebiet: die Biber wurden in einem S. angesiedelt 1.3 . dem Strahlenschutz dienendes, überwachtes Gebiet um eine Kernanlage; -güte, die jo. Pl.f fachspr. op­ timale Ausstattung von Arbeitsmitteln, die bes. die Unfallsicherheit un d Arbeitshygiene garantiert: das Gerät hat S.; -heilige, der u. dieRel. kath. Gläu­ bigen als besondere(r) Beschützerin) und Fürspre­ ch erin) geltende(r) Heilige(r); -heim , der vor einem (Arb eitsanfall schützender Helm; -hütte, die Hütte, bes. im Gebirge, zum Schutz vor Unwetter od. zum Übernachten; -impfu ng , die I mpfung zur vorbeugen­ den Immunisierung gegen Infektionskrankheiten; -kontakt, der Elektrotechn. Vorrichtung zur Verbindung des elektrischen Schutzleiters m it dem Stromnetz; -leiter, der Elektrotech n. elektrischer Leiter, der im F all einer Havarie die Ströme führt und Schutzmaßnahmen auslöst Schützling, der; -s, -e jmd., der dem Schutz eines anderen anvertraut ist, der betreut, versorgt wird schutz/Schutz| -los /A d j./ ohne Schutz, hilflos, wehrlos: sie waren ihren Gegnern s. ausgeliefert, preisgegeben; dazu -losigkeit, die; -, jo. PL/; -m a nn, der /PI. -männer, deute/ veraltend /noch im bürgerl. Sprachgebrauch/ Schutzpolizist; -marke, die Warenzeichen, Handelsmarke; -maske, die vor dem Gesicht getragene M a sk e als Schutz bes. gegen das Einatmen giftiger Gase; -maßnahme, die vor­ beugende Maßnahme zum Schutz von jmdm., etw.; - mittel, das vgl. -m aßnahme; -patron, der R el. k a th . Schutzheiliger; -polizei, die Teil der Polizei, der Aufgaben zum Schutz des Bürgers und der A uf­ rechterhaltung der öffentlichen Ordnung und Sicher­ heit wahrnimmt; -polizjst, der Angehöriger der Schutzpolizei; -Schalter, der E lek trotech n . Vor­ richtung zur Trennung von gefährlichen Strömen;, -Umschlag, der den Einband eines Buches schützen­ der Umschlag; -Vorrichtung, die Vorrichtung zum Schutz, bes. an Maschinen; -w all, der schützender Wall; -zoll, der W irtseh. Zoll auf Importe der aus­ ländischen Konkurrenz im kap. Wirtschaftssystem zur Sicherung des Profites der inländischen Unter­ nehmer und der Rente der Grundbesitzer; -zone, die vgl. Schutzgebiet (1.3) schwabbelig /Adj.j umg. /von einer weichen, gallertartigen M asse/ bei Erschütterung vibrierend: ein schwabbeliger Brei, Pudding; eine schwabbelige Qualle schwabbeln /sw. Vb.; hat/ 1, um g. /von einer wei­ chen, gallertartigen Masse/ bei Erschütterung v i­ brieren: der Pudding schwabbelt — 2 . umg. un ­ nötig viel reden, schwatzen: sie schwabbelt dauernd — 3 . die Oberfläche von etw., bes. von Holz, m it einer Schwabbelscheibe glätten, p olieren Schwabbel] scheib e, die stark rotierende Scheibe zum Glätten, Polieren von Oberflächen, bes. von Holz schwabblig /A dj./ s. schwabbelig schwäbeln /sw. Vb.; hat/ schwäbische M undart sprechen schwach, schwächer, schwächste /Adj./ 1.1. von geringer körperlicher K raft: ein schwaches Kind, Lebewesen; eine schwache K onstitution, Gesund­ heit haben (kränklich sein); er ist schon alt und s., ist noch krank und s.; sich s. fühlen 1 .2. in seiner Funktionstüchtigkeit gemindert: ein schwaches Herz, schwache Nerven haben; schwache Augen haben (nicht gut sehen können); er hat ein schwaches Ge­ dächtnis (ist vergeßlich) —• 2 . paß auf, daß du nicht wieder s. wirst (wankelmütig wirst, nachgibst) ! — 3. von relativ geringem Umfang od. Durchmesser und keine große Belastung aushaltend: der Balken, Strick, das Brett ist zu s. für diesen Zweck — 4.1 . von geringem M a ß : eine schwache Hoffnung, Leistung; das ist nur ein schwacher Trost; der Film hinterließ einen schwachen (wenig befrie­ digenden) Eindruck; schwachen Widerstand leisten; eine schwache Brise, Strömung 4.2 . bei dieser schwachen (nicht ausreichenden) Beleuchtung kann man nicht lesen; meine Worte sind zu s. (reichen nicht aus), um den Eindruck wiederzugeben — 5. /adv./ wenig (II.l): die Versammlung, Vorstel­ lung, Ausstellung war s. besucht; der Saal, das Orchester ist s. besetzt — 6 .1 . von geringem 1Gehalt (1) an dem, was die Sache ausmacht, w äßrig, dünn (3): der Kaffee, Tee i s t s . ; eine schwache Säure, ■66 Wörterbuch
1028 Schwäche — schwammig Salzlösung 6.2 . von geringem geistigem, künstleri­ schem W ert: ein schwaches Stück, Buch; die Auf­ führung war sehr s. — 7.1 . ein schwaches (wenig wirksames) Fernglas; ein schwacher (wenig lei­ stungsfähiger) Motor 7 .2 . geistig, körperlich von ge­ ringer Leistungsfähigkeit: ein schwacher Schüler; er ist in der Klasse, in Mathematik der Schwächste — 8. Gramm, ein schwaches Verb (Verb, das in seinen Stammformen keine Veränderung des Stam m ­ vokals zeigt und das Part. Prät. auf -t, -et bildet); ein s. dekliniertes Substa ntiv (Substantiv masku­ linen od. neutralen Geschlechts, das in allen K asu s außer im Nominativ Singular auf -n, -en endet) + etw. steht auf schwachen / Beinen; s. auf der / Brust sein; etw. steht auf schwachen / Füßen; das schwache / t Geschle’cht; etw. ist jmds. schwache / Seite Schwäche, die; -, -n 1. jo. PL; zu schwach 1/ das Schwachsein; zu 1 .1 : vor S. zusammenbrechen; zu 1.2: die S. der Augen, des Herzens — 2 . charak­ terlicher Fehler: jeder Mensch h at seine Schwächen; seine menschlichen, persönlichen, moralischen, charakterlichen Schwächen — 3 . das Buch w eist wenige Schwächen (inhaltliche Fehler) auf — 4 . jo. Pl.j umg. unbezwingliche Neigung (3.1.2, 4): eine große, besondere S. für jmdn., etw. haben Schwäche (anfall, der plötzliches Auftreten von körperlicher Schwäche: ein leichter, starker S. schwachen jsw. Vb.\ hat/ 1. etw. macht jmdn., etw. schwach (1.1), etw. mindert die Widerstandskraft von jmdm., etw.: die Krankheit hat ihn stark ge­ schwächt; das Fieber, der H unger schwächte sei­ nen Körper — 2. etw. in seiner Wirkung, Funktions­ tüchtigkeit mindern: die Langatmigkeit der Dialoge schwächte die Wirkung des Romans; die Sehkraft seiner Augen war geschwächt Schwächejzustand, der Zustand körperlicher Schwä­ che (1): er litt nach der Krankheit noch lange unter einem S. Schwachheit, die; -, - e n : kleine, menschliche Schwachheiten (Schwächen 2) '+ umg. bilde dir keine Schwachheiten ein (mache dir keine fälschen Hoffnungen) ! Schwach|kopf, der Dummkopf, Hohlkopf schwächlich jAdj.j 1. ein schwächlicher Junge (Junge von ziemlich schwacher Konstitution) — 2. ein schwächlicher (labiler 1.3) Charakter Schwächling, der; -s, -e jemot. neg.j 1. schwächlicher (1) Mensch — 2 . charakterlich labiler Mensch: er ist ein S. Schwach/schwach| -punkt, der /PL -ej Stelle, an der etw. anfällig ist, an der leicht Fehler auftreten kön­ nen: die Koordinierung ist der S. des Projekts; - sichtig /Ad/./ an verminderter Sehkraft leidend ; dazu - sichtigkeit, die; -, -en jvorw. Sg.f; -sinn, der jo. PL/ fSammelbez. für angeborene od. früh'erworbene psychische Krankheiten, bei denen die kognitive Leistungsfähigkeit erheblich beeinträchtigt is t/; dazu - sinnig jAdj.j; -stelle, die vgl. -punkt; -ström, der Elektrotechn. Strom mit einer Spannung von weniger als 24 Volt; -Stromtechnik, die jo. Pl.j Teil­ gebiet der Elektrotechnik, das sich bes. m it der Über­ tragung von Informationen über Draht od. Funk mit Schwachstrom befaßt Schwad, der, auch das; -(e)s, -e L a nd w . Reihe(n) gemähten Grases od. Getreides: das Heu liegt in, im S.; das auf S. liegende Getreide; den S. wenden Schwad|druseh, der jo. PL/ Landw. Drusch des im Schwad liegenden Erntegutes Schwaden, der; -s, - 1 . jvorw. Pl.j flächenartig aus­ gedehnte (in der Luftström ung dahintreibende) Menge von Nebel, Rauch, Gasen: giftige S.; der Nebel lag in dichten S. über der Wiese; der Rauch stand in dichten S. — - 2 . Reihe gemähten Grases od. Getreides: die S. wenden, zu (einem) Haufen zusammen­ harken Schwadroneur, der; :s, -e [ ..0 :r] jmd., der viel schwadroniert schwadronieren jsw. Vb.; hat/ wortreich, aufdring­ lich laut reden, prahlen: er schwadronierte unauf­ hörlich von seinen Heldentaten schwafeln jsw. Vb.; hat/ umg. viel und lange, meist ohne Sachkenntnis, (über etw.) reden: was schwafelst du schon wieder?; er hat viel dummes Zeug ge­ schwafelt Schwager, der; -s, Schwäger/- Ehemann der Schwester, der Schwester des Ehepartners od. Bruder des Ehepartners Schwägerin, die; -, - n e n Ehefrau des Bruders, des Bruders des Ehepartners od. Schwester des Ehepart­ ners Schwalbe, die; -, - n in zahlreichen Arten vorkom­ mender, kleiner, gewandt fliegender Singvogel mit spitzen Flügeln und gegabeltem Schwanz: die Schwal­ ben ziehen nach dem Süden schwalben jsw. Vb.; hat/ -j- landsch. salopp jmdm. eine s. (jmdm. eine Ohrfeige geben) Schwalben |schwänz, der 1 . gegabelter Schwanz der Schwalbe — 2 . schwarz und gelb gezeichneter Tag ­ falter mit Schwänzen an den Hinterflügeln — 3. fa chsp r. zur Verbindung, Verklammerung zweier H olz- od. Metallteile dienendes trapezförmiges Teil Schwall, der; -(e)s, -e jvorw. Sg.j größere Menge von Flüssigkeit, Luft, Wasser, die sich plötzlich und hef­ tig irgendwohin bewegt: ein S. Wasser schlug über ihm zusammen; ein S. kühler, frischer Meeresluft; O er begrüßte uns m it einem S. überschwenglicher Worte Schwamm, der; -(e)s, Schwämme 1.1 . in zahlreichen Arten vorkommendes, zu den Vielzellern gehörendes, niedrig organisiertes Tier, das im Wasser lebt, einen festen Standort hat, von einfachem Aufbau und sehr verschiedenartiger Gestalt ist und dessen Körp er einen bis viele HoMräume umschließt — 2 .' a us einer be­ stimmten Art von 1 od. anderem, stark porigem M a­ terial hergestellter, weicher, elastischer und saug­ fähiger Gegenstand, der bes. zu m R einig en, Waschen des Körpers verwendet wird: ein nasser, feuchter, trockener S.; sich mit dem S. waschen; etw. mit dem S. reinigen, ab-, auswischen — 0 .1 . jvorw. Pl.j landsch., bes. österr. Schweiz. Pilz (2): in die Schwämme gehen (Pilze sammeln) — 2 ./o. Pl.j schädlicher Pilz (2), der das Holz und Mauerwerk feuchter Gebäude befällt und zerstört + u m g . S. drüber (wir wollen nicht mehr davon reden, das Geschehene soll vergessen sein) ! schwammig jA dj.j 1. gedunsen, aufgeschwemmt und weich: ein schwammiger Körper; sein Gesicht sah s. aus 2. ein schwammiger (verschwommener, unklarer) Ausdruck, Begriff — 3 . vom Schwamm (II.2) befallen: eine schwammige Wohnung, Keller­ wand
Schwan — Schwärmer 1029 Schwan, der; -(e)s, Schwäne großer, langhalsiger Entenvogel mit verhältnismäßig kurzen B ein en: die Schwäne füttern; O umg. mein lieber S .! /Ausruf des Erstaunens, der Verwunderung od. der Warnung, Drohungj schwanen jsw. Vb.; hat/ umg. jmdm. schwant etw., es schwant jmdm. etw. jmd. ahnt etw. (Unan­ genehmes) voraus: mir schwant nichts Gutes; ihm hatte gleich Unheil geschwant, als er sie kommen sah Schwang, der + im S., Schwange (in Mode) sein schwanger /Adj./ ein Kind im Leibe tragend, ein Kind erwartend: sie ist s .; eine schwangere Frau umg. scherzh. mit etw. s. gehen (mit einem Vorhaben in ten siv in Gedanken beschäftigt sein) ehwangere, die; -n, -n schwangere Frau chwangeren| -beratung, die staatlich organisierte Beratung und gesundheitliche Betreuung der Schwan­ geren; -gymnastik, die schwängern jsw. Vb.; hat/ 1. er hat die Frau, das Mädchen geschwäng ert (schwanger gemacht) — 2. geh. die Luft war mit Rauch geschwängert (an­ gereichert) Schwangerschaft, die; -en Zustand der Frau von der Empfängnis bis zur Geburt ihres Kindes, Zeit des Schwangerseins: eine S. feststellen, erkennen, naeh- weisen; die S. unterbrechen Schwangerschafts| -abbruch, der Schwangerschafts­ unterbrechung; -g eld , das Geldbetrag, der in der DDR in Höhe des Nettoverdienstes an Schwangere für die Zeit des Schwangerschaftsurlaubs gezahlt w ird ; -Unterbrechung, die das Abbrechen der Schwan­ gerschaft durch Abtöten und Entfernen der Leibes­ frucht vor der Geburt; -Urlaub, der gesetzlich angeord­ nete Freistellung Schwangerer von der Arbeit für eine bestimmte Zeit vor der Entbindung; -Verhütung, die fo. Pl.j Empfängnisverhütung schwank /Adj.;nur attr.f geh. 1 . lang und dünn und schwankend federnd: ein schwanker A st; die schwanken Halme, Gräser, Stengel — 2 . schwan­ kend (2): ein schwanker Mensch, Charakter; er kannte ihre schwanken (ständig wechselnden) Ge­ fühle Schwank, der; -(e)s, Schwänke 1 .1 . kleinere, derb­ komische volkstümliche Darstellung charakterlicher Schwächen und gesellschaftlicher Mängel in Fo rm einer Erzählung od. eines Theaterstücks: ein derber S.; einen S. (von Hans Sachs) aufführen 1.2. umg. einen S. (ein anekdotenhaftes Erlebnis, einen lusti­ gen, übermütigen Streich) aus seinem Leben, seiner Jugendzeit erzählen schwanken jsw. Vb.; hat, ist/1.1 . sich (schwingend) hin- und herbewegen, auf und ab bewegen (hat): die Bäume s. im Wind; der Untergrund, Steg, das Ge­ rüst schwankte unter seinen Füßen; ein schwan­ kendes Rohr, Schiff; die Magnetnadel, der Zeiger der Waage, des Barometers schwankt (steht nicht still); O die Preise im kapitalistischen Wirt­ schaftssystem s. (sind nicht stabil); das Befinden des Kranken schwankt (ändert sich) von Tag zu Tag; seine Stimme hatte merklich geschwankt (in der Stärke, Intensität gewechselt) 1.2 . sich taumelnd, schaukelnd irgendwohin vorwärtsbewegen (ist): der Betrunkene schwankte bis zur Tür, schwankte nach Hause — 2 . sich nicht entschließen können, un ­ schlüssig sein (hat): innerlich, zwischen zwei Mög­ lichkeiten s.; nichts konnte ihn schwankend, s. machen; eine schwankende (bald hierhin, bald da­ hin tendierende) Haltung - f s. wie ein/t RohrimWind(e) Schwankung, die; -, -e n /zu schwanken 1.1/ Schwanz, der; -es, Schwänze 1. bei fast allen Wirbel­ tieren beweglicher Fortsatz, der über den Rumpf hin­ ausreicht od. hinteres Ende bestimmter Tiere, bes. von Reptilien: ein langer, kurzer, glatter, haariger S.; der S. des Pferdes, der K uh, des Affen; der Hund wedelt, die Schwalben wippen, das Krokodil schlägt mit dem S.; <> salopp den S. (das Ende) des Umzuges bildete eine Kindergruppe — 2 . s a ­ lopp Penis + salopp kein S. (niemand); — da beißt sich die / Katze in den S.; das / Pferd vom S. her, am, beim S. aufzäumen schwänzeln jsw. Vb.; hat, i s t/1 . mit dem Schwanz (1) wedeln (hat): der Hund schwänzelte, als er sein Fressen bekam — 2. umg. spött. geziert gehen (ist): sie ist über den Platz, durch den Saal ge- schwänzelt — 3 . u m g . liebedienern, scharwenzeln (hat, ist): er hat, ist ständig vor seinem Direktor, ist um seinen Direktor geschwänzelt schwänzen jsw. Vb.; hat/ umg. etw., bes. eine Schulstunde, ohne triftigen Grund vorsätzlich ver­ säumen: er hat gestern (die Deutschstunde, Schule) geschwänzt; dazu Schwänzer, der; -s, - Schwanz/schwanz] -feder, die (große) Feder am Schwanz des Vogels: der Pfau spreizt seine Schwanz­ federn; -flösse, die hinterste Flosse des Fisches; - lästig /Adj.; nicht adv.\ Flugw .: das Flugzeug ist s. (hat hinten das Übergewicht); -lurch, der in zahl­ reichen A rten vorkommender langgestreckter Lurch m it einem langen, rundlichen od. seitlich zusammen­ gedrückten Schwanz; -Wirbel, der Wirbel des Schwanzes (1) schwappen jsw. Vb.; hat, ist/ umg. fvon einer Flüssigkeit/ 1.1 . sich klatschend (hin- und her-, a uf und ab) bewegen (hat):das Wasser im Topf schwappt beim Tragen; wir kon nten das Schwappen des Wassers an der Bordwand hören 1 .2 . sich klat­ schend irgendwohin bewegen, ergießen (ist): die Suppe ist über den Rand geschwappt; die Wellen schwappten unaufhörlich gegen die Kaimauer Schwarm, der; -(e)s, Schwärme I. größere Anzahl sich ungeordnet und lebhaft bewegender Fische, I n ­ sekten, Vögel: ein S. Fische, Bienen; Schwärme von Mücken, Grillen, Heuschrecken; die Zugvögel sammeln sich zu Schwärmen; O ein S. Kinder — II. u m g. jmd., für den jmd. schwärmt, etw., wofür jmd. schwärmt: der Sänger war der S. aller jungen Damen; sein S. ist die Musik schwärmen jsw. Vb.; hat, ist/ I. in Schwärmen durcheinanderwim m eln, sich fortbewegen (hat, ist): die Fliegen, Mücken schwärmten in Scharen; I m ­ kerei die Bienen s. (die alte Königin verläßt mit der Hälfte des Bienenvolkes den Sto ck, um einen neuen Staat zu gründen) — II . (hat) 1.1 . von jmdm., etw. s. sich schwärmerisch über jmdn., etw. äußern: von einem Künstler, Kunstwerk, seinen Erlebnissen s. 1 .2 . für jmdn., etw. s . jmdn. schwärmerisch ver­ ehren, etw. sehr gern mögen: für die Natur s. Schwärmer, der; -s, - 1. schwärmerisch veranlagter Mensch: ein romantischer S.; er ist ein S. und Phantast — II . Feuerwerkskörper, der unter wieder­ holten Explosionen regellos umherfliegend abbrennt 66*
1030 Schwärmerei — Schwebe - m . in zahlreichen Arten vorkommender Nachtfal­ ter m it spindelförmigem Körp er und schmalen Flügeln Schwärmerei, die; -, -e n [zu schwärmen II/ schwärmerisch /A dj./ von überwiegend gefühls­ mäßiger überschwenglicher Begeisterung für etw., jmdn. erfüllt und sich entsprechend verhaltend, äuß ernd : schwärmerische Begeisterung, Bewun­ derung, Leidenschaft, Zuneigung; sich s. über etw., jmdn. äußern Schwarte, die; -n 1 .1 . dicke, zähe Haut am Schweinefleisch: die S. v om Schinken, Speck schneiden 1.2 . Jägerspr. Fell (1) von Wild- schweinenundDachsen — S .sa lopp jemot.neg./2.1 . Buch (1): er hat im Antiquariat alte Schwarten ge­ kauft 2.2 . er liest nur Schwarten (minderwertige Bücher) — 8 . Med. durch Narben verdicktes Binde­ gewebe, bes. als Ergebnis einer Rippenfellentzün­ dung — 4 . fachspr. beim Herstellen von Brettern von Baumstämmen abfallendes, einseitig mit Rinde bedecktes dünnes Brett + salopp arbeiten, daß, bis die S. kracht (sehr v iel arbeiten) schwarz, schwärzer, schwärzeste jAdj./ 1 . von dunkelster Färbung und die Lichtstrahlen völlig absorbierend, nicht reflektierend: s. wie K ohle; ein schwarzer Anzug; schwarze Schuhe; er hat schwar­ zes Haar; ein Brief mit schwarzem Rand (Trauer­ brief); etw. s. anstreichen; in Schwarz gehen (schwarze Kleidung, meist zum Zeichen der Trauer, tragen); die Farbe Schwarz; ein glänzendes, mattes, tiefes Schwarz — 2 . sehr dunkel, fast wie 1: schwarze Augen; die Schwarzen /oft als diskriminierend emp­ fundene, gebrauchte Bez. für Afrikaner und Afro­ amerikaner!; schwarzer Pfeffer, Tee; schwarzer Kaffee (Kaffee ohne Milch und Sahne); schwarze (dunkelrote) Kirschen; schwarze W olken; s. wie die Nacht — 8. umg. dunkel von Schmutz: er hat schwarze Hände, Fingernägel; das Hemd war am Kragen ganz s. — 4 . /nur attr.j von schwarzen (un­ heilvollen) Ahnungen geplagt werden — 5 . /adv./ etw. s. (unter Umgehung der rechtlichen B estim ­ mungen) kaufen, verkaufen + etw. s auf weiß (geschrieben, gedruckt) besitzen, haben; aus s. weiß machen (etw. Negatives allzu positiv darstellen); sich s. ärgern (sich sehr ärgern); ins Schwarze treffen (das Entscheidende, W esent­ liche äußern); umg. da kannst du warten, bis du s. wirst (darauf wirst du vergeblich warten); jmdm. nicht das Schwarze unter dem Nagel gönnen (jmdm. nichts gönnen, auf jmdn. neidisch sein); — jmdm. wird es s. vor den Augen; das Schwar­ ze Brett; der Schwarze / i Mann; der schwarze / Markt; jmdm. den Schwarzen / Peter Zu­ spielen, zuschieben; das schwarze / Schaf Schwär z/schwarz| -arbeit, die jo. PL/ den gesetz­ lichen Bestimmungen, bes. im Hinblick auf die Ab­ führung von Steuern, zuwiderlaufende Verrichtung von bezahlter Arbeit: S. machen; -arbeiten /Vb./ Schwarzarbeit verrichten; -blech, das jo. PI ./ nicht durch Überzüge gegen Korrosion, Rost geschütztes Blech; -braun / A d j./ tief dunkelbraun; -brot, das überwiegend au s Roggenmehl gebackenes B rot; - decke, die fachspr. aus verschiedenen Schichten kombinierte Straßendecke aus Bitumen od. Teer Schwärze, die; -, fo. PL; zu schwarz 1 u. 2/; zu 1: die S. ihrer Haare; zu 2 : die S. der Nacht schwärzen /sw. Vb.; hat/ etw., jmdn. s. etw., jmdn. schwarz (1) färben: einen Pfähl, Zaun s.; er hatte ein mit Ruß geschwärztes Gesicht; sich mit Holz­ kohle s. Schwarz/schwarz] -erde, die dunkler, fruchtbarer Humusboden; -fahren jVb.; ist/ umg. 1. ein öffent­ liches Verkehrsmittel ohne Fahrtausw eis benutzen — 2. ein Kraftfahrzeug ohne Fahrerlaubnis fahren; dazu -fahrer, der; -gekleidet /Adj.; vorw. aür.f; -gerändert /Adj.; vorw. attr.j mit einem schwarzen (1 , 2) Rand : schwarzgeränderte Augen, Briefbogen; - haarig /Adj./; -handel, der spekulativer Handel (mit Mangelwaren) zu Überpreisen und unter U m­ gehung der rechtlichen Bestimmungen; dazu -händ- ler, der; -hören jV b.j ohne Genehmigung, ohne Ge­ bühr zu entrichten, R u ndfunk hören; -Kittel, der Jägerspr. Wildschwein schwärzlich /Adj.f von dunkelgrauer bis schwarzer (1) Farbe: Silber mit einer schwärzlichen Patina; ein vom Alter s. gewordenes Bild Schwarz/schwarz] -malerei, -m alere], die p es si­ mistische Darstellung, Schilderung; :sauer, das; -s, jo. PL/ K ochk. säuerliches Gericht aus Wild-, Schweine- od. Geflügelfleisch, da s mit dem Blut des betreffenden Tieres zubereitet w ird; ;seh en /V b./ 1. pessimistisch sein, (ständig) Unheilvolles be­ fürchten: er sieht immer schwarz; er sah recht schwarz für seinen Plan, für sein Vorhaben — 2. ohne Genehmigung, ohne Gebühren zu entrichten fernsehen; zu 1 :seherei, -s ehere], die; -en /vorw. S g.j 7Sender, der u m g . ohne staatliche Genehmigung betriebener Sender; -weiß /A dj.j 1. /:w eiß/ schwarz­ weiße (schwarz und weiß gemu$terte)Herremockeii — 2. /-weiß/ ein Film in Schwarzweiß (ein Film , der alles nur durch schwarze, weiße und graue Töne wiedergibt) ; einen Film in Schwarzweiß senden Schwarzwe]ß| -aufnahm e, die Aufnahme (2.1 ), die alles nur durch schwarze, weiße und graue Töne wiedergibt; -fernseher, der Fernsehgerät, das alles nur durch schwarze, weiße und graue Töne wieder­ gibt; -malerei, die 1. /o. PI ./ Malerei, bei der nur m it schwarzen und weißen xTonen gearbeitet w ird — 2 . Darstellung, bei der Menschen und Ge­ schehnisse als ausschließlich gut od. ausschließlich schlecht wiedergegeben werden Schwarz] -wild, das Jägerspr. Wildschweine; - Wurzel, die Korbblütler, dessen fleischige Wurzel als Gemüse verwendet wird Schwatz, der; -es, -e /vorw. 8g.; / auch Schwätz­ chen/ u m g . Geplauder, Plauderei, gemütliche Unter­ haltung: einen kleinen S. mit dem Nachbarn ma­ chen; er war immer zu einem S. bereit Schwätzchen, das; -s, - / / auch Schwatz/ umg. Schwatz schwatzen /sw. Vb.; hat/ 1.1 . miteinander plaudern, sich gemütlich unterhalten: miteinander, mit jmdm. (unbekümmert) s.; sie saßen beisammen und schwatzten bis tief in die Nacht 1.2 . sich während des Unterrichts heimlich und leise mit seinem Nach­ barn unterhalten: schwatzt nicht! — 2 . jemot./ viel und lange, meist ohne Sachkenntnis (über etw.) re­ den: dummes, unnützes Zeug s .; was der immer so schwatzt!; zu 2 Schwätzer, der; -s, -; zu 1.2 u. 2 schwatzhaft /A dj./ Schwebe, die /in der Verbindung/ in der S . : der Luftballon hält sich in der S. (hält sich in etwa gleichbleibender Höhe in der Luft) + etw. ist noch in der S. (ist noch unentschieden)
Schwebebahn — Schweins] 1031 Schwebe] -bahn, die an einer Schiene od. an Draht­ seilen hängendes Verkehrsmittel; -balken, der T u rn­ gerät, das aus a uf einem Gestell angebrachten Balken besteht schweben /sw. Vb.; hat, ist/ 1.1* sich in der Luft, einer Flüssigkeit (langsam und) ruhig bewegen, ohne niederzusinken (hat): der Adler schwebt hoch in den Lüften; eine Wolke schwebt am Himmel; O jmd. schwebt (befindet sich) in (Lebens)gefahr 1 .2 . irgendwohin s. durch 1 .1 irgendwohin gelangen (ist): die Blätter s. zu Boden; der Luftballon schwebte über die Häuser 1*3. von einer bestimmten Stelle frei herabhängen (hat): er schwebte über dem Abgrund; die Gondel schwebte an Seilen; ein Kran mit schwebenden Lasten — 2 . (hat) gegen ihn schwebt ein Verfahren, Prozeß (ist ein Verfahren, Prozeß im Gange) + in tausend / Ängsten s .; etw. schwebt wie ein / Damoklesschwert über jmdm.; in höheren / Regionen, / Sphären s. Schwebe]zustand, der jo. PI ./ Zustand der Ungewiß­ heit, in dem noch nichts entschieden ist Schweb[Stoffe, die /P L / sehr fein zerteilte feste mineralische od. organische schwebende (1.1) Stoffe im Wasser schwedisch jA d j.j -f hinter schwedischen / Gardinen sitzen Schwefel, der; -s, /o. PI ./ nichtmetallisches che­ misches Element von grünlich hellgelber Farbe, das bei Verbrennung stechend riecht + sie halten zusammen wie / Pech und S. Sehwefel/schwefel| -dioxid, das; -s, jo. P l.j Chem . stechend riechendes, d ie Schleimhäute reizendes Gas, das bei der Verbrennung von Schwefel entsteht; -gelb /A dj./ gelb wie Schwefel; -haltig /Adj.; nicht adv./ Schwefel enthaltend schwefelig /A dj./ s. schweflig Schwefel| -kies, der jo. Pl.j Min. Verbindung aus Schwefel und E isen; -köpf, der gelblicher, büschel­ weise auf Baumstümpfen wachsender Blätterpilz schwefeln /sw. Vb.; hat/ fachspr. 1.1. etw. m it Schwefeldioxid haltbarer und ansehnlicher m achen: Wein, Tabak s. 1 .2 . eine Pflanze s. (Krankheiten der Blätter einer Pflanze m it Schwefelpräparaten bekämpfen) Sehwgfel| -präparat, das schwefelhaltiges Präparat, bes. Medikament; -saure, die /o. Pl.j stark ätzende Säure, die konzentriert eine geruchlose, wasserhelle, Ölige Flüssigkeit ist; -Wasserstoff, der farbloses, sehr giftiges Gas, das intensiv nach faulen Eiern riecht schweflig /A dj./ Chem .: schweflige Säure (Säure, die weniger Sauerstoff als die Schwefelsäure enthält) Schweif, der; -(e)s, -e 1. g eh . langer, buschiger Schwanz (1): der S. eines Pferdes — 2 . langgezogene Wolke aus Gasen eines Kometen in Sonnennähe: der leuchtende S. des Kometen schweifen jsw. Vb.; ist; / auch geschweift/ geh. ziellos (durch die Gegend) wandern: durch Wald und Feld s .;in die Ferne s .; O sein Blick schweifte über die Bergkette; er ließ seine Gedanken in die Ver­ gangenheit, Zukunft s. schweif|wedeln /hat geschweifwedelt/: der Hund schweifwedelt (wedelt m it dem Schwanz) Schweige] -geld, das jvo rw. S g ./ (Bestechungs)geld, das jmdm. gezahlt wird, um ihn zum Stillschweigen über bestimmte (belastende) Fakten zu veranlassen; -marsch, der Protestmarsch, 1M arsch (i), .bei dem die Teilnehmer schweigend marschieren; -minute, die Gedenkminute schweigen, schwieg, hat geschwiegen 1 .1 . nichts (mehr) sagen:betroffen, ratlos, trotzig s.; er schwieg vor Verlegenheit; schweigend zuhören; zu diesen Anschuldigungen konnte er nicht s. ; jmdn. zum Schweigen bringen (durch Drohungen, Verspre­ chungen dazu bringen, daß er nichts mehr sagt); O der Lärm, die Musik sch weigt (hat aufgehört, ist nicht mehr zu hören); endlich schwiegen die W af­ fen (wurden die Kampfhandlungen eingestellt) 1.2 . er hat auf meinen Brief, hat bis heute geschwiegen (nicht geantwortet) + / ganzzus.von...;s.wieein/ Grab Schweigen, das; -s, /o. Pl.j: es herrschte tiefes S. (niemand sagte etwas) ; über etw. S. bewahren (über etw., das einem anvertraut wurde, nicht sprechen) + sich in S. hüllen (sich nicht äußern) Schweige|pflicht, die jo. P l.j Pflicht zur Währung von Dienst-, Berufsgeheimnissen, Pflicht, über be­ stimmte Angelegenheiten zu schweigen: etw. un ter­ liegt der S., fällt unter die ärztliche S.; die S. ver­ letzen; jmdn. von seiner S. entbinden schweigsam jA dj.j nicht gesprächig, wortkarg: ein schweigsamer Mensch; er war h eute abend sehr s. Schwein, das; -(e)s, -e 1.1 . in zahlreichen Arten vor­ kommender Paarhufer mit gedrungenem Körper, borstigem H aarkleid und kurzer, rüsselförmiger Schnauze 1.2 . in zahlreichen Rassen gezüchtetes 1.1, das als Haustier gehalten wird, Hausschwein: Schweine züchten, halten, mästen; ein S. schlach­ ten — 2. salopp jemot.; von einem Menschenj 2.1 . unsauberer od. unanständiger, unmoralischer Mensch: er ist ein S.; auch Schimpfw.. du S.! 2.2 . er ist ein armes S. (ein bedauernswerter Mensch) + umg. S. (Glück) haben; salopp kein S. (nie­ mand); derb bluten wie ein S. (sehr stark bluten) Schweine (m it * auch Schweins])| »-braten, der Stück von einem Schwein (1.2) als Braten; -fett, das jo. Pl.j; -fleisch, das; -fraß, der s a lo p p jemot.j minderwertiges Essen; -geld, das jo. Pl.j salopp jemot./ sehr viel Geld: der hat dabei ein S. verdient; -hund, der salopp Schimpfw. gemeiner Mensch; -koben, der Verschlag für Schweine (1.2); »-kotelett, das; -mast, die das Mästen von Schweinen (1.2); -mästerei, die Betrieb für Schweinemast; -pest, die m eist tödlich verlaufende fieberhafte Infektions­ krankheit der Schweine (1 -2) Schweinerei, die; -en sa lopp jemot./ 1. wer hat bloß diese S. angerichtet (diesen Schmutz, diese Unordnung verursacht)? — 2 . Lumperei, Gemein­ heit: daß du mich bestohlen hast, ist eine S.!; so eine S.! — 3. /o. Pl.j eine S. (es ist unerhört), daß es hier nichts zu essen gibt! Schweine (mit * auch Schweins|) zu Schwein 1 .2 .| »-rippchen, die jPl.j Rippchen vom Schwein; -schmalz, das ausgelassenes Schweinefett; -stall, der Schwem/schwein] -igel, der umg. jemo t.j 1 . u n ­ sauberer, schmutziger Mensch — 2 . Mensch, der u n ­ anständige, obszöne Reden führt; zu 2 -igelei, -igele|, die; -, -en u. -igeln, schweinigelte, hat geschwein- igelt schweinisch lAdj.j umg. unanständig, obszön: schweinische Redensarten, Witze; eine schweini­ sche Zeichnung; er benahm sich s. Schweins]: / Schweine]
1032 Schweinsgalopp — schwenken Schweins] -galopp, der + salopp im S. (sehr schnell) davonlaufen;-leder, das Io. PL/: ein Kof­ fer aus S. Schweiß, der; -es, Jo, PL/ 1. bes. bei Hitze aus den Poren der H aut austretende wäßrige Absonderung bestimmter Drüsen: der S. steht ihm auf der Stirn, brach ihm aus allen Poren; in S. kommen, geraten; O das hat viel S. {Mühe, Anstrengung) gekostet — 2. Jägerspr. Blut des Wildes und des Hundes + im Schweiße seines Angesichts (mit großer Mühe, Anstrengung) Schweiß | -absonderung, die Absonderung von Schweiß (1); -arbeit, die /vorw. PL/ das Schweißen (I); -ausbruch, der: das Fieber bewirkte einen S.; - brenner, d er Gerät, das aus brennbarem Gas und Sauerstoff eine heiße Flamme zum Schweißen er­ zeugt; -draht, d er Draht, der beim autogenen Schwei­ ßen verwendet w ird und zwischen den beiden Werk­ stücken einschmilzt; -drüse, die Drüse, die durch die Poren der H aut Schweiß absondert schweißen /sw. Vb.; h a t / 1. Werkstücke aus Metall od. Kunststoff durch Wärme od. Druck fest mit­ einander verbinden'. Schienen, R ohre s. — ILJä­ gerspr. ein Tier schweißt (blutet) Schweißer, d e r; -s, - Facharbeiter für Schweißtechnik Schweißer |paß, d e r Qualifikation für die Ausführung von Schweißarbeiten Schwe|ß/schweiß] -fährte, die J äg e rs p r . Blutspur eines angeschossenen Stückes Schalenwild; -fuß, d er /vorw. PLI F uß mitfübermäßiger Schweißabsonderung; - gebadet /Adj.j naß von Schweiß (1): s. erwachte er aus einem Alptraum; er war s. schweißig fAdj.f von Schweiß (1) naß: schweißige Hände, Füße Schweiß/schweiß] -leder, das Lederband im Hut, das das M aterial gegen Schweiß schützt; -naht, die Stelle, a n der zwei Werkstücke durch Schweißen verbunden sind; -naß jAdj.j naß von Schweiß (1); -perle, die kleiner Schweißtropfen; -technik , die fo. PL/ die verschiedenen Verfahren des Schweiß ens umfassender Bereich der Technik:in der S. wurde ein neues Ver­ fahren entwickelt; -treibend /Adj.; nicht adv./ die Tätigkeit der Schweißdrüsen anregend: ein schw eiß­ treibendes M ittel; -tropfen, der Schweißabsonde­ rung in der Form eines Tropfens: die S. standen ihm auf der Stirn Schweizerdeutsch(e), das Sprache des mündlichen Verkehrs der deutschsprechenden Einwohner der Schweiz Schwel jbrand, d e r schwelender Brand schwelen /sw. Vb.; hat/ 1. etw. schwelt etw. brennt langsam, ohne Flamme (und mit starker Rauch­ entwicklung): das Feuer schwelt noch unter der Asche; feuchtes Holz schwelt lange; <J> der Haß schwelte jahrelang weiter — 2 . Techn. Braun-, Steinkohle, erdölhaltigen Schiefer entgasen Schwelgase, die /PL/ Techn. Gase, die beim Schwe­ len entstehen schwelgen /sw. Vb.; hat/ 1. üppig essen und trinken: sie schwelgten und praßten —■ 2. geh. in etw. s. sich mit Genuß ganz einer Sache überlassen: e r schwelgte in Musik, Gefühlen, Erinnerungen; ihr Herz schwelgte in Wonne, Seligkeit; zu 1 schwel­ gerisch /Adj./: ein schwelgerisches (üppiges 1 .2) Mahl Schwelle,die; -, - n 1. meist von einem Brett gebildete leichte Erhöhung über dem Boden am unteren Rande der Türöffnung, Türschwelle: eine hölzerne, stei­ nerne S.; er trat überdie S., blieb auf derS. stehen; du betrittst mir nicht mehr meine S. (ich verbiete dir meine Wohnung, mein Haus)! — 2, quer zur Richtung der Schienen (1.1) liegender Holz-, Metall-, Betonteil, auf dem die Schienen befestigt sind — 3 . G e ol . langgestreckte Bodenerhebung — 4. /in der Verbindung/ an der S. (am Beginn) des Jahres, seines Berufslebens, seines 30. Lebens­ jahres Schwellen (er schwillt), schwoll, ist geschwollen / / auch geschwollen/ 1. /von Teilen des (mensch­ lichen) Körpers/ (durch Ansammlungen von Flüssig­ keit, durch einen krankhaften Prozeß) an Umfang zunehmen: die Füße s. (ihr); die Stirnader schwoll ihm vor Zorn; er hat eine geschwollene Backe, ge­ schwollene Mandeln, einen geschwollenen Hals; O geh. das Herz, die Brust schwoll ihm vor Be­ geisterung, Freude (seine Begeisterung, Freude nahm immer mehr zu) — 2 . der Sturm schwoll (ver­ stärkte sich) zum Orkan ‘“Schwellen /sw. Vb.; hat/: der Wind schwellt (bläht 2.1) die Segel; <0>geh. Freude schwellte ihm die Brust Schwellung, die; -, - e n 1 . /o. PL/ das Geschwollen­ sein: die S. der Mandeln ist zurückgegangen — 2. geschwollene Stelle: eine S. am Knie haben Schwemme, die; -, -n 1. seichte Stelle eines Gewässers, an der bes. Pferde geschwemmt werden — 2. umg. /bes. von Naturalien/ zeitweilig sehr reiches A n ­ gebot bestimmter Waren: der Sommer brachte eine 5. von Kirschen und Erdbeeren — 3. landsch. einfaches Lokal, in dem viel getrunken wird schwemmen jsw. Vb.; hat/ 1.1 . /von fließendem Wasser/ etw. durch Ström ung irgendwohin gelangen lassen: der Fluß hat denSandinsMeergeschwemmt; die Wellen haben das Wrack ans Ufer, der Regen hat den Schmutz von der Straße geschwemmt 1.2 . etw. m it viel Wasser irgendwohin befördern: er hat den Schmutz in den Gully geschwemmt — 2. süddt. österr. etw. (in viel Wasser) spülen: die Wäsche s.; Felle, Häute s. — 3. die Pferde im Fluß s. (baden, reinigen) Schwemm | -land, das jo. PL/ angeschwemmtes Land; -sand, d er /o. PL/ angeschwemmter Sand Schwengel, der; -s, -1 . Klöppel (1.1):der metallene S. d e r Glocke — 2 . Hebel zum Betätigen einer von Hand zu bedienenden Pumpe Schwenk, d e r; -s, -s F ilm horizontale od. vertikale Bewegung der Filmkamera während der Aufnahme Schwenk]arm, d e r schwenkbares Rohr an einem Wasserhahn schwenkbar /Adj.; zu schwenken 2.2/ Schwenk]bereich, d e r Bereich, innerhalb dessen ein schwenkbarer Ausleger operiert: der Aufenthalt im S. eines Kranes ist verboten schwenken /sw. Vb.; hat, ist/ 1. (hat) 1.1. etw., das man in der Hand hält, jmdn., den man mit den Händen hält, durch die Luft hin und her bewegen: den Hut, das Taschentuch, die Fahne s.; er schwenkte das Kind im Kreise 1.2 . die Arme s. (in der Luft hin und her bewegen) 1.3 . die Wäsche in der Lauge s. (hin und her bewegen, um sie zu reinige^ ); Gläser im Wasser s. — 2.1. irgendwohin s. mit einer horizontalen Bewegung in eine bestimmte Stellung, Richtung kommen (ist):der Kran schwenkt nach rechts; die Marschkolonne schwenkte in die
Schwenker — Schwermetall 1033 Hauptstraße; ein Hochdruckkeil schwenkt ost­ wärts 2.2 . etw. irgendwohin s. etw. mit einer hori­ zontalen Bewegung in eine bestimmte Stellung, Rich­ tung bringen (hat): den Schwenkarm nach links s. Schwenker, der; -s, - bauchiges, sich nach oben ver­ jüngendes Trinkglas, bes. für Kognak Schwenk) -hahn, der Wasserhahn m it schwenkbarem Rohr; -kran, der Techn. Kran mit schwenkbarem Ausleger Schwenkung, die; -, - e n das Schwenken (2); eine S. machen; eine halbe S. nach links, rechts; O er hat plötzlich eine S. gemacht (hat plötzlich seine Meinung geändert) schwer /A dj./ 1 .1 . /gibt in Verbindung mit einer Maßeinheit ein bestimmtes Gewicht an/: der Wagen ist einen Zentner, der Brief zwanzig Gramm s. (wiegt einen Zentner, zwanzig Gramm); um g . wie s. bist du (wieviel wiegst du)? 1.2 .1 . von großem Ge­ w icht: eine schwere Last; schweres Gepäck schlep­ pen, tragen; ein schwerer Schrank; Chem. schwe­ res W asser (Oxid eines Isotops des Wasserstoffs vom dopp elten Atomgewicht gewöhnlichen Wasserstoffs)^; etw., jmd. ist (sehr) s., s. wie Blei; die Äste sind s. von Früchten (tragen viele Früchte); er ist zu s. (wiegt zu viel); er ist schwerer als ich; der Wagen ist s. beladen; seine Hand lag s. (lastete) auf meiner Schulter; er darf nich t s. (nichts von großem Gewicht) heben, tragen 1 .2 .2 . /bezeichnet neben dem Gewicht auch eine bestimmte Q u alität/; ein schwerer W agen (meist größeres Kraftfahrzeug mit starkem M oto r); schwere Waffen (Waffen mit großem Kaliber und großer Wirkung); ein Ärmreif aus schwerem (mas­ sivem) Gold; ein Abendkleid aus schwerer (dicht gewebter) Sei^de; O ein schwerer (bedrückender) Traum; sein Urteil, Wort wiegt s. (hat große Be­ deutung, ist gewichtig) 1.3 . /vorw. attr./ schwerfällig, unbeholfen: er h a t einen schweren Gang; wir hörten seine schweren Schritte; m it schwerer Hand schrei­ ben — 2 .1 . m it großer körperlicher Anstrengung ver­ bunden: der schwere Beruf des Bergmanns; für Frauen ist diese Arbeit zu s.; er muß s. arbeiten 2.2 . (große) Mühe erfordernd, verursachend: eine schwere Aufgabe übernehmen, bewältigen; ein schweres (verantwortungsvolles) Amt; etw. ist s. zu begreifen, handhaben; das ist s. (nicht einfach) zu sagen; du bist nur s. zu verstehen; er begreift nur s. (mit Mühe und langsam); viel Schweres durch- machen müssen; ein schweres (schwieriges 1 .1 ) Problem; eine schwere Prüfung, Frage; ein schwe­ rer Text; diese Aufgabe ist zu s. für sie; jmd. hat es s. (hat viele Sorgen) 2.8 . /nicht ad v./ schwere (geistig anspruchsvolle) Musik — 8 .1 . /von Negativem / von großer Intensität, Stärke, heftig: ein schwerer Sturm, schweres Gewitter; schwerer Seegang; eine schwere Kolik; eine schwere seelische Erschütte­ rung 3.2 . /von Negativem/ von hohem Ausmaß, er­ heblich, schwerwiegend: schwerer Sachschaden; ein schweres Verbrechen; eine schwere Schuld; eine schwere (ernste, gefährliche) Krankheit, Verwun­ dung; er ist s. (streng) bestraft worden 8.3 . /adv./ sehr: die Nachricht hat ihn s. erschüttert; seine Schuld, die Sorge um seine Kinder lastete s. auf ihm;umg, s. beleidigt sein;erhat sich s. getäuscht; das hat ihn s. beeindruckt; ich werde mich s. hü ­ ten, das zu tun! — 4 . /vorw. attr./ schwere (den Or­ ganismus sehr belastende) Kost, Speisen, W eine; eine schwere Zigarre + s. an etw. tragen (unter einer Sache sehr leiden, über etw. sehr bekümmert sein); salopp s. geladen haben (sehr betrunken sein) ; — s. von / Begriff sein; geg en jmdn. (ein) schweres / Geschütz auf- fahren; etw. schweren Herzens tun; jmdm. ist es s. ums / Herz, ist das / Herz s.; ein schwerer / Junge; s. von / Kapee sein; ein schweres / Kreuz zu tragen haben; bei jmdm. einen schweren / Stand haben; eine schwere / Zunge haben schwer/Schwerj -beschädigt /A d j.; nicht a d v./ durch einen dauernden Körperschaden in der Arbeits- und Leistungsfähigkeit um mindestens 50 Prozent ge­ mindert: er ist s.; dazu -beschädigte, der u. die; - n, -n: diese Sitzplätze sind für S. reserviert; -beschädigtenausweis, der A usweis, der jmdn. als schwerbeschädigt kennzeichnet; -blütig /A d j./ das Leben schwernehmend, ernst und bedächtig: ein schwerblütiger Menschenschlag Schwere, die; -, jo. PL/ 1. Phys. Schwerkraft: das GesetzderS. — 2./zu schwer 1.2,2.1,2.2,3.1,3.2/; zu 3.2: die S. seiner Schuld, der Verantwortung lag drückend auf ihm schwere/Schwere) -los /A d j./ ohne Wirkung von Schwerkraft: sich im schwerelosen Zustand befin­ den:; dazu -losigkeit,die; -, jo. P I ./: die Raumfahrer befanden sich im Zustand der S.; das Verhalten des Organismus unter den B edingungen der S.; -nöter, der; -s, - umg. scherzh. männliche Person, die zu nicht allz u ernsten moralischen Verfehlungen neigt, bes. Schürzenjäger schwer/Schwer) -erziehbar /A d j.; nicht adv./ mit den üblichen Erziehungsm ethoden n u r ungenügend beeinflußbar: ein schwererziehbares Kind; -fallen /Vb./ etw. fällt jmdm. schwer etw. verursacht jmdm. große physische od. psychische Belastung, so daß er es nur mit Mühe bewältigt: diese Arbeit, der Ab­ schied ist ihm schwergefallen; -fällig /A d j./ lang­ sam und nicht gewandt (in den Bewegungen): ein schwerfälliger Mensch; s. gehen, sprechen; s. den­ ken, antworten; er ist geistig s.; -gewicht, das 1 . jo. PI ./ Sport /Gewichtsklasse in den Disziplinen Boxen, Ringen, Gewichtheben, Jud o/: der W elt­ meister im S. — 2 . Hauptgewicht: das S. seines Vor­ trags lag bei pädagogischen Problemen; -halten /Vb./ es hält schwer, etw. Bestimmtes zu tun es ist schwierig, etw. Bestimmtes zu tun: es hat schwer­ gehalten, ihn v o n seinem Vorhaben abzubringen; -hörig /A d j.j nicht gut hörend, vermindert hörfähig: er ist s.;dazu -hörigkeit, die; -, /o. PL/; -industrie, die / zusammenfassende Bez. für den Bergbau, die eisenerzeugenden, -verarbeitenden Industriezweige und die wichtigsten Arbeitsmittel produzierenden Industriezweige/; -kraft, die /o. Pl.j Phys. Kraft, mit der ein Körper von der Erde angezogen wird, Anziehungskraft; -krank /A dj.; vorw. attr./: ein schwerkranker (sehr kranker) Patient schwerlich /Adv ./ wahrscheinlich nicht, kaum: das wird er s. fertigbringen; diesen Anforderungen wird sie s. gewachsen sein schwer/Schwer) -machen /Vb./ u m g . jmdm., sich etw. (unnötig) erschweren: jmdm. das Leben s.; man hat es ihr oftmals schwergemacht; mach es dir doch nicht so schwer!; jmdm. das / Herz s .; -maschinenbau, der Bereich des Maschinenbaus, in dem Anlagen und Maschinen für die Schwer­ industrie hergestellt werden; -metall, das M etall mit einer Dichte über fünf Gramm pro Kubikzentimeter;
1034 Schwermut — schwimmen - m ut, die; /o. Pl.j anhaltend tiefe Melancholie; dazu -mütig fA d j.j; -nehmen /Vb.f etw. als be­ drückend empfinden, zu ernst nehmen: nimm es nicht so schwer, es geht alles vorüber!; -öl, das fo. Pl.f Mineralöl mit einem Siedepunkt zwischen 230 und 350 Grad; -punkt, der /PL -e/ 1. Phys. Punkt, in dem die gesamte Masse des Körpers ver­ einigt gedacht werden kann: den S. eines G egen­ standes berechnen, verlagern — 2 . volkswirtschaft­ liche Schwerpunkte (wichtigste, vorrangige Bereiche, Vorhaben);der S. (das Hauptgewicht) der Diskussion verlagerte sich auf .. . Schwert, das; -(e)s, -er 1. Stoß- und Hiebwaffe des Altertums und Mittelalters m it (langer) gerader, ein- od. zweischneidiger Klinge — 2. Seemannsspr. ausfahrbare Holz- od. M etallplatte unter Segelbooten parallel zum K iel, die das Abtreiben des Bootes ver­ hindert + etw. ist ein zweischneidiges S. (etw. kann sich positiv, aber auch negativ auswirken) Schwert| -fisch, der im Meer lebender, langgestreck­ ter Knochenfisch m it einem langen, schwertartigen Fortsatz a m Oberkiefer; -lilie, die in zahlreichen Arten vorkommende Pflanze m it meist schwertför­ migen Blättern und Blüten in vielerlei Farben, Iris schwer/Schwerj -tun, sich fVb.f u m g . sich (mit etw.) s. sich mit etw. abmühen, etw. kaum bewältigen können: sich mit dem Lernen s.; -Verbrecher, der jm d . , der ein schweres Verbrechen begangen hat; -verdaulich fA dj.; nur attr.j schwer (4) zu verdauen; -verletzt /A d j.; vorw. attr.f gefährlich verletzt: ein schwerverletzter Autofahrer; bei dem Unfall gab es mehrere Schwerverletzte; -verständlich /A d j.; nur attr.f schwer (2.2) zu verstehen: eine schwer­ verständliche Abhandlung; -wiegend fA d jn i c h t a dv./von großer Tragweite, Wichtigkeit: schwerwie­ gende Bedenken äußern; einen schwerwiegenden Entschluß fassen, Fehler machen Schwester, die; -n 1. jmds. weibliche Verwandte, die mit ihm beide Elternteile od. auch einen Eltern­ teil gemein hat: Bruder und S .; meine große, kleine, ältere, jüngere, jüngste S.; sie ist meine S.; wir sind drei Schwestern und ein Bruder — 2 .1 . an einer Fachschule ausgebildete und i n den verschie­ denen Bereichen des Gesundheitswesens tätige w eib­ liche Person: sie will S. werden, ist S.; als S. in einem Krankenhaus arbeiten 2.2 . weibliche A n ­ gehörige einer kirchlichen Vereinigung, die sich bes. der Krankenpflege widmet Schwester|herz, das fo. Pl.f umg. scherzh.: mein S. (meine Schwester) hat mir dabei geholfen; na, S., wie geht’s dir? schwesterlich /Adj.; nicht präd.f in der A rt einer guten Schwester (1): schwesterliches Mitgefühl; schwesterlicher R at; in schwesterlicher Liebe, Zu­ neigung Schwestern| -liebe, die Liebe zwischen Schwestern (1); -schule, die Fachschule für Schwestern (2.1); - tracht, die Berufskleidung der Schwestern (2) Schwester|schiff, das Schiff aus einer konstruktiv einheitlichen Bauserie Schwibbogen, der 1. Bauw . zwischen zwei Mauer­ teilen freistehender Bogen ohne darüber lastendes Mauerwerk: der S. in der romanischen Baukunst — * 2 . halbbogenförmiger flächiger Gegenstand, aus Metall, Holz, mit traditionellen erzgebirgischen M o ­ tiven, der zur Weihnachtszeit, m it Kerzen versehen ins Fenster gestellt wird Schwieger /bezeichnet ein durch H eir a t entstandenes Verwandtschaftsverhältnisl\ -eitern, die /PL/ Eltern des Ehepartners; -mutter, die vgl. - eitern; -Sohn, der Ehemann der Tochter; -tochter, die vgl. -s ohn; -vater, der vgl. -eitern Schwiele, die; -, - n durch mechanischen Druck od. Entzündung entstandene hornige Verdickung der Haut, bes. an den Handflächen: an seinen Händen, Fußballen haben sich Schwielen gebildet; dazu schwielig /A dj./ Schwielen aufweisend: schwielige Hände schwiem(e)lig /Adj.; nicht attr./ land sch.: ihm wurde plötzlich ganz s. (schwindlig) schwierig /Adj./ 1.1. nur mit großem Aufwand an Geschick und Klugheit, m it Mühe durch-, ausführbar, lösbar od. verständlich, kompliziert: eine schwierige Arbeit, Aufgabe, Frage, Entscheidung; ein schwie­ riger T ex t, Fall; die Verhandlungen, Vorberei- rungen waren s .; es war s., mit ihm auszukommen 1.2. sich in einer schwierigen (unangenehmen, heiklen) Lage, Situation befinden — 2 . er ist s., ein schwieriger (schwer zu verstehender und zu be­ handelnder) Mensch; er ist s., wird mit zunehmen­ dem Alter immer schwieriger Schwierigkeit, die; -, - e n 1.1. schwieriger (1.1) Um­ stand: etw. stellt eine S. dar; Schwierigkeiten über­ winden, vermeiden, umgehen; das macht kaum, keine Schwierigkeiten; auf (objektive) Schwierig­ keiten stoßen; mit Schwierigkeiten rechnen, zu kämpfen haben, fertig werden 1.2 . /nur im PI./ schwieriger (1 .2) Umstand: jmdm. Schwierigkeiten machen, bereiten ; in Schwierigkeiten geraten Schwierigkeitslgrad, der /PI. - e/: der S. (Grad der Schwierigkeit 1.1) einer Übung; Texte unterschied­ licher Schwierigkeitsgrade Schw|mm| -art, die Schwimmstil; -bad, das Anlage m it einem Schwimmbecken od. zum Schwimmen (1.1) abgegrenzter Bereich a n einem natürlichen Gewässer; -becken, das Becken mit Wasser zum Schwimmen (1.1); -bewegungen, die /PI./ mit Armen und Beinen ausgeführte Bewegungen, m it deren Hilfe sich jmd. im Wasser fortbewegt: Schwimmbewegun­ gen lernen, machen; -blase, die m it Luft gefülltes Hohlorgan der Fische, das ihnen das Schwimmen und die Wahrnehmung von Schwankungen des Wasserdrucks ermöglicht; -dock, das pontonförmiger, abzusenkender Schwimmkörper zur Aufnahme repa­ raturbedürftiger Schiffe schwimmen, schwamm, ist/hat geschwommen 1.1 . /von Menschen, bestimmten Tieren/ sich aus eigener K r a f t durch Schwimmbewegungen, durch Bewegungen der Flossen, B eine im Wasser (fort)be- wegen, ohne zu sinken (ist, hat):jmd. schwimmt gut, schlecht, kann (nicht) s., schwimmt unter W asser, lernt, geht s .; sie sind, haben auf dem Rücken, um die W ette geschwommen; auf dem See s. Schwäne 1 .2 . sich durch 1.1 irgendwohin fortbewegen (ist): er ist über den See, Fluß, zum anderenUfergeschwom­ men l.B . (ist, hat) 1 .8.1 . etw. durch 1.1 erreichen: die Staffel ist, hat eine gute Zeit, Weltbestzeit, einen neuen Rekord geschwommen 1.8 .2 . eine Strecke (in einer bestimmten Zeit, in einem bestimmten Stil) s. (durch 1.1 zurücklegen) — 2 . etw. schwimmt 2.1 . etw. wird von einer Flüssigkeit getragen, geht nicht unter (hat): Kork, Holz schwimmt (auf dem
Schwimmen — schwingen 1035 Wasser); eine öllache schwamm auf dem Meer 2.2 . etw. treibt auf, in einer Flüssigkeit (ist): das Boot, die Leiche ist stromabwärts geschwommen; Papierschiffchen im Badewasser s. lassen — 3. umg. (hat) der Fußboden, das Badezimmer schwimmt [der Fußboden ist überschwemmt, ist sehr naß) — 4 . (hat, ist) umg . (in einer Prüfung) wenig wissen, seinen Stoff nicht beherrschen: der Schau­ spieler schwamm (beherrschte seine Rolle nicht); ins Schwimmen geraten, kommen (unsicher werden) -j- in jmds. / Fahrwasser s.; im / Geld s.; mit dem, gegen den / Strom s. Schwjmmen, das; -s, fo. Pl.f das Schwimmen (1.1) als Sportart Schwimmer, der; -s, - 1.1. jmd., der schwimmen (1.1) kann, der schwimmt 1.2 . auf dem Lande lebendes Lebewesen, das schwimmen (1.1) kann: der Biber ist ein guter S. — 2. Schwimmkörper 2.1. Techn. der ein Schwimmerventil betätigt 2.2 . der bei einem Wasserflugzeug das Fahrwerk ersetzt 2.3 . der den Köder an einer Angel od. Fischernetze im Wasser schwebend hält; z u 1.1 Schwimmerin, die; -nen Schwimmer|ventil, das f a c h s p r . Ventil, bei dem die Zufuhr von Flüssigkeit durch einen selbsttätigen Schwimmkörper reguliert wird: das S. im Vergaser, Spülkasten sehwjmm/Schwimm| -fähig /A dj.; nicht adv./ so beschaffen, daß es schwimmen (2.1) kann; -flösse, die 1. Flosse der Fische und im Wasser lebender Säugetiere —* 2. die F ußfläche vergrößerndes Teil für Schwimmer (1 .1 ) zur besseren Fortbewegung im Wasser; -fuß, der bes. durch Schwimmhäute o. ä. charakterisierter F uß der dem Leben auf, in dem Wasser angepaßten Wirbeltiere; -h alle , die H allen­ bad mit Schwimmbecken; -haut, die die Zehen ver­ bindende H aut der Schwimmvögel; -körper, der m it Luft gefüllter, schwimmfähiger (Hohlkörper; -krau, der auf einem Ponton montierter und arbei­ tender Kran mit eigener Antriebskraft, der bes. für Transportarbeiten im Hafen und im Schiffbau ein­ gesetzt wird; -lehrer, der Lehrer, der Unterricht im Schwimmen (1.1) erteilt; -m eister, der /Schreibg.: Schwimmeister/ Schwimmlehrer in einer Bade­ anstalt; -Stadion, das Stadion für das Schwimmen (1.1) (als Sport); -Stil, der bestimmter Stil des Schwimmens (1.1); -Stoffe, die fPl.f feste, m eist or­ ganische Substanzen, die auf der Wasseroberfläche treiben; -vogel, der Vogel mit Schwimmhäuten o. ä .; - wagen, der Amphibienfahrzeug; -weste, die mit Luft gefüllte od. aus Kork bestehende, den Körper tragende Weste, m it der man sich aus Seenot retten kann Schwindel, d er; -s, fo. Pl.f L I. (kleine) Unwahrheit, Lüge, (harmloser) Betrug: ein harmloser, dreister, ausgemachter S.; das ist (ja alles nur, nichts als) S.!; so ein S .!; er fällt auf jeden noch so dummen S. herein — 2 . salopp 2.1. was kostet der ganze S. (Kram 1)?2.2 . ich will von dem ganzen S. (Kram 2) nichts w issen! — II . Gleichgewichtsstörung, Taumel, Schwindelgefühl: ein jäher, leichter, plötzlicher S.; (ein) S. befällt, erfaßt, überkommt jmdn.; als sie in den Abgrund blickte, fühlte sie (einen) heftigen S. Schwindelei, die; -, -en Schwindel (LI), das Schwin­ deln (I) schwjndel/Schwjndel| -erregend / A d j.; nicht a dv.f von solchem Ausmaß, daß es einen schwindeln kann: in schwindelerregender Höhe arbeiten; das Tempo war s .; -frei /Adj.f beim Herabblicken aus der Höhe nicht schwindlig werdend: er ist (nicht) s.; -gefühl, das fo. Pl.f Gefühl des Taumelns, Schwankens: ein S. ergreift jmdn.; jmd. wird v on einem (leichten) S. ergriffen, befallen schwindelig /A d j.f s. schwindlig schwindeln fsw. Vb.; hat/ I. um g. (in kleinen, harmlosen Dingen) die Unwahrheit sagen, lügen: er schwindelt gern (ein bißchen); du schwindelst ja!; sich durch etw. s .: er hat sich durch sein ganzes Leben geschwindelt (mit Lügen durchgebracht) — II. jmdm., jmdn. schwindelt (es) jmd. wird von Schwindelgefühl befallen: mir, m ich s chwind elt; ihn schwindelte es beim Blick in die Tiefe schwinden, schwand, ist geschwunden 1 . all­ mählich immer weniger werden (bis nichts mehr übrig ist), sich verringern: die Vorräte, Reserven s.; mein Geld schwindet; sein Gedächtnis, Mißtrauen schwand mehr und mehr; ihm schwand allmählich die Hoffnung, der Mut; fachspr. Beton, Holz, Gußstücke s. (verlieren unter bestimmten physika­ lischen Bedingungen an Rauminhalt) — 2 . geh. die Tage, Jahre s. (vergehen 1) schnell; jmdm. s . die Sinne, schwindet das Bewußtsein (jmd. verliert das Bewußtsein, wird ohnmächtig); sein Name ist mir aus dem Gedächtnis geschwunden (ich habe seinen Namen vergessen) —*3. R undf. durch Inter­ ferenz an Lautstärke verlieren: ein Sender schwindet Schwjndler, der; -s, - jmd., der (in harmlosen kleinen Dingen) lügt und betrügt schwindlig fAdj.; nicht attr.f von Schwindelgefühl befallen: jmd., jmdm. wird (leicht, schnell) s.; jmd. fühlt sich s.; ihm wurde s., als er vom Dach nach unten sah, als er auf der Leiter stand Schwind| -maß, das fachspr. Maß, um das sich ein M aterial beim Trocknen, ein Gußstück beim Erstarren zusammenzieht; -sucht, die fo. Pl.f v e r ­ a lten d umg. (Lungentuberkulose: an (der) S. leiden, sterben Schwinge, die; -n oft geh . Flügel eines meist größe­ ren Vogels od. bestimmte Gruppe von Federn im Flü­ gel :der Adler breitete, spannte seine (kräftigen,star­ ken) Schwingen aus und erhob sich in die Lüfte schwingen, schwang, hat geschwungen / / auch geschwungen/ 1. etw. schwingt 1.1 . etw. Hängendes bewegt sich (regelmäßig) hin und her, p end elt: das Pendel (der Uhr), Trapez, die Glocke schwingt; die Girlanden schwangen im Wind; ein schwingender (sich beim Gehen hin- un d herbewegender) weiter Rock 1.2 . die Masse (4.1) von etw. bewegt sich mehr od. weniger stark auf der Stelle hin und her, was als leises Erzittern od. als Ton, Klang wahrnehmbar ist: die Brücke schwang unter dem Marschtritt der K o ­ lonne; eine Saite zum Schwingen (Ertönen) brin­ gen; <>seine Stimme schwang noch im Raum (klang noch im Raum nach); in seiner Stimme schwang (spürte man) leise Ironie, Angst, Freude 1.3 . etw. klingt, tönt in zu- und abnehmender Lautstärke: ein Ton schwingt — 2 .1 .1 . die Fahne s. (schwenken 1.1); scherzh. den Taktstock s. (dirigieren) 2.1.2. die Axt, Peitsche, den Hammer s. (mit der Axt, Peit­ sche, dem Hammer mit Schwung 3 zum Schlag aus- holen und schlagen) 2.2 . sich, jmdn., etw. schwv/ng- voll pendelnd od. kreisend bewegen: das Schwingen im Stütz am Pferd, im Hang an den Ringen; den Rumpf, die Arme, Beine s .; die Turnerinnen schwangen die Reifen, Keulen; er hat seine Part­
1036 Schwinger — Schwung nerin (beim Tanz) im Kreise geschwungen (sie schwungvoll im Kreise gedreht) — 8 . sieh, etw. ir­ gendwohin s. sich, etw. m it einem Schwung an eine bestimmte Stelle bewegen: sich aufs Pferd, in den Sattel, über die Mauer, den Zaun s.; sieh aufs Fahrrad s.; er hat den Sack, Rucksack auf den Eücken geschwungen; der Vogel schwang sich {flog) in die Luft, auf einen Ast — 4 . geh. die Brücke schwingt sich (wölbt sich) über den Fluß + eine jfi Rede, Reden s.; das / Tanzbein s.; große / Töne s.; das / Zepter s. Schwjnger, der; -s, - B o x e n von der Seite geführter heftiger Schlag: ein linker, rechter S. Schwing| -kreis, der Elektrotechn. aus Konden­ sator und Spule bestehender Stromkreis in Reihen- od. Parallelschaltung, m it dem elektromagnetische Schwingungen erzeugt, empfangen und getrennt werden können; -tür, die Tür, deren Flügel man beim Hindurchgehen nur aufstößt und die, in den Angeln schwingend, sich selbsttätig wieder schließt Schwingung, die; -en 1. P h y s . zeitlich periodische Zu- und Abnahme einer physikalischen Größe: die Dauer, Amplitude, Frequenz einer S.; m echani­ sche, elektrische, gedämpfte Schwingungen — 2. '/zu schwingen 1 / das Schwingen', zu 1.1: eine Schaukel, Glocke in Schwingungen versetzen; zu 1 .2 : die Schwingungen einer Membrane, Saite Sehwjngimgs|zahl, die Phys. Anzahl der Schwin­ gungen je Sekunde Schwips, der; -es, -e u m g . durch Alkoholgenuß her­ vorgerufener leichter Ra usch: er hat einen (kleinen) S.; sich einen S. antrinken schwjrren /sw. Vb.; ist, hat/ 1 . sich mit einem hellen, vibrierenden Geräusch schnell durch die Luft be­ wegen (ist): Mücken, Falter s. um die Lampe; Pfeile s. durch die L uft — 2 . bei schneller Bewegung ein helles, vibrierendes Geräusch hervorbringen (h a t ): das Schwirren der Mücken, Fliegen; der Ventila­ tor, Propeller schwirrt; O u m g . jmdm. schwirrt der Kopf (von den vielen Kamen, Zahlen, Ein­ drücken) (jmd. ist von etw. verwirrt, benommen) Schwirr|flug, der jo. PL/ Z o ol. das Fliegen (ohne Vorwärtsbewegung) mit äußerst schnell aufeinander­ folgenden Flügelschlägen: der S. des Kolibris Schwitz |bad, das Schwitzkur Schwitze, die; -, -n K ochk. Mehlschwitze schwitzen jsw. Vb.; hat/ 1* Schweiß absondern, in Schweiß geraten: jmd. schwitzt leicht, stark (unter den Armen); bei der Arbeit, beim Essen, in der Sauna s.; vor Angst, Anstrengung, Hitze s.; er muß ins B ett und (tüchtig) s. {eine Schwitzkur machen); bei der schweren, ungewohnten Arbeit ins Schwitzen kommen; seine Hände s, (vor Auf­ regung) — 2» etw. schwitzt etw. beschlägt (2.1 ): das Fenster, die Wand, Mauer schwitzt — 8 . K ochk. etw. in Fett bräunen, rösten: Mehl, Zwiebeln (in Butter, Margarine) s. + / Blut und Wasser s. Schwitz | -kur, die Heilbehandlung, bes. bei E r ­ kältungskrankheiten, mit Hilfe einer Schwitz­ packung; -packung, die Umhüllung mit feuchtkalten Tüchern und warmen Decken, damit der umhüllte Körperifeil) intensiv ins Schwitzen gerät Schwof, der; -(e)s, -e u m g . öffentliche Tanzveran­ staltung: auf den S. gehen schwofen jsw. Vb.; hat/ umg. an einer öffentlichen Tanzveranstaltung teilnehmen: s. gehen schwören, schwor, hat geschworen //a u ch ge­ schworen, Geschworene/ 1. jvorw. noch BRD/ vor einer Behörde, (staatlichen) Institution einen Eid oblegen: den Fahneneid s .; /noch BRD/ vor Gericht (einen Eid) s.; der Zeuge hat einen Meineid ge ­ schworen; Med. den hippokratischen Eid s. — 2. etw. s. 2 .1 . die Wahrheit einer Erklärung be­ teuern, ein Versprechen feierlich bekräftigen, etw. geloben: ich schwöre (es dir)!; er schwor es auf Ehre und Gewissen 2 .2 . jmdm. Rache s. {jmdm. nachdrücklich sagen, d aß m an sich an ihm rächen w ird) 2.8. /emot./ sich etw. geschworen haben sich etw. fest vorgenommen haben: ich habe mir geschwo­ ren, nicht mehr zu rauchen— 3 . auf etw., jmdn. s. davon überzeugt sein, daß etw., jmd. die in es, ihn gesetzten Erwartungen erfüllt: er schwört auf diese Methode, dieses Medikament, auf seinen Arzt, Freund; ich möchte, könnte darauf s., daß er mor­ gen kommt + / Stein und Bein s. schwul /Adj./ umg. homosexuell: er ist s. schwül /Adj./ 1. feuchtwarm, drückend heiß: schwü­ les W etter; ein schwüler Sommertag; die Luft, Nacht war s. — 2. ein e schwüle {beklemmende, be­ ängstigende) Stimmung, Atmosphäre — 3 . von Sinnlichkeit, sexueller Erregung erfüllt: schwüle Träume, Phantasien, Bilder; ein schwüler Blick Schwüle, die; -, jo. PL; zu schwül/; zu 1 feuchte, drückende Hitze: die S. vor dem Gewitter, Regen; die drückende, lastende, unerträgliche S. eines Julitages Schwulität, die; -e n jvorw. Pl.f umg. schwierige, peinliche Situation, Bedrängnis, Verlegenheit: sich in Schwulitäten befinden; jmdn. in Schwulitäten bringen; in Schwulitäten kommen, geraten Schwulst, der; -es, jo. PL/ pomphafte und oft inhalt­ lose Mittel in Sprache und bildender K u n st: der Roman, Brief ist frei von S, und Geschwätz; prä­ gnant und ohne S. schreiben, reden; der S. des Spätbarocks; dazu schwülstig fAdj./: ein schwül­ stiger Stil schwumm(e)rig /Adj./ umg. unbehaglich, nicht recht geheuer: jmdm. ist s. (zumute); bei dem Ge­ danken wird mirganz s .; er hatte dabei ein schwum­ meriges Gefühl Schwund, der; -(e)s, jo. P L/ 1 . das Schwinden (1), die Abnahme: ein allmählicher, rapider S. des I n ­ teresses setzte ein; Med. der S. {die Atrophie) ge­ lähmter Muskelgruppen — 2. K a ufm . kalkulierter Verlust an Menge, Masse von Waren durch Trans­ port, Verkauf, bei der Lagerung: der S. bei Eiern, Obst, Gemüse; S. durch beschädigte Verpackung, verdorbene Waren Schwung, der; -(e)s, Schwünge 1. Bewegung in Form des Schwingens (1.1): der S. eines Pendels; das Trapez, die Schaukel geriet in S.; einer Schau­ kel S. geben {eine Schaukel in schwingende Bewe­ gung versetzen); ich möchte schaukeln, gibst du mir mal S.? — 2.1 . {schnelle) bogen-, kreisförmige B e ­ wegung des eigenen Körpers, der Gliedmaßen, bes. beim Turnen: die Schwünge der Turner am Reck; Schwünge mit den Armen, B einen ausführen 2.2 . bei einer Richtungsänderung beschriebener B o­ gen: ein S. nach links, rechts; die Schwünge der Skiläufer; mit S. aus der Kurve getragen werden — 3. jo. P L/ kraftvoll ausgeführte bogenförmige B e­ wegung, m it der man etio., sich, jmdn. irgendwohin
schwunghaft — Seeigel 1037 befördert, bringt: fin der Verbindung! mit S.: etw. m it S. hoch-, wegschleudern; er setzte mit einem energischen S. über den Zaun, saß mit einem S. auf dem Pferd, hob den Koffer mit S. ins Gepäcknetz— 4. er, der Schlitten ist bei der Abfahrt sehr in S. geraten (hat allmählich eine hohe Geschwindigkeit er­ reicht) —5 . jo. PL/ mitreißende Kraft, die jmd., etw. an sich hat: jugendlicher S.; jmds. Worte haben keinen S.; der S. des Redners — 6. jo. Pl.f umg. größere Anzahl (1.1): ein S. Schulkinder, v on Schul­ kindern stieg in den Zug ein; der ganze S. (Bücher, Teller) mußte untergebracht werden -j- jmdn. in S. bringen (zu intensiver Tätigkeit an ­ regen); jmd. kommt in S. (beginnt intensiv zu ar­ beiten; wird heiter, lebhaft); etw. in S. bringen (ver­ anlassen, daß etw. vorangeht; etw. in Ordnung bringen); etw. kommt in S. (fängt an voranzu­ gehen; kommt in Ordnung); etw. in S. haben, halten (dafür sorgen, daß etw. seinen ordnungsgemäßen Gang geht) schwunghaft /A dj.f: einen schwunghaften (sehr gut funktionierenden, einträglichen) Handel mit etw. (be)treiben schwung/Schwungl -los fA d j.f ohne (inneren) Schwung (5), träge, lustlos: eine schwunglose Rede; ein schwungloser Mensch; sein Bericht wirkte nüchtern und s.; dazu -losigkeit, die; -, Jo. Pl.f; -r ad, das Techn. schweres Rad mit dickem Rad­ kranz, das durch sein Trägheitsmoment bei der Über­ tragung von geradlinigen in kreisende Bewegungen den Totpunkt überwinden hilft und dadurch den gleichmäßigen Gang von M aschinen bewirkt; -voll /Adj.f 1. voller Schwung (5), lebhaft: eine schwung­ volle Rede, Melodie; ein schwungvoller (tempera­ mentvoller) Tänzer, Redner; s. reden, musizieren — 2. mit Schwung (3): eine schwungvolle Bewegung — 3. eine schwungvolle (in elegantem Bogen verlau­ fende) Arabeske, Linie Schwur, der; -(e)s, Schwüre 1. einen S. leisten, ablegen (etw: schwören 2.1) — 2 . seinen S. (das, was man geschworen 2.1 hat) halten, brechen Schwur] -finger, die jPl.f Daumen, Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand, die beim Schwören (1) erhoben werden; -gerieht, das Jur. in bestimm­ ten bürgerl. Staaten für schwere Straftaten zu ­ ständiges Gericht, das sich aus Berufsrichtern und Geschworenen zusammensetzt Science-fiction, die; -, -s [saionsfikfon] jvorw. B R D; Bez. für moderne wissenschaftlich-technische utopische Literatur, Spielfilme, die von unterschied­ licher sozialer, ideologischer Tendenz bestimmt sind/ Seal, der; -s, fo. Pl.f [zi:l, si: 1] Fell (2) einer be­ stimmten Robbenart sechs /Kard.zahl 6/: in Reihen zu sechsen an- treten; / auch drei Sechs/sechs|: / auch Drei/drei| Sechs/sechsj -eck , das /PI. - e/ von sechs Strecken begrenzte (ebene) geometrische Figur; -eckig /Adj.f in der Form eines Sechsecks Sechser, der; -s, - b e rl. Fünfpfennigstück sechserlei, sechserlei findekl.f vgl. dreierlei sechs/Sechs f / auch Drei/drei|/| -jährig fAdj.; nur attr.j vgl. dreijährig; -tagewoche, die v e r ­ a ltend Woche mit sechs Arbeitstagen sechste fOrd.zahl zu sechs/; / auch dritte -f den, einen sechsten / Sinn für etw. haben sechstel; vgl. drittel Sechstel, das; -s, - vgl. Drittel sechstens fAdv.f vgl. drittens sechzehn /Kard.zahl 16/ Sechzig /Kard.zahl 60/; / auch dreißig sechziger findekl. A d j.; nur attr.f vgl. dreißiger Sechziger, der; -s, - vgl. Dreißiger sechzigste fOrd.zahl zu sechzig/; / auch dreißigste SED, die; -, jo. Pl.f [esje:de:] fKurzw. für Soziali­ stische Einheitspartei Deutschlands/ s. Einheits­ partei sedativ fAdj.f Med . beruhigend, einschläfernd, schmerzstillend: sedative Mittel Sedativum, das; -s, Sedativa [..v . .] Med. Be­ ruhigungsmittel Sediment, das; -(e)s, -e 1. G eol. Ablagerung (2) — - 2. M ed. Bodensatz einer Flüssigkeit, bes. beim Harn; zu 1 sedimentär /Adj.f: sedimentäre Ge­ steine Sediment]gestern, das G eol. aus Sedimenten durch Druck entstandenes Gestein 1See, der; -s, -n [ze: (o)n] größeres stehendes Binnen ­ gewässer ohne unmittelbaren Zusammenhang mit dem M eer: ein großer, tiefer S.; auf dem S. rudern, segeln; in einem S., im S. baden, schwimmen; um einen S. (herum)wandern 2See, die; -, -n [ze:(o)n] 1. fo. Pl.f Meer: die weite, wogende, stürmische S.; an die S. fahren; sie ver­ brachten ihren Urlaub an der S.; auf (hoher) S. (auf offenem Meer, fern der Küste) — 2 . fo. Pl.f Seemannsspr. bewegte, hohe S. (Seegang) — 3. Woge, Sturzsee: schwere Seen schlugen über das Schiff, brachen sich am Bug + in S. stechen aus dem Hafen auslaufen: das Schiff ist in S. gestochen; zur S. fahren (von Beruf Seemann sein) Sge| -adler, der Adler mit weißem Schwanz und unbefiederten Füßen , der in der Nähe großer Ge­ wässer lebt; -bad, das Bade-, K urort an der See: - bär, der um g . erfahrener, älterer Seemann; - beben, das G eol. Erdbeben, dessen Herd unter dem Meeresboden liegt; -fahrt, die fo. Pl.f Einsatz von Wasserfahrzeugen auf dem Meer Seefahrtsj -am t, das staatliches Organ zur Gewähr­ leistung von Sicherheit und Ordnung auf Territorial­ gewässern, Wasserstraßen und in den Seehäfen; - buch, das vom Seefahrtsamt ausgestellter Reisepaß für Seeleute, der die erforderlichen Visa sowie Ein ­ tragungen über A n- und Abmusterungen enthält; - s chule, die Fach-, Hochschule für die Ausbildung von nautischen und technischen Schiffsoffizieren für die Handels- und Fischereiflotte see/See| -fest / Adj.f 1 . seetüchtig: ein seefestes Schiff; das Schiff is t s. — 2. nicht seekrank wer­ dend: er war auch bei hohem Seegang s.; -lisch, der überwiegend i m M eer lebender Fisch; -fu nk , der F u nk , bes. Telegraphie, Sprechfunk, zwischen Seeschiffen od. Stationen an der Küste und See­ schiffen; -gang, der fo. Pl.f vom Wind hervor­ gerufene Wellenbewegung der Meeresoberfläche: leichter, hoher, schwerer S .; -gras, das fo. Pl.f im Schlamm der Küsten unter Wasser wachsende Pflanze m it langen grasartigen Blättern, die getrock­ net als Polstermaterial verwendet werden; -hafen, der Hafen am Meer; -hund, der vorwiegend im Nordatlantik lebende Robbe, deren Hinterfüße nach hinten gerichtet sind und die kein äußeres Ohr be­ sitzt; -igel, der in zahlreichen A rten vorkommender
1038 Seejungfrau — Seestraßenordnung Stachelhäuter m it hügligem od. scheibenförmigem, oft m it Stacheln besetztem Körp e r; -jungfrau, die weibliche Gestalt aus dem Märchen, der Sage mit menschlichem Körper, der an Stelle der Beine einen Fischschwanz hat; -kabel, das auf dem Meeres­ grund verlegtes K abel bes. zur Nachrichtenübermitt­ lung; -kanal, der bis zum Hafenbecken führende tiefe Fahrrinne; -karte, die der Schiffsführung dienende Karte der Küsten und Meere; -klar /Adj.f Seemannsspr. fertig zum Ausfahren (1.2): ein Schiff s, machen; -klima, das jo, Pl.j Klima in Küstengebieten, d as durch hohen Feuchtigkeitsgehalt der Luft und geringe TemperaturSchwankungen ge­ kennzeichnet ist; -krank jA d j.j an Seekrankheit leidend; -krankheit, die jo. Pl.f durch das Schlin­ gern eines Schiffes bei bewegter See ausgelöste Störung des Gleichgewichtsorgans, die Übelkeit, E r ­ brechen und Schwindel hervorruft; -krieg, der Gesamtheit kriegerischer Kampfhandlungen auf, unter und über dem Meer Seele, die; -n 1 * / wissenschaftlich nicht verwendete Bez, für die Gesamtheit psychischer Erscheinungen und Vorgänge; bes. für Gefühl, Gemüt/: eine emp­ findsame, kindliche S. haben; er war ein Kenner der menschlichen S.; ihrem Gesang, Klavierspiel,, ihr fehlt die S. (Gefühlstiefe); sie hat keine, viel S. — 2. R el. in religiöser Vorstellung der als unsterblich betrachtete T eil des M enschen: der Glaube an das Fortleben der S. — 8.1. umg. jemot.; von einem Menschen; nur in Verbindung mit bestimmten Adj./: er, sie ist eine gute, treue, ehrliche S. (ist gut, treu, ehrlich) 8.2 . /nur im PL; mit Zahlenangabej v er a lten d Mitglied einer Ge­ meinde (1 .2) + die S. einer Sa che (die belebende, beherrschende Person, treibende K raft bei einem Unternehmen) sein; jmdm. aus der S. sprechen (dasselbe sagen, was auch jmd. anderes m>eint, empfindet); mit ganzer S. (ganz und gar, m it Begeisterung) dabei- sein; sich etw. von der S. reden (von etw., das einen bedrückt, reden und sich dadurch erleichtern); umg. jmd. ist eine S. von Mensch, von einem Menschen (ist sehr gutmütig); etw. brennt jmdm. auf der S. (jmd. will etw. unbedingt tun); jmdm. etw. auf die S. binden (jmdm. etw. einschärfen, dringend nahelegen); — ein Herz und eine S. sein; mit / Leib und S .; jmdm. fällt ein / Stein von der S. Seelen/seelen| -frieden, der oft s p ö t t . innerer Frieden, innere Buhe: seinen S. wiederfinden, b e­ halten, verlieren; -heil, das B el. Erlösung der Seele (2) von Sünden: für sein S., das S. eines Verstorbenen beten; -los /A dj./ ohne Gemüt, Ge­ fühl, kalt: ein seelenloser Mensch; -messe, die B el . k a t h . Messe für das Seelenheil eines Verstorbenen, Totenmesse, R equiem; -quäl, die seelische Qual; -ruhe, die innere Ruhe, inneres Gleichgewicht: er fand bald seine S. wieder; umg. mit, in (aller) S. (seelenruhig) antwortete er, wartete er auf den Ausgang der Verhandlungen; -ruhig /Adv./ umg. m it gleichmütiger Ruhe: während alle ungeduldig warteten, unterhielt er sich s. m it seinem Freund; -vergnügt /Adj.; nicht attr./ umg. vergnügt, still­ vergnügt; -Verkäufer, der Seemannsspr. von ver­ antwortungslosen Reedern noch eingesetztes altes, zum Abwracken reifes Schiff; -verwandt /A dj./ im Psychischen, im Denken übereinstimmend: die beiden .fühlen sich s . ; dazu -Verwandtschaft, die; - voll /Adj./ mit Gemüt, Gefühl: ein seelenvoller Blick; das seelenvolle Spiel eines Musikers seelisch /A dj./ die Seele (1 ) betreffend: seelische Regungen; seelischer Schmerz; aus dem seelischen Gleichgewicht kommen; eine seelische Belastung, Erschütterung; eine schwere seelische Krise durch- maehen; etw. ist s. bedingt See|lÖwe, der verhältnismäßig schlanke Robbe der nordamerikanischen Küste und des Pazifiks, die lange Schnurrhaare hat und deren Pelz fast ohne wolliges Haar ist Sgel|sorge, die /o. Pl.j Betreuung des einzelnen Menschen i n allen den Glauben und die christliche Lebensführung betreffenden Fragen durch einen Geistlichen See zu 2See (1)| -luft, die jo. PL/; -macht, die Staat mit starker Flotte; -mann , der /PL -leute, selten -männer/ jmd., der beruflich zur See fährt: ein alter, erfahrener S. Seemanns] -garn, das /o. Pl.j phantastische, meist übertriebene Geschichte(n) von Erlebnissen der See­ leute auf See: S. spinnen; -los, das fo. Pl.j Schick­ sal des Seemanns, das sich aus der Unstetigkeit seines Lebens u nd den Gefahren a uf See ergibt; -Sprache, die jo. P l.j Sondersprache der Seeleute See zu 2See (1)| -meile, die /Abk. sm; in der See­ fahrt verwendete M aßeinheit der Länge/ ; -nadel, die Vertreter einer F a milie nadelförmiger Meeresfische; - n ot, die jo. PL/ schwere Gefahr für ein Schiff auf See, für ein infolge eines Defektes auf See nieder­ gegangenes Flugzeug, in der fremde Hilfe benötigt wird: in S. geraten; ein Schiff aus S. retten Seen], Seen]platte, die flache od. leicht hügelige Landschaft m it zahlreichen Seen: die M ecklen­ burgische S. See/see zu 2See (1)| -pferdchen, das; -s, - in warmen Meeren lebender kleiner Knochenfisch m it geneig­ tem, dem Kopf eines Pferdes ähnlichem Kopf; -p latz, der umg. Ferienplatz an der See; -räuber, der jmd., der Seeräuberei betrieb, Pirat; -räuberei, die; / o. PL/ vorwiegend bis ins 18. Jh. auf offener See betriebener Raub von Schiffen und Schiffs­ ladungen; -recht, das /o. Pl.j nationale und inter­ nationale Rechtsbestimmungen zur Regelung der Schiffahrt und der Fischerei auf hoher See; -reede- rei, die Unternehmen zum gewerbsmäßigen Trans­ port von Gütern und Personen m it Seeschiffen; - r eise, die Reise auf dem Meer, über das Meer; -s a ck, der /PI. -säcke/ Sack aus Segeltuch, in dem der Seemann seine Ausrüstung und persönliche Dinge transportiert; -sa lz, das jo. Pl.j Meersalz; -Sand, der jo. Pl.j feiner Sand bes. am Meeres­ ufer; -schiff, das für den Seeverkehr bestimmtes Schiff; -Schiffahrt, die; -schiacht, die v era ltend Schlacht zwischen Seestreitkräften auf dem M eer; - Schlange, die in zahlreichen Arten vorkommende, vorwiegend in tropischen Meeren lebende, Fische fressende giftige Schlange m it seitlich abgeflachtem Schwanz; -Seite, die jo. Pl.j die der 2See zu­ gewandte Seite; -Sport, der D is zip lin der Gesell­ schaft für Sport und Technik, in der zur Vor­ bereitung auf den Dienst in der Volksmarine K en nt­ nisse auf dem Gebiet der Seefahrt vermittelt werden; - Stern, der Stachelhäuter m it flachem, sternförmigem Körper mit meist fünf A m en; -Straße, die Weg für den Seeverkehr; - straßenordnungÄ die J u r .
Seestreitkräfte — sehen 1039 internationale Übereinkunft zur Regelung des Schiffsverkehrs auf dem Meer; -Streitkräfte, die/ Pl.f Teil der Streitkräfte zum Schutz der Küsten und Hoheitsgewässer und zum Ausfuhren kriegerischer Operationen auf dem, in dem M eer; -tüchtig fAdj.j zur Fahrt über das, auf dem Meer geeignet, tauglich : ein seetüchtiges Schiff; -verkehr, der Verkehr über das, auf dem Meer; -wasser, das jo. Pl.f Meer­ wasser; -weg, der 1. bestimmter Weg, Route übers Meer: der S. nach Indien — 2. fo. PLf Güter auf dem S. (per Schiff) versenden; -Wetterdienst, der Wetterdienst für die Seeschiffahrt; -wind, der jo. Pl.f Wind vom Meer her zum Land hin; -Zeichen, das Verkehrszeichen auf dem Meer od. an der Küste, das den Schiffen eine sichere Navigation ermöglicht Segel, das; -s, - am M ast eines Wasserfahrzeuges befestigtes und ausgespanntes großflächiges Tuch, durch das die K raft des Windes zur Fortbewegung genutzt wird: die S. aufziehen, hissen, heißen; S. setzen; der Wind schwellt, bläht die S. -b umg. die S. streichen {resignieren, den Kampf, Widerstand aufgeben); — jmdm. den / Wind aus den Segeln nehmen Segel/segel| -boot, das durch die K raft (2) des Windes fortbewegtes (Sport)boot m it Segeln; -fläche, die gesamte Fläche der Segel eines Segelschiffes, -bootes; -fliegen fVb.; nur im I nf.f mit einem Segel­ flugzeug fliegen: er lernte s.; -flieger, der jmd., der das Segelfliegen betreibt; -flug, der jo. P l.f das Fliegen mit einem Segelflugzeug; -flugzeug, das motorloses Flugzeug, das die Energie bewegter L uft ausnutzt; -klasse, die S p o r t Segelboote m it gleicher Bauweise, Größe und Art des Segels segeln fsw. Vb.; ist, hat/ 1.1. sich in einem Segel­ boot durch die K r aft (2) des Windes vorwärts bewegen (ist, hat): er ist, hat früher viel gesegelt; er hat, ist den ganzen Vormittag gesegelt; (ist): er ist mit dem, gegen den Wind gesegelt 1.2. sich durch 1 .1 irgendwohin bewegen (ist): sie sind ans andere Ufer gesegelt — 2. schwebend durch die Luft fliegen (ist): Wolken s. über den Himmel; Schwalben s. durch die Luft Segeln, das; -s, fo. PLf das Segeln (1.1) als sport­ liche Disziplin Segel| -regatta, die Regatta für Segelboote; -schiff, das Schiff mit meist mehreren M asten und Segeln; -schlitten, der m it einem Segel ausgerüstetes F ahr ­ zeug, dessen Kufen auf einer Eisfläche gleiten; -tuch, das fPL -e/ festes, grobes, wasserdichtes Tuch aus Leinwand, Hanf od. Baumwolle; -tuchschuh, der Schuh, dessen Oberteil au s Segeltuch besteht Segen, der; -s, - 1. R e l . 1.1. in Worten, Gebärden a n eine in religiöser Vorstellung existierende gött­ liche Macht gerichtete Bitte um Gnade, Schutz: (jmdm.) den S. geben, erteilen, spenden; den S. (einen liturgischen Segenswunsch) sprechen, singen 1.2 . fo. PLf der S. (Gewährung der Gnade, des Schutzes) Gottes, des Himmels — 2 . fo. Pl.f etw. zum S. (Glück, Wohlergehen) der M en schheit nutzen; jmdm. Glück und S. wünschen; ein S. (ein Glück), daß es so gekommen ist! -j- umg. scherzh. seinen S. zu etw. geben (etw. billigen, zu etw. seine Einwilligung geben); jmds, S. (Einwilligung, Billigung) haben segensreich fAdj.f in den Auswirkungen für viele Nutzen, Wohlergehen bringend: eine segensreiche Einrichtung, Erfindung, Tätigkeit Segler, der; -s, - 1. jmd., der segelt (1.1) — 2. in zahlreichen Arten vorkommender, der Schwalbe ähn­ licher, schnell fliegender und wendiger Vogel mit schmalen Flügeln, der sich fast ständig in der freien Luft bewegt Segment, das; -(e)s, -e l.M a th . Teil einer Fläche, der durch eine K urve und die zugehörige Sehne begrenzt wird; Teil eines Körpers, der durch eine Ebene und eine gekrümmte Fläche begrenzt w ird : den Flächen­ inhalt, Rauminhalt eines Segments berechnen — 2. Z o ol. Med. einer der hintereinander gelegenen, ursprünglich mehr od. weniger gleichartigen Ab­ schnitte des Körpers von Tieren, des Menschen: die Segmente des Regenwurmes, der Wirbelsäule; dazu segmental fAdj.f segnen, segnete, hat gesegnet 1 . R el. 1 .1 . jmdn., etw. s . für jmdn., etw. den Segen Gottes erbitten: der Pfarrer segnet die Gemeinde 1.2 . Gott segnet etw., jmdn. (Gott schenkt Gnade, Gedeihen, Schutz für etw., jmdn.) — 2. oft spött. jmd. ist mit etw., jmdm. g esegnet; er war m it vielen Talenten gesegnet (besaß viele Talente); sie waren m it vielen Kindern gesegnet (hatten viele Kinder); einen gesegneten (gesunden, guten) Appetit, Schlaf haben 4* nicht mit j* Glücksgütern gesegnet sein; das Zeitliche s. sehen (er sieht), sah, hat gesehen 1.1. die Fähig­ keit haben, etw. m it den Augen wahrzunehmen: gut, schlecht, scharf s. 1 .2 . jmdn., etw. mit den Augen wahrnehmen: wir kon nten die Gäste, den Turm schon von weitem s.; wo hast du ihn gesehen?; die Berge waren gut zu s .; ich kenne ihn nur vom Sehen 1 .8. die Augen, den Blick irgendwohin richten, blicken: aus dem Fenster, nach der Uhr, zum Himmel, zu Boden s.; siehe Seite ... /Abk. s. S./ (sieh nach auf Seite ...) I'Verweis in Büchernf 1.4 . etw., jmdn. s. sich etw., jmdn. ansehen, etw., jmdn. betrachten: hast du den Film schon gesehen?; da gibt es nicht viel zu s.; er hat die Welt gesehen (er hat die Welt kennen­ gelernt) 1.5 . ich habe ihn, sie haben sich, einander lange nicht gesehen (getroffen 4.1, 4.2); wir s. ihn, uns jeden Morgen in der S-Bahn 1 .6. so lustig sehe (erlebe 1) ich ihn zum ersten Mal — 2 .1 . etw., jmdn. gern s. jmd n., etw. mögen, gern haben: das, ihn s. wir gern; -er sieht es gern, wenn sie kommt, daß er nicht raucht; er ist bei uns gern gesehen (willkommen) 2.2. umg. jmdn., etw. nicht mehr s. können (jmds., einer Sache überdrüssig sein) — 3. der Arzt sah bald (kam bald zu der Einsicht), daß er nicht mehr helfen konnte; er sah sich ge­ täuscht, betrogen (er stellte fest, daß er getäuscht, betrogen worden war); sich in seinen Vermutungen bestätigt s. — 4. etw. in bestimmter Weise be­ urteilen: etw. richtig, falsch s.; die Dinge s., wie sie sind; das muß man im Zusammenhang s.; der Autor hat die Zusammenhänge richtig gesehen — 5.1 . jmdn. in jmdm., etw. in etw. s .: er sieht in ihm nur den Gegner (versteht ihn nur als Gegner); darin sehe ich nichts Befremdliches (das finde ich nicht befremdlich) 5,2 . sich gezwungen, genötigt, veranlaßt s., etw. Bestimmtes zu tun (erkennen, daß man gezwungen ist, etw. Bestimmtes zu tun); ich sehe mich (bin) in der Lage, dir zu helfen 5.3 . nach jmdm., etw. s. sich um jmdn., etw. kümmern, für jmdn., etw. sorgen: nach den Kin­ dern s . ; die Krankenschwester sah nach dem Ver­
1040 sehensw ert — Seilbahn band; auf etw. s. auf etw. achten, bedacht sein: auf Ordnung s.; er sieht nur auf seinen Vor­ teil 4- etw., jmd. kann sieh s. lassen (etw., jmd. ist hervorragend, ausgezeichnet); sich bei jmdm. s. lassen (jmdn. kurz besuchen, aufsuchen); — das sieht dir, ihm, euch / ähnlich; sehenden Auges ins Unglück rennen; jmdm. auf die /■ Finger s.; jmd. kann sich für / Geld- s. lassen; Ge­ spenster s.; jmdm. vergeht / Hören und Sehen; sich nicht in die Karten s. lassen; etw. /* kom­ men s.; / Land s.; nach dem / Rechten s.; / rot s.; jmd. sieht den / Wald vor lauter Bäumen nicht sehens/Sehens| -wert fA dj.; nicht adv.f wert, besich­ tigt, angesehen zu w erden: dieser Film ist s.; ein sehenswerter Film; -würdig /A d j.; nicht adv.f sehenswert; dazu -Würdigkeit, die; -en sehens­ wertes K unst-, Bauwerk: die Sehenswürdigkeiten einer Stadt, eines Landes besichtigen Seher, der; -s, - B ei. jmd., dem nach religiöser Vorstellung (in Visionen) übernatürliche Einsichten zuteil werden, Prophet; dazu seherisch /A dj./ Seh| -fehler, der auf mangelhafter Funktionstüchtig­ keit des Aug es beruhendes fehlerhaftes Sehen (1.1); - kraft, die /o. Pl.f Sehvermögen Sehne, die; -, -n 1. weiße, elastische, straffe Fasern aus Bindegewebe, die den Ansatz eines Muskels mit einem Knochen verbinden: er hat sich bei dem Sprung eine S. gezerrt — 2 . aus 1 od. gedrehten Fasern unterschiedlichen M aterials bestehendes dün­ nes längliches Gebilde zum Spannen eines Bogens: der Pfeil schnellte von der S. — 3. Math. Strecke, die zwei Punkte einer gekrümmten Linie od. Fläche verbindet sehnen, sich fsw. Vb.; hat/ sich nach jmdm., etw. s. ein starkes, inniges, schmerzlich drängendes Ver­ langen nach jmdm., etw. empfinden: er sehnte sich nach ihr, seinen Eltern, seiner Heimat; sich nach Ruhe, Geborgenheit s .; die Menschen s. sich nach Frieden; sehnendes Verlangen Sehnen zu Sehne 1| -scheide, die Med. Schlauch aus Bindegewebe, in dem die Sehne gleitet; -scheiden- entzündung, die M ed.; -zerrung, die Überdehnung einer Sehne sehnig fAdj.f 1. voller Sehnen (1): sehniges Fleisch — 2. kräftig und schlank: die durchtrainierte, sehnige Gestalt eines Leichtathleten sehnlich fAdj.f 1.1 . fadv.f sehnsüchtig: s., sehn- lichst erwartete sie seine Ankunft 1.2. /nur attr.f jmds. sehnlichsten (innigsten) Wunsch erfüllen Selm/sehn| -sucht, die jvorw. Sg.j schmerzlich drängendes Verlangen nach der Gegenwart von jmdm., etw.: S. nach den Eltern, dem Süden haben, empfinden, fühlen; sie wurde mit S. erwartet, von S. gepackt, von verzehrender S. gequält; -süchtig fAdj.; nicht präd.f voller Sehnsucht, innig nach etw., jmdm . verlangend: mit sehnsüchtigen Augen schaute das Kind auf das Spielzeug im Schau­ fenster; s. wartet sie auf seine Antwort, denkt sie an den Urlaub; -suchtsvoll fAdj.f voller Sehn­ sucht: ein sehnsuchtsvoller Brief; s. in die Ferne blick en Seh|orga n, das Sinnesorgan zum Wahrnehmen opti­ scher Erscheinungen sehr, mehr, am meisten //* auch mehr, meist/ IAdv.f in hohem M aße, besonders (3): s. heiß, kalt, sauer, süß; sie ist s. fleißig; ein s. schönes Kleid; er hat sich s. darüber gefreut; sie fehlt ihm s.; /in Höflichkeitsformelnf bitte, danke s.!; s. g e­ ehrter Herr Ml; das wußte sie s. wohl (ganz genau); es regnet s. (stark 7.2); er ist s. (schwer 3.2) krank Seh/seh| -schärfe, die Grad des Sehvermögens; - s chwäch fAdj.f mit gestörtem Sehvermögen: eine Schule für Sehschwache; -vermögen, das fo. Pl.f Fähigkeit zu sehen (1.1) seicht fAdj.f 1. jvon Gewässern/ von sehr geringer Tiefe: ein seichtes Gewässer — 2 . von niedrigem Niveau, gehaltlos, oberflächlich: ein seichtes Ge­ plauder, Theaterstück Seide, die; -, -n 1 . aus dem Kokon der Seidenraupe 1 .1 . gewonnene Faser 1.2 . hergestellter Faden: mit S. sticken — 2 . aus 1 od. aus Chemiefasern mit ähnlichen Eigenschaften hergestelltes Gewebe: reine, glänzende, bunte S.; ein Kleid aus kostbarer S.; der Mantel ist mit S. gefüttert Seidel, das; -s, - etwa einen halben Liter fassendes Trinkgefäß (aus Ton), bes. für Bier: ein S. mit einem silbernen Deckel; ein S. m it Bier seiden fAdj.; nur attr.f aus Seide; (2): seidene Kleider, Tücher + etw. hängt an einem seidenen / Faden Seiden/seidenl -bau, der jo. Pl.f Zucht des Seiden­ spinners zur Gewinnung von Naturseide; -damast, der; -kleid , das; -papier, das fo. Pl.f sehr dünnes, weiches, durchscheinendes Papier: Blumen in S. einwickeln; -raupe, die Larve des Seidenspinners; - r a upenzueht, die vgl. -bau; -Spinner, der Schmet­ terling, dessen Kokon aus einem einzigen seidenen Faden besteht, aus dem Seide hergestellt wird; -Stoff, der: ein schöner, schwerer S.; -weich fAdj.f weich wie Seide ( 2 ) : ein seidenweiches Fell seidig fAdj.f glänzend und weich wie Seide (2): seidiges Haar; ein seidiges Fell Seife, die; -, -n I. in fester, flüssiger od. pasten­ artiger Form verwendetes Mittel zum (Sich)waschen: ein Stück S.; sich die Hände, ein Kleidungsstück mit S. waschen — H . Geol. Anhäufung von schwe­ ren und schwer verwitternden Mineralien in Sand- un d Geröllablagerungen seifen fsw. Vb.; hat/ etw., bes. den Körper, einen Körperteil, sich mit Wasser und Seife waschen: jmdm., sich den Rücken s. Seffen zu Seife I| -blase, die mit einem Röhrchen, Strohhalm a us Seifenschaum geblasene, rasch zer­ platzende Hohlkugel; -lappen, der kleiner Lappen zum Waschen des Körpers mit Wasser und Seife; - lauge, die; -pulver, das Waschpulver; -schäum, der fo. Pl.f Schaum aus Seife und Wasser; -sieder, der + salopp jmdm. geht ein S. auf (jmdm. wird mit einemmal etw. klar); -wasser, das jo. Pl.f Wasser m it darin aufgelöster Seife seifig fAdj.f 1* voller Seife (I): seifige Hände haben — 2. der Kognak hat einen leicht seifigen Ge­ schmack (schmeckt ein wenig wie Seife 1 ) seihen fsw. Vb.; hat/ Flüssigkeit durch ein Tuch, einen Filter laufen lassen, um etw.. aus ihr zu ent­ fernen: Milch s. Seil, das; -(e)s, -e langgestrecktes, derbes, biegsames, aus Fasern, Fäden, Drähten fest gedrehtes Gebilde: eine Last mit einem S. hochziehen; das S. des Bergsteigers; die Kinder hüpfen über das S. Seil! -bahn, die Verkehrsmittel zur Beförderung von
Seilfähre — seinerzeit 1041 Personen od. Gütern, das mittels eines Seils auf Schienen gezogen wird od. an einem Seil schwebt: m it der S. fahren; -fahre, die an einem Seil ge­ führte, durch die Strömung des Flusses bewegte Fähre; -fahrt, die B ergm . Fahrt im Förderkorb in einen Schacht Seilschaft, die; - e n durch ein Seil verbundene Gruppe von Bergsteigern: die S. erreichte den Gipfel seil/Seü[ -springen /Vb.; nur im Inf. u. Part. Präs.j über ein Seil springen, das im Kreis über den Kopf und unter den Füßen hindurch geschwungen w ird; -tanzen /Vb.; nur im Inf. u. Pari. Präs./ in der Höhe auf einem gespannten S eil balancieren und akrobatische Kunststücke zeigen; -tänzer, der Artist, der Akrobatik auf einem Seil zeigt Hein jPoss.pron.; Mask. u. Neutr.; Fern.: seine; / i auch seinige/ 1. /ordnet etw., jmdn. dem Zu- gehörigkeits-, Interessenbereich einer besprochenen Person od. Sache maskulinen od. neutralen Ge­ schlechts z u j : fadj.j s. Vater; seine Bücher; einer seiner Freunde, v on seinen Freunden; diese, alle seine Gedanken; seiner Meinung nach hatte sie recht; umg, heute hatte s. Zug (der Zug, mit dem er gewöhnlich fährt) Verspätung; /drückt vor M aß ­ angaben aus, daß der Sprecher die Höhe nur schätzt! der Baum ist seine (vermutlich, kaum weniger als) zwei Meter hoch"1; alles zu seiner (zur passenden) Zeit; /subst.j hier ist ihr Foto, aber wo ist seins, seines, das seine?; er wird das Seine (seinen Teil) dazu beitragen; er ta t alles für die Seinen (seine Angehörigen) — 2 . geh. Seine )'in der Anrede von bestimmten Würdenträgern/: Seine Majestät, E x ­ zellenz 2sein (er ist), war, ist gewesen 1 .1 * existieren (1 ): alles, was war, ist und noch sein wird; was jetzt noch als Traum erscheint, wird eines Tages sein; es war einmal /Eingangsformel des Märchens/; wenn du nicht wärst, würde uns keiner helfen; um g. es ist kein Grund (es gibt keinen Grund) zur Klage; ist irgendwas (gibt es etw. Besonderes, etw. Beunruhigendes)? — 2 .1 . irgendwo s. sich irgend­ wo befinden (1.1 .1): zu Hause, auf Dienstreise, zur Kur, im Krankenhaus, an Bord eines Schiffes s.; wir waren in Berlin; er ist im Garten, draußen, auf Montage, bei der Armee; sie war lange im Ausland, ist auf dem H eimweg, schon unterwegs; er ist gerade hier bei mir; das Arbeitszimmer ist (liegt) im ersten Stock; die Wäsche ist im Schrank; O er ist auf ihrer Seite (steht ihr bei) 2.2 . umg. sich irgendwohin begeben haben: er ist in die Stadt, nach Dresden, baden, wieder fort —■ 8.1 .1 . in einem bestimmten Zustand s. sich in einem be­ stimmten Zustand befinden: krank, müde, hungrig, aufgeregt, sachlich, lustig s .; er ist jung, ledig, begabt, hell begeistert; das Wetter war schlecht; er ist zehn Jahre alt; mit jmdm. böse, in jmdn. verliebt, bei jmdm. g ut aufgehoben s .; gleichen Alters, voller Erwartung, anderer Meinung s . ; das Konzert ist aus; das Fenster ist auf; das Geschäft ist schon zu; außer Betrieb s .; er ist außer Lebens­ gefahr; bei vollem Bewußtsein s.; umg. hinter jmdm., etw. her s. (sich sehr um jmdn., etw. be­ mühen); in Betrieb, Gefahr, Stimmung s.; etw. ist in Mode; das Kleid ist in Arbeit (an dem Kleid, das in Auftrag gegeben wurde, wird gerade ge­ arbeitet) 8.1 .2 . bei der Arbeit, beim Essen s. (gerade arbeiten, essen) 8.2 .1 . jmdm. is t (es) sch lecht (jmd. fühlt sich schlecht); mir ist übel, nicht wohl (zumute), schwindlig; umg, ist dir was (fehlt dir etwas, bist du krank)*! 8.2 .2« u m g . jmdm. ist nach etw. jmd. hat ein Verlangen nach etw.: mir ist nach Urlaub, nicht nach Feiern 8.2 .8. jmdm. ist, als (ob) ... jmd. hat das Gefühl, als ob . . mirist, als ob ich ilm gesehen hätte, als hätte ich ihn gestern gesehen 8.3 . /unpers.; weist auf einen bestimmten Zustand h in /: es ist schon spät, 24 Uhr, Kacht; es ist lange hell, Sommer; es ist besser so; es ist mir lieb, angenehm, daß ...; ist es (verhält es sich) wirklich so? — 4 . /gibt eilte Klassifizierung an/: er ist Arbeiter, Künst­ ler; wir sind Freunde; er ist Berliner; Gold ist ein Edelmetall — o . umg. stattfinden: das Konzert ist morgen, um 20 Uhr, bei schönem W etter im Freien; heute ist kein Unterricht; es war (ereig­ nete sich) vor drei Jahren; an der Küste wrar ein großes Unwetter — 6. /s. + Modalverb/ ge­ schehen (1): das darf nicht s.; es hat nicht s. sollen; w^as s. muß, muß (eben) s.; es kann, mag schon s. (ist schon möglich), daß dü recht hast; /in Wunschsätzen/ es möge s.! — 7. umg. irgendwoher, von jmdm. stammen (1 .1 ): er ist aus Dresden; von wem ist der Brief?; der Krug ist aus Ungarn — 8. landsch. umg. jmdm. gehören (1): wem ist das Buch? — 9. /s. -f- zu -f Inf./ 9.1. /entspricht einem mit können umschriebenen P a s siv/: er ist nicht zu ersetzen (kann nicht ersetzt wer­ den); der Koffer ist zu verschließen 9.2 . /ent­ spricht einem mit müssen umschriebenen Passiv/: der Ausweis ist am Eingang vorzuzeigen (muß am Eingang vorgezeigt werden) — 10 . er war es, ist es gewesen (hat es verschuldet) — H .l . /dient zur Bildung des Perf. und Plusquamperf. bei intransi­ tiven Verben der Zustands- od. Ortsveränderung und bei den Verben sein, bleiben, werden/: das Kind ist eingeschlafen; sie sind heute gekommen, nach Moskau geflogen, im Urlaub an der Ostsee g e ­ wesen, noch hier geblieben — 2 . /dient zur Bildung des Zustandspassivsj: das Fenster ist geputzt -f- etw. s. lassen (etw. nicht tun); es ist an jmdm., etw. Bestimmtes zu tun (es wird von jmdm. erwartet, daß er etw. Bestimmtes tu t); außer sich s. (fassungslos sein, sich in so starker Gemütsbewegung befinden, d aß ma n die Selbstbeherrschung verliert) Sein, das; -s, jo. Pl.j 1. das Existieren (1), die Existenz: das Entstehen, das S. und das Vergehen; das menschliche S. (Dasein, Leben) — 2 . Phi los. /Kategorie zur Bez. alles Existierenden, Wirklichen, das, abhängig von der Antwort auf die Grundfrage der Philosophie, als ideell od. materiell bestimmt ist; wegen dieser Indifferenz in der marxistisch-leni­ nistischen Philosophie wenig gebräuchlich/: die Grundformen alles Seins (materiell Existierenden, der Materie, objektiven Realität) sind Raum und Zeit; das gesellschaftliche S. (die materiellen ge­ sellschaftlichen Verhältnisse als K o mplex der objek­ tiven, unabhängig vom Bewußtsein existierenden Faktoren und Verhältnisse, in denen die Menschen leben und handeln) seiner (Gen. vom Pers.pron. er/ s. er seinerseits /Adv./ vgl. deinerseits seinerzeit /Adv./ zu jener aus dem Kontext hervor­ gehenden Zeit, damals: er war s. Lehrling in einer Maschinenfabrik
1042 seinesgleichen — Zeitlich seinesgleichen, seinesgleichen findekl. Pron.f vgl. deinesgleichen seinethalben fAdv.f v e r a lten d vgl. deinethalben seinetwegen fAdv.f vgl. deinetwegen seinetwillen /Adv./ v era lten d vgl. deinetwillen seinige, Semige* der, die, das jsubst. Poss.pron. zu 1sein 1/ geh. der, die, das seine; / auch deinige seismisch /A djv o r w . attr.j Geophys. Erdbeben betreffend: seismische Messungen Seismograph, der; -en, -en G eophys. Gerät, das durch Erdbeben od. künstlich hervorgerufene B ewe­ gungen des Bodens, der Erdkruste aufzeichnet Seismologie, die; fo. Pl.f Geophys. Wissen­ schaft von den Ursachen, der Wirkung und der Verbreitung von Erdbeben xseit fPräp. m it Dat.j von einem bestimmten Zeit­ punkt an bis zu einem anderen, meist bis zur Gegen­ wart: s. gestern, Montag; vor vier Wochen traf ich ihn, ich hatte ihn s. fünf Jahren nicht gesehen; das Gesetz gilt s, sechs Monaten; erst s. kurzer Zeit; s. / Menschengedenken 2seit fKonj.; unterordnend; leitet einen Gliedsatz ein/ Seitdem seit) -ab fAdv.f 2abseits (1): s. von der Straße stand ein Gasthaus; 1-dem /Adv.j von einem be­ stimmten Zeitpunkt an bis zur Gegenwart: im Herbst traf er sie im Theater, s. sah er sie nicht wieder; 2-dem /K o nj.; unterordnend; leitet einen Gliedsatz ein; temporal; kennzeichnet den Gliedsatz 1.1 . im Sinne der Gleichzeitigkeit von einem be­ stimmten Zeitpunkt der Vergangenheit an/: s. sie dieses Medikament nahm, fühlte sie sich besser 1.2 . im Sinne der Vorzeitigkeitj: s. er die Prüfung absolviert hat, arbeitet er als Assistent Seite, die; -, - n 1.1.1« Grenzfläche von etw., bes. von einem Körper: die vordere, untere, innere, äußere S. eines Kästchens 1.1 .2 . eine der vier zwischen oben und unten gelegenen Flächen eines Raumes, Körpers: die vier Seiten eines Zimmers, Hauses 1.1 .8 . eine der links, rechts von der Vorderseite gelegenen Flächen bes. eines Gebäudes, K ö rp e r s : die linke S. des Hauses ist eingerüstet 1.2. die von der Fahrtrichtung aus gesehene linke, rechte Fläche eines Fahrzeuges: die linke, rechte S. eines Autos; das Boot, Flugzeug legte sich auf die S. 1 .3 . die linke od. rechte Pa rtie des Körpers zwischen Brust und Rücken 1.3 .1 . beim Menschen: auf der rechten, linken S. liegen; sich auf die S. drehen; ich habe Stiche in der linken S. 1 .3 .2 . bei Vierbeinern: er klopfte dem Pferd die S. — 2. eine der beiden Flächen 2.1 . eines flachen Gegenstandes: die beiden Seiten einer Münze; die rechte, linke S. eines Gewebes 2.2 . eines Blattes bes. in einem Buch, H eft: eine bedruckte, handgeschriebene S .; ein Buch m it 200Seiten; siehe S. 1 Q* sehen 1.3); er blätterte S. für S. (Blatt für Blatt) des Buches um — 3 . rechts od. links von etw., jmdm. gelegener räumlicher B e­ reich: auf beiden Seiten des Flusses; auf die, zur S. gehen; das Auto wich nach der falschen S. aus; sie wandte den Kopf zur S.; ein Blick zur S.; nach, von allen Seiten (in alle, aus allen Richtun­ gen) — 4 . Gesichtspunkt, Aspekt: das ist nur eine S. der Sache; die angenehme S. (das Positive, Angenehme) des Lebens; auf der einen S. auf der anderen S. ... (einerseits..., andrerseits...); die menschliche, politische S. dieses Falles; die technische S. des Problems — 5 . jmdn. von seiner guten, schlechten S. (jmds. gute, schlechte Charak­ tereigenschaften) kennenlern en; sich v o n seiner besten S. zeigen — 6 .1 . eine von zwei od. mehreren Parteien (2.2, 3): die gegnerische S.; auf beiden Seiten gab es Verluste; die vertragschließenden Seiten 6.2 . fo. P I .; bezeichnet einen durch das Adj. näher bestimmten Personenkreisf: von unterrichte­ ter, offizieller S.; vo n mütterlicher S. (von der Familie der Mutter) — 7 . M ath. 7 .1. geradlinige Begrenzung eines Vielecks 7.2 . die Ausdrücke links und rechts vom Gleichheitszeichen: die beiden Seiten einer Gleichung + etw. ist jmds. schwache S. (davon versteht jmd. nicht viel; dem kann er nicht widerstehen); etw. ist jmds. starke S. (davon versteht jmd. viel, jm d. kann etw. gut); jmdm. zur S. stehen (jmdm. bei­ stehen); sich auf jmds. S. schlagen (zu jmdm. über­ gehen; jmds. Meinung übernehmen); etw. auf die S. legen (Geld zurücklegen, sparen); etw., alles von der leichten S. nehm en (sich keine ernsten Ge­ danken über etw. machen); scherzh. an jmds. grüner S. (links von jmdm.) gehen selten fin den Verbindungen! auf, v on s. jmds., einer Sache auf, von der Reite (6*1) von jmdm., etw.: auf s. des Klägers; von s. der Eltern, des Gerichts Seiten/se|ten| -ansicht, die Ansicht von einer Seite (1.1.3): das Foto zeigte die S. des Hauses ;-ausgang, der Zeitlicher (1.1) Ausgang; -blick, der (kurzer) Blick zur Seite (3): einen flüchtigen, prüfenden S. auf jmdn., etw.^werfen; -deckung, die M il.Deckung der Flanke; -eingang, der vgl. - a u sgang; -flügel, der 1seitlicher (1.1) Flügel eines Gebäudes; -g a sse , die; -gewehr, das Stich- od. Hiebwaffe, die auch als Bajonett verwendet wird; -hieb, der spöttische, bissige Bemerkung: jmdm. einen S. versetzen; - läge, die fo. Pl.f: den Verletzten in die stabile S. bringen (ihn so auf die Seite legen, daß sich seine Lage nicht verändern kann); -lang /A dj.; vorw. a ttr .j sich über mehrere geschriebene, gedruckte Seiten erstreckend: ein seitenlanger Brief; -leh ne, die Armlehne; -leitwerk, das F lug w . Leitwerk zur Bewegung eines Luftfahrzeugs nach der Seite (3); - l inie, die in der Folge der Geschlechter sich ab­ zweigende Familie, Nebenlinie; -rüder, das Flu g w . beweglicher Teil des Seitenleitw erks seitens fPräp. mit Gen.f papierdt. auf, von seiten jmds., einer Sache: s. der Gewerkschaft, der Eltern Seiten/se|ten| -schiff, das A rchitekt. Schiff einer Kirche rechts od. links neben dem Mittelschiff; -Sprung, der außereheliches Liebesabenteuer: S eite n ­ sprünge machen; -steck en, das; -s, fo. Pl.f stechen­ der Schmerz in der Seite (1.3 .1): S. haben; -Straße, die Nebenstraße; -verkehrt /A dj./ dem Spiegelbild des Originals entsprechend: das projizierte Dia i st s . ; - wagen, der Beiwagen; -wind, der fo. Pl.f Wind von der Seite (3): starker S. behinderte die B ad ­ fahrer; -zahl, die 1. fo. Pl.f Anzahl der Seiten (2.2) eines Buches — 2 . Zahl auf einer Seite eines Buches, Manuskripts, einer Zeitung seit|her fAdv.f 1seitdem Zeitlich fAdj.; nicht präd.f 1.1 . an der Seite (1.1 .3): eine seitliche Tür; der Eingang lag s. 1 .2 . nach der Seite (3): eine seitliche Wendung des Kopfes 1.3 . von der Seite (3): der Sturm kam s. von links 2se|tlich fPräp. mit Gen.f an der Seite (3): s. der Straße
Seitwärts — Selbst 1043 seit| 1-wärts /Adv./ 1. zur Seite (3): sie warf einen Blick s. auf das Kind — 2. an, auf der Seite (3): er steht s.; 2-wärts /Präp. mit Gen./ an, auf der Seite (3): s. des W eges Sekrgt, das; -(e)s, -e bes. von einer Drüse ab- gesonderter flüssiger Stoff mit bestimmter bio­ chemischer Funktion für den Organismus: Magen­ saft und Speichel sind Sekrete; ein wäßriges, eitriges, blutiges S. Sekretär, der; -s, -e 1. leitender Funktionär einer organisatorischen (Grund)einheit einer P a r te i, bes. der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, einer Gewerkschaft od. einer anderen Organisation: der S. einer Grundorganisation der Partei; der S. des Weltfriedensrates; der E rste S. der Bezirks­ leitung der Sozialistischen Einheitspartei Deutsch­ lands — 2 . gewählter Staatsfunktionär, bes. bei den örtlichen Räten der DDR , der für den ordnungs­ gemäßen Ablauf der Arbeit des Rates und seiner Fachorgane sorgt: der S. des Rates des Kreises — 3. J u r . Leiter od. verantwortlicher Mitarbeiter der Geschäftsstelle eines staatlichen Gerichts der D D R — 4.1 . /Dienstrang im diplomatischen Dienst/: er ist S. der Botschaft, Gesandtschaft 4.2 .1 . /in der DDR Diehstrang von bestimmten Angestellten/ 4.2 .2 . /in der BRD Dienstrang in der mittleren Beamtenlaufbahn/ — 5 . jmd., der für eine (leitende) Persönlichkeit Schriftverkehr und organisatorische Aufgaben erledigt — 6 . Schriftführer: er ist S. des Sportklubs — 7. v e ra lten d Schreibschrank Sekretariat, das; -(e)s, -e 1. Abteilung mit ver­ waltungstechnischen und organisatorischen A u f­ gaben bei leitenden Mitarbeitern eines Betriebes, staatlichen Organs, einer gesellschaftlichen I n s tit u - 1ion: das S. des Ministers, der Universität; das S. Seiten — 2 . Räumlichkeiten) von 1: sich im S. melden — 3 . die Angestellten von 1 —4 . jo. Pl.f das S. des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (die vom Zentral­ komitee zur Leitung der laufenden Parteiarbeit ge­ wählten Sekretäre) Sekretärin, die; - n e n Angestellte, die neben den Arbeiten einer Stenotypistin auch technisch-organi­ satorische Aufgaben hat: die S. des Direktors; als S. arbeiten Sekretion, die; -, - e n das Absondern von Sekret durch eine Drüse: die S. einer Drüse anregen, hemmen Sekt, der; -(e)s, -e moussierender Wein m it hohem Gehalt a n durch Gärung in der geschlossenen Flasche entstandener Kohlensäure: weißer, roter S.; S. (halb)trocken; der S. perlt; S. trinken Sekte, die; -n m eist kleinere, selbständige religiöse Gemeinschaft (die sich von einer großen kirchlichen Einheit getrennt hat): einer religiösen S. angehören Sekt| -flasche, die dickwandige Flasche für Sekt; - frühstück, das aus erlesenen, meist kalten Speisen und Sekt bestehendes Frühstück; -glas, das /PL - gläser/ m eist hohes od. schalenförmiges Trinkgla s für Sekt Sektierer, der; -s, - jmd ., der Sektierertum betreibt; dazu sektiererisch /A dj./ Sektierertum, d a s; -s, jo. PI ./ innerhalb der Arbeiter­ bewegung betriebene schädliche Politik, die mit scheinrevolutionären Phrasen arbeitet und die A u s ­ nutzung vorhandener Möglichkeiten für die revolu­ tionäre Arbeit unter den M assen vernachlässigt Sektion, die; - e n 1.1 . Gruppe, Abteilung inner­ halb einer Organisation, Institution: die S. Philate­ lie des Kulturbundes der DDR 1.2 . organisatorische Einh eit eines od. mehrerer verwandter Wissen­ schaftsgebiete a n Universitäten un d Hochschulen der DD R: die S. Rechtswissenschaft der Humboldt- Universität — 2 . Med. das Sezieren, die Obduk­ tion: die S. einer Leiche — 3 . T echn. vormontiertes Bauteil bes. von Schiffen Sekt| -kellerei, die Kellerei, in der Sekt hergestellt wird; -korken, der; -kühler, der Gefäß zum Kühlen einer Flasche Sekt Sektor, der; -s, Sektoren 1. Bereich, Teilgebiet, bes. der Wirtschaft: der volkseigene, genossenschaft­ liche S. der Wirtschaft; das Angebot auf diesem S. ist verbessert worden; er ist Fachmann auf dem S. Kultur — 2. Math, vom Mittelpunkt her ausgeschnittener Teil eines Kreises, einer Kugel Sekundant, der; -en, -en 1. Berater und Betreuer eines Sportlers, bes. beim Boxen und beim Schach­ spiel — 2. jmd., der jmdm. bei einem Duell als Berater und Zeuge zur Verfügung steht sekundär /Adj./ zweitrangig: etw. ist von sekun­ därer Bedeutung; dieses Problem erscheint mir s. Sekundär] -iiteratur, die jo. Pl.f W issensch . Literatur über die Quellen bes. der Sprach- und Literaturwissenschaft; -rohstoff, der jvorw. Pl.f aus Altmaterial gewonnener Rohstoff Sekunde, die; -, -n 1.1 . /Abk. s; Maßeinheit der Zeit/: drei Minuten und fünf Sekunden; die Uhr geht auf die S. (ganz) genau — 2. /o. PL/ ich bin in einer S. (gleich) zurück; daran habe ich keine S. (lang) (nicht einen Moment) gezweifelt — II . M us. 1 .1 . zweite Stufe der diatonischen Tonleiter 1.2 . Intervall von zwei Tönen — HI. 60. Teil einer Winkelminute sekunden/Sekunden zu Sekunde L l| -lang /Adj.; nicht präd./ mehrere Sekunden dauernd; -schnelle, die /in der Verbindung! in S. (in sehr kurzer Zeit); - zeiger, der den Ablauf der Sekunden angebender Zeiger der Uhr sekundieren /sw. Vb.; hat/ jmdm. s . 1 . (in einem Gespräch) jmdn., bes. m it Worten, unterstützen (1) — 2. als Sekundant eines Sportlers tätig sein — 3. jmds. Sekundant bei einem Duell sein selb /Dem.pron.; steht nur nach der Verschmelzung von Präp. + Art. für Präp. -fr- derselbe, dieselbe, dasselbe/: am selben (an demselben) Tag; er wohnt im selben Haus wie ich; zur selben Stunde selber findekl. Dem.pron./ u m g . 1selbst: er kocht sein Essen s. Selb st jindekl. Dem .pron.; stets betont; bezieht sich a uf eine genannte od. bereits bekannte Person od. Sache und hebt sie hervor; bezieht es sich auf das Subj. , steht es entweder unmittelbar hinter diesem od. folgt auf das finite Verb od. ein Obj.j: das müßt ihr s. tun; der Kapitän wurde s. seekrank; sie hat den Kuchen s. gebacken; er fährt s.; sein Leben s. bestimmen; vor Erregung, Wut war er seiner s. nicht (mehr) mächtig (verlor er die Be­ herrschung); das ka n n ich s. (ohne fremde Hilfe) tun; das muß sich aus sich s. (ohne Anstoß von außen) entwickeln; /bezieht es sich nicht auf das Subj., sondern auf ein anderes Satzglied, folgt es diesem unm ittelbar/: das ist jedem s. überlassen; er wollte den Direktor s. sprechen; er ta t es um der Sache s. willen (verfolgte damit keinen anderen Zweck); 6 7 Wörterbuch
1044 2selbst — Selbstüberhebung das ist ein Widerspruch in sich s. (ein innerer Widerspruch) + jmd.istdie/ Kühes.;etw.vons./ tun; etw. / versteht sich von s. 2selbst IPartikeil sogar (1 .1 ): s. sein Freund riet ihm davon ab Selbst^ das; jo. P l.j das eigene Ich: mein ganzes S. sträubte sich dagegen; dieses Buch ist ein Stück von seinem S. Selbst] -abholer, der; -s, - jmd ., der etw. selbst ab­ holt, das in der Regel zugestellt wird; -achtung, die Achtung des Menschen vor sich selbst: seine S. ver­ lieren, wiedergewinnen selbständig jA d j.j 1. ohne entscheidende Hilfe od. Anstoß von außen, aus eigener Befähigung und eigenemAntriebhandelnd: ein selbständiger Mensch; s. handeln, urteilen; ein s. erarbeitetes Werk — 2. unabhängig (1.3): viele ehemalige Kolonien wurden selbständige Staaten; national, politisch, wirtschaftlich s.; dazu Selbständigkeit; die; -, Io.Plf Selbst] -aufOpferung, die Hingabe an eine Aufgabe ohne Rücksicht auf eigene Interessen; -auslöser, der F o to g r . Auslöser zum selbsttätigen Auslösen des Verschlusses; -bedienung, die jo. PL/ Art des Ein­ kaufes und der Dienstleistung, bei der man die Waren selbst aussucht und sie zur Bezahlung an die Kasse bringt: ein Geschäft, eine Gaststätte mit S. Selbstbedienungs| -gaststätte, die; -laden, der jPl. -laden/ Selbst/selbst] -befriedigung , die Onanie; -b eha up- tung, die jo. Pl.j Erhaltung, Durchsetzung der Geltung der eigenen Persönlichkeit im (gesellschaft­ lichen) Leben: sein Wille zur S. war unerschütter­ lich; -beherrschung, die Herrschaft über das eigene Verhalten, seine Gefühle und Triebe; -beobachtung, die jo. P l.j Beobachtung des eigenen Denkens, Fuhlens, Tuns; -bespieg(e)lung, die; -, -en selbst­ gefällige, eitle Darstellung der eigenen Person: sein Werk ist eine einzige S.; - bestätigung, die: das war eine S. (Bestätigung des eigenen Wertes, K ön­ nens) für ihn; -bestinunung, die jo. Pl.j von einem Volke selbst vorgenommene Bestimmung seiner Ge­ sellschaftsordnung und Staatsform: das K echt auf nationale S.; - bestimmungsrecht, das jo. Pl.j Recht auf Selbstbestimmung: das S. der Nationen fordern, anerkennen; -beteiligung, die vom Ver­ sicherungsnehmer zu zahlender Beitrag zu den Kosten bei einem Versicherungsfall: eine K asko­ versicherung mit 500 Mark S .; -betrug, der falsche Vorstellung, die sich jmd . (wider besseres Wissen) macht: einem (eitlen) S. erliegen; -bewußt jA dj.j seiner selbst, des eigenen Wertes und Könnens be­ wußt, davon überzeugt: ein selbstbewußter Mensch; s. auftreten; dazu -bewußtsein, das: ein ausge­ prägtes, starkes S.; jmds. schwach entwickeltes S. stärken; -bildnis, das Bildnis, das bes. ein Künstler von sich selbst angefertigt hat; -darstellung, die (künstlerische) Darstellung des eigenen Wesens od. eigener Vorstellungen; -disziplin, die jo. Pl.j Selbstbe­ herrschung: dank eiserner S. wurde er zum Nicht­ raucher; -entzündung, die jo. Pl.j durch starke Er­ hitzung des brennbaren M aterials von selbst vor sich gehende Entzündung; -erhaltung, die Erhaltung des eigenen Lebens; -erhaltungstrieb, der /o. Pl.j: sein S. hatte ihn aus der Gefahr errettet; -erkenntnis, die jo. Pl.j Erkenntnis des eigenen Wesens, Kön­ nens und der eigenen Grenzen: nach S. streben; -e rZiehung, die; -fahrer, der Fahrzeug für einen Gehbehinderten, das er selbst bedienen kann; -g e­ fällig jA d j.j von sich selbst eingenommen, eitel\ s. lächeln, in den Spiegel schauen; -gefühl, das jo. Pl.j Gefühl für den eigenen Wert, die eigene Würde: ein gesundes, krankhaft übersteigertes S.; - genügsam jAdj.j zufrieden mit sich selbst, der eigenen Leistung; -gerecht jA dj.j kritiklos und überheblich von der Richtigkeit des eigenen Ver­ haltens überzeugt: ein selbstgerechter Mensch; - gespräch, das Gespräch mit sich selbst: sie führte oft Selbstgespräche; -herrlich /A dj.; emot.j seine eigenen Kompetenzen überschreitend: etw. s. en t­ scheiden; -kerrschaft, die jo. P Lj Herrschaft, bei der die Regierungsgewalt durch das Staatsoberhaupt allein im Interesse (einer Minderheit) der herr­ schenden Ausbeuterklasse ausgeübt wird; -hilfe, die jo. Pl.j 1.1, Hilfe, die man sich selbst, allein leistet: früher war man im Krankheitsfall oft auf S. an ­ gewiesen 1.2 . J u r . (eigenmächtige) Durchsetzung eines Rechtsanspruchs beim Fehlen rechtzeitiger gesetzlicher Hilfe selbstisch jAdj.j v e r a lte n d selbstsüchtig, ego­ zentrisch: sie hatte ein selbstisches W esen; s. etw. erstreben Selbst/selbst] -kontrolle, die jo. P l.j 1.1 . Kontrolle des eigenen Tuns, Verhaltens, Selbstdisziplin: sein ruhiges Auftreten war das Ergebnis ständiger S. 1.2 . Überprüfung des eigenen Verhaltens und des Verhaltens anderer im Kollektiv; -kosten, die jPLj Kosten für die Herstellung und den Verkauf eines Produkts od. für das Erbringen einer Leistung: die S. senken; -kritik, die jo. Pl.j Kritik des eigenen Verhaltens, der eigenen Leistungen und Fehler: ehr­ liche, offene, schonungslose S. üben; dazu -kritisch jAdj.j; -lauf, der jo. Pl.j Ablauf, wie er sich aus der Lage von selbst ergibt: etw. dem S. überlassen; - laut, der Vokal; -los jAdj./ sich ohne Rücksicht auf eigene Interessen für etw., jmdn. einsetzend, uneigennützig: ein selbstloser Mensch; -mord, der: S. begehen (sich selbst vorsätzlich töten); dazu -mör- der, der; -mörderisch jA dj.j 1. jnur attr.j er han­ delte in selbstmörderischer (einen Selbstmord be­ zweckender) Absicht — 2 . eine selbstmörderische (überaus große, riskante, sinnlose) Verwegenheit; - m o rdversuch, der: einen S. begehen, verhindern; - porträt, das vgl. Selbstbildnis; -quälerisch jA d j.j durch gegen sich selbst gerichtete Vorwürfe, übertrie­ bene K ritik sich selbst quälend: selbstquälerische Ge­ danken, Vorstellungen; -schütz, der Maßnahme zum Schutz der eigenen Person: seine Zurückhal­ tung war nichts als S.; -sicher jAdj./ sicher im Auftreten, selbstbewußt; -Steuerung, die jo. Pl.j automatische Steuerung eines Gerätes, Fahrzeugs; - Studium, das jo. Pl.j selbständige Aneignung von Wissen: ein Lehrbuch im S. durcharbeiten; -sucht, die jo. PLI nur auf eigenen Vorteil bedachtes Ver­ halten, Egoismus; dazu -süchtig /Adj.j; -tätig lAdj.j 1. bei bestimmtem A nlaß von selbst wirksam, automatisch: die Tür schließt s.; ein selbsttätiges Reinigungsmittel — 2. jnur attr.j aus eigenem An­ trieb tätig: der Mensch als selbsttätiges, verant­ wortliches Glied der Gesellschaft; -tor, das S p o rt Schuß.in das eigene Tor; -tragend jAdj.; nicht adv./ T ech n . ohne Stütze, Stützpfeiler: eine selbsttra­ gende Konstruktion; -Überhebung, die; -, jo. Pl.j
Selbstüberwindung — Semmel 1045 anmaßende Überbetonung der eigenen Perso n; - Überwindung, die Überwindung von hemmend wirkenden eigenen Neigungen und Gefühlen; -vergessen /Adj.; nicht präd./ einer Tätigkeit so hingegeben, d aß darüber anscheinend alles andere vergessen wird: s. lauschten die Kinder dem Märchenerzähler; -Verleugnung, die; -, jo .P l.j das Unterdrücken, Verhehlen eigner Wünsche, Vorstellungen, Gefühle; -Verpflichtung, die frei- eingegangene Verpflichtung einer Person, Gruppej eme besondere Leistung zur Mehrung des soz. gesellschaftlichen Reichtums zu erbringen: eine S. eingehen; -verständlich jA dj.j 1 . aas den Umständen von selbst ergebend und dadurch m oti­ viert: eine selbstverständliche Hilfeleistung — 2 . jadv.j 2.1. er kommt s. nicht (nach den Gegeben­ heiten besteht kein Zweifel, da/? er nicht kommt) 2.2 . fals verstärkte Bejahung/: „kommst du mit?“ „ Selbstverständlich Vgewiß 3.1)!“ ; zu 1 u. 2.1 - Verständlichkeit, die; jo. P l.f; za 1: es ist doch eine S., daß ich dir helfe; -Verständnis, das A rt und Weise, wie sich jmd., eine Gruppe von Menschen, eine Institution in bezug auf das ihm, ihr Wesent­ liche selbst versteht, interpretiert: das S. eines Men­ schen, Dichters,. einer Partei; -versuch, der Er­ probung bes. neuer medizinischer Methoden an sich selbst; -vertrauen, das Vertrauen auf das eigene Können: jmds. S. stärken; -Verwaltung, die jo. Pl.j Verwaltung 1.1 . eines Gemeinwesens durch eine von den Bewohnern gebildete, gewählte Regierung: die S. der freien Reichsstädte im Mittelalter; die S. einer Minderheit 1.2 . einer Körperschaft durch ihre eigenen Vertreter; -Verwirklichung, die das E nt­ falten der eigenen Anlagen, Fähigkeiten; -vorwurf, der wegen Fehlverhaltens gegen sich selbst gerichteter Vorwurf; -wählferndienst, der jo. Pl.f nicht durchs Fernamt vermittelter Fernsprechverkehr nach ande­ ren Ortsnetzen durch Vorwahl einer entsprechenden Kennzahl; -zerstörerisch jAdj.j die eigene Existenz bedrohend, zerstörend; -Z eugnis, das sprachliche Äuß eru ng eines Verfassers über sein eigenes Denken und Handeln: dieses Buch enthält viele Selbst­ zeugnisse des Dichters; -zufrieden /A dj./ mit sich selbst, seinen Leistungen, seinem Verhalten, ohne weitere Ansprüche an sich selbst, zufrieden: s. läch eln; -z weck, der /o. Pl.j nur im Betreiben einer Bache selbst liegender Zweck: etw. darf nicht zum (reinen) S. werden Selektion, die; -, - e n zweckbestimmte Auswahl: B iol. die S. geeigneter Zuchttiere Selen, das; -s, jo. Pl.j nichtmetallisches Element, das in einer metallischen Modifikation ein Halb­ leiter ist, der bei einfallendem Licht seine elektrische Leitfähigkeit erhöht Selen|zelle, die T e ch n . Bauelement der Elektro­ technik, in dem die Eigenschaft des Selens, bei ein­ fallendem Licht seine elektrische Leitfähigkeit zu erhöhen, technisch genutzt w ird Selfmademan, der; -s, Selfmademen [seifme:tmen] jvorw. im bürgert. Sprachgebrauchj jmd., der im K ap . außerhalb des üblichen bürgert. Entwicklungs­ weges, oft durch skrupelloses Handeln, in die be­ sitzende und herrschende Klasse aufgestiegen is t s elig jA dj.j 1. von einem rauschhaften Glücksgefühl erfüllt, überglücklich: sie küßte ihn, und er war s . ; s. wie ein Kind; in selige Träume versinken; u m g . soll er doch s. (glücklich, zufrieden) werden mit seinem Kram! — 2. Rel. jnach religiösen Vorstellungen/ aus dem irdischen Leben geschieden, in das ewige Leben eingegangen und der him m ­ lischen Wonnen teilhaftig: s. sein, werden + seligen / Angedenkens Seligkeit, die; jo. PI .; zu selig/ selig| -preisen jVb.j geh. jmdn. als wunschlos glücklich preisen; -sprechen jVb.j Hel. kath.: der Papst spricht jmdn. selig (spricht ihm die ewige Seligkeit zu) Sellerie, der; -s, -s, auch Sellerie, die; -n [..i:e n] / beide vorw. Sg. j Doldengewächs, dessen Wurzel eine dicke Knolle bildet, die als Salat und wie die Blätter zum Würzen verwendet wird Sellerie |salat, der Salat aus den gekochten Knollen des Selleries selten lA d j.j 1.1 . nicht häufig vorkommend: ein seltenes Ereignis, Metall, Tier; eine seltene Krank­ heit; wir gehen s. (nicht oft) aus 1.2 . /als Partikelj u m g . außerordentlich (1): ein s. dummer Kerl Seltenheit, die; -, -en 1. jo. PL; zu selten 1.1/ das Seltensein: die S. einer K rankheit — 2 . ein Exem­ plar einer wenig vorkommenden Sache: er sammelte nur Seltenheiten Seltenheitsjwert, der jo. P l.j Wert, den etw. hat, weil es selten vorkommt Selter(s), die; -, - umg. Flasche od. Glas mit Selterswasser Selter(s)|wasser, das jo. Pl.j Mineralwasser seltsam jAdj.j merkwürdig: ein seltsamer Anblick, Mensch; sich s. benehmen seltsamer|weise /Adv./ merkwürdigerweise Semantik, die; -, jo. PLI Teilgebiet der Sprach­ wissenschaft, das sich mit der Bedeutung sprach­ licher Einheiten befaßt * dazu semantisch jA dj.j Semasiologie, die; -, /o. PL / Semantik; dazu semasiolpgisch jAdj.j Semester, das; -s, - 1 . Zeitspanne eines halben Jahres innerhalb eines Studienjahres: *das erste S.; er hat vier S. Medizin studiert — 2. scherzh. er ist schon ein älteres S. (er ist nicht mehr jung) Semifinale, auch Semifinale, das S p o r t Wett­ kampf, bei dem die Teilnehmer des Finales er­ m ittelt werden Semikolon, das; -s, -s/Semikola aus einem Komma u nd einem darüber stehenden P u nk t bestehendes Satzzeichen, das bes. zwischen zwei inhaltlich zu­ sammenhängenden Ha uptsätzen steht Seminar, das; -s, -e 1. wissenschaftliche Lehrveran­ staltung (an einer Hochschule) in Fo rm von Übungen, Diskussionen zu einem Thema unter Leitung eines Dozenten, wissenschaftlichen Fachmanns — 2 . w is ­ senschaftliches I n s tit u t einer bürgerl. Hochschule — 3. Bildungseinrichtung für Geistliche Seminar |gruppe, die kleinste Struktureinheit an einer Hochschule, Universität der DDR, in der ein Teil der Studierenden eines Studienjahres in einer Fachrichtung zusammengefaßt ist seminaristisch jA d j.j in Form eines Seminars (1): ein Thema s. durcharbeiten Semiotik, die; jo. P l.j Wissenschaft von den Zeichen als Verständigungsmittel Semit, der; -en , -e n Angehöriger einer sprachlich verwandten Gruppe von Völkern bes. Vorderasiens und Nordafrikas; dazu semitisch jA dj.j Semmel, die; -n landsch. Brötchen: frische, 67*
1046 Semmelbrösel — sensationell knusprige, altbackene Semmeln; eine S. mit Butter bestreichen, mit Wurst belegen -f- umg. etw. geht weg wie warme Semmeln (ver- kauft sich la ch t und schnell') Semmel] -brosel, das, auch der; -mehl, das fo. PL/ Mehl aus geriebenen harten Brötchen Senat, der; -s, -e 1. Jur. Kollektiv von Richtern, das in Verfahren vor einem höheren Gericht gem ein­ sam entscheidet — 2 . leitendes Gremium an bürgerl. Hochschulen — 3 . P a ri , eines der beiden gesetz­ gebenden Organe in einem Staat mit einem aus zwei Kammern bestehenden Parlament — 4 , städtische Regierungsbehörde in bestimmten Städten der B R D ; zu 3 u. 4 Senator, der; -s, Senatoren Mitglied eines Senats Send|bote, der veraltend jmd., der eine Mit­ teilung zu uberbringen hat, Abgesandter; O sie kamen als Sendboten des Friedens Sende zu senden 2[ -anlage, die: die S. eines Fern­ sehsenders, Flugzeugs; -antenne, die; -folge, die Programmfolge der ausgestrahlten Sendungen; -mast, der M ast für die Sendeantenne senden, sandte/sendete, hat gesandt/gesendet / / auch Gesandte/ 1.1 . /sandte, auch sendete, hat gesandt, auch gesendet/ etw. jmdm., etw. an jmdn., einen bestimmten Ort schicken (1.1): jmdm. Blu­ men, eine Karte s.; ein Telegramm an jmdn. s. 1.2. jmdn. zu jmdm. s. (schicken 1.2.1) — 2. /sendete, hat gesendet/ etw., bes. eine Rundfunk-, Fernsehsendung, m it Hilfe eines Senders (drahtlos) verbreiten, so daß man es empfangen kann: Nach­ richten, ein Unterhaltungs-, Musikprogramm (in Stereo), einen Vortrag s.; Morsezeichen s. Sende|pause, die Pause zwischen zwei Rundfunk-, Fernsehsendungen; O um g . S . haben (nach langem Reden vorübergehend schweigen, s til l sein) Sender, der; -s, - Anlage zum Erzeugen und Aus­ strahlen von elektromagnetischen Wellen, bes. zum Senden von Rundfunk-, Fernsehsendungen: ein (leistungs)starker, schwacher S.; einen S. gut empfangen Sende zu senden 2| -reihe, die Reihe von Rund­ funk -, Fernsehsendungen zu einem bestimmten Thema; -Störung, die durch eine technische Störung verursachte Unterbrechung einer Sendung; -Zeichen, das Pausenzeichen eines Rundfunksenders Sendung, die; -, -en 1. jzu senden/ das Senden; zu 1.1: die S. der Bücher erfolgte gestern; zu 2: die S. des Hörspiels erfolgt heute — 2 .1 . das, was jmdm. gesendet (1.1) wird, worden ist: den Emp­ fang einer S. (mit Dank) bestätigen; eine S. Obst; eine postlagernde S. 2 .2 . einzelner, in sich ab­ geschlossener Teil des Programms im Rundfunk, Fernsehen: eine S. (im Rundfunk) hören, (im Fern­ sehen) sehen; eine S. über Thomas Mann; eine politische, wissenschaftliche S. Senf, der; -(e)s, -e / vorw. Sg.j 1. gelbblühender Kreuzblütler mit in Schoten enthaltenen Samen, die zum Würzen verwendet werden — 2 . zum Würzen verwendete, aus dem gemahlenen Samen von 1 her­ gestellte Paste, M ostrich: scharfer, süßer S. + s a lopp seinen S. dazugeben (sich ungefragt, unerwünscht über etw. äußern) senf/Senf] -färben /A dj.f gelbbraun; -gurke, die geschälte, m it Senfkörnern eingelegte Gurke; -körn , das /PL -körner/ Samenkorn des Senfs; -soße, die m it Senf (2) gewürzte Soße Senge, die; -, fo. PL/ landseh. salopp 1Prügel: S. kriegen sengen /sw. Vb.; hat/ 1. ein gerupftes Huhn s. (die Reste der Federn und Haare von einem ge­ rupften Huhn abbrennen) — 2 . die Sonne sengt (scheint sehr heiß) sen il /A dj./ in geistiger Hinsicht greisenhaft: seniler Schwachsinn; s. werden; dazu Senilität, die; -, -en /vorw. Sg./ senior /indekl. Adj.; nur attr.; steht hinter dem Familiennamen des Seniors (1); Abk. sen ./: Herr Meier s. (der Ältere) Senior, der; -s, Senioren 1. Geschäftsinhaber in der bürgerl. Gesellschaft im Gegensatz zum J unior (1 ) — 2. jmd., der der Älteste od. einer der Ältesten in einem bestimmten Bereich ist und sich darin ver­ dienstvoll betätigt hat: der S. der Geographen — 3. /vorw. PI ./ S p o rt Sportler, der ein bestimmtes Alter überschritten h at: heute spielen die Senioren — 4. /vorw. P L / Person im Rentenalter, älterer Mensch: Gymnastik für Senioren Senipren|heim, das /B RD/ Feierabend-, Altersheim Senkjblei, das B a u w . Lot (1.1) Senke, die; -, - n flache Vertiefung der Erdober­ fläche: das Dorf, Bauernhaus liegt in einer S. Senkel, der; -s, - Schnürsenkel senken /sw. Vb.; hat/ 1.1 .1 . etw., jmdn. nach unten, abwärts bewegen: die Arme heben und s. 1.1 .2 . etw. senkt sich: der Vorhang senkt sich (sinkt nach unten); der Boden senkt sich (gibt nach, verändert sich in seiner Höhe in Richtung nach unten); die Straße senkt sich (geht abwärts) 1.2 . den Blick, K opf s. (nach unten wenden, richten) 1.3 . am Satzende die Stimme s. (tiefer und leiser werden lassen) — 2 . etw. verringern (1 .1 ): die (Produktions)kosten, Preise, das Fieber s. Senker, der; -s, - 1 . zur Vermehrung von der Mutterpflan ze abgetrennter, oft bewurzelter Trieb einer Pflanze — 2 , Werkzeug zum Erweitern vor­ gebohrter Löcher senk/Senk| -recht /A dj.; / auch -rechte/ im Winkel von 90 Grad zu einer Ebene stehend, ver­ laufend: eine senkrechte Linie; s. stehen; einen Mast s. aufstellen; der Felsen stürzt fast s. ab; - r e chte, die; -n, -n //* auch -recht/ senkrechte Linie; -rechtstarter, der 1. Flugzeug, das senkrecht startet und landet — 2 . spött. jmd., der sehr schnell Karriere gemacht hat Senkung, die; -, -en 1. Geol. das Absinken der Erdkruste — 2 . Verringerung: die S. der Betriebs-, Selbstkosten — 3 . Med. das Sichsenken von Orga­ nen der Bauchhöhle aus der normalen Lage: eine S. des Magens — 4 . Med. Blutsenkung — 5. Vers­ leh r e unbetonte Silbe im Vers: ein Vers mit vier Senkungen Senn, der; -(e)s/schweiz. -en, -e/schweiz. -en süddt. österr. Schweiz. Hirt auf der Alm, der die Kühe melkt und Butter und Käse herstellt Senner, der; -s, - süddt. österr. Senn; dazu Sennerin, die; -, -nen Sensation, die; -, - e n 1. unerwartetes, außergewöhn­ liches, aufsehenerregendes E reig nis: die S. des Jahres; eine technische, politische S. — 2. Med, Empfindung sensationell /Adj./ als Sensation wirkend, eine Sensation darstellend: eine sensationelle Nachricht, Aufführung
Sensationsmache — Servus 1047 Sensations|maehe, die femot.f Versuch, ein Ereig­ nis durch Aufbauschen als Sensation darzustel­ len Sense, die; -n Werkzeug mit gebogenem, arm­ langem Messer und langem Stiel zum Mähern die S. wetzen, dengeln; mit der S. Gras mähen + salopp bei mir ist S. (ich mache Schluß, mache nicht mehr mit)! sensibel /Adj./ 1 .1 . auf Eindrücke psychisch stark reagierend und sie nur schwer bewältigend: ein s en ­ sibles Kind; sie ist von Natur aus zart und s. 1.2 . /nur attr.f Med. für Reize empfindlich: die sensiblen N erv en Sensibilität, die; jo. P L; zu sensibel/ sensitiv /A dj./ sehr feinfühlig: ein sensitiver Mensch sensorisch /Adj.; nur attr./ Med. die Sinne (1.1.1) betreffend: sensorische N erven Sensualismus, der; fo. PLI Phi los. alle Erkennt­ nis allein auf Sinneswahrnehmungen zurück - führende Lehre sensuell /Adj./ [. .u|el] die Sinne (1.1 .1) betreffend Sentenz, die; - e n kurzer, treffender Ausspruch sentimental /A dj./ (zu) gefühlvoll, zu sehr gefühls­ betont, rührselig: ein sentimentaler Schlager, Roman; dazu Sentimentalität, die; -en separat /A d j./ vom Übrigen gesondert: ein separates Zimmer Separatfrieden, der Friedensschluß mit nur einem von mehreren Gegnern Separatismus, der; /o. P Lj Bestrebung innerhalb der Klassengesellschaft, einen Gebietsteil von einem einheitlichen Staat abzutrennen, um in ihm einen separaten Staat zu errichten; dazu Separatist, der; -en, -en Seppelhose, die u m g . kurze Lederhose Sepsis, die; Sepsen fvorw. Sg.f Med. Blutver­ giftung: eine akute S. September, der; -/ -s, - fvorw. Sg.j neunter M onat des Jahres: ein warmer S. Septett, das; -(e)s, -e Mus. 1. Komposition für sieben Soloinstrumente od. sieben Singstimmen — 2. die 1 ausführenden sieben M usiker, Sänger Septime, Septime, die; -n M us. 1 .1 . siebente Stufe der diatonischen Tonleiter-1 .2 . Intervall von sieben Tönen septisch lAdj.j Med. 1. auf Sepsis beruhend — 2. nicht keimfrei Serail, das; -s, -s [zerai(l), zerarj] Palast eines Sultans Serenade, die; -, -n 1. meist im Freien, oft an kulturhistorischer Stätte stattfindende (abendliche) Konzertveranstaltung, bei der bes. Serenaden (2) ge­ spielt werden: eine S. im Dresdner Zwinger — 2. m eist tänzerisch-heitere, in der Zähl und Zusammen­ stellung der Sätze und in der Besetzung freie K o m ­ position für mehrere Instrumente: eine S. von Mozart Serge, die; -, - n [ss^ q] T ex til. /Futterstofff Serie, die; -, -n [..io, ..ie] 1. gleichartige Gescheh­ nisse, die aufeinanderfolgen: eine S. vo n Ver­ suchen, Verbrechen, Unfällen — 2 .1 . bestimmte Anzahl von zusammengehörigen Erzeugnissen glei­ cher A rt und Ausführung: eine S. Briefmarken; diese S. der Fernsehgeräte läuft aus 2.2 . jin der Verbindung! etw. in S. (Serienfertigung) hersteilen 2.8 . bestimmte Anzahl von Publikationen, Sendun­ gen, die thematisch zusammengehören und nachein­ ander von einem Verlag veröffentlicht, vom F unk, Fernsehen gesendet werden: eine S. veröffentlichen; eine zehnteilige S. senden S§rien/serien| -fe rtigung , die gleichzeitige od. a u f­ einanderfolgende massenhafte Fertigung von Erzeug­ nissen gleicher A rt und Ausführung; -mäßig jAdj.f mittels Serienfertigung: etw. s. produzieren; »Pro­ duktion, die Serienfertigung; -reife, die E ntwick­ lungsstand einer Sache, der deren Serienfertigung zuläßt; -Schaltung, die Elektrotechn. Reihen­ schaltung; -weise fAdj.; vorw. adv., nicht präd.f in Serien (2.1 ): etw. s. hersteilen; die s. Produk­ tion eines Erzeugnisses seriös /A dj.j 1 . würdig und integer wirkend: ein seriöser älterer Herr — 2 . fvorw. im bürgerl. Sprachgebrauchf als geschäftlich vertrauenswürdig, zuverlässig geltend: eine seriöse Firma SermQn, der; -s, -e u m g . weitschweifiges, nichts­ sagendes Geschwätz: wir mußten geduldig seinen langen S. anhöfen Serologie, die; -, fo. Pl.f Teilgebiet der M edizin, das sich mit den Eigenschaften, der Beeinflußbarkeit und den Anwendungsmöglichkeiten des Serums in Diagnostik und Therapie befaßt Serpentine, die; -, - n 1 .1 . einen Höhenunterschied überwindender (Verkehrs)weg mit vielen Kehren (1), Windungen (1 .1 ): eine S. zog, schlängelte sich den Berghang hinauf 1.2 . Kehre (1), Windung von 1.1: die Straße führte in dreißig Serpentinen zum Gipfel hinauf Serum, das; -s, Seren/Sera M ed. 1 . wäßriger, nicht mehr gerinnender Bestandteil des Blutplasm as: das S. des Rindes — 2. meist aus dem Blutplasma von Tieren stammender, m it immunisierenden Stoffen angereicherter Impfstoff: ein S. gegen Grippe inji­ zieren 1Service, das; -/ -s, - [zerviis, Gen. , .v i:s(9s), PL . . v i : s (9)] alle zusammengehörenden, in Form, Musterung übereinstimmenden, aufeinander ab­ gestimmten Teile des Geschirrs für mehrere Personen: ein kostbares S. für zwölf Personen 2Sgrvice [soe:vis, auch z . , ] , Service [scervis, auch z..], der; -s, -s fvorw. Sg.f [Gen. u. PL ..visos] 1. Kundendienst:, der S. dieser Autowerkstatt ist vor­ bildlich; der S. (die Betreuung, Bedienung) der Hotelgäste, Urlauber wurde verbessert — 2 . Sitz, Einrichtung von 1: in diesem S. arbeiten fünf Mechaniker servieren fsw. Vb.; hat/ [..v . .] 1.1 . jmdm. etw. s. (in einer Gaststätte) für jmdn ., der am Tisch sitzt, Speisen, Getränke auf den Tisch setzen: das E ssen, Abendbrot, die Suppe s.; den Gästen Wein s. 1 .2 . in einer Gaststätte Gäste bei Tisch bedienen: er servierte an zwölf Tischen; zu 1.2 Serviererin, die; - n e n weibliche Person, die in einer Gaststätte serviert Servier |wag en, der tischähnlicher Gegenstand auf Rädern, auf dem zu servierende Speisen abgestellt werden Serviette, die; -, -n [zsrvieto] meist quadratisches Tuch od. saugfähiges Stück Papier, das beim E ssen zum Schutz der Kleidung, zum Säubern von Mund und Händen dient servil fAdj.f [.. v . . ] unterwürfig, kriecherisch: er verhält sich s. gegenüber seinen Vorgesetzten; dazu Servilität, die; -, fo. Pl.f Servus [..v . .] süddt. österr. umg. ffreundschaft-
1048 Sessel — Sexbombe Ucker Gruß beim Abschied od. beim Zusamm en­ treffen) \ jmdm. S. sagen; S., alter Freund! Sessel, der; -s, - gepolstertes, m it einer Rückenlehne und meist auch mit Armlehnen versehenes, bequemes Sitzmöbel für eine Person: ein bequemer, harter, neu bezogener S.; sich in einen S. setzen; sich erschöpft in einen S. fallen lassen; sich behaglich im S. zurücklehnen; sich aus dem, vom S. erheben Sessel] -lehne, d ie; -litt, der Seilbahn mit einzelnen, frei hängenden Sitzen für ein od, zwei Fahrgäste seßhaft fAdj.f 1 .1 . ein seßhaftes (nicht nomadisie­ rendes) Volk; auf dem Lande, in einer Stadt s. werden (festen Wohnsitz nehmen) 1.2 . er ist ein sehr seßhafter Mensch (wechselt ungern seinen Wohnsitz, behält ständig seinen Wohnsitz) Session, die; -, -en sich über einen längeren Zeit­ raum erstreckende Tagung: eine mehrtägige w issen­ schaftliche S. Set, das; -s, -s [set, auch zet] 1. Gruppe zusammen­ gehöriger Gegenstände m eis t verschiedener Größe, Satz (6) — 2 . Platzdeckchen (mit dazu passender Serviette) Setz]ei, das la nd sch . Spiegelei: ein S. braten setzen /sw. Vb.; hat, ist; / auch gesetzt/ 1. (hat) 1.1 . sich s. eine sitzende Stellung einnehmen: s. Sie sich bitte!; setzt euch!; er stand auf und setzte sich wieder; /mit Richtungsangabe/ er fragte, ob er sich zu uns, an unseren Tisch s. dürfe; sich ans Fenster, Steuer, auf den Stuhl, in einen Sessel s . ; /von Tieren/ der Hund setzte sich auf eine Bank; O sich auf die Bahn s. (einen Zug benutzen, um damit irgendwohin zu gelangen) 1 .2 . jmdn. an einen bestimmten Platz in eine sitzende Stellung bringen: sie setzte das Kind auf den Stuhl — 2 . (hat) 2.1 . etw. an einen bestimmten Platz stellen (2), so daß es dort steht, einer Sache einen bestimmten Platz geben: einen Stuhl ans Fenster, das Frühstück auf den Tisch, einen Topf auf den Herd s. 2 .2 . etw., jmdn., sich irgendwohin s. etw., jmdn., sich an eine bestimmte Stelle bringen: ein Glas an den Mund, eine Trompete an die Lippen, (sich) die Mütze auf den Kopf s.; einen Flicken auf etw. s. (auf etw. nähen); O nie wieder setze ich meinen Fuß über die Schwelle dieses Hauses (nie wieder betrete ich dieses Haus); den Fuß an Land s. (an Land gehen); einen Hund auf die Fährte, Spur s. (dahin bringen, d aß er die Fährte, Spur verfolgen kann); er setzte sich (rückte vor) an die Spitze des Feldes; jmdn. an eine Aufgabe s. (jmdm. eine Auf­ gabe übertragen) 2 .3 . etw. irgendwohin schreiben: seine Unterschrift auf, unter ein Schriftstück s.; ein Komma s.; jmdm. einen Geldbetrag auf die Rechnung s.; jmdn. (jmds. Namen) auf eine Liste s. 2 .4 . etw. setzt sich (zu Boden) etw. sinkt (in einer Flüssigkeit) zu Boden und lagert sich dort ab : der Kaffee hat sich gesetzt — 3 . (hat) etw. in etw. s .: eine Geschichte in Reime s. (in Versform umsetzen); ein Gedicht in Töne, Musik s. (ver­ tonen) — 4 . (hat) 4.1 . einen Ofen, Zaun s. (er­ richten) 4.2 . Druckerei einen Text s. (zu einem Schriftsatz 1 formen) 4.3 . Blumen, Stauden, Kar­ toffeln s. (pflanzen) 4.4 . Jägerspr. die Häsin hat vier Junge gesetzt (geboren) 4.5 . Seemannsspr. die Positionslampen s. (aufstellen und anzünden); (die) Segel s. (aufziehen); S p o r t neue Marken s. (neue Rekorde aufstellen)^; O Akzentes. (Bestimm­ tes nachdrücklich hervorheben) — 5 . bei einer Wette, einem Glücksspiel einen Einsatz einzahlen (hat): er setzte bei jedem Rennen fünfzig Mark (auf ein Pferd) — 6. über etw. s. 6.1. mit einem Boot, Schiff ein Gewässer überqueren (ist, h a t): sie setzte über den Strom 6 .2 . jmdn. m it einem Boot, Schiff über ein Gewässer befördern (hat): der Fährmann setzte uns über den Fluß 6.3 . über etw. springen (1 .1 ) (ist, hat): er setzte über den Graben, Zaun — 7. (hat) sich ein Ziel s. (etw. Bestimmtes er­ reichen wollen); einer Sache ein Ende s. (bereiten) — 8. /drückt aus, daß eine Zustandsänderung be­ wirkt wird/ (hat): Banknoten außer Kurs s. (für ungültig erklären); etw. unter Strom s. (etw. mit Strom in Kontakt bringen); jmdn. auf Schonkost s. (jmdm. Schonkost verordnen) — 9 . (hat) 9.1 . /drückt aus, daß etw. in Bewegung gebracht wird, so daß es funktioniert/ \ eine Maschine, einen Motor in Bewe­ gung, / Betrieb s .; etw. in, außer / Funktion s. 9.2 . /drückt den Beginn einer Bewegung aus/: sich in / Bewegung, / Marsch s. — 10. /in Ver­ bindung m it Subst. zur Umschreibung eines Verbal- begriffsj (hat): etw. setzt jmdn. in Begeisterung, Erstaunen (etw. begeistert 1.1, erstaunt 1 jmdn.); jmdn. / instand s., etw. Bestimmtes zu tun; etw. / instand s. - f sich mit jmdm. ins / Benehmen s.; jmdn. (über etw.) ins / Bild s.; jmdn. unter /* Druck s.;gesetzt den / Fall, daß ...; jmdn. außer / Ge­ fecht s.; alle / Hebel in Bewegung s.; sich auf den / Hosenboden s.; alles auf eine / Karte s .; sich etw. in den / Kopf s.; jmdn. an die (frische) ^ Luft s.; jmdn. / i matt s.; sich (mit etw.) in die / Nesseln s.; etw. aufs / Spiel s.; seinen / Stolz in etw. s .; jmdn. auf die Straße s.; sich zwischen zwei / Stühle s.; sich in Szene s.; sich (durch,, mit etw.) ins / Unrecht s.; etw. indie/ Welts. Setzer, der; -s, - Schriftsetzer Setzerei, die; -, - e n Teil der Druckerei, in dem der Schriftsatz (1) hergestellt wird Setzling, der; -s, -e 1. junge Pflanze, die zum weiteren Gedeihen an einen bestimmten Standort ge­ pflanzt wird — 2 . junger Fisch, der zum weiteren Gedeihen in ein Gewässer gesetzt wird Setz|maschine, die D ru ck erei Maschine zur Her­ stellung des Schriftsatzes (1) Seuche, die; -, -n a ls Epidemie auftretende, gefähr­ liche Infektionskrankheit: Seuchen wie die Schweinepest, Cholera, Ruhr; eine S. bricht aus; an einer S. erkranken Seuchen/seuehenl -bekämpfung , die; -fest /Adj.\ widerstandsfähig gegen eine Seuche; -Verhütung, die seufzen /sw. Vb.; hat/ als Ausdruck von Kummer, Schmerz, Resignation schwer und tief einatmen und hörbar, m it meist klagendem Laut ausatmen: laut, leise, verhalten, sehnsüchtig s.; C> g eh . unter einer L ast s. (leiden) Seufzer, der; -s, - beim Seufzen hörbarer Laut: ein bekümmerter, schwerer, tiefer, unterdrückter S.; einen S. der Erleichterung ausstoßen Sex, der; -(es), /o. PI./ [s.., auch z..] umg. 1. (dargestellte) Sexualität: ein Film mit S. — 2 . Sex- Appeal : eine Frau mit S.; der männliche S. Sex] :sAppeal, -sAppeal, der; -s, /o. P l.j [..op i:l] starke sexuelle, erotische Anziehungskraft eines Menschen, bes. einer Frau: S. haben; -bombe, die
Sexfilm — Sicherheit 1049 umg. /oft emot./ Frau mit starken sexuellen Reizen; - f i lm , der Film mit in den Vordergrund gestellten sexuellen Szenen Sextant, der; -en, -en bes. in der Astronomie ver­ wendetes Gerät zur Bestimmung des eigenen Stand­ ortes durch Messung der Höhe (1.2) eines Gestirns Sexte, die; -, -n Mus. 1.1. sechste Stufe der dia­ tonischen Tonleiter 1.2 . Intervall von sechs Tönen Sextett, das; -(e)s, -e Mus. 1 . Komposition für sechs Soloinstrumente od. sechs Singstimmen — 2 . die 1 ausführenden sechs M usiker sexual /Adj.; nicht präd.; selten/ sexuell Sexual fhormon, das Geschlechtshormon Sexualität, die; -, /o. P L / 1 . Gesamtheit der sexuellen (2) Verhaltensweisen und Erlebnisse — 2 . Bereit­ schaft zum Sexuellen (2): ein Mensch mit starker, wenig entwickelter S. Sexual] -moral, die M oral (1) auf dem Gebiet der Sexualität (1); -verbrechen, das Straftat, die gegen Normen des Sexualverhaltens verstößt; dazu -Ver­ brecher, der; -verhalten, das sexuelles Verhalten sexuell fAdj.; nicht präd.j [..u|el] 1 . die Sexualität betreffend: sexuelle Aufklärung — 2 . geschlechtlich (1 .2); sexuelle Beziehungen; der sexuelle Trieb (Geschlechtstrieb) ; der sex u elle Verkehr (Geschlechts­ verkehr) Sexuologie, die; -, jo. Pl.j Wissenschaft von der Sexualität sexy jindekl. Adj.; vorw. präd. u. adv.f [ssksi, auch z..] umg. sexuell anziehend: sie, er ist s.; in dem Bikini sieht sie s. aus sezieren jsw. Vb.; hat/ einen Leichnam, ein Organ ein totes Tier anatomisch zerlegen Shag , der; -s , -s [Jek] feingeschnittener Tab ak für die Pfeife Shag|pfeife, die kurze Tabakspfeife Shake, der; -s, -s [Je:k] Mixgetränk Shamppp(n),das [Jampu:(n), Jampo:(n)] $. Scham­ pun Shanty, das; -s, -s [Jenti, auch Ja ..] ursprünglich unter Seeleuten entstandenes Lied, das die Seefahrt zum Inhalt hat Sheriff, der; -s, -s [J..] gewählter P olizist (mit be­ grenzten richterlichen Befugnissen) in einer amerika­ nischen Stadt Sherry, der; -s, jo. P L/ [jeri] schicerer Süßwein shocking fAdj.; nur präd./ [J..] anstößig, peinlich: das ist s.! Shop, der; -s, -s [J..] umg . Intershop Shorts, die fPLj [Jo..] kurze, sportliche Sommerhose für Damen od. Herren Show, die; -s [Jo;] revuehafte Darbietung, Schau 4- eine S. abziehen (durch ein bestimmtes Verhalten großes Aufsehen erregen wollen) Shpw| -geschäft, das jo. PL/ unter kap. Verhält­ nissen betriebene Branche der Vergnügungsindustrie, die leichte, publikumswirksame Darbietungen, bes. Shows, produziert; -master, der; -s, - [ma:stor] /in der BRD/ jmd., der eine Show arrangiert, dar- bietet siamesisch fAdj.; in der Verbindung/ siamesische Zwillinge (an einzelnen Körperteilen zusammen­ gewachsene Zwillinge) sich fPron.f I. fRefl.pron. der 3. Pers. Sg. u. PI. im Dat. u. Akk./ 1 .1 . /im Akk.f er hat s., sie haben s. gewaschen, verletzt; sie drückte den Jungen an s., legte den Schirm neben s.; /in fester Ver­ bindung mit dem Verb/ sie freut s. auf den Urlaub 1.2 . /im Dat.; nur bei Verben, die außerdem einen A kk. haben/ sie kauften s. einen Fernseher; /sich kann entfallen/ er hörte s. ihre Vorschläge an; /in fester Verbindung mit dem Verb/ er bildete s. nichts ein 1.8 . /in unpers. Konstruktion für man/ hier wohnt es s. gut (hier wohnt man gut); /oft mit lassen/ hier läßt es s. gut leben — II . /reziprokes Pron. der 3. Pers. PI ./ einander: sie wünschten s. alles Gute -f- von s. aus Sichel, die; - n kleines Gerät m it halbrund ge­ bogener Klinge zum Mähen: mit der S. Gras ab­ mähen, schneiden, sicheln; O die S. des (ab-, zu­ nehm enden) Mondes (die Mondsichel) Sicheln /sw. Vb.; hat/; Gras, Klee s. (mit der Sichel schneiden) sicher /A d j./ 1 . Schutz vor Gefahr bietend, keiner Gefahr ausgesetzt: ein sicherer Weg, sicheres Ver­ steck; aus sicherer Entfernung etw. beobachten; sichere (nicht von krisenhafter Entwicklung be­ drohte) Arbeitsplätze, Einkommen; vor etw., jmdm. s. sein; jmdn. s. über die Straße führen; jmd. ist seines Lebens nicht s. (jmds. Leben ist in Gefahr); scherzh. man ist vor Überraschungen nicht s. — 2.1. ein sicheres (in seiner Wirkung ver­ läßliches) Präparat 2.2 . ohne Fehlleistungen: über etw. ein sicheres Urteil besitzen; ein sicheres musi­ kalisches Gehör; die sichere H and des Chirurgen; ein sicherer Autofahrer; er ist auf diesem Gebiet sehr s.; er rechnet, fährt s. 2 .8.1 . zuverlässig (1 .2): eine sichere Nachricht; aus sicherer Quelle er­ fuhren wir, daß ... 2 .8 .2 . ein einwandfreies Funk­ tionieren gewährleistend: diese Methode ist absolut, völlig s. 2 .8.8. eine sichere (unerschütterliche) Über­ zeugung, Zuversicht 2.4 . im Gehen, Stehen mit dem erforderlichen Gleichgewicht: das Kälbchen stand noch nicht ganz s. auf den Beinen — 3 . selbst­ bewußt, selbstsicher: der Ju ng e ist für sein Alter schon sehr s.; ein sicheres Auftreten, Benehmen — 4.1 . das sichere (bestimmt zu erwartende) Ende, Verderben; etw. ist jmdm. s .: nach dieser Kür war ihr die Goldmedaille s. (war klar, daß sie die Goldmedaille bekommt) 4.2 .1 . /nur präd./ es ist s., daß ...es steht fest, daß ...: es ist (so gut wie) s., daß er es nicht getan hat; soviel ist s., er konnte nichts dafür 4.2 .2 . /adv./ xgewiß (3.2): du hast s. im guten Glauben gehandelt (aber ...) 4.3 .1 . /nur präd./ jmd. ist (sich) s., daß ... jmd. hat die Gewiß­ heit, feste Überzeugung, d a ß . . . : ich bin (mir) s., daß er es schafft 4.3 .2 . jmd. ist (sich) jmds., einer Sache, fühlt sich jmds., einer Sache s. jmd. verläßt sich fest auf jmdn., etw., jmd. ist von etw. fest über­ zeugt: er war, fühlte sich seines Erfolges (völlig, absolut, nicht) s. + etw. ist so s. wie das / Amen in der Kirche; / langsam, aber s.; auf / Nummer Sicher gehen; sich meiner / Sache s. sein \ sicher|gehen / Vb.; vorw. im I nf./ völlige Sicherheit, Gewißheit haben wollen und kein Risik o eingehen: ich möchte völlig s. und einen Fachmann hinzu­ zieh en; um (völlig) sicherzugehen, ließ der Arzt die Galle röntgen Sicherheit, die; -, -en 1. jo. PL; zu sicher/ das Sichersein; zu 1 : die soziale S. in der sozialistischen Gesells chaft; die öffentlich e S. (der ungefährdete, geordnete Ablauf des öffentlichen Lebens); die
1050 Sicherheitsabstand — Sichtelement persönliche S. (das Nichtgefährdetsein von Gesund- heit, Leben, gesetzlich ga rantierten Rechten des Individuums); etw., jmdn., sich in S. glauben, wähnen; sich in S. wiegen (wähnen); jmdn. in S. wiegen (bes. durch Zureden bewirken, daß jmd. sich sicher wähnt); zuerst sind Frauen und Kinder in S. zu bringen; in Ruhe und S. leben; materielle, finanzielle S.; zu 2.1: die technische S. einer Maschine; zu 2:2: die S. ihres Urteils; zu 3: die S. seines Auftretens; zw 4.2 .1: das läßt sich (nicht) m itS. sagen — 2 . Bürgschaft (1.1) eines Kreditneh­ mers gegenüber einem Kreditgeber: man einigte sich über S. und Zinsen + etw. mit schlafwandlerischer S. tun (etw. ganz sicher 2.2, ohne überlegen zu müssen, tun) Sicherheits/sicherheits| -abstand, der Abstand sich hintereinander fortbewegender (Kraftfah rzeu g e, der bei plötzlichem Bremsen des ersten ein Auffahren des zweiten verhindern soll; -beauftragte, der für Arbeits- und Gesundheitsschutz verantwortlicher Mitarbeiter in einem (kleineren) Betrieb; -glas, das jo. Pl.j Glas (1), das beim Zerbrechen keine gefähr­ lichen Scherben bildet; -g urt, der Gurt, m it dem man sich aus Gründen der Sicherheit in Kraftfahr­ zeugen, Flugzeugen od. bei Arbeiten in größeren Höhen anschnallt; -halber jA dv .j vorsichtshalber: nimm doch s. den Regenschirm mit!; -Inspektion, die für Arbeits- und Gesundheitsschutz verantwort­ liche Abteilung eines großen Betriebes; -inspektor, der' für Arb eits- un d Gesundheitsschutz (in größeren Betrieben) verantwortlicher Mitarbeiter; -k ette, die Kette (aus Eisen), die man an der Tür vorlegt, damit die Tür nur einen Spalt geöffnet und gewaltsames Ein ­ dringen von außen verhindert werden kann: die S. an derW ohnungstür;-lampe, die Grubengas anzeigende, tragbare Lampe des Bergmanns; -leistung, die Jur. vertraglich vereinbarte od. gerichtlich angeordnete Hinterlegung von Geld od. Wertpapieren, Stellung von Bürgen zur Sicherung gegen Vertragsbruch; - n adel, die gebogene Nadel (1) mit einem die Spitze verdeckenden Verschluß, die zum Feststecken von etw., bes. von Textilien, dient: einen Riß am Ärmel mit einer S. Zusammenhalten; -organ, das jvorw. P l.j für die Sicherheit des Staates verantwortliches Organ: die Sicherheitsorgane legten den Agenten das Handwerk; -rat, der jo. Pl.j Organ der Ver­ einten Nationen für die Aufrechterhaltung des Welt­ friedens; -schloß, das durch seine Konstruktion gegen unbefugtes Öffnen besonders gesichertes Schloß (LI)j ein S. an der Wohnungstür; -ventil, das Ventil, das sich bei zu hohem Druck von innen selbsttätig öffnet: das S. eines Dampfkessels; -Vor­ kehrung, die: Sicherheits vorkehr ungen treffen; - Vorschrift, die Vorschrift zur Sicherung des Gesundheits-, Arbeitsschutzes, von Sachwerten: ein Unfall durch Verstoß gegen die S. sicherlich jAdv./ 1gewiß (3.2): sie kommt s. noch; sie hat es s, gut gemeint, aber ... Sichern jsw. Vb.; hat/ 1. etw., jmdn., sich durch besondere Vorkehrungen vor Zug riff, Gefahr schüt­ zen: ein Fahrrad mit einem Schloß gegen Dieb­ stahl s.; die Tür (durch ein Schloß, einen Riegel) s. (verschließen); ein Gewehr s. (den Abzug blockieren); sich gegen Verlust s.; den Frieden, die Grenzen eines Landes s.; ein gesicherter (sicherer 1) Arbeits­ platz — 2 .1 .1 . etw. s. das Erforderliche tun, damit etw. gegen Gefährdung geschützt ist und in der ge­ wünschten Weise vor sich geht: die Produktion s.; durch Talsperren die W asserversorgung s.; die Versorgung der Bevölkerung ist gesichert 2.1 .2 . etw. sichert etw . etw. gibt durch sein Vorhanden­ sein, seine Funktion die Gewähr, daß etw. in der gewünschten Weise vor sich geht: die Vorrats­ haltung sichert die Versorgung 2.2 . etw. ist ge­ sichert etw. ist durch (wissenschaftliche) Beweise zweifelsfrei festgestellt: nach kurzer Forschungszeit war g esichert, daß bei der Uranspaltung Neutronen entstehen; wissenschaftlich gesicherte Erkennt­ nisse 2 .8 . Spuren s. (als Beweismittel polizeilich ermitteln, solange sie erkennbar, verfügbar sind) — 8. sich, jmdm. etw. s. das Erforderliche tun, damit man, jmd. etw. m it Sicherheit bekommt: jmd. sichert sich ein Billett, die Teilnahme, das Vorkaufsrecht; er sicherte ihr einen Fensterplatz — 4 . Jägerspr. äugen und Witterung aufnehmen: der Hirsch sicherte, bevor er auf die Wiese trat sicherstellen jVb.j 1.1 . etw. dorthin bringen, wo es vor Zugriff geschützt ist: nicht verarbeitetes Bau­ holz s. 1 .2 . das gestohlene Fahrrad wurde von der Polizei sichergestellt (als Beweismittel in einer Strafsache beschlagnahmt) — 2 .1 . etw. sichern (2.1 .1): die schnelle Einbringung der Ernte s. 2 .2 . etw. zweifelsfrei feststellen: etw. durch Messungen s. Sicherung, die; -, -en 1. /zw sichern 1, 2.1.1, 2.3/ das Sichern; zu 1: die S. des Friedens, der Gren­ zen; zw 2.1 .1: die S. der Planerfüllung; zw 2.3: die S. der Spuren — 2 .1 . Vorrichtung, durch die der Stromkreis bei Kurzschluß, Überlastung unter­ brochen wird: eine S. einschrauben; die S. ist durchgebrannt; eine S. von zehn Ampere 2.2 . Vor­ richtung an Waffen, durch die das unbeabsichtigte Lösen eines Schusses, eine unbeabsichtigte Explosion verhindert wird: die S. einer Pistole, Handgranate Sicherungs|hebel, der Hebel einer Schußwaffe zur Blockierung des Abzugs Sicht, die; -, - e n 1. jo. Pl.j 1.1. von Licht, Witterung (I) abhängige Möglichkeit, in der Ferne etw. zu sehen, zu erkennen: eine gute, schlechte S. haben; die S. beträgt nur 40 Meter; die S. verschlechtert sich 1.2 . Möglichkeit, in Richtung auf etw. zu blicken: eine Hecke versperrte ihm die S. — 2. Sichtweite: jin den Verbindungen! das Schiff kam in S.; in S. bleiben; außer S. geraten; Seemanns- spr. Land in S.P; O das Ende der Arbeit ist in S. (ist abzusehen) — 3 . Betrachtungsweise, Aspekt: etw. aus medizinischer S. beurteilen; eine neue S. dieses bekannten Problems; in historischer S. stellt sich das Problem anders dar + auf weite, lange S. weit in die Zukunft hinein: auf lange S. planen Sicht|agitation, die Agitation durch Sichtelemente, Wandzeitungen sichtbar jA dj.j 1. nicht verdeckt od. nicht zu weit entfernt und daher mit den A ugen wahrnehmbar: etw. ist deutlich, gut, weithin s.; die noch sicht­ baren Berge — 2 . jnicht präd.j sichtlich: etw. mit sichtbarem Behagen, Genuß essen; dieser Brief ist ein sichtbares (deutliches) Zeichen seiner Freundschaft; zu 1 Sichtbarkeit, die; jo. P l.j Sicht zw Sicht 1| *behinderung, die: S. durch Nebel; -blende, die oft einer Wand ähnliche Vor­ richtung, die die Sicht (1.2) auf etw. versperrt; - element, das jBez. für Spruchbänder, großforma­ tige Blätter aus Pappe mit Fotografien, Losun­
sichten — sieden 1051 gen, die von Demonstranten getragen, gezeigt wer­ den/ sichten, sichtete, hat gesichtet 1 . etw., jmdn. (in größerer Entfernung) erblichen: am H orizont Land s.; der Pilot sichtete die Schiffbrüchigen — 2 . Akten, einen Nachlaß s. (prüfend durchsehen und ordnen) sichtlich jA dj.; nicht präd.l so, daß man es sehen kann, (deutlich) zu erkennen, merklich: sie war s. beeindruckt; er zeigte sichtliche Zeichen v on Ermüdung; etw. mit sichtlichem Behagen es­ sen Sicht| -Verhältnisse, die /P L / : es herrschten schlechte, g ute S. (herrschte schlechte, gute Sicht); - vermerk, der Eintragung im Reisedokument, die zur Grenzüberschreitung berechtigt; -w eite, die größtmögliche Entfernung, bis zu der man noch etw. erkennen kann: die S. betrug 40 Meter; Nebel mit Sichtweiten bis zu 30 Metern; finden Verbindun­ genI in S. bleiben, kommen; -Werbung, die jo. Pl.j Werbung durch Plakate, Leuchtreklame Sicker|grübe, die Grube (mit gemauerten Seiten­ wänden), in der Abwasser im Boden versickern kann sickern jsw. Vb.; ist; von einer Flüssigkeit/ in, aus, durch etw. langsam, spärlich rinnen, fließen : Regenwasser sickert in den Erdboden; aus der Wunde sickert Blut; das Blut ist durch den Ver­ band gesickert S|cker|wasser, das jo. Pl.f fach sp r . Wasser, vor­ wiegend aus Niederschlägen, das durch den E rd ­ boden ins Grundwasser sickert sie jPers.pron.j 1. jPers.pron. 3. Pers. Sg.; Fern. ; Bez. für eine bereits genannte, in Rede stehende weibliche Person od. Sache m it femininem Genus im Nom. od. Akk.j 1.1. jim Nom.j er und s.; s. kam spät nach Hause; diese junge Frau, was hatte s. durchgemacht!; /von einem Tier/ umg. ist dieser Hund eine Sie? 1.2 . jim Akk.j habt ihr s. getroffen?; er hat eine Hand gebrochen, man hat s. bandagiert; /* ihrer, ihr — 2 . jPers.pron. 3. Pers. PI .; Bez. für mehrere Personen, Sachen im Nom. od. Akk.j 2.1. jim Nom.j s. fuhren oft nach L; man machte viele Vorschläge, s. wurden alle ausgewertet; schließlich kam en s. doch, die Gäste 2.2 . jim Akk.j wir trafen s. beide an der Ecke; / ihrer, ihnen Sie jPers.pron.; Bez. für eine od. mehrere an­ gesprochene Personen beiderlei Geschlechts im Nom. od. Akk.; höfliche, formelle Anrede für weniger ver­ traute Personen; / auch du/ 1.1. jim Nom.j kom­ men S. alle drei zu uns oder nur S. allein? 1 .2. jim Akk.j ich beglückwünsche S. zu diesem Erfolg Sieb, das; -(e)s, -e Gerät, dessen Boden gleichmäßig durchlöchert ist und mit dem man Festes aus einer Flüssigkeit, kleinere Teile aus größeren Teilen einer Substanz aussondert: T ee, K affee durch ein S. gie­ ßen; gekochte Äpfel durch ein S. rühren + ein / Gedächtnis wie ein S. haben Sieb| druck, der 1. jo. P l.j Druckverfahren, bei dem die Farbe durch ein eine Schablone tragendes Sieb auf das zu bedruckende M aterial gedrückt wird — 2. /PL -ej mit 1 hergestelltes Druckerzeugnis 1sieben jsw. Vb.; hat/ 1. etw. durch ein Sieb schüt­ ten, rühren: Mehl, Sand s. — 2 . um g. eine größere Menge von Personen prüfen, um daraus eine strenge, zweckbestimmte Auswahl zu treffen: die Bewerber s. - f gesiebte ^ Luft atmen 2sieben /Kard.zahl 7/: vor, nach, seit s. Tagen; / auch drei + etw. ist jmdm., für jmdn. ein Buch mit s. Siegeln; ein / Gesicht machen wie s. Tage Regen­ wetter; etw. stinkt s. / Meilen gegen den Wind Sieben/sieben|: / auch Drei/drei| siebenerlei, siebenerlei jindekl.j vgl. dreierlei Sieben| -mejlenstiefel jPl.j + scherzh. S. an- haben (sehr schnell gehen); mit Siebenmeilen­ stiefeln (sehr schnell); -meter, der H a ndb all bei einem schweren Verstoß im Strafraum verhängter Wurf auf das Tor aus sieben Meter Entfernung; - m o n atskind, das schon sieben Monate nach der Empfängnis geborenes K ind; -Sachen jPl.j -1 - u m g . seine S. (seine Sachen für einen bestimmten Zweck) packen; -Schläfer, der I. der 27. Juni, dessen Wetter nach alter Bauernregel für das Wetter der folgenden sieben Wochen bestimmend sein soll — II. dem Eichhörnchen ähnliches, aber viel klein e­ res Nagetier mit buschigem Schwanz und grauem Fell auf dem Rücken, weißem Fell auf dem Bauch, das einen langen Winterschlaf hält siebente 5. siebte Siebentel s. siebtel Siebentel, das s. Siebtel siebentens jAdv.j s. siebtens siebenzig s. siebzig siebenziger s . siebziger siebte lOrd.zdhl zu sieben/; / auch dritte + sich wie im siebten / Himmel fühlen, im siebten Himmel sein siebtel vgl. drittel Siebtel, das; -s, - vgl. Drittel siebtens jAdv.j vgl. drittens Sieb|test, der M ed . Test bei einer größeren B e­ völkerungsgruppe, durch den Kenntnisse über noch unbekannte od. noch unbehandelte Krankheiten ge­ wonnen werden sollen siebzehn /Kard.zahl 17/ siebzig /Kard.zahl 70/; / auch dreißig siebziger findekl. A d j.; nur attr.j vgl. dreißiger Siebziger, der; -s, -: ein rüstiger S. (ein rüstiger M ann zwischen 70 und 79 Jahren); / auch Dreißiger siebzigste jOrd.zahl zu siebzig/; / auch dreißigste siech jAdj.; nicht adv.j veraltend durch schwere, langwierige Krankheit od. durch Alter hinfällig: ein siecher Greis siechen jsw. Vb.; hat/ veraltend in siechem Zu­ stand sein ' Siechtum, das; -s, jo. Pl.j veraltend Hinfällig­ keit durch schwere, langwierige Krankheit od. durch Alter: ein zunehmendes, qualvolles S. siedeln jsw. Vb.; hat/ 1.1 . auf einem Stück Land (Wohnjbauten errichten und den Boden kultivieren, um dort ansässig zu werden: die Einwanderer siedelten am Oberlauf des Flusses 1.2, Zool. die Feldmaus siedelt (lebt) im offenen Gelände sieden, siedete/landsch. sott, hat gesiedet/land- sch. gesotten 1 .1 . /fachspr. nur siedete, gesiedet/ eine Flüssigkeit siedet eine Flüssigkeit ist so heiß, so stark erhitzt, d aß sie beginnt, in den gasförmigen Zustand überzugehen: das Wasser beginnt zu s.; siedend heißes öl 1.2. landsch. eine Flüssigkeit bis zum Siedepunkt erhitzen: Wasser s. — 2. /sott, auch siedete, hat gesotten/ landsch. 2 .1 . etw. s. eine rohe Speise in Flüssigkeit gar kochen: Fleisch,
1052 siedendheiß — Signalanlage Eier, Fisch s.; Gebratenes und Gesottenes 2,2. etw. siedet eine rohe Speise kocht: die Eier, Fische s. schon siedend|heiß, siedend|heiß jA d j.j : siedendheißes (ikochend heißes) Wasser Siede | -punkt, der /PI. -e/ fachspr, Temperatur, bei der eine Flüssigkeit siedet (1.1): der S. des Wassers, der Milch; O die Stimmung war dem S. nahe (war sehr erregt); -sa lz, das jo. PI ,/ durch Eindampfen von Sole gewonnenes S ah (1); -tempe- ratur, die Temperatur, bei der eine Flüssigkeit siedet Siedler, der; -s, - 1 .1, jmd., der siedelt, gesiedelt hat: die S. kultivierten den Boden 1.2 . Klein­ gärtner (in einer Laubenkolonie) Sjedler|bedarf, der: er kaufte den Samen, die Harke in einem Geschäft für S. (mit dem Waren­ sortiment für Siedler 1 .2) Siedlung, die; -, - en 1. jo, Pl.j das Siedeln (1.1) — 2.1 . durch Siedeln (1.1) entstandene Gruppe, Ein ­ heit von Wohnstätten, Wohnhäusern, kleinere Ort­ schaft: eine vor-, frühgeschichtliche S.; eine länd­ liche, städtische S. 2 .2 . aus vornehmlich einzeln stehenden Häusern m it Gartengrundstück bestehen­ der Teil einer Ortschaft, m eist am Bande einer Stadt: eine (moderne) S. vor der Stadt Siedlungs|dichte, die jo. Pl.j Anzahl der mensch­ lichen Wohnstätten, bezogen a uf ein bestimmtes Territorium Sieg , der; -es , -e durch Bezwingung des Gegners erreichter erfolgreicher Ausgang eines K ampfes, einer Auseinandersetzung: ein glücklicher, über­ legener, leichter, glänzender, ruhmreicher S. (über jmdn., etw.); Kampf und S.; S. und Niederlage; um den S. kämpfen; den S. erringen; O der S. des Guten, der Wahrheit 1.1 . mit einem militä­ rischen Gegner: der S. der Arbeiter über die gegnerischen Truppen 1.2 .1 . gegen den Klassen­ feind: der S. der Arbeiter über ihre Ausbeuter; der S. des Sozialismus 1.2 .2 . gpgen einen politischen Gegner bei einer Wahl in einer bürgerl. Demokratie 1.3 . im sportlichen Wettkampf: ein olympischer, klarer, haushoher S .; ein knapper, aber verdienter S .; er holte, sicherte sich den S. im Zehnkampf Siegel, das; -s, - 1 .1 . Petschaft: ein S. in den Siegel­ lack drücken 1 .2 . Stempel (1.1), m it dem man die Echtheit eines Dokuments, Schriftstücks amtlich bestätigt: das S. auf ein Schriftstück drücken — 2. Abdruck (II) von 1 als amtliche Bestätigung auf einem Schriftstück (auf Siegellack) od. als Ver­ schluß bes. einer (als Dienstgeheimnis betrachteten) Schriftsaähe: ein S. anbringen; ein S. auf einer Urkunde, auf der Rückseite eines Briefes + jmdm. etw. unter dem S. der Verschwiegenheit (streng vertraulich) erzählen; — jmdm. / Brief und S. auf etw. geben; etw. ist jmdm., für jmdn. ein / Buch mit sieben Siegeln Siegel|lack, der (Kunstharz, auf das in erhitztem, flüssigem Zustand das Siegel (1) gedrückt wird: roter S. siegeln jsw. Vb.; hat/ etw., bes. ein Schriftstück, m it einem Siegel (2) versehen: ein Schriftstück s. Siegelring, der von Männern getragener, als Siegel (1) verwendbarer Ring mit graviertem Stein, gra­ vierter Fläche siegen jsw. Vb.; hat/ einen Sieg über jmdn., etw. erringen, einen K am pf gewinnen 1.1 . gegen einen militärischen Gegner: in einer Schlacht s. 1 .2 .1 . gegen den Klassenfeind: die Revolutionäre haben, die Revolution hat gesiegt 1.2 .2 . gegen einen poli­ tischen Gegner bei einer Wahl in einer bürgerl. Demokratie: im W ahlkampf s. 1 .3 . im sportlichen Wettkampf:mit großem Vorsprung, nach Punkten s. Sieger, der; -s, - fzu siegen/ jmd., der gesiegt hat; zu 1.1: die S. im Kampf gegen den Faschismus; zu 1 .2 .2 : als S. aus dem Wahlkampf hervorgehen; zu-UZ: er wurde S. nach Punkten Sieger| -ehrung, die feierlicher Akt, durch den der Sieger eines sportlichen Wettkampfes geehrt wird; - m a n n s chaft, die in einem sportlichen Wettkampf erfolgreiche Mannschaft; -m ien e, die Miene wie die eines Siegers, der Stolz, Freude zeigt; -podest, das, der Podest, auf dem die drei Erstplazierten eines sportlichen W ettkampfs bei der Siegerehrung stehen sieges/Sieges| -bewußt jA d j.j siegesgewiß; -freude, die Io. Pl.j Freude über den errungenen Sieg; - gewiß jAdj.; vorw. adv.j des Sieges in einer Aus­ einandersetzung gewiß: s. lächeln; dazu -gewiß- heit, die jo. Pl.j; -kranz, der (Lorbeer)kranz, mit dem der Sieger eines (sportlichen). Wettbewerbs ge­ ehrt wird; -rausch, der jo. Pl.j durch Freude über einen Sieg ausgelöster Rausch (2); -sicher jAdj.j siegesgewiß; -Stimmung, die jo. Pl.j 1.1 . Gefühl der Siegesgewißheit: mit S. in den Kampf gehen 1.2 . gehobene Stimmung nach einem Sieg; -tor, das Ballspiele: das S. (das für den Sieg entscheidende Tor) schießen; -trophäe, die bestimmter Gegen­ stand, den der Sieger in einem sportlichen Wett­ kampf als Preis erhält; -trunken jAdj.j geh. trun­ ken vor Siegesfreude; -zug, der jo. Pl.j: es begann der S. des Fernsehens (das Fernsehen begann, eine große Rolle im gesellschaftlichen und individ uellen Leben zu spielen) siegreich jAdj.j 1.1 . den Sieg errungen habend: die siegreiche Mannschaft; s. (als Sieger) aus dem Kampf zurückkehren; den W ettkampf s. beenden 1.2 . m it dem Sieg beendet: eine siegreiche Schlacht 1.3 . reich an Sieg en: die siegreiche Laufbahn eines Sportlers sielen, sich jsw. Vb.; hat/ umg. sich in etw. s. sich m it Behagen in etw. herumwälzen: die Kinder s. sich in den Betten; das Schwein sielt sich im Schmutz Siesta, die; -, -s/Siesten [siesta] scherzh.: S. (Mittagsruhe) halten siezen jsw. Vb.; hat/: sich, einander s. (einander m it ,Siei anreden);jmdn. s. (jmdn. m it ,Sie‘ anreden) Sigel, das; -s, - fachspr. Zeichen (1.3), das in einem bestimmten Sachgebiet stellvertretend für B e­ griffe, F akten steht Signal, das; -s, -e 1.1 . Zeichen mit festgelegter Be­ deutung, das zur Übermittlung einer Information dient: ein optisches, akustisches S.; das S. zum Aufbruch geben; mit einer Flagge, roten Laterne, Trillerpfeife, über Funk Signale geben 1.2 . K ybern. Zustand od. Prozeß eines materiellen Systems, der Träger von Informationen ist: bio­ chemische Signale — 2 . optische Zeichen gebende Vorrichtung zu r Sicherung des Zugverkehrs bes. bei der Eisenbahn: das S. klappte hoch, stand auf Grün, auf ,Halt‘, ,Freie Fahrt4 Signal janlage, die technische Anlage, die Signale (1 .1 ) übermittelt
Signalelement — Silikose 1053 Signalement,,das; -s, -s [zignalomai], auch ..m d] noch s e h w e i z , kurze Personenbeschreibung mit Hilfe charakteristischer äußerer Merkmale Signal| -flagge, die in Form und Farbe inter­ na tional festgelegte Flagge für Signale (1,1) (von Schiff zu Schiff); -funktion, die jo. PI./ fach spr.: dieses Wort hat S. (hat die Funktion, beim Emp­ fänger 2 ein bestimmtes Verhalten auszulösen); - gast, der jPl. -enf Seemannsspr. Matrose, der die Signalflaggen bedient; -glock e, die signalisieren jsw. Vb.; h a t /1.1« etw. durch Signal(e) (1.1) übermitteln: mit Flaggen eine Nachricht s. 1.2 . etw. melden, ankündigen: einen Planrückstand rechtzeitig s.; seinen Besuch brieflich s .; dazu Signalisierung, die; -en Signal] -stab, der 1.1 . schwarz-weiß gestreifter Stab, m it dem der Verkehrspolizist zur Regelung des Straßenverkehrs Zeichen gibt 1.2 . Stab mit grün­ umrandeter weißer Scheibe, m it dem das Abfahrts­ signal für einen Zug (II. 1) gegeben wird; -System, das Psych.: das erste S. (Gesamtheit der durch Sinnesorgane wahrnehmbaren Reize, die bei Men ­ schen und Tieren eine Anpa ssung des Verhaltens an die Umgebung ermöglicht); das zweite S. (Ge­ samtheit der sprachlichen Reize, die als Träger von Bedeutungen für bewußtes menschliches Handeln unentbehrlich sind) Signatarmacht, die vgl. Signatarstaat Signatarstaat, der Staat, der einen internationalen Vertrag unterzeichnet hat Signatur, die; -, - e n 1. Signum: die S. des Meisters findet sich rechts unten auf seinem Bild — 2 . meist aus einer Kombination von Buchstaben und Zahlen bestehendes Kennzeichen eines Buches, unter dem es in einer Bibliothek geführt wird, seinen Standort hat: die S. eines Buches auf dem Leih­ schein angeben — 8 . D ruckerei Kennzeichnung der Reihenfolge von Druckbogen jew eils link s unten auf deren erster und dritter Seite signieren jsw. Vb.; hat/ 1.1 . etw . unterzeichnen: beide Staatsmänner signierten das Abkommen 1.2, der Autor signierte sein Buch (für einen Käufer) (versah sein Buch mit seinem Namenszug) — 2. ein Buch mit einer Signatur (2) versehen signifikant fAdj.f als wichtig, bedeutsam erkennbar: ein signifikanter Fall Signum, das; -s, Signa Abkürzung des (Vor- und) Familiennamens, m it der jmd. gewöhnlich etw. ab- zeichnet od. als sein Werk kennzeichnet: das S. eines Graphikers Silage, die; -n [.,a :3o] Landw. siliertes Futter: S. füttern Silastik, die; auch das; -s, /beide o. PL/ elasti­ sches Gewebe aus gekräuselten Garnen: eine Hose, Strümpfe aus S. Silastik! -h o s e , die; -Strumpf, der Silbe, d ie; -n einen od. mehrere Laute umfassende Einheit, die einen Teil eines Wortes od. ein Wort bildet: eine (un)betonte, kurze, lange S.; das Wort hat zwei, vier Silben - f etw, m it keiner S. (keinem Wort) erwähnen, verraten Silben) -rätsel, das Rätsel, bei dem aus gegebenen Silben Wörter erraten werden müssen; -trennung, die Trennung eines Wortes (am Zeilenende) nach Silben Silber, das; -s, /o. Pl.j 1. weißglänzendes, weiches, wertvolles Edelmetall: Gold und S.; Schmuck, Becher aus echtem, massivem S. — 2. Tafel­ geschirr, Besteck aus 1: das S. putzen — 8 . jo. Art./ umg. Silbermedaille: der Sportler gewann bei der Olympiade S. — 4 . geh. das S. (der silberne 2 Schein) des Mondes Silber/silber| -barren, der Barren aus massivem Silber; -bergwerk, das vgl. Silbermine; -besteck, das; -blank /Adj.f silbern (2) glänzend: silber­ blanke Schienen; -blick, der jo. PLf sch erzh .: jmd. hat einen S. (schielt leicht); -braut, die Frau am Tage ihrer Silberhochzeit; -brokat, der jo. P l.j Brokat m it eingewebten silbernen Metallfäden; - bronze, die fo. PI ./ silbrige Bronzefarbe; -erz, das Silber (1) enthaltendes E rz; -faden, der Faden aus Silber (1) od. silberglänzendem M etall; -fischcken, das; -s, - flügelloses Insekt m it metallisch glänzenden Hautschuppen, das bes. in feuchten Räumen lebt; - gehalt, der /o. PI ./: der S. einer Münze; -geld, das /o. P L / Münzen aus SilberRegierung); -geschirr, das Tafelgeschirr aus Silber; -glänzend /Adj.; vorw. attr.f wie Silber (1) glänzend; -grau /A dj./ glänzend hellgrau: silbergraues Haar; -h ell /Adj.f hell, hoch tönend: die Glöckchen läuten s.; -hochzeit, die silberne Hochzeit: die S. feiern silberig /Adj./ s. silbrig Silber| -l egierung , die Silber enthaltende Legierung; - leuchter, der; -löffel, der; -m edaille, die Medaille a us Silber (legierung), die bei bedeutenden sportlichen Wettkämpfen für den zweiten Platz verliehen wird: sie gewann bei den Olympischen Spielen eine S.; - mine, die Mine (I), in der Silbererz abgebaut wird silbern /Adj./ 1. /nur attr.j aus Silber bestehend: ein silberner Becher, Ring; eine silberne Uhr, Schüssel — 2 . hell-, weißglänzend wie Silber (1): etw. glänzt, blinkt s.; silberne Schienen; der s. glänzende See — 8 . silberhell: etw. klingt s. + die silberne / Hochzeit Silber/sjlber) -papier, das /o. PI ./ Folie aus Zinn od. Aluminium , bes. für Verpackungen; -pappel, die Pappel mit Blättern, deren Unterseite weißlich behaart ist; -pokal, der: er erhielt als Preis einen S.; - s chmuck, der jo. Pl.j Schmuck aus Silber; - streifen, der + ein S. am Horizont (ein Hoff­ nungsschimmer); -to n , der 1. silberheller Ton: der S. eines Glöckchens — 2 . silberner (2) Farbton; -weiß /Adj./ silbrig weiß silbrig /Adj./ 1. hell-, weißglänzend wie Silber (1): ein silbriger, s. glänzender Schein — 2 . silberhell: ein silbriger Klang; ein silbriges Lachen Silentium, das; -s, jo. Pl.j scherzh.: S. (Ruhe)\ Silhouette, die; -n [ziluste] 1. Umriß, äußere Grenzlinie 1.1 . von etw., das sich dunkel vom hellen Hintergrund abhebt: die S. einer Stadt, des Doms 1.2 . der Form eines Stückes der Oberbekleidung: ein Mantel in modischer, schmaler S. — 2. Scheren­ schnitt (2): eine S. schneiden silieren jsw. Vb.; hat/ Landw. grüne od. leicht welke Futterpflanzen in einem Silo (2) unterbringen, um sie dort durch Gärung zu konservieren: Mais s. Silikat, das; -(e)s, -e Chem. Salz der Säure des Siliziums Silikon, das; -s, -e Chem . gegenüber Wärme, Wasser und Chemikalien sehr beständige flüssige, feste od. elastische Verbindung von Siliziu m , Sauer­ stoff und organischen Resten Silikose, die; -, - n M ed . schwere Schädigung der
1054 Silizium — sinken Lunge bes. bei Bergleuten durch ständiges Einatmen von quarzhaltigem Staub Silizium, das; -s, jo. Pl.j zweithäufigstes, halb­ metallisches Element der Erde, das in den meisten Gesteinen und Mineralien enthalten ist Silo, der, auch das; -s, -s 1 . großer Speicher für Getreide, E rz, Kohlen, Zement — 2 . Behälter für die Bereitung von Silage S|lo|iütter, das Silage Silur, das; -s, jo. Pl.j Geol. Formation des Paläo­ zoikums zwischen Devon und Kambrium Silvester, der, auch das; -s, - [ . .v . .] letzter Tag des Jahres, 31. Dezember: S. feiern Silvester| -abend,der; -feier, die: eine fröhliche S.; - karpfen, der am Silvester gegessener K a rpfen; -n a cht, die; -pfannkuchen, der vgl. - karpfen; - s cherz, der Spaß, der während einer Silvesterfeier gemacht wird SI-Maßeinheit, die [s s|i:..] Maßeinheit gemäß dem international eingeführten, allgemeingültigen M aß ­ system simpel jA d j.j 1.1 . einfach (II.2), durchschnittlich und ohne besondere Merkmale: ein simples .Haus, Spielzeug, Essen 1.2 . einfach (II.1): eine (ganz) simple Arbeit, Bechenaufgabe, Sache, Methode; etw. s . (leicht od. allzu leicht verständlich) aus- drücken 1.3 . so beschaffen, daß jeder es weiß, kennt: es ist eine simple Tatsache, daß Wasser nicht bergauf fließt — 2 . einfältig, beschränkt: er stellt oft simple Fragen; bist du so s., das zu glauben? Simplex, das; -/ -es, -e/Simplizia Sprachwiss. \beder zusammengesetztes noch abgeleitetes W o rt: ,Haus‘ ist ein S. simplifizieren jsw. Vb.; hat/ etw. einfacher dar­ stellen, als es ist: einen Sachverhalt (unzulässig, bewußt) s .; dazu SimpHfizierung, die; -en Sims, der, auch das; -es, -e hervorspringender, waagerechter Teil an einer M auer, bes. unmittelbar unter dem Fenster: auf dem S. stand ein Blumen­ kasten Simulant, der; -en, -en jmd., der etw., bes. eine Krankheit, simuliert (1) Simulation, die; -en jzu simulieren/; zu 2 fach- sp r.: die S. physikalischer, biologischer, ökono­ mischer Prozesse m it Hilfe von Modellen, Algo­ rithmen, Bechenprogrammen Simulator, der; -s, Simulatgren T e ch n . Anlage, an der das Fuhren eines A uto s, Flugzeugs od. Raumfahrzeugs unter sim ulierten Bedingungen ge­ übt werden kann simulieren jsw. Vb. ; hat/ 1. etw., bes. eine Krank­ heit, Vortäuschen: Kopfschmerzen s. — 2. fachspr. technische od. naturwissenschaftliche Prozesse, F unk­ tionen in ihren Grundzügen nachbilden: die B e ­ dingungen eines Baumflugs s. simultan jAdj.; nicht präd.f: er übersetzt s. (gleichzeitig, während der T ex t noch gesprochen w ird) aus dem‘ Bussischen ins Deutsche; simultanes Dolmetschen Simultan| -bühne, die Theater Bühne mit mehre­ ren, gleichzeitig sichtbaren Schauplätzen; -dolm et- scher, der sim ultan übersetzender Dolmetscher; - spiel, das S ch a ch gleichzeitiges Spiel eines Schachspielers gegen mehrere, . m eist leistungs­ schwächere Gegner; -Übersetzung , die sofortige Über­ setzung eines Textes, noch während er gesprochen wird Sinfonie, die; -n [..i:on] 1. große, meist vier Sätze umfassende K omposition für Orchester (1.2): eine S. von Beethoven, Mozart — 2 . fvorw. Sg.j g eh . reiche Fülle aufeinander abgestimmter Einzel­ heiten : eine S. von Farben, Blumendüften Sinfonie| -konzert, das Konzert (1) eines Sinfonie­ orchesters; -Orchester, das m i t allen gebräuchlichen Instrumenten^ versehenes Orchester (1.1), das große Instrumentalwerke aufführt sinfonisch jAdj.j eine Sinfonie (1) betreffend, wie eine Sinfonie: dieses Orchesterwerk ist s. auf­ gebaut; eine sinfonische Dichtung (ein meist ein- sätziges Orchesterwerk in freier Form) Singakademie, die Chor von Laien, der große Chor­ werke aufführt S|nge| -bewegung, die jo. Pl.j von der Freien Deut­ schen Jugend ins Leben gerufene Bewegung, die das Singen bes. von Arbeiter-, K ampf-, Jugendliedern und aktuellen politischen Liedern pflegt; -gruppe, die organisierte Gruppe (innerhalb einer gesell­ schaftlichen Organisation), die sich dem Sing en bes. politischer Lieder widmet: eine S. der FDJ singen, sang, hat gesungen 1.1 . mit der Stimme eine melodische Folge von Tönen hervorbringen: das Mädchen, der Chor singt; er kann nicht s.; solo, mehrstimmig, nach Noten s.; er sang richtig, falsch, laut, m it Ausdruck; in einer Oper, zur Gitarre s.; die Amsel singt fröhlich; mit singendem Ton(fall) sprechen 1.2 . etw. durch 1.1 vortragen, hören lassen: eine Arie, ein Lied s.; einen Schlager s. 1 .3 . er singt Tenor, Baß (hat Tenor, Baß als Stimmlage) 1.4 . ein Kind in den Schlaf s. (durch 1.1 bewirken, daß es einschläft) — 2 . etw. gibt einen melodisch vibrierenden Ton von sich: der Teekessel, Wind singt — 3 . geh. mit poetischen Ausdrucks­ m itteln (und es verherrlichend) von etw. erzählen: der Dichter sang von vergangenen Zeiten, der Liebe — 4. s a lo p p etw. (in einem Verhör) gestehen, ver­ raten: ein Bandenmitglied hatte gesungen + die / Engel im Himmel s. hören; davon kann ich ein / Lied, / Liedchen s., weiß ich ein Lied, Liedchen zu s.; ein / Loblied auf jmdn. s. Ringle, das; -, - / -s [sirjel] (Tisch)tennis Einzel 2Single, die; -, - / -s [siqol] kleine Schallplatte mit nur je einem kurzen M usikstück auf beiden Seiten 3Single, der; -/ -s, -/ -s [sirjol] alleinstehende weibliche od. männliche Person Sing| -sa ng , der; -(e)s, jo. P l.j eintöniger Gesang: die Großmutter beruhigte das Kind durch leisen, einschläfernden S.; - spiel, das heiteres musika­ lisches Bühnenwerk bes. des 18. Jhs., das aus einzel­ nen M usiknum mern, m eist schlichten Liedern und Duetten, besteht, die durch gesprochene Dialoge ver­ bunden sind; -stim me, die 1. die Gesang hervor­ bringende menschliche Stimme (1): eine Komposi­ tion für Klavier und S. — 2. zu singender Part eines M usikwerkes Singular, der; -s, jo. Pl.f G ramm , auf eine einzelne Größe bezogener Num erus singulär jAdj.f nur vereinzelt auftretend, vorkom­ mend: ein singuläres Problem Sing|vogeI, der in sehr zahlreichen Arten vorkom­ mender Sperlingsvögel, der vielerlei Töne, Tonfolgen hervorbringen kann: Stare, Lerchen, Meisen, Dros­ seln sind Singvögel sinken, sank, ist gesunken 1.1 . sich (infolge der Schwerkraft) langsam, m eist senkrecht abwärts be­
Sinn — Sinnestäuschung 1055 wegen, herahsinken: der Nebel, Ballon, die Waag­ schale sinkt; etw. s . lassen (etw. Hochgehaltenes langsam abwärts bewegen); er ließ das Buch, seinen Arm s. 1 .2 .1 . /bes. von Wasserfahrzeugen! unter die Wasseroberfläche geraten und bis an den Grund kommen, ohne wieder aufzutauchen: das Schiff sinkt 1.2 .2 . die Sonne sinkt (verschwindet am Horizont) I . 3 . durch 1.1 irgendwohin gelangen: das Wrack sank in die Tiefe; Schneeflocken s. lautlos zur Erde 1.4 . in etw. s. in etw. einsinken (1): der Wagen sank in den Moorboden; bei jedem Schritt sanken sie tief in den Schnee 1.5 . irgendwohin s. (aus der stehenden) in eine zum eist waagerechte, liegende od. eine sitzende Körperhaltung gelangen, niedersinken: sie sinkt nach vorn, zur Seite, (ohn­ mächtig) auf den Boden, (erschöpft) in den Sessel, zur Erde; auf die, in die Knie s. (sich in Ehrfurcht, Andacht auf die K nie niederlassen, niederknien); in die K nie s. (verzweifelt, erschöpft in eine kniende Stellung geraten); jmdm. in die Arme s. (jmdn. in starker Gefühlsbewegung umarmen); sie sanken ein­ ander in die Arme — 2 .1.1 . fallen (3.1): das Hoch­ wasser sinkt; die Temperatur sinkt (es wird kälter) 2.1 .2 . in jmds. Achtung s. (jmds. Achtung verlieren); er sank in der Gunst des Publikums 2.2 . /im kap. Wirtschaftssystem! an Wert verlieren, fallen (3.2): die Preise s .; der Kurs ist, die Aktien sind im Kurs gesunken; Waren s. im Preis (werden billiger) 2.3 . weniger werden, sich verringern: die Mietrückstände, Unfallziffern s.; ihm sank der Mut (er wurde mutlos); sie haben alle Hoffnung s. lassen (aufgegeben) 2.4 . die Leistungen des Schülers sind gesunken (haben sich verschlechtert); durch die Wirtschaftskrise sank der Lebensstandard — 3. an moralischem Niveau verlieren: er sank immer tiefer, mehr und mehr;'moralisch, sittlich (tief) s. — 4. in etw. s. langsam in einen bestimmten Z u ­ stand geraten: in Ohnmacht, (tiefen) Schlaf, Schwermut s. Sinn, der; -(e)s, -e 1.1.1 . /vorw. PL! die fünf Sinne (Sinnesorgane) des Menschen; jmds; wache, em p­ findsame, abgestumpfte Sinne; die Wahrnehmun­ gen der Sinne; der Alkohol hatte seine Sinne ge­ trübt (sein Wahrnehmungsvermögen, sein B ew ußt­ sein beeinträchtigt); O g eh . jmdm. schwinden die Sinne (jmd. wird ohnmächtig); um g. ich muß meine fünf Sinne zusammen(be)halten (muß einen klaren Kopf behalten) 1.2 . /nur im PLj verhüll, seine Sinne (sein sexuelles Verlangen) erwachten; sie erregte seine Sinne — 2 . /o. PLj S. für etw. Verständnis, Aufgeschlossenheit für etw. (und ent­ sprechendes Verhalten, Handeln): der S. für Ord­ nung und Pünktlichkeit geht ihm (völlig, ganz und gar) ab; er hat einen ausgeprägten S. für Gerechtigkeit, einen offenen S. für die Schönheiten der Natur — 3 . jo. PL/ jmds. Denken und Streben, Begehren: sein S. war nur auf dieses eine Ziel gerichtet; er hat seinen S. geändert, ist jetzt anderen Sinnes — 4 . \o. PLj Wesens-, Denkart: jmdm. ist ein fröhlicher, praktischer S. eigen; jmd. hat einen offenen, geraden S.; etw. in jmds. S. (so, wie es j m d . gedacht, beabsichtigt hatte) tu n ; dieses Programm war ganz nach seinem S. (es gefiel ihm); eines Sinnes (einer Meinung) sein — II. jo. PLj 1. gedanklicher xGehalt (2): der S. eines Satzes, Wortes; das Gleichnis hat einen tiefen S.; einen bestimmten S. in etw. hineinlegen; im vollen, strengen, übertragenen S. eines Wortes; sich im 5., Sinne der Anklage schuldig bekennen — 2 .1 . Zweck, Ziel: der S. dieser Maßnahme ist eine Ver­ besserung der Arbeitsbedingungen; ob es (einen) S. hat, es noch einmal zu versuchen?; es hat keinen S. (ist sinnlos), sich darüber zu ärgern 2 .2 . Bedeutung, Inh alt als Widerspiegelung des Verhält­ nisses zwischen Objekt und individuellen Bedürf­ nissen, Motiven: die Frage nach dem S. des Lebens stellen und beantworten; seinem Leben einen S. geben - j - etw. geht jmdm. durch den S. (jmd. muß an etw. denken); etw., jmd., geht jmdm. nicht aus dem S. (jmd. muß ständig an etw., jmdn. denken); (wie) von Sinnen (außer sich) sein; ohne S. und Verstand (ohne Überlegung); jmdm. steht der S. nach etw. (jmd. verlangt, hat ein Bedürfnis nach etw.); mit,jmdm., etw. etw. im S. haben (mit jmdm ., etw. etw. Vorhaben); im wahrsten Sinne (des Wortes) (wirklich, buchstäblich); u m g . den, einen sechsten S. (Spürsinn, Instinkt) für etw. haben; umg. scherzh. das ist nicht im Sinne des Er­ finders (etw. w ird widersinnig, zweckentfremdet a n ­ gewendet); — nicht mehr / t Herr seiner Sinne sein sjnn/Sinn| -betäubend /A dj./ die Sinne betäubend, berauschend: ein sinnbetäubender Duft; -bild, das Symbol (1): die Taube als S. des Friedens; dazu “bildlich jA dj.j: etw. s. (symbolisch) meinen sinnen, sann, hat gesonnen j / auch gesinnt, ge­ so nnen / 1. seinen Gedanken nachhängen, nach- denken, grübeln: er sann lange (darüber), wie er ihm helfen könnte; er blickte sinnend (in Gedanken versunken, nachdenklich) vor sich hin, in die Ferne; jmd. verfällt in düsteres Sinnen — 2 . auf etw. s. 2.1 . intensiv seine Gedanken auf etw. als eine Mög­ lichkeit richten, um aus einer bestimmten (Not)lage herauszukommen: auf einen Ausweg, eine List, Aus­ rede s. 2 .2 . etw. (Negatives) planen: jmd. sinnt auf Verrat, jmds. Unterga ng - f jmds. Sinnen und Trachten (jmds. Denken und Streben) Sfnnen zu Sinn I.1J -freude* die /vorw. Pl.j mit den Sinnen erlebte Freude, bes. auf erotischem Gebiet; - genuß, der durch die Sinne erlebter, bes. sexueller Genuß; -m ensch, der Mensch, dessen Leben vor allem vom Streben nach sinnlicher Erfahrung, sinn ­ lichem Genuß bestimmt ist; -rausch, der jo. PLj geh . leidenschaftliche Erregtheit der Sinne sinn zu Sinn II.1| -entleert /Adj./ keinen Sinn in sich tragend: sinnentleerte Phrasen; -entstellend IAdj./: ein sinnentstellender Druckfehler Sinnen|welt, die jo. PLj geh. m it den Sinnen (1.1 .1) wahrnehmbare Realität Sinnes| -änderung, die Änderung der Meinung, der Absichten, der Gesinnung: in ihm h at sich eine (plötzliche) S. vo llzo gen; -a rt, die Denkart, Ge­ sinnung eines Menschen; -eindruck, der durch ein Sinnesorgan gewonnener Eindruck: optische, aku­ stische Sinneseindrücke; -organ, das Organ (1) der Tiere und des Menschen zur Aufnahme von Reizen und ihrer Weiterleitung a n das Gehirn; -reiz, der Reiz, der auf ein Sinnesorgan einwirkt: die Auf­ nahmebereitschaft der Hirnrinde für akustische, optische und andere Sinnesreize; -täuschung, die oft krankhafte, illusionäre sinnliche Wahrnehmung: die schwerste Form der S. ist die Halluzination;
- W ahrnehm ung, die Währnehmung durch ein Sinnes­ organ od. mehrere Sinnesorgane; -w an del, der vgl. -a nderung sinn/Sinn| -fällig /Adj.j: etw. s. (deutlich und un­ mißverständlich erkennbar) zum Ausdruck bringen; - gedieht, das (prägnant formuliertes, oft zweizeiliges Gedicht, häufig m it satirischem Beiklang und über­ raschender Pointe, Epigramm; -gehalt, der Sinn (11.1): der S. eines Gedichts, Fachwortes; -gemäß /Adj.; nicht präd.f dem Sinn (II.1) gemäß: ich kann seine Meinung, Äußerung nur s., nicht wört­ lich wiedergeben; -getreu fAdj.f: eine sinngetreue (den Sinn II . 1 genau, gewissenhaft wiedergebende) Übersetzung sinnieren /sw. Vb.; hat/ umg. grüblerisch nach- denken: jmd. sitzt da und sinniert (vor sich hin) sinnig /Adj./ vorw. spött. 1 .1, zweckmäßig, sinn­ voll, aber wenig angemessen: ein sinniges Geschenk 1*2. geistreich, fein sin nig, aber wenig angemessen: ein sinniger Einfall; wie s .! sinniger|weise /Adv./ spö tt. in einer sinnvollen Weise, aber wenig angemessen: s. na nnte er sein Faltboot ,WaT sinnlich /A d j./ 1« über die Sinnesorgane erfolgend: die sinnliche W ahrnehmung, Erfahrung; sinnliche Eindrücke; etw. s. (mit den Sinnesorganen) wahr­ nehmen; Philos. die sinnliche Stufe der Erkennt­ nis (Stufe der Empfindung und Wahrnehmung) — 2. den Sinnengenuß betreffend: sinnliche Freuden, Genüsse; eine sinnliche Begierde; jmd. h at eine starke sinnliche Veranlagung, ist sehr s. (strebt nach Sinnengenuß); dazu Sinnlichkeit, die; jo. P L/ sinnSinn) -los /A dj./ 1« ohne erkennbare Bedeutung, ohne Sinn (II.1): ein sinnloser Satz — 2. zweck­ los, nutzlos, ohne Sinn (II.2): ein sinnloser Versuch — 3. /nicht präd./ er war s. (maßlos) betrunken; sinnlose Wut; zu 1 u. 2 - losigkeit, die; -, -en; - r eich /A d j./ 1 . reich an gedanklichem Gehalt: ein sinnreiches Gleichnis — 2 . gut durchdacht und sehr zweckmäßig: eine sinnreiche Vorrichtung; -Spruch, der Spruch (1); -verwandt /Adj./ synonym: ,klug‘ und ,weise4 sind sinnverwandte Wörter; -voll /Adj./ 1. einen Sinn (II.l) beinhaltend: ein sinn­ voller Satz — 2, durchdacht (und zweckmäßig): eine sinnvolle Einrichtung; eine sinnvolle (gesell­ schaftlich nützliche und persönlich befriedigende) Arbeit, Tätigkeit; -widrig /A dj./ dem Sinn (II.l) einer Sache entgegengesetzt; -Zusammenhang, der aus dem Zusammenhang einzelner Wörter sich er­ gebender, in einem Kontext enthaltener Sinn (II. 1) Sinologie, die; -, jo. PI ./ Wissenschaft von der chinesischen Sprache und Literatur Sinter, der; -s, jo. P L / aus fließendem od. tropfen­ dem Wasser durch Ablagerung entstandenes poröses Gestein od. durch thermische Beeinflussung ver­ härtetes Sedimentgestein sintern /sw. Vb.; hat/ Techn. 1.1. eine fein­ körnige, pulverförmige M asse aus Metallen od. keramischen Stoffen durch Erhitzen bis nahe an den Schmelzpunkt verschmelzen und verfestigen 1.2 . etw. sintert (verschmilzt und verfestigt sich durch Erhitzen bis nahe an den Schmelzpunkt) Sintflut, die; -, jo. P l.j im Alten Testament er­ wähnte Überschwemmung der Erde durch langan­ haltenden Regen: umg. übertrieben das ist ja die reinste S. (es regnet äußerst stark) ! + umg. nach mir die S. (es ist mir gleichgültig, 1056 SinnesWahrnehmung — Sittenyerfall was in Zukunft geschieht, welche Folgen mein Handeln haben kann)! Sintflut|artig /A dj. / : sintflutartige Begenfälle Sinus, der; - [..u:s]/-se Math.: der S. eines Winkels (Funktion, die einem Winkel im recht­ winkligen Dreieck eine Zahl zuordnet, die sich aus dem Verhältnis der Gegenkathete m it der Hypotenuse ergibt) Siphon, Siphon, der; -s, -s [..foq] 1. Gefäß, aus dem Mineralwasser, Bier unter dem Druck von zu­ gefügter Kohlensäure ausgeschenkt wird — 2 . Ge­ ruchsverschluß, Traps Sippe, die; -, -n 1.1 . eine wirtschaftliche Einheit bildende, meist mehrere Familien (1) umfassende Gruppe von Menschen in der Urgesellschaft: die Sippen der Jäger, Sammler 1.2. Biol. im System der Lebewesen nicht exakt bestimmte Gruppe von verwandten Pflanzen od. Tieren: die S. des Pirols — 2. /vorw. Sg.j u mg . jemot. neg./ Verwandtschaft (2) Sippschaft,- die; -, -e n /vorw. Sg.j umg. 1. jemot. neg.j Verwandtschaft (2): ihre ganze S. war ein­ geladen — 2. Gesindel: das ist eine freche, üble S.l Sir, der; -s, -s [sce:] /Titel eines Mannes, der zum niederen englischen Adel gehört/ Sirene, die; -, -n Gerät zur Erzeugung lauter (heulen­ der) Signale (1.1), bes. zur Warnung Sirenen|geheul, das: ein durchdringendes S. sirren jsw. Vb.; hat/ feine, helle, schnell aufein­ anderfolgende Töne von sich geben: die Grillen, Libellen s. Sirup, der; -s, -e jvorw. Sg./ 1 . zähflüssige, bei der Herstellung von Zucker aus Zuckerrüben gewonnene gelblichbraune, süße M asse — 2 . eingedickter, mit Zucker gesüßter Fruchtsaft, Fruchtsirup S|sal, der; -s, jo. PI ./ aus den Blättern einer Agave gewonnene F a ser : Schnüre aus S. Sisyphusarbeit, die jo. Pl.j [zh zyfus..] schwere, nie ans Ziel führende und damit nutzlose Arbeit: das war, ist die reinste S .! Sitte, die; -, -n 1. auf Tradition beruhende, in einer bestimmten sozialen Gruppe, Gemeinschaft übliche, oft a ls verbindlich geltende menschliche Verhaltens­ form, -regel, Brauch: eine alte, gute S.; scherzh . hier herrschen ja rauhe, strenge Sitten!; umg. spött. das sind ja ganz neue Sitten! /wird gesagt, wenn man Verhaltensformen vorfindet, die man nicht gewohnt ist/1; die Sitten und Gebräuche eines Volkes; etw. ist S. (ist üblich) — 2 .1 . /o. Pl.j moralische, ethische Verhaltensregeln, -weisen m it unterschiedlichem Klassencharakter: die gute S.; Anstand und S. (be)wahren, verletzen 2.2 . /nur im PL u. m it best. A dj.j durch moralische Ver­ haltensregeln bedingtes Benehmen, Umgangsformen: ein Mensch mit guten, schlechten, sonderbaren Sitten Sitten/sjtten! -bild , das Schilderung der Sitten (1) einer Zeit, eines Landes, bestimmter Gesellschafts­ schichten od. -Massen; -k od ex, der die (ungeschriebe­ nen) sittlichen Verhaltensregeln in einer bestimmten Gesellschaftsordnung, Klasse od. Schicht; -lo s /A d j./ ohne Sittlichkeit (1), unanständig: ein sittenloses Treiben; dazu -losigkeit, die; -, jo. Pl.j; -richter, der jmd ., der sich ein Urteil über die M oral anderer anmaßt; -streng /Adj.j veraltend streng auf die gute Sitte (2.1) bedacht; -v erfall, der Verfall der
sittlich — sitzenlassen 1057 öffentlichen Sittlichkeit: die S. im spätrömisehen Imperium sittlich jAdj.j 1.1 . /nicht präd.j die Moral (1), die Sitte (2.1) betreffend od. auf sie bezogen, moralisch (1.1): die sittliche Erziehung, Reife; der sittlich e Ernst, H alt; die sittlich e "Verwahrlosung des A n ­ geklagten; ein sittliches (sexuelles) Vergehen 1.2 . die M oral (1) einhaltend, der Sitte (2.1) entsprechend: ein sittliches Verhalten, H andeln; sittliche Grund­ sätze haben 1.8. /nicht adv,/ auf moralischem (1.1) Gebiet vorbildlich, erzieherisch wirkend : eine sitt­ liche Persönlichkeit; seine sittlich e Grundhaltung; der sittliche W ert einer künstlerischen Aussage Sittlichkeit, die; jo. Pl.f 1.1 . Gesamtheit der einer bestimmten Gesellschaft als moralisch gut, anständig geltenden Anschauungen und Verhaltensweisen, Moral (1) 1.2 . die in der Öffentlichkeit geltenden Anstandsregeln: die öffentliche S. wahren, ge­ fährden — 2 . jmd s. sittliche (1.2) Anschauungen und Verhaltensweise: seine S. ist anrüchig Sittlichkeitsl -delikt, das vgl. -verbrechen; -ver­ brechen , das Sexualverbrechen; -Verbrecher, der Sexualverbrecher sittsam /Adj./ veraltend 1. der guten Sitte (2.1) entsprechend, wohlerzogen: die Kinder saßen s. am Tisch — 2 . ein sittsames (keusches) junges Mädchen Situation, die; -en augenblickliche Verhältnisse, gegebene Lage: eine heikle, peinliche, kritische, gespannte, lächerliche S.; er war der S. gewachsen; in dieser (komplizierten, verfahrenen) S. handelte er richtig; versetze dich bitte in meine S.I; die politische, wirtschaftliche S. (allgemeine Lage) + / Herr der S. sein, bleiben situations/Situations | -bedingt /Adj./ durch eine bestimmte Situation bedingt: sein Verhalten war s . ; - komik, die durch eine bestimmte lächerliche Situa­ tion entstehende K omik : in diesem Film gab es viel S. situativ /Adj.; nicht präd.f fachspr. durch eine bestimmte Situation bedingt: situatives Veihalten; etw. ist s. bedingt Sitz, der; -es, -e 1 .1 . Möbelstück od. Vorrichtung zum Sitzen (1.1): ein bequemer, drehbarer S.; ein Baumstumpf diente ihm als S.; ein Auto mit fünf, ein Theater mit 1000 Sitzen; einen S. einnehmen; er lehnte sich in den S. zurück; vom S. aufstehen, (auf)springen; die Begeisterung riß die Zuschauer von ihren Sitzen (ließ sie aufspringen); er rückte seinen S. ans Fenster; jmdn. zu seinem S. führen 1.2 . ein lederner, gepolsterter, weicher S. (Sitz­ fläche) — 2 . /o. PL/ die für das Sitzen (1.1) typische Haltung: sich aus der Rückenlage zum S. auf- richten; der gute S. (die gute Sitzhaltung) eines Reiters — 3 . eine von einem stimmberechtigt M it­ wirkenden zu besetzende Stelle in einer aus einer Wahl hervorgegangenen (öffentlichen, p olitischen) Institution: er hat S. und Stimme; ein Parlament mit 300 Sitzen — 4 .1 . Ort, Gebäude, in dem ein Betrieb, eine Institution, ein staatliches, gesellschaft­ liches Organ seine Dienststelle(n) hat: der S. der Regierung, eines volkseigenen Betriebes, einer Dienststelle; das Werk hat seinen S. in M 4.2 . fo. PL/ seinen S. (Wohnsitz) auf dem Lande auf- schlagen, in der Stadt nehmen 4.3 . jo. Pl.j Techn. Halterung: die Walze aus ihrem S. herausnehmen — 5. /o. Pl.j Art, wie etw. paßt (1): der Mantel hat (bei Ihnen) einen guten S. + auf einen S. ohne Unterbrechung: ein Buch auf einen S. lesen Sitz| -bad, das sitzend genommenes B ad; -ecke, die in einer Zimmerecke übereck aufgestellte Sitzm öbel, Eckcouch (und Tisch): eine gemütliche S. sitzen, saß, hat gesessen 1.1 . bei aufgerichtetem Ober­ körper mit dem Gesäß und den Oberschenkeln auf einer Unterlage, bes. auf einem Stuhl, od. auf dem Boden ruhen: aufrecht, krumm, steif, unbeweglich, bequem s.; mit übergeschlagenen Beinen, in der Hocke s.; auf einem Stuhl, Sofa, einer Bank, Mauer, auf dem (nackten) Boden, Teppich s.; am Tisch, Fenster, Klavier, Steuer (seines Autos), an jmds. Bett, auf dem Balkon, seinem Platz, in einer Ecke, unter einem Baum s.; im Zimmer, Garten s.; sie saß neben mir; bleiben Sie bitte s.! 1.2 . in der H altung von 1.1 eine bestimmte Tätigkeit ver­ richten: am, hinter dem Schreibtisch s. (am Schreibtisch arbeiten); beim Frühstück s. (früh­ stücken); an, bei, über einer Arbeit, hinter, über seinen Büchern s. (unentwegt an etw. arbeiten, etw. lesen) 1.3 . /von Tieren/ ein Fink saß auf dem Ast einer Buche (hatte sich auf dem Ast einer Buche niedergelassen); die H enne sitzt (auf den Eiern) (brütet) 1.4 . eine sitzende Beschäftigung, Lebens­ weise (Beschäftigung, Lebensweise, bei der man viel sitzt 1.1) — 2. umg. an einem bestimmten Ort seinen Wohnsitz haben: die Römelr saßen auch am Rhein; er sitzt (wohnt) seit Jahren auf dem Lande, in dieser Wohnung — 3. umg. wegen eines Ver­ gehens in Haft sein: er sitzt schon seit drei Jahren (im Gefängnis, im Knast) — 4 .1 . etw. befindet sich an einem bestimmten Ort, einer Stelle (eines größeren Ganzen): die Haken s. zu hoch an der Wand; die Brille saß ihm fast auf der Nasenspitze; ihm s. (stecken) noch drei Granatsplitter im Oberarm 4.2 . etw. ist an einer bestimmten Stelle befestigt: die Knöpfe s. in Zweierreihen auf dem Jackett 4.3 . um g. etw. sitzt (bei) jmdm. locker: bei ihr s. die Tränen locker (sie weint leicht); das Geld sitzt bei ihm locker (er gibt es leicht, unüberlegt aus) — 5. etw. sitzt 5.1 . ein Kleidungsstück paßt in Größe und Schnitt sehr gut: der Anzug sitzt ausgezeichnet 5.2 . etw. hat die richtige Lage, Anordnung: die Krawatte sitzt; die Schrauben müssen ganz genau s. 5.3 . umg. ein Text, Musikstück wird nach inten­ sivem Einüben fehlerfrei beherrscht: sie übt so lange, bis das Gedicht, die Klaviersonate sitzt 5.4 . umg. etw. hat genau getroffen: der Schuß s aß ; der Schlag (auf die Backe) hat gesessen; O das tadelnde Wort, der strafende Blick hat gesessen + etw. nicht auf sich s. lassen (eine Anschuldigung zurückweisen); um g. einen (kleinen) s. haben (an­ getrunken sein); — etw. sitzt wie / angegossen; jmdm. sitzt die / Angst im Nacken; den / Ast absägen, auf dem man sitzt; am / Drücker s.; auf dem / Geld s.; über jmdn. zu / Gericht s.; hinter / Gittern s.; in der / Klemme s.; jmdm. sitzt etw. in den / Knochen; wie auf (glühenden) Kohlen s.; auf den, seinen Ohren s.; in der / Patsche s.; jmdm. auf der / Pelle s.; (wie) auf dem / Präsentierteller, Pulverfaß s.; an der / Quelle s.; auf dem hohen / Roß s.; in der / Tinte s .; auf dem /* trock(e)nen s. sitzen| -bleiben jVb.j umg. nicht in die nächst­ höhere Schulklasse versetzt werden: er ist sitzen­ geblieben; -lassen, ließ sitzen, hat sitzenlassen,
1058 Sitzfläch e — Skilauf auch sitzengelassen salopp jmdn. im Stich lassen: erst warb er lange Zeit um sie, dann ließ er sie doch sitzen (heiratete er sie nicht); mein Vater wird mich nicht s. (nicht ohne Hilfe lassen) Sitz zu sitzen 1.1| -fläche, die zum Sitzen bestimmte Oberfläche einer Sitzgelegenheit; -fleis ch , das -j- umg. scherzh. kein S. haben (keine Ausdauer bei einer Arbeit haben, nicht lange sitzend an einem Ort bleiben können); -gelegenheit, die etw., das jmdm. zum Sitzen dienen kann, bes. ein Stuhl, eine Bank: sich nach einer S. umschauen; als S. diente eine Kiste; -gruppe, die mehrere gruppierte, zuein­ ander passende Sitzmöbel; -haitung, die: eine nach­ lässige, straffe S.; - k issen, das Kissen, das auf eine Sitzfläche gelegt wird, damit man weich auf ihr sitzen kann; -m öbel, das fvorw. PL/ Möbelstück zum Sitzen; -Ordnung, die vorgeschriebene Reihen­ folge, nach der Personen um einen Tisch, in den Sitzreihen bei einer Veranstaltung sitzen; -platz, der Stuhl od. Bank, die jmd. als Sitzgelegenheit bes. in einem (Theater)saal9 Verkehrsmittel n utzt: jmdm. seinen S. anbieten; sich einen S. reservieren lassen; das Theater hat 500 Sitzplätze; -reihe, die Reihe von Sitzplätzen; -streik, der Streik, bei dem sich die Streikenden zur Durchsetzung ihrer Forderungen (auf den Boden) hinsetzen und in dieser Haltung verharren Sitzung, die; - e n 1. kürzere Zusammenkunft mehrerer, m eist einer bestimmten Gruppe angehöriger Personen zur Erörterung (und Entscheidung) be­ stimmter Fragern eine lange, wichtige, konsti­ tuierende S.;eine öffentüche S.; die S. der Leitung, Regierung,eines Ausschusses; eine S. anberaumen, abhalten, abbrechen, schließen — 2. jmds. Aufent­ halt bei einem Maler, Bildhauer, währenddessen dieser von ihm ein Porträt, Bildwerk anfertigt Sitzung» | -periöde, die Zeitraum, in dem von einer Körperschaft, einem Parlam ent Sitzungen (1) ab- gehalten werden; -protoköll, das Protokoll über den Verlauf einer Sitzung (1); -saal, der Saal, in dem Sitzungen (1) stattfinden Skala, die; -, Skalen/-s 1. Skale — 2. Reihe, Folge zusammengehöriger, sich abstufender Erscheinungen: die S. der Färbungen wiedergeben — 3 . Spektrum (2): eine breite S. von Möglichkeiten — 4 . Mus. Tonleiter Skale, die; -, - n (bezifferte) Maßeinteilung an M eß­ geräten: einen Meßwert an einer S. ablesen Skalp, der; -s, -e /früher in Nord-, Südamerika, bes. von Indianern) abgezogene Kopfhaut des be­ siegten, getöteten F eind es als Zeichen des Sieges Skalpell, das; -s, -e M ed . kleines, sehr scharfes chirurgisches Messer mit feststehender Klinge: mit dem S. das Bindegewebe durchtrennen skalpieren /sw. Vb.; hat; früher in Nord-, Süd­ amerika, bes. von Indianern/: jmdn. s. (einem be­ siegten Feind die Kopfhaut dbziehen) Skandal, der; -s, -e 1 . Geschehnis, das Empörung, Aufsehen erregt, weil anerkannte Verhaltensnormen stark verletzt wurden: es war ein (großer) S., wie er sich dort benommen, betrunken hat; einen S. (unliebsames Aufsehen) provozieren — 2 . jo. Pl.j landsck. Lärm: hört euch nur den S. an, den sie nebenan machen Skandal| -affäre, die Skandal (1); -geschichte, die Skandal (1) skandalös /A dj./ als, wie ein Skandal (1) wirkend, unerhört: sein B enehm en ist s.; ein skandalöses Verhalten; skandalöse Zustände skandieren /sw. Vb.; hat/ Verslehre Verse betont im Takt mit starker Betonung der Hebungen spre­ chen : ein Gedicht s. Skat, der; -(e)s, -e 1* fo. Pl.j Kartenspiel für drei Personen, bei dem der durch Reizen (4) ermittelte Spieler gegen die beiden anderen spielt: einen zünftigen S. spielen — 2 , die zwei beim Spielen von 1 verdeckt vom die Karten ausgehenden Spieler beiseite gelegten Karten: den S. aufnehmen, liegen­ lassen Skat] -abend, der: heute haben wir unseren S.; -bruder, der umg. scherzh. 1,1. jmd., der gern und oft Skat spielt 1.2* einer aus einer Gruppe, die sich regelmäßig zum Skatspielen trifft Skateboard, das; -s, -s [sk e:tbo:t] Sportgerät, das aus einem mit kleinen Rädern versehenen Brett be­ steht und auf dem man sich stehend und durch Ab­ stößen fortbewegt skaten, skatete, hat geskatet umg. Skat spielen Skat| -runde, die Gruppe von Skat spielenden, beim Skat sitzenden Personen; -spiel, das /o. PI ./ Skat (1) Skeleton, der; -s, -s [..to n] niedriger Rennschlitten, der vom Fahrer bäuchlings gesteuert wird Skelett, das; -(e)s, -e 1.1, die eine funktionelle Ein ­ heit bildende Gesamtheit der den Körp er (1) stützen­ den und schützenden Knochen und Knorpel: ein menschliches, tierisches S.; <> er ist nur noch ein S., das reinste S. (er ist sehr mager) 1,2 . Gerippe Skelett Bauw.| -bau, der /PI. - ten/ 1. jo. Pl.j Skelettbauweise — 2 . Gebäude, das in 1 errichtet wurde; -bauweise, die /o_. P I ./ Bauweise, bei der die tragende Konstruktion aus längs, quer und senk­ recht apigeordneten, stabförmigen Bauelementen be­ steht Skepsis, die; jo. Pl.j kritischer Zweifel, vor­ sichtige Zurückhaltung: einer Sache mit (berechtig­ ter, unangebrachter) S. gegenüberstehen, begegnen Skeptiker, der; -s, - 1 . Anhänger des Skeptizismus (1) — 2 . jmd., der sich oft grundsätzlich skeptisch verhält skeptisch /A dj./ kritisch zweifelnd: er war dieser Neuerung gegenüber zuerst s. Skeptizismus, der; -, fo. Pl.j 1. Ph ilos . philoso­ phische Richtung, die den Zweifel zum ersten P rin zip der Erkenntnistheorie erhebt und die Möglichkeit, die objektive Wahrheit z u erkennen, in Frage stellt od. leugnet: der griechische S. — 2. skeptische Haltung: vor diesen Argumenten schwand sein S. Sket(s)ch, der; -es, -e [..tf] kurzes, meist witzig pointiertes Bühnenstück bes. für Kabarett, Varieti: der S. löste unter den Zuschauern große H eiter­ keit aus Ski, der; -s, -er [Ji:, PI . Jiior] 1.1 . schmales, läng­ liches Brett aus Holz, Kunststoff od. Metall mit nach oben gebogener Spitze, das, am Schuh befestigt, zur Fortbewegung über den Schnee dient: S. fahren, laufen; die Skier anschnallen, wachsen; mit Skiern den Hang hinabfahren 1.2 . fo. P I ./ S. und Rodel gut (die Schneeverhältnisse sind zum Skifahren und Rodeln gut geeignet) Ski| -ausrüstung, die Ausrüstung für den Skilauf; - b indung, die Bindung (2); -fahrer, der jmd., der Ski fährt; -fliegen, das; -s, fo. P l.f Skispringen von einer Flugschanze; -langlaul, der /o. P l.f Langlauf im Skisport als sportliche Disziplin; -lauf, der
Skiläufer — smart 1059 fo. Pl.f Fortbewegung auf Skiern; -laufer, der vgl. -fahrer; -lehrer, der; -lift, der Lift, der Skiläufer m it angeschnallten Skiern bergauf befördert; -pis te, die; -Sport, der mit Skiern betriebener Sport; - springen, das; -s, fo. Pl.f das Springen auf Skiern von einer Sprungschanze als sportliche Disziplin; - Stiefel, der; -stock, der /PI. - stocke/ einer von zwei stockähnlichen Gegenständen, die der Skifahrer beim Skilauf zum Abstoßen, Abstützen verwendet Skizze, die; -, - n 1. Zeichnung, die nur das Wesent­ liche, die Umrisse von etw. wiedergibt: die S. eines Gemäldes, eines geplanten Bauwerkes — 2 . kurze, a uf das Wesentliche gerichtete Form literarischer Darstellung: der Edition war eine biographische S. angefügt; man fand im Nachlaß des Autors Skiz­ zen (Entwürfe) für ein Drama; seine Skizzen (kurze, der Reportage ähnliche Geschichten) aus dem Alltag werden gern gelesen Skizzenfbuch, das Buch mit Zeichenblättern für Skizzen (1) skizzenhaft fAdj./ in der A rt einer Skizze Skizzenjmappe, die M appe mit Skizzen (1) skizzieren jsw. Vb.; hat; zu Skizze/ etw. in einer Skizze andeuten, darstellen; zu 1: auf einem Z ettel skizzierte er den Weg vom Bus zur Wohnung Sklave, der; -n, -n [..ve] 1.1. Angehöriger der aus- gebeuteten, aller Produktionsmittel und Rechte be­ raubten Klasse in der Sklavenhalterordnung: im alten Rom galt der S. als Sache 1.2 . Angehöriger einer recht- und besitzlosen, ausgebeuteten Neben­ klasse in einer anderen Gesellschaftsordnung als der Sklavenhalterordnung: die farbigen Sklaven in den USA — 2 . jmd., der von etw., jmdm. sehr abhängig ist: er ist ein S. seiner Gewohnheiten, des Alkohols Sklaven zu Sklave 1| -arbeit, die jo. Pl.f von Sklaven verrichtete Arbeit; -halter, der jmd., der Sklaven als Eigentum besaß und ausbeutete; -halter- ordnung, die jo. Pl.f Gesellschaftsformation der Klassengesellschaft, deren Produktionsweise auf dem privaten Eigentum an Produktionsmitteln und der Existenz von Sklaven (1.1) beruhte; -handel, der Handel mit Sklaven; -markt, der Markt, auf dem Sklaven verkauft wurden Sklaverei, die; -, jo. Pl.f [. .v . .] 1.1. Zustand der Unfreiheit, der vollständigen Abhängigkeit des Sklaven (1) vom Sklavenhalter 1.2 . Sklavenhalter­ ordnung — 2 . femot.f schwere politische Unter­ drückung: die S. der Bulgaren unter der Herr­ schaft der Türken Sklavin, die; -, -n en [.,v ..] fzu Sklave 1/ sklavisch fAdj.f [..v .J femot.f 1.1. auf unter­ würfige Weise gehorsam: sklavischer Untertanen­ geist; eine sklavische Gesinnung zeigen; jmdm. s. ergeben sein 1.2 . / nicht präd.f völlig unselbständig gegenüber einem Vorbild, einer Vorlage: ein e skla ­ vische Nachahmung Sklerose, die; -, - n M ed. krankhafte Verhärtung eines Organs, Organteils od. Gewebes: multiple S.; dazu sklerotisch /Adj.f skontieren jsw. Vb.; hat/ Bank: eine Rechnung s. (von einer Rechnung Skonto abziehen) Skonto, der, auch das; -s, -s B ank bes. in der kap. Wirtschaft gewährter Preisnachlaß bei Barzahlung: fünf Prozent S. gewähren Skooter, der; -s, - / -s [skurtor] kleines elektrisches Auto, m it dem man, es selbst lenkend, in Vergnü­ gungsparks a uf einer rechteckigen Fläche herumfährt Skorbut, der; -(e)s, fo. P l.f Med. durch Mangel an Vitamin G hervorgerufene Krankheit mit Blu­ tungen bes. des Zahnfleisches Skorpion, der; -s, -e in zahlreichen Arten vor- kommendes, vorwiegend in den Tropen und Sub­ tropen lebendes Spinnentier mit einem Giftstachel am Ende des Hinterleibs Skript, das; -s, -en/-s 1.1. mit der Hand od. der Maschine geschriebenes umfangreicheres Sch rift­ stück, bes. Nachschrift einer Vorlesung 1.2 . F ilm Drehbuch Skrupel, der; -s, - fvorw. Pl.f Zweifel darüber, ob man in einem bestimmten F all richtig handelt, ge­ handelt hat: sich wegen etw. (un)begründete, keine S. machen; keine S. haben; voller S. sein skrupel/Skrupel| -lo s fA dj.f ohne Skrupel, hem- mungs-, gewissenlos: ein skrupelloser Geschäfte­ macher; s. handeln; dazu -losigkeit, die; -en Skull, das; -s, -s [skul, auch skal] Rudern zur Fortbewegung eines Ruderbootes paarweise ver­ wendete, an einem Ende zu einem Blatt verbreiterte hölzerne Stange Skull|boot, das R u d er n mit Skulls fortbewegtes Ruderboot Skuller, der; -s, - [skulor, auch ska..] Rudern 1. Ruderer eines Skullboots — 2. Skullboot Skulptur, die; -e n 1. fo. Pl.f 1Plastik (1): die S. des 19. Jahrhunderts — 2 . Werk der Bildhauer­ kunst, E la stik (2): die Skulpturen im Naum- burger Dom Skunk, der ; -s, -s Stinktier (1) Skunks, der; -es, jo. Pl.f Fell (2) des Skunks: ein Kragen aus S. skurril /Adj.f merkwürdig und lächerlich: skurrile Einfälle; ein skurriler Mensch Slalom, der; -s, fo. Pl.f Disziplin des Ski- und Kanusports, bei der aufgestellte Tore in kurzer Zeit durchfahren werden müssen: einen S. fahren, g e ­ winnen Slang, der, auch das; -s, -s [sieg] 1. nachlässige Umgangssprache, bes. im Englischen: S. sprechen — 2. Jargon (1.1): der S. der Mediziner, Artisten Slawe, der; -n, -n Angehöriger einer in Ost-, M ittel­ und Südosteuropa ansässigen Völkergruppe, die der indoeuropäischen Sprachfamilie angehört; dazu slawisch fAdj.f Slawistik, die; -, fo. Pl.f Wissenschaft von den slawischen Sprachen und Literaturen Slibowitz, der; -/ -es, -e/- /bei Mengenangabe PI. Slibowitz/ aus Pflaumen gewonnener Branntwein Slip, der; -s, -s kurzer Schlüpfer für Dam en; kurze Unterhose für Herren Slipper, der; -s, - / -s bequemer Schuh, der nicht ge­ schnürt wird Sliwowitz, der s. Slibowitz Slogan, der; -s, -s [slo :gen] Schlagwort (1.1), bes. in der Werbung: ein zugkräftiger S. Slowfox, der; -es, -e [slo :..] langsamer Foxtrott Slums, die fPl.f [slams] Wohnviertel m it menschen­ unwürdigen Unterkünften, bes. in Industriebezirken der Großstädte kap. Länder: die S. von London Smaragd, der; -(e)s, -e grüner Edelstein smaragden fAdj.f 1. /nur attr.f aus einem Smaragd gearbeitet, m it Smaragden besetzt: ein smaragdener Ring — 2 . smaragdgrün: die Libelle schimmert s. smaragdgrün fAdj.f grün wie ein Smaragd smart, smart fAdj.f 1. gewitzt, clever: ein smarter 68 Wörterbuch
1060 Smog — Söckchen Bursche — 2. modisch und elegant, fein: s. ge­ kleid et sein Smog, der; -s, -s [smok] Mischung von Industrie­ staub, Abgasen und Rauch mit Nebel über Groß­ städten Smoking, der; -s, -s m eist schwarzes Herrenjackett m it seidenen Rockaufschlägen für festliche Anlässe: im S. erscheinen Smutje, Smutje, der; -s, -s Seemannsspr. scherzh. Schiffskoch m SnQb, der; -s, -s Überlegenheit vorspiegelnder, blasierter, sich extravagant gebender Mensch: ein bürgerlicher, intellektueller, literarischer S. Snobismus, der; -, Snobismen 1. /o. P L / E in ­ stellung, Haltung eines Snobs — 2, einzelner für einen Snob charakteristischer Wesenszug; seine Snobismen wirken lächerlich; zu 1 snobistisch /Adj./ Ho /Adv./ 1. IalleinstehendI 1.1. /als (Zufriedenheit ausdrückende) Feststellung nach Abschluß einer Handlung, nach einer Äußerung/: so, jetzt bin ich fertig; so, das reicht; so, und nun? 1.2* /als Frage, Ser Verwunderung, Zweifel ausgedrückt wirdj: „morgen reise ich ab.“ „So (wirklich)?“; so? Das hätte ich nicht gedacht! 1.3. jals Ausdruck betont gleichgültiger Zurkenntnisnahmej: „du, es regnet jetzt.“ „So (na wenn schon)?* 1.4. jals Ausdruck plötzlichen Verstehens/: ach so! — 2 . /m eist betont/ 2.1. in dieser, solcher Art, Weise, auf diese, solche Art, Weise: er spricht so, daß ihn jeder versteht; so geht es nicht; du gefällst mir so, wie du bist; so und nicht anders habe ich es gemeint; das ist, wenn ich so sagen darf, eine Frechheit; das Ganze spielte sich so (folgendermaßen) ab:...; du kannst das so oder so (auf diese od. andere Weise) machen; er redete bald so, bald so;gut so (das hast du gut gemacht)!; recht so!; er hat es doch nicht so (nicht böse) gemeint; man kann ihn doch nicht so (in diesem Zustand) allein lassen; du kannst so, wie du bist (iw den Sachen, die du anhast), mitgehen; mir war so (es schien m ir), als habe es geklopft; warum siehst du mich so an?; das sagst du so (sprichst du leichthin aus, ohne weiter nachzu­ denken); und so weiter /Abk. usw./, und so fort /Abk. usf.; abkürzende Zusammenfassung an Stelle weiterer Glieder einer Aufzählung/ 2.2. von dieser, solcher A rt: das ist typisch für ihn, er ist so; er ist nicht so, er nimmt das nicht übel — 3 .1. /m eist betont; oft in Korrelation mit nachfolgendem daß/ in solchem (hohen) Grade, M aße: er sagte es so entschieden, daß ihm keiner zu widersprechen wagte; eine Sache so weit fördern, daß ...; ich habe es dir schon so oft gesagt; sei nicht so laut!; ich habe so wenig Zeit, ich kann nicht kommen; sie ist ein so kluger Mensch!; sei so gut und schließe die Tür (bitte, schließe die Tü r)!; umg. sie sangen falsch, obwohl sie es so geübt hatten; so ein Unsinn (das ist doch großer Unsinn)\; so eine Frechheit! 3.2 . /unbetont; nur so 4- Vb ./ umg. sie schlug die Tür zu, daß es nur so (daß es sehr) knallte 3.3. /noch so + Adj., Adv.; mit konzessivem Sinn/: sie nutzte jeden noch so kleinen (jeden kleinsten) Vorteil aus; und wenn du mich noch so sehr bittest, es geht nicht 3.4. /m eist un­ betont; so + A dj.; in Korrelation mit nachfolgen­ dem wie, auch als im Vergleich/ in demselben Grad, Maße, ebenso: er ist so alt wie ich; er spielt nicht so gut Klavier wie sie; das eine ist so schön wie das andere; der Vorhang ist so lang wie breit; das Zimmer ist doppelt so groß wie meins; so schnell wie, als möglich (möglichst schnell); die Sache ist so gut wie (fast, beinahe) beschlossen — 4. /betont/ 4.1. so etwas, umg. so was etwas von dieser Art 4.1.1. /subst.; oft im Ausrufesatz; drückt Entrüstung, Verwunderung aus/: so etwas sagt man nicht!; umg. hast du so was schon (ein)mal ge­ hört?**; so etwas ist noch nicht dagewesen!; wie kannst du so etwas behaupten!; umg. so was von DummheitP; nein, so etwas (das ist ja allerhand)!; umg. na, so was!; salopp /emot./ so was: nein, so was (ausgerechnet er) will Techniker werden und kennt nicht das einfachste Werkzeug! 4.1 .2 . /adj.; vor subst. Adj./ so etwas Ähnliches habe ich auch schon erlebt 4.2. umg. so ein 4.2.1. /adj./ solch (ein): so ein Kleid steht mir nicht; so einen schönen Urlaub hatten wir lange nicht 4.2 .2 . /subst./ oft spött. einer von dieser Art: auf Sie haben wir gewartet, so einer hat uns gerade noch gefehlt! 4.3. umg. /so -{- Subst. im PI./ solche: das waren so Sachen, m it denen man nicht gleich fertig werden konnte — 5.1. /betont/ umg. ohne etw. Be­ stimmtes, ohne etw. zuvor Genanntes: „nimm den. Schirm mit!“ „Ach, ich gehe so“ ; das habe ich so (ohne Bezahlung) bekommen; „machst du es?“ „Nein, ich habe so (ohnedies) schon genug zu tun“ 5.2 . /kann betont sein/ nur so ohne besonderen Grund: das habe ich nur so gesagt — 6.1. umg. etwa, ungefähr: komm doch so um halb vier; so an zehn Mark; im April oder so (etwa im April) bin ich damit fertig 6.2 . /als Partikel; verleiht einer Aussage einen unbestimmten Charakter, mildert sie a b/: er hat so seine Pläne; ich traue ihm nicht so recht — 7. /unbetont; als Partikel; verstärkt eine Aussage/: das war so recht, so ganz nach meinem Geschmack —8./um so4-Komp.// 3um(4) 2so /Konj.; unterordnend; leitet einen Gliedsatz ein/ 1. /konzessiv; in Verbindung mit Adj., Adv. (und auch);kennzeichnet den voran- od. nachgestell­ ten Gliedsatz im Sinne einer Einschränkung, die ohne Einfluß auf den Sachverhalt des Hauptsatzes ist/: so schön es (auch) ist, ich muß jetzt gehen; so leid es mir tut, ich muß jetzt gehen — 2. /kenn­ zeichnet den meist nachgestellten Gliedsatz im Sinne eines Vergleichs/: er rannte, so schnell er konnte; ich mache es, so gut ich kann; fin der Doppel­ form so ... so/: so sehr er Konzerte liebte, so sehr lehnte er Opern ab —3. /in Verbindung mit daß; konsekutiv; kennzeichnet den nachgestellten Glied­ satz im Sinne einer Folge, die sich aus dem Haupt­ satz ergibt/: er wurde krank, so daß er nicht kom­ men konnte; sie kam zeitig genug, so daß wir alles erledigen konnten so[bald /Konj.; unterordnend; leitet einen Gliedsatz ein; temporal/ 1. /kennzeichnet den Gliedsatz im Sinne der Vorzeitigkeit; drückt eine unmittelbare Aufeinanderfolge aus/: ich richte es ihm aus, s. er nach Hause gekommen ist; er ging, s. er die Arbeit beendet hatte — 2. /kennzeichnet den Gliedsatz im Sinne der Gleichzeitigkeit; mit konditionalem Cha­ rakter/: wir kommen, s. wir Zeit haben (zu dem Zeitpunkt, wenn wir Zeit haben) Söckchen, das; -s, - f ^ auch Socke/ Strum pf, der nur bis über den Knöchel reicht, bes. für Kinder, Frauen: das Mädchen trug weiße S.
Socke, die; -, -n / / auch Söckchen/ Strumpf, der etwa bis zur Hälfte des Unterschenkels reicht, bes. für M änner: ein Paar warme, dicke, (baum)- wollene, frische Socken anziehen; er trug schwarze Socken; Socken stricken, stopfen + u m g . sich auf die Socken machen (Weggehen); salopp von den Socken sein (sehr überrascht sein) Sockel, der; -s, - 1 . Block, Unterbau bes. für eine Büste, Statue, Säule, ein Denkmal, Postament: der S. eines Denkmals; der S. (untere Teil) des Hauses war aus Sandstein — 2 . Festlandsockel — 3, unterer, farblich abgesetzter Teil der Wand eines Raumes — 4. Elektrotechn. in eine Fassung passend er T eil einer Glühlampe, Elektronenröhre Socken, der; -s, - landsch. s. Socke Sockenhalter, der um die Wade getragenes Gummi­ band zum Befestigen der Herrensocke SQda, die; -, das; -s, /beide o. PL/ 1 . /die, auch das/ Natriumkarbonat, das bes. zur Herstellung von Glas, Seife, Wasch- und Reinigungsmitteln verwen­ det wird — 2 . /das/ Sodawasser: einen Kognak mit S. trinken so |dann /Adv.f 1.1 . ferner, außerdem: das betraf die Fachliteratur, s. aber auch die Belletristik 1.2 . v e r a lte n d /bei einer Reihenfolge/ danach (2.1): vorauf ging der Lehrer, s. folgten die Kinder 1.3 . danach (1): wir essen Mittag, s. gehen wir spazieren Söda|wasser, das Jo. Pl.f mit Kohlensäure versetztes Wasser Sodbrennen, das; -s, fo. Pl.f brennendes Gefühl in der Speiseröhre, bes. infolge aufsteigender über­ schüssiger Magensäure: S. haben SQde, die; -n abgestochenes Stück Rasen od. Torf Sodomie, die; -, jo. Pl.f Geschlechtsverkehr mit Tieren SO|eben fAdv.f 1.1 . in diesem Augenblick: s. schlägt es zwölf 1.2 . unmittelbar vor dem gegenwärtigen Zeitpunkt: s. hat dein Mann angerufen Süfa* das; -s, -s gepolstertes Möbelstück zum Sitzen, auch Liegen, m it Rückenlehne und Seitenlehnen: auf dem S. sitzen, liegen so [fern fK onj.; unterordnend; leitet einen Gliedsatz ein; konditional; kennzeichnet den Gliedsatz im Sinne einer Bedingung; der Hauptsatz gibt die Folge an/: wir kommen morgen, s. du nichts dagegen hast Soffitte, die; -, -n 1. Elektrotechn. (kleine) röhrenförmige Glühlampe m it Kontakten an beiden Enden — 2 . Theater oberhalb der Bühne hängen­ der Teil der Dekoration (aus Stoff), der die Bühne nach oben abschließt Soffitten (lampe, die Soffitte (1) so|fort /Adv./ 1 .1 . zeitlich unmittelbar folgend: sie nahm das Kind auf den Arm, und es wurde s. ruhig 1.2 . ohne noch Zeit verstreichen zu lassen: du sollst deinen Mann s. anrufen; das muß s. erledigt werden 1.3 . umg. einen Moment, mein Mann ist s. hier (ist innerhalb kürzester F rist hier und steht Ihnen dann zur Verfügung) Sofort zu sofort 1.21 -einsatz, der: ein S. zur Be­ seitigung der Sturmschäden; -hilfe, die jo. Pl.f vgl. Sofortmaßnahme: ärztliche S. sofortig /A d j.; nur attr.j 1.1 . zeitlich unmittelbar folgend, in kürzester Zeit eintretend: mit sofortiger Wirkung; die Konserve ist für den sofortigen Ver­ brauch bestimmt 1.2 . eine sofortige (unverzügliche) Entscheidung fordern Sofortjmaßnahme, die sofort (1.2) durchgeführte Maßnahme: Sofortmaßnahmen einleiten Soft-Eis, das [s.., auch z ..] weiches, sahniges Speiseeis Sog, der; -(e)s, -e /vorw. Sg.j 1. in strömender Flüssigkeit, strömendem Gas entstehender Unter­ drück, der eine saugende Wirkung hervorruft: der S. einer Schiffsschraube, eines Propellers — 2 . durch fließendes Wasser entstehende K raft (2), die etw., jmdn. mit sich reißen kann soJ -gar jPartikelf 1*1« /hebt ein Satzglied, einen Gliedsatz steigernd hervor; kann dabei Erstaunen über etw. Unerwartetes ausdrücken; das Hervor­ gehobene ist stets betont/ : s. er, er s. ist damit ein­ verstanden; s. für ihn war das eine Überraschung; er arbeitet s. im Urlaub; s. wenn er erkältet ist, raucht er 1.2 . /dient zur steigernden Anreihung eines Satzgliedes/: sie war krank,, s. schwer krank; er verehrt sie, liebt sie s.; - genannt /Adj.; nur a ttr.; Abk. so g./ 1 .1 . diese (besondere) Bezeichnung tragend, deren Berechtigung man offenläßt: er ist ein sogenannter freischaffender Künstler (das, was man allgemein unter einem freischaffenden Künstler versteht); die sogenannte totale Reflexion des Lichtes 1.2 . oft sp ö tt. diese (besondere) Bezeich­ nung tragend, deren Berechtigung ma n bezweifelt, verneint: sein sogenannter bester Freund ließ ihn im Stich; -gleich /Adv./ 1 .1 . sofort (1.1): s. nach dem Frühstück verabschiedete er sich 1.2 . er soll s. (sofort 1.2) kommen — 2 . um g. sofort (1.3): der Kaffee kommt s. Sohle, die; -, -n 1. untere Fläche des Fußes des Menschen und bestimmter Säugetiere: mit ganzer S. auftreten; die S. des Bären — 2 . untere Fläche 2.1 . des Schuhes: seine Schuhe haben dicke, dünne, haltbare Sohlen; Sohlen aus Leder, Hartgummi 2.2 . des Strumpfes: die Löcher in den Sohlen stopfen — 3. in der Form zu 1, 2.1 passendes Stück Papp e, Schaumgummi, F ilz zum Einlegen in den Schuh, Einlegesohle — 4 . fa c h s p r . unterste Fläche von etw., bes. einer Vertiefung im Gelände, in der Erdoberfläche od. eines unterirdischen Hohlraums: die S. des Tales, Grabens, Kraters, Kanals, eines Grubenbaues, Stollens — 5 . B ergm . Gesamtheit der i n einer horizontalen Ebene liegenden Strecken (2) + auf leisen Sohlen (heimlich, ganz unbemerkt) umhergehen; umg. eine kesse S. aufs Parkett legen (flott tanzen); — vom / Scheitel bis zur S. sohlen /sw. Vb.; hat/ landsch., bes. süddt.: Schuhe s. (besohlen) Sohlen| -ganger, der; -s, - Z ool. mit der Sohle (1) auftretendes Säugetier: der Bär ist ein S.; -leder, das jo . PI.I festes, hartes Rindleder für Schuhsohlen Sohn, der; -(e)s, Söhne 1. /oft mit Poss.pron.j männliche Person in ihrer Beziehung zu den Eltern, unmittelbarer männlicher Nachkomme: mein, ihr S.; Vater und S.; er hat einen S. und zwei Töch­ ter; sein ältester, einziger S.; sie haben einen S. bekommen; er ist ganz der S. seiner Mutter (ist ihr sehr ähnlich); Rel. ev. kath. Gottes S. (Christus) — 2 . geh. /mit folgendem Gen. (und bestimmtem Adj.)/: er war ein treuer S. (An­ gehöriger) der Arbeiterklasse; E ist der größte S. unserer Stadt; ein S. der Musen (Dichter) Sohne|mann, der jo. Pl.f umg. scherzh. kleiner Sohn (1): na, (mein) S., ha st du schön gespielt? Socke — Sohnemann 1061 68*
1062 soigniert — Solidarität soigniert /Adj./ [söanjhrt] veraltend jbes. von einem M ann/ gepflegt (und seriös): ein soignierter älterer Herr Soiree, die; -n [söare:, auch z.., PI. ..e:(o)n] aus besonderem A nlaß stattfindende abendliche F est­ veranstaltung mit künstlerischen Darbietungen: eine literarisch-musikalische S .; zu einer S. einladen Soja, die; Sojen /vorw. Sg.f Sojabohne (1) Soja| -bohne, die 1. ostasiatischer Schmetterlings- blütler m it dichtbehaartem Stengel, dreiteiligen B lät­ tern, weißen od. hellvioletten Blüten und an Eiweiß, Fett, Vitaminen und Lezithin reichen Samen, die als Nahrungsmittel verwendet werden — 2 . Samen von 1; -mehl, das jo. Pl.f aus Sojabohnen (2) gewonnenes M ehl; -öl, das jo. PL/ aus Sojabohnen (2) gewonnenes Speiseöl so|lang(e) fKonj.; unterordnend; leitet einen tempo­ ralen Gliedsatz einf 1.1 . / kennzeichnet den Gliedsatz im Sinne der Gleichzeitigkeit; gibt eine Zeitdauer an, die mit der des Hauptsatzes identisch ist; oft in Verbindung mit wie/: s. (wie) du Fieber hast, mußt du im Bett bleiben 1.2 . /mit konditionalem Charak­ ter bei Negation im Hauptsatzf: s. du nicht alles aufgegessen hast, darfst du nicht spielen gehen (erst dann, wenn du alles aufgegessen hast, darfst du spielen gehen) solar fAdj.f fach sp r. auf die Sonne bezogen, von ihr ausgehend Solarium, das; -s, Solarien [..ion, ..ion] Einrich­ tung zur Bestrahlung mit Lampen, die künstliche, den Sonnenstrahlen ähnliche Strahlung erzeugen: ein Hotel mit einem S. Solar|zelle, dieElektrotechn. Photozelle in Form eines Halbleiters, die die Energie der auftreffenden Sonnenstrahlung in elektrische Energie umwandelt Sol|bad, das s. Solebad solch jlndef.pron.; Mask., Fern., Neutr.f s. solcher (1.1) solche fDem.pron.; Fern. u. Pl.f s. solcher solcher /Dem.pron.; Mask.; Fern.: solche, Neutr.: solches; in Verbindung mit stark flektiertem Adj. od. unbest. A rt. auch unflektiert; weist auf eine im Kontext charakterisierte A rt od. Beschaffenheit von etw., jmdm. hin) 1.1 . so geartet, so beschaffen: /adj./ ein s. Stoff; eine solche Lösung; ein solches Glück; solch ein Stoff; solch eine Lösung; solch ein Glück; s. Stoff; solche Lösung; solches Glück; solche Menschen, Tische, Bedingungen; solch schöne E r­ lebnisse; ein solch großer B etrieb, solch (ein) großer Betrieb; s. große, seltener großer Betrieb; bei solchem trüben, seltener trübem W etter; solche neuen Autos; das Ziel s. neuen, neuer Forschun­ gen; sie waren in einer solchen Lage, daß ihnen der Mut schwand; solche Abgeordnete(n); solch Schönes, solches Schöne hatten sie selten erlebt; fsubst./ solche wie er haben immer Glück; umg. es gibt solche und solche (so geartete und anders geartete Menschen); g eh . dieser schöne Ring! Ein s. (so einer) würde mir auch gefallen1; der Vor­ schlag als s. (allein betrachtet) ist gut, aber... 1.2. /adj.; drückt einen hohen Grad, eine große Inten­ sität aus/: wir hatten solchen (so großen) Durst; das macht solchen Spaß! solcher[art jindekl. Dem.pron./ 1 .1 . /nur attr./ so geartet: mit s. Arbeit bin ich nicht vertraut 1.2. fadv.f auf solche, diese Art: er sah sich s. betrogen, daß ... solcherlei, solcherlei /indekl. Dem.pron./ solche Art (von): /adj./ s. Musik gefällt immer; jsubst.j s. sah ich nie solches \Dem.pron.; Neutr./ s. solcher Sold, der; -(e)s, -e /vorw. Sg.; noch B RD / Entgelt, Löhnung des Soldaten (1) bis zum Offizier aufwärts; O /emot. neg.f in jmds. S. stehen (in bezahltem Dienst für jmds. Interessen, Ziele tätig sein) Soldat, der; ~en, -en 1 . Angehöriger der militärischen Streitkräfte eines Landes: ein guter, schlechter, tapferer S .; er war drei Jahre S. — 2 . erster, nieder­ ster Dienstgrad bei den Land-, Luftstreitkräften — 3. Z o ol. kräftiges, zur Verteidigung des Baus (4.1) bestimmtes Exem plar von in Staaten (1.3) lebenden Insekten Soldaten| -friedhof, der Friedhof, auf dem aus­ schließlich Grabstätten, Gedenkstätten Gefallener sind; -grab, das Grab eines Gefallenen; -lied, das Lied mit einem Thema aus dem militärischen Leben, Kampf; -rat, der 1.1 . in Rußland im Februar 1917 gleichzeitig mit den Arbeiterräten entstandene revo­ lutionäre Vertretung der Soldaten, die zur Grundlage der Sowjetmacht wurde 1.2 . in Deutschland 1918 nach sowjetischem Vorbild geschaffenes Organ der revolutionären Soldaten; -spräche, die jo. Pl.j Son ­ dersprache der Soldaten Soldateska, die; -, Soldatesken /vorw. Sg.; emot.j im Dienste von Ausbeutern und Unterdrückern stehen­ des, brutal und rücksichtslos vorgehendes M ilitär: eine entmenschte, zügellos mordende S. Söldling, der; -s, -e /emot./ jmd., der um des Geldes willen eine abhängige und meist unehrenhafte Tätig­ keit ausübt, vorwiegend als Soldat od. Polizist im Dienst einer imperial. Regierung, Macht Söldner, der; -s, - 1 .1. jmd., der um des Geldes willen als Soldat für eine ausländische, imperial. Macht Kriegsdienst leistet: sich als S. anwerben lassen 1.2 . die S. (Söldlinge) der reaktionären Junta Söldner|heer, das a us Söldnern (1.1) bestehendes Heer: die Volksbefreiungsarmee siegte über ein ihr weit überlegenes imperialistisches S. SQle, die; -, - n 1 .1 . salzhaltiges Wasser, das in der Natu r durch Auflösen unterirdischer Salzlager ent­ steht 1.2 . künstlich bereitete Salzlösung Sole| -bad, das 1. m it Sole (1.1) zubereitetes B ad — 2. das Baden in 1: Solebäder verordnen — 3 . Kur­ ort für 2; -quelle, die aus Sole (1.1) bestehende Quelle Solibasar, der um g . Solidaritätsbasar solid /A dj./ s. solide solidarisch /Adj./ 1 .1 . von Solidarität zeugend: solidarische Hilfe für ein vom Imperialismus unter­ drücktes Volk leisten; das solidarische Handeln der Arbeiterklasse 1.2 . sich (mit jmdm., einer Sache) s. erklären, fühlen (sich als ihm, ihr eng verbunden erklären, fühlen und ihn, sie unter­ stützen); mit jmdm. s. sein solidarisieren, sich /sw. Vb.; hat/ sich mit jmdm ., etw. solidarisch erklären und entsprechend handeln: die Soldaten solidarisierten sich mit den revolu­ tionären Arbeitern; es war bedenklich, wie er sich m it den beiden solidarisierte Solidarität, die; -, /o. Pl.j auf dem klassenmäßigen Zusammengehörigkeitsgefühl und dem Wissen um die Gemeinsamkeit der Interessen und Ziele sich gründendes Eintreten der Angehörigen unterdrückter
Solidaritätsaktion — Solo 1063 Klassen füreinander, das Eintreten der soz. Kräfte für sie und füreinander und die darauf beruhende (gegenseitige) H ilfe: die internationale S. unter­ drückter Klassen und Volker; proletarische S.; die Versammlung erklärte ihre S. m it...; S. üben Solidaritätsl -a ktion, die: eine internationale S. für die um die Volksbefreiung kämpfenden Arbeiter; - basar, der Veranstaltung, auf der unentgeltlich zur Verfügung gestellte (handgefertigte) Gegenstände zur Unterstützung von Solidaritätsaktionen verkauft werden; -beweguug, die; -erkläruug, die; -fonde, der freiwillig von Gewerkschaftsmitgliedern a uf­ gebrachte Geldmittel zur Unterstützung des K a mpfes der internationalen Arbeiterklasse; -konto, das Konto, auf das Spenden für Solidaritätsaktionen eingezahlt werden können; -marke, die Marke (1), durch die ein Beitrag für den Solidaritätsfonds be­ stätigt wird-, - spende, die Spende für einen Soli­ daritätsfonds; -streik, der Streik, m it dem Arbeiter anderer Bereiche ihre Verbundenheit m it schon streikenden Arbeitern bekunden solide fAdj.f 1. von dauerhaftem und festem M ate­ rial: mit solidem Stoff bespannte Sessel; ein Paar solide Schuhe; ein solider Tisch, Schuppen — 2 . qualitativ einwandfrei, gut: solide Arbeit, Ware; das Haus war s. (nicht zu elegant, aber qualitativ gut) und geschmackvoll eingerichtet — 3*1« sicher gegen Gefährdungen: die Schaffung solider p oliti­ scher und sozialökonomischer Grundlagen für den Aufbau des Sozialismus 3.2 . jvorw. im bürgerl. Sprachgebrauch! seriös (2): ein solides U nter­ nehmen 8.3 . auf guter Sachkenntnis beruhend: er hat eine s. Ausbildung genossen; diese Arbeit erfordert solides Wissen und Können — 4 . mora­ lisch einwandfrei, rechtschaffen: ein solider junger Mann; s. (nicht extravagant, nicht verschwenderisch) sein, leben; dazu Solidität, die; -, jo. PLf Solimarke, die u m g . Solidaritätsmarke Solispende, die u m g . Solidaritätsspende Solist, der; -en, -en jmd., der auf Grund seines besonderen Könnens einen Solopart singt, spielt od. tanzt: in dem Konzert traten international be­ rühmte Solisten auf; dazu Solistin, die; -, -nen soljstiseh fAdj.f i .l . fadv.f als Solist auftretend: mehrere Jahre war er als Cellist s. tätig 1.2 . als Solo (1.1) auszuführen, ausgeführt: eine solistische Darbietung solitär fAdj.f Zool. einzeln, nicht in Herden, Staaten, Verbänden lebend: die m eisten wilden Bienen sind s. Solitär, der; -s, -e f a c h sp r . großer, einzeln gefaßter Edelstein Soll, das; -/ -s, Solle I. fo. Pl.f 1.1 . Norm (4): die Brigade hat ihr S. erfüllt, mit zehn Prozent über­ erfüllt; das S. liegt bei fünfzig Stück pro Stunde 1.2 . um g. von einem selbst festgelegtes M aß an Arbeit: durch den Besuch der Schwester habe ich mein S. (im Haushalt) nicht geschafft 1.3. fest­ gelegte Menge landwirtschaftlicher Erzeugnisse, die ein landwirtschaftlicher Produzent in der DDR früher, bis zur Festigung der soz. Produktionsver­ hältnisse in der Landwirtschaft, an die staatlichen Erfassungs- und Aufkaufbetriebe abzuliefern hatte — 2. W irtsch. linke Seite eines Kontos, auf der die Ausgaben gebucht werden — 3. Bank S. und Haben (Aus- und Eingänge auf einem Bankkonto) — II. IGen. -s/ G eol. in der Eiszeit entstandene, bis zu dreißig Meter breite, meist mit Wasser gefüllte Vertiefung im Erdboden Soll-Bestand, der in bestimmter Höhe festgelegter, geforderter Besta nd (von Waren, Vorräten) sollen (er soll), sollte, hat gesollt /s. + Inf.; bei vorangehendem Inf. steht der Inf. von s. statt des Part. Prät.; steht s. ohne folgenden Inf., so ergibt sich aus Zusammenhang und Situation der zu ergänzende I n f .; der zu ergänzende I nf. kann durch das, es ersetzt werdenf 1. /drückt aus, daß der Wille von jmd. anderem darauf gerichtet ist, daß der I n ­ halt des Inf. realisiert wird/: N soll etw. tun jmd. will, fordert, daß N etw. tut: (sag ihr) sie soll sofort zu mir kommen; mir fiel ein, daß ich den Brief hatte einwerfen s.; sie soll ins Bett; „soll ich gehen?“ „Kein, das sollst du nicht“ ; fin rheto­ rischen Aufforderungen, Fragen/ das soll ihm erst mal einer nachmachen!; wie oft soll ich dir das noch sagen? (ich will, daß du das endlich begreifst, tust); N soll es wissen (jmd. will, daß N es weiß, erfährt); etw. soll geschehen, soll sein jmd. will, daß etw. geschieht, ist: s. (wenn du willst, daß) deine Bemühungen Erfolg haben, so mußt du ...; was soll das heißen (was meinst du damit, willst du damit sagen)?; es hat nicht sein s. (es hat sich schicksalhaft nicht ergeben) — 2 . /drückt aus, daß der Sprecher die feste Absicht hat, daß der Inhalt des Inf. realisiert wird/: nun gut, du sollst es be­ kommen — 3 .1 . foft im Konjunktiv Prät. od. Plus- quamperf.; drückt aus, daß der Sprecher die Reali­ sierung des Inhalts des Inf. für ratsam und richtig hält (und empfiehlt)!: wir sollten etwas für unsere Gesundheit tun; man hätte früher daran denken s .; das sollte (müßte) er doch wissen 3.2 . firn Präs, u. P rät.; in Fragen, die jmd. sich selbst stellt und in denen er seine Unentschiedenheit ausdrücktf: ich weiß nicht, was ich tun soll — 4 .1 . firn Präs.; drückt aus, daß der Sprecher die Aussage, M einung eines anderen wiedergibtf: er soll krank sein 4.2 . fin Fragen, die der Sprecher jmdm . stellt; drückt aus, daß der Inhalt des Inf. von jmd. anderem ver­ mutet od. erwartet wird/: „er hat ihr lange nicht geschrieben.“ „W arum hätte er ihr schreiben s. (gab es denn einenAnlaß für ihn, ihr zu schreiben)?“ ; woher soll (kann) ich das wissen? — 5 .1. jim Kon­ junktiv Prät. in Bedingungssätzen; hebt deren hypo­ thetischen Charakter hervor/: wenn euch das g e­ lingen sollte, würden wir uns freuen; sollte das wirklich so gewesen sein, dann ... 5 .2 . /drückt in Fragen, die der Sprecher sich selbst stellt, dessen Ungewißheit aus, ob der Inhalt des I nf. realisiert ist od. wird/: sollte sie schon gekommen sein?; was soll bloß werden? — 6 . firn Prät.; bezeichnet die Zukunft in der Vergangenheit/: später sollte ich mehr über sie erfahren Söller, der; -s, - 1. landsch. Dachboden — 2. Schweiz. Fußboden Soll) -Seite, die fo. Pl.f W irts ch . Soll (1.2); -»Stärke, die vgl. Soll-Bestand: die S. einer Beleg­ schaft solo findekl. A dj.; nicht attr.f 1. fadv.f s. (als Solist, allein) spielen — 2 . umg. scherzh. ich bin, gehe s. (ohne Partner, ohne Begleitung) Solo, das; -s, -s/Soli 1.1 . jPl. Soli, auch -s/ Dar­ bietung, die ein Solist allein ausführt: ein S. singen, spielen, tanzen 1.2 . fPl. -s/ Sport umg. heraus­ ragende Einzelleistung im Mannschaftsspiel — 2 .
1064 Soloinstrument — Sondern jP l. -s/ K artenspiel Spiel eines einzelnen gegen die anderen Mitspieler Solo zu Solo 1.1| -Instrum ent, das für einen Solo­ part eingesetztes Instrument: N spielte in diesem Konzert das S.; -part, der Mus, Part für einen einzeln im Rahmen einer kollektiven Darbietung hervortretenden Künstler; -tänzer, der;-tänzerin, die solvent jAdj.j [..v . .] Wirts eh. /in der kap. Wirt­ schaft gebrauchtj zahlungsfähig: ein solventer Ge­ schäftspartner; die Firma ist nicht s. so|mjt, so [mit /Adv.; auch in konjunktionaler Ver­ wendung; nebenordnend; fügt an einen Vordersatz m it Inversion des Subjekts einen Hauptsatz an; kon­ sekutivI folglich, also: er war dabei, s. weiß er dar­ über Bescheid Sommer, der; -s, - Jahreszeit zwischen Frühling und Herbst, wärmste Jahreszeit: ein heißer, ver­ regneter, kurzer S.; im S. fahren wir an die See, ins Gebirge; den S. über war er auf dem Lande + S. und Winter das ganze Jahr über: die Tiere sind S. und Winter im Freien Sommer (mit * auch SpmmersDI -abend, der; *-an - fang, der jo. PL/: am 21. Juni ist S.; - b lume, die; -fahrplan, der im Sommerhalbjahr geltender Fahrplan; -ferien, die fPLj Schulferien im Som­ mer; -frische, die veraltend Aufenthalt im Sommer an einem Erholungsort: in die S. fahren; - Mschler, der; -s, - Sommergast; -gast, der Gast, Urlauber in einem Erholungsort während des Som ­ m ers; -getreide, das im Frühjahr gesätes und im Sommer reifendes Getreide; -halbjahr, das die Sommermonate einschließende Hälfte des J ah r e s; - k leid, das vgl. - k leidung; -kleidung, die leichte, luftige, für den Sommer geeignete Kleidung sommerlich jA d j./ dem'ßommer entsprechend, wie im Sommer: sommerliche Wärme; er war s. (leicht, luftig) angezogen S?mmer| -m a ntel, der vgl. Sommerkleidung; - m ode, die; -xnonat, der Monat im Sommer; -nacht, die: eine laue, klare S.; -pause, die Unterbrechung der Tätigkeit während der Sommermonate bes. beim Theater, Parlament: das Theater macht, hat S. sommers /Adv./ + s. wie winters das ganze Jahr über: s. wie winters steht er um sechs Uhr auf Sommers]: / t Sommer] Sommer (mit # auch S(?mmers|)| -Sachen, die /PL/ u m g . Sommerkleidung; -Schlußverkauf, der Ver­ kauf verbilligter Waren, bes. von Sommerkleidung, vor Ende des Sommers; -schuh, der; -Sonnenwende, die jo. Pl.j Zeitpunkt, an dem die Sonne während des Jahres ihren höchsten Stand erreicht hat; -spiele, die /PL/ während des Sommers stattfindende Wett­ kämpfe der Olympischen Spiele; -sprosse, die fvorw. P l.f durch Veränderung der Pigmentbildung ent­ standener kleiner, hellbrauner Hautfleck, der im Sommer besonders stark hervortritt: er h at rote Haare und Sommersprossen; -tag , der: ein warmer, verregneter S .; -Urlaub, der; -weg, der unbefestigter Weg, meist am Rand einer Landstraße; -weiter, das jo. Pl.j; -zeit, die jo. Pl.j 1. die durch Vorstellen der Uhr für das Sommerhalbjahr gültige Zeit (4.2): die S. einführen — 2 . /*-zeit/ zur S. (im Sommer) wandern wir gern somnambul jA dj.j schlafwandelnd, mondsüchtig; dazu Somnambulismus, der; jo. PL/ das Schlaf­ wandeln Sonate, die; -, -n Komposition mit meist drei od. vier Sätzen für ein od. mehrere Soloinstrumente: sie spielten eine S. für Violine und Klavier von Beet­ hoven Sonde, die; -n 1 . M ed. stab- od. schlauchförmiges Instrum ent, das zur Untersuchung od. Behandlung in Hohlorgane od. ins Gewebe eingeführt wird: eine S, in den Magen einführen; jmdn. m it der S. er ­ nähren —2.Raumsonde —B .Geol.Bergm. durch Bohrungen geschaffene Stelle für die Förderung von Erdöl, Erdgas sonder jPräp. mit Akk.j veraltend geh.: eine Arbeit s. Tadel (eine Arbeit ohne Tadel) Sonder] -abteil, das Abteil für bestimmte Fahrgäste: ein S. für Mutter und Kind; -anfertigung, die: dieses Fahrrad ist eine S. (ist außerhalb der Serien­ produktion für einen besonderen Zweck angefertigt worden); -angebot, das kurzfristiges, preisgünstiges Warenangebot; -auftrag, der besonderer A uftrag (1); - a u sgabe, die 1. Ausgabe (3) eines Druckwerks, einer Zeitung aus besonderem Anlaß — 2 . jvorw. Pl.j zu­ sätzliche Geldausgabe: wir h atte n Sonderausgaben; - a u s stellung, die zusätzliche, einem speziellen Thema gewidmete Ausstellung: eine S. japanischer Ma­ lerei Sonderbar jA dj.j merkwürdig: ein sonderbares Er­ lebnis, Gefühl, Benehm en; ein sonderbarer Vor­ gang, Einfall, Mensch; er ist ein sonderbarer K auz; das kommt mir höchst s. vor sonderbarerweise jAdv.j merkwürdigerweise Sondor/st?nder| -botschafter, der Botschafter mit besonderer M ission; -briefmarke, die vgl. Sonder­ ausgabe (1): eine S. zum Tag des Kindes; -druck, der /PL -e/ gesondert gehefteter selbständiger Artikel aus einem Sammelband, der für seinen Autor be­ stimmt ist; -fahrt, die Fahrt außerhalb des Fahr­ plans od. außerhalb des Programms (1.1): eineS. der Keichsbahn zur Leipziger Messe; eine S. des Reisebüros nach N; -fall, der von der Regel ab­ weichender, besonderer F all (IL2).; -geneh migung , die in Ausnahmefällen, für einen besonderen A nlaß erteilte Genehmigung; -gleichen jindekl. A d j n u r attr.; dem Subst. nachgestellt; emot.j mit nichts ver­ gleichbar: das ist eine Frechheit s.; -interesfen, die jP l.j von einem einzelnen od. einer Personehgruppe verfolgte, der Gesellschaft meist abträgliche Interessen; - k lasse, die jo. PL; Abk. S/ höchste Güteklasse; -koxnmando, das Kommando (4) für besondere Ein­ sätze: ein S. der Polizei, Feuerwehr; -konto, das für bestimmte Zwecke, bes. für Spendenaktionen, ein ­ gerichtetes K o nto sonderlich jA dj.j 1. jn u r verneintj außergewöhnlich 1.1. jattr.j besonder: er schaffte es ohne sonder­ liche Mühe 1.2. jadv.j nicht s.:er war nicht s. (nicht sehr, nicht besonders) begeistert davon, nahm es nicht s. ernst —2.jadv.j süddt. Österr. Schweiz. besonders (2.1): sie las viel, s. in den Ferien — 3. merkwürdig: er ist etwas s., hat sonderliche Neigungen Sonderling, d er; -s, -e jmd., der durch sonderbares, von der Norm abweichendes Wesen, Verhalten auf- fällt: er ist ein (weltfremder) S. Sonder] -m arke, die Sonderbriefmarke; -m aschine, die aus besonderem A nlaß eingesetztes Passagier­ flugzeug Sondern jsw. Vb.; hat; / t auch gesondert/ geh
Sondern — Sonnenkollektor 1065 etw., jmdn. von etw. anderem, jmdm. anderen schei­ den (2.1 .2) + die / Spreu vom Weizen s. 2sondern /K o nj.; nebenordnend/ 1. /verbindet zwei satzwertige Glieder; adversativ; setzt immer im Vor­ dersatz ein Negationswort voraus; berichtigt den Vordersatz in bezug auf die durch Betonung gekenn­ zeichneten Gliederj: das ist nicht grün, s . türkis; das war nicht Herr Meier, s. Herr Schulze; nicht er hat es verschuldet, s. sie; er zahlte nicht bar, s. überwies den Betrag — 2 . /als Glied der mehrteiligen Konj. nicht nur ... s. auch; verbindet wie und 1.1 zwei od. mehrere, meist aufeinanderfolgende Glieder; ausgenommen sind in der Regel eingliedrige finite Verbformen sowie ganze Sätze ohne gemeinsame Glieder; gibt an, d aß die durch die Glieder benannten Eigenschaften zugleich gelten; betont das Zusätzliche/ : nicht nur wir waren begeistert, s» auch alle an­ deren (wir waren begeistert, aber alle anderen waren es auch); er ist nicht nur ein guter Facharbeiter, s. auch ein guter Sportler (er ist ein guter Fach­ arbeiter, aber ein guter Sportler ist er auch) Sonder («nummer, die Sonderausgabe (1) einer Z ei­ tung; -preis, der: etw. wird zu einem S. (reduzierten Preis) angeh oten sonders /Adv./ + / samtunds. Sonder]Schicht, die zusätzliche Schicht (3): eine S. fahren; -schule, die Schule für körperlich od. geistig behinderte schulpflichtige K ind e r und Jugendliche; dazu -Schüler, der; -Signal, das zur Vorfahrt berech­ tigendes Signal, m it dem bes. Kraftfahrzeuge des R et­ tungsdienstes, der Feuerwehr und der Polizei aus­ gerüstet sind: der Krankenwagen fährt mit S.; - Sitzung, die aus besonderem A nlaß stattfindende Sitzung: eine S. des Weltsicherheitsrates; -spräche, die auf einen bestimmten Sachbereich, eine soziale Gruppe beschränkte Sprache mit spezifischem W ort­ schatz; -Stellung, die \vorw. Sg.j vom Üblichen ab­ weichende Stellung (5.2): jmd., etw. nimmt eine S. ein; -Stempel, der Poststempel zu bestimmtem A n ­ laß; -Urlaub, der zusätzlicher Urlaub für einen Armeeangehörigen aus besonderem A nlaß ; -verkauf, der vgl. Sonderangebot; -wünsch, der fvorw. PI ./ Wunsch, der eine Leistung betrifft, die im Service nicht vorgesehen i s t : Sonderwünsche der H otelgäste werden berücksichtigt; -zug, der vgl. Sonder­ maschine: die Kinder fuhren mit einem S. an die See; -Zulage, die aus bestimmtem A nlaß , für beson­ dere Leistungen gewährte, gezahlte Zulage; -Zu­ wendung, die vgl. -Zulage sondieren jsw. Vb. ; hat/ 1. etw. vorsichtig erkunden: die Lage, ein Gelände, das Terrain s.; sondierende Gespräche führen — 2 . M ed. etw. m it einer Sonde untersuchen: den Magen s. Sondierungs |gespräch, das sondierendes Gespräch Sonett, das; -s, -e Gedicht aus Id meist elfsilbigen Zeilen, die in zwei vier- und zwei dreizeilige Stro­ phen gegliedert sind: die Sonette Dantes, Rilkes Song, der; -s, -s [soq, auch zog] Lied, Schlager od. stark rhythmisches, meist satirisch-gesellschafts­ kritisches Lied: ein S. aus Brechts Dreigroschen­ oper sonn]: /* Sonnen/sonnen| Sonnabend, der sechster Tag der Woche: der ar­ beitsfreie S.; / auch Dienstag sonnabends /Adv.;zu Sonnabend/;/ auch dienstags Sonne, die; -, -n 1. fo. P I ./ zentraler Himmelskörper unseres Planetensystems, der a m Tage als gelbe, rote Scheibe am Himmel erscheint und als Spender von Licht und Wärme das Leben auf der Erde er­ möglicht-. S ., Mond und Sterne; der Lauf, Stand, die Bahn, Wärme, das Licht der S.; die goldene S.; die S. geht auf, unter, steht am Himmel, scheint, strahlt, wärmt, sinkt; heute brennt, sticht die S. (ist es sehr heiß); die S. ist hinter den Wolken, bricht durch den N ebel; die S. im Rücken haben; die S.lachte,s eher zh. meinte es gut mit uns (schien kräftig) — 2 . /o. P L / Sonnenschein: diese Pflanzen brauchen viel S.; die Wohnung hat wenig, den ganzen Tag S.; sich in die S. setzen, von der S. bräunen lassen, vor (der) S. schützen; über dem ganzen Strand lag S.; etw. glänzt in der S.;von der S. ausgebleichte Gardinen — 3 .1 . Heizsonne 3.2 . Höhensonne (2.1) sonnen /sw. Vb.; hat/ 1. sich, etw. s. sich, etw. von der Sonne bescheinen lassen: er sonnte sich auf dem Balkon, am Strand; die Betten s. — 2. sich in etw. s .: sich im Glanz seiner Erfolge, in seiner Vergan­ genh eit s. (seine Erfolge, Vergangenheit selbst­ gefällig hervorheben) Sonnen| -aktivität, die /o. Pl.j A stro n . Gesamtheit der veränderlichen, kurzzeitigen Erscheinungen auf der Sonne; -aufgang, der: nach S. aufbrechen; -bad, das: ein S. nehm en (sich mehr od. weniger ent­ kleidet in die Sonne setzen, legen); -batterie, die Elektrotechn. Batterie mit Halbleitern, durch die Sonnenenergie in Elektroenergie umgewandelt w i rd ; - b lende, die Sonnenlicht abschirmende Blende: die S. an einem Fotoapparat; -blume, die hoher Korb­ blütler m it langem, starkem Stengel, großem, gelbem, scheibenförmigem Blütenstand und ölhaltigem Samen Sonnenblumen] -kern,der Samen der Sonnenblume; - öl, das fo. PL / aus Sonnenblumenkernen gewonnenes Speiseöl Sonnen/sonnen (mit * auch sonn|)| -brand, der /o. PI./ Verbrennung der H aut durch zu starke Sonnen­ strahlung: einen S. bekommen, haben; -bräune, die Brä une; -brille, die B rille mit dunkelgetönten Glä­ sern zum Schutz der Augen vor den ultravioletten Strahlen der Sonne und vor zu großer Helligkeit; - d eck , das oberstes, nicht überdachtes Deck eines Passagierschiffes; -energie, die fo. PI ./ von der Sonne abgestrahlte Energie: S. m it Hilfe von H alb­ leitern in Elektroenergie umwandeln; -ferne, die jo. P l.j Punkt der größten Entfernung eines P la ­ neten von der Sonne; -finsternis, die teilweise od. völlige Verfinsterung der Sonne durch den M ond, wenn dieser zwischen Sonne und Erde steht: eine totale, partielle S.; - f leck, der weniger hell als seine Umgebung leuchtendes Gebiet a uf der Ober­ fläche der Sonne; *-gebräunt /A dj./ von der Sonne gebräunt: seine H a ut war s.; sonnengebräunte Urlauber; -geflecht, das M ed. weitverzweigtes Ge­ flecht des vegetativen Nervensystems im Bauchteil der Säugetiere; -gereift fA dj./ in der Sonne ge­ reift: sonnengereifte Früchte, Tomaten; -glut, die Sonnenhitze; -hitze, die durch Sonnenstrahlung entstehende Hitze; -hut, d er leichter H ut zum Schutz gegen die Sonne (2); -Jahr, das A stro n . Zeitraum von etwa 3651/4 Tagen, in dem die Erde die Sonne einmal umkreist; -klar /Adj./ umg. /emot./ völlig klar, eindeutig: das, der Fall, Zusammenhang ist s.; -kollektor, der Elektrotechn. Sonnenbatterie;
1066 Sonnenkorona — Sophistik - korona, die A stro n . die Sonne umgebender, schwach leuchtender Strahlenkranz: bei der totalen Sonnenfinsternis tritt die S. hell in Erscheinung; - kraftwerk, das Anlage zur Nutzung der Sonnen­ energie ; -killt, der kultische Verehrung der Sonne (1): der S. der Azteken; -licht, das jo. PL/ : starkes, mil­ des, warmes S.; - nähe, die Punkt der geringsten Entfernung eines Planeten von der Sonne; -öl, das jo. Pl.j umg. Sonnenschutzöl; -schein, der jo. PLj 1. Schein, Licht der Sonne (1): das Land lag in hellem, vollem S.; bei strahlendem S. — 2. jmdl ist, jmds. S. jmd. ist jmds. Glück, Freude; seine Tochter ist sein S.; das Mädchen ist ein richtiger kleiner, ist unser S .; + es herrscht eitel / Freud und S.; - s chirm , der Schirm zum Schutz gegen Sonnenstrahlen; -schütz, der Vorrichtung zum Schutz gegen Sonnenstrahlen; -schntzöl, das jo. Pl.j Hautöl, das vor Sonnenbrand schützt; -Seite, die jvorw. Sg.j der Sonne (1) zugewandte Seite, Südseite: die S. des Hauses; die Terrasse liegt auf der S.; O die S. (das Positive, Angenehme) des Lebens; - Spektrum, das Spektrum des Sonnenlichts; -stich, der jo. PLj durch längere direkte, auf den K opf ein­ wirkende Sonnenstrahlungr verursachte Erscheinun­ gen wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel: einen S. bekommen; -strahl, der jvorw. P Lj: die ersten Sonnenstrahlen genießen; -Strahlung, die jvorw. Sg.j: im Frühjahr ist die S. intensiver als im Herbst; -System, das jo. P l.j die Sonne, alle sie umkreisenden Himmelskörper und der von ihnen durchzogene Baum; -tag, der 1. sonniger (1.2) Tag : dieser Landstrich hat durchschnittlich etwa 200 Sonnentage im Jahr — 2* Astron. Zeit zwischen zw ei Durchgängen der Sonne durch den Meridian; -tau, der jo. PLj fleischfressende Pflanze, deren grüne, eine Bosette bildende Blätter ein klebri­ ges Sekret absondern, an dem Insekten haftenbleiben, die von der Pflanze verdaut werden; -uhr, die waage­ rechte od. senkrechte Fläche m it bestimmten M a r­ kierungen, a u f der bei Sonnenschein die Z eit durch den Schatten eines Stabes angezeigt wird; -Unter­ gang, der; ❖ -verbrannt jA dj.j vgl. - gebräunt; - wende, die Zeitpunkt des höchsten od. tiefsten Stan­ des der Sonne während des Jahres sonnig /Adj.j 1,1. von der Sonne beschienen: eine sonnige Wiese, Straße; hier ist es mir zu s. 1 .2 . reich an Sonnenschein: sonniges W etter; eine sonnige Wohnung — 2. heiter, fröhlich: er hat ein sonniges Wesen, ist ein sonniger Mensch Sonntag, der siebenter Tag der Woche, Tag, an dem die Arbeit ruht: der Zug verkehrt nur an Sonn- und Feiertagen; / auch Dienstag sonntäglich jA d j.j 1. dem Sonntag entsprechend: s. gekleidet sein — 2 . /nicht präd.j jeden Sonntag wie­ derkehrend.> am Sonntag üblich: der sonntägliche Spaziergang sonntags jAdv.; zu Sonntag/; auch dienstags Sonntags | -a nzug , der gewöhnlich nur an Sonn-, Feiertagen getragener Anzug; -ausflug, der Ausflug an einem Sonntag; -ausgabe, die sonntags er­ scheinende Ausgabe einer Zeitung; -braten, der am Sonntag verzehrter Braten; -dienst, der jo. Pl.j Dienst (1.1) am Sonntag: der ärztliche S.; -fahrer, der sp ö tt. Kraftfahrer, der selten fährt und daher ungeübt ist; -kind, das 1. an einem Sonntag geborener Mensch — 2 . Glückskind; -kleid, das vgl. -a nzug; - rücklahrkarte, die ermäßigte Bückfdhrkarte der Beichsbahn für das Wochenende; -ruhe, die Arbeits­ ruhe am Sonntag; -Spaziergang, der vgl. -ausflug; -Staat, der jo. PLj scherzh. gewöhnlich nur an Sonn-, Feiertagen getragene Kleid u ng sonor jAdj.j klangvoll: eine sonore Stimme sonst jAdv.j 1. /bezieht sich auf ein Satzglied, das alternative Einheiten zu einem vorangegangenen gleichartigen Satzglied kennzeichnet/ 1.1 . /schränkt positive Voraussetzungen negativ ein/: Mutter weiß es, s. niemand; einen Wodka trinke ich, s. nichts 1 .2 .1schränkt negative Voraussetzungen po sitiv e inj: Mutter weiß es nicht, s. alle; Wodka trinke ich nicht, s. alles — 2 . /bezieht sich auf ein Satzglied un d kennzeichnet zusätzlich Vergleichbaresj darüber hinaus: er hat s. nichts, nichts s. erzählt; es gab dort kein Bier, keine Brause noch s. etwas zu kaufen; wer s. sollte das sein?; wer sollte das s. sein? — 3 . / kennzeichnet als eigenständiges Satzglied alternative Varianten zur gegebenen Situation! bei anderer Gelegenheit, zu anderer Zeit, für gewöhnlich: du bist doch s. so lustig; ich kann s. besser singen; jin Verbindung mit wie/: ich mache es wie s. (wie üblich) — 4 . jin konjunktionaler Verwendung; nebenordnend; fügt an einen Vordersatz einen H a up t­ satz m it Inversion des Subjekts an; kennzeichnet da ­ m it eine bedingte Alternative zu dem im Vordersatz genannten od. aus dem Kontext erschließbaren Sach­ verhaltI 4.1 . in anderem Falle: wir müssen gehen, s. verpassen wir den Zug; ich darf Sie nicht rein­ lassen, s. gibt es Arger 4 .2 . jbei kohjunktionalem Nachsatz/: zum Schluß fiel ein Selbsttor, s. hätten wir gewonnen (wenn nicht zum Schluß ein Selbsttor gefallen wäre, dann hätten w ir gewonnen) 4.3 . jim Anschluß an ein konditionales Satzgefüge/: wenn der Winter sehr kalt ist, kommen die Hirsche hier­ her, s. bleiben sie im Wald (nur wenn der Winter sehr kalt ist, bleiben die Hirsche nicht im Wald) sonstig \Adj.;nurattr.j 1.1 . sein sonstiges (übriges, weiteres) Verhalten war gut 1.2 . man gratulierte mit Blumen und sonstigen Geschenken (und Ge­ schenken anderer A rt) sonst umg.| -was /Indef. pron.j alles, was irgend möglich: er hatte s. versucht, es war vergeblich; - wer /Indef. pron.j irgendein anderer: das mag s. machen, ich nicht; erzähle das sonstwem, aber nicht mir; -wie jAdv.j auf irgendeine andere Weise: sieh zu, daß du mit der Bahn oder s. herkommst; - wo jAdv.j an irgendeinem (ganz) anderen Ort: ich habe dich s. vermutet, aber nicht hier; -wohin jA dv .j an irgendeinen (ganz) anderen Ort: er kann s. kommen, er findet sich überall zurecht so [oft jKonj.; unterordnend; leitet einen temporalen Gliedsatz ein; kennzeichnet den Gliedsatz im Sinne der Gleichzeitigkeit; gibt an, d aß sich der Sachverhalt im Gliedsatz immer zum gleichen Zeitpunkt wieder­ holt wie der des Hauptsatzesj: s. er kam, brachte er Blumen mit; sie besucht ihn, s. er es wünscht Sophismus, der; -, Sophismen (mit der Absicht zu täuschen vorgebrachter) scheinbarer Beweis, s p i tz ­ findiger Gedanke Sophist, der; -en, -en 1. Philos. Vertreter der Sophistik (1) — 2 . jmd., der häufig spitzfindige, nur scheinbare Beweise gebraucht Sophistik, die; -, jo. Pl.j 1. Philos. Strömung in der antiken griech. Philosophie, für deren Vertreter der Mensch im M ittelpunkt der Betrachtungen stand und deren Vertreter berufsmäßig Kenntnisse in der K u nst
der Rede, des Streitgesprächs und des Beweises ver­ mittelten, was bei den jüngeren Vertretern zur bloßen Technik einer spitzfindigen Beweisführung entartete — 2. (zur Täuschung vorgenommenes) scheinbar lo­ gisches Beweisverfahren, dessen Schlüsse als zw in­ gend erscheinen, tatsächlich aber fehlerhaft sind; daz u sophistisch lAdj.j Sopran* der; -s, -e 1« fo. P L / höchste Stimmlage bei Frauen, Kindern: eine Arie für S.; derJunge singt im Chor S. — 2 . Sängerin, Knabe mit 1 Sopranistin* die; -, -n en Sängerin mit Sopran (1) Sopranjstimme, die 1. jo. Pl.j Sopran (1) — 2 . No­ tenvorlage für den Sopran (1) Sorge*die;-, - n l . bedrückende innere Unruhe, Angst, die i n jmd m . durch eine unangenehme, schwierige, gefahrvolle Lage hervorgerufen wird, deren B e­ wältigung noch nicht überschaubar ist: schwere, ernste, drückende, berufliche, häusliche, finanzielle Sorgen; Kummer und S. haben; seine größte S. war, daß spött. Sorgen haben die Leute (die Leute regen sich über Belangloses auf))}; sie hat immer den Kopf voller Sorgen; keine S. (beunru­ hige dich nicht), das schaffst du schon!; er macht sich Sorgen um ihn, darüber, darum, deswegen, wegen dieser Sache; sie, ihr Zustand macht mir ernstlich S .; eine außenpolitische Lage, die Anlaß zur S. gibt; sich die Sorgen vertreiben; diese S. bin ich endlich los; aus den Sorgen nicht her­ auskommen; sehr in S. (um jmdn., etw.) sein; etw. erfüllt jmdn. mit S.; frei von Sorgen in die Zukunft blicken — 2. fo. Pl.j 2.1. jmds. Für­ sorge, Hilfe, Unterstützung für jmdn., etw.: die elterliche S. für die Kinder; die S. um den Men­ schen steht in der sozialistischen G esellschafts­ ordnung im Mittelpunkt; laß das nur meine S. sein (ich mache das schon)) 2.2 . fin der Verbindung! für etw. S. tragen (für etw. sorgen 2.1); er wird da­ für S. tragen, daß der Schaden behoben wird Sorgen jsyp. Vb.; hat/ 1. sich um jmdn., etw. s. sich um jmdn., etw. Sorgen (1) machen: sie sorgte sich sehr, unnötig um ihn, sein Befinden — 2 .1 . für etw. s. das Erforderliche tun, damit etw. zustande kommt, vor sich geht, vorhanden ist: für Ordnung, Abhilfe, Essen, Trinken s. 2 .2 . für jmdn. s. sich um jmds. (leibliches) Wohl bemühen: er sorgte für den Kranken, seine Kinder; sie sorgte vorbildlich für die Familie; für jmdn., etw. ist gesorgt: für ihn, seine Zukunft ist bestens, gesorgt (Vorsorge ge­ troffen) Sorgen/sorgen| -falte* die /vorw. P l.j tiefe Falte im Gesicht, die ständigen Sorgen (1) zugeschrieben w ird; -frei /A d j.j ohne Sorgen (1): ein sorgenfreies Dasein; s. leben können; -kind* das: der älteste Sohn war das S. der Familie (derjenige, der der Fa­ milie ständig Sorgen 1 bereitete); O die W asser­ versorgung war früher ein S. der Stadt; -last, die jo. Pl.j: die S. drückte ihn nieder; -voll jAdj.j von Sorgen (1) geprägt: ein sorgenvolles Gesicht machen Sorge zu Sorge 2.1| -pflicht, die jo. Pl.j:die S. derEl­ tern für die Kinder; -recht* das jo. P l.j: der Mutter, dem Vater das S. (Recht auf Erziehung) für das Kind zusprechen Sorgfalt* die; jo. P l.j peinliche Genauigkeit, Ge­ wissenhaftigkeit: auf etw. große S. verwenden; das Register dieses Buches läßt große S. erkennen sorgfältig jAdj.j mit Sorgfalt: sich auf etw. s. vor­ bereiten; eine sorgfältige Arbeit sorglich lAdj.j v eraltend sorgfältig: mit etw. s. umgehen sorg/Sprg| -los jA dj.j 1. ohne Sorgen (1): eine sorg­ lose Jugend haben; s. leben können — 2 . leicht­ fertig: es ist beängstigend, wie s. manche mit ihrer Gesundheit umgehen; dazu -losigkeit, die; -, -en jvorw. Sg./ sorgsam lAdj.j 1.1 . mit Sorgfalt und Bedacht: etw. s. vorbereiten, ordnen; eine sorgsame Auswahl vornehmen 1.2 . etw. s. behandeln (so behandeln, daß es in gutem Zustand bleibt, seine Funktion erhalten bleibt); mit etw. s. umgehen; die sorgsame Be­ handlung der Maschinen — 2 . fürsorglich und be­ hutsam: ein Kind s. pflegen Sorte, die; -, - n 1. eine der sich durch besondere Merkmale unterscheidenden Gruppen innerhalb einer bestimmten Klasse von Objekten 1.1 . im H in ­ blick auf ihre Beschaffenheit: die beste, schlechteste, billigste S. Zigaretten; dieser Kaffee ist eine gute, milde, gängige S.; verschiedene Sorten Brot sind im Angebot; Äpfel der S. (Güteklasse) A, B, C 1.2 . als bestimmte Zuchtform einer Kulturpflanze: eine neue, aromatische S. Äpfel züchten; die Sorten reinhalten; zwei Sorten Weizen kreuzen 1.8 . jo. Pl.j umg. von dieser S. Musik (von solcher Musik) ver­ stehe ich wenig; er ist ein Betrüger schlimmster S. (ein großer Betrüger); jemot. neg.j mit dieser S. Mensch (mit einem solchen Menschen) ist schwer auszukommen — 2 . jnur im Pl.j Bank Devisen sorten|rein jAdj.j: sortenreine Kartoffeln (Kartof­ feln von ausschließlich einer Sorte 1.2) sortieren jsw. Vb.; hat; / auch sortiert/ eine Menge nach bestimmten M erkmalen, nach Sorten (1.1) ord­ nen: Obst nach seiner Qualität, Fische nach Art und Größe s.; etw. alphabetisch, maschinell s. Sortier|masch!ne* die Datenverarb. Maschine, die nach vorzugebenden Regeln Lochkarten sortiert sortiert jAdj.; / auch sortieren/ Wirtsch. 1. jnur a ttr.j ausgewählt und hochwertig: dies ist sortierte Ware — 2 . jnicht adv./ ein gut sortiertes (ein gutes Warenangebot aufweisendes) Lager Sortiment* das; -(e)s, -e Umfang und Zusammen­ setzung des Warenangebots: das Kaufhaus führt ein gutes, breites S., hat ein reichhaltiges, vie- seitiges S. an Sommerkleidern; das S. vervoll­ ständigen, erweitern Sortiments|gerecht jA d j.j dem erwünschten S orti­ ment gemäß: die sortimentsgerechte Erfüllung des Plans SOS [es|o :|es] /internationales Morsezeichen eines in Seenot geratenen Schiffes/: das Schiff funkte S. SO| -sehr jKonj.; unterordnend; leitet einen kon­ zessiven Gliedsatz e in; gibt an, daß der im Gliedsatz genannte Sachverhalt trotz graduell hoher Wirkung ohne Einfluß auf den Sachverhalt des Hauptsatzes ist/: s. er sich (auch) bemühte, er erreichte nichts; sie behielt ihre Fassung, s. sie dieser Vorwurf traf; -SO jAdv.j 1.1 . /drückt betont gleichgültige Zurkennt­ nisnahme einer (erwarteten) Erklärung ausj: „ich war gestern auch dort.“ „ Soso!“ 1.2 . /drückt Über­ raschung über eine Mitteilung ausj: „er ist dann doch nicht gekommen.“ „Soso!“ 1.3 . jdrückt M iß­ billigung od. Zweifel ausj: „ich habe den ganzen Nachmittag geschlafen.“ „Soso, geschlafen“ — 2. um g. nicht besonders gut, mäßig: „wie war’s im Urlaub?“ „Soso. Das Wetter war nicht besonders“ ; „wie g eht’s?“ „Soso (einigermaßen, leidlich)u sophistisch — soso 1067
1068 Soße — Sowjet Soße, die; -, -n a u s Bratensaft od. auf anderer Grund­ lage hergestellte würzig e, (dick)flüssig e Beigabe zu einem Gericht, Tunke: eine helle, braune, süße, schmackhafte S. zubereiten; die S. mit Wein ver­ feinern, mit einem Ei abziehen + / Quatsch mitS.! Soßen] -löffel, der kleinere Kelle (2) zum A uftun der Soße auf die Teller; -schüssel, die kleine Schüssel für die Soße Soubrette, die; -n [zu.., auch su..] Sängerin mit Sopranstimme für heitere Bollen in Oper, Operette und Kabarett Souffle, das; -s, -s [zufle:, auch su..] Kochk. Auf­ lauf mit Eischnee: ein S. backen Souffleur, der; -s, -e [zufl0:r, auch su..] jmd., der während einer Theatervorstellung vom Souffleur­ kasten aus den Darstellern den Text sagt, wenn sie ihn vergessen haben Souffleurkasten, der fPl. - kästen/ verdeckter, ver­ tiefter Sitzplatz in der Rampe (2) für den Souffleur Souffleuse, die; -n [zufl0 :ze, auch s u ..] weiblicher Souffleur soufflieren jsw. Vb.; hat/ [zu.., auch su..] 1. als Souffleur tätig sein: er souffliert heute — 2 . jmdm. etw. s. (jmdm. etw. einflüstern) Sound, der; -s, -s [saunt] spezifischer Klang des Musizierens einer 3Band od. einer (Gesangs)gruppe soundso fAdv.f umg. 1 .1 . in einer bestimmten Art und Weise, die hier nicht genauer bezeichnet werden muß, kann od. soll: er riet mir, es s. zu machen 1 .2 . /drückt eine bestimmte, hier nicht genauer be- zeichnete Maßangabe, Menge, Zahl, Zeit aus/: etw. ist s. groß, lang; s. viele Schüler nahmen teil; das dauert s. lange; Paragraph s.; ich habe s. oft (viele Male) danach gefragt 1.8 . fsteht an Stelle eines be­ stimmten Namens, der nicht genannt werden kann od. soll/: dort traf ich Herrn Soundso soundsovielte /Indef.pron./u m g .: der s. Januar (ein bestimmtes, hier nicht genauer bezeichnetes Datum im Januar) war für das Treffen vorgesehen Souper, das; -s, -s [zupe:, auch su..] veraltend geh . festliches Abendessen mit Gästen: ein S. geben soupierenfsw. Vb.;hat/ [zu.., auch su..] veraltend geh. ein Souper einnehmen: mit/ bei jmdm. s. Soutane, die; -, -n [zu.., auch su..] bis zu den Knöcheln reichendes Gewand des katholischen Geist­ lichen' Souterrain, das; -s, -s [zutsrsq, auch sutsrs] v e r ­ a lt e n d teilweise od. ganz unter der Erde liegendes Geschoß eines Hauses, in dem sich Wohnungen, Werkstätten befinden Souvenir, das; -s, -s [suvonhr, auch zu ..] kleiner Gegenstand zur Erinnerung an etw., jmdn., An­ denken: ein S. kaufen, von der Reise mitbringen souverän \Adj./ [zuvq. ., auch su ..] 1.1. /nicht adv./ Souveränität (1.1, 1.3) besitzend: ein souveräner Staat; das souveräne Volk 1.2 . uneingeschränkt: die souveränenRechte eines Staates;derKönig herrsch- te s. (unumschränkt) — 2 .1 . von Selbstsicherheit und dem Vermögen zeugend, Anforderungen zu bewäl­ tigen: eine souveräne Haltung zeigen 2.2 . er ge­ wann s. (klar 2.2) Souverän,der; -s, -e [zuvo.., auch su..] veraltend unumschränkt herrschender Fürst, unumschränkter Herrscher eines Landes Souveränität, die; -, jo. PI ./ [zuva.., auch su..] 1 .1 . Hoheitsgewalt eines Staates über seine inneren und äußeren Angelegenheiten: die S. eines Staates respektieren 1.2 . Recht einer Nation auf Selbst­ bestimmung: die nationale S. bietet die recht­ mäßige Grundlage für den Kampf um die Schaf­ fung der Staatshoheit 1.3 . Recht eines Volkes auf Ausübung der Macht in seinem Staate: die S. des werktätigen Volkes ist das tragende Prinzip des Staatsaufbaus in der DDR — 2. mit S. (souverän 2.1) meisterte er diese schwierige Aufgabe so] 1-vifil fK onj .; unterordnend; leitet einen Gliedsatz ein/ 1. /restriktiv; kennzeichnet den Gliedsatz im Sinne einer Einschränkung; der Gliedsatz schränkt subjektiv die Aussage des Hauptsatzes ein/: s. ich weiß, will er morgen kommen — 2 . /in Verbindung mit auch konzessiv; gibt an, daß der im Gliedsatz ge­ nannte Sachverhalt trotz graduell hoher Wirkung ohne Einfluß auf den Sachverhalt des Hauptsatzes ist/: s. er auch arbeitete, er schaffte es nicht; 2-v iel fIndef.pron.; verbunden mit nachfolgendem wie, auch als im Vergleich/ 1.1. in dem Maße: er soll s. wie möglich an die frische Luft gehen 1.2 . das­ selbe, ebensoviel: das ist nur s. wert, wie ...; er be­ kam noch einmal, doppelt, halb s. wie sie; nimm, s. du willst Sowchos [sofxos], Sowchos [zofgos], der, auch das; -, Sowchose [ . .90:za] s. Sowchose Sowchose, die; - n [zof9o:za] staatlicher landwirt­ schaftlicher Großbetrieb in der Sowjetunion so ^ -w eit fKonj.; unterordnend; leitet einen Gliedsatz ein/ 1. /restriktiv; kennzeichnet den Gliedsatz im Sinne einer Einschränkung; der Gliedsatz schränkt subjektiv die Aussage des Hauptsatzes ein/: s. ich es beurteilen kann, ist die Arbeit gut ausgefallen — 2. /restriktiv u. konditional/ unter der Voraussetzung, daß alle Mitarbeiter des Betriebs, s. sie nicht krank waren, beteiligten sich an den Aufräumungs­ arbeiten — 3 . /lokal; kennzeichnet den Gliedsatz im Sinne einer räumlichen Erstreckung und ihrer B e­ grenzung/: wir liefen, s.. wir konnten; 2-weit /Adv./ 1.1 . [soweit, soweit] /bezeichnet eine Einschränkung/ insgesamt gesehen: s. geht es ihm gut 1 .2 . [soweit] bis hierher:s. war er einverstanden, beim Folgenden aber hatte er Einwände — 2 . [soweit] s. sein /drückt aus, daß ein bestimmter (Zeit)punkt, Grad erreicht ist/: es ist gleich, noch lange nicht s.; es ist s., wir können essen; wir sind s. (sind fertig, bereit); 1 -we- nig /Konj.; unterordnend; mit dem Korrelat doch im Hauptsatz; leitet einen vorangestellten konzessiven Gliedsatz e in ; gibt an, daß der im Gliedsatz genannte Sachverhalt trotz graduell geringer Wirkung, trotz Nichtvorhandenseins ohne Einfluß a uf den Sach­ verhalt des Hauptsatzes ist/: s. er darüber Bescheid weiß, kann er doch die Zusammenhänge erkennen; 2-wgnig /Indef.pron.; verbunden mit nachfolgendem wie, auch als im Vergleich/ in so geringem M aße wie, nicht mehr als: trinke s. wie, als möglich; -wie /K onj./ 1 . /unterordnend; leitet einen voran- od. nachgestellten temporalen Gliedsatz ein/ sobald — 2. /nebenordnend; verbindet Satzglieder bei An ­ reihungen, vorw. Subst., a n Stelle von und 1.1/; er kaufte Briefpapier, Briefmarken s. einige Farb­ stifte; -wieso, nwieso /Adv./ umg. 1 , ohnehin: ich bringe dir Briefmarken mit, ich gehe s. zur Post — 2. /Sowieso/ Herr Sowieso Herr Soundso: Herr So­ wieso hat mir das gesagt Sowjet, Sowjet, der; -s, -s gewählte oberste od. ört­ liche Volksvertretung in der UdSSR, revolutionäres
Sowjetarmee — Sozialleistung 1069 Machtorgan der Arbeiterklasse und ihrer Verbün­ deten zur Ausübung der soz. Demokratie: der Oberste S. der UdSSR, einer Unionsrepublik Sowjet, Sowjet] -armee, die jo, PL / die Streitkräfte der Sowjetunion; -bürger, der Bürger der Sowjet­ union sowjetisch /Adj.f die UdSSR betreffend, zur UdSSR gehörig Sowjet, Sowjet! -macht, die jo. Pl.j die von den Sowjets ausgeübte Macht (1); -Stern, der roter Stern m it fünf Zacken, der das Symbol der Sowjetmacht darstellt; -Union, die jo. Pl.;A bk. SU/ / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken so jwohl fKonj.; als Glied der mehrteiligen Konj. s. . . . als auch, s . ... wie (auch); verbindet zwei od. meh- rere, meist direkt aufeinanderfolgende Glieder; gibt a n, daß die durch die Glieder benannten Einheiten, Eigenschaften zugleich gelten; verbindet Glieder wie und 1.1; ausgenommen sind in der Regel ein­ gliedrige finite Verbformen sowie ganze Sätze ohne gemeinsame Glieder): s. H ans als, wie auch Birgit hat den Film gesehen; er hat s. den Film gesehen, als auch das Bach gelesen; wir stellen s. männliche Piloten als auch weibliche ein sozial fAdj.j 1.1. /nur attr.j das Zusammenleben der Menschen in der Gesellschaft betreffend: die sozialen Verhältnisse der Menschen; das soziale Leben, Milieu 1.2 . Z o ol. gesellig lebend, nicht solitär: soziale Insekten — 2 . /nicht präd.j die ökonomisch-politi­ sche S tru ktur einer gegebenen Gesellschaft betreffend: Staaten mit unterschiedlicher sozialer Ordnung; eine soziale Erneuerung, Revolution; der Kampf um soziale Gerechtigkeit; der soziale Fortschritt; soziale Konflikte, Mißstände — 3 . /nicht präd.j die Zugehörigkeit der Menschen zu verschiedenen K las ­ sen, Gruppen od. Schichten der Gesellschaft be­ treffend: Menschen unterschiedlicher sozialer Her­ kunft, Stellung; die soziale Struktur, Schichtung der Gesellschaft; soziale Schranken, Gegensätze — 4.1 . / nicht präd.j die wirtschaftliche Situation vieler Mitglied er der Gesellschaft betreffend: so ziale ( U n ­ sicherheit 4.2 . auf das Wohlergehen der Mitglieder der Gesellschaft gerichtet: soziale Errungenschaften, Maßnahmen; die sozialen Leistungen unserer Ge­ sellschaft; s. denken, handeln; soziale (gemein­ nützige) Einrichtungen 4.8 . fnur attr.; BRDj die soziale Marktwirtschaft fBez. der bürgert. Ökonomie für die in der BRD bestehende staatsmonopolistische Wirtschaftsordnungf Sozial/sozialj -abbau, der jo .Pl.f durch Ausbeutung, die allgemeine K rise des K ap . bedingte Verringerung der sozialen (4.2) Leistungen in kap. Staaten; -arbeit, die fo.Pl.; BRD/ in der BRD (beruflich) ausge­ übte Betreuuhg bestimmter sozial beeinträchtigter Personen(gruppen); -arbeiter, der /B RD/ jmd., der in der Sozialarbeittätig ist; -demokrat, der Mitglied, Anhänger einer sozialdemokratischen Partei; -de- mokratie, die fo. Pl.j unter dem Einfluß von Marx und Engels gegründete, politisch und ideologisch revolutionäre Bewegung der Arbeiterklasse, die in Deutschland in der Zeit des Übergangs zum I m ­ perial. immer mehr zu einer opportunistischen Strö­ mung in der Arbeiterbewegung wurde und nach der Gründung der K PD , die die revolutionären Traditio­ nen fortsetzte, eine bürgerlich orientierte P o litik be­ trieb, nach 1945 in der BRD ganz auf die Positionen des westdeutschen Imperial, einschwenkte; dazu - demokratisch fAdj.fi die Sozialdemokratische Partei Deutschlands fAbk. SPD/; -demokratismus, der; fo. Pl.j Ideologie und Politik der rechten Führung der Sozialdemokratie; -fonds, der Fonds für soziale Leistungen eines Betriebes od. des Staa­ tes: etw. aus dem / Kultur- und S. (des Betriebes) bezahlen; -fürsorge, die (staatliche Institution für die) Unterstützung und Betreuung von Menschen, die wirtschaftlich od. gesundheitlich in N ot geraten, sozial gefährdet sind und dringend der Hilfe bedürfen; - geschädigt fAdj.f psychisch od. körperlich beein­ trächtigt durch ungünstige häusliche, soziale Ver­ hältnisse: dieses Kind ist s. Sozialisation, die; fp. Pl.j Psych. Soziologie durch die Gesellschaft vermittelte Aneignung der sozialen Verhaltensnormen und Wertvorstellungen durch das Individuum, soziale Formung der Persön­ lichkeit sozialisieren jsw. Vb.\ hat; noch BRD ; verschleiern­ de Bez. fürf unter kap. Verhältnissen etw. aus pri­ vatem in staatlichen B esitz überführen; dazu Soziali­ sierung, die; -, -en Sozialismus, der; -, jo. Pl.j 1. erste Entioicklungs- stufe der sozialökonomischen Gesellschaftsformation des Kommunismus, die auf der Herrschaft der Arbeiterklasse im Bündnis mit allen werktätigen Schichten des Volkes u nd a uf der führenden Rolle der marxistisch-leninistischen Partei beruht, in der das gesellschaftliche Eigentum an den Produktions­ mitteln geschaffen und die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen beseitigt w ird : der Aufbau, das Zeitalter des S .; der reale, real existierende S .; im S. leben; im S. gibt es keine antagonistischen Klas­ sen mehr — 2 . Gesamtheit der Prinzipien, Lehre, Theorie vom Aufbau und der Entwicklung der sozialistischen und kommunistischen Gesellschaft: der Siegeszug des S.; der wissenschaftliche S. - Kommunismus (der Marxismus-Leninismus, bes. seine Lehre vom Klassenkampf des Proletariats, von der sozialistischen Revolution und dem Aufbau der sozialistischen und kommunistischen Gesell­ schaft) Sozialist, der; -en , -en Anhänger des wissenschaft­ lichen Sozialism us, Mitglied einer sozialistischen Partei sozialistisch jAdj.f der Theorie und Praxis des wissenschaftlichen Sozialism us entsprechend, den Aufbau des Sozialismus betreffend: die sozialistische Gesellschaft(sordnung), Demokratie, Kultur, / Lebensweise; die Entwicklung des sozialisti­ schen B ewußtseins; das einheitliche sozialistische Bildungssystem; in der Deutschen Demokratischen Republik, dem sozialistischen deutschen Staat, entwickelt sich die sozialistische deutsche Nation; das sozialistische W eltsystem; die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands \Abk. SED/; Kol­ lektiv der sozialistischen Arbeit /Ehrentitel für ein Arbeitskollektiv in soz. Betrieben und Einrichtun­ gen!; das sozialistische Eigentum an den Produk­ tionsmitteln; die sozialistische Planwirtschaft; der sozialistische Wettbewerb; s. arbeiten, leben sozh}l/Sozi£l| -kritisch fA d j.j an bestehenden gesell­ schaftlichen Verhältnissen K ritik übend: ein sozial- kritischer Film; -leistung , die Leistung zur Ver­ besserung der A rb eits- und Lebensbedingungen, zur Sicherung der Gesundheit sowie der materiellen und
1070 sozialökonomisch — Spange kulturellen Bedürfnisse der Mitglieder der Gesell­ schaft; -ökonomisch /Adj.; vorw. attr.f: die sozial- ökonomische (die Gliederung der Gesellschaft nach den Eigentumsformen an den Produktionsmitteln betreffende) Struktur der Gesellschaft; -partner, der jBRDj vgl. - Partnerschaft; -Partnerschaft, die jo. PI .; B RD ; bürgerl. Begriff von einer angeblichen Partnerschaft zwischen K apitalisten und Arbeiter­ klasse, m it dem der antagonistische Widerspruch zwischen Lohnarbeit und K apital verschleiert und der Klassenkampf geleugnet wird/; -politik, die /o. Pl.f Maßnahmen des Staates, einer politischen Organi­ sation zur sozialen Versorgung, Sicherstellung und Entwicklung der Werktätigen, deren Inhalt und Ziel­ stellung vom Klassencharakter des Staates abhängt; dazu -politisch /Adj.; vorw. attr.f: sozialpolitische Maßnahm en; -produkt, das /Begriff der bürgerl. Ökonomie! Ergebnis der wirtschaftlichen Tätigkeit in einem Land während eines Jahres; -psychologie, die Teilgebiet der Psychologie, das sich mit dem sozialen Verhalten der Menschen, der Kommunika­ tion zwischen Menschen befaßt; -Struktur, die soziale (3) Gliederung, Gefüge sozialer Beziehungen in einer Gesellschaft, dessen Grundlage die ökono­ mischen Besitzverhältnisse sind; -Versicherung, die jAbk. SV/ Einrichtung zur materiellen Versorgung von Werktätigen bei Krankheit, Mutterschaft, I n ­ validität und im Alter sowie zum vorbeugenden Ge­ sundheitsschutz; -Versicherungsbeitrag, d e r; -Woh­ nung, die jBRDj in der BRD aus öffentlichen Mit­ teln gebaute Wohnung mit relativ niedriger Miete für Mieter mit niedrigem Einkommen Soziologe, der; -n , -n Wissenschaftler auf dem Ge­ biet der Soziologie Soziologie, die; jo. Pl.j Wissenschaft, die die (konkreten) Erscheinungen, Formen des gesell­ schaftlichen Lebens erforscht; dazu soziologisch jAdj.f Sozius, der; -, -se 1. Beifahrer auf dem Rücksitz eines Motorrads, -rollers: der S. ist bei Unfällen b e­ sonders gefährdet — 2 . Soziussitz: er fährt täglich auf dem S. mit — 3 . Teilhaber an einem kap. Unternehmen Sozius|sitz, d er Rücksitz für den Beifahrer auf dem Motorrad, -roller sozusagen, sozusagen jAdv.j gewissermaßen, man könnte es so ausdrücken: sie versorgt s. die ganze Fam ilie allein Spachtel, der; -s, -, auch die; -, -n 1. aus einem trapezförmigen Blatt (4) und einem Griff bestehendes kleines Werkzeug zum Aufträgen, Glätten und Ab- kratzen von Farbe, Mörtel, K itt: die alte Farbe mit dem, der S. abkratzen — 2 . umg. Spatel (1) Spachtelmasse, die jo. Pl.j kittartige Masse, die zum Füllen von Löchern, Fugen dient spachteln jsw. Vb.; h a t/1. etw. mit dem Spachtel (1) auftragen, verstreichen und glätten, besonders um Löcher, Fugen zu füllen:den Kitt s. — 2, salopp viel essen: ich habe ganz schön gespachtelt Spagat, das, auch der; -(e)s, -e Turnen Figur, bei der die gestreckten Beine (auf dem Boden) in ent­ gegengesetzter Richtung und im rechten Winkel zum aufrechten Körper gespreizt sind: S. machen Spaghetti, die jP l.j [.. geti] lange, bindfadenähnliche Teigware spähen jsw. Vb.; hat/ scharf beobachtend und an­ gespannt suchend blicken, Ausschau halten: er spähte aus dem Fenster, durch eine Ritze, in das Dunkel; nach jmdm., etw. s. Spalier, das; -s, -e 1. frei stehendes od. an einer W and errichtete^ Gerüst aus gitterartig verbundenen Latten, auch mit gespanntem Draht, an dem Kletterpflanzen, Obstbäume gezogen werden: Wein am S. ziehen — 2» jvorw. Sg.j eine durch zwei Reihen von Menschen gebildete Gasse zum ehrenden Empfang od. zum Schutz von jmdm.: S. bilden; durch ein S. von Zu­ schauern gehen Spalier|obst, das 1* Obst von Bäumen, die am Spalier (1) gezogen werden — 2 . Obstbäume, die am Spalier (1) gezogen werden Spalt, der; -(e)s, -e schmale, längliche Öffnung: d a s Licht drang durch einen S. ein; die Tür einen S. weit, breit öffnen Spalte, die; -, - n 1. eine der die Seite eines Schrift­ satzes gliedernden, senkrecht verlaufenden recht­ eckigen Flächen: der Artikel füllte eine S.; die An­ kündigung fand man unter der S. Kulturelles — 2,1. langer (breiter) Riß (1.2) in hartem Material: eine breite S. im Gestein 2.2 . Spalt: durch eine S. spähen — 3. österr. eine S. (Scheibe 2.1) Wurst spalten, spaltete, hat gespaltet/gespalten 1.1 . etw. (gewaltsam) in Längsrichtung teilen (1), zerteilen; mit einem Beil Holz s.; der Blitz hat den Baum ge­ spalten; etw. spaltet sich: ihre Haare, Fingernägel s. sich 1.2 . jvorw. gespalten/ Phys. Atomkerne durch Beschießen bes. m it Neutronen in (zwei) Teile zerlegen: Atomkerne s. 1 .3 . Chem . eine chemische Verbindung s. (in ihre Bestandteile zerlegen) — 2. jvorw. gespalten/ eine Gruppe, etw. s. die Ein­ heit einer Gruppe, von etw. zerstören: eine N ation , eine Partei s.; eine Gruppe spaltet sich: seine An­ hängerschaft spaltete sich spaltenfang jAdj.; nur attr.j von der Länge einer Spalte (1): ein spaltenlanger Bericht Spalt| -leder, das jo. Pl.j durch Aufspalten dicker Häute gewonnenes dünnes Leder: eine billige Brief­ tasche aus S.; -material, das jo. Pl.j bei der Kern­ spaltung entstehende, meist radioaktive Stoffe (3.1); -p i lz, der Biol. Bakterie Spaltung, die; - e n 1. jzu spalten/ das Spalten; zu 2: die S. eines Landes, einer Gruppe — 2 . jzu spalten 2/ das Gespalten-, Geteiltsein: die religiöse S. seit der Reformation Spalt {Werkzeug, das Werkzeug zum Spalten (1.1) Span, der; -(e)s, Späne kleines, dünnes Teil a us M e­ tall, Holz von unregelmäßiger Form, das (beim Be­ arbeiten eines Werkstückes) abgetrennt worden ist, abfällt (1): feine, grobe Späne; beim Schnitzen, Hobeln fallen Späne ab spanjabhebend jAdj.; nur attr.j Techn. spanend: spanabhebende Werkzeuge spanen jsw. Vb.; hat; vorw. im Part. Präs.j 1.1. einen Werkstoff durch Abtrennen von Teilchen mittels einer Schneide formen: einen W erkstoff s.; spanende Werkzeugmaschinen 1.2 . spanende Be­ arbeitung (Bearbeitung von Werkstoffen mittels spanender Werkzeugmaschinen) Spänen jsw. Vb.; hat/: einen Parkettfußboden s. (mit Stahlspänen abziehen) Spanferkel, das Ferkel, das noch od. gerade nicht mehr gesäugt wird Spange, die; -, - n 1. schmales, leicht gebogenes Stück Metall od. Kunststoff mit einem Verschluß zum Zusammenhalten bes. der Haare od. der Kleidung:
Spaniel — Spant 1071 sie hielt ihre Locken mit einer S. zusammen — 2. schmaler, über den Spann führender Lederstreifen am Schuh zum Schnallen od. Knöpfen — B. den Arm nicht völlig umschließendes reifenartiges Schmuck­ stück: sie trug eine modische S. am Arm — 4 . ge­ bogener Draht, m it dem unregelmäßig stehende Zähne gerichtet werden: als Kind mußte sie eine S. tragen — 5 . Ordensspange Spaniel, der; -s, -s [Jpa:mol] zu einer lang- und weichhaarigen Hunderasse mit großen herunter­ hängenden Ohren gehörender Haushund, der als Jagdhund dient spanisch /Adj./ + das kommt mir s. (sonderbar, verdächtig) vor; — eine spanische / Wand spanjlos /Adj.; nur attr.j Techn.: spanlose For­ mung (Materialbearbeitung bes. durch Druck auf den meist erwärmten und daher leicht verformbaren Werkstoff) Spann , der; -(e)s, -e Oberseite des menschlichen Fußes vom Ansatz des Schienbeins bis zu den Zehen, Bist: einen hohen S. haben Spann|beton, der fo, Pl.f Bauw. Beton mit Ein­ lagen aus Stahl, die vor dem Betonieren gespannt, gedehnt werden, u m d as spätere Arbeitendes M aterials zu verringern: eine Brücke aus S. Spanne, die; - n 1. nicht genau bestimmter (meist kürzerer) Zeitraum: eine kurze S. (Zeit) — 2 . W irtsch. Handelsspanne — 3* Entfernung zwi­ schen der Spitze des Daumens und der des kleinen Fingers od. Zeigefingers der gespreizten H and spannen jsw. Vb.;hat; auch spannend, gespannt/ 1.1 . etw. s. auf etw. von seinen Enden, Bändern aus in einer od. mehreren Bichtungen einen Zug aus­ üben (und ihn erhalten, indem man die Enden, Bänder irgendwo befestigt): die Saiten der Geige, einen Draht, die Leine, das Seil s.; den Kamera­ verschluß s. (aufziehen); O ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt (sie war im Zustand höchster Anspannung) 1.2 . etw. spannt sich etw. wird straff (1): die Seile spannten sich — 2 . etw. übt wegen zu großer Enge einen als unangenehm empfundenen Druck, Zug aus: das Kleid spannt unter den Armen — 3. ein Zugtier an, vor ein Gefährt s. die Stränge (1.2) eines Zugtiers an einem Gefährt befestigen, so daß es von ihm gezogen werden k a n n : ein Pferd vor den Pflug s. — 4. etw. in etw. s. etw. in eine Halterung bringen und befestigen, etw. einspannen: einen Bogen Papier in die Schreibmaschine s.; das W erkstück in den Schraubstock s. — 5. die Brücke spannt sich über den Fluß (führt über den Fluß hinweg) — 6. auf etw. s. 6 .1 . sie spannte den ganzen Abend darauf (wartete ungeduldig), daß etwas Besonderes geschehe 6.2 . sie spannten auf jedes Wort vom Nebentisch (versuchten angestrengt, die Unter­ haltung am Nebentisch zu verfolgen) + jmdn. auf die / Folter s.; jmdn. vor seinen / Karren s. spannend /Adj.; / auch spannen/ große Spannung (3.1) weckend, fesselnd, interessant: ein spannender Film, Bo man; s. erzählen Spanner, der; -s, - 1. Vorrichtung zum Spannen (1.1) von etw.: den Tennisschläger in den S. tun; die Hose im S. festmachen; S. in die Schuhe stecken — II. in zahlreichen Arten vorkommender Schmetterling, der die Flügel in Buhestellung zusammenlegt und dessen Raupe sich fortbewegt, indem sie sich streckt, dann die hinteren Füße dicht hinter die vorderen setzt, dabei einen Buckel bildet und sich wieder streckt — III. salopp jmd., der etw. unerlaubt beobach­ tet Spann) -kraft, die 1. jo. Pl.j Gesamtheit der Kräfte eines Menschen, die ihn befähigen, bestimmte (größere) Leistungen zu vollbringen, bestimmte Belastungen durchzustehen: seine S. ist noch nicht erschöpft — 2. T echn. Kraft der Spannung (1.2) einer Feder, eines Gases; -stoff, der fo. Pl.f Gardinenstoff ohne besondere Musterung der unteren Kante; -teppich, der fo. Pl.j Fußbodenbelag aus Plastfolie mit weicher Unterlage aus Filz, der beim Verlegen von Wand zu Wand gespannt wird Spannung, die; -en 1.1 . jo. PL; zu spannen 1/ das Gespannt-, Straffsein: die S. der Saiten ließ nach 1.2 . die bei der Belastung eines elastischen Körpers (2) auf seine Oberfläche wirkende K raft: die S. einer Feder; Nässe und Frost erzeugen Spannungen — 2. in Volt gemessene Fähigkeit einer Stromquelle, in einem geschlossenen Stromkreis einen elektrischen Strom durch einen Widerstand (3) zu treiben: das Netz steht unter S. (wird von Strom durchflossen) — 3. fo. Pl.j 3.1 . erregte Erwartung, Ungeduld: fie­ bernd vor S .; er verfolgte die Ereignisse mit größter S .; die S. entlud sich plötzlich 3.2 . die Erzählung ist voller Spannung (ist sehr spannend) — 4 . jvorw. Pl.j 4.1 . gespannte, kritische Lage, Zwistigkeit zwi­ schen Personen(gruppen), Staaten: Spannungen lösen, überwinden; Schritte zur Verminderung internationaler Spannungen unternehmen 4.2 . Z u ­ stand innerer Erregtheit, Verkrampfung, des inneren Widerstreits: dauernde psychische Spannungen können organische Schäden verursachen Spannungs|spannungs| -abfall,der E lektro tech n . Differenz der elektrischen Spannungen zwischen zwei Punkten eines von Strom durchflossenen Leiters; - feld, das Bereich, in dem häufig Spannungen (4.1) auftreten: ein militärisches, politisches S .; - ge­ laden jAdj.j gereizt, die Gefahr offener Auseinander­ setzung in sich bergend: eine spannungsgeladene Atmosphäre; -herd, der vgl. -feld; -m esser, der; -s, - Elektrotechn. Gerät zum Messen der Spannung (2); -regier, der Elektrotechn. Gerät zum selb­ ständigen Konstanthalten der Spannung (2); -Ver­ lust, der Elektrotech n. in elektrischen Leitungen auftretender Spannungsabfall; -zustand, der jvorw. Pl.j 1. P h y s . Vorhandensein von mechanischen Spannungen: Spannungszustände im Gestein lösen Erdbeben aus — 2. Psych. Vorhandensein von nervösen Spannungen: Enttäuschungen können Spannungszustände zur Folge haben Spann)weite, die Entfernung 1.1 , zwischen den bei­ den äußersten Enden der ausgespannten Flügel bei Vögeln, Insekten 1.2 . B a u w . die der Bogen einer Brücke, eines Gewölbes von einem Pfeiler zum an ­ deren, von einem Ende zum anderen überspannt: die S. einer Brücke 1.3 . zwischen den beiden äußeren End en der Tragflächen eines Flugzeuges Spanjplatte, die fachsp r. Platte aus zusammen­ gepreßten und verleimten Holzspänen od. anderen hölzernen Bdhstoffen, deren Oberfläche furniert, m it bestimmten Werkstoffen beschichtet sein kann Spant, der; -(e)s, -s; das; -(e)s, -en Flugw. S chiff­ ba u rippenartiges, eingebautes Bauteil, das zur Ver­ steifung und Verstärkung der (Außen)wände von Flugzeugen, Schiffen dient
1072 Sparbuch — spätbürgerlich Spar| -buch, das im Besitz des Sparers befindliches Buch, in das die bei der Bank, Sparkasse eingezahl­ ten und abgehobenen Beträge und die Zinsen einge­ tragen werden: ein S. anlegen (lassen); -buchse, die kleines geschlossenes Gefäß m it einem Schlitz, durch den Geld gesteckt wird, das gespart werden soll; - einlage, die auf das Sparkonto einer Bank, Spar­ kasse eingezahlte Geldsumme sparen fsw. Vb.; h a t /1. Geld (für etw.) s. eine Geld­ summe nicht verbrauchen und (für einen bestimmten Zweck) aufheben, auf ein Sparkonto einzahlen: für, auf ein Auto s. — 2 .1. (mit, an) etw. s. durch wirt­ schaftliches Umgehen mit etw. möglichst wenig davon verbrauchen: Strom, Material, (am) Fett s . ; mit dem Haushaltsgeld s . ; beim Essen war an nichts gespart worden (es war sehr üppig); O er sparte nicht mit Lob 2.2. etw. s.: er ging zu Fuß, um das Fahrgeld zu s. (nicht ausgeben zu müssen); O mit jedem Pfennig s. (mit Geld sehr sparsam sein) — 3. sich etw. s. können: die Mühe hättest du dir s. können (wäre nicht nötig gewesen) !; die Bemerkung hättest du s. können (hättest du besser nicht ge­ macht) ! Sparer, der; -s, - jmd., der bei einer Bank, Sparkasse spart: er ist ein fleißiger S. Sp&r|flamme, die auf geringen Energieverbrauch ein­ gestellte, zum Kochen aber ausreichende kleine Flamme am Gasherd Spargel, der; -s, - 1 . Liliengewächs mit feingeglieder­ ten Sprossen, gelblichen Blüten und roten Beeren­ früchten, dessen junger, noch nicht an die Erdober­ fläche durchgebrochener Sproß als Gemüse verwendet wird: S. anbauen — 2. /der Sg. meint den Pl.j junge, eßbare Sprosse von 1: S. stechen Spar] -girokonto, das Konto, auf dem Spareinlagen verbucht werden und über das der persönliche Zah­ lungsverkehr abgewickelt werden kann; -k a sse, die Institution, die vorwiegend Spareinlagen verwaltet und verzinst, Zahlungsverkehr vermittelt, K redite gewährt; -kassenbuch, das Sparbuch; -konto, das Konto, auf dem Spareinlagen verbucht werden spärlich fA d j.f1.1 . in der Anzahl, Intensität geringer, als erwartet, erwünscht: um diese Zeit war der Besucherstrom s.; ein spärlicher Beifall, Ertrag 1.2 . im Wachstum od. Bestand kümmerlich: ein spärlicher Haarwuchs; eine spärliche Vegetation Sparjmaßnahme, die fvorw. Pl.j Maßnahme, die ge­ troffen wird, um an etw. zu sparen: drastische Spar­ maßnahmen wurden eingeleitet Sparren, der; -s, - B a u w . schräger Balken des Daches + salopp einen S, haben (von einer fixen Idee be­ sessen, verrückt sein) Sparring, das; -s, -s [Jp.., sp..] Boxen Training im Boxen sparsam fAdj.f 1.1 . bewußt wenig verbrauchend, m it wenigem auskommend: eine sparsame Hausfrau; mit Material s. umgehen 1.2. etw. ist s. im Ver­ brauch (etw. reicht sehr lange) — 2 . fvorw. adv.f ein s. (karg) möbliertes Zimmer; er machte von der Erlaubnis nur s. (wenig) Gebrauch; dazu Spar­ samkeit, die; -, fo. Pl.j Spar)Schwein, das Sparbüchse in Form eines Schwei­ nes Spartakiade, die; -, -n auf Tradition der Arbeiter­ bewegung beruhender, in soz. Ländern veranstalteter Sportwettkampf in großem Bahmen auf, verschie­ denen (Leistungs)ebenen und in verschiedenen D is ­ ziplinen: die S. wurde eröffnet spartanisch fAdj.f 1. eine spartanische (auf Härte und strenge Diszip lin gerichtete) Erziehung — 2 . s. (bewußt einfach 2) leben Sparte, die; -n 1. Teilgebiet (1.1), Fachgebiet, Ab­ teilung (II. 1) (innerhalb einer Organisation): K ünst­ ler aller Sparten waren anwesend; er gehört der S. der Kleingärtner an — 2 . Spalte (1): die Mitteilung stand in der S. Verschiedenes Spasmus, der; -, Spasmen [Jp.., sp ..] Med. Krampf (1): an Spasmen leiden Spaß, der; -es, Späße 1. fo. PLf Vergnügen (1.1): etw. macht großen, richtigen, keinen S.; an etw. S. haben, finden; mir ist der S. vergangen (ich habe die Freude daran verloren); jmdm. den S. verderben — 2. Scherz, J u x : ein harmloser, schlechter S.; sich einen S. erlauben; etw. nur im, aus, zum S. sagen (etw. als Scherz meinen); S. machen (scherzen) + S. verstehen (Humor haben); keinen S. ver­ steh en (humorlos sein); da hört der S. auf (das geht zu weit)1.; umg. S. beiseite (im Ernst)!; ein teurer S. (eine teure Sache, Angelegenheit) spaßen fsw. Vb.; hat/ (einen) Spaß machen, scher­ zen : er spaßte mit den Kindern + mit jmdm., ,etw. ist nicht zu s. (jmd., etw. ist sehr ernst zu nehmen) spgßes[halber /Adv.f zum Scherz: s. probierte sie den Hut auf spaßig fAdj.f 1. mit Sinn für Spaß (2): ein spaßiger alter Herr; er erzählt sehr s. — 2 . belustigend, er­ heiternd: eine spaßige G eschichte; etw. Spaßiges erleben Spaß| -macher, der; -s, - jmd., der andere mit seinen Scherzen unterhält: er gefiel sich in seiner Rolle als S.; -verderber, der; -s, - jmd., der bei einem Spaß, Ju x nicht mitmacht: willst du ein S. sein?; -v og el, der umg. jmd., der andere gern mit Späßen und lustigen Einfällen erheitert: er ist ein richtiger S. spastisch fAdj.f [Jp.., sp..] Med.: eine spastische Lähmung (Lähmung der Extremitäten durch Schä­ digung des motorischen Zentralnervensystems, bei der die Glieder eine unverändert starre Haltung a n­ nehmen) Spat, der; -(e)s, -e/Späte Min. Mineral, das sich nach mehreren Richtungen gut spalten (1.1) läßt spät fAdj.; /* auch später, spätestens/ 1.1 . fnur prä d.; von der im Tageslauf erreichten Zeit/: wie s. (welche Zeit 4.1) ist es? 1.2 . das Ende eines bestimm­ ten Zeitabschnitts, eines Entwicklungsablaufs be­ treffend : es ist schon s. (am Tage); es ist heute s. ge­ worden (hat länger gedauert); beeilt euch, es ist schon s. (die zur Verfügung stehende Zeit geht zu Ende)\; es ist zu s. (die Frist ist abgelaufen), um noch etwas ändern zu können; am späten Vor-, Nachmittag, Abend; zu später Stunde (abends, nachts); das späte Mittelalter 1.3 . fnichtpräd.f nach der für das in Frage Stehende üblichen, typischen, möglichen Zeit (geschehend, vorhanden) : s. aufstehen, schlafen gehen, aufbrechen; das Kind hat s. spre­ chen gelernt; einen späteren Termin wählen; späte R eu e; ein spätes (jmdm. erst in fortgeschritte­ nem Alter zuteil werdendes) Glück; eine späte (nach den meisten anderen reifende) Apfelsorte + / früher oder später spät/Spät| -bürgerlich fA dj.; vorw. attr.f die Ge­ sellschaft des Spätk ap . betreffend, ihr zugehörig;
Spätdienst — speien 1073 - d ienst, der jo. Pl.f Dienst in den Abendstunden: sie hatte an diesem Tag S. Spatel, der; -s , auch die; -n 1 . schmales, flaches, gebogenes od. löffelförmiges Instrum ent aus M etall, Holz, Kunststoff, das zum Entnehmen, Mischen, Aufträgen kleinerer Mengen von Chemikalien, 6ew, zzm Herunterdrücken der Zunge beim Unter­ suchen des Halses verwendet w ird : mit dem S. Salbe verstreichen — 2 . um g. Spachtel (1): mit dem S. Farbe abkratzen Spaten, der; -s, - Werkzeug aus einem unten ge­ schärften Blatt aus Stahl und einem langen Holz­ stiel mit querstehendem Griff, das bes. zum Graben, Abstechen (2), Ausheben (1) verwendet w ird: mit dem S. Grasnarben abstechen Spaten|stich, der das Einstechen mit dem Spaten und Umwerfen der dabei aufgenommenen E rd e: mit ein paar Spatenstichen etw. nmgraben; O heute er­ folgte der erste S. für den Bau der Talsperre {wurde m it dem Bau der Talsperre begonnen) später fA dj.; / auch spät/1.1« fnur attr.f kommend, künftig: spätere Generationen; noch in späteren Jahren werden wir seiner gedenken 1.2 . /adv.f zu einem in der Zukunft liegenden Zeitpunkt', er v er­ tröstete ihn auf s. — 2 . fadv.f hinterher (2): erst s. wurde ihm die Bedeutung dieser Worte klar spätestens /Adv.; / auch spät/ zu einem Termin, der die äußerste Grenze darstellt, bis zu dem ein Ge­ schehen eintreten kann, soll, nicht später als: wir sehen uns s. morgen Spät] -folge, die erst lange Zeit nach der Verur­ sachung sich zeigende Folge, bes. Schaden an einem Organismus: die Spätfolgen bei Strahlungsschäden; - herbst, der jvorw. Sg.f die letzte Zeit des Herbstes vor Beginn des Winters Spatium, das; -s, Spatien {Jp.., sp.., PL ..tsien] D ru c k e r ei zwischen Wörtern, den Buchstaben von Wörtern, zwischen Notenlinien gelassener Zwischen­ raum Spät] -kapitalismus, der der Kapitalismus in seiner derzeitigen staatsmonopolistischen Phase, bes. unter dem A sp ekt des Absterbens dieser Gesellschafts­ ordnung', -lese, die 1. Weinlese am Ende des Herb­ stes nach dem normalen Zeitpunkt der Lese — 2. Wein aus Vollreifen, in 1 geernteten Trauben; - Schicht, die am M ittag beginnende Schicht (3); - s o m m e r, der fvorw. Sg.f vgl. Spätherbst; -Ver­ kaufsstelle, die Geschäft, das abends über die nor­ male Öffnungszeit hinaus geöffnet hat; -Vorstellung, die nach der normalen Abendvorstellung stattfinden­ de (Theater-, Filmvorstellung; -werk, das Werk aus der späten Schaffensperiode eines Künstlers Spatz, der; -en/-es, -en Sperling - f umg. das pfeifen die Spatzen von den Dächern (das ist längst kein Geheimnis mehr); — mit / Ka­ non en auf Spatzen schießen Spät|zeit, die jo. Pl.f letzte Zeit einer Epoche, einer Entwicklung Spatzenhirn, das fo. Pl.j umg. jemot.f: er hat ein S. (einen gering entwickelten Verstand) spazieren jsw . Vb.; ist/ irgendwohin schlendern: durch die Stadt, die Straße entlang, ums Haus s. spazieren! -fahren jVb.f 1. zur Erholung, zum Ver­ gnügen in einem Fahrzeug fahren (ist): im Auto s. — 2. jmdn. zur Erholung, zum Vergnügen in einem Fahrzeug herumfahren (hat): das Baby täglich s.; - gehen fVb.j zur Erholung, zum Vergnügen im Freien (umher)gehen: er geht regelmäßig spazieren; im Park s. Spazier| -gang, der: einen S. machen (Spazieren­ gehen); dazu -ganger, der; -s, -; -stock, der jPL - sto cke/ Stock (1.1 .3) mit einem gebogenen Griff, der beim Spazierengehen, Wandern als Stütze dient Specht, der; -(e)s, -e Vogel, der m it seinem sehr harten, geraden Schnabel Löcher i n die B aum rind e, den Baumstamm hackt und dabei Insekten und deren Larven herausholt Speck, der; -(e)s, fo. Pl.j zwischen Haut und Muskel­ schicht liegendes, m it F ett ausgefülltes (Zell)gewebe bes. des Schweins: magerer, durchwachsener, fetter. S.; S. auslassen, in Würfel schneiden; O um g. scherzh. er hat S. angesetzt (ist dick geworden) + umg. ’ran an den S. (los, anfangen; an die Ar­ beit) !; —. wie die / Made im S. leben speckig jAdj.f fettig (1), (vor Schmutz) unappetitlich glänzend: der Kragen seines Anzugs ist ganz s. Speck| -schwarte, die über dem Speck liegende Schwarte, Haut; -Seite, die größeres Stück (geräu­ cherter) Speck; + m it der / Wurst nach der S. werfen Spediteur, der; -s, -e [ . . t o :r] priva ter Unternehmer, der die Abfertigung und Versendung von Gütern übernimmt Spedition, die; -e n 1. jo. PLj Abfertigung, Ver­ sendung (und Transport) von Gütern — 2 . Betrieb(s- teil) für 1 Speer, der; -(e)s, -e 1.1 . Sportgerät in Form eines langen, m it einer (metallenen) Spitze versehenen Stabes zum Werfen 1.2 . bis zum frühen Mittelalter verwendete Waffe in der Form von 1.1 Speerwerfen, das; -s, fo. Pl.f leichtathletische D is­ ziplin, bei der der Speer (1.1) möglichst weit geworfen werden muß Speiche, die; -, -n 1. eine der radial angeordneten Streben zwischen Nabe und Felge eines Rades: neue Speichen einziehen; eine S. ist gebrochen — 2 . auf der Seite des Daumens liegender Knochen des Unter­ arms: Elle und S. Speichel, der; -s, jo. Pl.f von den im M und befind­ lichen Drüsen abgesonderte Flüssigkeit Speichel] -fluß, der fo. Pl.f starke Sekretion von Speichel; -lecker, der; -s, - jemot.f jmd., der in krie­ cherischer W eise anderen schmeichelt, um Vorteile zu erlangen Speicher, der; -s , - 1 . (mehrgeschossiges) Gebäude, großer Raum zum Aufbewahren, Lagern von Vorräten, bes. von landwirtschaftlichen Produkten: Getreide, Saatgut im S. lagern — 2. iandsch. Dachboden: alte Möbel aufdenS. stellen —3. Datenverarb. Bestandteil einer Datenverarbeitungsanlage zum Aufbewahren von Informationen: Informationen in einen S. geben speichern fsw. Vb.; hat/ 1.1 . Vorräte, bes. land­ wirtschaftliche Produkte, in großer Menge in einem Speicher (1) aufbewahren, lagern: Getreide wird in Silos gespeichert 1.2 . in diesem Staubecken wird Trinkwasser gespeichert (wird zufließendes Wasser als Trinkwasservorrat aufbewahrt) 1.3 . in der Leber wird Glykogen gespeichert (von den Zellen der Leber wird Glykogen in großen Mengen aufgenommen) — 2. Datenverarb. Daten s. (in einen Speicher 3 geben) speien, spie, hat gespie(e)n 1.1 . g eh . spucken (1.1): er spie auf den Boden, ihm ins Gesicht 1.2. geh.
1074 Speil — spendabel etw. spucken (1.2): Blut s. 1 .3 . etw. auswerfen (2): der Vulkan speit Lava — 2 . geh. sich erbrechen (I): v iele Passagiere mußten s. + / Gift und Galle s. Speil, der; -s, -e> Holzstäbchen, m it dem eine W urst a m Ende zusammengehaXten w ird Speise, die; -, - n 1.1 . zubereitete (feste) Nahrung, Gericht, E ssen : eine leckere, scharf gewürzte, warme S. 1 .2 . Süßspeise Speise (mit * auch Speisen])| -eis, das fo. PL/ in einer Eismaschine aus Milch, Zucker und verschie­ denen, bes. geschmacklichen Zusä tzen hergestellte, künstlich gefrorene Süßspeise; -fett, das für die menschliche Ernährung bestimmtes Fett pflanzlicher od. tierischer Herkunft; -fisch, der für die menschliche Ernährung genutzter Fisch; « -folge, die Reihenfolge der Gerichte bei einer a us mehreren Gängen bestehen­ den M ahlzeit ; -gaststätte, die Gaststätte, in der warme und kalte Speisen angeboten werden; -kammer, die kleiner, kühler, der Küche angeschlossener R a u m zur Aufbewahrung von Lebensmitteln; «-karte, die in einer Gaststätte ausliegendes Verzeichnis der a n ­ gebotenen Speisen: ein Gericht auf die S. setzen; nach der S. essen; -kartoffel, die für die menschliche Ernährung bestimmte Kartoffel speisen fsw. Vb.; hat/ 1. geh. eine Mahlzeit ein­ nehmen, essen: warm, gepflegt, zu Abend s. — 2. veraltend sie haben die Hungernden gespeist (haben ihnen zu essen gegeben) — 3. Techn. 3.1. eine Anlage, Maschine, einen Apparat mit dem für den Betrieb Erforderlichen versorgen: eine elektri­ sche Anlage mit Strom s . ; der Springbrunnen wird durch eine unterirdische W asserleitung gespeist 3.2 . etw. in etw. s .: das neue Kraftwerk hat den ersten Strom in das Verbundnetz gespeist (geleitet, fließ en lassen) Speisen|: / Speise] Speise] -öl, das fo. PL/ Pflanzenöl zum Anrichten von Speisen; -püz, der eßbarer Pilz; -platte, die (unterteilte, meist drehbare) Platte, auf der Speisen serviert werden; -raum , der vgl. -saal; -rest, der fvorw. Pl.f Rest vom Essen (auf dem Teller od. zw i­ schen den Zähnen); -röhre, die muskulöses, röhren­ förmiges Hohlorgan, durch das die Nahrung vom Schlund in den Magen befördert wird; -Saal, der großer Raum, bes. in Hotels, Gaststätten, in dem die Mahlzeiten eingenommen werden; -salz, das fo. Pl.f Kochsalz, das zum Würzen der Speisen verwendet wird; -wagen, der zur Verpflegung der Fahrgäste in D-Zügen eingesetzter Wagen mit kleiner Küche und Raum , in dem die Gäste essen und trinken können: dieser D-Zug führt einen S .; -zettel, der Zusammen­ stellung von Speisen, die gekocht werden sollen, ge­ plante Speisefolge; -zimmer, das Eßzimmer Speisung, die; -en das Speisen (2, 3.1) spei]übel, spei|übel fAdj.; nicht attr.f u m g .: jmdm. ist, wird s. (sehr übel, übel bis zu m Erbrechen) 1Spektakel, der; -s, jo. Pl.f umg. Lärm, Radau: einen großen, heillosen S. machen; wenn er das er­ fährt, gibt es einen schönen S. (lauten Auftritt) 2Spektak el, das; -s, - femot.f aufsehenerregendes Ge­ schehen: der festliche Ball war ein glanzvolles S. spektakeln, spektakelte, hat spektakelt umg. Lärm, Krach machen: die Spatzen spektakelten vor dem Fenster spektakulär lAdj.f [Jp.., s p ..] aufsehenerregend, sensationell: dieser Film h atte einen spektakulären Erfolg spektral fAdj.; vorw. attr.f [Jp.., sp..] Phys. das Spektrum betreffend Spektral Phys.] -analyse, die fBez. für eine Gruppe von Verfahren, mit denen aus der von Materie aus­ gesendeten od. absorbierten elektromagnetischen (Lichtstrahlung die Beschaffenheit, A rt, Menge und Zusammensetzung dieser Materie, auch die Struktur ihrer Moleküle ermittelt werden k a n n/; -apparat, der Gerät, m it dem Strahlung nach ihrer Wellenlänge zerlegt und registriert wird, bes. das durch einen Spalt einfallende Licht, das pa rallel gerichtet und durch Prismen od. ein Gitter in ein Spektrum (1) von Spektrallinien zerlegt wird; -färbe, die Licht einer bestimmten Wellenlänge und Farbe, wie es bei der Spektralanalyse von weißem Licht entsteht; - l inie, die für eine elektromagnetische, von Atomen, Molekülen ausgesendete, absorbierte Welle charak­ teristische (farbige) Linie im Spektrum Spektrum, das; -s, Spektren/Spektra [Jp.., s p ..] 1. Phys. Verteilung der Werte einer für einen Zu­ stand, Vorgang charakteristischen physikalischen Größe, bes. der Wellenlängen bei d er Zerlegung von weißem Lickt in Spektralfarben: das menschliche Auge nimmt nur einen Teil des elektromagnetischen Spektrums wahr — 2 . Rahmen (1.1), der verschie­ dene Möglichkeiten umfaßt, Skala: das breite S. des kulturellen Angebots Spekulant, der; -en, -en Geschäftemacher, bes. jmd., der im kap. Wirtschaftssystem gewagte, unsichere Geschäfte (an der Börse) betreibt, um hohe Gewinne zu erzielen Spekulation, die; -, -en 1.1. fo. Pl.f Philos. über die empirisch und rational gesicherte Erkenntnis hinausgehendes Denken, das, wo es vorhandenes Empirisches und Theoretisches (bewußt) außer acht läßt, zum unwissenschaftlichen, metaphysischen Denken w ird 1.2 . durch die realen Gegebenheiten unzureichend begründete Erwägung, (feste) Er ­ wartung, daß bestimmte Möglichkeiten eintreffen werden: diese Politik war mit der S. verbunden, das Land wirtschaftlich erpressen zu können 1.3 . Mutmaßung \ sich in Spekulationen über etw. verlieren — 2 . das Spekulieren (2) mit etw. Spekulatius, der;-, - flaches, knuspriges, dem Pfeffer­ kuchen ähnliches Stück Gebäck m it aufgeprägtem figürlichem Relief spekulativ fAdj.;zu Spekulation 1/; zu 1.1 Philos.: spekulatives Denken; zu 1.3: die Erwartungen sind rein s. spekulieren /sw. Vb.; hat/ 1. auf etw. s. 1 .1 . hoffend damit rechnen, daß etw. eintreten w ird : er spekulierte darauf, daß er befördert wird 1.2 . darauf hoffen, etw. zu erlangen, zum eigenen Vorteil ausnutzen zu können: sie spekulierten auf das Erbe; auf jmds. Gutgläubigkeit s . ; darauf s., ein Grundstück pach­ ten zu können — 2. mit etw7. s. bes. im kap. Wirt­ schaftssystem (an der Börse) gewagte, unsichere Ge­ schäfte m it etw. betreiben, um hohe Gewinne zu er­ zielen: mit Grundstücken, W ertpapieren s. Spelunke, die; -, -n s a l o p p heruntergekommenes, verrufenes Lokal (1): in einer verräucherten S. sitzen Spelze, die; -, -n Hülse, Schale des Getreide­ korns spendabel fAdj.f umg., oft scherzh. freigebig, gern
Spende — Spezialität 1075 anderen etwas spendierend:einen spendablen Freund haben; sehr s. sein Spende, die; -n etw., das man freiwillig für einen bestimmten (guten) Zweck, bes. a ls Hilfe für andere, gibt: eine großzügige, kleine S .; Spenden an Geld, Medikamenten, Kleidung; um eine S. (für etw.) bitten; zu einer S. aufrufen spenden, spendete, hat gespendet 1.1 . etw. als Spende geben: Geld, Lebensmittel (für jmdn., etw.) s . ; Blut s. (sich Blut für Bluttransfusionen ent­ nehmen lassen) 1.2 . der Baum spendet Schatten (durch den Baum entsteht Schatten, der als a n­ genehm empfunden wird) ; der Ofen spendet Wärme 1.8 . jmdm. Trost s. (jmdn. trösten); jmdm. Lob s. (jmdn. loben) Spender, der; -s, - jm d ., der etw. gespendet hat: ein großzügiger S. spendieren /sw. F6 .; hat/ u m g . anderen freigebig etw. (das man für sie bezahlt), bes. Getränke, Essen, zukommen lassen: Kaffee und Kuchen, eine Runde Bier s. Spengler, der; -s, - süddt. westdt. österr. Sch w eiz. Klempner, Installateur Spenzer, der; -s, - enganliegendes, meist kurzärme­ liges, hüftlanges Hemd (1) aus Trikotstoff für weib­ liche Personen Sperber, der; -s, - dem Habicht ähnlicher, aber klei­ nerer Greifvögel, der vorwiegend kleine Vögel jagt: der S. kreist, stößt auf die Beute herab Sperenzchen IPl.f -j- u m g . S. machen (in einer bestimmten Situation unnötige, verzögernde Schwierigkeiten, Ausflüchte machen) Sperenzien jPl.j [. .ion] s. Sperenzchen Sperling, der; -s, -e weltweit verbreiteter kleiner Sing ­ vogel mit kräftigem Schnäbel, kurzem Schwanz und unauffälligem Gefieder Sperlingsvögel, der in sehr zahlreichen Arten vor­ kommender Vogel, der z. B . alle Singvögel repräsen­ tiert Sperma, das; -s, Spermen/Spermata [Jp. s p . .] B io l. Samenflüssigkeit Spermie, die; -n[Jpsrmio, s p ..] B iol. Spermium Spermium, das; -s, Spermien [Jp.., s p .., PI. ..ion] B iol. Samenzelle sperrangelweit jAdv.f [..r|a..] umg. femot.f: die Tür steht s. (sehr weit) auf, ist s. offen Sperre, die; -, -n 1 . Vorrichtung, Anlage, die den Zugangzu etw., den Durchgang durch etw. verhindert, künstlich errichtetes Hind ernis: eine S. bauen, en t­ fernen — 2 . Durchgang, der gesperrt, geschlossen werden kann, bes. zu einem Bahnsteig (an dem die Fahrkarten gelocht werden): durch die S. gehen — 8. Maßnahme, die etw. verhindert: eine S. über etw. verhängen; eine S. aufheben — 4 . S p o rt jzu sperren 3.2/ das Gesperrtsein sperren jsw. Vb.; hat/ 1. etw. s. 1 .1 . den Zugang zu etw. durch etw. verhindern: den Hafen, die Straße s. 1.2 . den Gebrauch von etw. durch eine Maßnahme unmöglich machen: ein K o nto s. (Auszählungen von einem Konto unmöglich machen); jmdm. etw . s.: jmdm. das Gas, Telefon, den Strom s.; (jmdm.) den Urlaub s. (keinen Urlaub erteilen) 1.8 . etw. ver­ bieten (1.1), einstellen (4.1): die Ein-, Ausfuhr (einer Ware) s. — 2 . jmdn., ein Tier irgendwohin s. jmdn. , ein Tier in einem Raum einschließen, ein­ sperren: ]mdn. in ein Zimmer, ins Gefängnis s.; Tiere in den Käfig s. — 8. Sport jmdn. s. 8.1. bei Ballspielen einen Spieler der gegnerischen M ann­ schaß daran hindern, an den Ball od. in eine günstige Position zu kommen, ohne selbst im Besitz des Balls zu sein 3.2 . einem Spieler, einer Mannschaft für einen bestimmten Zeitraum die Teilnahme an Wett­ kämpfen untersagen *—4 . u m g . sich s. sich sträuben, sich hartnäckig einer Sache widersetzen: er sperrt sich (gegen das Angebot) — 5 . etw. klemmt, läßt sich nicht, schlecht schließen: die Tür sperrt — 6. Druckerei ein Wort s. (den Abstand derBuch­ staben eines Wortes durch Spa tien vergrößern) Sperrj -frist, die J u r . Zeitraum, in dem bestimmte Rechtshandlungen unterbleiben müssen; -gebiet, das (im Interesse der Verteidigung des Staates) für Un­ befugte nicht zugängliches Gebiet; -g u t, das Paket, Frachtgut von sperrigem Format; -holz, das jo. Pl.j aus mehreren rechtwinklig zur Faserrichtung über­ einander verleimten Schichten bestehendes Holz sperrig fA dj.j viel Raum beanspruchend, (beim Transport) schwer zu verstauend: sein Gepäck war sehr s. Sperr) -konto, das B ank Konto, über das nicht od. nur eingeschränkt verfügt werden kann; -kreis, der 1. für Fahrzeuge (und Personen) aus bestimmtem Anlaß vorübergehend gesperrtes Gebiet — 2. E lek - trotechn. Rundf. elektrischer Schwingkreis in Rundfunkgeräten, der die einzelnen Sender klar trennt und das Übertönen eines schwächeren Senders durch einen benachbarten stärkeren Sender ver­ hindert; -linie, die V erkehrsw . durchgehende Linie auf der Straßendecke, die nicht überfahren wer­ den darf; -mauer, die Staumauer; -m üll, der Müll aus unbrauchbar gewordenen sperrigen (Haushalts) - gegenständen; -satz, der jo. Pl.j Druckerei Satz (3) m it gesperrten Wörtern Sperrung, die; -, -en jzu sperren 1 u. 6/ das Sperren; zu 1.1: die S. der Brücke, Straße anordnen; zu 6: die S. eines Wortes Spesen, die jP l.j Unkosten, Nebenausgäben, bes. bei der Ausübung des Berufs, die erstattet werden: S. machen, erstatten Spezerei, die; -, -en fvorw. Pl.j v era lten d (feines) überseeisches Gewürz Spezialausbildung, die Ausbildung , durch die beson­ dere Kenntnisse, Fähigkeiten auf einem bestimmten, begrenzten Gebiet erworben werden: eine S. in der Sportmedizin Spezialgebiet, das 1 . Fachgebiet als Teil eines größeren Fachbereichs — 2 . Gebiet (2), a u f dem jm d. besonders gut Bescheid weiß: sein S. war die Vogel­ kunde Spezialgeschäft, das Fachgeschäft spezialisieren jsw. Vb.; hat/ 1.1 . sich s. innerhalb eines größeren Gebiets sich auf ein bestimmtes T eil ­ gebiet festlegen (und dafür besondere Kenntnisse, Fähigkeiten erwerben): er h at sich auf Mikrobiologie spezialisiert 1.2 . jmdn. für die Bedienung der Auto­ maten s. (ihm dafür die besonderen Kenntnisse ver­ mitteln); dazu Spezialisierung, die; -, -en Spezialist, der; -en, -en jmd., der über besondere Kenntnisse, Fähigkeiten auf einem Fachgebiet ver­ fügt, Fachmann: er ist S. für Halbleitertechnik; er muß einen Spezialisten (Facharzt) aufsuchen Spezialität, die; -, -en etw. für jmdn., etw. Charak­ teristisches, etw., das jmd . besonders gut beherrscht, besonders gern tut: der Modellbau, die Beschäfti- 69 Wörterbuch
1076 Spezialklasse — Spiel gung mit alter Literatur ist seine S .; diese Stollen sind eine Dresdner S.; gefüllte Ente wird als S. des Hauses angeboten; Kartoffelpuffer sind seine S. (ibereitet er besonders gut z u ; ißt er besonders gern) Spezialklasse, die Schulklasse mit intensiver, über den allgemein verbindlichen Lehrplan hinausgehen­ der Ausbildung in einem speziellen Fach: eine S. mit erweitertem Russischunterricht Spezialschule, die Schule, in der die Schüler über den allgemein verbindlichen Lehrplan hinaus eine Spezialausbildung erhalten, a uf einen speziellen Berufszweig vorbereitet werden speziell /A dj./ 1 .1 . von besonderer, eigener Art: ein spezieller Fall; spezielle Aufgaben, Wünsche; spezielle (ins einzelne, gehende) Angaben zu etw. machen 1.2 . /adv.) er liebt die Malerei, s. (besonders, hauptsächlich) die Porträtmalerei; der Tisch wurde s. (|gesondert, nur allein) für ihn angefertigt; du s., s. du (jgerade du) solltest das wissen Spezies, die; - [Jpe:tsies, sp .., PL ..le:s] 1.1 . eine bestimmte S. Mensch (ein Menschenschlag, der durch bestimmtet m eist negative Eigenschaften gekennzeich­ net ist) 1.2. Riol. Art (3.2) Spezifik, die; jo. PLI [Jp.., sp ..] Gesamtheit der spezifischen, charakteristischen Merkmale von etw.i die S. gesellschaftlicher Prozesse Spezifikum, das; -s, Spezifika [Jp.., s p ..] Beson­ derheit, kennzeichnendes M erk m al: ein S. dieser Landschaft sind die Laubwälder spezifisch lA dj.j [Jp.., sp..] 1. sich aus der Eigen­ art einer Sache, Person ergebend und für sie kenn­ zeichnend, eigentümlich (1.2): ein spezifisches Merk­ mal, Mittel; das Spezifische des gotischen Baustils — 2. /nur attr.f Phys. das spezifische Gewicht (Ver­ hältnis des Gewichts eines Körpers zu seinem Volu­ men) spezifizieren /sw. Vb.; hat/ [Jp.,, s p ..] etw. in seinen Einzelpositionen darstellen: eine Aufgabe, einen Plan s. Sphäre, die; -n Bereich (3): die private, berufliche, politische S.; die S. der materiellen Produktion. + u m g . in höheren Sphären schweben (Gedanken, Träum en nachhängen, der Wirklichkeit entrückt sein) sphärisch /Adj.;. nur attr.j Math, die Kugel, Kugel­ fläche betreffend: sphärische Trigonometrie spicken jsw. Vb.; hat/ 1. mageres Fleisch vor dem Braten mit Streifen von Speck durchziehen, um es saftiger zu machen: den Hasen s.; gespickter Schmorbraten — 2 . sa lopp jmdn. bestechen (1): er spickte den Klempner — 3. landsch. umg. als Schüler unerlaubt abschreiben, ablesen: er versuchte zu s. Spiegel, der; -s, - 1 . glatter, flacher. (Gebrauchs)gegen- stand od. Teil optischer Geräte aus Glas m it einer a uf einer Seite aufgetragenen, silbern glänzenden Schicht od. aus hell glänzendem Metall, auf dessen Oberfläche sich alles gegenüber Befindliche aufrecht, aber seitenverkehrt optisch abbildet: ein blanker, blinder S.; in den S. sehen; einen S. in der Tasche haben, an die Wand hängen; O Kunst ist ein S. (Abbild) ihrer Zeit — 2 . Wasserspiegel: der S. des Meeres, Sees — 3 . M ed. Gehalt einer Flüssigkeit des Körpers an bestimmten Stoffen — 4 . Besatz 4.1 . an den Kragenecken von Uniformen 4 .2 . aus Seide auf den Revers von Frack und Smoking —5. Jägerspr. o .l . weißer Fleck um den After bei manchen Wild­ arten: der S. des Rehs 5 .2 . schillernder Fleck am Flügel von Enten — 6 . Klassenspiegel + sich etw. hinter den S. stecken (sich etw., bes. etw. Unangenehmes, eine Lehre, die man erhalten hat, merken) Spiegel/spiegel| -bild, das Abbild von etw., jmdrn. im Spiegel (1), einem spiegelnden M edium: im Wasser sah er sein S .; dazu -bildlich fAdj.f; -blank, - b lank /Adj.; oft emot.f sauber, poliert und glänzend wie ein Spiegel, sehr blank: spiegelblanke Fenster­ scheiben; der Fußboden ist s.; -ei, das in die Pfanne geschlagenes, gebratenes E i, dessen Dotter ganz bleibt, Setzei: Spiegeleier in der Pfanne braten; -fechterej, die; -en zum Schein geführte Auseinandersetzung, die andere über etw. hinwegtäuschen s oll: das i st nur S.; - glas, das /o. Pl.f für Spiegel geeignetes Glas; - glatt, -glatt /A dj.; oft emot.f glatt 1.1. sie rutschte auf der spiegelglatten (sehr glatten 1.2) Eisfläche aus 1.2 . das Meer lag s. (sehr glatt 1.1, vollkommen ruhig) vor uns; -karpfen, der Karpfen mit nur we­ nigen großen Schuppen spiegeln fsw. Vb.; hat/1.1 . sich irgendwo s. auf einer glänzenden Fläche als Abbild erscheinen: die Sonne spiegelt sich im Meer; O in seinem Gesicht spiegelte sich Freude 1.2 . etw., jmdn. s. ein Abbild von etw jmdm . auf seiner Oberfläche wiedergeben: der Fluß spiegelt die Häuser; <> sein Gesicht spiegelt (zeigt) tiefe Anteilnahme — 2 . Med. einen Hohlraum des Körpers mit Hilfe eines mit einer Optik (2) versehenen Instrumentes untersuchen: den Darm s. lassen — 8 . in allen Räumen spiegelte (glänzte) der Fußboden; eine spiegelnde Eisfläche Spiegel/spiegel| -reflexkamera, die Kamera mit ein­ gebautem Spiegel, der das aufzunehmende Bild auf­ recht und seitenverkehrt auf eine Mattscheibe re­ flektiert; -Schrift, die fo. Pl.f seitenverkehrte Schrift; - teleskop, das O pt. Fernrohr, bei dem als Objektiv ein Hohlspiegel od. ein zusammengesetztes System von Spiegeln verwendet wird; -verkehrt fAdj.f seiten­ verkehrt Spieg(e)lung, die; -en /zu spiegeln 1 u. 2/ Spiel, das; -(e)s, -e 1.1 . fo. Pl.f frei gewähltes, nicht zweckbestimmtes T u n, Sichbeschäfügen mit irgend etwas, das einem Freude macht, gefällt, wozu man (gerade) Neigung verspürt, zur Unterhaltung, Ent­ spannung, zum Zeitvertreib: ins S. vertieft sein; beim S. mitmachen; das S. mit dem Baukasten, mit seinen Kindern; etw. wie im S. (mühelos) bewältigen 1.2 . ein bestimmtes Tun im Sinne von 1.1 nach festgelegten Regeln als Gesellschaftsspiel, als sportlicher Wettkampf zwischen Mannschaften, bei dem es um Sieg und Gewinn geht: Handball ist ein schnelles, Schach ein schwieriges S .; die Olympi­ schen Spiele 1.3 . fo. Pl.f Tun in der Art von 1.1, bei dem ein Spieler im Vertrauen auf den Zufall, auf sein Glück seinen Geldeinsatz zu vervielfachen hofft: viel Geld im S. gewinnen, verlieren 1.4 . einzelne Partie, Runde bei 1.2, 1.3: dieses S. habe ich ver­ loren; das war ein faires, spannendes S.; ein S. be­ ginnen, abbrechen, gewinnen; das S. wird im neuen Stadion ausgetragen; machen wir noch ein S.? — 2. Gesamtheit der zu jeweils bestimmten Gesell­ schaftsspielen gehörenden Gegenstände: ein S. K a r­ ten (Satz von einer je nach der Art des Kartenspiels bestimmten Anzahl von Spielkarten); das S. (die Figuren 3) für Schach, H alma aufstellen — 3 . fo. Pl.f künstlerische Darbietung, Gestaltung 3.1 . einer
Spielart — Spielplatz 1077 Komposition auf einem Instrument: der Pianist begeisterte durch sein S.; das S. auf der Flöte 3.2 . einer Molle eines dramatischen Werkes: das natürliche, routinierte S. des Schauspielers — 4. ein S. (Laienspiel) inszenieren, aufführen — 5. jo. Pl.f das S. (Spielen 5.1) der Wellen — 6 . jo. Pl.f ein gewagtes, gefährliches S. (Handeln, Vor­ gehen) ; ein S. m it dem L eben (ein lebensgefährliches Tun); ein abgekartetes S. (heimliche Abmachung zum Nachteil eines Dritten) ; ein falsches S. treiben (unaufrichtig handeln, Vorgehen); jmds. S . durch­ schauen — 7. jo. Pl.f Techn. geringer Spielraum zwischen den zueinander passenden Flächen zweier Teile, der es ermöglicht, d aß sie ineinander gleiten: das Ventil hat zu viel S. + bei jmdm. gewonnenes S. haben (bei jmdm. sein Ziel erreichen); etw. aufs S. setzen (etw. riskieren) ; etw. steht auf dem S. (etw. ist in Gefahr, verloren­ zugehen, Schaden zu nehmen); etw., jmdn. aus dem S. lassen (nicht in eine Auseinandersetzung hinein­ ziehen); jmdn., etw. ins S. bringen (jmdn., etw., ob­ wohl nicht unbedingt dazugehörig, in die Disk ussio n, ins Gespräch bringen); mit jmdm., etw. leichtes S. haben (leicht fertig werden) ; — (bei etw.) seine Finger, / Hand, Hände im S. haben; gute Miene zum bösen S. machen Spiel| -art, die leichte Abwandlung eines Typus, einer A rt (3), Variante, Abart: die Spielarten des Opportunismus; er züchtet eine seltene S. dieser Zierfische; -automat, der durch den Einwurf einer Geldmünze betätigter Autom at bes. für ein Glücksspiel; - ball, der 1.1 . je nach der Art des Spieles (1.2) ver­ schieden großes ballförmiges Sportgerät 1.2 . jo. Pl.f das Boot wurde zum S. der Wellen (war den Wellen ausgeliefert; -bank, die fPl. - e n/ Unternehmen für Glücksspiele in kap. Ländern: die S. von Baden- Baden; -bein, das fo. Pl.f das den Körper beim Gehen, Tanzen, Turnen jeweils zeitweise nicht stüt­ zende B ein; -brett, das in Felder eingeteiltes Brett für Brettspiele; -dose, die Dose, Kästchen mit einem durch ein Uhrwerk od. eine K urbel bewegten Mecha­ nismus, der eine Melodie hervorbringt; -einsatz, der bei einem Spiel (1.3, 1.4) eingesetzte Summe spielen f&w. Vb.; hat; / auch spielend/ 1.1 . sich m it dem Spiel (1.1) beschäftigen: allein, (gemein­ sam) mit jmdm., miteinander, m it seinem Kind, einer Puppe, im Sand s.; die Kinder s. (mit dem) Ball; darf ich noch ein bißchen s.? 1.2 . ein Spiel (1.2) aus-, durchführen: Fußball, Tennis, Schach, Kar­ ten s.; Blindekuh s.; gut, schlecht s. 1 .3 . an einem Glücksspiel teilnehmen: er spielt jede W oche im Lotto, Toto 1,4 . ein Spiel (1.4) austragen: unsere Mannschaft spielt heute auswärts — 2 .1 .1 . eine Komposition auf einem Instrument darbieten: das Orchester spielt gut, eine Sinfonie; vom Blatt s. (vom Notenblatt abspielen) 2.1 .2 . s. Sie Geige (be­ herrschen Sie das Spiel auf der Geige)1 2.2 . eine Molle (5.2) darstellen (2): er spielte den Nathan; in diesem Stück wird sie nicht s. (auftreten 2.2) 2.3 . ein dramatisches Werk aufführen (1): seine Stücke werden überall gespielt; diese Bühne spielt v or­ zugsweise (Werke von) Brecht; O ich möchte wissen, was hier gespielt wird (hier hinter meinem Rücken vorgeht)! — 3 .1 . den Unschuldigen s. (in täuschender Absicht so tun, als wäre man unschuldig) ; krank s. (sich für krank ausgeben); gespielte (ge­ heuchelte, vorgetäuschte) Gleichgültigkeit 3 .2 . sie wollte nicht länger Hausfrau s. (die Pflichten einer Hausfrau erfüllen müssen) — 4 . der Roman spielt (stellt etw. dar aus dem Leben) in einem Internat — 5.1 . etw. bewegt sich unter einer (äußeren) E in ­ wirkung leicht und unregelmäßig hin und her: die Wimpel s. im Wind; er ließ seine Muskeln s. (an- und abschwellen); um seinen Mund spielte ein ironi­ sch es Lächeln (war ein ironisches Lächeln zu sehen) 5.2 . der Wind spielt mit der Gardine (bewegt die Gardine leicht) — 6 . etw. geht leicht in eine bestimmte andere Farbe über: ihr Haar spielt leicht ins R öt­ liche — 7 . etw. s. lassen etw. einsetzen, zur Geltung bringen, wirken lassen: sie ließ ihren ganzen Charme, ihre Reize s.; seine Beziehungen s. lassen — 8 . mit e tw ., jmdm. s. sich einer Sache, jmdm. gegenüber leichtsinnig, verantwortungslos verhalten: mit jmds. Liebe, Gefühlen s.; mit seinem Leben s. (es gefähr­ den) + mitdem/ Feuers.;miteinem / Gedankens.; die erste / Geige s.; jmdm. etw. in die / Hände s.; mit offenen / Karten s.;/ Katz und Maus mit jmdm. s . ; die beleidigte, gekränkte / Leberwurst s.; etw. spielt (bei etw.) eine (große) / Rolle; jmdm. einen Streich s.; / Theater s.; / ver­ rückt s.; mit, vor jmdm. / Versteck s.$ jmdn. an die / Wand s. spielend fAdv.; auch spielen/ leicht, mühelos: etw. s. bewältigen; das hat sie s. gelernt Spieler, der; -s, - 1. jmd., der aktiv an einem Spiel (1.2) teilnimmt: er ist ein fairer S.; es gehören vier S. zu diesem Spiel — 2 . jmd., der ein Musikinstru­ ment spielt: der S. beherrscht sein Instrument — 3. jmd., der dem Glücksspiel verfallen ist: er ist in der ganzen Stadt als S. bekannt Spielerei, die; - e n 1. nicht sinnvolles und nicht ernst zu nehmendes od. ernstgenommenes T u n : höre m it der S. a u f! — 2 . leicht zu bewältigende Aufgabe, Kleinigkeit: diese Arbeit war für ihn eine S. spielerisch fAdj. ; nicht präd.f 1. Mühelosigkeit, mühe­ lose Bewältigung ausdrückend: mit spielerischer Leichtigkeit löste er die Aufgabe; seine Hände glitten s. über die Tasten — 2 . die Technik de$ sportlichen Spiels betreffend: die Mannschaft hat in (fiesem Turnier s. profitiert, war s. gut Sp|el/sp|el| -feld, das abgegrenzte Fläche für (sport­ liche) Spiele; -film , der Film , der, dramaturgischen Regeln folgend, eine von Schauspielern getragene Handlung darstellt; -frei fAdj.f: ein spielfreier Tag (Tag ohne Veranstaltung) am Theater, für die Fuß ­ ballmannschaft; -gefährte, der: er istseinS . (spielt 1.1 regelmäßig mit ihm); -karte, die 1.1, Karte, die durch Bilder und Zeichen einen bestimmten Wert in einem Kartenspiel repräsentiert 1.2 . /o. Pl.f Satz Karten (2.1), die zusammen ein Spiel (2) bilden: die deutsche, französische S.; - kasino, das Spiel­ bank; -leidenschaft, die /o. Pl.f Leidenschaft für das Spielen (1.2 ,1 .3); -mannszug, der zu einer Orga­ nisation, einem Verein gehörende uniformierte Gruppe von M usikern, vorwiegend mit Pfeifen und Trommeln: der S. des Truppenteils, der B ergleute, freiwilligen Feuerwehr; -plan, der 1. Gesamtheit der inszenierten Bühnenwerke (mindestens) einer Spielzeit: das Stück muß in den S. aufgenommen werden — 2. Übersicht über die an bestimmten Tagen auf­ geführten Theater- od. Filmvorstellungen: im S. nachsehen, was am Montag gespielt wird; -platz, der im Freien für Kinder eingerichteter Platz (2) zum 69*
1078 Spielraum — Spinnwebe Spielen; -raum , der fo. Pl.j zulässiger Platz (3), der geringe Abweichungen vom üblichen Verlauf einer Bewegung zuläßt; <> genug, keinen S. {Bewegungs­ freiheit) haben; -regel, die Regel, nach der ein Spiel (1.2) abläuft; <> gegen die Spielregeln (be­ stehenden Gepflogenheiten) verstoßen; -Sachen, die /PL/ Gegenstände zum Spielen für Kinder; -Straße, die für den Durchgangsverkehr gesperrte Straße, die zum Spielen für Kinder freigegeben ist; -theorie, die /o. PLI K y b ern . mathematisch-kybernetische Theo­ rie, die, von Spielen wie Schach ausgehend, für Konfliktsituationen beliebiger Sachbereiche aus der Menge mögliche¥ Strategien die optimale zu er­ m itteln sucht; -uhr, die durch ein Uhrwerk betrie­ bene Spieldose; -yerderber,der; -s, - jmd., der durch sein Verhalten, seine Stimmung anderen die Freude an einem Spiel, einer Sache nimmt: ein, kein S. sein; - waren, die fPl.f zum Verkauf angebotene Gegen­ stände zum Spielen für Kinder; -zeit, die 1.1 . Zeit­ abschnitt innerhalb eines Jahres, in dem Theater­ vorstellungen stattfinden 1.2 . Zeitspanne, in der ein Film im Kino im Programm ist — 2 . Zeitdauer, die für ein sportliches Spiel festgelegt ist; -zeug, das fPl. - ef 1. jo. Pl.f Gesamtheit von Spielsachen: er zeigte seinem Freund sein S. — 2 . Gegenstand zum Spie­ len: er bekam ein neues S. geschenkt Spieß, der; -es, -e 1. Stab {aus Metall) mit einem spitzen Ende, auf den man bes. Fleisch zum Braten aufspießt: Schaschlyk am S. braten — 2 . bes. im Mittelalter verbreitete Waffe zum Stechen, Werfen, die a us einem langen Stab mit meist rhombusförmiger Eisenspitze bestand — 3 . D ruckerei durch fehler­ haftes Drucken entstandener schmaler {schwarzer) Fleck im Schriftbild — 4 . Jägerspr. Stange des Geweihs, Gehörns ohne Enden beim jungen Elch, Hirsch und Rehbock -{- u m g . schreien wie am S. {sehr laut schreien); den S. umkehren, umdrehen {die Mittel, Methoden, die jm d . gegen einen selbst angewandt hai, gegen ihn anwenden) Spieß/spieß! -bürger, der engstirniger, kleinlich denkender, sich unselbständig, schablonenhaft an Konventionellem orientierender Mensch: er ist ein richtiger S. geworden; dazu -bürgerlich /A dj.f spießen /sw. Vb.; hat/ 1. etw. auf einen spitzen Ge­ genstand stecken, so daß er es durchbohrt: Quittungen auf einen Nagel s.; die Schmetterlinge waren auf Nadeln gespießt — 2.1 . etw. auf etw. s. etw. mit einem spitzen Gegenstand anstechen, um es au f­ zunehmen: eine K artoffel auf die Gabel s. 2 .2 . einen spitzen Gegenstand in etw. stecken, um ihn dort unterzubringen:sie spießte die Nadel ins Nadelkissen Spießer, der; -s, - 1 . /oft emot.f Spießbürger — 2 . Jägerspr. Hirsch, Elch od. Rehbock mit Spießen (4) Spießertum, das; -s, jo. Pl.j Wesen, Art des Spieß­ bürgers Spieß [geselle, der femot. neg.j Helfershelfer spießig jA dj.; oft emot.f spießbürgerlich: seine A n­ sichten waren s. und konventionell Spieß[ruten jP l.j - f S. laufen {an vielen neugierig, feindlich blickenden Menschen Vorbeigehen) Spike, der; -s, -s [Jpaik, s p ..] 1. fvorw. Pl.j stähler­ ner Stift, Nagel an den Sohlen von Laufschuhen, au f der Lauffläche von Autoreifen: die Spikes sind schon sehr abgenutzt — 2 . jvorw. Pl.j Laufschuh mit 1: der Sprinter läuft nur mit Spikes — 3 . /nur im Pl.j Autoreifen mit 1: im Winter fuhr er mit Spikes Spinat, der; -(e)s, jo. Pl.j Pflanze, deren Blätter gekocht und fein geschnitten als Gemüse verwendet werden: S. mit Spiegeleiern Spind, das, der; -(e)s , -e einfacher, schmäler Schrank, bes. in Kasernen; das S., im S. aufräumen Spmdel, die; -, - n Techn. 1 . walzenförmiges, läng­ liches Teil von Spinn-, Zwirnmaschinen, durch dessen Drehung Garn gesponnen w ird , Fäden ge­ zwirnt werden — 2 . mit einem Gewinde versehene Welle, die eine Dreh- in eine Längsbewegung um ­ wandelt: die S. an der Werkbank Spindel]dürr, spindel|dürr jA d j.; oft emot.f sehr mager, sehr dünn: spindeldürre Arme Spinnj -drüse, die Drüse der Spinnen und bestimm­ ter Insektenlarven, deren Absonderung an der Luft erstarrt und als Faden zum Spinnen (1.3) dient; - d üse, die Düse an einer Spinnmaschine, durch die die Spinnlösung für Kunstfasern herausgepreßt wird Spinne, die; - n in sehr zahlreichen A rten vor­ kommendes Spinnentier mit Spinndrüsen, das seine {ins Netz gegangenen) Beutetiere m it einem Gift lähm t od. tötet spinnefeind, spinnefeind fAdj.; nur präd.f umg. Iemot.f persönlich sehr feindlich g esinnt: er i s t mir s.; sie sind immer noch s. miteinander; seit da­ mals sind sie sich s. spinnen, spann, hat gesponnen 1.1 . mit dem Spinn­ rad od. der Spinnmaschine Fasern zu einem Faden drehen: Wolle, Flachs s. 1 .2. fachspr. aus einer Lösung, die durch Spinndüsen gepreßt wird, Kunst­ fasern herstellen: Dederon s. 1 .3 . fvon Spinnen und Raupenf aus einem Körpersekret, das an der Luft erstarrt, Fäden erzeugen und aus ihnen ein Spinn­ gewebe, ein Spinnennetz, einen K okon herstellen — 2. um g. Ränke, Intrigen s. {sich ausdenken, er­ sin nen); Seemannsga rn s. {selbst ersonnene über­ triebene, unwahre Geschichten erzählen) — 3 . s a ­ lopp Unsinniges denken, sagen: du spinnst wohl! + einen guten / Faden miteinander s. Spinnen[ -geweb e, das von Spinnen gesponnenes {netzartiges) Gebilde; -netz, das von Spinnen ge­ sponnenes netzartiges Gebilde; -tier , das in sehr zahlreichen Arten vorkommender, auf dem Land räuberisch od. p a ra sitär lebender Gliederfüßer mit Tracheen und vier Beinpaaren, dessen Körper in ei­ nen Vorderleib mit sechs Paar Gliedmaßen und einen Hinterleib gegliedert ist Spinner, der; -s, - 1 . Facharbeiter für das Spinnen (1.1, 1.2) —2. salopp jmd., der spinnt (3): er war schon immer ein S. — 3. zum Fang von Raub­ fischen benutzter künstlicher Köder, der sich um die Längsachse dreht und einen kleinen Fisch vor­ täuscht Spinnerei, die; -, - e n 1. Betrieb, in dem aus Fasern od. Spinnlösung maschinell Fäden gesponnen werden — 2. salopp das Spinnen (3); hör mit deiner ewigen S. auf! Sp{nn| -gewebe, das Spinnengewebe; -lösung, die Lösung, aus der sich eine Kunstfaser spinnen läßt; -m a s chine, die Maschine, mit der aus entsprechend vorbereiteten Natur- od. Chemiefasern Fäden her­ gestellt werden; -rad, das mit dem F uß in Bewegung gesetztes Gerät zum Spinnen von Fasern zu Fäden: sich an das S. setzen; -webe, die; -, -n landsch. Spinnengewebe
spintisieren jsw. Vb. ; hat/ um g. unrealen, ab­ wegigen Gedanken nachhängen und sie äußern: er spintisiert zuviel Spion, der; -s, -e 1. jmd., der Spionage treibt: er wurde als S. überführt, entlarvt — 2 .1 . früher häufig außen an Fenstern angebrachter Spiegel, durch den man Vorgänge auf der Straße beobachten kann 2.2 . umg. Guckloch in der Korridortür: ehe er öffnete, sah er durch den S. Spionage, die; jo. Pl.j [. .a:3o] organisierte Tä­ tigkeit, die im A uftrag od. Interesse einer reaktio­ nären ausländischen Macht geheimgehaltene Infor­ mationen, bes. über Wirtschaft und Militärwesen, zu erlangen sucht: er hatte für eine fremde Macht, den amerikanischen Geheimdienst S. getrie­ ben spionieren fsw. Vb.;t hat/ 1. Spionage treiben, als Spion tätig sein — 2 . aus Neugier irgendwo herum­ suchen, nachforschen: er spionierte in allen Schub­ fächern Spiral|bohrer, der Bohrer, dessen zylindrischer Schaft von z wei spiralförmigen Furchen durchzogen ist Spirale, die; -n 1.1 . ebene, sich um einen Punkt windende Kurve, die sich immer weiter von diesem Punkt entfernt 1.2 . sich um eine Achse windende räumliche Kurve: der Rauch stieg in einer dünnen S. zum Himmel empor — 2 . Gegenstand in der Form von 1,.b es. Spiralfeder: die S. eines Tauch­ sieders Spiral/spiral| -fed er, die spiralförmig gewundene Feder aus M etall; -förmig jAdj./ in der Form einer Spirale (1.1) Spiralig jAdj.j in der Form, A rt einer Spirale (1.1) Spiral|neb?i, der A s t r o n . als Nebel erscheinende Galaxis, bei der sich die Sterne in einer od. mehreren Spirale^ (1.1) um einen dichteren inneren Bereich winden Spiritismus, der; /o. Pl.j [Jp.., sp ..] Glaube an Geister (1.4) od. daran, m it den Seelen Verstorbener Kontakt aufnehmen zu können; dazu Spiritist, der; -e n, -en u . spiritistisch jAdj.j Spiritual, das; -s , -s [spiritjuol] geistliches Lied der Afroamerikaner in synkopenreicher Rhythmik Spiritualismus, der; /o. P I / [Jp.., s p ..] idealisti­ sche Auffassung, nach der das Materielle nur Pro­ dukt od. Erscheinungsweise des Geistigen ist spirituell jAdj.j [Jp..tu|sl, sp ..] 1. übersinnlich — 2. geistlich: spirituelle Lieder Spirituose, die; -n jvorw. PL] [Jp.., auch sp..] Getränk mit hohem Gehalt an Alkohol: ein Geschäft für Weine und Spirituosen Spiritus, der; -s e technisch verwendeter vergällter Alkohol: mit S. kochen; eine Schlange in S. le­ gen Spiritus |koeher, der Kocher, der mit Spiritus geheizt w ird Spitgl, das; -s, Spitäler Schweiz, österr. Kranken­ haus: jmdn. ins S. einliefern spitz ]Adj.] 1.1 . an (s)einem Ende dünn und sich verjüngend: spitze Nadeln, Nägel, Dornen; ein spitzes Messer; der Bleistift ist nicht s. genug; ein spitzer (sich oben verjüngender) Turm; ein e spitze Nase 1.2 . M ath, ein spitzer Winkel (Winkel, der kleiner als ein rechter Winkel ist) — 2 . u m g. bes. im Gesicht abgezehrt aussehend: ihr Gesicht ist sehr s. geworden — 8 . spitze Bemerkungen machen spintisieren — Spitzengeschwindigkeit 1079 (sticheln 2); er kann sehr s. sein (er stichelt mitunter gern) + eine spitze / Zunge haben Spitz, der; -es, -e zu einer Hunderasse mit spitzer Schnauze und aufrecht stehenden spitzen Ohren ge­ hörender Haushund Spitz/spitzj -hart, der spitz zulaufender Kinnbart: er trägt einen S.; dazu -bärtig jAdj.; nicht adv./; - bein, das Bein des geschlachteten Schweins unter­ halb des Kniegelenks: gepökeltes S. essen; -bogen, der gewölbtes, oben spitz zulaufendes Bauteil aus zwei aneinanderstoßenden Kreisabschnitten; -bube, der listiger Betrüger, schlauer Dieb: du bist ein ab­ gefeimter S.; - b ü b isch /Adj.f: s. (verschmitzt) läch eln Spftze, d ie; - n 1*1.1. dünnes und sich verjüngen­ des Ende eines Gegenstandes: die Spitzen der N adeln, Nägel, Domen; die S. des Messers ist stumpf geworden; die S. des Bleistiftes ist abgebrochen 1.2 . spitzes oberes Ende eines Gegenstandes: die S. der Tanne, des Turmes, Giebels 1.8 . spitzes oberes Ende einer geometrischen Figur: die S. des Dreiecks, der Pyramide — 2 .1 . vorderster Teil in einem Nacheinander von Dingen, Personen: die S. der Kolonne, des Zuges; unser Boot übernahm die S. (Führung 4); unsere Mannschaft liegt an der S. (der Tabelle); <> Professor B steht an der S. des Instituts (leitet das Institut) 2.2 . /nur im PI./ diese Männer waren die geistigen Spitzen (führenden geistigen Persönlichkeiten) des Landes — 8 .j o . P l.j salopp etw., jmd. ist S. etw., jmd. ist sehr gut, her­ vorragend: das Buch ist einfach S.; als Torwart ist er absolute S. — 4 . Höchstwert einer (auf einen Zeit­ abschnitt bezogenen) veränderlichen Größe: der Besucherandrang erreichte am Sonntag die ab­ solute S.; umg. dieser Wagen fährt 120 Kilometer S. (Höchstgeschwindigkeit) — 5 . boshafte A nspielu ng , Stichelei: eine deutliche, persönliche, versteckte S.; Spitzen austeilen — 6 .Gegenstand aus einem M und­ stück und einem Röhrchen, auf das eine Zigarette, Zigarre zum Rauchen aufgesteckt wird — II . aus Fäden in durchbrochenem M uster hergestellte Textilie, durch die der Untergrund durchschimmert: zarte, kostbare S.; Spitzen häkeln, klöppeln, wirken + einer Sache die S. abbrechen (einer Sache ihre gefährdende Wirkung nehmen); etw. auf die S. (etw. bis zum Äußersten) treiben; umg. etw., jmd. ist einsame S. (mit Abstand das, der beste) Spitzel, der; -s, - unter dem Anschein gleicher Ge­ sinnung od. als Sympathisant (in progressiven Kreisen) a uftretende Person, die Gehörtes od. Beob­ achtetes ihrem (reaktionäre Interessen vertretenden) Auftraggeber hinterbringt: er wurde als S. erkannt; dazu spitzeln jsw. Vb.; hat/ spitzen jsw. Vb.; hat/1 . er spitzt den Bleistift (ver­ sieht den Bleistift mit einer Spitze); sie spitzt die Lippen (bewegt die Lippen rund geformt nach vorn) — 2. u m g . (sich) auf etw. s. dringlich, ungeduldig darauf hoffen, etw. z u bekommen, zu erlangen: er hatte sich auf eine großartige Bewirtung g e­ spitzt + die Ohren s. Spitzen| -belastungszeit, die: den Verbrauch an Elektroenergie in der S. (in der Tageszeit m it dem höchsten Stromverbrauch) senken; -bluse, die Bluse aus Spitze (11); -erzeugnis, das Erzeugnis von höchster Qualität; -geschwindigkeit, die Höchst-
1080 Spitzengruppe — Sporthemd geschwindigkeit (1.1): der Zug fuhr mit einer S. v on 180 Stundenkilometern; -gruppe, die vorderste, an der Spitze (2.1) befindliche Gruppe: er führt die S. an; -kandidat, der Kandidat, der an der Spitze einer nach Rangfolge geordneten Wahlliste steht; -klasse, die /o. PLI 1 .1 . höchste Qualität: Kraftstoffe und Öle der S. 1 .2 . der Dirigent gehört zur S. (gehört zu den besten Dirigenten); -klöppelei, die 1, jo. PL/ das Klöppeln von Spitzen — 2. geklöppelte Spitze: auf dem Tisch lag eine zarte S .; -leistung, die Höchst­ leistung , hervorragende, ausgezeichnete Leistung; - produkt, das vgl. -erzeugnis; -reiter, der in einem Wettbewerb führende Person od. G ruppe: er be­ hauptete im Rennen, Wettbewerb seinen Platz als S.; -Sportler, der Sportler, der international zu den Besten seiner Disziplin gehört; -zeit, die 1. in der S. (in der Zeit, in der die Verkehrsmittel am meisten benutzt werden) verkehrt die U-B ahn im 3-Minuten- Abstand — 2 . Sport Bestzeit: sie schwamm S. Spitzer, der; -s, - u m g . Bleistiftspitzer spitz/Spitz] -findig fA dj.l in unangebrachter Weise übertrieben scharfe Unterscheidungen treffend: deine Erklärungen sind mir zu s.; dazu -findigkeit, die /PL -en/; -hacke, die Gerät mit einem Stiel und einem im rechten Winkel dazu angebrachten, spitz zulaufen­ den Vierkant, das bes. zur Lockerung fester Böden od. zum Aufbrechen von Mauerwerk o .ä . dient; -kehre, die 1. Kurve einer Straße, die einen spitzen Winkel bildet — 2 . S k i im Stand (am Hang) ausgeführte Wendung mit einer Richtungsänderung um 180 Grad; - kriegen fVb.j u mg. etw. begreifen, herausbekom­ men, merken: das wirst du bald s . ; diesen Schwindel hat sie schnell spitzgekriegt; -maus, die in zahlreichen A rten vorkommendes, der M a us ähn­ liches insektenfressendes Säugetier mit rüsselartiger Schnauze; -name, der Name, der jmdm. aus Scherz od. Spott (auf Grund einer auffallenden Eigenheit) gegeben wird: jmdm. einen Spitznamen geben; - wink(e)lig fÄdj.f mit einem spitzen Winkel: ein spitzwinkliges Dreieck; -züngig /Adj./: s. (anzüg­ lich, leicht boshaft) antworten; eine spitzzüngige Art haben Spleen, der; -s, -e/-s \vorw. Sg.f [Jpli:n, auch sp ..] 1.1 . \emot. neg.\ seltsame, schrullige, wunderliche Eigenheit: er hat wieder einen neuen S. 1 .2 . jo. Pl.j umg. jmd. hat einen S. (ist verrückt) Splint, der; «(e)s, -e T echn . Stift (1.1.3), der zur Sicherung gegen selbsttätiges Lösen durch ein Loch an Bolzen, Schrauben, M uttern gesteckt wird und dessen Enden umgebogen werden Splitt, der; -(e)s, -e /vorw. Sg.j Material aus kleinen scharfkantigen Stücken von zerschlagenem Gestein, das für den Straßenbau sowie zur Herstellung von Beton und Baustoffen verwendet wird Splitter, der; -s, - kleines, kleineres, unregelmäßiges und spitzes Stückchen bes. von Holz, Glas, Eisen, Knochen, das sich durch mechanische Einwirkung abgelöst hat: sich einen S. einziehen; der Spiegel zerbrach in tausend (kleine) S.; er ist durch den S, einer Granate verwundet worden spljtter| -fasernackt /A dj./ um g. /emot.j völlig nackt (1); -frei /A dj.; nicht adv./ nicht splitternd: splitter­ freies Glas Splittern /sw. Vb.; hat, ist/ 1.1. (ist, hat) die Fensterscheibe splittert (zerbricht in Splitter) 1.2 . (hat, ist) das Holz hat gesplittert (vom Holz haben sich Splitter abgelöst) Splitter|nackt /A d j.; emot.j völlig nackt (1): er badete s. im See Spondylose, die; -, -n [Jp..dy.., sp..] Erkrankung der Wirbelsäule durch Degeneration der zwischen den Wirbeln liegenden Scheiben spontan /Adj./ [Jp.., auch sp.,] 1.1 . plötzlich aus innerem Antrieb, ohne langes Überlegen: ein spon­ taner Entschluß; s. antworten, reagieren 1.2 . nicht bewußt auf die Erreichung langfristiger Ziele hin angelegt und organisiert: eine spontane Aktion; ein spontaner (nicht von einer zentralen Gewerk­ schaftsleitung organisierter) Streik; spontanes H an­ deln (der Massen) — 2 . ohne die Kenntnis des Menschen und ohne bewußte Ausnutzung gesell­ schaftlicher Entwicklungsgesetze durch ihn vor sich gehend: das spontane Wirken der ökonomischen Gesetze im K apitalismus; dazu Spontaneität [..n e|i..] , auch Spontanität, die; -, jo . Pl.j sporadisch /A dj./ 1.1. hier und dort vereinzelt vor­ kommend: diese Pflanze kommt nur s. vor 1.2 . wir sehen uns nur ganz s. (hin und wieder) Spore, d ie; -, -n B o t . der ungeschlechtlichen Ver­ mehrung dienende Keimzelle bei niederen Pflanzen Sporn, der; -(e)s, Sporen \vorw. Pl.j metallener Bügel mit einem scharfen (gezahnten) radartigen Teil am Absatz des Reitstiefels: die Sporen an­ schnallen; dem Pferd die Sporen geben 4- u m g . sich mit, durch etw. die (ersten) Sporen verdienen (sich bei einer Aufgabe, einem Auftrag bewähren) spornstreichs /Adv./ vera ltend unverzüglich, in höchster Eile, geradewegs: s. davonrennen Sport, der; -(e)s, jo. P l.j 1.1 . (nach festgelegten Regeln) als Wettkampf od. Spiel aus Freude an der Sache, zur Steigerung der körperlichen Leistungs­ fähigkeit und zur aktiven Freizeitgestaltung aus­ geführte körperliche Betätigung: S. treiben; Ver­ dienter Meister des Sports /Ehrentitel in der D D R /; für den S. begeistert, sein; zur Förderung des Sportes beitragen 1.2 . bestimmte Sportart, Sport­ disziplin: Schwimmen ist ein gesunder, Boxen ein harter S.; O umg. Fotografieren ist sein S. (sein Hobby) 1.3 . 1.1 als Unterrichtsfach in der Schule: wir haben heute S. Sport[ -abzeichen, das Abzeichen für sportliche Leistungen, in der DDR als staatliche Auszeichnung für die Erfüllung einer vielseitigen sportlichen Leistungsprüfung nach festgelegtem Programm: das S. in Gold erwerben; -a nzu g, der sportlicher (3) Anzug; -art, die bestimmte A rt Sport (1.1), die einen Komplex verwandter sportlicher Übungen, von Sportdisziplinen umfaßt; -arzt, der Facharzt für Sportmedizin; -boot, das vgl. -flugzeug; -disziplin, die Teilgebiet einer Sportart: die S. des W eit­ sprungs; -dreß, der bei der Ausübung einer be­ stimmten Sportart getragene Sportkleidung; -fest, das Fest mit sportlichen Wettkämpfen und Spielen; - f lugzeug, das kleines Flugzeug für sportliche Zwecke; - freund, der Mitglied eines Sportklubs, einer Sport­ gemeinschaft /auch als Anrede/; -gemeinschaft, die /Abk. SG; Grundorganisation des Deutschen Turn- und Sportbundes der DDR/; -gerät, das Gerät, das für eine bestimmte Sportdiszip lin, Sportart benötigt w ird; -halle, die Halle (1) für bestimmte Sportarten, - d isziplinen; -hemd, das 1.1 . aus Trikot gefertigtes, beim Sport getragenes, meist farbiges, bedrucktes Hemd (2) mit kurzen Ärmeln 1.2 . sportliches (3)
Oberhemd (mit kurzen Ä rm eln); -kleidung, die zweckmäßige, einfache Kleidung, die bei der A us­ übung von Sport getragen w ird; -klub, der /Abk. SC, SK; Grundorganisation des Deutschen Turn- und Sportbundes der D D R /; -lehrer, der Lehrer für den Sportunterricht Sportler^ der; -s, - jmd ., der regelmäßig und aktiv Sport treibt: er ist ein fairer S.; die S. trainieren für die Meisterschaft; dazu Sportlerin, die; -nen sportlich /Adj./ 1.1* /nicht präd.\ den Sport be­ treffend: seine sportliche Laufbahn; sportliche Wettkämpfe, Höchstleistungen; sich s. betätigen 1.2 , körperlich durch Anlage, Training gut für die Ausübung von Sport geeignet: ein sportlicher Junge; er ist eine sportliche Erscheinung, hat eine sportliche Figur; sie ist, wirkt s.; die M annschaft ist s. in guter Form — 2 . fair (1.2): ein sportliches Verhalten; diese Mannschaft spielte sehr s. — 8. einfach und zweckmäßig in Schnitt und Form (und dadurch jugendlich wirkend) : ein sportliches Kostüm; eine sportliche Frisur Sport| -medizin, die jo. PL/ Teilgebiet der Medizin, das sich bes. m it den Wechselwirkungen zwischen sportlicher Betätigung und Gesundheit befaßt; -platz, der Platz (2) für sportliche Übungen und Wett­ kämpfe mit international festgelegten Abmessungen; - r eporter, der Reporter, der bei Presse, Funk od. Fernsehen über sportliche Ereignisse berichtet; - s ch uh, der bequemer, praktischer Schuh mit flachem Absatz Sportsjmann, der JPl. -männer, auch d eute/ u m g . jmd., der gern Sport treibt, Könner im Sport Spprt| -Stätte, die Anlage zur Ausübung von Sport; -»Toto, der, auch das Art des Toto in der DDR, das der finanziellen Unterstützung von Körper­ kultur und Sport dient; -verband, der Organisation, die national und international für die Entwicklung einer Sportart verantwortlich ist; -wag en, der 1. leichter, m it verstellbarer Rückenlehne versehener Kinderwagen, in dem das Kind meist sitzt — 2. Per­ sonenkraftwagen in sportlichem S til mit sehr leistungs­ fähigem Motor; -wettkampf, der Spot, der; -s, -s [spot, auch Jpot] 1. kurzer, w irk ­ samer Werbetext — 2 . kurzer Werbefilm im Fern­ sehen Spott, der; -(e)s, jo. PI ./ Äußerungen od. nachäffende Verhaltensweise, durch die jmd . od. etw. lächerlich gemacht w ird : gutmütiger, bösartiger, bitterer, ver­ letzender S.; der S. in seinen Worten war un­ überhörbar; nur S. ernten; /in der Verbindung/ seinen S. mit jmdm. treiben (jmdn. verspotten) sppttjbillig /A d j./ u m g . /emot./ sehr billig: das Kleid war s. Spöttelei, die; -, -en /zu spötteln/ spötteln /sw. Vb.; hat/ leicht, harmlos spotten: er spöttelt über ihre Ansichten spotten, spottete, hat gespottet 1. Spott äußern: er spottet gern; über jmdn., etw. s.: er spottete über sie, ihre geschraubte Ausdrucks weise, ihre Kleidung — 2 . geh. einer Sache s.: er spottete der drohenden Gefahr (setzte sich über die drohende Gefahr hinweg) + etw. spottet jeder / Beschreibung Spötter, der; -s, - jmd., der oft, gern spottet (1): er ist ein geistreicher, aggressiver S. Sp0ttjgeld, das /o. PL; emot.j sehr wenig Geld für etw., bes. eine Ware: diese Bücher bekommst du für ein S.; dafür habe ich nur ein S. bekom­ men spöttisch /A dj./ 1 . Spott ausdrückend: spöttische Bemerkungen; ein spöttisches Lächeln; s. lächeln — 2. ein spöttischer (zu Spott neigender) Mensch Spott/spptt| -lu st, die /o. P L/ Lu st, Neigung zum Spotten (1): sein Benehmen reizte ihre S.; dazu - lustig /A d j./; -preis, der /emot./ sehr niedriger Preis für eine Ware: etw. für einen S. (verkaufen; -Vers, der Vers, mit dem jmd., etw. verspottet wird: auf jmdn. Spottverse machen sprachbegabt \Adj.j besonders begabt für das E r­ lernen von Fremdsprachen Sprache, die; -n 1.1 . historisch entstandenes und sich entwickelndes System von bedeutungstragenden Folgen artikulierter L a u te. und ihren schriftlichen Äquivalenten sowie einer begrenzten Menge von Regeln zur formalen Abwandlung und Zusammen­ stellung dieser Folgen zu sinnvollen Aussagen, Texten, das (einer bestimmten Einheit, Gliederung) der menschlichen Gesellschaft als Kom munikations­ mittel, als Instrum ent des (begrifflichen) Denkens, der Formulierung von Gedanken dient und die Fixie rung und Speicherung des erworbenen Wissens ermöglicht: die deutsche, russische S.; germanische, romanische Sprachen; lebende, to te, künstliche, natürliche Sprachen; der W ortbestand, die Gram­ matik einer S.; eine S. beherrschen, verstehen, erlernen, sprechen; er übersetzt aus allen slawi­ schen Sprachen; g eh . /in der Verbindung/ einer S. / mächtig sein 1.2 . System von Zeichen mit fest­ stehender Bedeutung, das der Kommunikation dient: die S. der Taubstummen — 2 . /o. PI ./ Fähigkeit zu sprechen: er hat durch den Schock die S: ver­ loren; erst lange Zeit nach dem Unfall fand er die S. wieder — 8 . /o. PL/ Art des Sprechens, der Artikulation: eine kultivierte, flüssige S.; an seiner S. erkannte man sofort den gebürtigen Berliner — 4. /o. PL / Ausdrucksweise: eine lebendige, klare, schöne, gewählte, gehobene S.; die S. der Poesie; die S. des Alltags, einer Epoche; O die S. der Musik, Kunst + die S. auf etw. bringen (ein bestimmtes Thema anschneiden, das Gespräch auf etw. lenken); die gleiche S. reden, sprechen (die gleiche Meinung, die gleichen Interessen haben); etw. zur S. bringen (veranlassen, d aß etw. besprochen, diskutiert w ird) ; etw. spricht eine deutliche S. etw. bringt etw. deut­ lich zum Äusdruck: diese statistischen Angaben sprechen eine deutliche S.; etw. kommt zur S. (über etw. wird gesprochen); um g. mit derS. (her)- ausrücken (etw. zögernd, widerwillig aussprechen); heraus mit der S. (sage, was passiert ist, wer es getan hat) ! Sprach/sprach zu Sprache 1.11 -fa milie, die Gruppe genetisch zusammengehöriger Sprachen; -fehler, der physisch od. psychisch bedingte Störung in der Aussprache bestimmter Laute; -führer, der H and­ buch, das die Regeln der Aussprache, einen kurzen Abriß der Grammatik und die gebräuchlichsten Rede­ wendungen und Vokabeln einer fremden Sprache ent­ hält; -gebiet, das Sprachraum; -gefühl, das /o. Pl.j Sinn (2) für die Anwendung sprachlicher Normen; - gem einschaft, die Gesamtheit der eine Sprache als Muttersprache sprechenden Personen; -geschichte, die /o. Pl.j Geschichte (1.2) der, einer Sprache; -in sei, die (kleines) Gebiet, dessen Bewohner sich durch die Sportkleidung — Sprachinsel 1081
1082 Sprache von ihrer Umgehung unterscheiden*, - k en nt- nisse, die /PL/ Kenntnisse in einer fremden Sprache: gute französische S. haben; -kultnr, die jo. P l.j (Ge­ samtheit der Bestrebungen um ein) relativ hohes Niv ea u normgerechten, schöpferischen Sprachge­ brauchs ; -kündig /A dj,/ sich in einer fremden Sprache verständigen könnend; -kursus, der Kursus zum Er­ lernen einer fremden Sprache; -lehre, die 1. jo. Pl.f Grammatik (1) — 2 . Lehrbuch für 1 sprachlich /A dj./ die, eine bestimmte Sprache (1.1) betreffend: die sprachliche Verwandtschaft des Russischen und Bulgarischen; das ist s. falsch spraeh/Spr(ich| -los /A dj./ auf Grund einer psychi­ schen Reaktion sprachlich auf etw. nicht reagieren könnend: s. vor Entrüstung; s. starrte er auf das Telegramm; sie sah ihn in sprachlosem Erstaunen an; -manipulation, die Manipulation (1) mit sprachlichen Mitteln; -norm, die jo. PL/ Sprach- w is s. Gesamtheit der Normen für den Gebrauch einer Sprache; -pflege, die auf die Beachtung der Sprachnorm gerichtete pädagogisch-informatorische Tätigkeit; -ra um , der geographisches Gebiet, i n dem eine bestimmte Sprache (1.1) gesprochen w ird ; -re g(e) - lung, die auf Manipulation (1) abzielende Regelung für den Gebrauch bestimmter, nicht adäquater A u s ­ drucksweisen für bestimmte Sachverhalte; -rohr, das 1. trichterförmiges Rohr, dessen kleinere Öffnung beim Sprechen an den M und gesetzt wird, um eine größere Lautstärke zu erreichen — 2 ./vorw . Sg./ er war das S. seiner Mitschüler (vertrat ihre Meinungen nach außen); -schätz, der jo. PL/ Gesamtheit, Mittel und Möglichkeiten, bes. der Wörter und Wendungen, einer Sprache (1.1) 1.1 . in einem bestimmten Zeitraum: den S. überlieferter Sprachdenkmäler erfassen 1 .2 . die jmd. aktiv beherrscht: sein russischer S. reichte aus, um sich an der Diskussion zu beteiligen; -Störung, die physische od. psychische Störung der Fähigkeit zu sprechen; -System, das System der Elemente und Beziehungen, aus denen eine Sprache besteht; -üblich /A dj./ in einer Sprache geläufig, üblich: diese Satzverknüpfung ist im Deutschen nicht s.; -unterricht, der Unterricht in der M utter­ sprache od. in einerFremdsprache; -Wissenschaft, die Wissenschaft von der Sprache (1.1) im allgemeinen und von den einzelnen Sprachen im besonderen; dazu -Wissenschaftler, der u. -wissenschaftlich /Adj./; -Zentrum, das M ed. für das Sprechen und Ver­ stehen verantwortlicher Abschnitt der Großhirn­ rinde Spray, der, auch d as; -/ -s , -s [jpre:, auch spre:] Flüssigkeit, die m it Hilfe einer Spraydose zerstäubt, versprüht wird Spray[dose, die unter D ruck stehender kleiner zylindrischer Behälter für Spray sprayen /sw. Vb.; hat/ [Jpre:9n, auch sp..] etw. mit einem Spray besprühen: er hat sein Haar ge­ sprayt Sprech) -anlage, die Einrichtung in der A rt eines Telefons, bes. an Haustüren od. in Büroräumen, durch die man mit Personen in den (anderen) Räumen des gleichen Gebäudes sprechen kann; -Chor, der 1. Gruppe von Personen, die gemeinsam etw. sprechen, vortragen: dieser S. setzt sich nur aus Frauen zusammen — 2 . im Chor zu sprechen­ der Text: einen S. einstudieren — 3 . die Demon­ stranten protestierten in Sprechchören (durch Sprachk enntnisse — Sprecher lautes Sprechen im Chor) gegen die Verhaftung des Friedenskämpfers sprechen (er spricht), sprach, h at gesprochen 1. Bewußtseinsinhalte mündlich mit den Mitteln der Sprache akustisch wahrnehmbar machen: laut, ruhig, gewählt, eindringlich s.; durch die Nase, mit zitternder Stimme, im Befehlston s .; in kurzen Sätzen s.; frei s.; er spricht viel, wenig; das Kind lernt s., spricht schon gut; sie konnten vor Angst kaum s.; er spricht aus Erfahrung (er sagt, was er aus eigener Erfahrung weiß); er sprach für das Projekt (setzte sich dafür ein); er spricht (ist Sprecher) im Rundfunk, Fernsehen; er hat (be­ geistert) über deine Arbeit, seine letzte Reise ge­ sprochen; vor einer großen Zuhörerschaft s. — 2,1 . es spricht (die Rede, den Vortrag hält) Pro­ fessor N 2.2 . etw. mündlich äußern, etw. sagen: er sprach nur ein paar W orte; das Kind kann schon ganze Sätze s.; da hast du ein wahres Wort ge­ sprochen 2.3 . etw. (Auswendiggelerntes künstle­ risch ausdrucksvoll) vortragen, etw. rezitieren: ein Gedicht s. (aufsagen); eine Sendung s . ; eine Rolle s. 2 .4 . eine Sprache s. sich in einer Sprache äußern, ausdrücken (können), eine Sprache beherrschen: verschiedene Sprachen s.; er spricht perfekt, fließend Französisch, französisch; er spricht Dia ­ lekt — 3 .1. mit jmdm. s., jmdn. s. (wollen) mit jmdm . ein besonderes Anliegen besprechen (wollen): m it jmdm., jmdn. privat s. (wollen); ich muß sie dringend, muß dringend mit ihr s . ; ich bin heute nicht zu s.; der Anwalt ist täglich von 8 bis 13 Uhr zu s. (hat zu dieser Zeit Sprechstunde); wir s. uns noch! /als Drohung nach einem Streit/ 3.2 . m it jmdm. s. m it jmdm . ein Gespräch führen, sich mit jmdm. unterhalten: mit der Nachbarin s.; er hat mit niemandem darüber gesprochen; die Frauen sprachen lange miteinander; darüber müs­ sen wir noch mit ihm s. (diskutieren, verhandeln); offen mit jmdm., miteinander s. — 4 . etw. spricht: er ließ sein Herz s. (ließ sich vom Gefühl leiten); /oft im Part. P rä s ./ eine sprechende (ausdrucks­ volle) Mimik; er h a t große sprechende Aug en; sie wechselten sprechende (vielsagende) Blicke; aus diesen Tatsachen ergibt sich ein sprechendes (deutliches) Bild; etw. spricht aus etw., jmdm.: aus ihren Zügen sprach Angst, Verachtung (in ihren Zügen drückte sich Angst, Verachtung aus); etw. spricht für etw., jmdn.: dieser Umstand spricht für seine Unschuld (läßt auf seine Un­ schuld schließen); seine Tapferkeit spricht für ihn (läßt ihn in einem p ositiven Licht erscheinen); etw. spricht gegen etw., jmdn.: dieses Indiz spricht gegen ein Verbrechen (scheint ein Verbrechen aus­ zuschließen); seine Aussage spricht gegen sie (läßt sie in einem negativen Licht erscheinen) 4- etw. spricht für sich (selbst) (etw. bedarf keiner weiteren Erklärung); — das spricht / Bände; nicht / gut auf jmdn. zu s. sein; ein / Macht­ wort s.; in /f Rätseln s.; / schlecht auf jmdn. zu s. sein; jmdm. aus der / Seele s.; eine deut­ liche / Sprache (mit jmdm.) s. Sprecher, der; -s, - 1 .1 . jmd., der vor, zu einem Publikum spricht: ein guter, gewandter S.; der S. fuhr fort, unterbrach sich; als S. (Nachrichten­ sprecher, Ansager) beim Rundfunk, Fernsehen arbeiten; ein S. gab Erklärungen zum Vortrag des Volkskunstensembles 1.2 . jmd., der im Auf­
Sprecherziehung — springen 1083 trag von jmdm., einer Institution spricht, verhandelt, offizielle Mitteilungen macht: die S. zahlreicher Delegationen brachten ihr Einverständnis zum Ausdruck; ein S. der Vereinten Nationen Sprech| -erZiehung, die E rziehung zur Beherrschung der korrekten Aussprache und wirkungsvollen Ver­ wendung der Möglichkeiten des mündlichen A u s ­ drucks; -funk, der tragbare od. eingebaute Funkan­ lage, die eine drahtlose Übermittlung von Mitteilungen über kurze Entfernungen ermöglicht; -gesang, der jo, Pl.j dem Tonfall und Rhythmus des Sprechens (1) angenäherter Gesang; -m uschel, die Teil des Telefonhörers od. Funksprechgerätes, in den man hineinspricht; -platte, die Schallplatte, auf der ge­ sprochene Texte aufgenommen sind; -rolle, die zu sprechende Rolle (5.1) in einer Oper o. ä .; -Silbe, die Phon et. nach rhythmischen Prinzipien gebildete Folge von Lauten; -stunde, die festgelegter Zeitraum, während dessen jmd., bes. ein Arzt, eine Institution, zum Dienst für das Publikum bereit ist: in die S. des Zahnarztes, Klassenlehrers gehen; -tag,der Wochen­ tag, an dem eine öffentliche Einrichtung Sprechstunde hat; -tecknik, die fo. Pl.f (durch Ausbildung) ent­ wickelte Fähigkeit, artikuliert, weit hörbar, aber Stimmschäden vermeidend zu sprechen; -Verbindung, die telefonische od. drahtlose Verbindung zum I nfo r ­ mationsaustausch; -verkehr, der vgl. -Verbindung; - zeit, die begrenzter Zeitraum, während dessen jmd. {mit jmdm.) sprechen darf: die S. ist auf fünf Minu­ ten befristet; -zimmer, dasRaum, in dem jmd., bes. ein A rzt, seine Sprechstunde abhält spreizen jsw. Vb.; hat; / auch gespreizt/ 1. etw., bes. Gliedmaßen, nach der Seite hin weit Weg­ strecken: er spreizte die Arme, ein Bein seitwärts; er fuhr mit der gespreizten Hand (mit den ausein­ andergestreckten Fingern einer Hand) durchs Haar; der Pfau spreizt den Schwanz (zu einem Fächer) — 2.1 . sich auffällig, affektiert benehmen: sie spreizte sich vor ihren Besuchern 2.2 . sich (in affektierter Weise) sträuben, widersetzen: er spreizte sich, das Geschenk anzunehmen Spreizjfuß, der F uß, dessen Mittelfußknochen in ­ folge konstitutioneller Schwäche der Bänder ge­ spreizt sind Sprelacart, das; -s, fo.Pl.f [.. k ..] aus dünnen, mit Kunstharz getränkten Papieren und anderen M ate­ rialien bestehende Masse, die unter Hitze und Druck zu Platten (1) verarbeitet wird: eine mit S. be­ schichtete Tischplatte Sprengel, der; -s, - kirchlicher Amtsbereich eines katholischen Bischofs, evangelischen (General)Super­ intendenten sprengen /sw. Vb.; hat, ist/ I. (hat) 1. durch Aus­ lösen einer Explosion von Sprengstoff 1.1 . etw. Ge­ bautes zerstören, zum Einsturz bringen: eine Brücke, Ruine s. 1 .2 . Gestein (zur Gewinnung von Kohle, Erzen, Natursteinen), Erdreich lockern, zerkleinern: im Steinbruch s.; Felsen s. 1.3. etw. in etw. s .: einen Tunnel in den Felsen s. (durch 1.2 im Felsen herstellen) — 2 .1 . etw. gewaltsam öffnen, aufbrechen: die Tür, das Schloß s.; das Eis hat die Flasche gesprengt (durch Druck von innen auseinander­ gerissen); <> die Grenzen kleinbürgerlichen D e n­ kens s.; die Freude sprengt ihr fast die Brust 2.2 . eine Versammlung, Ansammlung unter A n ­ wendung von Gewalt auflösen, beenden: die D e ­ monstration der Kriegsgegner wurde durch Polizei­ einheiten gesprengt — II . etw. feucht machen, in ­ dem man Wasser darauf sp ritzt (hat): den Rp.sen, Fußboden, die Wäsche (vor dem Bügeln) s. — HI. g eh . schnell, scharf irgendwohin reiten (ist): die Reiter sprengten über die Brücke + etw, sprengt den / Rahmen Sprenger, der; -s, - Rasensprenger Spreng| -kapsel, die zur Zündung von Spreng­ stoffen mit Initialsprengstoff gefülltes Röhrchen in Sprengkörpern; -köpf, der M il. T eil eines Geschos­ ses (mit Eigenantrieb), der die Sprengladung ent­ hält: eine Rakete mit atomarem S.; -körper, der Behälter von unterschiedlicher Form, der mit einer bestimmten Menge von Sprengstoff gefüllt ist; -k raft, die jo. Pl.f Kraft, die ein Sprengstoff, Sprengkörper bei einer Detonation entwickelt: eine Atombombe mit einer S. von 20000 Tonnen Dynamit; -ladung, die für eine Sprengung ausreichende Menge von Sprengstoff: eine S. zünden, zur D etonation brin­ gen; -meister, der Facharbeiter, der im Hoch-, Tief-, Bergbau, in Steinbrüchen Sprengungen leitet od. durchführt; -Satz, der vgl. - ladung: nukleare Sprengsätze; -stoff, der Stoffgemisch, das durch geeignete Zündung unter Bildung sehr großer Gas­ mengen und Abgabe einer bedeutenden Wärme­ menge sehr schnell reagiert, explodiert, wodurch ein starker, zerstörender Druck auf die Umgebung aus­ geübt wird; -Stoffanschlag, der (terroristischer) A n ­ schlag gegen Personen, Gebäude, Gegenstände unter Verwendung von Sprengstoff: ein en S. durchführen, vereiteln Sprengung, die; -, - e n das Sprengen (I) Sprengwagen, der (Kraftfahrzeug mit einem Wassertank, aus dem Wasser a uf die Straßen ge­ sprüht wird sprenkeln jsw. Vb.; hat; / auch gesprenkelt/ etw. auf etw. s. etw. mit kleinen (andersfarbigen) Sprit­ zern von etw. versehen: Farbe auf ein Blatt Papiers. Spreu, die; -, jo. Pl.j aus Spelzen, Grannen, Stengeln bestehender Rückstand, der beim Dreschen des Ge­ treides anfällt: S. als Viehfutter verwenden 4- die S. vom Weizen scheiden, sondern, trennen (Schlechtes, Wertloses vom Guten, Verwertbaren trennen) Sprich/spr|ch| -w o rt, das /PL -Wörter/ vielfach i n den Grenzen der Z eit ihrer Entstehung verhaftete, knapp, meist bildlich formulierte, im Volksmund überlieferte Lebenserfahrung, -Weisheit m it m o ra li­ sierendem, auch gesellschaftskritischem I nhalt; - wörtlich jAdj.j 1. jnur attr.j in der Art, Form eines Sprichworts: eine sprichwörtliche Redensart — 2. /nicht adv.j sein Pech, Glück ist s. (daß er oft Pech, Glück hat, i s t allgemein bekannt) Sprießen, sproß, selten sprießte, ist gesprossen 1.1 . zu S achsen (1) beginnen: das Gras, die Saat sprießt 1.2 . über seiner Oberlippe s. die ersten Barthaare (beginnen die ersten Barthaare zu 1wachsen 2.1) Spr|ng|brunnen, der Brunnen, bei dem das Wasser durch Druck aus einer od. mehreren Düsen in meist dickem Strahl nach oben schießt und zurückfallend in einem Becken gesammelt wird sprjngen, sprang, ist gesprungen 1.1 .1 . sich kräftig und mit Schwung mit einem od. zwei Beinen, mit dem K nie, den Knien federnd, vom Boden abstoßen, so daß der Körper in die Höhe bewegt, durch die Luft zu einer anderen Stelle bewegt wird: in die Luft, Höhe s.; er kann gut s.; mit Anlauf s.,
1084 O sein Herz springt vor Freude (er ist in freudiger Erregung) 1.1 .2 . sich durch 1.1.1 irgendwohin, von irgendwo weg bewegen: ins Wasser s.; über ein Hindernis, einen Graben s . ; aus der fahrenden Straßenbahn s.; aus dem B ett s. (mit Schwung aufstehen 1.3) 1.2 . im Hochsprung, Weitsprung eine bestimmte Höhe, Weite, einen Rekord erreichen: er ist fünf Meter, einen neuen Rekord gesprungen 1.8 . durch 1.1.1 eine bestimmte Figur (5.2) aus­ führen: einen Salto s. — 2 .1 . sich durch 1.1.1 schnell vorwärts bewegen: das Känguruh springt; die Kinder s. (hüpfen) durch den Garten 2.2. landsch., bes. s ü d d t. schnell gehen, eilen: rasch zum Bäcker s.; er mußte den ganzen Tag s. (sich abhetzen), um alles zu erledigen 2.8 . umg. wenn er den kleinen Finger rührt, müssen alle s. (eilen und eifrig arbeiten) — 8 .1 . etw. springt etw. wird mit Kraft in die Höhe geschnellt: der Ball springt an die Decke, über den Zaun 8.2 . etw. springt aus, von etw . etw. gerät, löst sich ruckartig aus seiner Halte­ rung, bisherigen Lage: die Straßenbahn war aus den Schienen gesprungen (entgleist); die Perle springt aus der Fassung; der Knopf springt von der Jacke — 4 .1 . jbes. von Glas, Porzellan, Keramik/ einen R iß, Risse bekommen, plötzlich auseinander­ brechen, zerspringen: das Glas, Porzellan, die Saite springt 4.2 . die Knospen s. (öffnen sich plötzlich, gehen plötzlich auf) — 5 .1 . von einem Thema zum anderen s. (unvermittelt übergehen 1.1.2); die Ampel springt auf Grün (zeigt plötzlich Grün); der Zeiger der Uhr springt (rückt) auf 10 5.2 . als Springer (2) tätig sein: er mußte s., da Kollegen erkrankt waren -f- etw. springt ins / Auge; für jmdn. in die /* Bresche s.; vor Freude an die Decke s.; jmdm. ins / Gesicht s. wollen; das ist / gehupft wie gesprungen; jmdn. über die / Klinge s. lassen; das ist der springende / Punkt; nicht über seinen / Schatten s. können sprfngen|lassen, ließ springen, hat springenlassen umg. eine bestimmte Summe s. jmdm. freigebig Geld für etw., das ihm Freude macht, zukommen lassen: er ließ 50 Mark springen Springer, der; -s, - 1. Sportler einer Disziplin, bei der nach bestimmten Regeln gesprungen (1.1 .1) wird — 2. Werktätiger, der viele Arbeiten eines A rb eits­ bereiches bei Bed a rf wechselweise ausführt, a u s ­ führen kann: an dem Band arbeiten zur Zeit mehrere S. — 8. Figur im Schachspiel, die man im Rösselsprung (1) zieht, die im ' Rösselsprung schlagen kann und die als einzige über eigene und gegnerische Steine hinweg gesetzt werden da rf Spring] -flut, die plötzlicher hoher Wasserstand während der Flut (1) bei Voll- od. Neumond; - fo rm , die runde, meist flache Kuchenform, deren Umrandung durch das Offnen eines Verschlusses erweitert und abgenommen werden kann Springinsfeld, der; -s, -s jvorw. Sg.j [..iq|in ..] veraltend scherzh. 1.1.lebhaftes, fröhlichesKind 1.2 . leichtsinniger junger Mensch sprmg/Spring| -lebendig /A d j.; emot.j sehr munter, lebhaft; -pferd, das R eitpferd , das sich besonders gut für das Springreiten eignet; -reiten, das S p o r t Wettkampf, bei dem das Pferd mit dem Reiter über eine bestimmte Anzahl Hindernisse springen muß; -s eil, das Seil mit Griffen an beiden Enden zum Seil­ springen springenlassen — spritzig Sprint, der; -(e)s, -s S p o r t 1. das Sprinten (1.1): einen S. einlegen — 2 . Wettbewerb im Kurz­ streckenlauf sprmten, sprintete, ist/hat gesprintet 1.1. Sport eine kürzere Strecke in größtmöglicher Geschwindig­ keit laufen (ist, hat): er sprintete die letzten 100 Meter 1.2 . (ist) umg. zum Bus s. (rennen) Sprjnter, der; -s, - S p o r t auf Kurzstreckenlauf spezialisierter Läufer Sprit, der; -(e)s, - e 1, jo. Pl.j Äthanol — 2. umg. Treibstoff, Benzin: der Wagen verbraucht 10 Liter S. auf 100 Kilometer Spritze, die; -, -n 1.1 . Gerät, m it dem bes. eine Flüssigkeit durch eine schmale Öffnung heraus­ gepreßt wird 1.2 . zylinderförmiges Gerät mit Kanüle und einem Kolben, m it dem eine Flüssigkeit in den Körp er eingeführt od. ihm entnommen wird: eine S. aufziehen, sterilisieren — 2 . Injektion: jmdm. eine S. (in den Arm) geben, verabreichen; zur B e ­ ruhigung hat er eine S. bekommen Spritz|eisbahn, die Eisbahn, die bei Frost durch Spritzen von Wasser auf eine größere freie Fläche hergestellt wird spritzen /sw. Vb.; hat, ist/ 1. (hat) 1.1 . eine Flüssig­ keit in vielen kleinen Tropfen durch die Luft irgend­ wohin gelangen lassen: jmdm. Wasser ins Gesicht, aus Versehen Tinte auf die Hose s.; Wasser auf die Bügelwäsche s . ; sich ein paar Tropfen Parfüm auf das Kleid s .; spritz nicht so sehr!; die Kinder s. gern beim Baden 1.2 . etw., bes. eine Flüssigkeit, aus einer Spritze (1) irgendwohin, auf, gegen etw. gelangen lassen, durch Injektion in jmds. Körper einführen: die Feuerwehr h at Wasser und Schaum auf den Brandherd gespritzt; der Arzt hat ein Beruhigungsmittel gespritzt; Creme auf die Torte s. 1 .3 . etw. s. etw. (Flüssiges) auf etw. durch 1.2 aufbringen: die Obstbäume gegen Schädlinge s.; ein Auto s. (lackieren) lassen 1.4 . er trinkt den Gin gespritzt (mit etwas Mineralwasser vermischt) — 2. etw. gelangt in Tropfen, einem Strahl (mit Druck) aus etw. heraus, sprüht gegen etw. (ist): Wasser ist aus der defekten Leitung gespritzt; das heiße Fett ist aus der Pfanne gespritzt; Regen ist gegen das Fenster gespritzt; Schaum spritzt ihm ins Gesicht — 3 . (hat) 3.1 . etw. durch 1.2 herstellen: eine Eisbahn s.; eine Garnierung (mit der Tortenspritze) s. 8 .2 . Techn. etw. durch Spritz­ guß hersteilen: Zahnräder, Gehäuse aus Plast s. — 4. u m g . sehr schnell irgendwohin laufen (ist): er spritzte ins Haus Spritzer, der; -s, - 1 .1 . feiner Tropfen, der mit Druck, Schwung hoch-, weggeschleudert wird: die s. sprühten gegen die Schutzscheibe des Motor­ bootes 1.2 . durch Spritzen (2) entstandener Fleck, bes. Färb-, Schmutzfleck: auf dem Mantel waren viele S. — 2. kleine Menge Flüssigkeit, die mit Druck, Schwung (gezielt) in, a u f etw. geschüttet, gespritzt wird: einige S. Essig, Zitrone in, an den Salat geben; ein Kognak mit einem S. Selters­ wasser — 3 . Maler, der mit der Spritzpistole Farbe aufträgt Spritz|guß, der jo. PI./ T echn. Verfahren zur Her­ stellung von Formteilen, bes. aus Plasten, bei dem das geschmolzene M aterial durch eine Düse mit hohem Druck in die kalte Form gespritzt wird s pritzig /Adj./ witzig und geistreich, schwungvoll:
Spritzkuchen — sprunghaft 1085 eine spritzige Rede halten; eine s. geschriebene Re­ portage Spritz | -kuch en, der hauptsächlich aus M ehl, W as­ ser und Eiern hergestelltes, in siedendem Fett ge­ backenes Gebäckstück; -pistole, die pistolenartiges Gerät, m it dem Farbe fein verteilt auf etw. gespritzt w ird; -tour, die umg. dem Vergnügen dienende kurze R eise, kleine Vergnügungsfahrt spröde /A d j./ 1 .1 . nicht biegsam, geschmeidig od. formbar und daher bei Druck zerbrechlich: ein sprödes Material; dieses Gestein, Metall ist äußerst s . ; O ein sprödes (schwierig zu gestaltendes) Thema 1.2 . s. (trockene und rissige, rauhe) Haut 1.3 . eine s. (rauhe und klanglose) Stimme — 2 . abweisend, verschlossen wirkend, zurückhaltend, unnahbar: sie ist ein sprödes Mädchen, ist s.; er hat eine s. Natur Sproß* der; Sprosses, Sprosse/Sprossen 1. meist oberirdischer Schößling (1), Trieb höherer Pflanz en — 2. jPl. Sprosse/ veraltend geh. er war der letzte S. (letzte Nachkomme) dieses Geschlechts; er war der S. einer alten Kaufmannsfamilie Sproß |achse, die B o t. zentral und senkrecht aus der Wurzel aufwachsender Teil der Pflanze, bes. Stamm, Stengel, Halm Sprosse, die; -n Querstange als Stufe einer Leiter: die Leiter hat schmale, eiserne Sprossen; O er steht auf der höchsten S. (auf dem Höhepunkt) seines Erfolges sprpssen, sproßte, ist/hat gesproßt 1.1 . Sprosse her­ vorbringen (hat, ist): der Baum sproßt 1.2 . geh. sprießen (1.1) (ist): die Saat sproßt Sprossen T u r n e n zw Sprosse| -leiter, die leiterähn­ liches Gerät für sportliche Übungen, bes.zum Klettern; - wand, die an der Wand befestigte Sprossenleiter mit sehr breiten Sprossen Sprößling, der; -(e)s, -e umg. scherzh. jmds. S. jmds. Kind: die Eltern sind stolz auf ihre Spröß- ling e Sprptte, die; -n an den europäischen Meeres­ küsten lebender, mit dem Hering verwandter kleiner Knochenfisch, der geräuchert, gesalzen od. i n ö l als Speisefisch genützt wird Spruch, der; -(e)s, Sprüche 1. einprägsam formu­ lierter, oft gereimter Satz m it einer allgemeingültigen Aussage: ein alter, weiser, bekannter S.; einen S. lernen, beherzigen — 2 . um g. femot.j 2.1 . der Ver­ treter sagt seinen S. (die für diesen Zweck vorher zurechtgelegte Formulierung) an jeder Tür auf 2.2 . jnur im Pl.j ich kann seine Sprüche (belanglosen Äußerungen immer gleichen Inhalts) nicht mehr hören 4* u m g . femot.f Sprüche machen, klopfen (hoch­ trabend, viel daherreden, prahlen) Spruch/spruch| -b and, das /PL -bänder/ langes, breites B and (1.1), auf dem eine Losung steht: die Demonstranten führten Spruchbänder mit sich; - r eif fAdj.; nicht adv.j: diese Angelegenheit ist noch nicht s. (darüber kann noch nicht gesprochen, entschieden werden) Sprudel, der; -s, - Mineralwasser, das infolge seines großen Kohlensäuregehalts stark sprudelt (1.1): er b e­ stellte einen Karlsbader S. sprudeln jsw. Vb.; hat, ist/ 1.1 . eine Flüssigkeit bewegt sich m it zischendem, gluckerndem Geräusch spritzend, schäumend, wirbelnd empor (hat): die Quelle, Fontäne sprudelt; der Sekt sprudelt (die Kohlensäure entweicht perlend); das kochende W as­ ser sprudelt 1.2 . eine Flüssigkeit quillt m it zischen­ dem, gluckerndem Geräusch spritz end, schäumend, wirbelnd aus etw. hervor (ist): die Quelle sprudelt aus dem Felsen; Sekt sprudelt aus der Flasche sprühen fsw. Vb.; hat, ist/ 1.1 . etw. auf, in etw. s. etw. mittels einer Düse in vielen kleinen Teilchen, Tröpfchen auf, in etw. gelangen lassen (hat): A uto­ lack auf ein Blechteil s.; Haarlack auf die Frisur s.; Wasser auf die Wäsche s. 1 .2 . (hat) das Feuer hat Funken gesprüht (von dem Feuer sind Funken durch die Luft geflogen) 1.3 .1 . als kleine Teilchen, Tröpfchen durch die Luft fliegen (hat, i s t): er schlug auf den Amboß, daß die Funken sprühten 1.3 .2 . etw. sprüht irgendwohin etw. gelangt in der A rt von 1.3.1 irgendwohin (ist): die Gischt ist über das Deck gesprüht — 2 . (hat) der Brillant sprühte (funkelte, glitzerte) — 3 . (hat) jmd. sprüht vor Witz, Geist (ist in einer Unterhaltung äußerst witzig, geistreich) Sprüh| -m ittel, das (chemische) Flüssigkeit, die a uf etw. gesprüht wird: S. zur Beseitigung von Glatt­ eis; -reg en, der leichter, feiner Regen, Nieselregen Sprung, der; -(e)s, Sprünge 1 .1 . durch Springen (1.1 .1) erzielte Bewegung des Körpers in die Höhe, durch die Luft nach einer anderen Stelle: ein hoher, kühner, gewagter S.; ein S. aus, vo n fünf Metern Höhe; er machte (vor Freude) einen S.; er setzte mit einem S. über den Zaun; der Hund vollführte wilde Sprünge; das Raubtier duckte sich zum S.; er erreichte mit seinem S. eine Höhe von zwei Metern; das Pferd nahm die Hürde mit einem fehlerlosen S. 1 .2 . durch Springen (1.1.1) aus­ geführte bestimmte Figur (5.2): der Eiskunstläufer zeigte dreifache Sprünge 1.3 . /o. PL/ umg. bis dahin ist es nur ein S. (nicht weit, eine kurze Strecke) — 2. feiner Riß (1.2) bes. in Glas, Por­ zellan, Keramik: die Tasse, Vase hat einen S.; er verschmierte die Risse und Sprünge der Mauer mit Lehm; O ihre Freundschaft hatte einen S. bekommen — 3 .1 . diesen Sprüngen (Gedanken­ sprüngen) konnten die Anwesenden nicht folgen 3.2 . sprunghafter Übergang in eine neue, höhere Qualität: er hat in seiner Ausbildung einen großen S. nach vorn gemacht; Philos. der dialektische, qualitative S. (das sprunghafte Entstehen einer neuen Qualität, die durch quantitative Veränderun­ gen vorbereitet ist); eine sich in Sprüngen v o ll­ ziehende Entwicklung + auf einen S. (für kurze Zeit) vorbeikommen; keine großen Sprünge machen können (sich finan­ ziell nicht viel leisten können); jmd. ist auf dem S., etw. zu tun (jmd. ist im Begriff, etw. zu tun); jmdm. auf die Sprünge helfen (jmdm. einen A n ­ stoß, Hinweis geben, damit er allein weiterkommt) Sprung| -bein, das /o. PI./ Sport Bein, mit dem man sich beim Springen (1.1 .1) abstößt; -brett, das 1. federndes Brett, von dem man sich beim Turnen an bestimmten Geräten od. zum Springen ins Wasser abstößt — 2 . \vorw. Sg.j er benutzte seine Stellung als S. (günstigen Ausgangspunkt) für eine Karriere; - feder, die spiralförmige, elastische Stahlfeder für Polstermöbel, Matratzen; -grübe, die Sport flache, mit Sand gefüllte Grube, in die man beim Weit­ sprung hineinspringt sprunghaft jAdj.j 1.1 . unausgeglichen (1), zu un­ vermittelten, plötzlichen Handlungen neigend: ein sprunghaftes Wesen; er h at einen sprunghaften
1086 Sprunglauf — Spur Charakter, ist s. 1 .2 . /nicht präd./ rasch und plötz­ lich und in hohem M aße vor sich gehend: der Frem­ denverkehr stieg 1977 s. an; seine Leistungen haben sich s. gesteigert; etw., jmd. entwickelt sich s. Sprung| -lauf, der jo. PL/ Ski Skispringen; - s chanze, die Anlage für das Skispringen, die aus einer geneigten Bahn m it Übergang in die Waage­ rechte zum Absprung und einem weiten Auslauf besteht; -seil, das Springseil; -tuch, das /PL - tücher/ rundes Tuch aus festem Stoff (mit Griffen am Rand) zum Auffangen bes. von Personen, die a u s den oberen Sto ckwerken brennender Gebäude springen müssen; -türm, der turmartige Konstruk­ tion mit Sprungbrettern, Plattformen in verschiede­ nen, bis zehn M eter reichenden Höhen, von denen aus ins Wasser gesprungen wird Spucke, die; fo. Pl.j umg. Speichel: eine Brief­ marke mit S. befeuchten, aufkleben + umg.jmdm. bleibt die S. weg (jmd. ist vor Schreck, Überraschung sprachlos) spucken /sw. Vb. ; hat/ 1.1 . Speichel, Schleim mit Druck (1.1) aus dem M und gelangen lassen: auf den Boden s. 1 .2 . etw. (zusammen m it Speichel, Schleim) mit Druck (1.1) aus dem M und gelangen lassen: die Jungen spuckten Kirschkerne von der Brücke ins Wasser; der Kranke hat Blut gespuckt 1.8 . umg. etw. speien (1.3): der Vulkan spuckt Lava — 2. umg. sich erbrechen (I): viele Flug­ gäste mußten s. — 8. salopp da wird er aber s. (schimpfen 1, wütend sein)\ - f große / Bogen, / Gift und Galle s.; in die / Hände s.; jmdm. in die / Suppe s.; große / Töne s. Spuk, der; -(e)s, fo. Pl.f 1. nach abergläubischer Vorstellung hör-, sichtbares Auftreten von Geistern (1.4), Gespenstern: er glaubt nicht an S. und Ge­ spenster; das Licht ging an, und der ganze S. war vorbei — 2. umg. macht nicht solchen S. (Lärm)l spuken fsw. Vb.; hat/ 1. in dem Haus soll es s. (soll ein Gespenst erscheinen, s ein Unwesen treiben) — 2. dieser Aberglaube, U nsinn, diese Idee, Vor­ stellung spukt (hält sich, lebt fort) noch immer in den Köpfen der Menschen Spukgeschichte, die Geschichte über Geister (1-4), Gespenster Spül| -bad, das Wasser, in dem etw., bes. gewaschene Wäsche, gespült (1.1) wird: bei farbigen Wäsche­ stücken dem letzten S. Essig zusetzen; -becken, das m it einem Abfluß versehenes Becken in der Küche, in dem bes. schmutziges Geschirr gespült wird und das auch als Ausguß dient Spule, die; - n 1. Zylinder, Rolle, Hülse, auf die etw. gewickelt wird: eine volle, leere S.; den neuen Film in den Schlitz der S. klemmen; die Spulen der Tonbänder — 2. Elektrotechn. Bauelement aus mehreren, meist in Lagen übereinanderliegenden Windungen isolierten Drahtes Spüle, die; -n Spülbecken spulen fsw. Vb. ; hat/ etw., bes. Garn, Band, auf eine od. von einer Spule wickeln: Zwirn, Garn auf die Spule der Nähmaschine s.; ein Tonband auf eine andere Spule s. spülen jsw. Vb.; hat/ 1. etw. intensiv mit einer Flüssigkeit, bes. Wasser, in Berührung bringen, in ­ dem man es in der Flüssigkeit od. die Flüssigkeit in ihm bewegt, über es fließen läßt 1.1 . um Schmutz, Unerwünschtes aus, von ihm zu entfernen: ich muß noch (das Geschirr, die Gläser, die Wäsche, HaaTe) s .; sich den Mund s. 1 .2 . um eine heilende Wirkung zu erzielen: (sich) den Mund mit Kamillentee, die Augen mit Borwasser s. 1 .8 . vergiß nicht zu s. (die Wasserspülung der Toilette zu betätigen) — 2 . /von strömendem Wasser/ etw., jmdn. irgendwohin schwemmen (1.1), von irgendwo wegschwemmen: die Wellen s. Tang an den Strand, haben ihn über Bord, von Heck gespült — 8 . hin und wieder s. (ergießen sich) Wellen an, über den B ootssteg Spüler, der; -s, - kleiner Hebel, Knopf zum Be­ tätigen der Wasserspülung Spül|mittel, das besonderer Zusatz für das Wasser, in, m it dem gespült (1.1) wird Spülung, die; - e n 1. das Spülen (1.2): die mehr­ malige S. des Gehörganges; eine konservative Be­ handlung mit Spülungen — 2 . Wasserspülung: die S. betätigen Spul|wurm, der B io l . großer, spindelförmiger, im Darm des Menschen und der Wirbeltiere schmarot­ zender Fadenwurm Spund, der; -(e)s, -e/Spünde 1.1 . (hölzerner) Zapfen zum Verschließen des Spundloches bei Fässern, B e­ hältern — 2. Tischlerei Feder (5) — II. fPl. -e/ sa lopp junger, unerfahrener Mann: der junge S. hat davon noch keine Ahnung Spund | -lo ch , das Öffnung in einem F aß, Behälter, die mit einem Spund (1.1) verschlossen wird; -wand, die T iefb a u wasserdichte Wand aus eingerammten, dicht ineinandergreifenden Pfählen, m it der B a u ­ gruben, Schächte ausgekleidet werden Spur, die; -, -e n 1. Linie von Abdrücken auf dem (Erd)boden, Schnee, die bes. durch Lebewesen, Räder od. Kufen verursacht worden sind: eine S. im Schnee, feuchten Sand; die (frische) S. eines H asen; einer S. folgen, nachgehen; der Wind verweht die S.; der Regen hat die Spuren weggewaschen; der Spürhund witterte die S. des flüchtigen Täters; Ski der dritte Läufer geht in die S. — 2 . aus einem od. mehreren Anhaltspunkten, Anzeichen, M erk ­ malen, Indizien sich ergebende Richtung für die Nachforschung zur Auffindung, Entdeckung einer gesuchten Person od. Sache, zur kriminalistischen Aufklärung eines Verbrechens: die S. führt ins Aus­ land, zum Hafen; die Polizei verfolgt eine be­ stimmte S., mehrere Spuren; O bei der Suche nach einer Lösung eines Problems auf der richti­ gen, falschen S. sein — 8 . /vorw. Pl.j von jmds. Aufenthalt, Tun, dem Wirken von etw. zeugende bestimmte Einzelheit, Veränderung, zurückgelassene Sache: der Mörder hat keine S., Spuren hinter­ lassen; verdächtige Spuren am Tatort beseitigen; ein abgerissener K nopf, ein Fingerabdruck erwies sich als entscheidende S. für die Aufklärung des Verbrechens; die (deutlich) erkennbaren Spuren einer Mißhandlung; die schmutzigen Hände der Kinder hinterlassen überall Spuren; O die Stadt trägt die Spuren der letzten Überschwemmung; die Spuren (Überreste) einer untergegangenen K ul­ tur — 4 . jo. PL/ winzige Menge von etw., die einer Sache zugegeben wird: einem Cocktail eine S. Zitrone zufügen; eine S. Schwarz in die Farbe mischen; da fehlt noch eine S. Salz; O er hat nicht die (geringste, mindeste) S. von Humor; der Wein war eine S. (ein bißchen) zu kalt; das Kleid könnte eine S. (etwas) länger sein; umg. er war nicht die S. (ganz und gar nicht, keineswegs) über-
spürbar — Staatsanwalt 1087 rascht — 5. Fahrspur: die S. wechseln — 6 . /in den Verbindungen/ die S. halten, aus der S. ge­ raten: das Auto hält die S. (läuft, rollt korrekt in der m it den Vorderrädern gesteuerten Richtung), gerät aus derS. — 7.Elektroteehn. Streifenauf dem Tonband, der bei der magnetischen Aufnahme o d. bei der Wiedergabe von Schall magnetisiert wird + jmdm., einer Sache auf die S. kommen (hinter jmds. Geheimnis kommen, etw. allmählich auf- decken); sch erzh . auf jmds. Spuren wandeln (jmds. Vorbild folgen); um g . eine heiße S. (ein für die Aufklärung eines Verbrechens wichtiger A n ­ haltspunkt) spürbar /A dj./ 1 .1 . so beschaffen, deutlich, daß man es spüren (1) kann: er antwortete mit spürbarer Erleichterung, Feindseligkeit; es ist s. kälter ge­ worden 1.2 . deutlich feststellbar: die Qualität dieser Ware hat sich s. verbessert; eine spürbare Verbesse­ rung spnren [sw. Vb.; hat/ salopp alles, was verlangt wird, tun, strikt gehorchen: bei dem neuen Trainer spurt die Mannschaft; wer nicht spurt, kann was erleben! spüren /sw. Vb.; h a t/1.1 . etw. an, in seinem Körper wahrnehmen, em pfinden: eine Berührung, einen stechenden Schmerz s.; Müdigkeit, Hunger s.; spürst du schon die Wirkung der Tablette?; er spürte sein Herz schneller schlagen; er spürt den Wein (die Wirkung des Weines); jmd. bekommt jmds. Fäuste zu s. (jmd. wird von jmdm. ver­ prügelt) 1.2 . etw., bes. einen psychischen Vorgang, innerlich wahrnehmen, em pfinden: jmd. spürt Angst, Widerwillen; jmd. spürt jmds. Überlegen­ heit, Haß, Veraohtung; hast du nicht gespürt, daß man dir helfen wollte? — 2 . /von Hunden/ nach einem Tier s. die Spur eines Tieres suchen, auf- nehmen und ihr folgen: die Hunde spürten im Unterholz nach Wild Spuren] -element, das 1. Chem. Biol. in gering­ sten Mengen im Organismus (1) vorhandenes, wegen seiner physiologischen Wirkung lebensnotwendiges chemisches Element — 2 . Chem. Geol. in der Erd­ kruste nur in sehr geringen Mengen vorkommendes Element; -Sicherung, die polizeiliche Ermittlung der Spuren (3) an einem Tat-, Unfallort Spür|hund, der abgerichteter Hund, der das Wild aufspürt, (der Polizei) zum Auffinden von Spuren von Personen dient spurjlos /Adjnicht präd./ 1.1. sein Sohn, der Schlüssel war s. verschwunden (war nirgends zu finden) 1.2 . /adv./ die Zeit ist nicht s. an ihm vorbeigegangen {ist nicht ohne Auswirkung auf ihn geblieben) Spür] -nase, die /o. PL/: er hatte eine untrügliche S. (einen Spürsinn 1) für die kleinen Fehler und Schwächen seiner Mitmenschen; -sinn, der jo. PL/ 1. Fähigkeit, etw. zu ahnen, intuitiv richtig einzu­ schätzen: diese Tatsache war ihrem (weiblichen) S. entgangen; S. für etw. haben — 2 . Fähigkeit des (Jagd)hundes, etw. aufzuspüren Spurt, der; -s, -s, auch -e das Spurten: einen S. einlegen; zum S. ansetzen spurten, spurtete, ist/hat gespurtet 1.1 . bei einem Lauf-, Ruderwettbewerb, Radrennen eine kurze Strecke in größtmöglicher Geschwindigkeit zurück­ legen (ist, hat): er spurtete die letzten 100Meter 1.2 . (ist) umg. zum Bus s. (rennen) Spurt] -schnell /Adj.; nicht adv./ besonders schnell beim Spurt: er hatte keine Chance gegenüber seinem spurtschnellen Gegner; -stark /A dj.; nicht adv./ vgl. -schnell Spur[weite, die 1.1 . E isenb . kleinster Abstand zwischen den inneren oberen Rändern der Schienen eines Gleises 1.2 . Abstand zwischen den an den Enden einer Achse sitzenden Rädern bei Kraft­ wagen sputen, sich, sputete sich, hat sich gesputet noch land sch . sich beeilen: spute dich, sonst kommst du zu spät; ich werde mich s., damit ich bald fertig bin Sputnik, der; -s, -s [Jp.., sp..] (von der Sowjet­ union entwickelter und gestarteter) künstlicher E rd ­ satellit Staat, der; -(e)s, -en 1.1 . innerhalb territorialer Ab­ grenzung als politische Organisation (2) existierendes Machtinstrument einer herrschenden Klasse zur Sicherung der jew eils bestehenden wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse innerhalb des Macht­ bereiches: ein feudaler, kapitalistischer, soziali­ stischer S.; verbündete Staaten; ein S. der Arbeiter und Bauern; die friedliche Koexistenz zwischen Staaten unterschiedlicher Gesellschaftsordnungen; die Aufgaben, Tätigkeit des Staates (der Regierung und der staatlichen Organe) — 2 . Hoheitsgebiet von 1, Land (5): der Außenminister reiste in einen benachbarten S. — 3. streng organisierte größere Gemeinschaft bestimmter Tiere, bes. von Bienen, Ameisen — H . jo. PI./ vorw. iron. zu dieser Feier trug sie ihren besten S. (das Beste, Festlichste, was sie an Kleidung besaß) mit etw., jmdm. S. machen (mit etw., jmdm. einen besonders guten Eindruck machen) Staaten/Staaten zu Staat 1.1| -bund, der freiwilliger Zusammenschluß selbständiger Staaten, die für be­ stimmte Aufgaben gemeinsame Organe bilden; -g e- m ein sch aft, die Gemeinschaft selbständiger Staaten, die eine abgestimmte Politik mit gemeinsamer Ziel­ stellung betreiben: die enge Zusammenarbeit in der sozialistischen S.; -los /A d j./ ohne Staatsangehörig­ keit, keine Staatsbürgerschaft besitzend: er war nach dem Kriege s. staatlich /Adj.; zu Staat 1.1/ 1 .1 . \vorw. attr./ den Staat betreffend, auf den Staat bezogen: die staat­ liche Macht, Souveränität, Unabhängigkeit; staat­ liche Interessen vertreten 1.2 . /nicht präd./ vom Staat ausgehend: staatliche Planung, Kontrolle, Maßnahmen; eine staatliche Auszeichnung 1.8 . /nicht adv./ dem Staat gehörend, vom Staat ver­ waltet, geleitet: staatliche Finanzen; etw. aus staat­ lichen Mitteln bestreiten; die staatlichen Museen, Theater der Hauptstadt 1.4 . /nicht adv./ im Dienste des Staates stehend, den Staat vertretend: eine staat­ liche Dienststelle; die staatlichen Organe; ein staatlicher Leiter Staats/staats zu Staat 1.1] -akt, der von höchsten staatlichen Organen nach bestimmtem protokollari­ schem Zeremoniell durchgeführte offizielle Feierlich­ keit, durch die für Gesellschaft und Staat bedeutsame (aktuelle, politische, historische) Ereignisse ge­ würdigt werden; -aktion, die -f umg. aus etw. eine S. machen (etw. unnötig aufbauschen); -an - gehörige, der u. die jmd ., der eine bestimmte Staatsangehörigkeit besitzt; -augehörigkeit, die; -, - e n jvorw. Sg./ Staatsbürgerschaft; -anwalt, der
1088 Staatsanwaltschaft — Staatssicherheit Jurist, der die Interessen des Staates zur Ver­ hinderung und Ahndung von Rechtsverletzungen, auch als Ankläger wahrnimmt; -anwaltschaft, die; -, - e n in der D DR selbständiges staatliches Organ der Rechtspflege, das über die Einhaltung der Gesetz­ lichkeit wacht, den K a m pf gegen Straftaten leitet und sichert, daß Straftäter vor Gericht zur Verant­ wortung gezogen werden; -apparat, der Gesamtheit der Organe und Einrichtungen zur Ausübung der Staatsgewalt; -bank, die fPL -en/ in soz. Staaten zentrales staatliches Organ mit vielfältigen, Währung und Finanzen betreffenden Aufgaben; -begräbnis, das feierliche Beisetzung m eist einer bedeutenden Persönlichkeit auf Anord nung der Regierung nach einem festgelegten Zeremoniell; -besuch, der mit einem bestimmten offiziellen Zeremoniell verbundener Besuch eines hohen Staatsmannes, einer hohen staat­ lichen Delegation in einem anderen Land; -bewußt jAdjzu -bewußtsein/: die Jugend zu staats­ bewußten Bürgern erziehen; -bewußtsein, das fDDRf: sozialistisches S. (Bewußtsein der Ver­ bundenheit mit dem soz. Staat); -bürger, der jmd., der die Staatsbürgerschaft eines bestimmten Staates besitzt; -bürgerkunde, die fo. P l.j Unterrichtsfach an allgemeinbildenden Schulen, in dem in der DDR den Schülern politische, philosophische und ökono­ mische Grundkenntnisse vermittelt werden; -bürger­ lich /Adj.; nur attr.f dem Staatsbürger entspre­ chend, zustehend: seine staatsbürgerliche Grundein­ stellung; mit 18 Jahren erhält man seine vollen staatsbürgerlichen R echte; -bürgerschaft, die fvorw. Sg.f rechtliche Zugehörigkeit einer Person zu einem Staat, aus der sich Rechte und Pflichten zwischen dem Staat und dem Staatsbürger ergeben; - eigentum, das Eigentum des Staates; -examen, das staatliche Abschlußprüfung an Universitäten, Hoch- und Fachschulen; -feiertag, der vom Staat festgelegter offizieller F eiertag an einem für den Staat bedeutsamen Datum; -feind, der jmd., der, von einem bestimmten Staat aus gesehen, dessen Ordnung und Sicherheit angreift und gefährdet; - feindlich fAdj.f staatsgefährdend; -flagge, die offizielle, das Kennzeichen eines Staates, das Symbol seiner Souveränität darstellende Flagge; -form, die konkrete Organisationsform der politischen Macht, m it deren Hilfe die jeweils herrschende Klasse den Staat als Instrum ent ihrer Machtausübung benutzt: die absolute, konstitutionelle S. der Monarchie; die S. der volksdemokratischen Republik; -füh - rung, die 1. Person od. Gruppe von Personen, die an der Spitze eines Staates stehen, die die Regierung bilden — 2 . jo. Pl.f Leitung, Lenkung eines Staates: die S. übernehmen; -funktionär, der vom soz. Staat durch Wahl, Berufung od. Ernennung mit einer leitenden Tätigkeit im Staatsapparat betraute Person; -g ebiet, das- durch Grenzen festgelegtes Territorium eines Staates, das sowohl das Gebiet des Festlandes, die Küstengewässer als auch den darüber liegenden Luftraum umfaßt und in dem der Staat die Hoheitsrechte ausübt; -gefährdend fAdj.f von einem bestimmten Staat aus gesehen dessen Ordnung und Sicherheit gefährdend, beeinträchti­ gend; -g eheim nis , das Angelegenheit, deren Geheim­ haltung ein Staat in seinem Interesse fordert; - gewalt, die fo. Pl.f 1. Staatsmacht, Herrschaft in einem Staat: in der DDR liegt die S. in den Händen der Arbeiterklasse — 2* sich gegen die S. (gegen 1 repräsentierende Organe) auflehnen; Widerstand gegen die S .; -grenze, die Grenze (1.1); -haushalt, der Gesamtheit der Einnahmen und Ausgaben eines Staates, Geldmittel, die einem Staat und seinen Organen zur unmittelbaren Verfügung stehen; - haushaltsplan, der Plan, in dem die wichtigsten Aufgaben und Festlegungen in bezug auf das A uf­ kommen und die Verwendung der Staatsmittel ent­ halten sind; -hymne, die Nationalhymne; -kapita- lismus, der 1. Erscheinungsform kap. Produktions­ verhältnisse, bei der der imperial. Staat selbst als kap. Unternehmer auftritt — 2 . unter den Bedingungen der Herrschaft des Proletariats mögliche Wirt­ schaftsform der Übergangsperiode vom K ap . zum Soz., bei der der Staat die Kontrolle über noch be­ stehende p rivate Betriebe übernimmt und die damit der schrittweisen Überführung des kap. Eigentums in das soz. Eigentum dient — 3 . fvon beträchtlicher staatlicher Beteiligung gekennzeichnete Form der Industrialisierung in den antiimperialistischen Nationalstaaten/; -macht, die fo. Pl.j politische Macht derjenigen Gesellschaftsklasse, die die H err­ schaft im Staat ausübt; -mann, der fPl. -männer/ Politiker, der eine bedeutende Stellung im Staat innehat; -m ittel, die fPl.f Gelder aus dem Staats­ haushalt; -monopol, das Monopol (2.2); -m ono ­ polistisch fAdj.f: staatsmonopolistischer Kapitalis­ mus (höchste Entwicklungsphase des monopolisti­ schen K a p ., der gekennzeichnet ist durch die Ver­ flechtung der Macht der Monopole mit der des imperial. Staates zu einem Gesamtmechanismus zur Beherrschung der gesamten Gesellschaft durch da s Monopolk apital); -Oberhaupt, das höchster völker­ rechtlicher Repräsentant eines Staates: in der DDR ist der Staatsrat das kollektive S.; - o rgan, das Funktionen der Staatsmacht ausübende Person, Gruppe, Institution; -plan, der zentraler staatlicher Plan, der die grundlegenden Aufgaben für die E nt­ wicklung der soz. Volkswirtschaft in einem bestimm­ ten Zeitraum enthält; -politisch fAdj.f die Politik eines Staates betreffend, den Grundsätzen, I nter ­ essen, Aufgaben eines Staates entsprechend; -Präsi­ dent, der Staatsoberhaupt in verschiedenen Ländern; - r a t, der 1. zentrales Organ der obersten Volksver­ tretungen in soz. Staaten — 2 .1 . beratendes Kollegium bei Gesetzgebung und Verwaltung in bestimmten bürgerl. Staaten 2.2 . S ch w e iz , vollziehende Behörde in einzelnen Kantonen — 3 . Mitglied von 2; -recht, das fo. P l.f rechtliche Festlegung des gesellschaft­ lichen und staatlichen. A ufbaus, der Formen und Methoden der Ausübung der politischen Macht durch die herrschende Klasse in einem Staat, der Aufgaben, Struktur und Tätigkeit der Staatsorgane, der Grundrechte und Pflichten der Bürger; dazu - r e chtlich /Adj.; nicht präd.f; -reserve, die die­ jenigen in einem Staat vorhandenen Bestände an Produktions- und Konsumtionsmitteln, über die nur der Staat selbst im Bedarfsfall verfügt; -schuld, die fvorw. Pl.f Verbindlichkeiten des Staates gegenüber in- und ausländischen Gläubigern; -Sekretär, der 1. dem M inister gleichgestellter Leiter eines zentralen Staatsorgans od. erster Stellvertreter eines M inisters — 2. Minister in bestimmten bürgerl. Staaten; -Sekretariat, das zentrales Staatsorgan der DDR , das von einem Staatssekretär geleitet wird: das S. für Körperkultur und Sport; -Sicherheit, die fo. Pl.f 1. Gewährleistung von Sicherheit und Schutz eines
Staatsstreich — Stadium 1089 Staates nach innen und außen — 2 . das Ministerium für S. der DDR (Organ des Ministerrats der DDR, dem spezielle Aufgaben der staatlichen Sicherheit und der Rechtspflege, bes. auf dem Gebiet staats­ gefährdender Handlungen, übertragen sind) ; -streich, der 1.1 . plötzlicher, gewaltsamer Regierungswechsel in Staaten der Klassengesellschaft, der eine andere Gruppe der herrschenden Klasse an die Macht bringt, aber keine grundsätzliche Änderung der Klassenverhältnisse b ew irkt: einen S. vorbereiten, planen 1.2 . gewaltsame Änderung der Verfassung eines Staates der Klassengesellschaft durch die Regierung dieses Staates selbst; -theater, das u n ­ mittelbar vom Staatshaushalt getragenes od. sub­ ventioniertes Theater, dessen Leiter durch die Regie­ rung berufen w ird : das Bolschoi-Theater in Moskau ist ein S.; -titel, der /DDR/ vom Staat an Werk­ tätige od. Kollektive für hervorragende Leistungen im soz. Wettbewerb verliehener Ehrentitel: v iele Kollektive kämpfen um den S. ,K ollektiv der sozialistischen Arbeit*; -trauer, die von der Regie­ rung angeordnete öffentliche Trauer; -typ, der A rt eines Staates, die seinen Klassencharakter aus­ drückt: der S. des bürgerlichen, sozialistischen Staates; -vertrag, der Vertrag, Vereinbarung, Über­ einkommen zwischen zwei od. mehreren Staaten; - volk, das J u r . Gesamtheit der Staatsbürger eines Landes; -wappen, das Emblem als Hoheitszeichen eines Staates; -Zugehörigkeit, die Staatsbürger­ schaft Stab, der; -(e)s, Stäbe I . aus einem bestimmten Material bestehender massiver, nicht biegsamer, glatter, gerader Gegenstand von relativ großer Länge im Vergleich zu seinem m eist runden Querschnitt, der oft als Stütze dient: ein S. aus Eisen, Holz, Glas; die eisernen Stäbe des Geländers; der Diri­ gent hebt seinen S. (Taktstock); beim Stabhoch­ sprung werden Stäbe (federnde Stangen 1.1) aus Glasfiber benutzt; den S. (Staffelstab) übergeben — 11.1 .1. Gruppe von verantwortlichen Mitarbeitern (um einen 1Leiter), die meist für die Lösung einer bestimmten Aufgabe,, zusammengestellt worden i s t : ein ganzer S. v on Ärzten und Technikern wurde mit diesem Eorschungsauftrag betraut 1.2 . Mil. Führungsorgan eines Kommandeurs vom Bataillon aufwärts: er war Hauptmann im S. + den S. über jmdn. brechen (jmdn. endgültig verurteilen) Stab zu Stab I| -antenne, die stäbförmige Antenne; - batterie, die runde, stabförmige Batterie (1.1 .1); -hochsprung, der leichtathletische Disziplin, bei der m it Hilfe einer 3,60 bis 4,85 Meter langen Stange (1.1) eine möglichst große, durch eine Latte m ar­ kierte Höhe zu überspringen ist stabil fAdj.f 1.1 . so angefertigt, konstruiert, daß es haltbar, dauerhaft ist: ein stabiler Schrank; das Haus, Regal ist sehr s. gebaut 1.2 . /nicht adv.j widerstandsfähig (1.1): v on stabiler Natur sein; stabile Nerven, eine stabile Gesundheit haben 1.3 . (gesichert und) keinen starken Schwankungen unter­ worfen: eine stabile Währung, Wirtschaft; etw. bleibt s . ; eine stabile Versorgung der Bevölkerung mit Konsumgütern — 2. Phys. Techn. Chem. unveränderlich: stabile chemische Verbindungen Stabilisator, der; -s, Stabilisatoren 1. Chem . Stoff, der die,Entmischung von Emulsionen verhindert od. verlangsamt: zur H erstellung v on Blutkonserven mußte erst ein S. entwickelt werden — 2. E lek ­ tro te c h n . Bauelement, das Spannungen, Ströme konstant hält — 3 . Bauteil, das die Lage, Bewegungs­ richtung eines größeren Körpers stabilisiert stabilisieren fsw. Vb.; hat/ 1 .1 . etw. stabil (1.1) machen: ein Regal, Gerüst durch Streben s. 1 .2 . etw. stabil (1.3) machen: die Währung, Wirtschaft s.; dazu Stabilisierung, die; -, -en Stabilität, die; jo. PL; zu stabil/ das Stabilsein Stab|reim, der V erslehre Gleichheit des Anlauts mehrerer Wörter od. betonter Silben Stabs | -feldwebel, der Angehöriger der Land-, L uft­ streitkräfte, dessen Dienstgrad zwischen dem des Oberfeldwebels und dem des Unterleutnants liegt; - gefreite, der Angehöriger der Land-, Luftstreit­ kräfte, dessen Dienstgrad zwischen dem des Gefreiten und dem des Unteroffiziers liegt Stab|Wechsel, der S p o r t Übergabe des Staffelstabes an den nächsten Läufer beim Staffellauf staccato /Adv./ [Jtaka:to, st..] Mus. die Töne (relativ) kurz und deutlich voneinander getrennt (hervorbringend) Stachel, der; -s, -n 1. spitzes dünnes Gebilde 1.1. an Pflanzen (das im Gegensatz zum Dorn kein um­ gebildetes Pflanzenteil darstellt): er hat sich bei der Gartenarbeit einen S. eingezogen 1.2 .1 . bei Tieren, das bes. bei bestimmten Hautflüglern mit einer Gift­ drüse verbunden ist und zum Stechen (1) dient: der S. der Biene, Skorpione 1.2 .2 . auf der Haut be­ stimmter Säugetiere: die Stacheln des Igels — 2 . Spitze aus M etall an manchen Gegenständen: der S. des Bergstockes; ein Halsband mit Stacheln für den Bluthund — 3 .1 . psychisch bedingter Fak­ tor, der jmdn. aufreizt, immer wieder quält, zu etw. treibt: der S. des Hasses, Ehrgeizes; den S. der Reue, des Zweifels, des Unrechts spüren 3.2 . den S. (das Verletzende) dieser W o rte fühlen Stachel| -beere, die Frucht des Stachelbeerstrauchs; - beerstrauch, der in Gärten gezogener, stachliger Strauch m it (behaarten) eßbaren Früchten; -draht, der jo. Pl.j Draht mit eingeflochtenen Spitzen, Stacheln (2): S. um den Garten ziehen; -häuter, der; -s, - zu den Wirbellosen gehörendes Tier des M eeres m it einem stacheligen Skelett aus K a lk : Seesterne sind S. stachelig jAdj.; nicht adv.j mit Stacheln (1.1, 1.2.2) versehen, voller Stacheln: die stacheligen Ranken des Brombeerbusches; der Kaktus ist sehr s. Stachel|kleid, das jo. Pl.j stachelige Oberseite man­ cher Säugetiere: das S. des Igels stacheln jsw. Vb.; hat/ etw. stachelt etw. sticht mit Stacheln (1.1), ist stachelig: der K aktus, Brombeer­ busch stachelt Stachelschwein, das in mehreren Arten vorkommen­ des Nagetier mit kurzen, stämmigen Gliedmaßen und aufrichtbaren Stacheln (1.2) auf dem Rücken stachlig jAdj.j s. stachelig Stadel, der; -s, - süddt. österr. Schweiz. Scheune, Schuppen Stadion, das; -s, Stadien [Jta:dien] repräsenta­ tive Anlage für sportliche Wettkämpfe mit T ri- büneA Stadium, das; -s, Stadien [Jta:dien] Stufe (2.1 .1): etw. tritt in ein neues, entscheidendes S. (seiner Entwicklung) ein; ein bestimmtes S. der Arbeit ist erreicht; der Imperialismus als höchstes S. des Kapitalismus; diese Krankheit verläuft in drei erkennbaren Stadien
1090 Stadt — Stagnation Stadt, die; -, Städte/Städte 1. größerer xOrt (2) m it relativ vielen Einwohnern und größer Bevölke­ rungsdichteder meist ein gesellschaftliches, poli­ tisches, kulturelles und wirtschaftliches Zentrum dar­ stellt und dessen Bewohner vorwiegend in der Ind u ­ strie tätig sind: eine große, kleine, alte S.; eine S. besichtigen; diese S. liegt an der Elbe; er kommt, stammt, ist aus der S., ist in der S. aufgewachsen; in die S. fahren, ziehen; die Verringerung der Unterschiede zwischen S. und Land; der / Rat derS. — 2.jo.PI./dieBewohnervon1:am1.Mai war dieganze S. auf denBeinen —3./o. PL/ ver­ altend Verwaltung von 1: er ist bei der S. an­ gestellt, arbeitet bei der S. stadt/Stadt| -auswärts jAdv.j aus der Stadt hin­ aus: s. fahren, gehen; -bahn, die s. S -Bahn; - bekannt /Adj.; nicht adv.j in der Stadt allgemein bekannt: das, er ist doch s . !; -bezirk, der in der DDR politisch-territoriale Einheit in bestimmten großen Städten m it eigener Volksvertretung und Ver­ waltung Stadtbezirks! -gerieht, das Kreisgericht in einem Stadtbezirk; -Versammlung, die örtliche Volksver­ tretung in einem Stadtbezirk Städte/stpte, Staldte/städte| -bau, der jo. Pl.f Theorie und Praxis der Planung, Projektierung, künstlerisch-ästhetischen Gestaltung und des Baues neuer sowie der Umgestaltung bestehender Städte; dazu -baulich /Adj.; nicht präd.f: die städtebau­ liche Planung, Neugestaltung eines Bezirks stadt/Stadtj -einwärts /Adv.j in die Stadt hinein; Entwässerung, die 1. Kanalisationssystem einer Stadt — 2 . städtische Einrichtung, die für 1 verant­ wortlich i s t Städter, Städter, der; -s, - Bewohner einer Stadt Städte], Städte!Schnellverkehr, der Verkehr, der zur schnellen Verbindung zweier größerer Städte durch besondere, m eist ohne H alt auf Zwischenstationen fahrende D-Züge durchgeführt w ird Stadt] -führer, der Handbuch, in dem eine Stadt beschrieben und in dem a uf ihre (baulichen) Be­ sonderheiten hingewiesen w ird; -gas, das jo. Pl.j hauptsächlich aus Wasserstoff, Methan und Kohlen­ monoxid bestehendes Gas für die städtische Gas­ versorgung; -gespräch, das jo. Pl.j umg.; der Vor­ fall wurde zum S. (zum allgemeinen Unterhaltungs­ stoff, -thema in der Stadt) städtisch, städtisch jA dj.j 1.1 . im Dienste der Stadt stehend: die städtischen Behörden 1.2 . von der Stadt verwaltet: die städtische Müllabfuhr 1.3 . das städtische (von der Stadt geprägte) Leben Stadt/stadt| -kern, der innerer Teil einer Stadt, meist die Altstadt; -kind, das: er ist ein S. (ist jmd., der in der Stadt lebt und aufgewachsen ist); -kreis, der in der DDR politisch-territoriale Einheit, die nur durch eine Stadt gebildet wird, die keinem Land­ kreis angehört; -mauer, die Mauer, die bes. im Mittelalter als Befestigung um eine Stadt gebaut wurde; -mensch, der um g .; ich bin ein S. (bin jmd., der sich auf Dauer nur in der Stadt wohl fühlt); - park, der öffentlicher Park innerhalb einer Stadt; - p lan, der Verzeichnis, Plan (4) der Straßen einer Stadt; -planung, die jo. Pl.j Planung auf dem Gebiet des Städtebaus; -rand, der jo. Pl.j Randgebiet einer Stadt: am S. wohnen; -rat, der 1. Mitglied des Rates (2.2) einer Stadt — 2 .1 . jin der BRDj Parla­ ment od. oberstes Exekutivorgan einer Stadt 2.2 . Mitglied von 2.1; -recht, das jo. Pl.j in (mittel­ alterlichen) Städten geltendes Recht, das den B edü rf­ nissen des Bürgertums entsprach und durch das sich die Städte vom Lande scharf unterschieden; -reini- gung, die Io. Pl.j alle Maßnahmen, die der Sauber- haltung der öffentlichen Straßen in Städten, Ort­ schaften dienen; -rundfahrt, die Rundfahrt durch eine Stadt, bes. im Omnibus, um deren Sehens­ würdigkeiten kennenzulernen; -Staat, der eine Stadt als Land (5) eines Bundesstaates: der S. Hamburg; - teil, der von anderen in bestimmter Weise unter­ schiedener Teil einer Stadt: sein Freund wohnt in einem anderen S .; -tor, das Bauwerk als Teil einer Stadtmauer, das die Funktion eines lTors erfüllte; - verkehr, der Verkehr (1.1) in einer Stadt; -ver- ordnete, der u. die; -n, -n Mitglied der Stadtver­ ordnetenversammlung ; -verordnetenversammlung, die örtliche Volksvertretung in einer Stadt der DD R; - Verwaltung, die 1. Verwaltung (1.2) einer Stadt — 2 . um g . Gesamtheit der in 1 tätigen Personen: die S. war geschlossen erschienen; -viertel, das Stadtteil; -Wappen, das von einer Stadt geführtes W appen; - wärts jAdv.j in Richtung auf die Stadt; -Zentrum, das Zentrum einer Stadt: jetzt beginnt man mit dem Wiederaufbau des Stadtzentrums Stafette, die; - n 1 . Gruppe von Personen, die über eine bestimmte Strecke verteilt sind und von denen jede der nächsten etw. übergibt, da mit es schnell ans Ziel gelangt — 2 . Staffel (3) Staffage, die; -n jvorw. Sg.j [.,a:39] 1. jo. PLj etw. Dekoratives, das einen bestimmten Schein er­ weckt, erwecken soll: das war alles iiur S. — 2. bildende K unst Menschen od. Tiere, die zur Belebung in bildliche Darstellungen von Land­ schaften und Bauwerken eingefügt wurden: die Tiere sind hier S. Staffel, die; - n 1 . Gruppe von (mindestens drei) sich nacheinander ablösenden (jeweils Teilstrecken zurücklegenden) Sportlern, bes. beim Laufen und Schwimmen, deren Leistung gemeinsam gewertet w ird: die S. wurde disqualifiziert — 2 . Mil. größte taktische Einheit eines Verbandes der Luftstreit- kräfte: eine S. Jagdflieger — 3 . als Begleitung von jmdm ., etw. dienende Gruppe von Fahrzeugen od. Reitern, die sich in einer bestimmten Anordnung fortbewegen: der Wagen des Staatsoberhauptes war von einer S. begleitet Staffelei, die; -en stufenweise verstellbares hölzer­ nes Gestell, a u f dem in A rb eit befindliche Gemälde senkrecht aufgestellt werden: ein großes, halb­ fertiges Bild steht auf der S. Staffel]lauf, der leichtathletischer Wettkampf, bei dem die Sportler einer Mannschaft nacheinander Teilstrecken laufen und dem sie ablösenden Läufer den Staffelstab übergeben staffeln jsw. Vb.; hat/ etw. nach bestimmten Stufen, Rängen einteilen, festsetzen, etw. abstufen: die Ge­ hälter nach Leistung s.; die Höhe der Telefon­ gebühren ist nach der Entfernung gestaffelt Staffel!stab, der S p o r t Stab (I) für den Staffellauf Staffelung, die;1-, -e n jvorw. Sg.; zu staffeln/ 1.das Staffeln — 2 . da s Gestaffeltsein Stafflung, die s. Staffelung Stagnation, die; - e n jvorw.' Sg.j 1. Stockung, Stillstand der Entwicklung (der Wirtschaft): eine allgemeine S. der Produktion während der Krise;
stagnieren — Stamm 1091 eine S. im Absatz, in der Stahlerzeugung —• 2 . das Stagnieren (2) stagnieren fsw. Vb.; hat/ 1. stocken, sich nicht weiterentwickeln', die Reallöhne stagnierten bei inflationärer krisenhafter Entwicklung; stagnie­ render E xport — 2 . ein Gewässer stagniert (staut sich, fließt nicht ab); Med. die Blutzirkulation stagniert (kommt völlig zum Stillstand) Stahl, der; -s, Stähle, auch -e schmiedbares Eisen mit weniger als 1,7 Prozent Kohlenstoff: legierter S.; S. veredeln; ein Bau aus S. und Beton; Messer aus rostfreiem S .; das Material ist hart wie S. Stahl) -bau, der jPl. -ten/ 1. jo. PL/ Theorie und Praxis des Bauens von Bauwerken, bei denen haupt­ sächlich Stahl für die tragende Konstruktion ver­ wendet wird — 2 . Bauwerk, bei dem hauptsächlich Stahl für die tragende Konstruktion verwendet wurde; - beton, der jo. Pl.f im Verbund (1) mit einem Ge­ flecht von Profilstah l hergestellter Beton m it großer Stabilität gegen Druck (LI) und Zug (I. 1.2) Stahlbeton B a uw .| - konstruktion, die Konstruk­ tion aus Stahlbeton; -Skelettbau, der /PL -ten/ 1. jo, P l.j Stahlbetonskelettbauweise — 2 . Gebäude, das in 1 errichtet wurde; -Skelettbauweise, die jo. Pl.j Skelettbauweise, bei der die verwendeten B a u ­ elemente a us Stahlbeton bestehen stahljblau jA dj.j schwach dunkelblau stählen jsw. Vb.; hat/ etw., sich abhärten, wider­ standsfähig machen: durch Sport den Körper, die Kräfte s. stählern jA dj.j 1.1* jnur attr.j aus Stahl, hart wie Stahl: das stählerne Gerüst des Hochhauses 1.2 . / nicht adv.j er hat stählerne (sehr starke) Herven Stahl/stahlj -fla sche, die nahtloser zylindrischer Körper aus Stahl zur Aufbewahrung, zum Transport von Gasen; -grau jA dj.j schwach dunkelgrau: stahl- graue Augen; -hart jAdj.j hart wie Stahl, sehr hart: stahlhartes Material; O etw. mit stahlhartem Willen durchsetzen; -heim , der Helm aus Stahl, bes. für Soldaten, Feuerwehrmänner; -industrie, die Industrie, die Stahl und Produkte aus Stahl er­ zeugt; -konstruktion, die Konstruktion aus Stahl; - r ohr, das Rohr aus Stahl; -rohrmöbel, die jPl.j Möbel, deren tragende Teile aus (verchromten) Stahl­ rohren bestehen; -schrank, der Panzerschrank; -seil, das aus stählernen Drähten bestehendes Seil Stahlskelett| -bau, der fPl. -ten/ Bauw. 1 . jo. Pl.j Stahlskelettbauweise — 2 . Gebäude, das in 1 er­ richtet wurde; -bauweise, die jo. Pl.j Bauw . Skelettbauweise, bei der die verwendeten B a u ­ elemente aus Stahl bestehen Stabil -stich, der 1. graphisches Blatt mit einem Abdruck von einer Platte aus Stahl, in die ein Bild, eine Zeichnung eingeritzt ist — 2 . jo. Pl.j graphische Technik zur Herstellung von 1; -träger, der B a u w . als Stütze dienendes (waagerecht verlegtes) B a u ­ element aus Stahl; -walzwerk, das Werk, in dem der Stahl gewalzt, bearbeitet wird; -werk, das Werk, in dem Stahl hergestellt wird und zur Weiterver­ arbeitung in Formen gegossen wird; -werker, der; -s, - Facharbeiter in einem Stahlwerk Stake, die; -n norddt. lange Stange, mit der ein Floß, K ah n vom Grund eines Gewässers ab­ gestoßen und fortbewegt w ird : die Flößer bohrten die Staken tief in den Grund des Flusses staken jsw. Vb.; ist, hat/ norddt. 1.1. sich auf einem Floß, Kahn mit einer Stake fortbewegen (ist): durch den flachen Kanal s. 1 .2 . ein Floß, einen Kahn mit einer Stake irgendwohin fortbewegen (hat): den Kahn durch das Schilf s. — 2. umg. etwas steif, bedächtig, ungelenk gehen (ist): er is t zur Tür, durch das Zimmer gestakt Staket, das; -(e)s, -e 1. Lattenzaun — 2 . Latte (1) Stakete, die; -n s. Staket 2 stakig jAdj.j s. staksig staksen jsw. Vb.; ist/ um g . staksig gehen, stelzen: das Kälbchen stakst zur Mutter stgksig jAdj.j umg. 1. durch das noch nicht ab­ geschlossene Wachstum bedingt etwas eckig und un ­ beholfen beim Gehen: ein staksiges Fohlen — 2 . spitz, lang hervorstehend und sperrig: die staksigen Zweige kahler Bäume Stalagmit, auch Stalagmit, der; -(e)s/-en , -e/-en [Jt.., s t..] vom Boden einer Höhle nach oben sich bildender zapfenartiger Tropfstein aus Kalkspat Stalaktit, auch Stalaktit, der; -(e)s/-en , -e/-en [Jt.., s t..] von der Decke einer Höhle nach unten sich bildender zapfenartiger Tropfstein aus K alkspat Stall, der; -(e)s, Ställe 1. Gebäude, Raum, der zum Aufenthalt bes. von Vieh bestimmt ist: die Kühe, Gänse, Schafe, Pferde (von der Weide) in den S. bringen, aus dem S. holen; den S. säubern, kalken, ausmisten — 2 . Rennstall + jmd. ist das beste / Pferd im S. Stall) -düng, der Dünger aus dem im Stall an­ fallenden Mist; -miststreuer, der; vs, - Maschine zum Ausstreuen von Stalldung Stallung, die; -, -e n jvorw. Pl.j: in den Stallungen- (Ställen 1) der LPG herrschte mustergültige Ord­ nung Stamm, der; -(e)s, Stämme 1.1 . säulenförmiger, stärkster, tragender Teil des Baumes, der sich nach oben hin verjüngt und von dem in bestimmter Höhe die Ä ste ausgehen: ein dicker, dünner, knorriger, morscher S.; einen S. zu Brettern zersägen 1.2 . Med. der S. (Hauptstrang) einer Arterie — 2 .1 . (im Stad ium der Urgesellschaft lebende) Menschen­ gruppe aus mehreren Familien und Sippen, die sich durch gesellschaftliche Gemeinsamkeiten, einen eige­ nen Namen, oft eigene Sprache, K ultur, Wirtschaft und gemeinschaftlich bewohntes Territorium von anderen Menschengruppen unterscheidet: nomadi­ sierende Stämme; Zigeuner, Indianer leben heute oft noch im Verband ihres Stammes 2.2 . jo. Pl.j er war der letzte seines Stammes (seines Geschlechts, seiner Familie) — 8. Biol. 8.1. über der Klasse (4) stehende größte Einheit im System der Lebewesen: der S. der Wirbeltiere 8 .2 . kleinste systematische Einheit in der Mikrobiologie: Stämme von v er­ schiedenen Mikroorganismen 8.3 . direkte Nach­ kommenschaft einer Pflan ze, eines Tieres — 4 . fester (grundlegender) Bestand 4.1 . von Personen in einem Bereich: ein S. vo n Spezialisten, Facharbeitern; er gehört zum S. des Ensembles, der Mannschaft; das Haus hat einen festen S. von Gästen, Be­ suchern, Kunden 4.2 . an Tieren: sich einen S. Hühner halten 4 .3 . an Sachen, Grundstock: der Maschinenpark bildet den S. der Einrichtung — 5. Sprachwiss. die lexikalische Bedeutung eines Wortes enthaltendes Morphem, an das ein die Flexion kennzeichnendes Suffix treten kann + umg. scherzh. jmd. ist vom Stamme Kimm (jmd. ist unbescheiden, nimmt alles, was er kriegen kann) 70 Wörterbuch
1092 Stammbaum — Stand Stamm| -bäum , der (graphisch veranschaulichte) Darstellung 1.1 . der Stammesgeschichte einer Gruppe von Lebewesen: der S. der Wirbeltiere 1.2 . der Her­ kunft eines Lebewesens, bes. eines M enschen, durch den Nachweis möglichst vieler Vorfahren’, sein S. reichte bis ins 16. Jahrhundert zurück; einen Pudel mit S. kaufen; -besatzung, die Teil der Be­ satzung eines Fahrzeuges, Schiffes, Flugzeuges, der ständig auf ihm Dienst tu t; -betrieb, der größter, bedeutendster, ursprünglicher Betrieb einer Gruppe von zusammengehörigen, a n verschiedenen Orten gelegenen Betrieben stammeln /sw. Vb.; hat/ 1.1 . vor Erregung, Angst, Verlegenheit, aus Unkenntnis unzusammenhängend, undeutlich, stotternd etw. sagen, sprechen :• er s ta m ­ melte mühsam eine Entschuldigung, Antwort, Worte des Dankes, unsinniges Zeug; vor Auf­ regung stammelte er 1.2 . Med. bestimmte Laute nicht richtig bilden können: der Patient stammelt stammen /sw. Vb.; hat; vorw. im Präs. u . Prät./ 1.1 . etw., jmd. stammt aus etw. etw., jmd. hat seinen Ursprung, seine Herkunft in etw.: die Kar­ toffel stammt aus Amerika; er stammt aus (ist geboren in, ist gebürtig aus) N; das Wort stammt aus dem Lateinischen; diese Handschrift stammt aus dem Mittelalter; er sta m mt aus einer Arbeiter­ familie (ist Nachkomme, Kind einer Arbeiter­ familie) 1.2 . etw. stammt von jmdm. etw. geht auf jmdn. zurifck, kommt von jmdm., ist von jmdm. überliefert: der Ausspruch stam mt von Goethe; der Schmuck, das Haus stammt von meinen Groß­ eltern Stammes|geschichte, die jo. PI ./ Entwicklungs­ geschichte eines menschlichen, tierischen od. pflan z ­ lichen Stammes (3.1) Stamm| -fo rm , die 1 . B i o l . entwicklungsgeschicht­ lich ältestes Lebewesen, von dem sich eine A rt, Gruppe von Arten herleitet: das Wildpferd ist die S. unseres Hauspferdes — 2. Gramm, eine der Formen eines Verbs (1. Pers. Sg., 1. Pers. P rä t. od. Part. Prät.), aus der die übrigen Formen der Konjugation abgeleitet werden können; -ga st, der jmd ., der häufig, regelmäßig ein und dieselbe Gast­ stätte besucht; -gericht, das einfaches, preiswertes Essen in einer Gaststätte, K a ntine, das täglich an- geboten w ird ; -halter, der erster männlicher Nach­ komme eines Elternpaares stämmig /A dj./ kräftig, untersetzt (gebaut): eine stämmige Figur haben Stamm| -künde, der jmd., der häufig, regelmäßig in einem Geschäft kauft; -lokal, das: das ist mein S. (die Gaststätte, die ich häufig, regelmäßig be­ suche); -platz, der jmds. S. Sitzplatz, den jmd. (im Theater, in einer Tischrunde) immer wieder ein­ nimmt: hier hat jeder seinen S.; -tisch, der 1. Tisch in einer Gaststätte, an dem sich bestimmte Stammgäste regelmäßig zusammenfinden — 2 . /o. PI./ regelmäßig an 1 sich versammelnder K reis von Personen: der S. trifft sich jeden Sonnabend; -vokal, der Sprachwiss. (erster) Vokal eines Stammes (5); -würze, die jo. Pl.j im Bier enthaltener löslicher Extrakt Stampe, die; -, -n 1. landsch., bes. berl. salopp Kneipe: eine verräucherte S. — 2. landsch. Trinkglas mit dickem F uß ohne Stiel und Henkel: bei einer S. Bier sitzen stampfen /sw. Vb.; hat, ist/ 1.1 . mit dem Fuß, den Füßen kräftig, heftig, nachdrücklich auftreten (hat): er stampfte vor Zorn, Ungeduld mit dem Fuß, den Füßen; das Pferd stampft mit den Hufen; sie klatschten in die Hände und stampften (trampelten) rhythmisch dazu 1.2 . schwerfällig, wuchtig irgendwohin gehen (ist): er stampfte durchs Zimmer, daß die Wände wackelten — 2 . (hat) 2.1 . etw. stampft etw. läuft, arbeitet mit regel­ m äßigen, harten, geräuschvollen Stößen: das rhyth­ mische Stampfen der Maschinen 2.2. Seem anns- spr. das Schiff stampft (das Schiff bewegt sich in Längsrichtung heftig auf und nieder) — 8 . (hat) 8.1 . etw. mit einem Gerät durch Druck, Stoß zer­ kleinern, zerdrücken: die Gewürze in einem Mörser zu Pulver s.; Kartoffeln mit dem Stampfer s. 3.2 . Pfähle für ein Bauwerk in den Boden s. (rammen 2) + etw. aus dem Boden s. Stampfer, der; -s, - 1 . T echn . Werkzeug, Maschine zum Feststampfen von Erde, Steinen, Straßenbelag — 2. Küchengerät, m it dem Speisen, bes. gekochte Kartoffeln, (zu Brei) gestampft, zerstoßen werden Stand, der; -(e)s, Stände 1.1. jo. Pl.j das Stehen von jmdm. od. etw. an einem Ort: er bemühte sich, einen sicheren S. im Geröll zu finden; der Tisch hat einen festen S.; Sport aus dem S. (ohne An­ lauf) springen, werfen1 ; den Motor (eines Autos) im S. (ohne daß sich das Auto fortbewegt) laufen lassen — 2. jvorw. Sg./ 2 .1 . Ort, Stelle, Platz, an dem jmd., etw. steht (1, 2.1): der S. des Beob­ achters, Jägers; seinen S. ändern, beibehalten; ein S. für Taxis (Taxistand) 2.2 . Astron. der S. der Sonne (in Winkeln gemessener Abstand der Sonne vom Horizont) — 3 .1 . auf Plätzen, an Straßen (vor­ übergehend) aus Tischen, Brettern errichtete ein­ fache Verkaufseinrichtung, Bude: einen S. auf- schlagen; auf dem Markt reihte sich S. an S. 3 .2 . einzelner, durch Ladentische abgegrenzter T eil der Einrichtung in einer Verkaufsstelle, an dem die Kunden mit einem bestimmten Warensortiment be­ dient werden: in der Kaufhalle wurde ein S. für Fleisch-, Tabakwaren eingerichtet 3.3 . (durch halb­ hohe Wände) abgeteilter kleinerer R a u m in einem größeren, in dem auf einer Messe Betriebe ihre Waren ausstellen: er besuchte die Stände ver­ schiedener Betriebe, Verlage — 4 .1 . /o. P l.j im Ablauf einer Entwicklung, eines Geschehens jeweils erreichte Stufe: der fortgeschrittene' S. (der E n t­ wicklung) der Naturwissenschaften; etw. auf den neuesten, internationalen S. bringen; der geg en­ wärtige S. der Dinge, Verhandlungen, Planerfül­ lung; er erkundigte sich nach dem S. meiner Arbeit (wie weit sie fortgeschritten ist); beim S. von 3:0 wurde das Spiel abgepfiffen 4.2 . jvorw. Sg.j jeweils erreichte Größe (3.2) (auf einer Skala): den S. der Temperatur, des Thermometers, Tacho­ meters ablesen, feststellen; Preise auf dem gleichen S. (Niveau 2) halten — 5 . jin der Verbindung! jmdn. in den S. setzen (in die Lage versetzen), etw. Bestimmtes zu tun: die Ersparnisse setzten ihn in den S., ein Haus zu kaufen — II . Gesellschafts­ schicht innerhalb der Klassengesellschaft, bes. des Feudalismus, der jmd. auf Grund seiner Geburt (und seines Amtes, Berufes) angehörte und die sich nach ihrer rechtlichen und politischen Stellung von anderen Gruppen unterschied: die privilegierten, bevorrechteten Stände des Adels, der hohen G eist­
Standard — Standwild 1093 lichkeit; die Bourgeoisie wurde als dritter S. b e­ zeichnet + bei jmdm. keinen leichten, einen schweren S. haben (sich schwer behaupten, durchsetzen können) Standard, der; -s, -s 1 .1 . üblicher, durchschnittlicher od. geforderter Grad der Qualität: er erreicht mit seinen Leistungen nicht den S .; 1.2 . Kühlschrank und Waschmaschine gehören heute zum S. (zur Grundausstattung) eines Haushalts — 2 . T e ch n . Ergebnis der Festlegung von Richtwerten, technischen und ökonomischen Kennziffern, von A rt, Größe, Ab­ messung, Qualität und Muster von Erzeugnissen, die für einen bestimmten Bereich der Industrie ver­ bindlich vorgeschrieben sin d : internationale Stan­ dards festlegen Standard! beispiel, das allgemeingültiges, grund­ legendes Beispiel, das häufig zitiert wird standardisieren /sw. Vb.; hat/ etw. normen: stan­ dardisierte Bauelemente verwenden; dazu Stan­ dardisierung, die; -en fvorw. 8g.f Stau dard|werk, das grundlegendes, bedeutendes Werk der fachlich-wissenschaftlichen od. der schönen Literatur Standarte, die; -n 1 . meist kleinere, quadratische Fahne als Kennzeichen eines Staatsoberhauptes, eines militärischen Befehlshabers — 2 . J ä g ersp r . Schwanz von Fuchs, Wolf Stand] -bein, das fo. Pl.j Bein, auf dem beim Stehen (I) die H auptlast des Körpers ruht; -bild, das Statue Ständchen, das; -s, - fin der Verbindung/ jmdm. ein S. bringen einem geliebten Menschen, einem Gefeierten zu Ehren vor dessen H a us , Wohnung eine musikalische Darbietung vortragen: einem Jubilar, Geburtstagskind ein S. bringen Stander, der; -s, - k leine, m eist viereckige, steife (1.2) Flagge als Hoheitszeichen am Kraftfahrzeug bes. von Staatsoberhäuptern Ständer, der; -s, - zur Ablage, zum A ufstellen, A n ­ hängen (einer bestimmten A r t) von Gegenständen konstruiertes Gestell: ein S. für Hüte, Mäntel, Schirme; die Koten auf den S. legen; die Kleidung hängt nach Größen geordnet auf den Ständern; das Bahrrad in den S. stellen Ständerjpiiz, der B o t . i n zahlreichen Arten vor- kommender P ilz m it meist hutförmigem Frucht­ körper Standes) -am t, das Behörde, bei der Eheschließungen urkundlich vorgenommen, Veränderungen im P e r ­ sonenstand, Geburt, Tod registriert werden; -dünk el, der Dünkel in bezug auf die Zugehörigkeit zu einer nach Beruf und damit sozialer Stellung gehobenen Gruppe in der Klassengesellschaft, bes. der bürgerl. Gesellschaft: bornierter, reaktionärer S. Stande {Staat, der feudalistischer Staat, in dem es eine organisierte politische Vertretung der Stände (II) gab stand/Stand| -fest fA dj.f 1.1 . fest stehend (2.1): nachdem er ein Stück Pappe untergelegt hatte, war der Schrank wieder s. 1.2. scherzh. er war nicht mehr ganz s. (schwankte leicht infolge von Alko­ holgenuß) ; -festigkeit, die 1. jzu -fest 1.1/ die Unter­ seite der Flasche ist nach innen gewölbt, um ihre S. zu erhöhen — 2 . er zeichnete sich durch S. (Kon­ sequenz, Beharrlichkeit) aus; -g eld, das fvorw. Sg.j Geldbetrag, den man dafür bezahlen muß, daß man auf einem M a rkt (2.2), einer Messe einen Stand (1.3.1 )-hat standhaft fAdj.f sich im positiven Sinne nicht von einer Haltung abbringen lassend, in gefährdeter Lage nicht nachgebend: ein standhafter Kommunist; er blieb trotz aller Anfeindungen, Versuchungen s .; sich s. halten, weigern, wehren; sein Leiden s. (tapfer 2) ertragen; dazu Standhaftigkeit, die; -, fo. Pl.j stand|halten fVb.j 1.1 . etw. setzt einer physischen Belastung dank seiner Stabilität so viel Widerstand entgegen, daß es nicht entzweigeht: die dünne Eis ­ decke hielt dem Gewicht des Körpers nicht stand; Häuser bauen, die einem Erdbeben s. ; nahtlose Rohre halten hohem Druck stand; <C> die B e­ hauptung muß auch einer genaueren Prüfung s. (sich vor ihr als richtig erweisen); eine Über­ zeugung, die s. (sich als fest und gesichert erweisen, behaupten) soll, muß gut begründet sein 1.2 . jmd. setzt einer psychischen od. physischen Belastung so viel Widerstand entgegen, d aß er ihr nicht erliegt, nachgibt: einer Versuchung, den Angriffen eines Gegners s . ; jmds. Blicken s. (nicht ausweichen 1.3); er war entschlossen standzuhalten ständig fAdj.; nicht präd.f 1.1 . ununterbrochen: im Wartesaal herrscht ein ständiges Kommen und Gehen; seine ständigen Bitten, Klagen, Vorwürfe; der Straßenverkehr nimmt s. zu 1.2 . fnur attr.f die ständigen (dauernd, a u f Dauer bestehenden) Kommissionen der örtlichen Volksvertretungen ständisch fA d j.; vorw. attr.f die Gliederung der Ge­ sellschaft in Stände (II) betreffend: die ständische Ordnung im 18. Jahrhundert Stand/stand) -lich t, das jo. P l.j verhältnismäßig schwache Beleuchtung a m Kraftfahrzeug, die beim Halten in der Dunkelheit eingeschaltet wird; -o rt, der jPl. - e/ 1.1 . Ort, an dem sich etw., jmd. be­ findet: den S. mit Karte und Kompaß, den S. eines Schiffes, Flugzeugs bestimmen; die Pflanze braucht einen sonnigen S.; den S. für neue B e ­ triebe festlegen 1.2 . Mil. der S. der Truppe (Ort, an dem eine Truppe ihre ständige Unterkunft, ihre Kaserne hat) liegt an der See; -pauke, die + u m g . jmdm. eine S. (Strafpredigt) halten; - p latz, der Standort (1.1) von etw.; -punkt, der jPl. -e/ 1. jmds. Standort (1.1): etw. von ver­ schiedenen Standpunkten aus betrachten, foto­ grafieren — 2 .1 . bestimmte Einstellung, A uf­ fassung, Meinung, die jmd. in bezug auf einen Sachverhalt vertritt: einen eigenen S. gewinnen, ver­ treten; jmds. S. teilen; er stellt sich auf den, steht auf dem S. (vertritt die Auffassung), daß...; das ist kein S. (so verhält man sich nicht) ! 2.2 . jo. P l.j durch spezifische sachliche od. persönliche Gegeben­ heiten bestimmte Betrachtungsweise: hier inter­ essiert vor allem der S. des Betroffenen; vom S. eines Lehrlings, Kranken, Autofahrers, vom wis­ senschaftlichen, parteilichen, fachmännischen S. aus urteilen, diskutieren; -quartier, das Unter­ kunft, Lager (2) an einem Ort für eine bestimmte Zeit: sein S. aufschlagen, beziehen; -sicher fAdj.j fest, sicher stehend (2.1): eine standsichere L eiter; - uhr, eie in einem meist langen, schmalen Gehäuse senkrecht auf dem Fußboden stehende Uhr; -w a a ge , die T u rn e n Übung, Figur beim Bodenturnen, bei der man auf einem B ein steht, während der Ober­ körper waagerecht nach vorn und das andere B ein waagerecht nach hinten ausgestreckt w ir d ; -wild, das Jägerspr. sich ständig in einem Revier (1.3) auf- haltendes Wild 70*
1094 Stange — stark Stange, die; -, -n 1.1. aus einem bestimmten Mate­ rial bestehender, meist massiver gerader, glatter Gegenstand von relativ großer Länge im Vergleich zu seinem Querschnitt, der insgesamt länger und dicker als ein Stab ist: eine hölzerne, eiserne S.; etw. mit einer S. aus dem Wasser fischen; die Würste hängen an einer S .; die Hühner sitzen auf der S. 1 .2 . eine S. Vanille, Spargel (Vanille, Spargel in einer 1.1 ähnlichen Form); eine S. Zigaretten (mehrere zu einem länglichen Pak et ver­ packte und so gehandelte Schachteln Zigaretten) — 2. Jägerspr. linke od. rechte Hälfte des Geweihs, Gehörns: die rechte S. des Hirschgeweihs 4- von der S. aus der Konfektion: ein Anzug von der S.; umg. jmdm. die S. halten (jmds. Partei er­ greifen, für jmdn. eintreten); bei der S. bleiben (ausharren, etw. nicht aufgeben); jmdn. bei der S. halten (jmdn. dazu bringen, daß er ausharrt, nicht aufgibt); eine S. Geld (viel Geld); salopp eine S. angeben (prahlen, sich wichtig tun) Stangen] -boline, die Bohne, die an Stangen ran­ kend wächst; -holz, das fo. PL/ Forstw . junger Baumbestand mit Stämmen bis zu 20 Zentimetern Umfang und mindestens zwei Metern Höhe Stänker(er), der; -s, - s alopp jmd., der stänkert: er war als S. bekannt stänkern /sw. Vb.; hat/ salopp Streit suchen, Un­ frieden stiften: wenn er zuviel getrunken hatte, fingeranzus. Stanniol, das; -s, jo. Pl.j [Jt.., auch s t..] sehr dünn ausgewalzte, silberglänzende Folie aus Zinn od. Aluminium : die Schokolade ist in S. (ein)gewickelt Stanniol]papier, das jo. Pl.j (auf einer Seite mit Papier beklebtes) Stanniol staute pede jAdv.f [st.., auch Jt..] umg., oft s c h e r z h .: sie verließ s. (stehenden Fußes, unver­ züglich) das Haus Stanze, die; -, -n 1.1 . Maschine, Gerät zum Stanzen (1.1) — 2 . Stempel (1) zum Prägen von etw. — II. V erslehre Strophe aus acht jambischen Versen m it je fünf Hebungen stanzen /sw. Vb.; hat/ 1.1 . etw., bes. Halbzeuge, meist Bleche, m it einer Maschine, Presse ohne Änderung der Dicke des Werkstoffs umformen od. schneiden: Karosserieteile s. 1 .2; etw. in, auf etw. prägen (1): in, auf die Geldbörse ist das Berliner Wappen gestanzt Stapel, der; -s, - 1 . Menge, unbestimmte Anzahl (m it Sorgfalt) übereinandergeschichteter, gleich­ artiger Gegenstände: ein S. Holz, Bretter, Kisten, Bücher; etw. zu einem S. aufschichten, v on einem S. wegnehmen — 2. Schiffsbau Unterlage bes. aus Balken und Keilen, Klötzen, auf der ein Schiff während des Baus ruht und von der es nach Fertig­ stellung zu Wasser gelassen wird: ein Schiff läuft vom S., wird vom S. gelassen (wird nach seiner Fertigstellung z u Wasser gelassen) -f- umg. etw. vom S. lassen (etw. äußern, was komisch wirkt od. auf spöttische Ablehnung stößt) Stapel {lauf, der das Hinabgleiten eines neugebauten Schiffes von der Helling ins Wasser stapeln jsw. Vb.; hat/1 .1 . etw. zu einem Stapel (1) schichten, aufhäufen: Kohlen, Bretter, alte Z eitun­ gen s. 1 .2 . etw. stapelt sich etw. sammelt sich zu einem Stapel (1) a n : die unerledigte Bost stapelt sich auf seinem Schreibtisch Stapfe, die; -, -n Fußstapfe stapfen jsw. Vb.; ist/ (langsam) mit schweren Schritten (über einen weichen Untergrund) irgend­ wohin gehen: durch den Sand, Schnee, Schlamm, übers Feld s. Stapfen, der; -s, - s. Stapfe Stapler, der; -s, - m it Elektro- od. Verbrennungs­ motor ausgestattetes fahrbares Arbeitsgerät zum Heben, Befördern und Stapeln von Lasten bis zu einer Höhe von etwa drei Metern Star, der; -es/-s, -e/-s I. /-es/-s, -e/ [Jt..] in zahl­ reichen Arten vorkommender Singvogel mit dunkel­ gesprenkeltem Gefieder, kurzem Hals und langem, spitzem Schnabel: die Stare haben fa st alle Kir­ schen von den Bäumen gefressen — II. /-s, -s/ [Jt.., st..] 1.1. jmd., der (in der kap. Unterhaltungs­ industrie durch oft unangemessene Popularisierung) als Darsteller auf der Bühne, im Film od. Fernsehen berühmt, beliebt ist: ein S. der Stummfilmzeit; sie ist ein S. geworden 1.2 . jmd., der auf Grund beson­ derer Leistungen auf einem bestimmten, bes. auf sportlichem Gebiet bekannt, beliebt, ist: der S. der Fußballmannschaft — HI . / -es/-s, -e; vorw. Sg.j [Jta:r] in verschiedenen Formen auftretende Augen­ krankheit: der graue S. (krankhafte Trübung der Linse im A uge); der grüne S. (Schädigung von Seh­ nerv und Netzhaut im Auge, die auf einem gesteiger­ ten Druck in seinem Inneren beruht); den S. bekom­ m en; jmdn. am S. operieren Star| -allüren, die jPl.j oft durch Launenhaftigkeit, Überheblichkeit gekennzeichnete Allüren, wie sie mitunter ein Star ■(II) angenommen hat; -be- setzung, die: ein Film mit S. (ein Film, dessen Rollen mit Stars I I besetzt sind) stark jAdj.j 1.1 . kräftig (1.1 .1): ein starker Mann; er ist s. wie ein Bär; der Kranke fühlt sich s. (ge- kräftigt) genug aufzustehen; O mit starker Hand (entschlossen) durchgreifen 1 .2 . körperlich, orga­ nisch in gutem, funktionstüchtigem Zustand: ein starkes Herz, starke (wenig anfällige) Nerven haben — 2 . eine starke (charakterfeste, willens­ starke) Persönlichkeit; einen starken (festen, un­ erschütterlichen) Willen h aben — 8 .1 . dick (2.1): sie ist recht s. geworden 8.2 . von relativ großem Umfang od. Durchmesser und große Belastung aus­ haltend: eine starke Mauer; starke Taue; starke Pappe; starker Bindfaden 8.8 . /einer M aß-, Mengenangabe nachgestellt, diese als Angabe der Dicke, des Umfangs einem Gegenstand zuordnendj: das Brett ist drei Zentimeter, das Buch ist 150 Seiten s. — 4 .1 . von großer Wirkung und Macht: eine starke Partei, Armee 4 .2 . zahlenmäßig groß, um ­ fangreich: eine starke Beteiligung; ein starkes Auf­ gebot; eine s. (sehr gut) besuchte Veranstaltung; feiner Angabe der Personenzahl nachgestelltj die Gruppe der Bergsteiger ist a cht Mann s. (besteht aus acht Personen) — 5 .1 . Koffein, Tein in hohem Maße enthaltend: starker Kaffee, Tee 5.2 . eine starke (sehr wirksame) Arznei — 6 .1 . auf einem Gebiet zu besonderen Leistungen fähig: ein starker Spieler, Gegner; eine starke Konkurrenz 6 .2 . ein starkes (sehr wirksames) Fernglas; ein starker (leistungs­ fähiger) Motor — 7 .1 . / nicht ad v.; drückt einen hohen Grad ausj: starker Hegen, Verkehr, Beifall; starke Kälte, Hitze, Strömung; starke Beachtung finden; in starker Erregung sein; starkes Inter­ esse, starke Schmerzen, Zweifel, H emmungen haben 7.2. jadv.j in großem, hohem Maße, außer-
Starkbier — Startsprung 1095 ordentlich, sehr: s. beschäftigt, erkältet sein; s. in Anspruch genommen sein; s. duften, regnen; s. (viel) essen, trinken; s. gesalzen, verdünnt 7.3 . das ist sein stärkstes (bedeutendstes) Buch; das Buch ist s. — S. Gramm, ein starkes Verb (Verb, das in seinen Stammformen Veränderungen des Stammvo­ kals zeigt und das Part. Prät. auf -en bildet); ein s. dekliniertes Substantiv (Substantiv maskulinen od. neutralen Geschlechts, das im Genitiv Singular auf -s, -es endet) -f- sich für etw. s. machen (sich entschlossen, sehr für etw. einsetzen); um g. das ist s. (frech, unver­ schämt)!; — das starke / Geschlecht; den starken / Mann spielen; etw. ist jmds. starke / Seite; das ist ein starkes / Stück; das ist starker Tobak! Stark|bier, das jo. P L/ Bier mit einem Gehalt an Stammwürze von mindestens 12 Prozent Stärke, die; -n I. /zu stark 1—3.2, 4, 5, 6, 7.1/; zu 1.1 jo. PL /: männliche, jugendliche S.; die S. seiner Fäuste; zu 2 fo. P l.j: seine moralische S. (Charakterfestigkeit); zu 3.2: die S. des Stammes; zu 4.2: die Klasse hat eine S. von 30 Schülern — II. fvorw. Sg.f 1. bes. in Wurzeln, Knollen od. Samen von Pflanzen in Form von weißen Körnchen gespeicherter, zu den Kohlehydraten gehörender Stoff: S. aus Kartoffeln, Reis — 2 . Wäschestärke: Hemdkragen mit S. behandeln Stärke] -gehalt, der fo. PI ./ Gehalt an Stärke (II.l); - m ehl, das jo. Pl.j aus Stärke (II.l) bestimmter Pflanz en gewonnenes M ehl für die Zubereitung von Speisen stärken /sw. Vb.; hat/1.1 .1 .1» etw., jmdn. s. jmds. körperliche , K räfte, Leistungsfähigkeit erhöhen: sportliche Betätigung, Schlaf stärkt den Körper; ein stärkendes Medikament 1.1 .2 . sich nach einer Wanderung in einer G aststätte, jmdn. m it einem Imbiß s. (durch Essen, Trink en erfrischen, kräftigen) 1.2 . Lob stärkt (erhöht, festigt) das Selbstver­ trauen; jmdm. den Willen s. 1 .3 . den Staat, die Partei s. (stark 4.1 machen, festigen) — II . etw. m it Wäschestärke steif machen: Wäsche s.; ein gestärktes Hemd -f- jmdm. den / Rücken, das / Rückgrat s. Stark] -ström, der Elektro techn. Strom mit Span­ nungen von meist 110 Volt an aufwärts; -strom- technik, die /o. Pl.j Teilgebiet der Elektrotechnik, das sich mit der Erzeugung, Umwandlung, Speiche­ rung, Weiterleitung, Verteilung und Verwertung von Starkstrom befaßt Stärkung, die; -, -e n /vorw. Sg./ 1 .1 . das Kräftigen: die Kur wird der S. seiner angegriffenen Gesund­ heit dienen 1.2 . etw. dient der S. der DDR (macht die DDR stark 4.1) —v2. Mahlzeit, Speise, die man zur Kräftigung zu sich nimmt: eine S. zu sich nehmen Starlet, das; -s, -s [Jt.., s t..] /vorw. BRD/ (in kleinen Rollen beschäftigte) junge Filmscha uspielerin m it den Ambitionen eines Stars starr /A dj./ 1 .1 .1 . seine Finger, Glieder sind vor Kälte ganz s. (unbeweglich, steif) 1.1 .2 . eine starre (unnachgiebige, sture 1) Haltung; ein starres F est­ halten an überholten Prinzipien 1.2 . ohne Gelenk (2), fest miteinander verbunden: die beiden Raum ­ schiffe sind s. gekoppelt — 2 . regungslos, bewegungs­ los: vor Schrecken, E ntsetzen, Staunen s. sein; er sah ihn s., mit starren Augen an; zu 1.1 u. 2 Starre, die; -, jo. Pl.j starren /sw. Vb.; hat/ 1. bewegungslos, unablässig, starr (2) in eine Richtung auf etw., jmdn. blicken: er starrte entsetzt, wortlos in ihr Gesicht, auf die Neuankommenden — 2. umg. /emot. neg./ etw. starrt vor, von Schmutz etw. ist stark verschmutzt: die Bluse, Wohnung starrte vor, von Dreck — 3. die kahlen Äste, Ruinen s. in den Himmel (ragen in den Himmel empor) + / Löcher in die Luft s. Starr/starr| -köpf, der jmd., der starr auf seiner Meinung, auf der Durchsetzung seines Willens be- harrt; dazu -köpfig /Adj./; -krampf, der jo. Pl.f Wundstarrkrampf; -sinn, der jo. P l.j unnach­ giebiges, eigensinniges, stures Verhalten: s einen S. brechen wollen; dazu -sinnig jA dj.j Start, der; -(e)s, -s/-e 1.1 . Beginn eines Fluges (1.1 .2): der S. der Maschine, Rakete erfolgt um neun Uhr, verlief reibungslos; den S. freigeben 1.2 . das Loslaufen, -schwimmen, -fahren der Sportler auf ein Startzeichen als Beginn in einem Geschwin­ digkeitswettbewerb: einen guten, schlechten, schwa­ chen S. haben; der S. muß wiederholt werden; er führte vom S. an; das Zeichen zum S. geben; O er hatte bei seiner Arbeit einen guten, schlech­ ten S. (Anfang); der S. (Aufbruch) in den Urlaub, ins Leben — 2. jo. Pl.j 2.1. Stelle, an der, von der aus gestartet w ird : das Flugzeug rollte an den, zum S. 2 .2 . Startlinie, Startplatz: an den S. gehen; die Boote zum S. bringen; S. und Ziel Start/start] -bahn, die Piste, auf der Flugzeuge starten; -bereit fA dj.j 1.1 . fertig zum Starten (1.1, 1.2): die Maschine ist s. 1 .2 . umg. fertig zum Weg­ gehen, reisefertig: wir sind s.; - b lock, der /PI. -b locke/ Sport 1. in die Laufbahn (2) eingeschla­ gene, nicht federnde schräge Stütze zur Erleichterung des Starts eines Läufers — 2 . (kastenartige) Erhöhung am Rand des Schwimmbeckens, von der aus der Start­ sprung erfolgt starten, startete, ist/hat gestartet 1. (ist) 1.1. den Flug (1.1 .2 , 1.2) beginnen, abfliegen: das Flugzeug kann wegen Nebels nicht s. 1 .2 . in einem Geschwin­ digkeitswettbewerb a uf ein Startzeichen loszulaufen, loszuschwimmen, loszufahren beginnen: die Sprinter s. um 14 Uhr 1.3 . für die DDR s. (in einem Wett­ kampf, Rennen die DDR vertreten) 1.4 . um g. abfah­ ren (1), abreisen, aufbrechen (4): zu einer E xp edi­ tion, in den Urlaub s. — 2 . (hat) 2.1 . etw. abfahren, -fliegen lassen: eine Rakete s .; er setzte sich in sein Auto und startete (ließ den Motor anlaufen) 2.2 . u m g . eine K ampagne, Veranstaltung(sreihe) s. (beginnen lassen) Starterj der; -s, - 1 . Sport jmd., der das Zeichen zum Start (1.2) gibt — 2. Anlasser Start/start] -lieber, das /o. Pl.j dem Lampenfieber ähnliche nervöse Erregung bei Sportlern vor dem Wettkampf; -flagge, die Fähnchen, das als Zeichen zum Start (1.2) bes. bei einem Auto-, Radrennen ge­ senkt wird; -hilfe, die (finanzielle) Hilfe, die jmdm. bei etw. den Anfang erleichtern soll; -klar jAdj.j 1.1 . vorbereitet, fertig zum Starten (1.1, 1.2) 1.2 . u m g . bereit, m it etw. zu beginnen; -linie, die Linie, von der aus der Start (1.2) erfolgt; -pistole, die Pistole, m it der der Startschuß gegeben w ird; -platz, der Platz, den ein Sportler vor dem Start (1.2) einnimmt; - ra mpe, die Anlage für das Starten (2.1) von Rake­ ten, Raumschiffen; -schuß, der jPl. -s chüsse/ Schuß (1.1) als Zeichen zum Start (1.2); -Sprung, der flacher
1096 Startverbot — stäuben Kopfsprung eines Schwimmers ins Wasser {zu Be­ ginn eines Weitkampfs); -verbot, das Sport als Disziplinarmaßnahm e od. aus medizinischen Grün­ den zeitlich begrenztes Verbot, a n W ettkämpfen teil­ zunehmen ; -Zeichen, das Zeichen, auf das hin der Start (1.2) erfolgt Statik, die; jo. PI./ [Jt.., st..] Teilgebiet der Physik , das sich mit den Bedingungen befaßt, unter denen ein Körper (2) im Zustand der Ruhe od. gleichförmigen geradlinigen Bewegung infolge der a uf ihn wirkenden K räfte (2) verbleibt: die Gesetze der S. beim Bauen Station, die; -, - e n 1. bauliche Einrichtung {mit einem Bahnsteig), die als Stelle dient, an der ein Zug, bes. der S- und U-Bahn, planmäßig anhält und an der die Fahrgäste aus- und einsteigen: bis B sind es noch drei Stationen — 2.1. Abteilung in einem Krankenhaus: den Patienten, auf die chirurgische S. (ver)legen 2.2 . Einrichtung für wissenschaftliche Beobachtungen, Untersuchungen: eine meteorologische, interplanetare S. einrichten 2.3 . Rundfunksender — 3 . die einzelnen Stationen seines Lebens (Abschnitte seines Lebens) + irgendwo S. machen (eine Fahrt, Reise irgend­ wo zu vorübergehendem A ufenth alt unterbrechen) stationär lÄdj.f 1. Techn. fest an einem Ort mon­ tiert: eine stationäre Bohrmaschine — 2 . jmdn. s. (im Krankenhaus) aufnehmen; stationäre Behand­ lung stationieren /sw. Vb.; hat/ jmdn., etw. irgendwo s. jmdm ., einer Sache einen bestimmten Platz, Standort zuweisen: Mil. das Regiment ist an der Grenze stationiert"1; einen Verkehrsposten an der Kreuzung s. (postieren 1.1); dazu Stationierung, die; -en /vorw. Sg.j statisch fAdj.f [Jt.., s t . .] 1. fnicht präd.f das Gleich­ gewicht der Kräfte betreffend: statische Berechnun­ gen; das statische Gleichgewicht; etw. s. berechnen — 2. nicht offen für Veränderung, Entwicklung, nicht dynamisch: eine statische Betrachtungsweise Statjst, der; -en, -en Theater Film Kleindar­ steller Statistik, die; -en [Jt.., st..] 1. jo. Pl.f Wissen­ schaft, die die zahlenmäßige Häufigkeit von be­ stimmten, in M assen auftretenden Erscheinungen in Natur und Gesellschaft erfaßt und deren Gesetz­ mäßigkeiten untersucht: mathematische S. — 2. Zusammenstellung der Ergebnisse von Unter­ suchungen über die zahlenmäßige Häufigkeit von bestimmten, in M assen auftretenden Erscheinungen in Natur und Gesellschaft, meist in Form einer Tabelle, graphischen Darstellung: etw. aus einer S. ablesen; eine genaue, lückenlose S.; dazu stati­ stisch /Adj.; nicht präd.j Stativ, das; -s, -e [. .v e] (dreibeiniges) Gestell, auf dem feinmechanische Geräte befestigt werden, um einen sicheren Stand zu garantieren: das S. einer Kamera ]statt jKonj.f s. 2anstatt 2statt fPräp. mit Gen./ an Stelle (6): er kaufte s. des Teppichs einen Läufer; ich antwortete s. seiner Statt /in der Verbindung/ jmdn. an Kindes S. an ­ nehmen (jmdn. adoptieren) Stätte, die; - n g eh . Stelle (1.1), die vorwiegend durch bestimmte E reignisse od. menschliches Wirken Bedeutung erlangt hat: eine freundliche, gastliche S.; an historischer S. weilen; eine S. des Grau ens statt[ -finden jVb.; von einer Veranstaltung/ zu einem bestimmten Zeitpunkt vor sich gehen: das Konzert findet heute abend statt; -geben /Vb./: einer B itte s. (eine Bitte erfüllen) statthaft /Adj.; nur präd./ zulässig, erlaubt: es ist nicht s., hier zu rauchen Statthalter, der Stellvertreter eines Monarchen, einer Regierung in einem Landesteil stattlich /A dj./ 1 .1 . groß und kräftig, ansehnlich: er ist eine stattliche Erscheinung; ein stattlicher Bart 1.2 . ein stattlich es (großes, beeindruckendes) Haus — 2 . zahlenmäßig ziemlich groß: ein statt­ liches Vermögen Statue, die; -, - n [Jtartuo, s t ..] künstlerisch gestal­ tete plastische Nachbildung eines stehenden M en­ schen, Tieres, Standbild Statuette, die; -, - n [Jtatu|et9, s t . .] kleine Statue: eine bronzene S. statuieren /sw. Vb.; hat/ [Jt.., s t ..] 1.1 . in dem Auf­ satz hat er diese Unterscheidung statuiert (grund­ sätzlich festgelegt) 1.2 . J u r . etw. rechtsverbindlich festsetzen: Pflichten und Rechte s. 4* (mit etw. an jmdm.) ein / Exempel s. Statur, die; -, - e n /vorw. Sg.j Gestalt (1): ein Mann vo n untersetzter S. Status, der; -, - /vorw. Sg./ [Jt.., st.., PL ..tu:s] 1. in bestimmter Weise fixierter Stand, Zustand, in dem sich jmd., etw. befindet: einen S. verändern, verbessern; Med. der S. (Zustand) des Patienten ist zufriedenstellend — 2 . J u r . rechtliche Stellung: den S. eines Diplomaten, einer gesellschaftlichen Organisation haben Status quo, der; -, /o. PL/ [Jt.., st..] Jur. zur Zeit gegebener (rechtlicher) Zustand: den S. in Europa anerkennen Statut, das; -(e)s, -en Satzung: sich ein S. geben; ein S. ändern; nach den Statuten entscheiden Stau, der; -(e)s, -e /vorw. Sg./ 1 .1 . durch Stauen be­ wirkte Ansammlung von Wasser: der S. des Wassers, Flusses in einer Talsperre 1.2 . M eteor. Aufsteigen von Luftmassen vor einem Gebirge, das zu Wolken­ bildung und Niederschlägen führt 1.3 . Stockung: an der Kreuzung kam es zu einem plötzlichen S. (der Fahrzeuge) Stau|anlage, die quer zum Wasserlauf errichtetes Bauwerk zum Stauen von Wasser für Bewässerung, Regulierung des WasserStandes, Energieerzeugung und Versorgung mit Trinkwasser Staub, der; -(e)s, /o. Pl.f, fachspr. Stäube in Mengen auftretende feinste, i n der L uft schwebende od. sich a uf etw. ablagernde feste Teilchen unter­ schiedlicher A rt: feiner, dichter, radioaktiver S .; S . « dringt in die Poren; S. / wischen + viel S. aufwirbeln (viel Aufsehen, Aufregung verursachen)', u m g. sich aus dem S., Staube ma­ c hen (sich rasch u nd heimlich entfernen) Stau|becken, das Becken einer Stauanlage, in dem Wasser gestaut wird stauben /sw. Vb.; hat/ etw. gibt Staub von sich: der Teppich staubte sehr, als er ihn klopfte; es staubt (Staub wirbelt umher) stäuben ./sw. Vb.; hat/ 1. etw. staubt: die Blüte, Matratze stäubt — 2. etw. wirbelt wie Staub umher: Wassertropfen, Schneeflocken s. — 3. eine pulver­ förmige Substanz über, auf etw. streuen, verteilen:
Staubexplosion — Steehriissel 1097 Puderzucker über den K uchen s.; jmdm. Puder auf die Haut s. Staub/staub| -explosion, die T echn. Explosion, die durch plötzliche Verbrennung pulverförmiger (Brenn)- Stoffe entsteht; -länger, der; -s, - umg. zur Woh­ nungseinrichtung gehörender (als Zierde dienender) Gegenstand, auf dem sich leicht Staub absetzt; -lein fAdj.f so fein (1.3) wie Staub: Kaffee s. mahlen; - gefäß, das Teil der Blüte, der den Blutenstaub enthält staubig fAdj.f mit Staub bedeckt, voll Staub: staubige Schuhe, Polster reinigen, abbürsten Sta^b/staub | -k om , das fPl. - körner/ einzelnes Teilchen Staub: ein S. im Auge haben; -lappen, der weicher Lappen zum Wegwischen von Staub; -lunge, die fo. PL/ Med. durch ständiges Einatmen be­ stimmter Stäube hervorgerufene Erkrankung der Lunge; -saugen, saugte Staub, hat staubgesaugt m it dem Staubsauger Staub entfernen: sie braucht heute nicht staubzusaugen; -Sauger, der elektrisches (Haushalts)gerät, m it dessen Hilfe Staub (von T ep ­ pichen, Polstermöbeln) durch Ansaugen von Luft ent­ fernt wird; -Schicht, die Schicht, die durch Sichäb- setzen von Staub entstanden ist; -tuch, das jPl. - tücher/ Staublappen; -w olke, die aufgewirbelter, wie eine Wolke in der Luft schwebender Staub: mit dem Auto eine S. hinterlässen; -zucker, der jo. Pl.j landsch. Puderzucker stauchen fsw. Vb.; hat/ etw. s. mit etw. kräftig auf den Boden stoßen und dadurch den Inhalt zusammen­ drücken: den Sack Holz s. Stau |dämm, der das Flußtal in ganzer Breite ab­ schließender hoher Dam m einer Talsperre Staude, die; -n 1« mehrjährige Pflanze, deren ober­ irdische krautige Teile im Winter meist absterben, deren unterirdische Teile überdauern: Rittersporn ist eine S. — 2. süddt. österr. Schweiz. Strauch — 3. landsch. Kopf des Salats (2) stauen fsw. Vb.; hat/ 1.1 . etw. s. durch eine Ab­ sperrung den Abfluß von etw. Fließendem, Strö­ mendem, bes. von Wasser, behindern und es sich ansammeln lassen: Wasser (durch eine Talsperre) s. 1.2* sich s. durch Absperrung, Behinderung zum Stehen kommen .und sich ansammeln: das Eis sta ut sich am Brückenpfeiler; der Eahrzeugstrom staut sich; das Blut hat sich im Herzen gestaut 1.8. Zorn und Ärger hatten sich in ihm gestaut (er ist immer ärgerlicher geworden, ohne daß sein Ärger sich entladenhat) — 2.Seemannsspr. eineFracht, bes. Stückgut, sachgemäß auf Schiffe verladen: die Ladung s. Staumauer, die vgl. Staudamm staunen fsw. Vb.; hat/ auf eine ungewöhnliche Sache, (das ungewöhnliche Verhalten einer) Person m it Überraschung, Be- od. Verwunderung reagieren: fassungslos, ungläubig s.; jmdm. staunend zu­ hören; er staunte nicht schlecht, als er sie sah; über etw., jmdn. s .: über ein Kunstwerk, den phantastischen Weltrekord s. - f / Bauklötze (r) s. staunenswert fAdj.f so geartet, daß man darüber staunt: seine Geduld ist s. Staupe, die; -n Seuche, von der Tiere, bes. Hunde, befallen werden: der Pudel hat die S. Stau) -raum, der 1. jo. Pl.f Wasserwirtsch. Fassungsvermögen einer Stauanlage — 2 . V e r ­ kehr sw. durch Linien markierter Baum an Kreu­ zungen, innerhalb dessen die Fahrzeuge halten müssen, solange es die Verkehrslage erfordert od. die Fahrtrichtung gesperrt ist; -see , der künstlicher, durch Stauen 1.1 von Wasser entstandener See Stauung, die; -, - en 1. fvorw. Sg.j das Stauen (1.1): die S. des Wassers — 2. fzu stauen 1.2/ das Ge­ stautsein: der Arzt beseitigte eine venöse S. (des Blutes); auf der Autobahn kam es zu kilometer­ langen Stauungen Stau |wehr, das 2Wehr Steak, das; -s, -s [ste:k, auch Jt..] Scheibe Fleisch von der Lende, die auf beiden Seiten kurz gebraten w ird: ein gegrilltes, saftiges S. Stearin, das; -s, -e [Jt.., auch st..] festes, weißes Gemisch, dessen Hauptbestandteil Stearinsäure ist Stearin| -kerze, die Kerze aus Stearin; -säure, die fo. Pl.f Chem . gesättigte (2) Fettsäure, die wachs­ artige K ristalle bildet Stechen (er sticht), stach, hat gestochen f/ auch stechend/ 1.1 . in etw. s. einen spitzen Gegenstand in die Oberfläche von etw., jmdm. drücken, stoßen (so daß er dort eindringt) : er stach mehrere Male mit der Kanüle in den Arm, bevor er die Vene traf; eine Nadel in den Stoff s.; Mücken, Wespen s. (bohren ihren Stachel in jmds. H aut); jmdm. etw. in etw. s .: jmdm. das Messer in den Rücken s.; jmdn. s .: er hat mich (mit einer Nadel) gestochen; sich (an, mit etw.) s. (einen spitzen Gegenstand versehentlich in die eigene H aut eindringen lassen) 1.2 . etw. sticht: Dornen, Disteln s. (dringen bei Be­ rührung mit ihren Spitzen in die Haut); der Bart, rauhe Wolle sticht (kratzt 3); O die Sonne sticht (scheint unangenehm grell und heiß) — 2 . durch 1.1, Einritzen etw. in etw. hersteilen: Löcher (für die Ohrringe) in die Ohren s . ; Zeichnungen in Kupfer, Stahl s. — 3. etw. mit etw. Scharfem, Spitzem aus etw. herauslösen, herausholen: Rasen, Torf s. (Stücke von Rasen, Torf mit einem Spaten o. ä . abtrennen); Spargel s. (mit dem M esser unter der Erde abschnei­ den) ; Aale s. (mit einem spitzen Fanggerät aufspies- senund ausdemWasserfischen) —4.Kartenspiel mit einer Karte von höherem Wert die anderen aus­ gespielten Karten an sich bringen, gewinnen: er sticht den König mit dem As, mit einem Trumpf; Karo sticht (ist Trumpf) — 5 . R ei t e n ein unentschiedenes Turnier im Springreiten durch Wiederholung nach bestimmten Regeln entscheiden: drei Reiter nahmen am Stechen teil + wie gestochen (gleichmäßig und sauber) schrei­ ben; — etw. sticht jmdm. ins / Auge, in die Augen; jmdn. sticht der / Hafer; etw. sticht jmdm.indie/ Nase;in/ Sees.;wievonder/ Tarantel gestochen aufspringen; in ein / Wespen­ nest s. Stechen, das; -s, - R eiten Entscheidung eines un­ entschiedenen Turniers im Springreiten durch Wiederholung und nach bestimmten Regeln: drei Reiter nahmen am S. teil stechend fAdj.; nicht adv.; / auch stechen/ 1. ste­ chende (wie Stiche wirkende) Schmerzen (in der Brust haben) — 2 . ein stechender (unangenehm starrer) Blick — 3 . ein stechender (unangenehmer, durchdringender) Geruch Stech| -flieg e, die Fliege mit Stechrüssel; -m ücke, die in zahlreichen Arten vorkommende Mücke, deren blutsaugendes Weibchen einen langen Stechrüssel hat und häufig gefährliche K rankheiten überträgt; - rüssel, der zu einem langen Stachel umgeformtes
1098 Stechzirkel — stehen Mundwerkzeug der Stechfliege, -mücke zum Stechen und Saugen; -Zirkel, der Zirkel mit Spitzen an beiden Schenkeln zum genauen Messen, Abstecken von Abständen Steck/steck| -brief, der vom Staatsanwalt öffentlich bekanntgegebene Personenbeschreibung, m it der um Mithilfe zur Festnahme einer Person aufgerufen wird, gegen die ein Haftbefehl erlassen ist: einen S. gegen jmdn. erlassen; dazu -brieflich /A d j.; vorw. adv.; nicht präd./ mit Hilfe eines Steckbriefes: die­ ser Mann wird s. gesucht; -dose, die an der Wand angebrachte, m it der elektrischen Leitung verbundene Vorrichtung zu m A nschluß eines elektrischen Gerätes mittels Steckers an das Stromnetz stecken, steckte / veraltend stak, hat gesteckt j / auch gesteckt/ 1. /steckte/ 1.1 . etw. irgend­ wo hin s. etw., bes. einen länglichen, flachen Gegen­ stand, ganz od. zu einem Teil in einen (dazu p a s­ senden) Hohlraum, eine Halterung bringen und dort belassen: den Schlüssel ins Schlüsselloch, Schloß, ein Blatt Papier zwischen die Seiten eines Buches, in einen Spalt s . ; sich einen Bleistift hinters Ohr, Watte ins Ohr s.; Kerzen auf einen Kerzen­ ständer s.; die Hände in die Hosentaschen, ein Buch in die Aktentasche s.; den Brief in den Ka­ sten s. (einwerfen 1); Nadeln in ein Nadelkissen, einen Stock in die Erde s. (stechen 1.1); etw. an etw. s.: sich, jmdm. einen Bing an den Finger s. (auf den Finger schieben) 1.2 . um g . jmdn. irgend­ wohin s. jmdn . unwiderruflich, oft zwangsweise irgendwohin bringen, damit er dort für eine be­ stimmte Zeit bleibt: ein Kind ins Bett s .; man hatte ihn in ein Internat, ins Gefängnis gesteckt 1.8, Geld in ein (Forschungs)unternehmen s. (dafür auf-, verwenden) — 2 .1 . etw. befindet sich ganz od. zu einem Teil irgendwo in etw., sitzt (fest) in, an etw.: der Schlüssel steckt (im Schloß); der Nagel steckt fest in der Wand; der Brief steckt im Kasten, der Pfahl in der Erde; der Wagen steckt im Schlamm (sitzt im Schlamm fest); jmd. steckt in etw.: er steckt bis zu den K nien (er befindet sich knietief) im Schnee 2.2 . u m g . jmd. befindet sich irgendwo (verborgen): er steckt hinter der Tür, in seiner Werkstatt; wo steckt er denn?; O wer steckt (steht verborgen als Drahtzieher) hinter all diesen Machenschaften? 2.8 . das Kleid steckt voller Nadeln (in dem Kleid stecken 2.1 viele Nadeln) 2.4 . er steckt voller Witz, Einfälle (er ist sehr w itzig, einfallsreich) — - 8. Isteckte) 3.1 . umgeschlagenen Stoff, gelegtes H a a r m it Nadeln Zusammenhalten, festmachen: den Saum des Kleides s.; das Haar zu einem Knoten s. 3.2 . etw. mit einer Nadel od. einem anderen spitzen Gegenstand an etw. befestigen, anheften: die Brosche, Blume ans Kleid s. — 4. /steckte/ umg. jmdm. etw. s. (jmdm. etw. heimlich hinterbringen) -j- mit jmdm. unter einer / Decke s.; nicht in jmds. / Haut s. mögen; das kannst du dir an den / Hut s.; etw. steckt noch in den ^ Kinder­ schuhen; etw. steckt jmdm. in den Einochen; den / Kopf in den Sand s.; die, seine / Nase in etw., alles s.; die, seine / Nase in ein Buch s.; jmdn. in den / Sack s.; sich etw. hinter den /* Spiegel s . ; jmdn. in die Tasche s. Stecken, der; -s, - landsch., bes. süddt. Stock, Stab: ein dicker, starker S .; ein S. für die Tomaten­ pflanze + / Dreck am S. haben stecken/Stecken| -bleiben fVb.f 1.1 . sich nicht weiterbewegen können und schließlich festsitzen: der Wagen blieb im Schlamm stecken 1.2 . ihm ist eine Gräte im Hals steckengeblieben (bei ihm hat sich eine Gräte im Hals festgesetzt) 1.3 . er ist beim Bezi- tieren steckengeblieben (wußte beim Rezitieren nicht weiter); ~f~ jmdm. bleibt das / Wort im Munde stecken; -lassen, ließ stecken, hat stecken­ lassen, auch steckengelassen etw. an dem Ort lassen, wo es steckt (2.1): er hat den Schlüssel (im Schloß) s.; umg. laß dein Geld nur stecken (ich bezahle für dich)\; -pferd, das Hobby: Gartenarbeit ist sein S.; + sein S. reiten (sich seinem Hobby widmen) Stecker, der; -s, - m it herausragenden Stiften ver­ sehene Vorrichtung an einem Kabel zur Herstellung elektrischer K o nta kte m ittels einer Steckdose Steck Ikontakt, der 1. Steckdose — 2 . Stecker Steckling, der; -s, -e von der Mutterpflanze ab­ getrennter Pflanzenteil, der in den Boden gesteckt wird und sich dadurch zu einer selbständigen Pflanze entwickeln kann: Stecklinge aussetzen; die Ver­ mehrung durch Stecklinge Steck| -nadel, die Nadel mit kleinem rundem Kopf zum Feststecken von etw .: den Kleidersaum mit Steck­ nadeln umstecken; -f umg. etw., jmdn. wie eine S. suchen (sehr gründlich, intensiv, mühselig su­ chen); es war so still, daß man eine S. fallen hören konnte (es war vollkommen still); es war so voll, daß keine S. zu Boden fallen konnte (der Raum war von Menschen gedrängt voll); -rübe, die n o rdd t. Kohl­ rübe; -Schlüssel, d ev Schraubenschlüssel aus (hohlem) Profilstahl, der zum Los-, Festdrehen auf die Schraubenmutter aufgesteckt wird; -schuß, der jPl. - s chüsse/ Schußverletzung, bei der das Geschoß im Körper steckengeblieben ist; -Zwiebel, die kleine Zwiebel (1), die zum Wachsen in die Erde gesteckt wird Steg, der, -(e)s, -e 1,1 . meist aus Brettern und Pfählen bestehende schmale Brücke: ein hölzerner, schwan­ kender, morscher S .; über den Bach führte ein S. 1.2 . das Boot legte am S. (Landungssteg) an — 2 . Mus. senkrecht auf Saiteninstrumenten sitzendes Brettchen, über das die Saiten gespannt sind — 3 . an langen Hosen unter der Fußsohle durchlaufendes bandartiges Teil, bes. aus Gummi, zum Straffhalten der Hose — 4 . Bügel zwischen den Brillengläsern + / Weg und S. kennen Steg| -hose, die Hose mit Stegen (3); -reif, der -f- aus dem S.: er hielt seine Bede aus dem S. (ohne Vorbereitung); -reifspiel, das improvisiertes dra­ matisches od. musikalisches Spiel: die Laienspiel­ gruppe führte ein S. auf stehen, stand, hat gestanden / / auch gestanden/ 1. in meist aufrechter, gestreckter Körperhaltung (mit durchgedrückten K nien) auf den Füßen ruhend an einer Stelle verharren: aufrecht, krumm, gebückt, unbeweglich, bequem, (fest) auf den Füßen, der Erde s.; sie standen dicht gedrängt; auf einem Bein s.; das Kind kann schon s.; wir mußten s. (hatten keinen Sitzplatz); jmdn. irgendwo s. sehen; hinter, neben jmdm. s . ; an, in der Tür, am Fenster, an der Haltestelle, im Begen s.; an der Maschine s. (im Stehen an der Maschine arbeiten); er steht bis zu den Knien im Wasser; in der ersten Beihe s. — 2. etw. befindet sich 2.1 . irgendwo an, auf einer Stelle, in einem Raum, wobei es mit seiner Grundfläche, seinen Beinen, Füßen, Rädern od. m it seiner Schmal­
stehenbleiben — Steherrennen 1099 seite auf etw. ruht: das Telefon, ein Teller, Glas Wein steht auf dem Tisch; das Buch steht im Re­ gal; in der Ecke steht ein Schrank, Tisch; das Auto s teht in der Garage, auf der Straße; der Schreib­ tisch steht schräg vor dem Fenster; das Glas steht auf dem Kopf (befindet sich m it der Oberseite, Öff­ nung nach unten an, auf einer Stelle) 2.2 . irgendwo, hat irgendwo seinen (festen) Pla tz , an dem es erbaut, errichtet, gewachsen ist: das Haus steht an der Straße; auf dem Platz steht ein Denkmal, eine Eiche; steht der Zaun, das Haus noch (ist er, es noch vorhanden)? 2.3*1« M il. die Truppen s. (haben ihren Standort) an der Grenze 2.3 .2 . der Mond steht (befindet sich) (hoch) am Himmel 2.4 . das steht in der Zeitung (ist in der Zeitung zu lesen); was steht auf der Speisekarte?; sein Name steht nicht auf der Liste; davon steht nichts im Vertrag — 3 .1 . etw. weist einen bestimmten Stand (1.4 .2) auf: das Wasser steht niedrig, hoch; das Wasser stand (reichte 2.1) ihm bis zu den K nien 3.2 . der Zeiger einer Skala, eine Skala zeigt etw. Bestimmtes an: die Uhr steht auf zwölf; das Barometer steht auf Sturm — 4 . etw. hat eine bestimmte Bewegungsrichtung: der Wind, die Strömung steht nach Norden, auf das Land zu, günstig — 5 . nicht (mehr) in Tätigkeit, Bewegung, Betrieb sein: er wartete, bis der Motor, die Maschine, der Zug stand; die Uhr steht; eine Blutung zum Stehen bringen — 6 . die Weiche s teht falsch, richtig (ist falsch, richtig gestellt 3.1) — 7. in drei Monaten muß das H aus s. (fertig sein); umg. morgen muß der Vortrag s.; die Szene steht (ist fertig einstudiert) — 8 .1 . etw. ist von steifer (1.2) Beschaffenheit und steht darum ab: die Rüsche steht 8.2 . um g. femot. neg.f die Bluse steht vor Dreck (ist stark verschmutzt) — 9 . etw. steht jmdm. etw. kleidet jmdn.: dieses Kleid steht dir (gut); der Hut steht dir nicht — 10 .1 . etw. steht in bestimm­ ter Weise / verweist auf einen bestimmten Zustand in der Entwicklung einer Sachef: S port das Spiel steht (hat einen Stand von) 3:2^; wie die Dinge s. (wie sich die Dinge entwickelt haben), hast du gute Aus­ sichten; es steht gut, schlecht um etw., jmdn., mit etw., jmdm.: es steht schlecht um ihre, mit ihrer Gesundheit (sie is t gesundheitlich in schlechter Ver­ fassung); es steht gut, schlecht mit jmdm., um jmdn. (jm ds. Lage, Gesundheit ist gut, schlecht); umg. wie steht’s (wie geht es dir)? 10.2. jmd. steht sich gut (jmd. hat ein gutes Auskommen, verdient, besitzt viel Geld) 10.3 . jmd. steht (sich) gut, schlecht m it jmdm. jmd. hat ein gutes, schlechtes Verhältnis zu jmdm.: er stand.(sich) gut mit seiner Schwieger­ mutter 10.4 . zu einer Sache, jmdm. in bestimmter Weise s. zu einer Sache, jmdm. eine bestimmte E in ­ stellung haben: wie steh st du zu diesem Problem, zu ihr? — 11.1. zu etw. s.: ich stehe zu meiner Tat (ich betrachte meine T at nach wie vor als gerecht­ fertigt); ich stehe zu meinem Versprechen (ich werde mein Versprechen halten) 11.2 . zu jmdm. s. zu jmdm. halten, jmdm. beistehen: ich stehe zu dir 11.8. umg. jmd. steht auf etw., jmdn. jmd. hat für etw., jmdn. eine besonders große Vorliebe: ich stehe auf Jazz; er steht auf blonde Frauen — 12. auf diese Verbrechen steht eine hohe Freiheitsstrafe (dieses Verbrechen wird mit einer hohen Freiheits­ strafe bestraft) — 13 . /etw. steht zu + D&/.; nur im Präs. u. Prät.; drückt einen passivischen Sach­ verhalt aus/: es steht zu erwarten (es kann, muß er­ wartet werden), daß ... — 14. etw. steht bei jmdm. etw. ist in jmds. Ermessen gestellt: das steht ganz bei dir — 15. etw. steht für etw. etw. vertritt etw.: dieses Beispiel steht für viele — 16 . dieses Verb steht (verbindet sich) mit dem Dativ — 17 . /in Verbindung mit Präp. u. Subst.j 17.1 . /drückt aus, daß sich jmd., etw. in einer bestimmten Lage, in einer bestimmten Beziehung mit jmdm ., etw., in einem bestimmten Zustand befindet/: mit jmdm. in gutem Einvernehmen s .; etw. steht im Zusammen­ hang mit etw.; an erster Stelle s.; in hohem An­ sehen s.; etw. steht im Wideispruch zu etw.; im Mittelpunkt s.; vor einer Frage, vor Schwierig­ keiten s.; mit jmdm. im, in Briefwechsel s.; unter Wasser s. (überschwemmt sein) 17.2 . /zu r Umschrei­ bung eines Verbalbegriffs/: i n Blüte s. (blühen); im Einsatz s. (eingesetzt sein); unter Anklage s. (an­ geklagt sein); unter Aufsicht s. (beaufsichtigt wer­ den) ; etw. steht zur Debatte (soll debattiert werden); zur Diskussion, Beratung s.; etw. steht zur Ver­ fügung (über etw. ka nn verfügt werden) + etw. steht und fallt mit jmdm., etw. (etw. hängt von jmdm ., etw. ausschließlich, entscheidend ab); — wie s. die / Aktien?; auf eigenen / Beinen s.; etw. steht auf schwachen /* Beinen; das, etw. steht auf einem anderen / Blatt; jmd., etw. ist, wie er, es im / Buche steht; überden / Dingen s.; etw. steht in (hellen) Flammen; das steht außer / Frage; auf eigenen / Füßen s .; mit jmdm. auf gutem, vertrautem, gespanntem / Fuß(e) s.;etw . steht auf schwachen / Füßen; stehenden / Fußes; etw. steht ins / Haus; etw. steht auf der / Kippe; nicht wissen, wo einem der / Kopf steht; bei jmdm. inder/ Kreide s.;hochim/ Kurs s.;etw. steht nicht in jmds. ^ Macht; seinen / Mann s.; etw. steht auf des Messers Schneide; vor dem / Nichts s.;unter dem / Pantoffel s.;bei etw. / Pate s.; auf verlorenem /f Posten s.; / Rede und Antwort s.; im Schatten von jmdm., etw. s .; Schlange, / Schmiere s.; in jmds. / Schuld s.; jmdm. zur /* Seite s.; jmdm. steht der / Sinn nach etw .; etw. steht auf dem / Spiel; etw. steht in den Sternen; etw. kommt jmdn. JA teuer zu s .; etw. steht vor der / Tür; jmdm. steht das / Wasser bis zum Hals; jmdm., einer Sache im / Weg(e) s .; dem steht nichts im ^ Wege; wo er geht und steht stehen| -bleiben /Vb./ 1 . jmd. hört auf zu gehen, geht nicht weiter: erstaunt, unschlüssig s.; sie blieb vor jedem Schaufenster stehen; O jmd. ist in seiner Entwicklung stehengeblieben (hat sich nicht weiter­ entwickelt) 2. etw. hört a uf, in Tätigkeit, Bewegung, Betrieb zu sein: der Zug, das Auto, die Uhr ist stehengeblieben; O vor Schreck blieb ihm fast das Herz stehen (er war sehr erschrocken) — 3. ein Schirm, Koffer ist stehengeblieben (stehengelassen worden); + auf halbem / Weg(e) s .; -lassen, ließ stehen, hat stehenlassen, auch stehengelassen 1. sie hat ihn einfach s., stehengelassen (ist von ihm weg-, fortgelaufen, ohne ihm weitere Beachtung zu schenken) — 2 . etw. dort lassen, wo es steht (2.1, 2 .2): sie hat die Tassen auf dem Tisch s., stehengelassen — 3. jmd. hat etw. s ., stehengelassen (hat etw. Hingestelltes vergessen mitzunehmen) — 4 . sich einen Bart s; (wachsen lassen) Steher [rennen, das S p o r t Radrennen, bei dem der einzelne Radfahrer hinter einem Motorrad herfährt
1100 Stehkonvent — steil Stell| -konvent, der umg. scherzh.: einen S. machen, abhalten (sich in einer Gruppe im Stehen unterhalten); -lampe, die a uf dem Boden stehende Lampe mit einem hohen Gestell; -leiter, die Leiter, die auf ihren beiden, am oberen Ende beweglich mit­ einander verbundenen Holmenpaaren stehen kann stehlen (er stiehlt), stahl, hat gestohlen 1. fremdes Eigentum heimlich und widerrechtlich an sich brin­ gen: er hat gestohlen; (jmdm.) Geld, Wertsachens.; o geh. die Sorgen haben ihr die Ruhe, den Schlaf gestohlen (sie um ihre Ruhe, ihren Schlaf gebracht) — 2. sich v on irgendwo weg, irgendwohin s. sich heimlich von irgendwo weg, irgendwohin begeben: sich aus dem Zimmer, Haus s. + umg. er kann mir gestohlen bleiben (von ihm will ich nichts wissen); — mit dem kann man Pferde s.;s. wie ein / Rabe; jmdm. die / Schau s.; jmdm. die / Zeit s. Stgh| -platz, der: ich h atte im Bus nur einen S. (hatte keinen Sitzplatz, mußte stehen) ; der Bus hat 25 Stehplätze (im B us können 25 Fahrgäste, die keinen Sitzplatz haben, stehen); -vermögen, das jo. PL / Ausdauer, Vermögen, bei einer Leistung durchzuhalten steif fAd j.f 1*1. /bes. von den Gelenken des Menschen/ infolge äußerer Einw irkung od. Krankheit, Alter unbeweglich (1.1) geworden: ein steifes Handgelenk; er war ganz s. vom langen Sitzen, vor Kälte 1.2 . jbes, von flächigem M aterialj nicht weich od. wenig biegsam und darum die Form haltend: steifes Leinen, Papier; ein steifer Hut, Kragen — 2. förmlich, un­ persönlich: eine steife Gesellschaft; ein steifes (ge­ zwungenes) Benehmen, Lächeln; die Begrüßung verlief sehr s.; er ist s. und zugeknöpft — 3 . ein steifer (halbfest gewordener) Pudding; das Eiweiß s. (schaumig) schlagen — 4 . /nicht adv./ 4 .1 . See- mannsspr. ein steife (starke 7.1) Brise 4.2 . ein steifer (viel Rum enthaltender) Grog — 5 . ein steifer (schwerfälliger) Stil -f- um g. etw. s. und fest (hartnäckig) behaupten Steif|beinig /A dj.j ungelenkig in den Beinen: ein steifbeiniges neugeborenes K alb; er stieg s. in das Auto steifen /sw. Vb. ; hat/ etw. stärken (II): den Kragen, das Hemd s, steif [halten /V b./ + umg. die / Ohren s. Steifheit, die; -, jo. PL; zu steif 1 u. 2/ das Steifsein Steif[leinen, das jo. P L/ stark appretiertes Leinen Steig, der; -(e)s, -e landsch. schmaler, steiler Fuß­ weg, Weg, Pfad: der S. führte zwischen den Felsen hindurch Steig| -bügel, der 1. paarige, beiderseits vom Sattel (1.1) herabhängende Vorrichtung, i n der der R eiter beim Reiten seine Füße aufstützt: ohne S. reiten — 2. M ed . eines der drei Gehörknöchelchen; -eisen, das 1. einer von mehreren U-förmig gebogenen Gegen­ ständen aus Stahl, die an Schornsteinen, Schächten, Masten angebracht sind und zum Hinaufsteigen dienen •— 2 . einer von zwei an den Schuhen fest- schnallbaren gebogenen Gegenständen aus Stahl, die als Hilfsmittel zum Erklettern von (hölzernen) Lei­ tungsmasten dienen — 3. Bergsport einer von zw ei, m it scharfen Zacken versehenen Gegenständen aus Stahl, die beim Begehen von Gletschern und ver­ eisten Bergwänden unter die Schuhe geschnallt werden steigen, stieg, ist gestiegen 1.1 .1 . unter Kraft­ anstrengung Schritt für Schritt einen steilen Weg nach oben, auch nach unten zurücklegen, eine Leiter, Treppe hinauf-, hinabgehen: bergauf, bergab s.; irgendwohin s.: langsam, schnell auf den Berg, Turm s. 1 .1 .2 . eine Treppe, Stufe s. (eine Treppe, Stufe hinaufgehen) 1.2 . sich m it den (Händen und) Füßen auf etw. hinauf od. davon herab, in etw. hinein od. aus etw. heraus bewegen, begeben: aufs, vom Rad, Pferd s.; auf den, vom Stuhl s.; die Jungen stiegen (kletterten) auf den Baum, über den Zaun; er stieg durch das Fenster; in den, aus dem Zug s.; in das, aus dem Auto s.; in den Schacht s. — 2.1 . etw. steigt etw. bewegt sich (senkrecht) nach oben in die Höhe: der Ballon, Hubschrauber steigt; die Kinder lassen ihre Drachen s.; O ein angenehmer Duft stieg (drang) ihm in die Nase; der Wein stieg ihm zu K opfe (machte ihn betrunken) 2.2 . etw. erreicht einen höheren Stand (1.4 .2): das Thermometer, die Temperatur, Einwohnerzahl steigt ständig; das Fieber stieg auf 40 Grad; der Umsatz, Wohlstand steigt; O jmd. steigt in jmds. Achtung (wird von jmdm . immer mehr geachtet) 2.3 . die Begeisterung, Ungeduld, W ut stieg (nahm zu); jmds. Chancen s.; steigende (immer größere) Ansprüche stellen 2.4 . im Wert (1.1) zunehmen: die Waren s. auf dem Weltmarkt im Preis; die Aktien sind gestiegen 2.5 . besser werden: jmds. Leistungen s.; der Lebens­ standard steigt — 3. um g. eine Veranstaltung findet irgendwann statt: die Party, das Fest steigt in der nächsten Woche - f jmds. / Aktien s.; jmdm. aufs / Dach s.; etw. steigt jmdm. in den / Kopf, zu Kopfe Steiger, der; -s, - B e rg m . technischer Fachmann im Bergbau unter und über Tage, der für die Produktion und die Anleitung der Arbeiter verantwortlich ist: der S. kontrollierte sein Revier, steigern jsw. Vb.; hat/1 .1 . etw. erhöhen (2.1), höher machen: das Tempo, die Leistungen, Arbeits­ produktivität s.; gesteigerte (erhöhte) Ansprüche stellen 1 .2 . sich erhöhen (2.2): die Arbeitsproduk­ tivität hat sich gesteigert; seine Angst, Wut stei­ gerte sich; die Schmerzen steigerten sich ins U n ­ erträgliche; seine Leistungen im Schwimmen stei­ gerten sich (wurden besser) 1.3 . der Sänger stei­ gerte sich (verbesserte seine Leistung) während sein es Vortrags immer mehr 1 .4 . sich in etw. s. sich immer mehr in eine bestimmte Erregung versetzen: sich in Begeisterung s.; er steigerte sich in Wut — 2 . Gramm , ein Adjektiv, Adverb s. (durch Endungen, andere Wörter die Formen für die Stufen des Ver­ gleichs bilden); zu 1.1 —1.3, 2 Steigerung , die; -, -en; zu 2 /o. PL /: die S. eines Adjektivs, Adverbs Steig| -leitung, die senkrecht in die Höhe führender Teil eines Leitungssystems, bes. für Wasser(dampf), Gas; -rohr, das Rohr einer Steigleitung Steigung, die; -, -en 1. jvorw. Sg./ Grad der Zu­ nahme an Höhe bei einer Fläche: eine gering e, große S.; die Straße hat eine S. von 15 Prozent — 2. an­ steigender, aufwärts führender Weg: der Fahrer hatte eine kurze S. zu überwinden steil /A dj.; meist von aufragenden Oberflächen/ im Winkel zwischen mindestens 45 und fast 90 Grad ge­ neigt, stark ansteigend, abfallend: ein steiler Ab­ hang, W eg; steile Gassen, Dächer; einen steilen Berg erklimmen; es g eht s. bergauf; die Schlucht fällt s. (jäh 2) ab; er richtete sich s. auf; B ail­
Steilhang — Stelldichein 1101 s p i e l e eine steile Vorlage (weit und hoch über die Köpfe der Spieler hinweg geschossener, geworfenerBall) 4- ein steiler /* Zahn Steil| -hang, der steiler Hang; -küste, die steil zum Meer abfallende Küste; -paß, der F u ß b a ll steil zugespielter B all: den Spielern gelangen mehrere Steilpässe; -wand, die steile Felswand: eine schroffe, vereiste S .; -wandzelt, das geräumiges Zelt mit vier senkrechten Wänden und pyramidenförmigem Dach Stein, der; -(e)s, -e 1.1 . jo. PI ./ wesentlich am Auf­ bau der Erdkruste beteiligtes, natürliches, festes* m i­ neralisches M aterial, Gestein: beim Graben sind sie auf S. gestoßen; eine Brücke aus S.; eine Figur in S. meißeln; das B rot ist hart wie S. 1 .2 . einzelnes, aus dem Zusammenhang mit der großen Masse los­ gelöstes Stück von 1.1: ein Haufen Steine; ein großer, runder, spitzer S.; Steine auflesen, fort­ wälzen; einen S. nach jmdm. werfen; sich an einem 8. stoßen; über einen S. springen — 2 .1 . zur Ver­ wendung beim Bauen, M auern mehr od. wertiger ge­ formter 1.2 od. aus mineralischen Stoffen hergestellter Mauerstein: Steine karren, klopfen, vermauern; gebrannte Steine; Steine aus Glas; den S. m it Mör­ tel binden 2.2 . Grabstein: dem Verstorbenen wurde auf dem Friedhof ein S. gesetzt 2.3 . Edelstein, Halbedelstein: ein echter, synthetischer, falscher S.; ein S. von vier Karat; die Uhr hat 15 Steine (15 Ru­ bine imLagerder Uhr) —3. BrettspieleFigwr (3): die schwarzen, weißen Steine; einen S. m it einem anderen schlagen — 4 . sehr hartschaliger Kern be­ stimmter Obstarten: Pflaumen, Aprikosen, Kirschen haben einen S. — 5. M ed. steinförmige Masse, die sich in bestimmten (Hohl)organen des Körp er s abge­ lagert hat: Steine in der Galle, Niere haben; einen S. operativ entfernen + der S. des Anstoßes (die Ursache der Verärge­ rung); der S. der W eisen (eine geniale Lösung); jmdm. fällt ein S. von der Seele, vom Herzen (jmd. ist erleichtert über etw.); der S. kommt ins Bollen {eine Angelegenheit kommt in Gang) ; den S. ins R ol­ len (eine Angelegenheit in Gang) bringen; keinen S. a uf dem anderen lassen (etw. Gebautes in feindlicher Absicht völlig zerstören); jmdm. Steine in den Weg leg en (jmdm. Schwierigkeiten bereiten); um g . es friert S. und Bein (es herrscht starker Frost) ; S. und Bein schwören (etw. äußerst nachdrücklich ver­ sichern); bei jmdm. einen S. im Brett haben (bei jmdm . gut angeschrieben sein); — ein Herz aus S. haben; über / Stock und S.; das ist nur ein / Tropfen auf den heißen S. Stein/ste|n| -adler, der großer, in felsigen Gegenden lebender Adler von einheitlich dunkelbrauner F är ­ bung; -alt, -alt /A dj.; emot.f sehr alt, uralt; -hock, der mit der Ziege verwandter Wiederkäuer, der in den obersten Regionen der Hochgebirge E uropas, Asiens und Nordafrikasiebt; -boden, der Fußboden aus steinernen Platten; -bohrer, der für Stein, Beton geeigneter Bohrer; -brech, der; -(e)s/-, - e jvorw. Sg.f in zahlreichen A rten vorkommendes Gewächs mit rosettenförmig angeordneten Blättern und rötlich- weißen Blüten; -bruch, der Ort, wo technisch nutz­ bares Gestein im Tagebau abgebaut w ird; -butt, der; - (e)s, -e im Meer lebender großer schuppenloser Plattfisch mit knöchernen Höckern auf der gesamten Körperoberfläche, der als Speisefisch genutzt wird; -druck, der fPl. -ef 1. fo. Pl.f Lithographie (1) — 2. Lithographie (2): ein alter S. steinern /Adj.f 1.1 . / nur attr.f aus Stein (1.1): ein steinerner Fußboden; eine steinerne Treppe 1,2. /nicht adv./ ein steinernes (mitleidloses, hartes) Herz haben; eine steinerne (unbewegliche) Miene Stein/stein| -erweichen, das + u m g . /emot./ zum S. herzzerreißend, mitleiderregend: das Kind weinte zum S .; -garten, der den Charakter des Gebirges nach­ ahmende gärtnerische Anlage mit Steinen und Gebirgs­ pflanzen; -gut, das jo. Pl.j keramisches Erzeugnis mit weißem, porösem Scherben (3), der meist glasiert ist und für Geschirr, Wandfliesen od. sanitäre A r ­ tikel verwendet wird; -hart, -hart /Adj./ hart wie Stein (1.1), sehr hart steinig /Adj../ viele Steine (1.2) aufweisend: ein steiniger Acker; der Weg ist s.; O der Weg zum Ziel war s. (mühevoll) Stein|kohle, die harte, schwarze Kohle mit hohem Gehalt an Kohlenstoff und großem Heizwert Steinkohlen | -bergbau, der Gewinnung von Stein ­ kohle aus ihrer Lagerstätte; -revier, das Gebiet, in dem Steinkohle lagert und abgebaut w ird Steln/ste|n| -m etz, der; -en, -en Facharbeiter, der Natur- und Kunststein nach Vorlagen handwerklich bearbeitet; -o bst, das zum Obst gerechnete Früchte, die einen Stein (4) enthalten; -pflaster, das Straßen­ pflaster aus Steinen; -pilz, der eßbarer Röhrenpilz m it einem hell- bis dunkelbraunen Hut, anfangs weißlichen, später olivgrünen Röhren und hellem Stiel; -reich, -reich /Adj./ umg. /emot.j sehr reich; - s alz, das /o. Pl.j mineralisch vorkommendes Salz (1); -schlag, der 1. (lawinenartiges) Niedergehen von gelockertem Gestein im Gebirge — 2. jo. PI./ Bauw. Schotter (1); -sch ieifer, der Facharbeiter, der Edel- und Halbedelsteine bearbeitet; -schliff, der 1. jo. Pl.j das Schleifen von (Edel-, Halbedelsteinen: den S. beherrschen — 2 . A rt und Weise, wie ein (Edel-, Halbedelstein geschliffen ist; -setzer, der Arbeiter, der Straßen pflastert; -Wurf, der 1.1 . Wurf mit einem S tein : das Schaufenster wurde durch einen S. zertrümmert 1.2 . /o. Pl.f einen S. weit: das Haus steht nur einen S. (nicht weit) vom See entfernt; - zeit, die /o. Pl.j älteste Entwicklungsperiode der Menschheit bis etwa 1800 vor unserer Zeitrechnung, in der die Menschen Werkzeuge und Waffen vor­ wiegend aus Stein herstellten; -zeug, das keramisches Erzeugnis mit festem, undurchlässigem, oft grauem Scherben (3), der vorwiegend mit einer braunen Gla­ sur überzogen ist Steiß, der; -es, -e 1. unteres Ende der Wirbelsäule — 2. salopp Gesäß: er ist auf seinen S. gefallen Steiß] -bein, das Med. Knochen am unteren Ende der Wirbelsäule; -gebürt, die u m g . Geburt, bei der das Gesäß des Kindes zuerst aus dem Mutterleib kommt Stele, die; -, -n [Jt.., st..] Architekt, mit In­ schriften, bildlichen Darstellungen versehene, flache, aufrecht stehende Tafel aus Stein, die als (Grabdenk­ mal dient Stellage, die; -, -n [..a:39] Ständer: eineS. für No­ ten; das Obst wird auf riesigen Stellagen gelagert stellar /Adj.; vorw. attr.f [Jt.., st..] Astron. die Fix sterne und Sternsysteme betreffend Stelldichein, das; -s/-, -s fvorw. Sg.j [..i9|ain] vor­ her verabredetes Zusammentreffen eines Liebespaares an einem bestimmten Ort, Rendezvous; O Gäste aus aller W elt gaben sich hier ein S. (trafen sich zu Ge­ sprächen)
1102 Stelle — Stellenplan Stelle, die; -, - n 1. bestimmter kleiner Bereich 1.1 . im Gelände, in einem Raum, an, auf etw., wo sich jmd., etw. befindet, wo sich jm d . aufhält od. wo etw. ge­ schieht :sieh an einer vereinbarten S. treffen;an wind­ geschützten Stellen blühen schon die Apfelbäume; der Unfall geschah an dieser S.; das Bild hing da ­ mals an einer anderen S .; diese S. muß er renovieren; er hat dieSachen an die falsche S. gelegt 1.2 . am Kör- per, an einem Gegenstand, der durch etw. gekennzeich­ net, markiert ist: eine gerötete, geschwollene, en t­ zündete S .; an der Jacke sind einige schadhafte Stellen — 2 .1 . kürzerer Abschnitt, Textstelle in einem Schriftwerk, einer mündlichen Ä ußerung: eine S. aus einem Buch zitieren, herausschreiben; der Autor geht an anderer S. ausführlicher auf diese Frage ein; an der S. erhielt der Autor, Redner Beifall 2.2 . kürzeres Teilstück eines M usikw erks: diese S. des Klavierkonzertes höre ich am liebsten; der Pianist übte diese S. immer wieder — 3 .1 . Gliede­ rungsteil einer Rang-, Größenordnung, Reihenfolge, der von etw., jmdm.eingenommen wird, werden kann: er nimmt (in der Klasse) die erste S. ein (ist der Erste, Beste, Wichtigste); unsere Ruderer lag en an der vordersten S. (an der Spitze); er, das kommt an erster S. (zuerst 1.1) 3.2 . M ath. Platz (4) für eine (Ziffer einer) Zahl, durch den im System der Zahlen ihr Wert bestimmt wird, je nachdem wieviele Plätze sie links od. rechts vom Kom ma steht: die erste S. nach dem Komma — 4 .1 . Arbeitsverhältnis (1): eine neue S. antreten; jmdm. eine S. anbieten, ver­ mitteln; er hat häufig die S. gewechselt 4.2 . die S. (Planstelle) muß mit einer Fachkraft besetzt wer­ den — 5 . Dienststelle, A m t (2.1), Behörde: eine staatliche, kirchliche S .; sich an die übergeordnete S. wenden; die Zeltplätze werden von zentraler S. (von einer zentralen Einrichtung) vergeben — 6 . an S. 6 .1 . \Präp. mit Gen./ er kam an S. seines Bruders (sein Bruder kam nicht, dafür kam er) 6.2 . /Adv.; in Verbindung mit von/ an S. von Butter nahm sie Margarine (sie nahm nicht Butter, dafür nahm sie Margarine) + an deiner, seiner S. (wenn ich du, er wäre, mich in deiner, seiner Lage befände); auf der S. (sofort, in diesem Augenblick) ; zur S. sein (da, anwesend sein); sich zur S. melden (seine Anwesenheit mel­ den); umg. nicht von der S. kommen, auf der S. treten (nicht voran-, weiterkommen); — an A Ort und S. stellen /sw. Vb.; hat/ 1. sich an einen bestimmten W r t (1.1), Pla tz (4) begeben und dort aufrecht stehend verharren: er stellte sich ans Fenster, auf den Stuhl; stelle dich nicht mitten auf die Straße!; sich in Positur s .; <> sich hinter, vor jmdn. s. (für jmdn. Partei ergreifen) — 2 .1 . etw. (irgend­ wohin) s. etw. (mit der Hand, den Händen) an einen bestimmten Platz bringen, so daß es dort steht (2.1): er stellte die Bücher in das Regal, den Ascher auf den Tisch; das Fahrrad in den K eller s .; die Blumen ins Wasser s .; etw. beiseite s .; in dem kleinen Zim­ mer kann ich den Schrank nicht s. (unterbringen 1); wie soll er die Möbel s. (anordnen 2) ? 2.2 . die Mutter stellte das Kind auf den Stuhl (brachte das Kind auf den Stuhl, so daß es darauf stand); das gestürzte Kind wieder auf die Beine s. (wieder in eine aufrecht stehende Haltung bringen) 2.3 . eine Speise warm, kalt s. (an eine Stelle bringen, wo sie warm bleibt, kalt bleibt, w ird) — - 3.1 . eine technische Vorrichtung durch Betätigen eines Mechanismus in eine be­ stimmte Richtung bringen, so daß sie die erwünschte Funktion erfüllt: eine W eiche, ein Signal s. 3 .2 . die Uhr s. (durch Betätigung einer bestimmten Vor­ richtung einer Uhr bewirken, d aß die Uhr die rich­ tige Zeit angibt) 3.3 . den Wecker auf sechs Uhr s. (durch 3.2 bewirken, d aß der Wecker um sechs Uhr weckt) 3.4 . das Radio laut, leise s. (einstellen 2.1) — 4.1 .1 . jmdn. s .: der flüchtige Verbrecher konnte von der Polizei gestellt (festgenommen) werden; etw. s . : Jägerspr. der Hund stellte das Wild (hinderte es an der Flucht) 4.1 .2 . ich werde ihn s. (zur Rechen­ schaft ziehen), sobald ich ihn treffe 4.2 . sich jmdm.,. einer Sache s.: der Täter hat sich der Polizei ge­ stellt (freiwillig bei der Polizei gemeldet, um sich zu verantworten) ; sich einem Kampf, Gegner s. (einem K a m p f nicht ausweichen, Gegner zum Zwecke der Auseinandersetzung gegenübertreten); der P o ­ litiker stellt sich den Fotografen, der Presse (war bereit, sich fotografieren, interviewen zu lassen) — 5. sich irgendwie s. 5.1 . sich jmdm., einer Sache gegenüber in bestimmter Weise verhalten, eine be­ stimmte Einstellung zu jmdm., einer Sache ein­ nehmen: sich gut mit jmdm. s. (mit jmdm. gut auszukommen siechen); wie stellt er sich dazu?; sich feindselig, ablehnend gegen etw., jmdn. s. 5.2 . eine Eigenschaft, einen Zusta nd Vortäuschen: sich taub, krank, tot s.; stell dich nicht so dumm (tu nicht so, als ob du das nicht wüßtest)! — 6. jmdn., etw. (zu, für etw.) s. auf Anforderung hin dafür sorgen, daß jmd., etw. für eine bestimmte Aufgabe zur Verfügung steht: das Dorf stellte zehn Leute zur Bekämpfung des Waldbrandes; einen Vertreter, Bürgen, Zeugen, Redner s . ; die Kostüme wurden vom Theater g estellt (bereitgestellt); O eine Kaution s. (hinterlegen) — 7 * /in Verbindung mit Subst. zur Umschreibung eines Verbalbegriffs/: einen Antrag s. (etw. beantragen); eine Bitte s. (um etw. bitten); eine Diagnose s. (eine Krankheit dia ­ gnostizieren); eine Forderung, Frage s. (etw. for­ dern, fragen); an jmdn. ein Ansinnen s. (jmdm. etw. zumuten); jmdm. ein Ultimatum s. (von jmdm. etw. ultimativ fordern); jmdm. etw. in Aussicht s. (jmdm. etw. Positives ankündigen, versprechen); jmdn. vor Gericht s. (anklagen); etw. zur Diskus­ sion s. (etw. diskutieren lassen); etw. in / t Abrede s. + auf sich (selbst) gestellt sein (ohne Hilfe anderer zurechtkommen müssen); — jmdmJ ein / Bein s .; etw. auf die / Beine s.; die / Bude auf den Kopf s.; etw. in /* Frage s.; etw. stellt etw. in / Frage; jmd. ist / gut gestellt; sich auf die / Hinterbeine s.; etw. auf den / Kopf s.; sein / Licht nicht unter den Scheffel s.; etw. an den / Pranger s .; jmdn. auf die Probe s.; etw. in / Rechnung s . ; jmdn. zur / Rede s.; jmdn., etw. in den / Schat­ ten s.; etw., jmdn., sich zur / Schau s.; jmdn. vor vollendete / Tatsachen s .; jmdn. an die / Wand s.; sich jmdm. in den / Weg s. Stellen/stellen| -angebot, das Angebot an freien Stellen (4.1);-gesucht das bes.inForm einerAnnonce abgefaßte Nachfrage nach einem Arbeitsplatz, Be­ werbung um eine Stelle (4.1); -los /A dj./ ohne A rbeit, Stelle (4.1), arbeitslos; -markt, der jvorw. Sg.j A r ­ beitsmarkt, wie er sich in der Gesamtheit der an­ gebotenen lind gesuchten Arbeitsstellen ausdrückt; -p lan, der Plan von Betrieben u nd wirtschaftsleitenden Organen für den Bedarf an Arbeitskräften nach
stellenweise — Steno 1103 An zahl, Qualifikation und zulässiger Lohn-, Ge­ haltsgruppe; -weise /A dv./ an manchen Stellen (1.1): s. war der Fluß über die Ufer getreten, lag noch Schnee Stell) -fläche, die zum A ufstellen bes. von E in ­ richtungsgegenständen in einem R a um verfügbare Fläche; -maeher, der; -s, -1 and sch. Handwerker, der aus Holz Wagen (1.1, 1.2) herstellt; -platz, der Iflatz (1,4), xOrt (1.1), an dem sich die Teilnehmer bes. einer Demonstration versammeln; -probe, die Probe fü r ein Theaterstück, eine kulturelle od. sportliche D a r ­ bietung, bei der die Aufstellung einzelner Personen, einer od. mehrerer Gruppen geprobt und festgelegt wird Stellung, die; -, -e n 1. durch die Situation bestimmte spezifische Art, wie die Glieder, der Kopf und der Körp er des Menschen durch die Bewegung der Muskulatur, Gelenke, Wirbelsäule in eine bestimmte Lage zueinander gebracht worden sind :in aufrechter, kniender, gebückter S.; eine andere S. einnehmen — 2.1 . A rt, wie etw. gestellt (3.1) ist: die S. einer Weiche, eines Signals 2.2* die S. (Position 2.2) der Gestirne am Himmel — 8 . \vorw. Sg.j bestimmte Einstellung, Meinung, die jmd. zu jmdm., etw. hat: jmds. klare, ablehnende, feindselige S. zu jmdm., etw .; /in den Verbindungen! für, gegen jmdn., etw. S. nehmen (sich für, gegen jmdn., etw. ausspre­ chen); zu etw. S. nehmen (seine Meinung zu etw. sagen); S. beziehen (einen bestimmten Standpunkt vertreten) ~ 4 . Mil. zur Verteidigung ausgebauter und befestigter Teil der Front: die Truppen haben die S. gehalten; der Gegner ist in S. gegangen (hat die Verteidigungsstellung bezogen) — 5 .1 . A rbeits­ verhältnis, bes. für Angestellte: eine interessante, verantwortungsvolle S.; in leitender S. tätig sein; eine S. suchen, finden 5.2 . fvorw. Sg.j jmds. Rang, Position, Bedeutung, Beziehung zu anderen im ge­ sellschaftlichen Leben: jmds. gesellschaftliche, so ­ ziale S .; die S. der Frau in der sozialistischen Ge­ sellschaft Stellung|nähme, die; -, -n 1. /o. Pl.j das Äußern einer Meinung, Ansicht zu etw.: jmdn. um eine klare S. ersuchen, zur S. auffordern — 2 . zu etw. geäußerte Meinung, Ansicht: er hatte eine eindeu­ tige, kritische S. dazu abgegeben Stellungs/stellungs| -krieg, der Mil. Kampfhand­ lungen, die über einen längeren Zeitraum aus festen Stellungen (4) heraus geführt werden; -los lAdj.j keine Stellung (5.1); Arbeit habend stell/Stell) -vertretend jAdj.j 1.1 . jnicht präd.f er wurde stellvertretender Direktor (Stellvertreter des Direktors) ; er leitete s. (vertretungsweise) die Sitzung 1.2 . Iadv./ im Namen eines anderen, mehrerer an­ derer auftretend, sprechend, handelnd: er sprach s. für alle W erktätigen des Betriebes; -Vertreter, der jmd ., der offiziell die Funktion hat, jmds. dienstlichen Aufgabenbereich bei dessen Abwesenheit zu über­ nehmen: der S. des Direktors; -Vertretung, die jo. PL/: jmdn. m it jmds. S. beauftragen (jmdn. beauf­ tragen, jmds. Stellvertreter zu sein); -werk, das A n ­ lage (2), von der aus Signale und Weichen fern­ bedient werden Stelze, die; -, -n jvorw. Pl.j paarweise gebrauchte, ubermannshohe hölzerne Stange (1.1) m it einem quer stehenden Klotz an ihrem unteren Drittel, auf den man mit dem Fuß steigt, um darauf balancierend m it großen, langen Schritten zu gehen: auf Stelzen laufen, gehen; ergeht wie auf Stelzen (steif, geziert) stelzen jsw. Vb.; ist; vorwiegend von langbeinigen Vögeln/ mit steif wirkenden, großen Schritten irgend­ wohin gehen: der Storch stelzte über die Wiese Stemm)eisen, das Werkzeug, bestehend aus einem an einem Ende keilförmig verjüngten eisernen Stab (I), m it dem bes. eine Vertiefung in festem M aterial her- gestellt wird stemmen fsw. Vb.; hat/ 1. etw. Schweres, jmdn., die Arme durchdrückend, über den K opf in die Höhe heben: Gewichte, Hanteln s.; der Artist stemmt seine Partnerin mit einem Arm in die Höhe; der Gewichtheber hat 100 Kilogramm gestemmt —■ 2. einen Körperteil auf, gegen, sich gegen etw. s. m it einem Körperteil, seinem Körpergewicht (mit aller Kraft) gegen etw. drücken: die Ellenbogen, Arme auf den Tisch s.; er stemmte sich mit den Schultern gegen die Tür; die Hände in die Seiten, Hüften s.; O sich gegen eine Entwicklung s. (sich einer Entwicklung widersetzen) — 8 .1 . etw. durch Bearbeitung mit Stemmeisen und Hammer herstellen: ein Loch, eine Vertiefung in die Wand, in eine Mauer s. 8 .2 . etw. mit Stemmeisen und Hammer von etw. abspalten: er stem mte einen dicken Span aus dem Balken Stempel, der; -s, - 1 .1 . zum Herstellen eines Ab­ drucks dienendes kleines Werkzeug m it spiegel­ bildlichen Schriftzeichen o. ä . aus Gummi, Holz od. Metall: einen S. anfertigen, schneiden (lassen); ein runder, viereckiger S.; der S. einer Dienststelle, eines Betriebes; er drückte den S. auf die Brief­ marken 1.2 . T ech n. stählerner Teil einer Presse, m it dem ein Werkstück geprägt, geformt wird — 2.1 . Abdruck von 1.1: beim Überschreiten der Grenze wird ein S. in den Paß gedrückt; der Brief trug den S. vom 10. Februar 2.2 . in Waren, bes. in Edelmetallen eingeprägtes Zeichen: der Ring hat, tragt einen S. 2.3. /o. Pl.j etw. tragtden S. von etw.: diese Musik, sein Werk trägt den S. des Genies (stammt unverkennbar von einem Genie); diese Fel­ sen drücken der Landschaft ihren S. auf (prägen sie) — 3 . B ot. aus Fruchtknoten mit Griffel und Narbe bestehender weiblicher T eil einer Blüte — 4*1. B a u w . kurzes, als Stütze dienendes Rundholz 4.2 . B e rg m . senkrecht od. schräg stehende Stütze aus Holz od. Stahl in einem Grubenbau Stempel| -färbe, die Lösung zum Tränken von Stempelkissen; -kissen , das mit Stempelfarbe ge­ tränktes kleines Gebilde aus Stoff in einem Behälter, auf das der Stempel gedrückt wird, damit er die nö­ tige Stempelfarbe erhält stempeln jsw. Vb.; hat/ 1.1. etw. mit einem Stempel (2.1) versehen: einen Ausweis, ein Formular s.; Briefe, Postkarten s.; gestempelte (durch Stempel entwertete) Briefmarken 1 .2 . Gold-, Silberwaren s. (sie mit einem Stempel 2.2, der ihren Feingehalt an­ gibt, versehen) — 2 . jmdn., etw. zu jmdm., etw. s. jm d m . , einer Sache (ungerechtfertigt) bestimmte ne­ gative Merkmale als dauernde Eigenschaft zu­ weisen: sein Verhalten stempelte ihn zum Betrüger; jmdn. zum Lügner s. Stengel, der; -s, - länglich-runder, grüner, stabiler Teil krautiger Pflanzen, der die Seitentriebe, Blätter, Blüten trägt, Stiel: ein dünner, dicker, langer S.; die S. der Blumen; die Blüte sitzt auf einem langen S. Steno, die; -, /o. PL; vorw. o. Art.; Kurzw. für Ste­ nografie/: ein Diktat in S. aufnehmen; er kann S.
1104 Stenografie — steril Stenografie, d ie; jo. P l.j künstlich geschaffene Schrift mit besonders kurzen Zeichen für Buch­ staben od. Wörter, die sehr schnelles Schreiben er­ möglicht: etw. in S. festhalten stenografieren fsw. Vb.; h atf 1.1. Stenografie schrei­ ben: können Sie (gut) s.? 1.2. etw. in Stenografie mit-, nach-, a ufschreiben:er h at die Vorlesung steno­ grafiert stenografisch fA dj. ; nicht präd.j in Stenografie ge­ schrieben: stenografische Notizen, Aufzeichnungen; ein stenografischer Bericht Stenogramm, das; -s, -e 1.1. Niederschrift in Steno­ grafie: ein S. noch einmal vorlesen, in die Schreib­ maschine übertragen 1.2. fin der Verbindung! ein S. aufnehmen (ein Diktat 1.2 in Stenografie nieder - schreiben) Stenographie, die s. Stenog rafie stenographieren / Vb.f s . stenografieren stenographisch fAdj.f s. stenografisch Stenotypistin, die; -n en [..ty..] weibliche Fach­ kraft, die Diktate (1.2) in Stenografie aufnim m t und in Maschinenschrift überträgt Step, der; -s, jo. Pl.f [Jtep, step] Steptanz: S. tanzen Stepp|decke, die m it Steppnähten verzierte, in Felder eingeteilte (gefütterte) Bettdecke Steppe, die;-n ausgedehntes, vorwiegend ebenes, baumloses, m it Gräsern bestandenes Gebiet mit ge­ ringem Niederschlag steppen fsw. Vb.; hat/ I. etw. so nähen, daß der Faden zwischen den Einstichen eine lückenlose Linie bildet: eine Naht s. — I I . Steptanz ausführen Stepperei, die; - e n Verzierung mit Steppnähten: sie trägt ein Kleid mit einer plastischen S. Steppke, der; -/-s, -s vorw. berl. scherzh. kleiner Jung e: ein aufgeweckter, niedlicher, Berliner S. Stepp zu steppen I| -naht, die gesteppte Naht; - stich, der Step|tanz, der jo. PI .f Tanz (1.1) auf der Bühne, bei dem die mit Eisenplättchen beschlagenen Spitzen und Absätze der Schuhe stark rhythmisch auf den Boden aufgeschlagen werden Sterbe[-bett, das jo. P l.f: sie trat an sein S. (an das Bett, in dem er sterbend lag); auf dem S. (im Ster­ ben) liegen; -fall, der: sie haben einen S. in der Familie (eines ihrer Familienmitglieder ist gestor­ ben) ; -geld, das von der (Sozialversicherung gezahlter Geldbetrag für die Bestattung eines Versicherten; - hemd, das Hemd, das dem Toten angezogen wird; -lager, das jo. Pl.j vgl. -bett sterben (er stirbt), starb, ist gestorben 1.1 . infolge Aussetzen aller Lebensfunktionen zu leben aufhören: plötzlich, jung, hochbetagt s .; er ist zu Hause, im Krankenhaus, im Alter von 85 Jahren, an den Fol­ gen des Verkehrsunfalls gestorben; an Krebs, an, vor Hunger s.; das Kind starb bei der Geburt; eines natürlichen, gewaltsamen Todes, einen schnellen, schweren Tod s. (einen natürlichen, ge­ waltsamen, schnellen, schweren Tod haben); das sterbende Tier kroch in das Dickicht;,jmdm. stirbt jmd.: heute ist (ihm) seine Frau gestorben; <> umg. jemot.j vor Angst, Hunger s. (große Angst, großen Hunger haben); er ist vor Ungeduld, N eu­ gier fa st gestorben (er war sehr ungeduldig, sehr neugierig) 1.2 . für etw., jmdn. s. für etw., jmdn. sein Leben hingeben: er ist im K onzentrationslager für seine Überzeugung gestorben -j- im Sterben liegen (als Schwerkranker od. alter Mensch im Bett liegen und kurz vor dem Tode ste­ hen); umg. daran, davon stirbt man nicht (das ist nicht so schlimm, nicht so gefährlich); — wie die /* Fliegen s.; nicht / leben und nicht s. können Sterbens/sterbensl -angst, die u m g . jem ot.j sehr große A ngst; -krank /A d j.; emot.j todkrank, schwer­ krank; -müde jA dj.; nicht attr.; emot.j sehr müde; - wort, das s. - wörtchen; -wörtchen, das + kein, nicht ein S. kein Wort, überhaupt nichts: davon h at er kein, nicht ein S. gesagt, verraten Sterbe| -Sakramente, die jPLj H el. k a th . Beichte, Kommunion und letzte Ölung eines Sterbenden: er hat die S. empfangen; -stunde, die jo. P l.j: jmds. S. (die Stunde, in der jmd. stirbt); -urkunde, die amtliche Urkunde über den Tod einer Person sterblich jA dj.j dem Tode unterworfen:alle Menschen sind s. + die sterbliche / H ülle; die sterblichen / Über­ reste Sterblichkeit, die; jo. P l.j 1..das Sterblichsein: die S. der Menschen, aller Lebewesen — 2 . Anzahl der Sterbefälle in einem bestimmten Zeitraum im Ver­ hältnis zu der Anzahl der Lebenden: die S. der Künder bei Keuchhusten ist sehr zurückgegangen Stereo, das; -s, jo. PL; Kurzw. für Stereophonie/ [Jt.., s t..] «s. Stereophonie: ein Musikprogramm in S. senden, hören Stereo |anlage, die Anlage zum stereophonen Hören von Rundfunksendungen und zur stereophonen Wie­ dergabe des auf Tonträgern Fixierten Stereofotografie, die jo. Pl.j Film F otog r. 1. Ver­ fahren zur Herstellung von speziellen Aufnahmen (2.1), die im Stereoskop betrachtet, einen räumlichen Eindruck vermitteln — 2 . durch 1 hergestellte A uf­ nahme Stereo | -kassette, die K assette (3.2) für stereophone Wiedergabe; -lautspreeher, der Lautsprecher als T eil einer Stereoanlage: zur Stereophonen Wiedergabe sind zwei S. erforderlich Stereometrie, die; -, jo. P l.j [J t.., s t . .] Teilgebiet der Geometrie, das das Abbild der räumlichen Figuren zum Gegenstand hat stereophgn /Adj.; nicht präd.j [Jt.., st..] Schälle, Töne räumlich getreu wiedergebend: das K onzert wurde s. aufgeommen Stereophonie, die; -, jo. P L; / auch Stereo/ [J t.. , s t ..] elektroakustisches Verfahren zur wirklich­ keitsgetreuen räumlichen Wiedergabe von Schällen, bes. Musik stereophgnisch jA d j. ; nicht p rä d.j stereophon Stereophotographie, die s. Stereo fotografie Stereo|Schallplatte, die Schallplatte für stereophone Wiedergabe Stereoskop, das; -s, -e [Jt.., s t . .] einen räumlich- plastischen Eindruck von Stereofotografien ver­ m ittelndes optisches Gerät Stereoskopie, die; -, jo. Pl.j [Jt.., s t..] Technik der Wiedergabe räumlich wirkender Bilder; dazu stereo­ skopisch jA dj.; nicht p rä d .j; ein stereoskopisches. (räumlich wirkendes) Bild stereotyp jAdj.j [Jt..ty:p, st..] jbes. von Äußerun­ genI ständig in gleicher Form wiederkehrend: eine stereotype Antwort; ein stereotypes Lächeln sterü jAdj.j [Jt.., st..] 1. keimfrei: ein steriler Verband —2. /nicht adv.j 2.1. fachspr. ein steri­ ler (unfruchtbarer) Boden 2.2 . unfruchtbar (1): seit ihrer Operation ist sie s.
Sterilisation — steuern 1105 Sterilisation, die; -, -e n [Jt.., st..] das Sterilisieren sterilisieren/sw. Vb.; hat/ [Jt.., st..] 1. etw. keimfrei machen: vor dem ärztlichen Eingriff müssen die Instrumente sterilisiert werden; Lebensmittel werden bei der Konservierung sterilisiert — 2 . ein Tier, einen Menschen bei Erhaltung der K eimdrüsen steril (2.2) machen Stern, der; -(e)s, -e 1, am nächtlichen Himmel sicht­ barer Himmelskörper /mit Ausnahme des Mondes/ :ein hell leuchtender S.; die Sterne stehen am Himmel; er beobachtete bei klaren Nächten die Sterne — 2.1 .1 . flächiges Zeichen mit mindestens drei, meist vier und mehr Zacken od. vom Zentrum ausgehenden Strahlen: ein fünf-, sechszackiger S. 2 .1 .2 . 2 .1 .1, das zur Kennzeichnung besonderer Qualität dient: ein Weinbrand mit drei Sternen 2 .2 . Gegenstand in der Form von 2.1 .1: er trägt als Rangabzeichen auf den Schulterstücken zwei Sterne + jmds. S. geht auf {jmd. steht im Begriff, berühmt, bekannt zu werden); nach den Sternen greifen (Unerreichbares erstreben); jmdm ., für jmdn. die Sterne vom Himmel holen (für jmdn. fast Un­ mögliches tun) wollen; etw. steht unter einem guten, ungünstigen S. (etw. nim mt einen guten, ungünstigen Verlauf); etw. steht in den Sternen (etw. ist völlig ungewiß) Stern/stern|: / Sternen/sternen| Stern | -bild , das als B ild gedeutete Gruppe benach­ barter Fixsterne; -deuter, der; -s, - Astrologe; -deu- tung, die /o. PI ./ Astrologie Sternen/sternen(mit * auch Stern/stern|)| ♦-himmel, der nächtlicher Himmel, an dem die Sterne (1) zu sehen sind; *-los /A dj.; nicht adv./: eine sternenlose Nacht (Nacht, in der keine Sterne sichtbar sind); - zeit, das /o. P L/ geh . nächtlicher Sternenhimmel Stern/stern| -fahrt, die sportliche Wettfahrt, bei der die Teilnehmer von verschiedenen Orten aus zum ge­ meinsamen Ziel fahren; -förmig /A dj./ in der Form eines Sterns (2.1 .1); -globus, der Himmelsglobus; -gucker, der; -s, - umg. scherzh. Astronom; - hagelbesoffen /A dj./ s a lo p p /emot./ sinnlos be­ trunken; -hagelvoll /A dj.j s a l o p p /emot./ sinnlos betrunken; -karte, die Karte, auf der ein Teil des Sternenhimmels zeichnerisch od. fotografisch darge­ stellt ist; -klar /A dj.; nicht adv./: eine sternklare Nacht (klare Nacht in Hinsicht darauf, daß die Sterne deutlich erkennbar sind); -künde, die /o. PL/ Astronomie; -schnuppe, die; -, - n kleiner Meteor: als er zum Himmel blickte, fiel gerade eine S. herab; -stunde, die g eh . Zeitpunkt, Z eit­ abschnitt, in dem eine besonders günstige Wen­ dung in einer Angelegenheit erfolgt, sich etw. E n t­ scheidendes, Vorwärtsweisendes ereignet; -System, das A st r o n . System lokal zusammengehöriger Sterne, interstellarer M aterie, bes. als Galaxis; - w arte, die; -n Observatorium, Institut, in dem die Gestirne beobachtet werden Sterz, der; -es, -e L a n d w . Vorrichtung an einem von einem Menschen geführten Pflug zum Halten, Anfassen stet /Adj.; nur attr./ geh. 1. stetig: alles Lebende ist stetem Wandel unterworfen — 2. seine stete (gleichbleibende) Freundlichk eit Stethoskop, das; -s, -e [Jt.., s t..] Med. Gerät des Arztes zum Abhorchen von Herz, Lunge stetig /A d j.; nicht präd./ (gleichmäßig) andauernd, ohne Unterbrechungen vor sich gehend: ein ste tiger Wind, Regen; die Zahl der Besucher ist s. gestiegen stets /Adv./ immer, jederzeit, jedesmal: er bringt s. Blumen mit; er war s. freundlich und hilfsbereit; er trinkt den Tee s. ohne Zucker 1Steuer, das; -s, - Vorrichtung zum Lenken an Kraftwagen, Schiffen und Luftfahrzeugen, m it der die Richtung der Fahrt geregelt wird: das S. führen, herumreißen; am, hinter dem S. (eines Wagens) sitzen 2Steuer, die; -, -n gesetzlich festgelegte Abgabe, die von natürlichen und juristischen Personen ohne spezielle Gegenleistung an den Staat zu entrichten i s t : für diese Sache werden Steuern erhoben; jmdm. wird eine S. auferlegt; das Auto k ostet jährlich 400 Mark (an) Steuern Steuer/steuer] -abzug, der: seine Vergütung erhielt er ohne S. (ohne daß ihm eine 2Steuer abgezogen w ur­ de); -aufkommen, das Summe der Einnahmen des Staates aus 2Steuern innerhalb eines Zeitraumes: das S. im vorigen Jahr betrug ... Mark; Berater, der /DDR noch umg./ fachkundige Person mit aka­ demischem Abschluß, die offiziell zur Beratung und Vertretung in Steuersachen berechtigt is t; -bescheid, der vom zuständigen staatlichen Organ an den Steuerpflichtigen gerichtete Mitteilung über die Höhe einer von ihm zu entrichtenden Steuer und den Termin der Zahlung; -bord, das jvorw. im Sg. u. o. A rt./ Seemannsspr. in bezug auf seine Längsachse von hinten nach vorn gesehen, rechte Seite eines Schiffes: das Schiff hat Schlagseite nach S.; -erklärung, die pflichtgemäße Angaben des Steuerpflichtigen gegen­ über dem zuständigen staatlichen Organ über steuer­ liche Tatsachen und Vorgänge als Grundlage für die Festsetzung der 2Steuer; -ermäßigung, die E r ­ mäßigung der zu zahlenden 2Steuern; -frei /Adj./ nicht mit einer 2Steuer belegt: er bezog eine steuer­ freie Aufwandsentschädigung; -Masse, die Klasse (3), in der die Staffelung der 2Steuer, bes. nach Alter, Familienstand und Anzahl der Kinder, fest­ gelegt wird; -knüppel, der Vorrichtung zur Bedie­ nung der Ruder an den Leitwerken eines Luft­ fahrzeuges: der Pilot bedient den S. steuerlich /A d j.; nicht präd./ die 2Steuer betreffend: er erhielt steuerliche Vergünstigungen Steuer| -mann, der /PL -mariner, deute/ 1. /PL deute/ Seemannsspr. umg. erster (nautischer) Offizier und ständiger Vertreter des K apitäns od. Schiffsführers — 2 . /PL -männer/ Rudern das ^■Steuer i n Ruderbooten bedienendes Mitglied der B e­ satzung: ein Zweier ohne, m it S.; -marke, die Marke aus Metall, die bei der Anmeldung eines Hundes von der zuständigen Institution ausgegeben wird und anzeigt, daß der Hundehalter für das Tier 2Steuer bezahlt: der Hund wurde ohne gültige S. aufgegriffen steuern /sw. Vb.; hat, i s t /1. ein Land-, Luft-, Was­ serfahrzeug lenken (hat): ein Auto s.; er hat das Schiff sicher in den Hafen gesteuert; wer hat ge­ steuert (das 1Steuer bedient)?; links, rechts, g e­ radeaus s.; <3> er steuerte die Unterhaltung, das Gespräch in die gewünschte Richtung — 2 . (ist! irgendwohin s. 2 .1 . Kurs auf ein bestimmtes Ziel nehmen: der Schoner ist sicher in den Hafen g e­ steuert 2.2 . umg. er steuerte (ging zielstrebig) quer durch den Saal — 3 . (hat) 8.1 . ein biologisches, technisches System bewirkt, regelt den A rbeits Funktionsablauf eines anderen biologischen, tech-
1106 Steuerpflicht — Stichwort nischen Systems: der Kreislauf wird vom Nerven­ system gesteuert; eine automatisch, elektronisch, numerisch gesteuerte Anlage 3.2 . jmd., etw. steuert etw .:den Hormonhaushalt medikamentös s. (in der gewünschten Weise zu beeinflussen suchen); eine n chemischen Vorgang durch einen K atalysator s.; ein Gespräch zu s. suchen — 4. veraltend einer Sache s. einer mißlichen Sache entgegentreten, -w ir- ken, sie bekämpfen und zu beseitigen suchen (ha t): einem Mißstand, einer Gefahr, der Not, Übelstän­ den s. Steuer/steuer| -pflieht, die fo. P l.f rechtliche Ver­ pflichtung zur Zahlung v o n 2Steuern; dazu -pflichtig fAdj.; nicht adv.f; -pult, das fachspr. Schalt­ pult ztir Steuerung von Arbeite-, Funktionsab­ läufen: moderne große Werkzeugmaschinen werden v o n einem S. aus bedient; -rad, das 1.1. See« mannsspr. Rad mit Speichen zum Bewegen des Ruders auf Wasserfahrzeugen 1.2 . umg. Lenk­ rad; -Sachen, die /Fl.; in der Verbindung/ in S. (in Angelegenheiten, d ie die 2Steuern betreffen); - schuld, die fvorw. Pl.f 2Steuer, die noch gezahlt werden m uß: Steuerschulden haben Steuerung, die; -, - e n 1. fvorw. Sg.; zu steuern 1, 3/ das Steuern; zu 3.2: die medikamentöse S. orga­ nischer Vorgänge; die S. eines chemischen Vor­ gangs durch einen Katalysator — 2 . Komplex der technischen, elektronischen Teile, durch die das Steuern (1, 3.1) realisiert wird: er hat einen Defekt an der S. seines Autos; er betätigte die S. Steuerj (Vergünstigung, die steuerliche Vorteile, die aus wirtschaftlichen od. sozialpolitischen Gründen gewährt werden; -Zahler, der; -s , - steuerpflichtige Person Steurung, die s . Steuerung Steven, der; -s, - [Jte:von] Bug od. Heck des Schiffes abschließende Konstruktion aus Stahlguß od. zu­ sammengeschweißten Platten Steward, der; -s, -s [stju:art, Jtuairt] Betreuer der Passagiere a uf Schiffen, auch in Flugzeugen Stewardeß, Stewardeß,die; Stewardessen [stju :ar- des, Jtu:..] Betreuerin der Passagiere in Flugzeugen, auch auf Schiffen stibitzen, stibitzte, hat stibitzt umg., oft scherzh. jm d m . etw. (Geringfügiges) a uf listige Weise weg­ nehmen, entwenden: er hatte ihm ein Buch stibitzt; wer h at meine Schokolade stibitzt? Stich, der; -(e)s, -e 1 . das Stechen (1.1): der S. einer Hornisse kann für den Menschen tödlich sein; der S. in die Herzgegend war tödlich — 2 . durch Ste­ chen (1.1) entstandene Verletzung: der S. schmerzte sehr; dieser S. rührt von einer Nadel, Wespe her — 3. stechender kurzzeitiger Schmerz: Stiche in der Herzgegend, Lunge fühlen, haben; vom Laufen bekomme ich Stiche in der Seite — 4 . fvorw. Pl.f 4.1. Abstand und Form, in der die Nadel beim Nähen od. Sticken in den Stoff eingestochen w ird : enge, weite, ungleichmäßige Stiche machen 4.2 . der zwischen zwei Einstichen verlaufende Faden: in der Naht sind ein paar Stiche aufgegangen — 5. Kupferstich, Stahlstich: zeitgenössische, wert­ volle, farbige Stiche — 6. Kartenspiel Ge­ samtheit der ausgespielten Karten, die ein Spieler gestochen hat: diesen S. habe ich mit dem König bekommen — 7. /in der Verbindung/ einen S. in etw. haben: dieses Rot hat einen S. (spielt 6) ins Bläuliche; er hat einen S. ins Ordinäre (wirkt ein wenig ordinär) — 8 . ein Nahrungsmittel, eine Speise h at einen S. (ist schon leicht verdorben) -j- etw. versetzt jmdm. einen S. (verletzt, kränkt jmdn.); jmdn. im S. lassen (jmdn. treulos ver­ lassen; jmdm. in einer Notsituation nicht helfen); etw. im S, lassen (etw. Wertvolles bei seinem Weg­ gang, bes. bei einer Flucht, zurücklassen müssen); etw. läßt jmdn. im S. etw. versagt, funktioniert nicht: sein Gedächtnis, Auto hat ihn im S. ge­ lassen; umg. einen S. haben (verrückt sein) St|ch|balin, die E isenb . Eisenbahnlinie, die nur an einem Ende Anschluß an das Eisenbahnnetz hat: die Stadt ist nur durch eine kleine S. an das Eisen­ bahnnetz angeschlossen Stjchel, der; -s, - spitzes Werkzeug aus Stahl zum Gravieren, Ziselieren, Herstellen von K upfer- und Stahlstichen: die Zeichnung wird mit einem S. in das Arbeitsmaterial geritzt Stichelei, die; -e n 1. fo. PI.; zu sticheln/ das Sticheln; zu 1: die Arbeit an dieser Decke war mit viel S. verbunden — 2 . kleine provokatorische Stich eleie n (boshafte Bemerkungen) sticheln fsw. Vb.; hat/ 1. eifrig, emsig mit kleinen Stichen nähen od. sticken: sie stichelte an ihrer Handarbeit — 2 . sich in kleinen boshaften Bemer­ kungen, Anspielungen gegen jmdn., etw. äußern: mußt du immer s.? Stich/stich| -flamme, die plötzlich hochlodernde, hell brennende Flamme: eine riesige S. schoß empor; - haltig fA dj.l jeglicher Nachprüfung standhaltend und nicht widerlegbar: er gab eine stichhaltige B e­ gründung, Antwort; seine Behauptung erwies sich als nicht s .; dazu -haltigkeit, die; -, fo. Pl.f; -kampf, der S p o rt Entscheidungskampf zwischen Wett­ kämpfern mit gleicher Leistung: einen S. austragen, gewinnen Stichling, der; -(e)s, -e in zahlreichen Arten vor- kommender kleiner schuppenloser Knochenfisch mit einzelnen kräftigen Stacheln vor Rücken- und Bauch­ flosse, der zur Laichzeit ein Nest baut Stich| -probe, die Überprüfung einer zufällig aus ­ gewählten Teilmenge aus einer Gesamtheit, um daraus auf die gesamte Menge schließen zu können: sich durch eine S. von der Qualität des Produkts überzeugen; -punkt, der fPl. - e; vorw. Pl.f Stich­ wort (3); -tag, der am tlich festgesetzter, maßgebender Tag, der als verbindlicher Termin für etw. g ilt: als S. für die Zählung wurde der 1. Januar 1978 fest­ gelegt; -waffe, die im Nahkampf verwendete Waffe, m it d er eine Verletzung durch Stich herbeigeführt wird: /* Hieb- und Stichwaffen; -wähl, die bei er­ forderlicher, jedoch nicht erreichter absoluter M ehr­ heit erneute Wahl zwischen den beiden Kandidaten, die im ersten Wahlgang die meisten Stimmen erzielt haben; -wort, das 1. fPl. -Wörter/ in Lexika das (als Thema) vorangestellte, typographisch hervor­ gehobene Wort: dieses Wörterbuch enthält zehntau­ send Stichwörter — 2. fPl. -ej Theater Wort, Zei­ chen (1.2) für den Auftritt od. Einsatz eines Schau­ spielers, das Einsetzen der M usik: jmdm. für seinen Einsatz das S. geben; das war das S. für seinen Auftritt; O er gab das S. (Zeichen) zu unserem Aufbruch — 3 . /PI. -e; vorw. Pl.f Wort aus einem größeren inhaltlichen Ganzen, das man sich notiert, um sich das Ganze später in s Gedächtnis zurückzu­ rufen: er notierte sich einige Stichworte für sein en Vortrag
stichwortartig — stiften 1107 stichwort| -artig /A d j. ; nicht p räd./ in Stichworten (3), gerafft: eine stichwortartige Zusammenfas­ sung, Darstellung Stich|wunde, die durch eine Stichwaffe verursachte Wunde-, bei dem Verletzten stellte man mehrere Stichwunden fest sticken jsw. Vh.; hat/ durch Einziehen von (farbigen) Fäden mit einer Nadel im Stoff ein Muster her- stellen: ein Monogramm, Muster s . ; sie stickte gern Stickerei, die; -, -en 1. fo. Pl.f das Stichen: sie be­ schäftigte sich viel mit S. — 2 . Produkt von 1: eine Bluse mit Stickereien Stjckjgarn, das Garn zum Stichen stickig /A djnich t adv.; von der Luft/ (schlecht, verbraucht und) das Atmen behindernd: die Luft im Kaum war s.; hier ist es s. Stick| -mnster, das a uf etw. vorgezeichnetes M uster zum Stichen: eine Decke mit einem hübschen S.; - Oxid, das Che m . Monoxid des Stickstoffs; -rahmen, der Rahmen zum Einspannen des Stoffes, auf den etw. gestickt werden s oll; -Stoff, der fo. Pl.f nicht- metallisches chemisches Element, das den H aupt­ bestandteil der L uft ausmacht; -Stoffdünger, der Dünger, der viel Stickstoff enthält stieben, stob/stiebte, ist/hat gestoben/gestiebt 1.1. etw. stiebt kleinste Teilchen wirbeln, fliegen schnell umher, durcheinander (ist, hat): er schlug auf den Stein, daß die Funken stoben; die Wasser­ tropfen sind, haben nur so gestoben 1.2 . etw. stiebt irgendwohin etw. gelangt durch 1,1 irgendwohin (ist): der Schnee stiebt durch alle Kitzen; der Sand, das Mehl stob, stiebte durch die Luft — 2. /stob, ist gestoben/ rasch, panikartig in einer bestimmten Richtung weglaufen, -fliegen: die Hühner s. rechts und links ins Gebüsch Stiefbruder, der jmds. Halbbruder od. männlicher Verwandter einer Person, dessen einer Elternteil m it einem Elternteil dieser Person verheiratet ist Stiefel, der; -s, - 1. hoher, m it seinem Schaft bis zum Knöchel od. K n ie reichender Schuh: er trug ein Paar bequeme, gefütterte, derbe S.; die S. aus- ziehen, putzen, einfetten — 2. gläsernes Trinkgefäß für Bier in Form eines hohen Stiefels (1): einen S. Bier bestellen, austrinken -j- u m g . jmd. kann einen S. vertragen (verträgt viel Alkohol) Stiefelette, die; -, - n halbhoher Stiefel (1) Stiefelknecht, der Gerät zum Ausziehen hoher Stiefel (1) stiefeln /sw. Vb.; ist; / auch gestiefelt/ umg. mit weit ausgreifenden festen Schritten etwas schwerfällig irgendwohin gehen: er stiefelte mit Riesenschritten zur H altestelle; er stiefelte (stapfte) durch den Schnee Stigf/stief| -geschwister, die /P l.f vgl. Stiefbruder, -Schwester; -kind,dasl. jmds. nicht leibliches Kind , das aber das leibliche K ind seines Ehepartners ist: er behandelte seine zwei Stiefkinder wie seine eigenen — 2. Einrichtung, Per so n, der ungerechtfertigter­ weise wenig Aufmerksamkeit gewidmet wird: die Abteilung war schon immer das S. des Betriebes; man behandelt ihn immer wieder als S. (vernach­ lässigt ihn)', -mutter, die Ehefrau von jmds. Vater, die nicht seine leibliche Mutter ist; -mütterchen, d a s; -s, - von Veilchen abstammende Zierpflanze m it bunten Blüten: überall blühten blaue und gelbe S.; - mütterlich /Adj./: jmdn. s. (herzlos, lieblos) behan­ deln; dieses Problem ist bisher s. behandelt (ver­ nachlässigt) worden; -Schwester, die vgl. Stief­ bruder; -sohn, der vgl. -k ind (1); -tochter, die vgl. -kind (1); -vater, der vgl. -m utter Stiege, die; -n 1.1 .1 . steile, enge Treppe (aus H olz): der Kranke wurde mühsam die schmale S. hinauf­ getragen 1.2. süddt. österr. Treppe: die S. hinaufsteigen — 2. süddt. österr. Treppenstufe: die Stiegen waren ausgetreten — II . Horde (I. 2): Äpfel in Stiegen lagern Stieglitz, der; -es, -e Distelfink Stiel, der; -(e)s, -e 1.1. Stengel: lange, kurze, kräf­ tige, dünne Stiele; diese Kosen haben lange, kurze Stiele 1.2. kurzer, dünner, runder Teil von Pflanzen, an dem die Früchte hängen: die Beeren von den Stielen abstreifen; eine Birne am S. fassen 1.3. run ­ der, meist fleischiger„Teil eines Pilzes (2), auf dem der H ut sitzt — 2. gerader od. leicht gebogener (dünner) Stab, Griff an Gegenständen, Geräten, Werkzeugen: der S» des Löffels, Hammers, der A xt, Pfanne; ein Weinglas mit geschliffenem S. (Teil des Weinglases über dem F uß); Eis am S. (Portion Speiseeis, in die ein kleiner Stab aus Holz zum Halten eingefroren ist) - f etw. mit / Stumpf und S. ausrotten St|el| -äugen + umg. scherzh. S. machen (staunend blicken); -bonbon, der, das Bonbon an einem Stiel (2); -kämm, der Kamm mit Stiel (2): sich die Haare mit dem S. kämmen stier /A d j.; von einem Blick/ starr und ausdruckslos: er hatte einen stieren Blick; er blickte, sah ihn s. an Stier, der; -(e)s, -e ausgewachsenes, zeugungsfähiges männliches Bind , 1Bulle (1): ein starker, wütender, wilder S .; er ging wie ein S. (wütend angreifend) auf seinen Gegner los; er brüllte wie ein S. (schrie laut) -V u mg . den S. bei den Hörnern packen, fassen (entschlossen an eine schwierige Aufgabe herangehen) stieren jsw. Vb.; hat/ starr blicken, starren: ins Leere, zu Boden s . ; auf sein Bierglas s. St|gr| -kampf, der nach strengen Regeln durch­ geführter K a m pf von Menschen mit einem Stier in der Arena, bes. in Spanien und Lateinamerika; -kämpfer, der männliche Person, die für den Stier­ kampf ausgebildet is t Stifisel, der; -s, - u m g . langweiliger, unfreundlicher, sturer Mensch: ein alter, fauler S.; dazu st|es(e)lig /Adj./ 1Stift, der; -(e)s, -e 1.1.1. kleiner Nagel ohne K o p f: ein S. aus Holz, Metall; er befestigte die Sohle mit hölzernen Stiften 1.2. Z ah n m ed . stäbchenförmiges Metallteil zum Befestigen eines künstlichen Zahnes in einer Zahnwurzel 1.3. T e ch n . stabförmiges Metallteil als Maschinenelement zum Verbinden von Teilen und zum Sichern gegen dereh willkür­ liches Lösen — 2. kleiner stäbförmiger Gegenstand m it einer in seiner Längsachse befindlichen Mine (II), Blei-, Buntstift: er zeichnet mit einem blauen, farbigen, kurzen S.; der S. ist stumpf, abgebrochen — H. veraltend umg. (jüngster) Lehrling: der S. mußte den Gips anrühren 2Stift, das; -(e)s, -e kirchliche (karitative) Einrich ­ tung, bes. Krankenhaus, Altersheim, mit zweck­ gebundenem, gestiftetem Vermögen stiften, stiftete, hat gestiftet 1. einen Sachwert, Geld für einen allgemeinen Zweck zur Verfügung stellen, 71 Wörterbuch
1108 stiftengellen — Stillstand etw. spenden: Lehrer und Eltern s. das Geld für die Renovierung der Schule — 2 . die DDR stiftete den Nationalpreis, den Karl-Marx-Orden (legte fest, daß er als Einrichtung geschaffen w ird und stellte die Mittel dafür zur Verfügung); für den Sieger wurde ein Preis gestiftet — 3. Frieden, Un­ ruhe, U nheil s. (bewirken); durch seine Äußerung hat er Verwirrung, Zwietracht gestiftet stiften|gehen /Vb.f s a lo p p (heimlich) davonlaufen, weggehm, um sich vor etw. zu drücken: er wollte wie­ der s. Stifter, der; -s, - /zu stiften/ Stiftung, die; - e n 1. Vermögen, das jmd. gestiftet hat und das nach seinem Willen verwaltet und ver­ wendet wird: er erhielt Zuwendungen aus einer S. — 2. das Stiften (1): seine S. wurde bald überall bekannt — 3 . die Schule in W war ursprünglich eine geistliche S. (ist ursprünglich von der Kirche gestiftet worden) Stift| zahn, der mit Hilfe eines 1Stiftes (1.1 .2) in der Zahnwurzel befestigter künstlicher Zahn Stigma, das; -s, -ta/Stigmen [Jt.., st..] geh.: ihm haftet das S. des Verräters an (er ist mit dem Makel behaftet, ein Verräter z u sein) Stil, der; -(e)s, -e [Jt. auch st..] 1.1. Art und Weise des schriftlichen od. mündlichen Au sdru cks (2): ein guter, gewandter, gepflegter, schlechter, schwer­ fälliger S.; dieser Schriftsteller hat einen eigen ­ willigen, glänzenden S. (er hat eine eigenwillige, her­ vorragende sprachliche Ausdrucksweise) 1.2 . für eine bestimmte Epoche typische Gestaltungsform i n der bil­ denden Kunst, der Musik, im Bauwesen: der römi­ sche, griechische S. in der Baukunst; der S. der Renaissance, des Barocks, Rokokos; die Stile in der Malerei des 19. Jahrhunderts — 2 . Technik (3) bei sportlichen Übungen: er muß seinen S. unbedingt verbessern; er lief, schwamm einen ausgezeichneten S. — 3. /o. Pl.f Art und Weise, das besondere Ge­ präge im Ablauf von etw., im Handeln von jmdm.: der S. unseres heutigen Lebens; das ist nicht mein S. (so handle ich nicht); Experimente großen Stils (in großem Ausm aß) betreiben Stil/stil| -Wüte, die meist infolge falschen Bezugs stilistisch mißlungene und lächerlich wirkende sprachliche Ausdrucksweise: in diesem Aufsatz be­ finden sich einige Stilblüten; -bruch, der 1.1 . Ver­ letzung der K ontinuität des Stils (1.1): in dieser Arbeit ist ein eindeutiger S. feststellbar 1 .2 . Ver­ letzung des P rin z ip s der Einheitlichkeit eines be­ stimmten Stils (1.2): die Stahlmöbel sind in diesem Raum ein S .; -echt /Adj./ von reinem Stil (1.2): seine Möbel sind s.; -epoche, die durch einen be­ stimmten S til (1.2) gekennzeichnete Epoche stilisieren fsw. Vb.; hat/ [Jt.., auch st..] bild. K u n s t etw., jmdn. s. bes. die natürlichen Formen von etw., jmdm. bei der Wiedergabe im Sinne einer bestimmten künstlerischen Auffassung durch A us ­ lassen von Zufälligem auf typische Grundformen re­ duzieren: die Menschen, die der Maler darstellte, waren stilisiert; stilisierte Vögel; eine stilisierte Rose Stilistik, die; -, -en [Jt.., auch st..] 1. /o. Pl.f Teil­ gebiet der Sprach-,' Literaturwissenschaft, das sich m it dem Stil (1.1) befaßt: er beschäftigte sich viel m it Problemen der S. — 2. Buch über 1.1: eine S. verfassen stilistisch fAdj.; nicht präd.f [Jt.., auch st..] den Stil (1.1) betreffend: stilistische Fehler, Mängel; etw. ist s. brillant Still fAdj.f 1. ruhig, frei von Lärm od. Unruhe: eine stille Gegend, Ecke, Straße; nach der Saison ist es in diesem Ort sehr s . ; er wird in einer stillen Stunde (in einem ruhigen Augenblick) darüber nachdenken; sei doch endlich s. (höre auf zu reden)\; es war merkwürdig s. im Haus; O um jmdn., etw. ist es s. geworden (man spricht, hört nicht mehr oft von jmdm., einer Sache) — 2. ohne sich zu bewegen (1): ein stilles Wasser, Gewässer; du mußt jetzt ganz s. liegen; die Luft war ganz s. (es war windstill) — 3.1 . zurückhaltend, nicht lebhaft, nicht gesprächig: ein stilles Kind; ein stiller Zuhörer 3.2 . /nicht adv./ heimlich gehegt: er hatte die stille Hoffnung, Zuver­ sicht, daß ..,; eine stille Liebe, Zuneigung;es be­ stand ein stilles (wortloses) Einvernehm en zwischen ihnen 4- im stillen bei sich, heimlich:im stillen fürchtete er, zu spät zu kommen; — ein stiller Genießer; im stillen / Kämmerlein; jmds. stille / Liebe sein Stjlle, die; -, jo. Pl.f 1.1 . Zustand des Ungestörtseins, der Ruhe: eine sonntägliche, feierliche S. 1.2. Laut­ losigkeit: es herrschte (eine) unheimliche, g e­ spenstische S. + i n aller S. (ohne Aufsehen zu erregen, unbemerkt, heimlich) stillen fsw. Vb.; hat/ 1. ein Kind an der Brust der Mutter trinken lassen: den Säugling, das Kind s.; die Mutter konnte nicht s. — 2. ein Bedürfnis, Verlangen befriedigen: seinen Durst, Appetit, seine Sehnsucht, Begierde s.; seine Neugier war gestillt — 3. Blut, Tränen s. (zum Stillstand brin­ gen) still/Still| -halten /Vb./ 1 . sich nicht weiter bewe­ gen(1):du mußtjetzt abers.! —2.eristnichtder Typ, der stillhält (es geduldig erträgt, sich nicht wehrt); - leben, das /PI. -; Schreibg. Stilleben/ bild. K u n st malerische Darstellung lebloser, unbeweglicher Ge­ genstände, die nach inhaltlichen und ästhetischen Gesichtspunkten ausgewählt und angeordnet sind: Blumen, Früchte als Motiv für ein S.; -legen / Vb.; Schreibg. stillegen/ etw. schließen (1.4): die Werft, der Betrieb wurde stillgelegt; -liegen /Vb.; Schreibg. stilliegen/: das Werk lag schon seit Mo­ naten still (war schon seit Monaten stillgelegt) st|l|los /Adj./ im Stil (1.2) zu etw. nicht passend; ohne erkennbaren Stil (1.2): ein stilloses Gebäude Still/stüll -periode, die /o. Pl.f Periode nach der Entbindung, während der die M utter stillen (1) kann; - s chweigen /Vb.; / auch -schweigend/ 1.1 . nicht sprechen, nicht reden: wir verließen stillschweigend die Gedenkstätte 1.2 . er wird selbstverständlich s. (Diskretion bewahren); -sch w eigen , das 1 .1 . völli­ ges Schweigen: nach einem Moment des Still­ schweigens nahm er das Gespräch wieder auf; eine Bemerkung mit S. (ohne Erwiderung) über­ gehen 1.2 . er bat sie, darüber S. zu bewahren (dar­ über zu schweigen); jmdm. S. auferlegen; -sch w ei­ gend /A dj.; nicht präd.; /* auch -schweigen/:jmdm. s. (ohne jedes Aufheben) Platz machen; etw. s. (un­ auffällig) verschwinden lassen; -sitzen /Vb.j ruhig sitzen: der kleine Junge konnte nicht s .; -stand, der jo. PI ./ Zustand ohne Bewegung: etw. zum S. brin­ gen (bewirken, daß etw. stillsteht); zum S. kommen (schließlich Stillstehen 1); die Blutu ng kam schnell zum S. (hörte schnell auf) ; <> in der Wissenschaft
Stillstandszeit — Stimmungskanone 1109 gibt es keinen S.; -Standszeit, die Zeit während des Produktionsablaufes in einem Betrieb, in der Arbeite- mittel Stillstehen: die Stillstandszeiten senken, ver­ mindern; -stellen /Vb./ 1 . etw. ist nicht mehr in Tätigkeit, in Bewegung, in Betrieb, etw. hat aufgehört zu arbeiten: der Motor, die Pumpe stand still; das Werk steht schon lange Zeit still; die Zeit schien stillzustehen; umg. ihr Mund steht keinen Augen­ blick still (sie redet gern und viel); <C> vor Schreck stand sein Herz still (er war sehr erschrocken) — 2. Mil. au f bestimmter Stelle unbeweglich und in ge­ straffter Haltung stehen: der Feldwebel ließ s .; Kompanie stillgestanden! /Kommando/; -ver­ gnügt /A dj./ innerlich vergnügt: er lächelte, pfiff s. Stil/st|l| -m öbel, die /PL/ Möbel, die einer bestimm­ ten Stilepoche zuzurechnen sind; -voll /A dj./ ein­ heitlich im S til (1.2), von harmonischem Gesamt­ eindruck, geschmackvoll: eine s. eingerichtete W oh­ nung Stimm/stjmm| -abgabc, die Abgabe der Stimme (4) bei einer Wahl; -band, das /PI. -bänder; vorw. PL/ eins von zwei bandartigen Organen im Kehlkopf, deren Schwingungen die Stimme ertönen lassen: er mußte seine stark strapazierten Stimmbänder scho­ nen; -berechtigt /Adj./ zur Teilnahme an einer Ab­ stimmung berechtigt; -brucb, der jo. PI ./ Wechsel, Übergang von der Knaben- zur Männerstimme in der Pubertät: der Junge befindet sich im S. Stimme, die; -, -n L I , durch Schwingungen der Stimmbänder im Zusammenwirken mit Besonanz- erscheinungen erzeugte Laute und Töne:er sprach mit hoher, tiefer, ruhiger, beherrschter, gelassener, gleichgültiger S .; er fuhr mit erhobener, unsicherer, bewegter S. fort; seine S. klang ungeduldig, schüch­ tern; der Sänger hatte eine geschulte, volle S.; er konnte die Stimmen vieler Tiere, Vögel erkennen, nachahmen; O eine innere S. (Ahnung) hatte ihn gewarnt 1.2 , Fähigkeit, 1.1 hervorzubringen: I ns ek­ ten haben keine S. — 2*1. Stimmlage: Baß ist eine tiefe S. 2 .2 . Part, den ein Instrumentalist zu spielen, ein Sänger zu singen hat: eine S. aus der Partitur herausschreiben; die erste, zweite, dritte S. eines Liedes singen 2.3 . die Stimmen (Noten 1.2, Noten­ blätter) an die Solisten verteilen — 3 . M einungs­ äußerung (2): seine S. im R at galt viel, wog schwer; die Stimmen des Protestes wurden (der Protest wurde) immer lauter; die Stimmen der Presse (Standpunkte der Presseorgane) — 4 . Willens­ äußerung des einzelnen bei einer Abstimmung, Wahl (2): die Stimmen der Wähler wurden ausgezählt; seine S. abgeben (wählen 2) stimmen /sw. Vb.; ha t/1.1 . etw. ist richtig, wahr, zu­ treffend: es stimmt (nicht), was du da sagst; seine Behauptungen, Aussagen haben nicht gestimmt; um g. die Sache stimmt überhaupt, gar nicht 1.2 . etwas stimmt mit ihm nich,t (ist mit ihm nicht in Ordnung) *— 2 . etw. versetzt jmdn. in eine bestimmte Stimmung (1): diese Nachricht stimmte ihn froh, heiter, hoffnungsvoll; versöhnlich, nachdenklich gestimmt sein — 3 . für, gegen jmdn., etw. s. sich für, gegen jmdn., etw. in einer Abstimmung ent­ scheiden: für die Kandidaten, den Antrag s.; fast alle haben dafür, dagegen^gestimmt; mit Ja, Nein s. — 4. ein Musikinstrum ent auf eine bestimmte, die richtige Tonhöhe bringen: das Klavier, die Geige, Gitarre s,; das Instrument ist zu hoch, tief ge­ stimmt Stimmen| -gewinn, der Zuwachs an Wählerstimmen für eine Partei, einen Kandidaten bei einer W ahl; bei den letzten Parlamentswahlen erzielte die Koalition einen beträchtlichen S.; - gewirr, das /vorw. Sg./ Durcheinander von mehreren Stimmen (1): lautes, lebhaftes S. erhob sich, (er)füllte den Raum; -m ehrh eit, die Mehrheit der abgegebenen Wählerstimmen bei einer Abstimmung: das Gesetz wurde mit einfacher, absoluter S. beschlossen Stimm jenthaltung, die; -en: S. üben (sich der Stimme 4 enthalten); das Gesetz wurde mit Stim ­ menmehrheit, wenigen Gegenstimmen und einer S. verabschiedet Stimmen |Verlust, der Verlust a n Wählerstimmen für eine Partei, einen Kandidaten bei einer Wahl (2) Stimm|gabel, die M us. m it einem Stiel versehener U-förmiger Stab aus Stahl, der beim Anschlägen in Schwingungen versetzt w ird und einen Ton erzeugt, der meist auf den Kammerton geeicht ist und zum Stimmen von Musikinstrumenten dient: er schlug die S. an stimmhaft /Adj./ Phonet.: ein stimmhafter (mit Schwingung der Stimmbänder gebildeter) Laut; b, d, g und die Vokale sind stimmhafte Laute stimmig /A dj./ mit dem tatsächlichen Sachverhalt übereinstimmend: das Ergebnis ist s.; dazu Stim- migkeit, die; -, /o. Pl.j St|mm| -kraft, die /o. PI ./ hoher stimmlicher A uf­ wand: mit großer S. sprechen; -läge, die Lage (5) der Stimme (1) stimmlich /Adj.; nicht präd.j die Stimme (1) be­ treffend: er ist ein Rezitator von großem stimm­ lichem Vermögen; diese Arie stellt hohe stimmliche Anforderungen st|mm/St|mm| -los /Adj./ Phonet.: ein stimmloser (ohne Schwingung der Stimmbänder gebildeter) Laut; p, t, k sind stimmlose Laute; -recht, das jo. PI./ Berechtigung zur Stimmabgabe bei einer A b ­ stimmung, Wahl (2): er machte von seinem S. Ge­ brauch; -ritze, die Spalt zwischen den Stimmbändern Stimmung, die; -, -e n 1. Gefühlszustand des M en­ schen, Gemütszustand, -Verfassung: er ist heute in guter, aufgeräumter, schlechter, gereizter S.; ich bin jetzt nicht in der S., einen Brief zu schreiben; jmdm. die S. (gute Laune) verderben; der Wein hatte uns in eine beschwingte S. versetzt ; die S. schlug plötzlich um; die Gäste kamen in S. (wurden fröhlich, ausgelassen); er sorgte immer für S. (be­ wirkte, daß die Anwesenden fröhlich, heiter waren) — 2. Eindruck, Wirkung von etw. auf jmds. Gefühl, Gemüt: er lernte das Meer in den verschieden­ artigsten Stimmungen kennen; die S. der Land­ schaft hat der Künstler meisterhaft dargestellt — 3. / o. Pl.f allgemeine Einstellung, Meinung von Personengruppen zu bestimmten Erscheinungen, Vorgängen, bes. des öffentlichen Lebens: diese U m ­ frage sagt viel über die S. der Jugendlichen aus; mit treffenden Worten gab er die S. 4 er Mehrheit der Mitglieder wieder — 4. /o. Pl.j Mus. 4.1. das Stimmen (4) eines Musikinstrumentes 4.2 . Tonhöhe eines Musikinstrumentes (nachdem es gestimmt is t): das Klavier, die Orgel war zu hoch, zu tief in der S. + für, gegen jmdn., etw. S. machen (die allgemeine Meinung für, gegen jmdn., etw. beeinflussen, m ani­ pulieren wollen) St|mmungs/stimmungs| -kanone, die u mg. /oft emot./ jmd ., der die Fähigkeit besitzt, für eine 71*
1110 fröhliche Stimmung zu sorgen; -macke, die /emot.j das ist S. (sind Versuche, m it unlauteren Mitteln die Stimmung 3, die öffentliche M einung für od. gegen etw., jmdn. zu beeinflussen, zu manipulieren) ; - Umschwung, der 1. jäher Wechsel in der augenblick­ lichen Stimmung (1) eines Menschen: diese Nach­ richt löste in ihm einen S. aus — 2 . plötzlicher Wan­ del der Stimmung (3): etw. ruft einen S. (unter der Bevölkerung) hervor; -voll /A dj./ mit einer Stirn- mung (2), die jmds. Gemüt anspricht: einstimmungs­ voller Hintergrund; eine stimmungsvolle B e­ leuchtung ; der Raum war s. ausgestaltet Stimm| -Wechsel, der /o. PL/ Stimmbruch:der Junge befindet sich gerade im S .; -Zettel, der Zettel für eine schriftliche Abstimmung: den S. in die W ahl­ urne stecken Stimulans,das; Stimulanzien [..ionJ/Stimulantia [Jt.., s t ..] Med. Anregungsmittel: Stimulanzien wie Koffein und Nikotin stimulieren jsw. Vb.; hat/ [Jt.., st..] 1.1 . ein er­ höhter W assergehalt der Luft stimuliert (fördert) das W achstum der Pflanzen; sein Schweigen stimu­ lierte (reizte 2, erregte 2) ihre Neugier 1.2 . jmdn. (zu etw.) s.: der Beifall stimulierte ihn (spornte ihn an) zu dieser großartigen Leistung; durch Prämien die Mitarbeiter zu höheren Leistungen s. (ihnen mit Hilfe von Prämien einen Anreiz für höhere Leistun­ gen bieten) — 2 . stimulierende (als Stimulans w ir­ kende) Mittel sind den Sportlern bei Wettkämpfen untersagt; dazu Stimulierung, die; -en fvorw. Sg.j; zu 1.2: materielle, moralische S. Stimulus, der; -, Stimuli [st. auch Jt..] Anreiz: die richtige Anwendung ökonomischer, materieller, moralischer Stimuli stinken, stank, hat gestunken einen üblen Geruch haben, verbreiten, ausströmen: faule Eier s . ; das Fleisch, der Käse fängt an zu s .; hier stinkt es nach Teer, Petroleum, Schwefel (hier ist der üble Geruch von Teer, Petroleum, Schwefel wahrnehmbar) -{- vor / Faulheit, nach / Geld s.; etw. stinkt zum / Himmel stink umg. femot.f | :faul, -faul /Adj.; nicht adv.j sehr faul: er ist ein stinkfauler Bursche; :fein , -fein /A dj.; emoL neg.j er wohnt in einer stinkfeinen (sehr vornehmen) Gegend stinkig /Adj./ umg. 1 . stinkend: ein stinkiger Ab­ fluß — 2. /nicht adv./ er hat wieder eine stinkige (sehr schlechte) Laune st;nk/Stink| -langweilig /Adj./ umg. femoLf sehr langweilig: ein stinklangweiliger Vortrag; hier ist es s.; -laune, die /o. PL/ umg. /emoL/ sehr schlechte Laune: er hat heute eine S.; -Stiefel, der salopp Schim pfw . unhöflicher od. mißgelaunter Mann: du alter S .! -tier, das 1. in Amerika lebender, auf­ fällig gefärbter M ard er m it langem, buschigem Schwanz, der aus Drüsen am After ein widerlich riechendes Sekret auf seinen Angreifer verspritzt, Skunk — 2. salopp Schimpfw. widerlicher, muffliger Kerl: er ist ein richtiges S.; -wut, die u m g . /emot./ sehr große Wut: eine S. im Leibe, auf jmdn. haben Stipendium, das; -s, Stipendien [ . .ion] an Schüler, Studenten und wissenschaftlichen Nachwuchs aus dafür zur Verfügung gestellten Mitteln, in der DDR n ur aus staatlichen Mitteln gezahlte finanzielle Unterstützung: in der DDR ist die Gewährung eines Stipendiums und dessen Höhe gesetzlich geregelt Stimmungsmache — stockdunkel Stippe, die; -, -n norddt. Tunke, Soße: die Kar­ toffeln in die S. tunken stippenjsw. Vb.; hatf landsch., bes. norddt. 1.1. ein Stück Gebäck (kurz) in etw. tauchen und es sich vollsaugen lassen: das Brot, den Kuchen in den Kaffee s. 1.2. etw. mit etw. durch 1.1 aus etw. auf- nehmen: er stippte mit einem Stück Brot das Fett aus der Schüssel Stipplvisite, die u m g . kurzer Besuch: eine S. beim Nachbarn machen Stirn, die; -en oberer, zwischen Augen und Haar­ ansatz gelegener Teil des menschlichen Gesichts: eine hohe, niedrige S.; die S. runzeln, in Falten ziehen; eine Beule an, auf der S. haben; er wischte sich die Schweißtropfen v o n der S .; das Haar fiel ihm in die S. + jmdm. die S. bieten (jmdm. furchtlos entgegen­ treten, Widerstand leisten); die S. haben (die Drei­ stigkeit besitzen), etw. Bestimmtes zu tun, zu lassen Stirn| -band, das /PL -bänder/ um die Stirn ge­ bundenes 1Band (1.1), das bes. als Schmuck dient: ein weißes, perlenbesetztes S.; - falte, die Haut­ falte auf der Stirn; -höhle, die im Innern der Stirn links, rechts vom Ansatz der Nase befindlicher, m it dem Nasenraum verbundener Hohlraum; -höhlen- katarrh, der Entzündung der Schleimhaut in der Stirnhöhle; -Seite, die Schmalseite: er saß an der S. des Tisches; -wand, die Vorderwand: an der S. der Kongreßhalle war eine Losung angebracht stöbern fsw. Vb.; hat/ 1.1 . wühlend, kramend (her­ um)suchen: er stöberte in allen Ecken; er hat in meinen Sachen gestöbert, aber nichts gefunden; auf dem Boden nach alten Büchern s. 1.2 . Jäger- spr. einen Hund zum Stöbern (zum Auffinden, Aufscheuchen von Wild) abrichten — 2 . landsch. es s töbert (es herrscht starkes Schneetreiben) stochern fsw. Vb.; hat/ in etw. s. einen länglichen (spitzen) Gegenstand wiederholt in etw. hin und her bewegen: mit dem Feuerhaken in der Glut, im Feuer s.; in den Zähnen s. Stock, der; -(e)s, Stöcke/-/ -s I. fPl. Stöcke/ 1.1 . meist nicht biegsamer, gerader, nicht zu langer hand­ licher Gegenstand aus Holz, meist aus einem nicht zu dicken A st, Astteil: ein kurzer, derber, knotiger S .; einen S. schwingen, drohend gegen jmdn. erheben 1.2 . der Schüler zeigt mit dem S. (Zeigestock) die Hauptstädte Europas auf der Landkarte 1.3 . Stab (I) mit Griff, auf den man sich beim Gehen, Wan­ dern stützt: er stützte sich auf seinen S. — 2 . im Weinberg sind bei dem starken Frost viele Stocke (Weinstöcke) erfroren — 3 .land sch. Baumstumpf: die Stöcke roden — 4.Imkerei Bienenstock — 5. süd dt. das große Massiv eines Berges, Gebirges: vor uns erhob sich der mächtige S. des Kaukasus — 6. landsch., bes. süddt. aus einem dicken Holz­ klotz hergestellte klobige Unterlage, bes. zum H olz­ hacken — II . /nach Zahlenangabe PL Stock/Stock­ werk: Familie B wohnt im zweiten S.; das Haus ist vier S. hoch — HL /PL -s/ Wirtsch. Grund­ stock: den S. des Vermögens, Kapitals, Vorrats n icht angreifen -f- über S. und Stein (querfeldein, ohne einem Weg, einer Straße zu folgen); umg. am S. gehen (gesund­ heitlich od. finanziell am Ende sein) stock /emot./1 :betrunken, -betrunken /Adj./ umg. sinnlos betrunken; :dmnm, -dumm /Adj./ umg. sehr dumm; 7dunkel, -dunkel /A dj./ ohne jegliches Licht
Stöckelabsatz — stolz 1111 Stick el jabSatz, der sehr hoher, dünner Absatz eines Damenschuhs stöckeln /sw. Vb.; ist/ u mg. in Stöckelschuhen (ge­ ziert, graziös, steif) irgendwohin gehen: selbstsicher stöckelte sie über die Straße Stöckel [schuh, der Damenschuh mit Stöckelabsatz stocken /sw. Vb.; hat/ 1. ein Ablauf, Vorgang, eine Bewegung hört vorübergehend auf, ist unterbrochen: die Arbeit, Unterhaltung stockte; der Verkehr kam, geriet ins Stocken; als er kam, stockten alle Gespräche; etw. stockt jmdm.: uns stockte der Atem — 2 . jmd. hält in einer Äußerung, Bewegung plötzlich inne: er stockte mitten im Text; ohne zu s. sagte er das Gedicht auf; er las, antwortete stok- kend (zögernd, nicht fließend); vor der Tür stockte er (blieb er ruckartig stehen) und kehrte wieder u m — 3. etw. bekommt Stockflecke: das Holz, Papier, die Wäsche hat gestockt; Tulpenzwiebeln müssen trocken gelagert werden, sonst s. sie — 4 . la nd - sch . die Milch stehenlassen, bis sie stockt (gerinnt); Eier verquirlen und in heißem Fett unter lang­ samem Rühren zum Stock en bringen Stock/stoek| -ente, die am häufigsten vorkcmmender, wildlebender Entenvogel, von dem die als Haustier gehaltene Ente abstammt; finster, -finster /Adj.; emot.j stockdunkel; -fisch , der auf Stöcken (1.1.1) getrockneter Kabeljau; -fleck, der durch Schimmel­ pilz entstandener Fleck, bes. auf Textilien od. P a ­ pier: frische Luft verhindert Rost- und Stock­ flecke; :fremd, -fremd fAdj.f umg. /emot.f 1.1 . die Gesichter kam en ihm s. (völlig unbekannt) vor 1.2 . er war in dieser Gegend s. (er kannte die Gegend überhaupt nicht); :heiser, -heiser /A dj./ völlig heiser: er hat eine stockheisere Stimme; -rose, die Malve; :sauer, -sauer /Adj.f umg. femot./ sehr beleidigt; - s chirm, der Schirm, der auch als Spazierstock ver­ wendet werden kann; -schnupfen, der /o. Pl.j Schnupfen, der die Schleimhäute der Nase stark an ­ schwellen läßt, so daß man nur schwer durch sie at­ men kann; :steif, -steif /Adj.f umg. /emot./: er saß immer s. (übertrieben aufrecht und unbeweglich) am Tisch; :taub, -taub /Adj./ umg. völlig taub Stockung, die; - e n das Stocken (1), momentaner Stillstand , Unterbrechung eines Ablaufes, Vorgangs, einer Bewegung: es trat eine S. im Verkehr ein; die Tagung, Verhandlung verlief ohne Stockungen Stock|werk, das Geschoß (II): das untere, obere S. bewohnen; das Haus hat drei Stockwerke Stoff, der; -(e)s, -e 1 . textiles flächiges Gebilde, das in Ballen (1.1 .2) gehandelt und zu Kleidung, Wäsche od. Baumtextilien verarbeitet wird: ein seidener, (baum)wollener, leinener S.; ein leichter, dicker, strapazierfähiger, weicher, billiger, bügelfreier, kostbarer S .; ein Rock aus kariertem, gem ustertem S.; Stoffe für Übergardinen — 2 . etw., das die the­ matische Grundlage, da s sachlich inhaltliche M a ­ terial für eine wissenschaftliche, literarische D a r­ stellung, ein Gespräch bildet: ein beliebter, dank­ barer, ergiebiger, trockener, reizvoller S .; S. für einen Film, Roman, für ein Drama; S. und Form eines literarischen K unstwerkes; er beherrschte den S. für die Vorlesung, die Prüfung; dieses Thema bietet reichlich S. (Gesprächsstoff) für die Dis­ kussion, .Unterhaltung — 3. Naturwiss. 3.1. /ö. PI./ M aterie in ihrer korpuskularen Erscheinungs­ form 3.2 . einzelner, bestimmter Bestandteil der ob­ jektiven B ealität, der aus Atomen eines od. mehrerer chemischer Elemente besteht, sich im festen, flüssigen od. gasförmigen Zustand befindet und einen bestimm­ ten Baum einnim m t: ein chemischer, pflanzlicher, mineralischer, radioaktiver, feuerfester S .; Glas ist ein spröder S.; Säuren sind aggressive Stoffe, die Metalle angreifen und zerstören — 4 . /o. Pl.f u mg. Bauschgift Stoff] -bahn, die Bahn (1.4) eines Stoffes (1); -ballen, der Ballen (1.1 .2): in den Regalen häufen sich die S.; -einheit, die /DDBj Päd. eine thematische Ein­ heit bildender T eil des Lehr-, Unterrichtsstoffes Stoffel, der; -s, - u m g . unhöflicher, unbeholfener Mensch; dazu stoffelig /Adj./ stofflich /Adj.; nicht präd.; zu Stoff 2, 3.2/; zu 2: das stoffliche Interesse hat in seinen Betrachtungen den Vorrang vor den Fragen der Form; zu 3.2: eine Substanz durch chemische Einwirkung s. verändern stQfflig /Adj./ s. stoffelig Stoff | -muster, das 1. Zeichnung, figürliche D a r­ stellung, Verzierung auf einem Stoff (1) — 2 . Stoff­ probe; -probe, die kleines Stück eines Stoffes (1), aus dem seine Beschaffenheit zu ersehen ist; -rest, der übriggebliebenes Stück Stoff (1): aus diesem S. nähen wir ein Puppenkleid; -Sammlung, die Sammlung von M aterial für eine wissenschaftliche od. literarische Arbeit; -streifen, der Streifen aus Stoff (1); -Wechsel, der \vorw. Sg./ Gesamtheit der bio­ chemischen Vorgänge, die der Aufnahme, Umsetzung und dem Abbau der Stoffe (3.2) dienen, die für die Aufrechterhaltung der F unktion des lebenden Orga­ nismus nötig sind; -wechselkrankheit, die Krankheit eines Organismus infolge gestörten Stoffwechsels stöhnen jsw. Vb.; hat/ 1.1 . (vor Schmerz, Anstren­ gung, Erregung) die Luft rasch und mit einem ver­ haltenen, unartikulierten La ut ausstoßen, (laut) seufzen, ächzen: er stöhnte vor Wut; der Kranke wälzte sich stöhnend in seinem Bett 1.2. immer stöhnte (klagte) er über seine Arbeit 1.3 . wir stöhn­ ten (litten sehr) unter der großen Hitze Stoiker, der; -s, - [Jto:i.., st..] Mensch von un­ erschütterlichem Gleichmut; dazu stoisch /A dj./ Stoizismus, der; -, /o. PI ./ [Jto|i.., s t . .] unerschütter­ liche Buhe, gelassener Gleichmut StQla, die; -, Stolen [Jt.., s t..] 1. dekoratives schal­ artiges Tuch für Frauen, das lose um die Schultern gelegt wird — 2 . langer, schmaler, über beide Schul­ tern hängender Teil des priesterlichen Meßgewandes Stolle, die; -, -n bes. m itteldt. norddt. brotförmi­ ges Weihnachtsgebäck aus einem Hefeteig, der m it viel Fett, m it Zucker, 1Eosinen, M andeln und Zitro ­ nat zubereitet ist Stollen, der;-s, -1 .1 . unterirdischer Gang 1.2. B ergm. über Tage beginnende Strecke einer Grube — 2 . bes. süddt. österr. Schweiz. Stolle — 3. Zapfen am Hufeisen od. den Schuhsohlen von Sportlern, der ein Ausgleiten verhindern soll stolpern /sw. Vb.; ist/ über etw. s. 1 .1. beim Gehen, Laufen mit dem F uß gegen ein Hindernis stoßen und dadurch aus dem Bhyihmus des Gehens, Laufens kommen (und hinfallen): er ist gestolpert; er stol­ perte über einen Stein, eine Baumwurzel; über die eigenen Beine s. 1 .2 . über eine Affäre s. (durch eine Affäre zu Fall kommen) 1.3 . über einen Ausdruck s. (daran Anstoß nehmen) stolz /A dj./ 1 .1 . von ausgeprägtem, starkem Selbst­ bewußtsein erfüllt: er ist sehr s .; er hatte eine stolze Haltung; mit stolzer Genugtuung sprach er von
1112 Stolz — stören seinem Erfolg; er war zu s., jmdn. um Hilfe zu bitten 1.2 . auf jmdn., etw. s. sein Freude und Genugtuung empfinden über seine Leistung od. die Leistung od. den Wert eines anderen, anderer, dem, denen man irgendwie verbunden ist: ich bin s. auf dich; er, sie war s. auf seine guten Leistungen; wir sind s. auf unsere Erfolge — 2 . /nur attr./ stattlich (1), imposant: sie betrachteten mit Inter­ esse das stolze Bauwerk, Schiff; er war eine stolze Erscheinung — 3 . /nur attr./ umg. die Sammlung ergab die stolze (beträchtliche) Summe v on 1000 Mark; ein stolzer (als zu hoch empfundener) Preis Stolz, der; -es, jo. PL/ 1 .1 . sich im Auftreten, in der Haltung eines Menschen äußerndes, ausgeprägtes, starkes Selbstbewußtsein: jmdn. in seinem S. krän­ ken; jmds. S. verletzen; aus falschem (unpassen­ dem, unangemessenem) S. lehnte er ab 1.2 . /zu stolz 1.2/ das Stolzsein: er war von echtem, berech­ tigtem S. erfüllt; mütterlicher, väterlicher S.; mit kindlichem S. zeigte er uns seine Briefmarken­ sammlung ; unsere Erfolge erfüllen uns mit S.; mit S. (und Freude) auf das Erreichte zurückblicken; sein Sohn, das neue Fahrrad war sein ganzer S. (er war sehr stolz auf seinen Sohn, das neue Fahrrad) 1.8 . Hochmut, Überheblichkeit: sein S. wird ihm schon noch vergehen; sein S. hat ihn bei uns un­ beliebt gemacht + seinen S. haben (etw. Demütigendes nicht tun); seinen S. in etw. setzen (alle Anstrengungen unter­ nehmen, um etw. zu meistern) stolz|geschwellt fAdj.f + mit stolzgeschwellter Brust stolzieren fsw. Vb.; ist/ stolz, gravitätisch irgend­ wohin gehen, um aufzufedlen: sie s. zusammen über die Promenade Stomatologie, die; /o. PL/ [Jt.., s t..] Zahnmedizin; dazu stomatologisch /Adj.; nicht präd.j Stop [j'top, stop] 1. P o st /steht für einen Punkt in Telegrammen/ — 2 . s. (halt)\; vgl. stoppen (1.2) stopfen /sw. Vb.; hat/ 1.1 .1 . eine schadhafte Stelle im Stoff (1) mit Nadel und Faden, seine Struktur nach­ ahmend, ausbessern: Strümpfe s.; ein gestopfter Pullover 1.1 .2 . ein Loch in der Hose s. (durch 1.1.1 schließen) 1.2 . eine Öffnung s. etw. in eine Öffnung hineinpressen und sie dadurch verschließen: er v er­ suchte, das Loch im Zaun zu s.; ein Leck mit Werg s. — 2.1. etw. (mit etw.) prall füllen (1.1): eine Ma­ tratze, einen'Strohsack s.; eine Pfeife s. (mit Tabak füllen); umg. er hat sich die Taschen voll Äpfel gestopft; Mus, die Trompete, das Horn s. (die Tonstärke vermindern, die Klangfarbe verändern, indem man die Faust, den Dämpfer in die Schall­ öffnung einführt) 2.2 . umg. etw. in etw. s. etw. drückend, pressend in einer Sache unterbringen: Wäsche in einen Schrank, Koffer s.; sich Watte in die Ohren s. — 3.1. umg. etw. sättigt sehr: Kar­ toffelbrei stopft 3.2 . etw. hemmt den Stuhlgang: Kakao, Schokolade stopft — 4 . umg. viel und gierig essen: stopf doch nicht so! + jmdm. das Maul, den / Mund s. Stopf zu stopfen 1.11 -garn, das weiches, locker ge­ fügtes Garn zum Stopfen; -n ad el, die große, dicke Nadel (1) mit Öhr zum Stopfen; -pilz, der pilz­ förmiger Gegenstand, über den etw., das gestopft werden soll, gezogen wird, um eine feste Unterlage zu erhalten Stopp, der; -s, *s 1.1 . das Anhalten (1.2) eines Fahr­ zeugs: ohne S. die Kreuzung passieren können 1.2 . der sofortige S. (das sofortige Unterbrechen 1.2, Einstellen 4.1) der Importe wurde angeordnet Stoppel, die; -, -n jvorw. PL/ 1. nach dem Mähen stehengebliebener Rest des Getreidehalmes: der Wind weht über die Stoppeln — 2 . nachgewachsenes, kurzes Barthaar: er hatte Stoppeln um das Kinn Stoppelfeld, das abgemähtes Getreidefeld mit den stehengebliebenen Stoppeln (1): Ähren auf dem S. lesen stoppeln /sw. Vb.; hat/ umg. auf abgeernteten Fel­ dern zurückgebliebene Feldfrüchte, bes. Ka rtoffeln, auflesen: s. gehen; Kartoffeln s. stoppen jsw. Vb.; hat/ 1.1 . etw. aus seiner Bewegung heraus zum Stillstand bringen, anhalten: ein Auto, den Zug s.; der Verkehrspolizist stoppte den Bus, den Verkehr; jmdn. s . : wir wurden kurz vor dem Ziel gestoppt 1.2 . zum Stillstand kommen, (aus der Bewegung heraus) anhalten: das Auto, der Zug stoppte plötzlich; der Kraftfahrer mußte an der Kreuzung s.; er stoppte mitten im Lauf; stopp! /Aufforderung anzuhalten, stehenzubleiben 1/; vgl. stop (2) 1.3 . Löhne, Preise s. (unter kap. Ver­ hältnissen verfügen, daß Löhne, Preise nicht weiter steigen dürfen, d amit eine inflationäre Entwicklung aufgehalten wird) — 2 . die Zeit des Läufers, Schwimmers s. (mit der Stoppuhr messen) Stopp| -licht, das /PI. -e r/ Bremslicht; -Schild, das Verkehrszeichen an Kreuzungen und Einmündungen, an dem jedes Fahrzeug vor der Weiterfahrt halten m u ß; -uhr, die Uhr mit Sekundenzeiger, der durch Knopfdruck angehalten werden kann, wodurch man kleinste Zeitspannen messen kann: die Fahrzeit, den Hundertmeterlauf mit der S. messen Stöpsel, der; -s, - 1 . zylinderförmiger od. konischer Gegenstand, der zum Verschließen, Abdickten einer (röhrenförmigen) Öffnung dient: d en S. au f die Karaffe stecken — 2. umg. scherzh. kleiner Junge: na, du S.! —3. Elektroteehn. spezieller Stecker der Fernmeldetechnik Stör, der; -(e)s, -e in den Meeren der nördlichen Halbkugel lebender, zur Laichzeit in die Flüsse auf­ steigender großer Knochenfisch, der als Speisefisch genutzt und dessen Rogen zu K aviar verarbeitet wird Stör/stör[ -a ktion , die organisierte (öffentliche) Aktion, m it der der Ablauf von etw. gestört werden soll: eine S. feindlicher Agenten; Störaktionen ver­ eiteln; -anfällig /Adj./ durch Einwirkungen von außen leicht technische Störungen aufw eisend: dieses Gerät ist sehr s. Storch, der; «(e)s, Störche Schreitvogel mit langem Hals, rotem Schnabel, w eißem bis schwarzbraunem Gefieder und roten Beinen: der S. steht regungslos auf einem Bein; der S. klappert mit dem Schnabel 4- umg. da brat mir einer ’nen S. (da bin ich aber sehr erstaunt)! Storchen)nest, das Nest des Storches Store, der; -s, -s [Jto:r] Gardine aus zartem, durch­ sichtigem Stoff: ein weißer, duftiger S.; die Stores auf-, zuziehen stören /sw. Vb.; hat; auch gestört/ 1.1. jmdn. bei seiner Tätigkeit in einer für ihn unangenehmen Weise beeinträchtigen, unterbrechen: ents ch uldigen Sie bitte, wenn ich störe; darf ich einen Augenblick s.?; jmdn. andauernd, unnötig, ernsthaft s .; jmdn. bei der Arbeit, in seiner Ruhe, beim Lesen s.; der Krach stört ihn erheblich; das soll uns alles nicht
Störenfried — stoßen 1113 s . !; störende Geräusche; er empfand den unverhoff­ ten Besuch als störend 1.2 . etw. s. auf den normalen Ablauf von etw., a uf einen Zustand eine negative Wirkung ausüben und so den normalen Fortgang beeinträchtigen: den U nterricht, die Ordnung, Ruhe s .; das Gleichgewicht, das gute Einvernehmen ist gestört 1.3 . die (Telefon)verbindung ist gestört (unterbrochen) + jmdn. stört die / Fliege an der Wand Störenfried, der; -(e)s, -e u m g. jmd., der andere dauernd absichtlich stört Stör/stör| -faktor, der Faktor, der Störungen (1.2) hervorruft; -frei /A dj./ störungsfrei; -manover, das Manöver (3), mit dem der Ablauf von etw. gestört werden soll stornieren /sw. Vb.; hat/ Qt.., st..] fachspr. 1. einen fehlerhaften Betrag in der Buchung durch eine zweite Buchung ausgleichen: der Betrag, die Rech­ nung wurde storniert — 2 . eine Bestellung, Liefe­ rung s. (rückgängig machen) störrisch /Adj./ 1 .1 . starrsinnig, auf seinem Willen beharrend, sich anderen widersetzend: ein störrisches Kind; s. antworten, schweigen; sich s. benehmen 1.2 . ein störrischer (widerspenstiger 1) Esel Störung, die; -, -en 1.1. das Stören (1.1): eine un­ liebsame, peinliche, lästige S .; bitte, entschuldigen Sie die S.!; er beklagte sich über die dauernden Störungen 1.2 . durch etw. hervorgerufene Beein­ trächtigung in der Funktion (3.2), dem Ablauf von etw.: eine plötzliche, funktionelle S.; eine techni­ sche S. 1.8 . M eteor, eine atmosphärische S. (Tief­ druckgebiet) stQi'ungs/Störungs| -fr ei /A d j./ frei von technischen Störungen: der Motor arbeitet s.; - stelle, die bei Störungen (1.2) im Fernsprechverkehr zuständige Stelle der Post Story, die; -, -s [sto:ri, auch Jt..] 1 . Kurzgeschichte: eine S. schreiben, lesen - 2 . umg. Fabel (2), Hand­ lung (1.2) eines Films, Romans: der Film hat eine gute S. — 3. u m g . erstaunliches, oft wenig glaub­ haftes Geschehen, das von jmdm. erzählt wird, worden ist: diese S. kannst du einem anderen erzählen, nicht mir Stoß, der; -es, Stöße 1.1 . durch Stoßen (1, 2, 3) ent­ standene kurze, meist heftige Berührung, durch das Sichbewegen von etw. entstandene kurze, m eist hef­ tige Erschütterung: ein leichter, heftiger, derber S.; ein S. mit dem Ellbogen, Fuß, der Faust; er bekam einen S. gegen die Schulter, vor den Magen, in die Rippen; die Puffer der Schienenfahrzeuge dienen zum Auffangen von Stößen; der Boden wurde durch mehrere Stöße (Erdstöße) erschüttert 1.2 . Stich mit einem spitzen Gegenstand, einer Stich­ waffe: jmdm. mit dem Dolch einen S. (ins Herz) versetzen; einen S. parieren, auffangen — 2. der Fortbewegung beim Schwimmen, Rudern dienende kurze, ruckartige Bewegung: ein paar Stöße schwim­ men, rudern; durch seine langen, kräftigen Stöße lag er schn ell in Führung — 3 . (aufgeschichteter) Haufen (1), Stapel (1): ein S. Bücher, Zeitungen, Akten — 4 . Mil. offensive Kampfhandlung: der S. auf den Frontabschnitt ist mit großer Wucht ge­ führt worden — 5 . Techn. Schienenstoß: bei Tem­ peraturänderungen ermöglicht der S. die Verän­ derung der Länge der Schiene — 6 . Med. (in thera­ peutis ch festgelegten Zeita bständen sich wiederholende) Verabreichung einer bestimmten größeren Menge eines Medikaments — 7. jo. PLf Schneiderei Stoßborte + seinem / Herzen einen S. geben Stoß| -arbeit, die jo, P l.j über das normale M aß hinaus anfallende A rbeit, die innerhalb eines be­ stimmten Zeitraumes bewältigt werden m uß: vor Weihnachten gibt es bei der Post S.; -horte, die Schneiderei Borte, die an der Innenseite von Rändern, bes. an Hosenbeinen, so angenäht wird, daß ein kleiner Teil hervorsteht, durch den der Stoff vor Abnutzung geschützt wird; -dämpfer, der T ech n . Vorrichtung an Kraftfahrzeugen, die die Schwingun­ gen der Federn dämpft Stößel, der; -s, - 1 . kurzer Stab mit verdicktem un­ terem Ende, der zum Zerstoßen, Zerreiben fester Stoffe in einem Mörser dient — 2. Techn. Teil der Steuerung eines Verbrennungsmotors, der die B e­ wegung der Nockenwelle auf das Ventil überträgt stoßen (er stößt), stieß, hat/ist gestoßen 1. (hat) 1.1 . jmdn. an einer Stelle des Körpers mit mehr od. minder schneller (und gezielter) Bewegung kurz und meist heftig berühren: er stieß ihn leicht, heftig mit der Faust vor, gegen die Brust; jmdn., jmdm. in etw. s.: er hat mich, mir in die Rippen, in die Seite gestoßen 1.2 .1 . jmdm., sich, einem Tier einen spitzen Gegenstand in den Körper stechen: er stieß ihm das Messer in die Rippen 1.2 .2 . etw. mit heftiger Bewegung in etw. stecken: er stieß den Schlüssel ins Schloß 1.3 . etw. in etw. rammen: Stangen, Rohre in die Erde s. 1 .4 . ein Tier stößt jmdn., etw., ein Tier ein Tier bewegt sich mit den Hörnern, der Stirn auf eine Person, Sache, ein anderes Tier zu, um sie, es zu stoßen (1.1): der Ziegenbock, die Kuh hat das Kind gestoßen — 2 . (hat) 2.1 . jmdn. durch 1.1 von sich weg, von irgendwo weg irgendwohin bewegen: er stießihn in den Graben, ins Wasser;er hat ihn brutal zur Seite gestoßen 2.2. Sport 2.2.1. ein Gewicht s. (vom Boden bis vor die Brust heben und von da drük- kend ohne innezuhalten z ur Hochstrecke bringen) 2.2 .2 . eine Kugel (1.2), die man in der hohlen Hand in der Höhe des Schlüsselbeins hält, durch eine Dreh­ bewegung des Körp ers und ruckartiges Strecken des Armes auf eine Flugbahn bringen: er stieß die Kugel 15 Meter weit 2.3 . etw. mit mehr od. minder schneller (und gezielter) Bewegung kurz und meist heftig berühren und es dadurch von sich, irgendwo weg irgendwohin bewegen: der Jung e stieß den B all (beförderte den Ball mit dem Fuß) ins Tor — 3 .1 . an, auf, gegen etw., jmdn. s. mit einer Sache, jmdm. durch eine Bewegung unbeabsichtigt einmal kurz, heftig in Berührung kommen (ist): ich bin an den Stuhl gestoßen; er war so groß, daß er an die Decke stieß; er stieß beim Rückwärtsfahren mit dem Auto gegen einen Baum 3.2 .1 . sich (an etw.) s, m it etw. heftig in Berührung kommen und sich dabei Schmerz od. eine Verletzung zufügen (hat): er hat sich am Schrank gestoßen 3.2 .2 . er hat sich am Arm, ans Schienbein gestoßen (hat sich durch 3.2 .1 an seinem A rm , Schienbein Schmerz zugefügt); gehe vorsichtig, damit du dich nicht stößt! — 4 . etw. zerstoßen (hat): Zimt, Kümmel, Zucker s.; ge­ stoßener Pfeffer — 5 . (ist) 5.1 . auf jmdn. s. jmdm. zufällig begegnen: im Urlaub stieß ich zufällig auf einen alten Bekannten 5.2 . auf etw. s. etw. zufällig finden: bei Ausschachtungsarbeiten stieß man auf alte Grundmauern; er ist auf die bekannte Stelle, einen interessanten Hinweis in dem Buch gestoßen
1114 Stößer — straffrei — 6. zu einer Gruppe s. zu einer Gruppe, die zu einer Unternehmung unterwegs ist, an einem be­ stimmten Ort hinzukommen (ist): im nächsten Ort werden die anderen (wieder) zu uns s. — 7. etw. stößt an etw. etw. grenzt an etw. an (hat): sein Zimmer stößt an das W ohnzimmer; der Garten stößt an einer Seite an die Straße — 8 . sich an etw. s. etw. mißbilligen, beanstanden (hat): er stieß sich an seinem unhöflichen Benehmen, Ton; du darfst dich nicht an seinem Äußeren s .; sich an manchen Dingen, Einzelheiten s. — 9* (ist) Jägerspr. der. Habicht stößt auf seine Beute (stürzt blitzschnell aus der Luft auf seine Beute nieder) + jmdn. aus dem / Anzug s.; jmdm. / Bescheid s.;jmdn. vor den / Kopf s.;jmdn. mitder / Nase auf etw. s. Stößer, der; -s, - Sperber Stoß/stoß| -kraft, die jo. P l.j Kraft, Stärke eines Stoßes (1.1); -Seufzer, der tiefer, starker Seufzer: m it einem S. übernahm er den Auftrag; -Stange, die an der Vorder- und Rückseite von Autos waagerecht an­ gebrachte Stange (1.1) zum Schutz der Karosserie gegen Stöße (1.1); -trupp, der Mil. nicht für ständig zusammengestellte Gruppe von Soldaten für begrenzte taktische, bes. der Aufklärung dienende Aufgaben; - verkehr, der Verkehr (1.1), der zur Zeit der stärksten Verkehrsdichte herrscht; -waffe, die Waffe, m it der eine Verletzung durch einen Stoß herbeigeführt wird; -weise jAdj.; nicht präd.j 1. jvorw. adv.j plötzlich, kurz und heftig einsetzend und wieder ab- brechend: sein Atem ging s.; s. lachen, weinen, reden — 2 . / adv./ in Stößen (3): auf dem Tisch liegen s. Zeitungen; -zahn, der wurzelloser, ständig nachwachsender langer Schneidezahn im Oberkiefer mancher Säugetiere, bes. des Elefanten Stotterer, der; -s, - jmd., der stottert (1.1) stottern jsw. Vb.; hat/1 .1 . auf Grund einer Sprach­ störung krampfartig und mit mehrmals rasch aufein­ anderfolgenden Wiederholungen von Lauten und Silben sprechen; das Kind stottert; das Stottern ist meist psychisch bedingt 1-2 . aus Verlegenheit, Un­ sicherheit gehemmt und stockend etw. sagen, spre­ chen, stammeln (1.1): eine Entschuldigung s.; er geriet ins Stottern — 2 . umg. der Motor stottert (läuft ungleichmäßig) stracks jAdv.j veraltend 1.1 . er kam s. (gerade­ wegs) auf mich zu 1.2 . der Betrogene lief s. (sofort) zur Polizei Straf| -akte, die Akte, die die zur Durchführung eines Strafverfahrens notwendigen und in seinem Verlauf anfallenden Schriftstücke enthält: der Ver­ teidiger hat Einsicht in die S. genommen; -anstatt, die Strafvollzugsanstalt; -antrag, der 1. Antrag (des Geschädigten) auf Eröffnung eines Strafverfahrens: unser Anwalt stellte S. gegen sie — 2 . im Straf­ prozeß vom Staatsanwalt gestellter Antrag bezüglich der Festsetzung des Strafmaßes: der Staatsanwalt begründete seinen S .; -anzeige, die Anzeige einer strafbaren H andlung bei der Polizei, der Staats­ anwaltschaft od. einem Gericht: (gegen jmdn.) S. er­ statten; jmdm. mit einer S. drohen; -aufschuh, der Aufschub des Strafvollzugs; -aussetzung, die A u s ­ setzung des Vollzugs einer Freiheitsstreife; -b a nk , die jo. Pl.j Eish ockey Bank (1.1.1) fürdie Spieler, die wegen einer Regelwidrigkeit befristet des Feldes verwiesen worden sind strafbar jA dj.j vom Gesetz unter Strafe gestellt: er beging eine strafbare Handlung; man konnte ihm nichts Strafbares nachweisen; sich s. machen (eine Handlung begehen, die vom Gesetz unter Strafe ge­ stellt ist); dazu Strafbarkeit, die; -e n jvorw. Sg.j Straf|befehl, der Jur. auf Antrag des Staats­ anwalts vom Gericht ohne mündliche Verhandlung unter bestimmten Voraussetzungen mögliche E nt­ scheidung mit der Wirkung eines Urteils: gegen den Beschuldigten wurde ein S. wegen Scheckfälschung erlassen Strafe, die; -, -n im gesetzlichen Bereich in A r t und Ziel vom Charakter der staatlich-gesellschaftlichen Interessen bestimmte Erziehungsmaßnahme, meist in Form einer Beschränkung der persönlichen Be- wegungs- und Entscheidungsfreiheit od. einer Geld­ zahlung, die das rechtlich befugte Organ (4) od. die befugte Person demjenig en gegenüber anwendet od. demjenigen androht, der gegen ein Gesetz, eine bin­ dende Vorschrift, eine Verhaltensnorm verstößt, verstoßen hat: eine strenge, harte S.; die S. war (un)gerecht, (un)verdient, (un)angemessen; die Täter werden der gerechten S. nicht entgehen; jmdm. den R est einer S. erlassen; das Gericht er­ kennt auf eine S. von ...; das Betreten der Bau­ stelle ist bei S. verboten!; etw. unter S. stellen; er hat seine S. verbüßt; das Gericht setzt die S. auf, zur Bewährung aus; er m ußte fünf Mark (als) S. bezahlen; O das ist (nun) die S. (unangenehme Folge) für deine Nachlässigkeit, Unachtsamkeit, Gutmütigkeit!; um g. diese Krankheit ist eine S. (ein schwer erträgliches Übel)\; es ist eine S., ihn singen zu hören! + eine drakonische (sehr strenge, harte) S. strafen jsw. Vb.; hat/ jmdn. mit einer Strafe belegen, bestrafen: jmdn. hart, schwer, unbarmherzig s.; er straft die Kinder wegen jeder Kleinigkeit; jmdn. m it Verachtung s. (jmdn. nicht beachten 2); jmdn. strafend (mißbilligend) anblicken; O mit etw. ge­ straft sein Sorgen, Verdruß mit etw. haben: mit dieser Arbeit ist er gestraft -j- jmdn. Lügen s. Straf |erlaß, der das Erlassen (eines restlichen Teils) einer noch zu verbüßenden Strafe: S. gewähren straff jA dj.j 1.1 . unter der Wirkung starken Zuges (1.1 .2) stehend: ein straffes Seil; eine Leine, Saite s. spannen; der Gummizug ist zu s.; die Zügel s. in der Hand halten; das Haar s. nach hinten kämmen 1.2 . eine straffe (*gerade 1.1, aufrechte) Haltung einnehm en — 2 . streng auf ein Ziel gerichtet: eine straffe Leitung, Organisation; sich einer straffen Disziplin unterordnen; eine s. durchkomponierte Fabel straf|fällig jA dj.j eine Straftat begangen habend: straffällige Jugendliche; er wurde wiederholt s. (beging wiederholt Straftaten) straffen jsw. Vb.; h a t/1.1 . etw. straff (1.1) machen, spannen (1.1): das Seil, die Leine s.; der Wind strafft das Segel; die gestrafften Muskeln ent­ spannten sich 1.2 . sich s. straff (1.1) werden: er sah, wie sich die Stahlseile strafften 1.3 . sein Kör­ per, seine Gestalt straffte sich (wurde straff 1.2) — 2i etw. a u f das Wesentliche beschränken: die Ver­ waltungsarbeit, den organisatorischen Aufwand s . ; einen Lehrplan, den Inh alt einer Erzählung, eines Films, Romans s. straf/Straf| -frei jA d j.j ohne Strafe, von der Be-
Straffreiheit — Strahlenwirkung 1115 strafung ausgenommen: jmd., etw. bleibt s.; jmd. geht s. aus; dazu -freiheit, die jo. Pl.j straff|ziehen /Vb.; ha t/ etw. durch Straffen (1.1) glätten: das Tischtuch s. Straf| -gefangene, der u. die wegen einer Straftat eine Freiheitsstrafe verbüßende Person; -gericht, das Gericht (II. 1), in dem über Straftaten entschieden w ird : Verfahren vor den Straf- und Arbeitsgerich­ ten; -gesetzbuch, das fAbk. StGB/ Gesetzbuch, das die Gesetze des Strafrechts enthält; -kammer, die Kammer (IL2) für Strafsachen an Kreis- und M ili­ tärgerichten sträflich fAdj.f so unverantwortlich, daß es eigent­ lich bestraft werden müßte: eine sträfliche G edanken­ losigkeit; ein (geradezu) sträflicher L eichtsinn, Irrtum Sträfling, der; -s, -e Strafgefangene Straf/straf | -mandat, das von staatlichen Organen im Rahmen ihrer Befugnis ausgesprochene Ordnungs­ strafe: wegen falschen Parkens ein S. erhalten; -m aß, das /PI. -e; vorw. Sg.f Art und Höhe einer gerichtlichen Strafe; -mildernd jA dj.f Ju r . das Strafmaß mindernd: s. wurde in Betracht gezogen, daß er sich selbst gestellt hat; -minuten, die fPl.f Eishockey Handball Zeitraum von mindestens zwei Minuten, für den ein Spieler wegen eines Ver­ stoßes gegen die Regeln vom Spiel ausgeschlossen wird; -porto, das umg. Nachgebühr; -predigt, die u m g . längere eindringliche Vorhaltungen: jmdm. eine S. halten; -prozeß, der gerichtliches Verfahren, in dem über Straftaten entschieden w ird; -Prozeß­ ordnung, die /Abk. StPO/ Bestimmungen, die das Verfahren der Untersuchung möglicher Straftaten, das Ermittlungs- und gerichtliche Verfahren in Strafsachen regeln; -punkt, der /PL -e/ Sport M i­ nuspunkt in der Punktwertung auf Grund eines Ver­ stoßes gegen die (Spielregeln; -raum, der Sport durch Linien markierter Raum vor dem Tor, in dem bei Fuß-, Handball und Hockey dem Angreifer ein Strafstoß, -wurf zugesprochen w ird, wenn er regel­ widrig angegriffen od. behindert wird; -recht, das jo. P l.j Gesamtheit der Rechtsnormen, die bestimmte gegen die Interessen der jeweils herrschenden Klasse gerichtete Handlungen zu Straftaten erklären und unter Strafe stellen; dazu -rechtlich fA dj.; nicht präd.j dem Strafrecht entsprechend: etw., jmdn. s. verfolgen; -register, das J u r . Verzeichnis von rechtskräftigen gerichtlichen M aßnahmen, E n t­ scheidungen sowie der davon betroffenen Personen; - riehter, der Richter in Strafsachen; -Sache, die Gegenstand eines Strafverfahrens; -Senat, der Senat für Strafsachen an Bezirks- und Militärober- gerichten sowie am Obersten Gericht; -stoß, der Fußb all Elfmeter: einen S. verwandeln; -tat, die Handlung, die Strafgesetze verletzt und {deshalb) strafrechtliche Verantwortlichkeit begründet: er b e­ ging eine schwere S.; dazu -täter, der; -verfahren, das Strafprozeß; -verschärfend /Adj.f Jur. das Strafmaß verschärfend: es traten Umstände ein, die den Grad der Schuld erhöhten und s. wirkten; - Verteidiger, der Verteidiger (2); -Vollstreckung, die Vollstreckung der in einem rechtskräftigen Gerichts­ urteil ausgesprochenen Strafe; -Vollzug, der Vollzug der i n einem rechtskräftigen Gerichtsurteil a u s ­ gesprochenen Freiheitsstrafe in einer Strafvollzugs­ anstalt; -Vollzugsanstalt, die J u r . dem Strafvollzug dienende Einrichtung; -würdig fAdj.; nicht adv.j so, daß es bestraft werden muß, müßte; -wurf, der Handball Siebenmeter Strahl, der; -(e)s, -en 1.1 . von einer Lichtquelle aus­ gehendes Licht (1), das dem Auge als schmaler, heller Streifen erscheint: der (dünne) S. der Taschenlampe fiel ins dunkle Zimmer; man sah nur den S. des Scheinwerfers 1.2 . jvorw. PL/ Licht, Helligkeit von Himmelskörpern, bes. der Sonne: die Sonne sandte ihre Strahlen auf die Erde; er litt unter den sen­ genden Strahlen der Sonne 1.8 . /vorw. Pl.j Phys. Menge homogener, räumlich begrenzter, i n bestimmte Richtung gehender materieller Teilchen od. elektro­ magnetischer Wellen, m it der stets auch Energie (2) transportiert wird: die Strahlen des Lichts pflanzen sich geradlinig fort; die ultravioletten Strahlen der Sonne; sich vor Strahlen schützen 1.4 . M ath, von einem Punkt ausgehende Gerade (1) — 2 . /vorw. PL/ etw., das (unter Druck 1.1) aus einer engen Öffnung (2) austritt, bes. Flüssigkeit, Gas: ein S. Wasser kam aus der Pumpe, ddm defekten Leitungsrohr Strahl[antrieb, der jo. P L / Strahlenantrieb strahlen /sw. Vb.; hat; auch strahlend/ 1.1 .1 . etw. strahlt etw. sendet (helles) Licht (1) aus, das sich rundum nach allen Seiten verbreitet od. in einem Strahl (1.1) in eine bestimmte Richtung fällt: die Sonne strahlt am, vom wolkenlosen Himmel; viele Glühlampen, Scheinwerfer s. bei der Veranstaltung; etw. strahlt etw. irgendwohin: die Scheinwerfer strahlten ihr Licht auf die Bühne; O ihre Augen strahlten vor Freude 1.1 .2 . der Heizlüfter strahlt Wärme in meine Richtung (sendet Wärme in meine Richtung aus) 1.2 . hell erleuchtet, glänzend erschei­ nen: die Stadt strahlt im Lichterschein 1.8. Ph ys. Strahlen (1.3) aussenden: die radioaktiven Elemen ­ te s. — 2 . froh, glücklich aussehen:die Kinder strahl­ ten, als sie die Geschenke sahen; jmd. strahlt vor Glück, Freude, Zufriedenheit, Begeisterung Strahlen! -antrieb, der jo. P l.j Antrieb durch ein Strahltriebwerk, Düsenantrieb;-brechung, die P h y s . Abweichung bes. der Lichtstrahlen von ihrer geraden Richtung bei Eintritt in ein anderes Medium; -b ündel, das 1. Math. Menge aller von einem Punkt ausgehenden Strahlen (1.4) im Raum — 2 . Opt. durch eine Blende begrenztes Bünd el von Licht­ strahlen strahlend JAdj,; nicht präd.; /* auch strahlen/ 1. hell und klar, sonnig: ein strahlender Morgen, Frühlingstag — 2 . ein strahlendes Weiß (ein makelloses Weiß von intensiver Leuchtkraft); die Wäsche ist s. (makellos, leuchtend) weiß Strahlen/strahlen| -dosis, die Phys. Med. be­ stimmte (wirksame) Menge ionisierender Strahlen (1.3): die S. bei Röntgenaufnahmen ist gering; - förmig /Adj.j von einem Punkt in Form von Strah­ len (1.4) ausgehend; -krankheit, die Med. Krank­ heit, die durch die schädigende Wirkung ionisieren­ der Strahlen (1.3) hervorgerufen w ird; -kranz, der jo. Pl.j: der S. der Sonne '(alle Strahlen 1.1, die rund um die Sonne sichtbar sind); -quelle, die Phys. Substanz, von der Strahlen (1.3) ausgehen; -schaden, der P h y s . M ed . gesundheitlicher Schaden, der durch die ständige Einwirkung ionisierender Strah­ len (1.3) hervorgerufen wird; -schütz, der Phys. Med. Schutz vor Strahlenschäden: Bestimmungen über den S. erlassen; -therapie, die jo. PL/ M ed. Therapie zur Heilung von Krankheiten mit ioni­ sierenden Strahlen (1.3); -Wirkung, die P h y s . M ed.
1116 strahlig — Straßenbau Wirkung ionisierender Strahlen (1.3), die sich in krankhaften Veränderungen des Organismus zeigt: die zellzerstörende S. strahlig /Adj./ fachspr. so strukturiert, daß Teile od. Linien von einem Zentrum aus gerade nach allen Seiten im Raum od. in einer Fläche verlaufen: eine strahlige Blüte; die strahlige Struktur des Minerals Strahl|triebwerk, das Triebwerk, das durch den Rückstoß ausströmender Gase einen Antrieb erzeugt Strahlung, die; -en Phys. in Form von Strahlen (1.3) von einer Strahlenquelle au s sich geradlinig fortbewegende Energie: die elektromagnetische, radioaktive, kosmische S.; die Anwendung der ultravioletten und infraroten S. in der Medizin Strahlungs Phys.| - bereich, der Bereich, der von einer Strahlung erfaßt wird: der S. eines Senders; - gürtet, der /o. Pl.j gürtelförmig um die Erde gehende Zone mit intensiver Strahlung; -wärme, die durch Strahlung hervorgerufene Wärme Strähne, die; -n 1 . Anzahl mehrerer nebeneinander liegender glatter H aare: das Haar fällt ihr in langen Strähnen auf die Schultern; eine S. war blond ge­ tönt — 2 . er hatte eine S. (ein Stadium), in der er deprimiert war, in der er gern malte; zu 1 strähnig jA dj.f in Strähnen herabhängend Stramin, der; -es, fo. Pl.f stark appretiertes, wie ein Gitter gewebtes Leinen, bes. für Handarbeiten stramm /Adj./ 1 . stark gespannt anliegend: der Gummizug ist zu s .; der Rock, die Hose sitzt sehr s. — 2. er nahm eine stramme (*gerade 1.1, auf­ gerichtete 1) Haltung an — 3 . kräftig (1.1): sie hat stramme W aden, Beine; sie hat einem strammen Jungen das Leben geschenkt — 4 . fadv.f umg. um das zu schaffen, müssen wir noch s. (sehr viel, tüchtig) arbeiten stramm] -stehen fVb.f in strammer Haltung stehen9 Haltung annehmen: er ließ die Soldaten s . ; -ziehen /Vb.; hat/ etw. fest spannen (1): den Gürtel, die Leine s.; + jmdm. die / Hosen, den / Hosen­ bod en s, Strampel] -a nzu g, der einteiliges, nur K opf und Arm e unbedeckt lassendes, über den Schultern ver­ schließbares, gestricktes, gewirktes Kleidungsstück für Säuglinge; -hose, die Strampelanzug strampeln /sw. Vb.; hat, is t/1. Arme und bes. Beine heftig, lebhaft hin und her bewegen (hat): das Baby strampelte vergnügt; im Schlaf s. — 2 . (ist) umg. heute bin ich 50 Kilometer gestrampelt (rad­ gefahren) — 3 . u m g . sich abstrampeln, abmühen (hat): wir haben ganz schön s. müssen, um den Plan zu erfüllen Strampler, der; -s, - Strampelanzug Strand, der; -(e)s, -e/Strände flaches, gewöhnlich sandiges Ufer eines Meeres od. Sees: ein breiter, schmaler, steiniger S.; er lag am S. und sonnte sich Strandjbad, das a n einem See od. F luß gelegenes Schwimmbad mit Strand stranden, strandete, ist gestrandet auf Grund auf­ laufen : ein Schiff ist gestrandet Strand] -gut, das fo. Pl.f vom Meer an den Strand gespülte Gegenstände; -haler, der bis zu einem Meter hohes Gras (1) mit Rispen ohne Grannen, das zur Befestigung von Dünen geeignet is t; -korb, der fPl. - korbe/ am Badestrand aufgestellter großer über­ dachter Korbstuhl, der als Schutz gegen Wind und Sonnenstrahlung dient; -laufer, der kleine, kurz­ beinige Schnepfe, die in mehreren Arten bes. an den Küsten lebt; -promenade, die am Strand entlang- führende Promenade: auf der S. Spazierengehen Strang, der; -(e)s, Stränge 1.1 . starkes, dickes Seil, Strick: der S. ist gerissen; er wurde zum Tod durch den S. (durch Erhängen) verurteilt 1*2. Teil des Pferdegeschirrs, m it dem das Pferd am Wagen be­ festigt ist: die Pferde legten sich tüchtig in die Stränge (zogen kräftig) *— 2 .1 . durch den Unfall waren Stränge (Bündel von Fasern) der Nerven, Muskeln und Sehnen v erletzt worden 2.2 . Teil, Zweig einer Rohrleitung: ein S. der Wasser-, Gas­ leitung, der Pipeline, Kanalisation 2.3 . Schienen­ strang -f- am selben, gleichen S. ziehen (dasselbe, das gleiche Ziel verfolgen); wenn alle Stränge reißen (wenn keine andere Möglichkeit bleibt); um g . über die Stränge schlagen (übermütig, leichtsinnig sein) strangulieren /sw. Vb.; hat/ jmdn. durch Abschnüren der Luftröhre töten: er ist stranguliert worden Strapaze, die; -n sehr große, bes. körperliche A n ­ strengung: große, harte, physische Strapazen; er war dieser S. nicht gewachsen strapazieren fsw. Vb.; hat/ 1. etw. stark beanspru­ chen (4), abnutzen: die Reifen des Fahrzeugs durch unvernünftige Fahrweise s . ; den Anzug, die Schuhe s .; O jmds. Geduld s. (auf eine harte Probe stellen) ; diese Ausrede, dieser Begriff ist schon ziem­ lich strapaziert (sehr häufig gebraucht) worden — 2. jmdn., etw., sich überanstrengen: er hat uns m it seinem endlosen Bericht sehr strapaziert; jmds. Nerven s.; er sieht recht strapaziert (mit­ genommen) aus strapazier]fähig /A d j.; nicht adv./ so beschaffen, daß es strapaziert (1) werden kann: strapazierfähiges Schuh werk strapaziös /A dj./ mit Strapazen verbunden, an­ strengend: das war eine strapaziöse Reise, Busfahrt Straß, der; -/Strasses, /o. Pl.j als Imitation von Edelsteinen dienendes Bleiglas: Knöpfe aus S.; eine mit S. besetzte Brosche Straße, die; -n 1. planmäßig angelegter befestigter Verkehrsweg bes. für Kraftfahrzeuge, in Ortschaften oft m it Gehweg od. Randstreifen auf beiden Seiten od. zwischen Ortschaften 1 .1 . /zwischen Ortschaf­ ten/: diese S. führt nach Leipzig; sie fuhren eine S. entlang; eine kurvenreiche S.; die neue S. wurde dem Verkehr übergeben 1 .2 . /in Ortschaften/: die S. führt zum Bahnhof, kreuzt die Allee; die S. ist für den Durchgangsverkehr gesperrt; auf beiden Seiten der S. standen Häuser mit gepfleg­ te n Vorgärten — 2 . Meeresenge als Verkehrs­ weg für die Schiffahrt: die S. von Dover, von Gibraltar H- /vorw. auf bürgerl. Verhältnisse bezogen/ auf die S. g ehen (für, gegen etw. demonstrieren 1); um g . jmdn. auf die S. setzen, werfen (jmdm. als Folge kap. Wirtschaftsgebarens willkürlich, abruptden M iet­ vertrag, das Arbeitsverhältnis kündigen); auf der S. liegen (arbeitslos sein) Straßen] -anzug, der Anzug (I) des Mannes; -ar ­ beiten, die /Pl.f Arbeiten beim Straßenbau: der Verkehr wurde wegen S. umgeleitet; -bahn, die auf den S tr a ßen verkehrendes, elektrisch betriebenes, schienengebundenes Verkehrsmittel z ur Beförderung von Personen im Stadt- und Vorortverkehr Straßenbahn! -haltestelle, die; -wagen, der Straßenj -bau, der /o. PI ./ das Bauen, Anlegen, Aus-
Straßendecke — strecken 1117 bessern von Straßen; -decke, die fa ch sp r. oberste Schicht der Befestigung einer Straße; -fahrer, der R a d s p o r t Radrennfahrer, der Straßenrennen fährt; -fahrzeug, das Fahrzeug für den Verkehr auf Straßen; -graben, der einer der auf beiden Seiten einer Landstraße angelegten Gräben zum A uffangen des ablaufenden Regenwassers; -kämpf, der be­ waffnete, tätliche Auseinandersetzungen zwischen militärischen Gegnern od. fortschrittlichen und reak­ tionären Kräften, der sich in Ortschaften, bes. auf Straßen und Plätzen, abspielt; -kreuzung, die Schnittpunkt zweier od. mehrerer sich kreuzender Straßen; -lärm, der Lärm, der durch den Straßen­ verkehr verursacht wird; -laterne, die an einem 1M ast (2) fest angebrachte Laterne zur Beleuchtung der Straße; -name, der Name einer Straße in einer Stadt, Ortschaft; -netz, das Gesamtheit der öffent­ lichen Straßen einer Stadt od. eines Landes; -pfla- ster, das: holpriges S.; -rand, der: am S. Spalier bilden; -reinigimg , die Reinigung der öffentlichen Straßen, bes. in Städten, Ortschaften; -rennen , das auf öffentlichen Straßen ausgetragenes Auto-, M o­ torrad-, Radrennen; -Schild, das Schild mit dem Namen einer Straße; -Seite, die 1. linke od. rechte Seite einer Straße: er sah einen Bekannten auf der gegenüberliegenden S. — 2 . /o. PI ./ nach der Straße zu gelegene Seite (eines Gebäudes): sein Zimmer lag auf der S .; -verkehr, der Verkehr (1,2) auf öffent­ lichen Straßen; -Verkehrsordnung, die fo. PL; Abk. StVO/ Gesamtheit der gesetzlichen Bestimmungen über das Verhalten der Verkehrsteilnehmer im Stra ­ ßenverkehr; -Verzeichnis, das Verzeichnis der Straßen und Plätze einer Stadt, meist als Bestandteil eines Stadtplanes; -zug, der Straße mit Reihen an­ einandergebauter Häuser; -zustand, der fo. Pl.f; - zustandsbericht, der in den Wintermonaten über den Rundfunk verbreiteter Bericht über den w itte­ rungsbedingten Straßenzustand Stratege, der; -n, -n [Jt.., st..] jmd., der sich auf Strategie versteht Strategie, die; -n [Jt.., st.., PL . .i:on] 1. Mil. Theorie und Praxis des Einsatzes der Streitkräfte und der Vorbereitung eines Landes, einer K oalition auf die Kriegsführung — 2 . Art des Vorgehens, Ver­ fahrensweise: die richtige, falsche S. anwenden; sichaufeineS. einigen —8.PolitikS. undTaktik (wissenschaftlich erarbeitete Planung und Pra x is des Verhaltens und Vorgehens des revolutionären P ro ­ letariats, einer marxistisch-leninistischen Pa rtei im Klassenkampf während einer gesellschaftlichen E nt­ wicklungsetäppe) — 4 . fa ch sp r. in der Spieltheorie Plan des Verhaltens, der für die jeweilige Situation eine den Spielregeln entsprechende Entscheidung über die zu wählende Variante ermöglicht; dazu stra­ tegisch jAdj.; nicht präd.f; zu 1.: s. wichtige Roh­ stoffe; eine s. wichtige Brücke, Straße Stratosphäre, die; -,/o. Pl.f [Jt.., st..] Schicht der Atmosphäre, die sich von etwa 12 bis 50 Kilometer Hö­ he erstreckt;dazu stratosphärisch fA dj.; nichtpräd.f sträuben /sw. Vb.; hatf 1,1. die Federn, das Fell s. (die Federn, die Haare des Fells aufrichten) 1*2. sich s.: das Gefieder, Fell sträubte sich (die Federn, Haare des Fells richteten sich auf) — 2. sich gegen etw., jmdn. s. sich einer Sache, jmdm. widersetzen: er sträubte sich (dagegen), den Vor­ schlag anzunehmen -f- jmdm. s. sich die / Haare Strauch, der; -(e)s, Sträucher ausdauernde, keinen Stamm aufweisende Pflanze m it mehreren unmittelbar aus dem Wurzelstock wachsenden holzigen Zweigen, Busch: ein dürrer, blühender S.; Sträucher pflan­ zen, abernten; frisch vom S. gepflückte Johannis­ beeren Strauch|dieb, der + s a lo p p wie ein S. (zerlumpt, abgerissen) aus- sehen, herumlaufen straucheln /sw. Vb.; ist/ 1. aus dem Rhythmus des Gehens, Laufens kommen, stolpern und taumeln, beinahe fällen: der Läufer, das Pferd strauchelte — 2. (erstmals) straffällig werden, einen Fehltritt be­ gehen, auf die schiefe Bahn geraten: die Gier nach Geld hat ihn s. lassen Strauß, der; -es, Sträuße/-e I . /PL Sträuße/ zu einem Büschel zusammengestellte abgeschnittene od. gepflückte Blumen, Gräser od. Zweige: ein bun­ ter, duftender, welker S.; ein S. langstieliger Rosen; sie stellte einen S. Tannengrün in die Vase — II. /PL Sträuße/ veraltend mit jmdm. einen S. (Streit) ausfechten — III . /PL - e/ in den Steppen Afrik a s lebender, bis zu drei Meter großer Laufvogel m it langen, kräftigen B einen : afrikanische Strauße Strebe, die; -, -n schräg nach oben ragendes läng ­ liches, stützendes (Bau)element (1.1): eine S. am Dach, Gerüst; die baufällige Hauswand mußte mit Streben gestützt werden; ein Taschenschirm mit verstärkten Streben streben /sw. Vb.; hat, ist/1. irgendwohin s. 1 .1 . sich zügig, unbeirrt in eine bestimmte Richtung, auf ein bestimmtes Ziel zu bewegen (ist, h a t): die Menschen strebten nach Hause, ins Freie; vorwärts s.; die Pflanze strebt nach dem Licht, zum Licht 1.2 . (ist) die Pfeiler, Zinnen, Türme s. (ragen, erstrecken sich) in die Höhe, zum Himmel — 2 . nach etw. s. etw. (mit aller K raft) zu erreichen (4) suchen, sich eifrig um etw. bemühen (hat): nach Glück, Erfolg, Wissen s .; das gemeinsame Streben nach Frieden und Sicher­ heit; er hat stets danach gestrebt, sich beruflich weiterzubilden Streber, der; -s, - jmd., der bes. in der Ausbildung ehrgeizig, aber egoistisch auf sein Fortkommen hin­ arbeitet: ein gewissenloser, widerlicher S. strebsam /A dj./ fleißig und zielbewußt auf etw. hin arbeitend: er ist ein strebsamer Mensch, Schüler; sie ist sehr fleißig und s.; dazu Strebsamkeit, die; -, /o. PL/ Strecke, die; -, -n 1.1 . Entfernung zwischen zwei festgelegten Punkten: eine kurze, kleine, große, lange S. laufen, fahren; er ist heute eine tüchtige, ziemliche S. marschiert; der Pilot fliegt die S. (Route) Berlin—Moskau 1.2 . Teilstück, Abschnitt eines Weges: jmdn. eine S. (Weges) begleiten 1.8 . (Abschnitt einer) Gleisanlage (zwischen zwei Sta ­ tionen) : die S. Berlin—Leipzig ist wegen Bauarbei­ ten gesperrt; der Zug hält auf offener S. (außerhalb des Bahnhofs); eine S. ausbauen, begehen, k o n­ trollieren 1.4. Sport Rennstrecke 1.5 . Math, zwi­ schen zwei Punkten liegender Abschnitt einer Gera­ den — 2 . B e rg m . bes. waagerechter Grubenbau: eine S. ausbauen, vorantreiben; die S. ist ersoffen + auf der S. bleiben (scheitern 2); /auf ein Tier bezogen, auf das gejagt wird/ zur S. bringen (erlegen) strecken jsw. Vb.; hat; j* auch gestreckt/ 1.1 .1 . etw., bes. ein gebeugtes Glied des Körpers, in eine gerade Haltung bringen: die Beine s. 1 .1 .2 . etw.
1118 Streckenabschnitt — streifen durch 1.1 .1 von sich weg irgendwohin bewegen: die Arme in die Höhe, gegen jmdn., etw. s .; die Beine von sich s. 1 .2 . ein Glied des Körpers, die Glieder, sich so lang wie möglich dehnen: seine Glieder, sich, den Hals s. 1 .3 . er streckte sich aufs Sofa {streckte sich auf dem Sofa aus) 1.4 . den Kopf aus dem Fenster s. {mit weit vorgebeugtem K opf aus dem Fenster sehen) — 2. etw. {über die bisher eingenommene Länge hin ­ aus) länger, dünner machen: fa ch spr. Eisenblech durch Walzen s.1; <> Längsstreifen s. die Figur v orteilhaft {lassen die Figur schlanker erscheinen) — 3. etw., bes. Lebensmittel, durch Vermischen, Ver­ dünnen mit {minderwertigeren) Zusätzen in der Menge vermehren: die Suppe mit Wasser, das Ge­ hackte mit Semmelmehl s. + die / Beine unter den Tisch s.; sich nach der / Decke s. müssen; alle / viere von sich s.; die / Waffen s. Strecken/strecken| -a bschnitt, der Abschnitt einer Strecke (1.3), Straße, Rennstrecke: dieser S. hat ein starkes Gefälle; -netz, das System aus vielen sich kreuzenden, miteinander verbundenen Strecken (1.3), Fluglinien; -telefou , das an einer Autobahn für Notfälle eingerichteter öffentlicher Fernsprecha n­ schluß : vom nächsten S. den Abschleppdienst ver­ ständigen; -weise /Adv.f 1.1 . über bestimmte Strek- ken (1.3) hin, auf einzelnen Strecken: A is Stadtbahn wurde s. als Hochbahn errichtet 1.2 . die Straße war s. {teilweise) vom Schnee verweht; seine Arbeit ist nur s. gut Streck|verband, der M ed. Verband, bei dem das ge­ brochene Glied durch Zug gestreckt w ird : (jmdm.) einen S. anlegen; im S. liegen Streich, der; -(e)s, -e a u s Übermut, M utwillen be­ gangene Handlung, durch die jmd. geneckt, herein­ gelegt, geärgert werden s oll: ein lustiger, übermütiger, böser S.; freche, tolle Streiche machen, voll­ führen, verüben; er ist stets zu Streichen auf­ gelegt + jmd. spielt jmdm. einen S. {legt jmdn. herein); etw. spielt jmdm. einen S. etw. läßt jmdn. im Stich: sein Gedächtnis hat ihm einen S. gespielt streicheln /sw. Vb.; hat/ jmdn., etw., ein Tier s. mit der Hand mehrmals sanft, liebkosend über jmdn., etw., ein Tier streichen: die Mutter streichelt ihr Kind; er streichelte ihre Hände, ihre Wangen; er streichelte die K atze streichen, strich, hat/ist gestrichen 1. (hat) 1.1 .1. einen halbfesten od. flüssigen Stoff in einer dünnen Schicht {mit einem Messer) a uf od. in etw. bringen: Butter, Honig aufs Brot s .;derArzt hat Salbe auf die Wunde gestrichen; Mörtel in die Fugen s. 1 .1 .2 . ein Brötchen mit Butter s. {Butter auf ein Brötchen streichen 1.1 .1) 1.2 . etw. m it einem Anstrich (1.2) versehen: eine Wand, den Gartenzaun s.; die Fen­ sterläden waren grün gestrichen; Vorsicht, frisch gestrichen! — 2 . (hat) 2.1 . über etw. s . etw., die Hand , Hände bei dauernder leichter Berührung über die Oberfläche von etw. h in bewegen: jmd m. über die Haare, den Kopf s.; jmdm., sich über die Stirn s .; über den Stoff, über die Decke s. 2 .2 . etw. durch 2.1 von etw. weg, zur Seite schieben: jmdm., sich die Haare aus der Stirn s. 2 .3 . der Quark wird durchs Sieb gestrichen {man rührt den Quark und läßt ihn so durch das Sieb gelangen) — 8 . etw. Ge­ schriebenes, Gedrucktes m it einem Strich ungültig machen, tilgen (hat): ein Wort, eine Zeile s.; jmds. Kamen in, aus einer Liste s.; O er hat diesen Vor­ fall aus seinem Gedächtnis gestrichen {hat ihn ver­ gessen wollen und hat ihn vergessen) — 4 . (ist) 4.1 . Jägerspr. die Wildenten s. {fliegen) über den See 4 .2 . um etw. s. etw. {lauernd, erwartungsvoll) umkreisen, {im Bogen) um etw. schleichen: eine dunkle Gestalt, der Hund ist um das Haus ge­ strichen — 5 . (hat) die Segel, Flagge s. {einziehen, einholen) + die/ Segels. Streicher, der; -s, - Spieler eines Streichinstrumen­ tes als Mitglied eines Orchesters: das Orchester b e­ stand nur aus Streichern und Holzbläsern streich/Streich| -fähig fA dj.; nicht adv.j so be­ schaffen, daß es sich streichen (1.1) läßt: ein streich­ fähiger Schmelzkäse; -garn, das 1. gröberes, un­ gleichmäßiges Garn aus Wolle od. Chemiefasern — 2. /o. Pl.j Gewebe aus 1: er trägt einen Mantel aus S;; -holz, das /PI. - hölzer/ Holzstäbchen m it einer Masse an einem Ende, die beim Reiben an einer dafür präparierten rauhen Fläche einer Streichholzschach­ tel zu brennen beginnt: ein S. anzünden, anbrennen; - holzschachtel, die kleine Schachtel mit zwei Reib­ flächen für Streichhölzer; -instrument, das M usik ­ instrument, über dessen Saiten m it einem Bogen gestrichen wird, die dadurch zum Kling en gebracht werden: die Geige ist ein S.; -Orchester, das nur aus Streichern bestehendes Orchester; -quartett, das M us. 1 . Komposition für vier Streichinstrumente: ein S. von Haydn — 2 . Gruppe von vier Streichern, die 1 ausführt: der Cellist eines berühmten Streich­ quartetts Streichung, die; -, -en 1. das Streichen (3) — 2 . im Haushaltsplan wurden rigorose Streichungen {Kür­ zungen, Tilgungen) vorgenommen Streif, der; -(e)s, -e g e h . : ein rötlicher S. (Streifen 2) am Horizont Streifjband, das /PL -bänder/ P o s t um eine Druck­ sache, ein Buch od. gebündelte Geldscheine herum­ gelegter Papierstreifen: im S. erhalten Sie Ihre Tageszeitung direkt an Ihre Urlaubsanschrift Streife, die; -, - n 1. kleinerer, aus Angehörigen der Polizei od. einer militärischen Einheit bestehender Trupp, der Gänge, Fahrten durchführt, um Kon­ trollen, Erkundungen zu machen: eine S. kontrolliert das Lokal; er wurde v on einer S. der Volkspolizei gestellt — 2 . von 1 durchgeführter Gang, durch­ geführte Fahrt: v o n der S. zurückkehren; auf S. gehen, sein streifen fsw. Vb.; hat, ist; / auch gestreift/ 1. jmdn., etw. m it einer {schnellen) Bewegung leicht, flüchtig berühren (ha t): jmdn. an der Schulter, am Arm s.; mit dem Ärmel, Kleid die Wand s.; O jmdn., etw. m it einem prüfenden Blick s. (kurz und prüfend ansehen) — 2 . (hat) 2.1 . etw. von etw. s. etw. anfassen und durch Ziehen von da, wo es fest­ sitzt; entfernen: die Handschuhe von der Hand, einen Bing vom Finger s .; Beeren von den Stielen s. (entfernen, indem man die hohle Hand, die Finger den Stiel entlang bewegt) 2.2 . etw. auf, über etw. ziehen, etw. überstreifen: das Hemd, den Pullover über den Kopf s.; er hat sich den Bing auf den Finger gestreift — 3 . durch etw. s. etw. ohne ein bestimmtes Ziel durchwandern, durchfahren (ist): durch die Wälder, das Land s. — - 4. (hat) ein Thema, das Problem s. {nur oberflächlich, nicht aus­ führlich behandeln); diese wichtige Frage wurde in
Streifen — streng 1119 seinem Vortrag nur gestreift (nur nebenbei erwähnt) Streifen, der; -s, - 1 . langes, schmales Stück von etw.: ein S. Stoff, Papier, Tuch, Land; er hat das Papier, den Speck in S. geschnitten — 2 . schmale od. breitere Linie auf etw., d ie sich durch eine andere Farbe von der Umgebung abhebt: ein Stoff mit feinen, breiten, weißen S .; der Kraftfahrer hat den weißen S. (auf der Fahrbahn) überfahren — 8 . u m g . Film (1.2): ein neuer, alter, interessanter S.; einen S. drehen, herausbringen + umg. etw. paßt jmdm. nicht in den S. (etw, kommt jmdm . sehr ungelegen) Streifen! -dienst, der jo. Pl.j von einer M ilitär-, Polizeistreife versehener Dienst (1.1); -muster, das aus Streifen (2) bestehendes Muster (1); -wagen, der Fahrzeug für den 'polizeilichen Streifendienst Streifig /Adj./: beim Putzen im Sonnenlicht werden die Fenster s. (bilden sich linienartige Schlieren auf den Fensterscheiben) Streif! -licht, das /PI. -er/ 1. schnell über etw. hu­ schender Lichtstreifen: Streiflichter zuckten über den Horizont — 2 . Streiflichter (Episoden) aus seinem Leben, vom Sportgeschehen; -schuß, der jPl. - s chüsse/ 1 .. Schuß, bei dem das Geschoß den Körper nur streift: von einem S. getroffen, ver­ letzt werden — 2 . leichte, durch 1 verursachte Schußverletzung: einen S. am Arm haben; -zug, der 1. Wanderung, Fahrt, bei der ein Gebiet ohne ein bestimmtes Ziel durchstreift, erkundet w ird : einen S. durch den Wald unternehmen — 2 . kleinere mili­ tärische Unternehmung, Erkundungsgang, Streife (2): kleine Trupps erkundeten auf Streifzügen die gegnerischen Stellungen Streik, der; -(e)s, -s, auch -e (organisierte) gemein­ same Arbeitsniederlegung od. Arbeitseinstellung durch Werktätige eines Wirtschaftszweiges, Betriebes od . Berufs, um ökonomische, soziale, politische For­ derungen durchzusetzen, Ausstand firn K ap . un ­ abdingbar als Form des Klassenkampfes auf­ tretendI: ein organisierter S .; ein spontaner S.; Streiks für höhere Löhne; der S. wurde ausgerufen, niedergeschlagen; in den S. treten; im S. stehen; die Textilarbeiter haben sich dem S. angeschlossen Streik! -aufruf, der A ufruf (einer Gewerkschaft) zum Streik; -breeher, der; -s, - jmd., der während eines Streiks in einem bestreikten Betrieb arbeitet: es wurde versucht, Soldaten als S. einzusetzen streiken /sw . Vb.; hat/ 1. in den Streik treten, einen Streik durchführen: die Arbeiter des Konzerns s. für höhere Löhne, gegen Ausbeutung und Unter­ drückung — 2 . um g. ich sollte noch mehr essen, aber ich habe gestreikt (mich geweigert) ; jmds. Ner­ v en s. (versagen) ; der Wagen, Motor streikt (funk­ tioniert plötzlich nicht mehr) Stre|k| -komitee, das zur Vorbereitung und Führung eines Streiks gebildetes Komitee; -leitung, die L ei­ tung (%) eines Streiks: eine S. wählen; -posten, der 1. von der Streikleitung aufgestellter Posten, der Streikbrechern den Zugang zum bestreikten Betrieb verwehren soll — 2 . Standort von 1: S. beziehen — 3* jo. PL/ Wachdienst von 1: S. stehen; auf S. zie­ hen; -recht, das fo. Pl.f von der Arbeiterklasse er­ kämpftes Recht auf Niederlegung od. Einstellung der Arbeit im K ap . , um die Erfüllung bestimmter ökonomischer, sozialer, p olitischer Forderungen zu erzwingen Streit, der; -(e)s, -e fvorw. Sg.j das Streiten (1.1): ein heftiger, erbitterter, ernsthafter S. um Nichtig­ keiten; ein S. entsteht, entzündet sich; (mit jmdm.) S. haben, bekommen; den S. schlichten, beilegen, beenden; sich in einen S. einmischen, aus einem S. heraushalten; er sucht ständig S. + ein S. um des Kaisers Bart (ein Streit um etw. Belangloses); einen S. vom Z aun(e) brechen (einen Streit provozieren) streitbar /Adj.f 1. /nicht adv./ zum Streit, zur pole­ mischen Auseinandersetzung aufgelegt, geneigt: er ist ein streitbarer Mensch; er war in streitbarer Stimmung — 2« /nur attr./ sich aktiv und kritisch m it dem Leben, der Umwelt auseinandersetzend, kämpferisch: ein streitbarer H umanist, Dichter streiten, stritt, hat gestritten 1. (sich) mit jmdm. s., miteinander s. 1 .1 . m it jmdm. über unterschiedliche Meinungen, Standpunkte, miteinander kollidierende Interessen einen heftigen Wortwechsel (mit Handg reif- lichkeiten) führen: der Junge streitet (sich) den ga n­ zen Tag mit seiner Schwester; müßt ihr immer s.?; (sich) um eine Sache, um den Besitz von etw., wegen eines Problems s. 1 .2 . über etw. verschiedener Meinung sein, (heftig) diskutieren: mit jmdm. über eine Frage, ein wissenschaftliches Problem s.; darüber kann man s.; über Geschmack läßt sich (nicht) s. — 2. geh. mit allen Kräften für etw. kämpfen (2): für eine Idee, seine Überzeugung, eine gerechte Sache s. Streiter, der; -s, - geh. jmd., der für etw., jmdn. streitet: er war ein unermüdlicher S. für Frieden und Fortschritt Streit! -fall, der vgl. -frage: einen S. lösen, schlich­ ten; -frage, die Frage, über deren Lösung heftig diskutiert wird, umstrittenes Problem: sie diskutier­ ten erneut die alte S.; -gespräch, das (öffentliche) Diskussion zwischen Personen, die verschiedene A n ­ sichten, Weltanschauungen vertreten: ein politisches, wissenschaftliches S. führen; -ham m el, der s a ­ lo p p streitsüchtiger Mensch: du alter S.!; auch Schimpfw. streitig /Adj.; in der Verbindung/ jmdm. etw. s. ma ­ chen etw., was ein anderer besitzt, für sich bean­ spruchen: jmdm. einen Anspruch, das Recht auf etw. s. machen; er wollte ihm seinen Platz s. machen Streitigkeiten, die /Pl.j jeweils als Streit ausgetragene kleinere Konflikte: Streitigkeiten austragen, be­ graben; sich aus Streitigkeiten heraushalten Streit/streit| -k räfte, d ie /PI ./ die bewaffneten Or­ gane eines Staates; -Objekt, das Gegenstand, um dessen Besitz sich mehrere streiten; -Schrift, die Schrift (3), in der gegen eine bestimmte Person, Sache polemisiert wird; -sucht, die jo. Pl.j Sucht, mit jmdm. Streit anzufangen; dazu -süchtig /Adj./ streng /A d j./1 .1 . konsequent die Einhaltung bestimm­ ter Regeln, Forderungen, Leistungen Verlangend und entsprechend vorgehend, handelnd, unnachsichtig, hart: ein strenger Lehrer, Vater, Richter, Kritiker; er verwarnte ihn mit strengen W orten; seine Eltern sind zu s. (zu ihm), haben ihn sehr s. erzogen; er ist s. gegen sich und andere; jmdn. s. ansehen 1.2 . genau bestimmten Regeln, Forderungen ent­ sprechend: hier herrscht eine strenge Ordnung; eine strenge Untersuchung, Prüfung; ein strenger Verweis; unter strenger Aufsicht, Bewachung stehen; etw. ist bei strenger (schwerer) Strafe ver­ boten, wird s. bestraft; der neue Lehrer zensiert s.
1120 Strenge — stricken — 2. Inicfit p räd./ 2 .1 . genau der Vorschrift ent­ sprechend: die Anweisungen s. befolgen, einhalten; es ist strengstes Stillschweigen zu wahren 2.2 . diese beiden Bereiche sind s. (klar, eindeutig) voneinander zu trennen 2.8 . in Linienführung, Komposition (3) ein (künstlerisches) Gestaltungs­ prin z ip rein, konsequent befolgend: der strenge Stil eines Bauwerkes; der strenge Aufbau eines Dra­ mas — 8 . jnicht adv.f mit extrem niedrigen Tem­ peraturen: der letzte Winter war sehr s.; strenge (starke) Kälte; strenger Frost — 4. ein strenges (Strenge ausdrückendes) Gesicht — 5 . stark und unangenehm a uf den Geruchs-, Geschmackssinn wirkend: der strenge Geruch des Käses, eines Raubtieres; der Rehbraten hatte einen strengen Geschmack, schm eckte ziemlich s. + mit jmdm. s. ins / Gericht gehen Strenge, die; -,\o. PL; zu streng 1 u.3f das Streng­ sein; zu 1: S. walten lassen, üben; die volle, ganze S. (keine Ausnahme duldende Härte) des Gesetzes gegen jmdn. richten streng| -genommen fAdv.f eigentlich, genau­ genommen: s. ist das falsch; -gläubig fAdj.f Rel. sich streng an religiöse Vorschriften haltend: er stammt aus einem strenggläubigen Elternhaus Streß, der; -/Stresses,fo. Pl.f [Jt.., s t ..](gesundheits­ schädigende) starke Beanspruchung des mensch­ lichen Organismus durch körperliche, nervliche und psychische Belastung und die entsprechende R eak­ tion des Organismus darauf: unter S. stehen; das war einS.! Streß |Situation, die Situation , in der Streß entsteht Streu, die; -, - e n fvorw. Sg.f Stroh, Laub o. ä ., das im Stall als Unterlage (1) für das Vieh ausgebreitet wird: die Tiere bekommen täglich frische S. Streu | -büchse, die Büchse mit durchlöchertem Deckel zum Streuen (1.1) von etw.; -dose, die vgl. - b üchse streuen /sw. Vb.; hat/ 1.1 . etw., bes. etw. Körniges, a ls Menge (durch Werfen) a uf eine bestimmte Fläche fallen lassen, über eine bestimmte Fläche verteilen: Dünger, Samen, Torf s .; den Hühnern, Vögeln Körner s.; Zucker auf, über den K uchen s.; die Kinder h atten dem Brautpaar Blumen (auf den Weg) gestreut 1.2 . bei Glatteis muß gestreut wer­ den (muß auf der glatten Fahrbahn, dem glatten Geh­ weg Sand o. ä . verteilt werden) — 2 . der Mehlsack, die Tüte streut (hat ein Loch, durch das der körnige Inhalt herausrinnt) — 8 . etw. streut 8.1 . Opt. die Linse streut (verteilt in Abweichung von der geraden Linie das Licht nach verschiedenen Seiten) 8.2 . f ach- s p r. die W erte s. (weichen in verschiedener Weise von einem Durchschnittswert ab) + sich / Asche aufs Haupt s.; jmdm. / Sand in die Augen s. Streu|gut, das fo. PI ./ Material, bes. Sand, zum Streuen bei Schnee- un d Eisglätte streunen/«sw. Vb.; hat/: der Junge streunte den ganzen Tag durch die Stadt, Straßen (trieb sich den ganzen Tag in der Stadt, in den Straßen herum); streu nend e (sich herrenlos herumtreibende) Hund e, Katzen Streu| -salz, das fo. PL/ Salz zum Streuen bei Schnee- und Eisglätte; -sand, der fo. PLf 1. vgl. -salz — 2. feiner Sand, der früher zum Trocknen der Tinte auf ein Schriftstück gestreut (1.1) wurde Streusel, der, auch das; -s, - fvorw. Pl.j sehr kleiner Brocken aus Butter, Zuckerund Mehl zum Be­ streuen von (Blech)kuchen: er iß t gern Apfelkuchen m it Streuseln Streuselkuchen, der flacher (Blech)kuchen mit Streuseln: frischer, gefüllter S. Streuung, die; -, - e n fvorw. Sg.f 1. allseitige und gleichmäßige Verteilung einer Sache, bes. einer Ware, in einem bestimmten Bereich: eine breite S. der Waren, von Konsumgütern — 2 .1. Opt. Ver­ teilung des Lichts nach verschiedenen Seiten in A b­ weichung von der geraden Linie: die S. des Lichtes hängt von der Zahl der Luftteilchen ab 2.2. fach- s p r. Abweichung eines Wertes bes. von einem a n­ genommenen Durchschnittswert: die S. statistischer Zahlen Strich, der; -(e)s, -e 1.1 . in der Regel gerade ver­ laufende, kürzere, schmale Linie, die mit dem Stift, Pinsel od. der Feder gezogen w ird : ein dicker, feiner, sauberer S.; einen S. m it dem Lineal ziehen; er machte einen S. durch die Zahlen (strich sie aus); etw. m it roten, grünen Strichen unterstreichen; O er umriß seine Vorstellungen in wenigen, knap­ pen Strichen (stellte sie mit knappen Worten dar). 1.2 . Zeichen (1.1) in Form von 1.1: im Morse­ alphabet besteht das 0 aus drei Strichen; die Striche (Gradeinteilung) einer W aage, eines Meß­ gerätes — 2 . Streichung (1): geringfügige, n o t­ wendige Striche im T ext, Manuskript vornehmen — 8. das Streichen (2.1) mit der Hand od. einem be­ stimmten Gegenstand: den Körper mit kräftigen Strichen bürsten — 4 . Streifen (1) einer Landschaft, Gegend: ein trockener, bebauter, dichtbesiedelter S.; ein S. Weideland — 5 . fo. Pl.f Richtung des Wachstums der Haare von Menschen und Tieren, der Lage der Fäden eines Gewebes: die Haare, das Fell gegen, wider den S. bürsten; Samt gegen, mit dem S. bürsten + um g. (noch) keinen S. getan haben (eine schrift­ liche A rb eit nicht begonnen, nicht weitergeführt haben);jmdm. einen S. durch die Rechnung machen (jmds. Pläne durchkreuzen I I .2 ); S. d(a)runter (er­ ledigt)'.; auf den S. gehen (als Prostituierte, P ro ­ stituierter auf der Straße Männerbekanntschaften suchen); jmdn. nach S. und Faden (gehörig, gründ­ lich) verprügeln; jmd. ist nur noch ein S. (jmd. ist sehr dünn, abgemagert); etw . geht jmdm. gegen den S. (etw. ist jmdm. zuwider, entspricht nicht jmds. Absichten, Neigungen) stricheln fsw. Vb.; hat/ etw. durch kleine Striche (1.1) darstellen, zeichnen: den Umriß von etw. s .; eine gestrichelte Linie Strjch/strjch| -p unk t, der fPl. - ef Semikolo n; -weise fAdv.f nur in manchen Gebieten: s. ist Regen gefallen Strick, der; -(e)s, -e 1. aus Flachs, Hanf fest ge­ drehtes, geflochtenes dünneres S eil: ein langer, dicker S.; der S. hält, reißt; einen S. um etw. bin­ den, knoten;ein Paket mit einem S. verschnüren — 2. fvorw. Sg.f umg. scherzh. Schlingel, Schelm: er ist ein durchtriebener S .; du bist vielleicht ein S. I H~ um g. jmdm. einen S. aus etw. drehen (jmds. Äußerung od. Handlung so auslegen, daß es ihm schadet) Strick|apparat, der von H and bedienter, im Haushalt verwendeter Apparat zum Stricken stricken fsw. Vb. ; hat/ etw. dadurch hersteilen, daß man Garn, bes. Wolle (2), m it Hilfe von Stricknadeln
Striekerei — Stromkreis 1121 zu Maschen verschlingt: einen Strumpf, Schal s.; eine gestrickte Jacke; sie strickte zum Zeitvertreib; zwei rechts, zwei links s. Strickerei, die; -en 1. Betrieb, in dem Strickwaren hergestellt werden — 2 . /vorw. Sg./ das (fortwährende) Strickern die S. war ihr zuviel Strick| -garn, das vgl. - wolle; -kleid, das (wollenes) gestricktes K leid ; -leiter, die aus Stricken (1) ge­ flochtene, geknotete Leiter m it hölzernen Stegen zum Hinauf- und Hinabsteigen bes. an SchiffsHäuser-, Bergwänden: eine S. hinauf-, hinunterklettern; derLotse kletterte an einer S. an Bord; -maschine, die Maschine, mit der gestrickt wird; -nadel, die lange, relativ starke (3.2) Nadel (1), m it der gestrickt w ird: Maschen mit der S. aufnehmen; -wäre, die /vorw. PL/ mit der Hand gestrickte, mit der Strick­ maschine angefertigte Ware bes. ans Wolle; -w o lle, die Wolle (2) zum Stricken; -zeug, das 1, etw., das gerade gestrickt wird — 2 . zum Stricken benötigte Nadeln und Wolle (2) Striegel, der; -s, - harte Bürste od. bürstenartiges Gerät mit Zacken zur Pflege (2) des Fells von Haus­ tieren, bes. von Pferden striegeln jsw. Vb.; hat/: das Fell des Pferdes, das Pferd s. (das F ell des Pferdes mit einem Striegel säubern, glätten) Strieme, die; -n s. Striemen Striemen, der; -s, - blutunterlaufener Streifen auf der Haut, der meist durch Schläge mit einem Stock (1) entstanden ist: rote, brennende, vernarbte S.; jmdm. S. schlagen strikt fAdj.; nicht präd.f [ J t . auch st..] keinen Widerspruch, keine Abweichung duldend: eine strikte Weisung; ein strikter Befehl; strikten Gehorsam fordern; etw. s. (kategorisch) ablehnen, verweigern Strjppe, die; -, -n 1and sch. umg. bes. berl. Schnur, Bindfaden: eine lange, haltbare S. 4- umg. jmdn. an der S. haben (mit jmdm. tele­ fonieren); sich an die S. häng en (den Telefonhörer in die H and nehmen, um zu telefonieren) Striptease, das, der; -, - [stripti:s, auch ft..] Vorführung bes. i n einem Nachtlokal, bei der bes. eine weibliche Person ihre Kleidung Stück für Stück abstreift strittig /A dj./ umstritten, noch nicht geklärt, noch nicht entschieden: eine strittige Frage; ein strittiges Problem; dieser Punkt in der Anordnung ist noch s. Stroh, das; -(e)s, jo. Pl.f Halme des gedroschenen Getreides: ein Bund, eine Schütte S.; dem Vieh frisches S. (auf)schütten; S. zu Häcksel schneiden; ein Dach mit S. decken + umg. S. im Kopf haben (dumm sein); leeres S. dreschen (viel reden, ohne etw. Sinnvolles zu sagen) Stroh/stroh| -ballen, der Ballen aus gepreßtem Stroh; -blond /Adj./ hellblond; -blume, die Immor­ telle; -dach, das mit Stroh gedecktes Dach; -dumm , - dumm /Adj.f umg. lemot.j sehr dumm; -feuer, das jo. PI ./: seine Liebe, Begeisterung war nur ein S. (war rasch wieder vorüber); -h alm , der trockener Getreidehalm ohne Körner: in seinen Haaren hingen Strohhalme; der Sturm knickte die Bäume wie Strohhalme; ~f~ nach dem rettenden S. greifen (die letzte Möglichk eit z u r R ettung wahrnehmen) strohig jA dj./: das Gemüse ist s. (hart und trocken, schmeckt nicht) Stroh| -köpf,der umg. Dummkopf; -mann, der /PI. - männer/ zur Umgehung bestimmter Gesetze od. zur Verheimlichung der wahren geschäftlichen Verhält­ nisse kap. Unternehmen vorgeschobene Person im kap. Wirtschaftssystem, die für einen anderen, für andere zum Schein die Rechte wahrnimmt; -m atte, die aus Stroh geflochtene Matte; -witwe, die umg. scherzh.:sieist zur ZeitS. (sieist allein, weil ihr Mann zur Zeit verreist ist); -witwer, der vgl. -witwe Strolch, der; -(e)s, -e 1. m üßig herumlungernder, ver­ wahrloster, oft gewalttätiger Mann, Lump: ein S. hat ihn angefallen, überfallen; sie ist von einem betrunkenen S. belästigt worden — 2 . um g. oft scherzh. Schlingel: du bist mir vielleicht ein S.! strolchen jsw. Vb.; ist/: er strolchte den ganzen Tag durch die Stadt (lief den ganzen Tag ziellos und müßig durch die Stadt) Strom, d er; -(e)s, Ströme 1. von vielen Flüssen eines Gebietes gespeister großer, breiter Fluß, meist m it starker Strömung, der ins Meer mündet: ein breiter, tiefer, mächtiger S .; der S. hat gefährliche Strudel, viele Nebenflüsse; der S. ist über die, seine Ufer getreten — 2. ein S. von Personen, Dingen eine große, sich ununterbrochen bewegende Menge von Personen, Dingen: nach der Vorstellung ergoß sich ein S. von Menschen auf die Straße; ein nicht ab­ reißender S. von Autos; Ströme von Tränen (sehr viele Tränen) vergießen — 3 .1 . /o. PI ./ Strömung (1.1): der S. trieb ihn, den Kahn vom Ufer ab; der S. riß ihn mit sich fort 3.2 . Strömung (1.2): ein warmer, kalter S. innerhalb eines Meeres, Flusses — 4.1 . jo. PI ./ Elektroenergie: elektrischer S.; den S. ein-, aus-, abschalten; mit S. sparen; eine unter S. stehende Leitung 4.2 . 4.1 bestimmter Größe, bes. der Spannung, Stromstärke: starke, schwache Ströme 4- m it dem S. schwimmen (sich einer allgemein herrschenden M einung, Tendenz anschließen); ge ­ gen den S. schwimmen (sich gegen eine allgemein herrschende Meinung, Tendenz stellen) ; es regnet in Strömen (sehr stark, heftig); übertrieben der Sekt, Wein floß in Strömen (es gab viel Sekt, Wein zu trinken) Strom/strom| -abnehmer, der 1. jmd., der dem Stromnetz elektrischen Strom entnimmt, der Strom verbraucht — 2. T echn. federndes Gestänge zur Entnähme von elektrischem Strom aus der Ober­ leitung bei Straßenbahnen, Obussen; -abwärts /Adv.f in Richtung zur Mündung des Stroms hin: das Boot treibt s .; -aufwärts /Adv./ in Richtung zur Quelle des Stroms hin: sie fuhren s. strömen /sw. Vb. ; ist/ 1. /von Flüssigkeiten, Gasenj etw. strömt etw. fließt schnell und in großer Menge ununterbrochen irgendwohin, irgendwoher: W a sser strömt in das Becken; frische, kalte Luft strömt durch das offene Fenster; Tränen strömten aus ihren Augen; Schweiß strömt über sein Gesicht; er ging bei strömendem (sehr starkem) Regen los — 2. die Menschen s. (bewegen sich in großer Dichte und ununterbrochen) in den, aus dem Saal Stromer, der; -s, - u m g . 1 . Landstreicher, Strolch (1): ein heruntergekommener, verlotterter S. — 2. oft sch erzh . Herumtreiber:du bist mir vielleicht ein S. I stromern /sw. Vb.; ist/ um g .: er stromerte durch die Stadt, den Wald (ging ziellos durch die Stadt, den W ald) Strom] -erzeugung, die Erzeugung von Elektro­ energie; -kreis, der Phys. Elektrotechn. aus
1122 Stromlinienform — Stube Stromquelle, Leitungen und Stromverbraucher be­ stehendes, in sich geschlossenes System , in dem elek­ trischer Strom fließt Stromlinien/stromlinien] -form, die jo. P l.j T ech n . besondere Form eines festen Körpers, die einer Strö­ mung (1) den kleinsten Widerstand entgegensetzt: die S. eines Flugzeuges; -förmig jAdj.j Techn. Strom linienform aufweisend Strom| -netz, das Elektrotechn. Netz (3.2) elek­ trischer Leitungen: das Neubaugebiet an das S. an ­ schließen; -preis, der P r eis des elektrischen Stromes, den der Verbraucher zu zahlen hat; -quelle, die physikalische Vorrichtung, die Elektroenergie liefert; - r e eh nung , die Rechnung für den verbrauchten elek­ trischen Strom; -schiene, die neben den Gleisen ver­ laufende, unter Spannung stehende Schiene für elek­ trisch betriebene Bahnen; -schnelle, die Stelle, Strek- ke in einem Fluß , Strom mit starkem Gefälle und be­ sonders starker Strömung; -sperre, die zeitweise Ab­ schaltung, Sperrung des elektrischen Stromes für bestimmte od. alle Teile eines Netzes; -stärke, die P h y s . Menge der elektrischen Ladung, die pro Zeit­ einheit durch den Querschnitt des Leiters i n einem Stromkreis fließt Strömung, die; -e n 1.1 . jo. Pl.j strömende Be­ wegung von etw., bes. von Wasser, Gasen: eine starke, schwache S.; das Boot wurde von der reißenden S. mitgerissen; er kämpfte vergeblich gegen die S. an 1.2 . eine kalte, warme S. {kaltes, warmes Wasser, das sich strömend bewegt) innerhalb des Meeres — 2 . Richtung (3) (und deren Vertreter): eine politisch-ideologische, philosophische S.; eine neue S. in der deutschen Literatur Strömungs|lehre, die jo. Pl.j Teilgebiet der Physik, das sich mit der Bewegung der Gase und Flüssig­ keiten befaßt Strom] -verbrauch, der Verbrauch von elektrischem Strom; -Versorgung, die jo. Pl.j Versorgung der Stromabnehmer m it elektrischem Strom; -Zähler, der Gerät, das die Menge des verbrauchten elektrischen Stroms mißt Strophe, die; - n Teil eines Gedichtes, Liedes, der durch die Verbindung mehrerer Verse (1) zu einer oft regelmäßig wiederkehrenden, in sich geschlossenen metrischen (I) Einh eit (1.2) entstanden ist: das Lied hat vier Strophen; nach jeder S. folgt der Kehr­ reim strotzen/s«?. F6 .;hat/ umg. jemot.j vor, von etw. s.: das Kind strotzt vor, von Gesundheit, Energie (ist, für alle erkennbar, überaus gesund, voller En ergie); der Aufsatz, das Diktat strotzt von, vor Fehlem (enthält überaus viele Fehler) strubb(e)lig jAdj.; von Haar, Fellj umg. struppig: strubbeliges Haar Strudel, der; -s, - 1. durch unterschiedliche Strömung (1) erzeugte starke, kreis- od. spiralförmige Dreh­ bewegung des Wassers (mit einem trichterförmigen Sog): das Boot geriet in einen S.; der S. ergriff ihn, zog ihn in die Tiefe — II. süddt. österr. gefülltes, meist süßes Stück Gebäck aus dünn ausgerolltem Teig, der zusammengerollt und gebacken wurde: S. essen strudeln jsw. Vb.; hat/ einen Strudel (I) bilden, sich heftig wirbelnd, kreisend bewegen: das Wasser strudelt Struktur,die; -en [Jt.., auch st..] 1.1. Art, wie die Teile eines Ganzen, die Elemente eines System s (1) miteinander verbunden sind, zueinander in Relation stehen, innerer A ufbau, innere Gliederung eines Ganzen, Organisation eines Systems: die S. des Atoms, der Zellen, eines K ristalls; die grammatische S. der Sprache; die S. der Volkswirtschaft 1.2 . ein Ganzes, dessen Teile, ein Sys tem (1), dessen Elemente in bestimmter Weise miteinander verbunden sind, zueinander in Relation stehen, gegliedertes Ganzes, Strukturiertes: autonome, sprachliche, wirtschaft­ liche Strukturen — 2 . Beschaffenheit der Oberfläche bes. eines Gewebes: ein Gewebe mit einer groben S. Strukturalismus, der; -, jo. Pl.j [Jt.., s t..] in mehreren Gesellschaftswissenschaften m itunter a n ­ gewandte, betont auf die Untersuchung von Struktu­ ren (1.1) gerichtete Betrachtungsweise, die jedoch, u n ­ angemessen verabsolutiert, zu undialektischen, un ­ historischen, subjektiv-idealistischen Auffassungen führt; dazu Stmkturalfst, der; -en, -en u. striiktura- listisch jAdj.j Struktur!einheit, die Teilbereich eines gegliederten, organisierten Ganzen: Struktureinheiten wirtschaft­ licher, staatlicher Einrichtungen strukturell jAdj.; nicht präd.j [Jt.., auch st..] die Struktur (1.1) von etw. betreffend: strukturelle Ver­ änderungen (innerhalb einer Gesellschaft, eines Systems) Struktur] -formel, die Chem . Formel, die die Be­ ziehung und Anordnung der Atome im Molekül einer Verbindung darstellt; -gewebe, das jo. Pl.j T e x t i l . Gewebe m it erhaben gestalteter Oberfläche strukturieren jsw. Vb.; hat; / auch strukturiert/ [Jt.., s t..] etw. mit einer bestimmten Struktur ver­ sehen: die Volkswirtschaft so s., daß höchste E ffektivität erreicht wird strukturiert jA d j.; nicht a d v .; / auch strukturieren/ [Jt.., s t . .] 1. verschieden strukturierte (unterschied­ liche Strukturen 1.1 aufweisende) Sprachen — 2 . T e x ti l, strukturiertes Gewebe (Gewebe mit er­ haben gestalteter Oberfläche); dazu Strukturiertheit, die; -, jo. Pl.j Strukturjpolitik, die jo. P I .; DDRj Politik, die auf die Gestaltung der effektivsten Struktur der Volks­ wirtschaft und ihrer Teilbereiche und Teilsysteme gerichtet ist Struma, die; -, Strumen [Jt.., s t..] Med. Vergröße­ rung der menschlichen Schilddrüse Strumpf, der; -(e)s, Strümpfe Kleidungsstück, das den F uß und einen Teil des Beines, bei Frauen und Kindern auch das ganze Bein bedeckt: ein Paar Strümpfe; lange, kurze Stümpfe; Strümpfe stop­ fen, waschen; ein Loch, eine Laufmasche im S. haben; O um g . sein Geld im S. (seine Ersparnisse zu Hause, nicht auf der Bank) haben Strumpf] -halter, der am Hüfthalter angebrachtes Gummiband mit einer Spange zum Befestigen des Strumpfes; -hose, die Kleidungsstück für Frauen und Kinder in der Funktion von Strümpfen, das den Unterkörper mit bedeckt Strunk, der; -(e)s, Strünke/-e dicker, kurzer, flei­ schiger od. holziger (als R est übriggebliebener) Teil bes. eines Kohl-, Salatkopfes: den S. wegschneiden struppig jAdj.; von Haar, Fellj wirr, zerzaust und steif abstehend: er hat struppige Haare, einen strup­ pigen Bart; das Fell des Hundes warnaß und s. Stubben, der; -s, - n o rddt. Baumstumpf Stube, die; -, -n 1.1. noch 1and sch. Wohnzimmer, Wohnraum: eine warme S.; wir haben Küche und
8.; umg. scherzh. (immer.) rein in die gute S.!; /Aufforderung, ins Zimmer zu treten/ 1.2 . die Sol­ daten sind auf der S. (in ihrem Zimmer in der Kaserne) Stuben/stuben) -älteste, der; -n, -n Soldat, der für die Einhaltung von Ordnung und Disziplin auf einer Stube verantwortlich ist; -arrest, der als Strafe aus­ gesprochenes Verbot für ein Kind , die Wohnung zu verlassen, nach draußen zu gehen: er hat S .; -dienst, der /o. Pl.j von einzelnen Mitgliedern einer Gemein­ schaft, bes. beim M ilitä r , abwechselnd z u erfüllende Aufgabe, für Ordnung in ihrer Unterkunft zu sor­ gen; -flieg e, die über die ganze Erde verbreitete, sich meist in Häusern aufhaltende Fliege; -gelehrte, der jmd., der seine wissenschaftlichen Kenntnisse nur aus Büchern schöpft und sie nicht in die Praxis um­ setzt: ein weltfremder Stubengelehrter; -hocker, der; -s, - umg. jmd., der sich am liebsten zu Hause, im Zimmer aufhält und kaum ins Freie geht: er ist ein richtiger S.; -rein /Adj.; nicht adv./: der Hund ist s. (so erzogen, daß er nicht die Wohnung mit sei­ ner Notdurft verunreinigt) Stybsnase, die s. Stupsnase Stuck, der; -(e)s, /o. PL / 1 . gut formbare, schnell er­ härtende Masse aus Gips, Kalk und Sand, die als Werkstoff für plastische Verzierungen von Decken, Wänden, für Plastiken dient: in S. modellieren; Figuren aus S. — 2, plastische Verzierungen aus 1 an Wänden, Decken: die Wände sind mit S. bedeckt Stück, das; -(e)s, -e/- 1 . /PL -e; bei Mengenangabe PL vorw. Stück, wenn der Gattungsbegriff unmittel­ bar folgt od. aus dem Kontext zu ergänzen ist/ ein­ zelner (abgetrennter) Teil eines Ganzen: das H o ch ­ wasser hat (viele) große Stücke vom Ufer ab­ gerissen; er warf die Stücke Holz, drei S. Holz, auch drei Stücke Holz ins Feuer; er hat ein schönes S. Fleisch gekauft; drei S. Kuchen, Schokolade; er hat drei S., auch Stücke abbekommen; etw. in Stücke schneiden; ein S. vom Fleisch abschneiden; er ist stolzer BesitzereinesS. Landes;ein S. frische, frischer Wurst; er behalf sich mit einem S. ab­ gerissenem Papier; land sch. Wurst im S. (nicht in Scheiben geschnitten) kaufen1; O der Autor will ein 5.. Vergangenheit lebendig machen; er hat ein gutes S. von der Welt gesehen —2.1. /PL -e; bei Mengen­ angabe PL Stück/ einzelnes Teil, das als bestimmte Menge von etw. ein nach Form, Abmessung, Ge­ wicht in sich begrenztes Ganzes bildet: er nahm zwei S. Zucker in denTee;einS. Seife; ein S. (250 Gramm abgepackte) Butter 2.2 . /o. PL/ umg. das hat ein schönes S. (ziemlich viel) Geld gekostet; hier ist noch ein (gutes) S. Arbeit zu leisten — 3 . einzelner Gegenstand als Teil einer Menge der gleichen Gat­ tung angehörender 3 .1 . /PL -e/ Exemplare jaus dem Kontext ergibt sich meist die nähere Bestimmung des Gegenstandes/: neue Möbel standen neben wunder­ vollen alten Stücken; die wertvollsten Stücke der Sammlung waren ausgestellt; u m g . dieser Mantel ist mein bestes S. 3 .2. /PL -/ identischer Exemplare, von denen das einzelne die Grundeinheit der Menge bezeichnet: die Produktion von Klappfahrrädern wurde um 50000 S. erhöht; die Zigarren kosten 60Pfennig das S. 3.3. /PL - / ein S. ein einzelnes zum Vieh gezähltes Tier: auf der Jagd wurde nur ein, wurden acht S. Wild erlegt — 4 . /PL -e/ 4.1 . Theaterstück, Drama: ein S. schreiben, insze­ nieren, aufführen; ein S. vom Spielplan absetzen; ein erfolgreiches, bekanntes S. 4 .2 . Musikstück: auf dem Klavier ein S. von N spielen, üben; ein S. für Klavier — 5. /PL -e; vorw. 8g.j salopp femot. neg.; von einem Menschen; in Verbindung m it bestimmten Adj./: er ist ein faules, dummes S. (ist faul, dumm); wie redet dieses freche S. mit dir! — 0 . jo. Pl.j ein, das S . : jmdn. ein S. (eine unbestimmte, kurze E nt­ fernung) auf seinem Heimweg begleiten; das (kleine) S. (die kleine Entfernung) macht mir nichts aus; ein S. (ein wenig, nicht sehr weit) Spazierengehen; er ist wieder ein S. (ein wenig), ein ganzes S. (recht viel) gewachsen; er ist ein S. (ein bißchen) größer als ich große Stücke auf jmdn. halten (jmdn. sehr schätzen ZA); etw . aus freien Stück en (freiwillig) tun; u mg. das ist ein starkes S. (das ist unverschämt, unerhört) !; sich für jmdn. in Stücke reißen lassen (sich für jmdn. völlig aufopfern, alles für jmdn. tun) stückeln /sw. Vb.; hat/ umg. etw. aus kleinen Stük- ken (Stoff) zusammensetzen: wenn der Stoff nicht reicht, muß ich s. Stück| -gut, das aus einem einzelnen Frachtstück bestehende Sendung i m Güterverkehr; -loh n , der /o. Pl.j Arbeitslohn, der nach der Menge der in einer bestimmten Zeiteinheit gefertigten Erzeugnisse be­ rechnet wird; -werk jo. A rt.; in der Verbindung/ etw. ist S. (etw. ist unvollständig und unvollkom­ men und daher nicht befriedigend); seine Bemühun­ gen blieben nur S .; -zahl, die Zahl der zu fertigen­ den, der gefertigten Erzeugnisse einer bestimmten Sorte: ein Erzeugnis in hoher S. fertigen, produ­ zieren Student, der; -en, -en männliche Person, die an einer Universität, Hoch- od. Fachschule studiert: ein S. der Medizin, Naturwissenschaften Studenten| -bude, die u m g . von (einem) Studenten bewohntes möbliertes Zimmer; -futter, das jo. Pl.j aus einem Gemisch von Nüssen und Rosinen be­ stehendes Naschwerk Studentenschaft, die; -, -e n /vorw. Sg.) Gesamtheit der Studenten (einer Universität, Hoch- od. Fach­ schule) Studenten |wohnheim, das Wohnheim für Studenten Studentin, die; -, - n e n weiblicher Student studentisch /A dj.; nicht präd.j die Studenten be­ treffend, zu ihnen gehörig Studie, die; -, -n [. Je] 1. Entwurf, (skizzenhafte) Vorarbeit für eine wissenschaftliche Arbeit, eine künstlerische Darstellung: er machte erst mehrere Studien für seinen Roman; eine S. für ein Denk­ mal — 2 . Untersuchung (2), wissenschaftliche D a r ­ stellung (3): eine historische, psychologische ß .; eine S. über Probleme der Bewässerung Studien/studien[ -aufenthalt, der Aufenthalt an einem Ort, um dort etw. zu studieren (2.1, 2 .2); -be- werber, der jmd., der sich um ein Studium bewirbt; - d irektor, der 1.1 . /in der DDR Ehrentitel für einen verdienten Fachschullehrer/ 1 .2 . jim bürgert. Schul­ system Dienstrangbez. für den Direktor einer höheren Schule/; -fach, das Fachgebiet für das Studium; -fahrt, die vgl. -aufenthalt; -halber /Adv./ um etw. zu studieren (2.1, 2 .2): der Schriftsteller arbeitet s. in einem Großbetrieb; -jahr, das 1. Zeitspanne von zwölf Monaten als festgelegte Einheit im Ablauf eines Studiums: er ist Student im zweiten S. — 2. /o. PL/ das S. der FDJ (sich jeweils über ein Jahr erstreckender Schulungszyklus der F D J ); -plan, der Stubenälteste — Studienplan 1123 72 Wörterbuch
Plan für ein Studium; -platz, der Möglichkeit für einen Studenten, an einer bestimmten Hoch-, Fach­ schule ein Studium 1 aufzunehmen: es sind noch Studienplätze für Germanistik frei; -rat, der 1.1# fin der DDR Ehrentitel für einen verdienten Lehrer11.2 , firn bürgerl. Schulsystem Dienstrangbez.f studieren jsw. Vb.; h a t/1. etw. s. sich an einer Uni­ versität, Hoch- od. Fachschule in einem bestimmten Fach, in bestimmten Fächern ausbilden (lassen), ausgebildet werden: er studiert Chemie, Germa­ nistik; er studiert an einer (technischen) Hoch-, Fachschule, in Berlin, im ersten Semester; er möchte gerne s .; mit ihm habe ich zusammen stu­ diert — 2, etw. s. 2 .1 . wissenschaftlich an, über etw. arbeiten, sich wissenschaftlich m it etw. beschäftigen, um zu lernen, etw. zu erforschen: er studiert von früh bis spät; ein grundlegendes Werk, ein wissen­ schaftliches Lehrbuch s.; er studierte das Leben vo n Bakterien 2.2 . etw. genau (wissenschaftlich) untersuchen (1.2), sich eingehend m it etw . befasseni er begab sich aufs Land, um die Verhältnisse an Ort und Stelle s. zu können; eine Frage, ein so­ ziales Problem s.; umg. scherzh. den Fahrplan, die Speisekarte s. (genau lesen) 2.3 . etw. einüben, einstudieren: er hat die Rolle des Hamlet studiert; einen Gesangspart s. Studio, das; -s, -s 1. Arbeitsraum eines Künstlers —* 2. Raum für Aufnahmen, Sendungen bei Film , Funk und Fernsehen — 3 . kleines Theater für wenig auf­ wendige Aufführung en (experimentellen Charakters) Studium, das; -s, Studien [..ion] 1. jo. PI ./ mit einem vorgeschriebenen Abschluß verbundene A u s ­ bildung an einer Universität, Hoch- od. Fachschule: ein medizinisches, naturwissenschaftliches S. auf­ nehmen; sich für ein S. bewerben; jmdn. zum S. zulassen — 2 .1 . das wissenschaftliche Untersuchen (1.2) einer Sache: er treibt naturwissenschaftliche Studien; sich in das S. der alten Sprachen vertiefen 2 .2 . /o. P I ./ das (wissenschaftliche) Sichbeschäftigen m it einer Sache, um sie kennenzulernen: das S. der sozialen Verhältnisse dieses Landes; das S. der einschlägigen Fachliteratur 2.8 . /o. PL/ Einstu­ dierung: das S. der Rolle des Hamlet Stufe, die; -, -n 1 . einzelner, eine waagerechte Fläche bildender Teil einer Treppe, Leiter: niedrige, hohe, flache, ausgetretene Stufen; er kam die Stufen herauf, ging die Stufen hinunter; er nahm immer zwei Stufen auf einmal — 2 .1 .1 . (jeweils erreichter) einzelner Abschnitt, bestimmter Zustand in einer Entwicklung: etw. ist auf einer bestimmten S. (Ent­ wicklungsstufe) steheng eblieben 2.1 .2; Grad (2.1), in dem ein Sachverhalt, eine Erscheinung vorhanden ist: er hat die höchste S. seiner Leistungsfähigkeit erreicht 2.1 .3 . Stelle, die jmd., etw. in einer Ordnung, Folge einnimmt: er ist gehaltlich in die nächste S. aufgerückt 2.2 . auf einer, der gleichen S. stehen (den gleichen Ra ng haben, gleichwertig sein); jmd n., etw. auf eine, die gleiche S. stellen, heben (im Rang, in der Bedeutung gleichstellen); sich mit jmdm. auf die gleiche S. stellen (sich jmdm. gleichstellen) — 3. Raketenstufe: die letzte S. der Trägerrakete Stufen | -barren, der Barren (1) mit verschieden hoch gestellten Holmen; -Schalter, der E le k t r o - te o h n . Schalter, der bei jeder Stellung der Schal­ tung einen anderen Stromkreis schließt Stuhl, der; -(e)s, Stühle I. Sitzmöbel für eine Person m it Rückenlehneund meist vier Bein en :ein bequemer, 1124 Studienplatz — stumpf harter, hoher, moderner, wackliger S .; ein hölzerner, m it Leder bezogener S.; ein S. mit hoher Lehne; sich auf einen S. setzen; vom S. aufstehen, auf- springen — H. /o. PL/ Med. 1. Stuhlgang: haben Sie heute schon S. gehabt? — 2 . menschlicher Kot: S. zur Untersuchung beim Arzt abgeben + sich zwischen zwei Stühle setzen (sich nach zwei Seiten hin in eine ungünstige Lage bringen); jmdm. den S. vor die Tür setzen (jmdn. hinauswerfen 2.1); umg. nicht zu Stuhle kommen (mit etw. nicht zu­ rechtkommen, fertig werden); s a l o p p (fast) vom S. fallen (sehr erstaunt sein); das haut mich vom S. (erstaunt, verwundert micht sehr) ! Stuhl| -bein, das; -gang, der /o. PI ./ Ausscheidung von Kot; -kante, die; -lehne, die: sein Jackett über die S. hängen; -Untersuchung, die Untersuchung des Stuhls (II.2) zu diagnostischen Zwecken Stukkateur, der; -s, -e [.. o:r] (Facharbeiter, Künst­ ler, der Stukkaturen anbringt Stukkatur, die; -, -e n plastische Verzierung aus Stuck (1) an Wänden, Decken Stulle, die; -, -n norddt., bes. beri. (zusammen­ geklappte) Schnitte (1.2): er h at Wurst auf der S. Stulpe, die; -, -n umgekrempelter, umgeschlagener Teil am Ärm el, Handschuh od. Stiefel: ein Paar Handschuhe mit Stulpen Stulpen /sw. Vb. ; hat/ 1.1 . einen hohlen Gegenstand od. eine Hülle auf etw. setzen, über etw. ziehen, um es damit zu bedecken : einen Kasten, eine Hülle über eine Schreibmaschine, Nähmaschine s .; sie stülpte den Kaffeewärmer über die Kanne 1.2 . sich, jmdm. eine Kopfbedeckung nachlässig, hastig auf den K opf setzen: eine Pelzmütze, einen Hut auf den Kopf s. — 2. er hatte das Innere seiner Handschuhe nach außen gestülpt (durch Umwenden nach außen ge­ bracht), um das Futter reinigen zu können stumm /Adj./ 1.1. unfähig zu sprechen: er ist s. ge­ boren 1 .2 . nicht von Worten begleitet, wortlos: sie sahen einander s. an; ein stummer Blick, Vorwurf; eine stumm e Rolle (Rolle, bei der der Schauspieler nichts zu sprechen hat) + s.wieein/ Fisch Stummel, der; -s, - 1 .1 . fester, nach dem Rauchen übriggebliebener T eil einer Zigarette, Zigarre: der Aschenbecher lag voller S. 1 .2 . von den Kerzen waren nur noch einige S. (Stümpfe 1.1) übrig Stummell -pfeife, die kurze Pfeife (II); -schwänz, der kurzer (gestutzter) Schwanz eines Tieres, bes. eines Hundes Stumm|film, der Spielfilm ohne Ton aus der Früh­ zeit der Filmkunst Stumpen, der; -s, - 1 . Zigarre ohne Spitze — 2 . Hut­ stumpen Stümper, der; -s, - jmd., der oft stümpert, der ge­ stümpert hat Stümperei, die; -en umg. 1. das (wiederholte) Stümpern: man wies ihn tadelnd auf seine S. hin — 2. Werk eines Stümpers: dieses Gemälde ist eineS.J stümperhaft /A dj./ von Stümperei zeugend stümpern jsw. Vb.; hat/ wegen mangelhafter Kennt­ nisse und geringen Könnens auf einem Fachgebiet od. a u s Nachlässigk eit, Oberflächlichkeit schlechte Arb eit leisten, pfuschen stumpf /A d j./ 1 . /von (Gegenständen mit) einer Schneide, Spitze / durch häufigen Gebrauch ab ­ genutzt, ohne die erforderliche, erwünschte Schärfe, Spitz e, schlecht schneidend, schlecht stechend: ein
Stumpf — stürmen 1125 stumpfes Beil, Messer; eine stumpfe Schere, Säge; die Schneide der Klinge ist s. geworden; dieser Bohrer ist s.; eine Spritze mit stumpfer Kanüle; ein stumpfer (nicht gespitzter) Bleistift — 2 . ohne Spitze (1.1 .2), nicht spitz endend, zulaufend: ein stumpfer Turm; M ath, ein stumpfer Winkel (Win­ kel zwischen 90 und 180 Grad) — 3 . von rauher Ober­ fläche, nicht glatt od. geglättet: seine Zähne fühlten sich s. an; die Rutschbahn war über Nacht s. ge­ worden — 4 . nicht glänzend: stumpfe Farben; das Metall ist durch Oxydation s, geworden; seine Haare sind s. und glanzlos — 5 .1 . geistig und ge­ fühlsmäßig nicht reagierend, gleichgültig, d esinter­ essiert: mit stumpfen Sinnen ging er an den Schön­ heiten der Natur vorüber; s. (willenlos) folgte er der Anweisung 5.2 . der ständige Schmerz h atte ihn s. (unempfindlich) gemacht Stumpf, der; -(e)s, Stümpfe 1.1 . kurzer, übrig - gebliebener Teil von etw. Länglichem; die Kerze war bis auf einen S. niedergebrannt; seine Zähne waren nur noch Stümpfe 1.2 . Baumstumpf: die Stümpfe roden — 2 . am menschlichen Körper verbliebener Teil eines amputierten Gliedes -j- etw. m it S. und Stiel (ganz und gar) ausrotten Stumpf/stumpf| -sinn, der /o. PI./ 1. Haltung, Ein­ stellung, die durch Interesselosigkeit, Teilnahms­ losigkeit, Gleichgültigkeit gekennzeichnet i s t : sein S. ließ ihn stundenlang tatenlos auf einem Fleck sitzen — 2 . umg. diese Tätigkeit ist der reinste S. (etw. Langweiliges, Eintöniges u nd Geistloses) — 3. er redete immer den gleichen S. (Unsinn 1); dazu -sinnig fAdj.f; zu 2: eine stumpfsinnige Arbeit; - wink(e)lig ■/Adj./ M ath.: ein stumpfwinkliges Dreieck (ein Dreieck mit einem stumpfen Winkel) Stunde, die; -, -n 1. fAbk. h/ 60 Minuten (1.1), 24. Teil eines Tages: eine viertel, halbe, dreiviertel S. warten; eine knappe, reichliche S .; es dauerte eine S.; die Uhr schlägt zu jeder vollen S.; alle drei Stunden muß er die Medizin einnehm en; bis zum nächsten Ort sind es zwei Stunden; der Wagen fuhr 60 Kilometer pro S .; er kam um die zehnte S. (gegen zehn Uhr), zu früher S. (früh am Morgen), zu vorgerückter S. (spät am Abend); O wir haben schöne, schwere Stunden miteinander verlebt; er hatte keine ruhige S. mehr; jDDRj Aktivist der ersten S. (jmd., der sofort nach der Zerschlagung des deutschen Faschismus am Aufbau einer antifaschi­ stisch-demokratischen Ordnung entscheidend m ita r­ beitete) — 2. Zeitraum vdn 1 2.1. in dem eine Arbeit geleistet und nach dem eine Arbeitsleistung bezahlt wird, Arbeitsstunde: wieviel bekommt er pro S.?; der Arbeitstag umfaßt acht Stunden 2.2 . meist auf 45 Minuten reduziert, in dem Unterricht erteilt wird, Unterrichtsstunde: was für, wieviel Stunden habt ihr morgen?; die erste S. fiel aus; er gibt Stunden in Mathematik; wir hatten zwei Stunden Russisch — 3 . fo. Pl.f Zeitpunkt: die S. der Ent­ scheidung, Abrechnung war gekommen; ich bin zu jeder S. (jederzeit) dazu bereit + geh. vonStund an(von da an); umg. jmds. letzte S. hat geschlagen (jmd. muß sterben) stunden, stundete, hat gestundet (jmdm.) etw. s. jmd m . einen Zahlungsaufschub für etw. gewähren, eine Zahlungsfrist verlängern: kan nst du den Betrag noch etwas s.?; jmdm. einen Kredit lang-, kurz­ fristig s. Stunden/stunden| -gesehwindigkeit, die durch­ schnittliche, auf eine Stunde (1) berechnete Geschwin­ digkeit; -kilometer, der fvorw. in Verbindung mit einer Zahl und nach m it/: mit 800 Stundenkilo­ metern (mit einer Geschwindigkeit von 800 K ilo ­ metern in der Stunde) fliegen; -lang /Adj.; nicht präd./ mehrere Stunden (1) dauernd: er konnte s. (sehr lange) zuhören; -plan, der Plan (1.2), der den Verlauf einer Arbeit nach Stunden (2.2) regelt, bes. in der Schule; -weise /Adv./ 1.1. für eine od. einige Stunden (1): er arbeitete hier nur s.; ein Boot, Auto s. vermieten 1.2 . er wird s. (nach Arbeits­ stunden) bezahlt; -weit /A dj.; nicht präd./: hier kann man s. (stundenlang weit) wandern, ohne jmdn. zu treffen; -zeiger, der der kürzere Zeiger der Uhr, der den Ablauf der Stunden (1) anzeigt stündlich fAdj.; nicht präd.) im Abstand von einer Stunde (1), zu jeder Stunde einmal: eine Medizin s. einnehmen; dieser Bus verkehrt nur s. Stundung, die; -, -e n das Stunden: es erfolgt eine einstweilige S. der Zinsen Stunk, der; -s, fo. Pl.f s a lo pp Ärger (2), Unfrieden: es gab eine Menge S. stupid(e) /Adj./ 1 .1 . Stumpfsinn (1) ausdrückend und dumm, beschränkt: er sah uns mit stupidem Gesichtsausdruck nach 1.2 . eine stupide (Stumpf­ sinn 2 darstellende) Arbeit; dazu Stupidität, die; Io. PL/ Stups, der; -es, -e u m g . leichter Stoß, der jmdm. ver­ setzt wird stupsen /sw. Vb. ; hat/ jmdn. durch einen leichten Stoß berühren (um ihn auf etw., sich aufmerksam zu machen): der Hund stupste ihn mit der Nase Stupser, der; -s, - umg. Stups Stups/stups| -nase, die umg. kurze Nase (1) mit leicht nach oben gebogener Spitze; dazu -nasig /Adj.f Stur /A d j.f 1. hartnäckig, eigensinnig, schwerfällig: ein sturer Kerl; er kannsehr s. sein; er blieb s. (un­ nachgiebig); jmd. ha nd elt s. (ohne angemessene Überlegung) nach Vorschrift — 2 . s tumpfsinnig , eintönig: eine sture Arbeit; dazu Sturheit, die; jo. PL/ Sturm, der; -(e)s, Stürme 1. überaus heftiger, starker Wind (1): ein starker, verheerender S.; ein S. von Windstärke neun; ein S. bricht los, wütet; der S. legt sich, flaut ab; der S. hat zahlreiche Bäume ent­ wurzelt; in, bei S. und Regen Spazierengehen, ar­ beiten; <£> ein S. der Entrüstung, Begeisterung (heftige Äußerung der Entrüstung, Begeisterung durch eine große Menge Menschen) — 2 . Mil. Sturm ­ angriff: der S. auf das Winterpalais; zum S. an- treten; eine Stadt im S. nehmen, erobern — 3 . fo. Pl.f Ballspiele die Gesamtheit der Stürmer, An­ griff (4): der S. greift an + g egen etw. S. la ufen (gegen etw. Geplantes heftig protestieren, ankämpfen); S. (heftig, lang anhaltend) klingeln, läuten; ein S. im Wasserglas (viel Auf­ regung um Nichtigkeiten); — die / Ruhe vor dem S. Sturmi -angriff, der Mil. Angriff mit dem Ziel, schnell in die vorderen Linie n der gegnerischen Ver­ teidigung einzubrechen: einen S. planen, unter­ neh m en; -b all, der ballförmiger Gegenstand, der bei starkem Wind an Land an einem M a st aufgezogen wird, um Schiffe und Badende zu warnen; -bö, die Bö von Sturmstärke stürmen /sw. Vb. ; hat, ist/ 1. es stürmt ein starker Wind, Sturm weht (hat): es hat die ganze Nacht ge­ 72*
1126 Stürmer — stutzen stürmt und geschneit —2 . jmd. stürmt irgendwohin jmd. eilt, rast (2) irgendwohin (ist): die Kinder s. in den Garten, aus dem Zimmer — 3 . (hat) Mil. 3 .1 . etw. im Sturm(angriff) nehmen, erobern: eine Stadt, Brücke s. 3 .2 . einen Sturmangriff durchführen, im Sturmangriff Vorgehen: sie stürmten dreimal, wur­ den aber immer wieder zurückgeschlagen — 4. (hat) Ballspiele 4.1 . er stürmte (spielte als Stürmer) 4.2 . angreifen, um Tore zu erzielen: unsere Mannschaft hat pausenlos gestürmt Stürmer, der; -s, - B allspiele Spieler, der bei be­ stimmten Mannschaftsspielen die Aufgabe hat a n­ zugreifen, um Tore zu erzielen, A ngriffsspieler: der linke, rechte S. Sturm/sturm] -flut, die besonders hoher Wasser- stand, der entsteht, wenn bei Flut (1) starker Wind das Wasser der See auf die Küste treibt: die Nord­ seeküste wurde von einer S. bedroht; -frei fAdj.j -j- eine sturmfreie /* Bude; -gebraus, das geh. das Brausen des Sturmes (1) stürmisch jAdj.j 1.1 . mit viel Sturm (1): ein stür­ mischer Novembertag 1.2 . er fuhr bei stürmischer (vom Sturm aufgepeitschter) See hinaus 1.3 . stür­ mische (sehr ereignisreiche) Jahre — 2 . ungestüm, leidenschaftlich: ein stürmischer Liebhaber; stür­ mische Freude; stürmischer Beifall; jmdm. einen stürmischen Empfang bereiten; jmdn. s. um ­ armen, feiern; jmds. Herz schlägt s. (wild, heftig) — 3 . sehr schnell vor sich gehend: etw. nim mt eine stürmische E ntwicklung; die Entwicklung der Technik schreitet s. voran SturmI -laterne, die Laterne, die auch bei Sturm (1) nicht verlischt, weil ihre Flamme durch ein Gehäuse gegen Wind und Regen geschützt i s t ; - s chaden, der durch Sturm (1) verursachter Schaden; - s chritt, der jin der Verbindung! im S.: er eilte im S. (mit schnellen Schritten) nach Hause; -Signal, das an Land auf hohem Mast od. auf Feuerschiffen gesetztes optisches Signal, das die Schiffe vor auf­ kommendem Sturm (1) warnt; -stärke, die jo. Pl.j: der Wind erreichte in den Nachmittagsstunden S.; - tief, das M eteo r. Tiefdruckgebiet, das mit Sturm (1) verbunden ist; -vogel, der in zahlreichen Arten vorkommender Vogel mit langen Flügeln und kurzem Schwanz, der ausgezeichnet über der Hochsee fliegt und nur während der Brutzeit an Land kommt; -War­ nu ng , die durch die meteorologischen Stationen ver­ breitete Warnung vor aufkommendem Sturm (1) Sturz, der; -es, Stürze/-e I . /PL Stürze/ 1. das Stürzen (1): er ist bei dem S. aus dem Fenster, vom Felsen, in den Abgrund verletzt worden, ums Le­ ben gekommen; er hat sich bei dem S. vom Rad, im Hausflur das Bein gebrochen — 2. ein S. (plötz­ licher und starker Rückgang) der Temperatur um zehn Grad — 3 . das Stürzen (5): der S. einer Re­ gierung; jmds. S . herbeiführen — II . /PL -ej B a u w . waagerecht über der Öffnung eines Fensters, einer Tür angebrachtes Bauteil zum Stützen des darüberliegenden Mauerwerks Sturz] -acker, der umgepflügter Acker: ein holpriger 5 . ; -bach, der Bach mit starkem Gefälle Stürze, die; -, -n 1. M u s . Schalltrichter der Blech­ blasinstrumente — 2 . landsch. flacher Deckel für einen Topf; die S. auf den Topf legen stürzen /sw. Vb. ; ist, hatf 1. (ist) 1.1 . irgendwohin s. jäh, schnell und mit Wucht aus der Höhe in die Tiefe fallen und irgendwo aufprallen: das Flugzeug stürz­ te ins Meer; er wurde von einem stürzenden Baum erschlagen; aus dem Fenster, vom Pferd s.; er stürzte ins Wasser, in eine Grube 1.2 . das Gleich­ gewicht verlieren und heftig auf den Boden fallen, aufprallen: er glitt aus und stürzte schwer; er*ist auf der Straße, im Treppenhaus, beim Skilaufen gestürzt — 2 . sich, jmdn. (gewaltsam) von etw. hin­ unter-, in etw. hineinwerfen (hat): der Selbstmörder hat sich aus dem Fenster, er hat ihn von der Brücke gestürzt — 3 .1 . sich schnell, ungestüm auf ein Ziel zu bewegen, auf etw. zueilen (ist): er stürzte ans Fenster, aus dem Haus; er kam wütend ins Zim­ mer gestürzt 3.2 . um g. sich auf etw. s. schnell, un­ gestüm etw. nehmen und sich damit befassen (hat): die Kinder stürzten sich auf die Spielsachen; sich aufs Essen s. 3 .3 . sich auf jmdn. s. jmdn. anfallen (1) (hat): er stürzte sich auf die Frau und entriß ihr die Handtasche — 4 . (hat) einen erkalteten Pudding, die sch nittfeste Sülze auf einen Teller s. (aus einer Form so auf eine Unterlage bringen, daß die untere Seite nach oben zeigt); Vorsicht, nicht s. (nicht umkippen)! /Aufschrift auf Kisten mit zer­ brechlichem Inh alt/ — 5 . (hat) auf Grund veränder­ ter Machtverhältnisse jmd n . aus regierender Stellung entfernen, ein Regime, eine Regierungsform be­ seitigen : den König, eine Regierung, ein Regime s. — 6. irgendwohin steil nach unten verlaufen (5), steil abfallen (ist): der Fels stürzt an dieser Stelle steil ins Meer — 7 . (hat) jmdn. ins Verderben s. (be­ wirken, daß jmd. ins Verderben gerät); jmdn. ins Unglück s. + sich (für jmdn.) in / Unkosten s. Sturz[ -flug, der Flug steil nach unten: im S. nach unten gehen;-flut, die herabstürzende Wassermassen: eine S. ergoß sich ins Tal; -gebürt, die Med. übermäßig schnell verlaufende Geburt; -h eim , der leichter Helm bes. für Motorrad-, Rennfahrer zum Schutz des Kopfes bei einem Sturz; -regen, der kurzer, heftiger Regen; -see , die Woge mit über den Kamm herabstürzendem Wasser und besonders star­ kem, plötzlichem A nprall, Brecher: über das Schiff gingen pausenlos Sturzseen hinweg; -w elle, die Sturzsee Stuß, der; Stusses, jo. Pl.j u m g . dumme, törichte Äußerungen: was redest du da für einen S.!; hör doch endlich mit diesem S. a u f! Stute, die; -, - n weibliches Pferd , K a m el, weiblicher Esel (nach dem ersten Fohlen): eine braune, vier­ jährige S.; die S. hat gefohlt Stütz, der; -es, -e /vorw. Sg.j T u rn en Stellung des Körpers bei einer Übung an einem Turngerät, am Boden, bei der das Gevncht des (gestreckten) Kör ­ pers auf den (gestreckten) Armen ruht: das Schwin­ genimS.;derSprungindenS. Stützjapparat, der M ed. 1 . Knochengerüst: Er­ krankungen des Bewegungs-und Stützapparates — 2. Stützkorsett Stütze, die; -, - n 1. Gegenstand, bes. Pfahl, Balken, Pfosten, der einer Sache, jmdm. Halt gibt: ein B ach mit Stützen versehen; das Gebäude ruht auf Stützen aus Stahlbeton; der Baum braucht eine S. — 2 . jvorw. Sg.j der Sohn war die S. (sorgte für den Unterhält) der Familie; sie war ihm eine wert­ volle S. (Hilfe) stutzen jsw. Vb.; hat/ 1. etw. s. etw. von etw. schnei­ den, etw. beschneiden und dadurch verkürzen, in be­ stimmte Formen bringen: jmd. läßt sich die Haare,
Stutzen — substantiell 1127 den Bart s.; die Bäume waren gestutzt; ein Hahn mit gestutzten Flügeln — II . aufhorchen und inne­ halten, weil man über etw. erstaunt, verwundert, wegen etw♦mißtrauisch ist:er stutzte einen Moment; diese Frage, Reaktion ließ ihn s .; er stutzte, als er seinen Hamen las + jmdm. die / Flügel s. Stutzen, der; -s, - 1. Jägerspr. kurzes Jagdgewehr — 2. T echn. kurzes Rohr, das an etw. angesetzt, angeschraubt werden kann: ein S. mit Gewinde — 3. nur die Waden bedeckender Strumpf, der bes. von den Bewohnern der Alpen und von Fußballspielern getragen wird: er trug eine Lederhose und grüne S. stützen /sw. Vb.; hat/ 1.1 .1 . etw. s. einer Sache Halt geben, so d aß sie in der vorgegebenen Lage bleibt, nicht zusammenbricht: Säulen s. das Gewölbe; ein baufälliges Dach, Haus s. 1 .1 .2 . jmdn. s. jmdm. Halt geben,'damit er nicht fällt: er war so schwach, daß sie ihn beim Gehen s. mußte 1.1.3. Wirtsch. Preise' s. (bestimmte Preise aus wirtschafts- od. sozialpolitischen Gründen durch Zuschüsse aus M it­ teln des Staatshaushalts niedrig halten; jim kap. Wirtschaftssystem/ zur Sicherung hoher Profite durch bestimmte Maßnahmen verhindern, daß bestimmte Preise fallen) 1.2 . .sich auf etw., jmdn. s . sich einer Sache, Person bedienen, um H alt zu finden: der Ver­ letzte stützte sich beim Gehen auf seinen Stock, auf sie 1.3 . etw. in, auf etw. setzen (2.1, 2.2), das als Halt, feste Unterlage dient: jmd. stützt den Kopf in die Hände, die Arme in die Hüften, die Ellenbogen auf den Tisch — 2 .1 . etw. in seiner Geltung, Richtig­ keit (durch etw.) bestätigen: er konnte seine Behaup­ tungen durch Beweise s. (belegen, dbsichern); diese Aussagen s. denVerdacht, daß ... 2 .2 . sich auf etw. s. auf etw. aufbauen, sich auf etw. gründen: die An­ klage stützt sich auf Indizien; er stützt sich (in sei­ ner Argumentation, seinem Vorgehen) auf Beweise, Fakten, reiche Erfahrungen Stutz [flügel, der kleiner Flügel (II) stutzig /A dj.; in den Verbindungen/ etw. macht jmdn. s. (etw. befremdet jmdn., stimmt jmdn. nach­ denklich); jmd. wird s. (jmd. wird plötzlich m iß ­ trauisch, argwöhnisch, schöpft Verdacht) Stütz | -korsett, das orthopädisches Korsett, das bei bestimmten Erkrankungen des Knochengerüstes zur Entlastung getragen wird; -punkt, der /PL -e/ 1.1. zentrale Stelle, die als wichtiger Ausgangspunkt be­ stimmter Aktionen dient: die Stützpunkte der anti­ faschistischen Widerstandskämpfer in der Illegali­ tä t 1.2 . taktisch od. strategisch wichtige, oft befestigte Anlage, die einer Stellung als Rückhalt dient, sich besonders gut als Ausgangspunkt für militärische Operationen eignet: der S. mußte geräumt werden; - verband, der H alt gebender, stützender Verband (I): mit einer elastischen Binde einen S. anlegen Styling, das; -s, fo. PL/ [stai..] Gestcdtung der äußeren Form, bes. eines Industrieproduktes: das moderne S. der ausgestellten Küchengeräte über­ zeugt Suada, die; -, Suaden [süarda, auch zua:da] s p ö tt. Rede-, Wortschwall: eine S. über sich er­ gehen lassen Suade, die; -n [süaido, auch zua:de] s. Suada subaltern /Adj./ [zup|al..] veraltend: subalterne (untere, mittlere, untergeordnete) Beamte; O ein subalternes (unterwürfiges) Beneh men Subbotnik, der; -s, -/ -s [su..] in den soz. Staaten von deren Bürgern freiunllig im Kollektiv, bes. an Sonnabenden unentgeltlich geleisteter Arbeitseinsatz zur Mehrung des gesellschaftlichen Reichtums: zu einem S. aufrufen Subjekt, das; -(e)s, -e 1. P hilos . der mittels seiner materiellen Produktion und geistigen Tätigkeit die objektive Realität zum Zwecke ihrer Aneignung ver­ ändernde gesellschaftlich lebende M ensch: das er­ kennende und tätige S., der Mensch; die dialekti­ sche Einheit von S. und Objekt — 2. umg. ein­ zelner Mensch m it moralisch negativen Eigenschaf­ ten: er ist ein zweifelhaftes, verkommenes S.; ge­ kaufte, bezahlte Subjekte — 3 . Gramm. Satzglied, über das im Prädikat etw. ausgesagt wird: ein Sub­ stantiv, Gliedsatz als S. subjektiv, subjektiv /Adj./ 1. Philos. nur dem Subjekt (1) zukommend, vom Subjekt abhängig, be­ stimmt, hervorgebracht: subjektive Faktoren, Trieb­ kräfte; objektive und subjektive Gründe; sub­ jektiver Idealism us — 2 . wesentlich stärker von der unsachgemäßen Vorstellung eines Urteilenden als von den wirklichen Eigenschaften des (von ihm) beur­ teilten Objekts bestimmt: subjektive Vorstellungen, Kriterien; etw. (zu) s. einschätzen Subjektivismus, der; -, jo. PL/ [..v . .] Denk- und Verhaltensweise, A uffassung (1), die die objektiven Gegebenheiten nicht od. n u r unzureichend berück­ sichtigt od. ihnen den Wahrheitsgehalt abspricht, dem Subjektiven eine unzutreffend dominierende Rolle zuweist: der S. in der Geschichtsauffassung, in der Soziologie; dazu subjektivjstisch /Adj./ Subjektsatz, der G ramm . Gliedsatz in der Funk­ tion (1) eines Subjekts subkutan /Adj./ Med.: subkutanes (unter der Haut liegendes) Zellgewebe; einen Impfstoff s. (unter die Haut) injizieren sublim fAdj.f geh . ästhetisch od. ethisch auf einer höheren Stufe stehend: eine sublime Interpretation eines Musikstückes Sublimat, das; -(e)s, -e Chem . festes Kondensat, das bei der Abkühlung (1) der Dämpfe mancher Sub­ stanzen direkt, ohne erst flüssig zu werden, entsteht Sublimation, die; -, - e n Chem . unmittelbarer Über­ gang eines Stoffes vom festen in den gasförmigen Z u ­ stand und umgekehrt sublimieren /sw. Vb. ; hat/ 1. g eh . etw. ästhetisch od. ethisch auf eine höhere Stufe heben: Gefühle, Triebe, Charaktereigenschaften s. — 2 . Chem . einen Stoff s. (die Bestandteile eines Stoffes durch Herbei­ führen der Sublimation voneinander trennen und da ­ bei bestimmte Bestandteile ausscheiden) subordinierend /A d j.; vorw. attr.j [zup|or..] G ram m .: eine subordinierende (einen Gliedsatz mit einem Hauptsatz verbindende) Konjunktion subpolar /Adj.f G eog r. dem Übergangsgebiet von der Polarzone zur gemäßigten Zone zugehörig: sub­ polare Temperaturen; die kalten subpolaren (an die Polarzone grenzenden) Gebiete Subskribent, der; -en, -en jmd., der ein Druck­ erzeugnis subskribiert (hat) subskribieren /sw. Vb.; hat/ ein Druckerzeugnis durch seine Unterschrift vorbestellen und sich damit zum Kauf verpflichten: ein Lexikon s.; dazu Sub­ skription, die; -, -en Subskriptignsjpreis, der ermäßigter P r eis, der Sub­ skribenten gewährt wird substantiell /Adj.f [.. tslsl] die Substanz betreffend
1128 Substantiv — Süden Substantiv^ das; -s, -e [..vo] Gramm, zu den No­ m ina gehörendes Wort, das ein Lebewesen, einen Ge­ genstand od. eine Abstraktion bezeichnet: die Wörter ,Mensch4, ,Haus‘, »Bewußtsein4 sind Substantive substantivieren jsw. 76 .; hat/ [..v . .] Gramm, ein Wort in die Form und Funktion eines Substantivs überführen: fvorw. im Part. Prät./ ,das Lesen4 ist ein substantiviertes Verb; dazu Substantivierung, die; -en substantivisch /Adj./ [..v ,.] Gramm.: ein s. (in der Funktion eines Substantivs) gebrauchtes Verb Substanz, die; -en 1. Naturwiss. einzelner, 6e- stimmter, gegenständlicher, körperhafter Bestandteil der objektiven Realität: eine organische, radioaktive S.; chemisch reine Substanzen — 2 . fo. PL/ 2.1 . das Vorhandene, das die Grundlage der Existenz von etw., jmdm . bildet und nicht ohne Gefahr für seine Existen z angegriffen (5) werden darf: die bauliche S. erhalten; das geht an die, zehrt an der S.; die S. angreifen 2.2 . das Wesentliche, das den inhaltlichen Wert von etw. bildet: dem Rom a n, Vor­ trag fehlt es an S. substituieren jsw. 76 .; hat/ fachspr.: in zahlrei­ chen Fällen können metallische Werkstoffe durch Glas substitutiert (ersetzt) werden; dazu Substi­ tution, die; -en Substrat, das; -(e)s, -e 1. (stoffliche) Grundlage 1.1 . als Träger von Erscheinungen 1.2 . Elektronik als Körper, auf den elektronische Schaltungen auf­ gebracht werden — 2. Biol. zur Züchtung von Mikro­ organismen dienender Nährboden subsumieren fsw. 76 .; hat/ etw. einem Thema (1), Oberbegriff unterordnen, in ein Thema einbeziehen, etw. unter einem Thema, Oberbegriffzusammenfassen: etw. unter einen, unter einem, etw. einem Begriff s.; dazu Subsumierung, die; -, -e n u. Subsumtion, die; -en subtil fAdj.f 1. fein gegliedert, gestaltet: subtile Formen; ein subtiler Stil — 2 . von großem Scharf­ sinn zeugend und geringfügigste Details berücksich­ tigend: subtile Gedankengänge, Fragen, Überle­ gungen; dazu Subtüität, die; -, jo. Pl.f Sub&ahend, der; -en, -en M ath. Zahl, die von einer Zahl subtrahiert wird subtrahieren fsw. 76 .; hat/ eine Zahl von einer anderen Zahl s. eine Zahl um eine andere verm indern: 5 von 20 s.; dazu Subtraktion, die; -, -en das Sub­ trahieren Subtropen, die /Pl.f G eog r. Gebiet zwischen den Tropen und der gemäßigten Zon e; dazu subtropisch, subtropisch fA d j.f Subvention, die; -en [..v ..] Wirtsch. an einen bestimmten Zweck gebundene finanzielle Zuwendung aus staatlichen Mitteln an einen Wirtschaftszweig od. an wirtschaftliche Einheiten ohne Pflicht zur Rückzahlung: die Gewährung von (staatlichen) Subventionen; Subventionen zur Preisstützung (bei Kinderbekleidung); dazu subventionieren fsw. 76.; hat/: Grundnahrungsmittel werden sub­ ventioniert Subversion, die; -en fvorw. Sg.f [..vsr..] meist versteckt betriebene Tätigkeit reaktionärer Kräfte als M ittel zur Untergrabung der politischen, ideolo­ gischen, ökonomischen Grundlagen eines fortschritt­ lichen Staates: Terror, Sabotage als Formen der S.; dazu subversiv fAdj.f: subversive Tätigkeit Such) -aktion, die großangelegte, organisierte Suche (1): die S. war in vollem Gange; -dienst, der Organi­ sation zur Nachforschung über den Verbleib ver­ mißter Militär- und Zivilpersonen während eines Krieges und nach einem K rieg Suche, die; -, -n 1. fo. Pl.f das Suchen (1): eine erfolglose, erfolgreiche, sy stem atische S. (nach etw.); auf der S. nach etw., jmdm. sein — 2 . fvorw. Sg.f Jägerspr. das Aufspüren von Wild mit Hilfe eines Hundes, bes. bei Niederwild suchen fsw. 76 .; hat; / auch gesucht/ 1.1 . durch verschiedenartige Aktivitäten etw. Bestimmtes, .das od. jmdn., den man haben möchte, braucht, zu finden trachten (1): im Wald Beeren, Pilze s.; eine neue Stelle s.; sich suchend umschauen; Unfallzeugen, den Täter s.; eine Frau, einen Mann s. (als Mann, als Frau sich darum bemühen, jmdn. zu finden, den m an heiraten könnte); fin Anzeigen! Verkäuferin, Haushaltshilfe, Darlehen gesucht; O Trost, Halt (bei jmdm.) s.; Streit s. (streitsüchtig sein); er ist ein gesuchter (beliebter und oft in Anspruch ge­ nommener) Arzt, Rechtsanwalt 1.2 . etw., jmdn., nach etw., jmdm. s. etw., das od. jmdn., den man verloren hat, zu finden trachten: er suchte seine Brille, seine Brieftasche, nach seiner Brieftasche; er suchte in dem Gedränge seinen Sohn, nach seinem Sohn — 2. /s. + Inf. mit zu/ versuchen (1.1), sich bemühen (1), etw. Bestimmtes zu erreichen (4): jmdm. zu gefallen s .; er suchte ihn auszustechen, zu überbieten;"jmdm. etw. auszureden s.; die Wahrheit zu ergründen s. -j- du hast hier nichts zu s. (du gehörst hier nicht her, bist nicht erwünscht); — sein Heil in der Flucht s.; etw,, jmdn. wie eine Stecknadel s.; das / Weite s. Sucher, der; -s, - Fotogr. Vorrichtung an der Kamera zum Festlegen dessen, was als Bild auf- genommen werden soll Sucht, die; -, Süchte 1. fvorw. Sg.f übermäßiger Hang (2), übersteigertes Streben (2) nach etw., da­ nach, etw. Bestimmtes zu tu n:die S. nach Vergnügun­ gen, Zerstreuung; die S., sich hervorzutun, zu glänzen — 2 . krankhaft gesteigertes Bedürfnis (2), krankhafte Gier, die jmdn. zwingt, nach einem be­ stimmten Genußmittel, Rauschgift zu greifen: das Rauchen ist bei ihm zur S. geworden; die S. nach Medikamenten, Alkohol, Drogen; dazu süchtig fAdj.f; zu 1: er ist s. nach Zerstreuung; zu 2: er ist s. geworden Sud, der; -(e)s, -e 1. Flüssigkeit, in der etw. gekocht w ird und die nach Beendigung des Kochens zurück­ bleibt: Fleisch in den kochenden S. legen, aus dem S. nehmen; den S. mit Mehl zu einer Soße an­ dicken — 2. vorw. fachspr. durch Kochen ent­ standene Lösung (3) Süd, der; -(e)s, -e 1. fo. Art., o. PL; indekl.; vorw. mit Präp. u. o. Attr.; Abk. S/ Seemannsspr. Meteor.Süden(i) —2. fvorw. Sg.f Seemannsspr. Meteor. Südwind — 3 . fin der Verbindung! / ISTord und S. süd| deutsch fAdj.f den südlichen T eil Deutsch­ lands, heute der BRD , betreffend, in ihm gelegen sudeln fsw. 76 .; hat/ umg. 1. schlecht, unsauber schreiben (1.1): wenn du so sudelst, mußt du alles noch einmal abschreiben — 2 . schlecht arbeiten, pfuschen: es widerstrebt ihm zu s. Süden, der; -s, fo. Pl.f 1. fvorw. o. Art., mit Präp. u: o. A ttr .; Abk. S/ Himmelsrichtung zwischen Osten
1129 und Westen auf derjenigen Seite, wo die Sonne auf der nördlichen Halbkugel der E rde den höchsten, auf der südlichen den niedrigsten Stand erreicht: die Zugvögel ziehen schon nach S.; die Fenster gehen nach S.; das Flugzeug nahm Kurs auf S. — 2 . /mit best. A rt./ Gebiet, das südlich von etw. gelegen ist: nach dem, in den S. (in ein südeuropäisches Land) reisen; er stammt aus dem S. (dem in 1 gelegenen Teil) Italiens Süd| -flanke, die M eteor, südliche Seite: an der S. eines skandinavischen Hochdruckgebietes; -frueht, die jvorw. P L/ aus subtropischen und tropischen Gebieten stammende Frucht: Bananen und Apfel­ sinen sind Südfrüchte; -hang, der südlicher Ab­ hang; -küste, die südliche Küste eines Landes südlich /Adj.; nicht präd./ 1 . /nur aitr.f 1*1. nach Süden (1): das Schiff hat südlichen Kurs 1,2. aus Süden (1): südliche Winde; der Wind kommt aus südlicher Richtung — 2 .1 , im Süden (1) gelegen: die südlichen Länder; der Ort liegt auf dem 32. Grad südlicher B reite /Ablc. s . od. südl. B r ./; die südliche Halbkugel der Erde; der südliche (im Süden 1 ge­ legene Teil vom) Harz; die Stadt liegt s. vom Harz 2.2 . /präp. mit Gen./ südwärts von etw.: s. des Wal­ des liegt ein See Süd/süd] -ost, /im F unk- und Fernsprechverkehr/ -o st, der Seemannsspr. Meteor. 1. /o. Art., o. PI.; indekl.; vorw. mit Präp. u. o. Attr./ Südosten: das Schiff nahm Kurs auf S. — 2. /vorw. Sg./ aus Südosten (1) kommender Wind: ein stetiger S.; -osten, der1./vorw. o. Art, mitPräp. u. o. Attr.; Abk. SO/ Himmelsrichtung in der Mitte zwischen Süden und Osten: der Wind kam aus S. — *2. /mit best. A rt./ Gebiet, das südöstlich von etw. gelegen ist; dazu -östlich /Adj.; nicht präd./ vgl. südlich; -pol, der südlicher Pol eines Gestirns, bes. der Erde, des Himmels (1); -rand, der /vorw. Sg./: am S. (süd­ lichen Band) der Stadt wohnen; -Seite, die /vorw. Sg./ südliche Seite (1.1); -wärts /Adv./ nach Süden (1) zu: die Wolken zogen s.; =wein, der Wein aus südlichen Ländern; -west, der vgl. -o st; -westen, der vgl. -o sten; -wester, der; -s, - vom Seemann bei Regen, Sturm getragene Kopfbedeckung aus wasser­ abstoßendem M aterial mit einer sehr breiten, vorn hochgeschlagenen u nd den N ack en bedeckenden Krempe; -westlich /Adj.; nicht präd.; zu -westen/ vgl. südlich; ^wind, der aus Süden (1) kommender Wind (1) Suff, der; -(e)s, jo. Pl.j salopp 1. Trunksucht: der S. wird ihn noch ruinieren; er hat sich dem S. er­ geben, ist dem S. verfallen — 2 . das hat er im S. (im betrunkenen Zustand) gesagt süffeln jsw. Vb.; hat/ umg. scherzh. genüßlich (Alkohol) trink en süffig /Adj./: ein süffiger (wohlschmeckender, zum Trinken anregender) Wein; ein süffiges Getränk süffisant /A d j./ herablassend und selbstgefällig: ein süffisantes Lächeln Suffix, das; -es, -e Sprachwiss. an das Ende eines Wortes tretendes, nicht frei vorkommendes M orphem, m it dem ein neues Wort meist einer neuen Wortart gebildet wird: ,-ig‘ in ,mehlig4ist ein S. suggerieren /sw. Vb.; hat/ jmdm. etw. einreden, jmdn. psychisch so beeinflussen, d aß dieser sich die Vorstellungen des anderen ungeprüft zu eigen macht: jmdm. eine Auffassung, einen Gedanken s.; dazu Suggestion, die; -, -en u. suggestiv /Adj./ Suggestiy|frage, die Frage, die dem Gefragten die mögliche od. gewünschte A ntwort in den M und legt: jmdn., den Zeugen, Angeklagten durch eine S. zu beeinflussen suchen Suhle, die;'-, -n Jägerspr. schlammiger Tümpel, in dem sich das Schwarz-, Rotwild suhlt suhlen /sw. Vb.; hat/ Jäger spr. /von Schwarz-, Rotwild/ sich in einer Suhle wälzen: die Wild­ schweine s. sich im Schlamm Sühne, die; -, - n jvorw. Sg./ geh . Wiedergutmachung eines begangenen Unrechts, einer Schuld: das Ver­ brechen fand seine (sofortige, gerechte) S.; etw. erfordert S.; jmdm. (eine) S. auferlegen sühnen jsw. Vb.; hat/ geh. etw. s. für etw. Sühne leisten: ein Verbrechen, schweres Unrecht (mit dem Leben, dem Tod) s. Suite, die; -, -n [svi;t(o), auch süi:ta, PI. ..ton] 1. M u s. Folge verschieden aneinandergereihter Sätze meist tänzerischen Charakters — 2 . Gefolge (1.1): der Präsident und seine S. — 8. Zimmerflucht (in einem Hotel) Sujet, das; -s, -s [sy3e:] Gegenstand (2.2), M otiv (2.1), Thema (1) einer künstlerischen Darstellung sukzessiv /A dj./ allmählich, nach und nach (vor sich gehend): die neuen Vorstellungen setzen sich s. durch Sulky, der; -s, -s [zulki, auch salki] S p o r t leichter zweirädriger Wagen bei Trabrennen Sultan, der; -s, -e /Titel eines mohammedanischen Herrschers/ Sultanine, die; -, - n große, kernlose Rosine Sülze, die; -n Fleisch- od. Fischstücke in saurem, salzigem Gallert: Bratkartoffeln mit S.; sich eine Scheibe S. abschneiden sülzen /sw. Vb.; hat/ berl. umg. langweiliges, törichtes Zeug däherreden: hör auf zu s . ! Sülzjkotelett, das flache Scheibe Schweinefleisch i n saurem, salzigem Gallert Summand, der; -en, -en M ath. Zahl, die mit einer anderen addiert wird summarisch /A dj./ kurz zusammengefaßt, knapp das Wesentliche nennend: ein summarischer Über­ blick; eine summarische Zusammenfassung; ein Thema nur, sehr s. behandeln Summe, die; - n 1. Geldbetrag: eine beträchtliche S.; eine bestimmte S. aufbringen, bereitstellen; die S. muß bar bezahlt werden — 2 . Ergebnis einer Addition: die S. von 2 plus 3 ist, beträgt 5; <0 die S. unseres Wissens (all unser Wissen) summen /sw. Vb.; hat/ 1. einen leisen (1), anhal­ tenden, gleichmäßig vibrierenden Ton von' sich geben, hervorbringen: die Bienen, Mücken s.; die Drähte der Fernleitungen s.; auf dem Herd summt der Teekessel — 2 . eine Melodie mit ge­ schlossenen Lippen singen (1.1): ein Lied, eine Me­ lodie s.; er begann vor sich hin zu s. Summer, der; -s, - Vorrichtung, die einen Summton erzeugt summieren, sich jsw. Vb.; hat/ 1.1 . die täglichen kleinen Ausgaben s. sich (ergeben schließlich eine große, größere Summe) 1.2 . in letzter Zeit s. sich die Beschwerden (kommen immer mehr Beschwerden) Summ[ton, der summender rTon (1.1) (als Signal) Sumpf, der; -es, Sümpfe ständig feuchtes Gelände mit sehr stark von Wasser durchtränktem, schlammigem Erdreich: in der Nähe lag ein großer S.; einen S. austrocknen; in einen S. geraten Südflanke - Sumpf
1130 Sumpfbiber — süß Sumpf| -biber, der der Ratte ähnliches, amphibisch lebendes Nagetier Südamerikas, das in Europa zur Gewinnung seines Felles in Farmen gehalten wird; - dotterblume, die auf sumpfigen Wiesen wachsendes Hahnenfußgewächs mit gelben Blüten sumpfen fsw. Vb.; hat/ umg. scherzh. ein lieder­ liches (2) Leben führen, ganze Nächte hindurch zechen Sumpf|huhn, das 1. in den Sümpfen lebende Ralle — 2• umg. scherzh. jmd., der ein liederliches (2)' Leben führt, der ganze Nächte hindurch zecht sumpfig fAdj.f ständig feucht, sehr stark von Wasser durchtränkt, schlam mig: eine sumpfige Gegend, Wiese Sumpf| -land, das fo. Pl.f sumpfiges Land (4); - niederimg, die; -pflanze, die bes. in sumpfigem Gelände wachsende, unter Wasser wurzelnde Pflanze Sums, der; -es, fo. Pl.f umg.: mach nicht so viel S. (Aufhebens, Umstände 2) um jede Kleinigkeit! Sund , der; -(e)s, -e s chiffbare Meerenge Sünde, die; -n 1* R e l. Verstoß gegen ein göttliches Gebot (1): der Glaube an die Vergebung der Sün­ den — 2. oft scherzh. meist wenig erheblicher Ver­ sto ß gegen bestehende (moralische) Verhaltensnormen, Verfehlung: jmdm. eine S. beichten; darin bin ich mir keiner S. bewußt; da fallen mir alle meine Sün­ den (die mir in diesem Zusammenhang unterlaufenen Versäumnisse) ein; die Sünden (Fehler, Versäum­ nisse) der Verkehrsplanung; es wäre eine (wahre) S. (Dummheit), dafür Geld auszugeben + faul wie die S. (sehr faul) Sünden umg.| -bock, der jmd,, dem alle Schuld zu­ geschoben w ird, Prügelknabe: jmdn. zum S. machen; den S. abgeben, spielen; -geld, das jvorw, mit un­ best. Art.; o. Pl.f veraltend femot.j:etw. kostet ein S.(sehr viel Geld); -register,das oft scherzh.:er hat ein langes S. (hat viele Sünden 2 begangen) Sander, der; -s, -1 . Rel. jmd., der eine Sünde (1) be­ gangen hat: ein reuiger S. — 2. oft scherzh. er saß da wie ein armer S. (wie jmd ., der etwas verschuldet hat); dazu Sünderin, die; -nen sündhaft fAdj.f 1. R el. gegen göttliche Gebote (1) verstoßend: einen sündhaften Lebenswandel füh­ ren 2. jnur präd.f umg., oft scherzh. einen solchen Tag zu verschlafen ist ja geradezu s. (un­ verzeihlich) ! — 3 . /als Partikel/ umg. /drückt emotio­ nal einen hohen Grad ausf: etw. ist s. (sehr, überaus) teuer; sie ist s. faul, schön sündigen fsw. Vb.; hat/ 1. R el. gegen göttliche Ge­ bote verstoßen — 2. oft scherzh. sich Versäumnisse, bestimmte Unkorrektheiten, kleine Verstöße zu ­ schulden kommen lassen: er hat heute einmal etwas gesündigt und ordentlich Kuchen gegessen süperb fAdj.f ausgezeichnet, vorzüglich: diese N a ch­ speise ist s. Superintendent, auch Superintendent, der; -en, -en R el . e v . evangelischer Geistlicher, der eine größere kirchliche Verwaltungseinheit leitet superklug fAdj.f u m g . sich überaus klug gebend, ohne es wirklich zu sein Superlativ, der; -s, fo. Pl.f G ramm , dritte Stufe der Steigerung, durch die beim Vergleich einer von mindestens drei Größen der höchste Grad eines M erk­ mals zugeschrieben w ird Suppe, die; -, -n flüssige Speise, oft mit beigegebenen festen Bestandteilen, die m it dem Löffel gegessen wird: eine gebundene, klare, legierte, pikante S.; eine S. würzen, abschmecken; die S. servieren; O u m g . bei dieser (dicken) S. (bei diesem starken Nebel) bleibe ich zu H ause + um g. jmdm., sich eine schöne S. eingebrockt haben (jmdn., sich in eine unangenehme, schwierige Lage gebracht haben); die S. auslöffeln müssen (die man sich eingebrockt hat) (die Folgen eines törich­ ten, unüberlegten Tu ns selbst tragen müssen) ; jmdm. die S. versalzen (jmds. Absichten, Pläne durch­ kreuzen, zunichte machen); s a l o p p jmdm. in die S. spucken (jmdm. einen Plan verderben); — ein / Haar in der S. finden; jmdm. nicht das /* Salz in der S. gönnen Suppen| -einlage, die fester Bestandteil, der einer Suppe, Brühsuppe beigegeben wird; -extrakt, der kochfertiger Extrakt, der in Wasser gelöst und zur Herstellung einer Suppe aufgekocht w ird; -fleisch, das Kochfleisch, das zur Herstellung einer Suppe benötigt wird; -grün , das verschiedenes Gemüse, das als Gewürz einer Suppe beigegeben w ird; -huhn, das großes, älteres Huhn, das gekocht wird; -knochen, die fPLf Knochen, bes. vom Rind, die zur Herstellung einer Suppe ausgekocht werden; -kraut, das fo. Pl.f Suppengrün;-löffel,der großer Löffel, mit dem Suppe gegessen wird; -Schüssel, die Schüssel, in der Suppe serviert wird;-terrine, die Suppenschüssel mitDeckel; -Würfel, der zu einem Würfel gepreßter Suppen­ extrakt ; -würze, die aus verschiedenen pflanzlichen un d tierischen Stoffen hergestellte konzentrierte Lösung, mit der eine Suppe gewürzt wird Surfer [sceifer], Surfer [scerfor], der; -s, - Wind­ surfer Surfing [soe:f..], Surfing [scerf..], das; -s, fo. Pl.f Windsurfing Surrealismus, der; fo. Pl.f [zur.., syr..] süb- jektivistische spätbürgerl. Richtung in K u n st und Literatur, die, ohne Rücksicht auf Logik und Kausali­ tät, äußerst unrealistisch vorwiegend das Irrationale darzustellen sucht; dazu surrealistisch fAdj.f surren fsw. Vb.; hat/ feine, meist tiefe, in der Ton­ höhe, -stärke rasch wechselnde Töne von sich geben, hervorbringen: Käfer, Libellen s.; das Surren der Kameras, eines Ventilators Surrogat, das; -(e)s, -e 1. einem Naturprodukt nach­ gebildetes, es aber nicht vollwertig ersetzendes P ro ­ dukt: Kunsthonig, Malzkaffee ist ein S. — 2- Jur. an Stelle einer geschuldeten Leistung ersatzweise er­ brachte Leistung suspekt fAdj.f verdächtig (1.2): jmd., etw. ist, gilt als s. suspendieren fsw. Vb.; hatf 1* jmdn. zeitweilig von einer (allgemeinen) Verpflichtung befreien (4): der Schüler wurde vom Sport suspendiert; jmdn. von einem Amt s. (jmdn. vorläufig von einem Amt entbinden) — 2 . etw. zeitweilig aufheben: Anordnun­ gen, Entscheidungen s. — 3 . Chem. etw. s. (klein­ ste Teilchen eines Stoffes in einer Flüssigkeit so fein verteilen, daß sie darin schweben 1.1) Suspension, die; -, -e n Chem. Flüssigkeit, in der kleinste Teilchen eines Stoffes so fein verteilt sind , daß sie darin schweben (1.1) süß fAdj.f 1.1 .1 . wie Zucker, Honig schmeckend: etw. schmeckt s.; süße Früchte, Kirschen; süße (nicht bittere) Mandeln 1 .1 .2 . m it einer wie 1.1 .1 schmeckenden Zutat, bes. m it Zucker, zubereitet: süße Speisen; er trinkt gern süßen (gesüßten) Kaffee 1 .2 . im Geruch 1.1 .1 ähnlich, vergleichbar:
Süße — Synchrongetriebe 1131 ein süßer D uft, Geruch vo n Flieder; ein süßes Parfüm — 2*1« um g. anmutig, hübsch (1.1), rei­ zend: ein süßes Kind, Geschöpf; sie hat ein süßes Gesicht; das Baby, Kätzchen ist (einfach) s. 2.2, s. (angenehm) schlafen, träumen 2.3 . g eh . lieb­ lich und zart klingend, wohlklingend: die süßen Töne des Flötenspiels — 3 . er ließ sich von den süßen (übertrieben, heuchlerisch freundlichen, lie­ benswürdigen) Reden nicht betören + jmdm. auf die süße / Tour kommen Süße, die; jo. P L / der süße Geschmack, Geruch: die S. des Honigs; ihr Parfüm war von betören­ der S. süßen /sw. Vb.; hat/ Getränke, Speisen durch Zusatz von etwbes. Zucker, süß machen:den Tee s.; ge­ süßter Kaffee Süß| -gras, das zu den Gräsern gehörende Pflanze m it hohlen, knotigen, runden Stengeln und läng­ lichen Blättern; -holz, das jo. Pl.j bes. in Südeuropa und den Mittelmeerländern wachsender strauchiger Schmetterlingsblütler, dessen Wurzeln als Heilmittel und zur Herstellung von Lakritze verwendet werden - f umg. scherzh. er raspelt S. (er sagt weiblichen Personen in übertriebener Weise Schmeicheleien) Süßigkeiten, die /PL; zusammenfassende Bez. für süße Erzeugnisse, bes. Schokolade und Bonbons/: das Kind naschte von den S .; er hat sich mit den S. den Magen verdorben Süß|kirsche, die süß schmeckende Kirsche süßlich jAdj.j 1.1 , leicht süß (1.1), auch unangenehm, widerlich sü ß : ein süßlicher Geschmack; erfrorene Kartoffeln schmecken s. 1 .2 . leicht süß (1.2), auch unangenehm, widerlich süß: ihr Parfüm riecht (aufdringlich) s. — 2 . seine Art, sein B enehmen ist mir zu s. (übertrieben, aufdringlich freundlich) Süß/süß| -m ost, der nicht vergorener, oft m it Zucker angereicherter Fruchtsaft; -sauer /A dj.j 1. sowohl süß (1.1 .2)als auchsauer (1.1 .2): er ißt Linsen gern s. — 2. erfreut und mißvergnügt zugleich: sie m achte ein süßsaures Gesicht; -speise, die meist als Nach­ tisch gereichte süße Speise; -Stoff, der jo. Pl.j syn­ thetisch hergestellte organische Verbindung ohne Nährwert, mit der man etw. süßt; -waren, die jPl.; Bez. für Genuß-, Lebensmittel, die vorwiegend aus Zucker hergestellt sindj; -wasser, das jo. Pl.j salz­ armes Wasser derBinnengewässer und Niederschläge; - wein, der süßer (1.1 .1), oft schwerer Wein Sweater [svstor], Sweater [sve:..], der; -s, - Pullo­ ver: er trug einen grünen S. Swimmingpool, der (kleines) Schwimmbecken, das sich auf einem priva ten Grundstück befindet od. zu einem Hotel gehört: im Garten ist ein S. Swing, der; -j -s, -s I. Gesellschaftstanz im Vier­ vierteltakt — Ü . jo. Pl.j W irts ch. Grenze, bis zu der sich Partner bilateraler Handelsverträge (zins­ losen) Kredit gewähren, wenn sie mit der Bezahlung von Lieferungen vorübergehend im Rückstand sin d : den vereinbarten S. überziehen Syllogismus, der; -, Syllogismen [zy ..] L o gik logischer Schluß aus zwei Prämissen Symbiose, die; -, -n [zy..] Biol. Zusammenleben zweier artverschiedener, einander angepaßter Or­ ganismen mit ausgeprägter gegenseitiger Abhängig­ keit und zum beiderseitigen Nutzen:, alle Orchideen leben in S. mit Pilzen Symbol, das; -s, -e [ zy . .] 1. (dargestellter) Gegenstand od. ein Vorgang, der über seine eigene Bedeutung hinaus einen abstrakten Begriff od. größere Z u ­ sammenhänge anschaulich verdeutlicht, Sinnbild: die Taube als S. des Friedens; die Staatsflagge, das Staatswappen ist ein staatliches S. — 2 . W issen - sch. Zeichen (1.3): ein mathematisches, sprach­ liches S. symbolhaft/Adj.l [zy ..] ein Symbol (1) darstellend, enthaltend: symbolhafte Darstellungen Symbolik, die; -, - e n jvorw. Sg.j [zy ..] symbolische Bedeutung (1.1): die S. von Hammer und Sichel symbolisch jAdj.j [zy ..] ein Symbol (1) darstellend, einen tieferen Sinn andeutend: eine symbolische Handlung; diese Handlung ist eine symbolische Geste; etw. hat symbolische Bedeutung symbol|trächtig jA dj.j viel Symbolik enthaltend Symmetrie, die; -, -n [zy.., PI. ..i:on] (spiegel­ bildliche) Gleichheit der Teile eines räumlichen od. ebenen Gebildes, die von einer M ittellinie nach beiden Seiten od. von einem M ittelp unkt gleich weit entfernt sind: die S. des menschlichen Körpers, eines regel­ mäßigen Vielecks, einer Kugel; die Rolle der S. im Bauwesen; dazu symmetrisch /Adj.j Sympathie, die; -n [zy.., PL ..i:on] positive, gefühlsmäßig begründete Einstellung, Neigung zu jmdm.,etw. :jmdm. große S. entgegenbringen;wenig S.für jmdn.,etw.haben, empfinden; dieser Plan hat meine volle S. (Zustimmung); er hat sich alle Sympathien verscherzt, die S. aller erobert Sympathisant, der; -en, -en [zy..] jmd., der mit jmdm., einer Sache sympathisiert sympathisch /Adj.j [zy..] Sympathie erweckend, angenehm, liebenswert: ein sympathischer Mensch, Junge; er hat ein sympathisches Äußeres, Wesen; er wirkt s.; diese Sache ist mir gar nicht s. (sagt mir nicht zu) sympathisieren jsw. Vb.; hat/ [zy ..] mit jmdm., etw. s. jmdm. gewogen sein, jmdm., einer Sache zu­ getan sein, m it jmdm ., einer Sache übereinstimmen: er war nicht Mitglied der Organisation, bezeichnete sich aber als Sympathisierenden Symphonie, die [zymfoni:] s. Sinfonie Symposion, Symposion, das; -s, Symposien [zy . .k>n, P I... ion] s. Symposium Symposium, Symposium,das; -s, Symposien [zy .., PL . .ien] dem Austausch von Gedanken und E r ­ kenntnissen dienende Zusammenkunft von Wissen­ schaftlern: ein medizinisches S.; an einem S. teil­ nehmen Symptom, das; -s, -e [zy ..] 1.1 . M ed. charakteristi­ sches Anzeichen für eine Krankheit: die Symptome einer Krankheit; ein typisches, klassisches S. 1.2 . charakteristisches M erkm al für eine (negative) Entwicklung: Symptome einer Wirtschaftskrise symptomatisch/Adj.j [zy ..] 1.1. Med. ein Symptom (1.1) darstellend: symptomatisches Fieber; das Blut­ bild ist s. für diese Krankheit 1.2 . ein charakteristi­ sches M erkm al für etw., jmdn. darstellend: eine solche Äußerung ist s. dafür, für ihn Synagoge, die; -, - n [zy..] Haus, in dem sich die jüdische Gemeinde (zum Gottesdienst) versam ­ melt synchron jAdj./ [zynkr..] fachspr.: synchrone (gleichzeitig verlaufende) Prozesse; zwei Ventile sind s. geschaltet (sind so geschaltet, daß sie gleich­ zeitig funktionieren) Synchron|getriebe, das T e ch n . synchronisiertes Getriebe eines Kraftfahrzeugs
1132 Synehronie — Systemzwang Synehronie, die; jo. Pl.j [zynkr..] Sprachwiss. Beschreibung der sprachlichen Erscheinungen einer zeitlich (eng) begrenzten Entwicklungspha se Synchronisation,die; -en [zynkr,.] jzu synchroni­ sieren/ synchronisch jA d j.j [zynkr. ..] jz u Synehronie/ synchronisieren /sw. F6.; hat/ [zynkr..] 1.1. fach- sp r. zwei Vorgänge s. (den Ablauf zweier Vorgänge in Übereinstimmung bringen) 1.2 . F ilm einen Film s. 1 .2 .1 . getrennt aufgenommene Bilder und Ton- bänder in zeitliche Übereinstimmung bringen 1.2 .2 . ein in einer fremden Sprache besprochenes Tonband durch ein in der Landessprache besprochenes ersetzen und es in zeitliche Übereinstimmung mit den Bildern bringen — 2. Techn. ein Getriebe s. (die Dreh­ zahlen eines Getriebes genau aufeinander abstimmen) Synchron|motor, der T e ch n . Elektromotor, dessen Drehzahl der Frequenz des Stromes angepaßt ist Syndikat, das; -(e)s, -e [zy ..] über das Kartell hin­ ausgehende straffe monopolistische Vereinigung mit zentralisiertem Warenabsatz: mehrere Firmen schlossen sich zu einem S. zusammen Syndikus, der; -, Syndizi [zy ..] ständiger Bearbei­ ter der rechtlichen Angelegenheiten eines größeren kap . Unternehmens Syndrom, das; -s, -e [zy..] Med. Gruppe von Krank­ heitssymptomen, deren Kombination für ein Krank­ heitsbild typisch ist Synkope [zy..po], Synkope [zy..pe], die; Syn­ kopen 1. /Synkope/ M us. Verlagerung des rhyth­ mischen Akzents auf einen metrisch unbetonten Taktteil —2 .jo. PI.; Synkope/ Sprachwiss. Aus­ fall eines unbetonten Vokals im Innern eines Wortes; zu 1 synkopisch fAdj.j Synode, die; -n [zy..] Rel. 1.1. ev. Gremium aus (von den kirchlichen Gemeinden als Vertreter) ge­ wählten Geistlichen und Laien, das Fragen der Lehre und Ordnung der Kirch e gesetzlich regelt 1.2. kath. Konzil (1) synonym jAdj.j [zynony:m] Sprachwiss. von ähnlicher od. gleicher Bedeutung: synonyme Wörter Synonym, das; -s, -e [zynony:m] Sprachwiss. synonyme lexikalische Einheit: ,Ruhe4 und ,Stille4 sind Synonyme Synopse, die; -, -n [zy..] Wissensch. parallel ge­ druckte Zusammenstellung von Texten gleichen od. ähnlichen Inhalts; dazu synoptisch jA dj.j: in dieser Ausgabe sind der mittelhochdeutsche Text und die neuhochdeutsche Übersetzung s. gedruckt syntaktisch jAdj.j [zy..] Gramm, den Bau, die Gliederung der Sätze betreffend Syntax, die; -, fo. Pl.j [zy ..] Gramm. (Gesamtheit der Regeln über den) Bau, Gliederung der Sätze: die deutsche, historische S. Synthese, die; -n [zy ..] 1. Vereinigung mehrerer (selbständiger) Elemente zu einem (höheren) Ganzen, einer Ganzheit: eine gelungene S. v on epischen und lyrischen Elementen — 2 . Wissens ch. 2.1. Ver­ fahren, durch das die in der A nalyse eines materiellen od. ideellen Sachverhalts gewonnenen od. als voraus­ gesetzt bestehenden Teile zu einem Ganzen, einer E in ­ heit verbunden werden: Analyse und S. setzen ein­ ander voraus und bedingen sich 2.2 . fo. Pl.j das Aufheben, d ie Vermittlung des Gegensatzes von These und Antithese in ihrer widersprüchlichen Einheit — 3 . W issensch. der durch Synthese (2.2) gebildete Begriff — 4 . Chem. durch das Zusammen­ fügen einfacher Stoffe zu komplizierteren bewirkte Herstellung einer in der N atu r vorkommenden od. einer neuen chemischen Verbindung: die S. des Kautschuks Synthgtics, die jPl.j [zynte:tiks] Textilien aus syn­ thetischen Fasern: pflegeleichte S. synthetisch/Adj.; zu Synthese 2.1 u.4/ [zy ..]; zu 2.1: synthetisches Denken; zu 4: synthetische (künst­ lich hergestellte) Fasern synthetisieren jsw. Vb.; hat/ [zy..] Chem. etw. durch eine Synthese (4) hersteilen i Harnstoff, In su­ lin s. Syphilis, die; -, jo. Pl.j [zy:..] Med. chronisch ver­ laufende infektiöse Geschlechtskrankheit; dazu s y ­ philitisch jA dj.j [zy ..] System, das; -s, -e [zy..] 1. aus einer Menge von — je nach der A rt des Ganzen verschiedenen — be­ stimmten Elementen und der durch ihre Relationen gebildeten Struktur bestehende 1.1 . funktionierende Ganzheit als Teilbereich der (natürlichen) materiellen Welt: lebende Organismen als organische System e; das S. Erde, Mond und Sonne; materielle, dyna­ mische, kybernetische, lernende Systeme 1.2 . Ge­ samtheit von Beziehungen und Institutionen in (einem Teilbereich) einer (Entwicklungsphase einer) Gesellschaß(sordnung): ein gesellschaftliches S. (Gesellschaftssystem); das ökonomische S. des So­ zialismus; Beziehungen zwischen Staaten unter­ schiedlicher sozialer System e 1.3 . Gesamtheit von Aussagen, Anschauungen, Erkenntnissen als wissen­ schaftliches Schema, als Lehrgebäude: ein theore­ tisches, ideelles, wissenschaftliches S. 1 .4 . Klassifi­ kation als Ergebnis der wissenschaftlichen Erfassung vorhandener natürlicher Erscheinungen: das natür­ liche phylogenetische S. der Zoologie; das S. der chemischen Elemente 1.5 . Gesamtheit von tech­ nischen Teilen, Anlagen in gemeinsamer Funktion: ein S. v o n Maschinen, Schleusen, K anälen und Flüssen — 2 . sinnvolle Gliederung von etw.: ein brauchbares, praktisches, zweckmäßiges S .; /in der Verbindung! S. in etw. bringen (etw. sinnvoll ord­ nen, gliedern) — 3 . die einzelnen Schritte des Handelns festlegender Plan, m it dem jm d. sein Ziel erreichen will: nach einem bestimmten S. Vorgehen — 4. jvorw. emot. neg.j Regime (1), Staat (1.1): ein korruptes, reaktionäres S. Systematik, die; - en [zy ..] 1. das Gestaltetsein nach einem Ordnungsprinzip: eine moderne S. und Nomenklatur; die S. der Darstellung eines Stoffes — 2. jo. Pl.\ Teilgebiet der Biologie, das sich mit der Einordnung der Organismen in das System (1.4) des Pflanz en - und Tierreiches beschäftigt systematisch /Adj./ [zy..] 1. methodisch und plan­ mäßig: eine systematische Erziehung, Agitations­ arbeit betreiben; er arbeitet konzentriert und s.; sie betrieb s. ihre morgendlichen gymnastischen Übungen — 2 . nach einem System (1.4), auf einem System beruhend: ein systematischer K a­ talog systematisieren jsw. Vb.;hat/ [zy ..] etw. nach einem Ordnungsprinzip gliedern (und darstellen): eine Materialsammlung s. System/systeml -Charakter, der jo. Pl.j: etw. hat, trägt S. (ist als System 1.1 angelegt); -los /Adj./ ohne System (2, 3); -zwang, der jo. Pl.j durch ein akzeptiertes Ordnungssystem bestimmte Festlegung für Entscheidungen
Szenarium — Tafel 1133 Szenarium,das; -s, Szenarien [..ion,. .ion]1. Thea­ te r Übersicht über Szenenfolge, benötigte Requisi­ ten, Dekorationen und die technischen Vorgänge einer Aufführung — 2 . F ilm Filmszenarium Szene, die; -n 1. kleiner, in sich geschlossener Ab­ schnitt eines Theaterstücks, Films, Hörspiels, A uf­ tritt (2): erster Akt, vierte S.; die S. ,Auerbachs Keller4in G oethes,Faust4; eine S. drehen, proben — 2. jo. P L / auf der Bühne dargestellter Schauplatz eines Theaterstücks: die S. stellt eine ländliche Idylle dar; das Publikum spendete dem Schau­ spieler Beifall auf offener S. (während des Spiels) — 3.1 . kürzeres, emotional wirksames Geschehen: eine peinliche,erschütternde,bewegendes. 3 .2 . in ihrer Ehe kam es oft zu heftigen Szenen (Auseinander­ setzungen 2.2) + jmdm. eine S. machen (jmdm . heftige Vorwürfe machen)-, sich in S. setzen (sich selbst wirkungsvoll z ur Geltung bringen) Szenenj -folge, die Folge von Szenen (1); -Wechsel, der T heater Wechselder Szene (2) mit Veränderung der Kulissen Szenerie, die; -n [..i:on] 1. Szene (2): die S. wechselte in den einzelnen Akten — 2 . dem Auge sich darbietende bestimmte Landschaft: die monu­ mentale S. der kaukasischen Bergketten szenisch /A dj.; nicht präd.f die Szene (2) betreffend: szenische Effekte; die szenische Gestaltung T t, T, das; - /umg, -s [te:] der Laut T; zwanzig­ ster Buchstabe des Alphabets: ein kleines, großes T Tabak, Tabak, auch Tabak, der; -(e)s, -e 1. ein­ jähriges Nachtschattengewächs A m erikas mit niko­ tinhaltigen Blättern: T. (an)bauen, ernten; T. (Tabakblätter) fermentieren — 2 . Genußmittel zum Rauchen aus getrockneten und fermentierten Tabak­ blättern: milder, starker, guter, schlechter, billiger, teurer T.; T. rauchen, schnupfen; er stopfte sich seine Pfeife mit T .; eine Prise T. nehm en Tabak, Tabak (mit * auch Tabaks, Tabaks|)| *-beutel, der Beutel für Rauch-, Schnupftabak; - b latt, das; /PL -blätter/; «-dose, die vgl. -beutel; - waren, die /PL; Sammelbez. für Zigarren, Ziga­ retten, Pfeifen-, Schnupftabak/ tabellarisch /A dj./ in Form, in der Anordnung einer Tabelle, von Tabellen: eine tabellarische Auf­ stellung, Übersicht tabellarisieren /sw. Vb.; hat/ etw. in einer Tabelle, in Tabellen übersichtlich anordnen: Zahlen, Schlag­ wörter t, Tabelle, die; - n übersichtlich geordnete, graphisch gestaltete Zusamm enstellung (2) von Zählen, Werten, Begriffen' eine statistische T. tabellieren jsw. Vb.; hat/ auf maschinellem Wege Angaben in Tabellenform darstellen: tabellierte Werte; dazu Tabellierer, der; -s, - Tabellierjmaschine, die T e ch n . Maschine zum Auswerten von Lochkarten, die die Ergebnisse als Tabellen in Klarschrift druckt Tabernakel, das, auch der; -s, - Bei. kath. (Altar)schrein z ur Aufbewahrung der geweihten Hostien Taberne, die s. Taverne Tablett, das; -(e)s, -e/-s Brett (1), Platte (1) aus Holz, Kunststoff mit erhöhtem Rand zum Aufträgen von Speisen, Getränken, Geschirr: Geschirr auf einem T. wegtragen; sie trug ein T. vor sich her Tablette, die; -, -n Arzneimittel in Form einer kleinen Scheibe od. einer kleinen Kugel: der Arzt verordnete ihr eine Dosis Tabletten tabu, auch tabu /indekl. Adj.; nicht attr.j so ge­ artet, daß man aus bestimmten Gründen nicht dar­ über spricht: dieses Thema ist t.; etw. als t. an- sehen, betrachten Tabu, auch Tabu, das; -s, -s 1.1 . kultisches Gebot bei Naturvölkern, den Ko ntakt mit gewissen Gegen­ ständen, Personen, Tieren, Pflanzen, Orten zu meiden: ein T. beachten, mißachten, verletzen 1.2 . früher als (naturgegeben und) gesellschaftlich verbindlich angesehene, oft auf überholter (mora­ lischer) Konvention beruhende ungeschriebene Vor­ schrift, über bestimmte Dinge nicht zu sprechen od. bestimmte Handlungen nicht auszuführen: Tabus abbauen, beseitigen; die Einhaltung, Aufhebung bestimmter Tabus Tacho, der; -s, -s /Kurzw. für Tachometer/ s. Tachometer Tachometer, das, auch der; -s, - / / auch Tacho/ T ech n . Instrument zum Messen der Umdrehungs­ zahl von Wellen, bes. zum M essen der Fahrgeschwin­ digkeit Täcks, der; -es, -e fachspr. kleiner Stift aus Stahl od. Holz, der bei der Herstellung, der Reparatur von Schuhen verwendet wird Tadel, der; -s, - 1 . sich gegen jmdn., jmds. fehler­ haftes Tun, Verhalten richtende vorwurfsvolle m iß ­ billigende Ä ußerung, Rüge: ein harter, scharfer, milder, leiser, (ungerechter T.; ein mündlicher, schriftlicher T.; einen T. bekom men, erhalten; ihn trifft kein T. (er hat keine Schuld); J u r . ein öffentlicher T. (gerichtliche Strafe in der D D R , durch die ein leichtes Vergehen eine rechtliche und politisch-moralische Mißbilligung erfährt) — 2 . v e r ­ a lten d er führte ein Leben ohne T. (ein moralisch einw andfreies Leben) tad ello s /A dj./ einwandfrei, fehlerlos: eine tadel­ lose Arbeit; er zeigte ein tadelloses Benehmen; eine Fremdsprache t. beherrschen tadelu /sw. Vb.; hat/ jmdn., etw. t. jmdm., jmds. fehlerhaftem Tu n, Verhalten einen Tadel aus­ sprechen, jmdn., etw. rügen: jmdn. hart, scharf, leicht t.; jmdn. wegen Unpünktlichkeit t.; jmds. Unordentlichkeit t.; jmdn. tadelnd (mißbilligend) anblicken Tafel, die; -, - n 1. meist dünnere Platte (1) (auf die etw. geschrieben, etw . Schriftliches angebracht w ird): eine hölzerne, steinerne, viereckige T .; eine T. anbringen, aufstellen; am Hause des berühm­ ten Musikers wurde eine T. (Gedenktafel) an­ gebracht; der Lehrer schrieb ein Fremdwort, mathematische Formeln an die T. (Wandtafel); eine T. (ein aufgehängtes B rett zum Anbringen von Mitteilungen, Anzeigen) mit Bekanntmachungen
1134 Tafelbild — Tagesmarsch für die Bevölkerung — 2 . eine T. (ein platten- förmiges, meist gekerbtes Stück), drei Tafeln Schoko­ lade — 3, ganzseitige Illustration, Tabelle, Übersicht (in einem Buch), meistauf festerem Papier: farbige Tafeln; Tafeln in Farbdruck; mathematische Tafeln — 4 . langer, für eine festliche Mahlzeit ge­ deckter Tisch : eine festliche T. decken + die T. aufheben (die Mahlzeit durch ein Zeichen für beendet erklären) Tafel/tafel| -bild, das auf eine Tafel (1) bes. aus Holz od. auf Leinwand gemaltes (gerahmtes) Bild; - fertig fA d j.f : tafelfertige (fertig zubereitete und konservierte, vor dem Verzehr nur noch aufzu ­ wärmende) Gerichte; -g es chirr, das Geschirr (I), vor­ wiegend für festliche Mahlzeiten tafeln jsw. Vb.\ hat/ an einer (festlichen) Tafel sitzen und gut, ausgiebig essen und trink en: wir haben im Restaurant,Sofia4getäfelt täfeln fsw. Vb.; hat/ etw., vorwiegend Wände, Decken, m it dünnen Platten aus Holz belegen, ver­ kleiden: er ließ sein Arbeitszimmer t.; eine (mit dunklem Holz) getäfelte Decke Tafel| -obst, das ausgesuchtes, einwandfreies Obst einer guten Sorte, das direkt für den Verzehr be­ stimmt ist; -tuch, das /PL -tücher/ großes Tisch­ tuch aus feinem Leinen od. Damast Täf(e)hmg, die; -, -e n Wand- od. Deckenverklei­ dung mit dünnen Platten aus Holz Taft, der; -(e)s, -e dicht gewebte glänzende Seide od. Kunstseide: ein Unterkleid aus T.; ein Kleid ganz auf T. (ganz m it Taft gefüttert) Tag, auch Tag, der; -(e)s, Tage 1. Zeitraum von 24 Stunden, von Mitternacht bis Mitternacht, Zeit­ raum einer vollen Drehung der Erde um ihre A chse: der T. hat 24 Stunden; am selben, gleichen T.; die sieben Tage der W oche; (heute) in acht Tagen; in den nächsten Tagen; T. für T. (täglich); was für einen T. haben wir heute, Montag oder Diens­ tag?; es geht ihm von T. zu T. (von einem Tag zum anderen, ständig) besser — 2 . Tageszeit von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang: ein klarer, bewölkter, sonniger, trüber T .; früh am T .; am / hellichten T .; der T. bricht an, geht zu Ende; der heutige, morgige, vergangene T.; ein langer, anstrengender T .; den ganzen T. arbeiten; guten T .! /Gruß/; jmdm. guten T. sagen, einen guten T. wünschen; /als Glied bestimmter Ehren-, Gedenk­ tage in der DDE/, z. B .: T. der Befreiung f8. Mai/, T, des Lehrers fl2. Junif — 3. Bergm. /in den Verbindungen/ über, unter Tage /im Bergbau­ betrieb a uf der Erdoberfläche od. i n Gebäuden, im Stollen unter der Erdoberfläche/ : unter Tage arbeiten + dieser Tage: ich habe dieser Tage (unlängst) gehört, daß . . .; sie wird dieser Tage (demnächst) 30 Jahre alt; etw. kommt an den T. (wird be­ kannt) ; T. der offenen Tür (Tag, an dem jeder die Möglichkeit hat, bestimmte Einrichtungen, die sonst für die Öffentlichkeit gesperrt sind, zu besichtigen); einen guten, schlechten T. haben (in guter, schlech­ ter Verfassung sein; Glück, Pech haben); T. und Nacht fast ununterbrochen: jmd. arbeitet T. und Nacht; jmds. Tage sind gezählt (jmd. wird bald sterben; jmds. Aufenthalt an einem Ort geht bald zu Ende); auf seine alten Tage (im Alter); den lieben langen (den ganzen) T.; eines (schönen) Tages (an einem nicht näher bestimmten T ag); umg. es ist noch nicht aller Tage Abend (es ist noch nichts entschieden, es kann noch anders kom­ men) ; etw. dauert ewig und drei Tage (sehr lange); — zur / Feier des Tages; ein / Gesicht machen wie sieben Tage Regenwetter; dem lieben / Gott den T. (weg)stehlen; der / Held des Tages; nach, vor / Jahr und T.; die / Nacht zum Tage machen; vor / Tau und T.; ein / Unterschied wie T. und Nacht tag|aus /Adv.f + t., tagein jeden Tag wieder, immer wieder: t., tagein tat er die gleiche Arbeit Tage| -bau, der /PI. -e/ Bergm. 1. /o. PI./ Ge­ winnung nutzbarer Minerale, Brennstoffe in offenen Gruben: Braunkohle, Erze im T. abbauen, fördern — 2 . Anlage für 1: einen neuen T. auf-, erschließen; - buch, das dickes Heft für tägliche Eintragungen, bes. für Aufzeichnungen persönlicher Erlebnisse, Ge­ danken :Goethes Tagebücher;-dieb, der v era lten d Müßiggänger, Nichtstuer; -geld, das /vorw. Sg.j für jeden Tag feststehender Betrag als Entgelt für A uf­ wendungen, die dem Werktätigen bei Dienstreisen über die notwendigen Fahr- un d Übernachtungs­ kosten hinaus entstehen tag|ein + / tagaus, t. tage/Tage| -lang /Adj.; nicht präd.\ mehrere Tage dauernd: tagelange W anderungen; t. wurde das Thema diskutiert; -loh n , der im kap. Wirtschafts­ system, bes. in der Landwirtschaft, nach Arbeits­ tagen berechneter und vorwiegend täglich ausgezahlter Lohn; -löhner, der; -s, - (Land)arbeiter im Tage­ lohn : er war als T. beschäftigt tagen /sw. Vb.; hat/ 1. geh. es tagt es wird hell, die Sonne geht auf: es beginnt schon zu t. — 2. eine Tagung, Sitzung abhalten: die Volkskammer, das Parlament tagte Tages zu Tag 2| -anbruch, der Beginn des Tages; bei, vor T.; -befehl, der Mil. vom Oberbefehlshaber an­ läßlich eines Staatsfeiertages od. eines besonderen Ereignisses erlassener Befehl; -decke, die große, leichte, (farbig) gemusterte Decke (1.2), die bei Tage über die gemachten Betten gelegt wird; -einnahme, die Einnahme eines Tages, tägliche Einnahme: die Kassiererin rechnete die T. ab; -ende, das jo. PL /: vor, bis zum T .; -ereignis, das wichtiges Ereignis des Tages: sie diskutierten die neuesten politischen Tagesereignisse; -fahrt, die Fahrt (2), die einen Tag dauert: eine T. in die Märkische Schweiz machen; -gespräch, das das zur Zeit vorherr­ schende Gesprächsthema: die n eue Operninszenie­ rung war das T. in der Arbeitsgruppe; -hälfte, die: in der zweiten T.; -kasse, die' 1 . Kasse, bei der man für den gleichen Tag sowie für die nächsten Tage Eintrittskarten lösen k a n n : eine Konzertkarte an der T. kaufen — 2, vgl. - einnahme; -krippe, die Kinderkrippe, in der die Kinder nur jeweils tagsüber untergebracht sind; -kurs, der B ö rse für einen bestimmten T ag geltender Wechselkurs: den T. bekanntgeben; -leistuug , die Arbeitsleistung, die an einem Tag erzielt wird: die Brigade erzielte Tagesleistungen von 108 bis 110 Prozent; -licht, das jo. PI ./ Licht, das von der Sonne am Tage ver­ breitet wird: helles T.; das T. für die Schreib­ arbeit nutzen; + etw. kommt ans T. (etw. klärt sich auf, wird offenbar); das T. scheuen (etw. zu verbergen haben); -marsch, der 1. 1Marsch (1), der
Tagesmitte — Taktstraße 1135 einen Tag dauert: einen T. unternehmen — 2 . Strecke (1.1), die jmd. an einem Tag marschiert: sie brauchten mehrere Tagesmärsche, um den Ort zu erreichen; -m itte, die Jo. Pl.J: um die T. sank seine Leistungskurve ab; -mittel, das M eteor. der mittlere Wert einer meteorologischen Größe: die Temperatur betrug im T. (durchschnittlich am Tag) 18 Grad; -Ordnung, die Reihenfolge der Themen, die bei einer Sitzung, Versammlung be­ handelt werden sollen: die Punkte der T. ab­ handeln; eine T. aufstellen, einhalten; + etw. ist an der T. (ist allgemein üblich) ; zur T. über­ geh en (ein aufgeworfenes Problem nicht weiter be­ handeln und zu anstehenden Fragen übergehen); - presse, die Jo. Pl.J Gesamtheit der (an einem bestimmten Tag erschienenen) Tageszeitungen: die T. lesen, studieren; -Produktion, die an einem Tag von einem Werktätigen od. in einem bestimmten Bereich erbrachte od. z u erbringende Prod uktion: sich verpflichten, bis zum E nde des Jahres drei Tagesproduktionen zusätzlich zu erarbeiten; -Pro­ gram m , das für den jeweiligen Tag festgelegtes Arbeitsprogramm: das T. festsetzen, einhalten, absolvieren; -ration, die Ration für einen Tag: die T. an Lebensmitteln, Wasser ausgeben; -schule, die allgemeinbildende Schule, in der die Schüler ganztägig ausgebildet und erzogen und über die Unterrichtszeit hinaus von pädagogischen Fach­ kräften betreut werden; -temperatur, die: die T. ab­ lesen, messen; -tour, die vgl. -fahrt: sie unter­ nahmen gemeinsam große Tagestouren; -Umsatz, der an einem Tag erzielter Umsatz: einen hohen T. haben; -Wanderung, die vgl. -fahrt; -zeit, die bestimmter Zeitabschnitt am Tage (1): man konnte ihn zu jeder T. anrufen; -Zeitung, die Zeitung, die täglich erscheint: eine T. abonnieren; etw. in der T. publizieren Tage|werk, das 1. Jo. Pl.J geh . tägliche Arbeit, Auf­ gabe: ein mühevolles T.; sein T. vollbringen; seinem T. nachgehen — 2« die Arbeit, die an einem Tag geleistet worden ist: die geleisteten Tagewerke abrechnen, bezahlen Tag/tag, auch Tag/tag| -falter, der vorwiegend am Tage "fliegender Schmetterlinge -h ell JAdj.J 1 . Jvorw. präd.J völlig hell durch d as Tageslicht: es war schon t., als er erwachte — 2 . hell wie am Tage: eine taghelle Beleuchtung täglich JAdj.; nicht präd.J jeden Tag sich wieder­ holend, vor sich gehend, a n jedem Tag : die tägliche Arbeit(szeit); das tägliche Leben; der tägliche Umgang mit den Kollegen; sie sahen sich t. 4- etw. nötig haben, brauchen wie das tägliche / Brot tags JAdv.J 1 .1 . am Tage (2): er lebte t. (tagsüber) ganz seinem Beruf 1.2 . Jin den VerbindungenJ t. da­ vor, zuvor (am vorhergehenden Tag) ; t. darauf (am darauffolgenden Tag) Tag], auch Tagschicht, die 1. am Tag (2) geleistete Schicht ( 3 ) : er geht wochenweise abwechselnd zur T. und zur Nachtschicht — 2j die gleichzeitig in 1 arbeitenden Werktätigen eines Betriebes: die Essen­ versorgung für die T. tags[über JÄdv.J während des Tages (2): t. ist er in seiner Arbeitsstelle zu erreichen tagtäglich JAdj.J jeden Tag ohneAusnahme, immer wiederkehrend: die tagtägliche Arbeit; er machte t. seinen Spaziergang Tag|undnachtgleiche, die; -n Astron. Tag (1), an dem sich die Sonne genau 12 Stunden lang über dem Horizont befindet J21. M är z; 23. SeptemberJ Tagung, die; -, -en einen od. mehrere Tage dauernde Zusammenkunft eines größeren Personenkreises zur Erörterung bestimmter Themen: eine außerordent­ liche, konstituierende T.; eine T. der Volks­ kammer; eine T. besuchen; er nahm an der T. teil Taifun, der; -s, -e tropischer Wirbelsturm in Ost­ asien Taille, die; -n [taljo] schmälster Teil des mensch­ lichen Rumpfes zwischen Brust und Hüfte: eine schlanke, schmale T. Taillen|weite, die Körperumfang an der Taille: die T. messen; sie hat eine T. von 60 Zentimetern tailliert JAdj.J [ta(l)ji:rt] die Taille betonend: ein tailliertes Kleid Takel, das; -s, - Seemannsspr. JKurzw. für Takelage/ Takelage, die; -n Jvorw. Sg.J [..la:39] See­ m annsspr. Gesamtheit der Ausrüstung eines Schiffes mit Segeln, M asten und Zubehör: die T. entern takeln Jsw. Vb.; hat/ Seemannsspr. die Take­ lage eines Schiffes aufrichten (1): die Boote, Schiffe werden gerade getakelt T§k(e)lung, die; -, -en Jvorw. Sg.JSeemannsspr. 1. das Takeln — 2 . Art der Takelage Takt, der; -(e)s, -e 1.1 . Jo. Pl.J M aß (1.1 .1), das bes. ein M usikstück rhythmisch gliedert: der T. eines Marsches, Walzers; den T. angeben, schlagen, wechseln — 2 . durch Striche begrenzte, kleinste Zeiteinheit in einem M usikstück: ein halber, ganzer T. — 3. Techn. 3.1. der T. (Hüb) eines Motors 3.2 . die Takte (Arbeits-, Produktionsabschnitte) bei der Fließfertigung — II . Jo. Pl.J Gefühl für richtiges Verhalten im Umgang m it Menschen: keinen T. haben; eine peinliche Angelegenheit mit T. behan­ deln Takt/takt| -fertigung, die T e ch n . Fließfertigung im Taktverfahren; -fest /Adj.J den Takt (LI) ein­ haltend: eine Sonate t. spielen; O umg. auf diesem Gebiet ist er nicht t. (nicht sicher 2.2); nicht ganz t. (nicht ganz gesund) sein; -gefühl, das Jo. Pl.J Takt (II): aus T. schweigen taktieren Jsw. Vb.; hat/ I. den Takt (LI) angeben: mit dem Fuß t. — II. einer Situation, Lage ent­ sprechend taktisch vorgehen: diplomatisch t. Taktik, die; -, -en 1. Kunst der Führung 1.1. eines Gefechts: die T. der gegnerischen Streitkräfte 1.2 . eines sportlichen Wettkampfs: die T. der'gegne­ rischen Maiinsehaft durchkreuzen — 2 . P o li tik / t Strategie und T. — 3 . geschicktes und kluges, planvolles Verhalten, Vorgehen: seine T. ändern; dazu Taktiker, der; -s, - taktisch JAdj.; nicht präd.J die T aktik betreffend, auf ihr beruhend; zu 1.1: ein taktischer Einsatz der Truppen; zu 2: die taktische Linie der Partei takt/Takt| -los JAdj.J ohne Takt (II): ein taktloser Mensch; seine Bemerkung war t.; dazu -losigkeit, die; -, - e n; -mäßig JAdj.J: ein taktmäßiges (im Takt 1.1 erfolgendes) Klatschen; -stock, der JPl. - stocke/ dünner, kurzer Stäb, m it dem der Dirigent den Takt angibt; -Straße, die T echn. aus Teil­ systemen bestehende Anlage in der automatischen Fertigung, in der Werkstücke bearbeitet od. he.
1136 Taktverfahren — Tanker arbeitete Werkstücke zu Erzeugnissen montiert wer- den-, - verfahren, das Io. Pl.j Bauw . auf Baustellen des Hochbaues angewendetes Fließverfahren; -voll /Adj./ mit Takt (II): ein taktvoller Mensch; sein Benehmen war t.; -Wechsel, der Wechsel des Taktes (LI) Tal, das; -(e)s, Täler größere, meist langgestreckte und breite Vertiefung in der Erdoberfläche mit Hängen an beiden Seiten: ein enges, weites, tiefes T.; der Ort liegt im T.; durch das T. führt eine Straße; ein herrlicher Blick über Berge und Täler; der Verunglückte wurde zu T. (talab) ge­ bracht tal| -ab jAdv.j in das Tal hinab: dieser Weg führt t.; -abwärts /Adv./ talab Talar, der; -s , -e knöchellanges, weites, kittelartiges, schwarzes Gewand, das von Geistlichen und Richtern während der Amtsausübung getragen wird tal/Tal| -auf /Adv./ den Talgrund aufwärts; -auf­ wärts /Adv./ talauf: t. wandern; -enge, die Stelle, an der sich ein‘T al stark verengt Talent, das; -(e)s, -e 1. besondere Begabung, die jmd. auf einem bestimmten Gebiet besitzt: großes T. für den Beruf eines Lehrers besitzen, haben; jmds. T. fördern — 2 . jmd., der 1 besitzt: er ist ein T. in Mathematik; junge Talente fördern talentiert /Adj.; vorw. attr. u. präd.j Talent be­ sitzend: ein talentierter junger Künstler; t. (für etw.) sein talentj -los jA dj.; vorw. attr. u. präd.j ohne Talent, untalentiert; -voll /Adj.; vorw. attr. u. präd.j talentiert Taler, der; -s, - bis Anfang des 20. Jhs. in Deutsch­ land gebräuchliche Münze Tal|fahrt, die Fahrt in das Tal hinab: eine T. mit der Seilbahn machen Talg, der; -(e)s, -e festes, nicht streichfähiges, gelb­ liches Fett, das durch Schmelzen bes. aus dem F ett­ gewebe von Rindern, Schafen gewonnen wird Talg|drüse, die in den oberen Teil der Haarbälge mündende Drüse, die ein talgartiges Sekret äb- sondert talgig fAdj.l wie Talg: eine talgige Masse Tal| -grund, der Talsohle; -hang, der von der Tal­ sohle aufsteigender Ha ng , der die seitliche Begren­ zung eines Tales bildet Talisman, der; -s, -e kleiner Gegenstand, der nach abergläubischen Vorstellungen Glück bringt und Schutz verleiht Talk, der; -(e)s, jo. P l.j sehr weiches Mineral, das sich fettig anfühlt und als Schneiderkreide, zum Dichten (I) od. Schmieren (1) und in pulverisierter Form für Puder verwendet wird Tgljkessel, der rings von Bergen umgebenes T al Talkum, das; -s, jo. Pl.j gemahlener Talk Talmi, das; -s, fo. Pl.f 1. goldähnlich aussehende Legierung aus K upfer, Zink und einem Prozent Gold, die bes. zur Herstellung von billigem Schmuck verwendet wird — 2 . etw. Unechtes, Wertloses: dieser Schmuck ist T. Talon, der; -s, -s [..log , auch ..13] abtrennbarer Teil einer Wertmarke, K arte o. ä .: die Touristen erhielten Talons für das Essen Tal/tal| -so hle, die Sohle (4) eines Tales; -sperre, die Stauanlage aus einer über die ganze Breite eines wasserführenden Tales reichenden Sperrmauer und dem durch sie entstandenen Stausee; -Station, die im T al befindliche Station einer Bergbahn, eines Sessellifts; -wärts fAdv.f talab Tambour, der; -s, -e/Tambome [. .bu:r] Trommler im Spielmannszug Tamburin, auch Tamburin, das; -s, -s/-e 1. kleine, flache, m it der Hand zu schlagende Trommel, in deren R and Schellen (1.1) eingelassen sind — 2 . kleines, flaches, trommelartiges, unten offenes Gerät, auf dem bei gymnastischen Übungen zur rhyth­ mischen Unterstützung der Takt geschlagen wird Tampon [..pon, ..pog], auch Tampon [..po:n], der; -s, -s m it Gaze überzogener saugfähiger Bausch aus Watte, Müll od. Zellstoff zum Ausstopfen einer Wunde, zum Stillen einer Blutung od. zum Einführen in die Scheide während der Menstruation tamponieren fsw. Vb.; hat/ Med. einen Hohlraum od. eine tiefe Wunde mit einem Tampon ausstopfen, bes. um eine Blutung zu stillen 1Tamtam, auch Tamtam, das; -s, -s ostasiatisches Musikinstrum ent in der Form einer metallenen Scheibe, auf dem der Rhythmus mit einem Klöppel (1.2) geschlagen w ird 2Tamtam, auch Tamtam, der, auch das; -s, fo. Pl.j um g. jemot.j mit viel Trubel und Lärm verbundener Aufwand für eine Sache, Person: mach nicht so v iel T. deswegen!; seine Freunde empfingen ihn m it großem T. Tand, der; -(e)s, jo. Pl.f eine unbestimmte Menge billiger, wertloser Gegenstände: sie besaß billige Kettchen, Ringe und ähnlichen T. Tändelei, die; -en veraltend 1.1. Liebelei 1.2. Spielerei (1) tändeln fsw. Vb.; hat/ veraltend 1.1. flirten: er tändelt gern mit jungen Mädchen 1.2 . sich mit Spielerei die Zeit vertreiben Tandem, das; -s, -s Fahrrad für zwei Personen mit zwei hintereinanderliegenden Sitzen und zwei p aarig angebrachten Kurbeln zum Antrieb Tang, der; -s, -e m eist rot od. braun gefärbte Alge, die im Meer wächst und oft ausgedehnte wiesen- od. waldartige Bestände bildet Tangens, der; - fAbk. tan, tg/ Math.: der T. eines Winkels (Funktion, die einem Winkel im rechtwinkligen Dreieck eine Zähl zuordnet, die sich aus dem Verhältnis der Gegenkathete m it der A n ­ kathete ergibt) Tangente, die; -, -n 1. Math. Gerade, die eine Kurve od. eine gekrümmte Fläche in einem ihrer Punkte berührt — 2 . die westliche T. der Haupt­ stadt (große Straße, die das westliche Gebiet der Hauptstadt berührt) tangential /Adj./ M ath, /zu Tangente 1/ tangieren jsw. Vb.; hat/ 1. M ath, eine Kurve od. eine gekrümmte Fläche in einem ihrer Punkte be­ rühren — 2. meine Entscheidung wird von deinem Urteil nicht tangiert (betroffen 1, berührt); das tangiert mich nicht Tango , der; -s, -s stark rhythmischer Gesellschafts­ tanz, meist im Zweivierteltakt Tank, der; -(e)s, -s, auch -e meist großer Behälter zur Aufbewahrung und zum Transport von Flüssig­ keiten, bes. Erdöl, Treibstoff, Wasser: der T. ist voll, faßt 40 Liter (Benzin) tanken fsw. Vb.; hat/ Kraftstoff in den Tank eines Kraßwagens einfüllen (lassen):ich muß t.; O umg. seherzh. er hat zuviel getankt (ist betrunken) Tanker, der; -s, - Frachtschiff mit großen ein­
Tankfahrzeug — Tapferkeit 1137 gebauten Tanks, das zur Beförderung bes. von E rd­ öl dient Tank] -fahrzeug, das Lastkraftwagen, dessen Lade­ raum aus einem großen Tank besteht, der zum Transport von Flüssigkeiten dient; -Säule, die Z apf­ säule für Treibstoff, bes. Benzin; -stelle, die (aus mehreren Tanksäulen bestehende) Anlage, in der Treibstoff, bes. Benzin, für Kraftfahrzeuge verkauft wird; -wagen, der 1. Tankfahrzeug: Wasser mit T. heranschaffen — 2 . Kesselwagen; -wart, der; -(e)s, -e Angehöriger des Verkaufspersonals an einer Ta nk ­ stelle Tanne, die; -, -n Nadelbaum mit glatter Borke, aufrecht stehenden Zapfen und stumpf endenden N a ­ deln, die an der Unterseite zwei weiße Streifen haben Tannen] -bäum , der Weihnachtsbaum; -grün, das Tannenzweige, die als Zimmer- und Grabschmuck verwendet werden; -nadel, die; -zapfen, der; -zweig, der Tantalusqualen, die fPl.f Qualen, die jmd. aus ­ steht, wenn er etw. Ersehntes greifbar nahe vor sich sieht und doch nicht erlangen kann: T. ausstehen, (er)leiden, erdulden Tante, die; -n 1* Schwester des Vaters od. der Mutter, Ehefrau des Onkels — 2. Kinderspr. er­ wachsene weibliche Person: die T. hat mir ein Bonbon geschenkt tantenhaft IAdj.1 sich übertrieben besorgt verhaltend und zugleich betulich und schrullig: sie wirkt t. Tantieme, die; -n jvorw. PLf [tätie:m9, . .ieimo, tant..] 1. (prozentualer) Anteil eines Autors, Komponisten an den durch die Aufführung od. son­ stige Verbreitung seines Werkes erzielten E in ­ nahmen — 2* bestimmter A nteil am Reingewinn eines kap. Unternehmens, bes. einer Aktiengesell­ schaft: die Mitglieder des Aufsichtsrates bezogen hohe Tantiemen Tanz, der; -es, Tänze 1.1. fo. PLf das Tanzen als künstlerische od. als gesellige Form menschlicher Betätigung: der kultische, künstlerische, moderne T. — 2.1 . bestimmtes einzelnes Werk für 1: Tanze einstudieren, vorführen; das Ballett übte einen neuen T. ein; die Volkskünstler boten historische, kultische Tanze 2.2 .1 . Gesellschaftstanz (2): der Tango ist ein lateinamerikanischer T.; der Tanz­ lehrer führte mit seiner Partnerin einen neuen T. vor 2.2 .2 . jvorw. Sg.j das Tanzen eines Gesell­ schaftstanzes: jmdn. zum T. auffordern; um einen, den nächsten Tanz bitten; die Kapelle spielt zum T. (zum Tanzen) auf — 3 . jo. PLf Veranstaltung, bei der Gesellschaftstänze getanzt werden: morgen abend ist im Klubhaus T.; der T. beginnet um 20 Uhr; zum T. gehen — II. jo. Pl.j umg. heftige Auseinandersetzung (2), A uftritt (3): jmdm. einen fürchterlichen T. machen; es gab einen mächtigen T., als ... Tanz| -bar, die Bar, in der auch getanzt wird; - bär, der dressierter Bär, der tänzerische Bewe­ gungen ausführen kann; -bein, das + scherzh. das T. schwingen (tanzen 1.1); -boden, der umg. veraltend Tanzsaal tänzeln jsw. Vb.; hat, ist/ sich mit tänzerischen Schritten bewegen 1.1 . (hat) das Pferd begann zu t. 1.2 . Imit Richtungsangabej (ist): das Mädchen kam ins Zimmer getänzelt (kam mit tänzerischen Schrit­ ten ins Zimmer herein) tanzen jsw. Vb.; hat, ist/ nach Musik und vor­ gegebenen Regeln einzeln, mit Partnerin) od. in einer Gruppe bestimmte Abfolgen von Schritten und Bewegungen ausführen, als Teil eines geselligen Vergnügens od. dis künstlerische Darbietung auf der Bühne, bes. zum Ausdruck von Empfindungen, Vorstellungen 1.1 . (hat) gut, schlecht t.; mit jmdm. t .; t. lernen; etw. t .: (einen) Tango t.; die Ballerina tanzte ein Solo; einen Pas de deux t.; O tanzende Schneeflocken 1.2 . /mit Rieh- tungsangabej (ist): er ist mit seiner Partnerin quer durch den Saal getanzt + nicht auf zwei / Hochzeiten (gleichzeitig) t. können; nach jmds. / Pfeife t.; die / Puppen t. lassen; aus der Reihe t. Tänzer, der; -s, - jmd., der tanzen (1.1) kann: ein guter, schlechter T.; er ist T. von Beruf (übt den künstlerischen Tanz als Beruf aus); dazu Tänzerin, die; -, -n en tänzerisch fAdj.; nicht präd.f: tänzerische Schritte (Schritte wie beim Tanzen 1.1) machen Tanz] -fläche, die zum Tanzen vorgesehene Fläche bes. in einem Tanzlokal; -kapelle, die Musikkapelle, die zum Tanz (I.2 .2 .2) aufspielt; -kunst, die fo. Pl.j Kunst des Tanzes (1.1); -kurs(us), der Kursus für den Unterricht in Gesellschaftstanz (1); -lehrer, der Lehrer für den Unterricht in Gesellschaftstanz (1); - lokal, das Lokal für Tanzveranstaltungen; -musik, die /o. Pl.j Musik, nach der getanzt werden kann; -Orchester, das vgl. -kapelle; -saal, der Saal für Tanzveranstaltungen; -schritt, der für einen Tanz (1.2.1, 2.2 .1) charakteristischer Schritt; -schule, die Einrichtung, in der Gesellschaftstanz gelehrt wird; -Sport, der als Spor t betriebener Gesellschaftstanz (1); -stunde, die 1. Tanzkursus: in die T. gehen — 2. Unterrichtseinheit von 1: in der nächsten T. lernen wir Foxtrott; -turnier, das Wettkampf im Tanzsport; -unterricht, der Unterricht im Tanzen (1.1); -Veranstaltung, die Tanz (1.3) Tapet, das + u m g . etw. aufs T. (zur Sprache) bringen; das kommt nicht aufs T. (kommt nicht in Frage)! Tapete, die; -, - n (farbig) gemustertes M aterial, bes. Papier, mit dem Wände von Zimmern verkleidet werden: eine geblümte, gestreifte, abwaschbare T .; neue Tapeten kleben -(- umg. die Tapeten wechseln (die gewohnte Um­ gebung aufgeben, vorübergehend verlassen) Tapeten] -bahn, die Tapete, die auf die zum Be­ kleben der Wand erforderliche Länge zurecht­ geschnitten ist; -leiste, die dünne, schmale Holz­ leiste, die am oberen Ra nd der Tapete als Abschluß angebracht wird; -rolle, die; -Wechsel + um g. T. (einen Wechsel der Umgebung) brauchen tapezieren jsw. Vb.; hat/ ein Zimmer t. die Wände eines Zimmers mit Tapete bekleben: die W ohnung t. (lassen); ein frisch tapeziertes Zimmer Tapezierer, der; -s, - Handwerker, der Zimmer tapeziert Tapfe, die; -n Fußstapfe Tapfen, der; -s, - s . Tapfe tapfer jA dj.j 1. m utig durchhaltend: ein tapferer Soldat; ein tapferes Volk; er ist t., hat t. ge­ kämpft — 2. jadv.j nicht wehleidig, ohne zu klagen: Schmerzen, Hitze t. ertragen; den Kummer t. verbergen — 3 . jadv.j umg. die Kinder langten t. (tüchtig 3) zu; er sprach dem Glase t. zu (trank sehr viel); zu 1 Tapferkeit, die; jo. Pl.j
1138 Tapir — Tasse Tapir, der; -s, -e im tropischen Amerika und Süd­ ostasien lebender, m it dem Nashorn verwandter Un­ paarhufer mit plumpem Körperbau, kurzer Be­ haarung, rüsselartig verlängerter, zum Greifen dienender Oberlippe und kurzem Schwanz tappen /sw. Vb.; ist, hat/ sich mit unsicheren, un ­ beholfenen Schritten, oft leise, dumpfe Geräusche dabei erzeugend, vorwärts tasten 1.1 . (ist, hat) hilf­ los im Finstern t. 1 .2 . / mit Richtungsangabe/ (ist); wir sind durch den dunklen Wald getappt + im / dunkeln t. täppisch fA dj.f unbeholfen, ungeschickt und schwer­ fällig (in den Bewegungen): ein täppischer Bär, junger Hund; er ist t., benahm sich t. tap(p)rig fAdj.f landsch., bes. norddt. aus Altersschwäche unbeholfen und zitterig : ein tapsiger Greis; er wird langsam t. tapsig lAdj.f umg . täppisch: ein tapsiger junger Bär Tara, die; Taren Gewicht der Verpackung (einer Ware) Tarantel, die; -n in Südeuropa in Erdlöchern lebendes Spinnentier, dessen B iß beim Menschen Entzündungen und Schmerzen hervorruft, aber nicht gefährlich i s t + umg. wie von der T. gestochen (plötzlich, un­ vermittelt) aufspringen Tarantella, die; - s/Tarantellen anfangs lang­ samer, dann im m er schneller werdender italienischer Volkstanz im Dreiachtel- od. Sechsachteltakt tarieren /sw. Vb.; hat/ fachspr. 1. die Tara be­ stimmen — 2 . durch Auflegen von Wägestücken die Masse eines Körpers auf der Waage ausgleichen Tarier|waage, die fa ch sp r. Waage, deren Null­ punkt vor der Wägung durch zusätzliche Wäge­ stücke genau eingestellt wird Tarif, der; -s, -e 1 . in gesetzlichen Bestimmungen od. Verträgen festgelegte Staffelung od. Su mm e von Löhnen und Gehältern — 2 . festgelegter Preissatz 2.1 . für die Inanspruchnahme bestimmter Dienst­ leistungen, bes. des Nachrichten- und Transport­ wesens, für den Verbrauch von Wasser, Gas und Energie 2 .2 . für staatliche, langfristig gültige Ge­ bühren, bes. für Zölle, Steuern, Versicherung tariflich /Adj.; zu Tarif/; zu 1: die Löhne wurden t. festgesetzt Tarif] -l oh n , der durch tarifliche Festlegung und normale Arbeitszeit bestimmter Lohn; -vertrag, der zeitlich begrenzter Vertrag zwischen Gewerkschaften und kap. Unternehmern zur Regelung von Arbeits­ bedingungen der Arbeiter und Angestellten, bes. in bezug auf Tarif (1) und Arbeitszeit Tarnjanzug, der M il. gegen Entdeckung schützende Kleidung in Tarnfarbe: ein erdfarbener T. tarnen /sw. Vb.; hat/ sich, jmdn., etw. mit Hilfe künstlicher od. natürlicher M ittel an die Umgebung anpassen und so gegen Entdeckung schützen: die Soldaten tarnten sich im Winter mit Schneehem­ den; O sich mit falschen Papieren t. Tarn] -färbe, die tarnende Färbung (1); -kappe, die /in Sagen und Märchen/ Kappe, die ihren Träger unsichtbar macht; -Organisation, die Orga­ nisation, die andere Ziele verfolgt, als sie nach außen hin erkennen läßt Tarnungs|manöver, das Handlung, mit der man etw. anderes beabsichtigt, als man vorgibt: sein A n­ ruf zu eben dieser Zeit war ein T. Tasche, die; -, - n 1. durch Auf-, Einnähen ent­ standenes beutelartiges Behältnis an einem K lei­ dungsstück: ein Mantel mit auf-, eingesetzten Taschen; das Hemd hat zwei Taschen; der Junge steckte alles in seine Taschen; das Taschentuch aus der T. ziehen; nimm die Hände aus den Taschen! — 2 . meist mit Bügel (5.2) versehener Be­ hälter aus flexiblem M aterial zum Tragen von Gegenständen: eine T. aus K unststoff, Leder; die T. hat einen Reißverschluß, ist zum Umhängen; die T. packen; keine T. bei sich haben + umg. jmdm. auf der T. liegen (von jmdm. ernährt, unterhalten werden); alles aus der eigenen T. (selbst) bezahlen; in die eigene T. (in betrüge­ rischer Weise zum eigenen Vorteil) wirtschaften; tief in die T. greifen (viel bezahlen) müssen; etw\ in der T. haben im sicheren B esitz von etw. sein: das Examen in der T. haben; jmdn. in die T. stecken (jmdm. überlegen sein); — jmdm. das / Geld aus der T. locken, ziehen Taschen] -ausgabe, die Ausgabe (3) in Taschen­ format; -buch, das oft in einer Reihe mit normiertem Äuß eren erscheinende billige, broschierte Taschen­ ausgabe: der Verlag bringt diesen Roman als T. heraus; ein T. der heimischen Singvögel; -buch- reihe, die; -dieb, der Dieb, der etw. aus fremden Taschen stiehlt; -fahrplan, der Fahrplan in Taschenformat; -flasch e, die kleine Flasche, bes. für Alkohol, die in die Jacken-, Manteltasche gesteckt werden kann und deren Schraubverschluß oft zu­ gleich Trinkgefäß ist; -format, das jo. PI ./ kleines, handliches Format, bes. eines Buches, das in die Jacken- od. Manteltasche p aßt; -geld, das /o. PI ./ Geldsumme, die jmdm., bes. Kindern, regelmäßig für kleinere persönliche Ausgaben zur Verfügung gestellt wird: der Junge bekam wöchentlich T. von seinen Eltern; im Preis der Auslandsreise ist auch ein T. enthalten; -kalender, der Kalender in Buch­ form und Taschenformat; -kämm , der kleiner Kamm , der in die Tasche eines Kleidungsstückes od. die Handtasche paß t; -lampe, die kleine, handliche, meist durch Batterie gespeiste, tragbare Lampe; - m e s s e r, das kleines, zusammenklappbares Messer m it meist mehreren Klingen; -rechner, der kleiner, extrem flach gebauter elektronischer Rechner, den man in der Tasche mit sich führen kann; -schirm, der zu­ sammenklappbarer Regenschirm, der in einer Hand- od. Aktentasche mitgeführt werden kann; -Spiegel, der kleiner Spiegel, der in der Tasche eines K lei­ dungsstückes od. in der Handtasche getragen wird; - Spieler, der Zauberkünstler, der kleine Kunststücke vorfuhrt, die er durch Fingerfertigkeit vollbringt; ^Spielerei, -Spielerei, die 1 . K unststück des Taschen­ spielers — 2 . Schwindelei, Betrug; -tuch, das /PI. - tüeher/ kleines Tuch bes. zum Putzen der Nase; - uhr, die kleine, runde Uhr, die in der Tasche eines Kleidungsstückes, bes. in der Westentasche, getragen wird und meist m it einer Uhrkette am Knopfloch des betreffenden Kleidungsstück es befestigt ist Täschner, der; -s, - Handwerker, der bes. Hand­ taschen herstellt, rep ariert Tasse, die; -, - n 1. m it einem seitlichen Henkel versehenes Trinkgefäß (mit der dazugehörigen Unter­ tasse) bes. für warme Getränke: eine T. aus Porzel­ lan, Steingut; ein Kaffeeservice mit 12 Tassen; aus der T. trinken; O umg. scherzh. hoch die Tassen! /Aufforderung zum Trinken von Alkohol/
Tastatur — tatsächlich 1139 — 2 . 1Inhaltsmenge von 1/: möchtest du noch eine T. K affee trinken? - f salopp jmd. hat nicht alle Tassen im Schrank (jmd. ist nicht recht hei Verstand); eine trübe T. (ein langweiliger Mensch) Tastatur, die; -, - e n Gesamtheit der Tasten eines Musikinstruments, einer Schreib-, Rechenmaschine Taste, die; -, - n Hebel, der durch Herunterdrücken m it dem Finger betätigt wird und einen bestimmten Mechanismus auslöst: die Tasten des Klaviers, einer Schreibmaschine; die Tasten anschlagen tasten, tastete, hat getastet 1« mittels des Tast­ sinn s durch vorsichtiges, p rüfendes Berühren (1), bes. m it den Händen, suchen (1): im Dunkeln nach dem Lichtschalter t.; die tastenden Hände des Blinden; O ein erster tastender (vorsichtig prüfen­ der; ergründender) Versuch, Vorstoß — 2* etw. m it der Hand durch Fühlen wahrnehmen: der Arzt hat die Geschwulst getastet — 3 . sich irgendwohin t. sich vorsichtig od. unsicher mit den Händen um sich greifend vorwärtsbewegen: sich zur Tür, an der Mauer entlang t. Tasteninstrum ent, das Musikinstrument mit Tasten Taster, der; -s, - 1. T echn. zirkelähnliches Instru­ ment mit nach innen od. außen gebogenen Schenkeln zu m Abta sten, Vergleichen und Übertragen von Maßen — 2« Z ool. mit Sinnesorganen versehene, meist mehrgliedrige Anhänge an den M undwerk­ zeugen, bes. der Insekten Tast| -Organ, das Sinnesorgan für den Tastsinn; - sinn , der jo. P L/ Fähigkeit, etw. durch Berühren, durch Druck öd. Stoß wahrzunehmen, zu erkennen Tat, die; -, - e n 1 .1 . einzelne Handlung (1.1): eine gute, große, mutige, edle, böse, grauenvolle, ver­ brecherische T .; eine T. ausführen; etw. durch Taten beweisen; diese Reform war für jene Zeit eine große T. (hervorragende, bahnbrechende L ei ­ stung) 1.2 . eine T. (Straftat) begehen + jmdn. auf frischer T. (bei der Ausführung einer unerlaubten Handlung) ertappen; in der T. (wirk­ lich, wahrhaftig); etw. in die T. umsetzen (etw. verwirklichen 1.1); — m it / Rat und T. Tatar, das; -s, - Tatarbeefsteak', drei T. bestellen Tatar|beefSteak, das Portion rohes gehacktes Rind ­ fleisch mit rohem E i und Gewürzen Tat| -bericht, der Bericht über den Hergang einer (Straf)tat; -bestand, der 1. Sachverhalt: sich vom T. überzeugen — 2 . J u r . die im Gesetz festgelegten Merkmale einer Handlung', der T. des H ochver­ rats; ein T. ist erfüllt (juristisch gegeben); -ein - heit, die Jur. fin der Verbindung/ in T. mit bei gleichzeitiger Verletzung eines anderen Strafgesetzes durch dieselbe H andlung: fahrlässige Tötung in T. m it Körperverletzung Taten/taten| -drang, der Drang, Eifer, etw. zu unternehmen, sich zu betätigen: voller T. sein; - durst, der geh., oft spött. heftiger Tatendrang; - lo s fA dj.f : t. (ohne zu handeln, ohne einzugreifen) Zusehen Täter, der; -s, - jmd., der eine Straftat begangen hat; er ist der vermutliche T.; ein unbekannter T.; nach dem T. suchen; den T. ergreifen Täter |gruppe, die Gruppe von Personen, die gemein­ sam eine Straftat begangen hat Täterschaft, die; fo. Pl.f Jur . Verantwortlich­ keit für eine Tat, bes. für eine Straftat, Schuld: an seiner T. bestehen keine Zweifel tätig fAdj.f 1. t . sein Tätigkeit (1.2, 1.3) ausüben: sie ist unermüdlich t.; er ist gerade im Garten t .; in der Produktion, als Meister t. sein (arbeiten) — 2.1 . /nur attr.f tätige (sich in Taten, nicht bloßen Worten äußernde) Hilfe, Mitwirkung; J ur . tätige Reue (Abwendung der Folgen einer Straftat durch den Täter, bevor die Tat entdeckt ist); Phi los. das tätige (in Tätigkeit 1.1 existierende) Subjekt 2.2 . jnicht adv./ ein tätiger (nicht erloschener) Vulkan tätigen fsw. Vb.; hat/ papierdt.: einen Kauf t. (etw. kaufen 1) Tätigkeit, die; -, -e n 1.1 . jo. Pl.f das wirkliche, aktive, auf praktische Veränderung der Umwelt ge­ richtete Verhalten des Menschen im konkreten gesell­ schaftlichen Arbeits-' und Lebensprozeß: die be­ wußte schöpferische T. des Menschen; planvolle, zielgerichtete T. 1 .2 . jo. PL; 1.1 bezogen auf einen bestimmten Bereich des gesellschaftlichen, auch des persönlichen Lebens/: jmds. berufliche, / gesell­ schaftliche T.; jmds. T . (als Funktionär) würdigen, kritisieren; etw. ist eine schöpferische, jmds. liebste T.; ihre T. im Haushalt 1.3 . /l.l bezogen auf den B eruf/: eine interessante, anstrengende T. (berufliche Arbeit) haben; sich eine neue T. suchen; auf eine langjährige T. in einem Betrieb zurück­ blicken können — 2 . /o. P l.j 2.1 . Funktion (3) bes. von Organen (1): die T. des Herzens, der Nieren überprüfen 2.2 . Funktion (3) bes. von Maschinen (1), Anlagen (2): die T. der Maschinen kontrol­ lieren; /in den Verbindungen/ in , außer T. (in, außer Betrieb 2) sein, setzen, treten 2.3 . der Vulkan ist noch in T. (ist noch tätig) Tätigkeits| -gebiet, das Aufgabengebiet; -m erkmal, das inhaltliches M erkmal, das die berufliche Tätig­ keit einer Person charakterisiert od. zu einem Berufsbild gehört; -wort, das /PI. - W örter/ Gramm. Verb Tat/tat| -kraft, die /o. P l.j Fähigkeit zu sehr aktivem Tätigsein, Wirken: voller T. sein; -kräftig /A dj./ aktiv (1), m it Taten: tatkräftige Hilfe leisten; jmdn. t . unterstützen tätlich /Adj./ handgreiflich (1): eine tätliche Ausein­ andersetzung; t. werden, Vorgehen; dazu Tätlich­ keit, die; -, -en Tat J ur.| -motiv, das Beweggrund zu einer Straftat; - o rt, der /PL -e/ Ort, an dem die Straftat begangen worden ist tätowieren /sw. Vb.; hat/ die menschliche H aut durch Einstechen eines in Farbe getauchten sp itzen Gegenstandes mit einem Muster od. einem K en n ­ zeichen versehen: den Arm, die Brust t.; dazu Tätowierung, die; -, -en Tat/tat] -Sache, die 1 . wirkliches Geschehen, be­ stimmter, objektiv-realer Sachverhalt: etw. ist eine unbestrittene T.; T. ist, daß ...; das entspricht nicht den Tatsachen, ist eine Vorspiegelung fal­ scher Tatsachen — 2 . um g. /als Beteuerung/ T. (wirklich, tatsächlich), so war es!; -f* jmdn. vor vollendete Tatsachen stellen (jmdn. von etw. in Kenntnis setzen, wenn es bereits geschehen, erledigt ist); -Sachenbericht, der Schilderung von T a t­ sachen in Form eines (literarischen) Berichts; - sächlich, -sächlich /Adj./ 1 . /nur attr./ die tat­ sächliche (den Tatsachen entsprechende) Situation sah anders aus; die tatsächlichen Verhältnisse berücksichtigen — 2 . /adv./ 2 .1 . t . (in Wirklich­ keit) hat sich die Sache so zugetragen:... 2 .2. 7 3 Wörterbucb
1140 tätscheln — taufen fzur Bekräftigung, Beteuerung einer Aussage/: das ist t. (wirklich) besser so; er ist es t.! tätscheln jsw. Vb.; hat/: jmdm. die Hand, Wange t . (leicht klopfend liebkosen, streicheln) Tatterich, der; -(e)s, -e/ -s 1. jo. Pl.j umg. jmd. hat den, einen T. (jmds. Hände zittern) — 2. salopp er ist ein alter T. (gebrechlicher alter Mann) ge­ worden tatt(e)rig /Adj.f u m g .: du bist aber t. (zitterig) ! Tat Jur.| »umstand, der Bedingung, unter der eine Straftat begangen worden i s t ; -verdacht, der Ver­ dacht, eine Straftat begangen zu haben:unter T. stehen Tatze, die; -, - n 1* Pfote eines großen Raubtieres: die Tatzen des Bären, Löwen — 2. um g. sein Bruder hat regelrechte Tatzen (große, plumpe Hände) Tat|zeit, die J ur. Zeit, zu der eine Straftat be­ gangen worden ist *Tau, der; -(e)s, fo. P l.j sich (tropfenförmig) nieder- schlagende Feuchtigkeit der N a chtluft: der T. fällt; das Gras ist naß vom T. + geh. vor T. und Tag (in aller Frühe) 2Tau, das; -(e)s, -e dickes Seil: etw. m it einem T. festbinden; an einem T. hochklettern taub IAdj.f 1, ohne Hörvermögen: auf beiden Ohren t. sein; er ist t. geboren; schrei nicht so, ich bin nicht t .! — 2 . /nicht adv.f ohne Tastsinn, körperliche E mpfind ung: drei Finger seiner rech­ ten Hand sind durch die Verletzung t. — 8 . /nicht adv.f 8.1 . eine taube (hohle, leere) Nuß, Ähre; ein taubes (nicht befruchtetes) Ei 8.2. B ergm . taubes Gestein (Gestein, das kein nutzbares Mineral ent­ hält) -f- ta ub en Ohren predigen taub|blind fA dj.f blind und taub zugleich: ein taub- blindes Kind Taube, die; -n Vogel mit nackter, wie Wachs aussehender Haut am Schnabel, kleinem K opf, kurzem Hals und kurzen Beinen: eine gebratene T.; Tauben gurren; die T., das Bild der T. als Symbol des Friedens tauben/Tauben| -blau fA d j.f blaugrau; -grau I Adj.f blaugrau; -haus, das auf einer Säule befestigter Taubenschlag; -schlag, der (unter dem Dach eines Hauses od . i n Ställen angebrachter) Holzverschlag m it Fluglöchern und Nistkästen für gezüchtete Tauben; + hier ist es wie in einem T. (hier herrscht ständiges K om m en und Gehen); -zucht, die Aufzucht und Pflege von Tauben; -Züchter, der jmd., der Tauben züchtet Tauber, der; -s, - männliche Taube Täuber, der; -s, - s. Tauber Tauberich, der; -s , -e Tauber Tauberich, der; -s , -e s . Tauberich Taubheit, die; jo. PI.; zu taub/ Täubling, der; -s, -e Blätterpilz mit oft lebhaft gefärbtem H u t Taub'/taubl -nessel, die weiß , gelb od. rot blühender Lippenblütler, dessen Blätter denen der Brennessel ähneln, aber bei Berührung kein Brennen der H aut hervorrufen; -stumm fA d j.f von Geburt a n ohne Gehör und deshalb auch nicht fähig, artikuliert zu sprechen Taueh|boot, das Unterseeboot bes. für Forschungs­ zwecke tauchen fsw. Vb.; hat, ist/ 1.1 . fvon Menschen, bestimmten Tieren, U-Bootenf sich vorübergehend unter Wasser begeben und sich dort aufhalten, fort­ bewegen 1.1.1 . (hat, ist) er hat, ist getaucht; die Ente taucht; das Unterseeboot hat mehrere Tage lang getaucht, ist eben getaucht 1.1 .2 . fmit Rich- tungsangabef (ist): er ist in die Flut getaucht; er ist aus dem Wasser getaucht (aufgetaucht) ; O die Sonne ist ins Meer getaucht; er tauchte plötzlich aus dem Dunkel der Nacht 1.2. nach etw. t. durch 1.1 etw. zu erreichen, erlangen suchen (hat, ist): nach Muscheln t. — 2. (hat) etw. in eine Flüssigkeit t. (stecken, halten); jmdn. t .: er hat ihn mit dem Kopf ins Wasser getaucht; O geh. die Berge waren in Sonne getaucht (ganz von Sonne beschienen) Taucher, der; -s, - 1. jmd., der das Tauchen beruf­ lich od. als Sport betreibt — 2 . Z ool. Schwimm­ vogel, der sehr gut taucht Taucher| -anzug, der wasserdichter, enganliegender Anzug, der zum Tauchen in größere Tiefen od. über einen längeren Zeitraum dient, wobei die Luft­ zufuhr durch Pumpen über einen Schlauch od. über ein auf dem Rücken getragenes Sauerstoffgerät er­ folgt; -ausrüstung, die aus Taucheranzug, Taucher­ brille und Tauchgerät bestehende A usrü stung eines Tauchers; -brille, die festanliegende, brillenartige Hülle aus splitterfreiem Glas zum Abdecken der Augen beim Tauchen; -glocke, die als Arbeitsraum für Arbeiten unter Wasser dienender, unten offener Kasten, der durch sein Gewicht auf den Grund eines Gewässers sinkt, durch Druckluft von Wasser frei gehalten und mit Hilfe eines Schlauches mit Frisch­ luft versorgt wird Tauch] -gerat, das Gerät, m it dessen Hilfe der Taucher unter Wasser Luft einatmet; -kugel, die kugelförmiges, stählernes Gerät, m it dessen Hilfe der Mensch i n größere Tiefen des Meeres Vordringen kann; -sieder, der; -s, - zum Erhitzen von kleinen Mengen Wasser dienendes elektrisches Gerät, d as m it seinem unteren, meist aus einer Spirale be­ stehendem Ende in das Wasser getaucht wird; -tiefe, die 1. das Unterseeboot hat eine geringe T. (kann nu r eine geringe -Tiefe beim Tauchen erreichen) — 2. Tiefgang: die T. auf der Elbe beträgt zur Zeit 1,75 Meter tauen fsw. Vb.; ist, hatf 1.1 .1 . etw. Gefrorenes schmilzt (ist): der Schnee taute in der Sonne; das Eis auf dem Fluß ist getaut 1.2. es taut der Schnee schmilzt (hat): es hat heute getaut 1.8 . etw. schmilzt etw. Gefrorenes (hat): die Sonne hat die Eiszapfen an den Dächern getaut — II. es taut YTau schlägt sich nieder (hat): am frühen Morgen hat es getaut Taufbecken, das Taufstein Taufe, die; -, -n 1. jo. Pl.j Hel. ev. kath. Sakra­ ment, das einer Person, bes. einem Kind, zur Auf­ nahme in die Gemeinschaft der Christen durch B e ­ gießen des Kopfes mit Wasser durch einen Geist­ lichen gespendet wird: die T. empfangen — 2 . das Spenden von 1 —8. zur T. (Feier anläßlich von 2) eingeladen sein + etw. aus der T. heben (gründen) taufen jsw. Vb.; hat/ 1. Hel. ev. kath. jmdn., bes. ein Kind , durch die Taufe in die Gemeinschaft der Christen aufnehmen: das Kind ist getauft worden — 2.1. Rel. ev. kath. jmdn. t. jmdm. bei der Taufe (2) einen Namen geben: er ist auf den Namen ,Rolf‘ getauft worden 2.2 . etw. (in feier­
taufeucht — tausendste 1141 lieber Form) benennen: ein Schiff beim Stapella uf t.; er hat seinen Goldhamster ,Mucki‘ getauft (hat ihm den Namen ,M ucki4gegeben) taufeucht fAdj.f taunaß Täufling, der; -s, -e Rel. ev. kath. Persony bes. K ind , das die Taufe (1) erhält Taufjpate, der Pate (1) taw|frisch /Adj.f: ta ufrisches (ganz frisches) Ge­ müse Tauf| -schein, der vom Geistlichen ausgestellte Be­ scheinigung über die vollzogene Taufe (1 ,2 .1); -stein, der aus Stein, Holz od. M etall (künstlerisch) ge­ arbeitetes, m eist auf einem Sockel ruhendes Becken für das Wasser, mit dem getauft (1) wird, Taufbecken taugen fsw. Vb.; hat; vorw. verneint! 1. jmd., etw. taugt nicht zu, für etw. jmd., etw. ist zu etw. un­ geeignet: er ta ugt nicht zu diesem Beruf, für schwere körperliche Arbeit; das ta ug t zu gar nichts (ist zu nichts zu gebrauchen) — 2 . jmd., etw. taugt nichts, etwas jmd., etw. ist nichts, etwas wert (1.2): er taugt nichts; der Stoff taugt nicht viel; es wird sich zeigen, ob die neue Zeitschrift etwas taugt; umg. scherzh. die beste Krankheit taugt nichts (Kranksein ist immer schlecht) Taugenichts, der; -/-es, -e veraltend jmd., der sich, bes. zur Arbeit, als nicht anstellig, als un­ willig zeigt, Nichtsnutz: er ist ein T. tauglich fA d j.f zu etw. brauchbar, geeignet: dieser Werkstoff hat sich dafür als t. erwiesen; er ist t. (•wehrdiensttauglich); dazu Tauglichkeit, die; -, Io. Pl.f tauig /Adj.f voller Tau: tauige Wiesen Taumel, der; -s, - fvorw. Sg.f 1. Gefühl des Schwan­ kens, Taumelns, Schwindel (II): ein leichter T. überkam ihn; noch halb, wie im T. sein (leicht betäubt sein) — 2 . Bausch (2): er wurde von einem T. der Freude, Leidenschaft erfaßt; im T. der Begeisterung taumelig fAudj.; nicht attr.f: ich bin, mir ist t. (im Kopf) (mir ist schwindlig); t. vor Glück sein; er ging t . (taumelnd) taumeln fsw. Vb.; hat, ist/ sich schwankend hin- und herbewegen, torkeln 1.1 . (hat, ist) er hat, ist vor Müdigkeit getaum elt; er sprang so schnell auf, daß er taum elte 1.2 . fmit Richtungsangabef (ist): er ist nach Hause, ins Zimmer, zum Fenster getaum elt taumlig fAdj.f s. taumelig taujnaß fAdj.f naß vom Tau: taunasses Gras Tausch, der; -es, -e fvorw. Sg.f das Tauschen (1.1): einen guten, schlechten T. machen; eine Wohnung zum T. anbieten Tausch]anzeige, die Annonce, in der etw. zum Tausch angeboten w ird tauschen fsw. Vb. ; hat/ 1.1 . Sachen t., etw. gegen etw. t . jmdm. etw. geben und dafür gleichzeitig etw. (Gleichartiges, Gleichwertiges) als Gegenwert a n ­ nehmen: Münzen, Briefmarken t .; etw. gegen etw. anderes t.; die Wohnung (mit jmdm.) t.; O mit niemandem, keinem t. wollen (kein anderes Leben führen wollen) 1.2 . etw. wechselseitig einander ^z u ­ kommen lassen: Blicke t . ; Küsse, Zärtlichkeiten (mit jmdm.) t.; Grüße miteinander t. täuschen fsw. Vb.; hat; / auch täuschend/ 1. jmdn. (über etw.) t. jmdn. (in bezug auf etw.) etw. Falsches glauben machen, jmd m. (in bezug a uf etw.) etw. vorspiegeln, was nicht den Tatsachen ent­ spricht, jmdn. (in bezug auf etw.) irreführen: er hat uns (über seine wahren Absichten) getäuscht; er läßt sich, nicht t.; jmdn. durch, mit etw. zu t. suchen; wenn mich nicht alles täuscht, so . . . — 2. sich (in jmdm., etw.) t. eine fälsche Meinung, Vorstellung von jmd m . , etw. haben, sich (in jmdm ., etw.) irren: du hast dich (in ihm) getäuscht; er täuscht sich in den Schwierigkeiten; wenn ich mich nicht täusche, dann ... täuschend fAdj.; nicht präd.; / auch täuschen/: eine täuschende (sehr große) Ähnlichkeit mit jmdm. haben; jmdm. t . (zum Verwechseln) ähn­ lich sehen; er kann ihn t. (sehr echt) nachahmen Tauschi -handel, der 1. Wirtsch. auf einem be­ stimmten Entwicklungsstand der Produktion übliche Form des Handels, bei der ohne Zahlungsmittel eine Ware gegen eine andere getauscht wird — 2 . ein­ maliger, von einer Privatperson durchgeführter Tausch (von Waren); -Objekt, das Gegenstand eines Tauschhandels; -partner, der jm d . , der an einem Tausch beteiligt ist Täuschung, die; -, -e n 1.1 . Vorspiegelung falscher Tatsachen: er ist Opfer einer T.; eine T. auf- decken; etw. beruht auf T. 1 .2 . fälsche Vorstellung, Irrtum: eine optische T.; er gab sich der T. hin, daß ... Täuschungsmanöver, das: Handlung, m it der man jmdn. über seine wahren Absichten täuschen will: ein T. durchschauen Tauschi -wäre, die fvorw. Pl.f Ware, die im Tausch­ handel (1) gegen eine andere getauscht w i rd ; -wert, der fo. Pl.f P o l. Ök. die Erscheinungsform des Wertes einer Ware tausend /Kard.zahl 1000/: t. Mark; einige, meh­ rere, viele, an die t. Demonstranten; O umg. der Teller zerbrach in t. (sehr viele) Stücke; t. Wünsche haben; mit t. Grüßen (und Küssen) /Schlußformel in Briefenf; t. Dank! -f- in t. / Ängsten schweben Tausend, das; -s, -/ -e 1. fPl. -/ Einheit (1.1 .1) von tausend Stück: ein paar, viele T. Eier — 2 . fPl. - e; nur im Pl.f unbestimmte Anzahl von mehreren Tausend (1): Tausende von Menschen, Kilo­ metern; viele Tausende begeisterter Zuschauer; die K osten gehen in die Tausende (betragen mehrere tausend Mark); zu Tausenden; einer unter Tausen­ den tausenderlei, tausenderlei findekl.f u m g .: t. (sehr viele verschiedene) Einwände haben; an t. (sehr viel Verschiedenes) denken müssen Tausend/tausend| -füß(l)er, der; -s, - a n feuchten, dunklen Orten lebender Vertreter einer Klasse der Gliederfüßer, dessen meist langgestreckter Körp er in zahlreiche, fa st gleichartige Segmente gegliedert ist, die fast alle ein bis zwei Paar Beine tragen; -jahr­ feier, die Feier anläßlich eines tausendjährigen Jubiläums; -jährig fAdj.; nur attr.f vgl. drei­ jährig; -künstler, der u m g . jmd., der vieles kann und sich immer zu helfen weiß: er ist ein T .!; -mal fAdv.f 1. vgl. dreimal — 2. umg. ich bitte t. (vielmals) um Entschuldigung l; -sassa, der; -s, -/ -s umg. scherzh. vielseitig begabter, geschickter, da­ bei aber oft auch leichtsinniger Mensch: er is t ein richtiger T.; -schönchen, das; -s, - in Gärten wachsendes Gänseblümchen m it großen, gefüllten, weißen od. rosa bis dunkelrot gefärbten Blüten tausendste /Ord.zahl zu tausend/ 73*
1142 tausendstel— Tee + vom / Hundertsten ins Tausendste kom­ men tausendstel vgl. drittel Tausendstel, das; -s, - 1 . vgl. Drittel — 2. jo. Pl.j von dem, was er sagt, ist nur ein T. (ein Bruch­ teil) wahr Tautologie, d ie; -, -n [..i:on] Sprachwiss. Be­ zeichnung, die aus anderen Ausdrücken besteht, die unnötigerweise das gleiche besagen: ,neu renoviert4 ist eine T .; dazu tautologisch /Adj.j Tau| -tropfen, der; -werk, das /o. Pl.j X. alle Taue eines Schiffes — 2 . gedrehte od. geflochtene Seile aus Naturfaser, K unstfaser od. Draht; -wetter, das fo. Pl.f Wetter, bei dem Schnee und E is tauen; - ziehen, das; -s, fo. Pl.f sportlicher Wettkampf, bei dem zwei Mannschaften je ein Ende eines Taues nach entgegengesetzter Richtung ziehen; O es gab ein ewiges T. (langes Ringen, fruchtloses Hin und Her) zwischen den beiden Parteien im Parlament Taverne, die; -n [..v ..] landsch., bes. österr. Schw eiz. Lokal, in dem bes. Wein ausgeschenkt wird Taxameter, das; -s, • in einem Ta xi eingebautes Gerät, das den Fahrpreis anzeigt Taxator, der; -s, Taxatoren jmd., der amtlich den Zeitwert von etw. feststellt, schätzt Taxe, die; -n 1. Taxi — 2, Schätzung durch einen Taxator: das Auto ist laut T. 10000 Mark wert — 8 . Tax-, Schätzpreis; etw. für das Mehr­ fache der T. erwerben taxen fsw. Vb.; h a t/ etw. (amtlich) schätzen, taxieren (2) Taxi, das, Schweiz, auch der; -/-s, -/-s Personen­ kraftwagen mit Fahrer, der zur Personenbeförderung gegen ein ta riflich festgesetztes Entgelt gemietet werden kann: er fuhr mit dem T.; ich nehme (mir) ein T. taxieren fsw. Vb.; hat/ 1. etw., jmdn. auf die Größe, das Maß t. die Größe, das M aß von etw., jmdm. ungefähr, grob bestimmen: das Gewicht des Paketes taxierte er auf 15 Kilo; er taxierte sie auf 20 Jahre — 2 . etw. schätzen (2): ein Grund­ stück, Auto t. lassen; etw. auf etw. t,: die Münz­ sammlung ist auf 20000 Mark taxiert — 8. jmdn., etw. einschätzen, beurteilen: er hatte ihn, die Lage richtig taxiert; jmdn., etw. m it einem taxierenden (musternden, prüfenden) Blick betrachten Taxij -fahrer, der jmd., der beruflich ein Tax i fährt; -stand, der Standplatz für Taxis Taxpreis, der durch Taxieren (2) ermittelter Preis: ein Auto zum T. verkaufen Taxus, der; -, - Eibe Taxusjhecke, die: eine T. anpflanzen Tax|wert, der durch Taxieren (2) ermittelter Wert Th, Tbc, die; -, fo. Pl.f [te:be:(tse:)] veraltend jKurzw . für Tuberkulose/ s. Tuberkulose Tbk, die; fo. Pl.j [te:be:ka:] jKurzw. für Tuberkulose/ s. Tuberkulose Teakbaum, der [ti:k ..] tropischer Baum Teakholz, das [ t i : k . .] hochwertiges, gelblichbraunes, hartes Holz des Teakbaumes Team, das; -s, -s [ti:m] 1, Sport Mannschaft: das beste T. der XVI. Friedensfahrt — 2 . jvorw. im bürgerl. Sprachgebrauch! Gruppe von F ach­ leuten, bes. Wissenschaftlern, Technikern, I ng e ­ nieuren, die im Zusammenwirken die Lösung einer Arbeits-, Forschungsaufgäbe bewältigt Team| -arbeit, die jo . P l.j vgl. -work; -work, das; -s, jo. Pl.j [..vce:k, ..vcerk] Form der Arbeits­ organisation unter kap. Produktionsverhältnissen, bei der die Lösung einer Arbeits-, Forschungsauf­ gabe durch ein Team erfolgt Technik, die; -en 1. jo. Pl.j Gesamtheit der An­ wendung naturwissenschaftlicher Kenntnisse in Form von Methoden, Verfahren, Geräten, A p pa ra ­ turen, Maschinen durch den Menschen auf einer gegebenen Stufe der gesellschaftlichen E ntwicklung: Wissenschaft und T.; der neueste Stand der T. — 2. jo. Pl.j maschinelle und industrielle Einrichtung, Ausrüstung, bes. die Produktionsinstrumente, in der (materiellen) Produktion: der Betrieb arbeitet mit modernster T. — 8. bestimmte Methode des ge­ schickten, rationalen Vorgehens bei der Tätigkeit in einem beliebigen Bereich der menschlichen Prax is, des gesellschaftlichen Lebens: handwerkliche, k ünst­ lerische Techniken; eine neue T. anwenden; die T. des Schweißens beherrschen; er hat für den Hoch­ sprung eine eigene T. entwickelt; die brillante T. (Kunst-, Fingerfertigkeit) des Pianisten Techniker, der: -s, - 1. jmd., der auf dem Gebiet der Technik (1, 2) an einer Fach-, Hochschule aus­ gebildet ist — 2 . jmd., der die Techniken für eine bestimmte Tätigkeit beherrscht: der Mittelstürmer, Boxer ist ein guter T. Technikum, das; -s, Technika/Techniken 1. v e r ­ a lten d /Bez. für technische Fachschule/ — 2, Versuchsanlage, in der bestimmte Verfahren ent­ wickelt und in kleinem M aßstab erprobt werden technisch /Adj.j 1. jzu Technik/ die Technik be­ treffend, auf ihr beruhend; zu 1: der technische Fortschritt; eine technische Errungenschaft; die Technische Universität Dresden; t. interessiert sein; t. begründete Arbeitsnormen; zu 2: die technische Ausrüstung eines Betriebes; zu 3: ein t. meisterhaft geschriebenes Drama — 2 . die Premiere mußte aus technischen Gründen (aus Gründen, die sich aus dem äußeren Ablauf ergeben) verschoben werden technisieren /sw. Vb.; hat/: die Produktion, Land­ wirtschaft t. (auf die Anwendung von vorwiegend mechanischen und automatischen Arbeitsmitteln um­ stellen); dazu Technisierung, die; -, -e n jvorw. 8g.j Technologe, der; -n , -n a usgebildeter Fachm ann a uf dem Gebiet der Technologie Technologie, die; -n [,.i:9n] 1. /o. Pl.j Wissen­ schaft von der Anwendung naturwissenschaft­ lich-technischer Erkenntnisse bei der Entwicklung von Verfahren im Arbeits- und Produktionsprozeß: die chemische T.; die T. des Bergbaus — 2. Aus­ arbeitung und Zusammenfassung der einzelnen für die Fertigung eines bestimmten Produkts not­ wendigen Arbeitsgänge: eine neue T. des Schwei­ ßens; dazu technologisch /Adj.j Techtelmechtel, Techtelmechtel, das; -s, - u m g . : m it jmdm. ein T. (eine Liebelei) haben Teddy, der; -s, -s [tedi] als Kinderspielzeug dienen­ der kleiner Bär aus Stoff, Teddybär Teddy|bär, der Teddy Tee, der; -s, -s/- 1. /PI. -s/ für die Zubereitung eines Getränkes bestimmte getrocknete Blätter, Pflanzenteile 1.1 . des Teestrauches: schwarzer, grüner T .; ein Päckchen T. 1 .2 . von (einheimischen) Heilkräutern — 2 . /bei Mengenangabe PI. Tee/ 2.1 . durch Aufbrühen hergestelltes anregendes Ge-
Teeblatt — teilnehmen 1143 tränk aus 1.1: schwarzen T. trinken; ein Glas T. mit Zitrone; bitte, zwei T.! 2.2 . jo. Pl.j durch Aufbrühen, Kochen hergestelltes, für Heilzwecke ver ­ wendetes Getränk aus 1.2 — 3. jmdn. zum T. (zu einer kleinen Zwischenmahlzeit am Nachmittag, bei der 2.1 getrunken w ird) einladen + u mg. abwarten und T. trinken (nichts über­ eilen) Tee| -blatt, das /PL -blätter/ Blatt des Teestrauches; - sEi, das kleiner, eiförmiger, aus zwei durchlöcherten Hälften bestehender Behälter, der m it Tee (1) gefüllt und zum Aufbrühen in die Teekanne gelegt, gehängt w ird ; «gebäck, das Kleingebäck, das bes. zum Tee (2.1) gegessen w ird ; -glas, das /PL -gläser/ hitze­ beständiges Trinkglas, aus dem Tee getrunken w ird; -löffel, der kleiner Löffel: ein silberner T.; zwei T. Zucker /als Inhaltsmengej; -maschine, die Samowar Teenager, der; -s, - [ti:ne:d39r] Jugendlicher, bes. Mädchen, zwischen 13 und 19 Jahren Teer, der; -s, -e zähflüssige, klebrige, braune bis schwarze Masse von durchdringendem, charakteri­ stischem Geruch, die bei der Verschwelung od. Ver­ kokung von Braun-, Steinkohle, Torf, Holz entsteht teeren jsw. Vb.; hat/ etw. (zum Schutz vor Witte­ rungseinflüssen) mit Teer bestreichen: das D ach t. Teer|färbe, die aus Bestandteilen des aus Stein ­ kohle gewonnenen Teers gewonnener Farbstoff Tee| -rose, die gelbe Rose; -schale, die kleine Schale, aus der Tee (2.1) getrunken w ird; -Service, das 1Service für Tee (2.1); -Strauch, der südost­ asiatischer Strauch, dessen immergrüne Blätter mehrere M ale im Jahr geerntet werden und getrocknet (und fermentiert) als Tee (1.1) in den Handel kom­ men; -tasse, die; -wagen, der Servierwagen; - wurst, die / Wurstsorte/ Teich, der; -(e)s, -e kleines stehendes Gewässer: Teiche für Fischzucht Teieh|rose, die weltweit verbreitete Wasserpflanze m it großen, schwimmenden Blättern und Blüten Teig, der; -(e)s, -e a us verschiedenen Zutaten be­ reitete knetbare öd. breiige M a s se , die gebacken, ge­ kocht od. gebraten wird: ein zäher, flüssiger T .; T. für Kuchen, Brot, Buletten; den T. kneten, rüh­ ren, ausrollen Teig|boden, der als Grundfläche für einen Kuchen, eine Torte ausgerollter Teig teigig /Adj.j weich wie Teig: Knetmasse ist t.; O sein Gesicht wirkte t. (bleich und aufgeschwemmt) Tejg|ware, die aus einem Mehlteig auf der B asis von Weizenmehl, W eizengrieß hergestelltes, lagerfähiges und kochfertiges Nahrungsmittel Teil, der, das; -(e)s, -e / / auch Teilchen/ 1. /der/ etw., das eine kleinere (abgegrenzte) Menge, Größe von einem größeren komplexen Ganzen bildet: der südliche T. der DDR; der schwierigste T. einer Arbeit; der offizielle T. der Veranstaltung; der zweite T. des Films; der fünfte T. von zwanzig; ein groß(er), gut(er) T. (viele) der Schüler; /in der Verbindung/ zum T. /Abk. z. T ./ teilweise: er hatte nur zum T. recht — 2 . /das/ Einzelteil: ein defektes T. auswechseln; ein Gerät in seine Teile zerlegen — 3 . /der/ Partei (3.2): man muß beide Teile (Seiten 6.1) anhören — 4 . /der, das/ A nteil (1, 2) an etw.: jeder bekommt sein(en) T.; sein(en) T. beitragen; die Kinder erbten zu gleichen Teilen -f- sein(en) T. (seine Strafe) weghaben; sich sein(en) T. denken (seine eigenen Gedanken bei etw. haben); ich für m ein(en) T. (ich persönlich); sein(en) T. zu tragen haben (ein schweres Leben, Los haben) Teilautomatisierung, die teilweise Automatisierung teilbar /Adj.j: sechs .ist durch zwei t. (sechs kann durch zwei dividiert werden, ohne daß ein Rest bleibt); da zu Teilbarkeit, die; fo. P L / Teil) -bereich, der vgl. T eilgebiet (1.1); -be- schäftigung, die zeitlich reduziertes Arbeitsrechts­ verhältnis eines W erktätigen; -betrag, der gesonder­ ter T eil von einem größeren Betrag Teilchen, das; -s, - / / * auch Teil/ P h ys . Elementar­ teilchen Teiljdisziplin, die Teilgebiet einer Wissenschaft od. beim Sport teilen /sw. Vb.; h a t/1.1 .etw ., das ein Ganzes bildet, in einzelne gleich od. verschieden große Teile, Stücke, Portionen, Bereiche zerlegen: einen Apfel (in vier, mehrere Teile) t.; der Fluß teilt die Stadt in zwei H älften; ein Zimmer durch eine Zwischenwand t .; eine Strecke im Verhältnis 3 :4 t.; <> geteilter (ver­ schiedener) Meinung sein 1 .2 . der Weg teilt (gabelt 1) sich hier 1.3 . 20 durch 2 t. (dividieren); 20 geteilt durch 4 ergibt 5 — 2 . etw. brüderlich, unterein­ ander t. (aufteilen 1) — 3 .1 . sich (mit jmdm.) in etw. t. etw. gemeinsam (zu gleichen Teilen) bewältigen, tu n : sich mit jmdm. in eine Arbeit t .; sich mit jmdm. in den Gewinn t. (ihm die Hälfte des Gewinns geben) 3.2 . etw. mit jmdm. t. etw. mit jmdm. gemeinsam innehaben: mit jmdm. die Wohnung t. müssen 3.3 . jmds. Schmerz, Freude t. (an jmds. Schmerz, Freude teilhaben); jmds. Ansicht, Meinung t. (gleicher A n ­ sicht, M einung sein) Teiler, der; -s, - M ath. Divisor Teil/te|l| -ergebnis, das Ergebnis, das nur einen Teil eines Gesamtergebnisses darstellt; -frage, die Frage, die nur einen Teil eines Fragenkomplexes erfaßt; -gebiet, das 1.1. Teil eines Bereiches, Faches, Tätigkeitsgebietes 1.2 . Teil einer Land­ schaft; -haben /Vb./: an jmds. Arbeiten t. (be­ teiligt sein, Anteil haben); jmdn. an seiner Freude t. lassen; -haber, der; -s, - jmd., der ein Unter­ nehmen (1.1) mitbesitzt teilhaftig, auch teilhaftig /A dj.; in den Ver­ bindungen/ v e ra lten d einer Sache t. sein, werden: einer Auszeichnung t. werden (eine Auszeichnung erhalten, erfahren) Teil/teil| -lösung, die n u r einen T eil eines Problems bewältigende Lösung; -mechanisierung, die teil­ weise Mechanisierung; -menge, die fachspr. Menge von Objekten m it gleichen Merkmalen, die Teil einer od. mehrerer Mengen sind: Primzahlen bilden eine T. aller natürlichen Zahlen; -möbliert IAdj./: ein teilmöbliertes (vom Vermieter nur zum Teil mit Möbeln ausgestattetes) Zimmer mieten; - nähme, die; -n \vorw. 8g./ 1 . das Teilnehmen (1.1): er mußte seine T. am Kongreß absagen — 2. Mitgefühl: jmdm. seine T. bezeugen — 3 . Inter­ esse (1.1): die Entstehung einer Sache mit T. ver­ folgen; -nahmeberechtigt /A d j.; vorw. attr. u . präd.j zu r Teilnahme berechtigt teilnahms/Teilnahms| -los /A d j./ ohne Teilnahme (2, 3), apathisch: v öllig t. sein; dazu -losigkeit, die; -, jo. Pl.j; -voll jAdjJ voll Mitgefühl: sich t. nach jmdm. erkundigen teil/Teil| -nehmen jVb.j an etw. t. 1.1. sich an
1144 Teilnehmer — Tellereisen etw. beteiligen (1.1): die Brigade nimmt am W ett­ bewerb teil 1.2 . an etw. Anteil nehmen: an jmds. Schmerz, Glück t.; teilnehm ende (teilnahmsvolle) Worte; -nehmer, der; -s, - 1 . jmd., der an etw. teilnimmt (1.1) — 2 . Gesprächspartner am Telefon: der andere T. hat aufgelegt Teilnehmer tu Teilnehmer 1| -feld, das Sport Ge­ samtheit der in einem als W ettkampf ausgetragenen Bennen, Lauf konkurrierenden Sportler: das T. war weit auseinandergerissen; -kreis, der Gesamtheit der Teilnehmer; -liste, die; -zahl, die Teil|problem, das Problem, das nur einen Teil eines Problemkomplexes da rstellt teils /Adv.; in konjunktionaler Verwendung; vorw. in der Doppelform t. . . . t . ; nebenordnend; verbindet zwei od, mehrere, meist direkt aufeinanderfolgende Glieder; gibt an, daß die genannten Fakten pro ­ portional in gleichem M aße Geltung haben/ : wir hatten t. schönes, t. schlechtes Wetter Teil) -strecke, die T eil einer Strecke; -strich, der Strich, der auf -einer Skala die Maßeinteilung an­ gibt; -stück, das /PL -e/ Teil, Stück eines Ganzen; -System, das System, das Teil eines größeren, um ­ fassenderen System s ist Teilung, die; -en 1. /zu teilen 1 u, 2/; zu 1: durch die T. des Zimmers entstanden zwei Kinder­ zimmer; bei der T. (Division II) von 20 durch 6 bleibt ein Rest von 2; zu 2: die T. des Erbes — 2. Biol. Zellteilung teil/Teil| -weise /Adj.; nicht präd./ in Teilen, in einem gewissen Umfang: eine t. Automatisierung; er hatte nur t. recht; -Zahlung, die 1. Rate (1) — 2. Zahlung in Raten (1): etw. auf T. kaufen Tein, das; -s, /o. PL/ [te|i:n] in den Teeblättern ent­ haltenes Koffein Teint, der; -s, -s [ter), auch ts] Zustand und Farbe der Gesichtshaut: einen reinen, bleichen T. haben Tektonik, die; /o. P L / 1. Teilgebiet der Geologie, das sich mit dem Bau und den Bewegungen der Erd­ kruste befaßt — 2. A rchitekt. Zusammenfügung von Bauteilen zu einem Ganzen: die T. des Rat­ hauses; dazu tektonisch /A dj./ Telefon, auch Telefon, das; -s, -e 1. Gerät, m it dem elektrisch Gespräche über eine Leitung (4.2) mit Hilfe von Mikrophon und Hörer od. drahtlos über Funk mit einem Gesprächspartner geführt werden können, Fernsprecher:das T. klingelt —2 . /vorw.Sg./ Telefonleitung: T. legen lassen Telefon I, auch Telefonjanschluß, der A nschluß an das Fernsprechnetz Telefonat, das; -(e)s, -e Telefongespräch Telefon, auch Telefon| -buch, das Telefonverzeichnis in Form eines Buches; -gespräch, das Gespräch mit Hilfe des Telefons; -hörer, der Teil des Telefons, in dem sich Hör- un d Sprechmuschel befinden telefonieren /sw. Vb.; hat/ ein Gespräch mit Hilfe des Telefons führen: mit jmdm. t. telefonisch /A dj.; nicht präd./ mit Hilfe des Tele­ fons, fernmündlich: eine telefonische Auskunft; sich t. anmelden Telefonistin, die; -nen Frau, die beruflich in einer Telefonzentrale Verbindungen für Telefongespräche herstellt Telefon, auch Telefon | -kabel, das K ab el für die Telefonleitung; -leitung, die Leitung , über die Tele­ fongespräche geführt werden; -nummer, die N um m er für den Telefonanschluß eines Fernsprechteilneh­ mers ; -rechnung, die Rechnung für Telefongespräche; -Verbindung, die telefonische Verbind ung; -Ver­ zeichnis, das Verzeichnis der Fernsprechteilnehmer und der Telefonnummern eines bestimmten (Orts)- netzes; -zelle, die (schalldichte) Zelle mit einem Tele­ fon zur öffentlichen Benutzung; -zentrale, die Zen­ trale (2) (in Betrieben) für handvermittelte Telefon­ gespräche telegen /A dj.; bes. von Personen/ in Fernsehsen­ dungen vorteilhaft wirkend: ein teleg en es Gesicht; t. sein Telegraf, der; -en, -en elektrisches Gerät, m it dem Nachrichten in vereinbarten Zeichen über eine L ei­ tung (4.2) od. drahtlos über F unk übermittelt werden können Telegrafen! -amt, das Dienststelle der Post, die für den gesamten Telegrafenverkehr verantwortlich ist; - leitung, die Leitung (4.2) für die Nachrichten­ übermittlung m it Hilfe des Telegrafen; -verkehr, der (die gesamte) Kommunikation mit Hilfe des Tele­ grafen Telegrafie, die; -, fo. PL / das Übermitteln von Nach­ richten m it Hilfe des Telegrafen telegrafieren /sw. Vb.; hat/ Nachrichten mit Hilfe des Telegrafen übermitteln: (jmdm.) die genaue An ­ kunftszeit t. telegrafisch /A dj.; nicht präd./ mit Hilfe des Tele­ grafen: eine Nachricht t. übermitteln Telegramm, das; -s, -e telegrafisch übermittelte Nachricht, die dem Empfänger schriftlich zugestellt wird: jmdm. ein T. schicken Telegramm | -formular, das Formular für die A uf­ gabe eines Telegramms; -gebühr, die nach Wörtern berechnete Gebühr für ein Telegram m; -Stil, der /o. PL / sehr knappe, durch Stichworte gekennzeich­ nete mündliche od. schriftliche Ausdrucksweise; -Zu­ stellung, die Telegraph, der s . Telegraf Teleobjektiv, das F o t o g r . Objektiv mit großer Brennweite zur Aufnahm e w eit entfernter Gegen­ stände, Personen Teleologie, die; jo. PL/ Philos. idealist. An­ schauung, daß jegliche Entwicklung in der Welt ideell, göttlich vorbestimmt sei; dazu teleologisch /Adj./ Telepathie, die; /o. PL / vermeintliche Fähigkeit, Gedanken anderer Menschen ohne Beteiligung der Sinnesorgane und über Entfernungen hinweg zu erfassen; dazu telepathisch /A d j./ Telephon, auch Telephon, das s. Telefo n Teleskop, das; -s, -e Fernrohr; dazu teleskopisch /Adj./ Television, die; -en [ . , vi..] /vorw. Sg.; Abk. TV; in bestimmten Ländern übliche Bez. für Fernse­ hen/ Telexverkehr, der T e c h n . unmittelbarer Verkehr mittels Fernschreiber von Teilnehmer zu Teilnehmer über ein eigenes Fernschreibnetz Teller, der; -s, - 1 . flacher, runder Gegenstand mit er­ höhtem Rand, meist aus Porzellan, Steingut, von dem bes. die für eine M ahlzeit zubereiteten Speisen ge­ gessen werden: ein flacher, tiefer T .; etw. auf einen T. legen; einen T. Suppe essen /als Inhaltsmenge/; ein bunter T. — 2. S k i flache, runde, durch­ brochene Scheibe (aus Plast), die kurz vor dem un­ teren Ende des Skistockes angebracht ist Teller[ -eisen, das flaches, rundes Fangeisen, das auf
Tempel — Teppichkehrmaschine 1145 den Erdboden gelegt w ird ; -mine, die flache, runde Mine (III), die in der Erde vergraben wird Tempel, der; -s, - einer od. mehreren Gottheiten ge- weihter, kultischen Zwecken dienender Bau bes. aus der Zeit der A ntike: ein antiker, griechischer, römischer ägyptischer T.; ein T. des Apoll 4- um g. jmdn. zum T. hinausjagen (jmdn. hinaus­ werfen) Tempera, die; fo. Pl.f Technik der Malerei mit Temperafarben: etw. in T. malen Temperai -färbe, die Farbe mit in Wasser verdünn­ tem Eigelb, Leim od. Honig als Bindemittel, die nach dem Trocknen wasserlöslich ist; -malerei, die \o. Pl.f Malerei mit Temperafarben Temperament, d a s; -(e)s, -e 1. erblich festgelegte individuelle Eigenart von Menschen, schnell od. langsam, stark od. schwach auf Beize zu reagieren und emotional mehr od. weniger ansprechbar zu s e i n : ein lebhaftes T. haben; ihre Temperamente sind verschieden — 2 . jo. PL/ viel T. haben (lebhaft, feurig sein) temperamentlos jA d j.j: t. (ohne Temperament 2) sein Temperaments|saehe, cue jin der Verbindung/ etw . ist T. (etw. hängt vom Temperament 1 ab) temperamentvoll jA d j.j: t. (voll Temperament 2) sein Temperatur, d ie; -en 1. in Graden meßbarer Zu­ stand der Wärme (1.2) eines Stoffes (3.2): die T. des Wassers, der Luft, eines Körpers; die T. steigt, sinkt, ist unter Null gefallen — 2. jvorw. Sg.f Fieber (1): leichte, erhöhte T. haben Temperatur| -abnahme, d i e ; -anstieg, der; -kurve, die graphische Darstellung des Verlaufs der Tempe­ ratur (1) mittels einer Kurve; -regier, der Elektro- t e c h n . Gerät, m it dem eine bestimmte eingestellte Temperatur (1) konstant gehalten werden k a nn; -rückgang, der; -Schwankung, die; -Sturz, derplötz­ licher starker Rückgang der Temperatur (1); -Wech­ sel, der temperieren jsw. Vb. ; hat/ etw. auf die Temperatur bringen, die gewünscht, erforderlich od. angenehm i s t : das Badewasser t.; gut temperierter Wein; ein an­ genehm temperierter Raum; dazu Temperierung, die; -, -en Tempo, das; -s, -s/Tempi 1* fo. Pl.f 1.1 . Geschwin­ digkeit (1): mit langsamem, rasendem, wahnsinni­ gem T .; das T. verringern, forcieren 1.2 . Schnellig­ keit (2): das T. des wissenschaftlich-technischen Fortschritts beeinflussen — 2 . auf die Zeit bezogenes M aß (1.1 .1) 2.1 . /PI . -s/ in dem eine sportliche Übung durchgeführt wird: die einzelnen Tempos beim Schwimmen 2.2 . fPl. Tempi/-s/ in dem ein Musik­ stück gespielt wird: die Tempi einhalten temporal fAdj.f Gramm , die Zeit angebend: eine temporale Konjunktion Temporal Gramm.| -bestimmung, die Adverbial­ bestimmung der Z eit; -Satz, der temporaler Gliedsatz temporär fA dj.f: eine temporäre (zeitweilige, vor­ übergehende) Einrichtung Tempus, das; -, Tempora Gramm, grammatische Kategorie des Verbs, durch die ein Geschehen der Gegenwart, Vergangenheit, Zukunft zugeordnet wird od, auch andere Funktionen ausgedrückt werden können Tendenz, die; -, - e n 1.1. fvorw. Sg.j das Streben einer Entwicklung in eine bestimmte Richtung: die T. dieser Entwicklung geht dahin, daß ...; eine sin­ kende T. der Kriminalität; B örse die Kurse zei­ gen eine fallende T. 1 .2 . fvorw. Pl.f Richtung, Strömung: formalistische Tendenzen in der Kunst 1.3 . seine Bücher zeigen eine T. zum Mystischen (weisen mystische Züge auf) — 2 . fo. Pl.f in einem künstlerischen Werk enthaltenes, m eist ideologisches, grundsätzliches Anliegen /wird von den Vertretern einer angeblich von Ideologie freien K u nst ab­ schätzig gebraucht!: das Buch hat eine politische T. tendenziell fAdj.; zu Tendenz 1.1/: eine tenden­ zielle Entwicklung tendenziös fA dj.f 1.1 . Tendenz (2) enthaltend: ein tendenziöser Roman 1.2 . mit Absicht entstellend, parteiisch: eine tendenziöse Darstellung Tender, der; -s, - m it der Lokomotive verbundener Behälter für den Kohle-, Wasservorrat der Loko­ motive tendieren fsw. Vb.; hat/ 1.1 . eine Tendenz haben, sich in eine bestimmte Richtung entwickeln: sein Interesse tendiert dahin ...; B örse Aktien t. (ent­ wickeln sich im Kurs) uneinheitlich 1.2 . zu etw. neigen: er tendiert zu solchen Auffassungen Tenne, die; -, - n festgestampfter Fußboden in den Einfahrten alter Bauernhäuser, in Scheunen, auf dem früher das Getreide gedroschen wurde Tennis, das; -, fo. Pl.f Ballspiel, bei dem zwei Spieler od. zwei Paare von Spielern mit ihrem Tennis­ schläger einen B all nach bestimmten Regeln über ein zwei einander gegenüberliegende Spielfelder trennendes Netz hin- und Zurückschlagen Tennis| -ball, der für das Tennisspiel bestimmter Ball von etwa 61/2Zentimeter Durchmesser ;-hose, die meist weiße Hose, die zum Tennisspiel getragen w ird; - k leid, das vgl. -hose; -platz, der für das Tennisspiel bestimmter Platz m it abgeteilten Spielfeldern; -Schläger, der für das Tennisspiel bestimmter Schläger aus einem gitterartig m it Saiten bespannten, ovalen, in einen längeren Griff auslaufenden H olz­ rahmen; -spiel, das jo. Pl.f Tennis; -Spieler, der 1Tenor, der; -s, Tenöre 1. fo. Pl.f höchste Stimmlage bei Männern: T. singen — 2. Sänger mit 1: ein ge­ feierter T. 2Tenor, der; -s, jo. Pl.f 1. bestimmender b eh alt (2), xTon (3) einer Äußerung: der T. einer Rede — 2. Jur. Formel des Urteils: etw. in den T. (des Urteils) aufnehmen Tenor|stimme, die 1. jo. P l.j lTenor (1) : eine T. haben — 2 . Notenvorlage für den xTenor (1) Tentakel, der, das; -s, - fvorw. Pl.f 1. /der/ Z o ol. Fangarm vieler niederer Tiere — 2 . /der, auch das/ B o t . haardünnes klebriges Organ fleischfressender Pflanzen zum Fangen der Beute Teppich, der; -s, -e i n Länge u nd Breite festgelegter, oft ornamental verzierter, textiler Fußbodenbelag, m it dem eine große Fläche eines Raumes bedeckt wird: ein gemusterter, durchgewebter T.; den T. klopfen -j- etw. unter den T. kehren etw. als unangenehm, unbequem abtun: ein Problem unter den T. kehren; sa lopp bleib auf dem T. (bleib sachlich, in nor­ malen, vernünftigen Grenzen) ! Teppich| -boden, der textiler Fußbodenbelag, m it dem ein R aum ausgelegt wird; -bürste, die Bürste zum Reinig en textiler Fußbodenbeläge; -kehrmasehine, die Gerät aus einem langen Stiel und einem kleinen, kastenförmigen, unten offenen Behälter, in dem sich
1146 Teppichklopfer — Terrorregime beim Schieben Bürsten drehen, die den textilen F uß ­ bodenbelag kehren; -klopfer, der 1. Gerät mit langem Stiel und aus Rohr geflochtenem rundem Teil zum Ausklopfen (1.2) bes. von Teppichen — 2 . Teppich­ klopfmaschine; -klopfmasehine, die elektrisches Gerät zum Säubern ausgelegter textiler Fußboden­ beläge ; -stange, die im Freien horizontal angebrachte Stange, über die textile Fußbodenbeläge gelegt wer­ den, die mit der Hand ausgeklopft werden sollen; - weher, der Weber für Teppiche, gewebte Fußboden­ beläge; -weherei, die Weberei für Teppiche, gewebte Fußbodenbeläge Termin, der; -s, -e 1 .1 . festgelegter Zeitpunkt', e in en T. (für etw.) festlegen, vereinbaren; etw. zu einem früheren, günstigeren T. vereinbaren; ich habe morgen einen T. beim Arzt (bin für morgen beim Arzt angemeldet, bestellt) 1.2 . den T. (die F rist 1.1) für die Abgabe der Arbeit einhalten — 2 . Jur. Zeitpunkt der Verhandlung: einen T. anberaumen; heute ist T. in Sachen A Terminal [term in al], Terminal [toer..], das; -s, -s Datenverarb. von der Zentrale einer elektro­ nischen Datenverarbeitungsanlage meist räumlich getrennte Vorrichtung für die Ein- und Ausgabe von Daten Termin/termin zu Termin 11 -arbeit, die A rb eit, die zu einem bestimmten Termin fertig sein muß; -druck, der jo. PL / durch einen Termin bedingte Zeitnot; -gemäß fAdj.; nicht präd.f: etw. t. (ent­ sprechend der F rist 1.1) fertigstellen; -kalender, der Kalender zum Einträgen von Terminen terminlich fAdj.f 1. den Termin (1) betreffend: etw. ist t. gebunden — 2 . fristgemäß: etw. t. ausliefem Terminologie, d ie; - n [..i:a n] Gesamtheit der Termini eines Fachgebiets: die juristische T ,; dazu terminologisch fA d j./ Termini -plan, der: sein T. für morgen sieht vor ...; - treue, die Einhaltung eines Termins (1), vorwiegend in der soz. Produktion: die Baubrigaden wetteifern um T. Terminus, der; Termini Fachausdruck, Fach­ wort'. ein juristischer T. Terminus teehnicus, der; Termini technici [ ..kus, PI. .. tsi] Terminus Termite, die; -, -n in zahlreichen Arten vorkommen­ des, in den Tropen und Subtropen lebendes, staaten­ bildendes, Tageslicht scheuendes Insekt, das Holz frißt Termiten)hügel, der i n Form eines Hügels ange­ legter Bau der Termiten Terpentin, das, auch der; -s, fo. PL/, faehspr. -e 1. Bestandteil des Harzes von Nadelbäumen — 2. Terpentinöl Terpentin[öl, das jo. Pl.j Harze und Fette lösendes, im Terpentin (1) enthaltenes Öl, das bes. als Lö­ sungsmittel für Lacke und Farben verwendet wird Terrain, das; -s, -s [tsrsq, auch ters] Gelände (1), Gebiet (1.1): ein unwegsames T.; O er wollte das T. erst einmal sondieren (die Lage, Sache vorsichtig erkunden); das T. (die Grundlagen, Voraussetzun­ gen) für etw. vorbereiten Terrakotta, die; Terrakotten 1,_ jo. P l.j un­ glasierter, gebrannter Ton — 2 . Terrakotte Terrakotte, die; -n bild. Kunst Kunstgegen­ stand,vorwiegend kleine Plastik, aus unglasiertem, ge­ branntem Ton Terrarium, das; -s, Terrarien [..rian, ..rian] An ­ lage od. einzelner Behälter für die H altung von Lurchen und Kriechtieren Terrasse, die; -n 1. an ein Haus, meist an das Erdgeschoß eines Hauses angebaute, größere (über­ dachte) Plattform: auf der T. sitzen — 2 . jvorw. Pl.j plattformartige Stufe an einem H a ng: die Terrassen des Weinbergs terrassen/Terrassen zu Terrasse 2 1 -förmig jA d j .j : ein t. angelegter Garten; -garten, der terrassen­ förmig angelegter Garten terrassieren jsw. Vb.; hat; zu Terrasse 2/ etw. stufen­ förmig anlegen Terrazzo, der; -/ -s, Terrazzi jvorw. Sg.j Estrich aus Zement, der durch mehrfarbigen Steinschlag (2) mosaikartig wirkt Terrier, der; -s, - [ . .iar, ..iar] zu einer Hunderasse m it kurzem, steifem, nicht gekräuseltem H aar ge­ hörender Haushund Terrine, die; -n Suppenschüssel mit Deckel territorial /A d j.; zu Territorium/; zu 1: terri­ toriale Streitigkeiten zwischen zwei Staaten; zu 2: die territoriale Integrität eines Staates; zu 3: terri­ toriale Bauvorhaben Territorial! -gewässer, die /PI./ Hoheitsgewässer; -p lahung, die jo. PL; DDR/ Planung speziell der territorialen Entwicklung der soz. Volkswirtschaft; -prinzip, das jo. PI .; DDRj speziell auf die Belange des Territoriums (3) ausgerichtetes P rin zip soz. Leitung und Planung; -Staat,der (deutsches) Fürsten­ tum im Zeitalter des Feudalismus, dessen Herrscher (weitgehend) unabhängig von der kaiserlichen Gewalt war; -Struktur, die jo. P l.j: die T. des Staates (Glie­ derung des Staates, Landes in staatliche Teilgebiete); die T. (räumliche, regionale Gliederung) der Volk s­ wirtschaft Territorium, das; -s, Territorien [ . .ien, ..ian] 1. (großes) geographisches Gebiet der Erdoberfläche: ein riesiges T .; 25 Prozent des Territoriums (Gesamt­ gebietes) der Erde; — 2 . Staats-, Hoheitsgebiet: das T. der DDR; fremdes T. überfliegen — 8 . jDDRj 3.1 . örtlicher Bereich: die im T. vorhandenen Er­ holungsgebiete 3.2 . W ir ts ch. regionaler Bereich der Volkswirtschaft Terror, der; -s, jo. PLI systematische Verbreitung von Furcht und Schrecken, bes. durch Gewaltakte, Morde, m it dem Ziel, die Machtansprüche einer reaktionären Klasse od. einer Gruppe durchzusetzen: brutaler, konterrevolutionärer T .;im Land herrsch­ te der T .; T. ausüben Terrorfakt, der: einen T. verüben terrorisieren jsw. Vb.; hat/ jmdn., bes. eine Gruppe von Menschen, durch Terror, Gewaltakte in Furcht und Schrecken versetzen, einschüchtern: die B e­ v ölkerung wurde durch Morddrohungen, B o mbe n­ a ttentate terrorisiert; die Bande terrorisiert die gan ze Gegend; da zu Terrorisierung, die; -en jvorw. Sg.j Terrorismus, der; -, jo. P l.j Einstellung und Ver­ haltensweise, die die Ausübung von Terror zum, Prinzip hat Terrorist, der; -en, -en jm d., der Terror ausübt terroristisch jA dj.j auf Terror fußend, m it den M e­ thoden des Terrors, des Terrorismus', terroristische Handlungen, Methoden Terror| -Justiz, die Terrorurteile fällende Klassen­ justiz; -methode, die jvorw. P l.j; -Organisation, die terroristische Organisation; -regime, das terroristi­
Terrorurteil — Text 1147 sches Regime; -urteil, das a uf Terrorismus basie­ rendes Urteil Tertiär, das; -s, jo. PL/ [..tsie:r] Geol. ältere Formation des Känozoikums Terz, die; -en Mus. 1.1. dritte Stufe der diatoni­ schen Tonleiter 1.2 . Intervall von drei Tönen Terzett, das; -(e)s, -e Mus. Komposition für drei Singstimmen Test, der; -(e)s, -s/-e jzu testen/: einen T. (mit, an etw.) vornehmen; jmdn., sich einem T. unter­ ziehen Testament, das; -(e)s, -e 1. von einem Erblasser ge­ troffene und von ihm frei widerrufbare Verfügung für den Fall seines Todes: sein T. machen; ein T. anfechten; Jur. ein T. eröffnen — 2 . Rel. ev. k a th . das Alte T. (die in die Bibel aufgenommenen heiligen Schriften der Juden); das Neue T. (der die christlichen heiligen Schriften enthaltende T eil der Bibel) testamentarisch /A d j./ durch ein Testajnent (1): etw. t. verfügen Testaments Jur.| -erÖffnung, die förmliche E röff­ nung eines Testaments nach dem Tode des Erblassers; -Vollstrecker, der; -s, - vom Erblasser beauftragte Person, die Bestimmungen des Testaments durch­ zuführen; -Vollstreckung, die Durchführung der Be­ stimmungen des Testaments durch den Testam ents­ vollstrecker Testat, das; -(e)s, -e schriftliche Bestätigung des Besuchs einer Vorlesung (an einer Hochschule) Test|bild, das F e r n s e h e n Bild (mit geometrischen Figuren) auf dem Schirm des Fernsehgeräts zur Überprüfung der Qualität des Fernsehempfangs testen, testete, hat getestet etw., jmdn. nach einer festgelegten Methode, Fragestellung bes. im Hinblick auf seine Eigenschaften, Fähigkeiten untersuchen, prüfen: ein neues Gerat, Material t.; etw. unter extremen Bedingungen t .; eine Medizin auf Neben­ wirkungen t.; jmdn. auf seine Reaktionsfähigkeit, Eignung zu etw. t. Test) -fahrt, die Fährt zum Testen eines Fahrzeugs; - f lug, der vgl. - fahrt; -frage, die Frage, m it der jm d ., oft im Rahmen eines umfangreicheren Tests, getestet werden soll testieren /sw. Vb.; hat/ 1. Jur. ein Testament er­ richten : er hat nicht testiert — 2 . ein Testat erteilen Testier|fähigkeit, die jo. P I ./ J u r . rechtlich a n ­ erkannte Fähigkeit, ein Testament zu errichten Test) -methode, die bei einem Test angewandte Methode; -Objekt, das etw., das od. an dem etw. getestet wird: ein Frosch diente als T.; -person, die jmd., a n dem etw. getestet wird; -pilot, der Pilot, der (neue) Flugzeuge testet; -Serie, die Serie eines E r ­ zeugnisses, die zu einem Test dient; -stopp, der Ein­ stellung von Versuchen bes. mit Kernwaffen: einen T. vereinbaren; -strecke, die Strecke, auf der ein Fahr­ zeug getestet wird; -verfahren, das 1. bei einem Test angewandtes Verfahren — 2 . das Testen Tetanus, Tetanus, der; -, /o. PI ./ Med. Wundstarr­ krampf Tetanus, Tetanus | -impfung, die I m p fun g gegen Tetanus; -spritze, die Spritze (2) gegen Tetanus Tetrachlorkohlenstoff, d e r/<?. PI ./ [..kl . .] Chem . nicht brennbare, a us Schwefelkohlenstoff u nd Chlor hergestellte Flüssigkeit, die bes. a ls Lösungsmittel und Feuerlöschmittel verwendet wird Tetraeder, das; -s, - [.. a|e:..] Math, von vier gleich­ seitigen, kongruenten Dreiecken begrenzter K ör - per Tetralogiß, die; -n [..hon] Zyklus von vier zu­ sammengehörigen' literarischen od. musikalischen Werken teuer /Adj./ 1 . viel Geld kostend, von hohem Preis: ein teurer Schmuck; teure Reisen machen; ein teures Restaurant (Restaurant mit hoher Preis­ stufe); das ist mir zu t.; etw. t. kaufen, bezahlen; etw. kostet teures (viel) Geld; wie t. ist (wieviel kostet) dieser Mantel? — 2 . /nicht adv./ geh. lieb (1) und wert (2): der teure Verstorbene; etw. ist jmdm. t.; /in der Anrede/ teure Freunde und Genossen! + etw. t . bezahlen (für etw. schwer büßen) müssen; etw. kommt jmdm., jmdn. t. zu stehen (jmd. muß für etw. schwer büßen); — ein teures / Pflaster; da ist guter / Rat t.; ein teurer / Spaß; ein teures / Vergnügen Teuerung, die; -en für die Entwicklung der Preise in nichtsoz. Wirtschaftssystemen charakteristisches, inflationäres Ansteigen der Preise Teufel, der; -s, -1 .1 . /o. PL; nicht mit unbest. Art./ nach christlichem Glauben der Widersacher Gottes: umg. zum T.!; hoPs der T .! /Flüche/; der T. soll dich, ihn holen! / Verwünschung/; pfui T.! /Ausruf des Mißfallens, Ekels, der Empörung/ 1.2 . ein zur Hölle gehöriger Dämon — 2 .1 . bösartiger, boshafter od. ungebärdiger Mensch: sie war der reinste T. 2 .2 . u m g . er ist ein armer T. (ein bedauernswerter Mensch) + den T. mit Beelzebub austreiben (ein Übel mit einem anderen bekämpfen); den T. an die Wand m alen (von einem möglicherweise eintretenden Un­ heil sprechen); umg. jmdn. reitet der T. (jmd. läßt sich hinreißen, m utwillig Unvernünftiges zu tun); jmdn. zum T. jagen (fortjagen, vertreiben 1); weiß der T. (niemand weiß), wann, wer, wie, wo, ob in Teufels Küche (in eine sehr unangenehme Lage) kommen; es müßte doch mit dem T. zugehen (etw. sehr Unwahrscheinliches müßte passieren), w en n . . . ; in drei Teufels Namen (meinetwegen) \; salopp zum T. gehen, sein (unbrauchbar werden, geworden sein); auf T, komm raus (mit aller Kraft, aber unbedacht und übereilt, sehr intensiv, aber wenig kontrolliert) ; da ist der T. los (da geht es turbulent zu, ist alles in Aufruhr); scher dich zum T. (ver­ schwinde) ! Teufelei, die; -, - e n 1. /o. PL/ teuflische, boshafte Gesinnung: etw. aus T. tun — 2 . auf Bosheit be­ ruhende Handlung: eine T. verüben Teijfelin, die; -, -n en /zu Teufel 2.1/ Teufels] -k erl, der u m g ; /emot./ kühner, verwegener Kerl, Draufgänger; -kreis, der ausweglos scheinende Lage, die in einer Folge vor allem negativer Fakto­ ren od. Geschehnisse, von denen jeweils eines die Ur­ sache des anderen ist, besteht; -zeug, das umg. /emot./: dieser Schnaps ist ein T. (ist gefährlich, tückisch) teufen jsw. Vb.; hat/ Bergm .: einen Schacht t. (ah- teufen) teuflisch /A dj./ 1. voller Niedertracht (1): ein teuf­ lischer Plan; t. lächeln — 2 . wie der, wie vom Teufel (1.1): eine teuflische Fratze, Erfindung — 3. /drückt emotional einen hohen Grad aus/ sehr groß: eine teuflische Kälte; t. (sehr) aufpassen müssen Text, der; -es, -e 1. (schriftlich) fixierte, thematisch zusammenhängende Folge von Aussagen: einen T.
1148 Textbuch — Theoretiker vortragen, überfliegen; der genaue, volle T. der Rede; einen schwierigen T. übersetzen; der Schau­ spieler lernt den T. (Wortlaut) seiner Rolle — 2. zu einem musikalischen Werk gehörender sprach­ licher Teil: der T. eines Liedes -b umg. weiter im T. (fahre fort zu sprechen)! Text] -buch, das Buch mit dem Text (2) eines M usik­ werkes, bes. einer Oper, Operette, eines Oratoriums; - d ichter, der Dichter des Textes eines Musikwerkes texten, textete, hat getextet Texte, bes. Werbetexte, Schlagertexte verfassen: Schlager für ein K abarett t. Texter, der; -s, - jmd., der beruflich textet Text|fassung, die W issens eh. vollendete od. nicht­ vollendete Fassung des Teoctes eines künstlerischen od. wissenschaftlichen Werkes: verschiedene T e x t­ fassungen vergleichen textü fAdj.; nicht präd.f T ex til. Erzeugnisse, Arbeitsvorgänge betreffend, die mit verspinnbarem od. gesponnenem M aterial Zusammenhängen: eine textile Faser; textiler Faserstoff; textile Waren; Fasern t. verarbeiten Textü, das; -s, fo. Pl.f Textil. Material aus tex­ tilem Faserstoff: Sommerschuhe aus T. Textil| -arbeiter, der Arbeiter in der Textilindustrie; - betrieb, der Betrieb der Textilindustrie; -erzeugnis, das Erzeugnis aus textilem Faserstoff; -fa ser, die Textil, textile Faser Textilie, die; -, -n [..io] fvorw. Pl.f Erzeugnis aus textilem Faserstoff Textill -industrie, die Industriezweig, der Erzeugnisse aus Faserstoff, Textilien herstellt; -ingenieur, der für die Textilindustrie ausgebildeter Ingenieur; - m a s chine, die Maschine zur Herstellung von Tex­ tilien; -Veredelung, die /o. P Lj T e x t il. Gesamtheit der Vorgänge, die dazu dienen, Textilien mit modi­ schen und den Gebrauch verbessernden Eigenschaften zu versehen; -waren, die jPLj textile Waren Text/text| -kritik, die fo. PL/ W issens ch. philo­ logisches, Verfahren z ur Prüfung eines überlieferten Textes; dazu -kritisch jAdj.j textlich jAdj.;zu Text/; zu 1: eine Rolle t. erfassen Text]stelle, die bestimmter, aus einigen sinngemäß zusammengehörigen Wörtern, einem Satz od. Sätzen bestehender T eil eines Textes Tezett, Tezett, das + umg. bis zum, ins T. bis ins letzte, kleinste: etw. bis zum T. diskutieren Theater, das; -s, - 1 . Gebäude für die Aufführung von Bühnenwerken: ein neues T. bauen. — 2. jo. Pl.j Einrichtung bes. z ur Aufführung von Bühnenwerken: beim T. beschäftigt sein; zum T. gehen, wollen (Schauspieler werden, werden wollen) — 8 . jo. Pl.f Aufführung, Vorstellung in 1: das T. beginnt um 19Uhr;insT.gehen —4.jo. Pl.j4.1.gutesT.bie­ ten (Theaterstücke in guter Qualität darbieten) 4.2 . Theaterwesen: das T. in der Antike, in der Shakespearezeit — 5 . jo. P l.j 5.1 . alle Zuschauer, die sich während einer Vorstellung in 1 befinden: das ganze T. lachte 5.2 . alle Personen, die zu 2 ge­ hören, in 1 arbeiten: das T. macht morgen einen Ausflug + u m g . T. sp iele n (etw. heucheln, Vortäuschen); T. machen (viel Wesen um etw. machen, sich in über­ triebener W eise wegen etw. gebärden); immer d a s­ selb e T. (dasselbe unnötige Aufheben, Getue) ! Theater] -abend, der Abend mit einer Theaterauf­ führung; -anrecht, das Anrecht für Besuche von Theateraufführungen; -aufführung, die Aufführung eines Bühnenwerkes; -besu chet, der jmd., der eine Theateraufführung besucht; -k arte, die Eintritts­ karte für eine Theateraufführung; -ka sse, die K asse (im Theater) für den Verkauf von Theaterkarten; - kritiker, der jmd., der Kritiken über Theater- aufführungen schreibt, veröffentlicht; -probe, die Probe eines für die Aufführung im Theater vor­ gesehenen Stückes; -Saison, die Spielzeit im Theater; - s chaffende, der; -n, -n /vorw. Pl.j jmd., der (künst­ lerisch) für das Theater tätig ist; -Skandal, der durch eine Theateraufführung verursachter Skandal; - stück, das /PL -e/ dramatisches Werk, Stück für das Theater; -Vorstellung, die vgl. -a ufführung; -w esen, das jo. P Lj Gesamtheit der Einrichtungen, die der Pflege der Bühnenkunst dienen, und das dieser zugrunde liegende dramatische Schaffen; -Wissen­ schaft, die /o. P Lj Wissenschaft vom Theaterwesen Theatralik, die; -, jo. PI . ; zu theatralisch 2/: er war offen und herzlich, ohne jede T. theatralisch jAdj.j 1. /nur attr.j 1.1.* das Theater, die Schauspielkunst betreffend: die theatralische Kunst 1.2 . die theatralische (dem Theater 2 ge­ mäße) Form eines Stoffes — 2 . in der Gestik, im Gebaren übertrieben, gespreizt, unnatürlich: th ea ­ tralische Gesten, Gebärden; sein Verhalten wirkte t. Theismus, der; jo. PLj [te|i..] theologische Lehre von einem transzendenten, persönlichen Gott, dem die Erschaffung und Erh altung der Welt zugeschrieben w ird; dazu theistisch jAdj.j Theke, die; -, - n 1. für den Ausschank von Getränken, meist mit einer Stelle zum Zapfen von Bier (und einer Spüle für Gläser) versehener Tisch in einem R estau­ rant, Schanktisch: der Wirt steht hinter der T.; ein Bier an der T. trinken — 2. landsch. als Barriere zwischen den Abzufertigenden und den Ab­ fertigenden dienender Tisch in einem Büro, einer Ausleihe, einer Garderobe Thema, das; -s, Themen/-ta 1. der allgemeine ge­ dankliche I nhalt für eine schriftliche od. mündliche Darlegung: ein aktuelles, um strittenes, unerschöpf­ liches T .; das T. eines Vortrags; ein T. anschneiden, erschöpfend behandeln; das Gespräch auf ein T. bringen; vom T. abkommen; das T. wechseln (von etW. anderem sprechen) — 2 . Mus. meist aus meh­ reren M otiven aufgebauter melodischer Leitgedanke einer Komposition: das T. einer Fuge Thematik, die; -, -en jvorw. Sg.jThema (1), Themen­ kreis : eine interessante T. thematisch jAdj.; zu Thema/; zu 1: etw. nach the­ matischen Gesichtspunkten ordnen Themen [kreis, der zusammengehörige Gruppe von Themen Theodolit, auch Theodolit, der; -(e)s/-en, -e/-en Winkelmesser, der bes. bei der Vermessung von Gelände benutzt w ird Theologe, der; -n, -n ausgebildeter Fachmann auf dem Gebiet der Theologie Theologie, die; -, - n [. .i:o n] Fachgebiet, das durch die Auslegung heiliger Schriften und eine bestimmte Interpretation des Gegenstands dieser Überlieferung die Lehre einer Religion, Konfession systematisierend darstellt; dazu theologisch jAdj.j Theorem, das; -s, -e W issensch. aus Axiomen gewonnene Aussage innerhalb einer Theorie (1) Theoretiker, der; -s, - jmd ., der eine Theorie ent-
theoretisch — tief 1149 wickelt od. m it ihrer Hilfe ein Problem zu lösen versucht, jm d . , der vorwiegend theoretisch arbeitet theoretisch fAdj.; zu Theorie/; zu 1: theoretische Grundlagen schaffen; die experimentelle und theo ­ retische Physik; zu 2: das ist zwar t. möglich, aber doch sehr unwahrscheinlich Theorie, die; - n [ i :on] 1. logisch-systematische Zusammenfassung und Verallgemeinerung von E r ­ kenntnissen über einen Bereich der Wirklichk eit, des Bewußtseins, deren Zusammenhänge erklärend, be­ gründend widergespiegelt werden: eine wissenschaft­ liche T.; eine T. aufstellen, vertreten; die Ver­ bindung v o n T. (Theoretischem) und Praxis — 2. abstrakte Gedanken und Vorstellungen, deren Bezug zur R ealität nicht evident ist od. bezweifelt wird: etw. ist nur, reine, bloße T.; nach seiner T. (Meinung über den Sachverhalt) kam nur K als Täter in Betracht Therapeutikum, das; -s, Therapeutika Mittel zur Behandlung einer Krankheit: orthopädisches Tur­ nen als T .; dazu therapeutisch /A dj./ Therapie, die; -, -n [..i:9n] Gesamtheit der M aß­ nahmen zur Behandlung einer Krankheit: die medi­ kamentöse T .; moderne Therapien anwenden Thermalbad, das 1. Kurort mit Thermalquelle — 2. medizinisches Bad aus Thermalwasser — 3 . Schwimmbad mit Thermalwasser Thermalquelle, die gleichbleibend über 20 Grad warme Quelle Thermalwasser, das fPl. - wässer/ Wasser einer Thermalquelle Therme, die; -, - n warme Quelle Thermik, die; -, jo. Pl.j M eteor, durch unterschied­ liche Erwärmung der Erdoberfläche vertikal nach oben gerichtete Luftströmung, A ufwind thermisch /Adj.; vorw. attr. u. präd.j fachspr.: die thermische (die Wärme betreffende) Stabilität einer Textilfaser; die thermische (auf der Wärme be­ ruhende) Behandlung von Werkstücken Thermobehälter, der gegen Außentemperatur isolier­ ter Behälter Thermochemie, Thermochemie, die Teilgebiet der chemischen Thermodynamik, das sich mit Wärme­ wirkungen der chemischen Prozesse und den Wir­ kungen der Wärme auf die chemischen Prozesse be­ faßt Thermodynamik, Thermodynamik,die P h ys . Teil­ gebiet der Physik und physikalischen Chemie, das sich mit der Wärme und allen Vorgängen befaßt, bei denen Wärmewirkungen und Temperaturänderun- gen eine Rolle spielen; dazu thermodynamisch, thermodynamisch /A d j./ Thermometer, das; -s, - Gerät zum Messen der Temperatur: das T. zeigt fünf Grad unter Kuli; das T. steigt, fällt thermonuklear /Adj./ Phys. auf der durch Kern­ umwandlungen entstandenen Wärme beruhend Thermophor, der; -s, -e wärmeisolierter Metallkübel zum Warmhalten und zum Transport warmer Speisen Thermoplast, Thermoplast, der K unststoff, der beim Erwärmen formbar wird und nach Abkühlung seine ursprüngliche Härte wiedererlangt Thermosfla sche, die wärm eisoliertes, flaschenför­ miges Gefäß zum Warm-, Kühlhalten von Getränken Thermostat, der; -(e)s/-en, -e/-en Vorrichtung zur Aufrechterhaltung einer gewünschten u n d konstant zu haltenden Temperatur Thesaurus, der; -, Thesauri/Thesauren W is s e n - s c h . ein (Wissens)gebiet vollständig umfassendes Sammelwerk: dieses Wörterbuch ist als T. konzi­ piert These, die; -, -n wissenschaftlich z u beweisende Behauptung, aufgestellter Leitsatz: eine T. auf- stellen, vertreten; seine Thesen verteidigen; diese T. ist haltlos Thomasmehl, das /o. PJ./ H ü tte n w . anorganisches Düng emittel aus gemahlener Thomasschlacke Thomasschlacke, die jo. Pl.j H ütten w . beim Tho­ masverfahren entstehende Schlacke, die vorwiegend eine Verbindung aus Kalzium, Phosphor und Sauer­ stoff ist Thomasverfahren, das fo. Pl.j H ütten w . Ver­ fahren, bei dem Stahl in einem Konverter (1) er­ zeugt wird Thora, Thora, die; -, fo. PL/ B ei. jüd. /bei den Ju­ den übliche Bez. für die fünf Bücher Mosis/ Thorax, der; -/-es, -e/Thoraces [..tse:s] Med. Brustkorb: den T. durchleuchten Thriller, der; -s, - / -s [Orilor] reißerische Geschichte, die Spannung und Entsetzen erzeugen soll, bes. Kriminalroman, -film, -stück: einen T. lesen Thrombose, die; -n Med. durch Blutgerinnung hervorgerufene B ehinderung od. Aufhebung der Strömung in der Blutbahn Thron, der; -(e)s, -e für feierliche Anlässe bestimm­ ter repräsentativer, meist erhöht aufgestellter Sessel, Sitz eines Monarchen jauch als Sinnbild der Re­ gierungsgewalt eines Monarchen/: O den T. b e­ steigen (als Monarch die Regierung antreten) ; auf dem T. sitzen (als Monarch ein Land regieren) Thronfolger, der; -s, - jmd., der die Nachfolge in der Regierung eines Monarchen antritt Thunfisch, der mit der Makrele verwandter, in warm en Meeren lebender, großer, spindelförmiger Knochenfisch, der als Speisefisch genutzt wird Thymian, der; -s, -e /vorw. Sg./ [ty:mia:n] krauti­ ger bis strauchiger Lippenblütler m it rötlichen od. weißen Blüten, der ätherische Öle enthält und als Gewürzpflanze verwendet wird Ti&ra, Tiare, die; -, Tiaren zum Ornat gehörende, m it drei Kronen verzierte, hohe, spitze Mütze des Papstes Tick, der; -(e)s, -s/-e 1. Schrulle, Eigenart: einen T. haben; das ist ein T. von ihr — 2 . Med. gleich­ förmig wiederkehrende, unwillkürliche (nervöse) Muskelzuckung ticken /sw. Vb.; hat/ etw. tickt etw. bringt kurze, helle, schnell und regelmäßig aufeinanderfolgende leise Geräusche hervor: die Uhr tickt Ticket, das; -s, -s 1.1 . Flugkarte, -schein 1.2 . Fahr­ karte 1.3 . Eintrittskarte ticktack jlautnachahmend für das Ticken einer Uhr/ Tfcktack, die; -, -s Kinderspr. Uhr (1) tief /Adj./ 1 .1 .1 . in der Ausdehnung, Erstreckung, Richtung nach unten über einen bestimmten m itt­ leren Wert hinausgehend: ein tiefer See, Schacht; tiefe Gletscherspalten; t. graben; t. fallen; O beide trennt eine tiefe Kluft in ihren Auffassungen 1.1 .2 . /einer Maßangabe nachgestellt; gibt die in der Zahl ausgedrückte räumliche Erstreckung nach unten von einem Ausgangspunkt an/ : an dieser Stelle ist das Meer 60 Meter t .; ein fünfzehn Meter tiefer Brunnen 1.2 . /nicht präd./ (weit) unten be­ findlich : t. (unten) im Tal liegt ein D orf; Familie F
1150 Tief — Tiefschlag wohnt zwei Etagen tiefer (weiter unten) 1.3 . in ge­ ringer Höhe: die Wolken hängen t .; die Sonne steht schon t. 1 ,4 , tiefe (niedrige) Temperaturen — 2. m it starker Wölbung nach unten, nicht flach: eine tiefe Schüssel; tiefe Teller — 3 .1 . (weit) nach hinten, in die Tiefe (2) reichend od. gerichtet: ein tiefer Schrank; tiefe Augenhöhlen; vom Gipfel aus kann man t. ins Land hineinblicken; feiner Maßangabe nachgestelltf das Regal ist 30 Zentimeter t. 3 .2 . /nicht präd./ (weit) im Innern befindlich, mitten in : er wohnt t. im Walde; O es war tiefe Nacht; im tiefsten Winter; bis t. in den Herbst hinein — 4.1 . von großer Intensität, Stärke: tiefe Stille; in tiefen Schlaf sinken; t. in Gedanken versunken sein; t. nachdenken; etw. t . bereuen; jmd. ist t. enttäuscht; aufs tiefste (sehr stark) ergriffen sein 4.2 . /nur attr./ sehr stark empfunden: jmdm. seinen tiefen Dank, seine tiefe Anteilnahme aussprechen — 5. das Zugrundeliegende enthaltend, nicht vorder­ gründig: der tiefere Sinn des Eilms; das hat eine tiefe (ins Grundsätzliche gehende) Bedeutung — 6.1 . kräftig und dunkel im Farbton: ein tiefes Schwarz; tiefe Röte stieg ihr ins Gesicht 6.2 . dunkel tönend, m it geringer Schwingungszahl: eine tiefe Stimme haben; eine Oktave zu t. spielen + etw. g eht bei jmdm. t . (ergreift, erschüttert jmdn.); das läßt t. blicken (ist sehr aufschluß­ reich); — zu t. ins / Glas geguckt haben; aus tiefster Seele; t. in die / Tasche greifen müssen Tief, das; -s, -s 1. M eteor. Tiefdruckgebiet: über dem Atlantik liegt ein kräftiges, ausgedehntes T .; das T. schwächt sich ab — 2. deprimierte Stim ­ mung: ein (seelisches) T. erleben, haben T|ef/t|ef| -ausläufer, der M eteor, von einem Tief­ druckgebiet ausgehende schmale Zone tiefen L uft­ drucks; -bau, der fo. PL/ Teil des Bauwesens, der sich bes. im Straßen-, Brücken-, Kanal-, Tunnelbau m it der Ausführung von Arbeiten unterhalb der E rd ­ oberfläche befaßt; -bewegt /A dj.f sehr bewegt, er­ griffen: t. sein; -blau /A dj.f intensiv dunkelblau; -bohrung, die Techn. Geol. über 500 Meter tiefe Bohrung zur geologischen Erkundung od. Förderung von Erdöl, -gas, Wasser; -bunker, der bombensicheres Gebäude unter der Erdoberfläche; -decker, der; -s, - F lu g w . Flugzeug, bei dem die Tragflächen an der Unterseite des Rumpfes angebracht sind; -druck, der /o. Pl.f Druckerei Druckverfahren, bei dem die druckenden Teile in die Druckplatte eingraviert, - gestochen od. geätzt sind und mit Farbe aufgefüllt werden; -druckgebiet, das M eteo r . Gebiet niedrigen Luftdruckes, Tief (1) Tiefe, die; - n 1. senkrechte Ausdehnung von etw. nach unten: dieser See hat eine beträchtliche T.; die T. des Wassers messen; der Brunnen hat eine T. von zwölf Meter(n); in die T. (nach unten) stür­ zen — 2. Ausdehnung einer Fläche, eines Raumes von vorn nach hinten: die T. des Schrankes beträgt 60 Zentimeter; die Bühne hat keine große T.; die Forscher waren in die T. (bis ins Innere) des tro­ pischen Urwaldes vorgedrungen; O in der T. ihres Herzens (insgeheim) hoffte sie noch immer, daß . . .; sie war bis in die innersten, letzten Tiefen (bis in ihr Innerstes) aufgewühlt — 3 . fo. Pl.f große Stärke, Intensität: die T. seines Schmerzes, ihrer Liebe — 4. jo. PI.; zu tief 5/: die T. seiner Gedanken; die Bedeutung von etw. in ihrer ganzen T. erfassen — 5. Bereich, in dem ein l Ton, eine Folge von Tönen m it geringer Schwingungszahl lieg t: ein Baß vo n er_ staunlicher T. T|ef/tief| -ebene, die Ebene (1) in Höhen bis 200 Meter über dem Meeresspiegel; -eingewurzelt /A dj.; nur attr.f im Denken und Fühlen fest verhaftet: eine tiefeingewurzelte G ewohnheit; -empfunden /A dj.; nur attr./ sehr stark empfunden: sein tiefempfunde­ nes B eileid aussprechen Tiefen/tlefen] -bestrahlung, die M ed . Behandlung innerer Krankheitsherde mit tief reichenden ioni­ sierenden Strahlen; -gestern, das G eol. magmati­ sches Gestein, das in den tieferen Bereichen der E rd ­ kruste erstarrt ist; -psychologie, die /Bez. für p sy­ chologische Theorien, d ie unbewußte Triebkräfte als entscheidende Bedingungen menschlichen Verhaltens betrachten und dem Bewußstein nur eingeschränkte od. gar keine Bedeutung zusprechen/ ; dazu -psycho­ logisch /Adj./; -schärfe, die Opt. Fotogr. Schär­ fentiefe; -Wirkung, die 1. tiefgreifende Wirkung auf den menschlichen Körper: die T. moderner Massage — 2. Eindruck, Wirkung von Tiefe (2): die T. eines Bühnenbildes tief/Tlefj -ernst /A dj./ sehr ernst: jmdn. t . an - blicken; -flieg er, der Flugzeug, das im Tiefflug fliegt; -flug, der Flug eines Flugzeugs in sehr gerin­ ger Höhe; -ga ng , der 1.1 . Reichweite in die Tiefe (1): der T. der Pflugschar 1.2 . fachspr. senkrechter Abstand von der untersten Kante des Kiels bis zu der Linie am Schiffsrumpf, bis zu der ein Schiff ins Wasser eintaucht: der T. verändert sich je nach Beladung des Schiffes; -garage, die Garage unter­ halb der Erdoberfläche; -gefrieren /V b./ etw. ein- fHeren und dadurch haltbar machen: das Tief- gefrieren mit flüssigem Stick stoff; tiefgefrorenes Gemüse; -gefrostet /A dj.; vorw. attr./ bei tiefer Temperatur eingefroren und dadurch haltbar ge­ macht: tiefgefrostete Tomaten; -gehend /Adj./ tiefgreifend (1, 2); -gekränkt /A dj.; vorw. attr./ sehr gekränkt; -gekühlt /A dj.; vorw. attr.f tief- gefrostet; -greifend /Adj./ 1 . weit nach unten, innen vordringend: eine tiefgreifende Erwärmung des Körperinnern — 2 . tiefgreifende (sich sehr stark auswirkende) Veränderungen — 3 . tiefgründig (2): eine tiefgreifende Debatte; -gründig /Adj./ 1. /nicht präd./ Landw . weit in den Erdboden vor­ dringend : den Boden t. lockern — 2 . einem Problem auf den Grund gehend: etw. t . untersuchen Tiefkühll -fach, das Fach in einem Kühlschrank, in dem Nahrungsmittel tiefgefroren werden, Tief­ kühlkost aufbewahrt werden kann; -k ost, die durch Tiefgefrieren haltbar gemachte Nahrungsmittel; - truh e, die truhenförmige Gefrieranlage zur Tief­ kühlung von Nahrungsmitteln Tlef/t|ef| -ktihlung, die das TiefgefHeren: die T. von Fleisch, Gemüse; -lader, der; -s, - Fahrzeug mit tiefliegender Ladefläche für schwere, große La sten; - land, das jo. Pl.f ausgedehntes, vorwiegend flaches Gebiet in geringer Höhe über dem Meeresspiegel; - l iegend /A dj./ tiefer als die Umgebung liegend: eine Straße mit tiefliegendem Randstreifen; -pflügen /Vb./ Landw. über 30 Zentimeter tief pflügen; - punkt, der /PL -e/ tiefster, niedrigster Stand einer Flüssigkeit: der W asserstand des Flusses hat einen T. erreicht; <£> auf dem (seelischen) T. a n ­ gekommen sein; -rot /Adj./ vgl. tiefblau; -schlaf, der sehr intensiver Schlaf; -schlag, der B o x en unterhalb der Gürtellinie auftreffender, verbotener
tiefschürfend — Tinte 1151 Schlag; -schürfend /A d j.j tiefgründig (2): ein tief­ schürfender Vortrag; -schwarz fAdj.j intensiv schwarz; -see, die jo. Pl.j Geogr. Teil der Welt­ meere, der tiefer als 3000 Meter unter dem Meeres­ spiegel liegt; -seegraben, der G eog r. Tiefsee in Form einer grabenförmigen Vertiefung im Meeres­ boden; -sin n, der fo. PL / 1 . tiefere, nicht vorder­ gründige Bedeutung: der T. eines Gedichtes — 2. Versunkenheit in Grübelei: in T. verfallen (schwer­ mütig, gemütskrank werden); dazu -sinnig jA dj.f; zu, 1: eine tiefsinnige Betrachtung;zu 2: jmd. blickt jmdn. t. an; -stand, der fo. Pl.j tiefster, niedrigster Stand einer Flüssigkeit: bei T. kann der Fluß nicht v on Lastkähnen befahren werden; O ein geistiger, moralischer T .; sStapelei, -stapelei, die fo. Pl.j das Tiefstapeln; -stapeln, stapelte tief, hat tiefgesta- pelt/getiefstapelt bes. sich selbst in seinen Kennt­ nissen, Leistungen bewußt zu gering veranschlagen; -Start, der Sport Start zu einem Kurzstreckenlauf aus kauernder Stellung, meist vom Startblock (i) aus; - strahier, der; -s, - bes. auf Sportplätzen, Bauplätzen eingesetzte Leuchte mit starkem, nach unten gerich­ tetem Lichtkegel Tiefst] -temperatnr, die niedrigste Temperatur (1): die nächtliche T.; -wert, der fachspr.: die nächt­ lich en Tiefstw erte (Tiefsttempera&uren) tief/Tief| -traurig jAdj.j sehr traurig; -verschneit jA dj.; vorw. attr.j mit sehr viel Schnee bedeckt: ein tiefverschneiter Wald; -wurzler, der; -s, - B o t . Pflanz e, deren W urzeln auch tiefere Bodenschichten unterhalb der Ackerkrume stark durchziehen Tiegel, der; -s, - 1. ostm itteldt. Pfanne mit einem Stiel — 2 . fachspr. 2.1. dünnwandiges Gefäß aus feuerfestem M aterial, bes. zum Schmelzen, Veraschen von Stoffen 2.2 . unterer Teil des Schacht­ ofens, in dem sich das flüssige E rz sammelt Tier, d a s; -(e)s, -e Lebewesen, das sich von organischen Stoffen ernährt, sich im allgemeinen fortbewegen kann, auf Reize reagiert und den für seinen Stoffwechsel benötigten Sauerstoff zumeist über besondere A t­ mungsorgane aufnim m t: ein männliches, weibliches, zahmes, wildes, nützliches, schädliches T .; Tiere halten, züchten, dressieren; ein T. schlachten; das T. ist verendet umg., oft spött. ein großes, hohes T. (jmd., der im öffentlichen Leben eine hohe Position einnimmt) Tier/t|er| -art, die BioL; -arzt, der auf einer Hoch­ schule ausgebildeter Fachmann für Veterinärmedizin; - ärztlich jAdj.; nicht präd. ; zu -arzt/; -experiment, das wissenschaftliches Experim ent an einem lebenden Tier; -familie, die B iol.: die T. der Katzen; -fang, der das Fangen wildlebender Tiere; -länger, der; - s, - jmd., der gewerbsmäßig Tierfangbetreibt; -freund, der jmd., der Tiere liebt: T. sein; -garten, der zoolo­ gischer Garten; -gärtner, der Fachmann auf dem Gebiet der Tierhaltung i n zoologischen Gärten; - gattung, die B io l.; -gehege, das tierhaft jAdj.j tierisch (2): ein tierhafter Schrei T|er| -halter, der jmd., der ein Tier, Tiere hält; - haltung, die; -heilkunde, die jo. Pl.j Veterinär­ medizin; -h eim , das Einrichtung, in der herrenlose Tiere aufgenommen und gepflegt werden tierisch jAdj.j 1. jvorw. attr.j 1.1 . tierische Para­ siten (Tiere, die Parasiten sind) 1.2 . von Tieren herrührend: tierische Fette — 2 . wie ein Tier: tierische Schreie; mit tierischer Roheit zuschlagen -f- mit tierischem / E rnst Tier/t|er[ -käfig, der; -klinik, die Klinik für die Behandlung kranker Tiere; -kreis, der Folge der zwölf Sternbilder auf der Ekliptik; -kreiszeichen, das Sternbild im Tierkreis; -künde, die jo. Pl.j Zoologie; - l ieb jAdj.; nicht adv.j: t. (Tierfreund) sein; -maske, die Maske in der Form eines Tierkopfes: bei diesem kultischen Tanz tragen die Tänzer Tiermasken; - park, der weitläufiger zoologischer Garten, in dem die Tiere i n Freigehegen gehalten werden und die Nachahmung ihrer natürlichen Umwelt angestrebt wird; -pfieger, der Fachmann für die Pflege von Tieren; -produktion, die Zweig der Landwirtschaft, der sich mit der Aufzucht von Schlacht- und Zucht­ tieren und der Erzeugung bestimmter tierischer Produkte befaßt; -psychologie, die Teilgebiet der Biologie, das eine Analyse der psychischen Vor­ gänge beim Tier anstrebt; -quälerei, -quälerei, die jo. P l.j das Quälen von Tieren: T. ist strafbar; - r a s s e, die Rasse von Tieren; -reich, das jo. Pl.j Gesamtheit aller Tiere der Erde, Fauna (1); -reser ­ va t, das Reservat zum Schutz des Tierbestandes einer bestimmten Region; -sch ütz, der staatliche Maßnahmen zur Erhaltung der freilebenden Tiere und Verhütung von Tierquälerei Tierschutz! -gebiet, das Gebiet, in dem der Tier ­ bestand geschützt wird; -verein , der Verein, der den Tierschutz zu seiner Aufgabe gemacht hat Tier] -S euche, die bei Tieren auftretende Seuche: die Bekämpfung von Tierseuchen; -stamm, der Biol.; - stimme, die; -versuch, der Tierexperiment; -Wär­ ter, der Tierpfleger; -w eit, die jo. P l.j Gesamtheit der Tiere (eines bestimmten Gebietes 1.1), Fauna (1); - zucht, die das Züchten von Tieren; -Züchter, der Fachmann auf dem Gebiet der Tierzucht Tiger, der; -s, - Großkatze Ostasiens von rötlich­ gelber bis rostroter Färbung m it schwarzbraunen bis schwarzen Streifen, weißer Unterseite und weißer Innenseite der Beine Tiger]feil, das tigern jsw. Vb.;. ist; / auch getigert/ um g. (lange u nd weit) irgendwohin laufen, gehen: wir sind bis nach M getigert Tilde, die; -n Druckerei Zeichen, das stellver­ tretend für ein Wort od. einen Teil eines Wortes steht tilgbar jA d j.j: ein tilgbares Darlehen (Darlehen, das man tilgen kann) tilgen jsw. Vb.; hat/ etw. t . durch eine Tätigkeit bewirken, daß etw. nicht mehr vorhanden ist, etw. beseitigen: die Spuren eines Verbrechens t.; eine Eintragung t. (löschen 1.2 .1); eine Schuld t. (zu­ rückzahlen); Planrückstände t. (aufholen); O eine Erinnerung aus dem Gedächtnis t . ; dazu Tilgung, die; -en Timbre, das; -s, -s [tebro, auch tsbor] Klangfarbe, bes. der Singstimme: ein warmes T. haben Tingeltangel, der, das; -s, -/-s v era lten d niveau­ loses Tanzlokal, V arieti: sie trat als Tänzerin in einem T. auf Tinktur, d i e ; -, -en dünnflüssige, aus pflanzlichen od. tierischen Stoffen gewonnene Substanz Tmnef,der,<mcÄdas;-s, jo. Pl.j umg. wertloses Zeug, Plunder: wirf doch den T. weg! Tinte, die; - n gelösten Farbstoff enthaltende Flüssigkeit zum Schreiben: schwarze, blaue, rote T.; eine Flasche T .; mit T. schreiben + umg. in der T. sitzen (in einer unangenehmen Lage, in Bedrängnis, Verlegenheit sein)
1152 tintenblau — Titel tinten/Tinten| -blau /A dj.j tiefblau; -faß, das /PL - fässer/ auf Schreibtischen befindliches, meist m it einem Klappdeckel versehenes kleines Gefäß für Tinte; -fisch, der in zahlreichen A rten vorkommender Kopffüßer, der bei Gefahr ein dunkles Sekret aus­ stößt, das das Wasser dunkel färbt; -fleck, der durch Tinte entstandener Fleck bes. auf einem Kleidungs­ stück; -klecks, der durch verspritzte Tinte ent­ standener Fleck (auf dem P apier); -Stift, der Kopier­ stift tintig1/A dj./ 1 . voller Tinte, mit Tinte beschmutzt: tintige Finger haben — 2 . ein tintiges Blau, Schwarz (ein Blau, Schwarz wie das der Tinte) Tip, der; -s, -s 1. Hinweis, guter Rat: das war ein guter T.; einen T. geben, bekommen — 2 .1 . durch eine meist willkürliche Kennzeichnung a uf einem Tippschein gemachte Voraussage des Ergebnisses im Lotto, Toto: sein T. war die Zahl zwei (er tippte auf Zahl zwei) 2.2 . zwei Tips (getippte Zahlenfol­ gen) im L otto abgeben tippeln fsw. Vb.; ist/ 1. um g. (weit) zu Fuß gehen, laufen: wir mußten die fünf Kilometer bis nach Hause t. — 2. das Kind tippelte (lief mit kleinen Schritten) neben der Mutter tippen fsw. Vb.; hat/1.1. auf, an, in, gegen etw. t. etw. leicht berühren, bes. m it der Finger-, Fußspitze: jmdm. auf die Schulter t.; sich (mit dem Finger) an die Stirn t. /soll ausdrücken, daß man jmdn. für dumm, verrückt hält, etw. unsinnig findetj; O tippe (rühre) nicht an diese Angelegenheit! -- 2 . umg. etw. auf der Schreibmaschine schreiben: einen Brief, Bericht t.; mit zwei Fingern t. — ELI. etw. ver­ muten, annehmen: wir t. (darauf), daß er der N ach­ folger wird; falsch, richtig t. — 2. sich an einem Spiel im Lotto, Toto beteiligen: er tippt jede Woche im Lotto -L daran ist nicht zu t. (das ist einwandfrei, unum­ stößlich) Tipp] -fehler, der Fehler, der beim Maschineschrei­ ben durch Vertippen entsteht; -schein, der vor­ gedruckter Schein, mit dem man tippt (11.2) Tippse, die; -n salopp jemot. neg.f Stenotypistin tipptopp, tipptopp /Adj.; vorw. adv. u. präd.f umg. tadellos, erstklassig: die Wohnung war t., sah t. aus Tipse, die s. Tippse Tirade, die; -n Wort-, Redeschwall: sich in langen Tiraden ergehen tirilieren jsw. Vb.; hat; von Vögeln/ zwitschernd singen Tisch, der; -es, -e 1. Möbelstück aus einer Platte, die waagerecht auf . einem Bein od. mehreren Beinen befestigt ist: ein eckiger, runder, ausziehbarer T .; am T. essen, arbeiten; sich an den T. setzen; etw. auf den T. stellen, legen; den T. decken; einen T. für sechs Personen (einen Tisch mit Sitzplätzen für sechs Personen) im Restaurant reservieren lassen; der ganze T. lachte (alle am Tisch sitzenden Personen lachten) darüber — 2 . jo. Art., o. PI ., mit Präp.j vor, nach T. (vor, nach dem Essen); bei T. (beim Essen);jmdn. zu T. (zum Essen) bitten; zu T. gehen + reinen T. machen (klare Verhältnisse schaffen); etw. vom grünen T. aus (ohne Kenntnis der wirk­ lichen Sachlage, bürokratisch) anordnen, en tschei­ den; umg. etw. unter den T. fallen lassen (nicht berücksichtigen, beachten); jmdn. unter den T. trin­ ken (so lange mit jmdm. zechen, bis er völlig be­ trunkenist); — die Beine unterden T. st(r)ecken; mit der / Faust auf den T. hauen; die / Karten (offen) auf den T. legen Tisch/tjsch] -bein, das; -bestellung, die; -dame, die /vorw. mit Poss. pron. mein, dein, sein/ weibliche Person, die bes. bei einem festlichen Essen nach der Tischordnung ■rechts neben dem Tischherrn sitzt; - decke, die Decke, die über die Tischplatte gelegt wird; -dekoration, die; -fertig /A dj./: tischfertige Speisen (Speisen, die industriell so vor- und zu­ bereitet sind, daß sie nach kurzem Erhitzen, Kochen gegessen werden können) ; -ga st, der Gast beim Essen; - gespräch, das Gespräch während des Essens; -herr, der /vorw. mit Poss.pron. mein, dein, ihr/ männ­ liche Person, die bes. bei einem festlichen Essen nach der Tischordnung links neben der Tischdame sitzt; - kante, die; -karte, die bes. bei festlichen Essen an jedem Platz des Tisches liegende Karte mit dem Namen desjenigen, der auf diesem Platz sitzen soll; - kästen, der /PI. - kästen/ Schubfach im Tisch; - läufer, der längliche Decke für den Tisch Tischler, der; -s, - Handwerker, der Holz ver-, be­ arbeitet, bes. Möbel herstellt Tischlerei, die; -, - e n 1. Handwerksbetrieb des Tischlers — 2 . jo. Pl.j das Ausüben des Tischler­ handwerks tischlern jsw. Vb.; hat/ etw. durch Be-, Verarbeitung von Holz hersteilen: das Tischlern ist sein Hobby Tischler [platte, die starke Platte aus Sperrholz Tisch] -manieren, die /Pl.j Manieren bei Tisch; - n a chbar, der linker, rechter Nachbar bei Tisch; -Ordnung, die Sitzordnung bei Tisch; -platte, die: eine runde, polierte T .; -rechner, der kleine elektro­ nische Rechenmaschine, die auf einen Tisch gestellt werden kann; -rede, die (kürzere) m eist mit einem Trinkspruch endende Ansprache bei einem offi­ ziellen, festlichen Essen; -redner, der jmd., der eine Tischrede hält; -runde, die an einem Tisch zusam­ mensitzende Runde; -schmuck, der; -tennis, das dem Ten nis ähnliches, auf einem rechteckigen Tisch ausgetragenes B allspiel, bei dem ein kleiner Zellu­ loidball mit einem Tischtennisschläger über ein N etz geschlagen w ird Tischtennis] -ball, der; -Schläger, der für das Tisch­ tennis bestimmter Schläger aus einer ovalen Platte m it einem Griff Tisch|-tuch, das /PI. -tücher/ (weiße) Decke, die zu einer Mahlzeit über die Tischplatte gelegt w ird ; - wasche, die jo. PI .; Sammelbez. für Tischdecken, -tücher und Servietten/; -w ein , der leichter Wein, der zum Essen getrunken wird; -zeit, die Zeit des Mittagessens: die T. einhalten xTitan, der; -en, -en 1. Angehöriger eines Geschlechts a ls Riesen gedachter Götter der griechischen Mytholo­ gie — 2 . geh. Mann, der Überragendes leistet 2Titan, das; -s, jo. Pl.j Metall mit niedrigem spezi­ fischem Gewicht, das korrosionsbeständig und hart wie Stahl ist titanenhaft /Adj.; zu xTitan 1/: titanenhafte Kraft besitzen titanisch /A dj.; zu 1Titan/: eine titanische Leistung Titel, auch Titel, der; -s, - 1 .1 . durch eine Prüfung erworbener od. a ls Ehrung, Auszeichnung verliehener Zusatz zum Namen, der dem Namen vorangestellt wird: einen akademischen T. haben; jmdm. den T. eines Dr. h. e., eines Professors verleihen; jmdn. m it seinem T. anreden; die Brigade errang den T.
Titelanwärter — todfeind 1153 (die als A uszeichnung verliehene Bezeichnung) ,Kollektiv der sozialistischen Arbeit1 1.2 . Sport Meistertitel: die M annschaft hat ihren T. erfolgreich verteidigt 1*3. Adelstitel — 2 .1. Ausdruck (1), der einem Text, bes. einem Buch od. einem musikalischen Kunstwerk, als Hinweis auf das Thema, den Inhalt vorangestellt ist: der T. eines Romans, Aufsatzes, Schlagers 2.2 . B u ch w . dieser T. (dieses Buch) ist vergriffen Titel, auch Titel| -anwärter, der S p o r t aussichts­ reicher Anwärter auf einen M eistertitel in einem Wettkampf; -a ufnähme, die Zusammenstellung der Angaben des Titelblattes und anderer dem Buch ent­ nommener Fakten für den Bibliothekskatalog; - b i l d, das Bild auf dem Titelblatt einer Zeitschrift od. auf der dem Titelblatt gegenüberliegenden Seite eines Buches; -blatt, das /PL -blätter/ Seite (eines Buches) mit dem Titel; -gestalt, die Gestalt, deren Name den Titel eines (literarischen) Kunstwerks bildet; -held, der vgl. -gestalt;-kampf,der1.1 .jDDRf Wettkampf um die Erringung eines soz. staatlichen Ehrentitels für ein Kollektiv, bes. um den Titel ,K ollektiv der sozialistischen A rbeit‘: die Brigade nahm den T. auf1.2. Sport KampfumdenMeister­ titel; -rolle, die Rolle der Titelgestalt, des Titel­ helden: erspielt die T .; -Seite, die Titelblatt; -träger, der 1 .1 . Inhaber eines erworbenen od. verliehenen Titels 1.2 . Sp o rt Inhaber eines Meistertitels; - Verteidiger, der S p o r t Titelträger, der wieder am Wettkampf um den M eistertitel teilnim mt titschen /sw. Vb.; hat/ ostm itteldt.: das Bröt­ chen, den K uchen in den Kaffee t. (eintauchen 1.1) titulieren fsw. Vb.; hat/ 1. jmdn. m it seinem Titel anreden: er verlangte, mit „Herr Doktor“ tituliert zu werden, ließ sich (als, mit) Baron t. — 2 . jmdn. einen Esel t. (jmdn. einen Esel nennen) tizianrot fAdj.f rot mit goldenem Schimmer: tizian­ rotes Haar Toast, der; -(e)s, -e/-s [to:st] 1. geröstete (Weiß)brot- schnitte — 2 .1 . Trinkspruch: einen T. auf jmdn. ausbringen 2.2 . bei offiziellen Anlässen meist mit einer vorangehenden kürzeren Ansprache, Tisch­ rede verbundener Trinkspruch toasten, toastete, hat getoastet [to:ston] 1. (Weiß)- brotschnitten rösten — 2 . einen Trinkspruch auf jmdn., etw. ausbringen Toaster, der; -s, - [to:st..] elektrisches Gerät zum Toasten (1) Tobak, der + scherzh. Anno, anno T. (zu Großvaters Zeiten, einstmals); um g. das ist starker T. (das ist aller­ hand, unglaublich) ! toben jsw. Vb.; hat, ist/ 1. sich (vor Wut) wild ge­ bärden, rasen (ha t): er schrie und tobte, als er das erfuhr; das Publikum tobte vor Begeisterung — 2. in heftiger, stürmischer Bewegung sein (hat): das Meer, ein Sturm tobt — 3 . (lärmend) herum­ tollen 3.1 . (hat) im Garten können die Kinder rich­ tig t. 3 .2 . fmit RichtungsangabeI (ist): die Kinder sind durch das Haus getobt Tob/tpb zu toben 1| -sucht, die fo. Pl.f Zustand hochgradiger, krankhafter Erregung, der sich bei Ärger, Wut in starkem Drang zum Reden und nach Bewegung äußert; dazu -süchtig fAdj.f: t. sein; - Suchtsanfall, der A nfall von Tobsucht Tochter,die; -, Töchter 1. /oft mit Poss.pron.j weib­ liche Person in ihrer Beziehung zu den Eltern, u n ­ mittelbarer weiblicher Nachkom me: unsere, meine T .; drei Töchter und einen Sohn haben; ihre älteste T .; sie haben eine T. bekommen — 2. geh. fmit fol­ gendem Gen. (und bestimmtem A dj.)j die tapferen Söhne und Töchter (Angehörigen) dieses Volkes — 3. Schweiz. (berufstätiges) Mädchen, bes. Haus­ angestellte, Serviererin: T. als H aushaltshilfe g e ­ sucht Tochter| -geschwulst, die Med. Metastase; -gesell- schaft, die kap. Unternehmen, das bei relativer Selbständigkeit zu einem größeren Unternehmen gehört töchterlich fAdj.; zu Tochter 1/: der töchterliche (der Tochter gehörende) Anteil am Erbe Tod, der; -(e)s, fo. Pl.f 1. das Aufhören aller Lebens­ funktionen, das Sterben: ein früher, plötzlicher T.; einen sanften, schönen, qualvollen T. haben, ster­ ben; der T. hat ihn ereilt; jmds. T . beklagen; einer Überzeugung bis in den, bis zum T. treu bleiben; über jmds. T. nicht hinwegkommen; jmdn. vor dem T. des Ertrinkens retten; er wurde zum Tode ver­ urteilt — 2 . das wäre der T. (das Ende) dieses Pro­ jektes — 3 . symbolische Gestalt, die 1 darstellt: der T. als Schnitter, mit der Sense; der T. kam zu ihm - f mit dem T., Tode kämpfen, ringen (dem Ster­ ben sehr nahe, todkrank sein); zu Tode (zutiefst) erschrecken, betrübt sein; wie der T. (sehr bleich) aussehen; jmd. ist dem Tode geweiht (muß sterben); umg. etw. auf, für den T. (absolut) nicht ausstehen, leiden können; — ein / Kampf auf Leben und T. tod| -bringend fAdj.f tödlich (1); -ernst, -ernst fAdj.f sehr ernst: etw. t. sagen; er machte ein todernstes Gesicht Tpdes/todes zu Tod 1| -angst, die 1. Angst vor dem Tod — 2 . femot.f sehr große Angst; -anzeige, die gedruckte Mitteilung über jmds. Tod; -erklärung, die amtliches Schriftstück, durch das eine (lange) ver­ mißte Person für tot erklärt wird; -fall, der Sterbe­ fall; -gefahr, die fo. Pl.f höchste Gefahr fürfdas eigene Leben: sich in T. befinden; -jahr, das: jmds. T. (das Jahr, in dem jmd. gestorben ist); -kampf, der Agonie; -kandidat, der jmd., dem mit großer Gewiß­ heit ein baldiger Tod bevorsteht; -mut, der M ut, der den Einsatz des eigenen Lebens nicht scheut; dazu - m utig fAdj.f; -nachricht, die Nachricht über jmds. Tod; -not, die Angst, Not während, einer Todes­ gefahr, während des Sterbens; -opfer, das Opfer (3) bei einem Unglück, einer Naturkatastrophe, bei einer Epidemie: das Erdbeben hat sehr viele T. gefordert; -quäl, die Angst, Qual während einer Todesgefahr, während des Sterbens; -sch reck(en), der furchtbarer, tief erschütternder Schreck(en); - starre, die Totenstarre; -stille, die Totenstille'; - stoß, der zum Tod führender Stoß mit einer Stich­ waffe; O jmdm., einer Sache den T. versetzen (jmds. Hoffnung, Erwartung zunichte machen, eine ohnehin geschwächte Sache völlig zerstören, vernichten); -strafe, die Bestrafung durch H in ­ richtung; -stunde, die fo. Pl.f vgl. -tag; -tag, der: jmds. T . (Tag, an dem jmd. gestorben ist); -Ursache, die; -urteil, das gerichtliches Urteil, in dem die Todesstrafe ausgesprochen wird; -Verachtung, die bewußt furchtlose Haltung gegenüber dem T o d ; -j- um g. m itT. ohne sich Ekel, Abscheu anmerken zu lassen: er aß die Suppe mit T .; -wunde, die tödliche Wunde tod/Tod| -feind, -feind fAdj.; in der Verbindung!
1154 Todfeind — xTon jmdm. t . (in höchstem Grade feindlich gesinnt) sein; - feind, der unversöhnlicher Feind; -geweiht fAdj.f dem Tod nicht mehr entrinnen könnend; -krank, -krank fAdj.f so schwer krank, daß mit dem Tod ge­ rechnet werden muß; -langweilig, -langweilig fAdj.; emot.f höchst langweilig: der Abend bei ihnen war t. tödlich fAdj./ 1 . den Tod zur Folge habend, herbei­ führend: ein tödlicher Unfall; t. verletzt werden; das Gas wirkt t. — 2. /nicht präd.f sehr groß: mit tödlichem Ernst; in tödlicher Verlegenheit sein; jmdn. t. (zutiefst) beleidigen tod/Tod| -müde, -müde fAdj.; emot.f sehr müde; - s chick, -schick fAdj.f umg. femot.f sehr schick; ^sicher, -sicher fAdj.f u m g . femot.f völlig sicher: eine todsichere M ethode; er w artet t. (ganz bestimmt) schon auf uns; -Sünde, die meist iron.: das wird wohl als T. (schwere Sünde 2) angesehen; -traurig, - traurig fAdj.; emot.f sehr traurig; ^unglücklich, - u nglücklich fAdj.f u mg . femot.f sehr unglücklich; - wund fAdj.; oft emot.f so schwer verletzt, daß der Tod als Folge zu erwarten ist: ein todwundes Tier Toffee, Toffee, das; -s, -s Karamelbonbon Toffel, der; -s, - land sch . ungeschickter, dummer Mensch Toga, die; Togen Gewand (1.1) für Männer im alten Rom Tohuwabohu, das; -f -s, -/ -s um g. Wirrwarr Toilette, die; -n [töa..] I. festliche Kleidung: ele­ gante Toiletten; in großer T. erscheinen — ELI. Raum, meist mit Toilettenbecken und Wasch - gelegenheit, in dem jmd. seine Notdurft verrichten kann: eine öffentliche T. — 2 . Toilettenbecken: die T. saubermachen + T. machen (sich festlich ankleiden und frisieren) Toiletten | -artikel, der jvorw. Pl.f Artikel für die Körperpflege; -becken, das auf bestimmte Weise ge­ formtes Becken (1.1) zur Aufnahm e und zum Weg- spülen bes. der Exkremente des Menschen; -frau, die Frau, die in einer öffentlichen Toilette (II. 1) mit meh­ reren Kabinen ständig anwesend ist, um sie sauber­ zuhalten; -papier, das fo. Pl.f dünnes, meist krepp­ artiges, auf eine Rolle aufgewickeltes Papier zum Reinigen des Afters nach dem Stuhlgang; -seife, die speziell für die Körperpflege hergestellte Seife in fester Form: ein Stück T. toi, toi, toi! [toy] umg. /drückt den Wunsch für Er­ folg, Glück ausf: t. für die Prüfung! — 2 . /als Ver­ stärkung von unberufen I I / : bisher hatte ich immer Glück, unberufen, t . ! Tokkata, die; Tokkaten Mus. stark bewegtes, virtuoses Musikstück für Tasteninstrumente: eine T. für Orgel, Klavier Tole, die; -, -n landsch., bes. norddt. femot. neg.f Hund: eine bissige T. tolerant fAdj.f neben der eigenen Meinung, Über­ zeugung, Haltung auch andere gelten lassend: gegen jmdn., etw. t. sein; sich t. verhalten Toleranz, die; -en 1 . fo. Pl.f das Tolerantsein: T. zeigen — 2 . T echn. zulässige Abweichung von einem verbindlichen Maß: eine T. von plus oder m inus 1 Millimeter Toleranz Ibereich, der T e c h n . Bereich, innerhalb dessen die Toleranzen liegen dürfen tolerieren fsw. Vb.; hat/ 1. jmdn., etw. t. (sich jmd m ., einer Sache gegenüber tolerant verhalten) — 2. Techn. eine Toleranz aufweisen toll fAdj.f 1. verrückt (1.1): du bist wohl t. (ge­ worden)?; er gebärdete sich wie t. — 2 . umg. über­ mütig und ausgelassen: es herrschte eine tolle Stim ­ mung ; die Kinder waren heute ganz t .; in toller (wilder, waghalsiger) Fahrt ging es bergab — 3. umg. 3 .1 . großartig, prächtig:ein toller Gedanke; ein tolles Auto; eine tolle Frau; das ist einfach t .!; sie sieht ganz t. aus 8.2 . außergewöhnlich, erstaun­ lich: ein toller Zufall; das Tollste an der Sache war, daß ... — 4. umg. schlimm (1): dieWohnung war in einem tollen Zustand; er treibt es zu t. — 5 . umg. Idrückt emotional einen hohen Grad ausf: ein toller (sehr großer) Lärm; tollen Hunger haben; sich t. (sehr) freuen; t. verliebt sein toll|dreist fAdj.f v e r a lte n d sehr dreist, frech Tolle, die; -n (in die Stirn hängende) große Locke: eine blonde T. tollen fsw. Vb.; hat, ist/ fröhlich und ausgelassen umherspringen, -rennen 1 .1 . (hat) die Kinder t. im Garten 1.2 . /mit Richtungsangabe/ (ist): die Jungen sind durch den Wald getollt Tollheit, die; -en jzu toll 1u. 2f; zu 2: solche Toll­ heiten machte er, als er noch jung war Toll/tpll| -kirsche, die strauchartiges Nachtschatten­ gewächs m it braunen Blüten und schwarzen, sehr giftigen Beeren; -küh n fAdj.f sehr kühn, waghalsig: ein tollkühner Reiter; dazu -kühnheit, die; -wut, die Infektionskrankheit warmblütiger Tiere, die sich in Aggressivität äußert und durch Biß mit dem Spei­ chel auf den Menschen übertragen wird; -wütig fAdj.f an Tollwut erkrankt: ein tollwütiger Fuchs Tolpatsch, der; -es , -e unbeholfener und ungeschick­ ter Mensch: du bist ein T .!; dazu tolpatschig fAdj.f: sich t. anstellen Tölpel, der; -s, - einfältiger, ungeschickter Mensch: dieser T .!; dazu tölpelhaft fAdj.f u. tölpisch fAdj.f Tomate, die; - n 1. gelbblühendes Nachtschatten­ gewächs mit saftigen, runden, roten od. gelben Früch­ ten, die als Gemüse verwendet werden: Tomaten an­ bauen — 2 . Frucht von 1: eine reife, rote T. + umg. scherzh. eine treulose T. (ein treuloser, unzuverlässiger Mensch); %sAopp Tomaten auf den Aug en haben (etw. nicht sehen, bemerken) Tomaten | -m ark, das aus Tomaten hergestelltes 1Mark (2); -pflanze, die; -saft, der aus Tomaten hergestellter Saft Tombola, die; - s/Tombolen Verlosung von (ge-, stifteten) Gegenständen xTon, der; -(e)s, Töne 1.1 . m it dem Gehör wahr­ nehmbare Einheit periodischer Schwingungen der Luft: ein hoher, tiefer, schriller T .; ein T. erklingt, schwingt; volle, feine, zarte Töne (Klänge 1) 1.2 . fo. Pl.f das Instrument hat einen blechernen T. (klingt blechern) 1.3 . M us, nach der Frequenz der Schwingungen eindeutig festgelegter 1.1, der m it an­ deren gleichermaßen bestimmten ein System bildet und zur Ausübung von M u sik von der menschlichen Stimme od. auf einem Musikinstrument erzeugt wird: ein ganzer, halber T .; den Ton A (auf dem Klavier) anschlagen 1,4 . Laut (1): vor Aufregung brachte sie keinen T. heraus; klagende, wimmernde Töne 1.5 . jo. Pl.f Gesamtheit von 1.1 einer Sendung, eines Films: den T. leiser stellen — 2 . fo. Pl.f Betonung (2): die erste Silbe dieses W ortes trägt den T.; der T. liegt auf ,e‘ — 3. /o. Pl.f Art und Weise, in der jmd. m it anderen Menschen spricht: jmdm. etw. in einem freundlichen, ruhigen T. sagen; einen scharfen T. anschlagen; nicht den richtigen
2Ton — Töpfer 1155 T. finden; sich solchen T. verbitten — 4 . fo. PL/ Umgangston und -form: der gute T. verlangt, daß du ihn hereinbittest, ihm einen Platz anbietest; hier herrscht ein kameradschaftlicher, freier, rauher, herzlicher T. — 5. Farbe in bestimmter Tönung, Farbton: volle, satte, aufeinander abge­ stimmte Töne + den T. angeben (in einem bestimmten Kreis m aß­ gebend sein); den T. auf etw. legen (etw. mit allem Nachdruck hervorheben); sich im T. verg reifen (jmdm. gegenüber falsche, unpassende, ungehörige Worte gebrauchen, in unangemessener Schärfe reden); jmdn., etw. in den höchsten Tönen loben (jmdn., etw. überschwenglich loben)’, u m g . keinen T. von sich hören lassen (sich nicht melden, keinerlei Nach­ richt geben); spött. salopp große Töne schwin­ gen, spucken (sich aufspielen, sehr angeben); landsch. haste Töne (findet man da noch Worte, ist das denn möglich) ? 2Ton, der; -(e)s, -e in feuchtem Zustand weiches und formbares Sediment aus verwitterten Mineralien, die Tonerde enthalten Ton|abnehmer, der zum Plattenspieler gehörendes Teil, dasi die a uf der Schallplatte aufgezeichneten Schwingungen zur akustischen Wiedergabe auf- nimmt tonal fAdj.f Mus. auf den Grundton (1.1) einer Ton­ art bezogen; dazu Tonalität, die; -, fo. PLj ton/Ton| -angebend fAdj.f in einem bestimmten Kreis maßgebend: er ist t.; -a rm, der Ton­ abnehmer; -art, die L M us. von einem bestimm­ ten Grundton (1.1) ausgehende und aufs einem der beiden Tongeschlechter beruhende Ordnung und Darstellung der Töne — 2 . xTon (3): die T. wechseln und freundlicher werden; -aufnähme, die Ton­ aufzeichnung; -aufZeichnung, die Aufnahme von Schallwellen auf Tonband, Schallplatte od. Tonspur; - band, das /PL -bänder/ beschichtetes Band aus Kunststoff zur elektromagnetischen Aufnahme und Speicherung von Schallwellen Tonband| -aufnahme, die Aufnahme von Schall­ wellen auf Tonband; -gerät, das elektrisches Gerät für Aufnahmen auf Tonband und Abspielen von Tonbändern Ton| -dichter, der g eh. Komponist; -dichtung, die geh. Komposition, bes. Musikstück aus dem Bereich der Programmusik tönen fsw. Vb.; hat/ 1. etw. tönt etw. gibt Töne von sich: die Glocke, der Lautsprecher tönt; aus dem Zimmer tö n t (erklingt, schallt) Gesang; eine sehr hell tönende Stimme — 2 . umg. jmd. tönt (von, über etw.) jmd. spricht in großsprecherischer, phrasen­ hafter Weise (von, über etw.): er tönt schon wieder von seinen Plänen, über dieses Thema — 3 . etw. m it einer bestimmten Tönung (2) versehen: das Haar braun t. lassen; die Decke des Zimmers ist zart gelb getönt Ton|erde, die Oxid des Aluminium s: / essigsaure T. tönern fAdj.; nicht adv./ aus 2Ton: ein tönerner Topf 4- etw. steht auf tönernen /* Füßen Ton| -fall, der /vorw. Sg.j 1. A rt und Weise der Veränderung der Tonhöhe, wenn jmd. Worte, Sätze spricht: den Schwaben an seinem T. erkennen — 2. l Ton (3): etw. in scharfem T. sagen; -film, der Film, in dem zum Bild Sprache, Musik und Ge­ räusche wiedergegeben werden; -folge, die M elodie; - geschlecht, das M us. eine der beiden Gattungen von Tonsystemen, D ur od. Moll; -h ohe, die bestimm­ te Höhe eines 1Tones eine Folge von Tönen tonig fAdj./ 2Ton enthaltend: toniger Lehm Ton/tQn| -ingenieur, der Rundf. Fernsehen F ilm Ingenieur, der für die Qualität des xTones (1.5) und die Akustik bei Sendungen, Aufnahmen verant­ wortlich ist; -konserve, die vgl. Tonaufzeichnung; - krug, der Krug aus gebranntem 2Ton; -kunst, die fo. Pl.f Musik (1); -läge, die die für ein Instrument, eine Stimme spezifische Tonhöhe; -leiter, die M us. Folge der Töne einer Tonart vom Grundton bis zur Oktave; -los /Adj.f ohne Klang, leise: etw. t., mit tonloser Stimme sagen; -m alerei, die stilisierte Nachahmung von akustischen Erscheinungen, op­ tischen Vorgängen, Stimmungen, Affekten durch Musik; -meister, der Rundf. Fernsehen Film Fachmann, der für die Aufzeichnung von Sprache, Musik, Geräuschen und für die musikalische Rich­ tigkeit der Aufnahme, Sendung verantwortlich ist Tonnage, die; -, -n [..a:39] in Registertonnen be­ rechneter Ra uminhalt bes. von Schiffen Tonne, die; -, -n 1* fAbk. t/ 1000 Kilogramm: ein Waggon von zehn Tonnen Eigengewicht — 2. .umg. Bruttoregistertonne: ein Schiff von 10000 Tonnen — 3. (großes) Faß: eine T. mit Benzin, Teer — 4 . schwimmendes, verankertes Seezeichen i n der Form von 3, meist mit einer Signalvorrichtung — 5 . umg. dicker Mensch: er ist eine T. Tonnen|gewölbe, das A rchitekt. Gewölbe, dessen Querschnitt die Form eines Halbkreises hat Ton| -qualität, die Qualität einer akustischen Wieder­ gabe; -Säule, die längliches, säulenförmiges Gehäuse, in dem mehrere Lautsprecher übereinander angeord­ net sind; -Spur, die fachspr. Streifen an der Kante eines Films, auf dem der die Handlung begleitende xTon (1.5) aufgezeichnet ist; -stufe, die M us. Stufe (2.1 .3) innerhalb der Tonleiter Tonsur, die; -, -en meist kreisrund geschorene Stelle auf dem K opf von Mönchen od. Priestern bestimmter Religionen Ton| -taube, die Scheibe aus 2Ton, die beim Ton­ taubenschießen als Ziel dient; -taubenschießen, das; -s, jo. PL/ Wurftaubenschießen; -technik, die jo. Pl.f Technik der Tonaufzeichnung und Wiedergabe des A u fgezeichneten; -träger, der Gegenstand, bes. Schallplatte, Tonband, a uf dem Schallwellen, bes. Sprache, M usik fixiert werden Tönung, die; -en 1. das Tönen (3) — 2. Schattie­ rung der Farbe: etw. weist eine bestimmte T. auf Ton| -wäre, die jvorw. Pl.f Erzeugnis aus gebranntem 2Ton; -werk, das geh. größere Komposition Topas, der; -es, -e Edelstein von meist gelber Farbe Topf, der; -(e)s, Töpfe 1. (zum Kochen von Nah­ rungsmitteln dienendes) rundes, tiefes ein- od. zw ei­ henkliges Gefäß (mit Deckel): ein emaillierter T.; ein T. aus Aluminium, Keramik; den T. aufs Gas setzen, vom Feuer nehm en; Gurken in einen T. ein- legen — 2« Nachttopf: das Kind auf den T. setzen — 3. Blumentopf: der Gummibaum braucht einen größeren T. u m g . alles in einen T. werfen (alles unterschieds­ los beurteilen); das ist noch nicht in dem T„ wo’s kocht (das ist noch nicht so, wie's sein soll, ist noch nicht spruchreif) Topf|blume, die Blume, die im Topf (3) gehalten wird Töpfer, der; -s, - 1 . Handwerker, der Töpferwaren 7 4 Wörterbuch
1156 Töpferei — to t herstellt —2 . landsch. Ofensetzer; zu 1Töpferei, die; - e n Handwerksbetrieb des Töpfers Töpfer zu Töpfer 1| -scheine, die rotierende Scheibe zur Formung von 2Ton zu Töpferware; -wäre, die /vorw. Pl.f vom Töpfer (1) hergestelltes keramisches Erzeugnis Tppf| -kuchen, der landsch., bes. norddt. Napf­ kuchen; -lappen, der kleiner, dicker Lappen zum Anfassen heißer Töpfe; -pflanze, die (blühende) Pflanze, die im Topf (3) gehalten wird; -reiniger, der kleiner Gegenstand zum Reinigen von K och­ töpfen Topographie, die; -, -n [..i:en] Geogr, Be­ schreibung der Lage kleiner Gebiete und ihre karto­ graphische Darstellung in großen Maßstäben; dazu topographisch /A dj./ Topp, der; -s, -e/-en/-s Seemannsspr. Spitze, oberstes Ende von M asten und Stangen eines Schiffes + über die Toppen flaggen (alle Flaggen auf einem Schiff setzen) Tppp zu Topp| segel, das Seemannsspr. ober­ stes Segel xTor, das; -(e)s, -e 1. große Tür in einem Gebäude, im Zaun, der M auer um ein Grundstück, in einer Befestigungsanlage: das zweiflügelige T. einer Scheune; ein T. öffnen, schließen, verriegeln; durch das T. fahren — - 2.1 . Gestell aus (zwei) oben durch eine Latte verbundenen Pfosten, hinter denen ein Netz ausgespannt ist, in das der B all von der Gegenpartei gebracht werden m uß: den Ball ins T. schießen 2.2 . ein T. / schießen; T.! /Ausruf, wenn der Ball in 2.1 trifft/ 2.8. Ski Rudern durch zwei Stangen bezeichnete Durchfahrt, die beim Slalom passiert werden muß: die Tore für den Slalom abstecken 4- dastehen wie die / Kuh vorm neuen T .; einer Sache / Tür und T. öffnen 2Tor, der; -en , - e n g eh . einfältiger, törichter Mensch, Narr: du T. glaubst so etwas! Tpr zu xTor| -bogen, der Wölbung, die ein Tor nach oben abschließt; -Chance, die B allspiele Chance, ein xTor zu erzielen: die Mannschaft hatte in diesem Spiel keine Torchancen Torgro, der; -/ -s, -s nicht berittener Stierkämpfer Tores | / Tor| Torf, der; «(e)s, -e/Törfe 1. /o. Pl.f schwarzes bis hellbraunes Produkt pflanzlicher Zersetzung, das sich in Mooren bildet — 2 . gepreßter, getrockneter Brennstoff, der aus 1 gewonnen wird; zu 1 torfig /Adj./ Torf zu Torf 1| -moor, das Moor, in dem sich Torf gebildet hat; -m ull, der getrockneter Torf, der bes. im Gartenbau zur Verbesserung des Bodens ver­ wendet wird; -stich, der das Stechen von Torf Torheit, die; -, - en 1. jo. PL/ Unvernunft, Dumm­ heit: aus reiner T. verübten die Jungen diesen Streich — 2 . unvernünftige, dumme Handlung: Torheiten begehen Tor|hüter, der B allspiele Torwart töricht /A dj./ g eh . unvernünftig, dumm: törichtes Geschwätz; es wäre t., das zu glauben tprkelig /Adj./ umg.: mir ist t. (schwindelig) torkeln /sw. Vb.; ist, hat/ 1.1 . taumeln (1.1) (ist, hat) 1.2 . /m it Richtungsangabe/ taumeln (1.2) (ist): der Betrunkene ist durch die Straße getorkelt Tor| -lauf, der jo. PL/ Ski Slalom im Skisport; - l inie, die Linie zwischen den vorderen Pfosten eines Tores (2.1); -mann, der /PL -männer/ B allspiele Torwart Tornado, der; -s, -s in Nordam erika auftretender Wirbelsturm Tornister, der; -s, - veraltend landsch. Ranzen, bes. Schulm appe torpedieren /sw. Vb.; hat/ ein Schiff mit Torpedos beschießen, versenken; O einen Plan, eine Ver­ handlung t. (bekämpfen und scheitern lassen) Torpgdo, der; -s, -s bes. von U-Booten benutztes längliches Geschoß, das sich unter Wasser mit Eigenantrieb fortbewegt und zur Bekämpfung feind­ licher Schiffe bestimmt ist Torr, der; -s, - /Maßeinheit des Druckes/; vgl. Pascal Tor (mit * auch Tores|)| «-Schluß + kurz vor T. (im letzten Augenblick); -Schlußpanik, die jo. P l.f u m g . Angst, eine für das Leben wichtige Angelegen­ heit nicht mehr erledigen, vollziehen zu können: in T. geraten, sein; bei ihm brach T. aus; -schütze, der B allspiele Spieler, der ein xTor geschossen hat, der oft Tore schießt Torso, der; -s, -s/Torsi 1. Statue, von der oft nur Rumpf und Kopf erhalten, vollendet sind: der T. einer antiken Göttin — 2 . unvollendetes W erk: sein Roman blieb ein T. Törtchen, das; -s, - / / auch Torte/ kleines, meist rundes Gebäckstück mit einer Kremfüllung od. einem Belag aus Obst Torte, die; - n f/< auch Törtchen/ runder, aus feinem Teig hergestellter Kuchen m it mehreren Schichten, verschiedenen Füllungen und einer Gar­ nierung od. einem Belag aus Obst Tortelett, das; -(e)s, -s runder Boden aus Mürbe­ teig von der Größe eines Törtchens, der m it Obst belegt wird Torten| -boden, der der aus Teig bestehende (unter­ ste) Teil einer Torte; -lieber, der aus einem flachen Blatt (4) mit Griff bestehender Gegenstand, m it dem ein Stück Torte aufgenommen und a uf den Teller gelegt wird; -platte, die runde Platte, auf der eine Torte serviert wird; -schaufei, die vgl. -heber Tortur, die; -en Strapaze, Quäl: diese Bahnfahrt war eine T. Tor|wart, der; -(e)s, -e Spieler, der im xTor die Bälle abwehrt tosen /sw. Vb.; hat, ist; bes. von Wind, Wasser/ 1.1 . in heftiger Bewegung sein und laut brausen, rauschen (hat): das Meer, der Sturm tost; die tosende Brandung; 0> tosender (lauter und a n­ haltender) Beifall 1.2 . sich mit dem Geräusch von 1.1 in eine bestimmte Richtung bewegen (ist): die Wassermassen sind durch die Schlucht getost tot /Adj.; / auch Tote/ 1.1 . nicht mehr lebendig, gestorben: seine Eltern sind schon lange t.; die Verschütteten wurden t. geborgen; jmdn. für t. erklären lassen; ein totes Tier 1.2 . ein toter (ab­ gestorbener) Ast, Baum 1.8 . ohne Lebendigkeit und Glanz, stumpf: tote Augen; eine tote Farbe 1.4* ohne Leben, menschenleer: eine tote Stadt, Straße; dort war alles t. (regte sich nichts) — 2 . nicht weiterführend: ein totes Gleis; ein toter Flußarm — 8. ohne Wirksamkeit: totes Wissen; eine tote (nicht mehr gesprochene) Sprache; totes K apital (Besitz, der keinen Ertrag abwirft); das Telefon, die Leitung ist t. (stellt keine Verbindung mehr
total — Tourismus 1157 Tier) — 4 . /nur attr.j im toten / Winkel lie­ gen + jmd. ist mehr t. als lebendig (ist völlig er­ schöpft); — an einen toten / Punkt gelangen; den toten / Punkt überwinden total jAdj.; nicht präd.j völlig, gänzlich: t. er­ schöpft sein; das habe ich t. vergessen; eine totale Sonnen-, Mondfinsternis Totalisator, der; -s, Totalisatoren j / t auch Toto/ staatliche Einrichtung zum Abschluß von Wetten bes. für Pferderennen totalitär /A d j.; aus bürgerl.-liberaler Sicht ge­ prägte, in Gegensatz zum bürgerl. Begriff der Demo­ kratie gestellte Bez. fürf faschistisch-diktatorisch, das gesamte gesellschaftliche Leben im Staat und das persönliche Leben der Bürger diktatorisch be­ herrschend : ein totalitärer Staat; t. regieren tot| -arbeiten, sich /Vb.f umg. bis zur Erschöpfung arbeiten; -ärgern, sich fVb.f u m g . sich grenzenlos ärgern; -beißen jVb.j: der Hund hat das Huhn totgebissen (durch Beißen getötet) Tote, der u. die; -n, -n f/f auch tot 1.1/ Mensch, der gestorben i s t : bei dem Unglück gab es mehrere T.; einen Toten bestatten + jmd. schläft wie ein Toter (schläft ganz fest) Totem, das; -s, -s V ölkerk . tierisches od. pflanz­ liches Wesen, das bes. von Naturvölkern als Urahn gedacht und verehrt wird und als Zeichen ihres Stammes dient töten, tötete, hat getötet 1.1 . jmdn., ein Tier t. bewirken, daß jmd., ein Tier sein Leben verliert: einen Menschen, ein Tier t . ; jmdn. fahrlässig, vor­ sätzlich t. 1 .2 . den Nerv eines Zahnes t. (außer Funktion setzen) -fjmdm.den/ Nervt. Toten/toten zu Tote| -bahre, die; -bett, das Sterbe­ bett; -blaß, -blaß /Ä dj.; emot.f leichenblaß: t. aus - sehen; -blässe, die; -bleich, -bleich /A dj.; emot.f vgl. -b laß; -feier, die Feier zum ehrenden Gedenken eines Toten; -glocke, die Glocke, die bei einer kirch­ lichen Beisetzung geläutet w ird; -gräber, der; -s, - 1. Arbeiter, der Gräber aushebt (und den Friedhof in Ordnung hält) — 2 . Käfer mit zwei orange­ farbenen Streifen über den schwarzen Flügeln, der die Leichen kleiner Tiere vergräbt und in ihnen seine Eier ablegt; -halle, die Leichenhalle; -hemd, das Leichenhemd; -klag e, die Klage (1) um einen Toten; -köpf, der 1 . Schädel eines verwesten Toten — 2. zu den Schwärmern (III) gehörender großer Schmetterling m it einer 1 ähnlichen Zeichnung a uf dem Bücken; -k ult, der in bestimmten Religionen übliche Verehrung der Toten und die damit ver­ bundenen Bräuche; -m aske, die Abguß aus Gips, Wachs vom Gesicht eines Toten; -m esse, die R el . ka th . Seelenmesse; -reich, das fo. Pl.j Reich, in dem nach mythologischen Vorstellungen die Toten weiterleben; -Schädel, der; -s c h ein , der amtliche ärztliche Urkunde über den Eintritt des Todes und die Todesursache; -Sonntag, der Sonntag im November, der dem Andenken der Toten gewidmet ist; -starre, die nach dem Tod eintretende Starre beim Menschen, bei bestimmten Tieren; -s till, -still jAdj.; vorw. präd.; emot.j vollkommen still: im Hause war es t.; - stille, -stjlle, die femot.j voll­ kommene Stille; -w ache, die Wache am Bett, Sarg eines Toten tot/Tot zu tot 1| -fahren fVb.f jmdn. durch Über­ fahren töten; -geboren /A d j.; nicht adv.f tot zur Welt kommen: ein totgeborenes Kind; -f etw. ist ein totgeborenes / Kind; -gebürt, die Geburt eines toten Kindes; -geglaubte, der u. die; -n, -n jmd., der für tot gehalten worden ist; -gewicht, das Tech n . Eigengewicht; -hetzen jVb.f ein Tier zu Tode hetzen, jagen: die Hunde hetzten den Hasen tot; -kriegen jVb.f + umg., oft scherzh. jmd. ist nicht totzukriegen (hält sehr viel aus); -lachen, sich jVb.j umg. übermäßig und lange (über etw.) lachen: das ist zum Totlachen! Toto, das, der; -s, -s fKurzw. für Totalisator/ 1. /der/ s. Totalisator — 2 . /das, auch der/ staatliche Einrichtung zum Abschluß von Wetten für F uß ­ ballspiele Töto| -ergebnis, das jvorw. Pl.j Ergebnis im Toto; - gewinn, der Gewinn im Toto; -schein, der Tipp­ schein für Toto Tot/tot| -punkt, der jP l. -e/ Techn. Stellung in einem Getriebe, in der keine Bewegung auf das an ­ zutreibende Teil übertragen werden kann; -sagen fVb.f: jmdn. t. (von jmdm. behaupten, daß er tot sei); -schießen jVb.j umg. jmdn. mit einer Schuß­ waffe töten; -schlag, der jo. Pl.j Jur. vorsätzliche Tötung eines Menschen, die unter bestimmten, die Schuld des Täters mildernden Umständen be­ gangen wird; + das gibt / Mord und T.; - s chlagen jVb.j jmdn. erschlagen (1.1): jmdn. im Streit, Affekt t.; -j- die / Zeit t.; - s chweigen IVb.j etw., jmdn. t . über etw., jmdn. m it Schweigen hinweggehen: dieses Vorkommnis h at er to t ­ geschwiegen; -stellen, sich jVb.j so tun, als sei man tot; -trampeln jVb.j umg. vgl. - treten; - treten jVb.j: ein Tier, jmdn. t . (durch Darauf- treten töten) touchieren jsw. Vb.; hat/ [tuji:..] fachspr. 1 .1 . Billard den Ball mit der Hand od. vorzeitig mit dem Queue berühren 1.2 . M ed. eine zu unter­ suchende Körperstelle mit dem Finger, der H and betasten od. einen Zahn betupfen Toupet, das; -s, -s [tupe:] als Ersatz für verloren­ gegangenes Kopfhaar dienendes nachgebildetes T eil­ stück aus künstlichem od. natürlichem Haar: ein T. tragen toupieren jsw. Vb.; hat/ [tu..] das Haar mit dem Kamm auflockern, um es voller erscheinen z u lassen Tour, die; -, -en [tu:r] 1. Wanderung, Fahrt, Aus­ flug: eine weite, anstrengende T. machen — 2 . eine T. (den Hin- od. Rückweg) werde ich laufen — 3. jnur im Pl.f Anzahl der Umdrehungen, die ein Motor, eine maschinelle Anlage erreichen kann: die Maschine macht 4500 Touren in der Minute, läuft auf / vollen Touren — 4. jvorw. Sg.j salopp auf die T. (Art und Weise) darfst du mir nicht kom­ men! - f u m g . in einer T. (ununterbrochen); auf Touren (in Schwung) kommen; auf die dumme T. reisen (etw. durch gespielte Ahnungslosigkeit zu erreichen suchen); auf die krumme T. reisen (etw. auf un­ lautere Weise zu erreichen suchen); jmdm. auf die süße T. (mit Schmeicheleien) kommen Touren zu Tour 3| -za hl, die Drehzahl; -Zähler, der Drehzahlmesser Tourismus, der; -, jo. Pl.f [tu ..] (organisiertes) Reisen zum Kennenlernen fremder Orte und Länder: der T. nimmt von Jahr zu Jahr zu 74*
1158 Tourist — tragen Tourist, der; -en, -en [tu ..] 1.1 . jmd., der reist, um fremde Orte, Länder kennenzulernen, Urlaubs­ reisender: die Sowjetunion wird von vielen Tou­ risten besucht 1.2 . Wanderer, Bergsteiger Touristen! -Masse, die jo. PL / einfach ausgestattete Kategorie von Reisen mit niedriger Preisstufe in Hotels, Flugzeugen, auf Passagierschiffen9, -r eise, die; -Zentrum, das Gegend, die das Ziel vieler Touristen ist Tourjstik, die; -, jo. P Lf [tu ..] 1.1 . Organisierung und Pflege des Tourismus 1.2 . das Reisen mit sport­ lichem Charakter, bes. das Wandern, Bergsteigen Tournee, die; -s/-n [turne:, PL ..ne:s , ..ne:(o)n] Gastspielreise: das Orchester ist auf T. Tower, der; -s, - [tauor] Flugw . Kontröllturm auf Flughäfen Toxikologie, die; jo. PL/ Wissenschaft von den Giften und ihrer Wirkung; dazu toxikologisch fAdj.f Toxikose, die; -n Med. Krankheit, die durch Vergiftung bewirkt wird Toxin, das; ^-s, -e Med. von Bakterien, Pflanzen, Tieren abgeschiedener Giftstoff; dazu toxisch jA dj.) Trab, auch Trab, der; -(e)s, jo. PLj 1.1 . beschleu­ nigte Gangart der Pferde, bei der ein Vorderfuß und der diagonal entgegengesetzte Hinterfuß zu­ gleich aufgesetzt werden: in leichtem T. reiten 1.2 . Laufschritt: im T. laufen; sich in T. setzen + umg. jmdn. auf T. bringen (jmdn. zu schnellerem Handeln veranlassen); immer auf T. (in Bewegung, Eile) sein Trabant, der; -en, -en 1.1. Astron. der Mond ist ein T. (Satellit 1.1) der Erde 1.2 . einen Trabanten (künstlichen Satelliten) auf eine Umlaufbahn um die Erde bringen Trabanten]stadt, die Satellitenstadt traben jsw. Vb.; hat, ist/ 1. sich im Trab bewegen 1.1 . (hat, ist) das Pferd trabt, hat, ist leicht ge­ trabt 1.2 . /m it Richtungsangabe/ (ist): das Pferd ist ins Ziel getrabt — 2. sich im Laufschritt fort­ bewegen, eilig gehen / mit Richtungsangabej (ist): er ist über die Straße getrabt Traber, der; -s, - Pferd, das Trabrennen läuft Trab, auch Trab| -rennbahn, die Rennbahn für Trabrennen; -renn en , das Rennen, bei dem die Pferde nur im Trab laufen dürfen und von einem in einem S ulky sitzenden Fahrer gelenkt wer­ den Trachee, die; -n [..xe:o, PL ..xe;(a)n] 1. Zool. röhren-, sackartiges Organ für die Atmung bes. bei Insekten, Spinnen — 2 . B ot. Wasser und Nähr­ stoffe leitendes Gefäß im Gewebe von Pflan zen Tracht, die; -, -e n 1. Kleidung, die in bestimmten Landschaften, von bestimmten Berufsgruppen zu bestimmten Anlässen getragen wird und nicht der Mode unterworfen ist: die T. der Spreewälder, Bergleute — - 2. Imkerei von der Honigbiene ein­ getragener Pollen und Nektar: die T. der Bienen — 3. Landw. Blumenkohl in, aus erster und zweiter T. (der ersten und zweiten Folge im Anbau) + eine T. Prügel (viele Schläge 1.2) trachten, trachtete, hat getrachtet 1.1. nach etw. t. versuchen, etw. zu erlangen, ein Ziel zu erreichen: er trachtete nur nach Geld und Besitz 1.2 . /t. + Inf. mit zu/ bestrebt sein, etw. zu tun, etw. zu er­ reichen: er trachtet, es ihr gleichzutun; etw. zu erfahren t. + jmdm. nach dem / Leben t.; jmds. / Sinnen und Trachten Trachten) -fest, das Volksfest, bei dem die T eil­ nehmer die landesübliche Tracht tragen; -Meid, das einer landschaftlichen Tracht ähnliches K leid trächtig jAdj.;,von Tieren/: die Katze ist t. (be­ kommt Junge); eine trächtige K uh Tradition, die; -, - e n von Menschen in bestimmten Gruppen Entwickeltes, das, überliefert, im Laufe der Zeit zur Sitte, Gepflogenheit geworden ist: fort­ schrittliche, humanistische, revolutionäre Tradi­ tionen; (alte) Traditionen pflegen, fo rtsetzen; überholte Traditionen; etw. ist zur T. geworden Traditionalismus, der; -, jo. PLf die Überbewertung der Tradition, des Herkömmlichen gegenüber dem Neuen; dazu traditionalistisch jA dj.j traditionell jA dj.j der, einer Tradition entsprechend: das traditionelle W eihnachtsessen traditions| -gemäß jAdj.j; -reich jA dj.j reich an Tradihon Trafik, die; -, -en österr. Verkaufsstelle für Tabak­ waren, Briefmarken, Zeitungen Trafikant, der; -en, -en österr. Inhaber einer Trafik Trafo, der; -s, -s jKurzw . für Transformator/ u m g . s. Transformator trag jAdj.j s. träge Tragjbahre, die 1.1 . Bahre (1.1) 1.2 . um g. Trage (1) tragbar jA dj./1 . so beschaffen, daß man es tragen (1) kann: ein tragbares Fernsehgerät — 2 . /nicht adv.j kleidsam, gut zu tragen (3.1): ein sehr tragbares Modell — 3 . 1nicht a d v .; meist verneintj vertretbar im Hinblick auf die Kosten: das ist ökonomisch nicht t. — 4. /meist verneint/ 4.1 . dieser Zustand ist nicht länger t. (erträglich) 4.2 . er ist als Vorsitzender n icht mehr t. (entspricht nicht mehr den Anforde­ rungen, die an den Vorsitzenden gestellt werden) Trage, die; -, -n 1. Gestell zum Tragen von Kranken, Verwundeten im Liegen — 2 . Gestell zum Tragen von Lasten, bes. auf dem Rücken, den Schultern trage jAdj.j 1. langsam und lustlos in seiner Tätig­ keit, Bewegung: ein träger Mensch; die Hitze macht t. — 2. Phys. Chem. mit Trägheit (2) tragen (er trägt), trug, hat getragen j/ auch ge­ tragen/ 1. etw., jmdn. bes. mit einer Hand, den Händen halten und m it sich fortbewegen, es, ihn irgendwohin bringen: einen Koffer t.; den Ruck­ sack auf dem Rücken, einen Sack Zement auf der Schulter, das Kind auf dem Arm t.; schwer zu t. haben; sie darf nichts Schweres t.; ein Paket zur Post t .; das Foto trägt (hat) er ständig bei sich; O der Wind trug den Brandgeruch bis hierher — 2.1 . etw. trägt etw., jmdn. etwt kann mit einer Last bis zu einem bestimmten Gewicht belastet werden: die Brücke trägt zehn Tonnen; meine Füße woll­ ten mich nicht mehr t. (ich konnte nicht mehr gehen, stehen); das Eis trägt schon (ist schon so fest, daß man darauf gehen kann, ohne einzubrechen) 2.2 . etw. stützt eine Last von unten: zwei Säulen t. das Dach; eine tragende Wand; O vom Geist der Freund­ schaft getragen (auf der Grundlage der Freund­ schaft); das tragende (grundlegende 1) Motiv; eine tragende Rolle (wichtige Rolle, Hauptrolle) — 3 .1 . ein Kleidungsstück am Körper haben: ein Kostüm, lange Hosen t.; er trägt gern Jeans; (eine) Uni­ form t.; er trägt nie einen Hut (hat nie einen Hut
Träger — Traktor 1159 auf); Trauer t.; das trägt man nicht mehr (das ist unmodern); getragene (nicht neue) Sachen, Schuhe; der Anzug hat sich gut getragen (war von guter Qualität) 3.2 . etw. an sich, am Körper haben: Schmuck, eine Perücke t.; er muß eine Brille t., trägt einen Bart — 4 . das Haar kurz, lang, offen t. (frisiert haben) — 5* etw. auf sich nehmen (müssen): die Kosten t .; die Folgen einer Handlung t. müssen — 6 . etw. erdulden, ertragen: eine Krank­ heit mit Geduld t.; etw, mit Fassung, Würde t. — 7. der Apfelbaum hat im letzten Jahr viel, nicht getrag en (viele, keine Früchte gebracht); O Spar­ einlagen t. (bringen 7) Zinsen — 8 . fvorw. im Part. Prä s .; von weiblichen Tieren/ eine tragende (trächtige) Kuh; die K atze ist tragend — 9 . etw. haben: einen weitverbreiteten Namen t.; das Buch trägt den folgenden T itel., .; der Brief trägt das Datum vom 25. Mai; Verantwortung t.; die Schuld an etw. t. 4- sein / Bündel zu t. haben; / Eulen nach Athen t.; jmdn., etw. zu / Grabe t.; jmdn. auf / Händen t.; seine / Haut zu Markte t.; das / Herz auf der Zunge t.; die / Nase hoch t.; sein / Päckchen zu t. haben; einer.Sache / Rech­ nung t.; etw. zur / Schau t.; / schwer an etw. t .; sein(en) /* Teil zu t. haben Träger, der; -s, - 1 . jmd., der etw. trägt, bes. aus beruflichen Gründen Lasten trägt, Gepäckträger: ich werde mir am Bahnhof einen T. nehmen — 2 . B au w . meist waagerecht verlegtes Bauelement aus Holz, Stahl, Leichtmetall od. Stahlbeton, das als Stütze tragender Bestandteil einer Konstruktion ist: die Brücke ruht auf mächtigen Trägern aus Eisen — 3. jvorw. Pl.j eins von zwei an einem Kleidungs­ stück angebrachten Bändern, die, über die Schulter führend, das Kleidungsstück halten: die T. am Unterkleid — 4 . jzu tragen 3 u. 9/ jmd., der etw. trägt; zu 3: die T. einer Uniform; zu 9: er ist T. hoher staatlicher Auszeichnungen Träger| -flugzeug, das auf einem Flugzeugträger stationiertes Flugzeug; -rakete, die T e ch n . Rakete, die ein Raumschiff in das Weltall befördert; -rock, der Rock mit Trägern (3); -schürze, die vgl. -rock Trage | -tasche, die Tasche (2), die an Riemen od. Bügeln mit der Hand getragen wird; -zeit, die Zool. Zeit von der Empfängnis bis zur Geburt eines Tieres, Trag zeit trag/Trag| -fähig /Adj.; nicht adv.; zu tragen 2.1/ geeignet, eine Last zu tragen: das Eis ist t.; dazu - fähigkeit, die /o. Pl.j; -fläche, die Flugw . eines der beiden am R um pf des Flugzeugs befestigten, sich seitlich erstreckenden flächigen Teile, die den Auftrieb ermöglichen; -fläch enb o ot, das schnelles Motorboot, dessen R u m pf sich infolge seiner sehr hohen Geschwindigkeit aus dem Wasser hebt und a uf tragflächenartig geformten Schienen gleitet; - f l ügd, der Tragfläche Trägheit, die; \o. Pl.j 1. /zu träge 1/ das Träge­ sein: jmd. neigt zur T. — 2,1* P h y s . Eigenschaft der Körper, einer Änderung ihres Bewegungs­ zustandes einen Widerstand entgegenzusetzen 2.2 , Chem . Eigenschaft von bestimmten chemischen Elementen, nicht od, schwer zu reagieren Trägheits| -gesetz, das jo. Pl.j Phys,; -moment, das jo. Pl.f P h y s . Trägheit bei der Drehbewegung eines Körpers Tragik, die; jo. Pl.j Leid, Trauer, schwierige Konflikte hervorrufendes, erschütterndes Geschehen, gegen das man nichts zu tun vermag, vermochte: seine persönliche T. liegt in der Vernichtung seines Lebenswerkes durch den Krieg tragikomisch /A d j./ tragisch, aber zugleich auch komisch: eine tragikomische Situation Tragikomödie, die Drama, bei dem durch die Ver­ bindung tragischer und komischer Elemente kü n st­ lerische Kontraste entstehen, tragisch /A d j./ erschütternd, voller Tragik: ein tragischer Unglücksfall; auf tragische Weise ums Leben kommen; die tragischen Elemente eines Theaterstückes; etw. t . nehmen (etw. schwer neh­ men, ernst nehmen) Trag| -korb, der jPl. - körbe/ Korb zum Tragen von Lasten, bes. auf dem Rücken; -kraft, die./o. P l.j: die T. einer Brücke, Konstruktion (Belastbar­ keit (1) einer Brücke, Konstruktion bis zu einem be­ stimmten Gewicht); -last, die von einem Tier, Menschen getragene L a st: ein Abteil für Reisende mit Traglasten; -lufthalle, die B au w . aus wetter­ festen Folien od. beschichteten Geweben bestehende Halle, die durch einen ständigen Überdruck der Luft im Innern in ihrer Form aufrecht gehalten wird Tragödie, die; -, -n [..io] 1. Drama (1) mit ernstem, tragischem Ausgang: eine griechische T. — 2. tragisches E reig nis, Geschehen Trag| -riemen, der Riemen, mit dem etw., eine Last (auf der Schulter) getragen wird: eine Tasche mit T.; -weite, die 1. die T. (Reichweite) einer Rakete — 2. jo. Pl.f weitreichende Wirkung von etw .: etw. ist vo n großer, politischer, historischer T.; -werk, das 1, Flugw. die Teile des Flugzeugs, die es in der Luft tragen — 2. Bauw.* die Last tragendes Bauteil; -zeit, die Z ool. Tragezeit Trainer, der; -s, - [tre:nar, t r s :nor] Fachmann mit Spezialkenntnissen in einer Sportart, der Sportler, auch Pferde trainiert trainieren jsw. Vb.; hat/ [tre.., trs..] sich, jmdn. durch ständiges und systematisches Üben zu sport­ lichen (Höchstleistungen steigern, führen: täglich für einen Wettkampf t.; er trainierte die National­ mannschaft; O sein Gedächtnis t. Training, das; -s, -s [tre:.., tre:..] 1,1. das Trai­ nieren : ein intensives, regelmäßiges T. 1 .2 . jo. Pl.j Med. /i autogenes T. Trainings| -anzug, der an Handgelenken und Knöcheln eng anschließender, warmer, bequemer, zweiteiliger Dreß (2); -h ose, die vgl. - a nzug; - jacke, die vgl. -a nzug; -lager, das /PL -j Lager, in dem Sportler intensiv auf einen bevorstehenden Wettkampf vorbereitet werden; -methode, die Trajekt, der, das; -(e)s, -e Fährschiff, bes. für Eisenbahnzüge und Autos Trakt, der; -(e)s, -e 1. Gebäudeteil, Flügel: in diesem T. des Ferienheims ist die Küche unter­ gebracht — 2 . Straßenzug, Häuserreihe: der ganze T. soll abgerissen werden Traktat, der, das; -(e)s, -e kurze (wissenschaftliche), m eist lehrhafte Abhandlung: einen T. verfas­ sen traktieren jsw. Vb.; hat/ 1.1. jmdn. schlecht be­ handeln, mißhandeln: jmdn. m it Fußtritten t. 1.2 . jmdn. quälen, plagen: wochenlang traktierte er die Schüler mit diesem Gedicht Traktor, der; -s, Traktoren Zugmaschine, bes. für die Landwirtschaft
1160 Traktorist — transparent Traktorjst, der; -en, -en jm d ., der beruflich einen Traktor fährt trällern Jsw. Vb. ; hat/ (etw.) fröhlich vor sich hin singen, ohne dabei Worte zu ' gebrauchen: eine Melodie t. Trampel, der, das; -s, - umg. plumper, schwer­ fälliger, meist ungeschickter Mensch: so ein T .! trampeln /sw. Vb.; hat, ist/ 1* /mit Richtungs- angabej plump und derb auftretend gehen (ist): sie sind quer durch das Feld getrampelt — 2. schnell und wiederholt mit den Füßen stampfen (hat): das Kind trampelte (vor Wut) mit den Füßen Trampel| -pfad, der durch bewachsenes Gelände führender P fa d , der durch häufiges Begehen ent­ standen ist: durch die Wiese führt ein T .; - tier, das 1. zweihöckriges Kamel (1) — 2 . umg. Schim pfw . plumper, schwerfälliger, meist unge­ schickter Mensch: du T .! trampen jsw. Vb.; ist/ [tre..] reisen, indem man fremde Autos anhält und sich mitnehmen läßt: er ist von Berlin bis Rostock getrampt Trampolin, Trampolin, das; -s, -e federndes, matratzenähnliches Gestell für sportliche, akrobatische Sprünge Tran, der; -(e)s, -e aus im Meer lebenden Säuge­ tieren und Seefischen gewonnenes Öl + umg. im T. sein (durch Schläfrigkeit od. Trun­ kenheit benommen sein); etw. im T. (geistes­ abwesend) tun Trance, die; -n [trds(o), auch tra:ns, PL ..son] dem Schlaf ähnlicher Dämmerzustand, bes. in der Hypnose:jmdn. in T. versetzen; sich in T. befinden Trance|zustand, der: aus einem T. erwachen Tranchier|besteck, das Besteck zum Tranchieren tranchieren jsw. Vb.; hat/ [traqji:.., trdji:..] Braten, Geflügel, Wild, Fisch kunstgerecht zer­ legen : einen Braten t. Träne, d ie; -n von den Tränendrüsen abgesonderte, klare Flüssigkeit, die bes. bei starker Gemüts­ bewegung, heftigem Schmerz aus den Augen tritt: Tränen der Freude; Tränen in den Augen haben; jmdm. kommen die Tränen; etw. unter Tränen sagen; Tränen lachen (so sehr lachen, d aß einem die Tränen kommen); sich die Tränen abwischen, trocknen + in Tränen zerfließen, aufgelöst sein (unter starker Erregung heftig weinen); jmdm. keine T. nachweinen (jmds. Weggang nicht bedauern); Tränen vergießen (weinen) tränen fsw. Vb.; hat/ das Auge tränt das Auge sondert, meist auf Grund einer Reizung, Tränen ab: von dem Qualm t. mir die Augen Tränen/tränen| -drüse, die bei Mensch und Wirbel­ tier in den Augenwinkeln gelegene Drüse, die die Tränen absondert; 4* umg. auf die Tränen­ drüsen drücken (durch Sentimentalität Rührung er­ zielen wollen); -gas, das jo. Pl.f gasförmige chemische Verbindung, die die Schleimhäute des Auges reizt; - n aß fAdj.; nicht adv.j: ein tränennasses Gesicht; - s a ck, der fPl. -sacke/ 1. Med. zum Auge gehöriges, unter der H aut liegendes Organ zum Abfangen der Tränen — 2 . sackartige Erweiterung der H aut unter dem Auge: jmd. hat Tränensäcke; -überströmt fAdj.f: ihr Gesicht war t. tranig jAdj.j 1. wie Tran: etw. schmeckt, riecht t. — 2. uijag. ein traniger (träger 1) Mensch Trank, der; -(e)s, Tränke g eh . Getränk Tränke, die; - n Wasserstelle, an der Vieh, Wild trinkt, getränkt wird: Vieh zur T. treiben tränken jsw. Vb.; hat/ 1. das Vieh t. (dem Vieh zu saufen geben) — 2 . etw. mit einer Flüssigkeit t. (etw. sich mit einer Flüssigkeit vollsaugen lassen) Transaktion, die W irts ch . finanzielles Geschäft von kap. Unternehmen, Banken: eine T. vornehmen Transfer, der; -/ -s, -s 1. fvorw. Sg.j W irt sch. bei Zahlungen zwischen zwei Ländern die Übertragung einer Geldsumme aus einer Landeswährung in eine andere — 2 . Weiterbeförderung von Personen od. Gütern im Anschluß an ihre Beförderung zwischen zwei (meist durch eine Landesgrenze getrennten) Ver­ kehrszentren: Omnibusse für den T. transferieren jsw. Vb.; h a t/1. W irts ch. eine Geld­ summe aus einer Landeswährung in eine andere übertragen — 2 . österr. jmdn. versetzen (1.3) Transfer|straße, die T e ch n . vollautomatische, ind u­ strielle Fließstraße Transformation, die; -, - e n das Transformieren Transformator, der; -s, Transformatoren j / auch Trafo/ Elektrotechn. Apparat zum Erhöhen od. Herabsetzen der Spannung von Dreh- od. Wechsel­ strom transformieren jsw. Vb.; hat/ 1. etw. uniformen, umwandeln — 2. Elektrotechn. elektrische Energie umspannen Transfusion, die; -, - en Med. Bluttransfusion Transistor,der; -s, Transistoren 1. P h y s . elektrische Ströme, Spannungen, Leistungen verstärkendes elek­ trisches Bauelement, dessen wesentlichster Bestand­ teil ein Halbleiter ist — 2 . um g. Transistorradio Transistor!radio, das mit Transistoren bestücktes Radio Transit, auch Transit, Transit, der, das; -(e)s, -e 1. /der/ Durchreise von Personen, Beförderung von Waren durch das Hoheitsgebiet eines Staates — 2 . /das/ umg. Transitvisum Trans|t|, auch Transit!, Transit|handel, der W ir ti­ s c h . internationaler Warenverkehr, der sich über ein Land od. mehrere Länder, die zwischen den H andels­ partnern liegen, bewegen m uß transitiv jAdj./ Gramm , ein Akkusativobjekt erfordernd: ,sehen1 ist ein transitives Verb Transit, auch Transit, Transit! -straße, die Straße für den Transitverkehr; -verkehr, der Durchgangs­ verkehr von Personen, Waren durch das Hoheits­ gebiet eines Staates; -Visum, das Visum für den Transit transkontinental jA dj.f: eine transkontinentale (einen Erdteil durchquerende) Erdölleitung transkribieren jsw. Vb.; hat/ 1. Sprachw. 1 .1 . einen Text so in eine andere Schrift übertragen, d aß die Laute erhalten bleiben 1.2 . Laute, Wörter, Sätze in phonetischer Umschrift wiedergeben — 2« M us. ein Musikstück für eine andere, neue Besetzung übertragen; dazu Transkription, die: -, -en Translation, die; -, - e n 1. das Übersetzen, Dol­ metschen — 2 . P h y s . geradlinig fortschreitende Bewegung Transliteration^ die; -, -en Wissens ch. buch­ stabengetreue Übertragung einer Schrift in eine andere Schrift Transmission, die; -, -en Techn. Vorrichtung zur Übertragung von Energie auf mehrere Maschinen durch Riemen transparent fAdj.f 1. Licht durchlassend: trans­
Transparent — trauen 1161 parentes Papier — 2 . Zusammenhänge t. (erkenn­ bar, einsehbar) m ach en Transparent, das; -(e)s, -e 1. Spruchband: über die Straßen waren Transparente gespannt — 2 . Bild auf lichtdurchlässigem Material, das von einer da­ hinter befindlichen Lichtquelle erleuchtet wird Transparentpapier, das jo. P L / lichtdurchlässiges Papier Transparenz, d ie; jo. P L; zu transparent/; zu 1: die T. des Porzellans Transpiration, die; Io. P L / das Transpirieren transpirieren /sw. Vb.; hat/ 1.1 . schwitzen (1): stark 1.1 .2 . Biol. /von Pflanzen u. Tieren/ Wasser­ dampf an die Atmosphäre abgeben: Pflanzen t. durch die Blätter Transplantat, das; -(e)s, -e M ed . transplantiertes, zu transplantierendes Stück Gewebe Transplantation, die; -, -e n Med. das Verpflanzen (2): die T. einer Niere, von Haut transplantieren jsw. Vb.; hat/ Med. Gewebe ver­ pflanzen: Haut, eine Niere t. Transport, der; -(e)s, -e 1 . das Transportieren (1): der T. erfolgt auf dem See-, Luftweg, mit der Bahn; die Möbel wurden auf dem, beim T. beschädigt — 2. zur gemeinsamen Beförderung zusammengestellte Güter, Gruppe von Personen, Tieren: einen T. zu ­ sammenstellen, begleiten; ein T. Autos transportabel /A dj./ so beschaffen, daß man es (leicht) transportieren (1) kann: ein transportabler Ofen Transport| -arbeiter, der jmd ., der beruflich Güter, Waren transportiert; -band, das /PL -bänder/ Techn. Förderband Transporter, der; -s, - Kraftfahrzeug, Flugzeug, Schiff mit großem Transportraum transport/Transport| -fähig /A d j.; nicht adv./ gesundheitlich in einem Zustand, der es erlaubt, transportiert zu werden: er ist nicht t .; -fahrzeug, das transportieren jsw. Vb.; hat/ 1. etw., jmdn. be­ fördern (1): Güter, Tiere, Personen mit, auf der Bahn, per Schiff t. — 2. etw. transportiert etw. etw. befördert, bewegt etw. weiter: der Apparat transportiert den Film autom atisch Transport| -kosten, die /PL/; -m ittel, das Verkehrs­ m ittel, Vorrichtung für die Beförderung von Gütern, Personen; -polizei, die für die Sicherung von Trans­ porten (2) und die Anlagen der Eisenbahn verant­ wortliche Polizei; -raum , der Laderaum eines Transportfahrzeugs; -wesen, das /o. PL/ Zweig der Volkswirtschaft, dessen Aufgabe die Beförderung von Gütern und Personen ist Transuran, das; -s, -e [..s|u..] Phys. künstlich hergestelltes radioaktives Element transversal /Adj./ [..v . .] 1.1 . BioL quer, senk­ recht zur Längsachse des Organismus 1 .2 . P h y s . jbes. von Wellen, Strahlen/ senkrecht zur Richtung der Fortpflanzung erfolgend Transversale, die; -n/-, -n [..v ..] Math, jede Gerade, die die Seiten eines Dreiecks od. Vielecks schneidet Transvestit, der; -en, -en [ ..v . .] jmd., der sich aus krankhafter Veranlagung wie ein Angehöriger des anderen Geschlechts kleidet und benimmt transzendent /Adj./ Philos. /in ideal., von Kant geprägter Auffassung/ alle Erfahrung, Erkenntnis überschreitend, übersinnlich; dazu transzendental /A dj./ vor aller Erfahrung, Erkenntnis liegend und diese erst ermöglichend u. Transzendenz, die; -, jo. Pl.j das, was alle Erfahrung, Erkenntnis über­ schreitet, das Übersinnliche Trapez, das; -es, -e I. M ath, ebenes Viereck mit zw ei p arallelen, gleichlaufenden, aber ungleich langen Seiten — H . hoch über dem Boden, an den Enden von zwei herabhängenden Seilen angebrachtes, kurzes Reck trapez zu Trapez I| förmig /A dj./: die Silhouette des Mantels ist t. Trappe, die; -n m it dem K ra nich verwandter Vogel m it langen, kräftigen Beinen, breiten Flügeln, langem H als und kurzem, kräftigem Schnabel, der ein guter Läufer ist, sein Nest am Boden baut und sich vorwiegend von Pflanzen ernährt trappeln jsw. Vb.; ist, hat/ 1. sich mit kurzen, schnellen, klopfende Geräusche erzeugenden Schritten fortbewegen /m it Richtungsangabej (ist): die Schaf­ herde trappelte über die Straße —• 2 . jmd, trap­ pelt jm d . erzeugt durch wiederholtes, kurzes A uf­ treten klopfende Geräusche (hat): Kinder t. auf dem Korridor trappen jsw. Vb.; ist, hat/ 1. sich mit schweren Schritten und laut auftretend fortbewegen /m it Richtungsangabej (ist): er trappte im Zimmer auf und ab — 2. jmd. trappt jmd. erzeugt durch schweres Auftreten ein lautes Geräusch (hat): mit den Holzpantoffeln laut t. Traps, der; -/ -es, -e T e ch n . Geruchsverschluß trapsen jsw. Vb.; ist, hat/ umg. trappen Trara, das; -s, jo. Pl.j umg. jemot./ mit viel Trubel und Lärm verbundener Aufwand für eine Sache, Person: großes T. um etw. machen; sie empfing den Gast mit viel T. Trasse, die; -, -n Verkehrsw. Techn. abgesteckte Linienführung eines Verkehrsweges, einer F er n ­ leitung: die T. der neuen Eisenbahnlinie, der Erd­ ölleitung Tratsch, der; -es, /o. P l.j u m g . Gerede über andere, Klatsch (II): boshafter T. tratschen jsw. Vb.; hat/ umg. 1. über andere reden, klatschen (II.1): sie tratscht den ganzen Tag — 2 . sich (lange) unterhalten, schwatzen Traube, die; -, - n 1 . Fruchtstand, bes. des W ein­ stocks: süße, blaue Trauben (Weintrauben); Trau­ ben lesen, keltern — 2 . Biol. Blütenstand, bei dem die Blüten auf Stielen an der unverzweigten H aupt­ achse sitzen: die Trauben des Goldregens — 3 . ge­ ballte, dicht gedrängte Menge, bes. von Menschen: die Menschen standen in dichten Trauben an den Kassen + die Trauben hängen zu hoch (etw. ist für jmdn. unerreichbar) Trauben| -hyazinthe, die im Frühjahr in Gärten blühendes Liliengewächs mit blauem Blutenstand in Form einer Traube (2); -lese, die Ernte der Wein­ trauben; -saft, der; -zueker, der /o. P l.j in grünen Pflanzen entstehende zuckerartige organische Ver­ bindung, die Bestandteil der Stärke und Zellulose ist trauen jsw. Vb.; hat/ 1.1. jmdm., einer Sache Ver­ trauen, Glauben schenken: jmdm. t .; einer Sache, jmds. Wprten nicht recht t. — 2.1. /mit zu + Inf.\ wagen, etw. Bestimmtes zu tun: sie traut sich nicht, bis ans andere Ufer zu schwimmen; ich traue mich, /selten/ mir nicht zu fragen 2.2 . sich irgend­ wohin wagen: sich nicht aus dem Hause t. — II. jmdn. t . (jmds. Trauung vollziehen)
1162 Trauer — Travestie + seinen / Augen, dem / Frieden, seinen Ohren nicht t.; jmdm. nicht über den / Weg t. Trauer, die; fo. Pl.f 1. Gefühl (tiefen) Schmerzes 1.1 . nach dem Tod eines geliebten, nahestehenden Menschen: tiefe T. empfinden; die T. um einen verstorbenen Angehörigen 1.2 . infolge eines un­ angenehmen Erlebnisses, schlimmer, schlechter E r ­ fahrungen: er war voller T. über diesen Wort­ bruch — 2 . T. (Trauerkleidung) tragen — 8. während der T. (Trauerzeit) ging sie nie weg Trauer| -akt, der vgl. -feier; -anzeige, die gedruckte Mitteilung vom Tod eines Menschen; -brief, der vgl. - karte; -fall, der Sterbefall; -feier, die Feier aus A nlaß der Bestattung eines Verstorbenen; -flor, der an der Fahne od. am Ä rm el befestigtes breites schwarzes Band aus Flor als Zeichen der Trauer; -Jahr, das Trauerzeit; -karte, die mit einem schwar­ zen Band versehene Briefkarte mit Umschlag für Mitteilungen, die einen Trauerfall betreffen; -klei- dung, die schwarze Kleidung, die als Zeichen der Trauer getragen wird; -kloß, der u mg. langweiliger, träger, inaktiver M ensch: er ist ein richtiger T.; -marsch, der vgl. -m usik; -miene, die umg. traurige, düstere Miene: eine T. aufsetzen; -musik, die jo. Pl.f ernste, getragene M usik, die bei Trauer­ feiern gespielt wird trauern jsw. Vb.; hat/ 1. Trauer (1) empfinden: er trauert um seine verstorbene Frau; sie trauert über den Verlust ihrer goldenen Kette — 2 . die Witwe hat ein volles Jahr getrauert (Trauer­ kleidung getragen und bestimmte, der Trauer 1.1 entsprechende Verhaltensweisen eingehalten) Trauer| -nachricht, die Mitteilung von einem Todes­ fall; -rede, die Bede, die bei einer Trauerfeier zur Würdigung des Verstorbenen gehalten w ird; -spiel, das Tragödie; + es ist ein T. (ist schlimm), daß - w eid e, die Weide mit tief herabhängenden Zweigen; -zeit, die fo. P L / dem Sterbetag eines ver­ storbenen engen Angehörigen folgende Z eit, in der getrauert (2) wird; -zug, der dem Sarg zum Grab folgender Zug der Leidtragenden und Anteil­ nehmenden Traufe, die; -n 1 . untere Kante des Daches (mit der Dachrinne) — 2 . das von 1 ablaufende Wasser + vom / Regen in die T. kommen träufeln fsw. Vb.; hat/ 1. Flüssigkeit auf, in etw. tropfen lassen: Zitronensaft auf das Fischfilet t. — 2. etw. träufelt auf, in, von etw. etw. fällt tropfen­ weise auf, in, von etw.: es träufelt vom Dach traulich fAdj.f geh. 1 . die Lampe gibt ein trau­ liches (anheimelndes, gemütliches 1) Licht — 2 . t. (gemütlich 2) beisammensitzen Traum, der; -(e)s, Träume 1, subjektives Erleben szenenartiger Abläufe, Vorstellungen, das sich während des Schlafes einstellen k a n n : einen schönen, bösen T. haben; jmdn. im T. sehen — 2 . Wunsch, Sehnsucht: ein jahrhundertealter T. der Mensch­ heit; das war der T. seiner Jugend; sie ist die Frau seiner Träume + um g. nicht im T. (nicht im entferntesten, über­ haupt nicht) ; aus der T. (aus, >vorbei) ! Trauma, das; -s, Traumen/-ta 1 . P sy ch. schwere psychische Erschütterung, die im (Unter)bewußtsein des Betroffenen noch lange wirksam ist und psy­ chische Fehlentwicklung zur Folge haben kann — 2. M ed . durch Gewalteinwirkung von außen ent­ standene Verletzung des Organismus; dazu trauma­ tisch fAdj.f Traum | -hild, das 1. im Traum erscheinendes Bild, Trugbild — 2 . Wunschbild: einem T. nachjagen; - deutung, die 1.1 . umstrittenes Verfahren der Psychoanalyse, unbewußte Wünsche od. Ängste des Patienten kennenzulernen, die angeblich symbolisch seine Trauminhalte beeinflussen 1.2 . Deutung von Trä u m en i n abergläubischer Weise träumen fsw. Vb.; hat/ 1. einen Traum haben: selten, schlecht t.; er hat von seiner Mutter ge­ träumt; etw. Schönes t. (im Traum erleben) — 2. v on etw. t. sich etw. wünschen, etw. erhoffen: er träumt von einer großen Reise — 8. umg. der Fahrer hat geträumt (hat seine Gedanken schweifen lassen, hat nicht aufgepaßt); träum nicht! + sich etw. n icht t. lassen (etw. Angenehmes nicht erwarten) Träumer, der; -s, - jmd ., der sich Träumereien hin­ gibt und dadurch versonnen, der unmittelbaren Wirklichkeit entrückt ist Träumerei, die; - e n Wunsch-, Phantasievor­ stellungen träumerisch fAdj.f Träumereien hingegeben: t. vor sich hinblicken traumhaft fAdj.f 1. wie in einem Traum,: er hat das alles nur t. erlebt — 2 . /drückt emotional in positivem Sinne einen hohen Grad aus/: traum­ haftes (unwahrscheinlich großes) Glück haben; dort war es t. (sehr) schön traum/Traum| -verloren fAdj.f versonnen, geistes­ abwesend: er blickte t. in die Ferne; -wandler, der; -s, - Schlafwandler; -w eit, die: in einer T. leben traurig fAdj.f 1.1 . voll Trauer (1), betrübt: t. sein, aussehen; traurige Menschen; etw. macht, stimmt jmdn. t. 1.2 . fnicht adv.j Trauer, Betrübnis, Kum ­ mer hervorrufend, schmerzlich: eine traurige N ach­ richt; eine traurige Pflicht erfüllen — 2 .1 . fnicht adv.f freudlos und beklagenswert: er h atte eine traurige Jugend; sein Schicksal ist t. 2 .2 . arm ­ selig, kümmerlich und beklagenswert: er mußte da­ mals in traurigen Verhältnissen leben; eine trau­ rige Gegend — 3 . beschämend (1.1): er spielt eine traurige Rolle in dieser Sache; es ist t>, daß ... Traurigkeit, die; -en fvorw. Sg.f Trauer, Kum­ mer: tiefe, große T. überkam ihn -f kein / Kind von T. sein Trau zu trauen II| -ring, der Ehering; -schein, der Urkunde über die erfolgte Trauung traut fAdj.f veraltend 1. teuer, vertraut: im trauten Familienkreis — 2* traulich (anmutend): das Zimmer ist heimelig und t. Traute, die; -, fo. Pl.f umg. Mut: (keine rechte) T. zu etw. haben; ihm fehlt die T. dazu Trauung, die; -en Eheschließung Traverse, die; -, -n [..v . .] Techn. Querbalken, Ausleger traversieren fsw. Vb.; hat/ [..v ..] 1.1. Bergsport eine Fels-, Eiswand t. (in waagerechter Bichtung durchqueren) 1.2 . R e ite n in vorwärts-seitwärts erfolgender Bewegung die Beitbahn diagonal durch­ reiten Travestie, die; -, -n [..v .., PI. ..i:on] Literatur- w i s s e n s c h . komisch-satirische Verspottung eines literarischen Werkes, die durch das Einkleiden des Inhalts in eine unangemessene Form erreicht w ird
Trawler — treiben ii6a Trawler, der; -s, - [tro:lor] Motorschiff für die Hochseefischerei Treber, die fPhf feste Rückstände, bes. beim Bier­ brauen Treck, der; -s, -s Zug von Flüchtlingen, A u s ­ wanderern mit Fahrzeugen, bes. Fuhrwerken, auf denen beweglicher B esitz mitgeführt wird: auf den T. gehen trecken jsw. Vb.; ist, hat/ in, mit einem Treck ziehen: sie haben, sind damals getreckt Trecker, der; -s, - Traktor Treff, der; -s, -s 1.1. jKurzw. für Treffen 1/: einen T. m it dem Schriftsteller N vera nstalten; bei dem T. im Januar hat der Agent die Materialien über­ geben — 2 . jKurzw . für Treffpunkt/: das Kultur­ haus ist ein beliebter T.; T. war eine Gaststätte im Zentrum — II . jo. Art., o. Pl.f Eichel (3): T. sticht treffen (er trifft), traf, hat/ist getroffen 1. (hat) 1.1 . etw ., jmdn. t . etw. durch Schießen, Werfen, Stoßen, Schlagen in ein bestimmtes Ziel, das eine Person, Sache sein kann, bringen (hat): er hat die Schieß­ scheibe getroffen; der Schütze h at (gut, schlecht) getroffen; er traf ihn mit dem Schneeball, der Faust ins Gesicht; der Jäger traf das Tier ins Herz 1.2 . etw. trifft (etw., jmdn.) etw. gelangt an eine bestimmte Stelle, in ein Ziel: der Schuß hat getroffen; von einem herabfallenden Dachziegel getroffen werden; die Kugel hat ihn tödlich ge­ troffen; der Blitz hat einen Baum getroffen (in einen Baum eingeschlagen); der Hieb traf ihn an der, in die Schulter; O ein schweres Unglück hat die Luftfahrt getroffen (ist der Luftfahrt wider­ fahren); der Verdacht traf ihn (fiel auf ihn, richtete sich gegen ihn); ihn trifft kein Vorwurf; die Nachricht, der Schicksalsschlag hat ihn schwer getroffen (hat ihn sehr erschüttert, lastete schwer auf ihm) — 2* jmdn. kränken (hat): jmdn. tief t.; das hat ihn (in seiner Ehre) getroffen — 3* etw . t . von mehreren Möglichkeiten die heraus­ finden, realisieren, die eine optimale Übereinstim­ mung mit etw. darstellt (hat): jmds. Geschmack, den richtigen Ton t.; er hat den Kern der Sache getroffen; eine treffende (eine einen Sachverhalt präzise wiedergebende) Bemerkung; sein Urteil ist treffend; jmdn., etw. t . : der Fotograf, Maler hat ihn, die Landschaft gut getroffen (gut fotografiert, m it großer Ähnlichkeit wiedergegeben) — 4 .1 . jmdn. t. m it jmdm., den man kennt, irgendwann, irgend­ wo zufällig Zusammenkommen (ha t): ich habe ihn gestern in der Kaufhalle getroffen; wir trafen uns zufällig im Theater; <£> unsere Blicke trafen sich; die Linien t. sich alle in einem Punkt 4.2 . jmdn., sich mit jmdm. t . auf Grund einer Verabredung mit jmdm. an einem bestimmten Ort, zu einer be­ stimmten Zeit Zusammenkommen (hat): ich treffe ihn morgen abend; wir t. uns am Bahnhof; er hat sich heimlich mit ihr getroffen 4.8 . auf jmdn., etw. t . jmdm., einer Sache unvermutet begegnen, auf jmdn., etw. stoßen (ist): die Forscher trafen auf Ureinwohner; die Soldaten trafen auf gegnerische Panzer; Sport die Mannschaft ist auf einen starken Gegner getroffen (hatte einen Wettkampf m it einem starken Gegner zu bestreiten) — 5 . (hat) es gut, schlecht t. (irgendwo gute, schlechte Ver­ hältnisse, Bedingungen vorfinden); wir hatten es im Urlaub (mit dem Wetter) gut getroffen — 6 . es. trifft sich, daß... es ergibt (1.3) sich, d aß ... (hat): es traf sich, daß er mit demselben Zug fuhr — 7. fin Verbindung mit Subst. zur Umschreibung eines Verbalbegriffsj (hat): eine Auswahl t. (etw. auswählen); Anordnungen t. (etw%anordnen) + sich getroffen fühlen (eine Äußerung auf sich beziehen und als kränkend empfinden); — / A n­ stalten t.; jmd. steht da wie vom / Blitz ge­ troffen; es, das trifft sich / gut; jmdn. (bis) ins / Mark t.; den / Nagel auf den Kopf t.; mich trifft der Schlag!; ins / Schwarze t. Treffen, das; -s, - 1 . fzu treffen 4.2/ Zusammen­ kunft : ein T. aller Mitglieder, von Sportlern; das T. der Staatsmänner verlief in freundschaftlicher Atmosphäre; ein T. veranstalten; an einem T. teilnehmen — 2. Sport Wettkampf (zwischen Mannschaften): die Mannschaft hat im ersten T. 1:3 verloren — 3 . Gefecht (1): bei dem T. hatte es nur geringe Verluste gegeben + etw. ins T. führen (wichtige Gründe in der Diskussion Vorbringen) Treffer, der; -s, - 1 . er hatte auf zehn Schüsse acht T. (achtmal getroffen); der B oxer ging nach dem zweiten T. (nachdem er zweimal getroffen wurde) zu Boden; Ballspiele der dritte T. (das dritte xTor 2.2) brachte der Mannschaft den Sieg — 2. Gewinn (3.2): einen T. im Lotto haben trefflich jAdj.f v e r a lte n d ausgezeichnet, vorzüg­ lich: eine treffliche Bemerkung; das ist dir t. gelungen Treff/treff| -punkt, der /PI. - ef (vereinbarter) Ort, an dem sich jmd. mit jmdm. trifft: einen T. ver­ einbaren; dieser Klub ist ein T. der Jugend; - sicher fAdj.f das Ziel genau, sicher treffend: ein treffsicherer Schütze; <J> eine treffsichere (genau charakterisierende) Bemerkung; dazu -Sicherheit, die fo. PL/ Treib| -arbeit, die 1. fo. Pl.f das Treiben (1.6) — 2. durch 1 hergestellter, bes. als Schmuck dienender Gegenstand; -eis, das /o. PL / auf Gewässern treibende Eisschollen treiben, trieb, hat/ist getrieben 1.1. (hat) 1.1 . jmd., etw. treibt ein Tier, jmdn., etw. von irgendwo fort, irgendwohin jmd., etw. bewirkt (durch Gewalt), daß ein Tier, jmd., etw. sich von irgendwo fort, irgendwohin, in eine bestimmte Richtung fort- bewegt: sie trieben das Vieh auf die Weide; die KZ-Häftlinge wurden in die Baracken getrieben; der Stürmer trieb den Ball (mit kurzen Stößen) bis vor das gegnerische Tor; der Wind treibt Staubwolken durch die Straßen; der Hunger trieb uns nach Hause (veranlaßte uns, nach Hause zu gehen); der Schwimmer ließ sich vo n der Strö­ mung t.; Jägerspr. Wild, Hasen t. (Wild auf- scheuchen und vor die Schützen hinjagen)1; O die Scham trieb ihm die Röte, das Blut ins Gesicht; die Konzerne t. die Preise in die Höhe (steigern künstlich die Preise) 1.2 . K affee, Bier treibt (wirkt harntreibend) — 2 . (hat) 2.1 . jmdn. zu einem be­ stimmten Handeln, Verhalten veranlassen, drängen: jmdn. zur Eile t.; er hat ihn zur Verzweiflung, zum Selbstmord getrieben 2.2 . fitw. veranlaßt jmdn., etw. zu tun: Not, Angst, Eifersucht trieb ihn zu dieser Tat; von dem Wunsch getrieben, ein Auto zu besitzen ... — 3. Techn. etw. treibt etw. etwi setzt etw. in Bewegung, etw. erhält den Antrieb durch etw. (hat): die Turbinen des Kraft-
1164 Treiben — trennen werks werden v o n W asserkraft getrieben; die Mühle wurde durch den Wind getrieben; O er ist die treibende Kraft — 4 . etw. treibt auf dem Wasser, in der Luft etw. wird von der Strömung des Wassers, der Luft fortbewegt 4.1 . (ist, hat) ein Boot treibt auf den Wellen; die Wolken t. am Himmel 4.2 . /mit Richtungsangabe/ (ist): der Ballon ist westwärts getrieben — 5 . etw. in, durch, zwischen etw . t . etw. in, durch, zwischen etw. schlagen, bohren (hat): einen Tunnel durch den Berg t.; Eisenpfähle in den Boden t. — 6 . (hat) 6.1 . Metall t. {nicht erhitztes M etall mit einem besonders dafür gefertigten Hammer formend bearbeiten) 6.2 . etw. durch 6.1 hersteilen: einen Leuchter t.; eine g e­ triebene Silberarbeit — 7 . (hat) eine Pflanze treibt (beginnt zu wachsen, hat Triebe angesetzt); der Gummibaum hat ein neues Blatt getrieben (am Gummibaum kommt ein neues Blatt hervor) — 8 . Gartenbau Pflanzen t. Bedingungen schaffen, unter denen Pflanzen vorzeitig anfangen zu wachsen od. zu blühen (hat): Gurken, Flieder im Gewächs­ haus t. — 9. (hat) 9.1 . die Hefe treibt (bildet in ­ folge Erwärmung Gas) 9.2 . der Teig treibt (geht aufundwirdlocker) —H .l. etw. t. (hat)1.1.eine bestimmte Tätigkeit, Arbeit ausüben: Handel, Vieh­ zucht t. 1 .2 . sich mit etw. beschäftigen: Sprachen, Musik, Sport t.; etw. nur zum Vergnügen t. 1 .8 . etw. tun, m it etw. beschäftigt sein: Unsinn, alles mögliche t .; was treibst du denn den ganzen Tag?; er erzählte v on seinem Treiben; jmds. Treiben (jmd s. verwerflichem Handeln) ein Ende m achen — 2. umg. (hat) 2.1. es in bestimmter Art und Weise t. sich in bestimmter, nicht zu billigender Art und Weise verhalten: es toll, schlimm t. 2 .2 . es mit jmdm. t . mit jmdm. in einer nicht zu billigen­ den A rt und Weise umgehen: sie haben es schlimm, toll mit uns getrieben; sie trieb es mit vielen Männern (unterhielt mit vielen Männern intime Be­ ziehungen) — 8 . fin Verbindung mit Subst. zur Umschreibung eines Verbalbegriffsf (hat): mit etw . Mißbrauch t. (etw. mißbrauchen 1); seinen Spott m it jmdm. t . (jmdn. verspotten); Wucher t. (mit etw . wuchern) -f- sich t. lassen (sich widerstandslos, willenlos dem Geschehen überlassen); — jmdn. jmdm., einer Sache in die / Arme t.; jmdn. in die Enge t.; mit jmdm. / Schindluder t.; etw. auf die / Spitze t.;sein / Unwesen t.; etw. zu / weit t. Treiben, das; -s, - I . fo. PI ./ das geschäftige, leb­ hafte Hin und Her: ein reges, emsiges, buntes T.; das Leben und T. auf der Straße beobachten — II. Jägerspr. 1. ein T. (eine Treibjagd) veran­ stalten — 2 . der Hirsch steckt noch im T. (Ge­ lände, in dem 1 stattfindet) + jmds./ TunundT. Treiber, der; -s, - Jägerspr. jmd., der bei einer Treibjagd das Wild aufscheucht und vor die Jäger treibt Treib] -haus, das Gewächshaus; -holz, das /o. PI ./ auf Gewässern treibendes Holz; -jagd, die Jagd, bei der Treiber das in einem bestimmten umstellten Gebiet befindliche W ild aufscheuchen und vor die Jäger treiben; -m ittel, das 1. bei Hitze Gase ent­ wickelnder Stoff, der Werkstoffen zugesetzt wird, um ihnen eine schaumige Struktur zu verleihen — 2 . Triebmittel; -n etz, das in unterschiedlicher Tiefe senkrecht schwimmendes N etz, das in der Hochsee- und Küstenfischerei zum Fischfang verwendet w ird ; - riemen, der Techn. endloser Riemen aus Leder, Gummi od. Kunststoff zum Übertragen einer Dreh­ bewegung; -Sand, der jo. Pl.j feiner Sand, der vom Wind an- od. abgetrieben wird; -Stoff, der K raft­ stoff, Brennstoff, bes. zum Antrieb von Triebwerken treideln jsw. Vb.; hat/ ein Schiff an einem Tau vom Ufer aus m it menschlicher, tierischer od. (an Kanalschleusen) maschineller K raft stromaufwärts ziehen Trema, das; -s, -s/Tremata aus zwei Punkten über einem von zwei nebeneinanderstehenden Vokalen bestehendes Zeichen, das die getrennte Aussprache - dieser beiden Vokale anzeigt: das T. über dem ,e ‘ bei Aleuten tremolieren /sw. Vb.; hat; zu Tremolo/ Tremolo, das; -s, -s/Tremoli Mus. 1 . durch schnelle Wiederholung desselben Tones hervorgerufenes Beben, Zittern des Tones beim Singen, Spielen (2.1.1) — 2. fehlerhaftes Beben der Stimme beim Gesang Trenchcoat, der; -/ -s, -s [trsntjko:t] sportlicher, wetterfester Mantel aus festem (imprägniertem) Baumwollstoff mit Gürtel Trend, der; -s, -s Grundrichtung in einer E ntwick­ lung, deren Anzeichen über einen längeren Z eit­ raum zu beobachten sind: der T. zu leichten, luft­ durchlässigen Stoffen für Oberbekleidung; einen T. beobachten, feststellen; einem T. folgen trennbar jAdj.; zu trennen 1.6/: trennbare Doppel­ konsonanten; dazu Trennbarkeit, die; -, /o. Pl.J trennen /sw. Vb.; hat/ 1.1 . Personen,. Dinge t. die Verbindung zwischen Personen, Dingen lösen, aufheben: sie kämpfte darum, daß die Kinder durch die Ehescheidung nicht getrennt werden; jmdn. von jmdm. t . : das Kind wurde im Gedränge von der Mutter getrennt; getrennt (nicht im gleichen H aushalt, nicht in ehelicher Gemeinschaft) leben; wir wurden g etrennt (unsere Telefonver­ bindung wurde unterbrochen); eine Naht t. (auf- trennen 1); er hat der Sache nach Zusammen­ gehöriges getrennt dargestellt; die Wand trennt den Wohnraum von der Küche 1.2 . sich t.: am Bahnhof trennten wir uns (gingen wir in ver­ schiedene Richtungen auseinander); erst lange nach Mitternacht trennten wir uns (gingen wir ausein­ ander); Sport die beiden Mannschaften trennten sich 1:2 (gingen mit dem Ergebnis von 1:2 ausein­ ander) 1.8 . etw. von etw. ablösen, abtrennen: den Kontrollabschnitt von der Eintrittskarte t.; Erze vom tauben Gestein t.; etw. aus etw. t .: das Futter aus dem Kleid t. (durch Auftrennen der Nähte herauslösen) 1.4 . diese Sachverhalte müssen klar, deutlich (voneinander) getrennt (ausein­ andergehalten, unterschieden) werden; du mußt bei der Beurteilung die Person von der Sache t. 1 .5 . sich von etw. t .: sie hat sich von ihren alten Möbeln getrennt (hat sie weggegeben); er kann sich nicht von dem Buch t. (gibt es ungern weg, her); sich von einem Gedanken t. (einen Gedanken fallenlassen) 1.6 . etw. in seine Bestandteile zer­ legen: Stoffe, ein Gemenge durch Kondensation, Sieben, chemisch t . ; Wörter richtig t. (abteilen 2) — 2.1 . der Fluß trennt beide Länder (bildet eine Grenze zwischen beiden Ländern); das Radio trennt (die Sender) gut, scharf (hat eine große Trennschärfe) 2.2 . etw. trennt Personen vonein­ ander;) sie waren durch eine große E ntfernung
getrennt (eine große Entfernung lag zwischen ihnen); O beide trennt seitdem eine tiefe Kluft 2.3 . etw. trennt jmdn. von etw., jmdm. jmd. befindet sich in einer bestimmten zeitlichen, räumlichen Entfernung von etw., jmdm.: wenige Tage t. ihn noch von der Reise (es sind nur noch wenige Tage bis zum Be­ ginn der Reise); vom Spitzenreiter trennt ihn nur noch eine Sekunde, ein Meter (er hat nur noch eine Sekunde, einen Meter Abstand zum Spitzenrei­ ter) + sie machen getrennte / Kasse; die / t Spreu vom Weizen t. Trenn) -linie, die Linie, die etw. von etw. trennt; - s chärfe, die R undf. Eigenschaft eines Empfangs­ geräts, in einem Spektrum einen bestimmten Fre­ quenzbereich so scharf abzugrenzen, daß er nicht von einem anderen Frequenzbereich überlagert wird Trennung, die; -e n 1. jzu trennen 1/ das Tren­ nen; zu 1.1: die T. von Zusammengehörigem; zu 1.2: bei der T. (beim Abschied) von uns weinte sie sehr; zu 1.5: die T. von der alten Wohnung fiel ihr sehr schwer — 2 . es war nur eine kurze T. (wir waren nur kurze Zeit voneinander getrennt) Trennungs) -entschädigung, die Geldbetrag, den der Beirieb als finanziellen Ausgleich an Werktätige zahlt, die ständig an einem anderen Ort als dem Wohnort der F amilie arbeiten; -geld, das fvorw. Sg.f Trennungsentschädigung; -strich, der kleiner waagerechter, in manchen Schriftarten doppelter Strich, mit dem ein Wort am Ende einer Zeile ab­ geteilt wird; -Zeichen, das Trennungsstrich Trenn|wand, die (aus leichtem M aterial errichtete) Wand zum Teilen von Räumen Trense, die; -, - n zum Befestigen der Zügel dienen­ der Zaum aus einem Eisenstab mit Ringen od. Knebeln an seinen äußeren Enden trepp) -ab fAdv.f die Treppe hinab, hinunter: t. gehen; /als Glied des Wortpaares/ treppauf, t .; - a uf /Adv./ die Treppe hinauf: t. steigen; /als Glied des W ortpaares/ t., treppab Treppe, die; -n aus Stufen bestehendes Bauteil, das als Verbindungsweg zwischen Ebenen ver­ schiedener Höhe innerhalb od. außerhalb eines B a u ­ werks od. im Gelände dient: eine steile, breite, be­ queme T.; eine T. aus Holz, Beton; die T. hat 25 Stufen, führt in den Keller; eine T. stei­ gen; dreiTreppön (hoch) wohnen (im dritten Stock­ w erk wohnen) + umg. spott. die T. hinauffallen (durch beson­ dere Umstände überraschend beruflich aufsteigen) Treppen) -absatz, der Absatz in einer Treppe; - beleuchtung, die elektrisches Licht im Treppen­ haus; -haus, das Teil eines Hauses, in dem sich die Treppe befindet; -leiter, die Leiter mit Stufen wie bei einer Treppe; -podest, das, der; -stufe, die sinzeine Stufe einer Treppe Tresen, der; -s, - norddt. mitteldt. 1. Theke (1) — 2. Ladentisch Tresor, der; -s, -e gegen Feuer und Diebstahl ge­ sicherter Stahlschrank od. R aum mit Stahlschränken und -fächern zur Aufbewahrung von Geld und Wert­ gegenständen Tresse, die; -, -n als Besatz an Kleidungsstücken, bes. Uniformen und Livreen, dienende schmale, flache Borte aus mehreren sich kreuzenden (M e ta ll ­ fäden Trester, die /PI./ feste Rückstände, bes. beim K eltern Tret|balg, der /PI. -bälge/ Blasebalg bes. für Orgel, Harmonium, der durch Treten (5) betätigt wird treten (er tritt), trat, ist/hat getreten 1. einen Schritt, wenige Schritte in eine bestimmte Richtung machen (ist): auf den Balkon, aus dem Haus, ins Zimmer, ein paar Schritte nach vorn t.; er trat zur Seite; bitte, t. Sie näher; auf der Stelle t.; <C> der Fluß ist über die Ufer getreten (hat die Ufer überschwemmt); der Schweiß trat ihm auf die Stirn (bildete sich auf seiner Stirn); Tränen traten (drangen) ihm in die Augen — 2 . auf, in etw. t. seinen Fuß auf, in etw. setzen (ist, hat): er ist, hat auf die Blume getreten; in eine Pfütze t. — 3.1 . seinen F uß (versehentlich) auf jmds. Fuß setzen 3.1 .1 . jmdn. (auf den Fuß) t. (hat): er hat mich (auf den Fuß) getreten 3.1 .2 . jmdm. auf den Fuß t. (ist, hat): er ist, hat mir in dem Gedränge auf den Fuß getreten 3.2 . heftig mit dem Fuß stoßen (hat): er hat ihm, ihn ins Kreuz, gegen das Schien­ bein getreten; das zornige Kind trat nach mir, ge­ gen die Tür; das Pferd tritt (schlägt aus); O jmdn. t. (jmdn. unter Ausnutzung der eigenen Macht­ stellung erniedrigend, beleidigend behandeln) — 4 . (hat) 4.1 . etw. in etw. t. (hat): den Grassamen in die Erde t. (durch Darauftreten in die Erde drücken) 4.2 . sich einen Dorn in den Fuß t, (eintreten 3) — 5. etw. dadurch betätigen, daß man ein Pedal mit dem Fuß niederdrückt (hat): die Bremse, Kupplung t. — 6. (hat) einen Pfad (durch die Wiese) t. (durch häufiges Begehen herstellen) — 7 . (hat) der Hahn tritt (begattet) die Henne — 8 . in etw. t . /in Verbindung mit Subst. zur Umschreibung eines Verbalbegriffs; drückt den Beginn von etw. aus/ (ist): mit jmdm. in Verhandlungen t. (zu ver­ handeln beginnen); in / Aktion treten; in / Funk­ tion t. — 9. /in der Verbindung/ / zutage t. + bei jmdm. ins / Fettnäpfchen t.; in jmds. /* Fußstapfen t.; sein / Glück mit Füßen t.; jmdm. auf die / t Hühneraugen t.; in / Kraft t.; jmdm. zu / nahe t.; auf den Plan t.; sich auf den / Schlips getreten fühlen; auf der / Stelle t.; jmdm. auf die / Zehen t. Trgter, der; -s, - /vorw. PL/ salopp (derber) ausge­ tretener Schuh: er hatte alte T. an Tretmühle, die \vorw. Sg.j umg. /emot./ als ein­ förmig empfundene, sich täglich wiederholende Berufsarbeit: er w ollte einmal aus dieser T. heraus treu /Adj./ 1. an der (engen) Bindung zu jmdm., etw. beständig und zuverlässig festhaltend: treue Freunde, Bundesgenossen; jmdm. t . zur Seite stehen; t. sein, bleiben; t. Zusammenhalten; jmdm., einer Sache t. ergeben sein — 2. umg. treuherzig: mit treuem Blick; du bist t. (arglos, von kindlichem Gemüt)! — 3 . getreu (2): ein treues Abbild; eine treue Wiedergabe der Wirklichkeit + t. und brav (rechtschaffen und redlich); — jmd. ist t. wie / Gold; jmdm. etw. zu treuen / Hän­ den übergeben Treu)brach, der das Brechen der Treue zu jmd m ., einer Sache, Verrat Trejje, die; -, fo. PL; zu treu 1 u. 3/; zu 1: die eheliche T.; jmdm. T. geloben, schwören; jmdm. die T. halten; in T. zu jmdm. halten, zu einem Bündnis stehen; die T. brechen; zu 3: die histo­ rische T. der Darstellung -f- veraltend jmdm. etw. auf Treu und Glauben (im festen Vertrauen) überlassen Trennlinie — Treue 1165
1166 Treuebekenntnis — triefen Treue| -bekenntnis, das; -gelöbnis, das; -prämie, die zusätzliche Entlohnung, die bestimmte soz. B e- triebe und Einrichtungen Werktätigen für lang­ jährige ununterbrochene Betriebszugehörigkeit zahlen Treu/trgu| -hander, der; -s, - Jur. jmd., dem eine Sache, ein Recht od. ein Vermögen zur Verwaltung anvertraut i s t : der T. eines Grundstücks; dazu - händeriseh jAdj.j: ein t. verwaltetes Vermögen; - herzig fAdj./ kindlich gutgläubig und arglos: ein treuherziger Mensch; jmdn. t . ansehen; dazu - herzigkeit, die; jo. PL/ treulich /Adv.f: etw. t. (zuverlässig 1.1) hüten, ver­ wahren treu/Treu| -los lA dj.f nicht treu (1): ein treuloser Mann; jmd. ist, handelt t.; + eine treulose / Tomate; dazu -losigkeit, die; -, -en Triangel, der, auch das; -s, - 1 . /der/ Schlag­ instrument aus einem ein gleichseitiges, an einer Ecke offenes Dreieck bildenden Stahlstab, das, frei an einem Faden schwebend, m it einem Metallstab angeschlagen w ird — 2 . dreieckiger Riß in einem Gewebe Trias, die; -, fo. Pl.j Geol. älteste Formation des Mesozoikums Tribun, der; -s/-en , -e/-en 1* von der römischen Volksversammlung gewählter Beamter, der das Volk vor Übergriffen der Herrschenden schützen sollte — 2, zweithöchster Offizier der römischen Legio n Tribunal, das; -s, -e geh.: jmdn. vor ein T. (ein über ihn richtendes Gremium) stellen; O vo r dem T. der Geschichte bestehen Tribüne, die; -n 1* Gerüst, Anlage (in Stadien m eist teilweise überdacht) mit stufenförmig an ­ geordneten Sitzreihen für Zuschauer einer Ver­ anstaltung: Tribünen aufbauen; auf der T. sitzen — 2. Podium: der Redner bestieg die T. Tribut, der; -(e)s, -e zwangsweise auferlegte (wieder­ holt zu erbringende) Abgabe, Leistung, bes. an einen SiegerStaat: einen T. auferlegen, zahlen; O der zunehmende Autoverkehr fordert seinen T. an Menschenleben; der Mode seinen T. zollen (Zu­ geständnisse an die Mode machen); einer Leistung T. zollen (Anerkennung zuteil werden lassen) tribut]pflichtig /A dj.f verpflichtet, Tribut zu zah­ len Trichine, die; -, -n im D a rm vieler fleischfressender Säugetiere und des Menschen schmarotzender Faden­ wurm, der eine gefährliche Krankheit hervorruft, da die Larven in die M uskeln wandern und sich dort einkapseln Trichinen |sch a u, die gesetzlich vorgeschriebene Unter­ suchung des zum Verzehr durch den Menschen vor­ gesehenen Fleisches, bes. von Schweinen, auf T ri ­ chinen trichinös fAdj.f: trichinöses (Trichinen enthalten­ des) (Sehweine)fleisch Ttjchter, der; -s, - 1 . auf einer Seite kegelförmig geweitetes Rohr zum Eingießen von Flüssigkeiten in eine enge Öffnung: Saft mit einem T. in Flaschen füllen — 2 . Megaphon, Schalltrichter — 8 . sich erweiterndes Ende eines Blechblasinstruments — 4 m eist durch den Einschlag eines schweren Geschosses entstandenes rundes, sich nach unten verjüngendes Loch im Erdboden: ein T. v on drei Meter(n) Durchmesser + u m g . auf den (richtigen) T. kommen (endlich die richtige Lösung eines Problems gefunden h aben); jmdn. auf den (richtigen) T. bringen (jmdm. m it einem Hinweis zu einer Erkenntnis verhelfen) Trick, der; -s, -s 1 .1 . besonders geschickte, w irk ­ same Methode, m it der etw. (leicht) aus-, durchzu­ führen ist, K niff: ein alter, bekannter, raffinierter T.; einen T. anwenden; auf einen T. (eine List) hereinfallen 1.2 . auf besonderer Geschicklichkeit und Übung beruhende, verblüffende artistische D a r ­ bietung: einen T. vorführen; die Tricks des Zauberkünstlers Trjck/trick| -aufnähme, die Aufnahme auf Film ­ streifen, Schallplatte, Tonband, die durch spezielle technische Verfahren etw. darstellt, das in der W irk­ lichkeit so nicht möglich ist od., bes. bei Zeitlupe, Zeitraffer, so nicht wahrnehmbar ist; -film, der aus den Einzelaufnahmen gezeichneter od. gestellter Bewegungsphasen zusammengesetzter Film; -reich /A dj.f über viele Tricks (1.1) verfügend und sie an­ wendend : ein trickreicher Spieler Trieb, der; -(e)s, -e 1,1. organisches B edürfnis nach Handlungen, die auf die Erhaltung des Lebens, beim Menschen auch auf die Befriedigung von Wünschen, gerichtet sind : der T. zum Schlafen, Spielen; mütterliche Triebe; seine Triebe beherr­ schen, zügeln, befriedigen — 2. fo. PL/ umg. Drang, Neigung, Lust, etw. zu tun: keinen, nicht den geringsten, leisesten T. zum Wandern, Le­ sen haben — Ü . frischer, gerade erst entwickelter und hervorgekommener Teil einer Pflanze, bes. der später verholzende junge Sproß ausdauernder Ge­ wächse: die Triebe einer Fichte — Hl. Techn. 1. (Vorrichtung zur) Übertragung einer K raft, eines Drehmoments von einer Welle auf eine andere — 2. kleines Zahnrad mit wenig Zähnen Triebfeder, die jin der Verbindung/ etw. ist die T- von jmds. Handeln etw. treibt (1.2.2) jmdn. zu einem bestimmten Handeln: Eifersucht war die T. seiner Handlung triebhaft fAdj.f 1.1 . eine triebhafte (durch Trieb 1.1 bewirkte) Handlung 1.2 . ein triebhafter (von Trieben 1.1 beherrschter) Mensch Trieb| -handlung, die triebhafte Handlung: das Verbrechen war eine T.; -kraft, die 1. jo. Pl.j die Hefe hat keine T. mehr (treibt 1.9.1 nicht mehr) — 2. Faktor von starker mobilisierender Wirkung: der sozialistische Wettbewerb als T. in der Produk­ tion; die gesellschaftlichen Triebkräfte (soziale Erscheinungen und Faktoren, die die Bewegung und Entwicklung der menschlichen Gesellschaft bewir­ ken); Ehrgeiz war die T. (Triebfeder) seines H a n­ delns; -leben, das Gesamtheit der durch die Triebe (1.1), bes. den Geschlechtstrieb, bewirkten H a nd ­ lungen: jmd. h at ein starkes T.; -m ittel, das beim Backen Gas entwickelndes Mittel, das Teigen zu ­ gesetzt wird, daß sie aufgehen, locker, porig werden; - rad, das Techn. den Antrieb bewirkendes Rad; - verbrechen, das triebhaftes (1.1) Verbrechen; - w ag en, der Schienenfahrzeug vorwiegend der Eisen- und Straßenbahn mit eingebautem Motor, das gleich­ zeitig zur Beförderung von Personen dient; -w erk, das 1 .1 . au s mehreren Elementen bestehende Anlag e zum Antrieb einer Maschine, bes. von Flugzeugen, Raketen 1.2 . Uhrm . Räderwerk, das dem Antrieb einer Uhr dient triefen, triefte, v e r a lten d troff, ist/hat getrieft 1. in (dicken) Tropfen von etw. herabfließen, -rinnen (ist): der Schweiß triefte, troff ihm v on der Stirn;
das Wasser ist von den feuchten Wänden getrieft — 2. vor, von Nässe t. so naß sein, daß die Nässe i n Tropfen ununterbrochen davon herabfließt, -rinnt {hat): er, der Mantel triefte vor, von Nässe; seine «Stirn triefte (von Schweiß); triefend naß sein; O spott. er, sein Benehmen trieft von Freund­ lichkeit (er, sein Benehmen ist übertrieben freund­ lich) trief|naß fAdj.f umg. triefend, sehr naß Triesel, der; -s, - landsch., bes. berL Kreisel (2) triezen fsw. Vb.; hat/ umg. jmdn. (mit etw.) plagen, peinigen, ärgern: er ließ sich nicht t. Trift, die; -, -en 1. landsch. ländliche Gegend, bes. Grünland, als Viehweide genutzt — 2. F orstw . das Flößen einzelner, nicht miteinander verbundener Baumstämme — 3 . Drift (1); zu 2 triften, triftete, hat getriftet triftig fA d j.f überzeugend, stichhaltig: triftige Gründe haben; eine triftige Entschuldigung; etw. t. beweisen Trigonometrie, die; fo . Pl.f Teilgebiet der Geo­ metrie, das die Messung und Berechnung von D rei­ ecken behandelt; dazu trigonometrisch fAdj.f: der trigonometrische Punkt (bei Vermessung im Ge­ lände festgelegter und oft durch ein über ihm er­ richtetes Holzgerüst weithin sichtbar gemachter Punkt eines Dreiecks, der die Grundlage für weitere Vermessungen bildet) Trikot [..k o:], auch Trikot [..ko], das, der; -s, -s 1, /der/ Wirkware, aus der bes. elastische, anliegende Unterwäsche hergestellt wird: Unterwäsche aus T. — 2* /das/ enganliegendes Kleidungsstück mit Ärmeln (und Beinlingen) aus 1: das T. eines Ballettänzers; die Fußballmannschaft trug rote Trikots (Trikothemden); R ad sp o rt das / Gelbe T. Trikotage, die; -n fvorw. Pl.f [..ta :3o] Unter-, Oberbekleidung a u s (geschnittenen) Gewirken od. Gestricken Trikot I, auch Trikot]hemd, das Sporthemd (1.1) Triller, der; -s, - 1 . Mus. Verzierung eines Tones durch wiederholten schnellen Wechsel m it dem nächsthöheren halben od. ganzen Ton — 2* Vogel­ ruf, der durch schnelle Wiederholung ein und des­ selben Tones erzeugt wird: die T. des Kanarien­ vogels trillern fsw. Vb. ; hat/ 1* Triller (1) ausführen: mit der Stimme, auf der Flöte t. — 2. fvon bestimmten Singvögelnf mit Trillern (2) singen: die Lerche, der Kanarienvogel trillert — 3* auf der Triller­ pfeife pfeifen Triller]pfeife, die Signalpfeife, die dem T riller (1) ähnliche Töne hervorbringt Trilogie, d ie; -, -n [..i:on] Zyklus von drei zu­ sammengehörigen literarischen od. musikalischen Werken trimmen fsiv. Vb.; hat/ 1. einen Hund t. (einem Hund das Fell kunstgerecht schneiden) — 2 . um g. 2.1 . jmdn. auf etw. t. jmdn. auf etw. drillen (1.2): das Kind ist auf Pünktlichkeit getrimmt worden 2.2. etfw. auf etw. t. etw. durch geeignete M aß­ nahmen in bestimmter Weise zurechtmachen: einen Motor auf Höchstleistung t. 2.3. sich, jmdn. durch intensives Training körperlich leistungsfähig er­ halten, machen: trimm dich!; ein g ut getrimmter Schwimmer — 3. Elektrotechn. ein Funkgerät dadurch auf Höchstleistung bringen, daß man die Frequenzen der Schwingkreise in Übereinstimmung bringt Trimmer, der; -s, - Elektrotechn. kleiner, ver­ änderlicher Kondensator, der dazu dient, Frequenzen von Schwingkreisen in Übereinstimmung zu bringen Trine, die; -n u m g. fvon einer weiblichen Personf: sie ist eine dumme, langweilige T. (ist dumm, lang­ weilig);auch Schimpfw. Trinität, die; -, fo. Pl.f Rel. ev. kath. Drei­ einigkeit trinkbar fA dj.f so beschaffen, daß m a n es (ohne gesundheitlichen Schaden) trinken kann: trinkbares Wasser; nichts Trinkbares im Hause haben Trink|branntwein, der B ra nn tw ein trmken, trank, h at getrunken 1.1.1. ein Getränk, eine flüssige Nahrung durch Schlucken in den Magen gelangen lassen: Wasser, Milch t . ; eine Tasse, einen Schluck Kaffee t.; er trank das Bier aus der Flasche; er ißt und trinkt zuviel; ein Glas Sekt auf jmds. Gesundheit, Wohl t.; er hat zu kalt (eine zu kalte Flüssigkeit), sehr hastig ge­ trunken; umg. ein Getränk läßt sieh t. (ein Ge­ tränk schmecktgut) 1.1.2. er hat das Glas leer getrunken (durch 1.1 .1 geleert) 1*2. unangemessen (und regelmäßig) viel Alkohol zu sich nehmen: ihr Mann trinkt (ist ein Trinker); aus Kummer t. -j- (mit jmdm.) Brüderschaft t.; einen, eins über den / Durst t.; abwarten und / Tee t.; jmdn. unter den / Tisch t. Trinker, der; -s, - jmd ., der gewohnheitsmäßig und in zu großer Menge Alkohol zu sich nimmt, Alko­ holiker; da zu Trjnkerin, die; -nen trink/Trink| -fertig fA d j.f :trinkfertiger Kaka o (be­ sonders aufbereiteter und pulverisierter K akao, der, in Milch od. Wasser aufgelöst, sofort ein Getränk er­ gibt); -fest fA dj.f viel Alkohol vertragend; -gefäß, das; -gelage, das Gelage, d as vorwiegend im über­ m äßigen Trinken von Alkohol besteht; -geld, das fvorw. Sg.f kleinere Geldsumme, die jmdm.. (zusätz­ lich zum Preis) für eine Dienstleistung freiwillig gegeben w ird; -glas, das fPl. -gläser/; -kur, die Kur , bei der über einen bestimmten Zeitraum regel­ mäßig eine bestimmte Menge von einer Heilquelle getrunken wird; -lied, das Lied, in dem der Alkohol und das Trinken besungen werden; -milch, die homo­ genisierte, für die menschliche Ernährung entkeimte Milch; -röhrchen, das kleines, dünnes Rohr, meist aus Kunststoff, bes. zum Trinken von Milch und Mixgetränken; -Spruch, der kurze Rede bei einem festlichen A nlaß , die mit der Aufforderung schließt, zu Ehren von jmdm. (einen Schluck) Alkohol zu trinken;. -wasser, das jo. Pl.f trinkbares Wasser; -Wasseraufbereitung, die R einig ung und Desinfek­ tion von natürlichen Wasservorkommen geringer Qualität, damit sie als Trinkwasser genutzt werden können Trio, das; -s, -s Mus. 1. Komposition für drei Solo­ instrumente — 2. die drei 1 ausführenden M usiker — 3. Mittelteil bes. eines Menuetts, Scherzos, 1Marsches Triode, die; -, -n Phys. Chem. Elektronenröhre m it drei Elektroden Trip, der; -s, -s Ausflug, kleine, kurze Reise: einen T. nach P unternehmen trippeln fsw. Vb.; ist/ m it kleinen, schnellen Schrit­ ten gehen: das Kind trippelte durch das Zimmer Tripper, der: -s, - sich als Entzündung der Schleim­ triefnaß —■Tripper 1167
1168 häute der den H arn ableitenden Organe und der Geschlechtsorgane äußernde Geschlechtskrankheit Triptik, das s. Triptyk Triptychon,das; -s, Triptychen/Triptycha [..ty$on] bild. K u n st dreiteiliges Bild, bes. Flügelaltar, dessen kompositorisch und inhaltlich selbständige Teile urder ein gemeinsames Thema gestellt sind Triptyk, das; -s, -s [ ..ty k ] (dreiteiliger) zeitlich begrenzter Schein für K r a ft- un d Wasserfahrzeuge, der zur einmaligen Einreise in ein bestimmtes Land berechtigt trist fAdj.f 1. reizlos, unerfreulich, von lang- weiliger Eintönigkeit: eine triste Gegend, Straße; ein tristes Dasein; etw. t . finden; tristes (trübes, schlechtes) Wetter — 2 . in trister (bedrückter, trüb­ sinniger) Stimmung sein Tritt, der; -(e)s, -e 1, das A ufsetzen des F ußes beim Gehen: leise, schwere, feste T ritte; einen falschen T. tun (sich den Fuß vertreten) — 2. fo. Pl.f 2.1. Gangart: einen leichten, schweren, federnden T. haben 2.2 . aus dem T. (Gleichschritt) kommen; T. fassen (im Gleichschritt z u marschieren beginnen); Mil. IKommandoj ohne T. (nicht im Gleichschritt) marsch! — 3 . Fußtritt: jmdm., einem Tier einen T. versetzen — 4 . kleines Gestell mit zwei od. drei Stufen, das als Leiter dient: auf einen T. steigen — 5. Spur, Abdruck von 1 im Boden: seine Tritte zeichneten sich deutlich im Schnee ab - f jmdn. auf / Schritt und T. verfolgen, beob­ achten Tritt| -brett, das an Fahrzeugen, bes. Eisenbahn, Straßenbahn und Autobussen, unterhalb der Türen angebrachte Stufe zum Ein-, Aussteigen; -leiter, die kurze Stehleiter . Triumph, der; -(e)s, -e 1. großer Erfolg, Sieg: ein T. der Wissenschaft, Menschlichkeit; jmd., etw. feiert Triumphe (ist erfolgreich) — 2 . jo. Pl.f Genugtuung, Freude, bes. über einen Erfolg, Sieg: es war ein T. für ihn, daß ... triumphal lAdj.; vorw. attr. u . adv.f 1. herrlich, großartig und von großem Jubel begleitet: ein triumphaler Erfolg, Empfang; jmdn. t . feiern — 2. triumphierend (2): eine triumphale Miene auf- setzen Triumph| -bogen, der A rchitekt. 1. frei stehendes, monumentales steinernes Tor m it einem od. mehre­ ren Bogen (2.1), das ursprünglich'dem siegreichen Feldherrn zu seinem Einzug errichtet wurde — 2 . den Chor vom Mittelschiff trennender Bogen in der Basilika; -geschrei, das großer Jubel über den E r­ folg, Sieg: in ein T. ausbrechen; ihre Gegner werden ein T. erheben (werden lauthals ihre Genug­ tuung über ihren Erfolg kundtun) triumphieren fsw. Vb.; hat/ 1. etw., jmd. trium­ phiert über etw., jmdn.: seine Vernunft trium­ phierte (siegte) über sein Gefühl — 2 . über etw., bes. einen Erfolg, Sieg, große Genugtuung, Freude empfinden, jubeln: er triumphierte, als er die Aufgabe gelöst hatte; ein triumphierendes Lä­ cheln Triumph]zug, der 1. die Fußballmannschaft wurde im T. (von einer jubelnden Menge gefeiert) durch die Straßen geleitet — 2 . seine Musik hat im T. die W elt erobert (wurde rasch populär) trivial jAdf.f [..v . .] 1. im Ideengehalt platt, ab­ gedroschen: triviale Bemerkungen; eine triviale Weisheit — 2 . alltäglich und gewöhnlich: E ssen ist Triptik — Trockenzeit eine triviale Beschäftigung; dazu Trivialität, die; -, -en trocken fAdj.f 1.1 . ohne Nässe, Feuchtigkeit: trock(e)ne Sachen anziehen; die Wäsche, Farbe ist schon t.; er rasiert sich t. (mit dem Trocken­ rasierer); wir kamen t. nach Hause (kamen auf dem Weg nachHause nichtin Regen);im Trocke­ nen (an einem Platz, an dem man nicht vom Regen naß wird) sitzen 1.2 . m it sehr geringem Feuchtig­ keitsgehalt: trock(e)ne Luft; trock(e)ne H a ut; trock(e)nes Haar; die Erde ist ganz t. (ausgetrock­ net) 1.3 . fvon Teilen des pflanzlichen Organismus/ infolge gestörten Wasserhaushalts, ungenügender Wasserzufuhr abgestorben und brüchig: tro ck(e)ne Äste; trock(e)nes Laub 1.4 . mit geringem od. ohne Niederschlag: ein trock(e)ner Sommer; das W etter bleibt heiß und t. 1 .5 . ein trock(e)ner Husten (Husten ohne Auswurf) 1.6 . t ., trock(e)nes Brot (Brot ohne Aufstrich, Belag) essen — 2 . der Sekt is t t. (herb, hat einen geringen Zuckergehalt) — 3.1 . sachlich, allzu nüchtern und dadurch etwas langweilig: ein trock(e)ner Vortrag, Lehrstoff; sein Unterricht ist sehr, t. 3 .2 . trock(e)nen (sich in Sachlichkeit und Knapph eit äußernden, aber treffenden) Humor haben; eine trock(e)ne B e ­ merkung machen + umg. auf dem trock(e)nen sitzen (in finan­ zieller Verlegenheit sein); — da blieb kein / Auge t.; keinen trockenen / Faden auf dem Leib haben; jmd. ist noch nicht t. hinter den / Ohren; sein Schäfchen ins trockene bringen Trocken | -boden, der zum Trocknen von Wäsche bestimmter Dachboden; -dock, das Dock, aus dem nach Aufnahme des zur Reparatur bestimmten Schiffes das Wasser herausgepumpt wird, so d aß das Schiff im Trockenen liegt; -e i, das jo. Pl.f durch Wasserentzug haltbar gemachtes, pulverisiertes Ei; -eis, das fo. Pl.f Kühlmittel aus festem Kohlen­ dioxid; -element, das Phys. Techn. galvanisches Element, in dem der Elektrolyt zu einer Paste ver­ dickt ist, so daß er nicht ausfließen kann; -futter, das Futtermittel mit hohem A nteil wasserfreier, trockener Substanzen; -gemüse, das durch Wasser­ entzug haltbar gemachtes Gemüse, Dörrgemüse; -hauhe, die meist auf einem Stativ angebrachter Fön in Form einer Haube, unter der das gesamte H aar gleichmäßig getrocknet wird Trockenheit, die; -, fo. PI .; zu trocken 1 u. 3/; zu 1.2: die T. der Erde; zu 1.4: die langanhaltende T. hat in der Landwirtschaft zu großen Verlusten geführt; zu 3.2: er erzählte das mit einer T., die alle zum Lachen brachte trocken/Trockenj -legen jVb.f 1. ein B aby t. (die nassen Windeln entfernen, das Baby säubern und in frische Windeln wickeln) — 2 . einen Sumpf t. (durch Dräns od. Aufschüttung entwässern); -m ilch , die durch Wasserentzug haltbar gemachte, p ulv e r i­ sierte Milch, Milchpulver; -periode, die Wetter­ periode ohne Niederschlag; -platz, der zum Trock­ nen von Wäsche bestimmter Platz im F reien; - r a siefer, der; -s, - eine Rasur ohne Wasser und Seife ermöglichender elektrischer R asierapp arat; - r eihen fVb.j jmdn., sich, etw. durch Abreiben mit einem Tuch trocknen: sich nach dem Baden (den Bücken) t.; -Schleuder, die Wäscheschleuder; - zeit, die Geogr. für den Rand der Tropen und für die Subtropen charakteristische, regelmäßig auf-
trocknen — Troß 1169 tretende Wetterperiode mit wenig od. ohne Nieder­ schlag trocknen, trocknete, hat/ist getrocknet 1. etw. t. die Nässe, Feuchtigkeit von, aus einer Sache ent­ fernen (hat): der Wind hat die Wäsche getrocknet; die Haare mit dem Fön t.; getrocknete (gedörrte 1.1) Apfelscheiben; sich die Hände t. (abtrocknen 1.1) ; jmds. Tränen t. (wegwischen, abwischen) — 2. trocken (1.1 —*1.3) werden (ist, auch hat): durch den Wind ist, hat die Wäsche schnell getrocknet; den Schirm zum Trocknen aufspannen Troddel, di e; -n kleine Quaste Trgdel, der; -s, jo. PL/ umg. jemot.j Kram: viel alten T. haben trödeln jsw. Vb.; hat, ist/ umg. 1 . eine Tätigkeit langsam und unkonzentriert verrichten, ausführen (hat): das Kind trödelt beim Waschen — 2 . lang­ sam (ziellos) gehen 2.1 . (hat) die Kinder kam en zu spät, weil sie getrödelt haben 2.2 . /mit Richtungs- angabej (ist): wir sind durch die Stadt getrödelt Trödler, der; -s, - veraltend Händler, der in einem kleinen Laden mit Trödel handelt Trog, der; -(e)s, Tröge längliches, oben offenes B e­ hältnis, das bes. beim Füttern von Tieren od. beim Backen verwendet wird Troll, der; -(e)s, -e bes. in der nordischen M ytho ­ logie auftretender Naturgeist Trollblum e, die bes. auf feuchten Oebirgswiesen wachsendes Hahnenfußgewächs m it kugeligen gelben Blüten trollen, sich jsw. Vb.; hat/ umg. sich entfernen, sich fortbewegen: troll(e) dich! Trgmbe, die; -n M eteor. Windhose Trommel, die; -n 1. Schlaginstrument, bestehend aus einem hölzernen od. metallenen zylind rischen Körper, über dessen Öffnungen Kalbfell gespannt ist: die T. schlagen, rühren — 2 . zylindrischer Behälter, auch als rotierender T eil einer Maschine od. eines Geräts, der für die Aufnahme von etw. bestimmt ist: die Wäsche in die T. der Waschmaschine einlegen — 3. zylindrischer Körper, um den etw. gewickelt w ird : das Kabel auf eine T. wickeln + für etw. die T. rühren (für etw. sehr werben) Trommel|fell, das 1. Membran, die das Mittelohr gegen das äußere Ohr abschließt und beim Hör­ vorgang in Schwingungen gerät — 2 . Bespannung für Trommeln (1) trommeln /sw. Vb.; hat/ 1. eine Trommel mit Hilfe bes. von Trommelschlegeln ertönen lassen — 2 .1 . auf etw. rasch hintereinander klopfend schlagen: mit den Fingern auf den Tisch t. 2 .2 . der Kegen trommelt (fällt prasselnd) auf das Dach, gegen die Scheiben Trommel| -Schlegel, der länglich geformter Gegen­ stand, mit dem eine Trommel geschlagen wird; - stock, der jPl. - sto cke/ Trommelschlegel; -Wasch­ m aschine, die Waschmaschine mit einer Trommel; - w irb el, der schnell hintereinander erfolgende Schläge mit den Trommelschlegeln auf die Trom m el: ein dumpfer T. Trommler, der; -s, - jmd., der die Trommel schlägt Trompete, die; -n Blechblasinstrument, bestehend aus einem im wesentlichen zylindrischen, am Ende trichterförmig auslaufenden Messingrohr: die T. blasen + mit / Pauken und Trompeten durchfallen trompeten, trompetete, hat trompetet 1. Laute hervorbringen, die ähnlich wie die Töne der Trom ­ pete klingen: der Elefant trompetet; mit trom­ petender Stimme — 2 . um g. etw. (Geheimes) laut und öffentlich aller Welt verkünden: eine Neuig­ keit in alle Welt t. Trompeten (Signal, das a uf der Trompete geblasenes Signal Trompeter, der; -s, - jmd., der die Trompete bläst Tropen, die jPl.j Geogr. Gebiet zwischen den Wendekreisen (1): in den T. leben Tropen| -fieber, das M alaria; -heim, der helm­ artiger Hut aus Kork, der zum Schutz gegen die heiße Sonne der Tropen dient; -klima, das jo. Pl.f in einem engen Bereich innerhalb der Tropen herr­ schendes Klima mit ständig hohen Temperaturen und starken Niederschlägen; -krankheit, die K rank­ heit, die vorwiegend in den Tropen auftritt; -pflanze, die in den Tropen beheimatete Pflanze Tropf, der; -(e)s, Tröpfe/-e I. jPl. Tröpfe/ v e r ­ a lten d einfältiger Mensch: so ein T .!; er ist ein armer T. (bedauernswerter Mensch) — II . jP l. -e; vorw. Sg.f Med. Vorrichtung, bei der einem Patien­ ten aus einer Flasche ständig Flüssigkeit über einen Verbindungsschlauch vorwiegend in die Vene tropft: jmd. hängt am T. Tröpfcheninfektion,die Med. Infektion durch ver­ streute kleinste, keimhaltige Tröpfchen beim Husten, Niesen , Sprechen tröpfeln /sw. Vb.; hat, ist/ 1. etw. auf etw. träufeln (1) (hat): Arznei auf ein Stück Zucker t. — 2* (hat) es tröpfelt nur (65 regnet nur in vereinzelten, kleinen Tropfen) — 3 . tropfen (1) (ist): von der Decke tröpfelt Wasser trppfen /sw. Vb.; ist, h at/ 1. in einzelnen Tropfen herabfällen (ist): das Wasser tropfte von den Bäumen — 2 . etw. tropft etw. gibt einzelne Tropfen von sich (hat): der Wasserhahn, seine Nase tropft — 3. (hat) es tropft nur (es tröpfelt 2) Tropfen, der; -s, - 1 . ganz kleine Menge Flüssig­ keit in Form einer Kugel od. eines Eies: ein T. Wasser, Öl; es fallen die ersten T. (Regentropfen); an seiner Nase hängt ein T. — 2. /nur im Pl.f Arznei, die tropfenweise verabreicht wird: schmerz­ stillende T. einnehmen + e in edler, guter T. (ein gutes alkoholisches Ge­ tränk); das ist nur ein T. auf den heißen Stein (kaum, gar nicht wahrzunehmen, viel zu wenig) tropfen|weise /Adv./ in einzelnen Tropfen: dem Ei­ gelb t. Öl zusetzen tropf/Tropf| -naß /A dj./ so naß, daß es tropft, sehr naß: die Wäsche t. aufhängen; -stein, der 1. /o. PI ./ Kalkspat — 2. in HöUen auftretendes, ver­ schieden, meist zapfen- od. säulenartig geformtes Gebilde, d as durch Verdunsten von tropfendem, kalkreichem Wasser entsteht; -steinhöhle, die Höhle, in der Tropfsteine Vorkommen Trophäe, die; -, -n [..fe:o, ,.fs:9] 1. Jagdtrophäe — 2 . Siegestrophäe tropisch /A dj.j den Tropen zugehörig, eigen: tropi­ scher Urwald; tropisches Klima; O gestern war tropische (sehr große) Hitze Troposphäre, auch Troposphäre, die; /o. PI ./ Geophys. die Erde bis zu einer Höhe von etwa zehn Kilometern umgebende unterste Schicht der Atmosphäre, in der sich das Wetter abspielt Troß, der; Trosses, Trosse umg., oft spött. Ge­ folge (1.1): er führte einen T. vo n mehreren
Leuten'mit sich; ein T. von (eine Schar, Anzahl von) Mitarbeitern Trosse, die; -n Seemannsspr. sehr dickes Seil aus■Fasern od. Stahl Trost, der; -es, jo, Pl.j etw., das den Menschen in seinem Leid, Kummer aufrichtet, bes. Zuspruch: etw. ist ein großer, schwacher T .; ihr einziger T. ist das Kind; jmdm. T. zusprechen, etw. zum T. sagen; in etw. T. finden 4- umg. nicht ganz bei T. (nicht ganz bei Verstand, Sinnen) sein trösten, tröstete, hat getröstet 1.1. jmdn. mit Trost aufrichten: jmdn. in seinem Schmerz, Kum­ mer t.; tröstende Worte 1.2. sich (mit etw.) t. sich mit etw. (durch einen E rsatz) abfinden: er tröstete sich rasch über den Verlust; sich mit dem Gedanken t., daß ...; zu 1.1 Tröster, der; -s, - tröstlich /A dj.j Trost bringend, tröstend: ein tröst­ licher Gedanke; etw. ist, klingt t. trost/Trost) -los /A dj.j 1. durch nichts Trost fin ­ dend, verzweifelt: t. vor sich hin starren — 2 . deprimierend (da ohne Hoffnung auf Änderung, Besserung): das war eine trostlose Zeit;«seine Lage wurde immer trostloser — 3 . trist (1): eine trost­ lose Gegend; -preis, der kleiner Preis (II. 1) für jmdn., der bei einem Spiel nicht gesiegt hat; -reich / A dj.j starken Trost spendend: trostreiche Worte Tröstung, die; - e n 1.1. tröstender Zuspruch 1.2 . jnur im Pl.j R el. kath. Sterbesakramente Trost)wort, das /PL -e/: jmdm. ein T. sagen Trott, der; -(e)s, -e 1. gemächlicher, etwas schwer­ fälliger Gang: das Pferd geht im T. — 2. umg. unter dem Zwang der Gewohnheit und der ständigen Wiederholung stehende, etwas lässige A r t zu leben und zu handeln: immer wieder in den alten T. verfallen Trottel, der; -s, - u m g . ungeschickter, dummer, willensschwacher Mensch: er ist ein richtiger T.; auch Schimpfw .; dazu trottelig fAdj.j trotten, trottete, ist getrottet sich gemächlich, etwas schwerfällig gehend fortbewegen: wir tr otteten nach Hause trotz jPräp. mit Gen., seltener mit Dat.f ohne Rück­ sicht auf, ungeachtet: t. aller Aufregung; t. des schlechten Wetters; t. dem Verbot ging er baden; t. allem, t. alledem blieb er standhaft; jo. erkenn­ bare Rektion in Verbindung mit starkem Subst. im Sg. o. Art. u. Attr.; mit Dat., wenn der Gen. PI. nicht erkennbar ist/ t. Regen gingen wir spazieren Trotz, der; -es, jo. PLj 1. Starrsinn, Unnach- giebigkeit, Widerspenstigkeit: kindlicher T.; aus T. schweigen; jmds. T. brechen — 2 . /in den Ver­ bindungen) zum T.: jmdm. zum T. (um sich jmdm., jmd s. Wunsch zu widersetzen, um jmdn. zu ärgern) etw. tun, lassen; aller Gefahr, allen Warnungen zum T. (alle Gefahr, Warnungen mißachtend) brach er auf; jmdm., einer Sache T. bieten (trotzen 2) trotz) 1-dem /K onj.; unterordnend; leitet einen konzessiven Gliedsatz e in; gibt an, daß der im Gliedsatz genannte Sachverhalt ohne Einfluß auf den Sachverhalt des Hauptsatzes ist/- obwohl: er kam, t. er erkältet war; t. er sich anstrengte, schaffte er es nicht; 2-dem jAdv.j 1.1. trotz des betreffenden Umstands: er wußte, daß es verboten war, aber er tat es t. 1 .2 . /in konjunktionaler Ver­ wendung; nebenordnend: fugt an einen Vordersatz 1170 Trosse — trübselig einen Hauptsatz mit Inversion des Subjekts an; gibt an, daß der im Vordersatz genannte Sachverhalt ohne Einfluß auf den im Nachsatz ist/: es regnete oft, t. war der Urlaub schön trotzen jsw. Vb.; hat/ 1. starrköpfig, widerspenstig sein: das Kind trotzt; mit jmdm. t . (mit jmdm. böse sein) — 2 . geh. jmdm., einer Sache entgegen­ treten, sich widersetzen: der Gefahr t. Tr<?tz|haltung, die durch Trotz bestimmte Verhaltens­ weise trotzig /A dj.j widerspenstig, störrisch: ein trotziges Kind; t. schweigen Trotz/trotz| -köpf, der trotziger M ensch; dazu -kÖpfig jA d j.j; -reaktion, die durch Trotz bestimmte Reaktion Troubadour [tr u : badu :r], auch Troubadour, Trou­ badour [trubadu:r], der; -s, -s/-e Sänger und Dich­ ter des 12. bis 13. Jahrhunderts im südfranzösischen Kulturgebiet trüb(e) jAdj.j 1.1 . nicht hell leuchtend: trübes Licht 1.2 . ein trüber (mit düsteren und grauen Wolken bedeckter) Himmel; ein trüber Tag (Tag mit wolkenverhangenem Himmel); heute ist es etwas t. (leicht bedeckt) — 2 .1 . infolge von B ei­ mengungen nicht durchsichtig: ein trüber Saft; das Wasser ist ganz t. 2 .2 . stumpf und glanzlos: trübe Augen haben; der Spiegel hat trübe Stellen — 3.1 . traurig, trübselig: in trüber Stimmung sein 3.2 . unerfreulich und bedrückend: trübe Erfahrun­ gen mit etw. gemacht haben; trübe Stunden + umg. im.trüben fischen (aus einer unklaren Lage Vorteile ziehen); — eine trübe / Tasse Trubel, der; -s, jo. Pl.j geräuschvolles Treiben (I): in der Stadt herrscht großer T.; das ist mir zu v iel T.; O etw. im T. (Durcheinander 1.2) des Geschehens nicht bemerken + / Jubel und T.; / Jubel, T., Heiterkeit trüben jsw. Vb.; hat/ 1. etw. trübt etw. etw. mindert die Leuchtkraft von etw.: keine Wolke trübte den Sonnenschein; dunkle Regenwolken trübten den Himmel; etw. trübt sich: der Himmel trübte sich (bewölkte sich) — 2 . etw. trübt etw. etw. bewirkt, daß etw. nicht durchsichtig bleibt: Ab­ lagerungen t. das Wasser; getrübte (stumpfe, glanzlose) Glasscheiben; etw. trübt sich: die Lösung hat sich stark getrübt (ist undurchsichtig, unklar geworden); O etw. trübt jmds. Urteil (mindert jmds. Urteilsvermögen) — 3 .1 . etw. trübt etw. etw. beeinträchtigt, stört etw.: dieser Vorfall trübte ihre Freundschaft; diese Tage waren durch nichts getrübt 3.2 . etw. trübt sich etw. verschlech­ tert sich: unser Einvernehmen hat sich getrübt + von keiner / Sachkenntnis getrübt sein; kein Wässerchen t. können Trübnis, die; -, -se jvorw. Sg.j geh. das Betrübt­ sein, die Betrübnis: in tiefe T. sinken Trübsal, die; -, -e jvorw. Sg.j [..za :l] geh. längere Zeit anhaltende tiefe Traurigkeit, Betrübnis: in großer T. sein -j- umg. T. blasen (seinem Schmerz, Kummer nachhängen und nichts Vernünftiges tun) trüb/Trüb| -selig /A dj.j 1. düster und dadurch be­ drückend: die Lampe gibt ein trübseliges Licht; trübseliges W etter — 2 . betrüblich: eine trübselige Geschichte; trübselige Stunden — 3 . nieder­ geschlagen, betrübt: in trübseliger Stimmung sein; t. dasitzen — 4 . ärmlich und trist: eine trübselige
Trübsinn - T -Shirt 1171 Gegend; -sinn, der jo. Pl.j tiefe Niedergeschlagen­ heit, düstere Stimmung: in T . . verfallen; dazu - sinnig jAdj.j: t. sein; vor Kummer t. werden (in Trübsinn verfallen) Trübung, die; - e n jvorw. Sg.; zu trüben/; zu 2: die Zusatzstoffe bedingen die T. der Flüssigkeit; Med. eine T. der Augenlinse; O eine T. des B e­ wußtseins; zu 3: er leidet unter der T. dieser Freundschaft trudeln jsw. Vb.; ist, hat/ 1.1 . etw. trudelt etw. bewegt sich langsam rollend und sich dabei un­ gleichmäßig drehend fort (ist): der B all ist ins Wasser g etrudelt 1.2 . etw. ungleichmäßig rollend vorwärts bewegen (hat): die Kinder trudelten Oster­ eier von einem Hügel — 2. (ist, hat) Flieg erspr. ein Flugzeug trudelt (ein Flugzeug bewegt sich beim Absturz od. Kunstflug steil abwärts, wobei es sich um sich selbst und um die Achse seiner Fall­ richtung dreht, die außerhalb seiner Längsachse liegt) Trüffel, die; -, -n 1. eßbarer Schlauchpilz mit unter­ irdisch wachsendem knollenförmigem Fruchtkörper — 2. (kugelförmige) Pralin e mit einer Füllung aus Kaka o, Zucker, Schokolade; zu 1 trüffeln jsw. Vb.; hat/ K ochk. etw. mit Trüffeln würzen, füllen: getrüffelte Pastete Trug, der; -(e)s, jo. Pl.j geh . Täuschung, Betrug: das ist alles T. + etw.ist/ LugundT. Trugjbild, das a uf Sinnestäuschung beruhende od. nur in der Einbildung vorhandene, nicht real ex i­ stierende Erscheinung: von einem T. genarrt werden trügen, trog, hat getrogen etw. trügt jmdn. etw. täuscht jmdn., führt jmdn. irre: wenn mich mein Gedächtnis nicht trügt, war er dabei; meine H off­ nungen haben mich getrogen; etw. trügt: der Schein, sein Äußeres trügt (ist trügerisch 1) trügerisch jA dj.j 1. einen falschen Eindruck od. eine falsche Hoffnung bei jmd m . erweckend, irre­ führend: ein trügerischer W ohlstand; sich trüge­ rischen Hoffnungen hingeben — 2. betrügerisch, heuchlerisch: trügerische Versprechungen Trug {Schluß, der auf einem Denkfehler beruhende Folgerung Truhe, die; -, -n (großes) kastenförmiges Möbel­ stück mit (gewölbtem) Deckel zum Aufbewahren von Gegenständen Trümmer, die jPl.f Bruchstücke bes. eines zer­ störten Bauwerkes: die T. eines Hauses; T. be­ seitigen; die Stadt liegt in Trümmern (ist völlig zerstört) Trümmer| -leid , das mit Trümmern bedecktes Ge­ lände: nach dem Erdbeben war die Stadt ein einziges T .; -häufen, der Trumpf, der; -(e)s, Trümpfe 1. jo. Art., o. Pl.j Farbe (3), die alle anderen sticht: Grün ist T.; O umg. Elektronik, Qualität ist T. (ist von größter Bedeutung) — 2 . Trumpfkarte: viele Trümpfe haben; den Stich mit einem T. nehmen -f- einen T. ausspielen (etw. Wirksames Vorbringen); einen T., alle Trümpfe in der Hand haben (Vor­ teile auf seiner Seite haben) Trumpf] -färbe, die jo. Pl.j Trumpf (1); -karte, die Spielkarte, die alle anderen sticht Trunk, der; -(e)s, Trünke 1. jvorw. Sg.j geh. zum Trink en bestimmte Menge einer Flüssigkeit: jmdm. einen erfrischenden, stärkenden T. reichen — 2 . jo. P l.j daß gewohnheitsmäßige übermäßige Trink en von Alkohol: dem T. ergeben sein — 3 . im T. im Zustand des Betrunkenseins: er hat das im T. getan trunken jAdj.j geh . betrunken, berauscht: er war t. von, vom Wein; O vor, von Glück, Begeiste­ rung t. sein Trunken|bold, der; -(e)s, -e u m g . jemot. neg.j Trinker: zum T. werden Trunkenheit, die; -, -e n jvorw. Sg.j Zustand des Betrunkenseins: ihm wurde wegen T. die Fahr­ erlaubnis entzogen Trunksucht, die jo. P l.j Alkoholismus Trupp, der; -s, -s Gruppe zusammenwirkender Personen, die sich (zur Erledigung einer Aufgabe) irgendwohin begibt, die irgendwo eingesetzt is t: ein T. Soldaten; ein T. des Entstörungsdienstes; in Trupps wandern Truppe, die; -, -n 1.1 . jvorw. Pl.j Einheit, Verband, Teil der militärischen Streitkräfte, der für K a m pf­ handlungen od. für die Lösung spezieller Aufgaben vorgesehen ist: Truppen an die Front bringen; motorisierte Truppen; eine motorisierte, die kämpfende T.; die Kampfmoral der T., Truppen 1.2 . jo. Pl.j der Dienst bei der T. (bei den Streit­ kräften, in der Armee); sich unerlaubt von der T. entfernen — 2 . um g . zusammenarbeitende, zu­ sammenwirkende Gruppe: wir waren eine gute T /1; die T. (Gruppe von Artisten, Schauspielern) ist schon lange zusammen ■f umg. nicht von der schnellen T. (umständlich, langsam) sein Truppen zu Truppe 1.11 -einheit, die: eine motori­ sierte T.; - paradc, die; -reduzierung, die Redu- zierung der Anzahl (in einem bestimmten Gebiet befindlicher, stationierter) militärischer Einheiten, bes. im Rahmen der Abrüstung; -stärke, die; -teil, der 1 .1 . jBez. für ein Regiment, ein Geschwader od. ein selbständiges Bataillonj 1.2 . durch die spezielle Bewaffnung und Ausrüstung von anderen unter­ schiedener Teil der Streitkräfte; -transporter, der für den Transport von Truppenteilen bestimmtes Schiff, Flugzeug; -Übung, die taktische Übung, gefechtsmäßige A usbildung von Tr upp en; -Übungs­ platz, der für Truppenübungen vorgesehenes Ge­ lände; -verband, der Trust, der; -(e)s, -e/-s [trast] Form des kap. Monopols, bei der mehrere kap. Unternehmen unter Aufgabe ihrer wirtschaftlichen (und rechtlichen) Selbständigkeit z u einem Großunternehmen mit ein ­ heitlicher Leitung zusammengeschlossen sind Truthahn, der männliches Tier der Truthühner, Puter Truthenne, die weibliches Tier der Truthühner, Pute (1.1) Truthuhn, das vorwiegend zur Nutzung seines Fleisches als H austier gehaltener kräftiger Hühner­ vögel, dessen Hahn sein FederMeid bauscht und den Schwanz fächerartig ausbreitet tschilpen jsw. Vb.; hat/: der Sperling tschilpt (gibt kurze, helle Laute von sich) tschüs, tschüs landsch. umg. auf Wiederse­ hen! Tsetsefliege, die die Schlafkrankheit übertragende afrikanische Stechfliege T-Shirt, das; -s, -s [ti:jc e:t, . .Joert] Kleidungsstück 7 5 Wörterbuch
1172 Tuba — tun der Oberbekleidung aus Trikot mit meist kurzen Ärmeln Tuba, die; -, Tuben sehr dunkel tönendes Blech­ blasinstrument m it weitem, oval gewundenem Bohr, drei bis sechs Ventilen und nach oben gerichtetem Trichter Tube, die; -, -n 1 .1 . kleiner hülsen-, röhrenförmiger Behälter aus weichem Metall od. Kunststoff mit Schraubverschluß für dickflüssige Stoffe: eine leere T. 1 .2 . eine T. (in 1.1 fabrikmäßig abgepackte Menge) Zahnpasta, Klebstoff -J- s a l o p p auf die T. drücken (sich anstrengen, beeilen; Gas geben) Tuberkelbakterie, die Erreger der Tuberkulose tuberkulös fA dj.; nicht adv./ 1.1. an Tuberkulose erkrankt: t. sein 1.2 . durch Tuberkulose hervor­ gerufen : eine tuberkulöse Erkrankung Tuberkulose, die; -, -n / / auch Tb, Tbk, Tbc/ durch Tuberkelbakterien hervorgerufene I nfektions­ krankheit, die alle Organe und Systeme, bes. die Lunge befallen kann Tuch, das; -(e)s, -e/Tüeher 1. /PL - e/ dichtes, glattes Gewebe aus Streichgarn: englische Tuche; ein Frack aus, von T. — 2. fPL Tücherf (gesäumtes) Stück Stoff, Gewebe von verschiedener Größe und Form, das jeweils einem bestimmten Zweck dient: ein T. um den Kopf, Hals binden; sich ein feuchtes T. (zum Kühlen) auf die Stirn legen; den Tisch mit einem T. abwischen; die Hände an einem T. abtrocknen; die Sportler schwenkten bunte Tücher - f umg. jmd., etw. ist ein rotes T. für jmdn. (jmd., etw. reizt jmdn. zum Zorn) Tuchfühlung + T. (mit jmdm.) haben, halten (zu jmdm. einen so engen Abstand haben, hatten, daß man ihn leicht berührt); auf T. gehen (eng aneinanderrücken) tüchtig fA dj./ 1* fnicht adv.f viel könnend und leistend, fähig: ein tüchtiger Facharbeiter; jmd. ist sehr t. in seinem Beruf; er ist der Tüchtigste von ihnen — 2 . /nur attr./ umg. gut (4): eine tüchtige Leistung — 8 . /nicht präd.j umg. be­ trächtlich: ein tüchtiges Stück Arbeit; t. (ange­ strengt, fleißig, viel) arbeiten; etw. t . (kräftig 1.2) schütteln; sich t. (sehr) anstrengen; er h at t. (viel) gegessen und getrunken; zu 1 u. 2 Tüchtigkeit, die; jo. Pl.f Tücke, die; -, -n 1. jo. Pl.j Hinterhältigkeit und Bosheit: er ist, steckt voll T. — 2. hinterhältige, boshafte Handlung: er ist zu jeder T. fähig — 8. / nur im Pl.j die Tücken (unberechenbaren Ge­ fahren) dieses Sees + die T. des Objekts (unvermutet auftretende Schwierigkeit bei einer praktischen Tätigkeit); u m g . etw. hat seine Tücken etw. hat oft unvermutet auftretende Mängel: der Motor h at seine Tücken; — mit / List und T. tuckern jsw. Vb.; hat, ist/ 1. (hat) der Motor, Trak­ tor tuckert (bringt regelmäßige, kurze, klopfende Geräusche hervor) — 2 . sich unter regelmäßigen, kurzen, klopfenden Geräuschen vorwärtsbewegen (is t ): die Fähre ist über den Fluß getuckert tückisch \A dj.j 1. hinterhältig, boshaft: ein tücki­ scher Mensch; er ist t. — 2. unberechenbare Ge­ fahren in sich bergend: eine tückische Krankheit; der Sumpf ist t. Tuff, der; -s, -e/-s 1.1 . /PL - ej Sediment aus ver­ festigten, bei vulkanischen Ausbrüchen ausgeworfenen Stoffen — 2 . Kalkstein, der sich aus kalkhaltigem Sieker- und Quellwasser dbsetzt — II . /PL -s/ zu einem Büschel zusammengefaßte Menge Blumen: Bosen in Tuffs anpflanzen tüfteln jsw. Vb.; hat/ umg. 1. eine komplizierte Aufgabe mit zäher Ausdauer zu lösen versuchen: er tüftelt gern — 2 . bis ins kleinste über etw. grübeln: er tüftelte lange über diesen Entwürfen; dazu Tüftelei, die; -, -en Tugend, die; -, - e n 1 . sittlich wertvolle Eigenschaft: die T. der Geduld besitzen; er hat seine Tugenden und seine Fehler — 2 . jo. P l.j vorbildliche sittliche Haltung: nach T. streben -J- aus der / Not eine T. machen tugendhaft jAdj.f v era ltend von Tugend(en) geprägt: ein tugendhafter Mensch, Lebenswandel Tüll, der; -s, -e feines, durchscheinendes, netzartiges Gewebe Tülle, die; -, -n landsch., bes. ostmdt. an Kan­ nen, Krügen angebrachter Teil, durch den der Inhalt ausgegossen w ird : die T. der Kaffeekanne Tulpe, die; -, -n 1 . zu den Liliengewächsen gehörende, in Gärten wachsende Zierpflanze m it einer Zwiebel u nd aufrechter, endständiger, kelchförmiger Blüte — 2. Bierglas mit Stiel Tumba, die; -, -s m it den Händen zu schlagende, ton­ nenartige Trommel, die in der modernen Tanz- und Unterhaltungsmusik verwendet wird tummeln, sich jsw. Vb.; hat/ 1. sich fröhlich und lebhaft irgendwo bewegen, vergnügen: die Kinder tummelten sich auf der Wiese, im Wasser —• 2. landsch. sich beeilen: nun tummelt euch mal! Tumor, der; -s, Tumoren, auch Tumor, der; -s, -e Geschwulst: ein gutartiger, bösartiger T. Tümpel, der; -s , - 1 .1 . kleines, stehendes, oft mo­ rastiges Gewässer 1 .2 . Wasserlache: das W asser stand in Tümpeln auf der Straße Tumult, der; -(e)s, -e 1. jo. P l.j Trubel, Getümmel: im T. der Großstadt — 2* öffentliche, lärmende, gegen bestimmte Personen od. Zustände gerichtete er­ regte Auseinandersetzung: nach den Ausführungen des Kedners brach im Saal ein T. aus; es kam zu Tumulten tumult|artig jAdj.; zu Tumult/; zu 2: eine tumult­ artige Szene tun, tat, hat getan 1. etw. t . /bezeichnet im all­ gemeinsten Sinne menschliche Tätigkeit, mensch­ liches Wirken, Sichbetätigenj: er wußte nicht, was er t. sollte; das wird er niemals wieder t .; das habe ich gern, aus Überzeugung, eigenem Antrieb, zum Vergnügen getan; wenn er es unbedingt will, so soll er es t.; sein Möglichstes, Bestes t.; viel Gu­ tes t.; kann ich etwas für Sie t. (kann ich Ihnen helfen)*!; dagegen muß man etwas t. (unternehmen 2); er tut viel für seine Familie, seine Gesundheit; was hat er denn getan (angestellt 5.2)? — 2 . eine bestimmte Arbeit, Tätigkeit leisten: ich habe heute noch (viel) zu t.; er muß noch etwas t.; viel zu t. haben — 8. jmdm. etw. t. 3.1. jmdm. etw. antun, Böses zufügen: keine Angst, ich tue dir nichts; jmdm. ein Unrecht, etwas / zuleide t.; der Hund tut dir nichts (beißt nicht) 3.2 . jmdm. etw. Angeneh­ mes zuteil toerden lassen: jmdm. Gutes t.; jmdm. einen Gefallen t. (gefällig sein) — 4 . umg. etw. an eine bestimmte Stelle bringen, setzen, stellen, legen: wohin hast du die Schere getan?; den Abfall in den Mülleimer t. — 5. jmd. tut freundlich jmd.
Tünche — turbulent 1173 zeigt sich freundlich, gibt sich den Anschein, a ls ob er freundlich wäre: er tut immer sehr verständnis­ voll; er tat (so), als wüßte er von alledem nichts; er ist dir nicht böse, er tut nur so (verstellt sich nur) — G. fin Verbindung mit Subst. od. adv. Bestim­ mung zur Umschreibung eines Verbalbegriffsf: eine Äußerung t. (etw. äußern 1.1); jmdm., einer.Sache Genüge t. (genügen); etw. t u t seine Wirkung (etw. wirkt 1.3); jmdm. tut etw., jmd. leid (jmd. be­ dauert ehe., jmdn.); etw. tut jmdm. weh (etw. schmerzt jmdn.) — 7. umg. fbetonter Inf. am .Satz­ anfang -f t. im Präs. od. Prät. - f Subj.; hebt die im Inf. ausgedrückte Tätigkeit hervor/ kochen tat sie nie (sie kochte n ie); kaufen tu ich es selbst 4- nicht dergleichen t. (tun, als ob es einen nichts angeht, nicht reagieren); mit jmdm., etw. nichts zu t. haben wollen (in keiner Beziehung zu jmdm., etw. stehen wollen); etw. h at (etw.) mit etw. zu t. (etw. hängt mit etw. zusammen); jmdm. ist es um etw., jmdn. zu t. (jmdm. ist an etw., jmdm. gelegen); etw. von selbst (aus eigenem Antrieb) tun; umg. es mit jmdm. zu t. kriegen, bekommen (mit jmd m . Schwierigkeiten bekommen); es mit etw. zu t. haben (an bestimmten Beschwerden leiden); was tut’s (was schadet das)?; etw. tut’s auch (etw. ge­ nügt auch); damit ist es nicht getan (das genügt noch nicht); es tut sich etw., nichts (es wird etw., nichts unternommen); jmds. Tun und Treiben (alles, was jmd. tut, wie sich jmd. verhält); — das ist / leichter gesagt als g eta n; ich wüßte nicht, was ich / lieber täte; das tut nichts zur / Sache; jmdm. / unrecht t. Tünche, die; -n dünnflüssige, weiße od. getönte Kalkmilch, Leimfarbe zum Anstreichen, bes. von Mauerwerk; O etw. ist nur T. (äußerer Schein, der etw. verdecken soll, etw., das etw. vortäuscht) tünchen jsw. Vb.; hat/ etw., bes. Mauerwerk, mit Tünche bestreichen: die Wände t.; eine frisch ge­ tünchte Decke Tundra, die; -, Tundren m it Moosen, Flechten, kleinen Beerensträuchern bewachsene baumlose S te p ­ pe nördlich der polaren Baumgrenze, deren dauernd gefrorener Boden nur im Sommer oberflächlich auftaut Tunichtgut, der; -/ -(e)s, -e v era lten d (junger) Mensch, der oft Unfug treibt, Nichtsnutz Tunika, die; Tuniken 1. über dem Rock(teil) eines Damenkleid es in der Taille angenähter zweiter, kürzerer Rock — 2 . langes Gewand aus weißer Wolle, das im alten Rom von Männern und Frauen meist unter der Toga getragen wurde Tunke, die; -n Soße: die T. abschmecken tunken jsw. Vb.; hat/1and sch. etw. in eine Flüssig­ keit tauchen: Brot in die Suppe t. tunlich /Adj.f I. /adv.; vorw. im Superl.j nach Mög­ lichkeit: etw. tunlichst (möglichst 1.2) vermeiden, bleibenlassen — II, veraltend etw. ist t. (etw. ist ratsam, zweckmäßig); fin der Verbindung/ es für t. (zweckmäßig, ratsam) halten, etw. zu tun, zu lassen Tunnel, der; -s, -/ -s unterirdisch angelegter Verkehrs­ weg: ein en T. durch einen Berg bohren; ein T. für die Eisenbahn, Fußgänger Tüpfel, der; -s, - / / auch Tüpfelchen/ kleiner Tupfen, kleiner P u nk t: einen T. Farbe auftragen Tüpfelchen, das / / auch Tüpfel/ 4- das T. auf dem i (die Krönung, Vollendung einer Sache) tupfen jsw. Vb.; hat/ etw., bes. eine Flüssigkeit, durch leichte, mehrmalige Berührung a uf eine be­ stimmte Stelle bringen od. von einer bestimmten Stelle entfernen: sich mit einem Taschentuch den Schweiß von der Stirn t. Tupfen, der; -s, - (kleiner runder) Fleck (1.1 .2): ein Kleid mit blauen T. Tupfer, der; -s, - 1. Wattebausch: eine Wunde mit einem T. reinigen — 2, umg. Tupfen Tür, die; -, - e n 1.1. an einer meist rechteckigen Öff­ nung in einer vertikalen Fläche (bes. am Eingang von Gebäuden, Räumen, Grundstücken, an Fahrzeugen, an Schränken) beweglich angebrachtes flächiges Bauteil zum Verschließen dieser Öffnung: die Tür ist, steht offen, ist verschlossen, angelehnt; plötz­ lich ging die T. auf; ich hörte, daß eine T. ging; die T. zum Balkon, am Hauseingang ist verglast, zweiflügelig; die T. knarrt, klemmt; die T. öff­ nen, schließen, aushängen; an die, der T. klopfen; das Auto, der Schrank hat vier Türen 1.2, Eingang, Ausgang, Öffnung mit 1.1: einen Gast zur T., bis an die T. begleiten; vor, unter die T. treten; der Schrank geht nicht durch die T .; ich habe mich in der T. geirrt; diese T. geht auf den Hof 4- mit jmdm. T. an T. wohnen (unmittelbar neben jmdm. wohnen); von T. zu T. (Wohnung zu Woh­ nung, Haus zu Haus) gehen ;fzwischen T. und Angel (im Vorbeigehen, in aller Eile); einer Sache T. und Tor öffnen (einer schlechten Sache alle Hindernisse, Beschränkungen a u s dem Weg räumen, etw. Schlech­ tes fördern); etw. steht vor der T. (steht unmittelbar bevor); jmdm. stehen alle Türen offen, jmd. findet überall offene Türen (jmd. wird in jeder Hinsicht gefördert, jmd. hat alle Möglichkeiten vorwärts­ zukommen); hinter verschlossenen Türen (geheim 1.1) verhandeln; vor verschlossener T. stehen (nie­ manden antreffen); jmdm. die T. weisen (jmdn. scharf auffordern zu gehen); u m g . offene Türen einrennen (für allgemein bekannte Wahrheiten ein- treten); mit der T. ins Haus fallen (sein Anliegen ohne Umschweife vortragen); jmdm. die T. ein ­ rennen (jmdn. ständig mit dem gleichen Anliegen aufsuchen); s a l o p p du kriegst die T. nicht ?u (das ist toll; das ist ärgerlich)!; — jmdm. den / Stuhl vor die T. setzen; / Tag der offenen T. Tür|angel, die Angel (II) Turban,der; -s, -e [..b a(:)n] von Mohammedanern und Hindus getragene Kopfbedeckung, die aus einem langen, in bestimmter Weise um den K opf geschlungenen Sto ffstreifen besteht Turbine, die; -n Kraftmaschine, die die Energie von strömendem Dampf, Gas, Wasser unmittelbar in mechanische Energie in Form drehender Bewegung umsetzt Turbinen| -antrieb, der A ntrieb durch eine Turbine; -triebwerk, das Triebwerk für Flugzeuge mit T ur ­ binenantrieb turboelektrisch /Adj./ T e ch n .: ein turboelektri­ scher Antrieb (Antrieb durch Elektromotoren, die von Turbogeneratoren gespeist werden) Turbogenerator, der T echn . von einer (Dampftur­ bine angetriebener Generator turbulent /A d j./ 1 . lebhaft und laut durcheinander­ gehend : ein turbulentes Treiben; in der Sitzung ging es t. zu; das war eine turbulente (sehr unruhige) Zeit — 2 . P hys . eine turbulente Strömung (un­ geordnete Strömung in einem flüssigen od. gas­ förmigen Medium) 75*
1174 Turbulenz — tut Turbulenz, die; -en 1. /o. PI . ; zu turbulent 1/: die T. der Faschingszeit — 2. Phys. /zu turbulent 2/: die T. des Wassers Tür|drücker, der Drücker (1, 2) Turf, der; -s, jo. PI./ Sport 1* Bahn für Pferde­ rennen: ein international bekannter T. — 2 . Pfer­ derennsport: er ist Anhänger des Turfs Tür| -Hügel, der Tür hes. an und in Gebäuden, eine der beiden Türen einer Flügeltür; -füllung, die Teil, das den Rahmen eines Türflügels a mfüllt: eine T. aus Glas Türkenbund, der /o. PI ./ Liliengewächs mit purp u r­ farbigen, dunkelgefleckten Blüten , deren Blüten­ blätter zurückgerollt sind türkis findtkl. A d j./ von einer Farbe zwischen Grün und Blau Türkis, der; -es , -e Edelstein von himmelblauer bis blaugrüner Farbe türkisch [Adj./: türkischer Honig (zähe, klebrige Süßware aus Honig, Eischnee, Mandeln und Nüssen) ; türkischer Kaffee (sehr starker und gesüßter Kaffee, der durch mehrmaliges Aufkochen feingemahlener Kaffeebohnen zubereitet wird); Kaffee t. (in der Tasse aufgebrühter K affee) Türjklinke, die hebelartiger Griff zum Öffnen und Schließen einer Tür, bes. an und in Gebäuden Turm, der; -(e)s, Türme 1. a uf relativ kleiner Grundfläche errichtetes hohes, andere Gebäude über­ ragendes Bauwerk, das einen Teil bestimmter Ge­ bäude darstellt od. frei steht: ein runder, eckiger, spitzer T.; der T. des Rathauses, der Kirche; die Türme einer Stadt; einen T. besteigen — 2 . Sprung­ turm — 3. Figur (in der Form von 1) im Schachspiel, m it der nur senkrecht od. waagerecht gezogen u nd ge­ schlagen werden kann Turmalin, der; -s , -e roter, schwarzer od. farbloser Edelstein türmen /sw. Vb.; hat, i s t /1. (hat) 1.1. etw. türmt sich etw. liegt in hohen Haufen, Stapeln auf- und übereinander: auf seinem Schreibtisch t. sich die Bücher 1.2. etw. irgendwo (hin) t. etw. zu hohen Stapeln häufen: er mußte die Bücher auf dem Fuß­ boden, auf den Boden t. — H. salopp flüchten (1.1) (ist): drei der Täter konnten t. Turm/turm| -falk e, der kleinerer Falke mit spitzen Flügeln und schmalem, bis zum Ende gleich breitem Schwanz, der auf der Stelle flatternd die Beute aus­ macht und in Bäumen, Türmen und altem Gemäuer nistet; -hoch /Adj.; emot./ sehr hoch: etw. t . be­ laden; O jmdm. t . (sehr weit) überlegen sein; -springen, das; -s, /o. Pl.f sportliche Disziplin, bei der kunstvolle Sprünge von der fünf od. zehn Meter hohen Plattform des Sprungturmes ins Wasser aus­ geführt werden; -uhr, die an einem Turm angebrachte große Uhr turnen jsw. Vb. ; hat, ist/ 1. kunstvolle Übungen (an Turngeräten, auf der M atte) ausführen (hat): am Reck, Barren t .; wir t. heute in der Halle — 2. u m g . 2 .1 . gewandt über, auf etw. klettern (ist): die Kinder turnten über Tische und Bänke, auf den Baum 2.2 . sich in der A rt von 2.1 irgendwo bewegen (hat): die Blinder turnten im Baum, am Geländer Turnen, das; -s, jo. Pl.f 1. Geräteturnen und Gym­ nastik: Meisterschaften im T. — 2 . umg. Sport als Unterrichtsfach in der Schule: er ist vom T. befreit Turner,der; -s, - jmd., der die SportartenGeräteturnen und Gymnastik ausübt; dazu Turnerin, die; -, -nen turnerisch /Adj.; nur attr.; zu turnen 1/: turnerische Übungen, Leistungen Turn| -gerät, das fest stehendes Gerät zum Turnen; - halle, die (zu einer Schule gehörende) Halle mit Einrichtungen und Geräten für sportliche Übungen; - hemd, das ärmelloses, ausgeschnittenes Sporthemd (1.1); -hose, die kurze, leichte Hose, die beim Turnen getragen wird Turnier, das; -s, -e 1. sportliche Veranstaltung, auf der in einer Sportdisziplin, Sportart aus einer großen Teilnehmerzahl i n m eist mehreren einzelnen W ett­ kämpfen der Sieger ermittelt wird — 2 . ritterliches Kampfspiel im Mittelälter, in dem mit (stumpfen) Waffen zu Pferd nach festen Regeln die K am pf­ tüchtigkeit erprobt wurde Turn] schuh, der absatzloser, flexibler Schuh aus Stoff od. Leder, der beim Turnen, Sport getragen wird Turnus, der; -, - s e festgelegte, regelmäßig sich wie­ derholende Reihenfolge: der Vorsitz wechselte im T. unter den Mitgliedern; sein Tagesablauf lief in einem festen T. ab turaus|mäßig /Adj.; nicht präd.j in einem be­ stimmten Turnus (stattfindend): etw. findet t. statt Turn|zeug, das u m g . Turnhemd, -hose und -schuhe für den Sportunterricht in der Schule Tür| -Öffner, der (von der Wohnung aus zu be­ dienende) elektrische Vorrichtung, die jmd m . das Öffnen der H austür von draußen ermöglicht; - rahmen, der i n die Öffnung der Wa nd eingesetzter Rahmen, an dem die Tür beweglich angebracht ist; -Schild, das an der Wohnungs-, Haustür angebrach­ tes Schild mit dem Namen des Bewohners; -schloß, das Schloß einer Tür; -schwelle, die; -Spalt, der Spalt zwischen der ein wenig geöffneten Tür und dem vertikalen T eil des Türrahmens Turteltaube, die im Wald lebende, kleine, schlanke, klangvoll gurrende Taube mit rötlich-braunem Ge­ fied er Tusch, der; -es, -e/-s kräftig intonierter Akkord einer Kap elle als (Begleitung zu einem) Hochruf od. a ls Signal zu besonderer Aufmerksamkeit: die Kapelle spielte, blies einen T. Tusche, die; - n /vorw. Sg.j 1.1. schwarze, weiße od. farbige, deckende od. lasierende flüssige Lösung zum Schreiben, Zeichnen: eine technische Zeich­ nung mit T. anfertigen 1.2. /o. Pl.f chinesische T. (zu Stücken geformter Ruß mit Bindemitteln, der mit Wasser angerieben wird, so daß eine schwarze Flüssigk eit entsteht, die zum künstlerischen Zeichnen verwendet wird) — 2 . aus Wachsen, Fett, Öl und Farbstoff bestehende feste Schminke für Wimpern, Augenbrauen — 3. landsch. Wasserfarbe tuscheln /sw. Vb.; hat/ (heimlich) miteinander flüstern: mit jmdm. (über etw., jmdn.) t.; es wurde getuschelt (es gab das Gerücht), daß ...; etw.t.: jmdm. etw. ins Ohr t. (leise ins Ohr sagen) tuschen /sw. Vb.; hat/ 1.1. etw. m it Tusche (1) zeich­ nen: eine Landschaft t. 1.2. landsch. etw. mit Wasserfarben malen — 2 . die Wimpern, A ugen­ brauen t. (mit Tusche schminken) Tusch| -färbe, die l a n d s ch . Wasserfarbe; -kästen, der /PL -kästen / land sch . Kästchen mit Wasser­ farben; -patrone, die Patrone für Tusche (1.1); - Zeichnung, die 1.1. m it Tusche (1) ausgeführte Zeich­ nung 1.2 . landsch. mit Wasserfarben gemaltes Bild tut jlautnachähmend für den langgezogenen, lauten, meist dumpfen Ton bes. eines Horns, einer H upe/
1175 Tute, die; -n u m g . trichterförmiger Gegenstand, m it dem durch Hineinblasen ein langgezogener, lauter (dumpfer) Ton erzeugt werden k a n n : das Kind hatte eine T. Tüte, die; -, - n 1.1 . trichter-, zylinderförmiger od. rechteckiger Behälter, bes. aus festem Papier, in den bestimmte Waren hineingetan werden: eine spitze T .; in Tüten abgepackter Zucker 1.2 . eine T. (in 1.1 ab- gepackte Menge) Bonbons — 2 .salopp Schimpf w. /zu einem dummen, ungeschickten Menschen ge­ sagt/ : das kannst du wieder nicht, du T .! - f salopp etw. kommt nicht in die T. (nicht in Frage) ; angeben wie eine T. Mücken (sehr angeben) tuten, tutete, hat getutet 1.1. ein Signalhorn lang­ gezogen laut (und dumpf) ertönen lassen: der Damp­ fer, die Lokomotive tutet; das Tuten (Hupen) der Autos 1.2 . das Nebelhorn, die Sirene eines Werkes tutet (ertönt langgezogen, laut und dumpf) — 2. durch Hineinblasen in eine Tute einen langge­ zogenen, lauten (dumpfen) Ton erzeugen: auf einer Spielzeugtrompete t. + salopp von Tuten und Blasen keine Ahnung hab en (überhaupt nichts von einer Sache verstehen) ; — mit jmdm. in das gleiche, dasselbe / Horn t. Tutti, das; -/ -s, -/ -s Mus. gleichzeitiges Erklingen aller Instrumente eines Sinfonieorchesters: das Or­ chester setzte mit einem T. ein Tuttifrutti, das; -/ -s, -/ -s Süßspeise mit mehreren Obstsorten Tweed, der; -s, jo. Pl.j [tvi:t] dicker, aus groben Streichgarnen locker gewebter, melierter od. klein­ gemusterter W ollstoff: ein Mantel, eine H ose aus T. Twen, der; -/ -s, -s junger Mensch zwischen 20 und 29 Jahren: Mode für Teenager und Twens Twinset, der, das; -/ -s, -s [ ..set] Kombination aus (kurzärmeligem) Pullover und Strickjacke aus glei­ chem M aterial und von gleicher Farbe Twist, der; -es/-s, -ej-s I. / -es, -e/ lose gedrehtes, aus mehreren Fäden bestehendes Baumwoll- od. Mischgarn, bes. zum Stopfen — II . /-s, -s/ Gesell­ schaftstanz im Viervierteltakt, bei dem die Partner getrennt tanzen twisten, twistete, hat getwistet Twist tanzen Typ, der; -s, -en [ty:p] 1.1 . durch bestimmte (we­ sentliche) Eigenschaften, M erkm ale, die einer Gruppe von Individuen, Einzeldingen im Unter­ schied zu anderen Gruppen eigentümlich sind, ge­ kennzeichnete, bestimmte A rt, Erscheinungsform eines Individuums, Einzeldinges: der T. dieser Viren; die Typen der landwirtschaftlichen Pro­ duktionsgenossenschaft; er ist ein dunkler, athle­ tischer T.; sie paßt ihre Kleidung ihrem T. an 1.2 . Prototyp (1): er war der T. eines Wissenschaft­ lers, ist für mich der T. des Spießers 1.3 . bestimmte Art eines in Serie gefertigten (technischen) Erzeug­ nisses, die sich von anderen Erzeugnissen derselben Funktion unterscheidet, Modell (3): zehn Autos des­ selben, verschiedenen Typs, verschiedener Typen; einen neuen T. entwickeln - f umg. er, sie ist mein T. (er, sie gehört zu den Männern, Frauen, die mich auf Grund bestimmter Eigenschaften, m eist ihres Ä ußeren wegen, besonders anziehen); umg. scherzh. dein T. wird verlangt (du wirst verlangt)! Type, die; -n [ty :po] I. meist aus Metall bestehen­ der rechteckiger Körper mit einem erhabenen, spiegel- verkehrten Bild eines Schriftzeichens zum Abdruck auf Papier: aus Blei gegossene Typen; die Typen der Schreibmaschine reinigen — I I . u m g . durch seine besondere, komische A rt auffallender Mensch: er ist eine ulkige T. — HI. österr. Typ (1.3):das Auto ist eine alte T. — IV. fachspr. bestimmte Klassifizierung eines gemahlenen Weizen-, Roggen­ produktes nach dem Grad seiner Ausmahlung: Mehl T. 405 Typen| -hau, der /PI. -ten/ B auw . ein nach einem Typenprojekt errichtetes Gebäude; -möbel, die /PL/ typisierte Möbel; -projekt, das B a u w . standardi­ siertes Projekt für die Serienproduktion gleicher Ge­ bäude mit gleicher Funktion; -satz, der Satz von Typenmöbeln Typhus, der; jo. PI ./ [ty : ..] schwere fieberhafte, infektiöse Erkrankung des Lymphgefäßsystems im Dünndarm typisch /Adj./ [ty:..] 1.1 . /zu Typ 1.1/: die Krank­ heit nahm den typischen Verlauf; das ist ein typisches Merkmal dafür, scheint t. für ihn zu sein 1.2 . /nicht adv.; zu Typ 1.2/: er ist der typische Berliner; dieser Stil ist t. für das 18. Jahrhundert — 2. Ä s t h e t i k /von literarisch, künstlerisch Ge­ staltetem/ mit individuellen Wesenszügen und Eigen­ schaften, die zugleich historisch und sozial bestimmte, überindividuelle für Gruppen repräsentative Wesens­ züge und Eigenschaften sind typisieren /sw. Vb.; hat/ [ty..] 1. etw. t. die Art von (technischen) Erzeugnissen zum Zweck der Ver­ einfachung, V erbilligung und Verbesserung fest­ legen und vereinheitlichen: typisierte Möbel, B a u­ elemente — 2. etw. t . den Typ (1.1) von etw. fest­ stellen: einen neuen Virus t. Typisierung, die; -en [ty ..] 1. Typung — 2 . die T. (das Typisieren 2) von Geweben — 3. Ä sthetik künstlerisches Verfahren, da s a uf die Gestaltung von Typischem zielt Typograph, der; -en, -en [ty..] jmd., der beruflich ein Druckerzeugnis, bes. dessen Satzbild gestaltet Typographie, die; -, fo. Pl.f [ty ..] Gestaltung eines Druckerzeugnisses, bes. seines Satzbildes: die T. dieser Zeitung wurde verbessert; dazu typogra­ phisch /A dj.f: eine t. gut gestaltete Zeitschrift Typologie, die; -n [ty.., PI. ..i:on] Lehre von den Typen (1.1), systematische Einteilung, Gliederung nach Typen (1.1); dazu typolQgisch /Adj./ Typung, die; -, -en [ty:..] fachspr. Teilgebiet der Standardisierung, das sich mit dem Typisieren (1) befaßt: die T. von Bauelementen Typus, der; Typen [ty:..] veraltend, noch fachspr. Typ (1.1, 1.2) Tyrann, der; -en, -en [ty ..] 1. unumschränkt Gewalt und Zwang ausübender Herrscher — 2 . herrsch­ süchtig, rücksichtslos und diktatorisch anderen seinen Willen aufzwingender Mensch: er ist der T. der Familie Tyrannei, die; -, -e n [ty..] 1. Willkür- und Gewalt­ herrschaft : die faschistische T. — 2 . /o. Pl.j herrsch­ süchtiges, rücksichtsloses und diktatorisches Ver­ halten eines Menschen, der anderen seinen Willen aufzwingt und sie dadurch quält: die Art und Weise, in der der Großvater über die Familie bestimmte, wurde als T. empfunden tyrannisch /Adj.f [ty..] 1. /zu Tyrann 2/: ein ty ­ rannischer Ehemann — 2 . fzu Tyrann 1/: eine tyrannische (von einem Tyrannen ausgeübte) Dik­ tatur Tute — tyrannisch
1176 tyrannisieren— über­ tyrannisieren jsw. Vb.; h a t/[ty ..] jmdn. t . jmdm. Willen aufzwingen und ihn dadurch quälen: er herrsch süchtig, rücksichtslos und diktatorisch seinen tyrannisierte seine ganze Umgebung ii,U,das; -, - /umg. -s der Laut U; einundzwanzig­ ster Buchstabe des Alphabets: ein kleines, großes U -J- jmdm. ein j* X für ein U vormachen U-Bahn, die [u:..] fKurzw. für Untergrundbahn/ s. Untergrundbahn übel /A dj./ 1 . unangenehm auf die Sinnesorgane wirkend, widerlich: ein übler Geruch, Geschmack — 2. jmdm. ist ü. jmd. fühlt sich so, als müßte er sich ubergeben: v on diesem Geruch, bei dem Anblick war, wurde ihm ganz ü. — 3 .1 . moralisch, charak­ terlich schlecht: ein übler Bursche; in üble Gesell­ schaft geraten 3.2 . gemein und boshaft: jmdn. auf üble, in der übelsten Weise beschimpfen; man hat ihm bei dieser Sache ü. mitgespielt — 4 . sehr un­ angenehm und unerfreulich: in einer üblen Lage sein; derJjGedanke ist nicht ü. (ist ganz gut); etw. ü. vermerken (etw. übelnehmen) + wohl oder ü. (ob man will oder nicht) Übel, d a s; -s, - 1 . sehr unangenehmer, unerfreulicher Zustand: Wurzel des, alles, allen Übels ist, daß ...; ein Ü. beseitigen — 2 . Krankheit, Leiden: sein altes Ü., das Rheuma, plagt ihn wieder - f etw. ist vom, von Ü. (führt zu nichts Gutem); das kleinere Ü. (das weniger Unerfreuliche von zwei un ­ angenehmen Dingen) wählen; das U. mit der W urzel (vollständig) ausrotten; das Ü. an der Wurzel packen (von Grund auf beseitigen); umg. etw., jmdn. als notwendiges U. betrachten (mit in Kauf nehmen) übel|gelaunt lA d j.f in schlechter Stimmung Übelkeit, die; - e n fvorw. Sg.j mit Brechreiz ver­ bundenes körperliches Unwohlsein: von einer plötz­ lichen Ü. befallen werden übel/Übel| -nehmen /V b./ (jmdm.) etw. ü. wegen jmds. Verhalten, Äußerung beleidigt sein und es ihn fühlen lassen: er hat (ihr) diese Äußerung sehr übel­ genommen; -nehmerisch /A d j./ schnell etw. übel­ nehmend: ü. sein; -stand, der Übel (1): einen Ü. b e­ seitigen; -tat, die v e r a lten d böse, verwerfliche Tat: seine Übeltaten bereuen; -täter, der sch er zh. jmd., der etw. Unrechtes tut, getan hat; -wollen fVb.j jmdm. ü. jmdm. zu schaden suchen: er will ihm übel, hat ihm immer übelgewollt üben /sw. Vb.; hat; / auch geübt/ 1. etw. immer wieder tun, ständig wiederholen, um dadurch eine bestimmte Fertigkeit, Geschicklichkeit zu erlangen: das große Einmaleins, täglich eine Stunde Klavier ü. — 2 .1 . /mit bestimmten Subst./ jmdm. etw. durch Wort od. Tat zuteil werden lassen: Gerechtigkeit, Rücksicht (gegen jmdn.) ü.; (jmdm. gegenüber) Zurückhaltung ü. 2 .2 . /in Verbindung mit Subst. zur Umschreibung eines Verbalbegriffs/'. Kritik (an jmdm ., etw .) ü. (jmdn., etw. kritisieren); an jmdm. Rache ü. (sich an jmdm. rächen) 1über /Präp. mit Dat. u . Akk.; / auch überm, übern, übers/ 1. /räumt./ 1 .1 . /mit Dat.; gibt die höhere Lage von etw., jmdm. gegenüber etw., jmdm. anderen an/ 1.1 .1 • in der Höhe und in bestimmtem Abstand von der obere Seiten von etw., jmdm. an ­ deren: die Lampe hängt ü. dem Tisch; er steht ü. mir auf der Leiter; der Ort liegt 600 Meter ü. dem (höher als der) Meeresspiegel 1.1 .2 . unmittelbar auf etw., etw. bedeckend: einen Mantel ü. dem Kostüm tragen 1.2 . /mit Akk.; gibt die Richtung anj 1.2 .1 . /bezeichnet die Bewegung in Richtung einer höher als etw., jmd. gelegenen Stelle/: die Lampe ü. den Tisch hängen 1 .2 .2 . /bezeichnet das Überschreiten einer oberen Grenze in der Bewegung od. Erstrek- kung/: der Fluß ist ü. die Ufer getreten; der Fernsehturm ragt ü. das Häusermeer 1.2 .3 . /bezeichnet die Bewegung a uf einer, parallel zu einer Oberfläche in ihrer ganzen E rstreckung/: Tränen liefen ihr ü. die Wangen; ü. die Straße gehen; ü. das Meer flieg en 1.2 .4 . /bezeichnet die Bewegung durch einen Ort hindurch auf ein Ziel zu/: ü. Prag nach Budapest fahren 1.2 .5 . /bezeichnet das ganze od. teilw eise Bedecken von etw. mit etw. von oben her/: eine Decke ü. den Tisch legen; sich die Jacke ü. die Schultern hängen 1.2 .6 . /weist auf eine Erstreckung hin/: ein Staffel- auf ü. viermal hundert Meter — 2 . /zeitl.j 2.1 . /mit \Akk./ 2 .1 .1 . /weist auf eine Zeitspanne hin, nach deren Verlauf etw. vor sich geht, ist/: heute ü. drei Wochen ist Ostern 2.1 .2 . /weist auf einen bestimm­ ten Zeitraum hin/: ü. Weihnachten lag Schnee; ü. Mittag (während der Mittagszeit); er blieb die ganze Woche ü. (2hindurch); ü. N acht (irgendwann in der Nacht) hat es geregnet 2.2 . /mit Dat.; drückt die Gleichzeitigkeit eines Vorgangs m it einem anderen aus/ bei (2): ü. dem Lärm ist er eingeschlafen — 3. /mit Akk./ 3 .1 . /weist in Verbindung mit Verben, A dj., Subst. der Gemütsbewegung auf den Grund hin] wegen (1.1): sich ü. etw., jmdn. freuen, wundern; ü. etw. froh, böse sein; die Freude ü. etw. 3 .2 .1 . /weist darauf hin, daß etw. Thema, Inhalt von etw. ist/: eine Zeitschrift ü. Technik 3.2 .2 . /drückt in Verbindung mit Verben od. Subst. des Denkens, Redens, Schreibens aus, daß eine Handlung auf jmdn ., etw. gerichtet ist/: ü. jmdn. reden; sich ü. etw. informieren; ein Ürteil ü. jmdn. haben 3.3 . /weist auf das als M ittler dienende Zwischenglied hin/: etw. ü. (durch) den Rundfunk bekannt­ geben 3.4 .1 . /bezeichnet m it gleichlautend wieder­ holtem Subst. eine Häufung/: Fehler ü. Fehler (sehr viele Fehler) machen; er bekam Blumen ü. Blumen 3.4 .2 . /in Ausdrücken, die insgesamt eine Wieder­ holung bezeichnen/: einmal ü. das andere Mal (im ­ mer wieder) sang er das Lied — 4 . /mit Akk.; in fester Abhängigkeit von Verben, Subst./: ü. etw., jmdn. herrschen; die H errschaft ü. etw ., jmdn. 2über /Adv.; / auch übersein/ 1. mehr als: das kostet ü. 1000 Mark; ü. die Hälfte der Zuschauer; seit ü. einem Jahr — 2 . Mil. /Kommando/ (das) Gewehr ü. (das Gewehr über die Schulter nehmen) ! — 3. um g. etw. ist, wird jmdm. ü. (lästig) + ü. und ü, (völlig, ganz und gar) über- /trennbare, betonte od. untrennbare, unbetonte Partik el vor Verben und deren substantivischen Ab-
überall — überdies 1177 leitungen, die in Verbindung mit dem Grundwort bestimmte produktive Bedeutungstypen bildetj 1.1 . /nur untrennbar/ über eine Fläche, einen Raum hin­ weg: / z. B . überfliegen, überschreiten 1.2 . /trenn­ bar und untrennbar/ von einem Ort zu einem (jenseits gelegenen) anderen Ort: / z . B . überführen, über­ führen; überwechseln l.B . /nur trennbar/ von einer Stelle auf eine andere: j* z. B . übergreifen — 2. /nur untrennbar/ über jmdn., etw. her: / z. B . überfahren überfallen, — 8 .1 . jnur untrennbar/ nach oben über etw. hinweg, hinaus: / z. B . überragen, übersteigen 8.2 . jnur trennbar; von Flüssigkeiten/ nach oben über einen Rand, eine Begrenzung hinaus: / z . B . überkochen, überlaufen — 4 .1 . jnur un­ trennbar/ über eine (Ober)fläche hin und sie be­ deckend : / z. B . überschwemmen, überwuchern 4.2 . jnur trennbar/ etw., sich mit etw. bedeckend: / z. B . Überhängen, überlegen — 5 .1 . /untrenn­ bar, auch bei Erstbetonung/ über das normale Maß, den zulässigen Grad hinaus: / z. B. über­ anstrengen, überbelasten; (sich) überstürzen 5.2 . /nur untrennbar/ lauter als jmd., etw.: / z. B . über­ tönen 5.8 . /nur trennbar/ einer Sache überdrüssig: / z. B . überbekommen, sich überessen, über­ sehen — 6 . /nur untrennbar/ über jmdn. (durch Ge­ walt, List, Macht, Leistung) triumphierend: / z. B . überlisten, übertreffen — 7. /nur untrennbar/ jmdn., etw. nicht wahrnehmend, beachtend: / z. B . über­ hören, übersehen — 8 . /nur untrennbar/ {noch ein­ mal) von Anfang bis Ende: z. B . überarbeiten, überprüfen — 9 . /nur untrennbar/ einen bestimm­ tenZeitraum überdauernd:/* z. B. überleben, über­ w intern überjall, Überfall /A dv ./ an allen Orten, Stellen: jmdn. ü. suchen; er ist ü. {bei allen Leuten) be­ liebt; ü. {auf allen Gebieten) Bescheid wissen überall| -her /Adv./: von ü. {von allen Orten, aus allen Richtungen) waren die Menschen gekommen; - h in /Adv./: jmdn. ü. {nach allen Orten, in alle Richtungen) begleiten über/Über| -altert/ A d j./in der Mehrzahl seiner Menge alt: eine überalterte Mannschaft; -anstrengen /hat überanstrengt/ sich, etw. in gesundheitlich abträg­ licher Weise anstrengen: überanstrenge dich, deine Augen nicht!; dazu -anstrengung, die; -antworten /hat überantwortet/ 1. jmdn., etw. jmdm. ü. jmdm. die Verantwortung für jmdn., etw. übertragen (6): der Bau der Kaufhalle wurde einer Jugendbrigade überantwortet —* 2. jmdn., sich jmdm., einer Sache ü. jmdn., sich jmds. Gewalt, einer Institution unter­ stellen, damit er, man zur Verantwortung gezogen w ird : jmdn. dem Gericht ü.; -arbeiten /hat überarbeitet/ 1. etw. noch einmal durcharbeiten und dabei er­ gänzen, verbessern: eine überarbeitete Auflage des Lexikons — 2 . sich durch Arbeit überanstrengen: er hat sich überarbeitet, sieht überarbeitet a us; -aus, - aus /Partikel; drückt einen sehr hohen Grad aus/: ü. {sehr) lustig sein, v iel gegessen haben; -backen /hat überbacken; / Zacken/Kochk. eine Speise m itetw.,bes. einerSoße, überziehen, m it Käse bestreuen und kurz im Ofen backen; -bau, der 1. /PI. -e; vorw. Sg.j P hilo s. die von einer bestimmten ökonomischen Basis hervorgebrachten und auf sie zurückwirkenden politischen, juristischen, philosophischen, religiösen und kulturellen Anschauungen einer bestimmten Ge­ sellschaft und die ihnen entsprechenden Institutionen — 2 .T echn. auf den Pfeilern aufliegender Teil einer Brücke; -beanspruchung, die übermäßige B ea n­ spruchung; -bein, das gallertartige Verdickung einer Sehnenscheide od. Gelenkkapsel bes. am Rücken des Handgelenks; ^bekommen, bekom mt über, hat überbekommen umg. jmdn., etw. ü. jmds., einer Sache überdrüssig werden: er hat das Essen, ihr Gejammer ü.; -belasten, überbelastete, hat überbelastet 1. ein Fahrzeug ü. {überladen 1) — 2 . jmdn. überfordern: die Schüler waren überbelastet; -belegt /A dj.; nicht adv./: die Jugendherberge, das Krankenhaus ist ü. {mit zu vielen Personen belegt); ^belichten, üb erbelichtete, hat überbelichtet Fotogr.: einen Film ü. (zu lange belichten);^betrieblich /A d j. / : ein überbetrieb­ licher (über den einzelnen Betrieb hinausgehender, mehrere Betriebe einbeziehender) W ettbew erb; ibewerten, überbewertete, hat überbewertet etw. zu hoch bewerten: eine Leistung, jmds. Fähigkeiten ü.; -bieten /hat überboten/1. jmdn. ü. einen höheren Preis als ein anderer bieten, bes. bei Auktionen: er hat ihn um 100 Mark, beträchtlich überboten — 2. jmdn., etw. übertreffen(1):jmdn. an Dreistigkeit ü. — 8. den Plan, die Norm ü. (übererfüllen); -bleib- sel, das; -s, - 1 . etw., das übriggeblieben ist, Rest — 2. etw., das sich aus vergangener Zeit erhalten h at: das ist ein Ü. aus damaliger Zeit; -blenden /hat überblendet, übergeblendet/ Rundf. Fernsehen F ilm eine Szene in eine aridere durch allmähliches Ausblenden des Tones, Bildes und gleichzeitiges Einblenden des anderen Tones, Bildes übergehen lassen; Jblick, der 1 . weitreichender umfassender Blick von einem erhöhten Standort aus: von dieser Tribüne aus hat man einen guten Ü. über die Rennstrecke — 2 .1 . das Buch enthält die deutsch­ sprachige Literatur im Ü. (in einer umfassenden, als Zusammenfassung vermittelten Darstellung) 2.2 . /o. Pl.j ihm fehlt noch der Ü. (die Fähigkeit, ein bestimmtes Gebiet zu überblicken); den Ü . v er­ loren h aben (etw. nicht mehr überblicken können); -blfcken /hat überblickt/ 1. etw. ü. einen Überblick über etw. haben: vom Berg aus das Tal, vom Fenster aus die Kreuzung ü. (können) — 2 . (durch um­ fassende Kenntnisse) imstande sein, etw. in seinen wesentlichen Zügen und Zusammenhängen zu sehen und zu beurteilen: den gegenwärtigen Forschungs­ stand ü.; er hat die Lage sofort überblickt; das ganze Ausmaß der Katastrophe läßt sich noch nicht ü.; -bringen /hat überbracht/: jmdm. eine Nachricht, Glückwünsche ü. (als Mittelsperson mitteilen); -brücken /sw. Vb.; hat überbrückt/: sie überbrückten die Zeit (sie beschäftigten sich in der Zeit) bis zur Abfahrt des Zuges mit Karten- spielen; die Gegensätze konnten nicht überbrückt (ausgeglichen 1.2) werden; -dachen /sw. Vb.; hat überdacht/: eine überdachte (mit einem Dach ver­ sehene) Terrasse; -dauern /hat überdauert/ etw. überdauert etw. etw. bleibt länger als etw., über eine bestimmte Zeit hinaus (trotz widriger Umstände) er­ halten: sein Werk hat sein Leben überdauert; ihre Freundschaft überdauerte die Studienzeit; -decken /hat überdeckt/ 1. etw. überdeckt etw. etw. bedeckt etw. : Schnee überdeckte die Erde — 2 . eine gewisse Verlegenheit durch vieles R eden ü. (verbergen); -denken /hat überdacht/ etw. (vor einer Ent­ scheidung) noch einmal gründlich überlegen (II): etw. in Ruhe ü.; -dies /Adv./ 1 . außerdem: er er­ zählte ü. noch manche interessante Neuigkeit —
1178 überdimensional — überführen 2. ohnehin: ich werde es ihm mitteilen, ich muß ihm ü. schreiben; -dimensional jA dj.j: überdimensio­ nale (übermäßig große) Brillengläser; -dosis, die zu starke Dosis: eine Ü. Tabletten; -drghen /hat über­ dreht/ 1. ein Gewinde ü. (über den äußersten Punkt seiner Belastbarkeit hinaus drehen und es dadurch unwirksam machen) — 2 . um g. jmd. ist überdreht (ist wegen zu starker Anspannung unnatürlich munter, ausgelassen); -druck, der I . /PL -drücke/ P h y s . der über den normalen Luftdruck hinaus­ gehende Druck: der Reifen hat Ü. — II, /PL -e/ eine Briefmarke mit Ü. (mit einer Änderung durch nachträglich erfolgten Aufdruck); -druckkabine, die T ech n . Kabine in Flugzeugen, in der ein höherer Luftdruck herrscht, als in der das Flugzeug um­ gebenden Luft; -druß, der; -drusses, jo. P l.j Wider­ wille, Abneigung gegenüberetwjmdm ., mit dem man zu lange und dauernd beschäftigt war, sich ausein­ andersetzen mußte: etw. bis zum Ü. gehört, getan haben; dazu -drüssig fA dj.; in der Verbindung! geh . einer Sache, jmds. ü . sein, werden in Hinblick auf jmdn., etw. Überdruß empfinden: er war des langen Wartens ü .; - durchschnittlich /Adj.J über dem Durchschnitt liegend: seine Leistungen sind ü.; -e ck jAdv.f: der Schrank steht ü. (quer vor einer Ecke); die Tischdecke ü. (so, daß die Ecken des Tisches frei bleiben) legen; -eifer, der zu großer Eifer: etw. im, vor Ü. tun; -eignen /hat übereignet/ jmdm. (testamentarisch) etw. als Eigentum geben: jmdm. sein Haus ü.; - eilen /hat übereilt/ etw. ohne ge­ nügend Überlegung, voreilig ausführen: wir wollen nichts ü .l; die Abreise war übereilt; -einander /A dv./ 1 . einer, eines über dem anderen: sie wohnen ü. — 2. eines über das andere, einer über den a n­ deren: zwei Pullover ü. anziehen; ü. schimpfen übereinander- fin verbalen Zusammensetzungen und deren substantivischen Ableitungen! 1* eines über, auf das andere, z . B . : übereinanderlegen überein- anderschlagen — 2 . eines, einer über, auf dem anderen, z . B . : Übereinanderliegen (Bretter) übereJn/Übere|n| -kommen /Vb./ mit jmdm. ü., etw. Bestimmtes zu tun sich mit jmdm. einigen, etw. Bestimmtes zu tu n : die Vertragspartner kamen überein, sind übereingekommen, die Zusammen­ arbeit zu erweitern; -kom m en, das; -s, - Überein­ kunft: ein Ü . treffen; -k unft, die; - k ünfte Einigung zwischen zwei od. mehreren Partnern, Vereinbarung: zu einer (stillschweigenden) Ü. g e­ langen; mit jmdm. eine Ü. treffen, erzielen; nach Ü. mit jmdm.; -stimmen jVb.j 1. mit jmdm. (in etw.) gleicher Meinung sein:er stimmt mitihm in der Be­ urteilung, dahingehend überein, hat mit ihm darin übereingestimmt, daß ...; sie stimmten vollkommen überein — 2 , die gleichen (wesentlichen) Merkmale, bes. gleichen Wortlaut, Inhalt haben: die Aussagen der Zeugen stimmten überein, haben überein­ gestimmt; übereinstimmenden Berichten zufolge ist ...; die Reaktionen der eineügen Zwillinge stimmen fast völlig überein; mit etw. ü .: nach der Größe stimmt meine neue Wohnung mit der alten überein; sein Aufsatz stimmt im Wortlaut mit dem seines Nachbarn überein — 8 . etw. harmoniert mit etw., paßt zu etw.: der Teppich stimmt in der Farbe m it den Gardinen überein; dazu -Stimmung, die das Übereinstimmen; zu 1: in beiderseitiger Ü . (Ein­ vernehmen) über/Über| -empfindlich /A d j./ 1.1. allzu empfind­ lich: ü. sein, reagieren 1.2. Med. ü. (allergisch 1.1) gegenüber einem Medikament sein; ^erfüllen, übererfüllte, hat übererfüllt den Plan ü. (m ehr als im Plan vorgegeben ist, leisten, produzieren); d a z u -erfüllung, die; -essen, sich I. /hat sich über­ gegessen/ sich etw. ü. so viel von etw. essen, daß man es nicht mehr mag: er hat sich Bockwurst übergegessen — Et. /hat sich übergessen/ zuviel essen : überiß dich nicht!; -fahren /hat überfahren/ 1.jmdn., einTierü. mit einem Fahrzeugüberjmdn., ein Tier hinwegfahren und ihn, das Tier dabei (töd­ lich) verletzen: das Kind ist von einem Auto über­ fahren worden — 2.1. ein Signal, Warnschild ü. (an ihm vorbeifahren, ohne es zu bemerken, zu be­ achten) 2.2. das erste Boot hat die Ziellinie ü. (pas­ siert) —8. umg. jmdn. schnell zu etw. überreden, das für ihn nachteilig ist: bei diesem Vertrag hat man uns ü. wollen; -fahrt, die: eine ruhige, stürmische Ü . (Überquerung des Meeres mit einem Schiff) haben; bei der Ü. (Fahrt) über den See kenterte das Boot; -fall, der überraschender, meist räuberischer Angriff auf etw., einen Staat, jmdn.: einen Ü. auf eine Bank verüben; der faschistische Ü. auf die So­ wjetunion; -fallen /hat überfallen/ 1. jmdn., etw. ü. auf jmdn., etw., einen Staat einen Überfall ver­ üben: er ist auf dem.Heimweg ü. worden; die Faschisten überfielen Polen — 2.1. umg. scherzh. jmdn. überraschend besuchen: unsere Freunde ha­ ben uns gestern abend ü. 2 .2. jmdn. mit etw. ü .: die Kinder überfielen (bestürm ten 1.1) uns gleich mit tausend Fragen — 8 . etw. überkommt (1) jm d n .: ihn überfiel ein Schreck, große Müdigkeit; ^fällig/Adj.; nicht adv./1. /bes. von Schiffen, Flug­ zeugen! zur erwarteten Zeit, im festgesetzten Zeitraum aus ungeklärtem Grund noch nicht eingetroffen: das Schiff ist seit drei Tagen ü. — 2. eine Rechnung ist ü. (zur Zeit der Fülligkeit noch nicht eingelöst); -fliegen /hat überflogen/ 1. etw. ü. etw. fliegend überqueren: die Alpen ü. — 2. etw. flüchtig lesen: er hat den Brief nur überflogen — 8 . geh. etw. überzieht (II.2) etw. leicht und vorübergehend: Röte überflog ihr Gesicht; -fließen I. /ist übergeflossen/ etw. läuft Über: das Benzin floß beim Einfüllen über; O oft spött. vor, von Dankbarkeit ü. (seine Dankbarkeit überschwenglich zum Ausdruck brin­ gen) — H . /hat Überflossen/ etw. überschwemmen (1): das Wasser überfloß die Straße; -flügeln jsu). Vb.; hat überflügelt/ jmdn. in der Leistung (mühe­ los) überholen, übertreffen: er hat alle in der Klasse überflügelt; -fluß, der jo. Pl.j über den Bedarf hin­ ausgehendes, reichliches Vorhandensein von etw.: Ü. an etw. haben; etw. ist in, im Ü. vorhanden; + zu allem Ü. obendrein:ich habe den Bus verpaßt, und zu allem Ü. fing es noch an zu regnen; -flüssig IA d j./ entbehrlich, unnötig: überflüssige Worte; sich ü. Arbeit machen; sich ü. Vorkommen (das Gefühl haben, in einem Personenkreis unbeachtet zu bleiben, zu stören); -fluten /hat überflutet/ etw. über­ schwem men (1): die Wassermassen haben die Deiche überflutet; -fordern/ha t üherfordert/ jmdn. ü. von jmdm. mehr fordern, als er zu leisten im­ stande ist: das Kind ist ständig, mit dieser Auf­ gabe überfordert; -fragt /Adj.; nur präd.j ü. sein etw. nicht wissen (können):da, in diesem Punkt bin ich glatt ü .; -führen I. /hat übergeführt, überführt/ 1. jmdn., etw. an einen anderen Ort bringen: man überführte den Verletzten in eine Spezialklinik;
die Leiche wurde nach N übergeführt, überführt — 2. etw. in eine andere Form, einen anderen Zustand bringen: Forschungsergebnisse werden in die Praxis überführt, übergeführt (für die Praxis nutz­ bar gemacht); der Betrieb ist in Volkseigentum übergeführt, überführt (ist zu Volkseigentum ge­ macht) worden — II . /hat überführt/ jmdn. (einer Sache) ü. jmdm . eine (Straf)tat nachweisen: er wurde das Mordes überführt; der Dieb wurde über­ führt; -führung, die 1. /zu -führen/; zu L I: die Ü. der Leiche; zu 1.2 /vorw. Sg.f: die Ü. von For­ schungsergebnissen in die Praxis; zu I I: die Ü. der Diebe — 2 . Verkehrsweg, der als Brücke über einen anderen Verkehrsweg hinwegführt: die Ü . über einen Kanal, eine Eisenbahnlinie; unter der Ü. hindurchfahren; -füllt /A dj./ übervoll, bes. von Menschen: ein überfüllter Zug; der Zug war ü .; - funktion, die fachspr.: die U. (zu starke Tätig­ keit) einer Drüse; -füttern /hat überfüttert/1.1 . ein Tier ü. (einem Tier zuviel zu fressen geben) 1.2 . /vom Menschen, bes. von einem K indj: das Kind ist über­ füttert worden (hat zuviel zu essen bekommen); -gäbe* die /o. P L / 1 . das Übergeben (1.1): die Ü . der Wohnungsschlüssel — 2 . das Übergeben (2.2): die kampflose Ü. der Stadt; -gang, der 1. der Ü. der Truppen über den Rhein (das Überqueren des Rheines durch die Truppen) — 2 . Weg zum Über­ queren einer Straße, eines Gleiskörpers, Flusses: ein U. für Fußgänger, über die Bahn — 8 . das Fort­ schreiten in der Entwicklung zu etw. anderem, Neuem: der Ü. vom Kapitalismus zum Sozialismus — 4. [o. Pl.f Übergangszeit, bes. zwischen Sommer und Winter: ein Kostüm für den Ü. Übergangs| -m antel, der M antel für die Übergangs­ zeit; -periode, die Periode des Übergangs (3); -Sta­ dium., das vgl. -zeit (1); -zeit, die 1. Zeit zwischen zwei Entwicklungsstufen, Epochen — 2 . Jahreszeit zwischen Sommer und Winter od. Winter und Som­ mer : Frühling und Herbst sind Übergangszeiten Über/über| -g a rdin e, die über den Store zu ziehende Gardine aus dichtem Gewebe; -geben /hat über­ geben/ 1.1. jmdm., einem Empfänger etw. geben: er hat mir den Brief persönlich ü. 1 .2. jmdm. etw., bes. d ie weitere A usführung einer Angelegenheit, anvertrauen, 1übertragen (6): er übergab die Sache seinem Anwalt; er hat das Geschäft seinem Sohn ü. — 2.1 . jmdn. festnehmen und in die Hand der staatlichen Gewalt geben: den Einbrecher der P oli­ zei ü. 2.2 . der Kommandant hat die Stadt kampf­ los ü. (hat kapituliert und die Stadt dem Gegner preis­ gegeben) — 8 . etw. (für etw.) freigeben: die Brücke wurde dem Verkehr ü .; das H otel wurde vorfristig ü, (eröffnet) — 4 . sich erbrechen (I): er mußte sich ü.; H- jmdm. etw. zu treuen / Händen ü.; -ge­ hen I. /ist übergegangen/ 1. zu etw. ü. 1 .1. zur Gegenpartei ü. (die Partei wechseln) 1.2 . mit etw. aufhören und mit etw. anderem beginnen: zu einem anderen Thema ü.; zur Automatisierung ü.; zum Angriff ü. (mit dem Angriff beginnen) — 2 . etw. geht in etw. über etw. nimmt (allmählich) einen anderen Zustand, eine andere Form an: das Fleisch ging in Fäulnis über; die Nerven gehen in immer feinere Stränge über — 8 . etw. geht in jmds. Besitz über etw. wird jmds. Eigentum: der Betrieb ging in Volkseigentum über — 4 . etw. geht in etw. über etw. i s t nicht scharf gegen etw. abgegrenzt: die Fa r­ ben gehen ineinander über — II . /hat übergangen/ etw., jm d n . unbeachtet lassen, nicht berücksichtigen: eine Anordnung ü.; einen peinlichen Vorfall m it Stillschweigen ü.; sich übergangen fühlen; -f jmdm. gehen die / Augen über; etw. ist jmdm. in Fleisch und Blut übergegangen; -geordnet /A dj.; nicht adv.; / auch überordnen/: das Problem hat übergeordnete (vom Zusammenhang her gesehen größere, umfassende) Bedeutung; -gewicht, das jo. Pl.f 1.1 . der Brief, sein Fluggepäck hat Ü. (liegt im Gewicht über der für die Beförderung festgesetzten Norm) 1.2 . jmd. hat Ü. (jmds. Körpergewicht liegt über dem Normalgewicht); Ü. belastet den K reis­ lauf — 2 . fin den Verbindungenf das Ü. bekommen, krieg en (das Gleichgewicht verlieren) — 8 . da s wirtschaftliche, militärische Ü . (Überlegenheit) haben; -gießen/hat übergossen/ etw., jmdn. mit etw. ü. etw. über, auf etw., jmdn. gießen: den Tee mit kochendem Wasser ü.; ^glücklich /A dj./ überaus glücklich: der üb erglückliche G ewinner; ^greifen /ha t übergegriffen; auch -greifend/ 1. mit einer Hand über die andere hinweg greifen, bes. beim Kla vierspiel, Geräteturnen: das Übergreifen beim Klavierspielen üben — 2 . auf etw. ü. sich über etw. ausbreiten: der Brand griff auf angrenzende Ge­ bäude über; das Übergreifen der Seuche verhindern; ^greifend /Adj.; vorw. attr.; / auch -greifen/ über­ geordnet: der Historismus ist in diesem Roman das übergreifende, die Form bestimmende Moment; zgriff, der Handlung, m it der sich jmd. unberechtigt in die Angelegenheiten, den Bereich anderer ein­ mischt: sich vor Übergriffen schützen; -groß lAdj.f weitaus größer als normal: er ist ü.; die übergroße (mehr als die einfache) Mehrheit schloß sich dem Vorschlag an; -haben /hat übergehabt/ umg. 1. eine Jacke, nichts ü. (übergezogen haben) — 2. das Warten ü. (des Wartens überdrüssig sein); Reisen hatte er über; -handnehmen jVb.; von etw. Negativem/ sich rasch und stark vermehren: das Unkraut, diese Unsitte nimmt überhand, hat stark überhandgenommen; -hang, der 1. W ir t- s c h . überschüssige, nicht verbrauchte od. verkaufte Waren: es kam zu Überhängen in der W aren­ produktion — 2 . Umhang; 1-hängen 1. /hat über­ gehangen/ etw. hängt über etw. ragt (schräg nach unten) über eine Senkrechte hinaus: überhängende Zweige, Felsen — 2 . /überhangen/ etw. ist von etw. überhangen über etw. hängt etw. und bedeckt es (völlig): v on Efeu überhangene Mauern; 2-hängen /hat übergehängt/ jmdm., sich etw. über die Schul­ tern hängen: er hängte ihm eine Jacke, einen Ruck­ sack über; -hasten /hat überhastet/: sich beim Essen ü. (in sehr großer Hast essen); überhastet sprechen; -häufen /hat überhäuft/ jmdn. mit etw. ü. jmdm. etw. in reichem M aß zuteil werden lassen: jmdn. mit Blumen, Ehrungen ü .; mit Arbeit über­ häuft sein (sehr viel Arbeit haben) überhaupt fPartikel/ 1. aufs Ganze gesehen: ich wem e kommen, soweit ich heute ü., ü. heute schon eine Zusage machen kann — 2 . /verstärkt die Ver­ neinung/ ü. nicht gar nicht: das ist ü. nicht wahr; dazu hat er ü. kein (gar kein) Recht — 3. umg. außerdem, überdies: ach ü., da fällt mir noch etw. ein — 4 . /verstärkt eine Frage/ 1eigentlich (2),2denn (2): wie konnte das ü. geschehen? über/Über| -heben, sich /hat sich überhoben/1. sich durch Heben einer zu schweren L a st körperlichen Schaden zufügen: beim Transport des Schrankes Überführung — überheben 1179
1180 überheblich — überleiten hat er sich überhoben — 2 . sich für besser od. fähiger halten als andere: er will sich nicht ü .; - heblich /Adj.f 1,1 . anderen gegenüber mit einer un­ angebracht hohen Selbsteinschätzung a uftretend: ein überheblicher Mensch 1.2 , von 1.1 zeugend: sein Ton war ü .;dazu -heblichkeit,die; -, jo. Pl.f;-heizen /hat überheizt/: ein überheizter (zu stark geheizter) Raum; -liitzt fAdj.f: eine überhitzte (zu stark er­ hitzte) Maschine; überhitzte Luft; O die Atmo­ sphäre war ü. (stark erregt); -höhen fsw. Vb. ; hat überhöht;/ auch -höht/ B au w .:eineKurve ü. (die Außenseite einer Straße, Schiene in der K urve höher bauen als die Innenseite); -höht fAdj.; / auch - höhen/ über der Norm liegend, übermäßig hoch: er fuhr mit überhöhter Geschwindigkeit; das Strafmaß erschien ü.; -holen //* auch -holt/ I. /hat übergeholt/ 1* jmdn. übersetzen (1.1.1) — 2 . S ee - mannsspr. das Schiff holt über (schwingt um seine Längsachse, indem es sich nach Backbord od. Steuerbord neigt) — II ./hat überholt/1. jmdn. ü. an jm d m . auf Grund höherer Geschwindigkeit vorbei­ fahren, -laufen und ihn hinter sich lassen: ein Auto links ü .; er wurde kurz vor dem Ziel noch überholt — 2. jmdn., etw. in der Leistung übertreffen: ein Land in der industriellen Produktion ü . — 3* etw., bes. ein Fahrzeug, durch gründliches Überprüfen, Beseitigen von Mängeln und verbessernde Verän­ derungen wieder voll gebrauchsfähig machen: das Auto, den Motor gründlich ü .; -holspur, die Fahr­ spur, die beim Überholen zu benutzen ist; -holt fAdj.; auch -holen/ nicht mehr gebräuchlich, veraltet: diese Anschauung, Methode ist ü.; - hören /hat überhört/1.1 . etw. mit dem Gehör nicht wahrnehmen: er hat das Klingeln überhört 1.2 . etw. nicht hören und damit nicht zur Kenntnis nehmen wollen: die Bemerkung möchte ich (lieber) überhört haben; - irdisch /A dj.f (nach christlichem Glauben) einer gedachten jenseitigen Welt angehörend: ein über­ irdisches Wesen; -kandidelt /Adj.f umg. über­ spannt, ein bißchen verrückt: jmd. ist ü.; ^kippen /ist übergekippt/ 1. das Übergewicht bekommen und Umstürzen, kippen: der Schrank kippte beim Trans­ port über — 2 . jmds. Stimme kippt über (xüber- schlägt II.2 sich); -kleben /hat überklebt/: ein Plakat ü. (etw. darauf kleben und es dadurch ver­ decken) ; -kochen /ist übergekocht/ etw. kocht über etw. kocht so stark, daß es über den Rand des Ge* fäßes läuft: die Milch ist übergekocht; O umg. scherzh . jmd. kocht leicht, schnell über (erregt sich schnell); -kommen /hat, ist überkommen/ 1. etw. überkommt jmdn. etw., bes. eine E m pfin­ dung, ergreift, erfaßt jmdn. (hat): Angst, Ekel, Rührung überkam ihn bei diesem Anblick — 2 . etw. ist jmdm., auf jmdn. ü. etw. ist jmdm. über­ liefert (ist): viele Zeugnisse dieser alten K ultur sind uns, auf uns ü.; sich v on überkommenen Vorstel­ lungen lösen; -kreuzen, sieh /hat sich überkreuzt/ sich in einem Punkt kreuzen: die Linien ü. «ich; -kriegen /hat übergekriegt/ umg. etw. überbekom­ men; -l&den /hat überladen/ 1. etw. mit einer Last beladen, die schwerer als zulässig ist: er hat das Auto ü .; der Fahrstuhl war ü .; O mit der Arbeit ü. (überhäuft) sein — 2 . die Wand ist mit Bildern ü. (an der Wand hängen zu viele Bilder); eine über­ ladene (zuviel Schmuck aufweisende) Fassade; - lagern /hat überlagert/ 1. etw. schichtartig be­ decken: von Sedim entschichten überlagertes Ge­ stein — 2« sich in bestimmten (Flächen)bereichen decken; klänge, die über das normale M aß hinaus­ gehende Länge: die Strumpfhose h at Ü .; -lappen fsw. Vb.; hat überlappt/ sich teilweise überlagern (2): sich überlappende Dachziegel; -lassen /hat überlassen/ 1. jmdm. etw. (dauernd) zur Verfügung stellen: jmdm. etw. leihweise, kostenlos, käuflich ü. — 2 .1 . jmdn., etw. jmdm. anvertrauen: die Kinder der Nachbarin ü. 2 .2 . sich selbst ü. (ohne Be­ treuung, Hilfe) sein — 3 .1 . jmdm. etw. ü. jmdn. etw. tun, entscheiden lassen: er h at ihr die E n t­ scheidung ü.; es ist dir ü., wozu du das Geld ver­ wendest; überlaß das bitte mir! 3.2 . etw. dem Zu­ fall, Selbstlauf ü. (nicht eingreifen, sondern ah- warten, wie es der Zufall ergibt) — 4 .1 . jmdn. einem Zustand preisgeben: jmdn. seinem Schicksal ü. 4.2 . sich einer Empfindung hingeben: sich seinem Schmerz ü.; -lasten /hat überlastet/ 1. etw. Über­ laden (1): die Fähre war überlastet — 2 . etw., jmdn. zu stark beanspruchen:den Kreislauf ü .; mit Arbeit, Aufträgen überlastet sein; dazu -lastung, die; -, - e n; -laufen I. /ist übergelaufen/ 1. etw. läuft über etw. läuft über den R a nd eines Gefäßes: die Milch ist übergelaufen; die Badewanne (das Wasser in der Badewanne) läuft über — 2 . desertieren und auf die Seite des Gegners, Feindes überwechseln: v iele Sol­ daten sind damals übergelaufen — II . /hat über­ laufen/ 1. etw. überläuft jmdn.: ein Schauer über­ lief mich (mich schauderte) — 2 . die Geschäfte waren vo n Touristen ü. (zu viele Touristen besuch­ ten die Geschäfte); ein überlaufenes Seebad; O diese Fachrichtung ist ü. (für diese Fachrichtung gibt es zu viele Bewerber); -}- jmdm. läuft die / Galle über; z u 1.2 -laufer, der; -leben /hat überlebt/ 1. etw. Überstehen und weiterleben: keiner hat das Unglück überlebt; er hat die Nacht nicht über­ lebt (ist in der Nacht gestorben); jmdn. ü.: er hat seine Frau (um) fünf Jahre überlebt (hat nach dem Tod seiner Frau noch fünf Jahre gelebt) — 2 . etw. überlebt sich etw. kommt außer Mode, veraltet: diese Mode hat sich überlebt; überlebte Anschauungen; - lebende, der u. die; -n, -n jmd., der ein Unglück überlebt hat; -lebensgroß, -lebensgroß IAdj.f größer a ls die in der Wirklichkeit vorhandene Entsprechung: die Statue ist ü.; 1-legen I. /hat übergelegt/ sich, jmdm. etw. über die Schultern, K nie legen: leg dir eine Decke über! — II. /hat überlegt/ etw. durch­ denken, Über etw. nachdenken, um zu einem E nt­ schluß, einer Erkenntnis zu kommen: etw. in Ruhe, gründlich, reiflich, hin und her ü.; sich etw. ge­ nau ü.; nach langem Überlegen; überlegt (klug und besonnen) handeln; Megen fAdj.f 1.1 . fvorw. präd.f jmdm. an etw. ü. sein in bezug auf etw. besser sein als jmd.: jmdm. an Erfahrung, Ausdauer ü. sein; er war ihr (im Weitsprung) haushoch ü. 1.2 . ein überlegener (klarer 2.2) Sieg — 2 . / nicht präd.f beherrscht und gelassen: etw. m it überlegener Ruhe machen; er ta t sehr ü. (selbstsicher und herab­ lassend); dazu -legenheit, die; fo. Pl.fytu 1.1: militärische Ü .; -legung, die; -en 1. fvorw. Sg.f das 1Überlegen (II): nach einiger Ü . — 2. fnur im Pl.f Folge von Gedanken, die einer Entscheidung vorausgehen\ etw. in seine Überlegungen einbe­ ziehen; Überlegungen anstellen (etw. überlegen II); gleiten /ha t übergeleitet/ 1. eine thematische Ver­ bindung zu etw. anderem hersteilen und dazu über­ gehen: zum nächsten Abschnitt ü. — 2 . etw. in etw.
1181 ü. (überführen 1.2); dazu Jeitung, die; -lesen /hat überlesen/ 1. etw. flüchtig prüfend lesen: er hat den Aufsatz nur ü. können — 2 . etw. beim Lesen über­ sehen: Fehler, einen Hinweis ü.; -liefern /hat über­ liefert/ etw. (von kulturhistorischem Wert) durch Weitersagen von Generation zu Generation od. in schriftlicher, gedruckter Form od. als Sache für die Nachwelt erhalten: in dieser Chronik ist (uns) über­ liefert, daß an überlieferten (traditionellen) Formen festhalten; dazu -lleferung, die 1. das Überliefern: die mündliche Ü. von Sagen — 2 .1 . jvorw. PLI das Überlieferte: schriftlichen Über­ lieferungen zufolge war ... 2 .2 . Brauch, Tradition: an einer Ü. festhalten; -listen /überlistete, hat überlistet/ jmdn. durch eine List täuschen, über­ vorteilen: den Gegner ü. überm fPräp. über + Eat. (dem) von Mer, Mas/; /* Mber 1.1, 2.2 Uber/über| -m a cht, die jo . Pl.j (militärische) Über­ legenheit an Zahl, Stärke: die Ü. haben, besitzen; in der Ü. sein (die größere Anzahl, Stärke besitzen); dazu ^mächtig /Adj./; -mannen jsw. Vb.; hat über­ mannt/ 1. etw. übermannt jmdn. etw. überwäl­ tigt (2) jmdn.: die Müdigkeit übermannte ihn; von Schmerz übermannt werden — 2. veraltend jmdn. überwältigen (1); -mannshoch lAdj.f höher als ein erwachsener Mensch: der Mais stand ü.; - m aß, das jo. PLj Menge, StärkS, Intensität, die über das normale od. erträgliche M aß hinausgeht: ein Ü. an Arbeit, Hitze, von Glück; etw. im Ü. haben; dazu ^mäßig jA dj.j über das normale, zu• lässige, angemessene M aß hinausgehend: über­ mäßige Belastung; ü. hohe Kosten; ü. rauchen; - m e n s chlich \Adj.f über die Kraft, Grenzen des Menschen hinausgehend, sehr groß: eine über­ menschliche Leistung, Anstrengung; -m ittein jsw. Vb.; hat übermittelt/: jmdm. eine Nachricht, Glückwünsche ü. (durch die Post od. durch eine Mittelsperson zukommen lassen); ^morgen jAdv.j an dem auf morgen folgenden Tag: er hat ü. Geburts­ tag; -müdßt /Adj./ durch zu intensive Beanspru­ chung und zu wenig Schlaf übermäßig ermüdet: völlig ü. sein; ^unit, der ausgelassene Fröhlichkeit: etw. vor, aus (lauter) Ü. tun; dazu =mütig IAdj.fi ein übermütiger Streich; ü. sein übern fPräp. über -f Akk. (den) von Mer/; / Hiber 1.2.1 —1.2.5, 3.1 -3,3, 4 über/Über| ^nächst /A d j.; nur attr.f dem nächsten folgend: am übernächsten Tag; er ist nach mir der Übernächste an der Reihe; -nachten/übernach­ tete, hat übernachtet/ die Nacht schlafend nicht in der eigenen Wohnung, sondern bei jmdm ., a n einem anderen Ort verbringen: bei Freunden, im H otel ü.; - nächtig, -nächtigt fAdj.j durch fehlenden (Nacht­ schlaf nicht ausgeschlafen, sehr müde: ü. sein, aus- sehen; -nachtung, die; -, -e n das Übernachten: der Preis für eine Ü .; ^nahme, die; -n jvorw. Sg.; zu -n ehmen II.1.1, 1.2, 2.2/; zu 1.1: die Ü. der Macht durch die W erktätigen; zu 1.2: die Ü. einer Ver­ pflichtung; zu 2.2: die Ü. von Ideen; -national jA dj.j über den einzelnen Staat hinausgehend, ver­ schiedene Staaten umfassend: eine übernationale Organisation; -natürlich fAdj.j scheinbar über die Gesetze der Natur hinausgehend: etw. dem Wirken übernatürlicher K räfte zuschreiben; die Ang st verlieh ihm übernatürliche (sehr große) Kräfte; - n ehmen I. /hat übergenommen/ etw. ü. sich etw. über die Schultern, K nie legen, hängen: eine Decke, den Mantel ü. — I I . /hat übernommen/ 1.1. etw. in Besitz, Verwaltung nehmen: das Gebäude wurde von der Stadt übernommen 1.2 . etw., das einem an­ getragen wird, annehmen und mit allen damit ver­ bundenen Aufgaben ausführen: eine Funktion, die Verteidigung des Angeklagten ü.; er soll die Lei­ tung des Betriebes ü.; er hat es übernommen, das Geschenk zu besorgen; die Verantwortung für etw. ü. (etw. verantworten 1); die K o sten ü. (tragen 5); übernommene Aufträge erledigen — 2 .1 . jmdn., etw. (von jmdm., etw.) ü.: die Passagiere wurden von einem anderen Schiff übernommen (an Bord genommen); er h at die Möbel v on seinem Vor­ gänger gleich übernommen (als Inventar mit ge­ kauft, gemietet) 2.2 . etw. von jmd. anderem verwen­ den, entlehnen: die Sendung ist vom sowjetischen Fernsehen übernommen; die Textstelle ist wörtlich aus dem Buch übernommen — 8 . sich zuviel zu­ muten, sich überanstrengen: er h at sich (bei, in, m it dieser Arbeit) übernommen; sich finanziell ü. (mehr Geld verbrauchen, a ls zu r Verfügung steht); - o rdnen /hat übergeordnet; / auch übergeordnet/ etw., jmdn. einer Sache, jmdm. ü. etw., jmdn. über etw., jmdn. stellen: Arbeitsaufgaben persönlichen Belangen ü .; jvorw. im Part. Prät.j die übergeord­ nete Dienststelle; dieser Behörde ist nur das Mi­ nisterium übergeordnet; -parteilich jA dj.; nicht adv.j über eine einzelne Partei hinausgreifend: eine überparteiliche Massenorganisation; ^planmäßig jA dj.j über den Plan hinaus (erfolgend) : ü. wurden 5000 Autos produziert; -preis, der über dem ge­ setzlichen od. über dem dem tatsächlichen Wert ent­ sprechenden Preis liegender Preis: für etw. Über­ preise zahlen; -Produktion, die jvorw. Sg.j im kap. Wirtschaftssystem gesetzmäßig auftretende, die N ach­ frage übersteigende Warenproduktion; iproduktions- krise, die durch Überproduktion hervorgerufene, bes. durch Absatzschwierigkeiten, Stagnation des w irt­ schaftlichen Wachstums, Arbeitslosigkeit gekenn­ zeichnete K rise; -p rüfen/hat überprüft/ etw., jmdn. (noch einmal) prüfen, kontrollieren: eine Rechnung ü.; alle anwesenden Personen wurden überprüft; ^quellen /ist übergequollen/ etw. quillt über etw. quillt über den B a nd eines Gefäßes: der Grießbrei ist übergequollen; -queren jsw. Vb.; hat über­ quert/ etw. ü. quer über etw. hinweggehen, -fahren: er wurde beim Überqueren der Fahrbahn vo n einem Auto erfaßt; den Ozean ü.; -ragen I. /hat übergeragt/ in horizontaler Richtung über etw. hinausragen: ein überragender B alken — II . /hat überragt/ 1. jmdn., etw. ü. in vertikaler Richtung über jmd n., etw. hinausragen: er überragt seinen Vater um einen Kopf; die Hochhäuser ü. die Stadt; O eine Frage von überragender (außer­ ordentlicher 1) Bedeutung; ein überragender (außergewöhnlicher 1.2) Erfolg — 2 . jmdn., etw. weit übertreffen (1): jmdn. an Mut, Verdiensten, Leistungen ü.; -raschen jsw. Vb.; hat überrascht/ 1. jmdn. bei etw. ertappen: die Einbrecher wurden beim Verladen des Diebesgutes überrascht — 2. etw. überrascht jmdn. etw. geschieht für jmdn. völlig unvorbereitet: das Erdbeben überraschte die Menschen im Schlaf; wir wurden vom Regen über­ rascht — 8 . etw. überrascht jmdn. etw. setzt jmdn. in Erstaunen, verwundert jmdn.: diese Nachricht überraschte alle, hat uns nicht (weiter) überrascht; Überleitung — überraschen
von etw. (unangenehm) überrascht sein; die Post ging überraschend (unerwartet) schnell; ein über­ raschender Erfolg — 4 . jmdn. mit etw. ü. jmdm. m it etw. eine unerwartete Freude bereiten: jmdn. mit einem Geschenk, seinem Besuch ü .; -raschung, die; -e n 1. jo. PL; zu -raschen 3/ das Über­ raschtsein: vor Ü. sprachlos sein; zu seiner Ü . mußte er hören, daß ... — 2. unerwartetes Geschehnis, Ereignis: eine unangenehme, böse Ü.; das ist aber eine Ü . (unerwartete Freude)\ — 3. für jmdn. eine kleine Ü . (ein kleines Geschenk) kaufen; -raschungseffekt, der auf Über­ raschung (1) beruhender Effekt; -rechnen /hat überrechnet/ etw. zur Kontrolle, prüfend (noch einmal) durchrechnen: seine Ausgaben, den K o sten­ voranschlag ü.; alle Aufgaben noch einmal ü.; -rgden /hat überredet/ jmdn. zu etw. ü. jmdn. durch Zureden dazu bringen, daß er etw. tut, was er ursprünglich nicht tun wollte: jmdn. zu einem Kauf, zum Mitkommen ü.; - r edungskunst, die Fähigkeit, jmdn. zu etw. zu überreden: er bot all seine Ü. auf, um ihn davon abzubringen; -reichen /hat überreicht/ jmdm. etw. (in feierlicher Form) geben: jmdm. eine Urkunde, Blumen ü.; -r eif jAdj.; von Früchtenf: die Bananen sind ü. (haben den richtigen Reifegrad bereits überschritten); -reizen /hat überreizt/ etw., jmdn. durch zu große Bela­ stung (der Nerven) zu stark reizen: durch den Streß wurde er, wurden seine Nerven überreizt; fvorw. im Part. Prät.j überreizt sein: seine Augen sind durch die Sonneneinstrahlung überreizt; -rennen /hat überrannt/ 1. jmdn., etw. umrennen: er hätte mich beinahe überrannt — 2 . die gegnerischen Stellungen ü. (im Sturmangriff nehmen und weiter vorrücken); <> von den Ereignissen überrannt (überrascht 2) werden; -rest, der fvorw. Pl.f: die Überreste (Reste) der Mahlzeit; + die sterblichen Überreste (jmds. Leichnam); -rieseln /ha t über­ rieselt/ 1. etw . überrieselt etw . (etw. fließt rieselnd über etw. hinweg) — 2 . etw. überrieselt (uberläuft) jmdn.: mich überrieselte ein Schauer; -rollen /hat überrollt/ 1. jmdn., etw. im Rollen, Fahren mit er­ fassen und darüber hinwegrollen: die Skifahrer wur­ den von einer Lawine überrollt — 2. die gegneri­ schen Stellungen, den Gegner ü. (mit Panzern über- rennen 2); -rumpeln /hat überrumpelt/: den Gegner ü. (völlig unerwartet angreifen, so daß er völlig über­ rascht ist); O jmdn. mit seinem Besuch ü. (jmdn. völlig überraschend besuchen); -runden /hat über­ rundet/ jmdn. bei einem W ettlauf, einer Wettfahrt um eine od. mehrere Runden überholen: der R en n ­ fahrer hatte bald alle überrundet; O der Junge überrundete (übertraf 1) alle Mitschüler übers /Präp. über + Akk. (das) von xdas/; / 1über 1.2 .1 — 1.2.5, 2.1, 3.1 —3.3, 3.4.2, 4 über| -sät /A dj.; nicht adv.f etw. ist mit etw. ü. etw. ist mit etw. dicht bedeckt: sein Gesicht ist mit Pik- keln ü.; ein mit Steinen übersäter Weg; -sättigt /Adj.; nicht adv.f: voh etw. ü. (bis zum Überdruß gesättigt) sein Überschall! -flug ze u g , das m it Überschallgeschwin­ digkeit fliegendes Flugzeug; -geschwindigkeit, die jo. Pl.j Geschwindigkeit, die größer ist als die des Schalls über/Über| -schatten, überschattete, hat über­ schattet etw. überschattet etw. etw. wirft Schatten über etw.: die Eiche überschattet die Bank; <Q>seine letzten Lebensjahre waren v o n K rankheit über­ 1182 Überraschung — Überschuß schattet (beeinträchtigt, getrübt); -schätzen /hat überschätzt/ etw., jmdn., sich zu hoch einschätzen* bewerten: er hat seine K räfte, Fähigkeiten, den Wert dieser Sache überschätzt; -schauen /hat überschaut/ 1. etw. überblicken (1): vom Berg aus- das Tal ü. (können); von diesem Platz konnte er alles gut ü. — 2t etw. überblicken (2): diese kompli­ zierten Zusammenhänge sind schwer zu ü .; - s chäumen /ist übergeschäumt/ etw. schäumt über etw. läuft schäumend über den R a nd eines Gefäßes: der Sekt schäumte über; O ein überschäumende& (nicht zu zügelndes) Temperament haben; -schlafen /hat überschlafen/ umg.: eine Sache ü. (eine Nacht über eine Sache hingehen lassen, bevor man über sie eine endgültige Entscheidung fällt); -schlag, der 1. ungefähre Berechnung: einen Ü. der Reisekosten machen — 2, Turnen ganze Drehung des Körpers um die eigene Querachse; 1-schlagen I. /hat, ist übergeschlagen/ 1, (hat) die Beine ü. (im Sitzen ein Bein über das andere legen) — 2. (ist) ein Funke ist übergeschlagen (übergesprungen 1.1) — II . /ha t überschlagen/ 1. sich um die eigene (Quer)achse drehen: das A uto überschlug sich mehrmals; O sich vor Eifer ü. (übertrieben eifrig sein); die N a ch- richten über diesen Fall ü. sich fast (eine Nach­ richt folgt unmittelbar auf die andere) — 2 . jmds. Stimme überschlägt sich (klingt plötzlich sehr hoch und schrill) — 3 . ein Kapitel im Buch ü. (beim Lesen auslassen) — 4 . etw. ungefähr berechnen: die Kosten ü .; 2-schlagen fAdj.; nicht adv.f nicht ganz kalt, mäßig warm: das Bier ist ü.; überschlagenes Wasser; -schnappen /ist übergeschnappt/ um g . 1. jmd. schnappt über jmd. verliert den Verstand: er bildet sich so viel auf seinen Erfolg ein, daß er bald überschnappt; übergeschnappt (nicht ganz bei Verstand, ein bißchen verrückt) sein — 2 . jmds. Stimme schnappt über (überschlägt sich); -schnei­ den, sich /hat sich überschnitten/ 1. sich in einem Punkt, mehreren Punkten schneiden (8) und dabei teilweise Übereinanderhängen: die beiden Kreise ü- sich — 2 . die beiden Sendungen ü. sich (fallen zeit­ lich zusammen); diese Probleme ü. sich (berühren sich inhaltlich); -schreiben /hat überschrieben/ 1. jmdm., auf jmdn. etw. ü . jmdm. etw. schriftlich* notariell übereignen: jmdm. ein Grundstück ü.; er hat das Geschäft auf seinen Sohn ü. lassen — 2 . etw.* bes. einen Text, m it einer Überschrift versehen: wie ist dieses K apitel überschrieben?; zu 1 -Schreibung, die; -schreien /hat überschrien/ jmdn. durch Schreien übertönen: der Redner wurde vo n der Menge überschrien; -schreiten /hat überschritten/ 1. etw. ü . : Gleise, eine Grenze ü. (über Gleise, eine Grenze gehen); O er h at die Siebzig bereits über­ schritten (ist über 70 Jahre alt); die Ausgaben ü. (sind größer als) die Einnahmen — 2 . eine Vor­ schrift, eine (festgesetzte) oberste Grenze nicht ein- halten, sich nicht an ein bestimmtes M aß halten: seine Befugnisse, einen Termin, den Etat ü.; die zulässige Höchstgeschwindigkeit ü.; -Schrift, die aus einem od. mehreren Wörtern, auch einem S a tz bestehender sprachlicher Ausdruck, der einem Tex t, bes. einem Aufsatz, Artikel, als Hinweis auf da& Thema, den Inh alt vorangestellt ist; ^schliß, der /PL -schüsse/ 1. erwirtschafteter Reing ew inn : einen Ü. erzielen — 2 . über den eigentlichen Bedarf, ein bestimmtes M aß hinausgehende Menge: einen Ü. an etw. haben; der Ü. an Geburten (die größere
überschüssig — überstreifen 1183 Zahl von Geburten gegenüber den Sterbefällen); zu 2 - s chlissig jAdj.; nicht adv./ über den eigentlichen Bedarf, ein bestimmtes M aß hinausgehend: über­ schüssige Gelder; er muß seine überschüssige Kraft austoben; -schütten /hat überschüttet/ 1. jmdn., -etw. mit etw. ü. etw. über jmdn., etw. schütten: jmdn. mit einem Eimer Wasser ü. — 2 . jmdn. mit etw. überhäufen: jmdn. m it Geschenken ü .; er wurde mit Fragen überschüttet (ihm wurden sehr viele Fragen gestellt); -schwang, der Jin den Verbindungen/ im Ü . (im emotionalen Übermaß) der B egeisterung, seiner Gefühle; voll, voller U. (überschwenglich) sein; ^schwappen /ist, hat über­ geschwappt/ umg. etw. schwappt über etw. schwappt über den Rand eines Gefäßes: das Wasser {im Eimer) ist übergeschwappt; -schwemmen /hat überschwemmt/ 1. etw. ü . über etw. hinwegfließen und es ganz bedecken: das Hochwasser hat große Teile der Stadt überschwemmt — 2« etw., jmdn. m it etw. zu reichlich versehen: der Markt war, wurde mit Äpfeln überschwemmt; dazu -schwemmung, die; -, - e n; -schvvenglich /A dj./ übermäßig und über- trieben gefühlvoll: überschwengliche Briefe schrei­ ben; sich ü. bedanken; -see jin den Verbindungen/ in, nach, aus Ü. in, nach, aus einem Land jenseits des Ozeans: sie waren nach Ü. ausgewandert Übersee| -h afe n , der H afen für den Überseeverkehr; - verkehr, der Verkehr nach, aus Übersee über/Über| -sehbar jAdj.; zu -sehen IL1,2/; zu II.2: der Schaden ist noch nicht ü .; -sehen I. /hat über­ gesehen/ sich etw. ü . einer Sache überdrüssig wer­ den, wenn man sie zu oft sieht: dieses Muster sieht man sich leicht über — II . /hat übersehen/ 1. etw. überblicken (1): von hier aus kann man das ganze Tal ü. — 2 . etw. überblicken (2): das ganze Ausmaß der Katastrophe laßt sich noch nicht ü. — 8.1 . etw., jmdn. versehentlich nicht sehen, beachten: beim Durchlesen Fehler \ü.; er h at das Verkehrsschild ü. 8 .2 . jmdn., etw. nicht sehen, beachten wollen, jmdn., etw. ignorieren: man übersah ihn einfach; - s ein /ist übergewesen; Präs. u. Prät. /* 2über 3/ - s e nden /hat übersandt, auch übersendet/ jmdm. etw. senden, schicken: er übersandte ihm Glück­ wünsche; -setzen I. /hat, ist übergesetzt/1.1 . jmdn. m it einem Boot, einer Fähre ans andere Ufer fahren (hat): der Fährmann hat uns übergesetzt 1.2 . mit einem Boot, einer Fähre ans andere Üfer fahren (ist): die Truppen sind im Morgengrauen übergesetzt — II. /hat übersetzt/ etw. (in eine andere Sprache) ü. einen Text schriftlich od. mündlich in einer anderen Sprache wiedergeben: das Buch wurde in mehrere Sprachen übersetzt; -setzer, der /zu -setzen II/ jm d ., der (beruflich) übersetzt; -Setzung , die; -, -en I. jzu -setzen II/ 1. das Übersetzen: eine wörtliche, freie, schriftliche Ü. des Textes — 2 . das Übersetzte: eine Ü. anfertigen; der Roman liegt jetzt in der Ü. (Übersetzt) vor — II. T echn. das Verhältnis der Drehzahlen zweier Räder, Wellen: eine andere Ü. einsch alten; -setzungsbüro, das Einrichtung, in der gegen Honorar schriftliche Übersetzungen angefertigt werden; -sieht, die 1. fo. PI ./ Überblick (2.2): nicht genügend Ü. (über etw.) haben — 2 . (in einer Zu­ sammenfassung) vermittelte umfassende Darstellung eines bestimmten Fachgebiets: eine Ü . über die französische Literatur; -sichtlich /Adj./ 1. gut zu überblicken (1): übersichtliches Gelände — 2 . klar geordnet, gut und schnell lesbar, erfaßbar: eine über­ sichtliche Darstellung; etw. ü. anordnen; -siedeln /ist übergesiedelt, auch übersiedelt/ seinen Wohn­ sitz in einen anderen Ort, in ein anderes Land ver­ legen : er ist nach Dresden übergesiedelt, übersiedelt; dazu -sied(e)lung, auch -sied(e)lang, die; ^sinnlich jA dj.j scheinbar Über das sinnlich Erfahrbare hinausgehend; -spannen /hat überspannt; / auch -spannt/ 1. etw. überspannt etw. etw. führt (in weitem Bogen) über etw. hinweg: eine Brücke überspannt das Tal — 2 . etw. mit Stoff, Folie ü. (bespannen) — 3 . das Seil, eine Saite, Feder ü. (zu straff spannen); + den / Bogen ü .; -spannt fAdj.; / auch -spannen/ das M aß des Vernünftigen, Z u ­ mutbaren überschreitend, verstiegen: überspannte Ideen; jmd. ist ü. (ein bißchen verrückt); dazu - spanntheit, die; -, -e n; -spielen /hat überspielt/ 1. Unangenehmes od. Peinliches durch geschicktes Verhalten andere nicht merken lassen: er überspielte seine Unsicherheit, diese Taktlosigkeit — 2 . Techn. Film Rundf. eine akustische Aufnahme von einem Tonträger auf einen anderen bringen: eine Schallplatte auf ein Tonband ü .; -spitzen /hat überspitzt/ etw. in unvernünftiger Weise genau, spitzfindig behandeln: eine Angelegenheit (nicht) ü.; das ist überspitzt formuliert; überspitzte (über­ triebene) Forderungen; -springen I . /ist überge­ sprungen/ 1. das Feuer, ein Funke ist übergesprun­ gen (ist von einer Stelle zu einer anderen rasch ge­ wechselt) — 2 . auf ein anderes Thema ü. (unver­ m ittelt zu einem anderen Thema übergehen) — H . /hat übersprungen/ 1. etw. ü. über etw. hinweg- springen: einen Graben, Zaun, ein Hindernis ü. * — 2. einige Seiten im Buch ü. (beim Lesen auslassen); - sprudeln /ist übergesprudelt/ etw. sprudelt über etw. läuft sprudelnd über den R and eines Gefäßes: das kochende Wasser sprudelt über; O von, vor neuen Ideen ü. (sehr viele und neue Ideen haben); ein üb ersprudelndes (sehr lebhaftes) Temperament; -spülen /hat überspült/ etw. ü. über etw. fluten und ganz m it Wasser bedecken: die W ellen ü. den Strand, das Deck; ^staatlich fAdj./ über den einzelnen Staat hinausgehend, verschiedene Staaten umfassend: eine überstaatliche Institution; -ständig JAdj.j: über­ s tändige (übriggebliebene und überalterte) Waren; - stehen I. /hat übergestanden/ überragen (I): ein überstehendes Dach — Dt. /hat überstanden/ etw., was nicht leicht zu durchstehen, zu ertragen ist, be­ wältigen, überwinden: eine K rankheit, Gefahr ü.; er hat die Prüfung gut überstanden; -steigen /hat überstiegen/1. etw. ü. über etw. steigen: einen Zaun ü. — 2 . etw. übersteigt etw.: die Nachfrage über­ stieg (war größer als) das Angebot; das übersteigt (ist zuviel für) meine K räfte, unsere finanziellen Möglichkeiten; -steigern /hat übersteigert/ etw. z u sehr steigern, etw. übertreiben: er üb ersteigerte seine Forderungen; ein übersteigertes Selbst­ bewußtsein, Verantwortungsbewußtsein; etw. über­ steigert darstellen; -stellen /hat überstellt/: der Häftling wurde dem Gericht überstellt (übergeben 2.1); -stimmen /hat überstimmt/ jmdn. durch Stim ­ menmehrheit besiegen: die Befürworter des Vor­ schlags wurden überstimmt; etw. ü .: der Antrag wurde überstimmt (mit Stimmenmehrheit abgelehnt); - strahlen /hat überstrahlt/ etw. durch noch größere Wirkung verblassen lassen: dieser Erfolg überstrahlt alle seine voraufgegangenen Siege; -streifen /hat übergestreift/ ein Kleidungsstück schnell und ohne
1184 überströmen — überweisen besondere Sorgfalt überziehen: sich ein Kleid, die Handschuhe ü.; -strömen I. /ist übergeströmt/ etw. strömt über (etw. strömt über den Rand eines Gefäßes); O überströmende (sehr große, deutlich gezeigte) Freude —* II. /hat überströmt/ etw. über- schwemmen (1): der Fluß h at die Niederung über­ strömt; ein von Tränen, Schweiß überströmtes (bedecktes 1.2) Gesicht; -stunde, die jvorw. Pl.f über die festgelegte A rbeitszeit hinaus für den Betrieb geleistete Arbeitsstunde: Überstunden machen, be­ zahlen; -stürzen /hat überstürzt/1.1 . etw. zu schnell ohne genügende Überlegung, Vorbereitung tun: eine Entscheidung ü.; eine überstürzte Abreise; über­ stürze nichts! 1.2 . sich (bei etw.) ü. etw. in sehr großer Hast tun : er überstürzte sich beim Erzählen, Essen — 2 . die Ereignisse, Nachrichten überstürz­ ten sich (folgten sehr schnell aufeinander); -tage fAdv.f Berg m .: ü. (nicht unter der Erdoberfläche) arbeiten; -tölpeln jsw. Vb.; hat übertölpelt/ jmdn. in plu mp er Weise übervorteilen, betrügen: sich (nicht) ü. lassen; -tönen /hat übertönt/ jmdn., etw. an Tonstärke übertreffen und dadurch unhörbar machen: der Lärm des Flugzeugs übertönte uns, den Lautsprecher jitrag,der; -(e)s, -trägeWirtsch. Summe, die als Ergebnis von einer Seite auf die nächste Seite übertragen w ird; -tragbar jA d j.; nicht adv.j 1. fzu -tragen 5.2 u. 8/; zu 5: diese Methode ist auch auf andere Gebiete ü. (anwendbar); zu 8: eine übertragbare (ansteckende) Krankheit — 2 . diese Eintrittskarte ist nicht ü. (ist in der Benutzung a uf den Besitzer beschränkt); 1-tragen /hat über­ tragen/ 1. etw. als Übertragung senden: ein Konzert, Fußballspiel original ü. — 2. etw. überspielen (2): eine Schallplattenaufnahme auf Band ü. — 8 . etw. bereits Geschriebenes, Gezeichnetes unverä ndert noch einmal an eine andere Stelle schreiben, zeichnen: den Aufsatz ins H eft ü.; Korrekturen (in ein anderes Exemplar) ü. — 4 .1 . etw. übersetzen (II): ein Buch vom Russischen ins Deutsche ü. 4 .2 . etw. in eine andere Form bringen: ein Stenogramm in Lang­ schriftü. — 5. etw. auf etw. ü. 5.1. /von einem tech­ nischen Teil/ einen Vorgang von einem T eilbe­ reich) zu einem anderen bringen: die Achse über­ trägt den Antrieb auf die Räder 5.2 . etw. auf etw. anderes anwenden: das läßt sich nicht auf die dor­ tigen Verhältnisse ü. — 6. jmdm. etw. ü. jmdm. den Auftrag geben, etw. zu tun, zu übernehmen: jmdm. eine Arbeit, die Leitung von etw. ü. — 7. etw. überträgt sich auf jmdn.: seine Unruhe übertrug sich auf die anderen (die anderen wurden auch unruhig) — 8 . eine Krankheit auf jmdn. ü. (bewirken, daß Krankheitserreger bei einem anderen Organismus eine K rankheit verursachen); 2-tragen fA dj.f: die übertragene (sinnbildliche, metapho­ rische) Bedeutung eines W ortes; -tr&gung, die; -, -e n 1. Sendung in Ton, Bild vom Ort der Veran­ staltung aus: die Ü. des Fußballspiels beginnt um 20Uhr —2.jzu -tragen4—6,8/; zu 4.1: derArti­ kel ist eine Ü. (Übersetzung) aus dem Russischen; zu 4.2: die Ü. von kyrillischer Schrift in lateinische Buchstaben; zu 6: die U. einer Funktion, Aufgabe; zu 8: die Ü. der Schlafkrankheit durch die Tsetse­ fliege; -tragungswagen, der Rundf. Fernsehen Kraftwagen, der m it allen technischen Einrichtungen zu r Übertragung und Aufzeichnung von Rundfunk-, Fernsehsendungen ausgerüstet ist; -treffen /hat übertroffen/ 1. jmdn., etw. (an etw.) ü. (in bezug auf etw.) mehr leisten, besser sein als jmd., etw.i jmdn. an Fleiß, Ausdauer ü.; mit dieser Leistung hat er sich selbst übertroffen (hat er mehr als je zuvor, mehr, als m an von ihm erwartete, geleistet) — 2. etw. übertrifft etw .: das übertrifft die schlimm­ sten Befürchtungen (ist schlimmer, als man be­ fürchtet hat); -treiben /hat übertrieben/ 1.1. etw. in, einer Äußerung größer, besser, schlimmer erscheinen lassen, als es in Wirklichkeit ist: er übertreibt im­ mer, maßlos 1.2 . etw. ü. in bezug auf etw. die Gren­ zen des Möglichen, Üblichen überschreiten: er sollte seine Ansprüche, so llte es rfciit seinen Ansprüchen nicht ü.; übertriebene (allzu große) Angst, B e­ scheidenheit; übertrieben ehrgeizig, sparsam sein; dazu -trejbung, die; -, -e n; -treten I. /ist, hat über­ getreten/ 1. Sport über die für den Absprung, Ab­ wurf vorgeschriebene M arkierung hinweg treten (ist, hat): sein Sprung ist ungültig, weil er übergetreten ist, hat — 2. (ist) der Fluß ist übergetreten (ist über das Ufer getreten) — 3 . zu etw. ü. eine Mitglied­ schaft, Anschauung aufgeben und sich einer anderen Anschauung, Organisation anschließen (ist): er trat von der SPD zur KPD über — II. /hat übertreten/ ein Gesetz, Verbot nicht einhalten: eine Vorschrift, Anordnung ü.; zu II -tretung, die; -, -en; -tritt, der das Übertreten (L3): sein Ü. zur K PD; -trumpfen fsw. Vb.; hat übertrumpft/ jmdn. übertreffen (1): sie versuchten, sich gegenseitig zu ü.; -Völkern jsw. Vb.; hat übervölkert/: Menschen ü. einen Ort (zuviele Menschen kommen an einen Ort); die Ur­ lauber ü. den Strand; -dazu -VQlkerung, die; -en jvorw. 8g.j zu große Bevölkerungsdichte; «voll jAdj.f allzu voll: ein übervoller Zug; der Zug war ü.; -vor­ teilen jsw , Vb. ; hat übervorteilt/ jmdn. ü. sich auf jmds. Kosten einen Vorteil verschaffen, bereichern: er versuchte, ihn bei dem Tausch zu ü.; -wachen /hat überwacht/ jmdn., etw. bes. durch Beobachtung (ständig) unter Kontrolle halten: jmdn. Tag und Nacht ü. lassen; die Polizei überwachte den Ver­ kehr; dazu -wachung, die; -, - e n; -wallen I. /ist übergewallt/ etw. wallt über etw. fließt kochend über den Rand eines Gefäßes: die Milch ist über­ gewallt — II . /hat überwallt/ geh. etw. überwallt jmdn. etw. überkommt (1) jmdn .: Gefühle des Zorns, der Liebe überwallten ihn; -wältigen jsw. Vb.; hat überwältigt; / auch -wältigend/ 1. jmdn. (durch körperliche Gewalt) bezwingen: die Flugzeugent­ führer konnten überwältigt werden — 2 . etw. über­ wältigt jmdn. etw. erfaßt jmdn. mit unwidersteh­ licher Gewalt: Angst überwältigte ihn; von Müdig­ keit überwältigt schlief er ein; -wältigend jA dj.; / auch -wältigen 2/ 1.1 . großartig und sehr ein­ drucksvoll: ein überwältigender Anblick, Eindruck; seine Leistungen sind nicht gerade ü. (sind mittel­ mäßig) 1.2 . die Resolution wurde mit überwältigen­ der (beeindruckend großer) Mehrheit ang eno m m en; - wechseln /ist überg ew ech selt/1. sich von einer Stelle zu einer anderen begeben: das Auto ist auf die Mittelspur übergewechselt — 2 . zu etw. ü. 2 .1 . zu etw. übergehen (1.1 .1): zur Gegenpartei ü. 2 .2 . zu etw. übergehen (1.1 .2): zu einem anderen Thema ü .; - weisen /hat überwiesen/ 1. jmd m . Geld durch eine Bank od. die Post zustellen: er hat ihm den Betrag überwiesen, läßt sich sein Genalt auf ein Konto ü. — 2. der Arzt hat den Patienten zum Facharzt überwiesen (mittels eines Überweisungsscheines zur weiteren Behandlung zu einem Facharzt geschickt);
dazu -Weisung, die; -weisungsschein, der vom be­ handelnden A rz t auszustellender Schein, m it dem die weitere Behandlung eines K rank en einem anderen Arzt, bes. einem Facharzt, übertragen wird; -werfen I. /hat übergeworfen/ sich, jmdm. etw. schnell, ?ose 2Überhängen: sich eine Jacke ü. — II. /hat sich überworfen/ sich mit jmdm. ü. sicA jmdm. durch Streit entzweien, verfeinden: er überwarf sich mit seinem Sohn; die Verwandten haben sich wegen derErbschaft überworfen;-wiegen /hat überwogen; / auch -wiegend/ 1.1 . das Übergewicht haben, t?or- herrsehen: die Zahl der Befürworter des Antrags überwog 1.2 . etw. überwiegt etw. etw. ist stärker als etw.: seine Neugier überwog alle Skrupel, B e­ denken; ^wiegend, -wiegend /Adj.; nicht präd.; / auch -wiegen/ 1 .1 . fattr./ der überwiegende (größte) Teil der Bevölkerung 1.2. fadv.f das Wetter war ü. (vorwiegend, hauptsächlich) niederschlagsfrei; in dieser Abteilung arbeiten ü. Frauen; -wmden /hat überwunden/ 1.1 . etw. physisch bewältigen: die B ad­ fahrer mußten eine große Steigung ü.; ein Hinder­ nis ü. 1 .2 . etw. psychisch bewältigen: endlich über­ wand er seine Abneigung; er brauchte Jahre, um diese Enttäuschung zu ü. (um über diese Enttäu­ schung hinwegzukommen); ein überwundener (ver­ alteter) Standpunkt 1.8. sich ü. sich dazu durchrin­ gen, etw. zu tun, was einem schwerfällt: er konnte sich nur schwer ü., dieser Sache zuzustimmen; dazu -Windung, die fvorw. Sg.f; -wjntern /sw. Vb.; hat überwintert/ 1. ein Tier, jmd., etw. überwintert irgendwo ein Tier, jmd. verbringt den Winter an einem bestimmten Ort: Störche ü. größtenteils in Afrika; die Polarforscher wollen in der Station M ü .; der H amster überwintert (hält den Winterschlaf) in seinem Bau — 2. Dahlien, Geranien im Keller ü. (sie den Winter hindurch im Keller überdauern lassen); -wölben /hat überwölbt/ etw. überwölbt etw. etw. überspannt etw. m it einer Wölbung: eine Kuppel überwölbt den Raum; -wuchern /hat über­ wuchert/ etw. wuchernd bedecken: das Unkraut hat die jungen Pflanzen überwuchert; eine von Efeu, Weinlaub überwucherte Laube; -zahl, die /in der Verbindung! in der Ü. in größerer Anzahl als die anderen: die Frauen waren, erschienen in der Ü.; - zahlen /hat überzählt/ etw. (noch einmal) zählen, nachzählen: sein Geld ü.; -zählig fAdj./ zuviel vor­ handen, überschüssig: überzählige E xem plare; wir sind hier ü. (überflüssig); -zeichnen /ha t über­ zeichnet/: eine Figur in einem Roman, Drama ü. (bestimmte M erkmale in ihrer Darstellung so über­ betonen, daß sie verzeichnet 2.2 ist); -zeitlich /A dj.; nicht ad v.j hinsichtlich der (künstlerischen) Bedeu­ tung, Aussage für lange Zeit, länger als in der Gegen­ wart gültig: ein Kunstwerk von überzeitlicher Be­ deutung; -zeugen /hat überzeugt; / auch -zeu­ gend, -zeugt/ 1. jmdn. durch Argumente dazu brin­ gen, daß er etw. als richtig anerkennt: jmdn. von der Schuld eines anderen, von der Richtigkeit einer Sache ü.; er war nicht zu ü., überzeugt, daß von jmds. Unschuld überzeugt sein — 2. sich durch Nach-, Überprüfen Gewißheit über etw. verschaffen: sich von der Glaubwürdigkeit einer Aussage ü .; er überzeugte sich selbst, ob alle Fenster geschlossen sind; sich mit eigenen Augen ü., daß ...; -zeugend /A dj.; / auch -zeugen, -zeugt/ einleuchtend, glaub­ haft: überzeugende Gründe, Beweise für etw. ha­ ben; etw. ü. darstellen; -zeugt /Adj.; nicht adv.; / auch -zeugen, -zeugend/ der Bichtigkeit, Gültigkeit von etw. sicher: ein überzeugter Anhänger dieser Anschauung; er ist sehr von sich selbst ü. (ist sehr selbstbewußt); -Zeugung, die das Überzeugtsein: die politische Ü. eines Menschen; etw. aus fester, in, mit innerster Ü. tun; für seine Ü. kämpfen; meiner Ü. nach, nach meiner Ü. war das anders; + etw. im /* Brustton der Ü. sagen; -zeugungs- kraft, die fo. P l.j Fähigkeit, K raft zu überzeugen; - ziehen I. /hat übergezogen/ ein Kleidungsstück über den Körp er od. über ein anderes Kleidungsstück anziehen: er hat noch einen Pullover übergezogen *— II . /hat überzogen/ 1. etw. mit etw. ü. 1.1. etw. mit einer Schicht (aus etw.) bedecken: den Kuchen mit Schokolade ü .; die Maschinenteile sind mit einer Isolierschicht überzogen 1.2. etw. (mit etw.) beziehen: die Sessel mit Leder, neu ü.; die Betten sind frisch überzogen — 2. tiefe Röte überzog (be­ deckte) ihr Gesicht; der Himmel hat sich mit Wol­ ken überzogen (ist von Wolken bedeckt) — 3.1. er hat bei dem Vortrag (die Zeit) überzogen (die fest­ gesetzte Zeit überschritten) 8.2. diese Figur wirkt überzogen (überzeichnet) 3.3 . B ank das Konto ü. (mehr Geld abheben, als auf dem Konto steht); -j- um g. jmdm. eins, ein paar ü. (jmdm. einen Schlag, Schläge mit dem Stock, der Peitsche versetzen) ; -züchtet /Adj.; nicht adv.; von Tieren und Pflanzen/ durch einseitige od. übertriebene Züchtung i n be­ stimmten Merkmalen und Anlagen oft auf Kosten der Gesundheit, Widerstandsfähigkeit über das Normale hinaus entwickelt: diese Hunderasse ist ü.; - zug, der 1.1. Schicht, m it der etw. bedeckt wird, ist: die Torte hat einen Ü. aus Schokolade; der Stahl ist mit einem Ü. aus Aluminium versehen 1.2. aus ­ wechselbare Hülle, die über etw. gezogen wird, B ezug : die Betten hatten bunte Überzüge Üblich /A dj.; nicht ad v.j einer (allgemeinen) Ge­ pflogenheit entsprechend, gebräuchlich: die üblich e Methode; etw. zu den üblichen Bedingungen ver­ einbaren; dort ist ü., daß ...; das ist nicht mehr ü.;. wie ü. (immer 1.1), kam er zu spät U-Boot, das [u:..] /Kurzw. für Unterseeboot/ s* Unterseeboot übrig /A dj.; nicht adv./ 1.1. als Best zurückgeblieben+ nicht verbraucht: der übrige Kuchen; von dem Stoff ist nichts mehr ü. 1 .2 . /nicht präd./ die übrigen (anderen 1) wußten davon nichts; alles, das übiyge- (Weitere 1) besprechen wir morgen + im übrigen (übrigens); ein übriges tu n (mehr, tun als erwartet, verlangt wird); etwas für jmdn. ü . haben (jmdn. sympathisch finden, gern haben); etwas für etw. ü. haben (für etw. Interesse, eine Vorliebe haben) übrig| -behalten /Vb./ etw. als Best behalten: er hat keine einzige Mark ü .; -bleiben / Vb./ als Best Zurück­ bleiben: v o n der Schokolade blieb nichts übrig- + jmdm. bleibt nichts (anderes) übrig, als . . . (jmd. hat keine andere Wahl, als ...) übrigens /A dv.j nebenbei bemerkt, gesagt: du könn­ test mir ü. einen Gefallen tun; ü., habe ich dir schon gesagt, daß ...? übrig|lassen /Vb./ etw. als Best zurücklassen: man hat mir von dem Kuchen nichts übriggelassen (auf­ gehoben 2.2); -f- etw. läßt zu wünschen übrig Übung, die; -en 1./o. PI.; zu üben 1/1.1. das Üben: das macht alles nur die Ü. 1.2. durch Üben erlangte Fertigkeit, Geschicklichkeit: ihm fehlt es an Überweisung — Übung 1185
Ü.; in etw. Ü . haben; in der Ü. sein, bleiben; aus der Ü. kommen — 2 . häufig und regelmäßig wieder- holte Handlung zum Zweck des Lernens und zur Stei­ gerung der Fertigkeit, Geschicklichkeit: durch Übun­ gen die Fertigkeiten steigern — 8 . seminaristische Unterrichtsstunden an Hochschulen: eine Ü. a n ­ setzen, abhalten; an einer Ü. teilnehmen — 4 .-4 6 - lauf, Folge turnerischer Bewegungen: gymnastische Übungen; eine schwierige Ü. am Barren zeigen — 5. für den Ernstfall geprobter Einsatz: dieser Alarm diente der Feuerwehr nur als Ü .; eine militärische Ü. Übungsj -flug, der; -leiter, der S p o rt Leiter einer (außerschulischen) Sportgruppe, Sektion; -stück, das /PI. -e/ kurzes M usikstück, das dazu dient, das Spielen auf einem Instrument zu erlernen Ufer, das; -s, - unmittelbar an ein (fließendes) Ge­ wässer angrenzender Streifen La nd : ein steiles, flaches, befestigtes U .; der Fluß trat über die U. yfer|los fA dj.f: eine uferlose (nicht enden wollende) Diskussion + etw. führt, geht ins uferlose (sprengt den Rahmen, geht über das vertretbare M aß hinaus) U-förmig fAdj.f [u:..] ein U-förmiges Eisen, Rohr Uhr, die; - e n 1. der Anzeige der Zeit dienendes Gerät in verschiedenster Form und Größe, das meist m it dem Uhrwerk, einem Zifferblatt und zwei Zeigern versehen ist: die U . stellen, aufziehen; die U. geht nach, vor, genau, tickt, steht, ist ab­ gelaufen; die U . schlägt zehn (gibt durch Schlagen an, daß es zehn Uhr ist); auf die, nach der U. sehen (feststellen, wie spät es isf) — 2 . /bezeichnet in Zeit­ angaben die volle Stunde/: es ist genau Punkt, Schlag zehn U.; es ist zwei U. nachts; wieviel U. (wie spät) ist es?; von zwölf U. bis vierzehn U. ist Mittagspause; fünf U. und dreizehn Minuten; 12.10 U . /sprich: zwölf Uhr zehn/ + fbes. von Betrieben, M aschinen, Menschen/ rund um die U . ohne Unterbrechung, Stillstand: rund um die U. arbeiten Uhr(en) [armband, das schmales, flaches Gebilde bes. aus Leder, Metall, m it dem die Armbanduhr am Handgelenk befestigt w ird Uhr) -feder, die Feder (3), die das Uhrwerk in Gang hält; -macher, der; -s, - Handwerker, der Uhren repariert; -werk, das Räderwerk, Vorrich­ tungen zum Antrieb der Zeiger einer Uhr; -zeiger, der einer der Zeiger der Uhr, der die Stunde od. Minute anzeigt; -Zeigerrichtung, die jo. Pl.f Rich­ tung im Kreis von links nach rechts, die der Bewe­ gung des Uhrzeigers entspricht: eine Bewegung in, entgegen der U .; -zeit, die die durch die Uhr ange­ zeigte Zeit Uhu, der; -s, -s größte europäische Eule Ukas, der; Ukas(s)es, Ukas(s)e v era ltend , oft scherzh . schriftlicher Erlaß: einen U. herausgeben UKW /unflektiert u .o . Art.; Kurzw. für Ultra­ kurzwelle/ [u:ka:ve:] s. Ultrakurzweile UKW) -»Empfänger, der /K urzw . für Ultrakurzwel­ lenempfänger/ s. Ultrakurzwellenempfäng er; - »Sen­ der, der /Kurzw. für Ultrakurzwellensender/ s. Ultrakurzwellensender Ulk, der; -(e)s, -e fvorw. Sg.f Spaß, spaßhafter, harmloser Unfug: (etw. nur aus) U. machen; (sei­ nen) U. m it jmdm. treiben ulk en fsw. Vb.; hat/ Ulk machen: mit jmdm. u. ulkig fAdj.f 1.1 . spaßig (1): etw. u. erzählen 1.2 . 1186 Übungsflug — u m g. merkwürdig, sonderbar: sein ulkiges Verhalten Ulme, die; -, -n in vielen Arten vorkommender Laub­ baum, der vor der Entfaltung seines Laubes blüht, geflügelte, einsamige Früchte hat (und wertvolles Nutzholz ergibt), Rüster Ulster, der; -s, - 1 . jo. P l.f schwerer, oft doppelt ge­ webter Mantelstoff — 2 . m eist zweireihiger, lose fallender Herrenmantel aus 1 ultimativ, auch ultimativ fAdj.f in Form eines Ulti­ matums: eine ultimative Forderung stellen Ultimatum, das; -s, -s, auch Ultim a te n befristete Forderung, für deren Nichterfüllung Gegenmaß­ nahmen angedroht werden: (jmdm.) ein U. stellen; ein U. zurückweisen Ultimo, der; -s, -s letzter Tag des Monats: die Rech­ nung bis U. bezahlen Ultra , der; -s, -s fvorw. Pl.f Angehöriger aggressiver, rechtsradikaler K reise Ultrakurzwellc, die Phys. Rundf. / auchUKW/ 1. elektromagnetische Welle mit einer Wellenlänge im Bereich von 1 bis 10 Meter — 2 . fo. Pl.f Wellen­ bereich von 1: die Sendung wird über U. aus ­ gestrahlt Ultrakurzwellen) -empfänger, der / / auch UKW - Empfäng er/ vgl. - s e nder; -sender, der / / auch UKW-Sender/ Sender für Ultrakurzwelle (2) ultrarot, ultrarot fAdj.f P h y s . infrarot Ultrarot, Ultrarot, das; -s, fo. Pl.f P hy s . Infrarot Ultraschall, der fo. Pl.f Ph ys . Schall mit Schwin- gungszdhlen über 20000 Hertz Ultraschall)welle, die Schallwelle im Bereich des Ultraschalls Ultrastrahlung, die P h y s . Höhenstrahlung ultraviolett, ultraviolett fA d j.f P h y s . zum Bereich des Ultraviolett gehörend: ultraviolette Strahlen Ultraviolett, Ultraviolett, da s; -s, fo. Pl.f P h y s . nicht sichtbare Strahlen, die im Spektrum jenseits des violetten Bereichs liegen 1um jPräp. mit Akk.; / auch ums/ 1.1. fräuml.f 1.1 .1 . /bezeichnet die kreis- od. bogenförmige Be­ wegung od. Lage im Hinblick auf einen Bezugspunkt in der Mitte; oft in Korrelation mit herum/: um das Haus (herum)gehen; das Rad dreht sich um seine Achse; den Arm um jmdn. legen; eine K ette um den Hals tragen; einen Mantel um die Schulter legen; die Wälder um Berlin herum (in der Um ­ gebung von Berlin) 1.1 .2 . /um + sich + Vb.; be­ zeichnet die Richtung einer Tätigkeit, die sich von einem Punkt aus nach allen Seiten erstreckt; der Ton liegt, auf um/: ängstlich um sich blicken; wie wild um sich schlagen 1.2 . fzeitl.f 1.2 .1 . /weist in Verbindung m it der Uhrzeit auf einen bestimmten Zeitpunkt hin/: der Vortrag beginnt um 20 Uhr; wir kamen um zwölf Uhr dort an 1.2 .2 . /weist auf eine ungefähre Zeitangabe hin; oft, bei Angabe der Uhrzeit stets in Korrelation mit herum/: ich komme um fünf Uhr herum; um Ostern (herum); das Haus ist um 1900 (herum) gebaut 1.8 . /weist auf den Grund und das Ziel einer Tätigkeit hin/: sich um jmdn. sorgen; um jmdn. trauern; es ist schade um die Zeit, die er darauf verwendet hat; Angst um jmdn. haben; um eine Ausrede ist er nie verlegen 1.4 . /weist auf eine Differenz bei M aß-, Mengen­ angaben/: das Brett ist um zehn Zentimeter zu kurz; der Ausflug wurde um acht Tage ver­ schoben; um nichts gebessert sein 1.5 .1 . /bezeichnet m it gleichlautend wiederholtem Subst. eine konti-
2um — umblicken 1187 nuierlicke Aufeinanderfolge/: Stunde um Stunde warten; sich Meter um Meter vorwärtsbewegen 1.5 .2 . / weist auf einen regelmäßigen Wechselj: er kam einen Tag um den anderen (jeden zweiten Tag) 1.6 . /in fester Abhängigkeit von Verben, Subst.j 1.6 .1 . /weist auf Zweck od. Ziel einer Tätigkeit hin/: um Geld bitten; um etw. wetten; um Hilfe rufen; der Kampf um den Frieden 1.6 .2 . /weist darauf hin, daß etw., jmd. Thema od. Gegenstand von etw. ist/: es handelt sich um folgendes es ging um die Kinder 1.6 .3 . /weist auf einen Verlust hin/: jmdn. um sein Geld bringen — 2 . /in Verbindung mit willen/ um + Gen. einesSubst.-j- willen veraltend wegen, im Interesse vom um des eigenen Vorteils willen; um der Gerechtigkeit willen; /in Ausrufen der Bestürzung, Erregung/ : um Himmels wil­ len! 2um /Adv.; / auch umsein/ umg. 1. um, um (die) . . . herum etwa, ungefähr: wir waren so um (die) zwanzig Personen; das Buch kostet um (die) zehn Mark (herum); er ist um die Fünfzig (etwa 50 Jahre alt) — 2 . etw. ist um etw. ist zu Ende, vorbei: die Ferien sind um; allein Jahr um war ... + um und um nach allen Seiten, ganz: etw. um und um kehren, wenden 3um /K o nj.; unterordnend/ 1. /als Glied der mehr­ teiligen Konj. um ... zu/ 1.1 . leitet einen finalen Gliedsatz ein; der Gliedsatz gibt das Ziel für die im Hauptsatz genannte Voraussetzung an; bei Gleich­ heit des Subjekts im Haupt- und Gliedsatz; vgl. da­ gegen damit/: sie ging in die Stadt, um einzu­ kaufen; ich komme, um dir zu helfen 1.2 . /leitet einen temporalen nachgestellten Gliedsatz ein, der das zeitliche Danach ausdrückt; betont auch den Gegensatz zum Hauptsatz/ : er kam, um gleich wieder fortzugehen — 2 . /als Glied der mehrteiligen K onj. um ... zu; in Korrelation mit Adj. + genug im Hauptsatz; leitet einen nachgestellten konsekutiven Gliedsatz ein; gibt eine (positive) Folgerung aus dem Vorhergenannten an/: Sie sind intelligent genug, um das begreifen zu können — 3 . /als Glied der mehrteiligen K o nj. um . . . zu; in Korrelation mit zu -f- Adj. im Hauptsatz; leitet einen nach­ gestellten konsekutiven Gliedsatz ein; gibt eine Folge an, die auf Grund eines im H auptsatz genannten Umstandes nicht eintreten darf, kann/: er ist zu alt, um sich noch umstellen zu können — 4 . /als Glied der mehrteiligen Konj. um so/ 4.1 . /in Ver­ bindung mit mehr als, weniger als; leitet einen nachgestellten kausalen Gliedsatz ein; kennzeichnet den Gliedsatz als verstärkenden positiven od. nega­ tiven Grund für den im H auptsatz genannten Sach­ verhalt/: er ist mein Freund, um so mehr als ich mich stets auf ihn verlassen kann; ich esse keine Pilze, um so weniger als ich giftige von ungiftigen nicht unterscheiden kann 4 .2 . /als Glied der mehr­ teiligen Konj. je ... um so/: 2je (1) u m - /trennbare, betonte od. untrennbare, unbetonte Partikel vor Verben und deren substantivischen Ab­ leitungen, die in Verbindung mit dem Grundwort bestimmte produktive Bedeutungstypen bildet/ 1.1 . /nur untrennbar/ im K reis, Bogen, von allen Seiten um etw., jmdn. herum: / z. B . umfahren, um ­ lagern, umfassen, umrahmen 1.2 . /nur trennbar/ einen Körperteil, bes. die Schultern, jmdn. um ­ schließend, umhüllend: z. B . umbinden, um ­ hängen 1.3 . /nu r trennbar/ nach allen Seiten: / z. B . sich umblicken, sich umsehen — 2 . /nur trennbar/ 2.1 . in eine andere (entgegengesetzte) Rich­ tung, Lage: / z. B . umbiegen, umlegen 2.2. auf die andere Seite: /* z. B . umblättern, umdrehen, umwenden 2.3 . um eine halbe Wendung, um 180 Grad: / z. B . sich umdrehen, sich umwenden 2.4 . von innen nach außen: /* z. B . umkehren, umwenden, umkrempeln — 3 . /nur trennbar/ von der Vertikalen (durch Einw irk ung von Gewalt) in die Horizontale, zu Boden: /* z. B . umfallen, um­ kippen, umfahren, umstoßen — 4 . /nur trennbar/ 4 .1 . von einem Ort, einer Stelle an einen anderen Ort, eine andere Stelle: / z .B . umziehen, um­ steigen, umbetten, umpflanzen 4 .2 . von einem Gefäß, Behältnis in ein anderes: / z. B . um ­ füllen, umgießen, umladen — 5 . /nur trennbar/ 5.1 . einen anderen, neuen Zustand herbeiführend: / z. B . umbauen, umfärben, umändern, um ­ strukturieren, um schulen 5 .2 . gegen Gleichwertiges, anderes: / z. B . Umtauschen, umwechseln um/Um| :ändern /hat umgeändert/ etw. ändern (1.1): ein Kleid u.; er hat die Einleitung noch etwas umgeändert; :arbeiten /hat umgearbeitet/ etw. durch Veränderung (der Form) anders, neu ge­ stalten : einen Mantel u. (lassen); er hat das Manu­ skript völlig umgearbeitet; -armen /sw. Vb.; hat umarmt/ jmdn. u. seine Arme (liebevoll) um jmdn. legen: er umarmte sie; sie umarmten sich, ein­ ander bei der Begrüßung; :bau, der /o. PI ./ das Umbauen (I): der U. des Theaters; das Geschäft bleibt wegen U., Umbaus geschlossen; Theater F ilm U. (Auswechseln der Kulissen) auf offener Szene; -bauen I. /hat umgebaut/ etw. baulich ver­ ändern: ein Haus u.; das Kino zum, in einen Kultursaal u. (umgestalten); T hea te r Film das Bühnenbild u. (die Kulissen auswechseln) — II . /hat umbaut/ eine Fläche u. um eine Fläche herum Bauten errichten: der Platz wurde mit Hoch­ häusern umbaut; B au w . der umbaute Raum (das durch die äußeren begrenzenden Mauern, Wände umschlossene Volumen eines Gebäudes); :b enenn en , benannte um, hat umbenannt etw. u. einer Sache einen anderen Nam en geben: eine Straße u.; :besetzen, besetzte um, hat umbesetzt eine Rolle, Stelle mit einer anderen Person besetzen: die Rolle mußte wegen Erkrankung des Schauspielers um­ besetzt werden; Positionen innerhalb einer Mann­ schaft u.; :betten /hat umgebettet/ 1. eine Leiche u. (exhumieren und i n einem anderen Grab bei­ setzen) — 2 . einen Kranken u. (in ein anderes Bett legen); :biegen /hat, ist umgebogen/ 1. etw. durch Biegen in seiner Lage, Form verändern (hat): einen Draht u.; das Blech nach hinten u. — 2. (ist) am Waldrand biegen wir um (kehren wir um); :bilden /hat umgebildet/ 1. ein Kabinett u. (in einem K abinett personelle Veränderungen vor­ nehmen) — 2. etw. bildet sich zu etw. um etw. verändert sich und nim mt eine andere Form, Qualität an: Gewebezellen bilden sich zu Krebszellen um; ^binden /hat umgebunden/ jmdm ., sich etw. durch Binden am Körper befestigen: sich eine Schürze, ein Kopftuch u.; er band (sich) eine Krawatte um; :blättem /hat umgeblättert/ ein beschrie­ benes, bedrucktes Blatt umwenden: Seiten in einem Buch u .; die Zeitung (die Blätter der Zeitung) u.; - b l icken, sich /hat sich umgeblickt/ sich um­ sehen (1) 76 Wörterbuch
1188 Umbra — umfrieden Umbra, die; /o. P L / dunkelbraune Farbe aus eisen- und manganhcdtigem Ton um/Um| -brechen I. /hat, ist umgebrochen/ 1.1. etw. u. verursachen, daß etw. durchbricht und von der vertikalen in die horizontale Lage gerät (hat): der Sturm hat Telegraphenmasten umgebrochen 1.2 . durchbrechen und Umfallen (ist): der Baum ist umgebrochen — 2 . (hat) den Acker u. (durch Pflügen den Erdboden wenden, so d aß die Oberfläche nach unten zu liegen kommt) — II . /hat umbrochen/ Druckerei den Schriftsatz zu Seiten od. Spalten zusammensetzen: der Satz ist noch nicht um­ brochen; 7bringen /hat umgebracht/ jmdn., sich gewaltsam töten: jmdn. auf bestialische Weise, aus Eifersucht u . ; sich selbst u. (Selbstmord begehen); -f- umg. etw. bringt jmdn. noch um (macht jmdn. fast verrückt); :bruch, der 1. grundlegende (gesell­ schaftliche) Veränderung, (revolutionäre) Um w äl­ zung: der Sieg der Oktoberrevolution bedeutete einen welthistorischen U.; ein U. im Bildungs­ wesen — 2 . Druckerei Zusammensetzen des Schriftsatzes zu Seiten od. Spälten; ^buchen /hat umgebucht/ 1. B ank eine Summe, einen Betrag u. (auf ein anderes Konto buchen) — 2. eine Reise, ein en Flug u. (eine gebuchte Reise, einen gebuchten Flug anders buchen lassen); :denken /hat um ­ gedacht; vorw. im I nf./ (auf Grund einer veränderten Situation) seine Denkgewohnheiten, Anschauungen aufgeben und sich (politisch) neu orientieren: nach dem zweiten W eltkrieg begann für viele Menschen ein Prozeß des Umdenkens; :deuten /hat umgedeu­ tet/ etw. in, zu etw. u. einer Sache, einem Sachverhalt eine andere Deutung, Erklärung geben: jmds. Fehler in einen Vorzug u. wollen; ^dirigieren /hat um­ dirigiert/ etw., jmdn. an einen anderen Ort, in eine andere Richtung dirigieren: wegen dichten Nebels wurde das Flugzeug zur Landung nach B um­ dirigiert; :disponieren /hat umdisponiert/ anders disponieren als ursprünglich vorgesehen war: da es regnete, mußten wir u.; :drehen /hat, ist um­ gedreht/ 1. etw. auf seine andere Seite wenden (hat): ein Geldstück, Blatt Papier u. — 2. etw. um­ wenden (1.3) (hat): die Hosentaschen, Strümpfe u. — 3. sich u. eine Wendung (um 180 Grad) machen (hat): er drehte sich um und ging weg; sich nach jmdm . u. (umsehen 2) — 4 . die entgegengesetzte Richtung einschlagen (hat, ist): das Schiff hat, ist umgedreht; + jmd. würde sich im Grabe u.; jeden / Groschen (einzeln) u .; jmdm. dreht sich der Magen um; jeden / Pfennig dreimal u.; den /* Spieß u.; jmdm. das / Wort im Mund(e) u.; - drehung, die einmalige (ganze) Drehung um die eigene Achse: eine halbe, ganze U .; der Motor läuft mit 6000 Umdrehungen (Touren 3) in der Minute; -einander /A dv ./ einer um den anderen, eines um das andere: u. besorgt sein; -fächeln /hat umfächelt/ geh.: ein Lufthauch umfächelt jmdn., etw. (umweht II jmdn., etw. sanft); -fahren I. /hat umgefahren/ jmdn., etw. u. an jmdn., etw. im Fähren anprallen und ihn, es dadurch umwerfen: einen Fußgänger, ein Verkehrsschild u. — I I . /hat umfahren/ etw. u. 1 .1, den See (mit dem Fahrrad) u. (rings um den See herumfahren) 1.2 . ausweichend um etw., ein Hindernis herumfahren: Schlag­ löcher u.; auf der neuen Umgehungsstraße um­ fährt man den Ort; :fallen /ist umgefallen/ 1.1. etw., jmd. gerät plötzlich aus einer vertikalen in eine horizontale Lage und kommt auf den Boden, einen Untergrund zu liegen: der Stuhl, die Vase fiel um, ist umgefallen 1.2 . jmd. sinkt ohnmächtig zu Boden: es war so heiß, daß sie fast umfiel; O umg. vor Hunger bald u. (sehr großen Hunger haben) — 2. um g. jemot. neg.\ jmd. fällt um (ändert über­ raschend seine Meinung, Gesinnung; gibt nach); + wie die / Fliegen u.; :fang, der /vorw. Sg./ 1 . Länge der Umgrenzung 1.1 . eines Körpers: der Baumstamm hat einen U. von sechs Metern; der U. einer Taille 1.2 . M ath, einer Fläche: den U. eines Kreises, Dreiecks berechnen — 2 . der Band hat einen U. von 600 Seiten (umfaßt 600 Seiten); er hat einen ganz schönen U. (ist ziemlich dick); O die Stimme des Sängers hat einen be­ achtlichen U. (er kann sehr hoch und sehr tief singen) — 8 .1 . Gesamtheit aller Einzelheiten eines Ganzen: der U. einer Arbeit, der Kunstsammlung, des Themas, Begriffs; in vollem U . (völlig) 3.2 . Bereich (1) und Grad (2.1) der (Ausw irkung eines Vorgangs, Geschehens: der U . der K atastrophe; -fangen /hat umfangen/ geh. 1 . jmdn. umarmen — 2. er war von Dunkelheit u. (umgeben 1.2); :fänglich /Adj.; nicht adv./ 1 .1 . umfangreich (1.1) i.2 . umfangreich (1.2); :fangreich /Adj.; nicht adv./ 1.1. von großem Umfang (2): ein recht umfang­ reiches Buch; scherzh. er ist ziemlich u. (dick) geworden 1.2 . umfassend: umfangreiche Vor­ bereitungen treffen; sein Wissen ist sehr u.; 7färben /hat umgefärbt/ etw., bes. ein Kleidungs­ stück, durch Färben in seiner Färbung verändern; -fassen />* auch -fassend/ I. /hat umgefaßt/ landsch., bes. norddt. jmdn., etw. u. die Arme um jmdn., etw. legen: er faßte seine Mutter liebe­ voll um — II. /hat umfaßt/ 1. etw., jmdn. völlig in die Hände, Arme schließen: jmds. Handgelenk, Taille u .; er hielt sie umfaßt — 2 . etw. enthält etw. mengenmäßig, zeitlich: seine Sammlung umfaßt mehr als 1000 Gläser; die Ausgabe umfaßt alle Werke des Dichters; -fassend /A dj.; / auch -fassen 11.2/ in bezug auf etw. sich auf alles erstreckend, weitrei­ chend : umfassende Kenntnisse besitzen; umfassende Maßnahmen treffen; ein umfassendes (vollständiges) Geständnis ablegen; :feld, das die (sozialen) Fak ­ toren, die jmdn. stark beeinflussen, ihn p rägen: das soziale U ., in dem jmd. aufgewachsen ist; -fliegen I. /ist umgeflogen/ salopp umfällen (1.1) — II. /hat umflogen/ etw. fliegend umkreisen: eine kos­ mische Rakete umflog den Mond; -floren, sich /sw. Vb.; hat sich umflort; / t auch -flort/: sein Blick umflorte (trübte 2) sich; -flort /A dj.; vorw. präd.; / auch -floren/: sein Bild war schwarz u. (war m it einem Trauerflor versehen); ^formen /ha t umgeformt/ 1. etw. in eine andere Form bringen: eine mathematische Gleichung u.; einen Satz ins Passiv u.; Gleichstrom in W echselstrom u. (trans­ formieren) — 2 . etw. formt jmdn. um jmd. wird durch etw., bestimmte Einflüsse im Wesen ver­ ändert: der Krieg, dieses Erlebnis hat ihn um­ geformt; :former, der; -s, - Elektrotechn. Maschine od. Gerät zum Umformen von Gleich- in Wechselstrom od. umgekehrt; 7frage, die (system a­ tische) Befragung einer größeren Anzahl von Perso­ nen nach ihrer M einung zu einer bestimmten Sache von allgemeiner Bedeutung; -frieden, um friedete, hat umfriedet veraltend etw. einfrieden, um­ zäunen: einen Garten m it einer Hecke, einem
umfüllen — umhinkönnen 1189 Zaun u.; -f ü llen /hat umgefüllt/ etw. in etw. u. etw. aus einem Gefäß in ein anderes füllen ’. Tee in die Thermosflasche u.; Kartoffeln in Säcke u.; :funktionieren /hat umfunktioniert/ etw. in, zu etw. u. etw. einer anderen Funktion zuführen, für einen anderen Zweck verwenden: das ehemalige Schauspielhaus wurde in eine Konzerthalle um­ funktioniert; :gang, der fo. Pl.f 1. Verkehr (3) mit anderen Menschen: mit jmdm. U . pflegen; er hat viel U. m it Ausländern; Erfahrung im U. mit schwererziehbaren Kindern haben — 2 . das Um­ gehen (1.2.2) mit etw., d ie Handhabung von etw.: die Schüler übten sich im U. mit Karte und Kom­ paß; er kannte sich im U. mit diesem Gerät aus; + jmd. ist kein U. (keine passende, geeignete Gesellschaft) für jmdn.; :gänglich fAdj.; nicht adv.f angenehm im Umgang (1), keine Schwierigkeiten im Umgang machend: er ist ein umgänglicher Mensch, hat eine umgängliche Art ^Jmgangs/umgangs zu Umgang 1| -form, die fvorw. P l.f: er hat gute, keine Umgangsformen (weiß sich gut, nicht zu benehmen); -spräche, die fo. Pl.f Spra ch w iss. Existenzform der Sprache, die zwischen den Mundarten und der Literatursprache steht; dazu - sprachlich fAdj.f: ein umgangssprachliches Wort; - ton, der fo. Pl.j Art und Weise, sich im Umgang m it jmdm. sprachlich auszudrücken: einen höf­ lichen, rauhen U. haben; zu jmdm. nicht den richtigen U . finden um/Um| -garnen /sw. Vb.; hat umgarnt/ jmdn. durch Liebenswürdigkeit, Schmeichelei, List für sich und seine Absichten zu gewinnen suchen: sie ver­ stand es, ihn zu u.; -geben /hat umgeben/ 1.1. etw. um gibt etw . etw. bildet eine Begrenzung um etw. herum: ein Zaun umgibt den Garten; der Hof ist von einer Mauer u. 1 .2 . jmd., etw. umgibt jmdn.: die Menschen, die ihn täglich u. (die sich täglich um ihn herum, in seiner Nähe befinden); von Neugierigen u. (umringt) sein; bald umgab uns Dunkelheit (war es um uns herum dunkel); O von Liebe und Fürsorge der Eltern u. sein; - gebung, die; -, - e n 1. die einen Ort umgebende Landschaft, Gegend: die Stadt hat eine reizvolle, gebirgige U .; die nähere, weitere U . Dresdens, von Dresden — 2 . Bereich, in dem ein Lebe­ wesen existiert, jmd. tätig ist: er hat sich in der neuen U. gut eingelebt; der Täter wird in der näheren U . des Opfers (unter den Menschen, die das Opfer täglich umgaben) vermutet; :gegend, die Gegend um einen bestimmten Ort herum: die Polizei hat in der U. alles abgesucht; -gehen //* auch -gehend/ I. /ist umgegangen/ 1.1 . ein Gerücht, diese Krankheit geht um (gelangt von einem zum andern und verbreitet sich so) 1.2 . in der alten Burg sollen Gespenster u., (soll es spuken) — 2.1 . mit jmdm., einem Tier in bestimmter Weise u. jmdn., ein Tier in bestimmter Weise behandeln: er ging sehr grob mit ihr um ; mit Kündern, Tieren umzugehen wissen (sie richtig behandeln können) 2.2 . mit etw. in bestimmter Weise u. etw. in be­ stimmter Weise handhaben, gebrauchen: er geht sehr sorgfältig mit seinen Sachen um; lernen, m it etw. richtig umzugehen — 3 . mit etw. u. sich in Gedanken m it etw. beschäftigen, etw. Vorhaben: er ging mit dem Gedanken um, ein Haus zu bauen — II. /hat umgangen/ 1. etw. u. ausweichend um etw., ein Hindernis herumgehen, -fahren: den Gegner (auf zwei Seiten) u.; wir müssen dieses unwegsame Gelände u .; diese Straße umgeht die Ortschaft (verläuft um die Ortschaft herum); O Schwierig­ keiten zu u. suchen; es ließ sich nicht u. (ver­ meiden), daß . . . — 2. eine Vorschrift u. (nicht befolgen, nicht einhalten); :gehend fAdj.; nicht präd.; / auch -gehen 1/ sofort, bei der ersten Ge­ legenheit: u. antworten; für die umgehende Er­ ledigung von etw. danken; -gehung, die; jo. PI .; zu -gehen II/; -gehungsstraße, die Straße, die um einen Ort herum führt, so d aß der Verkehr da s Zentrum nicht passieren muß; :gekehrt /Adj.; / auch umkehren/ 1. entgegengesetzt (1.2): in um­ gekehrter Reihenfolge — 2 . es kam u. (das Gegen­ teil trat ein); genau u. ist es richtig; -f u. wird ein / Schuh daraus; gestalten /hat umgestaltet/ etw. durch eine neue Gestaltung verändern: das Stadtzentrum ist umgestaltet worden; dazu G e­ staltung, die; :gießen/hat umgegossen/ 1. Flüssig­ keit aus einem Gefäß in ein anderes gießen, um ­ füllen: Milch (in ein en Krug) u. — 2. etw. durch erneutes Schmelzen und Gießen (4) in eine andere Form bringen: ein Werkstück u.; :graben /hat umgegraben/: Erde, den Garten u. (Erde, die Gartenerde durch Graben umwenden); -grenzen /hat umgrenzt/: eine Hecke umgrenzt (begrenzt rings­ um) das Grundstück; eine v on Wald umgrenzte Wiese; dazu -grenzung, die; -, - e n; gruppieren /hat umgruppiert/ etw. anders, neu gruppieren: die Mannschaft wurde umgruppiert; :gucken, sich /hat sich umgeguckt/ umg. 1. sich umsehen (1) — 2. sich umsehen (2); :haben /hat umgehabt/ um g. etw., bes. ein Kleidungsstück, umgehängt, um ­ gebunden haben: einen Schal, eine Schürze, keinen Schlips u.; -halsen jsw. Vb.; hat umhalst/: jmdn. u. (jmdm. um den Hals fallen, jmdn. umarmen); :hang, der mantelartiges, ärmelloses Kleidungs­ stück, das m an sich über die Schultern hängt; -hängen I. /hat umgehängt/ jmdm., sich etw. um den Hals, die Schultern hängen: sich den F oto ­ apparat, eine K ette u. — II. /hat umhängt/ etw. mit etw. behängen, umkleiden (II): das Rednerpult war mit rotem Stoff umhängt; :hängetasche, die Tasche, die an einem langen Riemen über der Schulter getragen wird; :hauen /hat umgehauen/ 1. /haute um, geh. hieb um/ einen Baum u. (fällen 1) — 2. /haute um/ umg. jmdn. umwerfen (3.1): das Gläschen W ein wird dich nicht gleich u.!; salopp es hat mich fast umgehauen, als ich das hörte; -her fAdv.f nach allen Seiten, ringsum­ her, rundumher: die Trümmer des Flugzeugs waren weit u. verstreut um her- fin verbalen Zusammensetzungen und deren substantivischen Ableitungen! 1. nach allen Seiten, z.B .: umherblicken — 2. herum- (3), z. B .: um­ hertreiben umherj -irren jVb.; ist/: er war stundenlang in der Stadt, im Wald umhergeirrt (plan- und ziellos umhergelaufen); -laufen /Vb.; ist/ (plan- und ziel­ los) hierhin und dorthin laufen: auf der Suche nach etw. lange u. müssen; -liegen fVb.f. ungeordnet, verstreut daliegen: überall lagen seine Sachen um­ her umhin|können fVb.f nicht u., etw. Bestimmtes zu tun nicht anders können, als etw. Bestimmtes zu tun: er wird nicht, kaum u., die Einladung a n­ zunehmen 76*
1190 umhüllen — umleiteh um/Umj -hüllen /hat umhüllt/ jmdn., etw. mit etw. u. etw. als Hülle um jmdn., etw. legen: jmdn. mit. einer Becke u .; O dichter Nebel umhüllte (umgab 1.2) uns; :kehr, die; jo. PLj das Umkehren (1): das W etter zwang die Bergsteiger zur U .; 7kehrbar fAdj.; za umkehren 3/: die Gleichung, der Vor­ gang ist u.; :kehron /ist, hat umgekehrt; / auch umgekehrt/ 1. auf dem eingeschlagenen Weg kehrt­ machen und sich zurückbegeben (ist): wir k ehrten um, als es zu regnen begann; laß uns lieber u. — 2. (hat) 2.1 . etw. von innen nach außen wenden: die Hosentaschen, Strümpfe u. 2.2 . etw. auf seine andere, entgegengesetzte Seite setzen, stellen, legen: die Stühle u. 2 .8 . sich umdrehen (3): er kehrte sich im Weggehen noch einmal um — 8 . etw., bes. einen Zustand, ein Verhältnis, ins Gegenteil kehren (hat): die Reihenfolge u.; + den / Spieß u.; :kehrfilm, der Film, der beim Entwickeln sofort ein Positiv ergibt; :kippen /ist, hat umgekippt/ 1. (ist) 1.1 . etw. fällt um: die Vase ist umgekippt; die Leiter kann leicht u. 1.2. umg. jmd. fällt um: bei der Hitze kippten viele Menschen um — 2. etw. umwerfen (1) (hat): eine Vase u. — 8. (ist) u m g . jemot. neg.j jmd. kippt um (ändert über­ raschend seine Meinung, Gesinnung; gibt nach) — 4. (ist) jmds. Stimme kippt um (geht plötzlich in eine andere Stimmlage über); -klammern /hat um­ klammert/ etw., jmdn. fest, krampfhaft umfaßt halten: jmds. Handgelenk u.; etw. fest umklam­ mert halten; :kleidekahine, die Kabine zum Um­ kleiden (I); -kleiden I. /hat umgekleidet/ geh. sich, jmdn. umziehen (2) II. /hat umkleidet/ etw. mit etw. ringsherum bedecken: die Tür war m it Girlan­ den umkleidet; das Rednerpult mit rotem Stoff u. (bespannen); :knicken / hat, ist umgeknickt/ 1.1 . (hat) ein Stück Pappe, Papier u. (50 w eit biegen, daß ein Knick entsteht) 1.2 . (ist) die Blüte ist um­ geknickt (ist durch Knicken umgefallen) — 2, mit dem Fuß plötzlich zur Seite knicken (ist): er knickt leicht um; :kommen /ist umgekommen/ 1. bei einem Unglück, Unfall, im K rieg sterben: er ist bei dem Flugzeugabsturz, Erdbeben, im Krieg umgekommen; um g. du wirst nicht gleich u. (sterben, Schaden erleiden), w en n du das mal machst; O vor Angst, Hanger, Burst fast, bald, beinahe u. (Angst, Hunger, Durst in sehr hohem Maße empfinden) — 2 . schlecht, ungenießbar wer­ den: paß auf, daß das Obst nicht umkommt; nichts u. lassen; -kränzen /sw. V b hat umkränzt/ etw. u. um etw. herum zum Schmuck etw. kranz­ artig legen: die Haustür mit Girlanden u.; O der See ist von Wald umkränzt (umgeben 1.1); :kreis, der 1. jo. PL / Gebiet von bestimmter Ausdehnung um einen bestimmten Punkt, Ort herum: die Trüm­ mer lagen im U. von einem Kilometer verstreut; die Seen im U. von Berlin; über den U, (die nähere Umgebung) der Stadt hinaus — 2 . Um­ gebung (2): er wußte nichts von einem solchen Vorfall in seinem U. — 8. M ath, um die Ecken eines regelmäßigen Vielecks gezogener K r eis ; -krei­ sen /hat umkreist/ etw., jmdn. u. sich in einer kreisförmigen Bahn um etw., jmdn. bewegen: Vögel u. den Turm; die Sonne wird von Planeten um­ kreist; :krempeln / hat umgekrempelt/ um g . 1 .1 . (sich) die Hosenbeine, Hemdsärmel u. (mehrmals nach oben Umschlagen) 1.2 . die Strümpfe, Taschen u. (umwenden 1.3) — 2 . u m g . etw., jmdn. von Grund auf ändern (1.2): er hat den Plan wieder völlig umgekrempelt; in seinem Alter kannst du ihn nicht mehr u.; :laden /hat umgeladen/ etw. von einem Behältnis, Fahrzeug in, auf ein anderes laden: Kohlen, Getreide auf Schiffe u.; dage5 die Bei­ trag, der auf jede einzelne Person entfällt, die an einer gemeinsam zu finanzierenden Unternehmung, Verpflichtung beteiligt ist: die U. beträgt pro Person zehn Mark; -lagern I. /hat umgelagert/ etw., bes. Güter, Waren, anders als vorher, an einem anderen Ort lagern: Getreide an einen trockenen Platz u. — II. /hat umlagert/ jmdn., etw. u. sich um jmdn., etw. drängen (1.2,1): Autogrammjäger um lagerten ihn; der Verkaufsstand war immer dicht (von Neugierigen) umlagert; :lauf5 der 1. jo. PL; zu -laufen 11.1 .2/: der U. eines Satelliten um die Erde; <> das Herz hält das Blut in U. (läßt es zirkulieren) — 2 . /o, PL; zu -laufen 1.3/: der U. der Zahlungsmittel; diese Münze wird aus dem U. (Verkehr 2) gezogen; etw. in U. bringen (kursieren lassen); das Schreiben ist im U. (läuft um) — 3. an eine bestimmte Personengruppe innerhalb eines Betriebes gerichtete, m eist abzuzeichnende offizielle, schriftliche Mitteilung; daufbahn, die Bahn eines (künstlichen) Himmelskörpers um einen Himmelskörper; -laufen I. /hat, ist umgelaufen/ I. jmdn., etw. umrennen (hat): er hätte mich bei­ nahe umgelaufen — 2 . sich um eine Achse, einen Schwerpunkt bewegen, drehen, rotieren (ist): fvono. im Part. Präs./ eine umlaufende Weile — 3. von einem zum anderen weitergegeben werden, k u r ­ sieren (ist): nach umlaufenden Gerüchten so ll...; eine Zeitschrift unter den Mitarbeitern u. lassen; das umlaufende (im Verkehr befindliche) Geld — II. /hat umlaufen/ etw. u. 1 .1 . rings um etw. her­ umlaufen: er hat die Talsperre ganz u. 1 .2 . etw. bewegt sich (in einer' bestimmten Bahn) um etw. herum: die Erde umläuft die Sonne in einem Jahr; daufmittel, die fPl.f W irts ch. Gesamtheit der in den soz. Betrieben eingesetzten notwendigen materiellen und finanziellen Mittel; daufzeit, die Zeit, die ein (künstlicher) Himmelskörper zum Umlaufen eines Himmelskörpers braucht; daut, der Sprachwiss. 1.fo.Pl.jWechselvona,o,u,auzuä,ö,ü,äu— 2. durch 1 entstandener Laut, ä, ö, ü, äu: ä ist ein U .; degekalender, der Kalender, dessen Blätter um­ gelegt (3) werden können; degen /hat umgelegt/ 1. jmdm., sich etw. um den Hals, die Schultern legen, hängen: sich eine Stola, K ette u. — 2. etw. von der vertikalen in die horizontale Lage bringen: der Schornstein des Schiffes muß beim B arch ­ fahren der Brücke umgelegt werden; der Regen hat das Getreide umgelegt (zu Boden gedrückt); die alten Bäume sind umgelegt (gefällt 1) worden — 3. etw. in seiner Lage so verändern, daß es waagerecht od. auf seine andere Seite zu liegen kommt: die Lehnen der Sitze lassen sich 11.; einen Kragen u. (Umschlägen 3.1) — 4 . derb jmdn. kalt­ blütig erschießen: der Gewalttäter h at zwei Poli­ zisten umgelegt — 5 .1 . etw. an eine andere Stelle verlegen: ein Kabel u. 5 .2 . der Patient wurde um­ gelegt (in ein anderes Zimmer gelegt) — ß. die (Un)kosten, Ausgaben wurden auf alle Beteiligten umgelegt (anteilmäßig verteilt); deiten /hat um­ geleitet/ etw., bes. den Verkehr, über eine andere Strecke leiten: infolge eines Unfalls m ußte der Ver­ kehr, Zug umgeleitet werden; einen Bach u. (in
Umleitung — umschauen 1191 ein anderes, neues Bett leiten); dazu 7leitung , die; :lenken /hat umgelenkt/1.1 . 'ein Fahrzeug, wenden: der Fahrer lenkte den Wagen um 1.2 . an der Ecke lenkte der Fahrer um (kehrte er mit dem Fahrzeug um); :lernen /hat umgelernt/ 1.1 . um - denken 1.2 . nach seinem Unfall mußte er u. (seinen bisherigen Beruf aufgeben und einen anderen Beruf erlernen); diegend /Adj.; nur attr.f in der Um­ gebung von etw. liegend: die Talsperre versorgt die umliegenden Ortschaften mit Trinkwasser; :modeln /hat umgemodelt/ umg. 1 .1 . etw. (nach und nach) an­ ders gestalten: die ganze Wohnung, den Mantel u. 1.2 . jmdn. u .: er hat sie (zu einem anderen Men­ schen, völlig) umgem odelt (umgewandelt, im Wesen verändert); :münzen /hat umgemünzt/ etw. in, zu etw. n. 1 .1, etw. Positives bewußt als Negatives auslegen : er münzte die Äußerung seines Kollegen in Diffamierung um 1.2 . etw. nutzbringend (in, zu etw.) verwandeln: Ideen in praktische Vorschläge u.; - n a chtet /Adj.; nicht adv./ im Zustand geistiger Verwirrung: (geistig) u. sein; :nähen /hat um­ genäht/ ein Kleidungs-, Wäschestück umsäumen: den Rock u.; -nebeln /sw. Vb.; hat umnebelt/ 1.1 . Wolkenschleier u. die Sonne (hüllen die Sonne in Nebel ein); <0 er saß am Schreibtisch, von Tabak­ rauch umnebelt (eingenebelt) 1.2 . der Alkohol hat seine Sinne, seinen Blick umnebelt (getrübt 2); organisieren /hat umorganisiert/ etw. anders als bisher, etw. neu organisieren: den Arbeitsablauf u . ; :pflanzen /hat umgepflanzt/ eine Pflanze aus der Erde herausnehmen und an einem anderen Ort einpflanzen: Bäume, Sträucher u.; :pflügen /hat u m g epflügt/: den Acker u. (pflügen, umbrechen 1.2); :polen/hat umgepolt/Phys.Elektrotechn.:eine Batterie u. (den Plus- und Minuspol vertauschen); 7programmieren /hat umprogrammiert/ K ybern .: einen Elektronenrechner u. (sein Programm verän­ dern, ihn neu programmieren); :quartieren /sw. Vb.; hat umquartiert/ jmdn. u. veranlassen, daß jmd. ein Quartier verläßt und in ein anderes zieht: einige der Hotelgäste mußten umquartiert werden; -rah­ men /hat umrahmt/ 1. etw. umgibt etw.: der Ort ist von Hügeln und Wäldern umrahmt — 2 . eine Veranstaltung, Feier musikalisch, mit kulturellen Darbietungen u. (durch Hinzufügung musikali­ scher, kultureller Darbietungen, bes. am Anfang und Ende, gestalten); -randen, umrandete, hat um­ randet 1.1. einen Buchstaben, eine Stelle in einem Text u. (mit einem Strich ringsherum hervorheben); die Fehler rot u. 1 .2 . etw. mit etw. umgeben, ein­ fassen: die Tischdecke mit einer Spitze u.; -rändern /sw. Vb.; hat umrändert/ umg. etw. umranden; :rangieren /hat, ist umrangiert/ 1.1, (hat) einen Zug u. (auf ein anderes Oleis stellen; durch Ran­ gieren anders, neu zusammenstellen) 1.2 . (ist) ein Zug rangiert um (wechselt auf ein anderes Gleis über); 7räumen /hat umgeräumt/ etw. an eine an­ dere Stelle räumen: Möbel, die Wäsche im Schrank u.; ein Zimmer u. (durch Räumen 2 anders ge­ stalten) ; ^rechnen /hat umgerechnet/ etw. in etw. u. ausrechnen, wieviel etw., bes. eine Summe, ein B e­ trag, in einer anderen Währung, einer anderen (Maßeinheit ergibt: Mark in Rubel u.; Meter in Zentimeter u.; -r eißen I. /hat umgerissen/ jmdn., etw. zu Boden reißen: der Hund riß mich vor Freude fast um; der Sturm hat das Zelt umgerissen — II. /hat Umrissen/ etw. u. das Wesentliche einer Sache, Angelegenheit in großen Zjigen knapp dar­ stellen: er hat das Thema, die Situation kurz Um­ rissen; scharf umrissene (genau ausgeprägte) Vor­ stellungen von einem Projekt haben; :rennen /hat umgerannt/ jmdn., etw. u. an jmdn., etw. beim Rennen anprallen und ihn, es dadurch umwerfen: beinahe wäre er umgerannt worden, als er aus der Haustür trat; einen Eimer u.; -ringen /hat umringt/ jmdn., etw. u. um jmdn., etw. ringsherum (dicht) gedrängt stehen: der Lehrer war von seinen Schülern umringt; Reporter umringten den Sieger; :riß, der 1. Linie, die als äußere Begrenzung von etw. erscheint, K o n tu r : er erkannte nur die Umrisse der Gestalt; etw. im U., in Umrissen zeichnen — 2. /nur im PI./ in Umrissen in großen Zügen, im Überblick: eine Literaturgeschichte in Umris­ sen Umriß| -linie, die Umriß (1); -Zeichnung, die Zeich­ nung, die nur die Umrisse der dargestellten Gegen­ stände, Figuren zeigt um| :rühren /hat umgerührt/ etw. durch Rühren bewegen (und dadurch die darin enthaltenen Substan­ zen vermischen): den Inhalt des Beutels in kochendes Wasser geben und gut u.; die Suppe unter häufigem Umrühren zehn Minuten kochen lassen; -runden /hat umrundet/ etw. umkreisen: das Raumschiff hat die Erde zehnmal umrundet; 7msten /hat umgerüstet/ 1. ein Staat rüstet um (stellt seine Rüstung um) — 2 . eine Maschine u. (nach rationellen, effektiven Gesichtspunkten u m ­ bauen, umgestalten) ums /Präp. um -f* Akk. (das) von Mas/; / Mm 1.1 .1, 1.3, 1.6; /in vielen Fällen heute nur ums/: u. Haus gehen um/Um| -satteln /hat umgesattelt/ umg. von einem Studienfach, B eruf in ein anderes, einen anderen überwechseln: er sattelte von Physik zu(r) Medizin um; er hat umgesattelt und arbeitet jetzt in der Landwirtschaft; -satz, der der in Preisen und Mengen ausgedrückte Absatz von Waren, Um­ fang von Dienstleistungen innerhalb eines bestimm,- ten Zeitabschnitts: einen hohen U. haben; den U. steigern; der U. an Getränken Umsatz) -plan, der /DD R / innerhalb eines bestimm­ ten Zeitraumes für einen Betrieb festgelegter Plan für den Umsatz; -Steuer, die 1. Steuer, die in der D DR auf alle Umsätze an Waren und Dienst­ leistungen nicht volkseigener Betriebe erhoben w ird — 2. allgemeine Form einer Verbrauchssteuer in kap. Ländern um/Um| -säumen I. /hat umgesäumt/ etw. u. den Rand vom Stoff eines Kleidungs-, Wäschestücks zur Innenseite, linken Seite hin Umschlagen und fest­ nähen: den Rock u. — II. /hat umsäumt/ etw. ringsherum mit etw. einfassen: die Tischdecke mit Spitze u.; O die Ufer des Sees sind von Schilf umsäumt (umgeben 1.1); gehalten /hat um­ gesch altet/ 1. ein Gerät, eine Anlage durch eine Schaltung anders einstellen: das Netz von Gleich­ strom auf Wechselstrom u.; den Heizofen auf Stufe drei u.; O umg. er kann nicht so schnell u. (sich auf etw. anderes einstellen) — 2. Rundf. Fernsehen von einem Sender auf einen anderen schalten: wir schalten um nach B; :schau /in der Verbindung/ (nach jmdm., etw.) U. halten (sich nach jmdm ., etw. suchend umsehen); :schauen, sich /hat sich umgeschaut/ 1. 1and sch. 1.1. sich um-
1192 umschichtig — umsetzen sehen (1) 1.2 . sigh (nach jmdm., etw.) umsehen (2) — 2. sich nach etw., jmdm . umsehen (3); ^schichtig fAdv.f: die Mähdrescher sind u. (im Wechsel) im Einsatz; -schiffen jsw. F6 .; hat umschifft/: eine Insel, die Klippen u. (mit dem Schiff umfahren); O er hat alle Klippen glücklich umschifft (alle Schwierigkeiten geschickt gemeistert); Tschlag , der 1. Schutzumschlagi der U. des Buches ist ein­ gerissen; abwaschbare Umschläge für Schul­ bücher — 2 . Briefumschlag: gefütterte Umschläge; die Karte in einen U. stecken — 8. einen kalten, heißen U. machen (ein kaltes, heißes feuchtes Tuch zu therapeutischen Zwecken um einen Körperteil legen); Umschläge mit essigsaurer Tonerde — 4. nach außen umgeschlagener Rand von Kleidungs- stücken: eine Hose mit U.; die Ärmel haben breite Umschläge — 5 . fo. P l.j plötzliche ent­ scheidende, wesentliche Verä nd erung: ein plötzlicher U. des W etters; der U. seiner Stimmung war uns unerklärlich; der U. in eine neue Qualität — 6 . fo. Pl.f Pol. ök. Prozeß der Verwandlung und Nutzbarmachung bestimmter vorgeschossener Mittel während der Reproduktion — 7 . fo. Pl.f Güterum­ schlag: d er U. von der Eisenbahn auf Schiffe; :schlagen /ist, hat umgeschlagen/ 1. (hat) Bäume u. (fällen 1) — 2- (ist) das Auto, der Kran ist um­ geschlagen (umgefallen 1.1); das Boot ist um­ geschlagen (gekentert) — 8 . (hat) 3.1 . etw. u . den Rand von etw., bes. von einem Kleidungsstück, auf seine andere Seite wenden: den Kragen, die Man­ schetten u .; die Tischdecke ist an der einen Ecke umgeschlagen 3.2 . eine Seite im Buch u. (um­ blättern) — 4 . etw. schlägt (in etw.) um etw. ver­ ändert sich plötzlich entscheidend, wesentlich (ist): das W etter wird bald u.; die Stimmung schlug plötzlich um — 5 . (hat) Waren, Güter u. (von einem Transportmittel in ein anderes umladen) Umschlag| -hafen, der Hafen, in dem der Güter­ umschlag von See od. vom Fluß nach Land und umgekehrt stattfindet; -platz, der Ort, an dem (bestimmte) Güter verladen, umgeladen od. a u s ­ geladen werden: N ist ein großer U. für Kaffee, Rohöl um/Um| -schließen /hat umschlossen/ 1.1 . etw. umschließt etw. etw. führt um etw. (rings)herum und schließt es ein: eine Mauer umschloß früher die Stadt; der Ort ist auf drei Seiten v on Bergen umschlossen 1.2 . jmdn., etw. umfassen (II.l): er umschloß sie mit beiden Armen; -schlingen I. /hat umgeschlungen/ sich einen Schal, ein Tuch u. (locker umbinden) — II . /hat umschlungen/ 1. jmdn. umarmen: sie um schlangen sich, einander; ein eng umschlungenes Liebespaar — 2 . etw. um ­ schlingt etw. etw. ist um etw. geschlungen: ein dicker Schal umschlang seinen Hals; :schmeißen /hat umgeschmissen/ umg. 1. etw. umstoßen, um ­ werfen: er hat die Vase umgeschmissen; einen Stuhl u. — 2.1 . jmdn. umwerfen (3.1): ihn kann so leicht nichts u.; das Gläschen wird dich doch nicht gleich u. 2 .2 . diese Sache hat unseren Plan umgeschmissen (umgeworfen 3.2); :schnallen /hat umgeschnallt/: sich einen Gürtel u. (um den Kör­ p er legen und m it einer Schnalle befestigen, ver­ schließen); -schreiben I. /hat umgeschrieben/ 1. etw. Geschriebenes inhaltlich, form al umgestalten: er mußte ein Kapitel des Buches u. — 2. etw. auf jmdn., etw. u. etw., das bisher im eigenen Be­ sitz war, jmdm., einer Sache durch Änderung im Register notariell schriftlich übereignen: er hat das Geschäft auf seinen Sohn u. lassen — II . /hat um­ schrieben/ 1. etw. in seinen wesentlichen Zügen be­ schreiben: eine Aufgabe, jmds. Befugnisse (genau, kurz) u. — 2 . etw. m it anderen, oft verhüllenden Wör­ tern, Worten ausdrücken: ein anstößiges W ort u.; Tschrift, die 1.1 . P h o n e t . lautlich genaue graphische Wiedergabe von Wörtern: die phonetische U. eines Wortes 1.2. Sprachwiss. Übertragung einer auf einem Alphabet beruhenden Schrift in eine auf einem anderen Alphabet beruhende Schrift: die U. kyrillischer Schrift in lateinische Buchstaben — 2. die U. einer Münze (kreisförmig verlaufende B e­ schriftung am Rand einer Münze); :schulen /hat um geschult/ 1. einen Schüler u. (von einer Schule in eine andere Schule überwechseln lassen) — 2 . jmdn. für einen anderen Beruf als den bisher aus­ geübten ausbilden: die Bergleute wurden für andere Berufe umgeschult; -schwärmen /hatumschwärmt/ 1. Insekten u. etw., jmdn. Insekten fliegen in Schwärmen um etw., jmdn. herum: Mücken u. die Lampe —* 2. Menschen u. jmdn. Menschen um ­ geben jmdn. in Scharen, bewundern ihn (und suchen seine Gunst zu erlangen): der Schlagerstar wurde von vielen Mädchen umschwärmt; Männer um­ schwärmten sie; sie wurde, war sehr umschwärmt; :schweife /PZ./ - f ohne U. (offen und ohne zu zögern); keine U . machen (etw. offen und ohne zu zögern sagen); :schwenken /ist umgeschwenkt/ 1. schwenken (2.1): der Wind ist umgeschwenkt — 2. unerwartet seine bisherige Ansicht, M einung auf- geben u nd eine wesentlich andere, gegenteilige A n ­ sicht, Meinung vertreten: kurz vor der Abstim­ mung schwenkte er noch um; :schwung, der 1. grundlegende Änderung, Wendung: plötzlich trat ein U. (in) seiner Stimmung ein; ein U. in der Politik — 2 . T urn en einmalige ganze Drehung des Körpers um ein Gerät, bei der dieser wieder in die Ausgangsstellung kommt — 3 . jo. Pl.f Schweiz. ein H aus umgebendes Grundstück: ein Haus mit U. zu verkaufen; -segeln /hat umsegelt/: eine Insel, die Klippen u. (mit dem Segelschiff umfah­ ren); :sehen, sich /hat sich umgesehen/ 1. nach allen Seiten blicken, rings um sich her alles an- sehen: er sah sich in unserer W ohnung neugierig um; O er hat sich in der Welt überall umgesehen (hat viel von der Welt kennengelernt) — 2 . sich (nach jmdm., etw.) u. sich umdrehen od. den K opf nach hinten drehen, um jmdn., etio. zu sehen: er hat sich mehrmals (nach uns) umgesehen — 3 . sich nach etw., jmdm. u. sich darum bemühen, eine benötigte Sache zu erwerben, eine benötigte Person zu gewinnen: er sieht sich schon lange nach einem passenden Geschenk für sie um; sich nach einer neuen Stelle, einem Babysitter u.; 7Sein /ist umgewesen; Präs. u. Prät. / 2um 2/ umg.; :seitig /Adj.; nicht präd.j auf der anderen Seite, bes. eines Blattes: das Modell ist u. ab ­ gebildet; :sctzen /hat umgesetzt/ 1.1 . der Schüler wurde umgesetzt (bekam einen anderen Sitzplatz in der Klasse) 1.2 . den Bagger u* (an einen anderen Standort bringen); einen Baum u. (umpflanzen) — 2, etw. abtragen und anders als bisher errichten: den Ofenu. lassen; den Komposthaufen u. — 3. etw., sich in etw. u. etw., sich in eine andere Form, einen anderen Zustand verwandeln: Wasserkraft in Strom
u .; Stärkemehl wirdin Zucker umgesetzt; die Bewe­ gung setzt sich in Wärme um; einen Vorschlag in die Praxis u. (in der Praxis anwenden) — 4 .1 . Waren u. (absetzen, verkaufen) 4.2 . etw. in etw. u.: er hat sein Geld in Alkohol, Bücher umgesetzt (für Alkohol, Bücher ausgegeben)', + etw. in die / Tat u.; zu 1, 2, 3 :Setzung, die; -, - e n; :sicht, die fo. PL / besonnene Erwägung aller zu berück­ sichtigenden Umstände', m it U. zu Werke gehen; bei etw. große U. zeigen; ^sichtig lA dj.j Umsicht zeigend, besonnen, bedacht: u. sein, handeln; ein umsichtiger Arzt; :siedeln /ist, hat umgesiedelt/ 1. (ist) er will in die ÖSSR u. (übersiedeln) — 2. jmdn. u. jmdm. einen anderen Wohnort, eine andere Wohnung zuweisen (hat): wegen des Tal­ sperrenbaus mußten die Bewohner einiger Dörfer um gesiedelt werden; dazu :siedelung, die, :siedler, der u. :siedlung, die; -sonst /Adv./ 1. umg. foft in der Verbindung/ für u. ohne Bezahlung, unentgeltlich: für u. Theaterkarten bekommen; diese Arbeit machte er u. — 2. vergeblich: alle Arbeit war u. getan; seine Bemühungen waren nicht u. — 3. /in der Verbindung! nicht u. nicht ohne Grund: er hatte nicht u. davor gewarnt; -spannen I. /hat umgespannt/ Elektrotechn. Strom mit Hilfe eines Transformators auf eine andere Spannung bringen, transformieren — II . /hat umspannt/ 1. etw. umfassen (IL1): jmds. Arm u. — 2. die Handlung des Romans umspannt (erstreckt sich über) einen Zeitraum v on 50 Jahren; zu I :spanner, der Transformator, :spannung, die; :spannwerk, das Elektrotechn. Anlage, in der durch Transformatoren die Spannung des Stroms umgewandelt wird; -spielen /hat umspielt/ g e h .: die Wellen u. das B oot (kleine Wellen bewegen sich um das Boot herum) ; ein Lächeln umspielte seinen Mund (er verzog den M u nd zu einem leichten Lächeln); -springen I. /ist umgesprungen/ 1. der Wind ist umgesprungen (weht jetzt aus einer ande­ ren Richtung) — 2. umg. mit jmdm. in nicht zu billigender Weise u. jmdn. in nicht zu billigender Weise behandeln: mit jmdm. grob, unfreundlich u.; so kannst du nicht mit ihm u.! — II. /hat umsprungen/ jmdn., etw. u. sich um jmdn., etw. herum springend bewegen: der Hund umspringt seinen Herrn; -spulen /hat umgespult/ Tech n.: den Film, das Tonband u. (von einer Spule auf eine andere wickeln); :stand, der 1 . besonderer Sachverhalt im Hinblick a uf ein Geschehen, eine Situation: ein entscheidender, günstiger U. dabei war, daß . . .; durch einen glücklichen U. wurde er gerettet; auf Grund besonderer Um stände...; nach den näheren Umständen von etw. fragen; den (veränderten) Umständen Rechnung tragen; dem Patienten geht es den Umständen ent­ sprechend (so, wie es in seinem derzeitigen Z u ­ stand sein kann); Jur. mildernde Umstände (die Strafe herabsetzende Fakten); erschwerende U m ­ stände (die Strafzumessung verschärfende Fakten) — 2. Inur im Pl.j aufwendige und zeitraubende Vorbereitungen, Mühe: mach dir meinetwegen keine Umstände!; (nicht) viel Umstände (mit etw., jmdm.) machen; + unter Umständen (viel­ leicht); unter allen U mständen (unbedingt); unter (gar) keinen Umständen (auf keinen Fall); sie ist in anderen Um ständen (ist schwanger) umstände [halber /Adv./ auf Grund besonderer ver­ änderter Umstände (1): er mußte sein Auto u. ver­ kaufen umständlich /A d j./ 1 .1 . nicht gewandt, schwerfällig und langsam (im Handeln): ein umständlicher Mensch; er ist bei allem, was er macht, sehr u. 1.2 . zu aufwendig und zeitraubend: diese Methode ist zu u .; er gab eine um ständliche (weitschweifige) Erklärung dafür Umstandsj -bestimmung, die G ram m , adverbiale Bestimmung; -kleid, das K leid mit großer Weite für eine schwangere Frau; -krämer, der; -s, - umg. allzu umständlicher Mensch; -wort, das jPl. -Wör­ ter/ Gramm. Adverb um/Um| -stehen /hat umstanden; / auch -ste­ hend/ etw., jmdn. u. um etw., jmdn. ringsherum stehen: Neugierige umstanden den Unfallort; <0 ein v on W eiden umstandener (umgebener) Teich; :stehend /Adj.; / auch -stehen/ 1. /nur attr./ um jmdn., etw. ringsherum stehend: er wandte sich an die umstehenden Leute; die Um stehenden hörten ihm zu — 2 . /nicht präd.) auf der anderen Seite, bes. eines Blattes: u. befinden sich die Erläuterungen zu der Abbildung; das Umstehende bitte beach­ ten!; :steig(e)bahnhof, der Bahnhof mit Möglich­ keiten zum Umsteigen; ^steigen /ist umgestiegen/ 1. aus einem Verkehrsmittel aussteigen und in ein anderes (gleicher A rt) einsteigen, um m it ihm die Fahrt fortzusetzen: wenn du mit diesem Zug, dieser Straßenbahn fährst, brauchst du nicht umzu­ steigen; wenn Sie nach A wollen, müssen Sie in N u.; beim Umsteigen bitte beeilen! — 2. umg. auf etw. u . 2 .1 . von einem Studienfach in ein anderes, von einem Beruf zu einem anderen über­ wechseln: er ist auf Medizin umgestiegen 2.2 . für die Dauer ein anderes Fahrzeug, Gerät als bisher benutzen: er ist auf Fahrrad umgestiegen; -stellen 1. /hat umgestellt/ 1. etw. von einem Platz an einen anderen stellen: er hat die Couch umgestellt — 2. etw., sich auf etw. u. 2 .1 . etw., sich bestimmten Erfordernissen entsprechend ändern: das Geschäft stellt (sich) auf Selbstbedienung um; die Ernäh­ rung auf eine gesunde Lebensweise u. 2.2« sich (auf etw.) u. sich veränderten Verhältnissen a n­ passen: die Arbeit war völlig neu für ihn, aber er hat sich schnell umgestellt — II . /hat umstellt/ etw., jmdn. u. sich um etw., jmdn. ringsherum aufstellen, um jmds., s ein Entkommen zu verhin­ dern: die Polizei um stellte das Haus; das Wild war von Treibern um stellt; zu I :Stellung, die; :stimmen /hat umgestimmt/1. ein Saiteninstrument u. (seine Stimmung 4.2 ändern) — 2 . jmdn. u. bewir­ ken, veranlassen, daß jmd. seine Meinung, Haltung jmdm ., einer Sache gegenüber ändert: er ließ sich trotz allen Zuredens, aller Ermunterungen nicht u.; :stoßen /hat umgestoßen/ 1. etw., jmdn. durch einen Stoß umwerfen: die L eiter u.; er hat das Kind mit dem Ellenbogen umgestoßen — 2 . etw. grundlegend ändern, ind em es rückgängig gemacht, für ungültig erklärt wird: einen Plan, ein Vorhaben, das Testament u .; -stricken /hat umstrickt/ jmdn. umgarnen; -stritten /A dj.; nicht adv./ in seinem Wert, seiner Gültigkeit nicht einwandfrei geklärt: eine umstrittene Methode; die E chtheit des Ge­ mäldes ist u.; strukturieren /hat umstrukturiert/ gesellschaftliche (Teilbereiche anders strukturieren: einen Wirtschaftszweig, den Arbeitsprozeß eines Bereiches u.; dazu :strukturierung, die; -, -en; Umsetzung — Umstrukturierung 1193
:stülpen /hat umgestülpt/1.1 . etw. umwenden (1.3): eine Tasche u. 1 .2 . etw. umdrehen (1) und auf seine obere Seite stellen: den Eimer u.; -stürz, der fvorw. Sg.j gewaltsame Beseitigung einer bestehenden staat­ lichen, gesellschaftlichen Ordnung, Stur z einer Regierung, eines Regimes mit dem Ziel der Her­ stellung anderer Verhältnisse: einen U. vorbereiten; der U. ist gescheitert, erfolgreich verlaufen; Tstürzen /ist, hat umgestürzt/ 1. etw. fällt mit Wucht um (ist): bei dem Sturm stürzte ein Krau um; umgestürzte Baume — 2 . etw. umwerfen (1) (hat): einen Stuhl u. — 3. etw. abrupt grund­ legend verändern (hat): eine alles umstürzende Heuerang; das stürzt unseren ganzen Plan um; :stürzlerisch /A d j.; oft emot. neg.f auf Umsturz zielend, einen Umsturz herbeiführend: umstürz- lerische Ideen, Bestrebungen; :tausch, der fo. PL; zu -tauschen/; zu 1.1: diese Ware ist vom U. aus ­ geschlossen; zu 1.2: der U. von Forint in Mark der DDR; ^tauschen /hat umgetauscht/ 1.1 . etw., bes. eine gehäufte Ware, zurückgeben und d afür eine andere (derselben A rt) erhalten: fehlerhafte Ware, ein Geschenk u. 1 .2 . Geld gegen Geld einer anderen Währung tauschen: Kronen in Forint u.; 4opfen /sw. Vb.; hat umgetopft/ eine Topfpflanze in einen anderen Blumentopf mit neuer Erde pflanzen: den Gummibaum u.; :triebe, die /PL/ aus gegnerischer Einstellung gegen eine bestehende staatliche, gesell­ schaftliche Ordnung unternommene, auf Umsturz gerichtete Aktivitäten: staatsfeindliche, reaktionäre U.; :tun /hat umgetan/ umg. 1. jmdm., sich etw. umhängen, umbinden: sich ein Tuch u.; sie hat sich eine Schürze umgetan — 2 .1 . sich (in etw.) umsehen (1): vormittags hat er sich etwas in der Stadt umgetan 2.2 . sich (nach etw.) umsehen (3): er hat sich bereits nach Theaterkarten umgetan; wälzen /hat umgewälzt/ 1.1 . etw. auf seine andere Seite wälzen: einen Stein u. 1 .2 . etw. grundlegend verändern: fvorw. im Part. Präs.j umwälzende Ideen, Heuerungen; :wälzung, die; -en grund­ legende, revolutionäre Veränderung, bes. im gesell­ schaftlichen Entwicklungsprozeß, Revolution: eine revolutionäre, soziale U .; technische Umwälzun­ gen vollziehen sich; :wandeln /hat umgewandelt/ 1.1 . etw. funktionell in, zu etw. umgestalten: das Kino in ein K ulturhaus, zu einem Bürohaus u. 1.2 . Gleichstrom in W echselstrom u. (umformen) — 2. /in der Verbindung! jmd. ist wie umgewan­ delt (jmd. hat sich in seinem Wesen völlig ver­ ändert); dazu :wand(e)lung, die; :wechseln /hat umgewechselt/1. Geld u. (wechseln 3) — 2. fin der Verbindung! jmd. ist wie umgewechselt (umgewan­ delt 2); :weg , der Weg, der länger als der direkte Weg zu einem Ziel ist: einen kleinen, großen U. machen; wir kamen nur auf Umwegen zum Ziel; O etw. auf einem, über einen U., auf Umwegen (durch indirektes Vorgehen) zu erreichen suchen; - wehen I. /hat umgeweht/ der Wind, Sturm hat mich, das Schild umgeweht (durch sein Wehen um- geworfen) — II . /hat umweht/ der Wind, Sturm umwehte das Haus, uns (wehte um das Haus, um uns herum); :welt, die fo. Pl.j Gesamtheit der natür­ lichen und vom Menschen geschaffenen B edin­ gungen, unter denen Menschen, Tiere, Pflanzen leben: die natürliche U . der Tiere; sich seiner U. anpassen; die U. verändern; die Verschmutzung der U. bekämpfen 1194 umstülpen — umzingeln Umwelt/umwelt| -bedingungen, die IPl.j: die U. verbessern; -einfluß, der \vorw. Pl.j: schädigende Umwelteinflüsse; -feindlich /A dj.j die natürliche Umwelt schädigend, negativ beeinflussend; -freund­ lich fAdj.f die natürliche Umwelt schonend, be­ günstigend: der Bau eines umweltfreundlichen Industriebetriebes; -schütz, der Gesamtheit von Maßnahm en zum Schutz der natürlichen Umwelt des Menschen; -Verschmutzung, die /o. P?./: der Kampf gegen die U. um/Um| :wenden /hat, ist umgewendet, um­ gewandt/ 1. (hat) 1.1 . etw. auf seine andere Seite wenden, drehen: ein Blatt (im Buch) u.; /hat um- gewendet/: der Braten mußte mehrmals umgewen­ det werden 1.2 . /hat umgewendet/ der Fahrer hat den Wagen umgewendet (umgelenkt 1.1) 1.3. /hat umgewendet/ etw. von innen nach außen wenden: die Strümpfe beim W aschen u. 1 .4 . sich u. sich umdrehen, sich (nach jmdm ., etw.) um ­ sehen: er wandte, wendete sich noch einmal (nach uns) um; etw. u.: den Kopf u. (wenden 2.2) — 2. /ist, hat umgewendet/ der Wagen hat, ist an der Ecke umgewendet (hat an der Ecke die ent­ gegengesetzte Richtung eingeschlagen); -werben /ha t umworben/ jmdn., bes. eine Frau, u. sich um jmds. Gunst od. Liebe, bes. um die Liebe einer Frau, bemühen: eine umworbene Frau; sie ließ sich gern u.; :werfen /hat umgeworfen/ 1. etw\, jmdn. u. verursachen, daß etw., jmd. umfällt (1): eine Vase u.; der Sturm h at den Mast, mich umgeworfen — 2. jmdm., sich einen Schal, eine Jacke u. (rasch umhängen) — 8. umg. 3.1. etw. wirft jmdn. um etw. bringt jmdn. aus der Fassung, erschüttert jmdn.: diese Heuigkeit wirft mich um!; das Gläs­ chen (Wein) wird dich nicht gleich u (betrunken m achen)!; ein umwerfender (verblüffender, groß­ artiger) Gedanke! 8.2 . etw. wirft etw\ um etw. macht etw. unmöglich, bringt etw. zu Fall: diese Hachricht wirft unseren ganzen Plan um ; -wjckeln /hat umwickelt/ etw. mit etw. u. etw. (mehrmals) um etw. herumwickeln: das K abel mit Isolierband u .; sein Daumen war mit einem dicken Verband umwickelt; -winden /hat umwunden/ etw. mit etw. u. etw. um etw. winden, binden: die Tür war mit einer Girlande umwunden; -wittert /Adj.; vorw. präd.j: etw. ist von einem Geheimnis, von Gefahren u. (geheimnisvoll umgeben); :wohnend /Adj.; nur attr.\ in der Umgebung von jmdm., etw. wohnend: die umwohnenden Bürger des Wer­ kes waren sehr von dem Lärm belästigt; dazu 7Wohner, der; -s, - Bewohner der unmittelbaren Um­ gebung von etw.: die U. des Flugplatzes; -wölken, sich /sw. Vb.; hat sich umwölkt/: der Himmel um­ wölkt sich (bedeckt sich mit Wolken); O seine Stirn umwölkte sich (sein Gesicht verdüsterte sich); - zäunen /sw. Vb.; hat umzäunt/ Gelände mit einem Zaun umgeben: den Garten u.; der Bauplatz ist mit Maschendraht umzäunt (mit einem Zaun aus Maschendraht umgeben); ^ziehen /ist, hat umgezo­ gen/ 1. aus einer Wohnung ausziehen und in eine an­ dere Wohnung einziehen, den Wohnsitz wechseln (ist): er will ti.; wir ziehen nächste Woche (in eine Heu­ bauwohnung) um — 2. jmdn., sich u. jmdm., sich andere Kleidung anziehen (hat): das Kind mußte völlig umgezogen Werden; sich fürs Theater u.; er ist gerade beim Umziehen; -zingeln /sw. Vb.; hat umzingelt/ etw., jmdn., bes. den Gegner, um-
Umzug — Unart 1195 stellen: die Stadt ist von gegnerischen Trappen umzingelt; die Polizei hat das Viertel umzingelt; :zug, der 1. das Umziehen in eine andere Wohnung: derU. ist erst im Frühjahr; jmdm. beim U. helfen — 2. (feierlicher, festlicher) Zug (1.4) durch die Straßen (1.2): aus Anlaß der 750-Jahr-Feier der Stadt soll ein großer U. veranstaltet werden; ein U. der Kinder mit Lampions UN, die jPl.j [u:|en] jKurzw. für engl. United Nations/ s. UNO unabänderlich, unabänderlich lA dj.f nicht (mehr) zu ändern, unwiderruflich: die Entscheidung, sein Entschluß ist u., steht u. fest; sich in das Unab­ änderliche fügen unabdingbar, unabdingbar /A d jn ic h t adv./ 1.1. unbedingt notw endig: etw. ist eine unabdingbare Voraussetzung für etw. 1 .2 . J u r. ein unabding­ barer (rechtsverbindlicher) Rechtsansp ru ch unabhängig fAdj.f 1.1 . nicht abhängig: im Sozia­ lismus ist die Frau sozial und ökonomisch u. 1 .2 . nicht von etw., jmdm . abhängig: unser Vorhaben ist vom Wetter u .; ein vom Wetter unabhängiges Vorhaben; die außerhalb und u. vom Bewußtsein existierende objektive Realität 1.3 . ein politisch unabhängiger (nicht abhängiger) Staat 1.4 . /in den Verbindungen! u. davon, daß ... (abgesehen davon, daß ...); u. davon, ob (gleichgültig, ob ...); zu 1.1 — 1.3 Unabhängigkeit, die; jo. PL/ Unabhängigkeits| -erklärung, die Erklärung, in der ein Staat offiziell seine Unabhängigkeit bekannt­ gibt', -streben, das; -s, /o. Pl.j Streben unterdrückter Völker nach staatlicher, 'politischer, ökonomischer Unabhängigkeit unabkömmlich, unabkömmlich /A d jn ic h t adv.j nicht abkömmlich: dieser Mitarbeiter ist zur Zeit, in seinem Betrieb u. unablässig, unablässig /Adj.; nicht präd.f fort­ während, ununterbrochen: u. an jmdn. denken unabsehbar, unabsehbar lAdj.f 1.1 . von nicht zu überblickendem räumlichem A u s m aß , endlos: das Meer lag in unabsehbarer W eite vor uns; eine unabsehbare Autoschlange; O die Kosten steigen ins unabsehbare 1.2 . nicht absehbar: eine H andlung mit unabsehbaren Folgen unabsichtlich, unabsichtlich lA dj.f nicht absicht­ lich, versehentlich: etw. geschieht u. unabwendbar, unabwendbar /A d j./ nicht mehr ab­ zuwenden od. zu verhindern, unvermeidlich: der Ver­ fall des G-ebäudes ist u. unachtsam jAdj.f 1. der Kraftfahrer war nur einen Augenblick u. (unaufmerksam), und schon war der Unfall geschehen — 2. der Junge ging mit seinem Spielzeu g u. (nicht sorgfältig) um unähnlich /Adj.; vorw. präd.f jmdm., einer Sache u. sein jmdm., einer Sache nicht ähnlich sein: die Geschwister sind einander (im W esen) ganz u.; sein Heulen war dem eines Hundes nicht u. (ähnelte in gewisser Weise dem eines Hundes) unanfechtbar, unanfechtbar jA dj.j nicht anfecht­ bar: eine unanfechtbare Entscheidung; das Urteil ist (juristisch) u.; seine Behauptung, sein Beweis ist u. unangebracht /A dj.; nicht adv.j nicht in einen be­ stimmten Rahmen, in eine bestimmte Situation pas­ send, deplaciert: seine Bemerkung war hier äußerst u.; etw. für u. halten; eine unangebrachte Zurück­ haltung unangefochten \Adj.j 1.1 . diese These ist u. (un­ bestritten); das U rteil, T estam ent blieb u. (wurde von niemandem angefochten) 1.2 . durch niemanden behindert: u. passierte er die Sperre 1.3 . er wrar der unangefochtene (allen anderen Wettkampfteil­ nehmern weit überlegene) Sieger des Rennens unangemeldet /Adj./ 1. ohne vorherige Ankündi­ gung, überraschend: er kam u.; ein unangemeldeter Besuch — 2. er wohnt u. (ohne polizeiliche An­ meldung) in dieser W ohnung unangemessen lAdj.j nicht angemessen: mit unan­ gemessener Geschwindigkeit fahren; jmds. Forde­ rungen, den Aufwand für u. halten unangenehm jAdj.j nicht angenehm: ein unan­ genehmer Geruch; etw. ist jmdm. u. (peinlich, macht ihn verlegen); jmd. fällt u. auf (erregt M iß ­ fallen) ; er ist ein unangenehmer (unsympathischer) Typ, Mensch; in einer unangenehmen Lage sein; das kann sehr u. werden; jin der Verbindung/ u. (sehr zornig, grob) werden können: er kann manch­ mal sehr u. werden unangetastet /Adj.; in den Verbindungen! etw. bleibt u.: das Urteil blieb u. (unangefochten); etw . u. lassen: er ließ seine Ersparnisse, Vorräte u. (brach sie nicht an) unangreifbar, unangreifbar /A dj.; nicht adv./ unan­ fechtbar: dieses Recht ist u.; eine unangreifbare These unannehmbar, unannehmbar jAdj.j nicht an­ nehmbar (1.1): unannehmbare Bedingungen; sein Vorschlag ist u. Unannehmlichkeit, die; - e n /vorw. Pl.j Ärger, Verdruß bringende, peinliche, lästige Sache: (mit, durch etw.) Unannehmlichkeiten bekommen, haben; jmdm. Unannehmlichkeiten machen, be­ reiten unanschaulich \Adj.j nicht anschaulich unansehnlich fAdj.j 1.1 . /von einem Menschen/ von nicht anziehendem Äußeren: er ist eine unansehn­ liche Erscheinung, wirkt u. 1 2 . jvon einer Sachej (durch Abnutzung) nicht schön aussehend, schäbig: das Buch, Kleid ist u. geworden, wirkt u. unanständig /Adj./ 1 .1 . die in einer Gesellschaft gültigen Umgangsformen, bes. die sexuellen Tabus, verletzend und daher als unschicklich und anstößig empfunden: ein unanständiges Benehmen; unan­ ständige Witze machen; das macht man nicht, das ist u. 1.2. /adv.; vor Ädv., Adj.j umg. er hat u. viel (so viel, daß es als anstößig empfunden wurde) gegessen; er hat u. laut gelacht — 2 . unehrenhaft: seine Handlungsweise war u. unantastbar, unantastbar \Adj.; nicht adv.j 1.1. sicher od. rechtmäßig und so von niemandem an ­ getastet werden könnend od. dürfenä: diese R echte, die sozialistischen Errungenschaften sind u .; u n ­ antastbare Rechte 1.2 . nicht zu widerlegen: das ist eine unantastbare Wahrheit 1.3 . moralisch ein­ wandfrei, durch nichts in Frage zu stellen: ein un ­ antastbarer Zeuge; sein Leumund ist u.; dazu Unantastbarkeit, Unantastbarkeit, die; jo. P l.j unappetitlich jA d j.j 1. ekelerregend, ividerlich: die Speise riecht u., sieht u. aus — 2. unästhetisch: unappetitliche Fingernägel; jmd. sieht u. aus Unart, die; -en ungezogenes Benehmen, A n ­ gewohnheit, die für andere M enschen lästig, nicht angenehm ist: das ist so eine U. von ihm; diese U. mußt du dir abgewöhnen!
1196 unartig — unbedingt unartig fAdj./ nicht artig: ein unartiges Kind; der Junge war heute sehr u. unartikuliert fAdj.f: unartikulierte (undeutlich aus- gesprochene, unverständliche) Laute von sieh geben unästhetisch /A d j./ den Schönheitssinn verletzend, abstoßend, unschön: jmd., etw. s ieht u. aus, wirkt u .; ein unästhetischer Mensch unaufdringlich fAdj.f 1.1 . nicht aufdringlich, dezent: die Musik war u.; eine unaufdringliche Eleganz 1.2 . zurückhaltend und 2bescheiden: ein un­ aufdringlicher Mensch; die Art und Weise, in der er erzählte, war u. unauffällig fAdj.f 1. nicht auffällig: eine unauf­ fällige Farbe, die Farbe ist u.; er kleidet sichu. — 2. ohne von jmdm. bemerkt zu werden, ohne es zu bemerken: er zog sich u. zurück, wurde u. beobach­ tet; dazu IJnauffälligkeit, die; -, fo. Pl./z die U. ihrer Kleidung unauffindbar, unauffindbar fAdj.f: der Schlüssel war, blieb u. (war nicht aufzufinden) unaufgefordert jAdv.f aus eigener Initiative, ohne dazu aufgefordert worden zu sein: er trat u. ein, mußte sich u. regelmäßig bei der Polizei melden unaufhaltsam, unaufhaltsam fAdj.f nicht in seinem Verlauf aufzuhalten: ein unaufhaltsamer Verfall; der Verfall war u.; der Termin rückt u. heran unaufhörlich, unaufhörlich /A dj.; nicht präd.f un­ unterbrochen: es schneite, regnete den ganzen Tag u. unaufmerksam fAdj.f 1. nicht aufmerksam (1.1): ein unaufmerksamer Schüler; im Unterricht u. sein — 2 . auf Grund mangelnder Aufmerksamkeit wenig zuvorkommend: ein unaufmerksamer G ast­ geber; dazu Unaufmerksamkeit, die; -en fvorw. Sg-t unaufrichtig fAdj.f nicht aufrichtig, falsch: er ist u., ein unaufrichtiger Mensch; er hat etw. Unauf­ richtiges in seinem W esen; dazu Unaufrichtigkeit, die; -, -en unaufschiebbar, unaufschiebbar /A dj.; nicht adv.f: der Reisetermin ist u. (kann nicht aufgeschoben werden) unausbleiblich, unausbleiblich fA dj.; nicht adv.f als notwendige Folge eintretend, geschehend: die u n ­ ausbleibliche Wirkung des Medikaments; die Katastrophe war u. unausdenkbar, unausdenkbar fA d j.f: die Folgen, Auswirkungen sind u. (unvorstellbar) unausführbar, unausführbar fA d j.; nicht ad v.f: der Vorschlag ist u. (kann nicht ausgeführt werden); ein unausführbarer Plan unausgeglichen fAdj.; nicht adv.f 1. von seinen Stimmungen und Launen abhängig: jmd. hat ein unausgeglichenes Wesen, ist u. — 2. Bank W ir ts ch. eine unausgeglichene Zahlungsbilanz (eine Zahlungsbilanz, bei der Soll und Haben nicht ausgeglichen sind); die Bilanz ist u. unausgegoren fAdj.; nicht adv.f: dieser Vorschlag ist noch u. (noch nicht ausgereift, ausgeprägt) unausgesetzt fAdj.; nicht präd.f fortwährend, un ­ unterbrochen: in unausgesetzter Folge; es regnete u. unauslöschlich, unauslöschlich fAdj.f unvergeßlich: etw., jmd. hinterläßt einen unauslöschlichen Ein ­ druck; das Erlebnis h at sich u. bei ihm eingeprägt; der Eindruck ist u. unaussprechlich, unaussprechlich fAdj.f 1. /nicht adv.f von einer Art, die nicht mit Worten auszu­ drücken ist: das m achte einen unaussprechlichen Eindruck auf ihn — 2 . /drückt emotional einen hohen Grad aus/: unaussprechliches (überaus großes) Elend; seine Freude, das Glück war u.; er t a t mir u. (überaus) leid unausstehlich, unausstehlich fAdj.f 1. wegen seiner charakterlichen Eigenart, bes. wegen seiner Launen, nicht zu ertragen, lästig und abstoßend: eine unaus­ stehliche Person; du bist heute u. — 2. von un­ angenehmer Wirkung auf die Sinnesorgane, u n ­ erträglich, widerlich: der Geruch war u.; ein unaus­ stehlicher Geruch unausweichlich, unausweichlich fAdj.f mit Sicher­ heit eintretend und unabwendbar: eine K atastrophe schien u. unbändig, unbändig fAdj.f 1. ungezügelt und wild: seinTemperament ist u .;u. umhertollen —2.fdrückt emotional einen hohen Grad a u sf: jmdn. erfaßt eine unbändige (starke, große) Sehnsucht; unbändigen Hunger haben; sich u. (sehr) über etw. freuen unbarmherzig fAdj.f ohne Mitleid, h a rt: jmdm. gegenüber, gegen jmdn. u. sein unbeabsichtigt fA dj.f 1.1 . ohne es beabsichtigt, ge­ wollt zu haben: jmdn. u. kränken 1.2 . etw. hat eine unbeabsichtigte Wirkung (wirkt sich in einer Weise a us, die nicht beabsichtigt, nicht vorherzusehen war) unbeachtet fAdj.f 1.1 . nicht beachtet: sein neues Spielzeug lag u. in der Ecke; u. (ohne daß die Öffentlichkeit der Tatsache Beachtung schenkte) lebte der Dichter noch einige Jahre in einem Dorf bei N; etw., jmdn. u. lassen (nicht beachten) ; etw. bleibt u. (wird nicht beachtet) 1.2 . fvorw. adv.f u. (unbemerkt) konnte er das Zimmer verlassen unbeanstandet fAdj.; vorw. adv.f: die Sendung ging u. (nicht beanstandet) durch den Zoll; etw. u. lassen (nicht beanstanden); etw . bleibt u. (wird nicht beanstandet) unbearbeitet fA d j.f 1.1* (noch) nicht durch mensch­ liche Arbeit geformt: das Material ist noch u .; un­ bearbeitetes Holz, Metall 1.2 . der Antrag ist noch u. (ist vom zuständigen Bearbeiter noch nicht er­ ledigt worden) unbeaufsichtigt fA dj.f: die Schüler waren u. (nicht beaufsichtigt); ein Kind u. lassen (nicht beauf­ sichtigen) unbebaut fAdj.f I. ein unbebautes (nicht bebautes) Grundstück, Gebiet — II . unbebautes (landwirt­ schaftlich nicht nutzba r gemachtes) Land unbedacht fAdj.f unüberlegt: eine unbedachte Äußerung; u. handeln; das war u. unbedarft fAdj.f umg. 1 .1. auf einem Gebiet wenig od. keine Kenntnisse, Erfahrungen besitzend: unbe­ darfte Leser, Zuhörer; jmd. ist literarisch ziem ­ lich u. 1 .2 . naiv (1.2): unbedarfte Gemüter; jmd. ist völlig u. unbedenklich fAdj.f 1. fadv.f bedenkenlos: etw. u. tun, bejahen — 2 . keine Bedenken erregend: ein Vorhaben für u. halten; der Plan ist u. unbedeutend fAdj.f 1. bedeutungslos: ein unbedeu­ tendes Gemälde; er kam sich inmitten dieser Leute sehr u. vor — 2 . geringfügig: ein unbedeutender Fehler, Schaden; die Änderungen im Statut sind u .; die Summe war u. (nicht groß) unbedingt, unbedingt fAdj.f 1.1. /nicht präd.f un­ eingeschränkt: zu jmdm. unbedingtes Vertrauen haben; sich auf jmdn. u. verlassen können 1.2 .
unbefahrbar — unbequem 1197 P hysiol. ein unbedingter Reflex (angeborener, un­ willkürlicher, in seinem Ablauf festgelegter Reflex) — 2. fadv.f auf jeden F all, ohne Rücksicht auf Hindernisse und Schwierigkeiten: etw. u. wissen, haben wollen; das gehört nicht u. zum Thema; das ist u. notwendig unbefahrbar, unbefahrbar jA d j.; nicht ad v.j: die Straße ist u. (kann aus bestimmten Gründen, bes. wegen ihres schlechten Zustandes, nicht befahren wer­ den) unbefangen /Adj.f 1. nicht befangen (1): ein un­ befangenes Benehmen zeigen; u. antworten, sprechen — 2 . ohne Vorurteile, unvoreingenommen: Neuem u. gegenüberstehen; Ju r. ein unbefangener (unparteiischer) Richter; dazu Unbefangenheit, die; -, jo. PI ./ unbefriedigend /A d j./ Erwartungen, Ansprüche, Wünsche nicht erfüllend, nicht befriedigend: ein u n­ befriedigendes Ergebnis; diese Tätigkeit ist für ihn u. unbefriedigt /A d j.f nicht befriedigt: unbefriedigte Neugier, Leidenschaften; er ist vom Ergebnis der Aussprache u. unbefristet /A dj./ nicht befristet: ein unbefristetes Arbeitsverhältnis; der Paß, Passierschein ist u. unbefugt /Adj.f zu etw. keine Befugnis besitzend, nicht berechtigt: Unbefugten ist der Zutritt ver­ boten; etw. u. tun# unbegabt jAdj.', nicht adv.j nicht begabt: er ist (in Musik, für Sprachen) u. unbegreiflich, unbegreiflich jAdj.f 1.1 . unverständ­ lich (1.2), nicht zu begreifen: ein unbegreiflicher Leichtsinn; es, mir ist u., daß er so etwas glaubt; das Buch war auf unbegreifliche (rätselhafte) Weise verschwunden; es geschah etw. Unbegreifliches 1.2 . jadv.; emot.j sehr: die Zeit verging u. schnell; jmdn. u. hart bestrafen unbegrenzt, unbegrenzt jAdj.f in seiner Geltung, seinem Umfang durch nichts begrenzt od. einge­ schränkt: unbegrenztes Vertrauen zu jmdm. haben; der Aufenthalt ist zeitlich u.; die Mittel dafür sind nicht u.; dazu Unbegrenztheit, die; -, -en fvorw. Sg.j unbegründet jA dj.f nicht begründet: unbegründete Bedenken, Angst; das Mißtrauen ist völlig u .; seine Befürchtungen waren nicht u. (bestanden aus gutem Grund, zu Recht) Unbehagen, das; -s, fo. Pl.f unangenehmes Gefühl, Mißbehagen: ein leises, gewisses U. empfinden; etw. mit großem, wachsendem U. feststellen; etw. bereitet jmdm. U ., ruft U. hervor unbehaglich /Adj.f 1.1 . Unbehagen hervorrufend, ungemütlich (1.1): ein u nbehagliches Zimmer; die Atmosphäre war u. 1 .2 . Unbehagen empfindend: mir wurde langsam u. zumute unbehelligt, unbehelligt fAdj.f 1.1 . ohnejede Störung, Belästigung: dort bist du u., kannst du u. arbeiten 1.2 . /adv./ er war u. (ungehindert) in das Haus ge­ langt unbeherrscht /Adj.f sein Verhalten, seine Em otio­ nen, Äußerungen nicht unter Kontrolle haltend: ein unbeherrschter Mensch; u. sein, reagieren unbeholfen fAdj.f 1.1 . plump und schwerfällig in den Bevjegungen: sich u. bewegen; u. aufstehen 1.2 . ungeschickt, ungewandt: er ist zu u., um die Reparatur selbst auszuführen; sein Benehmen wirkte u. unbeirrbar, unbeirrbar fAdj.f sich durch nichts, nie­ manden beirren lassend, beharrlich an seinem Vor­ satz, an seiner Überzeugung festhaltend: u. seinen Weg gehen, sein Ziel verfolgen; er war u. unbeirrt, unbejrrt /Adj.f unbeirrbar: u. sein Ziel verfolgen, für etw. kämpfen unbekannt fAdj.; nicht adv.; auch Unbekannte/ 1.1 . von niemandem gekannt: ein Mann dieses Namens ist hier u.; wer ist der Unbekannte?; Empfänger u. f Vermerk auf Postsendungen!; J ur . eine Strafanzeige gegen Unbekannt (gegen den od. die nicht bekannten Täter); M ath, eine unbekannte Größe (meist mit x od. y bezeichneter Wert, der durch mathematische Berechnungen ermittelt werden soll) 1.2 . das ist mir u. (davon weiß ich nichts); die Zu­ sammenhänge sind dir nicht u. (du kennst die Zu­ sammenhänge) 1.8 . ich bin hier u. (kenne mich in dieser Gegend nicht aus, bin hier fremd) Unbekannte, die; -n, -n //* auch unbekannt/ M ath. unbekannte Größe (3.2): eine Rechnung mit einer, zwei Unbekannten unbekannterweise /Adv.j: grüßen Sie Ihre Frau bitte u. (obwohl ich sie nicht persönlich kenne) unbekleidet /Adj.f ohne Bekleidung, nackt: völlig u. sein; mit unbekleidetem Oberkörper unbekümmert, unbekümmert fAdj.f 1. sich keine Sorgen machend, sorglos und unbeschwert: er h at ein unbekümmertes Gemüt; fröhlich und u. sein — 2. fadv.f u. um die Mahnungen der anderen (ohne sich um sie zu kümmern)ginger den eingeschlagenen Weg weiter unbelebt fAdj. ; vorw. attr. u. präd.f 1. die unbelebte (anorganische) Natur, Materie — 2 . eine unbelebte (wenig begangene, wenig befahrene) Straße, Gegend unbelehrbar, unbelehrbar /Adj.f weder durch eigene negative Erfahrung noch durch den R at anderer von seiner irrigen Meinung, A uffassung abzubringen: immer wieder macht er denselben Fehler, er. ist u.; einige Unbelehrbare hielten an ihren Vorurteilen fest unbeliebt fAdj.f: er war überall u. (nicht gern ge­ sehen, nicht geschätzt); sich (mit, durch etw.) u. machen (mit, durch etw. Mißfallen erregen) unbemannt fAdj.; nicht adv.f: ein unbemanntes (nicht bemanntes) Raumschiff unbemerkt fAdj.; nicht präd.f von niemandem be­ merkt, heimlich: er konnte u. verschwinden; etw., jmd. bleibt u. (ivird nicht bemerkt) unbemittelt /Adj.f ohne finanzielle Mittel, ohne Vermögen, arm: u. dastehen; nicht ganz u. sein (etwas Geld besitzen) unbenommen, unbenommen jA dj.; in den Verbin­ dungenI es ist, bleibt jmdm. u., etw. Bestimmtes zu tun es ist jmdm. freigestellt, überlassen, etiv. Be­ stimmtes zu tun: es ist dir u., das Geld für eine Reise zu verwenden unbenutzt fAdj.f 1. (zu einem bestimmten Zeit­ punkt) nicht genutzt: das Gerät steht zur Zeit u. im Keller — 2 . ein unbenutztes (noch nicht benutztes) Taschentuch unbenützt /Adj.f s. unbenutzt unbeobachtet fAdj./ von niemandem beobachtet: sich u. fühlen, glauben; in einem unbeobachteten Augenblick (in einem Augenblick, in dem er von niemandem beobachtet wurde) entkam er unbequem fAdj.f 1. nicht bequem (1): u. sitzen; unbequeme (schlecht passende) Schuhe tragen —
1198 Unbequemlichkeit — unbeweglich 2. durch sein Verhalten, T un etw. in Frage stellend und dadurch Ungelegenheiten bereitend, lästig: ein unbequemer K ritiker; seine Fragerei, er wurde ihnen sehr u .; zu 1 Unbequemlichkeit, die; -en: die Unbequemlichkeiten einer Reise unberechenbar, unberechenbar /A dj./ 1 .1 . un ­ berechenbare {nicht vorherzusehende) Zufälle, Mög­ lichkeiten 1.2 . /vom Menschenj so gartet, daß man sein Verhalten, seine Reaktionen nicht voraussehen kann: ein unberechenbarer Mensch; im Zorn ist er u. unberechtigt /A dj./ ohne Berechtigung: unberech­ tigte Forderungen; unberechtigtes Mißtrauen; etw. u . (unbefugt) benutzen; sein Zorn war u. unberücksichtigt jA dj. ; in den Verbindungen! etw. u. lassen (nicht berücksichtigen) ; etw. bleibt u. (wird nicht berücksichtigt) unberufen /A d j./ I . /unberufen; nur attr./ unbefugt: ein Urteil aus unberufenem Munde; dieser Brief darf nicht in unberufene Hände geraten (zu jmdm. gelangen, für den er nicht bestimmt ist) — II . /un­ berufen, unberufen/ u m g . / wird in abergläubischer Weise gesagt, um das, worüber man sichgerade günstig geäußert hat, vor Gefährdung in der Zukunft abzu­ sichernI: es geht ihm etwas besser, u .! unberührt /Adj./ 1. etw. u. (ohne es zu berühren) liegenlassen; sein Essen stand noch u. da (er hatte nichts davon gegessen) — 2 . ohne Einwirkungen, Veränderungen durch die Zivilisation: eine unbe­ rührte jSfatur, Landschaft — 3 . durch etw. innerlich nicht beeindruckt, nicht ergriffen: u. v o n ihrem Schmerz, wandte er sich anderen Dingen zu; jin den Verbindungen! (von etw.) u. bleiben (nicht be­ eindruckt, nicht ergriffen werden)*, etw. läßt jmdn. u. (beeindruckt, ergreift jmd n. nicht) unbeschadet, unbeschadet jPräp. mit Gen.; dem Nomen vor- od. nachgestellt/ g eh . ohne etw. außer acht zu lassen od. zu schmälern, trotz: u. seiner gro­ ßen Verdienste hat er schwere Fehler gemacht; u. des Paragraphen . .. gilt folgendes unbeschädigt /Adj.l*. die Möbel waren u. (wiesen keine Beschädigung auf) unbeschäftigt /Adj.; vorw. adv./ untätig, müßig: u. herumstehen, -sitzen unbescheiden /A d j.l Bescheidenheit vermissen las­ send: unbescheidene Wünsche, Forderungen; ist es sehr u., wenn ich Sie darum bitte? unbescholten /A dj./ allgemein als untadelig und rechtschaffen beurteilt: sie g alten als unbescholtene Leute; der Angeklagte war bisher u. (nicht straf­ fällig geworden) unbeschrankt /A dj.; nicht adv.f :ein unbeschrankter (nicht mit Schranken versehener) Bahnüber­ gang unbeschränkt, unbeschränkt /A dj.l unbegrenzt: un­ beschränkte Vollmacht für etw. besitzen; unbe­ schränktes Vertrauen genießen; etw. ist von un­ beschränkter Dauer; die Teilnehmerzahl ist u. unbeschreiblich, unbeschreiblich /A dj./ 1 . /nicht adv./ von einer Art, die nicht mit Worten zu beschrei­ ben is t: ein unbeschreibliches Gefühl; der Eindruck ist u. — 2 . /drückt emotional einen hohen Grad aus/: unbeschreibliche (sehr große) Angst vor etw. ha­ ben; der Lärm war u .; es war u. (sehr) schön unbeschrieben /A dj./ -f- jmd. ist ein unbeschriebenes / Blatt unbeschwert /A d j./ von keinen Sorgen bedrückt, sor­ genfrei : u. leben können ; er hatte eine unbeschwrerte Kindheit unbesehen, unbesehen /Adv./ ohne etw. genau an­ gesehen, geprüft zu haben: er nahm die W ohnung u. unbesiegbar, unbesiegbar /A d j./ nicht zu besiegen9 sehr stark: der Gegner schien u. unbesonnen /A dj./ unüberlegt: u. handeln; eine unbesonnene Äußerung; dazu Unbesonnenheit, die; -, -en unbesorgt, unbesorgt /A dj.; nicht attr./: etw. u . (ohne sich Sorgen machen zu müssen, sorglos) tun können; seien, bleiben Sie u. (machen Sie sich keine Sorgen) !; du kannst dich u. (ohne Bedenken) an ihn wenden unbeständig /A dj./ 1 . wankelmütig: ein unbeständi­ ger Mensch — 2 . unbeständiges (wechselhaftes) Wetter unbestätigt /Adj.; nicht adv./: nach unbestätigten {nicht offiziellen) Meldungen ist . . . unbestechlich, unbestechlich /Adj.; nicht a d v ./1 .1 . Bestechungen nicht zugänglich: er ist u. und gerecht 1.2 . ein unbestechlicher (in seinem Urteil durch nichts zu beeinflussender) Kritiker 1.3 . eindeutig feststehend; unwiderlegbar: diese Fakten, Zahlen sind u.; dazu Unbestechlichkeit, die; \o. Pl.j unbestimmt /Adj.; nicht adv./ 1. nicht genau zu bestimmen (4): von einer unbestimmten Angst er­ faßt werden; einen unbestimmten Verdacht haben; unbestimmte (nicht eindeutige, nicht klare) Angaben m achen — 2 . nicht festzulegen, nicht festgelegt: auf unbestimmte Zeit verreisen; es ist u. (ungewiß), ob er kommt — 3. /nur attr./ Gramm, der unbe­ stimmte Artikel (der Artikel ,ein, eine4) unbestreitbar, unbestreitbar /A dj./: eine unbestreit­ bare (nicht zu widerlegende, gesicherte) Erkenntnis; diese Tatsache ist u. unbestritten, unbestritten /Adj./ 1 . allgemein an­ erkannt: es ist und bleibt eine unbestrittene Tat­ sache, daß ...; er lief u. die beste Kür — 2 . /nur präd.\ etw. ist jmdm. u. etw. kann jmdm. nicht streitig gemacht werden: dieses Recht ist dir u., soll dir u. bleiben unbeteiligt, unbeteiligt /Adj./ 1. kein Interesse zei­ gend, teilnahmslos: er saß u., m it unbeteiligtem Gesicht dabei — 2 . /nicht adv./ er war an dem Über­ fall u. (war nicht als Mittäter an dem Überfall be­ teiligt) unbeträchtlich, unbeträchtlich /A dj./ von geringem Ausmaß, unwesentlich:ein unbeträchtlicherVerlust; die Temperatur ist nur u. gestiegen; sein Vermögen ist nicht u. (ist ziemlich groß) unbeugsam, unbeugsam /A dj./ sich fremdem Willen nicht beugend, standhaft: er ist immer ein um beugsamer Kommunist gewesen; sein Freiheits­ wille war u. unbewacht /Adj./ 1 .1 . nicht bewacht: dieser Park­ platz ist u. 1 .2 . /nur attr./ in einem unbewachten (unbeobachteten) Augenblick riß er sich los unbewaffnet /A dj./: die Einbrecher waren u. (hat­ ten keine W affen bei sich) unbewandert /A dj.; nicht adv./ in etw., auf einem Gebiet u. sein in etw., auf einem Gebiet keine od. nur geringe Kenntnisse, Erfahrungen besitzen: darin ist er völlig u.; in diesen Fragen ist er nicht u. (kennt er sich ganz gut aus) unbeweglich, unbeweglich /Adj./ 1 .1 . so geworden, daß es sich nicht mehr bewegen läßt: ein unbeweg­
unbewegt — und 1199 liches Gelenk; die Teile sind u. (starr 1.2) mitein­ ander verbunden 1.2 . /nur attr.j unbeweglicher Besitz (Immobilien) — 2 . /unbeweglich/ 2.1 . /nicht präd.j regungslos: u. verharrte das Tier in seiner Stellung 2.2 . mit unbeweglicher (ausdrucksloser und starrer) Miene hörte er sich das an 2.3« geistig u. (nicht wendig, geistig schwerfällig) sein unbewegt /Adj./ unbeweglich (2.2): mit unbewegtem Gesicht zuhören unbewiesen /A d j.; nicht adv./ nicht bewiesen: eine unbewiesene Hypothese; es ist noch u., ob ... unbewohnbar,unbewohnbar /A dj./: das Haus ist u. (nicht als Wohnraum zu nutzen) unbewohnt /Adj./: ein unbewohntes (nicht als Wohnraum genutztes) Haus; das Haus ist u. unbewußt /A d j./ 1 .1 . ohne etw. in ausgeprägter Weise im Bewußtsein zu reflektieren, in stinktiv, (rein) vom Gefühl her: er hat u. das Richtige getan; eine unbewußte Scheu vor etw. haben 1.2 . er hatte das Geschehen u. (ohne es mit voll aktivem Bewußt­ sein erfaßt zu haben) wahrgenommen — 2 . eine un ­ bewußte (unbeabsichtigte 1.1) Kränkung, Komik unbezahlbar, unbezahlbar /A dj.; nicht adv,/ 1. so teuer, daß man es nicht bezahlen kann: ein unbe­ zahlbarer Preis; O dieses alte Porzellan ist u. (so kostbar, d aß sein Wert durch nichts a ufgewogen werden kann) — 2. umg. jmd., etw. ist u. (durch niemanden, nichts zu ersetzen); er ist u. m it seinem Humor; unsere W aschmaschine ist u, unbezahlt /Adj.; nicht adv./ 1 .1 . nicht bezahlt, nicht beglichen: eine unbezahlte Rechnung 1.2 . /nur a ttr./ unbezahlten Urlaub (zusätzlichen Urlaub, der nicht vergütet wird) beantragen unbezähmbar, unbezähmbar /A d j, ; nicht adv,/ sehr heftig und nicht zu bezähmen, zu unterdrücken: sein e Neugierde, sein Hunger war u. Unbilden, die /P l.j geh .: die U. (unangenehmen Auswirkungen) des W etters, Winters; die U. (Be­ schwernisse) der langen Reise auf sich nehmen Unbill, die; -, /o. PL/ veraltend 1. der U. (den Unbilden) des Wetters ausgesetzt sein — 2. un ­ würdige, ungerechte Behandlung, Kränkung: er mußte große U. ertragen unbillig /Adj.; nicht adv,/ geh. unangemessen, un­ gerechtfertigt: unbillige Forderungen stellen; nichts Unbilliges verlangen unblutig /A d j./ ohne Blutvergießen: ein unblutiger Aufstand; die Aktion verlief u. unbrauchbar, unbrauchbar /A dj.; nicht adv,/ 1.1 . nicht mehr zu verwenden: das Gerät ist durch falsche Lagerung u. geworden 1.2 . jmd. ist (für etw.) u. jmd. ist für etw. nicht geeignet: für diese Arbeit bist du u. unbürokratisch /A dj./ nicht bürokratisch: eine schnelle unbürokratische Entscheidung fällen; etw . u. erledigen und /Konj.; nebenordnend; stellt eine Verbindung zweier od. mehrerer, meist direkt aufeinander­ folgender Glieder her; vgl. 1 .3; gibt an, daß das durch die Glieder Benannte zugleich in bezug auf den je ­ weiligen Kontext gilt/ I .l . /verbindet syntaktisch gleichartige, aber in ihrer Bedeutung verschiedene, jedoch einander ausschließende Wörter, Wort­ gruppen od. Sätze; ausgenommen sind in der Regel Artikel, Konjunktionen, Interjektionen, Indefinit­ pronomen/ 1.1 . du u. ich; Bruder und Schwester; Männer, Frauen u. Kinder; anspruchslose u. fro st­ beständige Zierpflanzen; sie sangen u. lachten; die Sonne schien, u. die Vögel zwitscherten 1.2 . /mit exemplifizierenden od. präzisierenden Zusätzen, wenn die Glieder in einem Verhältnis von Ober- und ümerbegriff stehen/: Apfel, Birnen u. anderes, so l­ ches, ähnliches Obst; er liebt seine Künder u. be­ sonders, vor allem seine Tochter 1.3 . /ist austausch­ bar durch aber, wenn die verbundenen Glieder min­ destens zwei gegensätzliche Bestandteile enthalten/: ihr vergnügt euch, u. ich muß arbeiten; alle ver­ lassen das Zimmer, u. ich soll bleiben; er weiß die Wahrheit u. sagt sie nicht 1.4. /ist austauschbar mit oder, wenn die verbundenen Glieder in bezug auf ein genanntes Auswahlkriterium gleichermaßen re­ präsentantsindI:er läuft schneller als Fritz u. Rudi; er darf kommen u. gehen, wie er will — 2 . /ver­ bindet gleichlautende od. m it Komparativ wiederholte Glieder zu einem Ausdruck, der bedeutungsgleich ist m it einem entsprechenden Ausdruck, in dem das erste Glied durch alle, immer, nichts als usw. be­ stimmt ist/: wir sahen nur Wasser u. Wasser (nichts als Wasser); im ganzen Aufsatz Fehler, Fehler u. (nochmals) Fehler (lauter Fehler); er lief schn ell u. schneller (immer schneller); das Flugzeug stieg höher u. höher (immer höher); er las u. las (las im ­ merzu) ; er will u. will es nicht begreifen (er begreift es immer noch nicht); /bei eingebetteten Satzgliedern in der indirekten Rede gleichbedeutend mit den ent­ sprechenden relativischen Ausdrücken/: er sagte, es sei so u. so gewesen (sagte, wie es gewesen sei); er erzählte, es sei der u. der gewesen (wer es gewesen sei) — 3 . /syntaktische Sonderfälle/ 3 .1 . /schließt ein nachgestelltes Satzglied an, wodurch dieses hervor - gehoben w ird/: ihre Augen gefallen mir sehr u. ihr charmantes Lächeln; ich möchte dich wieder g e ­ sund sehen u. glücklich 3.2 . / einleitend in Gedich­ ten, Liedern, Buchtiteln; ohne voraufgehendes Satz­ glied/ : Und der Haifisch, der hat Zähne; Und sagte kein einziges Wort — II . /in Verbindungen, die als gleichbedeutend mit einem Satzgefüge, nicht neben­ geordnet wie unter I, interpretiert werden können/ 1. /wenn das zweite Glied der Verbindung durch eine Nebensatzkonstruktion ersetzbar ist/ 1.1 . /mit kon­ zessivem Charakter/: man muß es versuchen, u. wäre es noch so schwierig; er will es durchsetzen, u. wenn alle dagegen sind; ich gehe jetzt, u. wenn es nöch so regnet 1.2 . /m it konsekutivem Charakter/: es regnete stark, u. die W ege wurden unpassierbar 1.3 . /m it dem Charakter eines Objektsatzes/ 1.3 .1 . /statt eines Infinitivs mit zu /: tu mir den Gefallen u. schreibe mir bald; sei bitte so gut u. reiche mir das Buch herüber 1.3 .2 . /statt daß/: es fehlte nicht viel, u. das Kind wäre aus dem Fenster gefallen — 2. / das erste Glied der Verbindung ist ersetzbar durch einen Konditionalsatz/ 2.1 . /wenn das erste Glied ein Imperativsatz, das zweite ein Aussagesatz ist/: komm her, u. ich verzeih dir; iß deinen Pudding, u. du darfst spielen gehen 2.2 . /wenn das erste Glied ein nominales Satzfragment, das zweite ein Aussage­ satz ist/: noch ein Bier u. ich gehe; ein Wolken­ bruch u. die Ernte ist hin — 3 . /wenn das erste Glied ein Nomen, das zweite ein Verb im Infinitiv, Adjektiv, Adverb ist, ist der gesamte Aufdruck gleich­ bedeutend einem negierten Aussagesatz mit dem ersten Glied als Subjekt und zweiten Glied als P rä ­ dikat/ : du u. stören (du störst keinesfalls) !; der u. das Rauchen aufgeben (der gibt niemals das R au­
1200 Undank — Unendlichkeit chen auf)! — HL /verbindet Kard.zaklen/ 1. umg. plus (1.1): drei u. drei ist sechs — 2. /gibt die Distri­ bution a n /: sie gingen zwei u. zwei (je zwei Personen nebeneinander) 4- um g. na u. (was ist dabei)? /drückt eine heraus­ fordernde Haltung des Sprechers aus/ Undank, der; -(e)s, /o. Pl./i von jmdm. nur U. (nicht den erwarteten D ank, eher Gegenteiliges) ern­ ten ; eine Gefälligkeit mit U. vergelten undankbar /A dj./ 1 . keinen Dank für etw. zeigend: ein undankbarer Mensch; das ist u. v o n dir, du bist aber u .!; sich jmdm. gegenüber u. verhalten — 2. /nicht ad v./ im Verhältnis zur aufgewandten Mühe nicht lohnend, nicht befriedigend:das ist eine undank­ bare Aufgabe, ein undankbares Thema undefinierbar, undefinierbar /A d j./ nicht genau zu bestimmen, zu erklären: ein undefinierbares Ge­ räusch; im Saal herrschte eine undefinierbare Span­ nung; das Getränk war u. (man konnte nicht fest­ stellen, woraus es bestand) undemokratisch /A d j./ demokratischen Grundsätzen widersprechend: u. Vorgehen undenkbar, undenkbar /Adj./ 1 .1 . /vorw. präd./ nicht vorstellbar, unmöglich: früher war so etw. u .; etw. für u. halten; es ist nicht u. (es ist durchaus möglich), daß er kommt 1.2 . /in den Verbindungen/ seit, vor undenkbaren (undenklichen) Zeiten undenklich, undenklich /Adj.; in den Verbindun­ gen/ seit, vor undenklichen Z eiten (seit, vor sehr langer Zeit) undeutlich /A d j./1 .1 . nicht deutlich (1.1): u. (schwer lesbar) schreiben; eine undeutliche (schlecht artikulierte) Aussprache haben; ich sehe das nur u. (nicht klar, nicht scharf) 1.2 . sich nur u. (ungenau 1.2) an etw. erinnern undialektisch /Adj./ Phi los. den universellen Zusammenhang der Gegenstände und Erscheinun­ gen ignorierend und deren Entwicklung und innere Widersprüche leugnend, m etaphysisch: die u n ­ dialektische Auffassung von etw.; das undialek­ tische Herangehen an eine Sache undicht /A dj./ durchlässig, nicht dicht: eine u n­ dichte Leitung; das Dach ist u. undifferenziert /A dj./ bei einem Vorgehen, beim Denken (entscheidende) Unterschiede nicht be­ rücksichtigend: u. über etw. urteilen Unding, das /in der Verbindung/ umg. es ist ein U. es ist unmöglich, unsinnig: es ist ein U., so etwas zu behaupten undiplomatisch /A dj./ nicht diplomatisch (2): sein undiplomatisches Vorgehen; sich u. verhalten undiszipliniert /A dj./ keine Disziplin haltend, auf­ weisend: sich u. verhalten; die Klasse ist, die Schüler waren u .; sein undiszipliniertes Verhalten unduldsam /A dj./ eine andere Denk- od. Handlungs­ weise nicht gelten lassend, intolerant: sich gegenüber Andersdenkenden u. verhalten; u. (unnachsichtig) gegenüber Bummelanten undurchdringlich, undurchdringlich /A dj./ 1 . das Gestrüpp, die H ecke war u. (sehr dicht, nicht zu durchdringen ) — 2 . /undurchdringlich/ etw. mit un­ durchdringlicher Miene (ohne daß man seinem Ge­ sichtsausdruck etw. entnehmen könnte) a nhö­ ren undurchführbar, undurchführbar /Adj.; nicht adv,/: das Projekt, der Plan is t u. (nicht durchzuführen, unausführbar) undurchlässig /A dj./ nicht durchlässig: eine gegen Wasser undurchlässige S chicht undurchschaubar, undurchschaubar /Adj./ nicht durchschaubar: undurchschaubare Absichten, Grün­ de; jmd. ist u.; ein undurchschaubarer Charakter undurchsichtig /Adj,/ 1 . /von Materialien/ nicht durchsichtig (1): undu rchsichtiges Glas; der Vo r­ hang ist u. — 2 . undurchschaubar: undurchsichtige Gründe uneben /A dj./ nicht leben: ein unebenes Gelände; die Straße ist u. (holperig, nicht glatt) unecht /A dj,/1.1 . nicht echt (1.1): unechter Schmuck 1.2 . nur vorgetäuscht, unnatürlich: sein Lächeln war u. — 2. /nur attr.] Math, ein unechter Bruch (Bruch, dessen Zähler größer ist als sein Nenner) unedel /Adj./ 1 . nicht edel (1): eine unedle Ge­ sinnung — 2 . /nur attr,/ unedle Metalle (Metalle, die leicht von Sauerstoff angegriffen werden und in nichtoxydierenden Säuren löslich sind) uneh elich /A dj./ nichtehelich: ein uneheliches Kind; das Kind ist u. Unehre, die /in den Verbindungen/ etw. m acht jmdm. U . (Schande 1); etw. gereicht jmdm. zur U. unehrenhaft /A dj./ nicht ehrenhaft: es wäre u., so etwas zu tun; eine unehrenhafte Handlung unehrlich /A dj./1. nicht ehrlich (2): er ist u .; das ist ein unehrliches Verhalten — 2 . /nicht präd,/ das Geld h at er sich auf unehrliche (betrügerische) Weise beschafft, ist u. erworben; zu 1 Unehrlich­ keit, die; /o. PI,/ uneigennützig /A dj./ nicht eigennützig, selbstlos: jmd. ist u., denkt, handelt u.; eine uneigennützige Tat uneingeschränkt /A dj,/ in seiner Geltung ohne jede Einschränkung: die uneingeschränkte Vollmacht für etw. haben; er verdient uneingeschränktes Lob, hat der Sache u. zugestimmt uneinig /Adj,; vorw. präd./ sich (in einer Sache) u. sein verschiedener M einung sein, in etw. nicht über­ einstimmen: wir waren uns u., ob ...; mit jmdm., miteinander u. (entzweit 1.1) sein; dazu U neinig­ keit, die; -, jo. PL/ uneins jindekl. Adj.; nicht attr./: mit jmdm., mit­ einander u. (uneinig) sein, werden; er ist mit sich selbst u. (mit sich im Zwiespalt) uneinsichtig /Adj./ nicht einsichtig, keine Einsicht zeigend: der Täter war u., zeigte sich u. unempfänglich /A dj./ nicht empfänglich: für etw. u. sein; er ist, zeigte sich für Naturschönheiten u. unempfindlich /A dj./ 1 . nicht empfindlich (1): jmd., etw. ist u. gegen Kälte, Hitze; jmd. ist u. gegen Tadel (jmd. bleibt von Tadel unberührt) — 2 . nicht empfindlich (2): der Teppich ist u. unendlich, auch unendlich /Adj./ 1. /unendlich/ 1.1 . unabsehbar (1.1): die unendliche Weite des Meeres; Fotogr. das Objektiv auf u. (auf eine nicht begrenzte Entfernung) einstellen 1.2 . /nur attr./ M ath, eine unendliche (nicht begrenzte 2) Menge 1.8 . Ph i lo s . räumlich, zeitlich, quantitativ unbegrenzt und qualitativ unerschöpflich /Merkm al der sich bewegenden M aterie/: die unendliche Ma­ terie 1.4 . von sehr großem zeitlichem Ausm aß: die Zeit des Wartens schien uns u. — 2, /drückt emo­ tional einen hohen Grad a u s/: eine unendliche (sehr große) Geduld haben; diese Arbeit hat unendliche Mühe gekostet; u. (sehr) froh, traurig über etw. sein; u. viele Menschen; zu ^Unendlichkeit, Un-
unentbehrlich — unerschöpflich 1201 endlichkeit, die; fo. P L /; zu 1.4 Ewigkeit (1.3): die Minuten der Ungewißheit dünkten uns eine U. unentbehrlich, unentbehrlich fAdj.f unbedingt er­ forderlich, nicht zu entbehren: unentbehrliches Werkzeug; ein unentbehrlicher Mitarbeiter; jmd. ist u .; sich u. Vorkommen, für u. halten unentdeckt /A dj.; nicht adv.f (in Wissenschaft und Forschung) bisher noch nicht entdeckt: ein noch unentdeckter Virus; ein unentdecktes (von maßgeb­ lichen Leuten noch nicht bemerktes) Talent unentgeltlich, unentgeltlich fAdj.f ohne Bezahlung, Entgelt, kostenlos: etw. u. tun, leisten; eine un­ entgeltliche Dienstleistung; die Reparatur ist u. unentrinnbar, unentrinnbar fAdj.; nicht präd.f: einem Geschehen u. (so, daß man ihm nicht ent­ gehen kann) ausgeliefert sein unentschieden fAdj.f 1. unentschiedene (noch nicht entschiedene) Fälle, Fragen; es ist noch u. (un­ gewiß), ob er das Angebot annimmt — 2. Sport von keinem der beteiligten Spieler od. Mannschaften gewonnen od. verloren,punktgleich: das Spiel endete, war u .; durch das Unentschieden kam die Mann­ schaft in die letzte Runde unentschlossen fA dj.f sich nicht entschließen, ent­ scheiden könnend: ein unentschlossener Mensch, Käufer; er war noch u. (unschlüssig 1), ob er ... ; er schien, wirkte u. unentschuldbar, unentschuldbar fA dj.; nicht adv.f nicht zu entschuldigen, unverzeihlich: ein un ent­ schuldbarer Fehler; sein Verhalten ist u. unentschuldigt fAdj.f: u. (ohne Entschuldigung 1.1) fehlen; sein unentschuldigtes Fehlen unentwegt, unentwegt fAdj. ; nicht präd.f 1.1 . mit großer Ausdauer, Standhaftigkeit, beharrlich: ein unentwegter Kämpfer für den Frieden; auch scherzh. ein paar Unentwegte harrten noch aus 1.2 . ohne Unterbrechung, pausenlos: er redete u.; u. klingelte das Telefon unentwirrbar, unentwirrbar /A d j.f so beschaffen, daß man es nicht entwirren kann: die Fäden waren zu einem unentwirrbaren K näuel verschlungen unerachtet, unerachtet fPräp. mit Oen.f v e ra lten d ungeachtet unerbittlich, unerbittlich fAdj.f 1. durch Bitten nicht umzustimmen: gegen jmdn. in einer bestimmten Angelegenheit u. sein, bleiben — 2. einen unerbitt­ lichen (äußerst harten, heftigen) Kampf gegen etw. führen unerfahren fAdj.f 1.1# ohne Erfahrung auf einem bestimmten Gebiet: der Praktikant war noch u. auf seinem Fachgebiet; er ist darin noch u. 1 .2 . ohne Lebenserfahrung: er ist noch sehr jung und u.; dazu Unerfahrenheit, die; fo. Pl.f unerfindlich, unerfindlich jA d j.; nicht adv.j: was er sich dabei gedacht hat, bleibtu. (unverständlich 1.2) unerforschlich, unerforschlich /A dj.; nicht adv.f: etw. bleibt ein unerforschliches (nicht zu er­ forschendes, unverständliches 1.2) Geheimnis; aus unerforschlichen Gründen h at er . . . unerfreulich fAdj.f unangenehm: eine unerfreuliche Angelegenheit; jmdm. eine unerfreuliche Mit­ teilung m achen müssen; der Zwischenfall war recht u. unergiebig fAdj.f nicht ergiebig: ein unergiebiges Thema;das Quellenmaterial erwies sich als u., war u. unergründlich, unergründlich fAdj.f 1.1 . etw. bleibt ein unergründliches (nicht zu ergründendes, un ­ verständliches 1.2) Geheimnis 1.2 . sein Lächeln ist u. (undurchschaubar); ein unergründliches Lächeln unerheblich fAdj.f 1.1 . fvorw. präd.f unwichtig: es ist u., ob ... 1 .2 . geringfügig: bei dem Unfall ent­ stand nur unerheblicher Sachschaden; der Ge­ winn war nicht u. (war ziemlich groß) unerhört, unerhört /Adj.f 1. femot.f empörend und schändlich: das ist eine unerhörte Frechheit; diese Dreistigkeit ist u. — 2 . /nicht adv.f einmalig in seiner Besonderheit: eine unerhörte Begebenheit; etw. Unerhörtes war geschehen — 3 . /drückt emo­ tional einen hohen Grad a u sf : unerhörtes (sehr großes) Glück hab en; das war u. (sehr, überaus) interessant; er hat u. viel gesehen unerkannt fAdj.; vorw. adv.f ohne erkannt zu werden: u. entkommen; er blieb u. (wurde nicht erkannt) unerklärlich, unerklärlich fAdj.f: es ist u. (nicht zu erklären 1.2, unverständlich 1.2), daß er sich so täuschen konnte; eine unerklärliche Angst befiel ihn unerläßlich, unerläßlich fAdj.f unbedingt not­ wendig: etw. ist eine unerläßliche Voraussetzung für etw.; es ist u., daß du dir das einprägst; etw. für u. halten unerlaubt fAdj.f 1. /nichtpräd.f ohne Erlaubnis: der Soldat hatte sich u. von der Truppe entfernt; sein unerlaubtes Fernbleiben — 2 . fvorw. attr.f gegen das Gesetz verstoßend, unzulässig: unerlaubter B esitz v on W affen; sich unerlaubter Mittel bedienen unerledigt fAdj.f: unerledigte (nicht erledigte, nicht bearbeitete) Anträge, P ost; Akten u. liegenlassen unermeßlich, unermeßlich fAdj.f 1. unendlich (1.1) — 2.1 . zahlenmäßig, mengenmäßig außergewöhnlich umfangreich: unermeßliche Reichtümer; die K o ­ sten steigerten sich ins unermeßliche; dieser Schmuck ist von unermeßlichem Wert 2.2 . /drückt emotional einen hohen Grad a u s/: unermeßliches Leid; etw. ist u. (sehr, außerordentlich) kostbar; u. viel geleistet haben unermüdlich, unermüdlich fAdj.f mit großer A us­ dauer, Beharrlichkeit: sich u. für etw. eins etzen ; er arbeitete u. daran; er ist u. in seiner Hilfsbereit­ schaft; sein unermüdlicher Fleiß unerquicklich fA dj.; nicht ad v.f: ein unerquickliches (unerfreuliches) Thema, Gespräch unerreichbar, unerreichbar fAdj.f 1. so (weit ent­ fernt) gelegen, daß man es nicht erreichen kann: die Bücher im obersten Fach sind für mich ohne L eiter u . ; der Gipfel des Berges schien uns noch u. (sehr) weit entfernt; <> dieses Ziel ist, bleibt für ihn u. (wird er nie erreichen) — 2 . fnicht adv.f jmd. ist u. zu jmdm. kann keine Verbindung hergestellt werden: im Moment ist er u. unerreicht, unerreicht fA dj.; vorw. präd.f von keinem anderen (bisher) erreicht: dieser Rekord i s t bisher u. unersättlich, unersättlich fA dj.; nicht adv.; emot.f 1.1 . die Kinder sind heute u. (erwecken den Ein­ druck, als wären sie nicht satt zu bekommen) 1.2 . nicht zu befriedigen: ein unersättlicher Wissens­ durst; er ist u. in seiner Habgier unerschlossen /A dj.; nicht adv.f 1.1 . die Gegend ist noch u. (noch nicht erschlossen 1.1); unerschlossene Gebiete 1.2 . unerschlossene (noch nicht erschlossene 1.2) Bodenschätze unerschöpflich, unerschöpflich fAdj.f in solcher
1202 unerschrocken — Unfreiheit Fülle vorhanden, daß es nicht versiegt: seine finan­ ziellen Mittel scheinen u. zu sein; ein unerschöpf­ licher Vorrat; <0 ihre Güte ist u. (grenzenlos 2.1) unerschrocken /Adj.f keine Furcht zeigend, m u tig: ein unerschrockenes Auftreten, Handeln; sich u. zur Wehr setzen unerschütterlich IA dj.f durch nichts zu erschüttern (1.2); mit unerschütterlicher Ruhe; er hatte den unerschütterlichen Willen, die Sache durchzu­ kämpfen; sein Vertrauen zu ihr ist u.; dazu Un- erschütterlichkeit, die; -, jo. P L/ unerschwinglich,unerschwinglich fA dj.; nicht adv./ nicht erschwinglich: das ist ein unerschwinglicher Preis; das Auto ist für uns u. unersetzbar, unersetzbar /A dj./ unersetzlich unersetzlich, unersetzlich fAdj./ 1 .1 . ein unersetz­ licher (durch nichts anderes z u ersetzender) Verlu st; der Verlust ist u. 1 .2 . jmd. ist u. jmd. ist so wichtig, w ird so notwendig gebraucht, daß er durch niemanden zu ersetzen i s t : der Mitarbeiter ist u.; sich für u. halten unersprießlich, unersprießlich jA d j.; nicht adv.f nutzlos, nicht förderlich: die Zusammenarbeit, das Gespräch war u. unerträglich, unerträglich /A d j./ 1 . so unangenehm, daß es nicht, kaum zu ertragen i s t: eine unerträgliche Hitze; seine Lage, die Situation war u.; es war ihm u., daß er untätig dabeisitzen mußte; es war u. (sehr) heiß dort — 2 . unausstehlich (1); eine un­ erträgliche Person; er war h eute u. unerwähnt fAdj.; in den Verbindungen/ etw. u. lassen (nicht erwähnen); etw. bleibt u. (wird nicht erwähnt) unerwartet, unerwartet /Adj.f ohne daß man damit gerechnet hat, überraschend: ein unerwartetes Wie­ dersehen; er starb plötzlich und u.; etw. völlig Unerwartetes geschah; die Nachricht kam uns nicht u. (wir hatten mit ihr gerechnet) unerwünscht fAdj.f nicht erwünscht, nicht w ill- kommen: unerwünschte Gäste; Besuche sind zur Zeit u. unfähig fAdj.; nicht adv./ 1 . zu etw. u. sein zu etw. nicht imstande sein: der Kranke ist u. aufzustehen; er ist u., darüber zu entscheiden; er war u. (besaß nicht die psychische K raft), ihr die W ahrheit zu sagen; geh. einer Sache u. sein — 2. ohne die er­ forderliche Befähigung, Eignung zu etw.: ein un ­ fähiger Mitarbeiter; er ist u .; dazu Unfähigkeit, die; fo. PL/ unfair fAdj.f [..fe:r, ..fs:r] 1.1 . einem anderen gegenüber nicht fair: ein unfaires Verhalten; zu u n ­ fairen Mitteln greifen; es wäre u., so zu handeln 1.2 . Sport zum eigenen Vorteil und zum Nachteil des Partners im W ettkampf (bewußt) gegen die sport­ lichen Regeln verstoßend: er h at eine unfaire Spiel­ weise; u. boxen Unfall, der; -s, Unfälle Ereignis, Mißgeschick, das körperlichen Schaden, Sachschaden zur Folge hat: ein leichter, schwerer, tödlicher U .; ein U. auf der Baustelle; einen U. mit dem Auto haben; einen U. verursachen, verschulden; an den Folgen eines Unfalls sterben unfall/Unfall| -frei jAdj.; nicht präd.j ohne einen Unfall zu verursachen, verursacht zu haben: er fährt seit 20 Jahren u.; -gefahr, die /o. PL/ Gefahr, daß ein Unfall geschieht: bei Straßenglätte besteht er­ höhte U.; -hergang, der: den U. feststellen, rekon­ struieren; -klinik, die Klinik zur Aufnahme und Behandlung von Unfallverletzten; -o rt, der jPL -e/ vgl. -stelle; -quelle, die etw., das Ursache eines Un­ falls sein kann: Unfallquellen im Betrieb besei­ tigen; -quote, die statistisch ermittelte Quote der Un­ fälle; die U. ist vergleichsweise niedriger als im Vorjahr; -risiko, das vgl. -gefahr: jedes U. aus ­ schließen; -schütz, der gesetzliche Maßnahmen des Arbeitsschutzes zur Verhütung von Unfällen; -Sta­ tion , die medizinische Einrichtung (einer Klinik) zur sofortigen Hilfeleistung für Unfallverletzte; - stelle, die Stelle, an der sich ein Unfall ereignet hat; - tod, der der durch einen Unfall eingetretene Tod; - tote, der u. die jmd., der infolge eines Unfalls ge­ storben ist; -Ursache, die; -verletzte, der u. die durch einen Unfall verletzte Person; -Versicherung, die Versicherung von Personen gegen Schaden durch Unfall; -Verursacher, der; -s , - ; - wagen, der durch einen Verkehrsunfall beschädigter Kraftwagen; -zeu ­ ge, der unfaßbar, unfaßbar /Adj.f 1.1 . das Vorstellungs­ vermögen übersteigend, so beschaffen, d aß man glaubt, es nicht fassen, begreifen zu können: ein un­ faßbares Ereignis; der Tod des Bruders war für ihn u.; es ist u. (unverständlich 1.2), wie er das hat tun können 1.2 . unvorstellbar groß: ein unfaß­ bares Glück haben; eine unfaßbare Armut unfehlbar, unfehlbar /Adj.f 1. jnicht adv./ sich nie­ m als irrend, niem als einen Fehler machend: kein Mensch ist u.; sich für u. halten; einen unfehl­ baren (untrüglichen) Instinkt besitzen — 2 . /un ­ fehlbar; adv./ zweifellos, gewiß: mit einer solchen Einstellung wird er u. scheitern; zu 1 Unfehlbar­ keit, Unfehlbarkeit, die; -, fo. Pl.f un fein fAdj.f die guten Umgangsformen verletzend: er hat ein unfeines Benehmen; das ist u., gilt als u. 1unfern fPräp. mit Gen.f nahe, Unweit: u. der Stadt, des Bahnhofs 2unfern /A dv.; in Verbindung mit von/ 2unweit: u. von Leipzig, vom Bahnhof unfertig fAdj.f unreif (2): ein unfertiger junger Mann Unflat, der; -(e)s, fo. Pl.f [..la:t] geh. Schmutz, Unrat; O der Redner goß kübelweise U. über seine Gegner aus (beschimpfte seine Gegner in der übelsten Weise) unflätig lAdj.f unanständig, grob und gemein: un­ flätige Reden führen; jmdn. in unflätiger Weise beschimpfen unflektierbar, unflektierbar jA d j.; nicht adv./ G ra m m .: ein unflektierbares (nicht zu flektierendes) Wort unflott IAdj.f umg. 1.1. jmd. ist nicht u. jmd. ist attraktiv: das Mädchen ist nicht u. 1 .2 . etw. ist nicht u. etw. ist modisch, schick und gefällt: das Kleid ist nicht u. unförmig /Adj./ breit und massig, keine gefälligen Proportionen aufweisend: eine unförmige Gestalt; jmd., etw. ist u.; jmd. hat eine unförmige Nase unfrei lAdj.j 1. nicht frei (1): das einst koloniale, unfreie Volk ist jetzt unabhängig; die unfreien leibeigenen) Bauern — 2 . /nicht adv.f nicht frei (3.1): er ist in seinen Entscheidungen u. — 8. befangen (1): in seiner Gegenwart fühlt er sich u.; er ist u. in seinem Benehmen; dazu Unfrei" heit, die; /o. Pl.f
unfreiwillig /A dj./ 1 . nicht freiwillig, gegen den eigenen Willen: u. auf etw. verzichten; ein unfrei­ williger Aufenthalt — 2 . unbeabsichtigt (1.1): einen unfreiwilligen Witz machen; sche’rzh. ein un­ freiwilliges B ad nehm en (ins Wasser fallen) unfreundlich /A dj./ 1. nicht freundlich (1): ein unfreundlicher Kellner; jmdm. u. antworten; jmdn. u. ansehen — 2 . in seiner optischen Wirkung unangenehm, nicht anheimelnd: ein dunkles, un ­ freundliches Zimmer; unfreundliches W etter Unfriede, der; -ns, jo. Pl.j s. Unfrieden Unfrieden, der; -s, jo. Pl.j durch ständige Streitig­ keiten hervorgerufener Zustand der Uneinigkeit, Zwietracht: mit jmdm. in U. leben; U. stiften unfrisiert jA d j.j 1. unfrisiertes (nicht frisiertes) Haar; sie war noch u. — 2 . durch nichts beschönigt: einen unfrisierten Bericht vo n etw. geben unfruchtbar /A dj.; nicht adv.j 1. zur Fortpflanzung unfähig: sie ist u. — 2. unfruchtbarer (keinen od. nur geringen Ertrag bringender) Boden, Acker — 3. nicht fruchtbar (2): das Gespräch, die Diskus­ sion war u .; dazu Unfruchtbarkeit, die; -, Jo. Pl.j Unfug, der; -(e)s, ]o. Pl.j 1* (öffentliches Ä rgernis erregende und m it Sachbeschädigung verbundene) unerlaubte od. ungehörige Handlung: jmdn. wegen groben Unfugs bestrafen — 2 . Unsinn (1), dummes Zeug: so ein U.! — 3. Unsinn (2) ungalant jAdj./ als Mann Frauen gegenüber un­ höflich : er verhielt sich, war ihr gegenüber recht u. ungastlich jA dj.; vorw. attr.j 1. wenig, nicht zum Aufenthalt einladend, unwirtlich: eine ungastliche Stätte, Gegend — 2 . nicht gastlich, nicht gast­ freundlich: wir verließen das ungastliche Haus Ungeachtet, ungeachtet jPräp. mit Gen.; dem Nomen vor- od. nachgestelltj ohne Rücksicht auf, trotz: u. der Schwierigkeiten, der Schwierigkeiten u. wurde die Arbeit termingerecht fertig 2ungea chtet /Konjin Verbindung mit daß; leitet einen konzessiven Gliedsatz ein; gibt an, daß der im Gliedsatz genannte Sachverhalt ohne Einfluß auf den Sachverhalt des Hauptsatzes istj obwohl, trotz­ dem: er tat es, u. daß es verboten war ungeahnt, ungeahnt jAdj.; nur attr.j alle Er­ wartungen übersteigend: u ng eah nte Möglichkeiten; jmd. besitzt ungeahnte Fähigkeiten ungebärdig jA dj.j schwer zu zügeln, wild und wider­ spenstig : ein ungebärdiges Kind, Füllen ungebeten jA dj.j ohne aufgefordert zu sein (und unerwünscht): ein ungebetener Gast; er hat das u. getan ungebeugt jA dj.j trotz großer Leiden, Rückschläge mutig, standhaft und aufrecht: trotz aller Schikanen und Folterungen blieb er u.; die ungebeugten Widerstandskämpfer ungebildet jA dj.j hinsichtlich der Bildung unter einer von unterschiedlichen Maß stäben bestimmten Norm liegend: als Unterdrückte wurden sie un ­ wissend und u. gehalten; er war u., war ein unge­ bildeter Mensch ungebräuchlich jA dj.; nicht adv.j selten gebraucht, nicht üblich: ein ungebräuchliches Wort; diese Methode ist u. ungebraucht jA dj.j noch nicht in Gebrauch ge­ nommen: ein ungebrauchtes Auto; das Taschen­ tuch ist noch u. (unbenutzt 2) ungebrochen jA dj.j trotz großer Leiden, Rück­ schläge nicht entm utigt: er war trotz allem u. ungebührlich jA dj.j 1.1 , ungehörig: sich (jmdm. gegenüber) u. benehmen; eine ungebührliche A nt­ wortgeben 1 .2 .1adv.j einen u, (das angemessene Maß übersteigenden, über Gebühr) hoh en Preis verla ng en ungebunden jA dj.j 1. persönlich frei von bindender Verpflichtung, an nichts, niemanden in verpflichten­ der Weise gebunden: ein ungebundenes Leben führen; er hat keine Familie und ist, lebt u. — 2. /nur attr.j ungebundene Rede (Prosa) Ungeduld, die; /o. P l.j Unfähigkeit, etw. mit Geduld abzuwarten: voll(er) U. sein; etw. m it U. erwarten; vor U. fast vergehen ungeduldig jAdj.j' voller Ungeduld: jmd. ist, wird u.; u. auf etw., jmdn. warten; ein ungeduldiger Patient ungeeignet jA dj.; nicht adv.j 1.1. jmd. ist für etw. u. jmd . besitzt für etw. keine Befähigung, Eignung: er ist für diese Tätigkeit, diesen Beruf (denkbar, völlig) u. 1.2. unzweckmäßig: etw. ist für etw. u .; eine ungeeignete Methode ungefähr, ungefähr jAdj.j 1.1. /nicht präd.j nur annähernd zutreffend: eine ungefähre Vorstellung von etw. haben; hier weiß ich u. Bescheid 1.2. /als Partikel; in Verbindung mit Zahlen, Zeit- od. Ortsbestimmungen; drückt einen angenäherten Wert ausj: u. 50 Personen; es wird u. zwei Stunden dauern; u. am Ende der Straße liegt unser Haus + v o n u. (durch Zufall, zufällig, beiläufig); wie v o n u. (scheinbar zufällig, scheinbar absichtslos); n icht v on u. (nicht zufällig, nicht ohne Ursache, Grund) ungefährdet jAdj./: hier können Kinder u. (ohne durch den Verkehr gefährdet zu sein) spielen ungefährlich jAdj.; vorw. präd.j mit keiner Gefahr verbunden, gefahrlos: dieses Mittel ist u . ; die B e ­ steigung dieses Gipfels ist verhältnismäßig u.; etw. ist nicht u. (ist ziemlich gefährlich) ungefällig jAdj.j nicht gern bereit, jmdm. einen Gefallen zu erweisen: (jmdm. gegenüber) u. sein ungefestigt jAdj.j charakterlich noch labil: mora­ lisch u. sein ungefragt /Adv.j ohne gefragt worden zu sein: u. auf etw. antworten, seine Meinung sagen ungefüge jAdj.j groß und massig, schwer zu hand­ haben: u. Möbel; ein ungefüger Gegenstand ungehalten jAdj.j: über etw., jmdn. u . (verärgert, unwillig) sein; u. schüttelte er den Kopf ungeheißen jAdv./ veraltend von sich aus, ohne dazu aufgefordert zu sein, freiwillig : u. holte er Kohlen aus dem Keller ungeheizt jAdj.j nicht geheizt: das Zimmer war u.; ungeheizte Räume ungehemmt jAdj.j 1. nicht gehemmt: der Junge ist natürlich und u.; u. (frei heraus) sagte er seine Meinung — 2 . hemmungslos: in ungehemmter Wut ...; u. lachen, weinen ungeheuer, ungeheuer jAdj.j 1.1. /nicht adv.j außer­ gewöhnlich groß in der Erstreckung: eine ungeheure Entfernung, Höhe 1.2 . /nicht adv.j zahlenmäßig, mengenmäßig außergewöhnlich groß: eine ungeheure Summe, Menge 1 .3 . /drückt emotional einen sehr hohen Grad a u sj: etw. erregt ungeheures (sehr gro­ ßes) Aufsehen; ungeheuren Erfolg haben; er ist u. (sehr) stark; sich u. freuen Ungeheuer, das; -s, - 1 .1 . schreckliches, grauen­ erregendes, großes Wesen (3.2) in Sagen, Märchen: die U. der Sagen und Märchen 1.2 . er ist ein U. unfreiwillig — Ungeheuer 1203 77 Wörterbuch
1204 ungeheuerlich — ungesättigt (ein Scheusal, Unmensch) — 2* /emot.; m der Fer- bindungj umg. ein U. von ein viel zu großes und meist häßliches Gebildet Monstrum: ein U. von (einem) Hut; ein U. von einem Satz (ein zu langer Satz) ungeheuerlich, ungeheuerlich /A d j.l1. /emot./ un­ erhört (1): eine ungeheuerliche Behauptung; die Anschuldigung ist u. — 2 . unheimlich (1), m ysteriös: das ist mir u. ungehindert /A dj./ ohne Behinderung (durch andere): die Gäste kon nten sich überall frei und u. bewegen; ungehinderten Zugang zu etw. haben ungehobelt /Adj./ 1. /nicht adv./ ungehobelte (nicht gehobelte) Bretter — 2 . ungeschliffen: ein u n­ gehobelter Bursche; sein ungehobeltes Benehmen ungehörig /A d j./ nicht den in der Gesellschaft gültigen Umgangsformen entsprechend: ein u n ­ gehöriges B etragen; sich gegen jmdn., jmdm. gegenüber u. aufführen; das ist u.; dazu Hin­ gehörigkeit, die; -en ungehorsam /A d j./ Geboten, Befehlen nicht Folge leistend, keinen Gehorsam zeigend:, ein ungehor­ sames Kind Ungeist, der; -es, jo. PI ./ geh. inhumane, volks­ feindliche, reaktionäre Ideologie: der faschistische U. ungekämmt /A dj./: ungekämmtes (nicht gekämm­ tes) Haar; er war noch u., lief u. herum ungeklärt /A dj./ (noch) nicht geklärt, ermittelt: der Fall ist noch u.; es ist u., ob es sieh wirklich so zugetragen hat; ungeklärte Probleme ungelegen /Adj./ zu einem ungünstigen Zeitpunkt: zu ungelegener Stunde kommen; /in der Verbin­ dung/ etw., jmd. kommt (jmdm.) u.: diese Ein­ ladung, die Dienstreise kommt mir sehr u .; komme ich u. (störe ich)? TJngelegenheit, die; - e n /vorw. Pl.f Unannehm­ lichkeit: jmdm. Ungelegenheiten bereiten; er könnte dadurch Ungelegenheiten haben imgelegt /Adj.j + ungelegte / Eier ungelenk /A dj./ 1 . ungelenkig: ein ungelenker alter Mann — 2. /vorw. attr. u. präd./ ungeübt: eine ungelenke Handschrift; sein Stil ist u. ungelenkig /Adj.; vorw. attr. u. präd./ nicht gelenkig: seine Finger sind zu u. zum Klavierspielen ungelernt /Adj.; in der Verbindung/ umg. ein un­ gelernter Arbeiter (Arbeiter ohne abgeschlossene Berufsausbildung) ungelogen /Adv./ umg. /zur Bekräftigung, Be­ teuerung einer Aussage/ tatsächlich, wirklich: er h at es u. in einer Stunde geschafft Ungemach, das; -(e)s, jo. PL/ veraltend geh. 1. Unannehmlichkeit, Kum mer: großes U. erleiden — 2, U. (Mühsal) auf sich nehmen ungemäß /A d]./ einer Sache u. einer Sache unan­ gemessen: eine dieser Leistung ungemäße Würdi­ gung ungemein, auch ungemein /A dj./ außerordentlich groß (8): allen machte das Spiel ungemeines Ver­ gnügen; er erfreut sich ungemeiner Beliebtheit; etw. ist u. (sehr) nützlich; das beruhigt, freut mich u. ungemütlich /Adj.j 1.1 . nicht behaglich und an­ heimelnd: der Raum wirkt, ist u.; wir saßen dort sehr u. 1 .2 . ein ungemütliches (unangenehmes) Gefühl beschlich ihn 1.8 . /in der Verbindung/ jmdm. wird es (allmählich) u. (jmd. bekommt Angst vor einer Strafe, Entdeckung) 1.4 . u m g . /in der Verbin­ dung/ u. werden (aus Ärger über etw. unfreundlich, grob werden) ungenannt /Adj.j nicht mit dem Namen genannt: ungenannte Spender; der Verfasser des Artikels w ollte u. (anonym) bleiben ungenau /Adj.j 1.1 . nicht genau, nicht präzise: die Waage ist u. eingestellt; eine ungenaue Berech­ nung 1.2 . ungenaue (nicht klar umrissene) Vor­ stellungen von etw. haben; dazu Ungenauigkeit, die; -en ungeniert, ungeniert /Adj./ 1 .1 . ungehemmt und unbefangen: sich u. benehmen; u. sein 1.2 . /adv.j ohne sich zu genieren: er langte u. zu, gähnte u. ungenießbar, ungenießbar /A d j. ; vorw. attr. u. präd./ 1 .1 . für die menschliche Ernährung nicht geeignet: ungenießbare Pilze, Beeren, Früchte 1.2 . für die menschliche E rnährung nicht mehr geeignet: der Fisch, das Bier ist u. geworden — 2. umg. er ist heute wieder einmal u. (unausstehlich 1) ungenügend /A dj./ berechtigten Erwartungen nicht entsprechend, unzureichend: eine ungenügende B e ­ lüftung ; ungenügende Kenntnisse; sich u. um etw. kümmern; seine Leistungen sind u. ungenutzt /Adj./ 1 .1 . nicht (aus)genutzt: ungenutz­ ter W ohnraum; eine Chance u. vorübergehen lassen 1.2 . für die Wirtschaft nicht nutzbar gemacht: ungenutzte Energie; ungenutzter (brachliegender) Boden ungenützt /Adj./ s. ungenutzt (1.1) ungepflegt /A dj./ nicht gepflegt (1): er wirkt sehr u. ungerade /Adj.; nicht adv./ M ath.: eine u. (nicht durch 2 ohne B est dividierbare) Zahl ungeraten /Adj.; vorw. attr. u. präd./ veraltend (durch schlechte Erziehung) mit schlechten Eigen­ schaften behaftet: ein ungeratenes Kind ungerechnet /Adj./ 1. /nicht attr./ nicht mit be­ rechnet: alle zusätzlichen Ausgaben u., hat der Aufenthalt 300 Mark gekostet — 2 . /als Präp. mit Gen./: u. aller sonstigen Kosten ungerecht /A dj./ 1 .1 . die Gerechtigkeit verletzend: jmdm. gegenüber, gegen jmdn., zu jmdm. u. sein 1.2 . der Gerechtigkeit nicht entsprechend: die Strafe ist u.; eine ungerechte Beurteilung; jmdn. u. be­ urteilen; etw. u. verteilen ungerechtfertigt /A dj./ ohne berechtigten Grund: sein Mißtrauen ist u .; jmdn. u. verdächtigen Ungerechtigkeit, die; -, -en 1. jo. PI./ das Un­ gerechtsein: seine Entscheidung war eine große U .; soziale U. — 2. ungerechte Tat, Handlung: er hat viele Ungerechtigkeiten auf seinem Gewissen ungereimt /A dj./ sinnlos, töricht: ungereimtes Zeug erzählen; dazu Ungereimtheit, die; -, -en ungern /Adv./ nicht gern (1.1), widerwillig: etw. (nur) u. tun; er sieht es, hat es u., wenn sie raucht; das macht er nicht u. (macht er recht gern) ungerührt /Adj.; nicht attr./ von etw. nicht bewegt, nicht gerührt: sie weinte, er aber blieb u. ungesättigt /Adj./ 1 . u. (noch hungrig) sein — 2 . /nicht adv.f 2.1. fa ch sp r. eine ungesättigte (durch Zusatz von Weiß, Grau od. Schwarz verhüllte) Farbe 2.2 . Chem. eine ungesättigte Lösung (Lösung, die bei konstanter Temperatur fähig ist, noch mehr von der in ihr gelösten Substanz aufzunehmen) 2.3 . P h y s . ungesättigter Dampf (in einem begrenzten Raum
1205 vorhandener D ampf, der bei konstanter Temperatur fähig ist , noch mehr von einer verdunstenden Flüs ­ sigk eit aufzunehmen) ungeschehen fA dj.; in der Verbindung! etw. u. machen: könnte ich das doch u. machen (bewir­ ken, daß das Geschehene nie geschehen wäre) ! Ungeschick, das; -(e)s, jo. PL / Mangel an Ge­ schicklichkeit, ungeschicktes Verhalten: das geschah durch mein Ü .; sein U. bei Verhandlungen Ungeschicklichkeit, die; -, -en 1.1 . /o. Pl.j Unge­ schick 1.2 . ungeschickte Handlung ungeschickt fAdj.f nicht geschickt: er ist u., ein ungeschickter Mensch; sich u. anstellen; eine un­ geschickte Bewegung machen; er hat sich u. aus ­ gedrückt; dazu Ungeschicktheit, die; -en ungeschlacht /Adj.; vorw. attr.f 1. von massigem, oft plumpem Körperbau: ein ungeschlachter Kerl; mit seinen ungeschlachten Händen; ein großes, ungeschlachtes Tier — 2 . sein ungeschlachtes (un­ beholfenes, derbes und ungehöriges) Benehm en ungeschlagen, ungeschlagen fAdj.f: die Mann­ schaft ist seit drei Jahren u. (in keinem Wettkampf besiegt worden) ungeschlechtlich fAdj.f B io l .: die ungeschlecht­ liche (nicht durch Befruchtung erfolgende) Vermeh­ rung, Fortpflanzung durch Ableger, Knollen ungeschliffen fA dj.; vorw. attr.f ohne gute Manieren, grob, taktlos im Verhalten, Benehmen gegenüber an­ deren: ein ungeschliffener Bursche ungeschmälert, ungeschmälert fAdj.f ohne Ein ­ schränkung, i n vollem Umfang: der Erfolg wurde ihm u. zuteil; seine Verdienste bleiben u. (werden durch nichts gemindert) ungeschminkt fAdj.f 1. nicht geschminkt: un ­ geschminkte Lippen — 2. ohne Schönfärberei, B e ­ schönigung: das ist die ungeschminkte Wahrheit; er hat ihm u. seine Meinung gesagt ungeschoren fAdj.; nicht adv.f: ein ungeschorenes (nicht geschorenes) Schaffell + um g. jmdn. u. lassen (jmdn. in Ruhe lassen, nicht behelligen); (v on etw.) u. bleiben (von etw. Unangenehmem nicht betroffen, nicht behelligt wer­ den) ungeschrieben fAdj.; in der Verbindungf: etw. ist (ein) ungeschriebenes Gesetz (etw. hat sich ein­ gebürgert und wird von allen ohne ausdrückliche schriftliche Festlegung respektiert un d befolgt) ungeschult fA d j.f: eine ungeschulte (nicht aus­ gebildete) Stimme ungesehen fAdv.f: u. (ohne von jmdm. gesehen zu werden) ins Haus gelangen ungesellig fAdj.f 1. die Gesellschaft anderer mei­ dend, nicht gesellig: er hat eine ungesellige Art, ist sehr u. (geworden) — 2 . Zool, einzeln, nicht in Schwärmen od. Rudeln lebend: ein u. lebendes Tier; eine ungesellige Art ungesetzlich fAdj.f gesetzwidrig: eine ungesetzliche Handlung; dieser Beschluß ist u.; u. handeln ungestört, ungestört fAdj.f durch niemanden, durch nichts gestört: hier sind wir u., können wir uns u. unterhalten; ein ungestörtes Plätzchen ungestraft fAdj.; vorw. adv.f: u. (ohne Strafe) davon­ kommen ungestüm fAdj.f überaus temperamentvoll, stür­ misch, wild und heftig: jmd. h at ein ungestümes Wesen; er sprang auf und umarmte mich u.; dazu Ungestüm, das; -s, fo. P l.f; jugendliches U. ungesund fAdj.f 1. gesundheitsschädlich: eine un ­ gesunde Ernährung; das Rauchen ist u. — 2 . auf Krankheit hinweisend: eine ungesunde Blässe haben; u. aussehen — 8 . nachteilig, ungünstig: das Arbeitsklima in dieser Abteilung ist u.; eine un­ gesunde Hektik verbreiten ungeteilt fAdj.; nicht adv.f: etw. findet ungeteilte (allseitige 2) Zustimmung ungetrübt fAdj.f durch nichts beeinträchtigt: ein ungetrübtes Glück; die Tage dort waren ganz u. Ungetüm, das; -(e)s, -e 1. Ungeheuer, das bes. durch seine Größe Angst einflößt; <£> dieser Hund ist ein wahres U. (ist ein riesiges, unförmiges Tier) — 2. u m g . femot.j großes und m eist häßliches Ge­ bilde, Monstrum: der alte Sessel ist ein U .; fin der Verbindung! ein U. von: ein U. von (einem) Schrank ungeübt fAdj.; vorw. attr. u. präd.f ohne Fertig­ keit, Geschicklichkeit in etw. auf Grund mangelnder Übung: im Klavierspielen u. sein; mit ungeübter Hand etw. malen ung ewan dt fAdj.f nicht gewandt, nicht geschickt, bes. im Auftreten, Benehmen: sein ungewandtes Benehmen; etw. u. ausdrücken; er ist u. im Ver­ handeln ungewaschen fAdj.f 1.1 . /nicht adv.f ungewaschenes (nicht mit Wasser abgespültes) Obst 1.2. unge­ wa schene (schmutzige, nicht gereinigte) Hände + ein ungewaschenes / Maul haben ungewiß fAdj.f 1. fvorw. attr. u. präd.f nicht sicher (4.2): es ist, scheint, bleibt u., ob er kommt; er ließ es u., im ungewissen (ließ es offen), ob . . . — 2. fvorw. präd.f ich bin (mir) noch u. (bin noch unschlüssig), ob ich fahre — 8 . in bezug auf das Kommende nicht genau feststehend, nicht gesichert: er hatte Angst vor einer ungewissen Zukunft; Angst vor dem Ungewissen (dem unbekannten Kom men­ den, Zukünftigen) haben — 4 . eine ungewisse (un­ bestimmte 1) Bangigkeit + jmdn. über etw. im ungewissen lassen (jmdm. nichts Genaues, Definitives mitteilen, jmdm . keine genaue Kenntnis, Aufklärung von etw. geben); über etw. im ungewissen sein, bleiben (über etw. im Zweifel sein, bleiben) Ungewißheit, die; -, -en jzu ungewiß 3/ ungewöhnlich fA dj.f außergewöhnlich (1.2): eine ungewöhnliche Hitze; er ist eine ungewöhnliche Erscheinung; dieser Beruf war bisher für eine Frau u.; das ist ganz u. ; er ist u. (überaus, sehr) begabt; für sein Alter ist er u. groß ungewohnt fAdj.; nicht adv.f 1.1. das ist für ihn eine ungewohnte Tätigkeit (eine Tätigkeit, an die er nicht gewöhnt ist, die er selten verrichtet); diese Arbeit ist ihm (noch) u. 1 .2. er sagte es mit un­ gewo hnter Schärfe (mit einer Schärfe, die man bei ihm sonst nicht gewohnt ist); die ungewohnte Kälte machte allen zu schaffen 1.8 . jmdm. (noch) fremd (2): eine ungewohnte Umgebung ungewollt fAdj.f 1.1 . unbeabsichtigt (1.1): er hat es u. verraten; das war, geschah u. 1 .2 . nicht gewünscht: zu einem ungewollten Aufenthalt ge­ zwungen sein; eine ungewollte Schwangerschaft ungezählt fAdj./ 1 . fnur attr.f unzählig, zahllos: etw. ungezählte Male versuchen; ungezählte Stunden auf etw. verwenden — 2 . fadv.f ohne es gezählt zu haben: er steckte das Geld u. ein Ung eziefer, das; -s. Io. PI .; bestimmte schädliche, ungeschehen — Ungeziefer 77*
1206 ungeziemend — unhaltbar schmarotzende Tiere, bes. In sekten od. bestimmte Nagetiere/: Wanzen, Motten, Ratten und anderes U .; ein Tier hat U. {Läuse, Flöhe); U. vernichten ungeziemend /A dj./ geh. ungehörig: sein Verhalten war u .; sich u. benehmen ungezogen /Adj.; bes. von einem Kind/ in seinem Verhalten, Benehmen anderen gegenüber ungehörig, frech: ein ungezogenes Kind; seine Antwort war sehr u.; das ist aber u. von dir Ungezogenheit, die; -en 1. /o. PL/ das Un­ gezogensein — 2 . ungezogene H andlung ungezügelt /A dj.j hemmungslos, nicht gezügelt: un ­ gezügelter H aß;von einem ungezügelten Schaffens­ drang besessen sein ungezwungen jAdj.j natürlich und zwanglos: sich u. benehmen, bewegen; u. sein, frei und u. reden; dazu Ungezwungenheit, die; -, jo. Pl.j Unglaube, der; -ns, .jo. P l.j Zweifel an der Wahr­ heit einer Aussage, Richtigkeit einer Sache: seine Augen spiegelten Unglauben; er spürte bei ihr Unglauben und Ablehnung unglaubhaft jA dj.j 1.1 . so unwahrscheinlich, daß man es nicht glauben kann: diese Darstellung ist sehr u.; das erscheint mir u. 1 .2 . er ist, erscheint u. (nicht glaubwürdig) ungläubig jAdj.j 1. /nicht präd.j er sah mich u. (:zweifelnd) an, machte ein ungläubiges Gesicht — 2. /nicht adv.; aus religiöser Sichtj ein religiöses Bekenntnis für sich ablehnend unglaublich, unglaublich jA dj.j 1. unglaubhaft (1.1): etw. erscheint jmdm. u. — 2 .1 . zahlenmäßig, mengenmäßig außergewöhnlich umfangreich: eine unglaubliche Summe, Menge 2 .2 . /drückt emotional einen hohen Grad ausj außergewöhnlich groß: un ­ glaubliches Glück haben; ein unglaubliches Tempo; es ist u. (außerordentlich viel), was er in der kurzen Zeit geschafft hat; er sieht u. (überaus, sehr) jung aus; es geschah in u. kurzer Zeit — 8 . /nicht adv*; emot.j unerhört (1): eine unglaubliche Frech- heitres ist u., wie er die Tatsachen verdreht unglaubwürdig jA dj.j nicht glaubwürdig: seine Darstellung ist, klingt u .; ein unglaubwürdiger Zeuge ungleich jA dj.j 1.1 . nicht übereinstimmend, ver­ schiedenartig: ungleiche Schuhe; ungleiche Höhen; etw. erfolgt in ungleichen zeitlichen Abständen; ungleiche Charaktere; die Stores sind u. lang 1.2 . jvorw. adv.j umgleichmäßig (2): etw. ist u. verteilt worden — 2 . ein ungleicher (nicht auf gleichen Voraussetzungen beruhender) Kampf; m it un ­ gleichen Mitteln kämpfen — 8 . jals Pariikel; drückt eine Verstärkung aus; vor einem K o mp.j bedeutend (4): er hat u. mehr geschafft als die anderen; dieses H otel ist u. komfortabler als das andere ungleich {artig jA dj.j verschiedenartig: sie haben sehr ungleichartige Vorstellungen davon Ungleichheit, die; -, jo. PL; zu ungleich 1 u. 2/ ungleichmäßig jAdj.j 1. nicht gleichmäßig, un­ regelmäßig: sein Puls g eht u.; ungleichmäßiges Wachstum — 2 . nicht zu gleichen Teilen: etw. ist u. v erteilt worden; ungleichmäßige Verteilung Unglück, das; -(e)s, -e 1.1 . jvorw. Sg.j Schaden (und Trauer) . hervorrufendes Ereignis, das m eist durch Naturgewalten od. technisches, menschliches Versagen bedingt ist: das schwere U. hat mehrere Todesopfer gefordert; im Bergwerk ist ein U. ge­ schehen, passiert 1.2 . jo. Pl.j Unheil (großen Aus­ maßes), Verderben: der Krieg hat das Land ins U. gestürzt; jmdn., sich ins U. bringen, stürzen — 2. jo. Pl.j durch das Fehlen von Glück (1.1) gekenn­ zeichneter Zustand: U. im Spiel, in der Liebe haben; es ist ein U., daß ... -f- zu allem U ., zum U . (unglücklicherweise); — wie ein / Häufchen U. dasitzen unglücklich jAdj.j 1. traurig und bedrückt: über etw. sehr, tief u. sein; er ist u. darüber, daß ...; einen unglücklichen Eindruck machen;, jmdn., s ich u. m achen (ins Unglück bringen, stürzen) — 2. unglückselig (1): er ist ein unglücklicher Mensch; die Unglücklichen konnten erst nach Stunden be­ freit werden — 8 .1 . (zu einem ungünstigen Moment eintretend und) sich ungünstig auswirkend; ein un­ glücklicher Zufall; ein unglückliches Zusammen­ treffen; die Sache ist sehr u. ausgegangen; eine unglückliche (nicht erwiderte) Liebe 8.2 . durch eine unglückliche (ungeschickte) Bewegung verrenkte er sich den Arm; das ist u. (nicht gewandt, schlecht) formuliert unglücklicher!weise jAdv .j was man als einen un­ glücklichen (3.1) Umstand ansehen muß: u. wurde er krank unglückselig jAdj.; vorw. attr.j 1. ein unglück­ seliger (bedauernswerter, beklagenswerter, w eil vom Unglück betroffener, bedrohter) Mensch — 2 . die unglückselige (schreckliche und folgenschwere) Zeit des Krieges Unglücks] -fall, der Unglück (1.1); -rabe, der u m g . j m d ., der oft Unglück (2) hat(te), Pechvogel: du U.! Ungnade, die jin den Verbindungenj (bei jmdm.) in U. fallen (jmds. Gunst, Wohlwollen verlieren; sich jmds. Unwillen zuziehen); bei jmdm. in U. sein (jmds. Gunst, Wohlwollen verloren haben, sich jmd s. Unwillen zugezogen haben) 4- auf Gnade und, oder U. ungnädig jAdj.j jmdm. gegenüber nicht wohlwollend gesinnt, schlechtgelaunt, verdrießlich: er ist heute ziemlich u.; jmdm. einen ungnädigen Blick zu­ werfen; er nahm es u. auf ungültig jA dj./ nicht (mehr) gültig: ein ungültiger Fahrschein; der Paß wird am 1. April u. (verliert am 1. April seine Gültigkeit, verfällt am 1. April); einen Vertrag, eine Ehe für u. erklären (aufheben 3.1) Ungunst, die; -, jo. Pl.j ungünstige Beschaffenheit, ungünstiger Zustand: die U. der Verhältnisse brachte es mit sich, daß ...; die U. des Wetters (das ungünstige, schlechte Wetter) zwa ng uns . . . + zu jmds. Ungunsten zu jmds. Nachteil: sich zu seinen Ungunsten verrechnen ungünstig jAdj.j für jmdn., etw.. nachteilig: unter ungünstigen Bedingungen arbeiten; bei jmdm. einen ungünstigen Eindruck hinterlassen; einen ungünstigen Einfluß auf jmdn. ausüben; im un­ günstigsten Fall müssen wir umkehren; das W et­ ter war dafür denkbar u.; er sitzt dort recht u.; dieses Bild von dir ist u. (nicht vorteilhaft) ungut jA dj. ; vorw. attr.j von bestimmten Befürch­ tungen begleitet: jmd. hat ein ungutes Gefühl bei seinem Vorhaben; eine ungute Ahnung haben -{- nichts für u. (nehmen Sie es mir nicht übel) ! unhaltbar, unhaltbar jAdj.; nicht adv.j 1.1 . B a ll­ sp iele nicht zu halten (1.3): der Schuß, Ball war für den Torwart u. 1 .2 . Mil. eine unhaltbare (nicht
unhandlich — universell 1207 länger zu verteidigende) Stellung aufgeben — 2 .1 . unhaltbare (dringend der Änderung bedürfende) Zustände, Verhältnisse 2.2 . diese These ist wissen­ sch aftlich u. (nicht aufrechtzuerhalten, falsch) unhandlich /Adj./ nicht handlich: unser Staub­ sauger, das Gerät ist u.; ein unhandliches Gerät unharmonisch /Adj.f 1.1 . ohne Harmonie (2): die Zusammenarbeit verlief u. 1 .2 . er hat ein un­ harmonisches (unausgeglichenes 1) Wesen Unheil, das; -s, fo. P l.j furchtbares, Verhängnis- volleß Geschehen: der Krieg brachte schweres U. über die Menschen; das U. kommen sehen; schreckliches U. (großen Schaden) anrichten, stiften unheilbar, unheilbar fAdj.f 1. eine unheilbare (nicht zu heilende) Krankheit; u. krank sein — 2. /unheilbar/ um g . er ist ein unheilbarer (un­ verbesserlicher) Egoist unheil| -bringend /Adj.; nicht adv./ zum Unheil führend: eine unheilbringende (gefährliche) E n t­ wicklung; -voll /Adj.f voller Unheil: eine unheil­ volle Situation, Wirkung unheimlich, unheimlich fAdj.f 1. ein gewisses Ge­ fühl der Angst hervorrufend: das ist eine unheim­ liche Gegend; jmdm. ist, wird u. (zumute) (jmdn. beschleicht ein gewisses Gefühl der Angst); er ist mir u. (er verursacht in mir ein gewisses Gefühl der Angst) — 2 . /unheimlich/ umg. 2 .1 . jemot.j zahlen­ m äßig, mengenmäßig außergewöhnlich groß: er hat eine unheimliche Menge Geld daran verdient 2.2 . fnicht p rä d .; drückt emotional einen hohen Grad aus/: unheimlichen (sehr großen) Hunger haben; dort herrschte ein unheimliches Durcheinander; das hat u. (sehr) lange gedauert unhistorisch /A dj.f die historische Bedingtheit, E nt­ wicklung von etw. außer acht lassend: eine un­ historische Betrachtungsweise; an ein Problem u. herangehen unhöflich /Adj.f nicht höflich: er ist u. (zu ihr, ihr gegenüber) gewesen; eine unhöfliche Antwort geben; dazu Unhöflichkeit, die; -, -en Unhold, der; -(e)s,- e 1. furchterregender Geist (LA) in Sagen, Märchen: die Unholde der Sagen und Märchen — 2 . Sexualverbrecher: in dieser Gegend treibt sich seit einiger Zeit ein U. herum nnhörbar, unhörbar fAdj.f nicht m it dem Gehör wahrzunehmen: seine Stimme war fast u. unhygienisch /Adj./ [..hygie:..] den Vorschriften, Bedingungen der Hygiene nicht entsprechend: eine unhygienische Verpackung; etw. u. verpacken uni /indekl. A dj.; nicht attr.f [yni:] einfarbig: der Stoff ist u .; eine Tapete in Uni Uni, die; -, -s fKurzw. für Universität/ umg. s. Universität unifizieren jsw. Vb.; hat/ fachspr. etw. verein­ heitlichen: Geräte, Arbeitsmittel, Verfahren u.; unifizierte Bauelemente uniform fAdj.f 1.1 . einheitlich gestaltet: eine uni­ forme Dienst-, Schulkleidung 1.2 . in der Form keine Abwechselung zeigend, eintönig, gleichförmig: die Fassaden der Häuser sind zu u. Uniform, Uniform, die; -en in Material, Zu­ schnitt und Farbe einheitlich gestaltete Dienst­ kleidung: die U . der Volkspolizei, Eisenbahner; (eine) U. tragen; er war in U. uniformieren jsw. Vb.; hat/ 1. die Eisenbahner sind uniformiert (in Uniform gekleidet); die H ostes­ sen wurden uniformiert — 2 . etw. u . durch ein­ heitliche Gestaltung Eintönigkeit in bezug auf etw. hervorrufen: man vermied es, die Ausstattung der Zimmer zu u. Uniformität, die; fo. PL; zu uniform 1.2/ das Uniformsein unikal fAdj.f fachspr. nur einmal, nur in diesem Zusammenhang vorhanden: unikale Kunstgegen­ stände Unikat, das; -(e)s, -e W issensch. einzige, nur einm al vorhandene Ausfertigung eines Schriftstücks Unikum, das; -s, Unika/umg. -s 1. fPl. Unika/ 1.1 . fachspr. nur einmal hergestelltes od. vor­ handenes Exemplar: diese Drucke, Münzen sind nur als Unika vorhanden 1.2 . (in seiner Art) Ein­ maliges, Seltenes: dieser Schrank ist ein U . — 2. fPl. -s/ umg. jmd., der bes. durch seine originelle Art auf andere belustigend wirkt: er ist ein richtiges U .; er ist ein seltsames U. (ein Sonderling) unilateral, unilateral fAdj.f (in der Politik) nur von einem Partner ausgehend, nur einen Partner betreffend: unilaterale Verhandlungen uninteressant fAdj.f nicht interessant, kein Inter­ esse erweckend: eine uninteressante Arbeit; das Buch ist u.; deine Meinung ist für mich u. (be­ deutungslos); es wäre nicht u. (es wäre sehr inter­ essant) zu wissen, wer es gewesen ist uninteressiert fAdj.f an etw. u. sein für etw. kein Interesse zeigen: er ist an einer Aussprache u.; er hat sich bei der Diskussion recht u. gezeigt (hat wenig Interesse an dem zu diskutierenden Gegenstand gezeigt) UniQn, die; -, - e n durch Vertrag zur Wahrung und Durchsetzung gemeinsamer Interessen ge­ schaffene Vereinigung /oft in Eigennamen/ 1.1 . von Staaten, staatlichen, nationalen territorialen Ein ­ heiten (zu einem einheitlichen Gesamtstaat): einer U. angehören, beitreten; die U. der Sozialistischen Sowjetrepubliken fAbk. UdSSB; der erste soz. Staat der Weltf 1.2 . jo. P l.j von Personen(gruppen) fin Namen von Parteien!: die / t Christlich-Demo­ kratische U. Deutschlands; die Christlich- Demokratische U. Unions [ -republik, die eine der fünfzehn Soziali­ stischen Sowjetrepubliken der U dSSR ; -Sowjet, der fo. PL/ Kammer des Obersten Sowjets der UdSSR, die sich aus unabhängig von ihrer Nationalität ge­ wählten Vertretern zusammensetzt und die Gesamt­ interessen aller Bürger der Sowjetunion vertritt unisono fAdv.f 1.1. Mus. ein Lied u. (einstimmig 1) singen 1.2 . sie riefen, sprachen die Losung u. (zugleich, gemeinsam im Chor); <J> etw. u . (ein­ mütig, übereinstimmend) billigen universal /Adj.f [..▼ ..] s. universell Universal] -erbe, der Alleinerbe; -g e nie , das 1.1 . Mensch mit überragendem Wissen und Können auf den verschiedensten Gebieten 1.2 . scherzh . jmd., der alles kann Universalität, die; -, jo. PL/ [..v . .] 1. die U. (die prinzipielle Möglichkeit der Mitgliedschaft für alle Staaten) der UNO — 2 . (schöpferische) Vielseitig­ keit: die U. eines Wissenschaftlers — 3. die U. eines Haushaltsgerätes (die vielseitigen Möglich­ keiten, es einzusetzen) universell fAdj./ [..v . .] 1. (die ganze Welt) um­ fassend: eine universelle Aufgabe; eine universelle Kulturgeschichte schreiben; etw. hat universelle
1208 Universität — unleserlich Bedeutung — 2 . vielseitig: ein universeller Gelehr­ ter; sein Wissen ist u. — 8 . ein u. anwendbares, universelles (vielseitig einsetzbares) Gerät Universität, die; -en [..v..]// auchUni/1. viele verschiedene Wissenschaftsgebiete umfassende höchste wissenschaftliche, staatliche Lehr- und Forschungsstätte: an einer U. studieren, lehren; die U. in, von N; die Technische U. (in) Dresden; er folgte einem Ruf an die Prager U., an die U. Prag — 2. Gebäude von 1: er wohnt in der Nahe der U.; in die, zur U. gehen — 8. jo, PI./ umg. Lehrkörper und Studenten von 1: die gesamte U. war am Pestumzug, beteiligt Universitäts| -bibÖothek, die fAhk. U B / zentrale wissenschaftliche 'Bibliothek einer Universität; - buehhandlung, die wissenschaftliche Buchhandlung an einem Universitätsort, die bes. Literatur der Lehrfächer der Universität fuhrt; -klinik, die einer Universität als Forschungsstelle angeschlossene K U - n i k ; -professor, der an einer Universität lehrender Professor; -Studium, das Hochschulstudium an einer Universität Universum, das; -s, jo. Pl.f [.. v . .] Weltall: die Erforschung des Universums Unke, die; -n 1. Froschlurch mit plumpem, gedrungenem Körper, warziger Rückenhaut, braun od. grüngrau gefärbter Oberseite, gelb od. rot ge­ färbter Unterseite, der bes. in Tümpeln, Teichen lebt und dumpfe, monotone Rufe ausstößt — 2 . salopp jvon einem Menschen/: sie ist eine alte U. (ist pessimistisch, schwarzseherisch) unken fsw. Vb.; hat/ um g . Unheilvolles, Unglück Vorhersagen, schwarzsehen: „w enn das nur g ut geht“ , unkte er; unk4 nicht! unkenntlich jA dj./ nicht wiederzuerkennen, weil vollkommen entstellt, verändert: sein Gesicht war durch den Unfall u. geworden; fin der Verbindung! etw., jmdn., sich u. machen (bis zur Unkenntlich­ keit verändern); der Bart und die Brille machten ihn u .; dazu Unkenntlichkeit, die; jo. Pl.f Zu­ stand, in dem jmd., etw. nicht wiederzuerkennen i s t : der Verletzte war bis zur U. entstellt Unkenntnis, die; fo. Pl.f 1.1 . Mangel an Kennt­ nis (auf einem bestimmten Gebiet), Unwissenheit: U. des Gesetzes schützt nicht vor Strafe; das hat er aus U. falsch gemacht 1.2 . in U. (über etw.) sein (über etw. nicht unterrichtet 2 sein); jmdn. in U. (über etw.) lassen (jmdn. über etw. nicht unter­ richten) Unkenjruf, der u m g . pessimistische Äußerung unkindlich fAdj.f: ein unkindliches (nicht einem Kind entsprechendes) Benehmen; sein Benehmen war u. unklar jAdj.f 1. nicht klar (2.1), unverständlich: unklare Ausführungen; der Sinn seiner W orte blieb mir u.; sich u. ausdrücken; es ist mir u., wie das geschehen konnte — 2 .1 . offenbleibend, fraglich: der Ausgang der Sache ist noch u.; es ist völlig u., wie das mal wird 2.2 . ungeklärt: die Herkunft des Wortes ist u. 2 .8 . unklare (dunkle, verworrene) Verhältnisse — 8 . unscharf (1): die Berge sind nur u. zu erkennen; O von etw. nur eine unklare Vorstellung haben + über etw. im unklaren (im Zweifel) sein, bleiben; jmdn. über etw. im unklaren lassen (jmdn. über etw. nicht unterrichten) Unklarheit, die; -, - e n jzu unklar/ unklug /A dj.f undiplomatisch, psychologisch nicht geschickt: ein unkluges Vorgehen; es wäre sehr u., das zu sagen, so etwas zu tun unkollegial fAdj.f nicht kollegial: jmd. ist sehr u.; unkollegiales Verhalten; sich u. benehmen unkompliziert fAdj.f 1.1 . einfach in seiner K on ­ struktion, Bauweise: ein unkompliziertes Gerät 1.2 . einfach, nicht schwierig: die Sache, das Pro ­ blem ist u.; ein unkompliziertes Wesen haben; jmd. ist u. — 2. fnicht adv.f ein unkomplizierter (keine Komplikationen aufweisender) Knochenbruch unkonzentriert fAdj.f 1. ohne Konzentration, un ­ aufmerksam: er war, arbeitete u. — 2. nicht auf das Ziel konzentriert: die u. spielende Mannschaft; das unkonzentrierte Spiel der Mannschaft * unkorrekt fAdj.f 1. in seinem Verhalten anderen gegenüber nicht so, wie es sich gehört, inkorrekt: eine unkorrekte Handlungsweise; jmd. ist u., ver­ hält sich u. — 2 . falsch (3.2): das ist grammatisch u.; dazu Unkorrektheit, die; -, -en Unkosten, die fPhf 1. Kosten, die zusätzlich zu den normalen, laufenden Ausgaben entstehen: durch den Wohnungstausch entstanden ihm U .; etw. ist mit großen U. verbunden; die U. für etw. übernehmen — 2. alle Kosten, der gesamte finanzielle Aufwand für etw.: die U. der Veranstaltung wurden auf alle Beteiligten umgelegt, übernahm der Betrieb; sich unnötige U. (Ausgaben 2) machen + umg. sich (für jmdn.) in U. stürzen (viel Geld für jmdn. ausgeben) Unkosten|beitrag, der Geldsumme, die jmd. zur Deckung entstehender Unkosten bei etw., für etw. zu zahlen hat: für die Besichtigung wird ein U. von 50 Pfennig erhoben Unkraut, das; -(e)s, Unkräuter 1. fo. Pl.f die auf einer Anbaufläche neben den Kulturpflanzen wild wachsenden Pflanzen: das U. hat im Garten ge­ wuchert; U. jäten, vertilgen — 2 . wild wachsende, für menschliche Zwecke nicht nutzbare Pflan z e: Melde ist ein U. unkritisch fAdj.f kritiklos in der Beurteilung einer Person, Bache: jmd. ist sehr u., nimmt alles u. hin unkultiviert /Adj.f [.. v . .] 1. nicht den in der Gesell­ schaft gültigen Umgangsformen entsprechend: ein unkultiviertes Benehmen, Auftreten; u. essen — 2. ungepflegt: jmd. ist, wirkt u. unkündbar, unkündbar fAdj.; nicht adv.f: der Ver­ trag, das Darlehen ist u. (kann nicht gekündigt werden) unkundig fAdj.f 1.1 . geh. einer Sache u. sein etw. nicht beherrschen: des Russischen, Schreibens u. sein; er war des Weges u. (kannte den Weg nicht) 1.2 . etw. ist vo n unkundiger (nicht sachkundiger) Hand gemacht unlängst /Adv.f vor kurzer Zeit: wir sprachen u. darüber; das Buch ist erst u., u. erst erschie­ nen unlauter fAdj.f 1.1 . unkorrekt (1): unlautere Me­ thoden, Ziele 1 .2 . unehrlich und unkorrekt (1): jmds. unlautere Gesinnung, Handlungsweise unleidlich fAdj.f 1. unausstehlich (1): er ist ein un­ leidlicher Mensch, ist heute wieder einmal u. — 2. eine für jmdn. unleidliche (unerträgliche 1) Si­ tuation unleserlich fAdj.f so undeutlich, daß es schwer od. nicht (mehr) zu lesen ist: eine unleserliche H a nd­ schrift; die Unterschrift ist u.
unleugbar — Unmündigkeit 1209 unleugbar, unleugbar /A dj.\ unbestreitbar: unleug­ bare Tatsachen; das ist u. der Fall unlieb /Adj.; vorw. präd. u. verneint/ etw. ist jmdm. nicht u. etw. kommt jmdm. ganz gelegen: es ist mir nicht u., daß er seinen Besuch abgesagt hat unliebsam /Adj./ 1 .1 . unangenehm: etw. hat un­ liebsame Folgen; eine unliebsame Unterbrechung; er fiel u. auf 1.2 . /vorw. attr./ ungern gesehen, lästig: unliebsame Gäste, Beobachter unliniert /A dj.; nicht adv./: unliniertes (nicht linier­ tes) Papier unliniiert /A dj./ s. unliniert (1) unlogisch /Adj./ nicht logisch: unlogische Schlüsse ziehen; u. denken; das ist u. unlösbar, unlösbar /A dj./ nicht zu lösen (2): das Problem, die Aufgabe schien u. unlöslich /Adj./ 1. so beschaffen, daß es sich in einer Flüssigkeit nicht löst: die unlöslichen Bestandteile einer Emulsion — 2. so beschaffen, daß man es nicht lösen (1.2 .1) kann: ein unlöslicher Knoten — 8 . un ­ trennbar (verbunden), fest verbunden: u. m itein­ ander verbunden sein Unlust, die; -, jo. PL/ fehlende Lust, Widerwille: mit Ü. an die Arbeit gehen; etw. mit wachsender U. feststellen; seine U. überwinden unlustig /Adj.; vorw. präd. u. adv./ (mißgestimmt und) lustlos: u. an die Arbeit gehen; u. sein (zu nichts Lust haben) unmanierlich / A dj./ keine guten Umgangsformen besitzend: ein unmanierlicher Bursche; sich u. (un­ gehörig) benehm en; u. essen unmännlich /Adj./ der Art, dem Wesen des Mannes nicht gemäß: er sieht u. aus, wirkt u.; sein un­ männliches Verhalten Unmaß, das Jin den Verbindungen/ ein U. von, an sehr viel, ein Übermaß von, an: ein U. an Arbeit, v on Hoffnung; im U. (unmäßig) rauchen Unmasse, die; -, -n umg. /emot./ Unmenge: eine U. Menschen, Material; eine U. Geld ausgeben; /in den Verbindungen*, eine U. an, von sehr viel: eine U. an, von Schallplatten haben unmaßgeblich /A dj./ nicht maßgebend: sein Urteil ist u .; nach meiner unmaßgeblichen Meinung, An­ sicht /Ausdruck besonderer Bescheidenheit/ unmäßig /Adj./ 1 . maßlos: er ist u. im Essen, in seinen Forderungen; u. rauchen — 2 . sehr groß: unmäßigen Durst haben; er ist u. (allzu) dick Unmenge, die; -, -n /emot./ sehr große Menge, A n ­ zahl: eine U. Schallplatten; eine U. Geld aus­ geben; etw. in Unmengen besitzen; /in den Ver­ bindungen/ eine U. an, von sehr viel: eine U. an, v on Büchern Unmensch, der; -en, -en jmd., der den Mitmenschen gegenüber ohne Mitgefühl, der brutal, hart und grau­ sam ist: er ist ein U. + umg. jmd. ist kein U. (jmd. läßt mit sich reden, zeigt Verständnis für jmdn.) unmenschlich, unmenschlich /Adj./ 1.1. den Mit­ menschen gegenüber ohne Mitgefühl, brutal, hart und grausam: jmdn. u. behandeln, auf unmensch­ liche Weise quälen; das ist u. von ihm 1.2. unter unmenschlichen (menschenunwürdigen) Bedingun­ gen leben müssen — 2 . /unmenschlich/ umg. /drückt emotional in negativem Sinne einen hohen Grad aus/: unmenschliche (sehr große) Strapazen auf sich nehmen; eine unmenschliche Hitze; u. (sehr) frieren müssen; zu 1 Unmenschlichkeit, U n ­ menschlichkeit, die; -en unmerklich, unmerklich /A dj./ kaum merklich, kaum spürbar: eine unmerkliche Besserung war ein­ getreten; u. wurde es dunkel unmißverständlich /A dj./ 1 .1 . so geartet, daß es nicht mißverstanden werden kann: der Text ist u.; etw. u. formulieren 1.2 . rücksichtslos offen und energisch: das war eine unmißverständliche Antwort; jmdm. etw. u. zu verstehen geben unmittelbar /A dj./ 1 . /vorw. adv./ ohne Umweg: die Straße führt u. zum Bahnhof; die Tür führt u. (ohne daß noch eine weitere Tür zu passieren wäre) ins Freie — 2 . /nicht präd./ in nächster Nähe, ganz dicht: er stand u. neben mir; etw. aus unmittelbarer Nahe miterleben; in der unmittelbaren Umgebung — 8. sofort, gleich danach (eintretend):eine u nmittel­ bare Folge der Krankheit; etw. folgt u. auf etw.; u. vor, nach dem Mittagessen — 4 . ohne (vermitteln­ de) Zwischenstufe: das Geschäft bekom mt die Ware u. vom Hersteller; die Frage war u. an ihn gerichtet; ein unmittelbares Interesse an etw. haben; das geht dich u. (persönlich 1.1) an —■ 5. /nur attr./ den unmittelbaren (zur Zeit bestehen­ den und dringenden) Bed arf befriedigen unmöbliert /A dj.; vorw. attr./: ein unmöbliertes Zimmer (Zimmer, das vom Vermieter nicht mit Möbeln ausgestattet ist, Leerzimmer) mieten unmodern /A d j./ 1 .1 . nicht mehr der neuesten Mode entsprechend, nicht mehr modisch, altmodisch: ein unmodernes Kleid; die Möbel sind u. geworden; sich u. kleiden 1.2 . nicht mehr dem neuesten Stand der wissenschaftlich-technischen Entwicklung ent­ sprechend, veraltet: ein unmodernes Gerät 1.8 . hin­ ter den Forderungen der Zeit, dem derzeitigen Stand der gesellschaftlichen E ntwicklung zurückgeblieben: jmd. ist ein unmoderner Mensch; seine Ansichten über die Kindererziehung sind u. unmöglich, unmöglich /Adj./ 1 .1 . /nicht attr./ nach den gegebenen Bedingungen, Umständen nicht zu verwirklichen: es ist u., den Auftrag in so kurzer Zeit auszuführen; etw. ist völlig, technisch u.; Unmögliches verlangen 1.2 . /adv./ keinesfalls, unter keinen Umständen: du kannst jetzt u. ab- sagen; das kann u. so gewesen sein — 2 . umg. /emot./ als unangenehm empfunden, weil vom N or­ malen, Üblichen abweichend: er ist ein unmöglicher Mensch; er kam in einem unmöglichen Aufzug, sah u. aus; sich u. benehmen, kleiden; du bist (be­ nimmst dich) u.! + sich, jmdn. u. machen (sich, jmdn. blamieren, bloßstellen, kompromittieren) Unmöglichkeit, Unmöglichkeit, die; -, -en /zu un­ möglich 1.1/ + dasistein/ DingderU. Unmoral, die; -, /o. PI ./ Verhalten, das gegen die in einer bestimmten Gesellschaftsordnung gültige M oral verstößt: gegen jmdn. den Vorwurf der U. erheben unmoralisch /Adj./ nicht die Moral (1) einhaltend: unmoralisches Verhalten unmotiviert /Adj./ [..v . .] ohne erkennbaren Grund: seine Abneigung ist u.; er lachte völlig u.; sein unmotivierter Sinneswandel unmündig /Adj./ noch nicht mündig, minderjährig: er hat zwei unmündige Kinder; jmdn. für u. er ­ klären lassen (jmdn. entmündigen);dazu Unmündig­ keit, die; -, /o. PL/
unmusikalisch jA dj.j nicht musikalisch (1.2): u. sein Unmut, der; -(e)s, jo. PL/ Mißmut, Ärger: das hat er nur im ersten U. gesagt; voller U. (über etw.) sein unnachahmlich, unnachahmlich /Adj./ 50 geartet, so einmalig, daß es nicht nachzuahmen ist: seine Mimik ist u . ; jmds. unnachahmliche Gewandtheit unnachgiebig /A d j./ nicht zu Zugeständnissen be­ reit: eine unnachgiebige H altung einnehmen; u. sein, bleiben; sich (in etw.) u. zeigen; dazu Unnach- giebigkeit, die; -, jo. PLj unnachsichtig lAdj.j nicht nachsichtig: mit un­ nachsichtiger Strenge Vorgehen; ein Verbrechen u. ahnden; dazu Unnachsichtigkeit, die; jo. PLj unnahbar, unnahbar /A dj./ zurückhaltend und ab­ weisend, unzugänglich: jmd. ist, wirkt, erscheint u.; dazu Unnahbarkeit, Unnahbarkeit, die; jo. PLj unnatürlich jA dj.j 1. nicht dem Normalen (1.2) ent­ sprechend: eine unnatürliche Blässe; seine Stimme klang u.; ein u. heißer Sommer; dieser Zustand ist u. — 2. nicht natürlich (4): ein unnatürliches Ver­ halten; er spricht u.; dazu Unnatürlichkeit, die; Io. Pl-I unnennbar, unnennbar jA dj.; nur attr.; drückt emotional einen hohen Grad a u sj: unnennbares (sehr großes) Leid, Unglück unnormal jAdj.j 1.1 . vom Normalen abweichend: diese Kälte ist für diese Jahreszeit u.; das ist ein unnormaler Zustand 1.2 . nicht normal (2): ein geistig unnormaler Mensch; jmd. ist u. veranlagt unnötig jAdj.j 1.1 . jnicht adv.j überflüssig, nicht notwendig: sich unnötige Sorgen, Gedanken m a­ chen; eine unnötige Ausgabe; alles wäre u. ge­ wesen, wenn . .. 1 .2 . Iadv.j in überflüssiger Weise: sich u. anstrengen; das h at alles u. kompliziert unnütz jAdj.j 3 . keinen Nutzen bringend, nutzlos: ein unnützes Gerede; unnütze Anstrengungen; sein Geld u. ausgeben; nichts Unnützes kaufen — 2. jnicht adv.j u m g . ein unnützer (nichtsnutziger 1.2) Bengel — 3 . unnötig (1.1): eine unnütze Auf­ regung ; mach dir nicht unnütze Sorgen UNO, die; -, jo. PL; Kurzw. für engl. United Ka­ tions Organization/ [u:no] /Organisation souveräner Staaten zur Aufrechterhaltung des Friedens und der internationalen Sicherheit und zur Entwicklung friedlicher Zusammenarbeit; / auch UN/ unordentlich jA d j.j 1. im Zustand der Unordnung: eine unordentliche Wohnung; alles lag u. umher — 2* ohne Sorgfalt: er hat seine Aufgaben sehr u. ge­ macht; u. mit etw. umgehen — 3 . ohne Sinn für Ordnung, keine Ordnung haltend: ein unordentlicher Mensch; u. sein, arbeiten Unordnung, die; -, jo. PI .j Zustand fehlender Ord­ nung (2): dort herrscht eine schreckliche, große U .; etw. in U. bringen; O mein Magen ist in U. (ich habe Magenbeschwerden) unorthodox jA dj.j nicht starr an etw. Traditionellem, an einer Lehrmeinung festhaltend: eine unorthodoxe Haltung einnehmen; er ging sehr u. vor Unpaarhufer, der; -s, - in zahlreichen A rten vor- kommendes Säugetier mit einem H uf an einer stark entwickelten mittleren Zehe unpaarig jAdj.; vorw. adv.j fachspr. nicht paar­ weise vorhanden: u. gefiederte Blätter unparteiisch /A dj.j 1.1 . (in einem Streitfall) neutral bleibend: ein unparteiischer Beobachter; eine un­ 1210 unmusikalisch — unrecht parteiische Haltung einnehmen; u. sein 1.2 . Ju r. in einem Rechtsstreit keine der streitenden Parteien begünstigend: ein unparteiischer Zeuge; das R echt u. handhaben Unparteiische, der; -n, -n S p o r t Schiedsrichter (2) unpassend jA dj.j 1. unangebracht: eine unpassende Bemerkung; sein Benehmen war höchst u.; dieser Anzug war für diesen Anlaß u. (ungeeignet) — 2 . jnicht adv.j ungelegen: zu unpassender Zeit, im un­ passenden Moment kommen unpassierbar, unpassierbar jA dj.; nicht adv.j: un­ passierbare (nichtpassierbare) Straßen; die Brücke ist u. unpäßlich jAdj.; vorw. präd./: jmd. ist, fühlt sich u. (fühlt sich nicht ganz wohl); dazu Unpäßlichkeit, die; -, -en unpersönlich jA dj.j 1. im Umgang mit anderen alles Verbindliche vermeidend, förmlich und kühl: er ist (ihr gegenüber) sehr u.; der Brief ist (ganz) u. ge­ halten — 2 . jnicht attr.) die ganze Wohnung wirkt u. (ist ohne eine persönliche Eigenart) — 3 . / nur attr.j Gramm. ,es‘ ist ein unpersönliches (nicht auf eine bestimmte Person zu beziehendes) Fürwort unpolitisch jA dj./ sich von politischen Fragen, vom politischen Leben fernhaltend, ohne politisches Inte r­ esse: er nannte sich einen unpolitischen Menschen; /dient im bürgert. Sprachgebrauch häufig als K en n­ zeichnung einer Sache, von der man glaubt od. vor­ gibt, daß sie mit Politik nichts zu tun habej: diese Zeitschrift gibt sich u. unpopulär jA d j.j von der Öffentlichkeit nicht ge­ billigt, nicht populär: unpopuläre Maßnahmen; durch etw. u. werden unpraktisch /Adj.; vorw. attr. u. präd.j 1. nicht od. wenig zweckdienlich: ein unpraktisches Möbel; die Einrichtung ist u.; das ist mir viel zu u. — 2. jmd. ist u. (ungeschickt bei manueller Tätigkeit, ohne Be­ gabung für das Praktische) unproduktiv jA dj.j nicht od. kaum produktiv: eine unproduktive Tätigkeit; u. arbeiten; der Künstler war in der letzten Zeit recht u. (nicht od. wenig schöpferisch) unpünktlich lA dj.j später als zur festgesetzten, ver­ abredeten Zeit kommend: er kam u., ist immer u.; dazu Unpünktlichkeit, die; -, jo. PLj unqualifiziert jA d j.j : eine unqualifizierte (un­ passende, niveaulose) Bemerkung unrasiert jAdj.j nicht rasiert: er ist noch u. Unrast, die; -, jo. P Lj rastlose Unruhe (1): jmd. ist voll(er) U.; jmdn. treibt eine U. Unrat, der; -(e)s, jo. PLj [,.r a :t] (übelriechender) auf dem Boden herumliegender Schmutz und weg­ geworfene Dinge: den U . beseitigen; das Tier lag in seinem eigenen U. (Kot 1) + U . wittern (etw. Schlimmes vermuten) unrationell jA dj.j nicht rationell: u. arbeiten; das ist u., wie du das machst unrealistisch jA dj.j 1.1 . nicht realistisch (1): eine unrealistische Darstellung; etw. u . einschätzen 1.2 . nicht realisierbar: unrealistische Forderungen; dein Wunsch ist u. unrecht jA dj.j 1. m it sittlichen Normen nicht über­ einstimmend: u. handeln; etw. Unrechtes tun — 2. jvorw. attr.j nicht richtig (1.2, 1.3): er ist m it seinen Forderungen auf dem Unrechten Weg; zu Unrechter Zeit kommen; etw. geschieht im un- rechten Augenblick
Unrecht — unschlagbar 1211 -j- jmdm. xi. tun (jmdn. ungerecht beurteilen, be­ handeln) ; jmdm. u. geben (jmds. Meinung als falsch ablehnen); u. haben (nicht recht haben, eine falsche M ein ung vertreten) Unrecht, das; -(e)s, fo. Pl.f etw., das der Gerechtig­ keit widerspricht: jmdm. geschieht, widerfährt ein großes, schweres U.; jmdm. ein U. antun; ein U. begehen, wiedergutmachen + sich (durch, mit etw.) ins U. setzen (sich durch sein unrechtmäßiges Verhalten die Möglichkeit nehmen, sein Recht durchzusetzen); im U . sein (eine falsche Meinung vertreten, im Irrtum sein); zu U. ohne daß es berechtigt wäre: jmdn. zu U. beschuldi­ gen unrecht|mäßig fAdj.f nicht rechtmäßig: unrecht­ mäßiger Besitz; diese Handlungsweise war u.; sich etw. u . aneignen unredlich fAdj.f nicht redlich, nicht korrekt: das hat er sich auf unredliche W eise beschafft; das war u. gehandelt; dazu Unredlichkeit, die; -en unreell fAdj.f [..re|sl] nicht reell (1): unreelle Ge­ schäfte machen; bei der Verteilung ging es u. zu unregelmäßig fAdj.f 1.1 . nicht nach den sonst üb­ lichen Regeln (geordnet): ein unregelmäßiges Leben führen; diese Verben werden u. flektiert 1.2 . in un­ gleichen zeitlichen Abständen erfolgend: ein unregel­ mäßiger Puls; der Kranke atmete u.; dazu Un­ regelmäßigkeit, d ie; -en unreif fAdj.; nicht adv.f 1. fvon Früchtenf (noch) nicht reif (1): unreifes Obst — 2 . fvon (jungen) M en­ schen/ (noch) jung und unerfahren (1.2): ein un­ reifer junger Mann; jmd. wirkt noch u.; dazu U n­ reife, die; -, fo. Pl.f unrein fAdj.f 1.1 . unsauber, schmutzig:unreine Luft, Kleidung 1.2 . unreine (mit Pickeln besetzte, nicht glatte) Haut — 2 . unsauber (2.2): unreine Töne; eine unreine Stimme + etw. ins unreine (ins Konzept) schreiben; mit sich über etw. im unreinen sein (über etw. selbst noch keine klare Vorstellung haben) unreinlich fAdj.; vorw. attr.f 1. unsauber (1): un­ reinliche Kleidung —• 2 . ein unreinlicher (nicht auf Sauberkeit achtender) Mensch; dazu U nrein­ lichkeit, die; fo. Pl.f unrentabel fAdj.f nicht rentabel: dieser Betrieb ar­ beitet, ist u. unrettbar, unrettbar fAdj.; vorw. adv.f rettungslos: u. verloren sein; er ist ihr, dieser Sache u. verfallen unrichtig fAdj.f falsch (3.1): von einer unrichtigen Voraussetzung ausgehen; seine Aussage enthält unrichtige (unwahre) Angaben; im unrichtigen (ungünstigen) Moment kommen Unruh, die; -, - e n m it einer Spiralfeder verbundenes, kleines Schwungrad in Uhren zur Sicherung eines gleichmäßigen Ganges Unruhe, die; -, -n 1. fo. Pl.f von Besorgnis begleiteter Zustand innerer Erregung: er war voll innerer U .; jmdn. erfaßt, ergreift, überkommt (eine) U.; in, voll(er) U. sein; etw. versetzt jmdn. in U. — 2. fo. Pl.f als Störung empfundener Lärm , der bes. durch die ständige Bewegung, das Reden o. ä . vieler Menschen entsteht: in der Klasse herrschte U .; unter der Menge entstand plötzlich U .; U. stiften — 3. /nur im Pl.f Empörung, Aufruhr einer größeren Grupp e von Menschen gegen einen bestehenden Z u ­ stand, bestehende Verhältnisse: bei den Unruhen waren mehrere Menschen ums Leben gekommen Unruhe| -herd, der Zentrum politischer Konflikte, die den Frieden gefährden; -Stifter, der jmd., der andere aufwiegelt unruhig fAdj.f 1. voller Unruhe (1): jmd. ist u.; er wurde u., als die Kinder nicht kamen; u. schlafen — 2 . fvorw. attr. u. präd.f 2.1 .1 . in (dauern­ der) Bewegung, nicht ruhig: die See war u. 2 .1 .2 . ein unruhiges (unstetes, wechselvolles) Leben führen; ‘ ein unruhiger (rastloser 1.2) Mensch, Geist 2.2 . eine un ruh ige (durch Verkehr und Lärm beeinträchtigte) Wohngegend 2.3 . unruhige Tage (Tage ohne einen normalen, gleichmäßigen Ablauf) unrühmlich /A dj.; vorw. attr.f nicht, wenig rühmlich: jmd., etw. findet ein unrühmliches Ende, spielt eine unrühmliche Rolle bei etw. uns fPron.f I. fDat. u. Akk. vom Pers.pron. wir/ s. wir — II. fRefl.pron. der 1,Pers. PL im Dat. u . Akk.f — IH . /reziprokes Pron. der 1. Pers. Pl.f: wir haben u. lieb unsachgemäß fAdj.f nicht sachgemäß: etw. u. be­ handeln, lagern; eine unsachgemäße Lagerung unsachlich fAdj.f sich nicht streng an das Sachliche haltend, von persö nlichen Gefühlen, Vorurteilen beeinflußt: eine unsachliche Kritik; u. werden (nicht sachlich bleiben) unsagbar, unsagbar fAdj.f unsäglich unsäglich, unsäglich fAdj.f 1. /drückt emotional einen hohen Grad aus): unsägliche (sehr große) Angst, Not; jmdn. erfüllt ein unsäglicher Haß; u. (sehr) müde, glücklich sein; u. unter etw. leiden — 2. / nicht adv.f unaussprechlich (1): ein unsäg­ liches Gefühl; Unsägliches erlebt haben unsanft fAdj.f grob und barsch: wir wurden u. ge­ weckt; mit jmdm. u. umgehen; jmdn. u. (derb) an­ fassen unsauber fAdj.f 1. schmutzig (1.1): unsaubere Wäsche; seine Hände waren u. — 2 .1 . nicht ordent­ lich, nicht sorgfältig (ausgeführt): eine unsaubere Naht; das ist u. geschrieben 2.2 . im Klang nicht rein: unsaubere Töne; er singt u. — 3. moralisch nicht einwandfrei: unsaubere Mittel anwenden; unsaubere Geschäfte machen; dazu U^sauberkcit, die; -, fo. Pl.f unschädlich fAdj.; nicht adv.f 1.1 . unschädliche (keinen Schaden verursachende) Tiere, Insekten 1 .2 . ohne negative Folgen für die Gesundheit: unschäd­ liche Gase, Stoffe; dieses Mittel ist u. + jmdn. u . machen (dafür sorgen, daß jmd. keinen weiteren Schaden anrichtet) unscharf fAdj.f 1. ein unscharfes (nicht scharfes 3.3 .1) Foto — 2 . nicht präzis, ungenau, unklar: eine These u. formulieren; er h at sich u. ausgedrückt; dazu Unschärfe, die; -, -n unschätzbar, unschätzbar fAdj.; vorw. attr. u.präd.f: der Schmuck hat einen unschätzbaren (außer­ gewöhnlich hohen) Wert; jmdm. einen unschätz­ baren Dienst erweisen unscheinbar fAdj.f auf Grund äußerer Merkmale, bes. der Größe, unauffällig: jmd. ist klein und u.; diese Pflanze hat ganz unscheinbare Blüten unschicklich fAdj.f v era ltend geh. ungehörig: ein unschickliches B enehm en; eine unschickliche Frage; etw. Unschickliches tun; etw. u . finden unschlagbar fAdj.; vorw. attr. u. präd.f 1. nicht zu besiegen in einem sportlichen Wettkampf: diese Mannschaft ist u. — 2. in Mathematik ist er u. (ist er nicht z u übertreffen)
1212 unschlüssig — unsportlich unschlüssig fAdj.f 1. unentschlossen, zögernd: u. sein, dastehen; er nahm eine unschlüssige Haltung ein; er ist sich noch u., ob er die Stelle annimmt — 2. ein unschlüssiger (nicht folgerichtiger) Beweis; dazu Unschlüssigkeit, die; -en fvorw. Sg.f unschön fAdj.f 1. von unangenehmer Wirkung auf das ästhetische Empfinden, nicht schön, häßlich: diese Form ist ausgesprochen u.; etw. wirkt u. — 2. /nicht adv.f unerfreulich: es kam zu unschönen Szenen; eine unschöne Angelegenheit Unschuld, die; jo. Pl.f 1. Schuldlosigkeit: er konnte seine U. beweisen; an jmds. TJ. glauben — 2. Unfähigkeit, Böses, Schlechtes zu wollen od . a n ­ zunehmen, daß andere es wollen: ein Ausdruck kindlicher U . lag auf seinem Gesicht; in aller U. (ohne sich etw. Böses dabei zu denken) etw. tun 4- die, seine / Hände in U. waschen unschuldig [Adf.f 1* schuldlos, ohne Schuld: der Angeklagte ist u.; er ist u. an dem Unfall; er hat u. im Gefängnis gesessen; den Unschuldigen spielen — 2. nicht fähig, Böses, Schlechtes zu wollen od. anzunehmen, daß andere es wollen: unschuldige Kinder; sein unschuldiges W esen; das sind un­ schuldige (harmlose, naive) Vergnügen Unschulds/unschuldsl -beweis, der Jur. Beweis der Unschuld (1); -engel, der spött. Mensch, der nichts Böses, Schlechtes tut: spiel nicht den U .!;-miene,die s p ö tt. Miene, die Unschuld (1) vortäuscht: etw. m it einer U. sagen, fragen; -v o ll fAdj.f unschuldig (2): ein unschuldsvolles Kind, Gesicht unschwer / Adv.f: das ist u. (mühelos und ohne Schwierigkeiten) festzustellen, läßt sich u. finden unselbständig fAdj.f 1. nicht selbständig (1): der Junge ist noch sehr u.; u. arbeiten — 2. abhängig (1.3 .1): ein unselbständiger Staat; dazu Unselb­ ständigkeit, die; jo. Pl.f unselig fA d j. ; vorw. attr.l 1. unheilvoll, verhängnis­ voll: eine unselige Veranlagung, Leidenschaft — 2, unglückselig (1): er ist ein unseliger Mensch 4- unseligen / Angedenkens unser fPron.f L jPoss.pron.; Mask. u. Neutr.; Fern.: uns(e)re; / auch unserige; ordnet etw., jmd n. dem Zugehörigkeits-, Interessenbereich mehrerer, die eigene Person einschließender Personen z u j : fadj.f u. Sohn; uns(e)re Eltern; die Kinder uns(e)rer Nachbarn; mit uns(e)ren, unser(e)n eigenen Augen; in uns(e)rem, unser(e)m Garten; u. Bus (der Bus, m it dem w ir gewöhnlich fahren) fiel heute aus; das ist uns(e)re Sache, nicht eu(e)re; /subst./ das Haus steht unmittelbar neben dem uns(e)ren, unser(e)n; die Unseren (unsere Angehörigen); wir müssen das Unsere (unseren Teil) dazu beitragen — II. /Gen. vom Pers.pron. wir/ s. wir unser umg. zu unser II| -einer flndef.pron.; nicht im Gen.) jmd. wie wir, ich: u. konnte da nicht mit­ reden; an unsereinen denkt dabei keiner; -eins findekl. Indef.pron.f unsereiner unsererseits fAdv.f vgl. deinerseits unserige, U nserige, der, die, das fsubst. Poss.pron. zu unser/ der, die, das unsere; / auch deinige unseriös fAdj.f 1. nicht seriös (1): ein unseriöser Lebenswandel; jmd. macht einen unseriösen Ein­ druck — 2 . fvorw. im bürgerl. Sprachgebrauch! nicht seriös (2): ein unseriöses Geschäftsgebaren unserseits fAdv.f vgl. deinerseits unsersgleichen findekl. Pron.f vgl. deinesglei­ chen unserthalben /Adv.f v e ra lten d vgl. deinethalben unsertwegen fAdv.f 1. vgl. deinetwegen — 2 . vgl. meinetwegen (2) unsertwillen /Adv.f v er a lten d vgl. deinetwil­ len unsicher fAdj.f 1. /nicht adv.f ohne ausreichende Grundlage, ohne die erforderliche Sicherheit: un­ sichere Indizien, Ergebnisse; diese Methode ist zu u. — 2. /nicht adv.f in seinem Verlauf, Ausgang nicht eindeutig feststehend: das ist eine unsichere Sache, Angelegenheit; da ist noch ein unsicherer Faktor dabei (ein Faktor, von dem man nicht weiß, wie er sich auswirken wird); es ist noch u. (unge­ wiß), ob wir kommen werden — 3 . im Gehen, Ste­ hen ohne da s erforderliche Gleichgewicht, schwankend: das Kund läuft noch u .; er stand u. auf den Schlitt­ schuhen — 4 . ohne die erforderliche Erfahrung, Übung: er ist ein unsicherer Autofahrer, fährt sehr u.; der neue Mitarbeiter ist noch u. — .5. nicht selbstbewußt, nicht selbstsicher: ein unsicheres A uf­ treten haben; sich u. fühlen; durch diese Frage wurde er u. (irregemacht) + die Gegend u. machen; ein unsicherer / Kantonist Unsicherheit, die; -e n /zu unsicher/; zu 2: die soziale U. in kapitalistischen Staaten; zu 5: die U. seines Auftretens Unsieherheits|faktor, der etw., das ein Moment der Unsicherheit, Ungewißheit darstelltr einen U. aus ­ schalten unsichtbar fAdj.f mit den Augen nicht wahrnehm­ bar, nicht zu sehen: unsichtbare Strahlen Unsinn, der; -(e)s, jo. Pl.f 1. etw. Dummes, Törich­ tes, etw., in dem kein Sinn, keine Logik ist: was du sagst, ist glatter, blanker, kompletter U .; das ist doch alles U.; umg. U . machen (etw. falsch machen, einen Fehler machen) — 2 . spaßig gemein­ tes, aber törichtes Tun, Handeln: er hat nur U. im Kopf; laß den U .! unsinnig fAdj.f 1. keinen Sinn, keine Logik habend, dumm, töricht: unsinniges Gerede; eine unsinnige Behauptung; etw. Unsinniges anstellen — 2 . /drückt emotional einen hohen Grad aus): eine un ­ sinnige (sehr große) Angst haben; unsinnige (über­ trieben hohe) Forderungen stellen; er hat sich u. (überaus, sehr) gefreut; u. hohe K osten Unsitte, die; -, -n schlechte Angewohnheit, üble Sitte: es ist eine gefährliche U., im Bett zu rauchen; eine U. ablegen unsittlich fAdj.f die M oral, bes. auf sexuellem Gebiet, auf grobe Weise verletzend: eine u n sitt­ liche Handlung; er näherte sich ihr u.; sich u. aufführen u nso lid(e) fAdj.f 1. nicht solide (4): ein unsolider Mensch; er führt einen unsoliden Lebenswandel, lebt u. — 2. fvorw. i m bürgerl. Sprachgebrauchf nicht solide (3.2): eine unsolide Firma — 3 . qualita­ tiv nicht einwandfrei: ein unsolider Bau; die Repa­ ratur ist u. ausgeführt unsozial fAdj.f 1. den sozialen Interessen, dem sozialen Empfinden breiter Bevölkerungskreise nicht entsprechend: die unsozialen Maßnahmen des reaktionären Regimes; sich u. verhalten — 2 . Zool. nicht gesellig lebend, solitär: fast alle Insek­ tenfresser sind unsoziale Tiere unsportlich fAdj.f 1. nicht sportlich (1.2): er ist völlig u.; er ist eine unsportliche Erscheinung,
sieht u. aus — 2. unfair (1.2): der Spieler wurde wegen unsportlichen Verhaltens gesperrt unsrige, Unsrige /subst. Poss.pron./ s. unserige unständig /Adv.; in der Verbindung! u. beschäftigt sein (in einem befristeten Arbeitsverhältnis ste­ hen) unstatthaft fAdjvo rw . attr. u. präd.f: ein un­ statthaftes (unschickliches) Benehmen; etw. ist u. (nicht statthaft, nicht erlaubt) unsterblich /Adj.f 1. /nicht adv.f 1.1 . B el. /nach religiöser Vorstellung! nach dem Tode fortlebend: die unsterbliche Seele 1.2 . unvergänglich im Gedenken der Menschen fortlebend: die unsterblichen Dichter; der unsterbliche Beethoven; seine Werke sind u. — 2. /adv./ umg. /emot./: er ist u. (überaus, sehr) in sie verliebt, hat sich u. blamiert; zu 1 Unsterblich­ keit, die; jo. PL/ unstet /Adj.f von Unruhe getrieben ruhelos: ein unstetes Leben führen; er ist ein unsteter Mensch, hat einen unsteten Blick unstillbar, unstillbar jA dj.; nicht adv./ nicht zu be­ friedigen: unstillbarer Appetit; seine Wißbegier war u. unstimmig /Adj.; nicht adv./ nicht mit dem tatsäch­ lichen Sachverhalt übereinstimmend: eineunstimmige Buchführung Unstimmigkeit, die; -en /vorw. PL/ 1 . unstimmiges Detail bes. einer Rechnung: bei Überprüfung der Rechnungen stieß man auf Unstimmigkeiten — 2 . Meinungsverschiedenheit (1.2): in der Frage kam es zwischen dem Autor und dem Verlag zu Unstim­ migkeiten unstreitig /A d j./ nicht zu bestreiten, unbestritten (1): das ist eine unstreitige Tatsache; er ist u. (.zweifellos) ein bedeutender K omponist Unsumme, die; -n sehr große Geldsumme: dieser Bau hat Ünsummen gekostet, verschlungen; an etw., durch etw. Unsummen verdienen unsympathisch /Adj./ [..z y ..] nicht sympathisch: ein unsympathischer Mensch; er ist mir u.; dieser Plan, Vorschlag ist mir u. (sagt mir nicht zu) untad(e)lig, untad(e)lig lAdj.j veraltend 1.1. er ist ein untad(e)liger (moralisch einwandfreier) Mensch, führt einen untadeligen Lebenswandel 1.2 . er war immer u. (sehr korrekt) gekleidet Untat, die; -en verwerfliche T at, Verbrechen: U n ­ taten begehen, verüben untätig /Adj./ ohne etw. zu tun: er ist keine Minute u., stand u. herum; er sah u. (ohne zuzugreifen, ohne zu helfen) zu, wie wir uns abplagten; dazu Untätigkeit, die; -, jo. PL/ untauglich /Adj.; nicht adv./ 1.1 . nicht geeignet zur Ausübung eines bestimmten Dienstes, einer bestimm­ ten Tätigkeit: er ist für diesen Beruf körperlich u .; er wurde bei der Musterung als u. (für nicht wehrdiensttauglich) befunden 1.2 . die Mittel waren für den Versuch u. (nicht geeignet); untaugliche Mittel * unteilbar, unteilbar /A dj.; nicht adv./ eine Einheit bildend und daher nicht zu teilen: etw. bildet ein unteilbares Ganzes; dieser Besitz ist u. unten / Adv./ 1 . /bezeichnet im Verhältnis zu einem Bezugspunkt eine vertikal tiefere Lage/: die Flasche steht u. im Schrank; er wartete u. (vor dem Haus); der Fahrstuhl wird gleich u. (im Erdgeschoß) sein; um g. der Ort liegt auf der Landkarte ganz u. (im Süden) — 2 . /verweist in einem Buch, Heft auf eine folgende Textstelle, Seite/ siehe u . !; weiter u. im Buch ist darauf verwiesen + salopp bei jmdm. u. durch sein (sich bei jmdm. alle Sympathien verscherzt haben); — von /* oben bis u.; nicht wissen, was, wo oben und u. ist; / oben hui, u. pfui untenstehend /Adj.; nur attr./ im Text weiter unten (2) stehend: untenstehendes .Bild veranschaulicht das Problem 1unter /Präp. mit Dat. u. Akk.; auch unterm, untern, unters/ 1. /räuml./ 1 .1 . /mit Dat.; gibt die Lage an/ 1.1 .1 . /in einer vertikal tieferen Lage als der Bezugspunkt, wobei dieser das Tieferliegende (als Fläche) überdecken kann/: der Hund liegt u. dem Tisch; er stand u. dem Baum; sie befanden sich 100 Meter u. dem Gipfel; die Wiesen stehen u. Wasser (sind überschwemmt); B erg m . u. Tage (in der Grube unter der Erdoberfläche, untertage) arbeiten 1.1 .2 . /dabei in unmittelbarer Berührung m it etw. Darüberliegendem/: eine Strickjacke u. dem Mantel tragen; der Schlüssel liegt u. dem Fußabtreter 1.2 . /mit Akk.; gibt die Richtung an/ 1.2 .1 . /in eine vertikal tiefer gelegene Stelle als der Bezugspunkt/: der Hund hat sich u. den Tisch gelegt; sich u. die Dusche stellen 1.2 .2 . /dabei in unmittelbarer Berührung m it Darüberliegendem/: eine Strickjacke u. den Mantel ziehen; eine Lei­ tung u. Putz legen (so in die Mauer einlassen, daß sie später durch den P utz völlig verdeckt wird) 1.8 . /mit Dat.; drückt ein Sichbefinden in einer un­ bestimmten Menge aus/ zwischen (1.1 .2): u. den Zuhörern waren v iele ältere Menschen; u. den Geschwistern gab es oft Streit; er stand (mitten) u. ihnen; der Brief fand sich u. seinen Papieren; er ist einer u. (von 6.3) vielen, anderen; einer u. (von 6.3) euch 1.4. /mit Akk./ in eine Gruppe, unbestimmte Menge hinein, zwischen (1.2 .2): er mischte sich u. die Zuhörer; er ging nie u. Men­ schen (war immer für sich); Erbsen u. den Reis mischen 1.6 . /mit Dat.; bezeichnet ein Unter­ ordnungsverhältnisI 1.5 .1 . /w eist auf die leitende Tätigkeit, führende Rolle einer Person, Gruppe hin /: u. jmds. Kommando stehen; er war u. ärztlicher Kontrolle; u. jmds. Einfluß geraten; der Aufbau des Sozialismus u. der Führung der Partei der Arbeiterklasse; /der Ton liegt auf unter/: einen Personenkreis, Betrieb u. sich haben einen Perso­ nenkreis, Betrieb leiten: der Chefarzt hat 10 Ärzte u. sich 1.5 .2 . /ordnet etw. einem bestimmten Bereich zu/: die Ausstellung steht u. dem Thema ... 1.5.3» /bei Datumsangaben/: u. dem Datum des 14. Juni findet sich folgende Eintragung ... — 2. /modal/ 2.1 . /mit Dat.; weist auf einen Begleitumstand hin/ mit (1.5): u. großem Beifall; etw. u. Tränen g e­ stehen; u. Protest verließ er den Raum; u. Vor­ spiegelung falscher Tatsachen; der Prozeß fand u. Ausschluß der Öffentlichkeit sta tt; u. der Vor­ aussetzung, Bedingung, d aß ...; u. diesen Um­ ständen; die Geraden schneiden sich u. einem Winkel von 40 Grad; er ist u. dem Namen M bekannt; u. welcher Rufnummer bist du zu er­ reichen? 2.2 . /mit Dat.; o. Art.; weist auf den Zu­ stand hin, in dem sich etw. befindet/: die L eitung s teht u. Strom; u. Quarantäne, Naturschutz stehen; die Stadt lag u. Beschuß (wurde beschossen) 2.3 . /mit Akk.; o. Art.; weist auf den Zustand hin, in den etw. versetzt wird/: den Kessel u. Dampf unsrige — ^nter 1213
1214 2imter — unterbringen setzen; ein Ziel u. Beschuß nehm en 2.4 . niedriger, weniger, geringer als 2.4.1» /mit Dat./ etw. u . seinem Wert verkaufen; seine Leistungen liegen u. dem Durchschnitt 2.4 .2 . /mit Akk./ die Tem­ peratur soll in der Nacht u. null Grad sinken — 3. [mit Dat.; zeitl.j landsch. u. Mittag (in der Mittagspause, mittags) — 4 . [mit Dat. ; kausal; in fester Abhängigkeit von Verben/: u. der Kälte leiden -f- das Unterste zuoberst kehren (alles durchein­ anderbringen); u. uns, sich in unserem, ihrem ver­ trauten, engen K reis: u. uns gesagt; wir sind u. un s (sind ohne Zeugen) 2unter [Adv.[ weniger als: er ist u. 20 Jahre alt; Kinder von u. vier Jahren; u. einer Stunde (in weniger als einer Stunde) kann er nicht zurück sein 3unter /A dj. ; nur a ttrj 1. vertikal tiefer als anderes (Gleichartige) gelegen, befindlich: die untere R eih e, Schublade; die unterste Sprosse der Leiter; in den unteren Stockwerken; an der unteren (an dem der Mündung näher gelegenen Teil der) Elbe — 2 . in der Rang-, Stufenfolge niedriger als andere: die unteren militärischen Ränge; die unterste (nied­ rigste) Gehaltsstufe; die unteren Schulklassen; ein Problem auf unterer Ebene diskutieren; [in der Klassengesellschaft/ die unteren (in sozial niedriger Stellung befindlichen) Schichten der Bevölkerung Unter, der; -s, - [Karte der deutschen Spielkartej unter- I . [trennbare, betonte od. untrennbare, un ­ betonte Pa rtikel vor Verben und deren substanti­ vischen Ableitungen, die in Verbindung mit dem Grundwort bestimmte produktive Bedeutungstypen bildet! 1«1* l nur untrennbar[ etw. von unten her durch ein [Fundament festigend: /* z. B . unterbauen, untermauern 1.2 . [nur trennbar/ unter den A rm fassend und dadurch stützend: / t z. B . unter­ fassen, unterhaken 1.8 . [nur untrennbar! die Festigkeit von unten her gefährdend: / z. B . unter­ graben, unterwandern — 2 .1 . [nur untrennbar[ unter etw. hinweg: / z. B . unterqueren 2.2 . [nur trennbar[ unter die Oberfläche von etw .: z. B. unterlegen, unterstellen, unterziehen — B. / un­ trennbarI gewaltsam niederdrückend, -haltend: / z. B . unterdrücken, unterwerfen — 4 . [nur untrenn­ barI unter ein Schriftstück, einen Text: ^ z. B . unterschreiben, unterstreichen — 5 . [nur trennbarj unterhalb von etw.: / z.B . unterstehen — 6 . [trennbar und betont od. untrennbar und unbetont/ weniger als erforderlich: /* z. B . unterbelichten, unterfordern, unterschätzen — 7 . [nur untrennbar[ eine Handlung, einen Vorgang abbrechend, unter­ brechend : / z. B . unterbinden, unterlassen — 11. [stets betonte Partikel vor Subst.j 1. vertikal tiefer als etw. anderes befindlich: / z .B . Untergrund, Unter­ holz, Unterteil, Unterleib — 2 . im Rang, in der Stufenfolge anderem untergeordnet: / z. B . U nter­ offizier, Untergruppe, U ntertitel, Unterart Unter/unter| :abteilung, die einer größeren Ab­ teilung untergeordnete kleinere Abteilung; :arm, der unterer Teil des A rmes zwischen Ellenbogen und Hand; :art, die B iol. einer Art untergeordnete Ein­ heit im System der Lebewesen; :bau, der 1. Gesam - heit der zusammengefügten konstruktiven Teile, die als tragendes, stützendes Element für den Aufbau bes. von Bauwerken, Maschinen dient — 2 . E isenb . Straßenbau befestigter Untergrund einer Fahr­ bahn, Straße, Gleisanlage: der U . einer Straße, Eisenbahnstrecke — 3. [o. Pl.j Grundlage, B asis: der wissenschaftliche U. einer These; -bauen /hat unterbaut/ 1.1 . Bauw . ein Gebäude u. (mit einem Unterbau 1 versehen) 1.2 . jvorw. im Part. Prät.f Eisenb. Straßenbau eine gut unterbaute (mit einem soliden Unterbau 2 versehene) Straße — 2» etw. m it stichhaltigen Argumenten stützen, fundie­ ren: eine These wissenschaftlich u.; :begriff, der Begriff, der einem umfassenderen untergeordnet ist; :bekleidung, die Unterwäsche (1); :belegt /A d j.f: das Hotel, Krankenhaus ist u. (seine Kapazität ist nicht voll ausgelastet); -belichten /unterbelichtete, hat unterbelichtet/ Fotog r.: einen Eilm u. (zu kurz belichten); ^bewerten /unterbewertete, hat unterbewertet/ etw. zu gering bewerten: einen Fak ­ tor, jmds. Verdienste u.; -bieten /hat unterboten/ 1. einen Preis, jmdn. u. (einen geringeren Preis für eine Ware fordern als ein anderer, eine andere Firma [im kap. Wirtschaftssystem geübte P ra x is zur Ausschaltung der Konkurrenz[) — 2. Sport in einer Sportdisziplin bei der Austragung eines Wettkampfs weniger Zeit benötigen als ein anderer vorher: er hat die W eltbestzeit, seinen Rekord um zwei Sekunden unterboten — 3 . für die Herstellung von etw. weniger Zeit, Material benötigen, als im Plan veranschlagt war: die Bauarbeiter haben die Termine, die veranschlagte Menge Zement unter­ boten — 4 . das Niveau dieser Veranstaltung ist kaum noch zu u. (ist in negativer Hinsicht nicht zu übertreffen); -binden /hat unterbunden/ 1 . etw. Negatives durch bestimmte Maßnahmen verhindern: eine gefährliche Entwicklung u. — 2. ein Blut­ gefäß u. (es vorübergehend abschnüren, abbinden); - b leiben /ist unterblieben/ etw. unterbleibt etw. wird nicht getan, etw. findet nicht statt: eine K o n­ trolle war unterblieben; das ist leider unter­ blieben, hat zu u . !; -brechen /hat unterbrochen/ 1. etw. u . 1 .1 . vorübergehend mit etw. aufhören: die Sitzung wurde für 15 Minuten unterbrochen; die Arbeit u. müssen; wir unterbrachen die Reise in B 1 .2 . etw. (in seinem Ablauf, Verlauf) vorüber­ gehend aufhalten, stoppen, stören: die Stromzufuhr kurz u.; durch das Unwetter war die Telefon­ verbindung nach auswärts unterbrochen; etw. unterbricht etw .: kein Laut unterbrach die Stille 1. B. eine Schwangerschaft u. (durch ärztlichen E in ­ griff die Leibesfrucht vor der Geburt abtöten und entfernen) — 2 . jmdn. am Weitersprechen hindern: er unterbrach den Redner mit einer Frage; unter­ brich mich nicht!; -brecher, der Elektrotechn. Vorrichtung, die elektrischen Strom in schneller Folge periodisch ein- und ausschaltet; -brechung, die 1. / o. PL; zu -brechen/ das Unterbrechen — 2. [zu -brechen 1.1/ das Unterbrochensein; -breiten I. /hat unterbreitet/ jmdm. etw. vorlegen, vor- tragen: der Versammlung eine Resolution u.; er hat sein Abschiedsgesuch unterbreitet; er unter­ breitete uns seine Pläne, seine Gedanken zur E nt­ wicklung des Projekts — II . /hat untergebreitet/ wir lagerten uns auf dem Rasen, hatten aber eine Decke untergebreitet (unter uns ausgebreitet); :bringen /hat untergebracht/ 1. etw., jmdn. in etw. u. 1 .1 . für etw., jmdn. in etw. Platz finden: in zwei Koffern brachten wir alles Gepäck unter; sie können fünf Personen in ihrem Wagen u. 1 .2 . etw. zur Aufbewahrung, zum Transport in etw.
Unterbringung — untergraben 1215 setzen, stellen, legen: den Schrank im Keller u.; die Bücher in Kisten u. 1 .3 . die Gaststätte war im Hauptgebäude untergebracht (befand sich im Hauptgebäude) 1.4 . dieser Mann kam ihm bekannt vor, er wußte aber nicht, wo er ihn u. sollte (wo­ her er ihn kannte und wer er war) — 2 . jmdn. irgendwo u. 2 .1 . jmdm. irgendwo für eine gewisse Zeit eine Unterkunft, ein Quartier bereitstellen: wir wurden im Interhotel untergebracht; jmdn. für eine Nacht u. 2 .2 . dafür sorgen, daß jmd. irgendwo au fgenommen und betreut ivird: ein Kleinkind in einer Krippe u.; die Verletzten wurden in den umliegenden Krankenhäusern untergebracht 2.3 . jmdm. irgendwo zu einer Arbeits-, Ausbildungs­ möglichkeit verhelfen: er h a t ihn (als Lehrling) in diesem Betrieb untergebracht — 3 . etw. irgend­ wo u.: er hat seinen Roman bei einem Verlag untergebracht (erreicht, daß er von einem Verlag veröffentlicht wird); dazu Tbringung, die; -en 1. jvorw. 8g.; zu -bringen 1 u. 2/; zu 2.1: für die U. der Gäste ist gesorgt — 2 . Unterkunft unterderhand /Adv ./ heimlich, nicht offiziell: etw. u. erfahren, verkaufen unter/Unter| -dessen /A dv ./ 1 .1 . inzwischen (1.1): ich gehe einkaufen, u. kannst du das Essen vor­ bereiten 1.2 . inzwischen (1.2): wir waren lange n icht dort, u. hat sich manches verändert; :druck, derjPl. -efPhys. Techn. Druck(LI), derkleinerist a ls ein gegebener normaler Druck; -drücken /hat unterdrückt/ 1. jmd. hindert jmdn. gewaltsam an seiner freien Entwicklung, eine Gruppe, Klasse hindert eine andere Gruppe, Klasse auf Grund ihrer Machtmittel an der Durchsetzung ihrer Interessen: die herrschende Bourgeoisie unterdrückte die Arbeiterklasse; abhängige und (kolonial) unter­ drückte Völker — 2 . einen Aufstand u. (gewaltsam verhindern, unterbinden) — 3 . etw., bes. eine (Gefühls)äußerung, zurückhalten: nur mit Mühe konnte er das Lachen, seine Empörung u.; eine Frage, Bemerkung u. (nicht aussprechen); zu 1 u. 2 -drücker, der; :druckkammer, die T e ch n . gegen Druck stabiler, fest abgeschlossener R aum, in dem der Luftdruck künstlich auf ein bestimmtes M aß herabgesetzt werden kann; -drückung, die; -, -en fzu -drücken/; zu 1: koloniale XL; -einander /.Adv./ 1.1 . eines, einer unter dem anderen: Zahlen u. auf- schreiben 1.2 . eines unter das andere: er schrieb die Wörter nicht nebeneinander, sondern u. — 2.1 . im Rahmen einer bestimmten Gruppe: u. du sagen; etw. u. regeln 2.2 . sich u. einer den, dem anderen, sich gegenseitig: sich u. beobachten, ver­ ständigen, gut vertragen untereinander- /in verbalen Zusammensetzungen/ 1. eines unter dem anderen, z. B .: untereinander­ hängen, untereinanderstehen — 2 . eines unter das andere, z . B . : untereinanderschreiben, untereinan­ dermischen unter/Untcr| ^entwickelt fAdj.; nicht adv./ 1 . nicht dem Alter entsprechend körperlich, geistig ent­ wickelt: das Kind ist u. — 2. jvorw. im bürgerl. Sprachgebrauch/ unterentwickelte Länder (Ent­ wicklungsländer); :ernährt /A dj.j auf Grund man­ gelhafter und unzureichender Ernährung in schlech­ ter körperlicher Verfassung: im Krieg waren viele u.; dazu :ernährung, die jo. Pl.j; -fahren /hat unterfahren/ 1. B auw . etw. u. unter etw., bes. unter ein Bauwerk, einen Schacht, K an al bauen, ohne die Standfestigkeit des Gebauten zu gefährden: beim Bau der U-Bahn mußten Gebäude und Straßen u. werden — 2 . jmd., etw. unterfährt etw. jmd., etw. fährt unter etw. hindurch: wir unter­ fuhren die Autobahn; der Berg wird von der Eisenbahn u. (die Eisenbahn fährt in einem Tunnel unter dem Berg hindurch); -fangen /hat unter­ fangen/ 1. geh. sich u., etw. Bestimmtes zu tun 1.1 . er hat sich u. (hatte den Mut, hat es gewagt), die schwierige Aufgabe zu übernehmen 1.2 . wie konnte er sich u. (sich unterstehen, sich erdreisten), ihm so eine Frage zu stellen! — 2. Bauw. etw. (während eines Umbaus) gegen Einsturzgefahr ab­ stützen: der Fachwerkbau wurde mit einer Stahl­ konstruktion u.; - fangen, das; -s, - jvorw. Sg.j kühnes und gewagtes Unternehmen, W agnis: ein schwieriges, sinnloses U .; :fassen /hat unter- gefaßt/ 1.1. jmdn. einhaken: er hatte sie, sie hatten sich untergefaßt; untergefaßt (Arm in Arm) gehen 1.2 . jmdn. unter den Arm fassen und ihn dadurch stützen: er h atte den Verletzten untergefaßt; :feldwebel, der Angehöriger der Land-, Luftstreit­ kräfte, dessen Dienstgrad zwischen dem des Unter­ offiziers und dem des Feldwebels liegt; -fordern /hat unterfordert/ jmdn. u. von jmdm. weniger fordern, als er zu leisten imstande ist: einzelne Schüler waren zeitweilig unterfordert; -führung, die Bau­ werk, das es ermöglicht, einen Verkehrsweg unter dem anderen hindurchzuführen: die U . un ter der Eisenbahn verkürzt den Weg nach L um 20 Minuten; Funktion, die durch Krankheit bedingte ungenügende Funktion eines Organs: die U. der Schilddrüse; :gang, der 1. das Untergehen (1): der U. der Sonne — 2 . jbes. von Wasserfahrzeugen! das Untergehen (2): beim U. des Schiffes ertranken viele — 3. jo. Pl.j 3.1 . das Untergehen (3): etw. vor dem U. retten; der U. des römischen Im­ periums; der U. einer Kultur 3.2 . umg. etw., jmd. ist jmds. U. etw., jmd. ist jmds. Verderben: der Alkohol war sein U.; + etw. ist dem U. ge­ weiht (etw. muß zugrunde gehen) ; :gehen /ist unter­ gegangen/ 1. die Sonne, der Mond geht unter (ver­ schwindet am Horizont) — 2 . sinken (1.2 .1): bei dem Sturm gingen mehrere Fischerboote unter; seine Brille fiel ins Wasser und ging unter — 3 . aufhören zu bestehen, zugrunde gehen: eine unter ­ gehende Gesellschaftsklasse; eine untergegangene Kultur; wenn sich sein Bruder nicht um ihn ge­ kümmert hätte, wäre er untergegangen (ins Ver­ derben, Unglück geraten) — 4 . in etw. u. 4 .1 . jmd. geht in der Menge unter jmd. ist in der Menge nicht mehr zu erkennen, auszumachen: der Flüch ­ tige ging im Menschengewühl unter 4 .2 . seine Hilferufe gingen in dem Getöse unter (wurden von dem Getöse übertönt); :g eschoß, das Kellergeschoß; ^gewicht, das jo. Pl.j 1.1 . Gewicht, das unter der für eine Ware vorgeschriebenen No rm liegt: das Brot hatte U. 1 .2 . Gewicht eines Menschen, das unter dem Normalgewicht, liegt: er hat zehn Pfund U.; - gliedern /hat untergliedert/ etw. (inhaltlich) nach bestimmten Gesichtspunkten in (kleinere) A b­ schnitte gliedern: eine Bibliographie nach systema­ tischen Gesichtspunkten u.; ein klar unterglieder­ ter Aufsatz, T ex t; -graben I. /hat untergraben/ etw. (vorsätzlich) langsam und unmerklich zer­ stören: jmds. Autorität, Stellung u.; das Rauchen hat seine Gesundheit völlig u. — H. /hat unter­
1216 Untergrund — unterkriechen gegraben/ etw. durch Graben unter die Erde bringen: Dünger, Torfmull u.; :grund, der 1. Fläche 1.1 . als obere Schicht des Bodens: ein sumpfiger, san­ diger U. 1 .2 . als Schicht des Bodens, die die Grund- läge für einen B a u bildet und die Tragfähigkeit des Baugrundes beeinflußt: das Gebäude steht auf felsigem U.; der U. hat sich während der Bau­ arbeiten gesenkt 1.8 . auf der sich etw., jmd. be­ findet, bewegt — 2 . fvorw. Sg./ 2 .1 . Grund (1.5): der Stoff hat ein schwarzes Muster auf weißem U. 2.2 . Fläche eines Gegenstandes, auf die etw. auf­ getragen (1) wird: der U. eines Gemäldes — 3 . jo. PL; nur mit best. Art.j im U. (als Mitglied einer Untergrundbewegung) leben, arbeiten; in den U. gehen Untergrund| -bahn, die j / auch U-Bahn/ elek­ trisch betriebene, unterirdisch verlaufende Schnell­ bahn in Großstädten zur Beförderung von Personen im Nahverkehr; -bewegung, die in der Illegalität gegen eine herrschende gesellschaftlich-politische Ordnung, gegen eine Regierung, ein Regime arbei­ tende Bewegung (II) von unterschiedlichem K lassen­ charakter; -Organisation, die Organisation (3) einer Untergrundbewegung Unter/unter| -gruppe, die einer größeren Gruppe untergeordnete kleinere Gruppe; -haken /hat unter­ gehakt/ jmds. Arm in seinen gebeugten Arm nehmen', er hatte seine Frau untergehakt; ein­ ander u.; untergehakt (Arm in Arm) gehen Unterhalb fPräp. mit Gen./ xunter (1.1 .1), tiefer als etw. befindlich: u. des Dorfes erstreckt sich ein Wald; er hatte sich u. des Knies verletzt 2unterhalb /Adv.; in Verbindung mit von/ tiefer als etw. befindlich: u. vo n dem Dorf erstreckt sich ein Wald Unter/unter| :halt, der fo. Pl.f 1, Lebensunterhalt: sich seinen U. durch seine tägliche Arbeit ver­ dienen; etw. zu jmds. U . beitragen; für jmds. U. aufkommen; Jur. auf U. (Zahlung eines Aus­ gleichs für lebensnotwendige Aufwendungen), auf Zahlung von U. klagen — 2 . das Unterhalten (1.1.2) von etw.: der Staat hat eine größere Summe für den U. dieses Baudenkmals bereitgestellt; - halten I. /hat unterhalten/ 1.1 . jmdn. u. für jmdn. den Unterhalt (1) bezahlen: er hatte eine große Familie zu u.; er unterhält noch seinen Bruder 1.2 . etw., bes. Anlagen, Gebäude, Institutionen, finanzieren und instand halten: das Ferienheim wird vom Betrieb u.; die Stadt unterhält zwei Krankenhäuser 1.3 . etw. zu seinem Nutzen auf eigene Kosten betreiben: sie unterhielten ein Ge­ schäft, eine Pension — 2 . etw. aufrechterhalten: das Feuer u. (nicht verlöschen lassen); freund­ schaftliche Beziehungen, Kontakte zu jmdm. u .; zu einem Staat Handelsbeziehungen u. (haben 2.1) — 3. sich mit jmdm. u. mit jmdm. ein Gespräch führen, mit jmdm. plaudern: sich (mit jmdm.) an­ geregt, ungestört u .; mit ihm kann man sich über alles u.; er hat sich mit ihm französisch u. — 4.1 . jmdn. u. jmdm. durch etw. auf angenehme, vergnügliche, kurzweilige Weise die Zeit vertreiben : er hat seine Gäste gut u., konnte eine ganze Gesell­ schaft u.; eine unterhaltende (unterhaltsame) Lek­ türe 4.2 . sich u. (sich mit etw. beschäftigen und dadurch) die Z eit angenehm verbringen, sich amüsieren: das Kind konnte sich stundenlang mit diesem Spielzeug u.; wir haben uns auf der Ver­ anstaltung gut u. — II. /hat untergehalten/ etw. xunter (1.2 .1) etw. halten: den Wasserhahn auf­ drehen und den Topf u.; zu 1.4.1 - halter, der; - haltsam lAdj.f die Zeit angenehm vertreibend: ein unterhaltsamer Abend; das Programm war u. Unterhalts/unterhaltsl -anspruch, der Anspruch auf Unterhaltszahlung; -berechtigt /A dj./ berech­ tigt, Unterhält (1) zu fordern; -pflicht, die jo. Pl.f gesetzliche Pflicht zur Bezahlung des Lebensunter­ halts für jmdn. od. eines gesetzlich festgelegten Teils desselben; -Zahlung, die Zahlung von Unterhält (1) Unter|haitung, die 1. auf angenehme Weise geführ­ tes Gespräch, Plauderei: eine lebhafte, inter­ essante, vertrauliche U.; mit jmdm. eine U. führen — 2 . fo. Pl.f angenehmer Zeitvertreib, Amüsement: ich wünsche gute, angenehme U.; er trug viel zur U. der Gäste bei — 3. jo. Pl.j das Unterhalten (1.1) Unterhaltungsl -beilage, die der Unterhaltung (2) dienende Beilage in Zeitungen; -kosten, die /Pl.f Kosten für die Unterhaltung (3): die U . für dieses Auto sind niedrig; -kunst, die fo. Pl.f vgl. -m usik; - m u sik, die fo. Pl.f leichte Musik zur Unter­ haltung (3); -programm, das Reihenfolge von D ar­ bietungen mit unterhaltsamem Charakter unter/Unter| -handeln /hat unterhandelt/ als Ver­ treter eines Staates, einer (Interessengruppe mit der Gegenseite durch Verhandeln zu einer Einigung über etw. zu kommen versuchen: mit dem Gegner über einen W affenstillstand u.; dazu :händler, der u. - handlung, die; :hemd, das Hemd, meist aus Trikot, das von männlichen Personen unter der Oberbekleidung unmittelbar auf dem Körper ge­ tragen wird; ^hitze, die von unten einwirkende Hitze, bes. beim Backen, Braten: der Kuchen hat zuviel U. bekommen; -höhlen /sw. Vb.; hat unter­ höhlt/ 1. etw., bes. Erdreich, unter seiner Oberfläche durch kontinuierliche Einw irkung allmählich hohl machen und dadurch seine Festigkeit gefährden: Mäuse haben den Damm unterhöhlt — 2 . etw. untergraben (I); :holz, das fo. Pl.f Gesamtheit aller unter älteren, hohen Bäumen stehenden H olz­ gewächse; :hose, die vgl. - hemd; ^irdisch /Adj./ 1 . unter der Erdoberfläche (liegend): unterirdische Gänge; der Parkplatz wird u. angelegt — 2 . fvorw. adv.f verborgen, geheim: eine u. schwelende Feind­ schaft; -jochen fsw. Vb.; hat unterjocht/ jmdn., ein Land unterwerfen und in Abhängigkeit halten: ein Volk u.; kolonial unterjochte Länder; -kellern fsw. Vb.; hat unterkellert/ ein Gebäude mit einem Keller versehen: ein voll, teilweise unterkellertes Haus; :kiefer, der frei beweglicher unterer Teil des Kiefers; :kleid, das 1.1 . Unterrock 1.2 . ärmelloses Kleid (aus Futterstoff) zum Unterziehen unter ein Kleid aus durchsichtigem Stoff; :kommen /ist unter- gekommen/ 1.1 . irgendwo für eine gewisse Zeit Unterkunft, Quartier finden: für eine N acht bei Bekannten, im Hotel u. 1 .2 . irgendwo Aufnahme (1) und Betreuung finden: im Altersheim, in einer Spezialklinik u. 1 .3 . irgendwo eine Möglichkeit zu arbeiten, für seine Ausbildung finden: er ist bei der Eisenbahn untergekommen; dazu :kommen, das; -s, - fvorw. Sg.f: jmdm. ein U. bieten; :körper, der der Teil des menschlichen Körpers, der unter­ halb der Gürtellinie liegt; :kriechen /ist unter­ gekrochen/ umg. femot.f bei jmdm., an einem be­ stimmten Ort Zuflucht suchen und finden: er kroch
unterkriegen — U nternehm en 1217 wieder bei seiner Mutter, im selben H otel unter; :kriegen /hat untergekriegt/ um g . jmdn., etw. be­ zwingen, besiegen: er hat ihn doch noch unter­ gekriegt; + sich nicht u. lassen (den M ut nicht verlieren, nicht aufgeben); -kühlen /hat unterkühlt/ 1. jmdn. u. die Temperatur des menschlichen Kör­ pers durch äußere Bedingungen unter 36,3 Grad Celsius senken: der Patient wurde vor der Herz­ operation auf 29 Grad unterkühlt; die Schiff­ brüchigen waren stark unterkühlt — 2. fachspr. eine Flüssigkeit, etw. Geschmolzenes od. D ampf, Gas bis zu der Temperatur abkühlen, bei der Er­ starrung od. Kondensation eintritt: eine Lösung u .; dazu -kühlung, die; :kunft, die; -k ünfte Raum, der jmdm. für eine gewisse Zeit zum Schlafen und zum Aufenthalt dient, Obdach, Quartier: eine U. für eine Nacht suchen; U. und Verpflegung kosten 20 Mark pro Tag; :lage, die 1. etw., das (zum Schutz) unter etw., jmdn. gelegt wird, das an der unteren Seite von etw. angebracht ist: eine U . aus Gummi, Metall; eine feste U. zum Schreiben; etw. als U. benutzen — 2 . fvorw. PL/ Schriftstück, das Beweis, Nachweis, Beleg für etw. ist: amtliche, statistische, wissenschaftliche Unterlagen; bei einer Bewerbung alle erforderlichen U nterlagen einreichen; sämtliche Unterlagen vernichten; das geht aus den Unterlagen nicht hervor — 3 . B ot. Teil der Pflanze, auf die beim Veredeln ein Trieb (II) gepfropft w ird ; :läng e, die Teil eines, Buch­ stabens, der sich von der Linie, Zeile, auf der ge­ schrieben wird, nach unten erstreckt: die U. des ,g4; ?laß + ohne U. ununterbrochen: es regnete ohne U .; -lassen /hat unterlassen/ 1.1 . etw. bewußt nicht tun, von etw. absehen: er hat es wohlweislich u., danach zu fragen; er unterließ diesmal seine spöttischen Bemerkungen 1.2 . versäumen, etw. zu tun: er hat es u., rechtzeitig Bescheid zu geben; weshalb wurde die Kontrolle u.?; dazu -lassung, die; -e n; -lassungssünde, die Fehler, der in der Vernachlässigung, dem Versäumnis einer Pflicht, Handlung besteht: eine kleine, schwere U. be­ gehen; -lauf, der der Mündung zu gelegener Teil eines Flusses, Stromes; Maufen /ist, hat unter­ laufen/ I. (ist) jmdm. unterläuft ein Fehler (jmd. macht versehentlich einen Fehler); ihm unterlief ein Versehen — II. (hat) Sport den Gegner u. (in geduckter Stellung den Gegner durch Hochheben von unten zu Fall bringen); <Q> man hatte geglaubt, den Sozialismus u. (durch subversive Machen­ schaften schwächen, zerstören) zu können; M aufe n /Adj.; vorw. präd.f: das Auge ist mit Blut, ist blutig u. (um das Auge herum hat sich die Haut m it Blut gefüllt, das aus den verletzten Gefäßen in das Zellgewebe getreten ist); Megen I. /hat unter­ gelegt/ jmdm., einem G egenstand etw. u. unter jmdn., einen Gegenstand etw. legen: dem Kranken ein Kissen u.; der Tisch wackelte, wir mußten etwas u .; der Glucke Eier u. (der Glucke zum Aus­ brüten ß ie r ins Nest legen) — II. /hat unterlegt, auch untergelegt/ 1. einer Melodie einen T ext u. (eine Melodie mit einem Text versehen); einen Film m it Musik u. (einen Film mit begleitender M usik versehen) — 2. Worten einen anderen Sinn u. in Worte einen nicht gemeinten Sinn hineindeuten: er hat diesem Ausspruch eine falsche Bedeutung unterlegt, untergelegt; Megen fAdj.; vorw. präd.; /* auch -liegen/ einem anderen nicht ebenbürtig in der (Leistungsfähigkeit, schwächer als ein anderer: er war seinem Bruder geistig (weit) u.; jmdm. an Kraft, Stärke, dem Gegner zahlenmäßig u. sein; :leib, der jo. Pl.j unterer Teil des Bauches eines Menschen, bes. einer Frau, im Hinblick auf ihre Geschlechtsorgane; deutn a nt, der Offizier der Landr, Luft-, Seestreitkräfte m it dem niedrigsten Dienstrang; -liegen /ist, hat unterlegen; / auch Megen/ 1. (ist) 1.1 . jmd. unterliegt jmdm. jmd. w ird von jmdm . besiegt, bezwungen: die Mannschaft unterlag dem Gegner (mit) 2:3; bei der Abstim­ mung unterlag der Kandidat der Oppositionspartei 1.2 . er unterlag (erlag 1) der Versuchung — 2 . etw., jmd. ist durch etw. bestimmt (5) (hat): etw. unter­ liegt einem Zwang; die Kleidung unterliegt der Mode; dieses Vergehen unterliegt nicht der Ver­ jährung (für dieses Vergehen gilt nicht die Ver­ jährung); Idrückt ein Pass, ausj: die Waren u. einer strengen K ontrolle (werden streng kontrol­ liert); jmd., etw. unterliegt einer scharfen K ritik (wird scharf kritisiert); die werktätige Mutter unterliegt besonderen B elastungen (ist besonders belastet); Tlippe, die die untere Lippe unterm fPräp. unter + Dat. (dem) von Mer, Mas/; Mnter 1.1, 1.5, 2.1, 2.4.1, 4 unter/Unter| -malen /hat untermalt/ 1. ein Bild grundieren (1.2) — 2 . eine Rezitation, Darbietung mit Musik u. (leise mit M usik begleiten, um eine be­ stimmte Stimmung zu erzielen); -mauern /hat unter­ mauert/ 1. einen Bau mit festen Grundmauern, mit einem festen Fundament versehen: das Gebäude, Ge­ wölbe war gut untermauert — 2. etw. mit stich­ haltigen Argumenten stützen: eine These w issen ­ schaftlich, theoretisch u . ; ein unzureichend unter­ mauerter Vertrag; :m iete, die /in der Verbindung/ (bei jmdm.) in, zur U. (als Untermieter) wohnen; :m ieter, der jmd., der Wohnraum in jmds. Wohnung gegen Miete bewohnt: bei jmdm. als U. wohnen; - minieren /sw. Vb.; hat unterminiert/ 1. etw. u. unter etw. Sprenglöcher anlegen und es so zur Spren­ gung vorbereiten: ein Gebäude, die gegnerischen Stellungen u. — 2 . etw. untergraben (I); Tmisehen /hat untergemischt/ etw. zwischen, unter etw. m i­ schen: die Rosinen werden (unter den fertigen Teig) untergemischt untern /Präp. unter + Akk. (den) von Mer/; / f Mnter 1.2, 1.4, 2.4 .2 unter/Unter| -nehmen /hat unternommen/ 1. etw. planen und durchführen: einen Ausflug, eine Reise u .; einen Versuch, Vorstoß u .; was wollep wir heute abend u. (zu unserem Vergnügen tun)? — 2 . etw. (gegen etw., jmdn.) u. gegen etw., jmdn. Vorgehen, bestimmte Maßnahmen ergreifen: er hat nichts da­ gegen, gegen ihn unternommen; hast du in dieser Angelegenheit etwas unternommen?; gegen jmdn., etw. Schritte u.; -nehmen, das; -s, - 1.Einrichtung, die eine größere Anzahl von Menschen zur zweck­ bestimmten, produktiven Arbeit als eine selbständige, organisierte, wirtschaftlich-finanzielle und rechtliche Einheit zusammenfaßt 1.1 . /vorw. im bürgerl, Sprach­ gebrauch/ priva tkap. Betrieb od. Zusammenschluß von kap. Betrieben, Gesellschaften, bes. der I n ­ dustrie, des Handels: ein U. gründen 1.2 . /selten auf soz. Verhältnisse angewandt/: die U. des Luft- und Eisenbahnverkehrs; ein gemeinsames U. der RGW-Länder — 2 .1 . zielgerichtete, geplante H a nd ­ lung, Tat, zweckbestimmtes Vorhaben: ein kühnes,
1218 Unternehmer — Unterschenkel schwieriges U .; ein U. planen, durchführen, auf­ geben; sich in ein gefährliches U . einlassen; ein großes w issenschaftlich es U . (Forschungsvorhaben, an dem sich mehrere Fachleute beteiligen) 2 .2 . M il. militärische Operation, Aktion; -nehmer, der; -s, - jvorw. im bürgerl. Sprachgebrauch! Kapitalist, der ein Unternehmen besitzt (und selbst leitet); -nehm er­ verband, der Verband kap. Unternehmer, bes. m it dem Ziel, ihre Klasseninteressen gegen die Gewerkschaften wirkungsvoll zur Geltung zu bringen; -nehmung, die; - e n 1. Unternehmen (2): eine gewagte U .; eine gemeinsame U. (dem privaten Vergnügen dienendes Vorhaben) für den Abend planen; Mil. taktische Unternehmungen — 2 . Unternehmen (1.1) Unternehmungs/unternehmungs| -geist, der jo. Pl.f Initiative und'Aktivität, die sich darauf richtet, etw. (zum eigenen Vergnügen) zu unternehmen: jmd. i s t voller U.; - lust, die jo, PL/ Lust, Neigung, etw, (zum eigenen Vergnügen) zu unternehmen: jmd. h a t v iel U.; dazu -lustig jA dj.j voller Unternehmungs­ lust: er wirkte ziemlich u. Unter/unteri :offizier, der Angehöriger der Land-, Luftstreitkräfte, dessen Dienstgrad zwischen dem des Stabsgefreiten un d dem d es Unterfeldwebels liegt; :ordnen /hat untergeordnet/1.1 . sich jmdm., jmds. Willen u. in seinen willensmäßigen Handlungen jmdn., jmds, Willen als bestimmend anerkennen: es fällt ihm nicht leicht, sich unterzuordnen; er hat sich ihrem Wunsch untergeordnet 1.2 . etw., jmdn. einer Institution, jmdm. u. etw., jmdn. in der Rang-, Reihenfolge unter eine Institution, jmdn. stellen: das Büro wurde dem Ministerium unter­ geordnet; untergeordnete Organe, Dienststellen — 2. etw. einer Sache u. 2 .1, etw. in einer Ordnung (5.1) der übergeordneten Größe zuordnen: eine Pflanze einer bestimmten Art u .; ein untergeordneter B e­ griff ; Gr a m m. ein untergeordneter Satz (Gliedsatz); eine unterordnende (subordinierende) Konju nktion1; das ist eine Frage vo n untergeordneter (von gerin­ gerer, zweitrangiger) Bedeutung; etw. ist von unter­ geordnetem Interesse 2.2 . etw. zugunsten einer anderen Sache zurückstellen: er ordnete seine Pläne denen der ganzen Familie unter; dazu Tordnung, die; :pfand, das g eh . etw., das als Gewähr, Beweis für etw. dient foft mit Gen./: ein Ring als U. der Treue; diese Gedichte waren für sie ein U. seiner Liebe; :pflügen /hat untergepflügt/ etw. durch Pflügen unter die Erdebringen:Dünger tief u.; -que­ ren jsw. Vb.; hat unterquert/ etw. u. unter einem Verkehrsweg, einem Platz, einem Fluß in einem Tun­ nel i n gerader Richtung hindurchfahren, -führen: die Autos u. den Platz in einem Autotunnel; die Spree wird v on der U-Bahn unterquert; der Tunnel, die Straße unterquert die Bahnlinie; -redung, die; -, -en m eist sachliches, klärendes Gespräch zwischen zwei od. mehreren Personen: eine wichtige, ver­ trauliche U .; mit jmdm. (über eine Angelegenheit) eine U. haben; jmdn. um eine U. bitten; einer U. beiwohnen; :richt, der; -(e)s, jo. Pl.f (auf der Grundlage von Lehrplänen) unter Führung eines Lehrers organisierte, systematische Vermittlung und Aneignung von (theoretischen) Kenntnissen, Fähig­ keiten und Fertigkeiten: der (fremd)sprachliche, naturwissenschaftliche^;U. im Schreiben;(jmdm.) U. in Russisch geben; U. in Schreibmaschine n eh ­ men; den U. versäumen,; am U. teilnehmen; der U. fällt heute aus; -richten /hat unterrichtet/ 1. jmdn. u . jmdm. Unterricht geben: er unterrichtet die Schüler der zwölften Klasse, unterrichtet die Klasse im Zeichnen; Physik u. (Unterricht in Physik geben) — 2 . sich über etw., jmdn. über, von etw. u. sich, jmdn. über, von etw. in Kenntnis setzen: der Arzt unterrichtete sich über den Zustand der Verletzten; er hat uns von dem Vorgang unter­ richtet; soweit ich unterrichtet bin, ist ...; falsch, gut, einseitig unterrichtet sein; von unterrichteter Seite erfuhren wir, daß . ..; ^richtlich jAdj.; zu Unterricht/ den Unterricht betreffend: etw. für unter- richtliche Zwecke nutzen; unterrichtliche Erfolge Unterrichts | -einh eit, die vgl. -pensum; -fach, das Fachgebiet als Gegenstand des Unterrichts, Lehr­ fach; -m ethode, die Methode, nach der unterrichtet wird, Lehrmethode; -m ittel, die jP l.j Lehrmittel; - pensum, das Pensum an Lehrstoff, der in einer bestimmten Zeit im Unterricht zu bewältigen ist; - praxis, die 1. Pra xis des Unterrichtens (1): neue Me­ thoden in der U. anwenden — 2 . Berufserfahrung eines Lehrers im Unterrichten: ihm fehlt die U.; - stoff, der Lehrstoff; -stunde, die Zeiteinheit von meist 45 Minuten, in der unterrichtet wird: wö­ chentlich 20 Unterrichtsstunden haben; die letzte U. fällt heute aus Unter| -rjchtung, die; jo. P L; zu unterrichten/; zu 2: die U. über das Ereignis; :rock, der den gan­ zen Kö rp e r bedeckendes, durch über die Schultern geführte Träger gehaltenes Wäschestück für weibliche Personen, das unmittelbar unter der Oberbekleidung getragen wird unters jPräp. unter -}- Akk. (das) von Mas/; /* Hm- ter 1.2, 1.4, 2.4.2 unter/Unter| -sagen /hat untersagt/ jmdm. etw. (offiziell) verbieten: der Arzt hat ihm das Rauchen untersagt; etw. ist strengstens, bei Strafe unter­ sagt; ;Satz, der Gegenstand, bes. in der Form einer Platte, eines Tellers, worauf etw. gestellt w ird : ein U. aus Holz, Plaste, Bast; einen Teller als U. benut­ zen ;die Kaffeekanne aufeinenU. stellen; + u mg* s c h e r z h . ein fahrbarer U. (Kraftfahrzeug, bes. Personenkraftwagen); -schätzen /hat unterschätzt/ etw., jmdn., sich zu gering einschätzen, bewerten: eine Entfernung, Gefahr u .; etw. ist nicht zu u .; du hast ihn, seine Fähigkeiten unterschätzt; dazu - Schätzung, die jvorw. 8 g .j; -scheiden /hat unter­ schieden/ 1.1 . das Verschiedensein von zwei od. mehreren Personen, Sachen feststellen: die Zwillinge sind leicht, schwer (voneinander) zu u.; zwischen Echtem und Unechtem u .; das Richtige vom Fal­ schen u. 1 .2 . eine Menge von Sachen, Personen hin­ sichtlich unterschiedlicher M erkmale zu Gruppen zu ­ sammenfassen : wir u. viele Pflanzenarten 1.3 . zwi­ schen zwei Menschen, Dingen nicht u. (keinen Unterschied machen); er unterscheidet nicht zwi­ schen eigenen und Pflegekindern (behandelt sie gleich) — 2 . sich von jmdm., etw. u. anders sein, als j'jfnd., etw., von etw. abweichen: sich kaum von jmdm. u.; sie unterscheidet sich vo n ihrer Schwester durch die Haarfarbe — 3 . etw. unterscheidet jmdn., etw . vo n jmdm., etw. etw. ist, bildet das abweichende Merkmal von jmdm., etw.:seine Lebhaftigkeit unter­ scheidet ihn von seinen Geschwistern; unterschei­ dende Merkmale — 4 . etw., jmdn. erkennen (1); er konnte in der Dunkelheit, bei der großen Ent­ fernung die Personen nicht u .; zu 1 -Scheidung, die; ^Schenkel, der Teil des Beines zwischen K nie und
unterschieben — Unterstützung 1219 F uß; -schieben I. /hat untergeschoben/ jmdm. etw. u. etw. unter jmdn. schieben (1.1): dem Kranken ein Kissen u. — II. /hat unterschoben, auch unter­ geschoben/ jmdm. etw. u. in böser Absicht von jmdm. fälschlich behaupten, daß er etw. {in bestimm­ ter Weise, Absicht) gesagt, getan h a t: jmdm. einen Brief, eine Äußerung, niedrige Beweggründe u.; :schied, der; -(e)s, -e das Anderssein, Verschie­ densein: ein kleiner, großer U. in der Qualität; zwischen diesen Dingen besteht kein U .; ein feiner U.; jin den Verbindungen! zum U. von, im U. zu jmdm. , etw.: im U. zu ihrer Schwester trägt sie kurzes Haar; ohne U. (ohne Ausnahme); einen U. machen (etw. differenzieren 1.1); keinen U. zwischen Sachen, Personen machen; -}- ein U. wie Tag und Nacht (ein sehr großer, auffallender Unterschied); ^schiedlich fA d j.j sich von etw., jmdm . unterschei­ dend (2): Staaten mit unterschiedlicher Gesell­ schaftsordnung; die Farben sind u. ausgefallen; :schiedslos /A d j.; vorw. adv.f ohne Unterschied: die Touristen wurden u. gut verpflegt; -schlagen I . Ihat untergeschlagen/ die Beine beim Sitzen u. (ein Bein über Kreuz über das andere legen); mit unter­ geschlagenen (verschränkten) Armen da sitzen — II. /hat unterschlagen/ etw. u. sich eine anvertraute, fremde Sache in betrügerischer Weise aneignen: er h a t Geld, eine größere Summe, den Brief u .; der Re­ ferent hat einige wichtige Tatsachen u. (absicht­ lich nicht erwähnt; verschwiegen); zu I I -sehlagimg, die; -, -en : eine U. begehen; :schlupf, der; -(e)s, -e 1. Stelle, die Schutz, Obdach bietet: der Igel kam aus seinem U . hervor; vor dem Gewitter U. suchen — 2. geheimer Zufluchtsort, Verstech für jmdn., der ver­ folgt w ird : der Verfolgte fand bei Freunden siche­ ren U .; jmdm. U . gewähren; ^schlüpfen /ist unter­ geschlüpft/ 1. irgendwo u. sich an eine Stelle be­ geben, die Schutz, Obdach bietet: wir konnten vor dem Gewitter rechtzeitig in einer Scheune u. — 2. einen geheimen Zufluchtsort, ein Versteck finden, um sich der Verfolgung zu entziehen: er konnte bei guten Freunden u .; -schreiben /hat unterschrieben/: ein Schriftstück u. (zum Zeichen der Identität, Bestätigung) eigenhändig seinen Nam en unter ein Schriftstück setzen: einen Brief, Vertrag u.; mit vollem Namen u .; er hat unterschrieben (hat sich m it seiner Unterschrift verpflichtet), daß . . .; - s chreiten /hat unterschritten/ etw., jmd. unter­ schreitet etw. etw., jmd. bleibt (mit etw.) unter einer (festgesetzten) obersten Grenze: die K o s ten haben den Voranschlag w eit unterschritten; wir haben die veranschlagte Summe unterschritten; :schrift, die 1,1 , (zum Zeichen der Identität, Bestätigung) eigenhändig unter ein Schriftstück gesetzter Nam e: eine gut leserliche U .; ein Bild mit eigenhändiger U. des Künstlers; eine U. leisten, fälschen 1.2 . fo. Pl.f einen Vertrag zur U. (zum Unterschreiben) vo r­ leg en Unterschriften] -mappe, die M appe für Schrift­ stücke, die unterschrieben werden sollen; -Sammlung, die Sammlung von Unterschriften gegen od. für etw., jmd n . : eine U. für das Verbot der Neutronenbombe durchführen unter/Unter] :schwellig fAdj.; vorw. attr. u. p räd.f unterhalb der Reizschwelle, der Grenze, über der etw. klar bewußt wird: eine unterschwellige Angst, Freude; :seeboot, das f/ auch U-B oot/ Schiff, das tauchen und längere Zeit unter Wasser fahren kann und für militärische und Forschungszwecke benutzt wird; :seeisch fAdj.; vorw. attr.f [ze:if] unter der Meeresoberfläche gelegen: ein unterseeischer Vul­ kan; :seite, die 1 .1 .3untere (1) Seite von etw.: die U. der Kiste 1.2 . die linke Seite eines Stoffes; :setzer, der; -s, - Untersatz: die Weinflasche auf einen U. stellen; -setzt fAdj.! von mittelgroßer Gestalt und kräftigem Körperbau: ein untersetzter Mann; - Setzung, die; -en Techn. Vorrichtung zum Herabsetzen der Drehzahl einer getriebenen Welle gegenüber der Drehzahl der treibenden Welle; -spü len /hat unterspült/ Wasser unterspült etw. Wasser unterhöhlt etw.: die Flutwelle hat die Eisenbahn­ linie unterspült; :stand, der unter der Erdoberfläche angelegter Bau in der A rt eines Raumes mit befestig­ ter Decke, der Soldaten und ihrer Ausrüstung Schutz vor Beschuß bietet: ^ständig /Adj.f Bo t.: ein unter­ ständiger (unter den übrigen Blütenteilen gelegener) Fruchtknoten; -stehen I. /bat untergestanden/ landsch., bes. österr. Schweiz, unter einem schützenden Dach stehen: hier können wir während des Regens u. — II. /hat unterstanden/1. einer In­ stitution, jmdm. u. einer Institution, jmdm. unter­ geordnet sein : dieser Betrieb untersteht unmittelbar dem Ministerium; ihm u. zwei Abteilungen — 2. sich erdreisten, etw. Bestimmtes zu tun: niemand unterstand sich, gegen diese Anweisung zu handeln; /als Warnungj unterstehe dich (wage das nicht)!; - stellen I. /hat untergestellt/ 1. etw. unter etw. stel­ len : der Wasserhahn tropft, stelle bitte einen Eimer unter! — 2 . sich, etw. irgendwo u. sich, etw. bes. zu m Schutz (vorübergehend) unter etw., in einen Raum stellen: wir haben uns bei dem Gewitter unter einer Brücke untergestellt; er hat sein Auto in unserer Garage untergestellt; die Möbel mußten wir vorerst bei Bekannten u. — II. /hat unter­ stellt/ 1. etw., jmdn. jmdm., einer Institution unter­ ordnen: diese Abteilung wurde dem Direktor un­ mittelbar unterstellt — 2. jmdm. etw. u. (in böser Absicht) von jmd m. fälschlich behaupten, daß er etw. (in bestimmter Weise, Absicht) gesagt, getan habe: jmdm . eine böse Absicht, ein schlechtes Motiv für sein Handeln u. — 8. etw. als möglich voraussetzen: u. wir einmal, daß diese Angaben richtig sind; zu II -Stellung, die; zu II.2 etw. (böswillig) Unterstelltes: er wehrte sich gegen diese infame U.; - streichen /hat unterstrichen/1. etw. u . zur Hervor­ hebung einen Strich unter etw. Geschriebenes, Ge­ drucktes ziehen: dieses Wort, der Satz ist dick, rot unterstrichen; das Ergebnis der Rechenaufgabe zweimal u. — 2.1 . etw. m i t Worten, Gesten hervor­ heben: der Redner unterstrich die Notwendigkeit der Zusammenarbeit; er unterstrich das, was er sagte, durch seine Gestik 2.2. etw. unterstreicht etw . etw. läßt etw. besonders hervortreten, bringt etw. deutlich zur Geltung: diese Mode unterstreicht die sportliche Linie; :stufe, die erste bis dritte Klasse der allgemeinbildenden zehnklassigen p olytechni­ schen Oberschule; -stützen /hat unterstützt/ 1. jm d n . u . jmdm. (durch Zuwendungen) in schwieriger Lage beistehen: jmdn. finanziell u .;die Bevölkerung des Katastrophengebiets mit Hilfssendungen u.; er hat mich bei meiner Arbeit, in meinen Bemühun­ gen unterstützt — 2. etw. befürworten: eine Bitte, ein Gesuch u. — 8. etw. fördern (I):jmds. Pläne u.; Massagen u. bei dieser Krankheit die Heilung; dazu -Stützung, die 1. jvorw. Sg.; zu -stützen/; zu 78 Wörterbuch
1220 untersuchen — unterwerfen 1 das Unterstützen: jmdm. seine TL Zusagen; zu 2: der Vorschlag fand bei den m eisten U. (Befürwor­ tung) — 2 . finanzielle Mittel, mit denen jmd. unter­ stützt w ird : eine einmalige, monatliche U. erhalten; - s u chen /hat untersucht/ 1.1 . der Arzt untersucht den Patienten (versucht bes. durch Betasten bestimm­ ter Körperzonen, Abhorchen den Gesundheitszustand, die Krankheitsursache des Patienten festzustellen) 1.2 . einen Sachverhalt, Tatbestand durch bestimmte Methoden festzustellen, zu analysieren suchen: eine Klagesache gerichtlich u .; die Ursachen des Un­ glücks wurden sorgfältig untersucht; die gesell­ schaftlichen Verhältnisse einer bestimmten Zeit u. (erforschen 1.1); eine chemische Lösung auf ihre Bestandteile hin u. 1 .8 . etw. prüfend durchsuchen: die Kleidung, Taschen eines Verdächtigen u . ; dazu -s u chung, die;.-, -e n 1 . fzu -suchen/ das Unter­ suchen; zu 1.1: eine vorbeugende U.; zu 1.2: eine U. der Unglücksursache; eine U. chemischer Pro­ zesse; gegen jmdn. eine polizeiliche U. einleiten — 2. wissenschaftliche Abhandlung: eine theore­ tische, soziologische U. schreiben Untersuchungs| -befund, der Befund der Unter­ suchung eines Patienten; -bericht, der Bericht über die Untersuchung eines Falles, Patienten; -ergebnis, das Ergebnis der Untersuchung eines Falles, Patien­ ten; -haft, die einstweilige H aft eines Angeschuldig­ ten od. eines einer Straftat Verdächtigen bis zum Beginn des Prozesses: in U. sitzen; die U. wurde dem Angeklagten auf die erkannte Strafe an­ gerechnet; -häftling, der jmd., der sich in Unter­ suchungshaft befindet; -kommission, die mit der Untersuchung eines bestimmten F alles beauftragte Kommission; -methode, die Methode, die angewandt wird, um jmdn., etw. zu untersuchen (1.1,, 1.2); - o rgan, das mit der Untersuchung von Straftaten befaßtes polizeiliches Organ; -verfahren, das vgl. - m ethode unter/Unter| -tage fAdv.f Bergm .: u . (in der Grube unter der Erdoberfläche) arbeiten; -tagebau, der Bergm. 1. fPl. -e/ Bergwerk, in dem unter der Erdoberfläche abgebaut wird — 2 . jo. Pl.f das Ab­ bauen (3) untertage: Bodenschätze im U. gewinnen untertan /Adjin den Verbindungen! sich etw. u. machen sich etw. dienstbar machen: der Mensch macht sich die Natur u.; jmdm. u. sein (von einem absolut regierenden Herrscher, bes. einem F eud al­ herrn, ökonomisch, rechtlich, auch p olitis ch abhängig sein) Untertan, der; -s/veraltend -en, -en [..ta:n] 1.1 . untertäniger, kritikloser, devoter Staatsbürger in einem autoritär, undemokratisch regierten Staat: die Kinder wurden damals in der Schule zu Unter­ tanen erzogen 1.2 . Bürger einer Monarchie, der seinem Landesherrn zu Gehorsam und Dienstbarkeit verpflichtet war: ein U. des Königs Untertanen |geist, der jo. Pl.f untertänige, devote, kritiklose Haltung des Staatsbürgers gegenüber einem autoritär, undemokratisch regierten Staat untertänig /Adj./ jmdm., bes. einem Vorgesetzten, gegenüber ergeben, devot: eine untertänige H altung, Verbeugung; jmdn. u. um etw. bitten Unter/unter| 4asse , die kleiner, flacher Teller, auf den die Tasse gestellt wird; :tauchen /hat, ist unter­ geta ucht/ 1. jmdn. unter die Wasseroberfläche drücken (hat): er hat ihn mehrmals untergetaucht — 2. vorübergehend unter die Wasseroberfläche ta u­ chen (ist): er tauchte in den Wellen unter — 8 . (ist) 3.1 . in der Menge, im Menschengewühl u. (ver­ schwinden) 3.2 . sie ko nnten sich der Verfolgung entziehen und sind irgendwo untergetaucht (sind aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit verschwunden und leben irgendwo anonym, unerkannt); :teil, das unteres T eil von etw.: das U. einer Schrankwand; - teilen /hat unterteilt/ ein Ganzes (räumlich) in mehrere Teile einteilen: einen Raum u.; die Skala ist in zehn Grade unterteilt; ein Schrank mit unter­ teilten Innenfächern; das Buch ist in zehn Kapitel, zwei große Abschnitte unterteilt; dazu -teilung, die; :titel, der dem H aupttitel hinzugefügter Titel (erläuternder Art): das Buch hat den U. ...; 4on, der das, was in einer Äußerung (unbeabsichtigt als emotionale Haltung mitschwingt, Beiklang: er sagte das mit einem U. von Spott; seine Vor­ würfe hatten einen bitteren U .; -treiben /hat unter­ trieben/ in einer Äußerung etw. kleiner, gering­ fügiger erscheinen lassen, als es in Wirklichkeit ist: wenn er sagt, das sei in einer Stunde zu erledigen, dann untertreibt er; das ist stark untertrieben; dazu -treibung, die; -, - en; :trikotage, die Unter- bekleidung a us (geschnittenen) Gewirken od. Ge­ stricken; 4ritt, der S ch n eid erei angeschnittenes od. angesetztes Stoffteil am Verschluß eines K lei­ dungsstückes, das beim Schließen unter dem Oberstoff liegt; -tunneln /sw. Vb.; hat untertunnelt/: einen Verkehrsweg, Fluß, ein Gebirge u. (einen Tunnel unter einem Verkehrsweg, Fluß, Gebirge hindurch­ führen); ^versichern /unterversicherte, hat unter­ versichert; vorw. im Perf.j etw. mit einer Summe versichern, die unter dem Wert des versicherten Gegenstandes liegt: er h at seine W ohnung, die W oh­ nung ist unterversichert; -wandern /hat unter­ wandert/ : der Gegner versuchte, den Staat ideolo­ gisch zu u. (die Bevölkerung des Staates allmählich und unmerklich gegen den Staat zu beeinflussen); ^wasche, die 1. jo. Pl.f unter der Oberbekleidung (unmittelbar auf dem Körp e r) getragene Wäsche: warme, seidene U. — 2. am Auto eine U. machen lassen (die Unterseite des Autos m it Wasser säubern lassen) Unterwasser] -aufnahm e, die unter Wasser ge­ machte (Filmaufnahme; -kamera, die Kamera, mit der unter Wasser gefilmt, fotografiert werden kann; - m a s s age, die manuell od. durch Wasserstrahl er­ folgende Massage des Körp ers od. von Körperteilen unter Wasser unterwegs fAdv.f auf dem Wege zu einer bestimmten Person, einem bestimmten Ort, Z iel: er traf u. seinen Freund; wir waren bei dem Gewitter gerade u . ; der Brief ist schon u. (ist schon abgeschickt) ; er war drei Monate u. (auf Reisen); O umg. verhüll, bei ihr ist ein Kind u. (sie ist schwanger) unter/Unter| -weisen /hat unterwiesen/ jmdn. (in etw.) u. jmdm. durch Anleitung die notwendigen Kenntnisse für etw. verm itteln: jmdn. in einer Sprache u .; er wurde genau unterwiesen (angeleitet, belehrt), wie er es tun soll; dazu -Weisung, die; :welt, die fo. PI .;nur mit best. Art.f 1. das Reich der Toten in der griech. Mythologie — 2 . organisierte Verbrecherkreise (in den Großstädten) kap . Länder; - werfen /hat unterworfen/ 1. ein Volk, ein Land m it militärischer Gewalt unter seine Herrschaft bringen: die afrikanischen Stämme wurden von den Kolonialherren unterworfen — 2 . sieh einer Sache,
Unterwerfung — unveränderlich 1221 jmdm. u . sich einer Sache, jmdm. (bedingungslos) fügen, ergeben: sieh den gegebenen Bedingungen freiwillig u . ; sie waren gezwungen, sich den Er­ oberern zu u. — 3. jmd., etw. ist einer Sache unterworfen jmd., etw. ist von einer Sache abhängig’. er ist sehr seinen Stimmungen unterworfen; etw. ist der Mode unterworfen — 4 . jin Verbindung mit Subst. im D at. zur Umschreibung eines Verbal- begriffe/: jmdn. einem Verhör, einer Prüfung u. (jmdn. verhören, prüfen); zu 1 u. 2 - werfung, die -en; -würfig, auch :würfig /Adj./ in über­ triebener, würdeloser Weise jmd m. ergeben, servil: sich u. verhalten; eine unterwürfige Haltung; dazu - w ürfigkeit,auch :würfigkeit, die; -en jvorw. S g .j; - zeichnen /hat unterzeichnet/ ein Schriftstück unter­ schreiben: ein Protokoll u.; einen Vertrag u. (einem Vertrag durch Unterschreiben Rechtskraft verleihen)*, dazu -Zeichner, der; -zeichnete, der u. die; -n, -n jmd ., der ein amtliches Schriftstück durch seine Unterschrift bestätigt hat: die Unterzeichneten des Vertrages; -Zeichnung, die /zu -zeichnen/; -ziehen I. /hat untergezogen/ ein Kleidungs-, Wäschestück anziehen, so daß es durch ein anderes überdeckt w ird : er hat noch einen Pullover untergezogen — II . /hat unterzogen/ 1.1 . sich einer Sache u. etw. überneh­ men, etw. auf sich nehmen: er hat sich ungern die­ ser Aufgabe, der langen Reise unterzogen; er mußte sich einer Operation u. (mußte sich operieren lassen) 1.2 . /in Verbindung mit Subst. im Dat. zur Umschreibung eines Verbalbegriff's/ : jmdn. einem Verhör, einer Prüfung u. (jmdn. verhören, prüfen) untief jA dj.; nicht adv.; von Gewässern/ flach, seicht, nicht tief: im Fluß sind einige untiefe Stellen Untiefe, d ie; -n 1. untiefe Stelle in einem Gewässer: die Baken zeigen Untiefen im Fluß an — 2 . außer­ ordentlich tiefe Stelle in einem Gewässer: der See ha t Untiefen, das macht das Baden gefährlich untilgbar, untilgbar /A d j./ 1.1. eine untilgbare (durch nichts zu beseitigende) Schuld, Schmach 1.2 . untilgbare (nicht mehr abzahlbare) Schulden 1.3 . für immer, unauslöschlich in der Erinnerung bleibend: ein untilgbarer Eindruck untragbar, untragbar jA d j.; nicht adv.f 1. unerträg­ lich (1): untragbare Zustände; diese Situation ist u. — 2. jmd. i s t u. auf Grund fehlerhaften Verhaltens, bestimmter Vorkommnisse darf jm d. nicht in seiner Stellung verbleiben, seine Funktion nicht mehr aus­ üben: nach dieser Unterschlagung ist er als K as­ sierer u. untrennbar, untrennbar /A dj./ so fest, eng ver­ bunden, daß man es nicht trennen kann: etw. ist ein untrennbares Ganzes; diese beiden Begriffe bilden eine untrennbare Einh eit; mit etw., jmdm. u. verbunden sein untreu /A dj./ 1. nicht die (eheliche) Treue haltend, treulos: ein untreuer Ehemann , Liebhaber; sie ist ihrem Mann u. geworden, gewesen (hat ihn _m it einem anderen M ann betrogen) — 2 . einer Sache u. werden nicht länger an einer Sache festhalten, für die man bisher eingetreten ist: einer Idee, seinem Ideal u. werden; sich selber, sich selbst u. werden (seine Eigenart a ufgeben) Untreue, die; -, /o. PI./ 1 . (eheliche) Treulosigkeit: die U. des Ehemannes, der Ehefrau — 2. Jur. das Veruntreuen: jmdn. wegen fortgesetzter U. zum Nachteil gesellschaftlichen Eigentums bestrafen untröstlich, untröstlich /A d j. ; nicht adv./ sehr trau­ rig, keinem Trost zugänglich: er war u. über den Verlust; die Hinterbliebenen waren u. untrüglich, untrüglich jA dj.; vorw. attr.j von der Art, daß man darauf vertrauen kann, nicht trügend: etw. ist ein untrügliches Zeichen für etw .; ein Un­ trüglicher Beweis untüchtig /Adj.; nicht adv./ ohne die erforderliche Tüchtigkeit: ein untüchtiger Mitarbeiter; er ist in seinem Beruf u. Untugend, die; -en schlechte Angewohnheit: er hat die U., das gebrauchte Werkzeug stehen- und liegenzulassen untypisch /Adj.f [..ty ..] nicht typisch (1.1); diese Merkmale sind völlig u. unüberbrückbar, unüberbrückbar /A d j. ; nicht a dv./: unüberbrückbare (nicht zu überbrückende) Gegen­ sätze unüberlegt /A dj./ ohne vorher nachzudenken, mit zu wenig Überlegung: eine unüberlegte Antwort; er hat u. gehandelt; nichts Unüberlegtes tun unübersehbar, unübersehbar /A dj./ 1. von einem (räumlichen) Ausmaß, das nicht zu überblicken is t: eine unübersehbare Menschenmenge, W eite; O die Folgen sind u. (nicht vorauszusehen) — 2 . leicht sichtbar, leicht bemerkbar: unübersehbare Fehler, Mängel unübersichtlich jA d j.j nicht übersichtlich (1): eine unübersichtliche Kurve; <> seine persönlichen Ver­ hältnisse sind u. (verworren, nicht geordnet) unübertrefflich, unübertrefflich /A dj./ nicht zu übertreffen, hervorragend: er kann u. kochen; dar­ inisteru. unübertroffen, unübertroffen jA dj.; nicht adv./ bis­ her noch nicht übertroffen: eine noch unübertroffene Leistung; er ist auf diesem Gebiet u. unüberwindlich, unüberwindlich jA d j.; nicht adv.j 1.1 . nicht zu überwinden: unüberwindliche Hinder­ nisse; O unüberwindliche Gegensätze, Schwierig­ keiten 1.2 . von solcher Intensität, daß man es nicht unterdrücken kann: eine unüberwindliche Abnei­ gung, Angst 1.3 . nicht zu bezwingen: ein unüber­ windlicher Gegner unumgänglich, unumgänglich jA dj.j nicht zu ver­ meiden; nicht zu umgehen: unumgängliche Maß­ nahmen; die Behandlung dieser Frage ist u.; etwv für u. halten unumschränkt, unumschränkt jAdj.j 1.1 . unein­ geschränkt: unumschränkte Verfügungsgewalt über etw. haben 1.2 . /nicht präd.j u. (als Selbstherrscher) herrschen unumstößlich, unumstößlich jA dj.j endgültig in seiner Festlegung, nicht mehr abzuändern: sein Vor­ satz ist u., steht u. fest; eine unumstößliche E nt­ scheidung unumstritten, unumstritten /A dj. ; nicht adv./ allge­ mein gültig und anerkannt: das ist eine unumstrit­ tene Tatsache; diese These ist u. (nicht umstritten) unumwunden, unumwunden /Adj.; nicht präd.j offen und ohne Umschweife: etw. u. eingestehen, zugeben; u. seine Meinung sagen ununterbrochen, ununterbrochen jA d j.; nicht präd.j ohne Unterbrechungen), fortwährend, fortgesetzt: es regnete u.; u. reden; die Autos fuhren in ununter­ brochener Folge unveränderlich, unveränderlich jA d j./ gleichblei­ bend, keine Veränderung zeigend: ein unveränder­ liches Naturgesetz 78*
1122 unverändert — Unvernunft unverändert, unverändert /A d j./ nicht verändert (1.1): eine unveränderte Auflage eines Buches; sein Zustand war u . ; etw. u. lassen unverantwortlich, unverantwortlich /A dj./ nicht zu verantworten: dieses Wagnis ist ein unverantwort­ licher Leichtsinn; sein Verhalten ist u. unveräußerlich, unveräußerlich /Adj,; nicht adv./: unveräußerlicher (nicht verkäuflicher) Besitz unverbesserlich, unverbesserlich fA dj. ; nicht adv./ immer wieder in seine Eigenart zurückfallend: er ist ein unverbesserlicher Nörgler; du bist wirklich u. (du nimmst keine K ritik an, besserst dich nicht) unverbindlich, unverbindlich fAdj.f 1.1 . zu nichts verpflichtend: u. Verhandlungen führen; diese Auskunft ist u. (ohne Gewähr) 1.2, ohne zum K auf genötigt zu sein: das Gerät wurde dem Kunden u. vorgeführt — 2 . höflich, aber nicht m it Freundlich­ keit entgegenkommend: der Verkäufer bediente sehr u . ; eine kurze, unverbindliche Antwort unverblümt, unverblümt lAdj.f offen, ohne Um­ schweife und ohne Zurückhaltung: jmdm. u. die Wahrheit, Meinung sagen; u. etw. fordern; seine Drohungen waren u .; dazu Unverblümtheit, Unver­ blümtheit, die; -en unverbraucht /A dj./ noch kraftvoll und frisch: un­ verbrauchte junge Menschen; seine Nerven sind noch u. unverbrüchlich, unverbrüchlich fAdj.f geh . 1 . un ­ erschütterlich: eine unverbrüchliche Freundschaft — 2. unberirrbar: er hat u. an seiner Überzeugung festgehalten, war ihr u. treu unverbürgt, unverbürgt fA dj. ; nicht adv./ nicht ver­ bürgt (1.2): unverbürgte Meldungen ; etw. ist u. unverdaulich /A dj.; nicht adv.f 1. nicht verdaulich: der Kunstdarm der Wurst ist u. — 2. umg. un­ verständlich (1.2): unverdauliche Lektüre; dieser Aufsatz ist u. unverdient, unverdient fA dj./ 1 .1 . ohne es sich ver­ dient zu haben: er hat unverdientes Glück; der Sieg der Mannschaft war u. 1 -2 . ungerechtfertigt: eine, unverdiente Strafe; diese Vorwürfe waren u. unverdrossen, unverdrossen fAdj.f etw. ohne Ver­ druß , emsig und beharrlich durchführend, fort­ setzend: u. arbeitete er weiter an seinem Projekt; freudige, unverdrossene (keinen Verdruß über etw. zeigende) Gesichter unvereinbar, unvereinbar /A dj./ nicht miteinander zu vereinbaren: unvereinbare Anschauungen; seine Wünsche sind mit unseren Plänen u. unverfälscht, unverfälscht /A dj./ ohne Beimengun­ gen, die den ursprünglichen Charakter verändern: unverfälschter (reiner) Wein; er sprach einen un­ verfälschten bairischen Dialekt; Bräuche und Sitten dieses Volkes sind u. (ursprünglich 2) unverfänglich, unverfänglich fAdj./ nicht verfäng­ lich: unverfängliche Fragen stellen; die Situation war ganz u. unverfroren, unverfroren fA dj./ dreist und un­ verschämt: ein unverfrorenes Benehmen; sein B e­ nehmen war ziemlich u .; er hat u. gelogen; dazu Unverfrorenheit, Unverfrorenheit, die; -, -en unvergänglich, unvergänglich /A dj.; nicht adv.j un­ sterblich (1.2): die unvergänglichen Werke B e et­ hovens; dieses Kunstwerk ist u. unvergessen, unvergessen /A dj.; nicht adv.f in der Erinnerung lebendig geblieben: unser unvergessener Vater; er ist u., wird u. bleiben unvergeßlich, unvergeßlich fA dj./ einen so tiefen Eindruck hinterlassend, daß man es in der Erinne­ rung behält: ein unvergeßlicher Augenblick; u. schöne Tage; dieser Eindruck wird mir u. bleiben unvergleichlich, unvergleichlich /Adj./ 1 .1. /nicht adv.f einzigartig, hervorragend: die unvergleichliche Schönheit dieser Landschaft; etw. bietet einen unvergleichlichen Anblick 1.2 . /als Partikelf außer­ gewöhnlich, sehr: etw., jmd. ist u. schön unverhältnismäßig, unverhältnismäßig fAdv.f nicht den normalen Erwartungen entsprechend: für sein Alter sieht er u. jung aus; die Reparatur hat u. lange gedauert unverheiratet fAdj.f nicht verheiratet, ledig: ein noch unverheirateter junger Mann; er, sie ist u. ge­ blieb en unverhofft, unverhofft fAdj.f unerwartet: ein un­ verhofftes Wiedersehen; er ist u. gekommen unverhohlen, unverhohlen fAdj.f ganz offen und ohne Zurückhaltung: u. seine Meinung sagen; jmdn. mit unverhohlener Neugier mustern; etw. u. ge­ stehen unverhüllt fAdj.f 1. nicht mit Kleidung bedeckt: nur ihr Gesicht war u. — 2 . unverhohlen: etw. mit un­ verhüllter Freude betrachten unverkäuflich fA dj.; nicht adv.f nicht zum Verkauf bestimmt: unverkäufliche Ausstellungsstücke; diese Uhr ist u. unverkennbar, unverkennbar fAdj.f eindeutig er­ kennbar: das ist ein unverkennbares Anzeichen dieser Krankheit; ihre Ähnlichkeit ist u. unverläßlich fAdj.f unzuverlässig: er war schon immer so u. unverletzlich, unverletzlich fA dj.; nicht adv.f un­ antastbar (1.1): unverletzliche Rechte; Grenzen als u. anerkennen; dazu Unverletzlichkeit, Unverletz­ lichkeit, die; -, jo. Pl.f unverletzt fAdj.f 1.1 . ohne Verletzung (1): er ist bei dem Unfall u. geblieben 1.2. das Siegel war u. (ohne Beschädigung, nicht au fgebrochen) unvermeidbar, unvermeidbar fA d j.; nicht adv.f un­ vermeidlich unvermeidlich, unvermeidlich fA d j. ; nicht adv.f 1.1 . nicht zu vermeiden: etw. als unvermeidliches Übel ansehen; er nahm es als u. hin, fügte sich in das Unvermeidliche; es war leider u., daß ... 1 .2 . die unvermeidliche (mit gesetzmäßiger Notwendigkeit geschehende) Ablösung des K apitalism us durch den Sozialismus unvermindert fAdj.f gleichbleibend stark (7.1): der Sturm tobte noch immer mit unverminderter Stärke; mit unverminderter Kraft Weiterarbeiten unvermittelt fAdj.; vorw. adv.f ohne Übergang geschehend und plötzlich: u. verabschiedete er sich, brach er das Gespräch ab; eine unv erm ittelte Frage ünverm ögen, das; -s, jo. Pl.f das Nichtfähigsein, Nichtkönnen: sein U., sich richtig auszudrücken, die Zusammenhänge zu erkennen; sein U., ohne Stütze zu gehen unvermögend fAdj.; nicht adv.f ohne Vermögen, mittellos: jmd. ist völlig u.; er soll nicht u. sein (er soll ein ansehnliches Vermögen besitzen) unvermutet fAdj.f nicht vorherzusehen: unvermutete Schwierigkeiten tauchten auf; ein unvermutetes (unerwartetes) Wiedersehen Unvernunft, die; -, fo. Pl.f Mangel an Vernunft,
unvernünftig — unwägbar 1223 Torheit: es ist (die) reine U., bei diesem Wetter baden zu gehen unyernünftig /A dj./ nicht vernünftig, töricht: er ist ein unvernünftiger Mensch, h at sehr unvernünftige Ansichten; es ist u. von dir, das durchsetzen zu wollen unveröffentlicht /A dj.j nicht veröffentlicht: un­ veröffentlichtes Tatsachenmaterial; dieses Manu­ skript ist bisher u., blieb u. unverrichteterdjnge /A dv ./ ohne das tun zu können, was beabsichtigt, geplant war: wir m ußten u. um ­ kehren; er kam u. zurück unverrückbar, unverrückbar /A dj.j durch nichts in Frage zu stellen: für ihn stand u. fest, daß ...; er hat ein unverrückbares Ziel vor Augen unverschämt / A dj.j 1, herausfordernd frech: eine unverschämte Person; er hat eine unverschämte Art; sich (jmdm. gegenüber, gegen jmdn., zu jmdm.) u. benehmen - 2 . um g. /drückt emotional einen hohen Grad aus/ : unverschämtes (sehr großes) Glück haben; der Preis, den er forderte, war u. (unzumutbar hoch); das ist u. teuer.; zu 1 Unver­ schämtheit, die; -en unverschuldet, unverschuldet /A dj./ ohne eigenes Verschulden, schuldlos: ein unverschuldeter Ver­ kehrsunfall; seine Notlage ist u. unversehens, unversehens /Adv./ unvermutet: u. in eine schwierige Lage geraten; u. war er aufgetaucht unversehrt, unversehrt /A dj.j 1. unverletzt (1.1) — 2* unbeschädigt: die Möbel kam en u. an unversöhnlich, unversöhnlich /A dj./ 1 , nicht zur Versöhnung bereit, nicht nachgebend: u n v ers öhn ­ liche Feinde, Feindschaft; er blieb trotz in­ ständigen Bittens u. — 2. unüberbrückbar: ein u n ­ versöhnlicher Gegensatz — 3 . einen unversöhn­ lich en (kompromißlo sen, nicht versöhnlerischen) Klassenkampf führen; dazu Unversöhnlichkeit, Unversöhnlichkeit, die; jo. PL ’/ unverstanden /A dj./ sich mit seinen Problemen nicht verstanden, a llein gelassen fühlend: sich (vo n jmdm.) u. fühlen; ein von seinen Eltern unverstan­ dener junger Mensch unverständlich /A dj./ 1 .1 . akustisch schlecht, un ­ deutlich wahrzunehmen: er hat eine unverständ­ liche Aussprache, murmelte etwas Unverständ­ liches 1.2 . geistig nicht genau zu erfassen, nicht zu begreifen: eine unverständliche Handlungsweise; es ist (mir) u., wie so etwas passieren konnte; eine u. geschriebene Gebrauchsanweisung; dazu Unverständlichkeit, die; -en Unverständnis, das; -ses, jo. PL/ Mangel an Ver­ ständnis: er stieß mit seinem Anliegen auf U. unversteuert, unversteuert /A dj./: unversteuerte (nicht versteuerte) Einnahmen; dieser Verdienst bleibt u. unversucht, unversucht /A d j.; in der Verbindung/ nichts u. lassen (alles nur Mögliche versuchen, unternehmen, um etw. Bestimmtes zu erreichen) unverträglich, unverträglich /Adj.; nicht adv.,/ 1. sich mit anderen nicht vertragend: ein unverträg­ licher Mensch; jmd. ist u. — 2 .1 . unvereinbar:unver­ trägliche Meinungen, Anschauungen 2.2 . Med. un ­ verträgliche Blutgruppen (Blutgruppen, die in dieser Kombination eine Transfusion nicht zu­ lassen) — 3 . eine unverträgliche (nicht bekömm­ liche, schwer verdauliche) Kost; dazu Unverträg­ lichkeit, Unverträglichkeit, die; -, fo.Pl.j unverwandt /A dv./ ohne die Augen abzuwenden: jmdn. u. ansehen; u. den Blick auf etw. richten unverwechselbar, unverwechselbar /A dj.j so cha­ rakteristisch, typisch, daß es nicht zu verwechseln ist: er h at einen unverwechselbaren Gang; sein Stil, die Silhouette der Stadt ist u. unverwehrt, unverwehrt /A d j.; in der Verbindung/ es ist, bleibt jmdm. u. (es bleibt jmdm. unbenom­ men), etw. Bestimmtes zu tun unverwüstlich, unverwüstlich /A dj.; nicht adv.f 1.1 . sehr haltbar und strapazierfähig: der Stoff ist u. — 1 .2 . er hat eine unverwüstliche (durch nichts zu be­ einträchtigende) Gesundheit; er h at einen unver­ wüstlichen Humor unverzagt /Adj.; vorw. adv./ ohne den Mut zu ver­ lieren, beherzt: u. ging er an die schwierige Auf­ gabe heran; dazu Unverzagtheit, die; -, jo. PI ./ unverzeihlich, unverzeihlich /Adj.; nicht adv.j nicht verzeihlich: ein unverzeihlicher Fehler, L eicht­ sinn; es ist u., daß .... unverzichtbar, unverzichtbar /A d j.; nicht adv./ von der A rt, daß nicht darauf verzichtet werden kann: unverzichtbare Voraussetzungen, Forderungen unverzüglich, unverzüglich /A d j.; vorw. adv./: u. (sofort 1.1) abreisen; etw. u. beginnen Unvollendet, unvollendet /A dj./ nicht vollendet: der Bau ist, blieb u. unvollkommen, unvollkommen /Adj./ 1 . mangel­ haft, nicht perfekt: er spricht ein unvollkommenes Deutsch; etw. nur u. beherrschen — 2. /nicht präd./ nicht völlig, nicht gänzlich: das Gerät reinigt den Teppich nur u.; dazu Unvollkommenheit, Unvollkommenheit, die; -, -en unvollständig /A d j.j nicht vollständig (1.1): eine unvollständige Ausgabe von Goethes Werken; das Kaffeeservice ist leider u.; seine Angaben waren u. unvorbereitet /A d j./ nicht vorbereitet: die Bede war u . ; er war u. (hatte sich nicht vorbereitet); die Nachricht traf uns völlig u. (wir waren nicht auf sie gefaßt) unvoreingenommen /Adj.; vorw. präd. u. adv./ nicht voreingenommen: er hat die Arbeiten u. beurteilt; das Publikum war u.; dazu Unvoreingenommen­ heit, die; -, jo. PL/ unvorhergesehen /A d j./ nicht vorhergesehen: un ­ vorhergesehene Ausgaben haben; etw. Unvorher­ gesehenes trat ein; etw. geschieht, u. unvorschriftsmäßig /A dj./ nicht vorschriftsmäßig: ein Gerät u. gebrauchen; bei unvorschriftsmäßiger Bedienung des Gerätes .. . unvorsichtig /A dj./ ohne die nötige Vorsicht und Überlegung: eine unvorsichtige Bemerkung; er hat u. gehandelt; jmd. ist u.; dazu Unvorsichtigkeit, die; -, - en 1. jo. Pl.j das Unvorsichtigsein: das ist eine Folge seiner,U . — 2 . unvorsichtige Handlung unvorstellbar /A dj.j 1. es ist mir u. (ich kann mir nicht vorstellen, halte es für ausgeschlossen), daß er so etwas tu t; die Auswirkungen sind u. (kann man sich nicht vorstellen) — 2 . /emot./ 2 .1 . von un- geheuremAusmaß: eine unvorstellbare Entfernung; Schäden von unvorstellbarem Ausmaß 2.2 . /ad v.j über alle M aßen: u. leiden; das war u. schön unvorteilhaft /A d j./ nicht vorteilhaft (1.2): dieser Schnitt ist für seine Figur u.; sich u. kleiden unwägbar, unwägbar /A dj./: eine unwägbare (nicht zu berechnende, nicht zu messende) kleine Menge
1224 unwahr — unwissentlich unwahr /A dj. ; nicht adv./ nicht wahr, nicht wahr­ heitsgemäß: eine unwahre Behauptung; es ist u., daß ... unwahrhaftig /Ad j./ 1 .1 . nicht aufrichtig, verlogen: er erscheint u. 1 .2 . unwahr, erlogen: unwahr­ haftige Äußerungen; seine Erzählung klingt sehr u. (unwahrscheirüich, unglaubhaft); dazu Unwahr­ haftigkeit, die; jo. Pl.j das Unwahrhaftigsein Unwahrheit, die; -en 1. jo. Pl.j das Unwahrsein: die U. dieser Behauptung — 2 . unwahre Äußerung: Unwahrheiten sagen, niederschreiben unwahrscheinlich /A dj./ 1 . nicht wahrscheinlich, kaum anzunehmen: es ist u., daß er so spät noch kommt; etw. für sehr u. halten — 2 . offenbar nicht der Wirklichkeit entsprechend: seine Darstellung ist, klingt u. — 3. /drückt emotional einen hohen Ghrad aus/ 3.1 . er hat unwahrscheinliches (sehr großes) Glück gehabt; eine unwahrscheinliche (sehr große) Anzahl von ... 3 .2 /als Partikel/ ein u. (sehr) blauer Himmel; er wirkt u. jung; zu Xu. 2 Unwahr­ scheinlichkeit, die; /o. Pl.j unwandelbar, unwandelbar /A dj./ sich in seinem Wesen nicht verändernd, beständig: eine unwandel­ bare Gesinnung, Freundschaft; einer Sache u. treu bleiben unwegsam /Adj.; nicht adv./ schwer begehbar od. befahrbar, schwer zugänglich: unwegsam es Gelände; ein unwegsames Gebirge unweiblich /Adj./ der Art, dem Wesen der Frau nicht gemäß: sie hat ein unweibliches Wesen, kleidet sich u. unweigerlich, unweigerlich /Adj.; nicht präd./ mit Sicherheit, ganz bestimmt eintretend: das führt u. zu einer K atastrophe; die unweigerliche Folge wird sein, daß ... 1unweit /Präp. mit Gen./ nicht weit entfernt, nahe: u. unseres Hauses; ein Ort u. Dresdens, der Stadt Dresden 2unweit /Adv.; in Verbindung mit von/ nicht weit entfernt: u. von hier; u. von Berlin wohnen Unwesen, das 4- sein U. treiben Ruhe und Ordnung gefährden: in dieser Gegend trieben Banden ihr U. unwesentlich /A dj./ für das Wesen einer Sache nicht von Wichtigkeit, nebensächlich: u n w es en t­ liche Dinge, Kleinigkeiten; die vorgenommene Änderung ist u.; das Wesentliche vom Unwesent­ lichen unterscheiden Unwetter, das; -s, - Sturm und Niederschlag von starker, Schaden verursachender Intensität: ein schweres, verheerendes U .; das U. richtete große Schäden an; wir wurden von einem U. überrascht unwichtig /A dj./ nicht wichtig (1.1): das Problem ist vorerst u .; es ist u., daß . . ob...; ein unwich­ tiges Detail unwiderlegbar, unwiderlegbar /A dj./ nicht zu wider­ legen: unwiderlegbare Argumente, Beweise unwiderruflich, unwiderruflich /A dj./ für immer festgelegt und nicht zu widerrufen, endgültig: eine unwiderrufliche E ntscheidung; sein Entschluß steht u. fest; nun ist u. (ein für allemal) Schluß damit! unwidersprochen, unwidersprochen /A dj./: diese Behauptung darf nicht u. bleiben (man muß ihr widersprechen) unwiderstehlich, unwiderstehlich /Adj./ 1 .1 . in jrndm. so stark, heftig wirkend, daß er nicht wider­ stehen kann: ein unwiderstehliches Verlangen nach etw. haben 1.2 . auf andere so stark, bezaubernd, bestrickend wirkend, d aß sie nicht widerstehen kön­ nen: eine unwiderstehliche Art haben; sich für u. halten; jmd. hat etw. Unwiderstehliches an sich unwiederbringlich, unwiederbringlich /A dj./ end­ gültig, für immer vergangen: glückliche, unwieder­ bringliche Stunden; diese Zeit ist u., ist u. vorbei Unwille, der; -ns, jo. Pl.j s. Unwillen Unwillen, der; -s, jo. Pl.j Mißfallen, Ärger: etw. ruft jmds. U . hervor; seinen U . äußern; einen U. gegen etw., jmdn. empfinden; sich jmds. U . zu­ ziehen unwillentlich /Adv./ nicht mit Willen, nicht ab­ sichtlich: etw. u . tun; das geschah u. unwillig /Adj./ 1 . /nicht präd.j seinen Unwillen ausdrückend: u. den K opf schütteln; jmdm. einen unwilligen Blick zuwerfen — 2 . u. (widerwillig) einer Aufforderung nachkommen; jmd. ist sehr u. (ist stets nur ungern bereit, das zu tun, was von ihm erwartet, gefordert wird) unwillkommen /A dj.; nicht adv./ nicht willkommen: ein unwillkommener Besuch; dieser Termin war uns nicht u. (war uns ganz recht, angenehm) unwillkürlich, unwillkürlich /A d j./ 1 .1 . spontan und nicht mit Willen, Absicht geschehend: eine un­ willkürliche Reaktion; u. lächeln müssen 1.2 . nicht vom Willen gesteuert: die Ausscheidungen erfolgen beim Baby noch u. unwirklich /Adj./ 1.1 . von der Art, als ob es nicht wirklich existiere: in diesem fremden Land kam ihm alles ganz u. vor 1.2 . nicht der Wirklichkeit angemessen, nicht realistisch: unwirkliche Forde­ rungen; sein Vorschlag ist u. unwirksam /A dj./ nicht die gewünschte Wirkung zeigend: ein unwirksames Mittel; etw. erweist sich als u. unwirsch /A dj./ anderen gegenüber recht unfreund­ lich, mürrisch, barsch: u. antworten; etw. in einem unwirschen Ton sagen; er war ziemlich u. unwirtlich /Adj./ 1 .1 . ungastlich (1): eine unwirt­ liche Gegend; das Zimmer war recht u. 1 .2 . rauh (3): ein unwirtliches Klima; diese Gegend ist zu dieser Jahreszeit schon recht u. unwirtschaftlich /Adj./ 1 . den Grundsätzen ratio­ neller Wirtschaftsführung widersprechend, nicht wirtschaftlich: eine unwirtschaftliche Betriebs­ führung; diese Produktionsweise ist u. — 2 . jvorw. präd./ jmd. ist u. (für die Hauswirtschaft unbegabt) unwissend /Adj./ 1 . (auf einem bestimmten Gebiet) geringes Wissen, zu wenig Kenntnisse besitzend: er liest überhaupt nicht, ist sehr u .; ein unwissendes (unerfahrenes 1.2) Kind — 2 . sich u. stellen (so tun, als hätte man von etw. keine Kenntnis, als sei man über etw. nicht informiert); er spielte den U n­ wissenden Unwissenheit, die; -, jo. Pl.j 1.1 . Mangel an Wissen, Kenntnissen (auf einem bestimmten Ge­ biet): hinsichtlich der Geburtenregelung herrschte noch weitverbreitete U. 1 .2 . aus, in U. der Sach­ lage (weil er darüber nicht informiert war) hat er so entschieden unwissenschaftlich /A dj./ nicht wissenschaftlich fundiert: unwissenschaftliche Methoden anwenden; diese Auffassung ist u .; bei einer Untersuchung u. Vorgehen unwissentlich /Adj.; nicht präd./ ohne Wissen>
unwohl — uralt 1225 nicht bewußt, nicht absichtlich: jmdn. u . beleidigen unwohl /Adv./: sich u. (gesundheitlich nicht wohl, nicht gut) fühlen; jmdm. ist u. (übel 2); er fühlt sich dort sehr u. (er empfindet dort Unbehagen) Unwohl| sein , das jo. P L / Störung des körperlichen Wohlbefindens: die Erkrankung begann mit einem plötzlichen U .; ihn überkam ein heftiges U. unwohnlich /Adj./ nicht wohnlich: ein u. ein­ gerichtetes Zimmer; der Raum ist u. Unwucht, die; -, -en Techn. in schnell rotierenden Körpern, Maschinenteilen Abweichung vom Schwer­ punkt durch das Überwiegen der Kraft (2) an einer Stelle: durch U. ist der Reifen an einer Stelle stark abgenutzt unwürdig /Adj./ 1 .1 . jmd. ist einer Sache, jmds. u. jmd. ist einer Sache, jmds. nicht würdig: er ist der Auszeichnung, dieser Frau u. 1 .2 . etw. ist jmds. u. etw. steht jmds. Würde entgegen: diese Handlungs­ weise ist seiner u. — 2 . menschenunwürdig: jmdn. u. behandeln Unzahl, die; /o. PLf sehr große Anzahl, Menge: eine U. v on Einsendungen, Briefen, Büchern, Menschen; er erhielt eine U. herrlicher Blumen zu seinem Jubiläum unzählig, unzählig /Adj.; nicht präd.j zahllos: etw. unzählige Male versuchen; unzählige Unterschrif­ ten wurden gesammelt; u. viele (sehr viele) Tou­ risten unzählige[mal, unzählige|mal /Adv.f sehr oft: etw. u. versuchen Unze, die; -n Sport /Maßeinheit für die Be­ rechnung des Gewichts bes. von Tennisschlägern, Boxhandschuhen/’, ein Boxhandschuh von acht Unzen Unzeit, die /in der Verbindung/ zur U. zu un­ passender Zeit, zu einem schlecht gewählten Z eit­ punkt : wir kamen zur U. dort an unzeitgemäß /Adj./ 1 .1 . seiner Zeit (3.2) nicht ent­ sprechend: mit unzeitgemäßen Methoden produ­ zieren 1.2 . nicht der Jahreszeit entsprechend: eine unzeitgemäße Kälte; das Kind war u. angezogen unzerbrechlich, unzerbrechlich /Adj.; nicht adv./ nicht zerbrechlich: unzerbrechliches Material, Glas; das Spielzeug ist u. unzerstörbar, unzerstörbar /A dj./ nicht zerstörbar: die Festung galt als u.; O die unzerstörbare Ein­ heit eines Bündnisses; dazu Unzerstörbarkeit, Unzerstörbarkeit, die; \o. PL/ unzertrennbar, unzertrennbar /A dj./ unzertrenn­ lich unzertrennlich, unzertrennlich /A dj./ stets bei­ sammen seiend, fest zusammenhaltend: die beiden sind ein unzertrennliches Paar; die Zwillinge sind u. unziemlich /Adj./ geh. ungeziemend: sein unziem­ liches Benehmen; es ist u., so etwas zu tun; sichu. benehmen Unzucht, die; /o. P I ./ den Geschlechtstrieb be­ friedigende strafbare unsittliche Ha ndlung: U . (mit Kindern, Tieren) treiben unzüchtig /Adj./ veraltend 1.1 . unsittlich: un­ züchtige Blicke; er betastete das Kind u. 1 .2 . un ­ anständig (1.1): unzüchtige Lieder; diese Verse sind u. unzufrieden /Adj./ nicht zufrieden: mit etw. u . sein; er sah u. aus; unzufriedene Gesichter; dazu Unzufriedenheit, die; jo. Pl.f unzugänglich /A dj.j 1. unwegsam und nicht zu­ gänglich: ein unzugängliches Sumpfgebiet, Gebirge — 2. nicht aufgeschlossen gegenüber anderen M en ­ schen, verschlossen: jmd. ist u., ist ein unzugäng­ licher Mensch — 3 . allen Bitten u. sein (auf keine Bitten eingehen, sich allen Bitten verschließen)*, er zeigte sich allen Vernunftgründen, Mahnungen gegenüber u. unzulänglich /A dj./ unzureichend: eine unzuläng­ liche Ausbildung; die Beleuchtung im Treppen­ haus ist u.; er war u. (zu dürftig 2) bekleidet; dazu Unzulänglichkeit, die; -, -en 1. /o. PI./ das Unzu­ länglichsein — 2 . etw. Unzulängliches unzulässig /A dj./ nicht zulässig, nicht erlaubt: un­ zulässige Methoden anwenden; eine Einmischung als u. zurückweisen; derartige Versuche sind recht­ lich u. unzumutbar /A dj./ nicht zumutbar: dieser Preis ist ii.; ein unzumutbarer Lärm unzurechnungsfähig /Adj.; nicht adv./ Jur. nicht zurechnungsfähig: der Täter war zur T atzeit u.; dazu Unzurechnungsfähigkeit, die; /o. PL/ unzureichend /A dj./ nicht ausreichend (l.i) : eine unzureichende Ausrüstung; ein unzureichender Grund; die Begründung für den Antrag ist u. unzutreffend /Adj.*, vorw. attr. u. p rä d ./1 . für einen bestimmten Fall, eine bestimmte Person nicht zu­ treffend: /auf Formularen/ unzutreffende Fragen offenlassen; Unzutreffendes bitte streichen! — 2 . falsch (3.1): unzutreffende Angaben machen; diese Behauptung ist u. unzuverlässig /Adj./ nicht zuverlässig (1.1): ein un­ zuverlässiger Mensch; er ist ziemlich u.; dazu Unzuverlässigkeit, die; -, /o. P I ./ unzweckmäßig /Adj./ nicht zweckmäßig: eine un­ zweckmäßige Methode; diese Anordnung der Bücher erwies sich als u., war u. unzweideutig /A dj./ unmißverständlich (1.1): aus seinem Brief geht u. hervor, daß ... unzweifelhaft, unzweifelhaft /A dj.j nicht zu be­ zweifeln: seine musikalische Begabung ist u.; das ist u. (zweifellos) ein großer Gewinn für uns üppig /A d j./ 1 .1 . sehr reichlich, in großer Fülle vor­ handen: eine üppige Vegetation; sein üppiger Bartwuchs; eine üppige Phantasie haben 1.2 . in Quantität über das normale od. zuträgliche M aß hinaus: eine üppige Mahlzeit; ü. (gut und ver­ schwenderisch) leben; sie ist ziemlich ü. (dick), hat üppige Körperformen, einen üppigen (vollen 2.1) Busen up to date [aptude:t] u. sein: Bärte sind wieder u. (xmodern 1, aktuell); er ist in seinem Fachwissen ganz u. (steht auf dem neuesten Wissensstand) Ur-/u r- /betonte, nominale Partikel/ 1. /bezeichnet das am Anfang Liegende, das weit Zurückliegende/: z. B . Urbevölkerung — 2 . /bezeichnet in Ver­ wandtschaftsnamen die der genannten Verwandt­ schaftsbezeichnung vorhergehende od. nachfolgende Generation/ : z. B. Urenkel, Urgroßvater, — 3 . /drückt einen hohen Grad au s/: / z. B . urgemüt­ lich, urkomisch Ur/ur| -abstimmung, die Abstimmung in Gewerk­ schaften kap. Länder, bei der jedes einzelne M it­ glied seine Stimme für od. gegen die Durchführung od. Beendigung eines Streiks abgibt; -a hn, der 1. jmds. U . jmds. (ältester)Vorfahr: seinU. — 2, süd dt. österr. Urgroßvater; dazu -ahne, die; -alt /Adj.;
1226 Uran — Urlaubszeit nicht adv./ sehr,a lt: uralte Bäume; umg. dieses Kleid ist schon u. (habe ich schon sehr lange) Uran, das; -s, jo. PI ./ radioaktives, schweres, silbergraues Metall, das als Brennstoff für K ern ­ reaktoren dient Uran| -b ergbau, der; -erz, das Uran enthaltendes Erz; -pecherz, das jo. PL/ W issen sch. Pech­ blende; -Vorkommen, das ur/Ur| -aufführen, uraufführte, hat uraufgeführt /Präs. u. Prät. Akt. nur im Gliedsatz möglich/ ein Bühnen-, Film -, M usikwerk zum erstenmal vor der Öffentlichkeit aufführen: einen Film u . ; das Musical wurde 1970 in N uraufgeführt; als man sein E rst­ lingswerk uraufführte . . . ; dazu -aufführung, die urban /A dj./: urbane (städtische) Siedlungsformen urbanisieren /sw. Vb. ; hat/: durch die Industrie wurde diese Ortschaft urbanisiert (wurde sie den städtischen Lebens- und Siedlungsformen ange­ glichen) Urbanisierung, die; -e n \vorw. Sg./ das (ver­ stärkte) Sichherausbilden städtischer Lebens- und Siedlungsformen, Verstädterung Urbanität, die; jo. PL; urban/ städtische Atmo- späre (2) urbar /A dj.; in der Verbindung/ etw. u. machen Boden für den Anbau von Nutzpflanzen nutzbar machen: Boden, Wald u. machen; dazu Urbar­ machung, die; -en jvorw. Sg./ Ur/ur| -B ev ölkerung , die ursprüngliche (1.1), erste Bevölkerung eines bestimmten Gebietes, Land es; - bewohner, der Ureinwohner; -bild, das 1. einer künstlerischen Darstellung zugrunde liegende w irk­ liche Erscheinung (1), Person: ein Maurerbrigadier war das U. dieser Plastik — 2 . Inbegriff: sein Vater war für ihn das U. eines schöpferischen Menschen; -Christentum, das das Christentum in seiner frühesten Zeit; -eigen /A dj.; nur attr./ jmdn. ausschließlich, in besonderem M aß e betreffend, nur ihn etwas angehend: das ist seine ureigene A n­ gelegenheit; er ta t das aus ureigenstem (ganz persönlichem) Interesse; -einwohner, der zur Ur­ bevölkerung gehörender Einwohner: die U . Austra­ liens; -enkel, der Sohn des Enkels od. der Enkelin; -e nkelin, die Tochter des Enkels od. der Enkelin; -gemütlich /Adj./ umg. sehr gemütlich: im Lokal war es u.; -geschickte, die fo. PI./ 1.1. Geschichte der Menschheit in der Epoche der Urgesellschaft 1.2 . älteste Entwicklungsprozesse in N atur und Gesellschaft; dazu -geschichtlich /Adj./; -gesell- sch aft, die jo . P l.j erste, der Klassengesellschaft vor­ ausgehende Gesellschaftsformation, die durch das gesellschaftliche Eigentum an den Produktions­ mitteln und die gleichmäßige Verteilung der Ergeb­ nisse der gemeinsamen A rbeit gekennzeichnet is t; - gewalt, die grenzenlose Kraft der in Aktion befind­ lichen Naturgewalten: der Sturm brach mit U. los; - großeitern, die /PI./ Eltern der Großeltern; -groß- mutter, die M utter des Großvaters od. der Groß­ mutter; -großvater, der Vater des Großvaters od. der Großmutter Urheber, der; -s, - 1 . jmd., der etw. initiiert, ver­ ursacht hat: er war der geistige U . dieses Projekts — 2. jmd., der eine schöpferische Leistung, bes. auf dem Gebiet der Literatur, Kunst, Musik, Wissen­ schaft, vollbracht hat: die R e chte des Urhebers schützen Urheber|recht, das / o. PI ./ Gesamtheit der recht­ lichen Regelungen des Schutzes der individ uellen schöpferischen Leistungen, bes. auf dem Gebiet der Literatur, Kunst, Musik, Wissenschaft Urheberschaft, die; fo. P I ./: über die U. dieser Komposition (darüber, wer der Urheber 2 dieser Komposition ist) gibt es nur Vermutungen Ur|heim at, die ursprüngliche Heimat, bes. von Stämmen, Völkern: Spekulationen über die U. der Polynesier urig /Adj.; vorw. attr./ 1. landsch., bes. süddt. urtümlich: der Elch wird als uriges, scheues Tier dargestellt — 2 . von urwüchsiger, origineller A rt: er ist ein uriger Bursche Urjn, der; -s, jo. PL/, fachspr. -e Harn urinieren /sw. Vb. ; hat/ Harn ausscheiden ur/Ur| -komisch /Adj./ umg. sehr komisch: die Situation war, er ist u.; -kommunismus, der Ur­ gesellschaft; -kraft, die K raft wie die einer Ur­ gewalt Urkunde, die; -n (rechtskräftiges) Schriftstück, durch das etw. bekundet, offiziell bestätigt w ird : eine standesamtliche, notarielle U .; eine U. (über etw.) ausstellen, ausfertigen; der Sieger im Wettbewerb erhielt eine U. Urkundenfälschung, die Falschbeurkundung urkundlich /A dj.; nicht präd./ durch Urkunde(n): der Ort wird 1250 erstmals u. erwähnt; es ist u. belegt, daß . . .; die erste urkundliche Erwähnung Urlaub, der; -(e)s, -e 1.1 . Zeitspanne gesetzlich fest­ gelegter F reistellung eines Werktätigen von der Arbeit bei fortlaufender Vergütung zum Zweck der Erholung, Erholungsurlaub: er nim mt seinen U. im Juli, tritt morgen seinen U. an; wir wollen in unserem, im U . an die Ostsee fahren*, den U. im Gebirge verbringen; in U. gehen, fahren; U. machen, haben (den Urlaub antreten od. angetreten haben) 1.2 . meist kurzfristige (bezahlte) Freistellung von der Arbeit, vom Dienst: für den Umzug bekam er zwei Tage U .; / unbezahlten U. beantragen Urlauber, der; -s, - 1 .1 . jmd., der Urlaub hat (und ihn nicht an seinem Wohnort verbringt): ein Ferien­ heim für 200 U . 1 .2 . Urlaubsreisende: zusätzliche Züge für U. einsetzen 1.3. Soldat auf Urlaub Urlauberl -dorf, das aus Ferienheimen, bes. Bungalows und den notwendigen Versorgungsein­ richtungen für Urlauber bestehende Wohnsiedlung; - Zentrum, das von Urlaubern bevorzugtes, viele Urlauber beherbergendes Gebiet: N ha t sich zu einem U. entwickelt Urlaubs/urlaubsl -anschrift, die jmds. Anschrift am Urlaubsort; -antrag, der Antrag auf Genehmi­ gung des, eines Urlaubs; -ort, der /PL -e/ Ort, an dem jmd. seinen Urlaub verbringt; -plan, der 1.1 . /nyr im Pl.j er hat schon Urlaubspläne (seinen Urlaub betreffende Überlegungen) für das nä ch ste Jahr 1.2 . in einem Betrieb zu Beginn eines Jahres festzulegender Plan über die Urlaubszeit der Werk­ tätigen des Betriebes; -reif /Adj.f umg. in einer körperlichen, psychischen Verfassung, in der man Urlaub nehmen müßte: nach den Prüfungen bin ich jetzt wirklich u.; -reise, die Reise im Urlaub; -r eisende, der jmd., der sich auf einer Urlaubsreise befindet; -tag, der Tag, an dem jmd. Urlaub hat, macht; -zeit, die 1. Zeit, in der jmd. Urlaub hat, macht: während unserer U. sind wir in N — 2. Jahreszeit, die viele Menschen für den Urlaub be­ vorzugen : in der U. sind die Zeltplätze voll belegt
Urmensch — Usurpation 1227 Ur|m ensch, der Vertreter der frühesten Entwick­ lungsstufe der Menschheit Urne, die; -, - n 1* vasen-, krugartiges Gefäß mit Deckel zur Aufnahme der Asche eines Toten — 2 , Wahlurne: den Stimmzettel in die U. stecken Urnen| -beisetzung, die; -grab, das kleines Grab, in dem eine Urne beigesetzt i s t Urologie, die; jo. Pl.j Teilgebiet der M edizin, das sich mit den Erkrankungen der Harnorgane, m it den Geschlechtsorganen des Mannes befaßt; dazu urologisch /A d j.; vorw. attr.j ur/Ur| -plötzlich fAdj.; nicht präd.f ganz plötzlich: u. trat Stille ein; -Produktion, die fo. PL/ W irt- s ch . die Bereiche der Volkswirtschaft, die mit der Gewinnung von Rohstoffen, der Nutzung des Bodens und natürlich vorkommender Fischbestände befaßt s in d ; -Sache, die 1. objektiver Sachverhalt, der einen anderen Sachverhalt m it Notwendigkeit hervorbringt und wesentlich bestimmt: objektive, subjektive, innere, äußere Ursachen; die U. des Unglücks klären; die U. eines Mißstandes aufdecken; U. und Wirkung — 2. Grund (II. 1.1): er hatte alle U., sich zu freuen; + keine U. {nichts zu danken, gern geschehen) ! /Formel, m it der ein Dank höflich abgewehrt wird/; -sächlich fAdj.f 1« /nicht präd.f die Ursache (1) betreffend: Untersuchungen zur ursächlichen Klärung des Brandes — 2 .1 . die Ur­ sache (1) bildend, als Ursache w irkend: ursächliche Momente; u. für den Unfall war seine Unaufmerk­ samkeit 2.2 . ein ursächlicher Zusammenhang (Kausalzusammenhang); -sch leim , der 4- u m g . v om U. an (von den allerersten Anfängen an); - Schrift, die erste Niederschrift, Original: eine Ab­ schrift von der U. des Testaments; -Sendung, die Produktion des Hör- od. Fernsehfunks, die zum ersten M ale gesendet w ird; -Sprache, die 1 . Sprache, die mehreren Sprachen als Vorstufe gemeinsam i s t : Latein ist die U. der romanischen Sprachen — 2. Sprache, in der ein Text ursprünglich geschrieben worden ist, Sprache des Originals im Gegensatz zu r Sprache der Übersetzung: Shakespeare in der U . lesen; die U . dieses Romans ist Russisch Ursprung, der; -(e)s, Ursprünge 1. Anfang, B e­ ginn, Ausgangspunkt von etw., bes. einer Entwick­ lung: der U. des Lebens; eine Entwicklung bis zu ihren Ursprüngen zurückv erfolgen; ein Fremd­ wort romanischen Ursprungs (aus einer romani­ schen Sprache); Kraterseen sind vulkanischen Ur­ sprungs (sind durch Vulkane entstanden) — 2 . Grund (IL1.1): der U. dieses Konflikts liegt in der unterschiedlichen Behandlung der beiden ursprünglich, ursprünglich \A dj.j 1.1 . /nur attr.f einen Zustand aufweisend, wie er vor dem der­ zeitigen, ganz zu Beginn bestand: beim Abwaschen der Wände kam die ursprüngliche Farbe zum Vorschein; er änderte seinen ursprünglichen Plan; die ursprüngliche Bevölkerung eines Landes 1.2 . /ad v./ eigentlich (1.2): u. wollte er Arzt werden; er hatte u. Bedenken dagegen äußern wollen — 2 . ur ­ wüchsig (1.1): dort war noch ursprüngliche Natur; zu 2 Ursprünglichkeit, Ursprünglichkeit, die; -, Io. Pl.l Ursprungs! -land, das Land, aus dem etw., bes. eine Ware, stam m t; -Zeugnis, das Urkunde über Herkunft, A rt und Menge einer importierten Ware Urständ, die - f etw. feiert fröhliche U . etw., von dem man es sich nicht wünscht, lebt wieder auf, kehrt wid er: die kitschigen Romane dieser Autorin feierten fröhliche U . Urstromtal, das Tal, ,das in der Eiszeit durch die Schmelzwässer der Gletscher geschaffen wurde TJrteil, das; -s, -e 1. gerichtliche Entscheidung in einem Rechtsstreit als endgültiger od. teilweiser A b­ schluß eines gerichtlichen Verfahrens: ein gerechtes, hartes, mildes U.; das U. ist rechtskräftig, lautet auf Freispruch; ein U. fällen, vollstrecken, an ­ fechten, aufheben, kassieren; gegen ein U. B e­ rufung einlegen — 2 . auf die eigene Erkenntnis und auf die Einstellung zu etw., jmdm. sich gründende, geäußerte Überzeugung: ein treffendes, sachliches, vernichtendes, vorschnelles U .; selbst Fachleute haben darüber noch kein einhelliges U .; ein, sein U. (über etw., jmdn.) abgeben; sich ein U. über etw., jmdn. bilden, anmaßen — 3 . W issensch. Bewertung des Inhalts eines widergespiegelten Sachverhalts, einer Aussage urteilen fsw. Vb.; hatf über jmdn., etw. ein Urteil abgeben: richtig, hart, sachlich, abfällig (über jmdn., etw.) u.; dem Ergebnis nach zu u., hat er . . . ; wie u. Sie darüber (wie beurteilen Sie das) ? urteils/Urteils] -fähig /Adj.; nicht adv.j geistig fähig, selbständig (und objektiv) zu urteilen; dazu - fähigkeit, die jo. Pl.f; -findung, die; -, -en Jur. Zustandekommen einer gerichtlichen Entscheidung; - kraft, die fo. Pl.f geistige Fähigkeit, selbständig (und objektiv) zu urteilen: jmds. kritische, poli­ tische TL; -los fAdj.f vohne eigenes Urteil (2); -Spruch, der J u r . formuliertes Urteil: der Richter verlas den U.; -verkündung, die; -, -en Jur. das Verlesen des Urteils a m Schluß der Verhandlung od. in einem besonderen Termin; -vermögen, das jo. P l.f Urteilskraft Uritex t, der ursprüngliche (1.1) Fassung eines Textes; Text in seiner Ursprache: von diesem bisher nur in einer Überarbeitung bekannten Epos wur­ den Fragmente des Urtextes gefunden; er las Ho­ mer im U., nicht in der Übersetzung urtümlich fAdj.f urwüchsig (1.1): eine urtümliche Landschaft; dazu Urtümlichkeit, die; -, fo. Pl.f ur/Ur| -verwandt fAdj.f vom selben Stamm herzu­ leiten: urverwandte Sprachen; -vieh, das umg. /emot./ sehr witzige, urkomische Person: er ist ein U.; -vogel, der fo. Pl.f ausgestorbener, der Forma­ tion des Ju ra angehöriger Vogel mit vielen M erk­ malen von Reptilien; -wald, der Wald, der in seinem Aufbau und seiner *Entwicklung vom Menschen nicht beeinflußt worden ist urwüchsig fAdj.f 1.1 . von natürlicher, durch nichts beeinflußter od. veränderter A rt: eine urwüchsige Landschaft 1.2 . nicht gekünstelt, natürlich-drastisch: er h at eine urwüchsige Sprache, einen urwüchsigen Humor Ur| -zeit, die 1.1 . älteste Zeit der Erdgeschichte 1.2 . älteste Zeit der Geschichte der Menschheit: Funde aus der U. des Menschengeschlechts 1.3 . seit Urzeiten (seit sehr langer Zeit); -zeugung, die jo. Pl.f fach sp r. Entstehung von Lebewesen aus unbelebter Materie; -zustand, der ursprünglicher, ältester Zustand von etw.: etw. in seinem U. be­ lassen (unverändert lassen) usuell /Adj./ [uzusl] vorw. fachspr.: usueller (üblicher) Wortschatz, Sprachgebrauch Usurpation, die; -, - e n widerrechtliche (gewaltsame)
Aneignung von Besitz und Macht, bes. eines Thro­ n es; dazu Usurpator, der; -s, Usurpatoren u . usurpieren /sw. Vb.; hat/: die Putschisten haben die Regierungsgewalt usurpiert Usus, der; jo. P L / Gewohnheit, etw. in einer bestimmten Weise zu tun, zu handhaben: es ist U., daß ...; etw., das ist (so) U. (etw., das ist so üblich) Utensil, das; -s, -ien [..ion] /vorw. PL/ (Heiner) z u einem bestimmten Zweck benötigter Gegenstand: seine persönlichen Utensilien; er h atte alle mög­ lichen Utensilien in seiner Hosentasche; dieses Parfüm war ihr zum unentbehrlichen U. (Gegen­ stand ihres täglichen Bedarfs) geworden Uterus, der; Uteri Med. Gebärmutter Utilitarismus, der; jo. P L / frühbürgerl. Lehre, nach der die M otivation individuellen sittlichen Handelns auf Nützlichkeitserwägungen beruht; da ­ zu utilitaristisch /Adj./ Utopie, die; -n [. .i:on] 1. phantastische Vor­ stellung, für deren Verwirklichung die technischen od. gesellschaftlichen Voraussetzungen noch fehlen 1228 Usurpator — Vanilleschote od. die überhaupt nicht realisierbar ist: lange Zeit hielt man die Weltraumfahrt des Menschen für eine U. — 2. Vorstellung von einem künftigen Gesellschaftszustand, die nicht auf der Kenntnis objektiver gesellschaftlicher Gesetze beruht und daher nicht od. hur unter anderen historischen Bedingungen realisiert werden kann utopisch /A dj./ nicht realisierbar, phantastisch: etw. erscheint u.; ein utopischer Roman (Roman, in dem zur Zeit seiner Entstehung nicht existierende gesellschaftliche Zustände u nd technisch-naturwissen­ schaftliche Gegebenheiten a ls real existierend da r ­ gestellt sind); der utopische Sozialismus (vormarxi­ stische soz. Lehre, die im Unterschied zum wissen­ schaftlichen Soz. nicht od. noch nicht realisierbare Pläne einer soz. Gesellschaft entwickelte) Utopist, der; -en, -en 1. Anhänger, Verkünder einer Utopie (2) — 2 . wirklichkeitsfremder Schwärmer Uz, der; -es, -e /vorw.Sg.f umg. Neckerei, Fop­ perei: (mit jmdm.) U. machen uzen /sw. Vb.; hat/ umg. jmdn. necken, foppen V y, Y, das; -, - /umg. ’s pau] der Laut V; zweiund­ zwanzigster Buchstabe des Alphabets: ein kleines, großes V va banque [vabaqk, auch vabdk] /in der Verbin­ dung/ v. spielen (im Glücksspiel um den gesamten Einsatz der B ank spielen; in verzweifelter Lage alles riskieren, alles auf einmal wagen) Vabanque|spiel, das 1*1. Spiel um den gesamten Einsatz der B ank beim Glücksspiel 1.2 . riskantes Wagnis in verzweifelter Lage Vademekum, das; -s, -s [v ..] einen Stoff in knapper un d gedrängter Fo rm darstellendes Taschenbuch, das a l s handlicher und leicht zu benutzender Ratgeber, Leitfaden dienen soll: ein V. für Botaniker vag /Adj./ [v..] s. vage Vagabund, der; -en, -en [v..] veraltend Land­ streicher; dazu vagabundieren /sw. F 6 .; 'h at/ wie e in Vagabund umherziehen vage /Adj./ [v ..] 1.1. ungenau, undeutlich: eine v. Vorstellung von etw. haben; eine v. Vermutung, Andeutung; sich nur v . an etw. erinnern können; er konnte den Schmerz nur v. lokalisieren 1.2 . noch eine v. (schwache 4.1) Hoffnung haben Vagina, die; -, Vaginen [v ..] Med. Scheide (3) vakant /Adj.; nicht adv./ [v..] veraltend /bes. von einer Arbeitsstelle, einem Arbeitsplatz/ offen (3.2): eine vakante Stelle; dazu Vakanz, die; -, jo. PL/ das Vakantsein Vakuum, das; -s, Vakua [va:ku|um] Phys. Zu­ stand in einem mit Gas gefüllten Raum, in dem ein Druck herrscht, der (wesentlich) kleiner als der Druck der Atmosphäre ist V&kuum/väkuum| -metallurgie, die T e ch n . Ge­ winnung von sehr reinen Metallen im Vakuum; -pumpe, die Phys. Techn. Einrichtung zur Ver­ minderung des Gasdrucks in einem abgeschlossenen Raum; -trocknung, die; -, jo. PL/ in einem Vakuum durchgeführter und daher schnell verlaufender E nt­ zug von Feuchtigkeit aus Substanzen, bes. aus Gemüse, Arzneimitteln, Kaffee; -verpackt /A dj./ in einer Verpackung, in der ein Vakuum erzeugt wurde, durch das die Haltbarkeit der verpackten Ware verlängert w ird : vakuumverpackter Kaffee Vakzin, das; -s, -e, auch Vakzine, die; -n [v..] Med. Impfstoff aus abgeschwächten lebenden od. toten Krankheitserregern: die Behandlung mit Vakzinen Valenz, die; -en [v..] 1. Chem. Fähigkeit des Atoms, sich mit einer bestimmten Anzahl anderer Atome chemisch zu verbinden, chemische Wertig­ keit — 2. Sprachwiss. Fähigkeit bestimmter Wort­ arten, bes. des Verbs, Glieder des Satzes zu fordern, an sich zu binden Valuta, die; -, Valuten [v ..] jede. ausländische Währung und die auf sie lautenden Vermögenswerte und Zahlungsmittel: in V. zahlen; die V. eines Landes Valuta] -kurs, der Preis einer ausländischen Wäh­ rung i n inländischer Währung ausgedrückt; -«Mark, die in M ark ausgedrückte Einheit zur Umrechnung eines in ausländischer Währung ausgedrückten Weltmarktpreises Vamp, der; -s, -s [vemp] vom amerikanischen Film in H ollywood geschaffener T yp der erotisch stark anziehenden, k alt berechnenden F ra u Vampir, Vampir, der; -s, -e [v ..] 1. im tropischen und subtropischen Am erika lebende Fledermaus mit messerscharfen oberen Schneidezähnen, d ie die H aut von Warmblütern aufritzt und die das austretende Blut aufleckt — 2 . skrupelloser Ausbeuter, Wucherer Vanille, die; -, jo. PL/ [vanilje] 1. tropische Kletter­ pflanze m it grünlichen Blüten und Schoten (1.1.1), die als Gewürz verwendet werden — 2 . Vanille­ schote Vanille (mit * auch Vanillen])| *-eis, das Speiseeis m it Vanillegeschmack; -geschmack, der jo. PL/ Geschmacksrichtung des V a nillin s; «-pudding, der Pudding mit Vanillegeschmack; -schote, die Vanil­
YaniUesoße — Vedute 1229 lin enthaltende Frucht der Vanille, die als Gewürz, bes. für Süßspeisen, verwendet wird; *-soße, die süße Soße mit Vanillegeschmack; -zucker, der jo, Pl.j mit Vanillin vermischter Zucker, der als Aroma bes. beim Backen verwendet wird Vanillin, das; -s, jo. Pl.j [v ..] aromatisch riechen- der Stoff der Vanilleschote, der zum Würzen von Süßspeisen verwendet wird VaniUin|zucker, der jo. Pl.j Vanillezucker variabel jAdj.; / auch Variable/ [v ..] 1.1 . so be­ schaffen, daß man es variieren (1.1) kann: v. gestal­ tete Anbaumöbel; elektronische Rechenmaschinen m it variablem Programm 1,2 . so beschaffen, daß es variiert (1.2): M ath. Phys. eine variable Große; Pol. Ök. variables Kapital (der Teil des Kapitals, der zum Ankauf von Arbeitskraft aufgewandt wird und der sich verändert, weil die Arbeitskraß mehr Wert erzeugt, a ls sie kostet) Variable, die; -n, -n / / auch variabel 1.2/ [v ..] M a t h , mathematische Größe, die verschiedene Werte annehmen kann Variante, die; -, -n [v ..] 1. leicht abweichende Form, mögliche Spielart innerhalb eines Typus: diese Ein­ bauküche gibt es in fünf Varianten; das Auto ist ein e neue V. des Standardmodells; verschiedene Varianten einer Konzeption — 2. W issensch. Lesart, bes. von alten Handschriften: zu dieser Textstelle gibt es mehrere Varianten Variation, die; -, -en [v ..] 1. das Variieren (1.1): die Darstellung des Geschehens hat im Laufe der Zeit gewisse Variationen erfahren — 2 . jzu variieren 1.1/ das V ariierte: die Frühjahrsmode zeigt viele Variationen — 3 . Mus. variiertes Thema — 4 . Biol. bei Individuen einer Art außre- tende Abweichung von der ererbten Form (in einzelnen Merkmalen): diese farbliche V. des Tieres tritt nur im Hochgebirge auf Variationsl -b reite, die alle Variationsmöglichkeiten von etw.; - möglichkeit, die Möglichkeit, daß etw. variiert (1.1) werden kann Variete, das; -s, -s [variote:] 1. Theater für leichte Unterhaltung, bes. m it artistischen, tänzerischen, musikalischen Darbietungen: im V. auftreten — .2. jo. Pl.j Aufführung, Vorstellung in 1: ins V. gehen variieren jsw. V b hat/ [v ..i|i:..] 1.1. etw., einen Typus (in seinem Erscheinungsbild) ein wenig ver­ ändern (und dadurch abwechslungsreich gestalten): dieses Modell läßt sich vielfach v .; bunte Keramik­ platten v. das äußere Bild der Bauten 1.2 . etw. variiert etw. ist von etw. Gleichartigem verschieden, -etw. weicht gering von etw. Gleichartigem ab: der Umfang der einzelnen Beiträge variiert etwas; das Gefieder dieses Vogels variiert vo n gelb bis braun — 2. M us. ein Thema melodisch, harmonisch od. rhythmisch verändern, abwandeln Vasall, der; -en, -en [v ..] 1. Lehnsmann — 2 . Ge­ folgsmann Vase, die; - n [v ..] (in ästhetisch ansprechender Form gestaltetes) Gefäß, bes. aus Porzellan, Glas, Ton, für Schnittblumen: eine schlanke, kugelige, bemalte V. Vaselin, das; -s, jo. Pl.j [v ..] s. Vaseline Vaseline, die; jo. Pl.j [v ..] aus Erdöl gewonnene salbenartige M asse, die bes; als Grundlage von Salben, als Schmiermittel, als Rostschutzmittel ver­ wendet wird Vasomotoren, die jPl.j [v ..] Med. Nerven, die die Weite der Blutgefäße und damit auch den Blut­ druck beeinflussen; dazu vasomotorisch jA dj.j Vater, der; -s, Väter 1. Mann, der ein Kind ge­ zeugt hat, bes. M ann im Verhältnis seines Kindes zu ihm gesehen und im Verhältnis zu seinem Kind: er ist V. geworden (seine Frau, Partnerin hat ein Kind geboren, das er gezeugt hat); er ist V. von zwei Bindern; mein, euer (leiblicher) V.; V. und Mutter; der Junge ist ganz der V. (der Junge ist dem Vater sehr ähnlich) ; O er ist der (geistige) V. (Schöpfer 1.1) dieser Idee — 2 . jmds. väterlicher Beschützer: dieser Arzt war ein V. der W aisen­ kinder —3.jo. Pl.j Rel. 3.1. ev. kath. Gott (1.1): V. unser, Unser V. jGebetsanfangj 3.2 . k a th . der Heilige V. (der Papst) Vater/vater| -freuden, die /PL; in der Verbindung! scherzh . V. entgegensehen (Vater werden); -land, das das innerhalb territorialer Abgrenzung gegebene, durch den Klassencharakter des Staates geprägte politische, kulturelle und. soziale Milieu des Lebens des, der Angehörigen eines Volkes: die DDR , unser sozialistisches V .; dazu -ländisch jAdj.; vorw. a ttr.j: der Große Vaterländische Krieg (gerechter Verteidigungskrieg der Sowjetunion gegen die faschistische Aggression im 2. Weltkrieg); der Vaterländische Verdienstorden fhohe staatliche Auszeichnung der DDR/ Vaterlands) -liebe, die Liebe zum Vaterland; -Ver­ teidigung, die jo. Pl.j Gesamtheit der Maßnahmen zürn (bewaffneten) Schutz des Vaterlandes vor einem gegnerischen militärischen Überfall väterlich jAdj.j 1, /nur attr.j 1.1 . dem (leiblichen) Vater gehörig: das väterliche Geschäft 1.2 . vom (leiblichen) Vater stammend: das väterliche Erb­ teil 1.3 . dem leiblichen) Vater eigen: väterlicher Stolz; er sah das als väterliche Pflicht an — 2. wie ein leiblicher Vater: er war ihm ein väterlicher Freund; sich v . um jmdn. sorgen väterlicher|seits jAdv.j vom Vater (1) her: seine Verwandten v. vaterlos jAdj.j ohne Vater (1): v. aufwachsen Vaterschaft, die; - e n jvorw. Sg.; zu Vater 1/ das Vatersein; J u r . Rechtsverhältnis eines M annes als Vater zu seinem leiblichen Kind: er hat die V. an ­ erkannt, bestritten (anerkannt, bestritten, daß er der leibliche Vater ist); die Feststellung der V. Vaterschafts| -bestimmung, die Feststellung der Vaterschaft durch bestimmte Untersuchungen, bes. medizinischer, anthropologischer A rt; -feststellung, die vgl. -bestimmung Vater| -Stadt, die Stadt, in der man (geboren und) aufgewachsen ist; -stelle, die /in der Verbindungj bei jmdm. V. vertreten (für jmdn. wie ein leib­ licher Vater sorgen); -unser, das; -s, - verbreitetstes Gebet der Christen Vati, der; -s, -s / Koseform von Vater 1/ Vatikan, der; -s, jo. Pl.j- [v ..] 1. Residenz des Papstes in Rom — 2 . die päpstliche Regierung Vatikan)stadt, die jo. Pl.j das päpstliche Staats­ gebiet in Rom . VEB, der; -/ -s, -s [fau|e:be:] jKurzw. für volks­ eigener Betrieb/ s. volkseigen Vedute, die; -n [v..] bild. K unst sachlich genau wiedergegebene Ansicht einer Stadt od. Landschaft in Gemälden, Zeichnungen, Graphiken (des 17. u nd 18. Jahrhunderts): die Veduten Canalettos
1230 VEG — verabschieden VEG, das; -/ -s, -s [fau[e:ge:] jKurzwort für volks­ eigenes Gilt/ s. volkseigen vegetabil(isch) jAdj.j [v ..] fachspr. pflanzlich, von Pflanzen stammend: vegetabile, vegetabilische Kost Vegetarier, der; -s, - [v . . ior, . . ior] jmd., der sich vorwiegend von pflanzlicher K o st ernährt vegetarisch jAdj.j [v ..]: vegetarische (pflanzliche) K ost; sich v. (von Pflanzen) ernähren Vegetarismus, der; jo. PI ./ [v ..] Ernährung aus­ schließlich od. vorwiegend von pflanzlicher K o st, unter Verzicht auf Fleisch und Fisch Vegetation, die; -e n jvorw. 8g./ [v..] 1* Gesamt­ heit der Pflanzen eines bestimmten Gebietes: die V. tropischer Urwälder — 2 . Wachstum von Pflanzen: eine dürftige, üppige V. Vegetätionsl -grenze, die bestimmte Höhenlage, die klimabedingt od. auf Grund der Bodenverhältnisse die Grenze für die Vegetation (2) bildet; -periode, die Zeitraum des Wachstums von Pflanzen während eines Kalenderjahres; -zeit, die 1. Zeit des Wachs­ tums einer Pflanze — 2 . Vegetationsperiode vegetativ, vegetativ /Adj./ [v ..] 1. Med. das vege­ tative Nervensystem (Teil des Zentralnerven­ systems, dessen Leistungen nicht mit dem B ew ußt­ sein verbunden sind und das grundlegende Lebens­ funktionen regelt); vegetative /* Dystonie — 2 . B io l . die veg etativ e (ungeschlechtliche) Vermehrung vegetieren /sw. Vb.; hat/ [v .J armselig sein Leben fristen: Menschen, die in Slums v. vehement /Adj./ [v ..] heftig und ungestüm: etw. v. bekämpfen, fordern; dazu Vehemenz, die; -, jo. Pl.f: mit V. sprechen, reden; etw. mit V. be­ treiben Vehikel, auch Vehjkel, das; -s, - [v..] 1.1 . altes od. in schlechtem Zustand befindliches (Straßen)- fährzeug: dieses Fahrrad, Auto ist ein altmodisches, elendes V. 1 .2 . umg. jemot. neg.j (Straßen)fahr- zeug: ex strebte schon lange nach einem Auto, nun hat er endlich so ein V .! Veilchen, das; -s, - 1 . krautige, im Frühjahr blühende Pflanze m it kleinen gespornten, meist dunkelvioletten, stark duftenden Blüten — 2 . u m g . sch erzh . ein V. (durch Schlag, Stoß blau verfärbte Haut in der Gegend des Auges) haben + umg. blau wie ein V. (sehr betrunken) sein veilchen/Veilchen] -blau /A d j./; -duft, der jo. PI .j; -Strauß, der Veitstanz, der jo. P l.j Nervenerkrankung, die sich in unwillkürlichen Zuckungen von M uskeln und ungeregeltem Zusam menspiel de.r Muskelgruppen äußert Vektor, der; Vektoren [v ..] Math, durch einen Zählenwert und eine Bichtung gekennzeichnete Größe, die graphisch durch eine gerichtete Strecke darstellbar ist Vektorjrechnung, die /o. PI ./ M ath, das Rechnen m it Vektoren velar /Adj.j [v..] Phon et.: ein velarer (am Velum gebildeter) Lau t Velo, das; -s, -s [v ..] Schweiz. Fahrrad Velftur, der; -s, jo. Pl.j [volu:r, auch v e..] 1. Velourleder — 2 . Velours (1) Velour | : / Velours | Velours, der; jo. Pl.j [voluir, auch ve.., Gen. .. rs] 1. jBez. für Gewebe, deren Oberseite durch kurzen, samtartigen Flor II.2 gekennzeichnet ist/ — 2 . Tep­ pichware mit samtartigem Flor (IL 2): der Korridor war mit rotem V. ausgelegt Velours (mit * auch Velour] )| *-Ieder, das jo. P l.f weiches Leder, bes. Kalbs-, Ziegenleder, m it samt­ a rtig geschliffener Oberfläche; *-papier, das jo. P l.f m it einer samtartigen Oberfläche versehenes starkes Papier; -teppich, der Teppich mit samtartigem Flor (11.2) Velum, das; -s, Vela [v..] Phonet. hinterer Teil des Gaumens Velvet, der; -s, jo. Pl.j [vslvot] Samt aus Baum­ wolle Velveton, der; -s, jo. Pl.j [velveton] angerauhtes,, samtartiges, kräftiges Baumwollgewebe Vene, die; -n [v ..] Blutgefäß, das das Blut dem Herzen zuführt; dazu venös /Adj./: venöses (in den Venen enthaltenes) Blut; v enöse Blutgefäße (Venen) Ventü, das; -s, -e [v ..] 1. Vorrichtung, durch die der Durchfluß von flüssigen od. gasförmigen M edien in Leitungen reguliert werden kann: ein V. öffnen* schließen, zudrehen; das V. am Fahrradschlauchj O er brauchte ein V. für seinen Ärger (jmdn., etw., an dem er seinen Ärger abreagieren konnte) — 2* Mus. 2 .1 . mechanische Vorrichtung an Blechblas­ instrumenten, durch die die Stimmung des Instru­ ments verändert werden kann 2.2 . Klappe an der Orgel, die die Zufuhr des Luftstroms zu den Pfeifen regelt Ventilation, die; jo. Pl.j [v ..] 1. Bewegung von Luft od. Gasen, bes. die Belüftung, Zuführung von Frischluft: für eine gute V. im Saal sorgen — 2. Vorrichtung zur (Be)lüftung: das Kino hat keine ausreichende V. Ventilator, der; -s, Ventilatoren [v ..] mit einem (Elektro)motor betriebenes Gerät, das bes. zur Venti­ lation in geschlossenen Räumen od. zur Kühlung von Motoren verwendet wird ventilieren jsw. Vb.; hat/ 1. einen Baum v. (be­ lüften) — 2 . etw. sorgfältig erwägen, erörtern: dieses- Problem muß noch ventiliert werden verabfolgen jsw. Vb.; hat/ jmdm. etw. verabreichen verabreden, verabredete, hat verabredet 1.1 . etw. (mit jmdm.) vereinbaren: ein Stelldichein (mit jmdm.) v.; auf ein verabredetes Zeichen los­ laufen; wir trafen uns wie verabredet 1.2 . sich (mit jmdm.) v. m it jmdm. ein Treffen vereinbarenr ich habe mich mit ihr (um siebzehn Uhr, am Bahnhof) verabredet; mit jmdm. verabredet sein (ein Treffen mit jmdm. vereinbart haben) Verabredung, die; - e n 1. jvorw. Sg.j das Verab­ reden (1.1): die V. einer Zusammenkunft — - 2.1* das, was verabredet worden ist: eine V. einhalten 2.2 , eine V. haben (mit jmdm. verabredet sein) verabreichen jsw. Vb.; hat/ jmdm. etw., bes. eine Speise, ein Medikament, geben, reichen: dem Kran­ ken leichte Kost v .; in diesem Restaurant werden Tag und Nacht warme Speisen verabreicht (aus­ gegeben); vo n diesem Medikament müssen zwei­ mal täglich zwanzig Tropfen verabreicht (ein­ gegeben) werden verabsäumen jsw. Vb.; hat/ etw. v . es versäumeny unterlassen, etw. Bestimmtes zu tun: er hat (es) verabsäumt, Bescheid zu geben verabscheuen jsw. Vb.; hat/: etw., jmdn. v . (vor etw., jmdm. Abscheu empfinden) verabschieden, verabschiedete, hat verabschiedet 1.1 . sich (von jmdm.) v. sich in bestimmter W eise
Verabschiedung — verantworten 1231 m eist mit einer Grußformel, von jmdm . beim Weg­ gang trennen: er hat sich sehr herzlich, nicht (von uns) verabschiedet; ich möchte mich von, bei Ihnen v. 1 .2 . jmdn. v .: der ausländische Gast wurde auf dem Flugplatz feierlich verabschiedet (ihm wurde ein feierlicher, zeremonieller Abschied bereitet) — 2 . der Offizier wurde aus dem aktiven Dienst verabschiedet (in Ehren entlassen) — 3 . ■etw., bes. ein Gesetz, annehmen und für rechts­ kräftig erklären; dazu Verabschiedung, die; -en jvorw. 8g./ verabsolutieren /sw, Vh.; hat/ etw., das nur unter bestimmten Bedingungen gültig sein kann, als all­ gemein, für alle Fälle gültig hinstellen: das Ergeb­ nis dieses Experiments darf man nicht v. verachten, verachtete, hat verachtet 1. jmdn., etw. v. jmdm., einer Sache, bes. einem Verhalten, (aus moralischen Gründen) keine Achtung entgegen­ bringen: er verachtet ihn (wegen dieser Hand­ lungsweise); Feigheit v. — 2. etw. mißachten (2): das Gesetz, eine Gefahr, alle Ermahnungen v. + umg. etw. ist nicht zu v. /drückt aus, daß der Sprecher etw. a ls besonders gut und begehrenswert unsiehtf: der Braten, Wein ist nicht zu v. verachtenswert fAdj.f wert, verachtet (1) zu werden verächtlich fAdj.f mit, voll Verachtung (1), ab­ fällig: ein verächtlicher Blick; v. von jmdm. sprechen Verachtung, die; -, jo. Pl.f das Verachten 1. fzu verachten 1/: jmdn. mit, voll V. ansehen; jmdn. m it V. (mit Nichtachtung) strafen — 2 . fzu ver­ achten 2/: die V. aller Gefahren verachtungs| -wert fAdj.f verachtenswert; -würdig fA d j.f verachtenswert veralbern jsw. Vb.; hat/ umg. jmdn. zum Narren halten: du willst mich wohl v. ? verallgemeinern jsw. Vb.; hat/ einen Einzelfäll, einen bestimmten Sachverhalt, eine bestimmte E r ­ fahrung für ällgemeingültig, für alle ähnlichen Fälle zutreffend erklären: dieses Forschungsergebnis kann man nicht v.; dazu Verallgemeinerung, die; -en veralten, veraltete, ist veraltet etw. veraltet etw. w ird unmodern, ist nicht mehr zeitgemäß, etw. wird durch die Entwicklung überholt: diese Mode v er­ altet schnell, ist bereits wieder veraltet; eine ver­ altete Technik, Anschauung; veraltete (außer Ge­ brauch gekommene, nicht mehr übliche) Wörter, Sitten Veranda, die; -, - s/Veranden [v ..] überdachter, m eist verglaster und meist nicht heizbarer Vor-, Anbau an einem Wohnhaus, der mit den Wohn- räumen in Verbindung steht veränderlich fAdj.f: das Wetter bleibt v. (neigt weiterhin dazu, sich zu ändern) verändern /sw. Vb.; hat/ 1.1 . jmdn., etw. v. jmd m ., einer Sache ein anderes Wesen, eine andere Beschaffenheit geben: dieses Erlebnis hat ihn ver­ ändert; die Verhältnisse, W elt v. (wollen) 1.2 . sich v . ein anderes Aussehen, Wesen, eine andere B e­ schaffenheit annehmen, anders werden: der Ort hat sich in den letzten Jahren sehr verändert; er hat sich äußerlich kaum verändert (sieht fast so aus wie früher) — 2. umg. er will sich v. (seine Stel­ lung, den Beruf, die Wohnung wechseln); dazu Veränderung, die; -, - e n ; zu 1: gesellschaftliche, revolutionäre Veränderungen verängstigen jsw. Vb.; hat/ jmdn. in Angst ver­ setzen, einschüchtern: das Kind wird durch Dro­ hungen nur verängstigt; unser Kind wirkte völlig verängstigt verankern fsw. Vb.; hat/ etw. v . einem (hoch auf- ragenden) Gegenstand durch Verbindung m it seiner Umgebung, bes. m it dem Boden, festen H alt, Stand geben: die,Sendemaste mit Stahlseilen v.; O ein verfassungsmäßig verankertes (festgelegtes) Hecht veranlagen fsw. Vb.; hat; auch veranlagt/ fachspr.: jmdn., etw. v . (die Höhe der Steuern für jmdn., etw. veranschlagen) veranlagt fAdj.; nicht adv.; auch veranlagen/ in bestimmter Weise v. 1 .1 . eine bestimmte physio­ logische Eigenschaft habend: ein krankhaft v er­ anlagter Mensch; zu etw. v . sein: dazu ist er nicht v .; krankhaft v. sein 1 .2 . bestimmte charakterliche Eigenschaften habend: humorvoll v . sein Veranlagung, die; -, -e n I. das Veranlagen: die V. zur Gewerbe-, Vermögenssteuer — fi .1 .1 , eine praktische V. haben (praktisch veranlagt sein); das ist eine krankhafte V. 1 .2 . bestimmte charakter­ liche Eigenschaft: er hat eine glückliche V. (er ist glücklich veranlagt) veranlassen, veranlaßt©, hat veranlaßt 1.1. etw. v. dafür sorgen, daß etw. durchgeführt wird:jmds. Be­ strafung, Auszeichnung v.; wir v. alles Kotige, Weitere 1.2 . jmdn. v ., etw. Bestimmtes zu tun jmdn. dazu bringen, etw. Bestimmtes zu tun: etw. veranlaßt jmdn. zum Nachdenken; sein Beneh­ men veranlaßte uns einzugreifen; sich zu etw. ver­ anlaßt sehen, fühlen Veranlassung, die; -, - e n jvorw. Sg.j 1.1 . Beweg­ grund: er gab nie V. zu einem Streit; es besteht keine V. zu einer besonderen Erklärung 1.2 . [in der Verbindung! auf jmds. V . (Anordnung) (hin): auf Y. des Arztes stellte er das Rauchen ein; diese Maßnahme geschah auf seine V. hin veranschaulichen fsw. Vb.; hat/ etw. (durch An­ schauungsmaterial) anschaulich, deutlich machen: die einzelnen Ergebnisse werden in Tabellen veran­ schaulicht veranschlagen jsw. Vb.; hat/ etw. v . im voraus berechnen, einschätzen, wieviel für etw., bes. an Zeit, Geld, notwendig ist: die Kosten für einen Bau, die Höhe der Steuern für jmdn. v .; die Kosten wurden auf 1000 Mark veranschlagt; er brauchte dafür weit mehr Zeit als veranschlagt; O seine Hilfe kann man nicht hoch genug v. (bewerten, ein­ schätzen) veranstalten, veranstaltete, hat veranstaltet ein Unternehmen (2.1), an dem viele Personen als M it­ wirkende, als Zuschauer, Zuhörer teilnehmen, (organisieren und) stattfinden lassen: eine Tagung, ein Autorennen v .; dazu Veranstalter, der; -s, - Veranstaltung, die; -, - e n 1. das Veranstalten: die V. einer Tagung, Volkszählung — 2 . das, was ver­ anstaltet wird: eine sportliche, geschlossene V.; an einer V. teilnehmen; die V. beginnt um 20 Uhr verantworten, verantwortete, hat verantwortet 1. etw. v . sich mit dem, was man veranlaßt hat, mit seinem Handeln, Verhalten identifizieren und ge­ gebenenfalls die Folgen tragen: eine Maßnahme, Entscheidung v.; etw. jmdm. gegenüber, vor jmdm. v .; eine solche Handlungsweise ist nicht zu v .; ich kann das nicht v. — 2. sich rechtfertigen, sich verteidigen: du wirst dich dafür v. müssen;
1232 verantwortlich — Verbannung er muß sich vor Gericht (wegen Unterschlagung) v. verantwortlich /A dj./1 . die Verantwortung für etw.9 jmd n . tragend: der verantwortliche Minister; für etw. (jmdm. gegenüber) v. sein; sich für etw., jmdn. v. fühlen; jmdn. (für etw.) v. machen (jmdn, verpflichten, die Folgen seiner Handlung zu tragen; behaupten, daß jmd. die Schuld an etw . trägt); für etw. v . zeichnen (durch Unterschrift die Verantwortung für etw. übernehmen); die Verant­ wortlichen zur Rechenschaft ziehen — 2* mit Ver­ antwortung verbunden, Verantwortung erfordernd: eine verantwortliche Aufgabe, Stellung Verantwortlichkeit, die; -en 1.1. jo. PI./ das Verantwortlichsein: die V. eines Leiters für die Planerfüllung 1.2 . /nur im Pl.f die Verantwort­ lichkeiten (Bereiche, für die jmd. verantwortlich ist) abgrenzen, festleg en Verantwortung, die; /o. Pl.f 1. jmdm. zukom­ mende, zufallende Aufgabe, Verpflichtung, Bereit­ schaft, für sein od. ein von ihm veranlagtes Tun, Nichttun Rechenschaft abzulegen und die Folgen zu tragen: eine schwere V.; die V. (für etw., jmdn.) haben, tragen, übernehmen, ablehnen; sich der V. entziehen; auf deine V. (du mußt das verant­ worten)! — 2 . jmdn. (für etw., wegen einer Sache) zur V. / ziehen verantwortungs/Verantwortungsl -bewußt /Adj./ der (übernommenen) Verantwortung bewu ßt: v. handeln; dazu -bewußtsein, das; -gefühl, das jo. P L / Bereitschaft, für etw. die Verantwortung zu tragen (ohne dazu verpflichtet zu sein); -los /A dj./ in einer nicht zu verantwortenden A rt und Weise: v. handeln; dazu -losigkeit, die; -, jo. Pl.f; -voll /A dj.f 1. verantwortungsbewußt: ein verantwor­ tungsvoller Forscher — 2 . m it großer Verant­ wortung verbunden: eine verantwortungsvolle Arbeit verarbeiten, verarbeitete, hat verarbeitet 1.1 . etw., bes. einen Rohstoff, in einem Arbeitsprozeß zu einem (anderen) Produkt umformen: Holz, Metall v .; Fleisch zu Wurst, den Stoff zu einem Kleid v. 1.2 . etw. durch geistige Arbeit in etw. umsetzen, für etw. nutzbar machen: er verarbeitete seine N otizen zu einem Artikel; Daten, Materialien v .; das Ge­ hirn nimmt Signale auf und verarbeitet sie; das Kind kann so viele Eindrücke nicht so schnell v. (bewältigen); dazu Verarbeitung, die; jo. Pl.j verargen jsw. Vb.; hat/ geh. jmdm. etw. übel­ nehmen: ich kann es Ihnen nicht v., wenn Sie sich anders entscheiden verärgern jsw. Vb.; hat/ jmdn. ärgerlich machen, verstimmen: wir haben ihn mit unserem Ansinnen verärgert; deine Bemerkung hat ihn sehr verärgert; wir waren darüber verärgert verarmen jsw. Vb.; ist/ 1. seinen Besitz, sein Ver­ mögen verlieren, arm werden: eine verarmte Adels­ familie — 2 . g eistig v . (geistig anspruchslos werden) verarzten, verarzten, verarztete, hat verarztet u m g . jmdn. v . jmdm. notdürftig Erste Hilfe leisten: die Mutter hat die Kleine erst einmal selbst ver­ arztet; O scherzh. nun waren alle Gäste, Warten­ den verarztet (versorgt 2, abgefertigt 1.3) verästeln, sich jsw. Vb.; hat/1 .1 . der Baum hat sich stark verästelt (hat sich in viele kleine Äste ver­ zweigt) 1.2 . Blutgefäße, Nervenfasern v. sich (gehen in mehrere, immer kleinere Stränge über) verausgaben jsw. Vb.; hat/ 1.1 . für den Bau des Ferienheims hat der Betrieb 200000 Mark ver­ ausgabt (ausgegeben, verbraucht); die verausgabte Summe überstieg den Voranschlag 1.2 . sich v . sein Geld völlig ausgeben, verbrauchen: diesen Monat, durch den Kauf des Autos hat er sich total verausgabt 1.3. sich, etw. v . seine körper­ lichen, geistigen Kräfte in einer Tätigkeit ver­ brauchen: der Sportler hat sich beim Endlauf völlig verausgabt; zu 1.1 u. 1.3 Verausgabung, die; -, jo. Pl.f verauslagen jsw. Vb.; hat/: für jmdn. Geld v. (für jm d n . Geld auslegen) veräußerlich /Adj.; nicht adv.j: die Rechte an diesem Werk sind nicht v. (dürfen nicht veräußert werden) veräußern jsw. Vb.; hat/ etw., bes. einen (wert­ vollen) Gegenstand aus seinem Besitz, verkaufen, bes. um dadurch zu Geld zu kommen: er will einige Gemälde aus seiner Sammlung v.; er hat die Rechte auf dieses Werk veräußert Verb, das; -s, -en [v ..] Gramm, konjugierbares Wort, das eine Tätigkeit, einen Vorgang, einen Z u ­ stand bezeichnet verbal jAdj.j [v ..] 1. mit Worten, mündlich: der Streit wurde nur v. ausgetragen — 2. Gramm. a uf dem Verb beruhend, zum Verb gehörend, von einem Verb abgeleitet verballhornen jsw. Vb.; hat/ 1.1 . ein Wort, das man für falsch hält, verbessern wollen, aber es in Wirklichkeit dadurch entstellen: ein Wort v .; ein verballhorntes W ort 1.2 . ein Wort entstellen, um eine bestimmte, meist komische Wirkung zu erzielen: einen Namen v. Verband, der; -(e)s, Verbände I. aus Verbands­ material (in bestimmter Technik) angelegte B e­ deckung einer Wunde, eines erkrankten, verletzten Körperteils: einen V. anlegen, erneuern; den V. wechseln — I I .l . Vereinigung, Organisation von Menschen(gruppen) zu r Wahrung und Durch­ setzung gemeinsamer Interessen und Ziele: der V. der bildenden Künstler, K onsumgenossenschaften; der V. (Sportverband) der Ruderer; er ist Vor­ sitzender des Verbandes; einen V. gründen; einem V. beitreten, angehören — 2 . mehrere Truppen­ teile einer od. verschiedener Waffengattungen unter einem einheitlichen Kommando: ein motorisierter, schlagkräftiger V.; militärische Verbände — 3 . B io l . Gruppe zusammenlebender Tiere: der Ele­ fant lebt meist nur in kleineren Verbänden — 4. B auw . Verbindung von Baumaterial, bes. Ziegelsteinen, Balken, die beim Bauen über Fugen verlegt worden sind , so d aß sie sich gegenseitig stützen und eine größere Stabilität des Gebauten er­ zielt w ird : Ziegelsteine, Balken im V. legen Verband(s)| -kästen, der jPl. - kästen/ Behältnis m it Verbandmaterial, bes. für die Erste H ilfe; - m aterial, das /vorw. Sg.j Material, bes. Binden, Mull, Heftpflaster, m it dem Verbände (I) angelegt werden können; -päckchen,»das in luftdichter Hülle zu einem Päckchen zusammengelegte keimfreie K o m ­ presse und Binde aus M ull, bes. für die Erste H ilfe; - zeug, das vgl. -m aterial verbannen jsw. Vb.; hat/ jmdn. aus einem bestimm­ ten Gebiet, Ort, Land ausweisen (und ihn zum A uf­ enthalt an einen w eit entfernt gelegenen Ort schicken), um ihn dadurch zu strafen: er wurde für drei Jahre (auf eine Insel) verbannt; dazu Verbannung, die; -, - e n jvorw. Sg.j
verbarrikadieren — verbinden 1233 verbarrikadieren jsw. Vb.; hat/ etw., sich v. zur Deckung, Verteidigung den Zugang zu etw., zu sich durch aufgetürmte Gegenstände, hingestellte H ind e r­ nisse versperren: die Tür war verbarrikadiert; er hatte sieh im Haus verbarrikadiert verbauen jsw.Vb.; h at/1.1 . etw. durch ein Bauwerk versperren: durch den Neubaublock wurde uns die Aussicht auf die, der gerade W eg zu den Gärten verbaut 1.2 . jmdm., sich etw. v .: durch diese dumme Sache hat er sich seine Zukunft verbaut (die Möglichkeiten zum Weiterkommen versperrt) — 2.1 . Baum aterial für die Errichtung eines Baues verbrauchen: die Steine sind alle verbaut worden 2.2 . Geld für die Errichtung eines Baues verbrau­ chen: er hat sein ganzes Geld verbaut — 3 . das Haus ist völlig verbaut (ist hifisichtlich seiner räumlichen Aufteilung völlig unzweckmäßig an- gelegt) verbeißen, verbiß, hat verbissen j / auch ver­ bissen/ 1. (sich) etw., bes. eine (Gefühlsäußerung, v. etw., bes. eine (Gefühlsäußerung, m it Mühe zu­ rückhalten, unterdrücken: (sich) den Schmerz, das Lachen v .; er verbiß sich, etwas dazu zu sagen — 2. ein Tier verbeißt sich in etw., jmdn. ein Tier beißt sich an etw., jmdm . fest und läßt nicht los: die Hunde haben sich ineinander verbissen; der Tiger hat sich in den Arm des Dompteurs ver­ bissen; O er hat sich l n diesen Gedanken, in seine Arbeit verbissen (hält hartnäckig an diesem Ge­ danken fest, widmet sich seiner Arbeit fanatisch und zäh) — 3 . fachspr. fvon Schalenwild, Hasen, Kaninchen/ Wild verbeißt einen Baum (Wild be­ schädigt einen Baum durch Abbeißen von Trieben und Knospen, so daß er im Wachstum geschädigt w ird od. eingeht) verbergen (er verbirgt), verbarg, hat verborgen 1.1 . jmdn., sich, etw. den Blicken, dem Zugriff anderer entziehen, jm d n ., sich, etw. verstecken: ein en Verfolgten in seinem Haus v., verborgen halten; er verbarg sich hinter einem Strauch; sich vor jmdm. v .: sich vor den Verfolgern v.; das Gesicht in den Händen v. (die Hände so vor das Gesicht halten, daß sie es bedecken); eine verborgene (ab­ gelegene, von etw. verdeckte) Ecke des Parks; deine Absicht ist mir nicht verborgen geblieben (habe ich erkannt); im verborgenen (von anderen unbemerkt) bleiben 1.2 . etw. nicht merken lassen: seine Freude, Erregung über etw. v . ; er verbarg seine Unsicher­ heit hinter forschem Auftreten — 2 . jmdm. etw. verheimlichen: warum ha st du das alles vor uns verborgen?; er teilte ihr seine verborgensten (heimlichsten) Gedanken mit; er h at offenbar etwas zu v. (verheimlicht offenbar etwas, das ihn belasten könnte) verbessern jsio.' Vb.; hat/ 1.1 . etw. verändern und dadurch besser, schöner, vollkommener, wirksam er machen: die Lebensbedingungen der W erktätigen v.; die Qualität der Stoffe v.; eine neue, ver­ besserte Auflage eines Lexikons; er konnte sich, seine Leistungen v. (steigern 1.1) 1.2 . sich v. besser werden: die Lebensbedingungen haben sich verbessert 1.3 . er hat die Arbeitsstelle gewechselt, weil er sich finanziell v. kann (einen höheren Lohn, ein höheres Gehalt erhalten kann) — 2 . etw., jmdn., sich korrigieren, berichtigen: einen B echen-, B echt- schreibfehler, die Aussprache eines W ortes v .; jmdn. v . (jmds. sprachlich fehlerhafte Äußerung korrigieren); ich muß mich v . (muß berichtigen, was ich gesagt habe) Verbesserung, die; -, -e n 1. jzu verbessern 1.1 u. 2f das Verbessern; zu 1.1: die V. der Arbeits- und Lebensbedingungen, Leitungstätigkeit; die tech­ nische V. des Produktionsablaufs; zu 2: als Haus­ aufgabe erhielten die Schüler die V. (Berichtigung der Fehler) des Diktats — 2 . jzu verbessern 1.1/ das Verbesserte: eine technische V. iii die Produk­ tion überführen Verbesserungs|Vorschlag, der jvorw. in der soz. Prod uktion gebraucht! Vorschlag, durch den etw. (technologisch) verbessert werden kann: durch den V. konnte der Betrieb beträchtliche Mittel ein­ sparen verbeugen, sich /sw. Vb.; hat/ sich (vor jmdm.) v. vor jmdm., bes. zum Gruß od. zum Zeichen der Ehr­ erbietung, K opf und Oberkörper nach vorn beugen: sich tief (vor jmdm.) v.; er verbeugte sich vor dem Publikum; dazu Verbeugung, die; -, -en: eine tiefe V. machen verbeulen /sw. Vb.; hat/ etw. v . verursachen, daß etw., bes. ein Blechteil, durch Stoß, Druck Beulen bekommt: bei dem Unfall wurde der rechte K ot­ flügel verbeult; ein verbeulter (Beulen aufweisen­ der) Eimer verbiegen, verbog, hat verbogen 1.1 . einen meist länglichen metallenen Gegenstand durch Biegen aus seiner normalen, richtigen Form bringen und d a­ durch krum m (und unbrauchbar), machen: D raht, einen Nagel v.; verbogene Eisenträger; eine ver­ bogene Stoßstange 1.2 . sich v. durch Biegen krumm (und unbrauchbar) werden: die Lenkstange hat sich verbogen verbiestern jsw. F6 .;hat/ landsch., bes. norddt. 1. jmdn. verwirren, durcheinanderbringen: die Fragerei hatte ihn völlig verbiestert — 2 . etw. verärgert jmdn.: sein Beneh men verbiesterte die Mitarbeiter; verbiestert dreinschauen verbieten, verbot, hat verboten 1.1. jmdm. etw. nicht erlauben: Jugendlichen unter 18 Jahren ist der Eintritt verboten; Bauchen verboten (hier darf nicht geraucht werden)!; er hat ihm sein Haus verboten (untersagt, sein Haus zu betreten); ver­ botener Weg (Weg, der nicht begangen, befahren werden darf) 1.2 . etw. verbietet (jmdm.) etw. etw. erlaubt jmdm. etw. nicht: das verbietet (mir) mein Stolz, Ehrgefühl; etw. verbietet sich von selbst (ist aus Gründen, die in der Sache selbst liegen, nicht möglich) + u m g . verboten (unmöglich, komisch) aussehen: er sieht in diesem Mantel verboten aus; — jmdm. den / Mund v. verbilden, verbildete, hat verbildet jvorw. im Pass./ 1. er ist durch diesen Unterricht verbildet (worden) (ihm sind dadurch falsche Wertmaßstäbe anerzogen worden); ein verbildeter Geschmack — 2. durch das mangelhafte Schuhwerk sind seine Füße verbildet (deformiert 2) (worden) verbilligen jsw. Vb.; hat/ etw. v . den Preis für etw. herabsetzen: der Artikel wurde verbilligt; jvorw. im Part. Prät.j verbilligte Eintrittskarten verbinden, verband, hat verbunden 1.1 . jmdm. die Augen v. (jmdn. am Sehen hindern, indem man ihm ein Tuch um die Augen bindet) 1.2 . jmdn., etw. v . jmdm . einen Verband anlegen, eine Wunde, einen erkrankten, verletzten Körperteil mit einem Verband
1234 verbindlich — verblassen bedachen: den Verletzten v .; eine Wunde, die ver­ letzte Hand notdürftig, frisch v. — 2.1 . Gegen­ stände, bes. Teile, durch etw. aneinander, m itein­ ander befestigen: Maschinenteile durch Schrauben v .; die Räder sind durch eine Achse miteinander verbunden 2.2 .1 . etw. mit etw. v . etw. so an etw. befestigen, durch etw. m it etw. anderem zu einer Einheit machen, daß zwischen beiden ein Prozeß vor sich gehen kann: den Schlauch mit dem Wasser­ hahn, das Radio mit dem Stromnetz v. 2 .2 .2 . etw. verbindet etw. m it etw. etw. bildet einen (Ver­ kehrsw eg zwischen Bereichen (1), Orten: ein Damm verbindet die Insel mit dem Festland 2.3 . eine telefonische Verbindung hersteilen: v . Sie mich bitte mit Berlin, mit der Telefonnummer...; einen Augenblick bitte, ich verbinde; Entschuldigung, falsch verbunden — 3 .1 . mehrere (verschiedene) Dinge zu einem Ganzen machen: Buchstaben zu Wörtern v.; Kalk, Wasser und Sand zu Mörtel v. 3.2 . Chem. etw. verbindet sich mit etw. zu etw. eiri Stoff, chemisches Element vereinigt sich m it einem anderen zu einer chemischen Verbindung: Chlor verbindet sich mit Natrium zu Kochsalz — 4.1 . etw. ist mit etw. verbunden etw. ist an be­ stimmte Voraussetzungen, Bedingungen, Umstände gebunden: die Aufgabe ist mit großer Mühe ver­ bunden; die Erbschaft war mit bestimmten Be­ dingungen verbunden 4.2 . etw. verbindet sich für jmdn. mit etw. etw. steht für jmdn. mit etw. in Zu­ sammenhang: für ihn verbindet sich mit diesem Namen, Begriff nichts 4.3 . etw. mit etw. anderem gleichzeitig erledigen: das Angenehme mit dem Nützlichen v.; er hat die Dienstreise mit einem Besuch bei uns verbunden — 5 .1 . etw. verbindet Menschen etw. schafft und erhält enge Beziehungen zwischen Menschen: uns v. gemeinsame Inter­ essen; die beiden verband eine feste, jahrelange Freundschaft 5.2 . etw. verbindet jmdn. mit jmdm., etw. jmd. hat durch etw. eine enge Be­ ziehung zu jmdm., etw.: durch jahrelange Tätig­ keit war er aufs engste mit ihm, mit dem Betrieb verbunden; unvergeßliche Erlebnisse v. ihn mit diesem Land — 6 . sich mit jmdm. verbünden: sie haben sich zu gemeinsamem Vorgehen verbunden + sich jmdm. verbunden fühlen (sich jmdm. zu­ getan, mit jmdm. solidarisch fühlen); vera ltend geh. jmdm. verbunden sein jmdm. zu Dank ver­ pflichtet sein: ich bin Ihnen sehr verbunden verbindlich /A dj.f 1.1 . freundlich und zuvorkom­ mend: der Verkäufer h at eine verbindliche Art; ein paar verbindliche W orte wechseln; v. lächeln 1.2 . verbindlich(st)en Dank fDankesformell — 2 . verpflichtend (1, 3.1): eine verbindliche Ab­ machung ; diese Anordnung ist für alle Mitarbeiter v .; etw. v. Zusagen Verbindlichkeit, die; -en 1. /nur im Pl.f er ver­ suchte, uns m it ein paar Verbindlichkeiten (höf­ lichen Redensarten) loszuwerden — 2 . fo. Pl.f zu erfüllende Verpflichtung (1): die V. des Völker­ rechts — 3 . /vorw. Pl.f Pflicht zur Zahlung einer Geldsumme, bes. von Schulden: Verbindlichkeiten erfüllen, (gegen jmdn.) haben Verbindung, die; -, -en 1./zu verbinden 2.1 u. 2 .2 .2/ jdas Verbinden; zu 2.1: die V. der einzelnen Bau­ teile ausführen; zu 2.2 .2: die V. der beiden Städte soll später von einer S-Bahn übernommen werden — 2.1 .1 . das, was etw. m it etw. verbindet (2.2 .2): dieser Damm ist die V. der Insel zum Festland 2.1 .2 . /vorw. Sg.; zu verbinden 2.2/ Zustand des Verbundenseins (von etw.) mit etw.: die V. m it dem Stromnetz hersteilen; durch die starken Schnee­ fälle ist der Ort von jeder V. zur Außenwelt ab­ geschnitten 2 .2 . Verkehrsverbindung: eine direkte V. zur Hauptstadt, nach B ; die schnellste V. dort­ hin ist die Eisenbahn 2.3 . /vorw. Sg./ Möglichkeit, m it jmdm . telefonisch zu sprechen: die V. her­ steilen; keine V. bekommen 2.4. (enge) Beziehung zwischen (Gruppen von) Menschen, zu jmdm., zu etw.: freundschaftliche, politische, internationale Verbindungen; ich habe die V. zu ihr verloren, abgebrochen; mit jmdm. V. haben, in V. stehen, treten; sich mit jmdm. in V. setzen 2.5 . /vorw. PI./ Beziehung (1-3): gute Verbindungen haben; er weiß seine Verbindungen zu nutzen, hat keiner­ lei V. — 3. Beziehung (2), Zusammenhang: die Polizei brachte sein Verschwinden mit dem Ver­ brechen in V.; eine V. zwischen gewissen Vor­ kommnissen sehen; eine enge V. zwischen Theorie und Praxis; /in der Verbindung/ in V. mit zu­ sammen mit: die verbilligte Fahrkarte gilt nur in V. mit dem Studentenausweis — 4 . Verbindungs­ linie: eine Gerade ist die kürzeste V. zwischen zwei Punkten — 5 . Chem. Stoff, der durch chemische Vereinigung von verschiedenen chemischen Elemen ­ ten, Stoffen entstanden ist: Kochsalz ist eine che­ mische V. — 6. organisatorischer Zusamm en­ schluß : eine geheime, verbotene V .; eine / schla­ gende V. — 7. Sprachwiss. eine syntaktische, semantische Einheit bildende Gruppe von Wörtern Verb|ndungs| -linic, die Linie, die zwei Punkte (3) verbindet: die Gerade ist die kürzeste V. zwischen zwei Punkten; -mann, der /PL -männer, -leute/ jm d ., der beauftragt, eingesetzt ist, in Angelegen­ heiten einer bestimmten Verbindung (2.4) tätig zu sein: jmdn. als V. einsetzen; -tür, die Tür zwischen zwei Räumen verbissen /Adj.; / auch verbeißen/ 1. ein ver­ bissenes (Ärger, Angespanntheit ausdrückendes) Gesicht machen; er sah v. aus — 2 . hartnäckig und zäh: v ., m it verbissenem Fleiß an einer Aufgabe arbeiten; die Mannschaft kämpfte v. um den Sieg — 3. /adv./ das darfst du nicht so v. sehen (so ernst nehmen)!; zu 2 Verbissenheit, die; -, /o. PI./ verbitten, sich, verbat sich, hat sich verbeten sich etw. v . nachdrücklich von jmdm. verlangen, etw. zu unterlassen, weil man es als Affront emp­ findet: er verbat sich jede Einmischung in seine persönlichen Angelegenheiten; diesen Ton ver­ bitte ich mir! verbittern /sw. Vb.; hat/ 1.1 . etw. verbittert jmdn. Enttäuschung über Mißerfolge, erlittenes Unrecht erfüllt jmdn. m it ständiger Unzufriedenheit, stän­ digem Groll, macht jmdn. pessimistisch und unzu­ gänglich: seine Erfolglosigkeit hat, die ständigen Schikanen haben ihn verbittert; ein verbitterter alter Mann 1.2 . sich etw. v . sich die Freude, Lust an etw. verderben: sich das Leben, den Urlaub nicht v. lassen; zu 1.1 Verbitterung, die; -, /o. Pl.j das Verbittertsein verblassen, verblaßte, ist verblaßt etw. verblaßt 1.1 . der Farbton, die Färbung von etw. läßt in der Intensität nach: die Tapeten, Farben sind schon etwas verblaßt; ein verblaßtes Foto 1.2 . die Er­
Verbleib — verbreiten 1235 innerung an dieses Erlebnis verblaßt (schwindet) langsam Verbleib, der; -(ejs, jo. Pl.f Ort, wo sich eine ge­ suchte, vermißte Person, Sache befindet: jmds. V. ermitteln; niemand weiß etwas über seinen V., über den V. des Buches verbleiben, verblieb, ist verblieben 1* wie seid Ihr (mit ihm) verblieben (was habt Ihr miteinander, habt Ihr mit ihm vereinbart)?; wir sind so ver­ blieben (wir haben vereinbart), daß er g eht, wenn wir bis zwölf Uhr nicht bei ihm sind — 2 . etw. verbleibt jmdm. etw. bleibt jmdm. von einer größeren Menge übrig: das Geld, das ihm verblieben war, reichte dafür nicht aus; die noch verbliebenen Urlaubstage wollte er in B verbringen — 3 . bleiben (1): fvorw. in amtlichen Verlautbarungen! er muß noch eine Woche im Krankenhaus v.; die Unter­ lagen v. beim Gericht; nach diesem Vorfall w^r sein weiteres Verbleiben in diesem Betrieb nicht möglich; v e r a lt e n d /als Schlußformel unter Briefen/ mit besten Grüßen verbleibe ich (bin ich weiterhin, bleibe ich) ihr F. M. verbleichen, verblich, ist verblichen 1.1 . verblassen: die Farben des Vorhangs sind schon verblichen; das verblichene Blau der Jacke 1.2 . die Erinnerung daran verblich (schwand) allmählich verblenden, verblendete, hat verblendet 1. etw. verblendet jmdn. etw. raubt jmdm. die Einsicht, Vernunft: seine Erfolge hatten ihn völlig ver­ blendet; von Haß, Eifersucht verblendet sein; sie waren völlig verblendet (irregeführt) — 2 . fa ch - sp r. Mauerwerk, eine Wand mit etw., bes. einem wertvollen M aterial, verkleiden: den Sockel des Hauses mit Kacheln v. verblöden, verblödete, ist verblödet 1. schwach­ sinnig werden: durch eine Krankheit v. — 2. umg. stumpfsinnig werden: bei solcher eintönigen Arbeit verblödet man verblüffen jsw. Vb.; hat/ jmdn. so in Erstaunen versetzen, daß er nicht sogleich weiß, was er sagen, tun soll: seine Antwort verblüffte uns; er ver­ blüffte uns mit seinen Kenntnissen; ihn konnte nichts v .; es ist verblüffend (erstaunlich, über­ raschend), wie schnell er das begriffen hat; er war völlig verblüfft (erstaunt, überrascht), als er uns dort sah; dazu Verblüffung, die; -, fo. Pl.f das Verblüfftsein verblühen jsw. Vb.; ist/ aufhören zu blühen: die Astern v. rasch bei diesem Wetter, sind schon verblüht; <> ihre Schönheit ist verblüht verblümt fA d j.f durch Umschreibung verhüllt: sich v . ausdrücken verbluten, verblutete, ist verblutet an starkem Blut­ verlust sterben: er verblutete am Unfallort; wäre die Hilfe nicht sofort gekommen, wäre er ver­ blutet verbocken jsw. Vb.; hat/ salopp: wer hat denn das verbo ckt (wer hat denn dies angestellt, ver­ schuldet)? verbohrcn, sich fsw. Vb.; hat/ umg. sich in etw. y. sich starrsinnig auf eine abwegige Ansicht, auf ein Vorhaben festlegen: sich in eine Idee v .; fvorw. im Part. Prät.f ein verbohrter (starrsinnig auf etw. festgelegter) Mensch; verbohrte Ansichten haben; verbohrt sein; dazu Verbohrtheit, die; -, jo. Pl.f verborgen fsw. Vb.; hat/: etw. (an jmdn.) v. (jmdm. etw. leihen 2) Verbot, das; -(e)s, -e Aufforderung, Anordnung, mit der jmd. jmdm. verbietet, etw. Bestimmtes zu tun: ein polizeiliches, ärztliches, strenges V.; sich an ein V. halten; gegen ein V. verstoßen Verbots| -Schild, das Schild , auf dem ein Verbot schriftlich fixiert ist: ein V. mit der Aufschrift ,Rasen betreten verboten4; -tafel, die vgl. -Schild; - Zeichen, das ein Verbot ausdrückendes Pikto ­ gramm verbrämen fsw. Vb.; hat/ 1. ein Kleidungsstück v. den Batid von einem Kleidungsstück verzierend (mit Pelz) einfassen: ein mit Pelz verbrämter Mantel — 2. etw., das als negativ empfunden wird, durch Hinzufügen von etw. als angenehm Empfundenem positiv erscheinen lassen: einen trockenen Tat­ sachenbericht mit Humor v . ; eine Ablehnung mit schönen Worten v. verbraten (er verbrät), verbriet, hat verbraten salopp: alles Geld hat er an einem Abend v. (ausgegeben) Verbrauch, der; -(e)s, fo. Pl.f, f a c h s p r . Verbräuche 1.1 . die Hautcreme ist sehr sparsam im V. (man braucht davon nur wenig zu nehmen) 1.2 . verbrauchte Menge (von Waren): ein hoher V. an B u tter verbrauchen fsw. Vb.; hat; / auch verbraucht/ etw. v . 1.1 . etw. so verwenden, daß davon nichts übrigbleibt: er hat diesen Monat wieder über 1000 Mark verbraucht; wenig, viel Butter, Gas, Strom v .; das Auto verbraucht zwölf Liter auf hundert Kilometer; alle Vorräte waren verbraucht 1.2 . etw. durch Gebrauch abnutzen, verschleißen: er v er ­ braucht viel Schuhwerk; die Luft im Zimmer war ziemlich verbraucht (arm an Sauerstoff und nicht mehr frisch) Verbraucher, der; -s, - jmd., der Waren, Produkte zum (persönlichen) Verbrauch kauft Verbraucherpreis, der Preis, den der Verbraucher für eine Ware, ein Prod ukt bezahlen muß verbraucht jA d j.; / auch verbrauchen/ durch Arb eit, ein schweres, hartes Leben nicht mehr leistungsfähig: er ist, fühlt sich v.; v. aussehen verbrechen (er verbricht), verbrach, hat verbro­ chen /nur im Perf. u. Plusquamperf.j umg. etw. Schlimmes, Unrechtes tun: was haben wir denn verbrochen? Verbrechen, das; -s, - schwere Verletzung des Straf- rechts, schwere strafbare Handlung (für die eine Freiheitsstrafe von mindestens zwei Jähren verhängt wird): ein V. begehen, aufdecken, aufklären, be­ strafen; ein V. gegen die Menschlichkeit Verbrechens | -aufklärung, die Aufklärung von Ver­ brechen; -bekämpfung, die Bekämpfung von Ver­ brechen Verbrecher, der; -s, - jm d ., der ein Verbrechen be­ geht, begangen hat verbrecherisch fAdj.f 1.1 . eine verbrecherische Handlung (ein Verbrechen) 1.2 . femot.f verbreche­ rische Elemente ( Verbrecher) — 2 . verbrecherische (in hohem Grade verantwortungslose) Machen­ schaften verbreiten, verbreitete, hat verbreitet j/* auch v erbreitet/ 1.1. etw. überall bekanntmachen: eine Nachricht überall, durch Rundfunk, Fernsehen v.; ein Gerücht v. 1 .2 . sich v .: diese Neuigkeit verbreitete sich sofort, sehr schnell (wurde sofort, sehr schnell überall bekannt) — 2 . sich y. von irgendwo aus (durch Zunahme) einen immer größe- 79 Wörterbuch
1236 verbreitern — verdächtig ren Bereich (1) einnehmen: dicker Qualm, U n ­ kraut verbreitete sich über den Platz; nach der Abreise der Gäste verbreitete sich im H aus eine wohltuende Stille —8 . jmd., etw. ruft in seinem Um­ kreis, um sich herum, etw. Bestimmtes hervor: er ver­ stand es, eine Stimmung der Heiterkeit (um sich) zu v .; der verdorbene Fisch verbreitete einen un­ angenehmen Geruch; der Krieg verbreitet (erregt überall) Angst und Schrecken — 4 . umg. sich v. sich weitläufig über etw. äußern: sich über ein Thema v, verbreitern /sw. Vb.; hat/ 1.1 . etw. (durch bauliche Maßnahmen) breiter machen: die Straße v . 1 .2 . sich v. breiter werden: zum Marktplatz hin ver­ breitert sich die Straße verbreitet fA dj.; /* auch verbreiten/: v . (in vielen Gebieten) trat Niederschlag auf; eine verbreitete (weithin anzutreffende) Ansicht verbrennen, verbrannte, h at/ist verbrannt 1. (hat) 1.1 . etw. durch Brennen vernichten: alte Briefe, Laub v . 1 .2 . jmdn. v . (jmds. Leichnam einäschern) 1.8 . Chem. Biol. Stoffe unter Einwirkung von Sauerstoff chemisch umsetzen: Kohlenhydrate wer­ den unter Mitwirkung von Sauerstoff zu Kohlen­ dioxid und Wasser verbrannt — 2 . (ist) 2.1 . etw. wird durch Brennen vernichtet, jmd. kommt durch Brennen um: die Dokumente sind alle mit ver­ brannt; bei der Explosion sind mehrere Menschen verbrannt 2.2 . etw. verkohlt durch zu intensive Ein­ wirkung von Hitze und wird ungenießbar: fvorw. im Part. Prät.j der Kuchen, Braten ist völlig ver­ brannt 2.8. etw. wird durch zu intensive Einwirkung von Hitze zerstört: der Basen verbrennt bei der langanhaltenden Hitze — 8 . (hat) 3.1 . sich v. sich eine Brandwunde zuziehen: er h at sich (an der Ofentür) verbrannt 3.2 . sich, jmdm. etw. v . sich, jmdm. an etw. eine Brandwunde zufügen: mit der heißen Brühe habe ich mir die Zunge verbrannt; die Sonne hat ihm den Rücken verbrannt —■4. (hat) die Sonne hat sein Gesicht verbrannt (ge­ bräunt) ; er war verbrannt + sich die / Finger, den /* Mund, die / Pfoten, / Schnauze, / Zunge v. Verbrennung, die; -, -e n 1. fo. PL; zu verbrennen 1/; zu 1.1: die V. von Müll — 2. Schädigung der Haut durch Feuer, Hitze: Verbrennungen ersten, zweiten Grades Verbrennungs| -kraftmaschine, die fa ch sp r . Maschine, die die bei der durch rasches Verbrennen eines Gemisches von Kraftstoff und Luft in einem Zylind e r entstehende Wärmeenergie i n nutzbare mechanische Energie umwandelt; -motor, der Ver­ brennungskraftmaschine; -produkt, das bei der und durch die Verbrennung (1.3) entstehender Stoff; -pro- zeß, der Vorgang des Verbrennens (1): die Atmung ist ein biologischer V .; -wärme, die Wärmemenge, die bei der vollständigen Verbrennung von festem, flüssigem od. gasförmigem Brennstoff frei wird verbriefen jsw. Vb.; hat/ etw. als berechtigten A n ­ spruch, als Recht urkundlich festlegen: fvorw. im Part. Prät.f verbriefte Rechte, Ansprüche verbringen, verbrachte, hat verbracht eine be­ stimmte Zeit irgendwie, irgendwo zubringen: die Zeit mit Lesen, krank im B ett v.; eine schlaflos verbrachte Nacht verbrüdern, sich jsw. Vb.; hat/ sich mit jmdm. eng (für ein gemeinsames Ziel) zusammenschließen, sich m it ihm solidarisieren: die Soldaten verbrüderten sich mit den revolutionären Arbeitern; dazu Ver­ brüderung , die; -, -en verbrühen, sich fsw. Vb.; hat/ sich durch heißes, kochendes Wasser (etw.) verbrennen: er h at sich beim Kochen (die Finger) verbrüht verbuchen fsw. Vb.; hat/ einen Betrag als Ein­ nahme od. Ausgabe verzeichnen: Zahlungen, eine Summe als Verlust v .; <0 etw. als Erfolg v. verbuddeln fsw. Vb.; hat/ la n d s ch . etw. vergraben (1) Verbum, das; -s, Verba [v..] Gramm, s. Verb verbummeln jsw. Vb.; hat/ umg. 1. Zeit ungenutzt, m it Müßiggang verbringen: er hat seinen ganzen freien Tag verbummelt — 2 . er hat seinen Arzt­ termin verbummelt (aus Nachlässigkeit nicht wahr- genommen) — 3 . er hat seinen Ausweis verbum­ m e lt (verlegt, verloren) Verbund, der; -(e)s, -e 1. T ech n . stabile Einheit verschiedener, miteinander verbundener Stoffe: Stahl­ beton ist ein Beispiel von V. — 2. fo. Pl.f Kraft­ werke arbeiten im V. (bilden durch Koppelung eine technisch-produktive Einheit) verbünden, sich, verbündete sich, hat sich ver­ bündet f/ auch Verbündete/ sich mit jmdm. v . (ein Bündnis mit jmdm. schließen) Verbundenheit, die; -, fo. PL; zu verbinden 5/ das Verbundensein: die brüderliche V. mit der Sowjet­ union; er betonte seine V. mit dieser Stadt Verbündete, der u. die; -n, -n f / t auch verbünden/ jmd., eine Gruppe, ein Staat, der mit jmdm., einer Gruppe, einem Staat ein Bündnis geschlossen hat Verbund] -netz, das Netz (3.2) von Leitungen, bes. für Elektroenergie, d as von mehreren Werken ge­ speist wird; -System, das vgl. -netz verbürgen fsw. Vb.; hat/ 1.1 . etw. garantiert (1.2) * (jmdm.) etw.: die Verfassung verbürgt uns das Recht auf Arbeit 1.2 . etw. als richtig bestätigen (1.1): er konnte die Wahrheit dieser Aussage nicht v.; verbürgte Nachrichten — 2 . sich für etw., jmdn. v . für etw., jmdn. bürgen (2): ich verbürge mich für seine Zuverlässigkeit verbüßen jsw. Vb.; hat/: eine Freiheitsstrafe v . (den durch eine Freiheitsstrafe festgelegten Z eit­ raum in einer Strafvollzugsanstalt verbringen) verchromen fsw. Vb.; hat/ [..k r ..] einen metallenen Gegenstand mit Chrom überziehen: die Klingen der Messer v. lassen; verchromte Stoßstangen Verdacht, der; -(e)s, fo. Pl.f 1.1 . (begründete) Ver­ mutung eines schuldhaften Verhaltens: es besteht der dringende, nicht der geringste, leiseste V., daß er ...; der V. fiel auf ihn; V. hegen; etw. erregt, erweckt V.; in V. kommen, geraten; etw. bringt jmdn. in V. (macht ihn verdächtig); fin den Ver­ bindungen/ jmdn. im, in V. haben (verdächtigen); im, in V. stehen (verdächtigt werden); V. schöpfen (argwöhnisch werden) 1.2 . u m g . ich habe den V. (ich vermute 1.1), daß er doch nicht kommen wird — 2. umg. etw. auf V. (hin) tun etw. aus der Er­ wägung heraus, daß etw. eintreten, ein B edarf auf- treten wird, vorsorglich tun: ich habe auf V. (hin) einen Kuchen gebacken verdächtig fAdj.j 1.1 . /nicht adv,/ des Diebstahls v . sein (in Verdacht stehen, einen Diebstahl be­ gangen z u haben) 1.2 . Verdacht erregend: ein ver­ dächtiges Verhalten, Geräusch; das, er kam uns v. vor;.sich v. machen (Verdacht erregen)
verdächtigen — verdienen 1237 verdächtigen / sw. Vb.; hat/ jmdn. einer Handlung v . von jmdm. (begründet) vermuten, glauben, daß er schuldhaft gehandelt hat, handelt (und dieses ä ußern) : jmdn. einer Tat, des Diebstahls (unschuldig), v .; Verdächtigung, die; -, -en Verdachts! -grund, der; -moment, das verdammen jsw. 76 .; hat; auch verdammt/ 1. jmd n. , etw. (in emphatischer Weise) scharf ver­ urteilen: jmdn. (wegen einer Tat, seines Verhal­ tens) v.; er hat ihn verdammt, weil er... — 2. jmd. ist zu etw. verdammt jmd. muß etw. gegen seinen Willen tun, sein, ohne Aussicht, dies ändern zu können: durch den Unfall war er zu längerem Nichtstun verdammt verdammt jAdj.; / auch verdammen/ salopp 1.1 . /nur attr.f 1.1 .1 . so ein verdammter (übler, gemeiner) Kerl, Bengel! 1.1 .2 . jemct.; drückt Ärger, Unwillen ausf verdammter Mist! 1.2 . /Ausrufe des Ärgers, Unwillens! : v. (nochmal)!; v. und zu­ genäht! — 2 . Inicht präd.; drückt emotional einen hohen Grad au sf: ich habe einen verdammten (sehr großen) Hunger; es ist deine verdammte (un­ bedingte, dringliche) Pflicht, ihm beizustehen; ich bin v. (sehr) müde; er ist ein v. feiner Kerl verdampfen fsw. Vb.; hat, ist/ 1.1 . Flüssigkeit in den gasförmigen Aggregatzustand übergehen lassen (hat) 1.2 . vom flüssigen in den gasförmigen Aggre­ gatzustand übergehen (ist): das Wasser verdampft beim Kochen 1.8 . sein Zorn war bald verdampft (verflogen 2.2) verdanken fsw. Vb.; hat/ 1.1. jmdm. etw. v . jmdm. für etw. Dank schuldig sein: jmdm. viel, alles v. 1.2 . diesen Erfolg hat er nur dem Umstand zu v. (ist nur aus dem Umstand zu erklären), d aß ... 1.8. iron. das habe ich nur dir zu v. (du bist schuld daran), daß ich in eine solche Lage geraten bin verdattert fA d j.j u m g . durch eine unerwartete Situation erschrocken und verw irrt: als er das hörte, war er ganz v .; ein verdattertes Gesicht machen; v. etw. stottern verdguen jsw. Vb.; h a t/ 1.1 . aufgenommene Nahrung durch die Tätigkeit des Verdauungsapparates in eine für den Körper verwertbare Form überführen: er hat das Essen gut, schlecht verdaut; eine schwer zu verdauende Speise 1.2 . u m g . diese Neuigkeit, die vielen Eindrücke muß ich erst v . (psychisch, geistig verarbeiten, bewältigen) verdaulich /Adj.; mir präd.; in Verbindung mit leicht, schwer/: diese Speise ist leicht, schwer v. (zu verdauen) Verdauung, die; jo. Pl.j die Tätigkeit des Ver­ dauungsapparates : eine gute V. haben; an schlech­ ter V. leiden Verdauungs| -apparat, der jvorw. Sg.j die Gesamt­ heit der Verdauungsorgane; -beschwerden, die jPl.j Beschwerden, die bei der Verdauung auftreten; -Organ, das Organ, das beim Verdauen der auf­ genommenen Nahrung mit beteiligt ist: Speiseröhre, Magen, Leber sind Verdauungsorgane; -Spazier­ gang, der Spaziergang nach der Einnahme einer Mahlzeit z ur Förderung der Verdauung; -Störung, die Störung der Verdauung Verdeck, da s; -(e)s, -e (bewegliche) obere flächige Begrenzung eines Wagens (1, 2): das V. eines Autos; das V. des Kinderwagens herunterklappen verdecken jsw. Vb.; hat/ 1. etw., jmd. verdeckt 79* etw., jmdn. etw., jmd. befindet sich so vor, über etw., jmdm., daß es, er nicht zu sehen ist: die Bäume v. die Aussicht auf den See; er ist auf dem Bild ganz verdeckt; ein verdeckter Knopf­ verschluß — 2 . etw. verbergen, verheimlichen: s eine wahren Absichten, eine Straftat v. verdenken, verdachte, hat verdacht jmdm. etw. übelnehmen, verargen: wer will, kan n es ihm v ., wenn er sich verändern möchte?; jvorw. verneintf man kann es ihm nicht v., daß er ...; das kann ihm keiner, niemand v. Verderb, der; -s, jo. P l.j 1. Obst, Fleis ch vor dem V. (Verderben, Ungenießbarwerden) schützen — 2 . Untergang, Verderben: der Alkohol wird noch ein ­ mal sein V. werden -{- auf / Gedeih und V. verderben (er verdirbt), verdarb, ist/hat verdorben 1. (durch Fäulnis, Gärung) ungenießbar werden (ist): Pilze v. leicht, schnell; verdorbene Konser­ ven — 2. (hat) 2.1. etw. v. bewirken, daß etw. ungenießbar wird: die Köchin, das schlechte Ei, zuviel Salz hat das Essen verdorben 2.2 . sich etw. v.: wenn du bei diesem Licht liest, verdirbst du dir die (schädigst du deine) Augen; er hat sich den Magen verdorben (hat sich durch eine nicht ein­ wandfreie Speise, durch zu reichliches Essen eine Magenverstimmung zugezogen) 2.8 . jmdm. etw. v .: jmdm. die Freude, den Spaß (an etw.) v. (ver­ ursachen, daß jmd. keine Freude, keinen Spaß mehr an etw. hat); er hat uns den ganzen Urlaub ver­ dorben; der Anblick hat mir den Appetit ver­ dorben 2.4 . u m g . jmd. verdirbt die Preise (zahlt für etw. mehr, verlangt für etw. weniger als üblich, was sich für andere Interessenten negativ auswirkt) — 3. jmdn., etw. v . auf jmdn. einen (moralisch) negativen Einfluß ausüben (hat): dieser Umgang hat ihn, seinen Charakter verdorben + es mit jmdm. v . (zu jmdm. in ein schlechtes Verhältnis geraten); — jmdm. das./* Konzept v. Verderben, das; -s, jo. Pl.j 1.1 . Verhängnis: der Alkohol war sein V. 1 .2 . jin den Verbindungen! ins, in sein V. rennen, laufen (etw. blindlings t u n , was unweigerlich zum Verhängnis führt); jmdn. ins V. stürzen (jmdn. unglücklich 1 machen) verderblich jAdj.; nicht adv.j 1. schnell, leicht v e r ­ derbend : leicht verderbliche Lebensmittel — 2 . v o n (moralisch) negativer Wirkung: verderblichen Ein ­ flüssen widerstehen . verdeutlichen jsw. Vb.; hat/ etw. (durch Veran­ schaulichung) deutlich er), leicht(er) begreifbar, v o r ­ stellbar machen: etw. an einem Beispiel, durch einen Vergleich v. verdeutschen jsw. Vb.; hat/: ein Fremdwort v. (ins Deutsche übersetzen) verdichten, verdichtete, hat verdichtet 1.1 . T ech n . Gas, Flüssigkeit, Dampf v . (durch Druck in der Ausdehnung verringern und dadurch die Dichte er­ höhen) 1.2 . sich v . dichter (1.1) werden: der N eb el hat sich verdichtet; <0> es v. sich Gerüchte, daß ... — 2. die Busfolge wurde verdichtet (es wurden mehr Busse eingesetzt, so daß die Busse in kürzeren Abstä nd en verkehren) Verdichter, der; -s, - T e ch n . Kompressor verdienen jsw. Vb.; hat/ 1.1 .1 . etw., bes. Geld, fü r Arbeit, eine Leistung bekommen: Geld v . ; in der Stunde fünf Mark v .; sich nebenbei etwas v .; sauer, schwer verdientes Geld 1.1 .2 . gut, schlecht
1238 Verdiener — Verdunk(e)Iung v. (viel, wenig Geld für A rbeit, eine Leistung be­ kommen) 1.2 . an etw. (etw.) v. bei einem Geschäft (3) finanziellen Gewinn erzielen: er h at an dem Verkauf dieser Stücke eine erhebliche Summe ver­ dient; an, mit dieser Ware, dabei hat er sehr wenig verdient — 2 .1 . jmd. verdient etw.: jmd. verdient Lob, Dank (jmd. muß für etw. gelobt, jmdm. muß für etw. gedankt werden); etw. ver­ dient etw.: diese Tat verdient Anerkennung (muß anerkannt werden); das hat er nicht verdient (diese Behandlung wird ihm, seinem Verhalten nicht gerecht); eine verdiente (gerechte) Strafe 2.2 . sich um etw., jmdn. verdient machen sich tatkräftig für etw., jmdn. einsetzen, für etw., jmdn. viel leisten: er hat sich um die Stadt, um ihn verdient ge­ macht ; mehrere verdiente Bürger (Bürger, die sich um, bei etw. Verdienste erworben haben) wurden geehrt; /in Ehrentiteln der DDR/ z. B. Verdienter Arzt, Lehrer des Volkes + sich sein / Brot, seine / Brötchen v.; sich mit, durch etw. eine goldene / Nase, die (ersten) /* Sporen v. Verdiener, der; -s, - 1.1. veraltend die Familie hatte ihren einzigen V. (das einzige Familienmit­ glied, das Geld verdiente) verloren 1.2 . jmd., der an etw. verdient: die Rüstungskonzerne waren die größten V. des K rieges Verdienst, der; -es, -e durch Arbeit, Leistung er­ worbenes Geld: ein monatlicher V. (Lohn, Gehalt) von 800 Mark; einen guten, geringen, zusätzlichen V. haben 2Verdienst, das; -es, -e 1.1 . anerkennenswerte L ei­ stung, Tat, bes. zum Wohle anderer, zum Nutzen der Gesellschaft: sein V. besteht darin, d aß ...; etw. ist ein historisches V.; das ist nicht allein sein V. 1 .2 . sich ein V., Verdienste erwerben etw. leisten, das Dank, Anerkennung verdient: er hat sich große Verdienste (um den Sport) erworben Verdienst/verdienst| -ausfall, der Ausfall an Lohn, Gehalt; -m öglichkeit, die /vorw. PI ./ Möglichkeit, Gelegenheit zu verdienen; -orden, der: der / Vater­ ländische V.; -spanne, die W irtsch . sich aus dem Unterschied zwischen Herstellungskosten od. E in ­ kaufspreis und Verkaufspreis ergebender Gewinn; - voll /Adj./ 1 .1. Dank, Anerkennung verdienend: sein verdienstvolles Wirken als Arzt 1.2 . /nur attr./ anerkennenswerte Leistungen aufweisend: verdienst­ volle Künstler, Sportler verdientermaßen, verdientermaßen /Adv./: er be­ kam das Lob v . (weil er das Lob verdient hatte) verdonnern /sw. Vb.; hat/ salopp jmdn. (zu etw.) verurteilen: er wurde zu zwei Jahren Haft ver­ donnert; O sch erzh . er wurde dazu verdonnert, eine Lage Bier zu spendieren verdoppeln /sw. Vb.; hat/ 1.1 . etw. um die gleiche Anzahl, Menge, Größe, um das gleiche M aß ver­ mehren: die Zahl zwei v .; sich v . : die Produktion dieses Betriebes h at sich in diesem Jahr verdop­ pelt (ist doppelt so groß geworden wie bisher) 1.2 . stw. verstärken, steigern: seine Anstrengungen, eeinen Eifer v. verdorren jsw. Vb.; ist/: Pflanzen v. (werden trocken, dürr, vertrocknen); verdorrte Zweige verdrängen /sw. Vb.; hat/ 1.1 . jmdn. von seiner Stelle drängen und sie dann selbst einnehmen: sie haben uns von unseren Plätzen verdrängt; <0 er ist aus seiner Stellung verdrängt worden 1.2 . das Schiff verdrängt 2 000 Tonnen (füllt den Raum von 2000 Tonnen Wasser aus) — 2. Psych. (un­ bewußt) etw. p sychisch Belastendes unterdrücken, nicht mehr zum Bewußtsein kommen lassen: ein Erlebnis v .; verdrängte Wünsche, Vorstellungen verdrecken jsw. Vb.; hat, ist/ umg. 1. etw. sehr schmutzig machen (hat): den Teppich v. — 2. sehr schmutzig Werden (ist): seine Kleidung verdreckte dabei verdrehen /sw. Vb.; hat; / auch verdreht/ 1. etw. durch eine Drehbewegung in extremer Weise aus seiner normalen Lage bringen: die Augen v.; jmdm. den Arm v. — 2. etw. absichtlich falsch deuten, unrichtig wiedergeben: die W ahrheit, Tatsachen, jmds. Worte v.; das Recht v. (eine Handlung, die gesetzwidrig ist, durch Gesetze zu decken versuchen) + jmdm. den / Kopf v. verdreht /Adj.; / auch verdrehen/ umg. 1.1. /nicht ad v./ verrückt (1.2): verdrehte Ansichten haben 1.2 . /nur präd./ er ist heute ganz v. (konfus) verdreschen (er verdrischt), verdrosch, hat ver­ droschen umg. jmdn. verprügeln verdrießen, verdroß, hat verdrossen / / auch ver­ drossen/ 1.1 . etw. verdrießt jmdn. etw. mißfällt jmdm. so, daß es seinen Unwillen, Ärger erregt: es verdroß ihn, daß die Reparatur so lange dauerte 1.2 . /in der Verbindung/ sich etw., die Freude an etw. nicht v. lassen (sich nicht die Freude an etw. nehmen lassen); laß es dich nicht v . ! verdrießlich /A dj./ 1 . Unzufriedenheit, schlechte Stimmung (1) ausdrückend: er sah v. aus, machte ein verdrießliches Gesicht — 2 . unangenehm, Ärger bereitend: eine verdrießliche Angelegenheit verdrossen /Adj.; / auch verdrießen/: ein v er­ drossenes (verdrießliches 1) Gesicht machen verdrucken /sw. Vb.; hat/ etw. falsch drucken: /vorw. im Part. Prät./ dieses Wort ist verdruckt verdrücken /sw. Vb.; hat/ umg. 1. er hat den ganzen K uchen verdrückt (aufgegessen) — 2 . sich unauffällig entfernen (2), sich wegschleichen: er war auf dem Fest, hat sich aber gegen 20 Uhr ver­ drückt Verdruß, der; Verdrusses, jo. PI ./ Mißmut, Ärger (2): etw. bereitet, bringt (jmdm.) V.; durch etw. nur, viel V. haben; es gab großen V.; langes Warten ohne V. hinnehmen; keinen V. über etw. zeigen verduften, verduftete, ist/hat verduftet 1. (ist) das Aroma, Parfüm verduftet (verflüchtigt sich) schnell — 2. s a lop p 2.1 . sich schnell (und unauffällig) irgendwohin entfernen (2) (ist): die Täter verdufteten ins Ausland; verdufte (mach, daß du fortkommst)! 2.2 . sich v. (hat): er hat sich schleunigst verduftet (davongemacht) verdummen /sw. Vb.; hat, ist/ 1. jmdn. so beein­ flussen, daß er (falschen Informationen gegenüber) unkritisch und geistig anspruchslos wird (hat): sich nicht v. lassen — 2 . unkritisch und geistig an­ spruchslos werden (ist): dabei muß man ja v . ! verdunkeln /sw. Vb.; hat/ 1.1.1. etw. dunkel (1) machen: dichte Wolken v. den Himmel 1.1 .2 . die Fenster v. (völlig bedecken, so daß kein Licht hin­ durchdringt) 1,2. sich v. 1 .2 .1 . der Himmel ver­ dunkelte sich (wurde dunkel 1) 1.2 .2 . seine Miene verdunkelte sich (wurde finster 3) — 2 . etw. ver­ schleiern (2): Tatbestände zu v. suchen Verdunkelung,die; -, - e n 1. das Verdunkeln (1.1):
die V. eines Fensters, Raumes — 2 . die V. (Ver­ schleierung) von Tatbeständen Verdunk(e)lungs|gefahr, die /o. Pl.j J ur. Gefahr der Beseitigung von Spuren, Beweismaterial od. Be­ einflussung von Zeugen od. Beschuldigten durch den Beschuldigten, Angeklagten verdünnen fsw. Vb.; hat/ etw. v . die Konzentration einer Flüssigk eit durch Zusetzen einer anderen Flüssigkeit herabsetzen:Kaffee, Wein (mit Wasser)v. verdünnisieren, sieh fsw. Vb.; hat/ umg. sich un­ auffällig entfernen (2) Verdünnung, die; - e n flüssige Chemikalie zum Verdünnen, bes. von Lackfarben verdunsten, verdunstete, ist/hat verdunstet 1.1, allmählich vom flüssigen i n den gasförmigen Aggre­ gatzustand übergehen (is t): das Parfüm, Benzin v er­ dunstet schnell 1*2. etw. allmählich vom flüssigen in den gasförmigen Aggregatzustand überführen (hat): eine große Birke verdunstet jährlich m eh ­ rere tausend Liter Wasser; dazu Verdunstung, die; -, - e n fvorw. Sg.j verdursten, verdurstete, ist verdurstet vor Durst umkommen, sterben: es herrschte eine große Dürre, und das Vieh verdurstete; seherzh. wir v. bald,' sind am Verdursten (haben sehr großen Durst) verdüstern fsw. Vb.; hat/ 1.1 , Gewitterwolken v. den Himmel (machen den Himmel düster 1.1) 1.2 . sich v. 1 .2 .1 . der Himmel verdüsterte sich (wurde düster 1.1) 1.2 .2 . seine Miene verdüsterte sich (wurde düster 3) verdutzt fAdj.j erstaunt und verwirrt: ein verdutz­ tes Gesicht machen; v. sein verebben /sw. Vb.; ist/: allmählich verebbte der Lärm, Beifall (ließ der Lärm , Beifall nach) veredeln /sw. Vb. ; hat/ 1. etw. durch zusätzliche Bearbeitung m it besonderen, guten Eigenschaften versehen: ein Gewebe v .; veredelte Metalle, Kohle — 2. Obstbäume, -sträucher v . (ihnen erwünschte Eigenschaften verleihen, indem man sie m it einem Edelreis verbindet); dazu Veredelung, die; -, -en verehelichen, sich /sw. Vb.; hat/ v era lten d sich verheiraten: noch fach sp r. Maria Schmidt, ver­ ehelichte (verheiratete) Schulze; dazu Verehe­ lichung, die; -, -en verehren /sw. Vb.; hat/ 1.1 .1 . jmdn. bewundernd, ehrfurchtsvoll lieben: er verehrte seinen alten L eh­ rer; /Anrede für ein Publikum/: verehrte An­ wesende!; meine (sehr) verehrten Damen und Herren!; /Anrede in Briefen/: sehr verehrter Herr Präsident! 1.2 . er verehrt (umwirbt, liebt) dieses Mädchen 1.3. R el. Gott, einen Heiligen v. (ihm kultische Ehren erweisen) — II . jmdm. etw. Wert­ volles als Geschenk geben: er hat mir dieses B uch verehrt; seherzh. jmdm. sein Bild v. Verehrer, der; -s, - 1 .1. jmd., der jmdn. verehrt, etw. bewundert: er ist ein V. dieses Schauspielers, seiner Kunst 1.2. sie hat viele V. (wird von vielen Männern umworben, geliebt) Verehrung, die; /o. Pl.j bewundernde, ehrfurchts­ volle Achtung: jmdm. große V. entgegenbringen; er sprach mit V. von ihm vereidigen /sw. Vb.; hat/ jmdn. durch einen Eid zu etw. verpflichten: die jungen Soldaten wurden vereidigt; dazu Vereidigung, die; -, -en Verein, der; -s, -e 1. organisierter Zusamm en­ schluß von Personen zu dem Zweck, sich auf einem bestimmten Gebiet gemeinsam zu betätigen, zur gemeinsamen Pflege gleicher Interessen: einen V. gründen; einem V. beitreten, angehören; in einem V., Mitglied eines Vereins §ein — 2 . /emot.; Bez. fü r eine bestimmte, beliebig große Gruppe von Personen, der vom Sprecher gleiche Eigenschaften zugeschrieben w erden/: ihr seid ja, das ist ja ein lustiger, lahmer V. -f im V. m it (zusammen m it, im Zusammenwirken m it) vereinbar \Adj.; nur präd.; zu vereinbaren ”2/: diese verschiedenen Meinungen sind durchaus v. (lassen sich miteinander vereinbaren 2) vereinbaren /sw. Vb.; hat/ 1. etw. (mit jmdm.) v. etw. m it jmdm. nach Absprache und in gegenseitigem Einverständnis festlegen: mit jmdm. ein Treffen, einen Termin, den Ort, Zeitpunkt einer Zusam­ m enkunft v .; Ware zum vereinbarten Preis liefern — 2. etw. mit etw. v . etw. mit etw. in Einklang bringen: das kann er nicht mit seinem Gewissen v., ist mit seiner Anschauung nicht zu v.; diese Meinungen sind nicht miteinander zu v . ; etw. läßt sich mit etw. (nicht) v. Vereinbarung, die; -, - e n 1. fvorw. Sg./ das Verein­ baren (1): die V. einer Zusammenkunft — 2 . etw., das vereinbart worden ist: sich an die V. halten vereinen fsw. Vb.; hat/ s. vereinigen vereinfachen /sw. Vb.; hat/ etw. weniger kompli­ ziert machen: ein technisches Verfahren v .; etw. in vereinfachter Form darstellen; dazu Verein­ fachung, die; -, -en vereinheitlichen /sw. Vb.; hat/ etw. einheitlich machen: die Schreibweise v .; Maße für einen Ge­ brauchsgegenstand v. (normieren); dazu Verein­ heitlichung, die; -, -en vereinigen /sw. Vb.; hat/ 1. Personen miteinander, etw. m it etw. zu einer Einheit zusammenfassen: die Feier vereinigte wieder einmal alle Familienmit­ glieder; in seiner H and sind wichtige Aufgaben vereinigt — 2 .1 .1 . sich v. sich zu einer Einheit zusammenschließen: die Handwerker vereinigten sich in einer PGH; Proletarier aller Länder, ver­ einigt euch! /Losung des proletarischen Internatio­ nalismus/ 2.1 .2 . an dieser Stelle v. sich die beiden Flüsse (fließen sie zusammen) 2,2 . etw. in sich v. verschiedene Eigenschaften gleichzeitig besitzen u nd miteinander harmonisch verbinden: dieses Saatgut vereinigt in sich mehrere Vorzüge — 3 . etw. mit etw. v . etw. mit etw. in Übereinstimmung bringen: diese Ansichten sind nicht (miteinander) zu v., lassen sich nicht v. Vereinigung, die; -, - e n 1. /vorw. Sg.f das Ver­ einigen (1): die V. der beiden Arbeiterparteien, von zwei Institutionen — 2 .1 . Organisation, in der sich Personen zur gem einsamen Pflege ihrer gleichen Interessen od. zum gemeinsamen Verfolgen bestimm­ ter Ziele zusammengeschlossen haben: die V. der Verfolgten des Naziregimes /Abk. W N / 2.2 . Organisation, in der sich Betriebe, Institutionen zu ­ sammengeschlossen haben: V. Volks eigener B e ­ triebe /Abk. W B / — 3 . die geschlechtliche V. (der Geschlechtsakt) vereinnahmen fsw. Vb.; hat/ 1. Geld, Pacht, eine größere Summe v . (kassieren 1, einnehmen 1) — 2. umg. sie hat ihn ganz schön vereinnahmt (in ihrem Interesse m it Beschlag belegt) vereinsamen /sw. Vb.; ist/ einsam werden: er war im Alter sehr vereinsamt Verdunkelungsgefahr — vereinsamen 1239
1240 vereinzeln — verfärben vereinzeln /sw. Vb.; hat; / auch vereinzelt/ Landw. Forstw. junge Pflanzen v. aus einem Bestand dicht stehender junger Pflanzen Pflanzen herausziehen, so daß nur einzelne in bestimmten Abständen stehenbleiben: Rüben, junge Fichten v. vereinzelt fAdj.; nicht präd.; / auch vereinzeln/ 1.1 . hier und da , gelegentlich vorkommend: diese Pflanze tritt v. im Hochgebirge auf; es handelt sich dabei um eine vereinzelte Erscheinung 1.2 . /nicht präd./ einzeln (1-1): diesen Tieren begegnet man v. oder in Gruppen vereisen /sw. 76 .; ist, hat/ 1. (ist) 1.1 . fvorw. im Part. Prät./ der Bach, See ist vereist (ist mit einer Eisschicht bedeckt) 1.2 . sich m it einer Eisschicht überziehen: die Fenster v .; vereiste Fahrbahnen — 2. Med. durch Einsprühen mit einer bestimmten chemischen Verbindung eine Stelle des Körpers Ört­ lich betäuben (hat) vereiteln /sw. 76 .; hat/ etw. v . die Durchführung, den Erfolg von etw. zum Scheitern bringen: einen Plan, jmds. Vorhaben, ein Verbrechen v. vereitern jsw. Vb.; ist; vorw. im Part. Prät./ sich unter Bildung von Eiter entzünden, sich mit Eiter füllen: ein vereiterter Zahn verekeln /sw. 76.; hat/ 1. jmdm. etw. v. 1.1. in jmdm . Ekel gegen etw. hervorrufen: mit deinen B e­ merkungen verekelst du mir das ganze E ssen 1.2 . jmdm. die Freude an etw. nehmen: er hat mir den Ausflug verekelt verblenden, verelendete, ist verelendet der Ver­ elendung unterliegen; dazu Verelendung, die; -, /o. PI./ Pol. ök.: die V. des Proletariats (Ver­ schlechterung der Lebenslage der Arbeiterklasse durch die Ausbeutung im K ap ., bes. im Verhältnis zur Eskalation der Profite) verenden, verendete, ist verendet /bes. von größe­ ren Tieren/ sterben (1.1): während des strengen Winters ist viel Wild verendet verengen /sw. 76 .; hat/ 1.1 . etw. enger, schmaler machen: die Fahrbahn wurde durch Bauarbeiten verengt 1.2 . sich v. (enger, schmaler werden) vererben /sw. 76 .; hat/ 1.1 . jmdm. etw. als 1Erbe hinterlassen: jmdm. ein Haus, sein Vermögen v. 1.2, umg. scherzh. jmdm. etw. aus dem eigenen Besitz schenken: er h at mir seinen Mantel vererbt — 2.1 . etw. als Erbanlage auf seine Nachkommen übertragen: eine Anlage, Krankheit v . 2 .2 . etw. vererbt sich etw. überträgt sich als Erbanlage auf die Nachkommen: diese Krankheit vererbt sich nicht; zu 2.1 Vererbung, die; -, -en verewigen /sw. Vb.; hat/ 1. sich, jmdn., etw. v . sich, jmdn., etw. unvergessen machen: mit diesem Werk hat er sich, diese Gestalt, seinen Namen ver­ ewigt — 2. umg., oft spött. sichirgendwo v. etw., bes. seinen Namen, in ein Buch schreiben od. irgend­ wo einritzen: er hat- sich im Gästebuch verewigt — 8. einen Zustand v. (für immer bestehen lassen) wollen Verfahren (er verfährt), verfuhr, hat/ist verfahren 1. sich v. m it einem Fahrzeug die falsche Richtung, einen falschen Weg einschlagen (hat): auf der Rück ­ fahrthaben wir unsinR v. — 2. (hat) erhat viel Geld, Benzin, Zeit v . (durch Fahren verbraucht) — 8. (ist) 3.1. in bestimmter Weise v. in bestimmter Weise Vorgehen, handeln: er ist dabei sehr vor­ sichtig, rücksichtslos v .; nach einer bestimmten Methode, in herkömmlicher Weise v . 3 .2 . mit jmdm., etw. in bestimmter Weise v. jmdn., etw. in bestim mter Weise behandeln: er verfuhr streng mit seinen Schülern; du kannst mit dem Erbe nach deinem Gutdünken v. (kannst damit machen, was du willst) — 4 . (hat) fachspr. eine Schicht v. (als Bergmann eine Schicht ableisten) Verfahren /Adj.; nicht adv./ durch falsches Vor­ gehen, Handeln in eine falsche Richtung gelenkt und (zunächst) keine Lösung erkennen lassend: eine ver­ fahrene Geschichte; diese Angelegenheit ist völlig v. Verfahren, das; -s, - 1 .1 . Technologie (2): ein neues V. entwickeln, anwenden; moderne technische V. 1.2 . A rt des Handelns, des Vorgehens: durch sein geschicktes V. kam es zu Fortschritten bei den Verhandlungen — 2 . J u r . gerichtliche Unter­ suchung, Rechtshandlungen zur Erledigung einer Rechtssache: ein V. (gegen jmdn.) einleiten, er­ öffnen; das V. aussetzen, einstellen; die Wieder­ aufnahme eines Verfahrens Verfahrens! -technik, die /o. PI ./ Wissenschaft, die sich m it der Technologie (2), bes. der Überführung von Fertigungsverfahren in die industrielle Produk ­ tion, beschäftigt; -weise, die Art und Weise, wie in einer Angelegenheit Verfahren (3.1.) wird , zu V er­ fahren ist Verfall, der; -(e)$, /o. PL; zu verfallen 1 u. 2/ das Verfallen; zu 1.1: den V. eines Hauses aufhalten; zu 1.2: der körperliche, geistige V. eines Menschen; zu 1.3: der V. einer Kultur; zu 2: den V. von Geldnöten bekanntgeben verfallen (er verfällt), verfiel, ist verfallen 1.1 . ein Gebäude, Bauwerk verfällt (wird baufällig); ver­ fallene Häuser 1.2 . jmd. verliert körperlich, geistig an Kraft: es war auffallend, wie er verfiel 1.3 . etw. verliert seine Macht, Geschlossenheit, Wirksamkeit, gerät in Auflösung: das Römische Reich verfiel; die Sitten verfielen mehr und mehr — 2 . etw. wird ungültig: der Passierschein verfällt am 1. 10., ist v . ; verfallene Fahrkarten — 3 . in einen bestimmten Zustand hineingeraten: in Schweigen, Nachdenken, immer wieder in den gleichen Fehler v. — 4. auf etw . v . einen (außergewöhnlichen) Einfall haben: er verfiel auf einen sonderbaren Gedanken, die tollsten Ideen — 5 . einer Sache, jmdm. v . von einer Bache, jmdm . physisch, psychisch völlig ab­ hängig werden: dem Spiel, Alkohol v.; er war dieser Frau ganz und gar v. (hörig geworden) — 6 . einer Institution, bes. dem Staat, zufallen: die beschlag­ nahmten Waren v. dem Staat Verfalls |erscheinung, die Anzeichen eines (kultu­ rellen) Verfalls: Verfallserscheinungen in der spat- bürgerlichen Gesellschaft verfälschen /sw. Vb.; hat/ etw. bewußt unrichtig darstellen: (historische) Tatsachen v. verfangen (er verfängt), verfing, hat verfangen 1.1 . sich in etw. v . in etw. hängenbleiben (1.1): das Seil verfing sich im Baum 1.2 . sich in Wider­ sprüchen v . (verstricken 1.1 .2) — 2 . dieser Trick/ verfängt bei ihm nicht (auf diesen Trick fällt er nicht herein) verfänglich /Adj.; nicht adv./ so beschaffen, daß man dabei leicht in Verlegenheit gerät, sich darin verstrickt: eine verfängliche Situation; jmdm. eine verfängliche Frage stellen verfärben /sw. Vb.; hat/ sich v. eine andere Farbe annehmen: der Stoff, das Papier h at sich ver-
verfassen — verfluchen 1241 färbt; er, sein Gesicht verfärbte sich bei dieser Nachricht verfassen, verfaßte, hat verfaßt einen Text formu­ lieren (und schriftlich niederlegen): er hat ein Gedicht, Drama, den T ext zu einem Lied, eine Resolution verfaßt Verfasser, der; -s, - jmd., der einen Text verfaßt hat, Autor Verfassung, die; -en I. grundlegendes Gesetz eines Staates, das die gesellschaftliche und staatliche Ord­ nung, die grundlegenden Rechte und Pflichten der Bürger, das System und die Funktionen der Staats­ organe festlegt und juristisch sichert: die V. der DDR; eine V. in Kraft setzen, ändern — II. jo. PI./ physischer, psychischer Zustand, in dem sich jmd . befindet: seine körperliche, geistige V. ist ausgezeichnet, schlecht; ich bin jetzt nicht in der V. (nicht dazu in der Stimmung, Lage), darüber zu sprechen verfassunggebend /Adj.; nur attr./: eine verfas­ sunggebende Versammlung ( Versammlung, die eine Verfassung I ausarbeitet, beschließt) Verfassungs/verfassungs zu Verfassung I| -ände- rung, die rechtlich wirksame Veränderung einer in Kraft befindlichen Verfassung; -bruch, der Ver­ letzung der Verfassung durch einen zur Wahrung der Verfassung Verpflichteten; »mäßig /A d j.; nicht präd.j 1.1 . auf Grund der Verfassung (bestehend), m it der Verfassung übereinstimmend: eine verfas­ sungsmäßige Regierung 1.2 . aus der Verfassung sich ergebend: verfassungsmäßige R echte; -widrig /A d j./ gegen die Verfassung verstoßend: diese Maß­ nahme ist v. verfaulen /sw. Vb.; ist/ in Fäulnis übergehen: die Kartoffeln sind in der Miete verfault verfechten (er verficht), verfocht, hat verfochten etw. Hertreten und verteidigen: einen Standpunkt, seine Interessen v.; er verficht sein Recht; dazu Verfechter, der; -s, - verfehlen /sw. Vb.; hat; auch verfehlt/ 1. der Schuß verfehlte das Ziel (ging am Ziel vorbei); O er hat den Weltrekord nur ganz knapp verfehlt (blieb nur ganz knapp unter dem Weltrekord); das Thema v. (ungenügend auf das gegebene Thema ein- gehen); seine W orte haben ihre Wirkung verfehlt; du hast den Beruf verfehlt (hast den falschen Beruf ergriffen), auch sch erz h . /als Lob für eine Fähig­ keit, die außerhalb des Berufs liegt/ — 2 . etw., das man erreichen (3) will, nicht erreichen, jmdn., den man treffen will, nicht treffen: den Bus v.; ich wollte ihn abholen, habe ihn aber verfehlt verfehlt /A dj.; nicht adv.; / auch verfehlen/ ver­ kehrt, falsch (3); es wäre völlig v . , daraus diese Schlußfolgerungen zu ziehen; eine verfehlte Tak­ tik Verfehlung, die; -, - e n Verstoß, Vergehen: sich eine grobe, schwerwiegende V. zuschulden kommen lassen verfeinden, sich, verfeindete sich, hat sich ver­ feindet sich mit jmdm. v . sich jmdn. zum Feind machen: die beiden Brüder haben sich, waren (mit­ einander) verfeindet verfeinern /sw. Vb. ; hat/ 1.1 . etw. feiner (4.2) und besser machen: den Geschmack einer Soße durch Zusatz von Wein v. 1.2. sich v. feiner (4,1), besser werden: die Methoden haben sich verfeinert verfemen /sw. Vb.; hat/ jmdn. ächten (1.1): er war als Künstler unter dem faschistischen Regime ver­ femt verfertigen /sw. Vb.; hat/ einen Gegenstand bes. mit handwerklichen Methoden, M itteln herstellen (LI); Schmuck aus Bernstein v.; aus Holz verfertigte Gerätschaften verfestigen /sw. Vb.; hat/ 1.1 . etw. verdichten und fest werden lassen: Beton, Sand v. 1 .2 . sich V; (sich verdichten und fest werden) verfetten, verfettete, ist verfettet übermäßig Fett in Zellen, Geweben und Organen ansetzen: infolge einer Drüsenkrankheit war er verfettet verfeuern /sw. Vb.; hat/ 1.1 . Holz, Kohle v. (als Brennstoff verwenden) 1.2 . in diesem Winter haben wir alles Holz, alle Kohlen verfeuert (zum Heizen verbraucht) — 2 . alle Munition war verfeuert (durch Schießen verbraucht) verfilmen /sw. Vb.; hat/: ein literarisches Werk, eine Oper, Operette v . (als Film gestalten); dazu Verfilmung, die;-en verfilzen jsw. Vb.; ist/ wie Filz werden: der Pull­ over ist durch Waschen verfilzt; verfilztes Haar verfinstern /sw. Vb.; hat/ 1.1 . Wolken v. den Himmel (machen den Himmel finster) 1.2 . sich v. 1.2 .1 . Wolken zogen auf, und der Himmel ver­ finsterte sich (wurde finster) 1.2 .2 . seine Miene ver­ finsterte sich (wurde finster 3) verfitzen jsw. Vb.; hat/ umg. /bes. von Fäden/ sich zu einem dichten Wirrwarr verschlingen: das Haar, Garn hat sich verfitzt; etw. v .: Garn v. (zu einem dichten Wirrwarr verschlingen) verflachen jsw. Vb.; ist, hat/ 1. (ist) ein Gewässer verflacht (wird seichter) — 2 . oberflächlich werden (ist): das Gespräch verfla chte; sich v . (hat): die Diskussion verflachte sieh verflechten (er verflicht), verflocht, h at verflochten 1. etw. mit, in etw. v . etw. mit etw. durch Flechten (1.1) eng verbinden: bunte Bänder in-, mitein­ ander v. — 2. etw. wirtschaftlich, organisatorisch eng miteinander verbinden: bestimmte Zweige der Volkswirtschaft miteinander v . ; zu 2 Verflechtung, die; -en: die V. von Kapital (gegenseitige Kapital­ beteiligung der Konzerne) verfliegen, verflog, hat/ist verflogen 1. etw. ver­ flüchtigt sich (ist): das Aroma verfliegt — 2 . (ist) 2.1 . schnell vergehen: die Zeit ist nur so verflogen 2.2 . sein Zorn war bald verflogen (geschwunden, hatte bald aufgehört) — 3 . sich v. (hat): der Pilot, das Flugzeug hat sich verflogen (ist beim Fliegen in eine falsche Richtung geraten) verfließen, verfloß, ist verflossen /./< auch ver­ flossen/ 1. vergehen (1) : dieser Urlaub verfloß viel zu schnell; (längst) verflossene Zeiten — 2. Farben v. (gehen ineinander über); <0> Konturen, die Grenzen zwischen ähnlichen W ortbedeutungen v. (verschwimmen) verflixt /Adj./ umg. 1 .1 . /nur attr.; emot.; drückt Ärger, Unwillen aus/ verflucht (1.1 .2): so eine ver­ flixte Geschichte, Situation! 1.2 . /Ausruf des Ärgers, Unwillens/: v. (nochmal)! — 2. /nicht präd.; drückt emotional einen hohen Grad aus/: ver­ flixtes (sehr großes) Schwein haben; der Koffer ist v. (sehr) schwer; eine v. heikle Angelegenheit verflossen /Adj.; nur attr.; / auch verfließen/ s a l o p p : ihr verflossener (ehemaliger) Freund; seine Verflossene (ehemalige Freundin, Frau) verfluchen jsw. Vb.; hat; / auch verflucht/ jmdn.,
1242 verflucht — verführerisch etw. verdammen (1): jmdn. (wegen einer Tat, seines Verhaltens) v .; er verfluchte den Tag, an dem er das getan hatte verflucht /Adj.; / auch verfluchen/ salopp 1.1. Inur attr.l 1.1 .1 . so ein verfluchter (übler, gemeiner) Kerl 1.1 .2 . jemot.; drückt Ärger, Unwillen aus/ : so eine verfluchte (verdammte) Geschichte, A ngelegen­ heit! 1 .2 .1Ausruf des Ärgers, Unwillens! : v. (noch­ mal)! — 2 . /nicht präd.; drückt emotional einen hohen Grad au s/: du hattest (ein) verfluchtes (sehr großes) Schwein; das ist v. (sehr) teuer; sie ist v. hübsch verflüchtigen /sw. Vb.; hat/ 1.1 . etw. in den gas­ förmigen Aggregatzustand überführen: Salzsäure v. 1.2 . sich v . in den gasförmigen Aggregatzustand übergehen: der Alkohol, Äther verflüchtigte sich — 2. sich v. 2.1 . der Geruch, das Aroma von etw. hat sich verflüchtigt (etw. hat seinen Geruch, sein Aroma verloren) 2.2 . der Nebel, das Geräusch ver­ flüchtigt sich (schwindet); O umg. scherzh. meine Brille h at sich anscheinend verflüchtigt (ist a uf unerklärliche Weise verschwunden) verflüssigen /sw. Vb.; hat/ 1.1. etw. in den flüssigen Aggregatzustand überführen: Stickstoff, Gas v. 1 .2 . sich v. (in den flüssigen Aggregatzustand über­ gehen) verfolgen jsw. Vb.; hat/ 1.1 . jmdn., ein Tier v. jmdm . zum Zwecke der Festnahme, einem Tier zum Zwecke des Einfangens folgen: einen Verbrecher v .; die Hunde verfolgten das Wild; sich verfolgt fühlen; <0 diese Vorstellung, der Gedanke ver­ folgte (beschäftigte 2.5) ihn Tag und Nacht; jmdn. mit den Blicken v. (jmdn., der sich vorwärts bewegt, ständig beobachten); vom Pech, Unglück verfolgt sein (oft Pech, Unglück haben) 1.2 . eine Spur, Fährte v. (einer Spur, Fährte nachgehen); wir verfolgten diesen W eg (blieben auf diesem Weg) bis zum Waldrand — 2 . jmdn. m it etiv. bedrängen, belästigen: jmdn. mit Schmähungen, Spott, Bitten v. — B.l . jmdn. in seiner Freiheit, hinsichtlich der Möglichkeit, sich beruflich, politisch zu betätigen, beschränken (und sein Leben bedrohen) : sie wurden als K omm unisten, Antifaschisten (politisch) v er­ folgt; die Vereinigung der Verfolgten des Na zi­ regimes jÄbk. VVN/ B.2. J u r . Zuwiderhandlungen, Verstöße (gegen dieses Verbot) werden strafrecht­ lich verfolgt (gegen denjenigen, der gegen dieses Verbot handelt, w ird strafrechtlich vorgegangen) — 4. etw. v . die Verwirklichung von etw. anstreben: ein bestimmtes Ziel v . ; eine fortschrittliche Politik v. (betreiben) — 5 . einen Vorgang, eine Handlung genau, aufmerksam beobachten: die politischen Er­ eignisse (in der Presse, im Fernsehen) v . ; die E n t­ wicklung auf diesem Gebiet aufmerksam v . ; zu 1.1 u. B .l Verfolger, der; -s, -; zu 1 —5 Verfolgung, die; -, -en Verfolgungs| -fahren, das; -s, - R adsport Rad­ rennen auf einer Bahn, bei dem die Fahrer od. Mannschaften auf einer Strecke von 4000 Metern einander einzuholen suchen; -jagd, die Jagd (4): nach kurzer V. wurde der Verbrecher gestellt; -rennen, das vgl. - fahren; -wahn, der Wahnvor­ stellung, die sich in der Furcht äußert, ständig beob­ achtet und bedroht zu werden verformen /sw. Vb.; hat/ etw. v . 1.1. die gegebene Form, Gestalt von etw. negativ verändern: dieser Schuh hat meinen Fuß verformt 1.2. fachspr. einem M aterial, bes. M etall, eine bestimmte Form geben: Stahl kalt, warm v .; Kunststoff v. verfrachten, verfrachtete, hat verfrachtet 1.1 . Waren, Güter als Fracht verladen und versenden: Stückgut, Kohle v. 1 .2 . Menschen v. (menschen­ unwürdig bei einem Transport unterbringen) — 2 . u m g . jmdn. irgendwohin bringen: den Kranken ins Bett, den Betrunkenen nach Hause v. verfranzen, sich /sw. Vb.; hat/ Fliegerspr. sich verfliegen (3); O umg. auf dem Heimweg haben wir uns im Wald verfranzt (verirrt) Zerfressen (er verfrißt), verfraß, hat verfressen salopp sein Geld v. (für das Essen ausgeben) Zerfressen /Adj.; nicht adv./ salopp gefräßig: er ist v .; ein verfressener Kerl verfroren /A dj.; nicht adv./ 1 . sehr frierend, durch­ gefroren: er war völlig v.; v. aussehen — 2 . sie ist sehr v . (friert sehr leicht) verfrühen, sich jsw. Vb.; hat/ früher kommen als erwartet od. beabsichtigt: wir haben uns etwas ver­ früht; \vorw. im Part. Prät.f etw. für verfrüht (für zu früh geschehend) halten; ein verfrühter (vor­ zeitig eingetretener) Winter verfügbar /A dj.; nicht adv./ zur Verfügung stehend, vorhanden: mit allen verfügbaren Mitteln; das Ersatzteil ist zur Zeit nicht v. (nicht vorrätig) verfügen /sw. Vb.; hat/ 1.1 . etw. (behördlich) an­ ordnen, bestimmen: den Bau eines neuen Alters­ heimes, die Beschlagnahme von etw. v. — 2. über jmdn., etw. v . können das Recht, die Möglichkeit haben, zu bestimmen, was m it jmdm ., etw. geschehen soll: du kannst, wenn du umziehst, über mich v. (meine Hilfe in Anspruch nehmen); über sein Geld frei v. können — B. über etw. v . 8 .1 . etw. besitzen und jederzeit verwenden können: er verfügt über einige Ersparnisse 3 .2 . eine bestimmte Fähigkeit, Anlage (3) haben: über ein umfangreiches Wissen, überPhantasie v. — II. veraltend, nochscherzh. sich irgendwohin v . sich (auf jmds. Anordnung) ir ­ gendwohin begeben: sich nach Hause, ins B ett v. Verfügung, die; -, -en 1. schriftliche Anordnung einer Behörde, eines Gerichts: eine einstweilige, richter­ liche, testam entarische V .; die letztwillige V. (das Testament 1); Verfügungen erlassen, treffen — 2. /in den Verbindungen/ jmd. hat etw. zur V., jmdm. steht etw. zur V. (jmd. kann über etw. ver­ fügen); jmdm. zur V. stehen (jederzeit bereit sein, jmdm. behilflich zu sein); jmdm. etw. zur V. stellen (zu beliebiger Verwendung überlassen); sich jmdm. zur V. stellen (jmdm. seine Hilfe anbieten); sich zur V. h alte n (sich bereithalten) Verfügimgsl -gewalt, die jo. PI ./ Recht und Macht, über etw. verfügen (1.2) z u können: die V. über etw. haben; -recht, das jo. PI ./ rechtliche Befugnis, über etw. zu bestimmen verführen jsw. Vb.; hat/ 1.1 . jmdn. zu et$\ v. jmdn. so beeinflussen, daß er etw. Schädliches, F al­ sches, nicht eindeutig Günstiges od. Verwerfliches tut, was er von sich aus nicht tun würde od. wollte: jmdn. zum Trinken, Rauchen v.; scherzh. darf ich dich zu einem Eis v. (einladen II. 1.2)? 1.2 . jmdn. zum Geschlechtsverkehr verleiten; dazu Ver­ führer, der; -s,- verführerisch /Adj./ 1 .1 . so geartet, daß es jmdn. verführen (1.1) kann: sch erzh . sein Angebot war sehr v. 1 .2 . sie sieht in dem Kleid v. (attraktiv und reizvoll) aus
Verführung — vergessen 1243 Verführung, die; -, -en jvorw. Sg.; zu verführen/; zu 1.2: die V. einer Minderjährigen verfüttern jsw. Vb.; hat/: Kartoffeln, Brotreste an das Vieh v. (dem Vieh als F utter geben) Vergabe, die; -en jvorw. Sg.; zu vergeben 1/: die V. von Kuren, Lizenzen; die V. staatlicher Auf­ träge vergackeiern /sw. Vb. ; hat/ [..gak|ai..] umg. jmdn. veralbern vergaffen, sich jsw. Vb.; hat/ salopp sich in jmdn. verlieben vergällen jsw. Vb.; hat/1. fachspr. Alkohol, Spiri­ tus v . (ungenießbar machen, denaturieren 1) — 2. jmdm. etw., die Freude an etw. v . jmdm. die Freude an etw. verderben: mit deiner schlechten Laune hast du mir die Freude an dem Ausflug vergällt vergaloppieren, sich jsw. Vb.; hat/ umg.: er hat sich dabei mächtig vergaloppiert (ist dabei durch Unbedachtheit einem großen Irrtum erlegen) vergammeln jsw. Vb.; ist /umg. 1. verderben (1): Obst, Brot v. lassen; vergammelte Wurst — 2 . ver­ wahrlosen: er sah heute ganz vergam melt aus, ließ das Grundstück v. Vergangenheit, die; -, jo. PL/ 1.1. die (jeweils aus der Sicht einer Generation) zurückliegende Zeit: die jüngste V.; etw. gehört der V. an (gibt es heute nicht mehr, ist überlebt); lassen wir die V. ruhen (sprechen wir nicht mehr von dem, was einmal war) 1.2 . das Leben eines Menschen bis zum jeweils ge­ genwärtigen Zeitpunkt: jmdn. nach seiner V. fragen; er hat eine dunkle, bewegte V. — 2. Zeitform des Verbs, die ein Geschehen, einen Umstand als ver­ gangen darstellt vergänglich /Adj.; nicht adv./ nicht von Bestand, nicht von Dauer: vergängliche Schönheit; diese Mode ist v . ; alle Menschen sind v. (sterblich); dazu Vergänglichkeit, die; -, jo. PL/ vergären, vergor/vergärte, hat, ist vergoren/ver- gärt 1.1 . etw. (zu etw.) v. etw. durch Gärung in etw. umsetzen (hat): Obstsaft (zu Wein) v. 1 .2 . etw. vergärt (zu etw.) etw. setzt sich durch Gärung (in etw.) um (ist): der Wein ist (zu Essig) vergoren vergasen jsw. Vb.; hat/ fachsp r.: Braunkohle v. (aus Braunkohle Gas gewinnen) Vergaser, der; -s, - T ech n . Teil des Verbrennungs­ motors, in dem flüssiger K raftstoff in ein Kraftstoff- Luft-Gemisch umgewandelt wird vergeben (er vergibt), vergab, hat vergeben 1. einen Auftrag v. (einen Betrieb m it der Herstellung von etw., m it der Ausführung einer Dienstleistung beauf­ tragen); die Jury vergab (verteilte 1) zwei erste Preise; die Stelle ist schon v. (besetzt 3), ein Zimmer ist noch zu v. (ist noch frei); die Olympiade wurde nach M. v . (M wurde beauftragt, die Olympiade durch­ zuführen); sie hatte den nächsten Tanz schon v. (jmdm. versprochen 1) — 2. sich etwas v. seinem Ansehen, seiner Würde schaden: du vergibst dir nichts, wenn du dorthin mitgehst — 3 .1 . eine günstige Gelegenheit ungenutzt verstreichen lassen: einegünstige Gelegenheit v. 3.2. B allspiele erhat den Elfmeter v. (den Ball beim Elfmeter nicht ins Tor geschossen) — 4 . jmdm. (etw.) verzeihen: er hat ihm das nie, längst v .; können Sie mir (die Krän­ kung, Beleidigung) v.? vergebens jA dv .j vergeblich vergeblich jA d j.j trotz aller Bemühungen ohne E r­ folg: wir haben v. versucht, ihn davon abzuhalten; das ist vergebliche Mühe Vergebung, die; -, -en 1. /o. Pl.j jmdn. um V. (Ver­ zeihung) bitten — 2 . Vergabe: die V. staatlicher Aufträge vergegenständlichen jsw. Vb.; hat/: der Künstler vergegenständlichte (veranschaulichte) seine Ideen in seinem Werk; Pol. ök. die vergegenständlichte Arbeit (in Produktions- und Konsumtionsmitteln verkörperte menschliche A rb eit) vergegenwärtigen, vergegenwärtigen jsw. Vb.; hat/ sich etw., jmdn. (aus der Erinnerung heraus) deutlich vorstellen: ich versuchte, mir die damalige Situa­ tion, meine Lage zu v. vergehen, verging, ist/hat vergangen 1. etw. vergeht ein zeitlicher Hergang, ein Zeitabschnitt wird zur Vergangenheit (ist): viele Jahre sind vergangen, seit ...; der Winter ist vergangen; die Zeit verging (mir) wie im Fluge; vergangene (letzte 2) Nacht — 2.1 . etw. v erg eht (jmdm.) ein physischer, psychischer Zustand, Vorgang hört auf (ist): die Schmerzen sind, der Ärger ist vergangen; mir verging der Appetit 2.2 . das Werden und Vergehen (Entstehen und Absterben 1.1) in der Natur — 3. (ist) vor Hun­ ger, Sehnsucht v. (sehr großen Hunger, sehr große Sehnsucht haben) — 4 . (hat) 4.1 . sich gegen etw. v . gegen etw. verstoßen: er hat sich gegen das Gesetz vergangen; sich an fremdem Eigentum v. 4 .2 . sich an jmdm. v . an jmdm. ein Sittlichkeitsverbrechen be­ gehen : er hat sich an dem Mädchen, Kind vergangen + jmdm. vergeht / Hören und Sehen Vergehen, d a s; -s, - strafbare Handlung, die nicht die Schwere eines Verbrechens hat: sich ein V* zuschul­ den kommen lassen vergeistigt jA dj.j durchgeistigt: sein vergeistigtes Gesicht vergelten (er vergilt), vergalt, hat vergolten jmdm. etw. v . auf jmds. freundliche od. unfreundliche Handlung(sweise) in einer (entsprechenden) freund­ lichen od. unfreundlichen Weise reagieren: diese Tat, sein Entgegenkommen wurde ihm übel, böse, mit Undank vergolten; wie soll ich dir das v. (danken)*! Vergeltung, die; -, jo. Pl.j Rache: für etw. V. üben Vergenossenschaftlichung, die; -, jo. Pl.j: die V. der Landwirtschaft (die Überführung privater bäuerlicher Betriebe in landwirtschaftliche Produk­ tionsgenossenschaften) vergesellschaften, vergesellschaftete, hat vergesell­ schaftet 1.1. Produktionsmittel v. (aus Privateigen­ tum in gesellschaftliches Eigentum überführen) 1.2 . jvorw. im Pass./ die Produktion wird vergesell­ sc h af te t (unterliegt der Vergesellschaftung 1.2) Vergesellschaftung, die; -, jo. Pl.j 1.1 . die V. (das Vergesellschaften 1.1) der Produktionsmittel 1.2 . die V. der Arbeit, Produktion (mit der Industriali­ sierung einsetzender, in seinem Wesen von der je­ weiligen Gesellschaftsordnung bestimmter Prozeß der Entfaltung des gesellschaftlichen Charakters der A r ­ beit, Prod uktion) vergessen (er vergißt), vergaß, hat vergessen 1.1 . etw. aus dem Gedächtnis (2) verlieren: ich habe seine Adresse v.; sein Werk, sein Name ist heute längst v. (sein Werk, seinen Namen kennt heute niemand mehr); so etwas kann man nicht v. 1.2 . etw., jmdn. v . an etw., jmdn. nicht denken: ich habe v., Geld einzustecken; er vergaß für einige Stunden seine Sorgen; das werde ich dir nie v.
1244 Vergessenheit — Vergnügen (dafür werde ich dir immer dankbar sein; ich werde immer daran denken, was du mir angetan hast)\ 1.8 . etw. versehentlich, irrtümlich liegenlassen, nicht mitnehmen: ich habe die Schlüssel, den Schirm v. + salopp das kannst da v. (daraus wird nichts; das taugt nichts) \ Vergessenheit, die /in der Verbindung/ in V. g e­ raten, kommen (vergessen 1.2 werden) vergeßlich /A dj.; nicht adv./ leicht und oft etw. ver­ gessend (1.1, 1.3): er wird immer vergeßlicher; dazu Vergeßlichkeit, die; -, fo. Pl.f: seine V. macht uns sehr zu schaffen vergeuden, vergeudete, hat vergeudet etw. ver­ schwenden vergewaltigen fsw. Vb. ; hat/: eine Frau v. (unter Anwendung von Gewalt od. durch eine Drohung zum Geschlechtsverkehr zwingen); da zu V ergewaltigung , die; -en vergewissern, sich fsw. Vb.; h at/ sich durch Über­ prüfung Gewißheit über etw. verschaffen: er ging noch einmal zurück, um sich zu v., daß, ob er die Haustür abgeschlossen hatte; sich jmds., einer Sache v . : sie wollte sich seiner Zuverlässigkeit v. vergießen, vergoß, hat vergossen 1. eine Flüssig­ keit verschütten (1): paß auf, daß du nichts, keine Milch vergießt! — 2 .1 . etw. (zu etw.) v. eine (flüssig gemachte) Masse in eine Form gießen und dadurch etw. herstellen: Roheisen zu Platten v.; Beton v. 2.2 . die Fugen in der Betondecke mit Teer v. (mit flüssig gemachtem Teer ausfüllen) -f/ Tränenv. vergiften, vergiftete, hat vergiftet 1. etw. mit Gift vermischen, durchsetzen (II), giftig machen: die Speisen waren vergiftet; Industrieabgase haben die Luft vergiftet; <> durch diesen Vorfall war die Atmosphäre in der Klasse vergiftet (waren die Be­ ziehungen der Schüler untereinander gestört) — 2.1 . jmdn., sich, ein Tier durch Gift töten: sie hat ihren Liebhaber aus Eifersucht vergiftet; er hat sich vergiftet (durch Einnehmen von Gift das Leben genommen) 2.2 . sich v. durch Aufnahme von Gift od. durch Bildung von Gift im Organismus erkranken: sich mit Fisch, an Pilzen, durch verdorbene Wurst v. Vergiftung, die; -, -e n 1. das Vergiften (1, 2.1) — 2. das Vergiftetsein — 3 . durch 2 bewirkte E rkran­ kung: er ist an einer V. gestorben vergjlben fsw. Vb.; ist; bes. von Papier, Geweben/ auf Grund seines Alters, durch Einwirkung von Licht fahl, gelblich werden: die Fotos v. im Laufe der Jahre; eine vergilbte Tapete vergipsen fsw. Vb.; hat/: Ritzen, Löcher in der Wand v. (mit Gips ausfüllen 1.1) Vergißmeinnicht, das; -/ -s, - Pflanze m it kleinen hellblauen Blüten, die w ild wächst, aber auch als Zierpflanze gehalten vjird vergittern fsw. Vb.; hat/ etw., bes. Fenster, Türen, zur Sicherung m it einem Gitter versehen: die K eller­ fenster wurden, sind vergittert verglasen fsw. Vb.; hat/ etw., bes. Fenster, Türen, mit Glasscheiben versehen: Fenster neu v .; eine ver­ glaste Veranda Vergleich, der; -(e)s, -e 1.1 . vergleichende Betrach­ tung, Überlegung: ein guter, treffender, gewagter V.; einen V. ziehen, anstellen; dieser V. hinkt (stimmt nicht in seinen Relationen); im V. mit, zu ihr (verglichen m it ihr) ist er sehr zurückhaltend 1.2 . Redewendung, in der zur Erhöhung der Anschau­ lichkeit bildhaft eine analoge Erscheinung angeführt w ird: ,tief wie das Meer‘ ist ein V. — 2. sportlicher Wettkampf zwischen Mannschaften auf Grund freier Vereinbarung: in dem V. blieb unsere Mannschaft siegreich — 3 . Jur. Einigung (1), gütlicher Aus­ gleich (1.2) in einem Streitfall durch beiderseitiges Nachgeben: der Prozeß endete mit einem V.; beide Parteien schlossen einen V. vergleichbar /Adj.; zu vergleichen 1/: vergleich­ bare Arbeiten; dieser Eindruck war m it nichts v. (war unvergleichlich 1.1) vergleichen, verglich, hat verglichen 1. jmdn. mit jmdm. , etw. mit etw. v . die Eigenschaften von zwei od. mehreren Personen, Sachen p rüfen , um fest­ zustellen, inw iew eit sie sich unterscheiden od. über­ einstimmen: er verglich die beiden Brüder, ihre Handschriften (miteinander); Ergebnisse, Werte der Untersuchungen v . ; diese Blütenpracht ist mit nichts zu v. (übertrifft alles); verglichen mit ihr, ist er sehr zurückhaltend; vergleiche (dazu) Seite . . . /Hinw eis in einem Text/; eine vergleichende B e­ trachtung, Untersuchung; vergleichende Sprach­ wissenschaft, Anatomie — 2 . du kannst dich doch nicht mit ihm v. (für dich gelten andere Voraus­ setzungen als für ihn) —3 . Jur. sich mit jmdm. v. (mit jmdm . einen Vergleich 3 schließen) Vergleichs/vergleichs| -maßstab, der Maßstab für einen Vergleich (1.1); -m öglichkeit, die Möglich­ keit, sich durch den Vergleich mit einem analogen Fall die Beurteilung, Entscheidung zu erleichtern: keine V. haben; -m onat, der M onat (des Vorjahrs), der für statistische Zwecke als Vergleich dient: im V. lagen die Temperaturen wesentlich höher; -weise /A dv ./ im Vergleich, verhältnismäßig: diese Arbeit hatte er v. schnell fertiggestellt; -zahl, die vgl. -monat verglimmen, verglomm, ist verglommen allmählich aufhören zu glim men und verlöschen: die Zigarette verglimmt verglühen fsw. Vb.; ist/ 1.1 . allmählich aufhören zu glühen und verlöschen: das Feuer, K ohle, Asche verglüht; verglühte Lava 1.2 . der Meteor, Satellit verglühte beim Eindringen in die Erdatmosphäre (löste sich durch die Reibungswärme auf) vergnatzt /Adj./ norddt. berl.: v. (verstimmt, ver­ ärgert) sein vergnügen jsw. Vb.; hat; / auch vergnügt/ 1. sich v . angenehm, in heiterer Stimmung die Zeit ver­ bringen: sich auf einem Ball, am Strand v .; er vergnügte sich mit ihr — 2 . etw. belustigt, erfreut jm d n . : unsere Bemerkungen, Fragen schienen ihn ZU V. Vergnügen, das; -s, - U . /vorw. Sg.f Freude, die ma n bei einer (unterhaltsamen) Beschäftigung hat: etw. bereitet jmdm. V .; ich wünsche viel V.!; so etw. ist kein V .; V. an etw. finden; etw. aus V. tun; er klatschte vor V. Beifall; /Höflichkeitsformeln in der mündlichen Rede/ veraltend es war mir einV. (Sie kennenzulemen)!; mit wem habe, hatte ich das V. (mit wem spreche, sprach ich)? 1.2 . /o. PI./ er geht nur seinem V. nach (sucht nur amüsanten Z eit­ vertreib) — 2 . unterhaltsame, gesellige Veranstaltung mit Tanz: zu einem, auf ein V. gehen; ein V. mit­ machen -f- m it (dem größten) V. (sehr gern, selbstverständ­ lich 2.2)!; ein teures V. (eine kostspielige Sache,
vergnüglich — verhalten 1245 Angelegenheit); ein diebisches V. (von Schaden­ freude bestimmtes heimliches Frohlocken) vergnüglich /Adj./ 1.1. /nicht präd./ vergnügt: er lächelte v. 1 .2 . /nicht adv./ Vergnügen (1.1) berei­ tend: ein vergnüglicher Abend; es war v., ihm zu­ zuhören vergnügt /Adj.; / auch vergnügen/ heiter und zu­ frieden (gestim mt): vergnügte Menschen; alle waren sehr v. Vergnügung, die; -, -en 1. /vorw. PL/ Beschäftigung, m itder sich jmd.die Zeit vertreibt:seinenVergnügun­ gen nachgehen — 2 . unterhaltsame Veranstaltung Vergnügungs/vergnügungsl -industrie, die alle auf dem Gebiet der leichten Unterhaltung tätigen Unter­ nehmen in kap. Ländern; -park, der Park, Anlage mit Einrichtungen zur Unterhaltung, Belustigung; -sucht, die /o. PL/ Sucht nach Vergnügungen (1); dazu -süchtig /Adj./; -viertel, das Stadtviertel mit vielen Einrichtungen (1) zur Unterhaltung, Be­ lustigung in best. Großstädten kap. Länder vergolden, vergoldete, hat vergoldet 1. etw. m it einer dünnen Schicht Gold überziehen: eine Inschrift v. lassen; eine vergoldete Halskette — 2. geh. etw. strahlender und schöner erscheinen lassen, als es wirklich war, ist: die Erinnerung vergoldet (ihm) die Jugendzeit vergönnen /sw. V b .;hat/ geh. etw. istjmdm. (nicht) vergönnt:es war ihm nicht vergönnt, seinen 80. Ge­ burtstag zu feiern (er hat seinen 80. Geburtstag nicht mehr erleben können); mögen Ihnen noch viele Jahre erfolgreicher Arbeit vergönnt sein! vergöttern /sw. Vb .; hat/ jmdn. übermäßig lieben, schwärmerisch verehren und darum alles für ihn tun: er vergöttert seine Frau vergraben (er vergräbt), vergrub, hat vergraben 1. etw. in die Erde eingraben, um es zu verdecken: er hatte Wertsachen im Garten v. — 2. einen Kör­ perteil irgendwo verbergen: das Gesicht in die, in beide Hände v.; die Hände in die, in den Hosen­ taschen v. (tief in die Hosentaschen hineinstecken) — 8. sich in etw. v. sich intensiv m it etw. befassen, sich in etw. versenken (3): er vergrub sich in seine Arbeit, in seine Bücher, seinen Büchern vergrämt /Adj./ von Gram, Kummer erfüllt und gezeichnet, sorgenvoll; ein vergrämtes Gesicht; v. aussehen vergraulen /sw. Vb.; hat/ umg. 1. jmdm. etw. ver­ leiden: Mathematik konnte ihm 'zuweilen die Schule v. — 2. jmdn. durch sein unfreundliches Verhalten dazu bringen, daß er fernbleibt: er ver­ graulte die Kunden durch seine Unfreundlichkeit vergreifen, sich, vergriff sich, hat sich vergriffen //* auch vergriffen/ 1. der Geiger, Pianist hat sich vergriffen (hat falsch gespielt) — 2 . sich an fremdem Eigentum v. (stehlen 1) — 3. sich an jmdm. v. 3.1 . jmdm. gegenüber tätlich werden: der Betrunkene hat sich an einem Passanten vergriffen 3.2 . er hat sich an Kündern vergriffen (hat Kinder sexuell mißbraucht) + siehim Tonv. vergreisen /sw. Vb.; ist/ zum Greis werden und körperlich, geistig abbauen vergriffen /Adj.; nicht adv.; / auch vergreifen/: die Ware, das Buch ist v. (ist nicht mehr lieferbar, ist ausverkauft) vergrößern fsw. Vb.; hat/ 1.1 . etw. größer (2, 4) machen: eine Aufnahme v. (eine größere Reproduk­ tion von einer Aufnahme herstellen); das Mikroskop vergrößert zweihundertfach; die Abteilung soll vergrößert (personell und vom Umfang her erweitert) werden 1.2 . sich v. größer (2, 4) werden: unsere Fa­ milie hat sich vergrößert; ein krankhaft vergrößer­ tes Organ Vergrößerung, die; -en 1. /vorw. 8g.j 1.1. das Vergrößern (1.1): die V. (Erweiterung) eines Betriebes 1.2 . /vorw. 8g./ das Vergrößertsein: eine V. der Leber — 2. vergrößerte Aufnahme (2.1) Vergrößerungs| -apparat, der Fotogr. Gerät, m it dem Vergrößerungen hergestellt werden; -glas, das /PI. -gläser/ Lupe vergucken, sichjsw. Vb.; hat/ umg. 1. sich versehen (3.2) —2. sich in jmdn. verlieben: er hat sichin sie verguckt Vergünstigung, die; -en ein jmdm. gewährter Vorteil: (steuerliche) Vergünstigungen haben, ge­ nießen; diese V. wird nur gewährt, wenn ... vergüten, vergütete, hat vergütet 1. jmdm. etw. v . 1.1. jmdn. für etw. entschädigen: die beschädigte Ware wurde ihm vergütet 1.2. jmdm . etw. bezah­ len (1.2): seine Arbeit wurde ihm (nicht annähernd) vergütet — 2.1. Techn. metallische Werkstoffe durch Härten veredeln: vergüteter Stahl 2.2. Opt. Linsen durch Aufbringen von dünnen, die Reflexion m indernden Schichten verbessern: eine Sonnenbrille mit vergüteten Gläsern; dazu Vergütung, die; -, -en verhaften, verhaftete, hat verhaftet / auch ver­ haftet, Verhaftete/ jmdn. auf Grund eines H aft­ befehls inhaftieren, festnehmen: man hat ihn, er wurde von der Polizei am Tatort verhaftet verhaftet /Adj.; /* auch verhaften/ geh. einer Sache v. sein in etw. verwurzelt sein, ohne sich davon lösen zu können: einer Tradition, bestimmten Vor­ stellungen v. sein Verhaftete, der u. die; -en, -en //* auch verhaften/ jmd., der verhaftet worden ist Verhaftung, die; -, -en Festnahme auf Grund eines Haftbefehls verhagelt /Adj./ + jmdm. ist die / Petersilie v. verhaken jsw. Vb .; hat/ 1.1. sich (in etw.r) v. (an etw.) hängenbleiben: der Reißverschluß hat sich (im Stoff)verhakt1.2.dieFingerineinander v. (haken 1) verhallen jsw. Vb .; ist/ allmählich aufhören zu tönen, zu hallen: der Lärm, das Geläut verhallte; O unsere Bitten sind ungehört verhallt (sind un­ beachtet geblieben) verhalten (er verhält), verhielt, hat verhalten 1.1. sich in bestimmter Weise v. eine bestimmte Verhaltensweise zeigen: sich ruhig, still v.; er ver­ hielt sich uns gegenüber korrekt, reserviert; ich weiß nicht, wie ich mich in einem solchen Fall v. würde 1.2 . etw. verhält sich in bestimmter Weise etw. zeigt eine bestimmte Sachlage: die Sache, An­ gelegenheit verhält sich folgendermaßen wie verhält es sich eigentlich damit? 1.3 . etw. verhält sich zu etw. in bestimmter Weise etw. steht in einem bestimmten Verhältnis zu etw .: zwei verhält sich zu vier wie drei zu sechs — 2. etw. zurückhalten, unterdrücken: er konnte das Lachen, die Tränen nicht v.; er sagte das mit verhaltenem Zorn; mit verhaltener (leiser, gedämpfter) Stimme sprechen — 3. den Schritt v. langsamer gehen und stehenbleiben: er verhielt (den Schritt) einen Augenblick, dann ging er weiter
1246 Verhalten — verheimlichen Verhalten, das; -s, jo. PL; zu verhalten 1.1/ Art des Handelns, Beagierens, Benehmens unter bestimmten Umständen: ein kluges, mutiges V.; das V. im Straßenverkehr; dieseTiere zeigen ein geselliges V. Verhaltens/verhaltens| -forschung, die jo . P L / wissenschaftliche Disziplin, die sich mit der Ver­ haltensweise von Tieren befaßt; -gestört jAdj.; vom MenschenI keine normale Verhaltensweise zeigend: das Kind ist v.; -norm, die Norm des mensch­ lichen Verhaltens in der Gesellschaft: bestimmte ge­ sellschaftliche Verhaltensnormen; -regel, die vgl. -n o r m; -weise, die Art und Weise des Verhaltens Verhältnis, das; -ses, -se 1.1. (vergleichbare, meßbare) Beziehung (1) von etw. zu etw.: das V. zwischen Ur­ sache und Wirkung; etw. steht zu etw. anderem in einem bestimmten V .;das entspricht einem V. (der Proportion) von drei zu eins;der Aufwand stand in keinem V. zu dem Erfolg; im V. zu (im Vergleich zu) seinem Alter ist er noch sehr leistungsfähig; das V. von (die Wechselbeziehung zwischen) Theorie und Praxis — 2.1. persönliche Beziehung, Kontakt', das V. zwischen ihm und seinem Bruder war nie sehr gut; er hat ein persönliches V. zu ihm, kein V. zur Malerei; umg. ein V. mit jmdm. haben (eine in­ time Beziehung zu einem Menschen anderen Ge­ schlechts haben) 2.2. vertraglich bestimmte Beziehung zwischen Personen und Institutionen — II. /nur im Pl.j 1.1.das spezifische soziale Milieu, die wirtschaft­ liche Lage eines Menschen: in guten, geordneten Verhältnissen leben; er stammte aus ärmlichen Verhältnissen 1.2. die gesellschaftlichen Verhält­ nisse (Gesamtheit der Zusammenhänge und, Ent­ wicklungsformen der praktischen gesellschaftlichen Tätigkeit der Menschen innerhalb einer Gesellschaft) — 2. Lebensbedingungen, die sich aus der (physi­ schen) Um welt ergeben: klimatische Verhältnisse; unter ungünstigen räumlichen Verhältnissen leben + über seine Verhältnisse leben (mehr Geld aus­ geben als entsprechend der finanziellen Lage aus­ gegeben werden dürfte) verhältnis/Verhältnis| -mäßig /Adv./ im Verhältnis, im Vergleich, relativ (1.2): wir mußten v. lange auf Antwort warten; rwort, das /PL -Wörter/ Gramm. Präposition verhandeln jsw. Vb.; hat/ 1. mit jmdm. v. mit jmdm. über etw. eingehend sprechen, eine Beratung führen zum Zweck der Einigung: (mit jmdm.) über ein neues Warenabkommen, über Fragen der Zu­ sammenarbeit v. — 2.Jur. 2.1. eine im Prozeßrecht geregelte mündliche Beratung durchführen: das Gericht hat gegen ihn (wegen Devisenvergehens) verhandelt 2.2. etw. v . über etw. ein Gerichtsver­ fahrendurchführen: einen Fall in zweiter Instanz v. Verhandlung, die; -, -en 1. das Verhandeln (1): eineV., Verhandlungen führen; eshaben darüber offi­ zielle Verhandlungen stattgefunden; mit jmdm. in Verhandlungen stehen — 2. Jur. mündliches Ver­ fahren vor einem zur Entscheidung von Streitfällen befugten O rgan: Experten zur V. hinzuziehen Verhandlung®| -führung, die das Führen einer Ver­ handlung: einegeschickte V.; -ort, der /PI. -e/ Ort, an dem eine Verhandlung (1) geführt wird;-spräche, die Sprache, in der eine Verhandlung (1) geführt wird; -weg, derjo. P l.j:internationale Probleme auf dem V. (durch Verhandlungen 1) lösen verhangen jA dj.; nicht adv.j: der Himmel ist v. (ist m it Wolken bedeckt) verhängen jsw. Vb.; hat/ 1. etw., bes. ein Fenster, eine Tür, m itetw. zuhängen, bedecken:dieFenster mit Decken v. — 2. eine Strafe, einschränkende M aß­ nahme festsetzen, anordnen: in dem Prozeß wurden schwereStrafen verhängt; den Ausnahmezustand v. Verhängnis, das; -ses, -se etw. Unheilvolles, dem jmd. nicht zu entgehen vermag: der Alkohol wurde ihm zum V. Verhängnis|voll jAdj./ mit unheilvollen Folgen: ein verhängnisvoller Tag, Irrtum verharmlosen jsw. Vbl; hat/ etw. harmloser hin-, darstellen, als es wirklich ist, etw. bagatellisieren: diese Waffen, Gefahren kann man nicht v. verhärmt jAdj.j von Kummer und Leid erfüllt und gezeichnet, sorgenvoll: v. aussehen verharrenjsw. Vb .;hat/1.1 . auf, bei,in etw. v. bei etw. bleiben, an etw. festhalten: die Streitenden ver­ harrten auf,beiihrenStandpunkten;inHoffnung v. 1.2. an einem Ort, in einer bestimmten Stellung, in einem Zustand bleiben: das Publikum verharrte auf seinen Plätzen; einen Augenblick v. verhärten, verhärtete, ist/hat verhärtet 1.1. etw. verhärtet (ist): der Boden verhärtet schnell (wird schnell fest und hart,) wenn er nicht gepflügt, ge­ hackt wird 1.2 . sich v. (hat):die Geschwulst, Drüse hat sich verhärtet (ist hart geworden) —2. sich v. (hat): seine Züge haben sich verhärtet (sind eckig und kantig geworden) verhaspeln, sich jsw. Vb.; hat/ umg.: sich beim Sprechen v. (sich durch zu hastiges Sprechen mehr­ mals versprechen) verhaßt jAdj.j: ein verhaßter (von allen, vielen ge­ haßter) Mensch; sich v. machen (Haß auf sich ziehen); diese Arbeit ist mir v. (diese Arbeit hasse ich) verhätscheln, verhätscheln jsw. Vb .; hat/ umg. jmdn., bes. ein Kind, sehr verwöhnen und dadurch verweichlichen, verziehen Verhau, der, auch das; -(e)s, -e aus vielen Teilen und Draht dicht zusammengefügtes Hindernis: ein V. errichten; durch ein V. kriechen verhauen, verhaute, hat verhauen 1. umg. jmdn. verprügeln — 2. Schülerspr. er, die ganze Klasse hat die Mathematikarbeit v. (ihm, der ganzen Klasse ist die Mathematikarbeit mißglückt) — 3. salopp er hat sich mit seinen Spekulationen gründlich v. (geirrt) verheben, sich, verhob sich, hat sich verhoben sich beim Heben körperlichen Schaden zufügen verheddernjsw. Vb .; hat/ umg. 1.1. sich(inetw.) v. (anetw.) hängenbleiben: sichim Gestrüpp v. 1 .2 . etw. verwirren, durcheinanderbringen: du hast die Leine, Wolle völlig verheddert 1.3 . sich beim Sprechen v. (verhaspeln) verheeren jsw. Vb .; hat; / auch verheerend/ etw. verwüsten, zerstören verheerendjA dj.; / auch verheeren/1.1 . furchtbar, katastrophal: eine verheerende Feuersbrunst; ver­ heerende Folgen, Zustände 1.2 . umg. scheußlich, unmöglich: er sieht in diesem Mantel v. aus verhehlen jsw. Vb .; hat; / auch verhohlen/ (jmdm.) etw. verheimlichen verheilenjsw. V b .; ist/:eine Wunde, ein Bruch ver­ heilt (heilt) verheimlichen jsw. Vb .; hat/ (jmdm.) etw. v. (jmdm.) etw. nicht sagen, etw. nicht bekannt werden lassen, (jmdm.) etw. verschweigen: du hast mir ver­
heimlicht, daß ...; wir konnten es (ihm) nicht länger v. verheiraten, sich, verheiratete sich, h at sich ver­ heiratet sich (mit jmdm.) v. jmdn. heiraten: er hat sich mit ihr verheiratet; jvorw. im Part. Prät./ er, sie ist verheiratet (hat einen Ehepartner); eine verheiratete Frau; O umg. scherzh. er ist doch mit ihm, diesem Verein nicht verheiratet (ist ihm , diesem Verein doch nicht in jeder Hinsicht ver­ pflichtet) ! , verheißen, verhieß, hat verheißen geh. etw. ver­ heißt jmdm. etw. etw. läßt jmdn. etw. erwarten: seine Miene verhieß (uns) nichts Gutes vcrheißungs|voll jA dj.j viel-, erfolgversprechend: ein verheißungsvoller Blick; der Anfang war v. verheizen jsw. Vb.; hat/ 1. etw. als Heizmaterial verbrauchen: wir haben in diesem Winter schon Unmengen von Holz, Briketts verheizt — 2. umg. ganze Divisionen wurden von den faschistischen Machthabern verheizt (sinnlos geopfert, in den Tod getrieben) verhelfen (er verhilft), verhalf, hat verholfen jmdm. zu etw. v. helfen, daß jmd. etw. erhält, er­ langt: jmdm. zu Erfolg, zu einer Anstellung v. verherrlichen/sw. V b .;hat/ jmdn., etw.überschweng­ lich od. unangemessen rühmen verhetzen /sw. Vb .;hat/jmdn. durch ständige Hetze gegen jmdn., etw. aufbringen verheultjAdj.j umg. verweint: sie sah völlig v. aus verhexen fsw. Vb.; hat/ jmdn., etw. verzaubern: er war wie verhext von diesem Anblick; umg. das ist ja wie verhext (das will einfach nicht gelingen, glücken)! verhindern fsw. Vb .; hat/ 1.1. etw. v . bewirken, daß etw. nicht geschieht, getan wird: ein Unglück, einen Krieg v.; es ließ sich nicht v., daß ... 1 .2. er war dienstlich,durchKrankheitverhindert (konnnte aus dienstlichen Gründen, wegen Krankheit nicht .kommen, teilnehmen); dazu Verhinderung, die; -, - e n: ein Abkommen zur V. eines Krieges verhohlen fA dj.; / auch verhehlen/ es andere nicht merken lassend: er sah das mit verhohlener Scha­ denfreude, fragte mit kaum verhohlener Neugier verhöhnen jsw. Vb.; hat/ jmdn., etw. boshaft ver­ spotten, verächtlich machen verhohnepi(e)peln jsw. Vb .; hat/ umg. jmdn. ver­ spotten verhökern jsw. Vb .; hat/ umg. jemot. neg.j etw. veräußern: er hat seine Uhr verhökert verholzen /sw. Vb.; ist; von Stämmen, Ästen, Zwei­ gen, Stengelnj unter der Rinde zu Holz werden Verhör, das; -(e)s, -e jDDR noch umg./ das Ver­ hören, Vernehmung: er war einem langen V. unter­ zogen, unterworfen worden; jin der Verbindung! jmdn. ins V. nehmen (jmdn. eingehend über einen bestimmten unangenehmen Vorgang befragen) verhörenjsw. Vb .; hat/ 1.jmdn. vernehmen (1) — 2. da habe ich mich wohl verhört (habe ich wohl falsch gehört)! verhüllen jsw. Vb .; hat/ etw., sich v. etw., sich mit etw. bedecken, einhüllen (um es, sich dadurch zu verbergen): das Gesicht, sich mit einem Schleier v.; Wolkenv. die Gipfel der Berge; O ein verhüllender (euphemistischer) Ausdruck; eine verhüllte (ver­ steckte 2) Drohung verhungernjsw. Vb .; ist/ aus Mangel an Nahrungs­ mitteln sterben: noch heute v. viele Kinder in der Welt; scherzh. wir v. bald, sind am Verhungern (haben sehr großen Hunger) verhunzen jsw. Vb .; hat/ umg. etw. verderben (2.3): das Wetter hat uns den ganzen Urlaub verhunzt; dieser Bau verhunzt (verunziert) den ganzen Ort verhüten, verhütete, hat verhütet etw. v. durch Handeln, bestimmte Maßnahmen das Eintreten von etw. Unerwünschtem verhindern: Brände, einen Krieg v. verhütten, verhüttete, hat verhüttet Erz, Schrott v. (Erz, Schrott in metallurgischen Öfen verarbeiten); da zu Verhüttung, die; -, -en Verhütung, die; -, -e n das Verhüten: die V. von Bränden Verhütungs|mittel, das M ittel zur Empfängnis­ verhütung verhutzeltfAdj.j zusammengeschrumpft und runzlig: eine verhutzelte Gestalt; v. aussehen verifizierenjsw. Vb .;hat/ [v..] etw. v. die Wahrheit, Richtigkeit von etw. bestätigen: seine Angaben, diese Hypothese konnte später verifiziert werden verirren, sich jsw. Vb .; hat/ 1.1. vom richtigen Weg abkommen, den richtigen Weg nicht mehr finden, sich verlaufen: sich im Wald v.;auf dem Rückweg haben wir uns verirrt 1.2 . zufällig irgendwohin ge­ raten: hierhin verirrt sich selten ein Fremder verjagenjsw. Vb .;hat/ ein Tier, jmdn. verscheuchen, fortjagen: die Fliegen, Hühner v.; das Volk ver­ jagte die reaktionären M achthaber (entmachtete sie, erzwang ihre Flucht); <> trübe Gedanken v. verjährenjsw. Vb .; ist/ etw. verjährt etw. kann nach Ablauf einer festgesetzten Frist nicht mehr gericht­ lich verfolgt werden: Kriegsverbrechen dürfen nicht für verjährt erklärt werden; sein Anspruch darauf ist verjährt; dazu Verjährung, die; -, -en Verjährungsfrist, die festgelegter Z eitraum , nach dessen Ablauf etw. verjährt ist verjubelnjsw. Vb .; hat/ umg.: sein Geld v. (leicht­ sinnig, für Vergnügungen ausgeben) verjüngen jsw. Vb .; hat/ 1.1. etw. verjüngt etw., jmdn. etw. gibt einer Sache, jmdm. ein jüngeres Aussehen: diese Creme, dieses Make-up verjüngt die Haut; diese Mode verjüngt sie; er fühlte sich nach dieser Kur wie verjüngt (als wäre er jünger geworden) 1.2. das Präsidium, die National­ mannschaft ist verjüngt worden (ältere Mitglieder des Präsidiums, der Nationalmannschaft sind durch jüngere ersetzt worden); den Baumbestand v. (ältere Bäume fällen und dafür junge Bäume pflanzen) — 2. etw. verjüngt sich etw. wird nach einer Richtung hin dünner, schmaler: nach oben hin verjüngt sich der Turm; zu 1Verjüngung, die; -, -en verkalkenjsw. Vb.; ist/1. Med. Arterien v. (büßen ihre Elastizität ein, weil sich verhärtende Stoffe an ihrer inneren Wandung ablagern); umg. jmd. ist verkalkt (leidet an Arterienverkalkung) — 2. umg. durch Altern geistig unbeweglich werden: er verkalkt immer mehr, ist schon verkalkt verkalkulieren, sich jsw. Vb .; hat/ die Kosten für eine Leistung od. ein Erzeugnis fälsch berechnen: man hatte sich bei der Berechnung der Baukosten ver­ kalkuliert; O die Zeit, der Stoff reicht dafür nicht, ich habe mich verkalkuliert (habe das fälsch ein­ geschätzt) Verkalkung, d ie ; -, -e n 1. jo. Pl.j das Verkalken — 2. jvorw. Sg.j das Verkalktsein verkappt fAdj.f so geschickt getarnt, daß das währe verheiraten — verkappt 1247
1248 rerkarsten — Verkehrsfluß Wesen nicht erkannt wird: ein verkappter Spion verkarsten, verkarstete, ist verkarstet Geogr. durch Veränderung der natürlichen Vegetation, hes. durchRaubbau am Wald,allmählich zuKarst werden: das Gebiet ist im Laufe unseres Jahrhunderts völlig verkarstet; verkarstete Berghänge verkatert /Adj./ umg. nach reichlichem Genuß von Alkohol (und zu wenig Schlaf) in schlechter körper­ licher (und psychischer) Verfassung: v. sein, aus- sehen Verkauf, der; -(e)s, Verkäufe das Verkaufen (1.1): der V. eines Hauses, von Theaterkarten; V. auch außer Haus /Hinweis in Gaststätten, daß Waren, bes. Kuchen und Getränke, zum Mitnehmen gekauft wer­ den könnenj;Pol. Ök. Kauf und V. als Phasen der Warenzirkulation verkaufenfsw, Vb.; hat/ 1.1. etw., eine Ware gegen Bezahlung einem anderen als dessen Eigentum über­ lassen: etw. billig, teuer, günstig v.; ein Haus mit Verlust, unter seinem Wert v .; Waren ins Ausland v.; Pol. ök. Lohnarbeiter, die gezwungen waren, ihre Arbeitskraft (als Ware) zu v.; O sein Leben teuer v. (sein Leben zäh verteidigen, nur um einen hohen Preis hingeben) 1.2 . etw. verkauft sich gut, schlecht etw. wird viel, wenig gekauft: in einem kal­ ten, verregneten Sommer v. sich Badeanzüge schlecht 1.8 sie verkauft sich, ihren Körper (geht der Prostitution nach) + sich nicht für / dumm v. lassen; sich/ verraten und verkauft fühlen Verkäufer, der; -s, - 1. Angestellter eines (Einzel- handeis)geschäfies, der verkauft: er ist, arbeitet als V. — 2.natürlicheod.juristischePerson im Hinblickdar­ auf, daß sie etw. verkauft (hat): der V. desGrund­ stücks; als V. tritt in diesem Falle ein Betrieb auf; zu 1 Verkäuferin, die; -, -nen verkäuflich /Adj.; nicht adv.j zum Verkauf an- geboten: das Haus ist v.; ein frei verkäufliches (nicht rezeptpflichtiges) Medikament; das Haus ist schwer v. (ist schwer zu verkaufen) Verkaufs/verkgufsl -ausstellung, die A u s s te ll u n g , auf der das Ausgestellte auch zum Kauf angeboten w ird; -einrichtung, die fachspr. Einrichtung, Ge­ schäft des soz. Einzelhandels: eine moderne, ge­ nossenschaftliche V.; -fläche, die Fläche, die in einem Warenhaus, einer Kaufhalle, einem Geschäfty für die zum Kauf angebotenen Waren und den Ablauf des Verkaufens zur Verfügung steht: eine Kaufhalle mit einer V. von 400 Quadratmetern; -kraft, die Verkäuferin) (1); -kultur, die fo. PI ./ Ordnung, Sauberkeit und gute Bedienung beim Verkauf von Waren im Einzelhandel: ein Laden mit guter V.; die V. erhöhen, verbessern; -messe, die vgl. - aus­ stellung; -offen/Adj.; nicht adv.; in derBRD/: ein verkaufsoffener Sonnabend (Sonnabend, an dem die Einzelhandelsgeschäfte geöffnet sind); -personal, das Gesamtheit der Verkaufskräfte eines (Einzel- handels)geschäftes; -praktik, die Verfahrensweise beim Verkauf: er hat sich einer unlauteren V. be­ dient; -praxis, die 1. fo. PI ./ Berufserfahrung auf dem Gebiet des Verkaufs — 2. Verkaufspraktik; -preis, der von einem Verkäufer (2) für eine Ware geforderter Preis; -Schlager, Artikel (3), der sich sehr gut verkauft: die Pullis waren ein großer V.; -stand, der Stand zum Verkauf von Waren; -stelle, die Geschäft des soz. Einzelhandels Verkaufsstellen! -ausschuß, der gewählte, ehren­ amtlich tätige Leitung einer Grundorganisation der soz. Konsumgenossenschaft; -beirat, der ehrenamt­ lich als Interessenvertretung der Bevölkerung bei einer Verkaufsstelle des soz. Einzelhandels tätiges Organ; -leiter, der Leiter eines Geschäfts des soz. Einzelhandels Verkehr, der; «(e)s, jo. Pl.f 1.1. Gesamtheit bes. der Straßenfahrzeuge, die sich auf den dafür vorgesehe­ nen Verkehrswegen bewegt, und der Personen, die sich auf ihnen bewegt, die auf ihnen befördert w ird: der V. auf der Autobahn, in der Großstadt hat zu­ genommen; der / fließende V.; der / ruhende V. 1.2. das Fahren bes. der Straßenfahrzeuge, Gehen der Personen auf den dafür vorgesehenen Verkehrs­ wegen: der öffentliche (auf Straßen vor sich gehende) V.; auf dieser Straße, Eisenbahnstrecke ist immer starker, wenig V.; der Verkehrspolizist regelt den V., s o rgt für einen reibungslosen, flüssigen Ablauf des Verkehrs; eine Straße für den V. freigeben, sperren; das Auto mußte aus dem V. gezogen wer­ den (darf nicht mehr als Verkehrsmittel benutzt werden); die Schneemassen brachten den V. auf Straße und Schiene zum Erliegen — 2. Banknoten aus dem V. ziehen (nicht mehr für den Umlauf, Gebrauch zulassen) — 3. (ständiger) menschlicher Kontakt, Beziehung mit jrndm.: freundschaftlichen V. mit den Nachbarn haben, pflegen; mit jmdm. in V. treten, in (brieflichem) V. stehen — 4 . Ge­ schlechtsverkehr: mit jmdm. V. haben verkehren /sw. Vb .; hat, ist; / auch verkehrt/ 1.1. als öffentliches Verkehrsmittel planmäßig auf einer bestimmten Strecke (in bestimmter Weise) fahren (hat, ist): die Straßenbahn verkehrt auf dieser Linie viertelstündlich; der Bus hat, ist gestern unregel­ mäßig verkehrt; zwischen diesen drei Städten ver­ kehrt eine Schnellbahn —2. (hat) 2.1. mit jmdm. Verkehr (3) haben: wir v. nur geschäftlich mitein­ ander; mit jmdm. freundschaftlich, brieflich v. 2.2.in etw., beijmdm. häufig zu Gast sein: in diesem Cafe v. viele Künstler; er verkehrte damals bei uns — 3. (hat) mit jmdm. geschlechtlich v. (mit jmdm . Geschlechtsverkehr haben) — II. etw ., sich ins Gegenteil verwandeln (hat): deine Interpretation verkehrt den Sinn der Sache; etw. verkehrt sich ins Gegen­ teil Verkehrs/verkehrs| -ader, die sehr wichtiger, stark frequentierter Verkehrsweg; -ampel, die technische Anlage, die zur Regelung des Staßenverkehrs ab­ wechselnd rote, grüne und gelbe Lichtsignale gibt; -arm /Adj.; nicht adv.! mit wenig Verkehr (1.2), bes. Straßenverkehr: eine verkehrsarme Gegend; die verkehrsarmen Nachtstunden; -behinderung, die: starke Verkehrsbehinderungen (Behinderungen des Straßenverkehrs) durch Neuschnee; -betrieb, der Betrieb, der die Anlagen und Fahrzeuge für einen bestimmten Zweig des Öffentlichen Verkehrs einsetzt und unterhält: die Berliner Verkehrs­ betriebe; -chaos, das chaotisches Durcheinander im öffentlichen Verkehr (1.2): durch Stromausfall kam es in der Innenstadt zu einem V.; -delikt, das Verstoß gegen die Verkehrsvorschriften; -dichte, die jo. PI./ Dichte (1) des Verkehrs, bes. des Straßen­ verkehrs; -erZiehung, die Erziehung zum richtigen Verhalten im öffentlichen Verkehr; -flugzeug, das Flugzeug für den zivilen Luftverkehr; -fluß, der jo. Pl.j (flüssiger) Ablauf des Straßenverkehrs;
verkehrsgerecht — verkleiden 1249 -gerecht fAdj.f den Erfordernissen des öffentlichen Verkehrs ,angemessen-, verkehrsgerechtes Verhal­ ten; -günstig fA d j.f : das Hotel, die Wohnung hat eine verkehrsgünstige Lage, hegt v. (lieg t in d e r Nähe eines Bahnhofs, einer Haltestelle); -helfer, der ehrenamtlicher Helfer der Volkspolizei in Fragen des öffentlichen Verkehrs; -hindernis, das etw., das als Hindernis den fließenden Verkehr (1.2) stört; -insei, die meist erhöhter, für den Aufenthalt von Fußgängern reservierter Bereich auf Fahrbahnen; - knotenpunkt, der verkehrsreiche Stelle im Ver­ kehrsnetz, an der Verkehrswege ineinandermünden od. sich kreuzen; -kontrolle, die von der Volks­ polizei durchgeführte Maßnahme, die der Über­ prüfung der am öffentlichen Verkehr beteiligten Fahrzeuge und des korrekten Verhaltens der Fahrer im Straßenverkehr dient; -läge, die fvorw. Sg.f 1. die jeweilige Situation des öffentlichen Verkehrs: eine normale, komplizierte V. — 2. das Hotel hat eine gute V. (ist verkehrsgünstig gelegen); -maschine, die Verkehrsflugzeug; -mittel, das Straßen-, Schie­ nen-, Wasser-, Luftfahrzeug für die Beförderung von Personen, Gütern: ein öffentliches (für die Be­ förderung von Personen im öffentlichen Verkehr bestimmtes) V.; -netz, das Gesamtheit der in einem bestimmten Gebiet vorhandenen, miteinander ver­ flochtenen Verkehrswege; -opfer, das Verkehrstote; •Ordnung, die Gesamtheit der Verkehrsregeln und - Vorschriften; -polizei, die die für die Überwachung, Regelung und Sicherung des Straßen-, Wasser­ straßen- und Eisenbahnverkehrs verantwortlichen staatlichen Kräfte; -polizist, der Angehöriger der Verkehrspolizei; dazu -polizistin, die; -posten. der Verkehrspolizist, -heifer, der zur Regelung und Über­ wachung des Straßenverkehrs irgendwo postiert ist; -regel, die gesetzliche Regel für das Verhalten der Verkehrsteilnehmer im öffentlichen Verkehr; -reg(e)- lung, dieRegelung (1.1) des Straßenverkehrs; -reich /Adj.; nicht adv.f mit viel Verkehr (1.2), bes. Straßenverkehr: eine verkehrsreiche Kreuzung; -rowdy, der bes. Motorrad-, Autofahrer, der rück­ sichtslos die Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer gefährdet; -Schild, das 1Schild mit einem Verkehrs­ zeichen; -Schrift, die fo. Pl.f Kurzschrift mit einer relativ geringen Zähl von Kürzeln; -sicher fAdj.f: das Fahrzeug ist v. (ist technisch einwandfrei, ge­ fährdet nicht den Verkehr); -Sicherheit, die fo. Pl.j 1. verkehrssicherer Zustand: die V. des Fahrzeugs überprüfen — 2. Sicherheit im öffentlichen Ver­ k eh r: aus Gründen der V. wurde die Haltestelle verlegt; -sicherheitsaktiv, das ehrenamtlich tätiges gesellschaftliches Organ in Betrieben, Institutionen, Wohngebieten der DDR , das die staatlichen Organe der Verkehrserziehung, - kontrolle und -regelung unterstützt; -spitze, dieVerkehrsspitzenzeit; -Spitzen­ zeit, die Zeitspanne größter Verkehrsdichte im Straßenverkehr; -stau, der Verkehrsstauung; -Stauung, die Stauung im Verkehrsfluß; -Stockung, die Stockung im Verkehrsfluß; -Störung, die Stö­ rung im öffentlichen Verkehr; -streife, die den öffentlichen Verkehr überwachende Streife; -Sünder, der oft scherzh. Verkehrsteilnehmer, der gegen die Verkehrsordnung verstoßen hat; -teilnehmer, der Person, die am öffentlichen Verkehr teilnimmt; - tote, der u. die statistisch erfaßte Person, die durch einen Verkehrsunfall ums Leben gekommen ist; -Unfall, der Unfall, an dem mindestens ein sich im öffentlichen Verkehr bewegendes Verkehrsmittel be­ teiligt ist; -Verbindung, die Verbindung durch Ver­ kehrswege, durch Verkehrsmittel; -Verhältnisse, die /P l.f Verkehrslage (1); -Vorschrift, die gesetzliche Vorschrift für das Verhalten der Verkehrsteilnehmer im öffentlichen Verkehr; -weg, der Straße, Schie­ nen-, Wasserweg; -wesen, das fo. Pl.f Gesamtheit der Vorgänge, MaßnahmenAnlagen, Mittel und Einrichtungen sowie die Beschäftigten, die der Orts­ veränderung von Personen, Gütern, Nachrichten dienen; -widrig JAdj.f gegen die Verkehrsordnung v e r s to ß e n d : Verkehrswidriges Verhalten; sich v. verhalten; -Zahlung, die statistische Erhebung zur Ermittlung spezifischer Kriterien des fließenden Verkehrs; -Zeichen, das bestimmte graphische D a r­ stellung meist auf dinem 1Schild zur Regelung und Sicherung des öffentlichen Verkehrs verkehrt /A dj.; / auch verkehren II/1. falsch (2): wir sind an der verkehrten Haltestelle aus­ gestiegen; er hat den Pullover v. angezogen — 2. fä ls c h (3): das ist/(nicht) v.; eine verkehrte Aus­ kunft bekommen; ein Wort v. (orthographisch nicht korrekt) schreiben; er hatte Angst, etwas Ver­ kehrtes zu machen verkennen, verkannte, hat verkannt etw., jmdn. v. das wahre Wesen von etw., jmdm. nicht erkennen, etw., jmdn. falsch beurteilen: den Ernst der Lage, den Charakter einer Maßnahme v.; du verkennst ihn; seine Handschrift ist nicht zu v. (ist einwand­ frei zu erkennen, ist nicht zu verwechseln); ich will nicht v. (muß zugeben 2, eingestehen), daß du ... verkitten, verkittete, hat verkittet e tw . , bes. Fugen, Ritzen, Löcher, mit Kitt füllen verklagen fsw. Vb .; hat; / auch Verklagte/ jmdn. v. gegen jmdn. klagen: er will ihn auf Schaden­ ersatz v. Verklagte, der u . die; -n, -n f / a u c h verklagen/ jmd., der verklagt worden ist: derV. hat gegen das Urteil Berufung eingelegt verklapsen fsw. Vb .; hat/ salopp jmdn. zum besten halten:du willst mich wohl v.? verklären f s w . V b . ; hatf 1.1. jmds. Gesicht, Blick verklärt sich (jmds. Gesicht, Blick bekommt einen glücklichen Ausdruck, erscheint schön und strah­ le n d ) 1.2. ein Lächeln, Freude verklärte die Ge­ sichter (verlieh ihnen einen glücklichen Ausdruck, ließ sie schön und strählend erscheinen) — 2. etw. schöner, besser erscheinen lassen, als es wirklich vjar, is t : die Erinnerung verklärte (ihm) die Jugend­ zeit verklausulieren fsw. V b .; hat/ 1.1. eine Festlegung, bes. einen Vertrag, ein Gesetz, durch Klauseln od. Vorbehalte in seiner Gültigkeit einschränken od. er ­ weitern: einen Vertrag v. 1.2. einen Text v. (einen Text kompliziert, schwer verständlich formulieren) verkleben fsw. Vb.; ist, hat/ 1. etw. wird durch etw., bes. eine klebrige Absonderung, klebrig und haftet a neinander (ist): durch das Schwitzen ver­ klebte sein Haar; ein verklebter Verband — 2 . etw. zukleben (hat) —3. (hat) den Fußbodenbelag v. (mit Klebstoff auf dem Fußboden befestigen) verkleckern fsw. Vb .; hat/ umg. 1. Flüssigkeit, halbflüssige Speise verschütten (1) (und dadurch Flecke auf etw. machen): beim Einschenken hat er ein paar Tropfen verkleckert — 2. Geld v. (fü r meist unnütze Kleinigkeiten verbrauchen) verkleiden, verkleidete, hat verkleidet 1. sich,
1250 Verkleidung — verkorksen jmdn. v. sich, jmdn. so kleiden, daß man, er fncÄi erkannt w ird: die Kinder haben sich verkleidet; sich zum Fasching als Clown v. (kostümieren) — 2. eme Fläche mit einem bestimmten Material be­ decken, bes. um sie schöner erscheinen zu lassen: Wände mit Holz v.; der Sockel des Hauses war mit Klinkern verkleidet Verkleidung, die; -, -en 1. jzu verkleiden/ das Ver­ kleiden; zu 2: dieV. derWände mitHolz —2. das zum Verkleiden (1) Verwendete: in dieser V. haben wir ihn nicht erkannt —8. das zum Verkleiden (2) Verwendete; Vorrichtung, die etw. verkleidet: zum Reinigen der Heizkörper ^muß die V. entfernt werden verkleinern jsw. Vb .; hat/ 1.1. etw. kleiner (1, 3) machen: eine Aufnahme v. (eine kleinere Repro­ duktion von einer Aufnahme herstellen);der Betrieb soll verkleinert (personell und vom Umfang her ver­ ringert) werden 1.2. sich v. kleiner (1, 3) werden: der Abstand zum Vorausfahrenden hat sich ver­ kleinert (v e r r in g e r t 1.1); wir haben uns verkleinert (haben eine kleinere Wohnung bezogen); dazu Ver­ kleinerung, die; -en Verkleinerungsform, die Sprachwiss. D im in u tiv verkleistern jsw . Vb .; hat/ umg. etw. verschleiern (2): die Unterschiede, Klassengegensätze zu v. suchen verklemmen, sich jsw. Vb .; hat; / auch ver­ klemmt/ etw. verklemmt sich etw. gerät in den Zu­ stand, daß es klemmt (3): das Fenster hat sich ver­ klemmt; ein verklemmtes Schubfach verklemmt jA dj.; / auch verklemmen/ umg.: jmd. ist (sexuell) v. (jmd. ist in seinem Verhalten, in seinem sexuellen Verhalten gehemmt) ; seine ver­ klemmte (durch Hemmungen unnatürliche, ver­ krampfte )Haltung verklingen, verklang, ist verklungen a l lm ä h lic h aufhören zu tönen, klingen: ein Lied, der Beifall verklingt; die Schritte entfernten sich und ver­ klangen verklpppen jsw . Vb .; hat/ landsch. salopp 1. jmdn. verprügeln — 2. etw. veräußern: er hat seine Uhr verkloppt verknacken jsw. Vb.; hat/ salopp jmdn. ver­ u rteile n (1.1): er ist zu 1000 Mark Geldstrafe ver­ knackt worden verknacksen jsw . V b .; hat/ umg.: sich den Fuß, die Hand v. (verstauchen) verknallen jsw . V b .; hat/ salopp: sich in jmdn. v. (sich in jmdn. verlieben) verknappen jsw. Vb .; hat/ 1.1. sich v. knapp (1) w e r d e n : durch den Streik der Lastkraftwagen - fahrer verknappten sich die Lebensmittel 1.2. etw. v. veranlassen, daß etw. knapp (1) wird: durch Manipulation der Konzerne wurde das Angebot künstlich verknappt; d a z u Verknappung, die; -, -en verkneifen, verkniff, hat verkniffen f / t a u c h ver­ kniffen/ 1. etw. zusammenkneifen: die Lippen v.; er verkniff böse den Mund — 2. um g. sich etw. v. 2.1. auf etw. verzichten: Alkohol muß er sich als Fahrer v. 2.2. etw. unterdrücken (3): sich eine Be­ merkung, Frage v.; er konnte sich das Lachen nicht v. verkniffen jA dj.; / auch verkneifen/: ein ver­ kniffenes (durch Verbitterung harte, scharfe Züge aufweisendes) Gesicht verknöchern jsw. Vb .; ist/ 1. (im Alter) in seinen Ansichten, Gewohnheiten unbeweglich, starr werden: er verknöchert zusehends; jvorw. im Part. Prät.j ein verknöcherter Junggeselle — 2. Med. p a t h o ­ logisch od. physiologisch zu Knochen werden: die Knorpel verknöcherten vorzeitig verknoten, verknotete, hat verknotet 1.1. e tw . , bes. Fäden, Bänder, die Zipfel eines Tuches, durch einen Knoten fest miteinander verbinden:das Kopf­ tuch unter dem Kinn v . ; er verknotete die Schnür­ senkel 1,2. sich v. sich (ohne jmds. Dazutun) zu einem Knoten verschlingen: die Schnur hatte sich mehrmals verknotet — 2. etw. an etw. mit Hilfe eines Knotens festbinden: der Kutscher verknotete die Zügel am Bock verknüpfen jsw. Vb .; hat/ 1. etw., bes. Fäden, Bänder, durch einen Knoten fest miteinander ver­ b in d e n : die Enden des Bindfadens v.; Fäden zu einem Netz v . — 2.1. etw. m it etw. verbinden (4.1): die Erbschaft war mit bestimmten Bedingungen verknüpft 2.2. etw. verbindet (4.2) sich mit etw.: mit diesem Namen verknüpft sich bei ihm eine angenehme Erinnerung 2.8. etw. m it etw. ver­ b in d e n (4.3): das Angenehme mit dem Nützlichen v.; er hat die Dienstreise mit einem Besuch bei uns verknüpft — 8.1. etw. verbindet (5.1) jmdn. m it jm d m .: uns v. gemeinsame Interessen; die beiden verknüpft eine langjährige Freundschaft 3.2. etw. verbindet (5.2) jmdn. m it etw.: unvergeß­ liche Erlebnisse v. ihn mit diesem Land verknusen jsw . V b .; hat/ landsch. umg.: jmdn., etw. nicht v. können (jmdn., etw. nicht ausstehen können) verkochen jsw . V b .; ist, hat/ 1. (ist) etw. verkocht (etw. verdampft durch langes Kochen) — 2. etw. zu etw. v. etw. durch langes Kochen in etw. anderes umwandeln (hat):Knochen zu Leim v. verkohlen jsw. Vb .; ist, hat/ 1.1. etw. wird durch Einwirkung von (schwelendem) Feuer zu Kohle, zu einem kohleartigen Stoff (ist):der Docht der Kerze verkohlte allmählich; verkohlte Balken 1.2. e tw . , bes. Holz, in Kohle, in einen kohleartigen Stoff um ­ wandeln (hat): Holzin einemMeiler v. — 2. umg. jmdn. zum besten haben (hat):du willst mich wohl v.? verkoken jsw. Vb .; hat/ fachspr.: Kohle v. (durch Erhitzen aus Kohle Koks gewinnen); dazu Verkokung, die; -en jvorw. Sg.j verkommen, verkam, ist verkommen 1. jmd. ver­ kommt jmd. läßt sein Äußeres verwahrlosen, gerät (allmählich) auf einen moralischen, wirtschaftlichen, sozialen Tiefstand: jmd. verkommt im Schmutz; er wurde zum Trinker und verkam immer mehr; moralisch v. sein; eine verkommene Gesellschaft — 2.1. etw. verdirbt (1): iß auf, damit nichts ver­ kommt 2.2. etw. gerät infolge Vernachlässigung, mangelnder Pflege in einen sehr schlechten Zustand, verwahrlost: seine Wohnung ist völlig v.; das Haus macht einen verkommenen Eindruck; d a z u Ver­ kommenheit, die; -, jo. P l.j verkonsumieren jsw . Vb .; hat/ umg. etw ., bes. Lebens-, Genußmittel, (in größeren Mengen) essen, verbrauchen: er verkonsumiert täglich zweiSchach­ teln Zigaretten verkorken jsw . V b .; hat/: eine Flasche v. (eine Flasche mit einem Korken verschließen) verkorksen jsw. Vb .; hat/ umg. 1.1. etw. verderben
verkörpern — Verlagsrecht 1251 (2.3): er verkorkst dauernd die Pointe, die gute Stimmung 1.2* sich den Magen v. {verderben 2.2) verkörpern jsw. V b .; hat/1. eine Bolle v. eine Bolle auf der Buhne, im Film darstellen: er verkörperte die Bolle des Mephisto — 2 . jedes dieser Decken­ gemälde verkörpert {veranschaulicht) einen be­ stimmten Zeitabschnitt; in ihm v. sich (in ihm ver­ einigen sich beispielhaft) Güte und Bescheidenheit verkosten, verkostete, hat verkostet fach spr. eine Speise, ein Getränk v. (an einer entnommenen Probe den Geschmack einer Speise, eines Getränkes prüfen); Wein v. verkrachen jsw. Vb .; hat; /t auch verkracht/ umg. sich (mit jmdm.) durch Streit verfeinden: die beiden haben sich, er hat sich mit ihr verkracht verkracht /Adj.; nicht adv.; / auch verkrachen/ umg. im Leben, Beruf gescheitert: ein verkrachter Schauspieler; eine verkrachte Existenz verkraften, verkraftete, hat verkraftet etw. be­ wältigen: einen Konflikt, ein Erlebnis v.; das ist eine Tatsache, die du v. m ußt; das Kraftwerk konnte den gestiegenen Energiebedarf gerade noch v. (decken 3); diese Ausgabe können wir nicht v. (können wir uns nicht leisten) verkramen jsw. Vb.; hat/ umg. etw. Verlegen (1) verkrampft jA dj.j gehemmt, unnatürlich: jmd. ist, wirkt v .; ein verkrampftes Lachen verkriechen, sich, verkroch sich, hat sich ver­ krochen 1.1. ein Tier verkriecht sich irgendwo, irgendwohin ein Tier kriecht irgendwohin, so daß es nicht gesehen werden kann: der Hund verkroch sich unter dem, unter den Tisch; O die Sonne ver­ kriecht sich (hinter den, hinter die Wolken) 1.2. sich (aus Angst, Scham, Scheu) verstecken: mir war das so peinlich, daß ich mich am liebsten (in ein Mauseloch) verkrochen hätte 1.3. er verkriecht sich hinter seinen Büchern (befaßt sich ausschließ­ lich mit seinen Büchern und will für andere nicht erreichbar sein) verkrümeln, sich jsw. Vb .; hat/ umg. 1.1. sich unauffällig, heimlich zurückziehen: er hat sich bei­ zeiten verkrümelt 1.2 . /von einer Anzahl Personenj nach und nach (einzeln) verschwinden: ein Teil der Beisegruppe hatte sich verkrümelt verkrümmen jsw. Vb .; ist, hatj krumm (1) werden (ist): eine Krankheit, bei der die Wirbelsäule ver­ krüm mt; sich v. (hat): seine Wirbelsäule h at sich verkrümmt verkrüppeln jsw. Vb .; ist/ sich zu einer M iß­ bildung entwickeln: sein Fuß, Arm verkrüppelte; jvorw. im Part. Prät.j seine Beine sind verkrüp­ pelt; eine verkrüppelte Kiefer verkrusten, verkrustete, ist verkrustet etw. über­ zieht sich auf der Oberfläche mit einer Kruste von etw.: jvorw. im Part. Prät.j das Gesicht des Ver­ unglückten war von Blut verkrustet; von Schlamm verkrustete Stiefel verkühlen, sich jsw. Vb .; hat/ landsch. sich er­ kälten (1.1) verkümmern jsw. Vb .; ist/ 1.1. unter bestimmten Bedingungen in der Entwicklung, im Wachstum Zurückbleiben, an Lebensfähigkeit verlieren: an die­ sem Standort verkümmert die Pflanze, der Baum; in dieser Umgebung ist er fast verkümmert; ein durch die Gefangenschaft verkümmertes Tier 1.2. durch Kümmernisse, Sorgen allmählich die Freude am Leben, an der Arbeit, seine Energie verlieren: seelisch, menschlich v. — 2. durch Veröden, Ent­ artung von Gewebe kleiner werden: Muskeln können v .; ein verkümmertes Organ verkünden, verkündete, hat verkündet 1.1. das Urteil v. (öffentlich bekanntgeben) 1.2. etw. ver­ kündigen (1.1) 1.3 . etw. in nachdrücklicher Form m itteilen: freudestrahlend verkündete er, daß er die Prüfung bestanden hat verkündigen jsw. Vb .; hat/ 1.1. geh. diese Lehre wollte er in aller Welt v. (verbreiten 1.1) 1.2 etw. verkünden (1.3) verkuppeln jsw. Vb .; hat/ 1. etw. m it etw. anderem koppeln: Waggons v. — 2. jmdn. mit jmdm., an jmdn. v. jmdn. mit einer Person anderen Ge­ schlechts zum Zwecke einer Liebesbeziehung, Heirat (gegen Bezahlung) zusammenbringen: er hat sich nicht v. lassen verkürzen jsw. Vb .; hat/ 1.1 . etw. kürzer (1.1) machen, kürzen: eine Leiste etwas, um drei Zenti­ meter v.; durch die Operation hat er ein ver­ kürztes Bein 1.2 . sieh v. kürzer (1.1) werden: die Schatten v. sich um diese Tageszeit schon — 2.1. Sport einen Ab-, Rückstand verringern: in der zweiten Halbzeit verkürzte die Mannschaft auf drei zu vier 2.2 . etw. mengen-, zahlenmäßig ver­ kleinern: die Bationen, Anteile wurden verkürzt (gekürzt 3) 2.3 . eine (festgelegte) Zeitspanne ver­ ringern: die wöchentliche Arbeitszeit wurde ver­ kürzt; durch das Bauchen hat er sein Leben ver­ kürzt; verkürzt (nicht die volle Wochenstundenzahl) arbeiten; sich (mit etw.) die Zeit v. (sich mit etw. beschäftigen, damit die Zeit kürzer erscheint) 2.4. etw. in eine kürzere, knappere Form bringen: jvorw. im Part. Prät.j die verkürzte Fassung eines Beferats; zu 1, 2.2 u. 2.3 Verkürzung, die; -, -en verlachenjsw. Vb.; hat/ jmdn. auslachen Verlade| -brücke, die Kran in Form einer Brücke m it weit voneinander entfernt stehenden Stützen; - kai, der vgl. Verladeplatz verladen (er verlädt, umg. verladet), verlud, hat verladen 1 .1 . Waren, Güter zwecks Versendung in, auf ein Fahrzeug laden: Kohlen, Stückgut (in Waggons, auf einen Lastwagen) v .; Luftfracht v. 1.2. Truppen v. (Truppen für den Transport bes. in einem Zug, auf Fahrzeugen unterbringen) Verlade|platz, der Platz (2), der zum Verladen von Gütern dient Verlag, der; -(e)s, -e Betrieb, der Manuskripte von den Autoren erwirbt, sie betreut und für die Druck­ legung, das Einbinden, den Vertrieb sorgt: ein belletristischer, naturwissenschaftlicher V.; das Buch ist in einem Berliner V. erschienen; als Lektor in einem V. arbeiten verlagern jsw. Vb .; hat/ 1.1 . etw. von einer Stelle wegnehmen und an eine andere Stelle bringen: die Last von einer auf die andere Schulter v.; das Körpergewicht nach vorn v. 1 .2. Arbeitszeit v. (auf einen anderen Tag Verlegen) — 2. sich v. seinen Standort, seine Lage ändern: das Tiefdruck­ gebiet verlagert sich langsam nach Osten; die Niere des Patienten hat sich verlagert Verlags] -buchkandlung, die von einem Verlag be­ triebene Buchhandlung; -katalog, der Katalog der Erzeugnisse eines Verlags; -leiter, der; -lektor, der; -recht, das 1. joi Pl.j Gesamtheit der festgelegten rechtlichen Normen für die Beziehungen zwischen Urheber und Verlag — 2. ausschließliche Befugnis 80 Wörterbuch
1252 verlanden — verlauten eines bestimmten Verlags zur Drucklegung und zum Vertrieb eines Werkes verlanden, verlandete, ist verlandet ein See, Fluß verlandet (füllt sich allmählich mit Schlamm , Erde) verlangen /sw, Vb.; hat/ 1.1. etw. v. äußern, daß man etw, (von jmdm.) haben, verwirklicht haben m ö ch te : Schadenersatz v.; was hat er dafür ver­ langt?; er verlangte, daß s i e . . . ; er machte die verlangten Angaben; er tut alles, was von ihm verlangt wird; das kannst du nicht von mir v.!; von den Schülern wird heute mehr verlangt als früher 1.2. eine bestimmte Ware v. in einem Ge­ schäftden Wunsch zum Kauf einerbestimmten Ware ä u ß e r n : er verlangte Kaffee und Zigaretten 1.3. jmdn. zu sprechen wünschen, bes, am Telefon: er hat den Geschäftsleiter verlangt; du wirst am Telefon verlangt 1.4. jmd. verlangt nach jmdm., etw. 1.4.1.jmd, wünscht, daß jmd. zu ihm kommt: der Kranke verlangte nach einem Arzt 1.4.2. j m d . wünscht etw, zu erhalten: er verlangte nach Ruhe, einem Glas Wasser — 2. etw. erfordert etw .: diese Aufgabe verlangt Ausdauer — 3. geh . jmdn. ver­ langt (es) nach jmdm., etw. jmd. sehnt sich nach jmdm., etw., jmd.hat ein Bedürfnis nach etw.:ihn verlangt nach dir, nach mehr Abwechselung; das Kind streckte die Arme verlangend (sehn sü chtig) nach der Mutter aus Verlangen, das; -s, jo . P l.f 1. jzu verlangen 1.4.2, 3/: etw. erregt, erweckt bei jmdm. ein heftiges, starkes V.; er hatte das V., Lehrer zu werden; ich habe kein V., ihn wiederzusehen; voller V. streckte das Kind die Hand danach aus — 2. die Eintrittskarte ist auf V. (wenn es verlangt 1.1 wird) vorzuzeigen; erst auf sein ausdrückliches V. (hin) erhielt er die Bescheinigung verlängern fsw . Vb .; hat/ 1. etw. Hänger (1.1.2 u. 1.2.2) machen: den Rock etwas, um drei Zenti­ meter v. 2.1. eine (festgelegte) Zeitspanne aus- dehnen: er hat den Urlaub um eine Woche ver­ längert; eine Frist v.; den Ausweis v. lassen (d ie Gültigkeitsdauer des Ausweises ausdehnen lassen) 2.2 . eine Aufzählung beliebig v. (for tse tze n ) können — 3. eine Flüssigkeit durch Hinzufügen von Flüs­ sigkeit, eine Speise durch Hinzufügen von etw. anderem mengenmäßig vergrößern (1.1): die Soße v.; Leberwurst mit Semmelmehl v.; z u 1 u . 2 Verlängerung, die; -, -en Verlängerungs)schnür, die Kabel, m it dem die L ei­ tung zu einem elektrischen Gerät verlängert werden kann verlangsamen fsw . V b .; hat/ 1.1. etw. v. die Geschwindigkeit von etw. verringern: seinen Schritt, die Fahrt v . ; Kälte verlangsamt den Stoffwechsel 1.2. sich v. langsamer werden: eine Entwicklung verlangsamt sich Verlaß, der fin der Verbindung! auf jmdn., etw. ist V., ist keinV. (auf jmdn., etw. kann man sich, kann man sich nicht verlassen) verlassen (er verläßt), verließ, hat verlassen 1.1. etw. v. sich von einem xOrt, einer Stelle entfernen: das Zimmer, eine Stadt v.; der Kranke durfte das Bett v. (durfte nach überstandener Krankheit auf­ stehen); täglich v. 100 Traktoren das Werk (werden 100 Traktoren im Werk hergestellt und ausgeliefert) ; an dieser Stelle verließen wir die Fernverkehrs­ straße (bogen w ir von ihr ab); eine verlassene (ein­ s a m e ) Gegend; die Straßen waren still und v. (menschenleer) —2. jmdn. Allein, im Stich lassen: er hat seine Familie v.; jmd. ist, fühlt sich v. (einsam, 1allein und hilflos) — 3. etw. verläßt jmdn. jmd. verliert etw., jmd. hat etw. nicht länger: ihn verließ aller Mut; seine Kräfte verließen ihn — II. sich auf jmdn., etw. v. jmdm., einer Sache ver­ tra u e n : er verließ sich ganz auf sie, auf sein Glück; darauf kannst dudich v. (das ist so, da kannst du sicher sein)!; verlaß dich nicht auf ihn! - f / da verließen sie ihn!; du bist wohl von allen guten / Geistern, ganz von / Gott v. Verlassenheit, die; jo . P L ; z u verlassen 1.1 u . 2/ verläßlich /A dj.f 1.1. zuverlässig (1.1): ein verläß­ licher Mitarbeiter, Zeuge; er ist absolut v. 1.2. einwandfrei funktionierend: die Maschine arbeitet sehr v. 1.3. v e r b ü r g t: etw. aus verläßlicher Quelle wissen; seine Informationen sind v. Verlaub + veraltend mit V. m it deiner, Ihrer Erlaubnis: das ist, mit V. (gesagt), glatte Verleumdung Verlauf, der; -(e)s, Verläufe jvorw . Sg.j 1.1. A rt und Weise, wie etw. verläuft (6), verlaufen ist: vom V. seiner Arbeit, der Reise berichten; der typische V. einer Krankheit; mit Spannung den V. der Wettkämpfe verfolgen; im V., Verlaufe des Ge­ sprächs (während des Gesprächs) erfuhren wir, daß ... 1.2. /o. P l.j im V., Verlaufe eines halben Jahres (innerhalb eines halben Jahres); nach V. von drei Tagen (nach drei Tagen) — 2. Richtung und Erstreckung einer Linie: der V. der Grenze; den V. einer neuen Straße festlegen verlaufen (er verläuft), verlief, ist/hat verlaufen 1. sich v. die Orientierung verlieren und vom richtigen Weg abkommen, einen falschen Weg gehen (hat): wir haben uns im Wald, unterwegs v. — 2. eine Menschenmenge verläuft sich ein e M e n ­ schenmenge geht auseinander, zerstreut sich (hat): nach der Kundgebung hat sich die Menge rasch v. — 3. Wasser verläuft sich Wasser fließt ab (hat): das Hochwasser hat sich wieder v.; das Rinnsal verlief sich (versickerte) im Sand —4. etw. verläuft in etw. etw. verliert sich in etw. (ist): die Spur verlief im Sand — 5. etw. verläuft irgendwo, in bestimmter Richtung etw. erstreckt sich irgendwo, in bestimmter Richtung in Form einer Linie (ist): die Grenze verläuft mitten im Fluß, auf dem Kamm des Gebirges; die Linien v. parallel — 6. etw. verläuft in bestimmter Weise ein Vorgang, Prozeß ist in bestimmter Weise, durch ein bestimm­ tes Ergebnis charakterisiert (ist): die Fahrt verlief nicht ohne Zwischenfälle; die Operation ist gut v.; eine tödlich verlaufende Krankheit — 7. Farbe verläuftFarbe fließt ohneKonturen auseinander (ist): der Künstler ließ die Farben auf der Leinwand v. + etw. verläuft im / Sande verlaust jAdj.f von Läusen befallen: jmd. ist v.; verlaustes Haar verlautbaren /sw. Vb .; hat; vorw. im Pass./ etw. amtlich (in schriftlicher Form) bekanntgeben: wie (amtlich) verlautbart wurde, s o l l . . . Verlautbarung, die; -, -en (amtliche) Bekannt­ m a c h u n g : eine offizielle, amtliche V.; der Inhalt einer V. verlauten, verlautete, hat verlautet 1. der Direktor hat noch nichts darüber verlautet, v. lassen (ha t sich noch nicht darüber geäußert) —2. es verlautet: wie aus informierten Kreisen verlautet (b e k a n n t
verleben — Verleumdung 1253 geworden ist), hat der Präsident...; es verlautet (man sagt, erzählt), er wolle sich verändern verleben /sw. Vb .; hat; / auch verlebt/ eine gewisse Zeit (irgendwo, irgendwie) verbringen: den Urlaub am Meer, bei Verwandten v.; froh ver­ lebte Stunden verlebendigen /sw . Vb .; hat/ etw. anschaulich machen, anschaulich darstellen: dieser Roman, das Bild verlebendigt ein Stück Geschichte verlebt /Adj.; / auch verleben/: v. (durch aus­ schweifendes Leben verbraucht, alt) aussehen; er hat ein verlebtes Gesicht Verlegen /sw. Vb .; hat/ 1* etw. irgendwohin legen und später die Stelle nicht wieder finden: er hat seine Brille, den Ausweis verlegt — 2. seinen Wohnsitz von Rostock nach Berlin v. (von Rostock nach Berlin um ziehen 1); die Haltestelle ist hinter die Kreuzung verlegt worden (befindet sich jetzt nicht mehr an der bisherigen Stelle, sondern hinter der Kreuzung) — 8. etw. (auf etw.) v. den fest­ gesetzten Zeitpunkt für etw. Vorgesehenes wider­ rufen und einen neuen Zeitpunkt dafür festsetzen: die Veranstaltung, Premiere wurde auf einen späteren Zeitpunkt, auf Mittwoch verlegt — 4.1. etw., bes. Rohre, Leitungen, in eine bestimmte räum­ liche Erstreckung bringen (und befestigen): Kabel, Gas-, Wasserleitungen, Gleise v. 4.2. etw. a ls B elag in einer bestimmten Anordnung auf einer Fläche, bes. auf einem Fußboden, befestigen: farbige Stein­ platten in Mustern v.; fachgerecht verlegtes Par­ kett — 5. sich auf etw. v. 5.1. eine bestimmte Haltung, Handlungsweise aufgeben und eine andere Haltung einnehmen, anders handeln: sich aufs Schweigen, auf eine neue Taktik v. 5.2. sich einer (neuen) Sache besonders zuwenden (2), widmen: früher betrieb er Taubenzucht, jetzt hat er sich auf Hundezucht, Briefmarken verlegt — 8. a l s Verlag ein Druckerzeugnis herausbringen (2.1): in diesem Verlag wird vorwiegend Fachliteratur ver­ legt — 7. etw. versperren, blockieren (2): der Zu- gang^war mit Baumaterial verlegt 2verlegen /Adj./ befangen, verwirrt, peinlich berührt: er ist, wurde v., stand ganz v. da; ein verlegenes Schweigen -j- um etw. nicht, nie v. sein etw. immer zur Ver­ fügung, bereit haben: um eine Antwort, Ausrede war er nie v. Verlegenheit, die; -, -en 1. fo. PL; zu 2verlegen/ das Verlegensein: vor V. erröten; jmdn. in V. bringen — 2. fvorw. Sg.j unangenehme, schwierige Lage, Situation, in die jmd. geraten ist: in großer, finanzieller V. sein; in V. geraten, kommen; hoffentlich komme ich nie in die V. (in die Lage), darum bitten zu müssen Verleger, der; -s, - jmd., der Druckerzeugnisse ver­ legt, Inhaber, auch Leiter eines Verlages verleiden, verleidete, hat verleidet jmdm. etw., jmdn. v. bewirken, daß jmd. an etw. keine Freude mehr hat, daß jmdm. jmd. nicht mehr gefällt: die Mücken haben uns den Aufenthalt am See ver­ leidet; du kannst mir durch deine Bemerkungen das Essen, dieses Mädchen nicht v. Verleib, der; -(e)s, -e 1. jo. Pl.f das Verleihen (2) — 2. Unternehmen, das etw. gewerbsmäßig gegen eine Gebühr verleiht: ein V, für Wäsche, Kostüme verleihen, verlieh, hat verliehen 1. jmdm. etw. v . 1.1. jmdn. m it etw. auszeichnen: jmdm. einen Orden, Titel, Preis v. 1.2. jmdm. ein Recht zu­ erkennen: die Stadt verlieh ihm das Recht, Bier zu brauen — 2. jmdm. etw. (gewerbsmäßig gegen Gebühr) leih e n: Strandkörbe, Boote v.; er verlieh seine Bücher nicht gern — 3.1. etw. verleiht jmdm., einer Sache etw. etw. ist die Ursache dafür, daß etw. für jmdn., etw. zur Eigenschaft wird: dieser Erfolg verlieh ihm neuen Mut; Hopfen ver­ leiht dem Bier einen bitteren Geschmack 3.2. seinem Bedauern, Verdruß, seinen Gefühlen Aus­ druck v. (sein Bedauern, seinen Verdruß, seine Gefühle ausdrücken); zu 1.1 Verleihung, die; -, -en verleimen jsw. Vb .; hat/ (Holz)teile mit Hilfe von Leim zusammenkleben, fest verbinden verleiten, verleitete, hat verleitet jm d n . z u e tw . verführen: jmdn. zum Diebstahl, Rauchen v. verlernen jsw . Vb .; hat/ eine bestimmte, durch Lernen, Üben erworbene Fähigkeit, Fertigkeit auf Grund mangelnder Übung allmählich wieder ver­ lie r e n : ich habe das Klavierspielen völlig verlernt; so etwas verlernt man nie wieder verlesen (er verliest), verlas, hat verlesen 1.1. e tw . öffentlich vorlesen, um es zur Kenntnis zu bringen: einen Befehl, eine Grußbotschaft, die Anklage­ schrift v. — 2. sich v. 2.1. sich beim lauten Lesen versprechen: er verliest sich heute aber oft 2.2. etw. fälsch, unrichtig lesen und verstehen: das stimmt nicht, was du sagst, du mußt dich y. haben — I I. Linsen, Beeren v. (lesen II.2) verletzen jsw. Vb .; hat/ 1. jmdn., sich v. jmdm., sich eine Verletzung (1) zufügen: er wurde bei dem Unfall leicht, am Kopf verletzt; sich mit dem Messer (an der Hand) v.; sich etw. v .: sich die Hand v. — 2. jmdn. kränken: deine Worte haben ihn verletzt; sich in seiner Ehre verletzt fühlen; er sagte ihm das in einem verletzenden Ton; etw. v.: jmds. Stolz v. (treffen) — 3.1. etw. v. gegen eine Vorschrift, Regel verstoßen: das Gesetz, Brief­ geheimnis v.; seine Pflicht v. (seiner Pflicht nicht nachkommen) 3.2. den Luftraum, die Grenzen eines Staates v. (illegal in den Luftraum, das Territorium eines Staates eindringen) Verletzung, die; -en 1. Schädigung bes. der Haut, der inneren Organe durch gewaltsame äußere Ein­ w ir k u n g : eine leichte, lebensgefährliche, innere V .; er ist seinen Verletzungen erlegen — 2. f z u ver­ letzen 3/ das Verletzen; zu 3.2: die V. des Luft­ raumes eines Staates verleugnen, verleugnete, hat verleugnet 1.1. er kann seineHerkunftnichtv. (seine Herkunft ist leicht zu erkennen);etw. läßtsich nicht v. (etw. ist unleugbar) 1.2. jmdn. v. behaupten, jmdn. nicht zu kennen: er hat seinen Freund verleugnet 1.3. sich v. lassen (einem Besucher durch jmdn. sagen lassen, man sei nicht anwesend, obgleich man doch anwesend ist) 1.4. sich selbst v. gegen seine Überzeugung handeln: ich müßte mich v., wenn ich das täte 1.5. seine Ge­ fühle, Gesinnung v. (seine wirklichen Gefühle^ seine wirkliche Gesinnung nicht offen zeigen) verleumden, verleumdete, hat verleumdet jmdn. v. über jmdn. wider besseres Wissen Unwahrheiten, nicht beweisbare Behauptungen verbreiten und da­ durch seinem Ansehen schaden: er wurde von seinem Nachbarn in übelster Weise verleum­ det Verleumdung, die; -, -en 1. das Verleumden — 2. Äußerung, durch die jmd. verleumdet wird 80*
1254 verlieben — verlustieren verlieben, sich /s w . V b . ; hat/ sich (in jmdn.) v. zu einer Person des anderen Geschlechts von Liebe erfaßt werden: er hat sich,ist unsterblich, unglück­ lich verliebt; ein verliebtes Paar; verliebte (L ieb e zeigende) Blicke; O er ist in diesen alten Schrank verliebt (ist von ihm begeistert) + bis über beide / Ohren verliebt sein verlieren, verlor, hat verloren j / a u c h verloren/ 1.1. jmd. verliert etw. jmdm . entfällt, entgleitet un^ bemerkt ein meist kleinerer Gegenstand, den er bei sich hat, so daß er ihn später vermißt: etw. unter­ wegs v.; er hat seinen Ausweis, die Uhr verloren; O in dem Gedränge haben wir uns verloren ( w u r ­ den wir getrennt und fanden uns nicht wieder) 1.2. Geld in, bei einem Spiel v. (weil man nicht Ge­ winner ist, bezahlen müssen) — 2.1. jmd., etw. verliert etw., jmdn. etw., jmd. hört auf, zugehöriger Teil von jmdm., etw. zu sein: die Haare, Zähne, bei einem Unfall ein Bein v . ; der Motor verliert Öl; der Baum verliert die Blatter; der Pullover hat die Fasson verloren (hat keine Fasson mehr)', er hat zeitig seinen Vater verloren (sein V ater starb, als er noch jung war); C>den Mut, die Fas­ sung, Geduld v.; er verlor die Gewalt über den Wagen (beherrschte ihn nicht mehr); keine Zeit v. wollen; etw. verliert seinen Reiz, Sinn 2.2. an etw. v.: jmd. verliert an Schönheit, Einfluß (jm d s . Schönheit, Einfluß läßt nach); das Flugzeug verlor an Höhe; etw. verliert an Aktualität 2.3. etw., jmd. verliert etw., jmd. wirkt weniger günstig: ohne Gürtel verliert das Kleid; sie hat in letzter Zeit etwas verloren (sieht nicht mehr so hübsch, gut aus) — 3. etw. v. bei etw. unterliegen, nicht der Gewinner s e in : einen Prozeß, Wettkampf, ein Spiel v.; eine verlorene Wette — 4. etw., jmd. verliert sich 4.1. etw. verschwindet, vergeht allmählich: seine Angst, Scheu verlor sich im Laufe der Zeit; der Geruch verlor sich nur sehr langsam 4.2. jmd., etw. er ­ scheint im Verhältnis zu einer Fläche, einem Raum, zu etw. anderem klein: die wenigen Zuschauer ver­ loren sich in diesem großen Stadion; das zierliche Schränkchen wirkte verloren neben den großen, schweren Möbeln; ihre Stimme verlor sich in die­ sem Saal (war zu schwach für diesen Saal);indieser fremden Stadt kam er sich verloren vor, fühlte er sich verloren (fühlte er. sich verlassen, sehr allein) 4.3. jmd. verliert sich in etw. jmd. gibt sich einer Sache ganz hin: sichinErinnerungen, Träumen v.; in Gedanken verloren (versunken 2.2) 4.4. etw., jmd. verliert sich in etw. etw., jmd. schweift vom Eigentlichen ab und gerät ins Unwesentliche: sein Bericht verliert sich zu sehr in Einzelheiten 4.5 . die Spur, der Pfad verlor sich in den Wiesen, im Wald (führte in die Wiesen, den Wald hinein und hörte dort allmählich auf) + nichts zu v. haben (nichts haben und deshalb bei etw. nur gewinnen können); umg. hier hast du nichts verloren (du hast hier nichts zu suchen, ge­ hörst nicht hierher)!; — jmdn., etw. aus dem / Auge, aus den Augen v.; (an) / Boden v.; den ß Faden v.; bei jmdm. ist Hopfen und Malz verloren; den / Kopf v.; kein / Wort über etw. v . Verlies, das; -es, -e unterirdisches Gefängnis, bes. in mittelalterlichen Befestigungsanlagen verloben, sich jsw . V b .; hat/ sich (mit jmdm.) v. eine Verlobung mit jmdm. eingehen: er hat sich mit ihr, sie haben sich verlobt; sie sind verlobt; dazu Verlobte, der u. die; -n, -n Verlobung, die; - , -engegenseitiges Versprechen, ein­ ander zu heiraten:V.feiern;er,siehatdieV.gelöst verlocken /sw . V b .; hat/ etw. verlockt jmdn. etw . weckt in jmdm. die Lust zu etw., lockt jmdn., etw. z u t u n : das schöne Wetter verlockte zum Baden; das kann mich nicht v.; eine verlockende ( I n t e r ­ esse weckende) Aufgabe verlogen jAdj.j 1.1. zum Lügen neigend: eine ver­ logene Person; er ist v. 1.2. unwahr, voller Lüge: die verlogene Moral des Spießers; verlogene Argu­ mente verlohnen /sw . V b .; hat/ etw. verlohnt (sich) etw . lohnt (1) (sich): die Mühe verlohnt sich; die Aus­ beute hat den Aufwand (nicht) verlohnt; es ver­ lohnt (nicht) die Ausgabe verloren jA dj.; nicht attr.; / auch verlieren/ ohne Aussicht auf Rettung: er ist hoffnungslos, rettungs­ los v.; /in der Verbindung/ jmdn., etw., sich v. geben (für jmdn., etw., sich keine Chance sehen, ge­ rettet zu werden) -f- auf verlorenem / Posten stehen verloren [gehen j V b . j 1.1. das Buch ist mir ver­ lorengegangen (ich habe es nicht mehr und weiß nicht, wo es ist); die Unterlagen sind verloren­ gegangen; paß auf, daß das nicht verlorengeht!; das Paket ging verloren, ist verlorengegangen (is t abgeschickt worden, aber nicht beim Adressaten an­ gekomm en) 1.2. an jmdm. ist jmd. verloren­ gegangen: an ihm ist ein Lehrer verlorengegangen (er wäre ein guter Lehrer geworden) verlöschen (er verlischt, a u c h verlöscht), verlosch, a u c h verlöschte, ist verloschen, a u c h verlöscht 1. aufhören zu brennen (und zu leuchten): die Flamme, das Licht verlosch, verlöschte — 2. /er verlischt, verlosch, ist verloschen/ seine Liebe war verloschen (erloschen) verlosen /sw. Vb .; hat/ etw. durch Losen verteilen: Bücher v.; als Hauptgewinn wurde ein Fahrrad verlost; d a z u Verlosung, die; -, -en verlottern jsw. Vb .; ist/ verwahrlosen, herunter­ k o m m en : er verlotterte immer mehr; ein ver­ lotterter Bursche; er hat das Haus v. lassen Verlust, der; -(e)s, -e 1. jo. P I .; zu verlieren 1, 2.1, 2.2/ das Verlieren; zu 1: amAbend bemerkte er den V. seines Ausweises (daß er seinen Ausweis ver­ loren hatte); in V. geraten (verlorengehen); zu 2A : der V. des Augenlichts; den V. ( T o d 1) seiner Mutter konnte er nur schwer überwinden — 2.1. durch Verlieren (2.1) entstandene (materielle) Beein­ trächtigung einer Person, Einrichtung: ein schmerz­ licher, unersetzlicher V.; einen materiellen, finan­ ziellen V. erleiden; sein Weggang bedeutet einen großen V. für uns; der Gegner hatte hohe Ver­ luste an Menschen und Material 2.2. etw. mit V. verkaufen (etw. unter seinem Wert verkaufen und dadurch Einbuße erleiden); die Ernte ohne Ver­ luste (restlos) einbringen + ohne / f Rücksicht auf Verluste verlust/Verlust] -arm / A d j . / i die verlustarme Lage­ rung von Kartoffeln (Lagerung, bei der nur wenig Kartoffeln verderben); -geschäft, das kaufmännische Aktion, bei der die Ausgaben den Gewinn über­ steigen verlustieren, sich jsw . V b .; hat/ spött. sich ver­ gnügen, sich amüsieren
1255 verlustig /Adj.; in der Verbindung! einer Sache v. gehen, werden etw. verlieren, einbüßen: eines Vor­ teils, Rechts v. gehen Verlust/verlust| -liste, die bes. bei einem K a ta ­ strophenfall, im Krieg aufgestellte Liste, in der Ver­ wundete, Tote od. materielle Verluste erfaßt sind; -los jAdj.j ohne Verlust (2.2): die Ernte v. ein- bringen vermachenjsw. Vb.; hat/ 1.1.jmdm. etw. testamen­ tarisch hinterlassen: er hat seinem jüngsten Sohn das Haus, seine Sammlung einem Museum ver­ macht 1.2. umg, jmdm . etw. (aus seinem eigenen Besitz) schenken: sie hat mir eine ihrer Blusen vermacht Vermächtnis, das; -ses, -se 1. Jur. in einem Testa­ ment enthaltene einzelne Zuwendung an jmdn., der nicht Erbe ist, lLegat — 2. das, was jmd. jmdm. verm acht (hat): er hat seine bedeutende Sammlung seiner Heimatstadt als V. hinterlassen — 3. le tz te r Wunsch des Verstorbenen an die Zurückgebliebenen, bes. im Hinblick auf die Verwirklichung seiner Ideen o. ä .: das V. eines Toten; jmds. V. erfüllen vermählen, sich jsw . V b .; hat/ geh.: sich (mit jmdm.) v. (jmdn. heiraten);dazu Vermählung, die; -, -en vermarkten, vermarktete, hat vermarktet /u n te r kap. Verhältnissen/ jmdn., jmds. geistiges Produkt wie eine Ware geschäftsmäßig (aus)nutzen; dazu Vermarktung, die; -en jvorw . Sg.j vermasseln fsw. Vb .; hat/ salopp (jmdm.) etw. verderben (2.3) vermauern jsw. Vb.; hat/ etw. zumauern: ein Fenster v. vermehren jsw. Vb.; hat/ 1.1. etw. v. die Anzahl von etw. erhöhen, den Umfang von etw. vergrößern: die Zahl der Hochschulen wurde in der DDR be­ trächtlich vermehrt; seinen Einfluß auf etw. v . 1.2. sich v. zahlenmäßig, an Umfang (3) zunehmen (1.1) : die Zahl der Mitglieder, Unfälle vermehrte sich rasch; sein Einfluß darauf hat sich vermehrt — 2. sich fortpflanzen (1.1); dazu Vermehrung, die; -en jvorw. Sg./ vermeiden, vermied, hat vermieden etw. v. d a ­ für sorgen,' darauf achten, daß etw. nicht geschieht, daß es nicht zu etw. kommt: Ärger, Aufsehen, Streit v .; es läßt sich nicht v., daß ...; er vermied es, mit ihr zusammenzutreffen vermeintlich /A dj.; nur attr.f irrtümlich verm utet, irrtümlich angenomm en (5.1): eine vermeintliche Chance, Verbesserung vermengen jsw. Vb .; hat/ etw. vermischen: Mehl und Zucker (miteinander) v . ; Tatsachen und Ver­ mutungen willkürlich v. vermenschlichen jsw. Vb .; hat/ 1. etw. humaner (1.1) gesta lte n: die Arbeitswelt des Menschen v. — 2. etw., bes. Tiere, als mit menschlichen Eigen­ schaften versehen betrachten: in Märchen werden, sind die Tiere meist vermenschlicht Vermerk, der; -(e)s, -e 1.1. Randbemerkung: ein Aktenstück mit einem V. versehen 1.2. a m tlic h e Eintragung: ein V. in einem Paß vermerken jsw. Vb .; hat/ 1. etw. notieren (1): auf dem Zettel war eine Telefonnummer vermerkt — 2. ich will das nur am Rande v. (nebenbei sagen) — 3. etw. in bestimmter Weise zur Kenntnis nehmen: jmds. Bemühungen dankbar v.; das hat er (uns) übel vermerkt (übelgenommen) Vermessen (er vermißt), vermaß, hat vermessen 1. etw., bes. Land, einen Raum, genau ausmessen, m e s s e n (1): zu erschließendes Baugelände, ein Gebäude v. — 2. sich v. (etw. falsch messen 1) — 3. geh. sich v.: ich wollte mich nicht v. (erdreisten) zu widersprechen 2vermessen jA dj.j überheblich: er war so v., zu behaupten, daß . . .; eine vermessene Behauptung; dazu Vermessenheit, die; -, jo. P l.j Vermietern jsw. Vb .; ist/ salopp verkümmern (1.1): in dieser Luft müssen Pflanzen r . ; jvor w . im Part. Prät.j ein vermickerter (mickriger, verküm­ m erter) Gummibaum; vermickert (m ickrig) aus- sehen vermiesen jsw. Vb.; hat/ umg. jmdm. etw. ver­ leiden vermieten, vermietete, hat vermietet etw. v. jmdm. etw., bes. Wohnraum, zeitweilig gegen Ent­ gelt zur Benutzung überlassen: ein Zimmer, eine Garage, Autos v.; d a z u Vermieter, der; -s, - u . Vermieterin, die; -, -nen vermindern jsw . V b .; hat/ etw. verringern: die Ge­ schwindigkeit v.; in diesem Zustand ist er nur vermindert (nic h t v o ll) zurechnungsfähig verminen jsw. V b .; hat/: ein Gelände, etw. v. (un­ zugänglich machen, indem man es mit Minen ver­ sieht, Minen darauf vergräbt, anbringt) vermischen jsw . V b .; hat/ etw. mit etw. v. 1.1. verschiedene Stoffe miteinander mischen: Farben, Chemikalien (miteinander) v.; Wein mit Wasser v .; sich mit etw. v .: der Regen hat sich mit Schnee vermischt 1.2. Verschiedenes, nicht Zusammen­ gehöriges od. nicht miteinander zu Vereinbarendes vereinen: Begriffe, Fakten v.; diese Dinge darf man nicht v. vermfssen, vermißte, hat vermißt etw., jmdn. v. 1.1. feststellen, daß etw., jmd. fehlt, nicht mehr da ist, und nicht wissen, y)o er, es sich befindet: ich vermisse meinen Kugelschreiber; er gilt als ver­ mißt (über seinen Verbleib und Aufenthalt ist nichts bekannt) 1.2. jmds. Abwesenheit, das Fehlen einer Sache schmerzlich empfinden: wir haben ihn wäh­ rend seiner langen Krankheit vermißt; ich ver­ misse diese praktische Tasche sehr vermitteln js w . V b .; hat/ 1.1. jmdm. etw. v. helfen, dafür sorgen, daß jmd. etw. erhält: die Wohnraumlenkung hat ihm eine Wohnung ver­ mittelt; jedem Schulabgänger wird eine Lehrstelle vermittelt; Kenntnisse v. 1.2. etw. vermittelt etw .: diese Werke v. (gewähren, ermöglichen) einen Ein­ blick in das Schaffen des Künstlers — 2. in einem Streitfall v. (einen Streitfall schlichten helfen); zwischen Gegnern v. (helfen, eine Einigung zwi­ schen Gegnern herbeizuführen); eine vermittelnde (den Ausgleich suchende, eine versöhnliche) Art haben; dazu Vermittler, der; -s, -; zu 2: als V. zwischen zwei Parteien, in einem Streitfall auf- treten Vermittlung, die; -, - e nl. jzu vermitteln/ das Ver­ m itteln; zu 1.1: die V. von Urlaubsreisen durch das Reisebüro; die V. von Wissensstoff im Unterricht; z u 2: jmdn. um V. in einem Streit bitten — 2. Telefonzentrale: dieV. anrufen vermodern jsw. Vb .; ist/ verfaulen, sich langsam ze rsetzen: das Laub vermodert; vermodertes Holz vermöge jPräp. mit Gen.j veraltend dank: v. seiner Verbindungen konnte er das vermitteln; v. verlustig — vermöge
seiner Kenntnisse konnte er die Aufgabe lö­ sen vermögen (er vermag), vermochte, hat vermocht etw. können, zu etw. in der Lage sein LI. /v. + zu I n f . j keiner vermag zu sagen, wie lange dieser Zustand gedauert hat; er vermochte sich das nicht mehr zu erklären 1.2 . er tat, was er vermochte ( w a s er zu leisten imstande w ar);es ist erstaunlich, was der Wille vermag Vermögen,das; -s. - 1.jo. PL/ Fähigkeit zur Leistung auf einem bestimmten Gebiet: er hat das V., Mathe­ matik zu studieren; diese Anforderung geht über seinV. — II. jvorw. Sg.j Eigentum an Geld und an in Geld schätzbaren W erten: eingroßes, ansehnliches V. besitzen, erworben, geerbt haben; sein V. an- legen, verschleudern, verlieren; jmds. V. einziehen; etw. kostet (jmdn.) ein V. (sehr viel Geld) vermögend /Adj.; nicht adv./ über ein (großes) Ver­ mögen verfügend, wohlhabend: vermögende Leute; er ist nicht v. vermögens/Vermögens Jur.| -rechtlich /A d j.; nicht präd.j die rechtlichen Bestimmungen für Vermögen (II) b e tr e f f e n d : vermögensrechtliche Streitigkeiten; -Steuer, die nach entsprechenden Bestimmungen auf Vermögen (II) erhobene Steuer vermooren jsw . F6.; ist/: ein See, Gelände, die Wiese ist vermoort (ist allmählich zu einem Moor geworden) vermummen fsw. V b .;hat/1. sich, jmdn. verkleiden, mit etw. verhüllen, um unerkannt zw bleiben: die Täter hatten sich, ihre Gesichter vermummt; vermummte Gestalten — 2. jmdn., sich in dicke warme Kleidung hüllen: jvorw. im Part. Prät./ das Band war dick vermummt vermurksen /siv. Vb .; hat/ salopp etw. verpfuschen vermuten, vermutete, hat vermutet 1.1. etw. v. annehmen, daß etw. vorliegt, sich in bestimmter W eise v erhä lt: man vermutet Brandstiftung; ich vermute nur, daß es so war 1.2. jmdn., etw. irgend­ wo v.: ihn hatten wir dort nicht vermutet (w ir hatten nicht angenommen, daß er sich dort befindet) vermutlich /Adj.; nicht präd.f 1.1. jadv.f wahr­ scheinlich (1.2): v. hat er sich geirrt 1.2. /nur attr.j er ist der vermutliche (m utm aßliche) Täter Vermutung, die; -, -en das, was jmd. vermutet: unsere V. war (nicht) richtig; die V. liegt nahe, daß er den Diebstahl begangen hat; seine V. äußern; eine V. hegen; ich habe folgende V .: . . . ; die Polizei war nur auf Vermutungen angewiesen vernachlässigen /s w . V b .; hat/ etw., jmdn. v. sich nicht in dem Maße, in dem es erforderlich ist, wün­ schenswert wäre, um etw., jmdn. kümmern (1.1): er vernachlässigt seine Kleidung (pflegt sie schlecht); die Kinder sahen vernachlässigt aus; dieses Ge­ biet wurde von der Forschung bisher vernach­ lässigt (nicht genügend berücksichtigt); seine Pflich­ ten v. (seinen Pflichten nicht nachkommen 3); dazu Vernachlässigung, die; jo . P I . / vernageln jsw . Vb .; hat; / auch vernagelt/ etw. durch Festnageln von etw., durch Nägel verschließen: das Fenster war mit Brettern vernagelt; eine Kiste v. vernagelt /A dj.; / auch vernageln/ umg.: jmd. ist v. (beschränkt 1 und verbohrt) vernarben js w . V b .; -ist/: eine Wunde vernarbt (eine Wunde heilt und wird zu einer Narbe); <0dieWun­ den des Krieges waren noch nicht vernarbt 1256 vermögen — vernünftig vernarren, sich jsw . V b .; hat/ sich in jmdn., etw. v. für jmdn., etw. sehr begeistert sein, sich in jmdn., etw. ve rlieben: er hat sich in sie vernarrt; in jmdn., etw. vernarrt sein vernaschen jsw. Vb .; hat/ 1. Geld v. (Geld für Näschereien ausgeben) — 2. salopp verhüll, er hat schon einige Mädchen vernascht (ha tte b e reits m it einigen Mädchen Liebesbeziehungen) vernebeln jsw. Vb .; hat/ 1. etw. wie in Nebel ein­ hüllen : der Qualm vernebelt die ganze Gegend — 2. jmdn. v., jmdm. den Kopf v. (jmdn. durch Täuschung irreführen, verdummen) —3. fachspr. eine Flüssigkeit in feinsten Tröpfchen versprühen: Schädlingsbekämpfungsmittel v. vernehmbar / A d j . ; z u vernehmen 2.1/: das Geräusch war nicht v. vernehmen (er vernimmt), vernahm, hat ver­ nommen 1. jmdn. richterlich, polizeilich befragen, ausfragen: einen Angeklagten v.; jmdn. als Zeu­ gen zur Sache v. — 2.1. etw. akustisch wahrnehmen, hö r e n : Rufe, Stimmen v.; obwohl er leise sprach, konnte ich jedes Wort v. 2.2 . ich habe schon ver­ nommen (xerfahren 1), was geschehen ist Vernehmen, das jin der Verbindung/ dem V. nach nach dem, was man hört, erfährt: demV. nach hat er die Operation gut überstanden Vernehmung, die; -en das Vernehmen (1): die V. der Zeugen verneigen, sich jsw . Vb .; hat/ sich verbeugen verneinen jsw. Vb .; hat/ 1.1. etw. mit Nein beant­ w o r te n : eine Frage v.; eine verneinende Antwort 1.2. etw. ablehnen (4), gegen etw. sein: jmds. An­ sichten v.; er steht dieser Neuerung verneinend gegenüber; d a z u Verneinung, die; -, -en vernjchten, vernichtete, hat vernichtet etw. v. auf etw. so einwirken, daß es aufhört zu existie­ r e n : Unterlagen, Briefe v . ; die Ernte wurde durch Hagelschlag vernichtet; jmdn. v . : den Gegner v. (kampfunfähig machen); der Feind erlitt eine ver­ nichtende Niederlage; O ein vernichtender Blick (ein Blick voller Verachtung, Entrüstung); eine ver­ nichtende Kritik (Kritik, die ein Werk (1.3.2) völlig a b leh n t); ein vernichtendes Urteil über ein neues Theaterstück vernickeln jsw. Vb .; hat/ etw. v. die Oberfläche von Metall, eines metallenen Gegenstandes mit einer dünnen Schicht Nickel überziehen (II.1.1): ein ver­ nickelter Wasserhahn verniedlichen jsw. Vb .; hat/ etw. verharmlosen: ein Problem zu v. suchen vernieten, vernietete, hat vernietet etw . m it N ie te n verbinden, verschließen: Bleche miteinander v. Vernunft, die; -, /o. Pl.j Vermögen des Menschen, Zusammenhänge zu erkennen, zu beurteilen, zu über­ schauen und sich dementsprechend sinnvoll und zweckmäßig zu verhalten: gegen alle V. handeln; jin den Verbindungenjjmdn. zurV. 'bringen (jmdn. dazu bringen, daß er sich wieder in der von ihm zu erwartenden Weise verhält); (wieder) zurV.kommen (dahin kommen, daß man sich in der von einem zu erwartenden Weise verhält); V. / annehmen vernünftig /Adj.j 1.1. von Vernunft bestimmt, ein­ sichtig, besonnen: der Junge ist schon recht v.; v. handeln, denken; sei doch v . !; v. leben 1.2. v o n Vernunftzeugend, sinnvoll(2),überlegt (II):einever­ nünftige Ansicht; der Gedanke, Vorschlag ist v. — 2. umg. ich habe kein vernünftiges (gutes) Foto
von dir; diese Gaststätte ist einigermaßen v.; etw. Vernünftiges machen; er will ein vernünftiges (großes und gutes) Stück Fleisch auf dem Teller sehen Vernpnfts|gründe, die /P L ; in der Verbindung! etw. aus Vernunftsgründen (aus Gründen der Vernunft) tun veröden, verödete, ist/hat verödet 1. m enschenleer w e r d e n (ist): nachts v. die Straßen; der Platz lag verödet da —2. Med. ein Gefäßv. ein Gefäß medi­ kamentös od. chirurgisch außer Funktion setzen (hat): sich die Krampfadern v. lassen — 8 . (ist) 8,1 • eine Landschaft verödet (wird unfruchtbar) 8.2 . Med. ein Gefäß, ein Nerv, eine Drüse verödet (hört auf, seine Funktion zu erfüllen) veröffentlichen jsw. Vb .; hat/ etw. durch Druck (II.1), Publikation der Öffentlichkeit zugänglich m a c h e n : den Wortlaut des Kommuniques, der Bede v . ; einen Roman v. Veröffentlichung, die; -, -en 1. das Veröffentlichen: die V. dieser Meldung erfolgte in der Tagespresse — 2. veröffentlichtes literarisches, wissenschaftliches Werk, veröffentlichter A ufsatz: er ist durch zahl­ reiche Veröffentlichungen bekannt verordnen, verordnete, hat verordnet 1. der Arzt verordnetjmdm. etw. der Arzt legtfür einen Patien­ ten mündlich od. schriftlich etw. als, zur Therapie f e s t : der Arzt hat ihm ein Medikament, eine Brille verordnet; die verordnete Diät, Bettruhe einhalten — 2. veraltend etw. verfügen (1.1): es wurde ver­ ordnet, daß d a z u Verordnung, die; -, -en 1. jvorw. Sg.j das Verordnen — 2. /zu 2/ das Ver­ ordnete verpachten, verpachtete, hat verpachtet etw. v. jmdm. etw. zeitweise gegen Pacht zur Nutzung über­ lassen : ein Grundstück, Land v.; da zu Verpächter, der; -s, - verpackenjsw. Vb .;hat/ einen Gegenstand, bes. eine Ware, zum Schutz vor äußeren Einflüssen bes. für den Transport, Versand und die Lagerung mit Verpackungsmaterial umhüllen od. in einem Behält­ nis unterbringen: die Ware ist beschädigt, weil sie schlecht verpackt war; etw. ansprechend, maschi­ nell v.; etw. in etw. v .: Bücher in Kisten v. Verpackung, die; -, -en 1./o. PI ./ das Verpacken — 2.das, womit, worin ein Gegenstand, bes. eine Ware, verpackt ist, wird: die V. ist beim Transport be­ schädigt worden; ansprechende Verpackungen für Kosmetika Verpackung»|material, das Material, das zur Ver­ packung von Gegenständen, Waren dient: luft-, wasserdichtes V.; Kisten, Schachteln, Beutel die­ nen als V. verpäppeln jsw. Vb .; hat/ umg.: ein Kind v. (ver­ weichlichen 1.2) verpassen, verpaßte, hat verpaßt 1. etw., jmdn. v. verspätet an einem Ziel ankommen und dadurch m it einem dort abfahrenden Verkehrsmittel nicht mitkommen od. zu etw., was dort stattfindet, nicht zurechtkommen od. jmdn., mit dem man dort Zu­ sammentreffen will, nicht treffen: den Zug v.; er kam zu spät und verpaßte den Einführungsvortrag; ichhabeihn verpaßt —2. im geeigneten Augenblick, zur rechten Zeit nicht das Nötige od. Mögliche tun, etw. ungenutzt vorübergehen lassen: eine Chance v.; der Sänger hat seinen Einsatz verpaßt; eine ver­ paßte Gelegenheit; den Anschluß an die Entwick­ lung v. (verlieren 2.1) — 8. salopp jmdm. etw. v. jmdm. etw., bes. etw. Unangenehmes, zuteil werden lassen: jmdm. eine Tracht Prügel v. (jmdn. ver­ prügeln) ;derArzt hat ihm eine Brille verpaßt (ver­ ordnet) 4- jmdm. einen Denkzettel v. verpatzen jsw . V b .; hat/ umg. jmd. verpatzt etw. jmdm. mißglückt etw., jmd. führt etiv. mangelhaft, fehlerhaft a u s: er verpatzte bei der Eislaufkür seinen letzten Sprung verpesten, verpestete, hat verpestet jem o t. n e g .j Autos v. dieLuft (verderben die Luft mit ihren Ab­ gasen) verpetzen jsw . V b .; hat/ Schülerspr. jmdn. v. etw. petzen, was jmdn. betrifft, was jmd. getan hat: er hat ihn beim Lehrer verpetzt verpfänden, verpfändete, hat verpfändet (jmdm.) etw. v. jmdm. etw. als Pfand (für etw.) geben: seinen Ring v.; <>jmdm. sein Wort v. (sein Wort dafür geben, daß ...) verpfeifen, verpfiff, hat verpfiffen s a l op p j m d n . verraten (2) verpflanzen /sw. Vb .; hat/ 1. eine Pflanze aus der Erde nehmen und an einem anderen Standort wieder e inpflanze n: Jungpflanzen aus dem Frühbeet ins Freiland v.; einen Baum v. — 2. Med. eigenes Gewebe an einer anderen Stelle des Organismus, ein von einem anderen stammendes Organ in einen menschlichen, tierischen Organismus einsetzen, da­ mit es dort seine Funktion aufnimmt: ein Organ, Gewebe v.; d a z u Verpflanzung, die; -, -en verpflegen jsw. Vb.; hat/ jmdn. mit Nahrung ver­ s o r g e n : wir haben uns im Urlaub selbst verpflegt Verpflegung, die; -, -en 1. /o. Pl.j das Verpflegen: die V. der Lehrgangsteilnehmer hat die Betriebs­ küche übernommen — 2. jvorw. Sg.j Nahrung, mitder jmd. (von jmdm.) versorgt wird,Beköstigung: die V. war gut, recht eintönig — 8. jo. P l.j ein Zimmer mit voller V. (mit Frühstück, Mittag- und Abendessen) verpflichten, verpflichtete,hat verpflichtet 1. jmdn., sich zu etw. v. jmdm., sich etw. durch eine feste Zu­ sage als Pflicht auferlegen: jmdn., sich zum Schwei­ gen, zu einer Zahlung v . ; er hat sich verpflichtet, die Aufgabe zu übernehmen — 2. jmdm. zu Dank verpflichtet sein (jmdm. gegenüber zu Dank ver­ anlaßt sein); er ist ihm, seinen Auffassungen ver­ pflichtet (er sieht ihn als Vorbild, sieht seine A uf­ fassungen als verbindlich an) —8.1. etw. verpflichtet jmdn. zu etw. etw. verlangt von jmdm. ein be­ stim m tes Verhalten: das Gesetz verpflichtet ihn zum Schadenersatz 8.2 . jmd. ist zu etw. verpflichtet jmd. hatdie Pflicht, etw. zu tun, jmd. muß etw. tun: jmd. ist zum Schweigen, zur Teilnahme, zu nichts verpflichtet; er fühlte sich verpflichtet, ihm zu schreiben — 4.1. einen Schauspieler (für eine Rolle) auf ein Jahr v. (einstellen) 4.2. der Sänger hat sich auf, für drei Jahre verpflichtet (v e r tr a g ­ lich gebunden) Verpflichtung, die; -,- -en 1. Aufgabe (1.1), zu der jmd. verpflichtet ist od. sich verpflichtet hat, Pflicht: eine dringliche, dienstliche, vertragliche V. ein- gehen, übernehmen, erfüllen; jmdm. eine V. auf- erlegen —2. Pflicht zur Zahlung einer Geldsumme: der Betrieb konnte seinen (finanziellen) Verpflich­ tungen nicht nachkommen verpfuschenjsw. Vb .; hat/ umg. etw. durch unsach­ Vernunftsgründe — verpfuschen 1257
gemäßes, mangelhaftes Arbeiten unbrauchbar (1.1) machen: er hat das Werkstück verpfuscht; O ein verpfuschtes Leben verpjmpeln /sw. Vb .; hat/ umg. jmdn. verweich­ lichen (1.2) verpissen, sich, verpißte sich, hat sich verpißt derb sich (unauffällig) entfernen: verpißt euch! verplanen /sw. Vb .; hat/ 1. (Geldmittel nach einem bestimmten Plan aufteilen: er hat sein ganzes Mo- natsgehalt bereits verplant; der morgige Tag ist voll verplant —2. umg. sich v. (etw. falsch planen) verplappern, sich jsw . Vb .; hat/ umg. versehentlich etw. verraten, ausplaudern verplaudern j s w . V b . ; hat/: wir haben den ganzen Morgenverplaudert (nur m it Plaudern verbracht) verplempernjsw . Vb .; hat/ umg. 1. etw., bes. Zeit, Geld, sinnlos vertun (1), vergeuden — 2. landsch. eine Flüssigkeit verschütten verplomben jsw. *Vb.; hat/ efao. wi# einer Plombe versehen: eine Gasuhr v. verpönt /Adj.; nicht adv./ für schlecht gehalten, ver­ achtet (iwd darum gemieden): jmd., etw. ist v. verprassen, verpraßte, hat verpraßt e tw . , b e s. G eld , in kurzer Zeit durch kostspielige Lebensführung ver­ schwenden verprügeln jsw. V b .; hat/ jmdn. heftig (zur Strafe) schlagen verpuffenjsw. Vb .; ist/ unter dumpfem Puffen (II.1) v e rlösch e n (1): die Gasflamme verpuffte; O sein Zorn, seine Begeisterung war rasch wieder verpufft (war schnell vorbei) verpulvern jsw. Vb .; hat/ [..f .., ..v..] umg. etw., bes. Geld, verschwenden verpumpen jsw. Vb .; hat/ umg. etw. verborgen verpuppen, sich js w . V b .; hat/ Zool.: eine Raupe verpupptsich(eine Raupe bildet sich zur Puppe um) verpusten, verpustete, hat verpustet umg. v e r ­ schnaufen: ich muß (mich) mal v. Verputz, der; -es, jo. Pl.j Putz auf Wänden und Decken verputzenjsw. Vb .;hat/l.etw. v. Putz auf Wände (1.2), Decken (II.1.2) aufbringen (1.3): ein Haus, eine Mauer v. — 2. landsch. umg. etw. schnell aufessen verquer jA dj.j umg. 1. verquere (absonderliche) Ansichten, Vorstellungen — 2. entgegen der E r­ wartung schräg nach der Seite, quer: das Auto stand v. auf der Fahrbahn + etw. kommt jmdm. v. (etw. kommt jmdm. un­ gelegen); etw. geht jmdm. v. (etw. m ißglückt jmdm.) verquicken jsw . Vb .; hat/ etw. mit etw. v.: in einem Roman das Gegenwärtige mit dem Histo­ rischen v. (verbinden) verqufrlen jsw. Vb .; hat/ (zäh)flüssige Stoffe durch Quirlen miteinander vermengen verrammeln jsw. Vb .; hat/ salopp etw., bes. einen Eingang, fest und sicher zusperren: die Türen v. Verrat, der; -(e)s, jo. Pl.j Zerstörung eines durch Vertrauen bestimmten^ Verhältnisses dadurch, daß jmd. die inhaltliche Übereinstimmung mit jmdm., etw. aufgibt und ihn tauscht, betrügt V. treiben; an jmdm. , etw. V. begehen, üben verraten (er verrät), verriet, hat verraten 1. etw., jmdn. v. an etw., jmdm. Verrat üben: seineIdeale, seinen Freund v . ; er hat unsere gemeinsame Sache v. — 2. etw., jmdn. (an jmdn.) v. einen Vertrauens­ 1258 verpimpeln — verrinnen bruch begehen, indem man jmdm. etw. Geheimes über etw., jmdn. mitteilt: er hatte ihren Plan (an ihre Gegner) v. — B. umg. er hat uns kein Wort v. (hat uns nichts darüber gesagt);ich will dir v., was ich vorhabe — 4. seine Miene verriet (ze ig te ) Ärger, Bestürzung; sich durch etw. v. (seine eigentlichen Absichten, Beweggründe unabsichtlich durch etw. erkennen lassen) + sich v. und verkauft (hilflos, verloren) fühlen Verräter, der; -s, - jmd., der einen Verrat begangen hat verräterisch jAdj.j 1. /nicht präd.j mit einem Verrat verbunden, treulos — 2. jmds. eigentliche Absichten, Beweggründe unabsichtlich erkennen lassend: eine verräterische Geste machen verratzt /Adj.; nur präd.j landsch. salopp auf Grund widerwärtiger äußerer Umstände verloren, hilflos: ohne ihn waren sie v. verrauchen js w . V b .; ist, hat/1 . (ist) Qualm, Dampf verraucht (Qualm, Dampf löst sich auf); O sein Ärger, Zorn verrauchte schnell (war schnell vorbei) — 2. (hat) er hat sein Taschengeld verraucht (du r c h den Genuß von Tabakwaren verbraucht) verräuchernjsw. Vb .; hat/ etw., bes. einen Raum, m it Rauch erfüllen, durch Rauch schwärzen: eine verräucherte Kneipe verrechnen, verrechnete, hat verrechnet 1* etw. (mit etw.) v. bei einer Abrechnung gegenseitige Forderun­ gen ausgleichen: einen Geldbetrag, die Spesen v.; die Renovierungskosten mit der Miete v. —2« sichv. (einen Rechenfehler manchen, falsch rechnen) verrecken jsw. Vb .; ist/ salopp jvon bestimmten größeren Tierenj, derb jvon einem Menschen/ sterben; elend zugrunde gehen verregnen, verregnete, ist verregnet etw. verregnet etw. wird durch zuviel Regen beeinträchtigt: jvorw. im P art. P rät.j derSonntag war verregnet; ein ver­ regneter Sommer verreiben, verrieb, hat verrieben eine dickflüssig e Masse durch Reiben auf einer Oberfläche fein ver­ teilen : die Creme gut auf der Haut v. verreisen jsw. Vb .; istf eine Reise unternehmen: dienstlich, mit der ganzen Familie v.; er ist zur Zeit verreist verreißen, verriß, hat verrissen 1. etw ., jm dn. sehr hart, vernichtend kritisieren: ein Theaterstück, einen Schauspieler v. — 2. das Lenkrad v. (un­ absichtlich ruckartig drehen und dadurch das Fahr­ zeug ins Schleudern bringen) verrenkenjsw. Vb.; hat/ sich, jmdm. ein Glied aus dem Gelenk drehen: er hat sich den Arm ver­ renkt verrennen, sich, verrannte sich, hat sich verrannt 1.1. bei seinem Vorgehen, Denken in eine falsche Richtung geraten, sich irren (1.1) 1.2. sich in einen Gedanken v. (verbeißen) verrichten, verrichtete, hat verrichtet e tw . tu n , a u s ­ führen, erledigen jin Verbindung mit bestimmten Sub st.j: eine Arbeit, seinen Dienst v.; seine Not­ durft v. verriegeln jsw. Vb .; hat/ etw. m it einem Riegel verschließen: eine Tür v. verringern jsw . Vb .; hat/ 1.1. etw. geringer (1.1, 1.2,2) machen: den Abstand, das Tempo v. 1.2. sich v. geringer (1.1, 1.2, 2) werden: die Kosten haben sich verringert verrinnen, verrann, ist verronnen 1. e tw . flie ß t in
Verriß — versäumen 1259 feinen Rinnsalen und versickert — 2. etw. vergeht (1): die Zeit verrinnt Verriß, der; Verrisses, Verrisse harte, vernichtende Kritik an einem Kunstwerk:dieRezension war ein einziger V. verrohen /sw. Vb.; hat, ist/ 1. jmdn. roh, brutal m a c h e n (hat): der Krieg hatte die Menschen ver­ roht —2. roh, brutal werden (ist) verrosten,verrostete, istverrostet rostig und dadurch unbrauchbar werden verrotten, verrottete, ist verrottet 1.1. /b e s . v o n pflanzlicher Substanz/ verfaulen:derDung mußgut. v. 1.2. den sittlichen H alt verlieren, verkommen', eine verrottete Gesellschaft verrucht /A dj.; vorw. attr./ verworfen', ein verruch­ ter Kerl verrücken /sw. Vb .; hat; / auch verrückt/ etw. durch Rücken an einen anderen Standort bringen: einen Schrank, Tisch v. verrückt /A dj.; / auch verrücken/ 1. umg. 1.1.1. wahnsinnig, nicht normal: er ist vor Angst, Un­ geduld, Schmerzen fast v. geworden; er hat sich wie ein Verrückter benommen; jmdn. v. machen (jmdn. völlig durcheinanderbringen, nervös machen); beidemLärmkann man ja v. werden(den Verstand verlieren)!1.1.2. sich so verhaltend-, als ob man wahn­ sinnig wäre: erist v.!1.2. närrisch,überspannt: ein verrückter Einfall, Gedanke; etw. Verrücktes tun; ein verrückter Kerl — 2. umg. v. sein auf etw., jmdn., nach etw., jmdm. begierig, versessen sein auf etw., jmdn.: erist v. nach ihr —8. salopp wie v. /drückt emotional einen hohen Grad aus/: er hat wie v. (sehr) geschrien, ist wie v. gerannt; es hat wie v. geregnet + umg. v. spielen (sich absonderlich, exaltiert aufführen) Verruf, der; -(e)s, jo. P l.f schlechter R uf, schlechter Leumund: etw., jmdn. in V. bringen; in V. gera­ ten, kommen verrufen /Adj./ übel beleumundet, berüchtigt: ein verrufenes Lokal verrühren /sw. Vb .; hat/ etw. mit etw. v. ver­ schiedene Stoffe durch Rühren miteinander ver­ mischen :die Eier mit der Butter v. verrunzelt /A dj./ mit Runzeln bedeckt: verrunzelte Haut, Hände verrußen /sw. Vb .; ist, hat/ 1. rußig werden (ist): Ivorw. im Part. P rät.j verrußte Zündkerzen — 2. etw. rußig machen (hat) verrutschen /sw . Vb .; ist/ etw. verrutscht etw. ä n ­ dert durch Rutschen (1) seinen Platz: die Ladung verrutschte in der Kurve Vers, der; -es, -e 1. metrisch, rhythmisch gestaltetes sprachliches Gebilde in einem Gedicht, Versdrama od. Versepos, das oft mit einem zweiten einen Reim b ild e t: etw. in Verse bringen; reimlose Verse; die letzten beiden Verse reimen sich —2. umg. Strophe eines Gedichtes versachlichen /sw . V b .; hat/ 1.1. etw. sachlicher, weitgehend frei von subjektiven Eigenheiten .machen, g es ta lte n : eine Reportage v. 1.2. die Atmosphäre eines Zimmers v. (ein Zimmer nüchtern, zweck­ mäßig ausstatten); dazu Versachlichung, die; -, Io. PLI versacken /sw. Vb .; ist/ 1. umg. in etw. einsinken (und steckenbleiben): die Räder versackten im Morast — 2. salopp er ist gestern abend wieder einmal versackt (hat lange gefeiert und. zuviel ge­ trunken) versagen fsw. Vb .; hat/ 1.1. jmdm. etw. v. jmdm. etw. nicht gewähren: jmdm. seine Achtung, Hilfe, einen Wunsch v. 1.2. sich etw. v. (sich etw. nicht zugestehen, auf etw. verzichten) — 2.1. (an einer Aufgabe) scheitern, nicht das Erwartete leisten: in einer Prüfung v . ; die Unglücksursache war mensch­ liches Versagen 2.2. etw. versagt etw. funktioniert n ic h t: der Motor, die Bremse versagte; ihre Stimme versagte vor Aufregung + etw. versagt jmdm. den / Dienst Versager, der; -s, - / z u versagen 2.1/ versalzen, versalzte, hat versalzen 1.1. e tw . z u s t a r k salzen: die Suppe ist total v. 1.2. umg. jmdm. die Freude v. (verderben 2.3) + jmdm. die / Suppe v. versammeln fsw. Vb .; hat/ 1.1. eine (größere) An­ zahl von Personen zu einem bestimmten Zweck an einem Ort zusammenbringen, vereinigen: derLehrer versammelte seine Schüler um sich 1.2. /vo n einer größeren Anzahl von Personen/ sich v. an einem Ort zu einem bestimmten Zweck Zusammenkommen: sie versammelten sich vor dem Rathaus Versammlung, die; -, -en organisierte, offizielle Zusammenkunft einer (größeren) Anzahl von Per­ sonen zu einem bestimmten Zweck an einem bestimm­ te n O r t: eine V. einberufen, eröffnen, leiten; an einer V. teilnehmen; auf einer V. sprechen; heute ist V.; zur V. gehen; wir haben heute V. Versammlungs|ort, der /PL -e/ Ort, an dem eine Versammlung stattfindet Versand, der; -(e)s, /o. PL/ 1. das Versenden, der Transport von Gegenständen, Erzeugnissen — 2 . Ab­ teilung in einem Betrieb, die für 1 zuständig ist versanden, versandete, ist versandet 1. s ic h a ll ­ mählich mit Sand füllen (und für die Schiffahrt un­ passierbar werden) — 2. die Unterhaltung ver­ sandete (horte aus M angel an Gesprächsstoff all­ mählich auf) versand/Versand zu Versand 1| -fertig /A d j.; nicht adv./ zum Versand fertig gemacht; -handel, der Form des Handels, bei dem der Verkäufer die Waren nach Angebot durch Prospekte und auf Grund schrift­ licher Bestellungen dem Käufer durch Post od. Bahn sendet Versaitzstück, das / P I . -e/ Theater frei stehendes, durch Stützen befestigtes Teil der Ausstattung einer Bühne, das ständig versetzt werden kann versauen fsw. Vb .; hat/ salopp 1. etw. sehr schmut­ zig machen —2. etw. verpfuschen: einWerkstück v. versauern /sw . V b .; ist/ 1. die Wiese versauert (der Säuregehalt des Bodens steigt an) — 2. umg. er versauert (verkümmert geistig) in dieser Umge­ bung versaufen (er versäuft), versoff, hat versoffen // * auch versoffen/ salopp: sein Geld v. (sein Geld durch den Genuß alkoholischer Getränke verbrauchen) 4* jmds. / Fell v. versäumen /sw. Vb .; hat/ 1.1. etw. (durch zu langes Warten, durch Saumseligkeit) nicht erreichen, ver­ passen: den Bus, Zug v. 1.2. etw. v. an etw. nicht teilnehmen, etw. nicht miterleben: die Mahlzeit, den Dienst, Unterricht v.; du hast gestern bei dem Konzertvielversäumt (hast dir das Konzert entgehen lassen) 1.8. etw. ungenutzt vergehen lassen: eine Chance v. 1.4. etw. unterlassen, nicht tun: seine
1260 Versäumnis — Verschlagen Pflichten v . ; das Versäumte, den versäumten Schlaf nachholen; z u 1.4 Versäumnis, das; -ses, -se verschachern jsw. Vb.; hat/ umg. etw. auf un­ lautere Weise zu einem möglichst hohen Preis ver­ kaufen verschaffenjsw. F6.; hat/ jmdm., sich etw. besorgen (1), b esch affe ne jmdm., sich Arbeit, Geld, eine Unter­ kunft, etwas zu essen v . ; sich Gehör, Respekt, Ge­ wißheit v. (erreichen, daß man angehört, respektiert w ird , Gewißheit erlangt); oft scherzh. was verschafft mir das Vergnügen, die Ehre (Ihres Besuches) (w e s ­ halb Stichen Sie mich auf)? verschalen jsw . Vb .; hat/ etw» (mit Brettern) ver­ k le id e n : die Wände eines Schachtes v. Verschalung, die; -en Material, bes. Bretter, mit dem etw. verschalt worden ist verschämt jAdj.j ein wenig Scham empfindend, aus- d r ü c k e n d : v. lächeln; ein verschämtes Lächeln verschandeln jsw. Vb .; hat/ umg. etw. verunstalten, häßlich m achen: die Landschaft (durch ein riesiges Bauwerk) v. verschanzen, sich /sw . V b .; hat/1 , umg. sich hinter etw. v. 1,1, sich hinter etw. verbergen: er ver­ schanzte sichhinter seinerZeitung 1,2. etw . a ls V or­ wand benutzen: sich hinter einer Ausrede v. — 2. veraltend Mil. sich durch Errichtung einer Befestigung, Schanze zur Verteidigung vorberei­ ten verschärfen jsw . V b .; hat/ 1.1. etw. strenger, härter machen \ die Kontrollen v.; eine Strafe v. 1.2. etw. schlimmer machen, zuspitzen: etw. verschärft die Gegensätze, Spannungen 1.3. sich v. s c h lim m e r werden, sich zuspitzen: die Lage verschärft sich 1.4. das Tempo v. (erhöhen, steigern) verscharren jsw. Vb .; hat/ etw. oberflächlich ver­ graben verschätzen, sich /sw . Vb .; hat/ eine Größe, einen Wert falsch schätzen: er hat sich um zehn Meter, Jahre verschätzt verscheiden, verschied, ist verschieden geh . s te r b e n (1.1) verschenken /sw. Vb .; hat/ etw. als Geschenk weg­ geben: Bonbons (an Kinder) v. verscherbeln /sw . V b .; hat/ salopp etw . (billig) veräußern verscherzen /sw . V b .;hat/ sich etw. v. (durch fehler­ haftes Verhalten) etw. einbüßen, verlieren: sich jmds. Gunst, Wohlwollen v. verscheuchen jsw. Vb .; hat/ ein Tier, jmdn. ver­ t r e ib e n : Fliegen, Hühner v.; O jmds. Bedenken, trübe Gedanken v. verscheuern jsw . V b .; hat/ salopp etw. (billig) veräußern verschicken jsw. Vb .; hat/ etw. irgendwohin schik- k e n : Einladungen, Waren v. Verschiebe|bahnhof, der Bangierbahnhof verschieben, verschob, hat verschoben 1. e tw . d u r c h Schieben an einen anderen Platz bringen: einen Schrank um ein paar Zentimeter v.; sich v . : der Teppich hat sich verschoben — 2. etw. verschiebt sich etw. ändert sich in seinen Relationen: das Kräfteverhältnis hat sich verschoben — 3. e tw . auf einen anderen Zeitpunkt verlegen, etw. auf­ s c h ie b e n : seine Abreise, einen Termin (um eine Woche) v.; seinen Urlaub v. — 4. etw., bes. Geld, Waren gesetzwidrig dem geregelten Umlauf, Handel entziehen und auf unerlaubte Weise jmdm. zu ­ führen: Devisen, Mangelware v.; zu 2 u. 3 Ver­ schiebung, die; -, -en verschieden /Ädj.f 1. sich von etw., jmdm. unter­ scheidend, andersartig: verschiedene Ansichten, Interessen haben; v. groß, lang, hoch sein; der Größe nach, nach Farbe und Form v. sein; die beiden Brüder sind sehr v . ; das ist von Fall zu Fall v.; darüber kann man v. denken, verschiedener Meinung sein —2.fnur im PI.; nur attr.j einige (1), m e h re re : verschiedene Fragen haben; er hatte sich verschiedene Male daran beteiligt verschieden]artig /A dj./ verschieden (1), unter­ schiedlich verschiedenerlei, verschiedenerlei /in d ekl./ allerlei, mancherlei verschiedenfarbig /A dj./ 1. von unterschiedlicher Farbe —2. mehrfarbig Verschiedenheit, die; jo . P L ; z u verschieden 1/ das Verschiedensein verschiedentlich /Adv./ zu verschiedenen Malen, mehrmals: er ist v. dort gewesen verschießen, verschoß, hat/ist verschossen I. (hat) 1. ein Geschoß abfeuern, abschießen (1.1): Raketen v. — 2. M unition, Geschosse durch Schießen ver­ brauchen: er verschoß die gesamte Munition — II. umg., oft spött. sich heftig (in jmdn.) verlieben (hat): er hatte sich, ist in sie verschossen — DI . etw. verschießt etw. verbleicht, verliert seine Farbe (ist): /vorw. im Part. Prät.f die Vorhänge sind völlig verschossen + jmd. hat sein ganzes / Pulver verschos­ sen verschiffen jsw. Vb.; hat/ jmdn., etw. mit einem Schiff transportieren: Waren, Truppen v. verschilfen /sw . V b .; ist/ m it Schilf Zuwachsen: das Ufer, der See verschilft verschimmeln jsw. V b .;ist/ schim mlig werden Verschissen /A d j . f + derb esbeijmdm. v. haben(sich bei jmdm. alle Sympathien verscherzt haben) Verschlafen (er verschläft), verschlief, hat ver­ schlafen 1.1. zu lange schlafen und so einen be­ stimmten Zeitpunkt verpassen: ichhabeheute mor­ gen (die Zeit) v. 1.2. etw. durch zu langes Schlafen versäum en: das Frühstück, eine Verabredung v. 1.3. umg. etw. durch Nachlässigkeit versäumen — 2. eine bestimmte Zeitdauer schlafend verbringen:er hat den Sonntag v. Verschlafen jA dj.j 1. noch vom Schlaf benommen, müde: erwarganz v., siehtv. aus —2.jvorw. attr.j spött, sehr ruhig, langweilig: ein verschlafenes Städtchen Verschlag,der; -(e)s, Verschlüge kleiner, aus B rettern gezimmerter, abgeteilter Baum od. Schuppen 1verschlagen (er verschlägt), verschlug, hat ver­ schlagen1. etw. m it Brettern verschließen, zunageln: Fässer, Kisten v.; den Eingang, die Fenster mit Brettern v. — 2. eine bestimmte Seite in einem Buch nach erfolgtem Umblättern nicht mehr finden: ich habe die Seite v. — 3. etw. verschlägt jmdn. ir­ gendwohin etw. läßt jmdn. durch besondere Um­ stände, zufällig, ungewollt irgendwohin gelangen: es hat ihn hierher v.; das Schiff wurde vom Sturm an eine einsame Küste v. — 4. etw. verschlägt jmdm. etw. etw. wirkt so stark auf jmdn. ein, daß er vorübergehend zu etw. nicht imstande ist: der Schreck verschlägt jmdm. das Lachen, die Stimme,
Verschlagen — verschlüsseln 1261 Sprache; die Kälte verschlug ihm den Atem; das wird ihm den Appetit v. (nehmen) Verschlagen/Adj.f I-1.gerissen, unaufrichtig, heim ­ tückisch: er ist v. — 2. voller Heimtücke:v. lächeln, aussehen; jmdn. mit verschlagenen Augen, Blicken ansehen —II. fnicht adv.j landsch., hes. norddt. lauwarm:dasWasser ist v.; zu I Verschlagenheit, die; jo. Pl.f verschlammen fsw. Vb .; ist/ schlammig werden: durch den Kegen v. die Wege verschlampen jsw, Vb.; ist, hat/ umg, 1, verwahr­ losen (1.1), verkom m en (ist): das Haus verschlampt immermehr —2. etw. durch Nachlässigkeit verlieren, v e r leg e n (hat): er hat seinen Personalausweis ver­ schlampt verschlechtern jsw. Vb .; hat/ 1.1. etw. verändern und dadurch schlecht machen 1.2. sich v. schlecht, schlimm werden: sein Gesundheitszustand, das Wetter hat sich verschlechtert; in der neuen Stel­ lung habeich mich verschlechtert (bin ich fina n ziell schlechter gestellt) verschleiern jsw. V b hat/ 1.1. sich das Gesicht m it einem Schleier bedecken: sie hat sich das Ge­ sicht verschleiert 1.2. etw. trübe (1.2) machen: Wolken v. den Himmel; die Tränen verschleier­ ten ihr den Blick; O sie sprach mit verschleierter (belegter) Stimme — 2. etw. vorsätzlich unklar, nicht durchschaubar machen: einen Sachverhalt, Mißstände v.; d a z u Verschleierung, die; -en verschleimt /A dj.; nicht adv.j mit Schleim angefüllt: verschleimte Bronchien Verschleiß, der; -es, -e fvorw. Sg.f 1.1. durch den (häufigen) Gebrauch bedingte starke Abnutzung und die damit verbundene Minderung des (Gebrauchs)- wertes von Gegenständen: der materielle, / mora­ lische V.; der technische, natürliche V. von Ma­ schinenteilen, eines Gegenstandes 1.2. d u r c h B e lastung, Alter bedingte Verminderung der Funktions­ fähigkeit des menschlichen Körpers, einzelner Teile des Körpers, einzelner Organe: derV. derKnochen, Bänder, der Wirbelsäule 1.3. jo. P l.j umg. einen großen V. an etw. haben (von etw. viel brau­ chen) verschleißen, verschliß, ist/hat verschlissen 1. etw. verschleißt etw. unterliegt dem Verschleiß (1.1) (ist): diese Maschinen v. in kurzer Zeit; ein verschlisse­ ner (abgenutzter) Anzug, Vorhang — 2. etw . stark abnutzen und verbrauchen (hat):Schuhwerk v. verschIeiß/Verschleiß| -fest /4-dj./ besonders w ider­ standsfähig gegen Verschleiß (1.1): verschleißfeste Werkstoffe; -teil, das Teil einer Maschine, eines Gerätes, das rascher als die anderen Teile verschleißt verschleppen jsw. Vb .; hat/ 1. jmdn., etw. wider­ rechtlich, gewaltsam irgendwohin bringen —2.fach- spr. etw. weiterverbreiten: Bazillen v. — 3.1. etw. hinauszögern, verzögern, in die Länge ziehen: einen Prozeß, Verhandlungen v. 3.2. eine Krankheit v. eine Krankheit nicht od. nicht rechtzeitig behandeln lassen und dadurch verlängern: fvorw. im Part. P r ä t . j eine verschleppte Grippe verschleudern jsw. Vb .; hat/ 1. etw. unter seinem Wert, zu billig verkaufen: Waren, seinen Schmuck v. — 2. sein Vermögen, seine Ersparnisse v. (le ich t­ sinnig ausgeben) verschließen, verschloß, hat verschlossen 1.1. e tw . durch Betätigung eines daran angebrachten Schlosses m it einem Schlüssel zuschließen: ein Haus, Schub­ fach, eine Kassette v. 1.2. die Tür v. (den Schlüssel im Türschloß so bewegen, daß die Tür nicht mehr geöffnet werden kann)"1.3. etw. schließen (1.3) — 2.1. etw. einschließen (1.3): Wertsachen, Geld (im Tresor) v . ; die Akten, Papiere (im Schreibtisch) v. 2.2 . seine Liebe, Gedanken, Gefühle in sich, in seinem Herzen v. (verbergen) —3. sich einer Sache, jmdm. gegenüber abweisend verhalten, unzugäng­ lich ze ig e n : sich der Wahrheit, einer Tatsache, jmds. Argumenten, Wünschen v . ; sich gegen jmds. Worte, Bitten v .; ein verschlossener (zurü ckhalten­ der, schweigsamer) Mensch + die / Augen, / Ohren vor etw. v .; hinter ver­ schlossenen Türen verhandeln; vor verschlossener / Tür stehen verschlimmern fsw. Vb .; hat/ 1.1. etw. (um das es schlimm steht) noch schlimmer machen, verschlech­ t e r n (1.1): etw. verschlimmert die Lage, den Gesund­ heitszustand einer Person 1.2. sich v. sc hlim m er w e r d e n : sein Leiden hat sich verschlimmert verschljngen, verschlang, hat verschlungen I. e tw . , sich umeinander schlingen: sie verschlang ihre Hände im Schoß; der Faden hat sich zu einem Knoten verschlungen; verschlungene (sic h w i n ­ dende) Pfade — II. Nahrung, ohne viel zu kauen, hastig und gierig zu sich nehmen: /von einem Tier/ der Hund verschlang ein großes Stück Fleisch; fvon einem Menschen/ er verschlang das Brot mit Heißhunger; O jmdn., etw. (mit den Augen, Blik- ken) v. (jmdn., etw. aufdringlich, begehrlich an­ starren); ein Buch v. (hastig und voll Spannung lesen ); die Dunkelheit hatte ihn nach wenigen Schrittenverschlungen(er war im Dunkel verschwun­ den); das Projekt wird Millionen v. (kosten, ver­ brauchen) verschlucken jsw . V b .; hat/ 1. etw. durch Schlucken versehentlich in den Magen gelangen lassen: er hat einen Kirschkern verschluckt; er geht, als hätte er einen Besenstiel, ein Lineal verschluckt (er h a t einen unnatürlich steifen Gang); <0 die Nacht, der Nebel hatte ihn nach wenigen Schritten verschluckt (er war im Dunkel, Nebel verschwunden); der Neu­ bau hat eine Unmenge Geld verschluckt (gek o s te t, verbraucht) —2. sich v. (feste od. flüssige Nahrung in die Luftröhre bekommen) -f* wie vom Erdboden verschluckt Verschluß, der; Verschlusses, Verschlüsse 1.1. G e ­ genstand, Vorrichtung zum Verschließen (1.3) von e tw . : der V. einer Flasche; einen V. festschrauben, öffnen1.2.derV.einerKamera (Vorrichtung an einer Kamera, die durch öffnen und Schließen die Be­ lichtung ermöglicht) — 2. jo. PL/ unter V. sicher verwahrt, eingeschlossen: etw. unter V. halten, auf­ bewahren; diese Chemikalien stehen unter V. ( w e r ­ den sicher verwahrt, nicht herausgegeben) — 3. Med. krankhafte Verengung bes. eines Blutgefäßes, die die Durchlässigkeit verhindert: der V< mußte operiert werden verschlüsselnfsw. Vb .; hat/ 1.1. einen Text in einen für andere nicht verständlichen Kode, Schlüssel um- setzen, um seinen Inhalt geheimhalten zu können: eine Nachricht v.; ein verschlüsseltes Telegramm 1.2. in einem literarischen Text die Personen, Ereig­ nisse so verschleiern, daß sie nichtohne weiteres authen­ tisch zugeordnet werden können — 2. Techn. Ky- bern. Daten,Informationen in einen Kode umsetzen, um sie zur Bearbeitung bes. durch die Lochkartentech­
1262 Verschlußsache — verschusseln nik, für die elektronische Datenverarbeitung od. für Nachrichtenübermittlung geeignet zu machen Verschluß]Sache, die Dokument eines staatlichen Organs, das als vertraulich od. geheim gekennzeichnet und nur einem begrenztenPersonenkreis zugänglichist verschmachten, verschmachtete, ist verschmachtet 1. unter Entbehrungen, bes. Durst, leiden (und daran zugrunde gehen): vor Durst, Hitze, Hunger v. —2. nach jmdm., etw. schmachten (2) (und daran zugrunde gehen): vor Sehnsucht nach etw., jmdm. v. verschmähen /sw. Vb .; hat/ etw. Gutes, das einem angeboten wird, ablehnen verschmelzen (er verschmilzt), verschmolz, hat/ist verschmolzen 1. bes, Metalle durch Hitze, Wärme weich, flüssig machen und miteinander (zu einer Legierung) verbinden (hat) — 2. etw. verschmilzt mit etw. wird mit etw. zu einem Ganzen (ist): die beiden Städte verschmolzen allmählich (mitein­ ander) verschmerzen /sw . V b .; hat/ etw. v. (können) über etw. Unangenehmes hinwegkommen, etw. überwin­ den, verw inden: eine Enttäuschung, einen Verlust nicht v. können; das kann ich v. (darauf kann ich verzichten) verschmieren /sw . Vb .; hat/ 1. Löcher, Bisse einer Mauer, Wand mit etw. ausfüllen und die Oberfläche g lä tten : die Fugen, Risse mit Gips, Mörtel v. — 2. umg. Schreibpapier durch Nachlässigkeit beim Schreiben, durch Kritzelein unbrauchbar machen — 3. umg. 8.1. etw. verreiben: eine Salbe, Creme v. 3.2, die Fensterscheiben, Kacheln beim Putzen v. (durch unsachgemäßes Putzen streifig, fleckig m a­ chen); verschmierte (schmierige) Wände 3.3. Ge­ schriebenes v. (Geschriebenes verwischen 1) verschmitzt /A dj./ freundlich und schalkhaft, schel­ m is c h : v. lächeln; sein verschmitztes Gesicht verschmutzen /sw. Vb .; hat, ist/ 1. etw. schmutzig machen, verunreinigen (hat): einen Teppich, eine Wohnung v. — 2. (ist) etw. verschmutzt (e tw . w ir d schmutzig); dazu Verschmutzung, die; -en 1. fo. PI./ das Verschmutzen — 2. verschmutzte Stelle verschnaufen /sw. Vb .; hat/ umg. Luft, Atem schöpfen, um die Folgen einer körperlichen A n­ strengung zu überwinden, um auszuruhen, um wieder zu Atem zu kommen Verschnauf]pause, die umg. Pause zum Verschnau­ fen : eine V. einlegen, machen verschneiden, verschnitt, hat verschnitten 1. Bäu­ me, Sträucher, eine Hecke v. (beschneiden 1, stutzen I) —2. etw. falsch zuschneiden: einen Stoff v.; der Anzug ist verschnitten — 3. ein Tier v. (kastrieren) — 4. ein alkoholisches Getränk bei der Herstellung mit einem anderen, meist einer billigeren Sorte, vermischen: Weinbrand, Rum v. verschneit /A dj./ von Schnee bedeckt: eine ver­ schneite Landschaft Verschnitt, der; -es/-s, -e 1.Abfall beim Beschneiden von M aterialien — 2. /vorw. Sg./ das Verschneiden (4) —3. verschnittenes alkoholisches Getränk verschnörkelt /Adj./ mit Schnörkeln, sich winden­ den, spiraligen Verzierungen versehen: eine ver­ schnörkelte Schrift verschnupfen /sw. V b . ; hat; / a u c h verschnupft/ umg,: etw. verschnupft jmdn. (etw. verärgert, kränkt jmdn.); er war verschnupft verschnupft /A d j.;/* auch verschnupfen/: er war mächtig v. (hatte einen starken Schnupfen) verschnüren /sw. Vb .; hat/: ein Paket v. (Bind­ faden fest um ein Paket wickeln und verknoten) verschollen /Adj.; nicht adv./ seit längerer Zeit ver­ mißt, abwesend, ohne daß man (je) etw. über den Verbleib erfahren hätte: das Schiff, Flugzeug ist v.; sie trauerten um ihren im Krieg verschollenen Sohn verschonen /sw. Vb.; hat/1.jmdn., etw. v. jmdm., einer Sache im Unterschied zu anderen, anderem keinen Schaden zufügen: der Krieg hat kaum eine Familie verschont; einige Gebäude sind vom Erd­ beben verschont geblieben — 2. jmdn. mit etw, v. jmdn. nicht mit etw. belästigen: verschone mich mit deinen Ratschlägen, Witzen! verschönen /sw . V b .; hat/1.1. etw. verschönt etw., jmdn. etw. macht etw., jmdn. schöner: ein Lächeln verschönte ihr Gesicht, sie 1.2 . jmdm., sich etw. (mit etw.) v . : er verschönte sich den Tag mit einem Spaziergang (machte sich den Tag mit einem Spa­ ziergang angenehmer) verschönern /sw . Vb .; hat/ etw. schöner machen, schmücken (1.1): die Wohnung mit Bildern v. verschärfen /sw. Vb .; ist/ sich mit Schorf bedecken verschrammen /sw. Vb .; hat/ etw., sich etw. (un­ absichtlich) mit vielen Schrammen versehen: er hat sich den Arm verschrammt verschränken /sw. Vb .; hat; bes. von Gliedmaßen/ etw. kreuzweise anordnen, übereinanderlegen: die Arme, Hände (vor der Brust, hinter dem Rücken, unter dem Kopf) v. verschrauben /sw. Vb .; hat/ zwei je mit einem Gewinde versehene Teile verbinden od. etw. m it einer Schraube befestigen: die Rohre werden verschraubt verschreiben, verschrieb, hat verschrieben 1. er hat eine Menge Papier, Tinte verschrieben (du r ch Schreiben verbraucht) — 2. sich v. (beim Schreiben aus Versehen einen Schreibfehler machen) — 3. (jmdm.) etw. v . 3.1 . der Arzt verschreibt (v e r ­ ordnet schriftlich) jmdm. etw.: der Arzt hat ihm ein Medikament, eine Kur verschrieben 3.2. jm d m . etw. (durch ein Testament, eine Urkunde) über­ eignen, jmdm. etw. vermachen: er hat das Haus seinem Sohn verschrieben — 4. sich einer Sache v. sich an eine Sache hingeben, sich ihr intensiv w i d m e n : sich der Kunst, Wissenschaft v. verschrie(e)n /Adj.; nicht adv./ verrufen: er ist als ein hochmütiger Mensch, als hochmütig v. verschroben /Adj./ merkwürdig und befremdlich: verschrobene Ansichten haben;er wirkte ziemlich v. verschrotten, verschrottete, hat verschrottet G eg e n­ stände, Materialien aus Metall zu Schrott machen, als Altmetall verwerten: einAuto v. verschrumpeln /sw . Vb .; ist/ umg. eintrocknen und faltig, runzlig werden verschüchtern /sw . V b .; hat/ jm dn. schüchtern machen, einschüchtern: /vorw. im Part. Prät.f ein verschüchtertes Kind verschulden, verschuldete, hat/ist verschuldet 1. etw. (Übles) durch eigene Schuld verursachen (hat): einen Unfall, den Tod eines Menschen v.; ohne eigenes Verschulden in Schwierigkeiten geraten — 2. jmd., etw. verschuldet jmd., etw. gerät in finan­ zielle Schwierigkeiten, Schulden (ist): er, der Be­ trieb verschuldete immer mehr; er ist stark ver­ schuldet verschusseln /sw. Vb .; hat/ umg. 1.1. etw. V er­ legen (1): einen Brief v. 1.2. etw. zu tun vergessen: ich habe verschusselt, dir das mitzuteilen
verschütten — versenken 1263 verschütten, verschüttete, hat verschüttet 1. etw. v* einen Teil von etw. Flüssigem, einer körnigen Masse aus Versehen neben das Gefäß, aus dem Gefäß geraten lassen: Milch, Zucker v. — 2« jmd., etw. wird verschüttet (jmd., etw. wird von Erd-, Gesteins-, Schneemassen bedeckt) verschüttgehen fV b.f salopp: etw., jmd. geht ver­ schütt (etw. kommt abhanden, jmd. verschwindet sp u r lo s); er ist verschüttgegangen verschwägert /Adj.; nicht adv.j durch Heirat mit jmdm., einer Familie verwandt (1.1.2): die Zeugin ist mit dem Angeklagten nicht v. verschweigen, verschwieg, hat verschwiegen / / auch verschwiegen/ (jmdm .) etw. absichtlich nicht sagen, etw. verheimlichen: (jmdm.) eineNeuig­ keit, die Wahrheit v. verschweißen /sw. Vb .; hat/ zwei Teile durch Schweißen (I) miteinander verbinden: Rohre v. verschwelen /sw. Vb .; ist, hat/ 1. etw. hört unter Schwelen allmählich auf zu brennen (ist): das Holz verschwelte — 2. Techn. etw., bes. H olz, Kohle, erdölhaltigen Schiefer, entgasen (hat); zu 2 Ver­ schwelung, die; -en: die V. von Kohle verschwenden, verschwendete, hat verschwendet etw. unnötig, sinnlos, leichtsinnig verbrauchen, etw. vergeuden: Geld v.; seine Kräfte, Zeit v.; viel Zeit, Mühe an, auf eine Sache v. (für eine Sache auf- wenden, ohne Erfolg zu haben,); <>er verschwendete keinen Blick, kein Wort an sie (würdigte sie keines Blickes, Wortes); dazu Verschwender, der; -s, - jmd., der Geld verschwendet (hat) verschwenderisch jA dj.j 1. leichtsinnig, unbedacht im Verbrauchen von etw., bes. von Geld: v. leben — 2* ü p p i g (1.2): die verschwenderische Ausstattung eines Schlosses Verschwendung, die; -, -en jvorw. Sg.f das Ver­ schwenden, Verschwendetwerden: das ist die reinste V.! verschwiegen jAdj.; nicht ad v.; / auch ver­ schweigen/ 1. imstande, dazu neigend, etw. nicht auszuplaudern: erist v., einverschwiegenerMensch — 2. /nur attr.l heimlich, vor anderen geheim­ gehalten'. verschwiegene Laster — 8« abgelegen, einsam und ruhig:ein verschwiegenesPlätzchen + v.seinwieein/ Grab Verschwiegenheit, die; -, jo . P I . ; z u verschwiegen 1 u. 3/ das Verschwiegensein -{- jmdm. etw. unter dem / Siegel der V. erzählen verschwiemelt jA d j.j salopp: verschwiemelte (in ­ folge langen ZecMns verquollene) Augen haben; v. aussehen verschwimmen, verschwamm, ist verschwommen etw. verschwimmt etw. wird undeutlich, verliert seine klaren Um risse: die Berge v. im Dunst; die Buchstaben, Gegenstände v. vor seinen Augen; jmdm. verschwimmt alles vor den Augen (jm d . kann nicht mehr klar und deutlich sehen); O eine verschwommene ( u n k la r e ) Darstellung, Idee, Emp­ findung verschwinden, verschwand, ist verschwunden / auch verschwindend/ jmd., etw. verschwindet jmd., etw. bewegt sich weg und gerät aus jmds. Gesichtskreis: der Junge, das Auto verschwand um die Ecke; die Sonne ist hinter den Bergen verschwunden; er war im Eingang, Gewühl verschwunden; umg. verhüll, ich muß ein­ mal v. (die Toilette aufsuchen^; O sein Sohn, der Schlüssel ist spurlos verschwunden (is t n irg e nd s zu finden); der Fleck ist mit der Zeit verschwun­ den (verblichen); seine Angst war verschwunden (er hatte keine Angst mehr) + von der / Bildfläche, in der Versenkung v. verschwindend j A d j . ; / a u c h verschwinden/: sie stellten eine verschwindende (sehr k lein e) Minder­ heit dar; v. (sehr) wenig verschwitzen jsw . V b .; hat; / auch verschwitzt/ umg. etw. vergessen (1.2) verschwitzt jA dj.; / auch verschwitzen/ feucht durch Schweiß, m it Schweiß bedeckt: er,' sein Hemd war v. versckwollen jAdj.; nicht adv.j an-, aufgeschwollen'. ein (vom Weinen) verschworenes Gesicht verschwören, sich, verschwor sich, hat sich ver­ schworen 1« sich gegen etw., jmdn. v. sich fest verabreden, gemeinsam gegen etw., jmdn. vorzu­ gehen'. sie hatten sich alle gegen uns verschworen; O es hat sich alles gegen uns verschworen ( u n s w ill nichts gelingen) — 2. sich jmdm., einer Sache v. (sich jmdm., einer Sache ganz und gar hingeben, widmen 3); zu 1Verschwörer, der; -s, - u. Ver­ schwörung, die; -, -en Vers|drama, das in Versen (1) geschriebenes D ram a versehen (er versieht), versah, hat versehen 1. jmdn., sich mit etw. v. (dafür sorgen, daß jmd., man etw. zu seiner Verfügung hat);etw. mitetw. v. (dafür sorgen, daß etw. irgendwo vorhanden ist); etw., jmd., ein Tier ist mit etw. v. etw. ist Teil von etw., jmdm., einem Tier: Raubvögel sind mit scharfen Augen v. — 2. seinen Dienst gewissenhaft v. (ausüben 1) — 8.1. hier ist allerlei, nichts v. worden (übersehen und falsch gemacht, versäumt worden) 8.2. sich v. beim Hinsehen, Lesen irrtümlich etw. Falsches sehen :er hat sich in der Zeit, beim Lesen der Zahlen v. -f- ehe man sich’s versieht (schneller als gedacht, ganz plötzlich) Versehen, das; -s, - Irrtum , unbeabsichtigter, leichter Mißgriff: das war nur ein V.; etw. aus V. (ver­ sehentlich, irrtümlich) tun versehentlich jAdv.j ohne Absicht, irrtümlich Versehrte, der u. die; -n, -n Körperbehinderte(r) verselbständigen jsw. Vb .; hat/ etw., sich aus einem Zusammenhang lösen und selbständig, eigenständig mcbchen, w erden: in der Untersuchung hat sich dieser Aspekt völlig verselbständigt versenden, versandte, a u c h versendete, hat ver­ sandt, auch versendet etw. durch Post od. Bahn an jmdn. senden:Einladungen, Waren v. versengen jsw. Vb .; hat/ etw. durch Einwirkung von Hitze beschädigen, so daß es Brandflecken be­ kommt, teilweise verbrannt ist: WäschebeimBügeln v . ; sich die Haare, die Augenbrauen v . ; die Sonne hatte Wiesen und Felder versengt (ausgetrocknet, ausgedörrt) versenkbar lAdj.j so beschaffen, daß es versenkt (2) werden kann: eine versenkbare Nähmaschine versenken jsw. Vb .; hat/ 1.1. etw. v. verursachen, daß etw., bes. ein Schiff, im Wasser versinkt 1.2. etw. in eine Vertiefung(von etw.)senken,sodaß esdarin verschwindet: einen Öltank im Erdboden v. (ein­ graben) — 2. fachspr. etw. so einsetzen, daß es nicht herausragt: Nägel, Nieten, Schrauben v. — 8. sich in etw. vertiefen, sich intensiv m it etw. be­ schäftigen : sich in ein Buch, eine Arbeit v.
1264 Versenkung — versinken Versenkung, die; -en jvorw. 8g./ 1. das Ver­ senken (1) — 2* Teil des Bodens, bes. auf der Buhne, der in die Tiefe gesenkt und wieder hoch­ gehoben werden kann + umg, in der V. verschwinden {nicht mehr in E r­ scheinung treten; in Vergessenheit geraten); (wieder) aus der V* auftauchen (jplötzlich wieder erscheinen Versjepos, das in Versen (1) geschriebenes Epos versessen fA dj.; nicht adv.; / auch versitzen/ auf etw. v. sein begierig, mit Eifer auf etw. aus sein, etw. hartnäckig anstreben: auf Süßigkeiten v. sein versetzen fsw. Vb .; hat; / auch versetzt/ 1.1. etw. von einer Stelle an eine andere Stelle, von einem Ort an einen anderen Ort bringen, setzen: eineMauer, den Grenzstein (um zwei Meter) v. 1.2. etw . u m ­ p f la n z e n : Bäume, Sträucher v. 1.3. jmdn. (irgend­ wohin) v. jmdm. eine (andere) Tätigkeit, Aufgabe an einem anderen Ort, an einer anderenStelleübertragen, zuweisen:er wurdenachN,an eine neueSchule ver­ setzt1.4.einenSchülerv. am Ende eines Schuljahres bestätigen, daß ein Schüler die nächsthöhere Klasse besuchen kann: er ist (in die achte Klasse) versetzt worden — 2. sich in etw., jmdn. v. sich vorstellen, selbst in einer bestimmten Situation, an jmds. Stelle zu sein: v. Sie sich einmal in meine Lage, in mich! — 3. etw. (auf der Pfandleihe) verpfänden: er hat seine goldene Uhr versetzt — 4. umg. jm d n. an einem verabredeten Treffpunkt vergeblich warten lassen; seine Freundin hat ihn versetzt — 5. eine Flüssigkeit mit etw. vermischen: Wein mitWasser, Kohlensäure v. — 6. etw. antworten, entgegnen: „ich bin nicht Ihrer Meinung“, versetzte er — 7. /in Verbindung mit Subst..zur Umschreibung eines Verbalbegriffsf: jmdm. einen Fußtritt, Tritt v. (jmdn. einmal treten); jmdm. einen Hieb, Schlag v. (jmdn. einmal schlagen);jmdm. eine Ohrfeige, Ohr­ feigen v. (jmdn. ohrfeigen); jmdm. einen Stoß v. (jmdn. einmal stoßen); jmdn. in Angst undSchrek- kenv. (jmdn. ängstigen und erschrecken); jmdn. in Aufregung v. (jmdn. aufregen 1.1); jmdn. in Be­ geisterung v. (jmdn. begeistern); jmdn. in Er­ staunen v. (bewirken, daß jmd. staunt); jmdn. in Wut v, (jmdn. wütend machen); das versetzt ihn in die Lage (ermöglicht ihm), ihnen zu helfen versetzt /Adj.; nur attr.; / auch versetzen/: ver­ setzte (angestaute) Blähungen, Winde verseuchen fsw. Vb.; hat/ etw. mit Krankheits­ erregern, gesundheitsschädigenden Stoffen durch­ setzen Vers|fuß, der aus mindestens je einer Hebung und Senkung bestehende kleinste rhythmische Einheit des Verses (1) versichern /sw . V b .; hat/ 1. etw., jmdn., sich v. für etw., jmdn., sich mit einer Versicherungsanstalt eine Versicherung abschließen: sein Reisegepäck v.; das Haus ist gegen Brandschäden versichert; er hat sich gegen Unfall versichert — 2. jmdm. etw. v. 2.1. jmdm. etw. als sicher und gewiß hin­ stellen, jmdm . etw . beteüern: er versicherte uns, daß er den besten Eindruck von uns gehabt hätte 2.2. jmdm . etw. fest versprechen, garantieren: jmdm. etw. feierlich v . ; sie versicherten ihm ihre Unter­ stützung, ihr Wohlwollen; seien Sie versichert (gewiß), daß ...; veraltend jmdn. einer Sache v.: wir versicherten ihn unseres Beistands, unserer Freundschaft — 3. sich einer Sache v. sich Gew iß­ heit verschaffen, daß etw. gewiß und sicher ist: sich jmds. Einwilligung, Hilfe, Wohlwollens v.; er hatte sich versichert (durch Nachprüfen fest­ gestellt, sich davon überzeugt), daß keine Gefahr drohe Versickerung, die; -en 1. das Versichern (1): die V. des Gepäcks —2.1. Beteuerung, Erklärung, daß etw. gewiß und sicher sei: eine feierliche V. ab­ geben; er gab uns die V., daß ... 2.2. Jur. V. zum Zwecke des Beweises (offizielle E rkläru n g , durch die jmd. seine Angaben, Aussagen als wahr­ heitsgemäß bekräftigt) —3. Vertrag mit einer Ver­ sicherungsanstalt, durch den dem VerSicherungs­ nehmer gegen Beitragsleistungen Schadenersatz im Schadensfall garantiert wird: eine V. abschließen, erneuern; die V. kündigen — 4. umg. V ersiche­ rungsanstalt: die V. kommt für den Schaden auf — 5. umg. Versicherungsbeitrag: die monatliche V. kassieren Versjcherungs| -anstalt, die Institution, bei der m an eine Versicherung (3)abschließen kann; -beitrag,der Betrag, den der Versicherungsnehmer der Versiche­ rungsanstalt (regelmäßig) zu zahlen hat; -betrug, der Betrug, durch den ein Versicherungsnehmer die Versicherungsanstalt schädigt; -fall, der Schadens­ fall, in dem die Versicherungsanstalt Schadenersatz leistet; -leistung, die von der Versicherungsanstalt in einem VerSicherung$fall gezahlte Geldsumme, Entschädigung; -nehmer, der; -s, - Jur. jmd., der m it einer Versicherungsanstalt eine Versicherung (3) abgeschlossen hat; -pflicht, diejo. Pl.f für bestimmte Umstände vorgeschriebene gesetzliche Pflicht, eine Versicherung abzuschließen; -police, die Versiche­ rungsschein; -prämie, die Versicherungsbeitrag; -schein, der Urkunde über den Abschluß eines Vertrages zwischen einer Versicherungsanstalt und einem Versicherungsnehmer; -schütz, der von der Versicherungsanstalt garantierter Schutz gegen finan­ zielle Einbuße bei Schadensfällen; -träger, der Jur. Versicherungsanstalt versickern fsw. Vb .; ist/ 1. etw. Flüssiges, meist Wasser, wird vom Untergrund, von der Erde all­ m ählich au fgesaugt: der Regen versickerte im Sand — 2. das Gespräch versickerte (stockte u n d hörte allmählich auf) versieben fsw. Vb .; hat/ umg. 1. etw. Verlegen (1): er hat seine Autoschlüssel versiebt — 2. e tw . z u tun vergessen: das habe ich versiebt versiegeln fsw. Vb .; hat/ 1. etw. m it einem Siegel verschließen: einenBrief, eineTürv. — 2.fachspr. das Parkett v. (durch Aufträgen einer Schutz­ schicht widerstandsfähiger, haltbarer machen) versiegen js w . V b .; ist/ 1. die Quelle ist versiegt (es kommt kein Quellwasser mehr aus dem Boden); ihre Tränen versiegten (hörten auf zu fließen) — 2. das Gespräch drohte zu v. (zu stocken, allmählich aufzuhören) versiert /Adj./ [v..] auf einem Fach-, Sachgebiet vielseitig erfahren und geschickt, gut unterrichtet: ein versierter Fachmann, Verkäufer versilbern jsw. Vb .; hat/ 1. etw. mit einer dünnen Schicht Silber überziehen: Bestecke v. — 2. umg. etw. aus der persönlichen Habe in Geld Umsetzern ich habe meine Uhr versilbert versimpeln fsw. Vb.; hat/ etw. übermäßig, unan­ gemessen vereinfachen, so daß es unsachgemäß, prim itiv erscheint: man darf die Probleme nicht v. versinken, versank, ist versunken 1.1. irgendwo v.
versinnbildlichen — versprechen 1265 tief in etw. einsinken und darin verschwinden: im Sumpf v . ; bis zu den Knöcheln, Knien (im Schnee, Schlamm) v. 1.2. das Schiff ist (im Meer) ver­ sunken (untergegangen) 1.3. die Sonne versinkt hinter dem Horizont (geht u n te r ) 1.4. versunkene (zugrunde gegangene, vergessene) Reiche, Kulturen — 2.in etw. v. 2.1. immer tiefer in einen Zustand hineingeraten und scheinbar ganz darin aufgehen: in Melancholie, Trauer, Schweigen v. 2.2. s ic h ein e r Tätigkeit völlig hingeben, die Welt um sich her ver­ gessen: in Nachdenken v.; er war ganz in seine Arbeit versunken versinnbildlichen /sw . V b .; hatj etw. sinnbildlich ausdrücken, darstellen Version, die; -en [v..] 1. eine von mehreren mög­ lichen Darstellungen, Deutungen für denselben Sach* ve rhalt, V o rfall: eine amtliche, offizielle V.; über diesen Vorgang kursieren verschiedene Versionen, sind mehrere Versionen im Umlauf — 2. im W o rt­ laut (vom Original) abweichende Fassung eines be­ stimmten Textes — 3. (weiterentwickelte) Spielart eines bestehenden Modells, Produkts: eine ver­ besserte V. dieses Flugzeugs, Autotyps versippen, sichjsw. Vb .; hat; vorw. im Part. Prät.j durch Heirat mit einer Familie verwandt werden versitzen, versaß, hat versessen j / a u c h ver­ sessen/ umg. Zeit (nutzlos) sitzend irgendwo ver­ bringen: seine Abende in Kneipen v. versklaven jsw. Vb .; hat/ [..a:von] jmdn., bes. ein Volk, unter seine Herrschaft zwingen und seiner Grundrechte berauben: die Völker Afrikas wurden von den Kolonialmächten versklavt; d a z u Ver­ sklavung, die; -, -en fvorw. Sg./ Vers| -lehre, diejo. Pl.j Metrik; -maß,das Art, in der betonte und unbetonte, kurze und lange Silben im Vers (1)aufeinander folgen versnobt/Adj./ von Snobismus geprägt, blasiert und extravagant: ein versnobtes Publikum; er kommt mir ziemlich v. vor versoffen fA dj.; / auch versaufen/ salopp 1.1. Inicht adv.f viel und oft trinkend (1.2): einversoffener Kerl 1.2. von übermäßigem Genuß von Alkohol z e u g e n d : er hat versoffene Augen; seine Stimme klingt v. versohlenfsw. Vb .; hat/ umg. jmdn. prügeln (1.1): den hat man tüchtig versohlt; jmdm. den Hintern v. (jmdm. zur Strafe heftige Schläge auf den Hintern geben) versöhnen jsw . V b .; hat/ 1.1. jmdn. mit jmdm., sich mitjmdm. v. (jmds., seinen Streit mit jmdm. beilegen, schlichten) 1.2. ich habe ihn versöhnt (seine Feindschaft, seinen Zorn gegen mich beseitigt) Versöhnler, der; -s, - jm d ., der innerhalb der Arbeiterbewegung gegenüber rechts- und links­ opportunistischen Strömungen ein prinzipienloses, antimarxistisches Verhalten zeigt; dazu versöhn­ lerisch \A dj.j u. Versöhnlertum, das; -s, jo. P l.j versöhnlich jAdj.l zur Versöhnung, Beilegung von Streit od. Gegnerschaft bereit: versöhnliche Worte; er war v. gestimmt Versöhnung, die; -, -en jvorw. Sg.; zu versöhnen/ versonnen jAdj.j in Gedanken versunken, in sich gekehrt, verträum t: ein versonnenes Lächeln; etw. v. betrachten versorgenjsw. Vb .; hat/ 1.1. jmdn., sich, etw. mit etw. versehen: jmdn. mit Nahrung, Kleidung, Lese­ stoff v. 1.2. jmdn. v. jmdm. die zum Leben nötigen Dinge, bes. Nahrung und Kleidung, verschaffen: er hat fünf Kinder zu v.; versorgt sein (die z u m Leben nötigen M ittel haben) — 2. jmdn., etw. v. für jmdn., etw. sorgen: ein Kind, einen Kranken v.; den Garten v.; d a z u Versorgung, die; -, -en jvorw. Sg.j versotten, versottete, ist versottet ein Schorn­ stein versottet (an der Innenwand eines Schorn­ steins bildet sich eine feste Ablagerung aus Wasser und den flüchtigen Bestandteilen der Kohle) verspannt jA d j.j: die Rückenmuskeln sind v. (sind in einem Zustand unnatürlicher Spannung 1.1) verspäten, sich, verspätete sich, hat sich verspätet später als festgelegt, erwartet, zu spät kommen: er hat sich ein wenig, (um) zehn Minuten verspätet; der Zug kam verspätet an; d a z u Verspätung, die; -, -en : entschuldige bitte meine V. (m ein Z uspät­ kommen)!;derZug,das Flugzeughat V. (hat durch besondere Umstände den festgelegten Zeitpunkt seiner Ankunft, Abfahrt überschritten); der Zug wird mit einer Stunde V. (wird eine Stunde später als festge­ leg t) eintreffen verspeisen jsw. Vb .; hat/ geh. etw. aufessen verspekulieren, sich jsw . Vb .; hat/ sich in seinen Mutmaßungen, Überlegungen irren versperren jsw. Vb.; hat/ 1.1. etw. durch Hinder­ nisse unzugänglich, unpassierbar machen: eine Straße, einen Zugang mit etw. v .; jmdm. den Weg v. (jmdn. am Weitergehen hindern) 1.2. etw. ver­ sperrt jmdm. die Sicht, Aussicht (etw. nim m t, ver­ deckt jmdm. die Sicht, Aussicht) — 2. landsch., bes. österr. etw. zu -, verschließen: die Haustür, den Schrank v. verspielen jsw . V b .; hat; a u c h verspielt/ 1.1. Geld beim (Glücks)spiel verlieren: ein Vermögen, die letzte Mark v. 1.2. er hat seine Chance ver­ spielt (durch eigenes Verschulden verloren) — 2. jmd. hat beijmdm. verspielt (hat jmds. Sympathie, Vertrauen verloren) verspielt jÄdj.; J 9 auch verspielen/ 1. nur zum Spielen (1.1) aufgelegt und leicht ablenkbar: ein ver­ spieltes Kind — 2. von spielerischer Phantasie zeugend: eine verspielte Melodie verspießern jsw. Vb .; ist/ zum Spießbürger werden verspinnen, verspann, hat versponnen 1. fa c h sp r . Fasern durch Spinnen zu Fäden verarbeiten: Flachs, Schafwolle v. — 2. sich in eine Idee, einen Gedanken v. (sich ausschließlich mit einer Idee, einem Gedanken befassen und nicht davon los­ kommen) verspotten, verspottete, hat verspottet jmdn., etw. v. (über jmdn., etw. spöttisch sprechen) versprechen (er verspricht), versprach, hat ver­ sprochen 1. jmdm. etw. v. jmdm . ausdrücklich er­ klären, etw. bestimmt zu tun, jmdm. etw. fest zu­ sichern: jmdm. etw. fest, feierlich v.; er hat ihr Hilfe versprochen — 2.1. jmd., etw. verspricht etw. jmd., etw. läßt etw. erwarten: er verspricht ein guter Schriftsteller zu werden; die Erdbeeren v. in diesem Jahr eine gute Ernte; seine Miene, sein Blick verspricht nichts Gutes 2.2. sich etw. von jmdm., etw. v. etw. von jmdm., etw. erwarten, er­ h o ffe n : von ihm, davon verspreche ich mir viel, nichts Gutes — 3. sich v. (aus Versehen ein Wort falsch aussprechen, einen Satz sinnwidrig sprechen) - f jmdm. goldene / Berge v.; jmdm. etw. in die / Hand v .; etw. / hoch und heilig v.
Versprechen, das; -s, - Erklärung, mit der jmd. jmdm . etw. verspricht (1): ein feierliches, leeres V.; ein V. (ab)geben, halten, brechen Versprecher, der; -s, - beim Sprechen unterlaufener Fehler durch Sichversprechen Versprechung, die; -en fvorw. PI ./ Versprechen: jmdm. (große, leere) Versprechungen machen versprengen / s w . V b . ; hat/: eine militärische Ein­ heit v. (durch einen Angriff, durch Beschuß ausein­ andertreiben, zerstreuen); versprengte Soldaten (Soldaten, die durch Einwirkung des Gegners von ihrem Verband getrennt worden sind) verspritzen jsw. Vb .; hat/ Flüssigkeit in Tropfen irgendwohin spritzen: Wasser, Parfüm v. versprühen /sw. Vb .; hat/ Flüssigkeit in feinsten Tropfen irgendwohin, auf etw. sprühen: Pflanzen­ schutzmittel v. verspunden, verspundete, hat verspundet 1. e tw . mit einem Spund verschließen: ein Paß v. — 2. Tischlerei Bretter v. (durch Spund und Nut fest verbinden) verspüren fsw. Vb .; hat/ 1.1. etw. wahrnehmen, e m p fin d e n (1.1): Schmerz, Hunger, Durst, keine Müdigkeit v. 1.2. etw. em pfinden (1.2): eine große Befriedigung, Furcht, Reue v. verstaatlichen /sw. Vb .; hat; bes. unter kap. Ver­ hältnissen/ privates Eigentum an Produktions­ mitteln in staatliches Eigentum überführen, natio­ n a l is ie r e n (1): die Stahlindustrie, Eisenbahn v.; ^«Verstaatlichung, die; -, -en verstädtern, auch verstädtern jsw . V b .; hat, ist/ 1.1. (hat) durch die Industrie wurde diese Ort­ schaft verstädtert (wurde sie den städtischen Lebens-, Siedlungsformen angeglichen) 1.2. städtische Lebens-, Siedlungsformen annehmen (ist): der Ort verstädtert zusehends; d a z u Verstädterung, a u c h Verstädterung, die; -, -en jvorw. Sg./ Verstand, der; -(e)s, /o. P L/ Vermögen des M en­ schen, die objektive Realität begrifflich zu erfassen, Fähigkeit zu denken, zu urteilen: viel, wenig, keinen V. haben; er hat einen klaren, scharfen, praktischen V.; ein Mensch mit V.; dazu reicht sein V. nicht aus + den V. verlieren (wahnsinnig werden); umg. du bist wohl nicht recht bei V. (bist wohl ver­ rückt)?;etw. bringtjmdn. um denV. (macht jmdn. wahnsinnig); — jmd. hat mehr /* Glück als V.; ohne Sinn und V. verstandes/Verstandes| -gemäß /A d j.; nicht p rä d.j verstandesmäßig: etw. v. erfassen; -mäßig /Adj.; nicht präd./ vom Verstand, von der Vernunft aus­ g eh e nd : eine verstandesmäßige Betrachtung; etw. v. begreifen; -mensch, der Mensch, der in seiner Veranlagung, in seinen Entscheidungen weniger vom Gefühl als vom Intellekt, von der Vernunft be­ stimmt wird verständig /Adj./ einsichtig, besonnen, vernünftig (1): ein verständiges Kind; v. handeln verständigen /s w . V b .; hat/ 1. jmdn. (von, über etw.) v. jmdn. von etw. in Kenntnis setzen, jmdn. benachrichtigen: die Polizei v. — 2.sichv.so mit­ einander sprechen, daß jeder den anderen versteht: sich durch Zeichen, mit Blicken v.; sie konnten sich kaum, auf Französisch v. — 8. sich mit jmdm. überetw. v. (sich mit jmdm. über etw. einigen, mit jmdm. über etw. zu einer Übereinkunft kommen); d a z u Verständigung, die; -, -en /vorw. Sg./; zu 3 1266 Versprechen — verstauen das Sichverständigen: es kam zu einer V. mit dem Gegner Verständigungs/verständigungs] -bereitschalt, die Ivorw. Sg.j Bereitschaft, zu Übereinkünften zu kom­ m en: V. zeigen; -feindlich /Adj./ keine Verständi­ gungsbereitschaft zeigend; -mittel, das Mittel, sich jmdm. mitzuteilen; -Wille, derWille, sich mit jmdm. über etw. zu verständigen (3): der ständig wachsende V. der Völker verständlich /Adj./ 1. akustisch gut, deutlich wahr­ zunehmen: seine Worte waren kaum, schwer v.; sprich bitte laut und v. (deutlich)! —2. dem Sinn nach leicht zu begreifen, klar: etw. v. darlegen, ausdrücken; die Abhandlung ist leicht, kaum, schwer v. (geschrieben); sich v. machen (s o s p r e ­ chen, daß der Sinn begriffen wird) —8. /nicht adv./ leicht einzusehen, begreiflich: ein verständlicher Wunsch; seine Frage ist v. verständlicher[weise /A dv ./ begreiflicherweise Verständnis, das; -ses, \o. Pl.f Bereitschaft und Fähigkeit, sich in jmdn., etw. hineinzuversetzen, jmdn. , etw. zu verstehen: viel, wenig, kaum V. für jmdn., etw. haben; jmdm., einer Sache (nicht genug) V. entgegenbringen; V. für jmdn., etw. aufbringen; ich habe volles V. für deine Lage (verstehe deine Lage sehr gut) verständnis| -innig /A dj./ völliges Verstehen (2,3) ausdrückend: v. nicken, lachen; -los /Adj./ man­ gelndes Verstehen (2,3) ausdrüchend: jmdn. v. an- sehen; -voll /Adj./ voll Verständnis für jmdn., etw.: ein verständnisvoller Blick; v. lächeln verstärken jsw. Vb .; hat/ 1. etw. stärker (3.2), stabiler machen: eine Wand, Mauer, einen Träger v. — 2. etw. zahlenmäßig vergrößern: die Truppe, Mannschaft v.; die Wachen, Posten v. — 8.1. etw. v. die Intensität von etw. erhöhen, etw. stärker (7.1), kräftiger m achen: den elektrischen Strom, die Spannung, den Druck v.; den Ton über Laut­ sprecher v . ; seine Anstrengungen, Bemühungen v. 3.2. sich v. an Intensität zunehmen, stärker (7.1), kräftiger werden: der Lärm, Sturm hat sich ver­ stärkt; seine Zweifel haben sich verstärkt Verstärker, der; -s, - Elektrotechn. m it Elektro­ nenröhren od. Transistoren ausgerüstetes Gerät zum Verstärken (3.1) von elektrischem Strom, elektrischen Spannungen und Leistungen Verstärker[röhre, die Elektrotechn. Elektronen­ röhre, die zum Verstärken (3.1)von elektrischemStrom, elektrischen Spannungen und Leistungen verwendet w ird Verstärkung, die; -en 1. /vorw. Sg.; zu ver­ stärken/ das (Sich) verstärken — 2. Person(en), durch die eine Gruppe zahlenmäßig vergrößert wird: die V. rückt an, ist eingetroffen verstauben jsw . V b .; ist; auch verstaubt/ sich mit Staub bedecken, staubig werden verstäuben jsw. Vb .; hat/ Flüssigkeiten in feinsten Tropfen versprühen: Pflanzenschutzmittel v. verstaubt /Adj.; nicht adv.; a u c h verstauben/ ü b e rh o lt: verstaubte Verordnungen, Ansichten verstauchen /sw. V b .; hat/ sich etw. v. sich an etw. eine Verstauchung zuziehen: er hat sich den Fuß, Knöchel, die Hand verstaucht Verstauchung, die; -, -en Verletzung eines Gelenks durch Zerrung od. Zerreißen seiner Bänder: eine V. der Hand; sich eine V. zuziehen verstauen /s w . V b . ; hat/ etw. irgendwo, irgendwo-
Versteck — verstohlen 1267 hin v. etw. irgendwo auf engem Raum unterbringen, irgendwohin so legen, daß es auf engem Raum 'unter­ gebracht is t: Geschirr, Bücher im Schrank v.; das Gepäck im Auto, in das Auto v. Versteck, das; -(e)s, -e 1. Ort, an dem etw., jmd. versteckt ist, versteckt werden kann, an dem man sich versteckt hat, verstecken kann, verborgene Stelle: etw. in ein sicheres V. tun; jmdn. in seinem V. aufstöbern; aus seinem V. hervorkommen — 2. fin der Verbindung! V. (Verstecken) spielen verstecken fsw. Vb .; hat; / auch versteckt/ etw., jmdn., sich an einen Ort bringen, der anderen un­ bekannt ist, um von ihnen nicht od. nur mit Mühe gefunden zu werden: die Schlüssel, sein Geld, jmdn., sich (vor jmdm.) v.; er hatte sich hinter einem Strauch versteckt -h umg. sich vor, neben jmdm. v. können (sich m it jmdm. nicht messen können); sich (mit etw.) vor jmdm. nicht zu v. brauchen (jmdm. in. seinen Leistungen durchaus ebenbürtig sein) Verstecken, das fin der Verbindung! V. spielen (das Versteckspiel 1.1 spielen) - f mit, vor jmdm. V. spielen (jmdn. irrefuhren, jmdm. etw. verheimlichen);mit etw. V. spielen (etw. verheimlichen) Versteck]spiel, das 1*1. fo. Pl.f Kinderspiel, bei dem sich mehrere Kinder verstecken und ein anderes Kind diese suchen muß 1.2. Heimlichtuerei: er wollte das V. zwischen ihnen beenden versteckt jAdj.; / auch verstecken/ 1. nicht od. schwer auffindbar, verborgen: das Haus liegt ganz hinter Bäumen v. — 2. nicht offen ausgesprochen, nur angedeutet: ein versteckter Vorwurf; ver­ steckte Drohungen, Schadenfreude, Bosheit verstehen, verstand, hat verstanden 1. j m d n . , e tw . akustisch wahrnehmen: jmdn., etw. gut, deutlich, nicht v.; er konnte alles, kein Wort, jede Silbe v.; er war (am Telefon) schlecht, schwer, kaum zu v. — 2. jmdn., etw. v . sich bewußt werden, mit dem Verstand erfassen, was jmd. meint, welchen Sinn etw. hat, etw. begreifen: eine Aufgabe, einen Sachverhalt, Gedankengang v.; er hat ihn, den Sinn seiner Worte nicht verstanden; das Buch ist schwer zu v.; wie soll ich das v. (wie ist das ge­ m eint)?; /zur Verstärkung eines Befehls/: umg. du bleibst zu Hause, erzählst nichts davon, verstan­ den? —3. Verständnis für etw., jmdn. haben, auf­ bringen: jmds. Sorgen, Nöte, Schwächen v.; er wurde von niemandem verstanden — 4.1 . e tw . (gut) beherrschen: sein Bach, seinen Beruf (aus­ gezeichnet, gründlich) v. 4.2 . etwas von etw. v . auf einem bestimmten Gebiet besondere Kenntnisse ha b e n : er versteht viel, wenig von Musik, Chemie; davon verstehst du nichts! — 5. sich mit jmdm. v. (mit jmdm. gleicher Meinung sein, gleiche Inter­ essen, Ansichten haben) — 6. sich auf etw., jmdn. v. (sich in etw. gut auskennen, mit jmdm. umgehen können) -f- jmdm. etw. zu v. geben (jmdm. etw. durch einen Hinweis andeuien); etw. versteht sich von selbst (etw. ist selbstverständlich, bedarf keiner Erklärung); — ich verstehe nur Bahnhof; (keinen) / Spaß v. versteifen fsw. Vb .; hat/1. etw. steifer (1.2) machen, etw. verstärken, (ab)stützen: eine Mauer, einen Zaun v.; Stofflagen mit Vlieseline v. — 2. ein Körper- gelenk versteift sich (wird steif 1.1) — 8.1. etw. versteift sich: ihr Widerstand hat sich versteift (sie sind in ihrem Widerstand hartnäckiger ge­ worden) 8.2. jmd. versteift sich auf etw. jmd. hält hartnäckig an etw. fest, will etw. unbedingt durch­ s e tz e n : er versteift sich auf diese Forderung versteifen, sich, verstieg sich, hat sich verstiegen //* auch verstiegen/ sich zu etw. v. etw. Ungerecht­ fertigtes in anmaßender Weise vertreten: er verstieg sich zu der Behauptung, daß . . . versteigernfsw. Vb .; hat/ gebrauchte Sachen an den Meistbietenden öffentlich verkaufen: einen Nach­ laß, Fundsachen v. Versteigerung, die; -, -en 1. das Versteigern: die V. einer Briefmarken-, Gemäldesammlung — 2. V e r ­ anstaltung für 1: etw. auf einer V. kaufen, er­ stehen verstejnen fsw. Vb .; ist, hat/ veraltend s. ver­ steinern versteinern j s w . Vb.; ist, hat/ 1.1. zu Stein w e r d e n (ist); die Pflanzen, Tiere sind (im Laufe von Millionen Jahren) versteinert; O er stand, saß wie versteinert (starr vor Schreck, Staunen) 1.2. sich v. (hat): sein Gesicht, seine Miene ver­ steinerte sich (wurde unbeweglich), als ... Versteinerung, die; -, -en 1. fvorw. Sg.f das (Sich)- versteinern — 2. versteinerter Überrest vorzeitlicher Tiere od. Pflanzen, Fossil verstellbar fA dj.; nicht adv.; zu verstellen 3j; zu 3.1: ein Sessel mit verstellbarer Rückenlehne verstellen jsw. Vb .; hat/ 1. etw. dadurch, daß man etw. in den Weg stellt, unzugänglich machen, ver­ s p e r r e n : eine Tür, einen Durchgang (mit Möbeln) v.; O jmdm. den Weg v. (jmdn. am Weitergehen hindern). — 2. er hat das Bpch verstellt (an einen anderen, den falschen Platz gestellt) — 3.1. die Autositze v. (nach vorn od. hinten versetzen) 8.2. die Blende des Fotoapparates, die Sicherheits­ gurte v. (anders einstellen) —4. etw^absichtlich so verändern, daß es ein anderer nicht erkennt: seine Stimme, Handschrift v. — 5. sich v. (sich anders geben, als m an in Wirklichkeit ist); zu 3—5 Ver­ stellung, die; -, fo. P l.f versterben (er verstirbt), verstarb, ist verstorben fvorw. im Prät., Perf. u. Plusquamperf.; / auch Verstorbene/ ste r b e n (1.1); er verstarb an den Folgen eines Unfalls; er ist bereits verstorben (is t bereits tot) versteuern fs w . V b .; hat/: seine Einkünfte v. (fü r sie Steuern bezahlen) verstiegen jAdj.; / auch versteigen/ das M aß des Vernünftigen, Zum utbaren überschreitend, über­ s p a n n t : verstiegene Ideen, Vorstellungen verstimmen jsw . Vb .; hat; / auch verstimmt/ jmdn. verärgern, in schlechte Laune versetzen: ihre Antwort, Absage verstimmte ihn, schien ihn zu v.; er lächelte verstimmt (verärgert) verstjmmt jAdj.; / auch verstimmen/ 1. jvon Musikinstrumentenj keinen reinen Klang mehr habend, falsch klingend: ein verstimmtes Klavier; die Geige ist, klingt v. — 2. /nur attr.f jmd. hat einen verstimmten Magen (hat eine Magenverstim­ mung) verstocktjAdj.j aus Trotz unzugänglich (2)und un­ einsichtig : ein verstocktes Kind; er zeigte sich v. verstohlen jAdj.; nicht präd.j unbemerkt, unauf­ fä llig , h eim lich: jmdm. verstohlene Blicke zu­ werfen; jmdn. v . ansehen; v. lächeln 81 Wörterbuch
1268 verstopfen — Versuchung verstopfen /sw . Vb .; hat/ 1.1. etw. durch Stopfen (2.2) verschließen: Ritzen, Fugen, Spalten, ein Schlüsselloch v. 1 .2 . das Rohr, die Straße ist ver­ stopft (is£] durch eine angestaute Menge von etw. blockiert) 1.3. umg. verstopft sein (wenig, keinen Stuhlgang haben) Verstopfung,die; -en das Verstopftsein 1.1. fvorw. S g .; z u verstopfen 1.2/: eine V. im Abflußrohr 1.2. fo. PL; zu verstopfen 1.3/: er leidet an V. Verstorbene, der u . die; -n, - n a u c h versterben/ (unlängst) verstorbene Person: haben Sie den Ver­ storbenen näher gekannt? verstprenfsw. Vb .; hat/ etw. bringt jmdn. aus dem psychischen Gleichgewicht, erschüttert jmdn. tief, verwirrt jmdn. stark: die Nachricht von dem Un­ glück hat ihn sehr verstört; fvorw. im Part. Prät.f jmdn. verstört, mit verstörten Augen (sehr ve rw irrt) ansehen Verstoß, der; -es, Verstöße (geringfügige) Ver­ letzung eines Gesetzes, einer Vorschrift od. Regel, Vergehen: einen (schweren) V. gegen die Ordnung, Disziplin, guten Sitten begehen verstoßen (er verstößt), verstieß, hat verstoßen 1. gegen ein Gesetz v. ein Gesetz verletzen, bei einem Handeln ein Gesetz (beumßt) nicht befolgen: gegen die Vorschrift, Ordnung, Moral, Regeln des An­ stands v. — 2. jmdn. bes. aus der Familie aus­ stoßen: er wurde von dar Familie v. verstrebenfsw, Vb.; hat/:etw. v. (einer Konstruk­ tion durch eine Strebe, durch Streben H alt geben) Verstrebung,) die; -, -en fachspr. Strebe od. Ge­ samtheit der Streben von etw. : eine V. einfügen verstreichen, verstrich, hat/ist verstrichen I. (hat) 1. etw. verschmieren (1): Fugen, Risse (mit Mörtel) v. — 2. etw. durch Streichen (1.1.1)auf einer Ober­ fläche fein verteilen: die Creme, Ölfarbe muß gut verstrichen werden — 3. etw. durch Streichen (1.2) verbrauchen: du hast die ganze Farbe verstrichen — U. (ist) die Zeit verstreicht (vergeht 1); das Jahr, der Urlaub ist schnell verstrichen verstreuen fsw . V b .; hat;* / auch verstreut/ 1.1. etw., bes. pulvrige od. körnige Stoffe, über eine be­ stimmte Fläche möglichst gleichmäßig streuen (1.1): Körner, Kies, Sand v. 1.2. Zucker v. (verschütten 1) — 2. zusammengehörende Gegenstände ohne Ordnung an verschiedenen Stellen hinlegen und liegenlassen: der Junge hat seine Spielsachen, Kleidung im ganzen Zimmer verstreut verstreut fA d j.; / auch verstreuen/: die Häuser liegen v. (liegen einzeln und räumlich voneinander entfernt) verstricken fsw. Vb .; hat/ 1.1.1. jmdn. in etw. ver­ w ick eln (2.1): jmdn. in ein Gespräch, eine An­ gelegenheit v. 1.2. sich in etw. v .: er hat sich in Widersprüche, Lügen verstrickt (hat sich so sehr in Widersprüche, Lügen verwickelt 2.2, daß er keinen Ausweg aus ihnen findet) —DLdieganze Wolle v. (durch Stricken verbrauchen) -j- sich im eigenen / Netz v. verströmen fsw. V b .; hat/ etw. von sich ausgehen (6.2) la ssen : die Blume, Zigarre verströmt einen feinen Duft verstümmeln fsw . V b .; hat/ 1. jmdn., sich, etw. v. jmdm., sich, einem Körperteil eine schwere Ver­ letzung, schwere Verletzungen zufügen, wobei meist (ganze) Gliedmaßen, Körperteile abgetrennt werden: der Verunglückte ist bis zur Unkenntlichkeit ver­ stümmelt worden; fvorw. im Part. Prät.f er hat eine verstümmelte Hand —2. einen Text v. (einen Text stark, willkürlich kürzen od. entstellt, sinn­ widrig wiedergeben) verstummen fsw. Vb .; ist/ aufhören zu sprechen, z u t ö n e n : die Kinder verstummten vor Schreck; das Gespräch, der Lärm, die Musik verstummte Versuch, der; -(e)s, -e 1.1. Handlung, durch deren Ergebnis man etw. prüfen, feststellen, beweisen will: ein wissenschaftlicher, physikalischer V.; Versuche über etw., mit etw., jmdm., an Tieren anstellen; einen V., Versuche durchführen, abbrechen, aus­ werten; der V. schlug fehl, verlief erfolgreich 1.2. das Versuchen (1.1, 1.2): es kommt, käme auf einen V. an; er hat nie den ernsthaften V. ge­ macht (sich nie ernsthaft bemüht), einen Beruf zu erlernen; er machte den V. (versuchte 1.1), die Tür aufzubrechen versuchen fsw. Vb .; hat/ 1.1. sich Mühe geben, etw. erfolgreich durchzuführen: er versuchte, es ihm zu erklären; er hatte vergeblich versucht zu ent­ fliehen, die Tür aufzuschließen 1.2. etw . tu n , u m durch das Ergebnis der Handlung festzustellen, ob es taugt, ob man erfolgreich ist: er versuchte, ob es geht, ob er es kann; er versuchte es (mit ihm) immer wieder im Guten, mit Strenge; er versuchte es mit einem neuen Arzneimittel, einer Kur 1.3. sich in, auf etw. v. sich (vorübergehend) mit einer Sache beschäftigen, um festzustellen, ob man sie er­ lernen od. erfolgreich betreiben kann: er hatte sich in der Malerei, auf dem Klavier, als Journalist versucht — 2. etw. kosten (I): diesen Wein mußt du unbedingt v. — 8. jmd. fühlt sich, ist ver­ sucht, etw. Bestimmtes zu tun jmd. verspürt den heftigen Wunsch, etw. Bestimmtes zu tun, kämpft aber dagegen an: er fühlte sich, war fast versucht, ihm eine Ohrfeige zu geben + sein / Glück, / Heil v. Versuchs/versuchs| -ballon, der umg. H a n d lu n g , Äußerung, durch die man die Stimmung, Meinung, Reaktion anderer prüfen will: sein Vorschlag war nur ein V.; -gelände, das Gelände für die E r­ probung bes. von Raketen; -gut, das landwirtschaft­ licher Betrieb zur Durchführung wissenschaftlicher Versuche; -kaninchen, das umg. jmd., m it dem man etw. (mißbräuchlich) ausprobiert; -muster, das Muster, Modell, m it dem etw. erprobt werden soll; -Objekt, das für (wissenschaftliche) Versuche dienen­ d es O bjek t: etw. dient (jmdm.) als V.; -person, die Person, m it der (wissenschaftliche) Versuche durch­ geführt werden;-reihe, dieFolge (1.1)von zusammen­ gehörigen wissenschaftlichen Versuchen; -Serie, die vgl. -reihe: eine V. abschließen; -strecke, die Straße, Gleisanlage für die Erprobung bes. von Kraft-, Schienenfahrzeugen; -tier, das Tier, m it dem, an dem wissenschaftliche Versuche durchgeführt werden, um biologische, medizinische Erkenntnisse zu gewinnen; -weise fAdv.f um etw. zu versuchen, eine Fähigkeit, Eigenschaft zu testen: jmdn. v. mit einer Aufgabe betrauen Versuchung, die; -, -en dringendes Verlangen, etw. Bestimmtes zu tun, das man ursprünglich nicht beabsichtigte: die V. zum Rauchen war zu stark für ihn, war stärker als er; er erlag, widerstand, entging der V.; jmdn. in V. führen (jmdn. zu einer unbeabsichtigten Tat, zu etw. Schlechtem ver­ anlassen); in V.;sein, etw. Bestimmtes zu tun (ver­
sucht sein, etw. Bestimmtes zu tun); in V. geraten, kommen, etw. Bestimmtes zu tun versumpfen jsw . Vb .; ist/ 1. der See, die Wiese versumpft (wird sum pfig) — 2. umg. wir sind gestern abend ganz schön versumpft (ha b e n seh r viel Alkohol getrunken) versündigen, sich jsw . Yb.; hat/ veraltend sich an jmdm., gegen jmdn. v. ein Unrecht an jmdm. beg ehe n: sie hatten sich an ihm versündigt; sich an etw. v . : versündige dich nicht an deiner Gesund­ heit (schädige nicht deine Gesundheit)! Versunkenheit, die; jo . P L ; z u versinken 2.2/ Zustand des Versunkenseins: jmd. sitzt in tiefer V. da, erwacht aus seiner V. versüßenjsw. Yb.; hat/ jmdm., sich etw. v. jmdm., sich etw. angenehm machen, was man sonst als nicht angenehm empfindet: sich die eintönige Arbeit, das Leben v. vertagen jsw. Yb.; hat/ 1.1. etw. auf einen späteren Zeitpunkt Verlegen (3): die Sitzung wurde auf morgen, später vertagt; die Verhandlung, Debatte mußte vertagt werden 1.2. sich v. beschließen, etw. zu einem anderen Termin Weiterzufuhren: das Ge­ richt hat sich vertagt vertäuen jsw . Yb.; hat/ Seemannsspr.: ein Schiff v. (mit Tauen festmachen 1, verankern) vertauschen jsw . Yb.; hat/ 1. etw. mit etw. v. etw. gegen etw. anderes auswechseln: sie vertauschte die Kittelschürze mit einem Sommerkleid;sie haben die Stadt mit dem Land vertauscht (sind von der Stadt aufs Land gezogen) —2. etw. (mit etw.) v. etw., das einem anderen gehört, versehentlich an Stelle von etw. anderem mitnehmen: jmd. hat meinen Schirm, Mantel (mit seinem) vertauscht verteidigenjsw. Yb.; hat/ 1.1. etw., sich, jmdn. vor (militärischen) Angriffen durch geeignete (militä­ rische) Gegenmaßnahmen schützen, einen (militä­ rischen) Angriff auf etw., sich, jmdn. abwehren (1): die Stadt, Grenze, Heimat, das Vaterland, den Sozialismus v.; sein Leben v.; die Löwin ver­ teidigte ihr Junges; O seine Ehre, seinen Rekord v. (zu erhalten, zu halten suchen) 1.2. Ballspiele das Tor v. (zu verhindern suchen, daß der Gegner den Ballins Tor schießt, wirft) —2.jmdn., sich,etw. v. jmds., sein Verhalten, etw. gegen die Vorwurfe anderer rechtfertigen: jmdn., sichgegenden Vorwurf der Überheblichkeit v . ; er hat seinen Standpunkt, seine Meinung (nur schwach, geschickt, hartnäckig) verteidigt; j D D R j eine Dissertation öffentlich v. (a ls Autor ihren Inhalt vor einem Kreis kompetenter Kritiker verfechten) — 3.jmdn. v. (jmdn. vor Gericht in einer Strafsache Vertreten 2.1) Verteidiger, der; -s, -1.1. jmd., der etw., jmdn. vor m ilitärischen A ngriffen schützt: die V. der belager­ ten Stadt; O er ist ein glühender V. (Fürsprecher 1) der revolutionären Ideen 1.2. B allspiele Spie ­ ler, der bei bestimmten Mannschaftsspielen das Tor zu verteidigen hat: derlinke, rechte V. — 2. Rechts­ anwalt, der den Beschuldigten od. Angeklagten in einem Strafverfahren bei der Wahrnehmung seiner Rechte unterstützt: sich einen V. nehmen; jDDRj der gesellschaftliche V. (Werktätiger, der im A uf­ träge seines Kollektivs, zu dem auch der Angeklagte vor der Straftat gehörte, an der Hauptverhandlung einer Strafsache aufklärend und beratend mitwirkt) Verteidigung, die; -, -en jvorw. Sg.j 1. jzu ver­ teidigen/ das Verteidigen; zu 1jo. PL/: zur V. des Vaterlandes, der Heimat bereit sein; Mittel, Maß­ nahmen für die V. (Landesverteidigung); zu 2: die standhafte, wortreiche, kraftlose, überzeugende V. (Rechtfertigung) seiner Meinung, Ansichten; jD D Rj die (öffentliche) V. der Dissertation; z u 3: einen Rechtsanwalt mit der V. des Angeklagten beauf­ tragen — 2*jo. Pl.j (die Gesamtheit der) Verteidiger (2): die V. beantragte die Vorladung neuer Zeugen — 3. jo. Pl.j Ballspiele die Gesamtheit der Ver­ teidiger (1.2) einer Mannschaft VerteidigungsJ -bereitschaft, die jo . P l.j B ereit­ schaß zur Landesverteidigung; -bündnis, das mili­ tärisches Bündnis befreundeter Staaten zum Schutz vor Aggressionen: das V. der Staaten des War­ schauer Vertrages; -kraft, die jo. P l.j militärische Kampfkraft zum Schutz vor Aggressionen; -krieg, der Krieg zur Abwehr von Aggressionen; -minister, der Minister für Landesverteidigung; -ministeritim, das Ministerium für Landesverteidigung; -rat, der jo. P l.j: der Nationale V. der DDR (staatliches Führungsorgan der DDR für die einheitliche Lei­ tung der Landesverteidigung); -zustand, derjo. Pl.f 1.1. Ausnahmezustand, in dem alle Bereiche der Gesellschaß eines Landes entsprechend den[Erforder­ nissen eines Krieges umgestellt werden: den V. be­ schließen, verkünden 1.2. ein Gebäude in V. setzen (so befestigen, daß es gegen einen militärischen A n­ griff gesichert ist) verteilen js w . Y b .; hat/ 1.1. etw. (an jmdn.) v. eine bestimmte Anzahl (gleichartiger) Dinge, Gegen­ stände meist nach vorliegenden Gesichtspunkten be­ stimmten Personen geben: Bonbons, Luftballons an die Kinder v.; Karten an die Spieler v.; Preise v.; die Lehrerin verteilte die Hefte, Zeugnisse; <> die Rollen v. (jedem bei einer Aktion seine Aufgabe zuteilen) 1.2. jmdm., einer Gruppe, einem Bereich einen Anteil, Anteile von etw. zukommen lassen; Waren, Güter v.; das Nationaleinkommen, gesell­ schaftliche Gesamtprodukt v. — 2. eine Ganzheit hinsichtlich Ihrer Menge, ihres Gewichts in bestimm­ ten Teilen (gleichmäßig) auf eine Fläche, in einen Bereich bringen, legen, verschiedenen Personen zu­ w e i s e n : eine Ladung gleichmäßig auf einer Lade­ fläche v.; Zucker, Schokoladenstreusel über den Kuchen v.; sie verteilten die Kosten auf alle — 3. sich irgendwo(hin) v. sich an verschiedene Stellen von etw., bes. einer Fläche, begeben: die Gäste ver­ teilten sich im Garten, über alle Räume; der Rauch verteilte sich im ganzen Haus Verteiler, der; -s, - Techn. Zündverteiler Verteiler| -dose, die Elektroteehn. Abzweigdose; -netz, das Elektroteehn. Netz von Leitungen zur Versorgung der Verbraucher mit Elektroenergie, Gas od. Wärme; -Schlüssel, der Schema, nach dem etw. zu verteilen (1.1) ist Verteilung, die; -, jo. Pl.j 1. das Verteilen (1) — 2. Pol. Ök. in ihrem Wesen vom Charakter der Produktionsverhältnisse bestimmte Gesamtheit der Vorgänge in der gesellschaßlichen Reproduktion, durch die die Ergebnisse der gesellschaftlichen Pro­ duktion auf die Klassen und Schichten der Bevölke­ rung verteilt werden, Distribution: dieV. des Natio­ naleinkommens (im Kapitalismus, Sozialismus); das Gesetz der V. nach der Arbeitsleistung / ök o n o ­ misches Gesetz des Soz.j; die Sphäre der V. — 3. A rt und Weise, in der etw. verteilt (1.2,2) ist verteuern jsw . Yb.; hat/ 1.1. etw. teu(r)er machen, versumpfen — verteuern 1269 81*
1270 verteufeln — Vertrauen den P reis für etw. erhöhen: hohe Materialkosten v. die Ware 1.2. etw. verteuert sich (wird teuer, teurer) verteufeln/sw. Vb.; hat; / auch verteufelt/jmdn., etw.als besonders gefährlich,schlimmhinstellen:erhat versucht, seine Kontrahenten, solche Ansichten zu v. verteufelt /A d j.; auch verteufeln/ umg. femot.f 1.1* /nur attr./ verwegen, gewitzt-, er ist ein ver­ teufelter Kerl, Bursche 1.2. /nicht adv./ das ist eine verteufelte (schwierige, unangenehme, heikle) Situation, Geschichte, Angelegenheit — 2. / a l s P a r ­ tik e l/ sehr: die Sache ist v. ernst, schwierig; das Mädchen sieht v. hübsch aus vertiefen /sw. Vb .; hat/ 1. etw. tiefer (1.1) machen: einen Graben, Kanal, eine Grube v . ; der Kummer hat die Falten in ihrem Gesicht vertieft — 2.1. seine Kenntnisse, sein Wissen v. (durch gründliche Beschäftigung mit dem Wissensstoff vergrößern); den Lehrstoff v. (durch Wiederholungen, zusätzliche Übungen festigen) 2.2. sich v .: die Freundschaft, Kluft, der Konflikt zwischen ihnen vertiefte sich (wurde größer 8) —3. sich in etw. v. sich intensiv mit etw. beschäftigen, sich ganz auf etw. konzen­ trieren: er vertiefte sieh in die Arbeit, in sein Buch; das Kind war ganz in sein Spiel vertieft; in Gedanken vertieft sein Vertiefung, die; -, -en 1. das (Sich)vertiefen (1, 2) — 2. Stelle in einer Oberfläche, bes. einem Gelände, deren Niveau unter dem der Umgebung liegt vertikal /Adj.; / auch Vertikale/ [v..] senkrecht: eine vertikale Linie; etw. befindet sich in einer vertikalen Lage Vertikale, die; -/-n, -n //* auch vertikal/ [v..] 1. senkrechte Lage — 2. senkrechte Gerade verfügen /sw. Vb .; hat/ 1. Schädliches vollständig a usrotten: Ungeziefer, Insekten, Unkraut v. — 2. umg. scherzh. eine große M enge von etw. aufessen, austrinken: er hat den ganzen Kuchen, hat alles restlos vertilgt vertippen, sich /sw. Vb .; hat/ etw. falsch tippen (1. 2) vertobaken/sw. Vb .;hat/ saloppjmdn. verprügeln: er wurde von seinen Klassenkameraden vertobakt vertonen jsw. Vb.; hat/ etw. in Musik setzen, für etw. M usik erdenken: ein Gedicht, Libretto v. vertrackt /Adj.; nicht adv./ umg. 1.1. schwierig, heikel, verwickelt: eine vertrackte Frage, Aufgabe, Geschichte; seine Lage ist v. 1.2. unangenehm, sc h lecht: ich hatte ein vertracktes Gefühl; so ein vertracktes Wetter! Vertrag, der; -(e)s, Verträge (schriftliche) rechts­ gültige Vereinbarung, Abmachung zwischen zwei od. mehreren Partnern: ein internationaler, lang­ fristiger, zweiseitiger, bindender V.; einen V. (mit jmdm.) schließen, abschließen; einen V. unter­ zeichnen, ratifizieren, kündigen, verletzen, bre­ chen; einen Künstler unter V. nehmen (v e rtra g ­ lich verpflichten, engagieren); die Staaten des War­ schauer Vertrages vertragen (er verträgt), vertrug, hat vertragen 1. etw. v. 1.1. widerstandsfähig gegen etw. sein, etw. aushalten: jvorw . verneint/ er kann Hitze, Kälte, Lärm nicht v .; er kann keine Sonne, Hast, Auf­ regung v.; du kannst wohl die Wahrheit, Kritik, Widerspruch nicht v.?; seine Haut verträgt diese Salbe gut; jmd. verträgt keinen Spaß (n im m t leicht etw. übel) 1*2. etw. ohne körperlichen Schaden essen, trinken können: er verträgt keinen Kaffee; er ver­ trägt viel (Alkohol) — 2.1. sich mit jmdm. (gut) v. mit jmdm. gleicher Meinung sein und keinen Streit haben: wir haben uns gut, einigermaßen, gar nicht v. 2.2. sich (wieder) v. sich miteinander ver­ söhnen: wir wollen uns wieder v. — 3. etw, ver­ trägt sich mit etw. etw. ist mit etw. vereinbar, paßt z u e t w . : die Farbe ihres Kleides verträgt sich nicht mit ihrem roten Haar -f- jmd. kann einen / Puff, / Stiefel v. vertraglich /Adj.; nicht präd.j durch einen Vertrag (fes tg e leg t): vertragliche Verpflichtungen, Verein­ barungen; etw. v. festlegen, vereinbaren, regeln; er ist v. gebunden verträglich /Adj./ 1. sich mit anderen gut ver­ tragend (2.1), um gänglich: er ist ein verträglicher Mensch —2. /nicht adv./ so beschaffen, daß man es gut vertragen kann, bekömmlich: diese Speise, dieser Wein ist leicht, schwer v.; der Impfstoff erwies sich als sehr gut v. Vertrags/vertrags| -abschluß, der A bschluß eines Vertrages: einen V. tätigen; -bruch, der Nicht­ erfüllung eines Vertrages; dazu -brüchig /Adj.; nicht ad v ./: ein Vertragsbrüchiger Partner (ein Partner, der den mit ihm abgeschlossenen Vertrag gebrochen h a t); v. werden; -entwurf, der; -gemäß /Adj./ dem Vertrag entsprechend: die Ware wurde v. geliefert; -gericht, das: das Staatliche V. (O rg a n des Ministerrats der DDR für die Entscheidung bei der Gestaltung und bei der Erfüllung von Wirt­ schaftsverträgen); -heim, das /in der DDR/: ein V. des FDGB (ein vom FDQB vertraglich genutztes Ferienheim); -partner, der jmd., der mit jmdm. einen Vertrag abgeschlossen hat; -recht, das /o. PL/ Gesamtheit der rechtlichen Vorschriften über Ab­ schluß und Einhaltung von Verträgen; -strafe, die Zahlung, zu der ein Vertragspartner im Falle der Verletzung eines Vertrages dem anderen Vertrags­ partn er gegenüber verpflichtet ist; -text, der: eine Änderung des Vertragstextes beantragen; -treue, die strikte Einhaltung eines Vertrages; -Werkstatt, die Werkstatt, die auf Grund eines Vertrages mit dem Herstellerwerk Reparaturen als Kundendienst aus­ führt; -widrig /Adj./ gegen den Vertrag verstoßend: er verhält sich v. vertrauen /sw . V b .; hat; auch vertraut/ jmdm., einer Sache, auch auf jmdn., etw. v. jmdn., etw. für zuverlässig halten, fest glauben, daß sich jmd. einem gegenüber in der erwarteten Weise verhält, daß etw. nicht versagt: jmdm., jmds. Worten voll, ganz, bedingungslos v. können; auf jmdn., auf jmds. Liehe, Ehrlichkeit blindlings, fest v.; er vertraute seiner Kraft, seinen Fähigkeiten Vertrauen, das; -s, /o. PL/ fester Glaube daran, Überzeugung, daß jmd., etw. zuverlässig ist, daß jmd. sich in einer bestimmten, die Erwartung erfül­ lenden Weise verhält, etw. nicht versagt: festes, gren­ zenloses, blindes V.; jmd. erweckt V., floßt V. ein; jmdm. (sein) volles V. schenken; jmdm. das V. aus­ sprechen, entziehen; jmds. V. gewinnen, genießen, verdienen, mißbrauchen; das V. zu jmdm. verlieren; sie hat kein rechtes, nur wenig V. zu ihm, zu seinem Plan; in festem V. auf die Bündnistreue der Partner; im V. (mit dem Versprechen der Ver­ schwiegenheit) gesagt, ich glaube ihm nicht; jmdn. etw. im V. fragen; jmdn. ins V. ziehen (jmdm . etw. vertrauensvoll mitteilen)
vertrauenerweckend — Vertreter 1271 vertragen]erweckendjAdj.feinen zuverlässigen Ein­ druck erweckend:seinÄußeres warnichtgerade v. Vertrauens/vertrauensl -arzt, der / i n d e r B R D / Arzt, der im Auftrag der Krankenkasse bei längerer Erkrankung eines Versicherten dessen A rbeitsun ­ fähigkeit nachprüft; -beweis, der: jmdm. einen V. geben;-bildend /Adj.; vorw. attr.j Vertrauen bewir­ kend; -brueh, der: einen V. begehen (jmds. Ver­ trauen enttäuschen); -fördernd /A d jv o r w . attr.j: vertrauensfördernde Maßnahmen (K a ta log m ilitä ­ risch-politischer M aßnahm en zur Erhöhung der Sicherheit und Stabilität in Europa); -frage, die fvorw. Sg.fPari, offizielle Frage an ein bürgert.Parla­ ment, ob die Regierung, der Regierungschef noch von der Mehrheitakzeptiert wird: die V. stellen;über die V. abstimmen; -leutevollverSammlung, die V e r ­ sammlung aller Vertrauensmänner (1) einer Betriebs­ gewerkschaftsorganisation; -mann, der jPl. -män- ner, deute/ 1. Gewerkschaftsvertrauensmann — 2» vgl. -person; -person, die vertrauenswürdige Person, der man Vertrauen erfordernde Aufträge geben kann; -Sache, diefin der Verbindung! etw. ist V. (ist eine Angelegenheit, die verlangt, daß Vertrauen in den Ausführenden gesetzt wird);dieKassierungderBei­ trägeist (eine)V.; -selig /Adj./ jmdm., einer Sache blindlings, kritiklos, ohne nachzuprüfen vertrauend: er ist anderen gegenüber zu v.; -Verhältnis, das /o. PL/:das V. (das auf Vertrauen gegründete Ver­ hältnis) zwischen Lehrer und Schüler; -voll jA d j.f voll Vertrauen: sich v. an jmdn. wenden; v. in die Zukunft blicken; -Votum, das Pari. Beschluß der Mehrheit eines bürgerl. Parlaments, der Regierung, dem Regierungschef das Vertrauen auszusprechen; -würdig /A dj./ Vertrauen verdienend, zuverlässig (1.1); dazu -Würdigkeit, die; -, /b. PL/ vertrauern fsw. Vb .;hat/ eine bestimmte Zeitdauer, ohne Freude zu erleben, ohne etwas zu unternehmen, v e rbring en: er wollte nicht seine Jugend, sein ganzes Leben v. vertraulich jAdj.\ 1. die Verschwiegenheit, Diskre­ tion des Gesprächspartners voraussetzend: eine ver­ trauliche Information, Unterredung; jmdm. etw. streng v. mitteilen — 2» enge Verbundenheit mit jmdm . zeigend, sehr freundschaftlich, offenherzig: mit jmdm. v. reden; im vertraulichen Ton mit­ einander reden Vertraulichkeit, die; -en 1. jo. PL/ das Vertrau­ lichsein — 2. fvorw. P l.j bitte keine Vertraulich­ keiten (plum pen Zudringlichkeiten)!; was der sich für Vertraulichkeiten herausnimmt! verträumen fsw. Vb .; hat; / auch verträumt/ eine bestimmte Zeitdauer träumend verbringen: er hat den ganzen Nachmittag verträumt verträum! fAdj.; / auch verträumen/ 1. seinen Gedanken, seiner Phantasie (1) hingegeben und dabei die Welt um sich her vergessend, versonnen: ein verträumtes Kind; er lächelte v., sah v. in diePerne — 2. ein verträumtes (von der Außen­ welt 1 wenig berührtes, abgelegenes, stilles) Fischer­ dorf, Landstädtchen vertraut /Adj.; / auch vertrauen/ 1.1. /nicht adv.f eng befreundet (1), persönlich sehr verbunden: sie sind sehr v. miteinander; er ist ein enger Ver­ trauter von ihm 1.2. /nur attr.j sie waren im ver­ trauten (vertraulichen 2) Gespräch vertieft — 2.1. jmdn. , sich mit etw. v. machen jmdn., sich mit etw. gut bekannt machen, jmdn. gründlich in etw. einführen, jmdm. genaue Kenntnisse von etw. ver­ m itt e l n : jmdn., sich mit den Tatsachen, techni­ schen Einzelheiten v. machen; mit etw. v . sein (etw. gut kennen od. können, in etw. Erfahren sein); mit etw. v. werden 2.2. /nicht adv.f diese Gegend ist ihm seit langem v. (gut bekannt) + mit jmdm. auf vertrautem / Fuße stehen vertreiben, vertrieb, hat vertrieben 1. j m d n . , e in Tier veranlassen, zwingen, seinen Platz, Standort zu verlassen und sich an einen anderen Platz, Ort z u begeben: die Aggressoren aus dem Land v.; jmdn. von seinem Platz v.; die Indianer wurden aus ihren angestammten Gebieten vertrieben; das Geräusch vertrieb die Rehe; die Hitze hat uns aus dem Garten vertrieben; 0> jmdm. etw. v .: jmdm. die Sorgen, den Kummer, die schlechte Laune v. — 2. Waren (in großen Mengen) verkaufen (1.1) : die Waren zu einem sehr billigen Preis v.; die Broschüren wurden schnell, in der Gruppe ver­ trieben 4- jmdm., sich mit etw. die / Zeit v. vertretbar fAdj.;nicht adv./ so beschaffen, daß man es Vertreten, rechtfertigen kann: ein vertretbares Risiko; diese Methode ist wissenschaftlich nicht länger v. Vertreten (er vertritt), vertrat, hat vertreten 1. jmdn. v. zeitweise an jmds. Stelle treten und seinen Aufgabenbereich übernehm en: einen erkrankten, abwesenden Kollegen (im Dienst) v.; kannst du mich heute in der Sitzung v.? — 2.1. etw., jmdn. v. sich (als Beauftragter einer bestimmten Gruppe von Personen) für etw. einsetzen (3.1), jmds. Inter­ essen, Rechte wahrnehmen (2.1, 2.2): gemeinsam, nachdrücklich Forderungen v . ; die Rechte, Inter­ essen der Arbeiterklasse, Werktätigen v.; er ver­ tritt sein Land bei der UNO; der Anwalt vertritt seinen Klienten vor Gericht 2.2. eine Firma v. (als Vertreter für eine Firma tätig sein) — 3.1. eine Entscheidung, Tat (vor sich, jmdm.) v. e in e Entscheidung, Tat vor sich, jmdm. verantworten, rechtfertigenwas ich getan habe, muß ich selbst v.; wie willst du deine Entscheidung, Handlungs­ weise vor dir, deinen Freunden v.? 8.2. er vertrat (hatte, ä ußerte) die Anschauung, Überzeugung, Auffassung, These, daß . . . — 4. sich den Fuß v. (sich bes. durch ungeschicktes Auftreten den Fuß verstauchen) — 5. die Schuhe v. {die Schuhe schief­ treten) 4- sich die / Beine, / Füße v. ^vertreten fAdj.; nur präd.j 1.1. bei der Sitzung, war auch die Gewerkschaft v. (war auch ein Ver­ treter, waren Vertreter der Gewerkschaft anwesend, zu gegen) 1.2. die Partei war mit 100 Abgeordneten im Parlament v. (hatte 100 Abgeordnete im Parla­ m e n t) 1.3. auf der Modenschau war vom Skianzug bis zum Abendkleid alles v. (vorhanden) Vertreter, der; -s, - 1. jmd., der jmdn. (dienstlich) Vertritt: der ständige V. des Ministers; einen V. stellen, benennen — 2.1. jmd., der etw. Hertritt (3.2) : ein konsequenter V. fortschrittlicher Ideen 2.2. jmd., der etw., jmdn. Hertritt (2.1):V. (Reprä­ senta nten 1.2) von Partei und Regierung waren anwesend; führende V. der Wissenschaft — 3. jmd., der, vorwiegend im kap. Wirtschaftssystem, m it der Vermittlung od. dem Abschluß von geschäft­ lichen Vereinbarungen von einer Firma, einem Be­ trieb beauftragt ist: er ist V. einer Autofirma, Ver-
Sicherungsgesellschaft; d a z u Vertreterin, die; -nen Vertretung, die; -en 1.1. /zu Vertreten 1/ das Vertre te n: die V. für einen erkrankten Kollegen übernehmen; er nahm in V. des Direktors an der Sitzung teil 1.2. N hat die V. (ist Vertreter 3) für Waschmaschinen — 2. (repräsentative) Institution, Delegation, die die Interessen, Rechte eines Staates, einer Gruppe von Personen vertritt: die diploma­ tischen, konsularischen Vertretungen unseres Staates im Ausland Vertrgtungs/vertretungs| -körperschaft, die (ge­ wählte) Gruppe von Personen, die als Organ die Interessen, Rechte anderer vertritt; -stunde, die Unterrichtsstunde, in der ein Lehrer einen (er­ krankten) Kollegen Vertritt; -weise /Adv./ jmdn. V e r tr e t e n d (1): eine Unterrichtsstunde v. überneh­ men Vertrieb, der; -(e)s, jo. Pl.j 1. Verkauf von Waren (in großen Mengen): der V. von Filmen, Elektro­ geräten, Zeitungen — 2. Abteilung in einem Be­ trieb, die für 1 zuständig ist vertrimmen/sw. Vb .; hat/ umg. jmdn. verprügeln vertrinken, vertrank, hat vertrunken sein Geld v. (durch den Genuß alkoholischer Getränke ver­ brauchen) vertrocknen, vertrocknete, ist vertrocknet v ö llig trocken (1.2, 1.3) werden: infolge der anhaltenden Hitze ist der Boden, sind die Beeren an den Sträuchern vertrocknet; ein vertrockneter (ab g e ­ storbener 1.1) Ast, Baum vertrödeln jsw. Vb .; hatj umg.: Zeit v. (nutzlos die Zeit verbringen, vertun) vertrösten, vertröstete, hat vertröstet jmdn. (auf etw.) v, jmdm . nicht sofort seine Wünsche, Hoff­ nungen erfüllen, sondern ihn auf später hoffen lassen, ihm Versprechungen für einen späteren Zeit­ punkt machen: er vertröstete ihn auf einen der nächsten Tage, auf seinen nächsten Besuch vertun, vertat, hat vertan 1. etw., bes. Geld, Zeit, unnötig und sinnlos verbrauchen: er hat viel Zeit und Geld mit Kartenspiel vertan; das ist (sinnlos, umsonst) vertane Zeit, Mühe — 2. umg. sich ver­ r e c h n e n (2): er hat sich bei seinen Abrechnungen nie vertan vertuschen jsw. Vb .; hat/ etw. verheimlichen, nicht bekannt werden lassen: eine Affäre, einen Skandal v., zu v. suchen; die Fehler, Betrügereien ließen sich nicht länger v. verübeln jsw. Vb.; hat/ jmdm. etw. übelnehmen, jmdm. wegen etw. böse sein: das hat er ihm sehr verübelt verüben jsw. Vb .; hat/ etw. Negatives machen, a u sfüh ren (3.3): ein Verbrechen, Attentat v.; Grausamkeiten, Selbstmord v.k; an jmdm. ein Un­ recht v. verulken jsw . V b .; hat/ umg.: jmdn., etw. v. (sich über jmdn., etw. lustig machen) verunglimpfen jsw. Vb .; hat/ etw., jmdn. in den Augen anderer herabsetzen, schmähen: jmds. An­ denken, guten Namen v.; jmdn. (persönlich) v. verunglücken js w . V b .; ist/ 1. jmd. verunglückt jmd. erleidet Schaden durch eigenes, menschliches, technisches Versagen: mit dem Auto, Flugzeug v.; er ist auf dem Wege zu seiner Arbeitsstelle, beim Überqueren der Fahrbahn (schwer, tödlich) ver­ unglückt; der verunglückte Fahrer, der Verun­ 1272 Vertreterin — Verwachsen glückte wurde sofort in ein Krankenhaus gebracht — 2. umg. etw. verunglückt etw. m ißlingt,, m iß­ glückt: jvorw. im Part. Prät.j eine verunglückte Rede, Geburtstagsfeier verunreinigen jsw. Vb .; hat/ etw. unrein (1.1), schmutzig machen: ein Gewässer, die Umwelt v.; Abgase v. die Luft; d a z u Verunreinigung, die; -en verunsichernjsw. Vb .; hatj jmdn. unsicher machen, in jmdm. das Gefühl des Gefährdetseins auslösen verunstalten, verunstaltete, hat verunstaltet jmdn., etw. v. das Aussehen, die Gestalt von jmdm., etw. nachteilig verändern, jmdn., etw. häßlich, un­ ansehnlich machen: eine Narbe verunstaltet ihn, sein Gesicht veruntreuen jsw . Vb .; hat/ etw. v. bei fremdem Eigentum seine Befugnisse zu dessen Verwaltung zur eigenen Bereicherung mißbrauchen: er hat Geld(er), Waren veruntreut verunzieren j s w . V b . hat/: etw. verunziert jmdn., etw. (etw. macht jmdn., etw. unschön) verursachen jsw . Vb .; hat/ etw. v. die Ursache von etw. sein, etw. bewirken: etw. verursachtLärm, Aufregung, Kopfschmerzen, Übelkeit; jmd. ver­ ursacht einen Unfall, Skandal; jmdm. etw. v . : diese Angelegenheit, er hat ihm viel Ärger, Kopf­ zerbrechen verursacht verurteilen jsw . V b .; hat/ 1.1. jmdn. (zu etw.) v. jmdm. durch gerichtliches Urteil eine Strafe auf­ e r le g e n : jmdn. zu einer Geld-, Haftstrafe, zu zwei Jahren Freiheitsstrafe wegen Diebstahl v.; der Verurteilte wurde abgeführt 1.2 . jmd., etw. ist zu etw. verurteilt jmd., etw. m uß etw. gegen seinen Willen tun, sein: er ist zum Warten, Schweigen verurteilt; etw. ist zum Untergang, jmd. ist zum Müßiggang verurteilt; sein Plan war von Anfang an zürn Scheitern verurteilt (m ußte notwendig scheitern) —2. etw., jmdn. mißbilligen: jmds. Be­ nehmen, Tat, jmdn. wegen seiner Handlungsweise (aufs schärfste, vorschnell) v . ; d a z u Verurteilung, die; -, -en jvorw. Sg.j Verve, die; -, jo. Pl.j [vervo] Begeisterung, Schwung: er sprach, sang mit V. vervielfachen jsw. Vb .; hat/ etw. um ein Viel­ faches, stark vermehren: seine Anstrengungen v. vervielfältigen jsw. Vb .; hat/ etw. v. (auf mecha­ nischem Wege) viele Exemplare von etw., bes. von etw. Geschriebenem od. Gedrucktem, herstellen: einen Text, Aufruf, eine Zeichnung v.; d a z u Verviel­ fältigung, die; -, -en 1. jo. Pl.j das Vervielfältigen — 2. vervielfältigter Text vervollkommnen, vervollkommnete, hat vervoll­ kommnet etw . noch besser, etw. vollkommen m a c h e n : seine Kenntnisse, sein Wissen auf einem Fachgebiet v.; eine Maschine v.; jmd. vervoll­ kommnet sich: er hat sich im Klavierspiel ver­ vollkommnet (gesteigert 1.2) vervollständigen jsw. V b .;hat/ 1.1. etw. durch Hin­ zufügen von etw. Fehlendem vollständig machen: eine Sammlung v. 1.2. sich v. (vollständig werden) 1verwachsen (er verwächst), verwuchs, ist/hat ver­ wachsen 1. (ist) 1.1. zusammenwachsen: jvorw. im Part. P rät.j seine Zehen sind v.; miteinander ver­ wachsene Büsche, Zweige; O die Schulklasse ist zu einer festen Gemeinschaft v. (geworden) 1.2. v e r h eile n : die Wunde verwächst allmählich, ist schlecht v. — 2. mitjmdm., etw. v. eine enge Be­ ziehung zu jmdm., etw. bekommen (ist): jvorw. im
Verwachsen — verwehen 1273 Part. P räi.j er ist, fühlt sich mit seiner Familie, Arbeit, dem Kollektiv (eng, fest) v. — 3. (hat) u m g. ein körperlicher Schaden verwächst sich (gleicht sich während des Wachstums aus, verschwin­ det durch Wachstum) Verwachsen /Adjnicht adv./ krumm, schief ge­ wachsen: er hat eine verwachsene Schulter; er ist v. (hat eine Verkrümmung des Rückgrats) Verwachsung, die; -en fvorw. PL/ Med. ver­ klebtes Bindegewebe in Hohlräumen des Körpers nach Entzündungen od. Operationen verwackeln /sw. Vb .; hat/ das Foto v. durch un­ absichtliches Wackeln mit der Kamera beim Foto­ grafieren bewirken, daß das Foto unscharf wird: du hast das Foto verwackelt; das Bild ist ver­ wackelt verwählen, sich fsw. Vb .; hat/ beim Telefonieren versehentlich eine falsche Numm er wählen verwahren fsw. V b .; hatf 1.- etw. irgendwo v. etw. an einen Ort legen, stellen, an dem es bis zu seiner er­ neuten Verwendung sicher, geschützt ist: etw. im Schrank, Schreibtisch v .; Geld, Urkunden (sorg­ sam, sicher)im Safe v. — 2. sich gegen etw. v. gegen etw. Widerspruch, Einspruch erheben, protestieren: sich (energisch, entschieden, mit Nachdruck) gegen einen Vorwurf, eine Verdächtigung v. verwahrlosen /sw . Vb .; ist/ 1.1. unordentlich wer­ den, nicht (mehr) gepflegt werden: der Garten ver­ wahrloste; er hat sein Äußeres, seine Kleidung, seine Wohnung, seinen Garten v. lassen 1.2. m o ­ ralisch verkom men (1): viele Jugendliche verwahr­ losten in dieser Zeit; d a z u Verwahrlosung, die; jo. Pl.f 1. das Verwahrlosen — 2. das Verwahrlost­ sein Verwahrung, die; -, jo . P L ; zu verwahren/; zu 1: /in den Verbindungen/ etw. in V. geben (jmdm. etw. geben, damit er es verwahrt);etw. inV. nehmen (etw. für jmdn. verwahren); zu 2: /in der Verbin­ dung/ gegen etw. V. einlegen (sich gegen etw. ver­ wahren) verwafsen jsw. Vb .; ist/ Waise werden, die Eltern verlieren: er ist schon früh verwaist; fvorw. im Part. Prät./ ein verwaistes Kind; O ein ver­ waistes (verlassenes LI) Haus verwalten, verwaltete, hat verwaltet etw. v . f ü r die Lenkung, Regelung, ordnungsgemäße Durch­ führung aller Angelegenheiten in einem bestimmten Aufgaben-, Sachbereich zuständig sein, sorgen: ein Haus, einen Besitz v.; Gelder, eine Kasse v.; etw. wird, ist staatlich, kommunal verwaltet (ste h t u n te r staatlicher, kommunaler Verwaltung) Verwalter, der; -s, der V. (die zuständige Ver­ waltung 1 ausübende Institution) dieses Grund­ stücks ist die kommunale Wohnungsverwaltung; als V. (verwaltende Person) des Hauses hat der Besitzer Herrn N eingesetzt Verwaltung, die; -, -enl.l . jo. Pl.f organisatorische Lenkung, Regelung, Kontrolle der unmittelbaren Pro­ duktion od. anderer gesellschaftlicher Prozesse: die staatliche, kommunale V.; etw. ist in, steht unter (staatlicher) V. 1.2. die V. (das Verwalten) eines Nachlasses —2.1. bestimmte Institution, Abteilung eines Betriebes, einer Einrichtung, die 1.1 ausübt: die Wohnungsverwaltung ist eine kommunale V .; damit muß er sich an die V. (des Lagers), die (Abteilung) Allgemeine V. wenden 2.2 . S i t z (4.1) von 2.1 Verwaltungs] -apparat, der /vo rw . Sg.j Gesamtheit der Einrichtungen eines Verwaltungskomplexes und dessen Mitarbeiter; -einheit, die von einem (staat­ lichen) Organ (4) verwaltetes Gebiet, verwalteter Be­ reich; -gebäude, das; -gebühr, die für bestimmte Dienste in der Verwaltung 2.1 erhobene Gebühr; -Organ, das Organ der staatlichen, kommunalen Ver­ waltung; -weg, der fin der Verbindung/ etw. auf dem V. (unter Inanspruchnahme der Verwaltung 2.1) reg eln verwandeln /sw. Vb .;hat/ 1.1. etw., jmdn. v. einer Sache, Person eine andere Gestalt, ein anderes Aus­ sehen geben, jmdn., etw. (völlig) verändern (1.1): der Frühling wird bald wieder die Landschaft v.; die Freude hat ihn ganz verwandelt; nach diesem Erlebnis war er wie verwandelt; etw. in etw. v .: Flüssigkeit in Dampf v. (bewirken, daß sie zu Dampf wird) 1.2. sichin etw. v. die Beschaffenheit von etw. annehmen: die Flüssigkeit hat sich in Dampf verwandelt — 2. B allspiele einen Elf­ meter v. (den Ball beim Elfmeter ins Tor schießen); d a z u Verwandlung, die; -en verwandt /Adj.; JA auch Verwandte/ 1. /nicht adv./ 1.1.1. in einem Verhältnis zueinander od. zu jmdm. stehend, das durch Abstammung voneinander od. durch einen gemeinsamen Vorfahren begründet ist: mit jmdm. nahe, entfernt, im zweiten Grad v. sein; sie sind (eng) miteinander v., mit ihm v. 1.1.2. mit jmdm. v. seih (in einem Verhältnis zu jmdm. stehen, das durch Abstammung od. Heirat bestimmt ist) 1.2. zur gleichen Familie (2) gehörend: verwandte Edelhölzer, Katzenarten — 2. v o n gleicher A rt, ähnlich: verwandte Berufe, Fach­ gebiete; sich jmdm. v. fühlen Verwandte, der u. die; -n, -n //* auch verwandt 1/ jmd., mit dem jmd. verwandt (1.1.1, 1.1.2) ist: sie sind V. zweiten Grades; er ist ein entfernter, weit­ läufiger, naher Verwandter meiner Frau; sie ist eine V. meiner Freundin; einen Verwandten, eine V. besuchen; die Verwandten einladen Verwandtschaft, die; -en 1. /vorw. Sg.; zu ver­ wandt 1/ das Verwandtsein: seine V. mit jmdm. feststellen —2. jo. Pl.f Gesamtheit der Verwandten, die jmd. hat: er hat eine große V.,#gehört zur V. — 3. /vorw. Sg.j Gleichartigkeit, Ähnlichkeit: die (chemische) V. von Leichtmetallen; z u 1 verwandt­ schaftlich / A d j . / : verwandtschaftliche Beziehungen verwanzt /Adj.; nicht adv./ von Wanzen befallen: die Baracke war völlig v. verwarnen jsw. Vb .; hat/ jmdn. (unter Androhung einer Strafe) warnend zurechtweisen: jmdn. streng, scharf v.; d a z u Verwarnung, die; -en: jmdm. eine V. erteilen (jmdn. verwarnen); eine schrift­ liche V. erhalten verwaschen /A dj./1.1. durch häufiges Waschen aus­ geblichen: ein verwaschenes Hemd, Kleid 1.2. {durch Witterungseinflüsse) verblaßt und undeutlich: verwaschene Inschriften, Muster; verwaschene Farben — 2. verwaschene (ungenaue, verschwom­ m en e, u nk la re) Formulierungen, Vorstellungen verweben, verwebte/verwob, hat verwebt/ver- woben 1. /verwebte, hat verwebt/ etw. mit etw. v. etw. beim, durch Weben miteinander verbinden: rote Fäden mit grünen v. — 2 . /verwpb, hat ver­ woben/ geh. die Geschicke der beiden Freunde waren miteinander verwoben (standen in enger wechselseitiger Beziehung)
1274 verwechseln — verwesen verwechseln j s w . V b . ; hat/ 1.1. jmdn. mit jmdm. v. irrtümlich jmdn. für jmdn. anderen halten: er hat mich mit meiner Schwester verwechselt; die beiden Schwestern werden oft (miteinander) ver­ wechselt, sind leicht (miteinander) zu v . ; die beiden sind, sehen sich zum Verwechseln ähnlich 1.2. etw. (mit etw.) v. etw. vertauschen (2): jmd. hat meinen Mantel (mit seinem) verwechselt 1.3. etw. (mit etw.) v. etw. aus Unkenntnis, Vergeß­ lichkeit, Unachtsamkeit an Stelle von etw. anderem benu tzen : Namen, Begriffe (miteinander) v.; er verwechselte die Telefonnummern; er verwech­ selte ,mir4und ,mich4 - f verhüll, mein und dein v. (stehlen 1) Verwechs(e)lung, die; -en / z u verwechseln/ verwegen jAdj.j 1.1. kühn, draufgängerisch: ein verwegener Bursche; sein Plan war v. 1.2. u n te r­ nehmungslustig wirkend, keck: er trug einen ver­ wegenen Schnurrbart, hatte den Hut v. auf­ gesetzt; zu 1.1 Verwegenheit, die; jo . P l . f verwghen /sw . V b .; hat/ 1. der Wind verwehte (beseitigte) die Spuren im Sand; vom, mit Schnee verwehte (verschneite) Straßen —2. geh. 2.1. seine Rufe verwehten im Wind (gingen im Rauschen des Windes unter) 2.2. sein Zorn war bald verweht (verflogen 2.2) verwehren jsw. Vb .; hat/ jmdm. etw. verbieten, nicht erlauben, jmdn. an etw. hindern: jmdm. den Eintritt (in ein Haus), die Teilnahme an etw., Benutzung von etw. v. verweichlichen js w . V b .; ist, hat/ 1,1. (ist) jmd. verweichlicht (wird energielos, kann körperlichen Anforderungen nicht mehr gerecht werden) 1.2. jmdn. v. jmdn. energielos machen, jmdm . die körperliche Spannkraft nehmen (hat): ein Kind v.; etw. ver­ weichlicht jmdn. verweigern / s w . V b . ; hat/ jmd. verweigert etw. jmd. tut etw. nicht, das von ihm verlangt, erwartet wird, jmd. gibt, gewährt etw. nicht: jmd. verweigert die Annahme eines Briefes, die Ausführung eines Befehls; er verweigerte die Zahlung, Unterschrift, Antwort, Aussage; jmd. verweigert jmdm. etw.: jmdm.. eine Auskunft, Hilfe v.; ihm wurde die Einreise verweigert; das Pferd verweigerte die Nahrung (fraß nichts); fachspr. das Pferd hat das Hindernis verweigert (ist nicht über das Hinder­ nis gesprungen); dazu Verweigerung, die; -en jvorw. Sg.j verweilen jsw. Vb .; hat/ irgendwo (für eine be­ stimmte Zeit) bleiben, sich aufhalten: längere Zeit in einer Stadt, an einem Ort, bei jmdm. v .; jmdn. zum Verweilen auffordern; <> sein Blick verweilte lange auf ihrem Gesicht, auf ihr (er blickte sie la ng e a n ) ; er verweilte in seinem Bericht bei diesem Ereignis länger (berichtete ausführlicher darüber) verweint jAdj.j mit sichtbaren Spuren von Tränen, vom Weinen gerötet, verschwollen: verweinte Augen, ein verweintes Gesicht haben; sie sah v. aus Verweis, der; -es, -e 1.1. T a d e l (1): einen strengen, scharfen, milden V. erteilen, aussprechen, erhalten 1.2. disziplinarische Maßnahme, durch die ein Werktätiger in seinem Betrieb wegen schuldhafter Verletzung der Arbeitspflicht getadelt wird — 2. Hinweis von einer Stelle auf eine andere Stelle in einem Text, Buch: einenV. auf ein anderes Stich­ wort anbringen, nachschlagen verweisen, verwies, hat verwiesen 1.1.1. jmdn. auf etw. v. jmdn. auf etw. hinweisen, auf etw. aufmerk­ s a m m a c h e n : jmdn. auf gesetzliche Bestimmungen, eine Verordnung v. 1 .1 .2. bei diesem Stichwort ist auf ein anderes Wort, auf eine Abbildung ver­ wiesen (steht ein Hinweis 3 darauf) 1.2. jmdn. an jmd. anderen v. jmdm. raten,' sich an jmd. anderen zu wenden: jmdn. an die zuständige Stelle v. 1.3. eine Rechtssache, den Streit­ fall an ein dafür zuständiges (anderes) Organ der Rechtspflege v. (ihm zur Bearbeitung zuleiten, übergeben) — 2.1. jmdn. aus, von einem Ort, Gebiet v. (jmdm. den weiteren Aufenthalt an einem Ort, in einem Gebiet untersagen); Ballspiele der Fußballspieler N wurde vom Feld verwiesen (wurde vom weiteren Spiel ausgeschlossen) 2.2. jmdn. irgendwohin v. jmdn. auffordern, sich irgend­ wohin zu begeben: er verwies sie an ihre Arbeits­ plätze —3. jmdm. etw. v. jmdn. wegen einer Un- gehörigkeit tad eln: jmdm. seine Frechheit, Unacht­ samkeit v .; etw. im verweisenden (mißbilligenden, tadelnden) Ton sagen — 4. Sport der Favorit verwiesBundCauf die Plätze (war Sieger in einem Wettkampf vor B und G) + jmdn. in die / Grenzen, / Schranken v. verwelken jsw. Vb .; ist/ welk werden: die Blume verwelkt; eine verwelkte Rose; <> seine Haut war verwelkt verweltlichen jsw. Vb .; hat/ etw. säkularisieren verwendbar jA dj.; nicht adv.; zu verwenden 1/: das Obst ist nicht mehr v. verwenden, verwendete/verwandte, hat verwendet/ verwandt 1. etw. für einen bestimmten Zweck nut­ z e n : welches Waschmittel haben Sie dafür ver­ wendet?; eine Sache, seine Zeit zweckmäßig, sinn­ voll, schlecht v. (nutzen 2.1); etw. für, bei, zu etw. v .; etw. nicht mehr v. können; er hat viel Zeit, Kraft, Mühe auf diese Sache verwandt, ver­ wendet (für diese Sache aufgeboten) — 2. sich für jmdn., etw. v. für jmdn., etw. eintreten, sich (bei jmdm.) zujmds. Fürsprecher machen: erverwandte, verwendete sich für ihn, für den Bau eines Spiel­ platzes; z u 1 Verwendung, die; -en /vorw. Sg.j das Verwenden: die sinnvolle, regelmäßigeV. einer Sache; keine V. für etw. haben (etw. nicht nutzen können, nicht benötigen) Verwendung»|zweck, der Zweck, für den etw. ver­ wendet (1)wird, werden soll: etw. füreinen bestimm­ ten V. hersteilen verwerfen (er verwirft), verwarf, hat verworfen j / auch verworfen/ 1. etw. für ungeeignet, un­ durchführbar, unannehmbar, unsinnig erklären, etw. zurückweisen:einenVorschlag,Plan, Antrag v.;eine Vermutung, einen Verdacht wieder v. — 2. etw. verzieht (2) sich: die Tür, der Fensterrahmen hat sich verworfen — 3. /von bestimmten Säugetierenj eine Fehlgeburt haben: die Kuh hat verworfen verwerflich jAdj.j unmoralisch und daher zu ver­ u r t e i le n : eine verwerfliche Tat, Handlungsweise verwertbar jAdj.; nicht adv.; zu verwerten/: das Obst ist nicht mehr v. verwerten, verwertete, hat verwertet e tw . n u t z ­ bringend verwenden: Altstoffe, Abfälle, Reste (zu etw.) v.; eine Erfindung, Idee v.; das ist gut, nicht mehr zu v.; d a z u Verwertung, die; -en jvorw. 8g-l verwesen jsw. Vb .; ist; bes. von toten menschlichen od. tierischen Körpernj in Fäulnis übergehen, sich
verwichsen — verwurzeln 1275 z e r s e t z e n : verwesende Leichen; der Tierkörper, Kadaver verwest, ist schon verwest verwichsen /sw. V b .;hat/ salopp jmdn. verprügeln verwickeln /sw . F6.; hat; / auch verwickelt/ 1. sich v. sich ineinander schlingen: der Bindfaden hat sich verwickelt; ein verwickeltes Wollknäuel — 2.1. jmdn. in etw. v. verursachen, daß jmd. (gegen seinen Willen) in eine bestimmte Situation gerät, cm etw. beteiligt ist, wird: jmdn. in eine un­ angenehme Angelegenheit, in einen Skandal, Streit v.; jmdn. in ein langes Gespräch v .; in eine Affäre verwickelt sein 2.2. sich in etw. v . : sich in Wider­ sprüche v. (einander widersprechende Aussagen machen) verwickelt /A dj.; / auch verwickeln/ schwer zu übersehen, zu begreifen, unklar: eine verwickelte Angelegenheit, Geschichte; dieser Fall ist sehr v. Verwicklung, die; -, -en jvorw. Pl.f Schwierigkeit im Verhältnis von Partnern, Gruppen zueinander: das kann zu diplomatischen, internationalen Ver­ wicklungen führen verwildern jsw. Vb .; ist/ 1.1. infolge mangelnder Pflege von wild wachsenden Pflanzen überwuchert w e r d e n : der Park, Garten verwildert immer mehr 1.2. im Äußeren unordentlich und ungepflegt wer­ d en : er verwilderte zusehends, sah verwildert aus; sein verwilderter (wirr wachsender, ungepflegter) Bart 1.8. die Umgangsformen vernachlässigen, disziplinlos werden: der Junge war in der letzten Zeit ganz verwildert verwinden, verwand, hat verwunden etw. v. ü b e r etw., das einem widerfahren ist, hinwegkommen: einen Verlust, Schmerz, Ärger nicht v. können verwirken /sw . Vb .; hat/ etw. v. durch eigene Schuld das Recht, den Anspruch auf etw. verlieren: er hat das Vertrauen seiner Kollegen verwirkt verwirklichen js w . V b . ; hat/ 1.1. einen Plan, eine Idee v. (den Inhalt eines Plans, einer Idee zur Wirklichkeit werden lassen, in die Tat umsetzen); einen Plan, eine Idee v. 1.2 . etw. verwirklicht sich : seine Hoffnungen, Befürchtungen haben sich (nicht) verwirklicht (sind Wirklichkeit, nicht W irk ­ lichkeit geworden); dazu Verwirklichung, die; -, Io. Pl.f verwirrenjsw. Vb .; hat; / auch verworren/ 1. etw. durcheinanderbringen (1): der Wind verwirrte ihm die Haare; jvorw. im Part. Prät.f die Wollfäden waren völlig verwirrt — 2. jmdn., etw. v. jmdn. in seinem klaren Denken beeinträchtigen, aus der Fassung bringen: diese Mitteilung, Frage hat ihn verwirrt; jmdm. die Sinne, den Kopf, jmds. Sinne, Kopf v.; er war ganz verwirrt (unfähig zu klarem Denken, benommen); er blickte ihn verwirrt an; eine verwirrende (schwer zu übersehende) Fülle von Einzelheiten Verwirrung, die; -, -en jvorw. Sg.j 1. Durchein­ a n d e r (1.2): es herrschte im Saal eine allgemeine V. — 2.1. er befindet sich im Zustand geistiger V. (er ist geistig gestört) 2.2. jin der Verbindungj jmdn. inV. bringen (jmdn. verwirren 2) verwischen jsw. Vb .; hat/ 1. etw. durch Wischen (1.1) undeutlich machen: die Schrift v.; eine verwischte (undeutliche, schwer leserlich gewor­ d ene) Inschrift; O die Spuren des Verbrechens v. (beseitigen 1) —2. sich v. in der Vorstellung (2) undeutlich, unklar werden: die Reiseeindrücke ver­ wischten sich immer mehr; die Gegensätze v. sich (verschwinden) allmählich verwittern jsw. Vb .; ist/ durch Witterungseinflüsse zerfallen, sich zersetzen: die Mauern der Burg v. immer mehr, sind stark verwittert; <> ein ver­ wittertes (zerfurchtes, ledern wirkendes) Gesicht verwitwet jAdj.; nicht adv.; Abk. verw./: Frau Müller, verwitwete Lehmann (Frau M üller, die in ihrer vorherigen Ehe mit Herrn Lehmann Witwe geworden ist); Frau Müller ist v. (ist Witwe) verwohnen jsw. V b .; hat/ Wohnraum durch langes Bewohnen und Unterlassung von Arbeiten zur Instandhaltung in einen schlechten Zustand geraten la ssen : er hat das Zimmer völlig verwohnt; das Haus ist verwohnt verwöhnen jsw. Vb .; hat/ 1.1. jmdn. v. jmdm., bes. einem Kind, seine Wünsche über das normale (und zuträgliche) Maß hinaus erfüllen, jmdn. sehr nachgiebig und großzügig behandeln: sie haben ihren Sohn sehr verwöhnt; er verwöhnte seine Frau durch Geschenke; er ist sehr verwöhnt; sie hat einen verwöhnten (hohe A nsp rüche stellenden) Geschmack 1.2. jm dn., sich verweichlichen (1.2): durch zu warme Kleidung verwöhnst du das Kind verworfen jAdj.; nicht adv.; / auch verwerfen/ moralisch, charakterlich verkommen (1), lasterhaft: er ist ein verworfener Mensch verworren jAdj.; / auch verwirren/ 1.1. schwer z u überblick en (2): verworrene Verhältnisse;dieLage ist v. 1.2. verworrene ( w ir r e 1.2) Gedanken verwundbar jA dj.; nicht adv.; zu verwunden/; zu 2:eristleichtv. verwunden, verwundete, hat verwundet j / a u c h Verwundete/ 1. jmdn. v. jmdm. mit einer Waffe eine Wunde zufügen: jmdn. tödlich, lebensgefähr­ lich v.; er wurde im Krieg leicht, schwer ver­ wundet; die verwundeten Soldaten wurden ab­ transportiert — 2. jmdn. kränken: seine Worte haben ihn tief verwundet verwunderlich jAdj.; nicht adv.j Verwunderung hervorrufend, erstaunlich (1.2): es ist sehr, nicht (weiter) v., daß ... verwundern jsw. Vb .; hat/ 1.1. etw. wundert (2) jm d n .: es verwunderte ihn, daß ... 1.2. sich v. sich wundern (1): alle v. sich über ihr Verhalten; jmdn. verwundert ansehen 1.8. es ist nicht zu v. (nicht verw underlich), daß ...; zu 1.2Verwunderung, die; -, jo. P l.j: jmdn. in V. setzen; etw. mit (tiefer, echter) V. feststellen Verwundete, der u . die; -n, -n \ / a u c h verwunden 1/durch Kriegseinwirkung verwundete Person Verwundung, die; -, -en 1. das Verwunden — 2. durch Kriegseinwirkung erhaltene Wunde: die V.’ war lebensgefährlich verwünschen jsw . V b .; hat; / auch verwünscht/ etw., jmdn. v. wünschen, daß es etw., jmdn. (so) nicht gäbe, daß etw. (so) nicht geschehen sei: sein Geschick, eine unüberlegte Handlung v.; er ver­ wünschte die Übeltäter verwünschtjA dj.; nicht adv.; / auch verwünschen; emot.; drückt Arger, Unwillen aus/: so eine ver­ wünschte (ärgerliche 2, unangenehme) Geschich­ te!; das verwünschte Telefon funktioniert wieder nicht! Verwünschung, die; -en j z u verwünschen/ verwurzeln jsw. Vb.; ist; vorw. im Inf. u . Part. Prät.j zu etw. eine feste, innere Bindung hersteilen,
1276 verwüsten — Verzierung haben: es gelang ihm, in der neuen Umgebung zu v .; er ist in seiner Familie, in seinem Heimatort verwurzelt verwüsten, verwüstete, hat verwüstet etw ., bes. e in Gebiet, völlig zerstören: das Unwetter, Erdbeben, der Krieg verwüstete große Teile des Landes; d a z u Verwüstung, die; -en 1. das Verwüsten — 2. das Verwüstetsein verzagen jsw. Vb.; ist, seltener hat/ den M ut, die Zuversicht verlieren: trotz vieler Schwierigkeiten verzagte er nicht, ist er nicht verzagt; sie sind ganz verzagt verzählen, sich jsw . Vb .; hat/ sich beim Zählen irren , falsch zählen: die Anzahl stimmt nicht, ich muß mich verzählt haben verzahnen j s w . V b .; hat/ 1.1 . Bretter (miteinan­ der) v. (1verbinden, indem man hervorstehende Teile in die Lüchen zwischen hervorstehenden Teilen ein­ g reifen lä ß t); ein verzahntes Räderwerk 1.2. diese Wirtschaftszweige sind (miteinander) verzahnt (eng miteinander verbunden, verflochten) verzanken, sich j s w . V b .; hat/ umg, sich mit jmdm. v. mit jmdm. in Streit, Zank geraten: erhat sich mit ihr verzankt; die Kinder sind wegen des Spielzeugs verzankt verzapfen jsw. Vb.; hat/ l.-fachspr. etw. durch eine od. mehrere Zapfen (3) verbinden: Balken, Bretter v. — 2. salopp etw. Törichtes tun, von sich geben: wer hat diesen Blödsinn, Unsinn, Mist verzapft? verzärteln, auch verzärteln jsw. Vb .; hat/ jmdn., bes. ein Kind, durch übertriebene Fürsorge ver­ w eichlichen (1.2): die Eltern haben das Kind ver­ zärtelt verzaubern jsw. Vb .; hatf 1. /in Märchen, Sagen/ jmdn. , etw. durch Zauber (1) in eine andere Gestalt bring en: die Hexe verzauberte den Prinzen (in einen Schwan) — 2. auf jmdn. einen starken Zauber (2), Reiz (2) ausüben, jmdn. tief beein­ drucken: ihre Schönheit, die Musik hat ihn ver­ zaubert Verzehr, der; -s, jo. P l.f das Verzehren (1) verzehren fsw. Vb .; hat/ 1. etw. essen (und etw. dazu trinken): sein Frühstück (hastig, in Ruhe) v.; der Gast hat nicht viel verzehrt — 2. etw. ver­ zehrt jmdn. etw. verbraucht jmds. physische und psychische K räfte: die Leidenschaft, der Kummer verzehrte ihn; sich v.: sich in Liebe (zu jmdm.), Sehnsucht (nach jmdm.) v. verzeichnen, verzeichnete, hat verzeichnet 1.1. etw. in einem Verzeichnis festhalten, niederschreiben: jvorw. im Part. Prät.f die Namen sind, stehen in einer Liste verzeichnet 1.2. etw. feststellen, zur Kenntnis nehmen: eine Tatsache v.; er verzeich­ nete (es) mit Befriedigung, d a ß . . . — 2.1. etw. falsch zeichnen 2.2. jmdn., etw. verzerrt, nicht der Wahrheit entsprechend darstellen: die Personen in diesem Roman sind stark verzeichnet Verzeichnis, das; -ses, -se schriftliche A ufzählung bestimmter Sachen, Personen (in alphabetischer Rei­ henfolge), L iste : ein V. des Inventars, aller Buch­ titel, aller Personen; ein alphabetisches, vollstän­ diges, genaues V. aufstellen, anfertigen, anlegen; dieses Buch ist in dem V. (nicht) aufgeführt, en t­ halten verzeihen, verzieh, hat verziehen 1.1. (jmdm.) etw. v. für jmds. Vergehen, Schuld Nachsicht und Ver­ ständnis zeigen und nicht auf Vergeltung, Wieder­ gutmachung bestehen: ich verzeihe ihm sein un­ gezogenes Verhalten, seine harten Worte, die Ver­ spätung; er verzieh ihr die Kränkung 1.2. / a l s Höflichkeitsform elj bitte v. Sie die Störung!; v. Sie bitte, können Sie mir sagen...?; zu 1.1 ver­ zeihlich jA dj.; nicht ad v ./: ein verzeihlicher Fehler, Irrtum; zu 1.1 u. 1.2 Verzeihung, die; -, jo. Pl.f das Verzeihen; zu 1.1: jmdn. um V. bitten; zu 1.2: V.!; V., können Sie mir bitte sagen ...? verzerren fsw. V b .; hat/ 1. etw., bes. Gesichtszüge, unter psychischem Drang stark verziehen (1): jmd. verzerrt seinen Mund, sein Gesicht (vor Schmerz, Wut); der Schmerz verzerrte sein Gesicht; sich v.: sein Gesicht verzerrte sich vor Schmerz — 2. etw. verzerrt etw. 2.1. die Linien, Umrisse, Proportionen eines Körpers, Gegenstandes falsch wiedergeben, zeigen: dieser Spiegel verzerrt die Ge­ stalt 2.2. einen Ton falsch, entstellt wiedergeben: die Musik wurde durch den Lautsprecher verzerrt 2.8. etw. (bewußt) falsch, nicht der Wirklichkeit entsprechend, darstellen, beschreiben: jvorw. im Part. Prät.f dieser Bericht gibt den Vorfall ver­ zerrt wieder verzetteln fsw. Vb .; hatf 1. umg. 1.1. etw. für zahlreiche unwichtige Dinge verausgaben, vertun: sein Geld, seine Kraft (für nutzlose Kleinigkeiten) v. 1.2. sich v. (sich zuviel mit nebensächlichen Dingen beschäftigen) — 2. etw. (für eine Kartei) auf einzelne Zettel schreiben: Titel von Aufsätzen, Wörter v. Verzicht, der; -(e)s, -e jvorw. Sg.f das Verzichten: der V. auf etw.; seinen V. erklären; V. leisten (verzichten) verzichten, verzichtete, hat verzichtet 1.1. auf etw. v. den Anspruch auf etw., das einem (rechtmäßig) zusteht, das einem Heb ist, aufgeben: auf einen An­ spruch, seinen Anteil, eine Belohnung, die Teil­ nahme (an etw.) v. 1.2 . auf jmdn. v .: er mußte auf sie v. (mußte die Bindung zu ihr aufgeben) Verz|cht|erklärung, die (schriftliche) Erklärung , auf etw. verzichten zu wollen verziehen, verzog, hat/ist verzogen 1. e tw . , b es. Gesichtszüge, durch die Muskulatur in eine vom Nor­ malen, Üblichen abweichende Form bringen (hat): jmd. verzieht spöttisch sein Gesicht, seinen Mund; keine Miene v. (mit unverändertem Gesichtsausdruck auf etw. reagieren) — 2. etw. verzieht sich etw. gerät aus der normalen, passenden Form (hat):die Bretter, Fensterrahmen haben sich durch die Feuchtigkeit verzogen — 8. (hat) 8.1. etw. ver­ zieht sich etw. zieht allmählich weg: die Regen­ wolken, Rauchschwaden v. sich; der Nebel, das Gewitter hat sich verzogen 8.2 . u m g. jmd. ver­ zieht sich jmd. geht (unauffällig) weg: er verzog sich schnell — 4 . (ist) er ist (in eine andere Stadt, nach N) verzogen (umgezogen 1) —5. (hat) jmdn. v. (ein Kind zu nachgiebig und großzügig behandeln und dadurch schlecht erziehen) —6. (hat) Rüben v. (vereinzeln) verzieren jsw. Vb.; hat/ etw. mit etw. Schmücken­ dem versehen: eine Bluse mit Spitzen v. Verzierung, die; -, -en 1. das Verzieren —2. etw., womit etw. verziert ist: die Verzierungen an einem gußeisernen Gitter - f umg. brich dir keine V. ab (ziere dich nicht so; sprich, benimm dich natürlich)!
verzinken — Viehsalz 1277 verzinken jsw. Vb.; hat/ bes. Eisen mit Zink über­ ziehen, damit es nicht rostet: jvorw. im Part. Prät.j verzinktes Blech verzinsen /sw. Vb.; hat/ 1*1. eine Geldsumme v. Zinsen für eine Summe zahlen: die Bank, Spar­ kasse verzinst das Guthaben, die Spareinlage mit 3x/2 Prozent 1.2 . etw. verzinst sich etw. bringt Zinsen: sein Geld hat sich mit 4 Prozent verzinst verzögern /sw. Vb.; hat/ 1 .1 , etw. nicht zu dem geplanten, erwarteten Zeitpunkt stattfinden lassen und es hinausschieben: er hat seine Abreise verzögert 1 .2. etw. verzögert sich (etw. tritt später als erwartet ein) — 2. etw. v. auf etw. einen hemmenden Ein­ fluß ausuben, etw. verlangsamen: der strenge W in­ ter verzögerte die Bauarbeiten; dazu Verzögerung, die; -en Verzögerungstaktik, die /o. PI./ hemmenden Ein­ fluß ausübende Taktik, bes. um für das eigene Vor­ haben Zeit zu gewinnen verzollen jsw. Vb.; hat/: Waren v. (für Waren Zo ll bezahlen) verzüeken jsw. Vb.; hat/ jmdn. außerordentlich be­ geistern, in Ekstase versetzen: jvorw. im Part. Prät.j er lauschte verzückt der Musik, lächelte verzückt Verzug, der; -(e)s, jo. PI .; in den Verbindungen/ e tw . ohne V. (ohne Verzögerung) ausführen; mit den Steuern, m it einer Arbeit im V. sein (den fälligen Termin überzogen haben); in V. kommen, geraten verzweifeln jsw. Vb.; ist; /* auch verzweifelt/ die Hoffnung auf die Besserung einer bestehenden Situation verlieren und in eine Stimmung der Aus­ sichtslosigkeit geraten: am G elingen einer Arbeit, über die Schwierigkeiten einer Aufgabe v .; das ist ja zum Verzweifeln!; er war darüber ganz v er­ zweifelt verzweifelt jA dj.; / auch verzweifelnj 1. /nichtadv.j hoffnungslos (1.2): eine verzweifelte Lage — 2 . wegen höchster Gefahr mit äußerster Anstrengung, K raft (durchgeführt): ein verzweifelter Befreiungs­ versuch, Kampf; sie wehrten sich v. — 3. fadv.j die Lage war v. (äußerst) ernst Verzweiflung, die; jo. PL; zu verzweifeln/ das Verzweifeltsein: in (grenzenlose, dumpfe, wilde) V. geraten; etw. aus, in, vor V. tun; jmdn. zur V. bringen (jmdn. durch sein Verhalten aufs äußerste reizen, ungeduldig machen) Verzweiflungs|tat, die aus Verzweiflung begangene Tat verzweigen, sich fsw. Vb.; hat/ 1.1 . sich in mehrere Zweige (1) teilen: der Baum verzweigte sich 1.2 . der Weg verzweigte sich (ging in zwei, mehrere Wege über); ein verzw eigtes (viele Stränge auf- weisendes) Netz von Rohrleitungen verzwickt jAdj.; nicht adv.j umg.: eine ver­ zw ickte (komplizierte, verwickelte) Angelegenheit, Situation; die Aufgabe ist v. Vesper, die; -n 1. landsch., bes. süddt. österr. Mahlzeit am Nachmittag — 2 . Rel. kath. Gottes­ dienst am späten Nachmittag Vesper|brot, das jo. Pl.j landsch., bes. süddt. österr. Speisen, die zur Vesper (1) gegessen werden Vestibül, das; -s, -e [v ..] großer Vorraum am Ein­ gang bes. eines Theaters Veteran, der; -en, -en [v ..] 1.1. Arbeiterveteran 1.2 . langjähriger, in seinem Dienst bewährter (und wegen Erreichen d er Altersgrenze ausgeschiedener) Mitarbeiter: ein V. der Wissenschaft — 2. altes Modell bes. eines Autos Veteranenklub, der jin der DDRj Einrichtung, in der sich Rentner zum geselligen Beisammensein treffen veterinär fAdj.f [v . .] die Veterinärmedizin betref­ fend, tierärztlich Veterinär, der; -s, -e [v ..] Tierarzt Veterinärmedizin, die jo. Pl.j Medizin (1), die sich mit Tieren befaßt Veto, das; -s, -s [v ..] Einspruch, Protest eines M it­ glieds einer Organisation, eines Gremiums gegen eine Entscheidung, M aßnahm e, wodurch deren Durchführung verhindert wird: sein V. einlegen; auf ein V. verzichten Veto|recht, das jo. Pl.j Recht, sein Veto einzulegen Vettel, die; -n veraltend umg. liederliche, schlampige (alte) F rau: eine alte V. Vetter, der; -s, -n Cousin Vetternwirtschaft, die jo. PL; emot. neg.j Bevor­ zugung von Verwandten und Freunden, bes. bei der Besetzung von Posten (I) Vexierbild, das [ v ..] Zeichnung, in der eine ver­ steckt eingezeichnete Figur zu suchen ist V [fau]| -«Form, die jo. Pl.j Form, Gestalt in der A rt eines V: die Tragflächen der Düsenflugzeuge haben V.; -«Gespräch, das jKurzw. für Fern­ gespräch mit Voranmeldung/ vja jPräp. mit Akk.f [v ..] Verkehr sw. jvorw. in Verbindung mit Ortsnamen u. o. erkennbare Rektionj (auf dem Wege) xüber (1.2 .4): v. Moskau nach Lenin­ grad reisen, fliegen Viadukt, der; -(e)s, -e [v ..] über ein größeres Tal führende Brücke für den Straßen-, Eisenbahnver­ kehr Vibration, die; -, - e n [v ..] leicht zitternde Schwin­ gung Vibrato /Adv.j [v ..] Mus. mit leichtem Beben schwingend vibrieren jsw. Vb.; hat/ [v ..] leicht zitternd schwin­ gen: die Saite, Stimmgabel vibriert; er sprach mit vibrierender (zitternder) Stimme Videorecorder, der [ v ..] Gerät für die Aufzeichnung un d Wiedergabe von Fernsehsendungen Videotelefon, das [ v . .] Telefon mit einer Vorrichtung, durch die der Gesprächspartner auf einem Bildschirm zu sehen ist Viech, das; -(e)s, -er salopp s. Vieh (2) Viecherei, die; -en s a l o p p sehr anstrengende Arbeit: die Renovierung der Wohnung war eine ganz schöne V .! Vieh, das; -(e)s, jo. Pl.j, umg. Viecher 1. jo. Pl.j (in einem landwirtschaftlichen Betrieb gehaltene) Nutztiere (in ihrer Gesamtheit): V. halten, züchten; das V. versorgen, füttern — 2 . um g. Tier: das ist ja ein riesiges V.!; er kann gut mit den Viechern umgehen — 3 . roher, gemeiner Mensch: er wareinV. Vieh zu Vieh \\ -bestand, der: den V. erweitern; - halter, der jmd., der Viehhaltung betreibt; -hal- tung, die das Halten (11) von Vieh;, -handel, der Handel (1) mit Vieh; -herde, die viehisch jAdj.j 1. äußerst roh, brutal: ein viehisches Verbrechen; jmdn. v . mißhandeln — 2 . jnicht präd.j s alopp /drückt in negativem Sinne emotional einen hohen Grad ausj: er hatte viehische (sehr heftige) Schmerzen, war v. (sehr) vergnügt Vieh zu Vieh 1| -Salz, das jo. Pl.f ungereinigtes,
1278 Viehwagen — vielseitig m it Eisenoxid rötlich gefärbtes Salz, das dem Vieh zum Lecken gegeben wird; -wagen, der Eisenbahn­ wagen zum Transportieren von Vieh; -Wirtschaft, die jo. PL/ Zweig der Landwirtschaft, der die Vieh­ haltung umfaßt; -zählung, die amtliche Zählung des Viehbestands eines Landes; -zeug, das umg. Vieh, bes. Kleinvieh; -zucht, die /o. Pl.j Zucht landwirt­ schaftlicher Nutztiere: extensive, intensive V. treiben; dazu -Züchter, der viel j / auch mehr, meist/ I. /Indef.pron./ 1. \nur im PL; bezeichnet eine große Menge, Zahl von einzelnen Sachen, Lebewesen! 1*1. /adj.; bes. im Nom. u. Akk. auch unflektiert/ zahlreiche: er hat viele, v. Bücher, Bedenken, Probleme; das ist die Ansicht vieler Menschen, v o n vielen Menschen; er hat es uns mit vielen, v. Worten erklärt; viele interessante Filme ansehen 1 .2 . /subst./ eine große Zahl von Lebewesen, Sachen: v iele haben dafür Verständnis; er vertrat die Interessen vieler, von vielen; vielen gefällt das nicht — 2. jo. PL; be­ zeichnet eine große Menge, ein hohes M aß , einen hohen Gradj 2.1 . jadj.; meist unflektiertj v. Kund­ schaft, Zeit haben; das viele Geld; dazu gehört v. Übung; in vieler Beziehung; etw. mit v., vielem Eifer beginnen; v. Obst essen; v. Sport treiben; hier gibt es v. Wald; er hat v. Neues, vieles Neue gesehen; so v., vielen Schnee hatten wir lange nicht; v. Glück, Vergnügen!; vielen Dank! 2.2 . jsubst.; bes. im Nom. u. Akk. meist unflektiert/ eine große Menge; v. lernen, essen; v., vieles hat sich verändert; v. läßt sich darüber nicht sagen; in vielem ähneln sich die beiden; mit vielem ein­ verstanden sein — II. /Adv./ mehr, am meisten 1. /als Gradangabej 1.1 . in hohem Grad, M aße, sehr: er hat uns v. geholfen 1 .2. wesentlich, bei weitem: fvor Komp./ er ist v. größer als sein Bruder; /v. zu + Adj.j: die Bluse ist ihr v. zu klein — 2 . häufig, oft: v. lachen; das Buch wurde v. diskutiert — 8. um g. /als Partikel in rhetorischen Fragen/: was kann da v. {schon II.l , groß 13.2) passieren? viel/Viel| -beschäftigt /A dj.; nur attr.l stark be­ schäftigt: er ist ein vielbeschäftigter Mann; -be­ sucht /A dj.; nur attr.j von vielen, stark besucht: ein vielbesuchter Ausflugsort; -deutig /A dj./ viele, mehrere Deutungen zulassend: vieldeutige Begriffe, Redensarten; v. lächeln; dazu -deutigkeit, die; -, jo. Pl.j; -diskutiert /Adj.; nur attr.j von vielen, häufig diskutiert: ein vieldiskutierter Film viele jlndef.pron.; Pl.j s, viel Vigl| -eck, das /PL -e/ von vielen Strecken begrenzte {ebene) geometrische Figur; -ehe, die jo. PI ./ Poly­ gamie vielen|orts /Adv./ vielerorts vielerlei, vielerlei jindekl. Indef.pron./ vieles, Unter­ schiedliches umfassend: /adj./ v. Dinge, Gedanken, Gründe; /subst./ er h at v. (viel, Verschiedenes) ge­ sehen, gelernt vielerorts /Adv./ an vielen, zahlreichen Orten: es hat v, (stark) geschneit vieles /Indef.pron.; Neutr./ s. viel vielfach /Adj.; nicht präd./ 1 .1 . viele Male sich wiederholend, mehrmalig: ein vielfacher Olympia­ sieger; eine Veranstaltung auf vielfachen (von vielen geäußerten) Wunsch wiederholen; ein v iel­ faches (aus mehreren Lagen bestehendes) K ab el; ein v. gefaltetes Tuch 1.2 . viele Male so groß: er brauchte die vielfache Menge, das Vielfache der angegebenen Menge; er hat ihm den Schaden v. ersetzt — 2. /adv./ in vielen Fällen: man ist v . der Meinung, daß .. . Vielfalt, die; /o. Pl.j das Vorhandensein von etw. in verschiedenen, vielen Arten, Formen, M an nig ­ faltigkeit: die W elt in ihrer V. erfassen; die (bunte) V. der Blumen, Farben v ielfältig /A dj./ in verschiedenen, vielen A rtenr Formen vorhanden, mannigfach: vielfältige B e ­ ziehungen, Kontakte haben; das hat vielfältige Ursachen v|gl/Viel| -farbig /A d j./ in, m it vielen, verschiedenen Farben: ein vielfarbiges Muster; -fraß, d e r 'l . im hohen Norden lebender, dem Braunbären ähnlicher großer M arder mit einem zottigen, dunkelbraunen Fell — 2. salopp jmd., der unmäßig viel ißt; - gelesen /Adj.; nur attr.j von vielen, häufig gelesen: eine vielgelesene Zeitschrift; -genannt /Adj.; nur attr.j von vielen, häufig genannt; -gepriesen /A d j.; nur attr.j von vielen, sehr gepriesen; -gerühmt /A dj.; nur attr./ oft s p ö tt. von vielen, sehr gerühmt: seine vielgerühmte Menschenkenntnis; -gestaltig /Adj./ in vielen, verschiedenen Gestalten: eine vielgestal­ tige Landschaft, Tierwelt; -köpfig /Adj.; nur attr.j viele Personen umfassend: eine vielköpfige Familie vielleicht /Adv./ 1, /drückt eine unsichere Ver­ mutung ausI es ist denkbar, möglich, daß ..., es könnte möglich sein, daß ...: v. hat er sich doch geirrt; v. kommen sie noch heute — 2 . /in Ver­ bindung mit Zahlen/ u m g . etwa, ungefähr: es waren v. hundert Personen gekommen; er ist v. fünf Jahre älter als sein Bruder — 3. umg. /als Partikel/ 8.1 . /dient zur höflichen Umschreibung einer Bitte, Frage/ wenn es dir, Ihnen recht ist: könntest du, könnten Sie v. so freundlich sein,, das für mich zu erledigen?; darf ich dir, Ihnen v . etwas zu trinken anbieten? 3.2 . /intensiviert eine Forderung/: v. benimmst du dich jetzt anständig (ich erwarte, daß du dich jetzt anständig benimmst) ! 3.3 . /intensiviert eine Aussage, Behauptung/: der hat v. einen Unsinn (hat großen Unsinn) geredet! viel/Vicl| «mals /Adv.; vorw. in Verbindung m it Verben des Grüßens, Dankens, Entschuldigensf sehr: jmdm. v . danken; jmdn. v . um Entschuldi­ gung bitten, grüßen lassen; -mehr, -mehr /Adv.; auch in konjunktionaler Verwendung; nebenord­ nend; verbindet Hauptsätze, Nebensätze, Satzglieder/ 1.1 . /präzisiert das Voraufgehende; oft in Verbin­ dung mit oder/ oder genauer gesagt: er schrieb einen Aufsatz, (oder) v . eine ganze Abhandlung über dieses Thema 1.2 . /adversativ; gibt einen Gegensatz an, der sich auf die Bedeutung der Glieder, auf die Bewertung des Gesagten beziehen ka nn und berichtigt es; setzt immer eine Negation voraus/: wir erwarte­ ten kein Lob, v. machten wir uns auf eine Rüge gefaßt; -sagend /Adj./ etw. deutlich (durch Gesten, Mimik) ausdrückend, ohne daß es mit Worten ge­ sagt wird: jmdm. einen vielsagenden Blick zu­ werfen; v. lächeln, schweigen; -schichtig /Adj.j aus vielen, verschiedenartigen Komponenten zusam­ mengesetzt: das ist ein vielschichtiges Problem; dazu -Schichtigkeit, die; /o. PL /; -Schreiber, der Schriftsteller, der viele Werke von geringem litera­ rischem Wert verfaßt; -seitig /Adj.j 1.1 . vieles, Ver­ schiedenes umfassend: vielseitige Interessen, A n ­ regungen, Erfahrungen; ein vielseitiges Angebot;
er ist v. begabt 1.2 . /nicht adv./ auf vielen, ver­ schiedenen Gebieten erfahren, an vielen Ding en interessiert: ein vielseitiger Künstler; er ist sehr v.; dazu -seitigkeit, die; jo. PLj; -stimmig /Adj./ von vielen Stimmen (1 ) hervorgebracht: ein v iel­ stimmiges Geschrei; -umstritten /A dj,; nur attr.j von vielen, häufig umstritten: ein vielum strittenes Buch, Problem; -verheißend /A d j./ vielverspre­ chend; -versprechend /A dj./ große Erwartungen, Hoffnungen erweckend: vielversprechende A n­ gebote, Pläne; etw. macht einen vielversprechen­ den Eindruck, klingt v . ; -weiberei, -weiberei, die; /o. PL/ eheliche Verbindung eines M annes mit mehreren Frauen; -zahl, die jo. PL/ sehr große A n­ zahl (verschiedener Dinge) : eine verwirrende V. der Eindrücke; eine V. von Entscheidungen, Geräten; - zeller, der; -s, - a us vielen Zellen bestehendes Lebe­ wesen; -zitiert /Adj.; nur aJttr./ von vielen, häufig z itiert: ein vielzitiertes Werk, Wort vier /Kard.zahl 4/: die v. Jahreszeiten, Himmels­ richtungen; S k a t ein Grand mit vieren (mit den vier Bubenfi; in Mathematik hat er eine Vier (das Prädikat genügend') bekommen; auch drei + umg. alle viere von sich strecken (sich lang ausstrecken und sich dabei entspannen); auf allen vieren (auf Händen und Füßen) gehen, kriechen; — unter v. / Augen; sich auf seine v. / Buch­ staben setzen; in seinen v. / Wänden bleiben Vier/vier I: / auch Drei/drei| Vigr/vier| -beiner, der; -s, - u m g. vierbeiniges Tier; - beinlg /Adj.; nicht adv./ mit vier Beinen (1, 3): vierbeinige Tiere; ein vierbeiniger Hocker; -blät­ t e r ig /Adj.; nicht adv./: ein vierblättriges (aus einem vierteiligen Blatt 1 bestehendes) Kleeblatt; - e ck, das /PL -e/ von vier Strecken begrenzte (ebene) geometrische Figur: ein rechtwinkliges V .; -eckig /A dj./ in der Form eines Vierecks: ein viereckiges Tuch; der Platz ist v. Vigrer, der; -s, - 1. Rudern Rennboot für vier Ruderer: ein V. ohne, mit Steuermann — 2 . umg. einen V. (vier richtige Zahlen im Lotto) haben Vierer|bob, der S p o r t Bob mit vier Sitzen viererlei, viererlei /indekl./ vgl. dreierlei Vigr/vigr| -farbendruck, der /PL -e/ Druck mit den Farben Rot, Gelb, Blau, Schwarz; -händig /Adv./: v. (zu zweit auf einem Klavier) spielen; -kant, der, auch das; -s, -e Halbzeug mit quadratischem Quer­ schnitt Vierkant | -feile, die Feile mit quadratischem Quer­ schnitt; -Schlüssel, der Schlüssel, Werkzeug zum Aufstecken auf einen Vierkant Vierling , der; -s, -e vgl. Drilling Vier/vier| -master, der; -s, - Segelschiff mit vier Masten; -motorig /Adj.; nicht adv./ vgl. drei­ motorig; -radbremse, die T e ch n . Bremse eines Kraftfahrzeugs, die gleichzeitig auf alle vier Räder wirkt; -raumwohnung, die vgl. Dreiraumwohnung; - s chrötig /A dj./ von massiger, breiter, kräftiger Gestalt: ein vierschrötiger Mann; -seitig /A dj./ vgl. dreiseitig; -stellig /A d j.; nicht adv./ vgl. drei­ stellig; -stimmig /Adj./ vgl. dreistimmig; -strahlig IAdj.; nicht adv./ vgl. dreistrahlig; -takter, der; - s, - u m g . (Kraftfahrzeug mit) Viertaktmotor; - taktmotor, der Verbrennungsmotor, der in vier Takten (1.3.1) arbeitet vigrte /Ord.zahl zu vier/: im vierten Gang fahren; /* auch dritte viertel vgl. drittel Viertel, das; -s, - I . vg l. Drittel: das zweite V. des Jahres; ein V. (Viertelliter) Wein; ein V. (125 Gramm) Gehacktes; es ist V. (eine Viertelstunde) vor zehn; landsch. es ist V. zwölf (eine Viertel­ stunde nach elf Uhr) — II . Stadtteil, Stadtviertel Vlertel/vierteil -drehung, die Drehung um 90 G rad: eine V. machen; -finale, das Sport Gesamtheit der Ausscheide vor dem Halbfinale; -jahr, das: nach einem V.; -jährig /Adj.; nur attr.j ein Vierteljahr dauernd: ein vierteljähriger Lehrgang; -jährlich /A dj./ in Abständen von jeweils einem Vierteljahr (stattfindend): v. Inventur machen; :liter, -liter, der, fachspr. das: ein V. Milch vierteln /sw. Vb.; hat/ etw. in vier gleiche Teile (zer)teilen: einen Apfel v . Viertel/viertel) -n ote, die M us. Note, die den vierten Teil des Wertes einer ganzen Note hat; -pfund, das /PL -e; heute nicht mehr offizielle M aßeinheit/ ein achtel Kilogramm: ein V. Kaffee; -stunde, die: er redete eine V.; -stündig /Adj.; nur attr./ eine Viertelstunde dauernd: eine viertelstündige W arte­ zeit; -stündlich /Adj./ in Abständen von jeweils einer Viertelstunde (stattfindend): der Bus fährt v. viertens /Adv./ vgl. drittens vigr/Vigrj -türig /A d j. ; nicht adv. / : ein viertüriges (mit vier Türen ausgestattetes) Auto; -vierteltakt, der Mus. Takt, der aus den Werten von vier Viertel­ noten gebildet ist; -wertig /Adj.; nicht adv.j Chem . vgl. dreiwertig; -wöchentlich /Adj.; nicht präd.j in Abständen von jeweils vier Wochen (stattfindend): eine v. stattfindende Veranstaltung; -wöchig /Adj.; nur attr.j vgl. dreiwöchig; -zehn /Kard.zahl 14/ vierzig /Kard.zahl 40/; / auch dreißig vierziger jindekL Adj.; n u r attr./ vgl. dreißiger Vierziger, der; -s, - v g l. Dreißiger vierzigste /Ord.zahl z u vierzig/; / auch dreißigste V|er|zimmerwohnung, die Vierraumwohnung Vignette, die; -, -n [vinjsto] kleines Bild, Ornament als Verzierung eines Buches, bes. au f dem Titelblatt od. am Anfang, Ende Vikar, der; -s, -e [v..] Rel. 1.1* ev. Theologe nach dem ersten Examen, der einem Pfarrer zur weiteren Ausbildung zugewiesen ist 1.2 . k a th . Stellvertreter eines Pfarrers; Kaplan Villa, die; -, Villen [v ..] größeres, repräsentatives, komfortables, einzeln stehendes Einfa milienha us bes. in der bürgerl. Gesellschaft Viola, die; Violen [v ..] Bratsche violett /Adj.j [v ..] blau mit rötlichem Einschlag (4): ein Kleid aus violettem Samt Violine, die; -n [v.,] Geige: ein Konzert für V. und Orchester Viol|n| -konzert, das Konzert für Violine und Orchester; -Schlüssel, der auf der Linie der Note G stehender Notenschlüssel Violoncello, das [v . J Cello Viper, d ie; -, -n [v..] Otter Virologie, die; -, /o. PL/ [v ..] Wissenschaft von den Viren, Viruskrankheiten virtuos /Adj.j [v ..] vollkommen in der Beherr­ schung einer bestimmten (künstlerischen) Technik, vollendet: der Pianist spielte v.; sein virtuoses Vielseitigkeit — virtuos 1279
1280 Spiel; dazu Virtuose, der; -n, -n jmd., der eine bestimmte (künstlerische) Technik virtuos beherrscht: das Konzert des berühmten Virtuosen u . Virtuosi­ tät, die;-, jo. PI j: die V. seines Klavierspiels virulent /Adj./ [v .J Med.: virulente (lebens­ kräftige und deshalb ansteckend wirkende) .Bakte­ rien, Erreger Virus, das, auch der; Viren [ v .. ] sehr kleiner,, m it dem Elektronenmikroskop erkennbarer Eiw e iß - körper, der einem Organismus ähnelt, kein Wachs­ tum und keinen eigenen Stoffwechsel hat und sich nur in lebenden Zellen mit Hilfe von deren Bestand­ teilen zur Fortpflanzung vermehren kann und bei Menschen, Tieren und Pflanzen Krankheiten er- regen kann Virus | -grippe, die Grippe (1); -krankheit, die durch einen Virus verursachte K ra nkh eit visa|frei fAdj.f [v .J : ein visafreier (keine Visa erfordernder grenzüberschreitender) Reiseverkehr Visgge, die; -n [viza:3o] salopp femot. neg.f Gesicht (1.1): er hat eine freche, dumme, gemeine V.; jmdm. in die V. hauen ^s-ä -vis [vizavi:] fPräp. mit Dat.; dem Nomen vor- od. nachgestellt, dem Pers.pron. nur nach- gestellt/ v e ra lten d gegenüber (1): der Park lag seinem Haus v., v. seinem Haus; er wohnte ihr v. 2vis-ä -vis [vizavi:] fAdv.f vera ltend 2gegenüber: der Park liegt v. (von seinem Haus) Visavis, das; - [vizavi:, Gen. u. PI. ..vi:s] ver­ a lte n d 1.1 . Person, die jmdm. gegenübersitzt: er sprach sein V. an 1.2 . etw., bes. Häuserfront, das jmds. Wohnung gegenüberliegt: ein altes' Mietshaus, der Stadtpark war sein V. Visa|zwang, der fo. Pl.f [v ..] Verpflichtung zum Vorweisen von Visa bei der Ein- und Ausreise Visier, das; -s, -e [v.J] 1. zum Zielen dienende Vor­ richtung an (Handfeuerwaffen: das Ziel, einen Reh­ bock im V. haben — 2 . beweglich angebrachter, das Gesicht schützender T eil des mittelalterlichen Helms visieren fsw. Vb.; hatf [v .J etw., jmdn. v . auf etw., jmdn. zielen: einen Zielpunkt, Gegner v.; über den Lauf v. (zielen) Vision, die; -, -e n [v ..] (die Zukunft'betreffendes) Bild, das nur in jmds. Vorstellung vorhanden ist: seltsame, krankhafte Visionen haben, sehen visionär /Adj./ [v..] 1.1 . in der Art einer Vision: visionäre Erscheinungen, Bilder, Zeichen 1.2 . sich in Visionen ausdrückend, Visionen gestaltend: ein visionärer Dichter; etw. mit visionärer Kraft ge­ stalten Visitation, die; -, - e n [v..] das Visitieren: eine V. des Gepäcks vornehmen Visite, die; -, - n [v ..] regelmäßiger Besuch des be­ handelnden Arztes bei den Patienten in einer Klinik : der Arzt ist gerade bei der (morgendlichen) V., kommt zur V., macht V. Visiten [karte, die Karte mit aufgedrucktem Namen (und anderen Angaben zur Person) des Besuchers, die dieser bei einem (offiziellen) Besuch abgibt; O das Schaufenster ist die V. eines Geschäfts (läßt auf die Qualität eines Geschäfts schließen) visitieren fsw. Vb.; hat/ [v..] v eraltend etw., jmdn. durchsuchen: jmds. Wohnung, Kleidung, Taschen v. viskos, viskos jAdj.f [v ..] fachspr. zähflüssig: viskose, viskose Lösungen, Körper Viskose, die; -, fo. Pl.f [v .J Chem. gelbe, zäh­ Virtuose — Vogel flüssige Zelluloseverbindung, die bes. zur Herstellung von Fasern verwendet wird Viskose] -faser, die aus Viskose hergestellte K un st­ faser; -schwamm, der vgl. -faser visuell /Adj.; nicht präd.f [vizujsl] auf dem Sehen beruhend, m it den Augen wahrnehmbar: visuelle Eindrücke, Zeichen; er ist ein visueller (das Ge­ sehene leichter als d as Gehörte aufnehmender) Typ Visum, das; -s, Visa/Visen [v ..] Vermerk in einem Paß , der dessen Inhaber die Einreise in einen Staat, die Ausreise aus einem Staat od. die Durch­ reise durch einen Staat erlaubt: ein V. beantragen* ausstellen vital fAdj.l [v ..] 1. voller Lebenskraft, lebendig: er ist ein vitaler Mensch, ist trotz seines hohen Alters noch sehr v. — 2. /nur attr.f jmds. vitale (lebens­ wichtige) Interessen, Bedürfnisse; eine Präge von vitaler Bedeutung; zu 1 Vitalität, die; /o. Pl.f das Vitalsein: jmd. besitzt, hat eine ungeheure* starke V. Vitamin, das; -s, -e [v ..] vorwiegend in Pflanzen gebildeter, für Menschen und Tiere lebenswichtiger organischer Wirkstoff, der mit der Nahrung auf-■ genommen wird: wasserlösliche Vitamine; Gemüse enthält viel V. C vitamin/Vitamin| -arm \Adj.f arm an Vitaminen: vitaminarme Nahrungsmittel; -gehalt, der fo. Pl.f Gehalt an Vitaminen: der V. der Milch, Zitrone; - m a ngel, der fo. Pl.f ungenügende Zufuhr von Vitaminen; -präparat, das Vitamin(e) enthaltendes Medikament; -reich fAdj.f reich an Vitaminen: eine vitaminreiche Kost, Ernährung; -spritze, die Injektion eines Vitaminpräparates; -stoß, der Zu­ fuhr einer großen Menge von Vitamin(en) Vitrine, die; -, -n [v.J 1 . vorwiegend aus Glas bestehender, k astenförmiger, möbelähnlicher Gegen­ stand, in dem sich Ausstellungsstücke, Waren? be­ finden, die (von allen Seiten) betrachtet werden sollen — 2 . schrankartiges Möbelstück mit Tür und Seitenwänden aus Glas für kostbare, als Zierde dienende Gegenstände vivace jAdv.j [viva:tJe] Mus. lebhaft, munter Vivisektion, die; -e n [vivi..] Med. Biol. opera­ tiver Eingriff an einem lebenden, nicht betäubten Tier zu Forschungszwecken Vizeadmiral, der [f.., auch v .J General der See­ streitkräfte, dessen Dienstgrad dem des Generalleut­ nants entspricht Vizepräsident, der [f.. , auch v . J Stellvertreter des Präsidenten Vlies, das; -es, -e 1. Fell des Schafes und die nach der Schur in ihrer natürlichen Form zusammen hängende Wolle: ein weiches, dichtes, lockeres V. — 2. T e x til. Schicht aus infolge natürlicher H af­ tung zusammenhängenden, nicht in einer Richtung geordneten Fasern Vlieseline, die; -, fo. Pl.f mit Kunstharzen oeL Kautschuk aufbereiteter Vliesstoff, der als ver­ steifende Einlage bei Kleidungsstücken dient Vließ, das s. Vlies Vlies[Stoff, der T e x til, aus einem Vlies (2) her­ gestellter, nicht gewebter Stoff Vogel, der; -s, Vögel 1. zweibeiniges Wirbeltier mit Federn und Flügeln, einem Schnabel aus Horn, das Eier legt und meist flugfähig ist: ein kleiner, bunter V.; einheimische, exotische Vögel; der V. fliegt, schlägt mit den Flügeln, brütet, mausert sich; die
Vögel singen, zwitschern — 2. umg., oft scherzh. /von einem Menschen; nur in Verbindung mit be­ stimmten A dj.j: er ist ein komischer, lustiger V. (er ist komisch, lustig) + (jmdm.) einen V. zeigen (sich selbst mit dem Zeigefinger an die Stirn tippen, um auszudrücken, daß man den anderen, jmdn. für verrückt hält); umg. der V. ist ausgeflogen (der Übeltäter hat sich aus dem Staube gemacht); den V. abschießen (alle anderen übertreffen); s a l o p p ein en V. haben (ver­ rück t sein) Vögel/vQgel) -bauer, das, auch der 2Bauer; -beer- baum, der Eberesche; -beere, die Frucht der Eber­ esche; -ei, das; -flug, der /o. PL/; -frei /Adj.; nicht ad v./ durch die 1Acht von der weltlichen Gemein­ schaft ausgeschlossen und ohne Rechtsschutz: er wurde für v. erklärt; -futter, das Futter für Vögel; - gesiebt, das /PL -er/ längliches Gesicht m it her­ vorspringender Nase und fliehendem Kinn: er hat ein scharfes V.; -haus, das sehr großer Vogelkäfig,bes. in einem Zoo; -käfig,derKäfig(1.2); -künde, diejo. PL/ Ornithologie; -miere, die ]o. Pl.f als Unkraut all­ gemein verbreitete, m eist weißblühende, krautige Pflanze, die manchen Vögeln als Nahrung dient; - n e s t, das; -paradies, das femot.f Landschaft, in der Vögel ungestört nisten und sich vermehren kön­ nen; -Perspektive, die jo, P L /: etw. aus der V. (von oben) sehen, betrachten; -ruf, der: kein V. war zu hören; -schar, die; -schau, die /o. PL/: etw. aus der V. (von sehr weit oben, so daß man einen Überblick hat) betrachten; -scheuche, die 1. auf Feldern, in Gärten aufgestelltes, m it alten Kleidungsstücken behängtes, einer menschlichen Ge­ s talt ähnelndes Gestell z um Fernhalten von Vögeln — 2. sa lopp meist lange und dürre Persern, deren Kleidung sehr lose, faltig an ihrem Körper hängt od. häßlich, geschmacklos ist; -schütz, der staatliche Maßnahmen zur Erhaltung der einheimischen Vögel Vogelschutz) -g ebiet, das Gebiet, in dem der Vogel­ bestand geschützt wird; -w arte, die; - n Einrich­ tung, die der Erforschung der Vogelweit und der Durchführung des Vogelschutzes d ie nt VQgel) -Schwarm, der: ein V. fiel in den Kirsch­ baum ein; -stim me, die; -sStraußsPolitik, die jo. Pl.f das bewußte Nichtbeachten von vorhandenen Gefahren, Schwierigkeiten: jmd. betreibt V .; - warte, die; -n Vogelschutzwarte; -w eit, die fo. Pl.f Gesamtheit der Vögel: die einheimische V .; - zug, der regelmäßig vor Eintritt der kalten Jahreszeit erfolgender Zug bestimmter Vögel in klimatisch günstigere Gebiete Vokabel, die; -, -n [v ..] einzelnes Wort einer Fremdsprache: Vokabeln lernen, abfragen Vok abelh eft, das m eist kleinformatiges Schreibheft zum Einträgen von Wörtern einer Fremdsprache und ihrer Bedeutungen Vokabular, das; -s, -e [v..] jmds. V. der von jmdm. verwendete, jmdm . zur Verfügung stehende Wort­ schatz: er hat ein großes, ungewöhnliches V.; dieses Wort gehört zu seinem täglichen V. vokal fAdj.f [v ..] Mus. für Singstimmen bestimmt: ein vokales Werk; vokale Musik Vokal, der; -s, -e [v..] Laut, der durch das un­ gehinderte Entweichen des ausgeatmeten Luftstromes gebildet w ird : ein heller, dunkler, langer, offener V. Vokalmusik, die fo. Pl.f vokale Musik mit od. ohne Begleitung durch ein Instrument, durch Instru­ mente Volant, der; -s, -s [volarj, auch vold] 1. Falbel: ein Kleid mit Volants'aus Spitze — 2. veraltend Lenkrad eines Kraftfahrzeugs: am, hinter dem V. (des W agens) sitzen Voliere, die; -, -n [volle:ro, ..leire] großer, oft im Freien aufgestellter Vogelkäfig, in dem die Vögel umherfliegen können Volk, das; -(e)s, Völker 1.1 . Bevölkerung eines Landes, Gesamtheit der Bürger eines Staates, Nation: das französische, polnische V.; das V. der DDR; eine Geschichte des deutschen Volkes; die Freundschaft mit allen friedliebenden Völkern; die Völker (Nationalitäten 2) der Sowjetunion 1.2 . Völkerschaft: das V. der Lappen; nomadisierende, von Viehzucht lebende Völker — 2 . fo. Pl.f 2.1 . Gesamtheit der den werktätigen Teil der Gesellschaft umfassenden Klassen und sozialen Schichten: das arbeitende, werktätige V.; das ausgebeutete, von Unterdrückung befreite V.; das V. erhob sich, empörte sich gegen die Gewaltherrschaft; die schöpferischen Kräfte des Volkes; die Überführung der Produktionsmittel in die Hand des Volkes; er stammte aus dem V. 2 .2 . /bezeichnet unter soz. Ver­ hältnissen die Gesamtheit der Angehörigen eines Staates; wird so unter Verschleierung der Klassen­ gegensätze auch im bürgerl. Sprachgebrauch verwen­ det/ : die Abgeordneten sind die gewählten Vertreter des Volkes; zum W ohle des Volkes wirken; Verdien­ ter Arzt, Lehrer des Volkes /Ehrentitel in der DDRf — 3 ./o.P L;vorw. in Verbindung mitbestimmten Adj.f Leute (1): umg. sich unters V. mischen; das junge V. (junge Leute, Jugend); das kleine V. (Kinder 1.1); salopp dieses liederliche V.; ihr seid aber ein blödes V. (benehmt euch dumm, albern) ! — 4 . ein V. Bienen (Gemeinschaft eines Bienenstocks, die aus einer Königin, Arbeitsbienen und zeitweise aus Drohnen besteht) Völker/volker) -fa milie, die Gemeinschaft von fried­ lich zusammenlebenden, freundschaftlich verbunde­ nen Völkern: die sozialistische V.; - freundschaft, die fo. Pl.f freundschaftliches Verhältnis zwischen den Völkern: die Jugend im Geiste der V. er­ ziehen; -gemisch, das Gemisch aus Angehörigen verschiedener Völker; -künde, die jo. Pl.j Wissen­ schaft, die sich mit der Erforschung der Geschichte und Entwicklung ethnischer Gemeinschaften befaßt, Ethnographie; dazu -kundlich /A dj.; nicht präd.f; -m o rd, der /o. Pl.f Völkerrecht verbrecherische Handlungen zur Vernichtung bestimmter nationaler, ethnischer, rassischer Gruppen; -recht, das /o. Pl.f Gesamtheit der Rechtsnormen, die die Beziehungen zwischen den Staaten regeln, internationales R echt: etw. entspricht dem V., steht im Widerspruch zum V.; dazu -rechtler, der; -s, - Jurist auf dem Gebiet des Völkerrechts u. - r e chtlich /Adj.; nicht p räd .j: völkerrechtliche Normen, Verträge; -rechts­ widrig fAdj.f im Widerspruch zum Völkerrecht Völkersch aft, die; -, - e n kleinere, aus einem od. mehreren Stäm m en hervorgegangene ethnische Ge­ meinschaft mit vorkapitalistischer Produktions­ weise: afrikanische Völkerschaften Völker) -Verständigung, die jo. P L / friedliche Über­ einkunft, Einigung der Völker: für Frieden und V. eintreten; -Wanderung, die \vorw. Sg./ 1 . durch gesellschaftliche Veränderungen verursachte Wände- Vogelbauer — Völkerwanderung 1281
1282 Volksabstimmung — Volkstümlichkeit rung von Völkern, Stämmen in Europa, bes. das Vordringen germanischer und slawischer Völker­ schaften nach Süden und Westen im 4. bis 6. Jh. — 2, umg, scherzh. dasistjadie reinsteV. (dassind Scharen von Menschen, die sich in eine bestimmte Richtung bewegen) \; eine V. ins Grüne setzte ein Volks/volks| -abstimmung, die Abstimmung, bei der die Bürger über eine bestimmte, bes, eine grundsätz­ liche politische Frage, unmittelbar entscheiden; - aktie, die jBRDj Aktie mit niedrigem Nennwert, die von einem kap. (Monopol)unternehmen an Werktätige verkauft wird, unter anderem, um bei ihnen eine Illusion von Beteiligung am K apital zu erzeugen; -armee, die 1.1 . jo, PI./ die Nationale V. jAbk. NVA/ (die Streitkräfte der DDR) 1.2 . Volks­ befreiungsarmee; -aufstand, der revolutionäre E r­ hebung der werktätigen M assen; -aussprache, die jo. PL; DDR/ Diskussion im Sinne der M it­ sprache zu grundsätzlichen politischen Angelegen­ heiten, bes. zu Dokumenten, Beschlüssen, in breiten Kreisen der Bevölkerung in einem soz. Land: die V. über den E ntwurf des Fünfjahrplans, die Partei- tagsdokumente (hat begonnen); -befragung, die Abstimmung, durch die die Meinung der Bürger zu einer bestimmten, bes, einer grundsätzlichen politischen Frage erkundet werden soll; -befreiungs- armee, die für nationale und soziale Befreiung kämpfende, aus Angehörigen des werktätigen Volkes gebildete Armee; -begehren, das Antrag eines Teils der Bürger, einer Partei, über einen Gesetzentwurf eine Volksabstimmung durchzuführen; -bewegung, die auf ein gemeinsames Ziel gerichtete Bestrebung des werktätigen Volkes: es entstand eine breite, revolutionäre, patriotische V.; -bildung, die fo. Pl.f Gesamtheit der der wissenschaftlichen, technischen und kulturellen Bildung der Bevölkerung^ bes, der Jugend, dienenden Maßnahmen: fin der DDR/ das Ministerium für V.; - braueh, der im werktätigen Volke (einer bestimmten Landschaß) überlieferte Sitte; -bücherei, die allgemeine öffentliche Biblio ­ thek; -buchhandlung, die zum volkseigenen Sektor des Buchhandels gehörende Buchhandlung; -dem o - kratie, die 1.1 . fo, Pl.f vom Übergang der anti­ faschistischen, antiimperialistisch-demokratischen zur soz. Revolution gekennzeichnete Form der Dikta ­ tur des Proletariats 1.2 . Land mit der Staatsform von 1,1; dazu -demokratisch fAdj.f; -eigen /Adj.; nicht adv.j in der Form von Volkseigentum: ein volks­ eigener Betrieb \/ auch VEB/; der volkseigene Handel; ein volkseigenes Gut //* auch VEG/; - eigentu m , das fo, Pl.f gesamtgesellschaßliches Eigentum im Soz., staatlich-soz. Eigentum, bes. an Produktionsmitteln: das V. schützen; -einkommen, das Nationaleinkommen; -entseheid, der Volks­ abstimmung; -feindlich /Ad]./ gegen die Interessen des werktätigen Volkes gerichtet; -fe st, das festliche, vergnügliche Veranstaltung, an der eine große Menschenmenge teilnim mt; -front, die fvorw. Sg.f politisches Bündnis der fortschrittlichen K räße eines Volkes unter Führung der Arbeiterklasse zur B e­ kämpfung reaktionärer Macht; -gruppe, die natio­ nale Minderheit; -g ut, das volkseigenes Gut (1.1 .2); - h elfer, der ehrenamtlich tätiger Helfer d er Volks­ solidarität ;-herrschaft, die fo. PI .;Staatsform, in der das werktätige Volk die Herrschaß ausübt;.wird unter Verschleierung der Klassengegensätze un d wahren Machtverhältnisse auch von bürgert. Ideologen für die bürgerl. Demokratie gebraucht/; -hochschule, die Einrichtung der Erwachsenenbildung, in der sich Werktätige neben ihrer Berufsarbeit weiterbilden können; -kammer, die jo. Pl.f oberste Volksver­ tretung, höchstes staatliches Machtorgan der DDR : die V. beschließt, verabschiedet ein Gesetz; -kon- trolle, die /o. Pl.f gesellschaßliche Kontrolle der Durchführung von Beschlüssen der Partei- und Staatsführung in einem soz. Staat, bes. die Tätigkeit und Einrichtungen der Arbeiter- und Bauem - Inspektion; -korrespondent, der Werktätiger in einem soz. Land, der der Presse, dem Rundfunk regel­ m äßig aus einem Tätigkeitsbereich berichtet; -künd e, die jo. Pl.f Wissenschaß von der Lebensweise und Kultur des werktätigen Volkes; dazu -kundlich fAdj.; nicht präd.f; -kunst, die fo. PI./ künstlerisches Schaffen des werktätigen Volkes; dazu -künstler, der; - l ied, das im werktätigen Volk überliefertes, oft von einem unbekannten Verfasser stammendes, volks­ tümliches Lied; -m acht, die fo. Pl.f vom werktätigen Volk unter Führung der Arbeiterklasse ausgeübte staatliche M acht: die Errichtung der V.; -marine, die die Seestreitkräße der DDR; -m asse , die /vorw. P l.f die werktätige Bevölkerung, die fortschrittlich handelnden Klassen und Schichten in einer ge­ gebenen Gesellschaft-, die Rolle der Volksmassen in der Geschichte; -m en ge, die Menschenmenge; - m u nd, der jo. Pl.f im werktätigen Volk lebendige mündliche Überlieferung, volkstümlicher Sprach­ gebrauch: der V. sagt, berichtet, daß -musik, die jo. Pl.f im werktätigen Volk überlieferte volks­ tümliche Musik, die meist national od. landschaß-■ lieh geprägt ist; -polizei, die jAbk. VP/ Polizei der DDR: ein Revier, eine Inspektion der V .; -polizist, der Angehöriger der Volkspolizei; dazu -p olizistin, die; -reden, die fPl./ + umg. scherzh. halte keine (langen, endlosen) Volksreden (fasse dich kurz)\; -republik, die jAbk. VR; Bez. für volks­ demokratische, auch antiimperialistisch-dem okrati­ sche Staaten/: die V. Bulgarien; -schule, die v e r ­ a lte n d für alle schulpflichtigen Kinder verbindliche allgemeinbildende Schule im bürgerl. Schulsystem; - Schüler, der v e r a l t e n d Schüler der Volksschule; - Solidarität, die /M assenorganisation in der DDR für freiwillige solidarische H ilfe/;-Souveränität, die Recht des werktätigen Volkes, die Macht innerhalb eines Staates auszuüben: die Verwirklichung der V. im Sozialismus; -stamm, der veraltend Völker­ schaft, Volksgruppe; -stück, das /PL -e/ volkstüm­ liches, oft humoristisches Theaterstück, das meist landschaftlich geprägt (und in M und art abgefaßt) ist; -tan z, der im werktätigen Volk überlieferter volkstümlicher Tanz, der meist national od. land­ schaftlich geprägt ist; -tanzgruppe, die Gruppe von Laienkünstlern, die Volkstänze aufführen; -traeht, die traditionelle Kleidu ng des werktätigen Volkes, bes. der ländlichen Bevölkerung einer bestimmten Landschaft Volkstum, das; -(e)s, /o. PL/ veraltend: Sitten, Bräuche, die im V. (in der Lebenssphäre des werk­ tätigen Volkes, m eist einer bestimmten Landschaß) wurzeln volkstümlich /Adj./ 1 . dem Denken und Fühlen des werktätigen Volkes entsprechend: volkstümliche Lieder, Balladen, Tänze — 2. veraltend er gab eine volkstümliche (allgemeinverständliche) Ein­ führung; dazu Volkstümlichkeit, die; jo. PL/
Volks/Volks] -verbunden /Adj./ engjnii dem werk­ tätigen Volk, m it seinen Interessen verbunden; dazu - Verbundenheit, die; -Verdummung, die; Jo. Pl.j bewußte M anipulierung des werktätigen Volkes im Interesse der imp erial. Bourgeoisie; -Vertreter, der gewähltes M itglied einer Volksvertretung, Abgeordne­ ter; -Vertretung, die 1. aus gewählten Abgeordneten bestehendes wichtigstes Staatsorgan der soz. Demo­ kratie: die oberste V.; die örtlichen Volksvertre­ tungen — 2 . /im bürgert. Sprachgebrauch der Ver­ schleierung der wahren M achtverhältnisse dienende Bez. für ein bürgerl. Parlament! ; -w ählen, die /PL/ freie, in Inhalt und Form einen Ausdruck der Durch­ setzung soz. Demokratie darstellende Wahl einer Volksvertretung; -w eise, die Melodie eines Volks­ liedes; -wirt, der jnoch BRDj Fachmann auf dem Gebiet der Volkswirtschaftslehre; -Wirtschaft, die 1. Gesamtheit der für die Produktion, Verteilung und Konsumtion materieller Güter notwendigen ökonomischen und wissenschaftlich-technischen P r o ­ zesse und Einrichtungen eines Landes: die soziali­ stische, kapitalistische V .; der staatliche, genos­ senschaftliche Sektor der V. — 2. fo. PI .; noch B RDj Volkswirtschaftslehre; -Wirtschaftler, der; -s, - / noch BRDj Volkswirt; -wirtschaftlich /A dj.; nicht präd.; zu -Wirtschaft 1 /: der volkswirtschaft­ liche Wert, Nutzen dieser Forschungen; ein v. wichtiger Betrieb; die volkswirtschaftliche / Masseninitiative Volkswirtschafts| -lehre, die jo. PI.; noch BRD; Teilgebiet der Wirtschaftswissenschaft!; -plan , der jeweils für ein Jahr geltender Plan zur Entwicklung der Volkswirtschaft und des gesamten gesellschaft­ lichen Lebens in einem soz. La nd Volks|zählung, die; -en statistische Untersuchung zur Feststellung der Anzahl der Bevölkerung eines Landes und zur Erfassung bestimmter Daten in der Bevölkerung voll /Adj./ 1 . m it einem bestimmten Inhalt (1.1) ver­ sehen, angefüllt 1.1 . ein volles Glas; ein voller Teller, Topf; eine volle Tüte, Flasche; ein voller Bus, Saal; er spricht mit vollem Mund; der Eimer ist (bis zum Rand, nur halb, ganz) v . ; der Saal war /* brechend v .; er hat beide Arme, die Hände v. (trägt mi tbeiden Armen, Händen gleichzeitig etwas); O umg. ich bin jetzt wirklich v. (satt 1); salopp er ist v. (stark betrunken) 1.2 . /wird bei Mengen­ angaben unflektiert dem zugehörigen Subst. nach­ gestellt, wenn der Inhalt bereits vorher erwähnt od. a ls bekannt vorausgesetzt w irdj: die Suppe schmeckte ihm so gut, daß er zwei Teller v. aß 1.3 . /in Ver­ bindung mit einem unflektierten od. im Gen. od. auch Dat. stehenden S ub st.; wird dem Bezugswort nach­ gestellt; neben v oll wird auch v oller gebraucht/: ein Glas v., voller Wein; ein Korb v., voller (frischer) Eier; eine Flasche v. saurem Most; der Saal war v., voller (aufgeregter) Menschen; fauch mit von od. mit/ eine Baste v. von, mit Spielsachen; O sein Herz ist v., voller (aufrichtiger) Liebe; er ist v. von Haß, Dankbarkeit — 2.1. rund in den Kon­ turen: sie h at ein volles Gesicht, volle Lippen, Arme; sie ist voller (dicker) geworden 2.2 . / nicht adv./ volles (in großer Menge, dicht gewachsenes) Haar 2.3 . kräftig (1.2) und klangvoll tönend: volle Töne, Akkorde; mit voller Stimme singen, spre­ chen — 3 . vollständig, ganz: die volle Menge, Zahl, Summe; ein volles Dutzend; den vollen Preis zahlen; er mußte eine volle Stunde, ein volles Jahr warten; er unterschrieb mit vollem Namen; für etw. die volle Verantwortung tragen; etw. in vollstem Ernst sagen; für etw. vollstes Verständ­ nis haben; die Bäume stehen in voller Blüte (sind vollständig erblüht); die Maschine läuft, arbeitet auf vollen Touren (auf Hochtouren), mit voller Maschinenkraft; das war ein vo ller (großer) Sieg, Erfolg; er bekam seinen Lohn v. ausgezahlt; er muß den Preis v. bezahlen; sie arbeitet nicht mehr v. (arbeitet verkürzt); er ist für seine Tat v. verant­ wortlich - f etw. v . und ganz (völlig) billigen, verstehen; jmdn., etw. nicht für v. nehmen (jmdn., etw. nicht ernst nehmen, nicht gelten lassen); aus dem vollen schöpfen, wirtschaften, (alles reichlich zur Ver­ fügung haben); umg. in die vollen gehen (ver- schwenderich m it Geld, K r a ft umgehen); — das, sein Geld mit vollen Händen ausgeben; den /* Hals nicht v. (genug) kriegen; aus vollem / Halse lachen, singen; alle, beide / Hände v. zu tun haben; v. wie eine / Haubitze sein; die / Hosen y. haben; jmdm. die / Hucke v. hauen, lügen; jmdm. die / Jacke v. hauen, lügen; die / Jacke v. kriegen; den /* Kanal v. haben; aus voller / Keh­ le singen; den / Kopf v. haben; über jmdn., etw. des/ Lobesv.sein:das/ Maßistv.;den/ Mund v. nehmen; die / Nase v. haben; den / Rachen nicht v. (genug) kriegen; die Schnauze v. haben; etw. in vollen Zügen genießen - voll /in Verbindung mit Subst/ mit (viel): / z. B. gehaltvoll Voll/Voll| 7auf, -a uf /Adv./ 1 .1 . vollständig (1.2): sie waren damit v. zufrieden 1 .2. er hat damit v. (genug, reichlich) zu tu n; -au to m at, der technische Vorrichtung, Maschine m it automatisch gesteuerter Arbeit (1.4); dazu -automatisch /Adj.f: eine voll­ automatische Waschmaschine, Taktstraße; -auto­ matisiert /A dj./ ausschließlich mit Vollautomaten ausgerüstet: eine vollautomatische Werkanlage; - bad, das Bad für den ganzen Körper; -hart, der dichter Bart an Wangen, Kinn und Oberlippe; -be­ schäftigt /Adj.; nicht adv./ die normale Arbeitszeit eines Werktätigen ableistend: der Betrieb hat 300 vollbeschäftigte Mitarbeiter; -besehäftigten- einheit, die /Abk. VBE/ die Arbeitszeit einer voll be­ schäftigten Person repräsentierende rechnerische Größe in Planung und Statistik, auf die die Arbeits­ zeit der verkürzt arbeitenden Personen anteilmäßig bezogen w ird; -besehäftigung, die /o. PI .; von bürgerl. Ökonomen geprägte und vorwiegend für den Zustand der kap. Wirtschaft (in der Zeit der Hochkonjunktur) gebrauchte Bez., bei dem nur ein sehr geringer Pr o­ zentsatz der Arbeitskräfte arbeitslos i s t/: wirkliche V. (Realisierung des-Rechts auf Arbeit für alle) ist nur im Sozialismus gegeben; -besetzt lAdj.; vorw. attr./ völlig besetzt: ein vollbesetzter Bus; -besitz, der /in der Verbindung/ im V. seiner K räfte, Sinne sein (über seine K räfte, Sinne voll verfügen können); - h ier, das /o. Pl.j Bier mit einem Gehalt an Stamm­ würze von 11 bis 13 Prozent; -blut, das Vollblüter: dieses Pferd ist ein englisches V.; -blüter, der; -s, - reinrassiges Pferd, das von Tieren aus arabischer od. englischer Zucht abstammt; -blütig /A dj./ 1. /nicht adv./' aus reinrassiger Zucht stammend: ein v oll­ blütiges Pferd — 2 . voller Lebenskraft und Tempe­ rament: er ist ein vollblütiger Mensch; -blutpferd, volksverbunden — Vollblutpferd 1283 82 Wörterbuch
1284 vollbringen — vollpumpen das Vollblüter; -bringen /hat vollbracht/ etw. bis zum völligen Abschluß durchführen, tun: er v o ll­ brachte große Leistungen, ein gutes Werk, hat es mit großer Energie vollbracht; -busig fA dj.; nicht adv./ mit stark entwickelter Brust (2): eine vollbusige Frau; -dampf, der jin der Verbindungj mit V. m it voller Kraft der Maschinen: das Schiff fuhr mit V.; O um g . mit V. (schnell, fleißig) arbeiten; - d ünger, der meist mineralischer Dünger, der Stick­ stoff, Phosphorsäure und K a li enthält Völlegefühl, das jo. Pl.j Gefühl übermäßigen S att­ seins voll| -enden /hat vollendet; / auch vollendet/ etw. Begonnenes zu Ende führen, zum Abschluß bringen: wir haben das Werk, den Bau vollendet; + jmdn. vor vollendete / Tatsachen stellen; -endet /Adj.; / auch vollenden/ 1 .1 . unübertrefflich, ausgezeich­ net, vollkommen: er ist ein vollendeter Redner, Schauspieler; er hat das Musikstück v . g espielt 1.2 . /nur a ttr .; drückt im negativen Sinne einen hohen Grad aus/: jmd. ist ein vollendeter (sehr großer) Heuchler; das ist (ein) vollendeter Blödsinn! vollends fAdv.j 1. völlig, ganz und gar: die Sonne brach nun v. durch; das wird ihn v. verärgern — 2. vor allem: die Landschaft ist sehr reizvoll, v. jetzt im Frühling Voll/voll| -endung, die. fo. Pl.f 1. /zu vollenden/: der Bau der Talsperre steht vor seiner V., geht seiner V. entgegen — 2. Vollkommenheit, Per­ fektion: sein Klavierspiel war von höchster V.; entwickelt jA dj.; nur attr./ körperlich, geistig ganz entwickelt, vollständig ausgebildet: das Gewicht eines vo llentwickelten Tieres Völlerei, die; /o. Pl.j Unmäßigkeit im Essen und Trinken: jmd. neigt zur V. Voll/voll| -erntem aschine, die Erntemaschine, m it der alle für die Bergung der Ernte notwendigen Arbeitsgänge ausgeführt werden können: eine V. für Getreide, Rüben; -essen, sich /Vb./ umg. so viel essen, bis man völlig satt ist Volleyball, der fo. P l.j [volibal] Ballspiel zwischen zwei Mannschaften, bei dem der Ball nach bestimm­ ten Regeln mit den Händen über ein Netz ge­ schlagen werden m uß voll/Voll| -fett /A dj.; von Milchprodukten/ sehr fett­ haltig, mit nicht reduziertem Fettgehalt: vollfetter Käse; -führen /hat vollführt/ etw. machen, tun: er vollführte einen mächtigen Sprung, hat große Taten vollführt; -füllen /Vb./ etw. ganz füllen: ein Glas, den Tank v.; - gas, das /in den Verbindungen/ V. geben (die Fahrt des A utos, Motorrads aufs äußerste beschleunigen); mit V. (mit größtmöglicher Ge­ schwindigkeit) fahren; -g efühl, das /in der Ver­ bindung/ im V. v o n etw . in gefühlsbedingter Über­ zeugung: er tat, sagte das im V. seiner Überlegen­ heit; -gießen /Vb.j 1. etw. durch Hineingießen einer Flüssigkeit füllen: das Glas, den Eimer v. — 2. umg. etw., jmdn. durch Verschütten von Flüssig­ keit beschmutzen: das Kind hat den Teppich (mit Milch) vollgegossen; -gültig /Adj.; vorw. attr./ un­ eingeschränkt gültig: vollgültige Dokumente, B e­ weise; -heulen / Vb.j + jmdm. die Ohren v.; -id iot, der salopp Schimpfw. großer Dummkopf, Trottel: du V .! völlig /Adj.; nicht präd.j vollständig, uneinge­ schränkt, restlos: etw. v . verstehen, vergessen; v. betrunken sein; völlige Gewißheit erlangen; es herrschte völlige Ruhe, Windstille; du hast v. recht; das ist v. unmöglich VQll/Voll| -inhaltlich jAdj.; vorw. adv./: einen An­ trag, Vorschlag v . (den Inhalt in allen Punkten be­ treffend) unterstützen, billigen; -invalidität, die völlige Arb eitsunfähigkeit wegen eines körperlichen, geistigen Schadens; -jährig /A dj.; nicht adv./ in einem Alter, das zu bestimmten zivil- und famtlien­ rechtlichen Handlungen und zur Wahrnehmung we­ sentlicher politischer Rechte berechtigt: der Täter war noch nicht v.; dazu -jährigkeit, die; /o. Pl.j; - jammern /Vb.j -j- jmdm. die / Ohren v.; - kaskoversicherung, die Kaskoversicherung gegen sämtliche Schäden; -komfort, der: eine Wohnung mit V. (mit kompletter moderner technischer A usstat­ tung) vollkommen /Adj./ I . /vpllkommen; nicht präd.j vollständig, völlig, uneingeschränkt: vollkommene Einigung erzielen; es herrschte vollkommene Ruhe, Finsternis; etw. v . verstehen; ich bin v. deiner Meinung — H . /vollkQmmen/ 1.1 . seinem Wesen entsprechend voll ausgebildet, ohne Fehler gestaltet: ein vollkommenes Kunstwerk; die vollkommene Schönheit der Rose; keiner ist v. 1 .2 . /nur präd.j sein Glück, die Finsternis war v. (überaus groß); zu II.1.1 Vollkommenheit, die; -, /o. Pl.j Voll/voll| -kornbrot, das aus grob gemahlenem, alle Bestandteile des Getreidekorns enthaltendem M ehl gebackenes dunkles Brot; -kriegen /Vb.j umg. etw. ganz füllen können: er kriegte den Korb schnell (mit Pilzen) voll; -kritzeln / Vb./ umg. etw., bes. Papier, ganz m it Schnörkeln, Schriftzeichen bedecken; - laden /Vb.; Schreibg. volladen/: den Wagen v. (so beladen, daß er ganz gefüllt ist); -laufen /Vb.; Schreibg. vollaufen/ 1.1 . einen Eimer, die Bade­ wanne v. (sich völlig mit Flüssigkeit füllen) lassen 1.2. salopp erhat sich v. lassen (hat sich betrunken); -m a chen jVb.j 1.1 . umg. etw. ganz füllen: den Eimer v. 1.2. salopp das Kind hat die Hosen voll­ gemacht (seine Notdurft in die Hose verrichtet) — 2. um g. etw., sich beschmutzen: das Kind hat das Tischtuch, sich ganz vollgemacht; -}- das macht das / Maß voll; -macht, die; -en 1. jmdm. von jmdm. erteiltes Recht, etw. an dessen Stelle tun zu dürfen: jmdm. (die) V. (zum Unterschreiben) geben, erteilen, übertragen; jmdn. m it allen Voll­ machten ausstatten; seine V. mißbrauchen, über­ schreiten — 2 . Schriftstück, das 1 ausweist: eine V. ausstellen, vorweisen;-matrose, derSeem annsspr. Seemann mit abgeschlossener Au sbildung; - m e ­ chanisiert /Adj./: eine vollmechanisierte Baustelle (eine Baustelle, auf der alle Arbeitsgänge auf maschi­ neller B asis ablaufen) ; -m ilch, die Frischmilch mit nicht reduziertem Fettgehalt; -milchschokolade, die; -m o nd,derjo.PI./derMondinder Phase, in der seine der Erde zugewandte Seite vollständig zu sehen ist: es ist, wir haben heute V .; -mondgesicht, das jPl. -er/ umg. spött. volles, rundes Gesicht: er hat ein V.; - mündig /Adj./ fachspr. /von Wein, Bier/ kräftig im Geschmack: ein vollmundiger Wein; -narkose, die Narkose mit vollständiger Ausschaltung des B ewußt­ seins: jmdn. in V. operieren; -packen /Vb.j: die Koffer, Kisten v. (so viel in die Koffer, Kisten packen, daß sie ganz gefüllt sind); -pension, die jo. PI ./ Unterkunft m it Übernachtung und Vollver­ pflegung: ein Zimmer mit V.; -pfropfen /Vb./ umg. etw. vollpacken: die Aktentasche v .; -pumpen / Vb.j
Vollreife — vo n 1285 1. etw. durch Hineinpumpen mit einer Flüssigkeit, einem Gas ganz füllen: den Reifen mit Luft v. — 2. umg. sich mit etw. v. etw. (in großer Menge) in sich aufnehmen: er h at sich mit Sonne, Wissen, frischer Luft vollgepumpt; -reife, die höchster R eife­ grad: die V. der Weintrauben; -saugen, sich fVb.f etw. saugt sich voll etw. füllt sich 1 .1 . allmählich m it Flüssigkeit: der Stoff, Schwamm h at sich (mit Wasser) vollgesaugt, vollgesogen 1.2 . durch Ein ­ saugen einer Flüssigkeit: die Mücke hat sich mit Blut vollgesaugt, vollgesogen; -schlagen fVb.; hat/ -fsichden/ Bauchv.; -schlankfAdj./ verhül­ lend jbes. von Frauen/ ein wenig dick, rundlich:siehat eine vollschlanke Figur, ist v.; -schmieren fVb.f 1. u m g . sich, etw. beschmutzen: sich das Gesicht (mit Ruß) v.; er hat sich mit Lehm vollgeschmiert — 2 . s a lo p p femot. neg.j etw. vollschreiben; -schreiben jVb.l etw., bes. P apier, ganz mit Schriftzeichen bedek- ken: ein Blatt, Notizbuch v.; -ständig fAdj.f 1.1 . /be­ zogen auf Zählbares/ alle dazugehörigen Teile, Stücke umfassend: ein vollständiges Verzeichnis der Werke des Dichters;diese Sammlung ist nicht ganz, ist fast v.; die Gruppe ist noch nicht v. (ver­ sammelt) 1.2 . /bezogen auf das Ausmaß einer Sache/ ohne die geringste Einschränkung, uneingeschränkt: die vollständige Wiederherstellung seiner Gesund­ heit; jmdm. vollständige Freiheit lassen; es herrsch­ te vollständige Finsternis; etw. v . vergessen; das genügt mir v .; dazu -ständigkeit, die; -, jo. Pl.f; - Stellen fVb.f einen Raum (mit etw.) v. in einen Raum soviel wie möglich (von etw.) stellen, einen Raum ganz (mit etw.) füllen: das Zimmer mit alten Möbeln v .; - stopfen /Vb.j umg. etw. vollpacken; - strecken /hat vollstreckt/ eine rechtlich wirksame Entscheidung verwirklichen: ein Urteil, eine Strafe v.; das Urteil wurde sofort vollstreckt; dazu - Streckung, die; -, -e n : die V. eines Urteils -syn­ thetisch jA dj. ; nicht adv./ ausschließlich aus Kunst­ fasern hergestellt; -tanken fVb.f 1 .1 . ein Auto, Flug­ zeug v . den Treibstoffbehälter eines Autos, Flugzeugs vollständig füllen: dasAuto, Flugzeug v. 1 .2 . sa lopp scherzh. sich v. (sich betrinken); -tönend fAdj.; vorw. attr.f kräftig und klangvoll tönend: eine vo ll­ tönende Stimme; -transistoriert fAdj.; nicht adv./ T ech n . ausschließlich mit Transistoren ausgerüstet; - treffer, der 1. Schuß, Schlag mitten ins Ziel: das Haus ist durch einen V. zerstört worden — 2. umg. das Buch wurde ein V. (hatte eine große Wirkung, viel Erfolg); -trinken, sich/ Vb.f übermäßig viel trin ­ ken; sich betrinken; -trunken /Adj.f völlig betrunken; -Verpflegung, die fo. Pl.f: ein Urlaubsplatz m it V. (mit vollständiger Verpflegung); -Versammlung, die Versammlung aller Mitglieder, Mitarbeiter: die V. der Vereinten Nationen; -waise, die /meist im Unter­ schied zu Halbwaise/ Kind , das beide Elternteile durch Tod verloren hat; -wertig /Adj.f alle dazu­ gehörigen nötigen Eigenschaften aufweisend, den vollen, uneingeschränkten Wert besitzend: ein e v o ll ­ wertige Arbeit, Ernährung; jmdm. (einen) v o ll­ wertigen (gleichwertigen) Ersatz (für etw.) leisten; - zählig fA dj.; vorw. adv. u. präd.f alle dazugehören­ den, nötigen Personen, Teile umfassend, die voll­ ständige Anzahl aufweisend: sie waren (noch nicht) v., v. versammelt; -ziehen /hat vollzogen/ 1 . etw. o ffiziell A u fgetragenes, Festgelegtes ausführen, ver­ wirklichen : einen Auftrag v . ; ein Urteil, die Trau­ ung v. — 2. etw. vollzieht sich in bestimmter Weise etw. geschieht in bestimmter Weise, geht in be­ stimmter Weise vor sich: dieser Vorgang, diese Wandlung vollzieht sich gesetzmäßig, zögernd, unbewußt; -zug, der fo. Pl.f das Vollziehen (1): den V. des Urteils aufschieben Volontär, der; -s, -e [volon.., voloq..] 1 . Ab­ iturient, der vor Aufnahme des Journalistikstudium s in einer Redaktion tätig ist — 2 . fvorw. in der kap. Wirtschaftf jmd., der zu seiner (kaufmännischen) Ausbildung unentgeltlich od. gegen geringes Entgelt und nicht im Lehrverhältnis arbeitet Volt, das; -/ -es/-s, - {y.^ fAbk. V .; Maßeinheit der elektrischen Spannung/ Volumen, das; -s, -/Volumina [v ..] 1 . räumliche Ausdehnung eines Körpers, Rauminhalt: das V. des Würfels, einer Kugel berechnen — 2 . Gesamtmenge von etw. innerhalb eines bestimmten Zeitraums: das V. des Handels, der chemischen Produktion voluminös fAdj.f [v ..] von verhältnismäßig großer räumlicher Ausdehnung, umfangreich: ein v olu ­ minöser Felsbrocken, Sessel, Rucksack vom fPräp. von -j- Lat. (dem) von 1der, xdas/; / von 1, 2.1.1, 2.1.3, 3, 4.4, 4.5, 5.1, 5.3, 6.1, 6.3, 7.2, 7.3, 7.4, 8, 9; fin vielen Fällen heute nur vom/: er stammt v. Lande von fPräp. mit Lat.; / auch vom/ 1 . fräuml.f 1.1 . /weist auf den Ausgangspunkt, den Standort als Ausgangspunkt hin/ 1.1.1. der Zug kommt v. Ber­ lin; jmdn. v . der Seite ansehen; etw. schon v. weitem erkennen, v . draußen hören können 1.1 .2 . fin Korrelation mit Präp., die den Zielpunkt angeben/: v . Leipzig nach Dresden fahren; ein Buch v. vorn bis hinten durchlesen; v ___zu / *zu 1.1.3. 1 .1 .8 . fin, Verbindung mit dem Subst. od. Adv. nachgestelltem her, herab,herauf, aus/: vom Meer, v . derKüste herwehteein starkerWind;vom Turm aus hat man eine weite Sicht 1.2 . jweist auf den Bezugs­ punkt für die Kennzeichnung einer räumlichen Lage, den Anfangspunkt einer räumlichen Erstreckung hinf 1.2 .1 . er war v. der Stadt noch weit entfernt; die Klingel befindet sich links v. der Tür 1.2 .2. fin Korrelation mit Präp., die den Endpunkt einer Er­ streckung angeben/: das1 Baugelände erstreckt sich v. hier bis zur Autobahn; die Entfernung v. der Erde (bis) zum Mond 1.2 .8 . fin Verbindung mit nachgestelltem an, ab, aus/: der Brief muß v. hier an geändert werden; v. hier aus ist es nicht mehr weit bis zu unserem Haus 1.3 . /weist beim Entfer­ nen, Trennen auf den Ausgangspunkt und die davon wegführende Richtung hinf: das Bild v. der Wand nehmen; v. zu Hausefortgehen; sich v. jmdm., etw. nicht trennen können; jder Ton liegt auf von/ etw. v. sich werfen, tun 1.4 . /weist auf die Herkunft, den Ursprung hin (vgl. 6 .1)/: er ist v. auswärts, stammt nicht v. hier; umg. er ist v. (xaus 2) Berlin — 2. fzeitl.f 2.1 . Iweist auf den Anfangspunkt eines zeitlichen Ablaufs, einer bestimmten Zeitspanne hinf 2.1 .1 . fin Verbindung mit nachgestelltem an, ab, auf, her/: (vgl. 1.1.3, 1.2.3) v. nun, jetzt, heute, morgen, Kindheit an; ich habe das v. Anfang an gewußt; um g. v . heute ab"1; v. Kindheit, (frühester) Jugend auftreibt er Sport; sie kannten sich vom Urlaub her 2.1 .2 . finden Verbindungen/ v. / neuem; v. / vorn 2.1 .3 . / in Korrelation mit Präp., die den Endpunkt einer bestimmten Zeitspanne angeben/: in der Zeit v. 9—12 Uhr ; das Geschäft ist v. Montag bis Freitag geöffnet; sie arbeitet v. morgens bis abends; v. ... 82*
1286 voneinander — vor- zu / xzu 2.2 — 3 . /weist auf eine untere Grenze als Ausgangspunkt hin; oft mit dem Subst. od. Adv, nachgestelltem an/: im Sonderverkauf gab es Taschen v. acht Mark an; vom Abteilungsleiter (an) aufwärts — 4 . /modal/ 4.1 . /vor Angaben einer charakteristischen Eigenschaft von jmdm ., etw./: ein Mann v. kräftiger Gestalt, aufrichtiger Gesin­ nung, erstaunlichem Mut; ein Schriftsteller v . Rang, Format, großem Ruf; eine Reportage v. großer Aktualität; für uns ist das v. Vorteil, v. (großem) Nutzen, V. größter Wichtigkeit 4.2 . /weist vor M aß-, Zahl- und Wertangaben auf eine nähere Charakterisierung hin/: ein Brett v. zwei Meter Länge; eine Wanderung v. drei Stunden; ein Paket v. acht Kilo; ein Winkel v. 90 Grad; eine Stadt v. einer Million Einwohner 4.3 . /vor Stoff- namenj xaus (4): ein Kleid v. Seide; ein Ring v. echtem Gold 4.4 . /w eist vor temporalen Angaben auf eine nähere Charakterisierung hin/ : er erinnert sich an das Gespräch v. gestern; eine Frau v. heute (eine moderne Frau) 4.5 /vor Angaben, die das Mittel bezeichnen/ : er hat das v. seinem Lohn, Taschen­ geld gekauft; er kann v. seinem Einkommen gut leben — 5« /kausal/ 5.1 . auf Grund (II.1.3): er ist müde v. dem weiten Weg; er erwachte v. dem Lärm 5.2 . /in Verbindung mit wegen/ von + Gen. eines Subst. o. Art, + wegen: v. Berufs wegen (auf Grund des Berufes, beruflich); v. Staats wegen (durch den Staat) 5.B. /in passivischen Sätzen, wenn das logische Subjekt unmittelbare Ursache des Ge­ schehens ist/ :das Kind wurde v. der Mutter gerufen; er wurde v. einem Auto angefahren; sie wurde v. ihren Sorgen niedergedrückt — 6 . /steht als Teil einer p räp. Verbindung, die ein Genitivattribut ver­ tritt/ 6.1 . /weist auf die Zugehörigkeit, den Besitzer, den Schöpfer eines Kunstwerks hin (vgl. 1 .4)/: die Einwohner v. L; er ist ein Freund v. mir; man hörte den Lärm v. Kindern; hier liegt ein Heft v. Peter; umg. dort steht das Glas v. Peter (Peters Glasp; er liest ein Gedicht v. Bertolt Brecht; es wurde eine Oper v . Mozart gespielt 6.2 . /schließt an ein Verbalsubst. d as Objekt des entsprechenden trä n- sitiven Verbs an/: der Verkauf v. Obst; der Bau v. Autobahnen 6.3 . /weist darauf hin, daß etw., jmd. Teil einer Menge ist/:er hat v. dem Geld die Hälfte bekommen; jeder v. uns, keiner v. ihnen ist dazu bereit; Tausende v . Einwohnern nahmen an der Kundgebung teil; er hat viel v. der Welt gesehen — 7.1 . um g. /weist auf die Gattung hin in Verbindung m it einer bildhaft umschriebenen hervorstechenden Eigenschaft/ : er ist ein Riese v. einem Mann (ein riesengroßer M ann), ein Muster v. einem Schüler (ein musterhafter Schüler) 7.2 . hinsichtlich: er ist klein v. Statur; sie ist ein Ausbund v. Klugheit; er ist Lehrer v . Beruf; /in Verbindung mit nach­ gestelltem her/ der Lehrstoff ist v. der Sache her recht schwierig 7.B. /weist auf die Person hin, über deren Verhaltensweise eine bestimmte Aussage ge­ macht wird/: das war klug v . dir (deinerseits); es war vernünftig v . deinem Bruder, so zu reagieren 7.4 . 1über (3.2 .2): v. jmdm. sprechen; v. etw. er­ zählen* schreiben, berichten, lesen; ich weiß nichts v. ihm, v. der Sache — 8. /Abk. v .; Bestandteil mancher Eigennamen, der früher die Zugehörigkeit zum Adel angab/: Alexander v. Humboldt; J. W. v . Goethe — 9 . /in fester Abhängigkeit von Verben, Subst., A dj./\ v. jmdm., etw. abhängen, abhängig sein; die Abhängigkeit v . jmdm., etw. + umg. v. wegen (das kommt nicht in Frage)! von| -einander /Adv./ einer, eines vom anderen: die beiden fordern viel v .; die beiden Hälften v. tren­ nen; zwei weit v. entfernte Orte; sie sind v. ent­ täuscht; sie wußten alles v.; - nöten /Adv./ etw., jmd. ist v. etw., jmd . ist nötig, dringend erforderlich: größfce Eile, schnelle Hilfe, ein Arzt ist hier v.; - statten /Adv.; in der Verbindung/ etw. geht in bestimmter Weise v. etw. verläuft (6) in bestimmter Weise:die Arbeit geht rasch, zügig, ohne Störung v. xvor /Präp. mit Dat. u. Akk.; / auch vorm, vors/ 1. /räumt./ 1.1. /mit Dat.; gibt die Lage an/ im Be­ reich der Vorderseite von etw., jmdm . (aus der Sicht des Betrachters): er wartete, stand v. dem Kino; das Auto hielt v. dem Haus, kurz v. der Kreuzung; im Theater v. jmdm. sitzen 1.2 . /mit Akk.; gibt die Richtung an/ in den Bereich der Vorderseite von etw., jmdm. (aus der Sicht des Be­ trachters) : er stellte sich v. das Kino, den Spiegel; das Auto fuhr bis v. das Haus; sich v. jmdn. setzen; sich beim Husten die Hand v. den Mund halten — 2. /mit Dat.; weist auf eine Rang-, Reihenfolge hin; betont die erste Stelle gegenüber der zweiten, den folgenden/: jmdm. v . einem anderen, einer Sache v. einer anderen den Vorzug geben; er war v. mir an der Reihe — B. /zeitl.; mit Dat./ 3 .1 . /weist auf einen Zeitpunkt hin, der einem anderen Zeitpunkt od. einem bestimmten Vorgang vorausgehtf: es ist fünf Minuten v. sieben Uhr; im Jahre 753 v. un ­ serer Zeitrechnung /Abk. v .u .Z ./; v. dem Schlafen­ gehen; er wird nicht v. morgen früh, v. Abend ein­ treffen B.2. /weist auf einen Zeitpunkt hin, der eine bestimmte Zeitspanne zurückliegt/: er ist v. drei Tagen, v. vier Wochen zurückgekommen; das ge­ schah v. Jahren, v. langer Zeit — 4 ../mit Dat. ; weist auf eine zeitliche Reihenfolge hin/: er ging v. uns (eher als wir) weg, war v. uns da — 5. /mit Dat./ 5.1 . in Gegenwart, im Beisein von: etw. v. Zeugen erklären; etw. v . allen Leuten tun 5.2 . jmdm., einer Sache gegenüber, in Hinblick auf: die Achtung, den Respekt v. jmdm. verlieren; jmdn. v . einer Ent­ täuschung bewahren; sich v. einer Erkältung schützen 5.3. v . jmdm., etw. davonlaufen (davon- laufen, um jmdm ., einer Sache zu entgehen) — 6. /kausal; mit Dat.; o. Art./ auf Grund von, wegen, infolge: v. Freude, Glück strahlen; v. Angst, Kälte zittern; v. Schmerzen stöhnen; in dem Zimmer konnte man v. Qualm nichts sehen — 7. /mit Dat.; in fester Abhängigkeit von Verben, Subst./: sich v. etw. ekeln, fürchten; die Furcht v. Krankheit 2vor /Adv.; in Aufforderungen/ nach vorn (1): Frei­ willige v .!; zwei Schritte v .! -j- da gab es kein Vor und (kein) Zurück (keinen Ausweg) mehr; — ^ nach wie v. vor- /trennbare, cxets betonte Partikel vor Verben und deren substantivischen Ableitungen, die in Verbin­ dung mit dem Grundwort bestimmte produktive B e­ deutungstypen bildet/ 1 . sich vorwärts bewegend, nach vorn: /* z. B . vorpreschen, vorstürmen — 2. an der Vorderseite, davor: /* z. B . vorbinden, Vorhängen — B. a us , zwischen etw. heraus sichtbar werdend, hervor: z. B . vorgucken, vorragen — 4. zu einem Ort, einer Person hin: z. B. Vorfah­ ren, vorladen — 5 . /in Part. Prät.f weiter vorn: / z. B. vorgenannt — 6 .1 . der eigentlichen, endgülti­
vorab — vorausschauen 1287 gen Handlung vorausgehend’. / z. B . vorbereiten, vormontieren 6.2 . auf einen späteren Zeitpunkt bezogen: / z. B . Vorarbeiten — 7.1. einen späteren Zeitpunkt näher an die Gegenwart heranrückend: 2. B. vordatieren, vorverlegen 7.2. lim Part. Prät.f bereits vorher: / z. B. vorbelastet, vorbestraft — 8.1 . sich an eine anwesende Person, Personengruppe wendend: / z. B . vorklagen 8.2. eindringlich er­ mahnend, tadelnd: z. B . Vorhalten, vorwerfen — 9. eine herausragende Stellung innehabend: / z. B . vorherrschen vorab jAdv.j Zunächst, im voraus: v. sei gesagt, daß ... Vor| -abdruck, der jPl. -e/ 1. das Abdrucken vor der eigentlichen Veröffentlichung — 2 . das vor der eigentlichen Veröffentlichung Abgedruckte; -abend, der Io. PLI 1 . Abend, der einem Tag mit einem be­ sonderen Ereignis vorausgeht: am V. der Prüfung, seiner Abreise — 2 . Zeitabschnitt, der einem histo­ rischen Ereignis unmittelbar vorausgegangen ist: am V. des Zweiten Weltkrieges, der Reformation; -ahnung, die Gefühl, daß etw. (Unangenehmes) ein- treten w ird: ihn befiel eine (böse, schlimme) V. vor$n/Adv./ [..ran; Trennung: vor|an]l. vor jmdm., etw. her, an der Spitze einer Gruppe: wir wanderten, der Vater immer v.; jmdm., einer Sache v.: dem Festzug v. marschierte eine Musikkapelle — 2 . die Kinder tobten wild herum, (allen) v. (besonders) der Jüngste voran| -bringen jVb.j etw., jmdn. v . es (durch eigenes Zutun) dahin bringen, daß etw.,jmd. vorankommt (1): die Frühjahrsbestellung, Ausbauarbeiten (rasch, zügig) v.; -gehen /F&./ 1. vcr jmdm., etw. hergehen, an der Spitze gehen: der Bergführer ging (den Touristen) voran; jmdn. v . lassen — 2. /von Tex­ ten! sich unmittelbar vor etw. Gedrucktem, befinden: jvorw. im, Part. Präs./ das vorangehende Kapitel des Buches enthält nähere Erläuterungen — 8. vor einem bestimmten Zeitpunkt erfolgen, liegen: dem Vertragsabschluß gingen mehrere Verhand­ lungen voran; vorangegangene Ereignisse; am vorangegangenen Tag (am Vortag) — 4 . etw. schrei­ tet fort: die Untersuchungen, Bauarbeiten gehen rasch, zügig, schleppend voran; -f- mit gutem / Beispiel v.; -kommen /V b./1 . sich in Richtung nach vorn bewegen, von der Stelle kommen: bergauf, bei diesem Sturm kamen sie nur langsam voran — 2. sich bei der Bewältigung von etw. einem gesteckten Ziel nähern: er kommt mit dieser Arbeit gut, zügig voran; in seinem Beruf v. Vor| -ankündigung, die vorheriger Hinweis, vor­ herige Ankündigung bes. einer Vorstellung: die V. eines Gastspiels, der nächsten Premiere; -an - meldung, die vorherige Anmeldung: ein Fernge­ spräch mit V .; -anschlag, der vorherige Schätzung, Berechnung der voraussichtlich entstehenden K o sten : einen V. machen voran | -schreiten /Vb./ 1 . sich erfolgreich weiter- entwickeln: die E ntwicklung (des Sozialismus) schreitet unaufhaltsam voran — 2 . geh. vor jmdm., etw. hergehen, an der Spitze schreiten; -stellen fVb.j etw. einer Sache v. etw. an den Anfang von etw. stellen: dem Buch ist eine umfassende Einleitung, ein Leitwort vorangestellt; -treiben /Vb.; hat/ etw. v . die rasche Entwicklung einer Sache energisch be­ treiben :einen historischen Prozeß, dieProduktion v. Vor/vor| -a nzeige, die vorherige Ankündigung einer VorStellung bes. in Form einer Anzeige, eines Plakats: die V. im Kino; -arbeit, die 1. vorbereitende A rbeit (1.1): die Vorarbeiten haben begonnen — 2 . Kunst­ werk, wissenschaftliches Werk, das zur Vorbereitung eines größeren Werkes angefertigt wurde; -arbeiten /Vb.j 1. Silvester v. (die Arbeitszeit des Silvester­ tages zu einem früheren Zeitpunkt ableisten) — 2. sie hat schon für die Familienfeier am Sonntag vorgearbeitet (Vorsorge getroffen); -arbeiter, der Leiter einer Gruppe von Arbeitern in der kap. Wirt­ schaft vorauf /Adv./ [..rauf; Trennung: vor[auf] voran (1) Vor|aufführung, die Aufführung eines Bühnenstücks vor der Premiere vorauf|gehen jVb.j vorangehen (1—3) voraus, voraus /Adv./ [..raus; Trennung: vor|aus] 1 . /voraus; räuml.l 1 .1 . vor jmdm., etw.: es näherte sich der W agen des Präsidenten, v . eine motorisierte Eskorte; jmdm., einer Sache v.: die Spitzengruppe der Radrennfahrer war dem Hauptfeld schon weit v . ; O jmdm. (weit) v. (2überlegen 1 .1) sein 1 .2. See- mannsspr. jin Kommandos/ vorwärts: (mit) Voll­ dampf v .!; volle, halbe Kraft v.! — 2. /zeitl./ 2.1. (voraus; in der Verbindung! im v. schon vorher: wir wußten es im v .; vielen Dank im v .!; den Beitrag, die Miete im v. (vor dem festgesetzten Termin) be­ zahlen 2.2 . /voraus/ jmdm., einer Sache v. sein: er war, seine Erkenntnisse, Ansichten waren (dem Den­ ken) seiner Zeit schon w eit v. (seine Erkenntnisse, Ansichten wichen von der N orm seiner Zeit dadurch ab, daß sie weit in die Zukunft wiesen) voraus/Vorausl -ahnen / Vb./ etw. v . fühlen, ahnen, daß etw. eintreten wird: erhat die Ereignisse voraus­ geahnt; -berechnen /Vb./ den voraussichtlichen Verlauf von etw. berechnen: die Umlaufbahn des Satelliten v .; O die Wirkung seiner Worte v .; dazu - berechnung, die; -bezahlen /Fö./ etw. vorher, im voraus bezahlen: die Miete v .; -datieren /Vb./ ein Schriftstück mit dem Datum eines in der Zu­ kunft liegenden Zeitpunkts versehen; -eilen /Vb.; ist/ 1 . sich schneller als jmd., etw. fortbewegen, eilig vor jmdm ., etw. hergehen: er war (ihnen) schon vorausgeeilt — 2 . er ist in seinen Ansichten seiner Generation vorausgeeilt (hat Ansichten entwickelt, die denen seiner Generation weit voraus 2.2 sind); - exemplar, das V erlag sw. Exemplar eines Druck­ werks, das vor Auslieferung der gesamten Auflage als Muster abgegeben w ird; -gehen /F&./ vorangehen (1—3); -gesetzt \Konj. in Verbindung mit daß; / auch -setzen; unterordnend; leitet einen konditiona­ len Gliedsatz ein; kennzeichnet den Gliedsatz im Sinne einer Bedingung, aus der sich eine Folge her- leitetl: wir werden pünktlich am Ziel sein, v . daß der Zug keine Verspätung ha t;-haben / F&./ (jmdm., einer Sache, vor jmdm., etw.) etw. v . (jmdm., etw. gegenüber) einen Vorzug, Vorteilhaben, (jmdm., einer Sache) in etw. überlegen sein: er hatte (vor) seinem Kollegen die größere Erfahrung voraus; unsere Stadt hat vor anderen die schöne Umgebung vor­ aus; -sa g e, die Vorhersage: Voraussagen über die Zukunft, das W etter; die V. ist eingetroffen; - s agen /Fö./ etw. Vorhersagen: das Wetter v.; er sagte ein baldiges, schlimmes Ende voraus; - s chauen /Vb./ die für die Zukunft zu erwartenden Entwicklungen erkennen und berücksichtigen, den Blick auf Künftiges richten: er hat diese Entwick­ lung lange vorausgeschaut; eine weit voraus­
1288 vorausschicken — vorbeireden schauende Planung, Politik; -schicken /Fö./ 1. jmdn., etw. so zeitig schicken, daß er, es vor jmdm., etw. eiw bestimmtes Ziel erreicht: eine Abordnung, ein Paket v. — 2. efw. vor dew eigentlichen A u s ­ führungen mitteilen, sagen: bevor ich zur Sache komme, muß ich folgendes v.; - s ehen /Fö./ etw. vorher erkennen, eJtv. abschätzen: die Entwicklung der Dinge y .; das war vorauszusehen!; -setzen / Vb.; hat; auch -gesetzt/ 1 . etw. als gegeben, sicher an- sehen: jmd. s etzt stillschweigend, als selbst­ verständlich voraus, daß ...; ich kann diese Tat­ sache hier als bekannt v. — 2.1 . etw. setzt etw. voraus etw. wird durch etw. Vorausgehendes od. bereits Vorhandenes möglich: diese T at s etzt großen Mut voraus 2.2 . /leitet im Part Prät. einen Kondi­ tionalsatz ein/ vorausgesetzt, (daß) ... (unter der Voraussetzung, Bedingung, daß .. .) ; -Setzung, die; -e n 1 .1 . etw., das vorhanden sein muß, damit etw. anderes realisiert werden kann: dafür fehlen die grundlegenden, die wichtigsten, alle objektiven Voraussetzungen; vorher mußte man die notwen ­ digen, materiellen, ökonomischen, technischen Voraussetzungen schaffen 1 .2 . /leitet einen K o n ­ ditionalsatz e in ; in der Verbindung/ unter der V., daß... (wenn);-sicht, die 1. jvorw. Sg.jaufderKennt­ nis von Zusammenhängen od. auf Vermutung be­ ruhender Ausblick auf Künftiges: die wissenschaft­ liche V. der gesellschaftlichen Entwicklung; ent­ gegen aller V.; aller V. nach (mit großer Wahr­ scheinlichkeit, voraussichtlich); menschlicher V. nach (soweit man es voraussehen kann) — 2 . jo. Pl.j Fähigkeit, Künftiges vorauszusehen, Weitblick: ihm fehlt die notwendige V.; dieser Mißerfolg beruht auf mangelnder V.; -sichtlich /Adj.; nicht präd./ soweit man es voraussehen kann, wahrscheinlich: die Sitzung findet v. in der nächsten Woche statt; der Zug hat v. zehn Minuten Verspätung; die voraus­ sichtliche Verspätung des Zuges beträgt zehn Mi­ nuten Vorauswahl, die jo. PI ./ das noch nicht endgültige Auswählen aus einer größeren Anzahl: eine V. tref­ fen voraus/Voraus] -werfen / Fö./ + etw. wirft seinen Schatten voraus; -zahlen / Fö./: (jmdm.) etw. v . (jmdm. etw. im voraus, vorher zahlen); -Zahlung, die Zahlung im voraus Vor/vor| -bau, der fPl. - ten/ an der Vorderseite an ­ gebauter, vorspringender Gebäudeteil; -bauen /Fö./ I. etw. an der Vorderseite anbauen: dem Theater wurde ein großes Foyer vorgebaut; eine vorgebaute Veranda — I I . einer Sache Vorbeugen (2): einem Mißverständnis, Irrtum v .; - bedacht, der fin den Verbindungen/ mit, in, aus V. bewußt (1.3): mit V. handeln; etw. aus V. sagen; ohne V. ohne überlegt zu haben, unbeabsichtigt: etw. ohne V. tun, sagen; - bedenken fVb.f etw. im voraus bedenken, vorher überlegen: hast du alle Möglichkeiten vorbedacht?; die Folgen seines Handelns v .; - bedeutung, die fin Verbindung m it bestimmten A dj.f etw., das Schlüsse auf Künftiges zuläßt: er hielt das für ein Zeichen von guter, schlimmer, böser V.; -bedin- gung , die Voraussetzung (1.1); -behalt, der; -(e)s, -e unter bestimmten Umständen geltend gemachtes Bedenken, geltend gemachte Einschränkung, au f abweichenden Auffassungen beruhende teilweise Ab­ lehnung, innere Zurückhaltung: er hatte einen stillen, heimlichen, inneren V. (ihm gegenüber); kritische, moralische Vorbehalte; wir müssen einige Vorbehalte dagegen anmelden; etw. mit, ohne V. tun; -behalten fVb.f 1. sich etw. v . das Recht, ge­ gebenenfalls etw. tun zu dürfen, für sich beanspru­ chen, zur Bedingung machen: er behielt sich ge­ legentliche Kontrollen, letzte Änderungen^ vor; jcds Part. Prät. in verkürzten Passivsätzenf Ände­ rungen v .; alle Rechte v. / Vermerk in Druckerzeug­ nissen über die amtlich und durch das Urheberrecht abgesicherte Rechtslage, betreffend Nachdruck, Ver­ filmung usw.f — 2.1 . etw. ist jmdm. v . jmd. ist allein zu etw. berechtigt: die Verteilung der Auf­ gaben ist dem Leiter v. 2 .2 . es ist, bleibt jmdm. v ., etw. Bestimmtes zu tun: es war ihm, blieb ihm v. (auf Grund der Umstände hatte allein er die Chance und nutzte sie), als erster in die Tiefsee vorzu­ dringen; -behältlich jPräp. m it Gen.f unter der Bedingung, mit dem Vorbehalt, daß ...: v. seiner Zustimmung; -behaltlos /A dj.f ohne Vorbehalt, uneingeschränkt: jmdn., einen Vorschlag v. unter­ stützen vorbei fAdv.l 1 . fräuml.j an jmdm., etw. v . auf eine Person, Bache zu, neben dieser her und in Richtung nach vorn wieder von ihr weg: der Festzug war schon an ihrem Haus v. — 2 . fzeUl.f vergangen, zu Ende: die Stunde, Nacht, Gefahr, der Winter, das Un­ wetter ist v.; als er kam, war bereits alles v. vorbei- /in verbalen Zusammensetzungen und deren substantivischen Ableitungen! 1. sich auf eine Person, Sache zu, neben dieser her und wieder von ihr weg bewegend: / z. B . vorbeifahren — 2 . fehlgehend, mißlingend: S* z. B . vorbeischießen vorbei/Vorbeil -fahren /Fö.; ist/ sich fahrend auf eine Person, Sache zu, sich neben dieser her und wie­ der davon weg bewegen: wir sind gestern mit dem Auto an eurem Haus vorbeigefahren; -führen / Fö./ etw. führt an etw. vorbei etw. verläuft, erstreckt sich neben etw., führt an etw. entlang: dieser W eg führt an einem See vorbei; -gehen fVb.f 1. vgl. - fahren: er ging an ihr, an dem Haus vorbei; beim, im Vorbeigehen einen Blick auf etw. werfen; <•> etw . nur im Vo rbeigeh en (flüchtig, nebenbei, bei­ läufig) erwähnen, erledigen; er g eht an den Schön­ heiten der Natur achtlos vorbei (läßt sie unbeachtet); man kann an diesen Ereignissen, Tatsachen nicht v. — 2. umg. bei jmdm., etw, v. (jmdn., etw. kurz a u fsuchen, wenn sich die Gelegenheit gerade ergibt) — 8. etw. geht vorbei etw. vergeht, geht zu Ende: der Kummer, Schmerz ging rasch wieder vorbei; - kommen / Fö./1 . kommen und Vorbeigehen, -fahren: kommt der Bus hier vorbei (verläuft seine Route hier entlang, hält er hier)? — 2 . an jmdm., etw. (nach Überwindung von Hindernissen) Vorbeigehen, -fah­ ren können: an der Unfailstelle kamen wir mit dem Auto nicht, gerade noch vorbei — 3 . umg. bei jmdm. Vorbeigehen (2): ich komme morgen (bei dir) vorbei; -f- auf einen / Sprung v .; -können / Fö./ umg. vorbeikommen (2); -lassen jVb.j jmdn., etw. Vorbeigehen, -fahren lassen; -laufen /Fö.; ist/ vgl. - fahren; -marsch, der feierlicher Marsch (von T r up ­ pen) vorbeia n einer Ehrentribüne, a n Würdenträgern: der V. einer Ehrenkompanie; -marschieren / Fö./ vgl. - fahren: die Truppen marschierten an den Ehrengästen, an der Tribüne vorbei; -reden / Fö./1. an etw. v . über etw. reden, ohne das Wesentliche, den Kern der Sache zu berühren: er redete an den wirklichen Problemen vorbei — 2 . an jmdm., an­
vorbeischießen — Vordermann 1289 einander v. (mit jmdm ., miteinander sprechen, ohne vom anderen verstanden zu werden od. ohne auf die Probleme des andern einzugehen); -schießen fVb.f 1. neben das Ziel schießen (1.1), das Ziel ver­ fehlen (hat): er hat an der Scheibe vorbeige­ schossen — 2 . an jmdm., etw. v . auf jmdn., etw. zu, neben diesem her und wieder von diesem weg eilen (ist): er schoß an ihnen, an der Tür vorbei; -sehen /Vb./: an jmdm., etw. v . (jmdn., etw. ab­ sichtlich nicht ansehen, beachten); -ziehen /V b .; ist/ vgl. -fahren: die Demonstranten zogen an der Tribüne vorbei vor/Vor| -belastet fA d j.; nicht adv-.f m it einer be­ sonderen, m eist negativen, belastenden Eigenschaft behaftet, von vornherein in bestimmter Weise ver­ anlagt, festgelegt: er sta m mt aus einer psychisch vorbelasteten Familie; -bemerkung, die Bemerkung, die einem Bush, Vortrag vorangestellt w ird ; -berei­ ten fVb.f 1.1 . etw. durch vorhergehende Arbeiten er­ möglichen, die notwendigen Voraussetzungen für das gute Gelingen von etw. schaffen: eine Reise, ein Fest v .; der Lehrer hat die Unterrichtsstunde gut vor­ bereitet 1 .2 . etw., jmdn. in einen bestimmten, für etw., jmdn. geeigneten, vorgesehenen Zustand brin­ gen : alles für die Geburtstagsfeier, die Abreise v . ; einen Patienten für die, zur Operation v. 1.3 . jmdn., sich (auf, für, zu etw.) v. jmdn., sich mit den not­ wendigen Kenntnissen, Fertigkeiten (für eine be­ stimmte Aufgabe) ausstatten: jmdn. auf eine Prü­ fung v.; er hat sich (lange, gut, intensiv) auf den Unterricht, auf seinen zukünftigen Beruf v o r­ bereitet; jmdn. (schonend) auf eine schlechte Nachricht v . (jmdm. eine schlechte Nachricht rück­ sichtsvoll, nach und nach mitteilen) — 2 . auf etw., jmdn. vorbereitet sein erwarten, daß etw. erfolgt, jmd. kommt: er war auf Schlimmes, nicht auf die Frage vorbereitet; auf dich war ich nicht vor­ bereitet — 3 . etw. bereitet sich vor etw. entwickelt sich und steht bevor: ein erneuter Ausbruch des Vulkans schien sich vorzubereiten; + etw. von langer / Hand (her) v.; «bereitung, die; -, -en 1.1. fvorw. Pl.f Maßnahme, durch die etw. Nachfolgendes ermöglicht wird, die notwendige Voraussetzung für das gute Gelingen von etw. geschaffen wird: um­ fängliche, die letzten Vorbereitungen für das Fest, zum Abmarsch treffen; die Vorbereitungen sind in vollem Gange; mit den Vorbereitungen für etw. beginnen, beschäftigt sein 1.2 . fin der Verbindung! in V .: etw. befindet sich, ist in V. (wird vorbereitet 1. 1) Vorbereitung»| -küche, die Betrieb, in dem Gemüse Kartoffeln, Fleisch od. Fisch zur Weiterverarbeitung in gastronomischen Einrichtungen, Betriebsküchen vorbereitet werden; -zeit, die Zeitraum, in dem man sich auf etw. vorbereiten kann: er hatte nur wenig V. für seine Prüfung, brauchte eine lange V. VQr/vorj -besprechung, die vorbereitende, vorherige Besprechung; -bestellen fV b.f etw. vorher bestellen: Theaterkarten, Platzkarten, ein Buch v . ; -bestraft fA d j.; nicht adv.f mit einer od. mehreren gerichtlichen Vorstrafen belastet: er war wegen Diebstahls mehr­ fach v.; -beten fVb.f umg . jmdm. etw. langatmig erklären, etw. eintönig hersagen: jmdm. seine Sor­ gen, nutzlose Ratschläge v.; -beugen fVb.f 1. den Rumpf, K opf, sich nach vorn beugen: den Ober­ körper, Kopf, sich weit v. — 2. einer Sache v. etw. durch rechtzeitige Vorsorge z u verhüten suchen: einem Konflikt, einer Krankheit, Seuche v .; der vor­ beugende Gesundheits-, Brandschutz; eine vo r­ beugende Untersuchung, Impfung, Erholungskur; - beugung, die fvorw. Sg.f rechtzeitige Vorsorge zur Verhütung von etw., bes. von K rankheit: eine wirk- •ame, erfolgreiche V.; -bild, das 1.1. jmd., etw., dem man nacheifert: für jmdn. ein gutes, schlechtes V. sein; in jmdm. ein V. sehen; (sich) jmdn., jmds. Mut zum V. nehmen;erist für mich einV.;erist mein V., ist mir ein (gutes) V.; jmdm. ein gutes V. (ein Beispiel, dem man nacheifern kann) geben 1.2 . dieses Gebäude wurde nach historischem V. (wie es histo­ risch schon einmal bestand) wiederaufgebaut; -bild ­ lich fA d j.f als nachahmenswertes Vorbild geeignet, wirkend: ein vorbildlicher Lehrer, Arzt; eine vor­ bildliche Ordnung, Erziehung; er arbeitet v ., b e­ nimmt sich v .; -bildung, die fo. Pl.f spezielle Vor­ kenntnisse: jmd. besitzt die nötige, theoretische, fachliche V.; er verfügt über eine mangelhafte, sehr gute, geringe V.; -binden fVb.f (jmdm., sich) etw. v . (bei jmdm., sich) an der Vorderseite des, Kör­ pers etw. anbringen und festbinden, das den Körper od. Partien des Körpers bzw. der Kleidung bedecken soll: (sich) eine Schürze, Serviette, Maske v .; -bote, d e r l . Vorläufer (1.1): diese Maler waren Vorboten des Impressionismus — 2 . Schneeglöckchen sind die Vorboten des Frühlings (kündigen den Frühling an); -bringen fVb.f etw. äußern, sagen, bes. an der dafür zuständigen Stelle, wodurch es Geltung erlangen soll: eine Frage, Forderung, Argumente, Anschul­ digungen, Beweise v .; er konnte gegen sie nichts v .; -christlich fAdj.; nur attr.f: das Kunstwerk stammt aus vorchristlicher Zeit (aus der Zeit vor der E nt­ stehung des Christentums); -datieren fVb.f etw. vor­ ausdatieren: einen Brief, Scheck, eine Rechnung v .; idem, -dem /Adv.f veraltend davor, früher: er war wieder gesund und aktiv wie v. vorder fA dj.; nur attr.f vorn befindlich: der vordere Teil, die vordere Seite des Hauses; die vorderen, vordersten Plätze, Reihen waren schon besetzt Vorder/vorder| -achse, die vordere Achse eines F ah r­ zeugs; -ansicht, die Ansicht von vorn; -bein, das /vo n Vierbeinern! vorderes B ein; -front, die Vor­ derseite eines Gebäudes; -fuß, der 1 .1 . F uß des Vorderbeins 1.2 . /von kurzbeinigen Vierbeinernf vorderes Bein; -grund, der 1.1 . fvorw. Sg.f der vorn, in der Nähe des Betrachters liegende Teil von dem, was man sieht: die Personen im V. des Fotos sind unscharf 1.2 . jmdn., etw. in den V. stellen, rücken (jmdm., einer Sache größere Bedeu­ tung, mehr Beachtung verschaffen);jmd., etw. tritt in den V. (jmd., etw. zieht die Aufmerksamkeit stärker auf sich, gewinnt an Bedeutung); im V. stehen (von großer Bedeutung sein, sehr beachtet werden).; - gründig fA d j.f leicht durchschaubar, ohne tiefere Bedeutung: eine vordergründige Filmhandlung; etw. v . darstellen vorderhand, auch vorderhand, vorderhand / A dv.f 1zunächst (2), vorläufig, vorerst: v. kann man nichts weiter tun Vorder| -hand, die fo . P l.f Vorhand; -haus, das an der Straße gelegenes Haus, das auch ein Hinter­ haus hat; -lauf, der Jägerspr. /von Haarwild, Hundenf Vorderbein; -mann, der fPl. -männer; oft mit Poss.pron.f jmd., der sich aus der Sicht eines anderen innerhalb einer Gruppe (unmittelbar) vor ihm befindet: er ko nnte über seinen V. nicht hinweg-
1290 Vorderrad — Vorführgerät sehen, überragte seinen V.; -f- salopp jmdn. auf V. bringen (jmdn. energisch dazu bringen, sich ein-, unterzuordnen, das Verlangte zu tun); -rad, das vorderes R ad , R a d an der Vorderachse; -radantrieb, der /o. PL/ T echn. Antrieb eines Fahrzeugs über Vorderachse und Vorderräder; -Seite, die 1 .1 . vor­ dere, dem Betrachter in der Regel zugewandte S eite: etw. befindet sich auf, an der V. von etw.; die V. eines Hauses, Schrankes, Gemäldes, Spiegels, einer Fotografie 1.2 . durch bestimmte K riterien als dominierend geltende Seite von zwei sonst gleich­ wertigen Seiten: die V. einer Münze, Schallplatte, eines Geldscheins; -sitz, der vorderer Sitz in einem Fahrzeug; -teil, das, auch der vorderes, vorderer T eil : das V. eines Kleides; -tür, die Tür an der Vorder­ seite (1.1) [eines Gebäudes); -wand, die vg l. -tür vor/Vor| -drängeln, sich fVb.f u m g . sich vordrängen (1.1); -drängen,sich/Vb./1.1. sich in einer Menge nach vorn schieben und dadurch in der Reihenfolge einen unberechtigten vorderen Pla t z einnehmen: sie hatten sich bis an die Absperrung vorgedrängt; er hat sich (beim Anstehen nach Kinokarten) vor­ gedrängt 1.2 . sich in den Vordergrund drängen, die Aufm erksamkeit stärker auf sich ziehen: er drängt sich gern vor, pflegt sich vorzudrängen; -dringen fVb.; ist/ 1.1 . sich mühsam einen Weg bahnen: sie drangen nur langsam /durch den Urwald) vor 1.2 . nach Überwindung von Hindernissen an eine bestimmte Stelle gelangen: in un erforschte Gebiete der Erde, den W eltraum in ein neues Wissensgebiet v. — 2 . etw. dringt vor etw. gewinnt an Einfluß, breitet sich aus: diese Idee, Mode drang (unaufhaltsam) v or; -dringlich /A d j.f besonders dringlich, eiliger und wichtiger als anderes: eine vordringliche Angelegenheit; sein Antrag ist v., als v. zu behandeln; -druck, der /PI. -e/ Blatt mit aufgedruckten Rubriken, in die bestimmte (für am t­ liche Zwecke benötigte) Angaben eingetragen werden; - ehelich fAdj.; nicht adv.f: vorehelicher (der Ehe­ schließung vorausgehender) Geschlechtsv erkehr; - eilig /A dj./ zu rasch und unüberlegt, übereilt: etw. v. sagen, fragen; v. handeln; er bereute seinen voreiligen Schritt, Eifer; -einander /Adv.f einer, eines vor dem anderen: etw. v . verbergen; Respekt, Scheu, Angst v. haben; -eingenommen /A dj.; vorw. präd. u. adv.f von einer vorgefaßten Meinung ausgehend, voller Vorurteile gegen jmdn., etw. : gegen jmdn., etw. v . sein; er betrachtet die Sache v., ur­ teilt v .; -enthalten / Vb.j jmdm. etw. ihm Zustehendes nicht geben: jmdm. sein Eigentum, Erbe v.; jmdm. die Hilfe v .; jmdm. eine Nachricht v. (verschwei­ gen); -entscheidung, die vorläufige, das Endergebnis vorbereitende, anzeigende E ntscheid ung;-entwurf, der noch nicht endgültiger E ntw urf; -erst, -erst, auch -erst IAdv.f erst einmal, 1zunächst, ■vorläufig: du kannst v. bei mir wohnen; er sagte ihm v. nichts davon; -erwähnt fAdj.; nur attr.f bereits erwähnt: die vor­ erwähnten Ereignisse; -exerzieren fVb.f u m g . (jmdm.) etw. v . jmdm. zeigen, wie etw. ausgeführt wird, etw. anschaulich vorführen: etw. praktisch v . ; -fahr, der; -en, -en 1.1 . jmds. V. Person, von der jmd. abstammt: seine Vorfahren waren Bauern; ein V. von ihm, einer seiner Vorfahren war Schwei­ zer 1.2 . fnur im Pl.f unsere Vorfahren (die früheren Generationen); -fahren /Vb.; ist/ 1.1 . bis zu einem bestimmten Gebäude, Ort fahren, gefahren kommen und davoranhalten: vor dem Nachbarhaus fuhr ein rotes Auto vor; die Gäste, Wagen sind schon vorgefahren 1.2 . das Auto fuhr bis zur Kreuzung vor (fuhr vorwärts bis an die Kreuzung heran) und bog rechts ab — 2. früher als jmd. anderes, der dasselbe Ziel hat, ab- fahren: er ist schon vorgefahren; -fahrt, die jo. Pl.f Vorfahrtsrecht: die V. gewähren, beachten, ver­ letzen, erzwingen; jmdm. die V. lassen, einräumen vorfahrts/Vorfahrts] -berechtigt /A d j.; nicht adv.f das Vorfahrtsrecht habend: er war v .; -recht, das fo. Pl.f durch die Verkehrsordnung festgelegte B e ­ rechtigung eines Verkehrsteilnehmers, bei sich kreu­ zenden Verkehrswegenod. Einmündungen als erster zu fahren; -regel, die Regel für das Vorfahrtsrecht VQr/yor| -fall, der I. das, was vorgefallen ist: ein unangenehmer, seltsamer, peinlicherV. — I I . jvorw. 8g.I Med. Hervortreten eines inneren Organs durch eine Öffnung des Körpers: ein V. der Gebär­ mutter, des Mastdarms; -fallen fVb.; meist von etw. Unangenehmem! geschehen (1); gestern ist nichts, etw. Unangenehmes vorgefallen; -feld, das fo. Pl.f 1. Vorgelände: das V. der Stadt, des Flughafens — 2 . Bereich, Zeitabschnitt, der einer Sache vorausgeht: sie standen im V. der Verhand­ lungen, des Kongresses; die Verbrechen schon im V. der Kriminalität bekämpfen; -fertigen fVb.j be­ stimmte Teile, die später zu einem fertigen Erzeugnis zusammengesetzt werden sollen, in Serienfertigung im voraus herstellen: jvorw. im Part. Prät.f vorgefertig­ te Bauelemente, Bungalows; dazu -fertigung, die; - f i lm, der Kurzfilm, der am Beginn einer Kino­ vorstellung vor dem Hauptfilm gezeigt w ird; -finden fVb.f jmdn., etw. an einem bestimmten Ort in einer bestimmten Weise als vorhanden feststellen, wenn m an dorthin kommt: bei ihrer Rückkehr fanden sie die Kindengesund vor, fanden sie nichts zu essen v o r; - formen fVb.f etw. durch Formen (1.2) vorfertigen: jvorw. im Part. Prät.f etw. aus vorgeformten Teilen zusammenfügen; -freude, die fo. Pl.f dieV. auf etw. freudiges Gefühl in Erwartung eines bevorstehenden Ereignisses:die V. auf den Urlaub, das Weihnachts­ fest; -fristig fAdj.; nicht präd.f vor der festgesetzten Frist (verwirklicht, erfolgend): der vorfristige Ab­ schluß der B auarbeiten; die Anlage wurde v . über­ geben; -frucht, die Landw . Kulturpflanze, die innerhalb der Fruchtfolge a uf einer bestimmten Ackerfläche ,vor anderen angebaut wird; -frühling, der wärmere Tage, die dem Beginn des Frühlings unmittelbar vorausgehen; -fühlen fVb.f u m g .: bei jmdm. v . (bei jmdm. vorsichtig erkunden, wie er zu einem bestimmten Anliegen steht); -führ- dame, die Mannequin; -führen fVb.f 1.1 . etw. zur Unterhaltung eines Publikums zeigen, darbieten: einen Film, Dias, Zauberkunststücke v. 1 .2 . eine Ware anbieten, indem man sie betrachten läßt und ihre Eigenschaften erläutert: die neuesten Modelle auf einer Modenschau, Messe v . 1 .3 . jmdm. etw. anschaulich darstellen, erläutern: der Lehrer führte den Schülern vor, wie die Aufgabe zu lösen ist 1.4 . er führte den Gästen seine neue Wohnung vor (zeigte ihnen seine neue Wohnung, indem er sie durch sie führte) — 2. jmdn. (jmdm.) v. jmdn. vor jmdn. führen, zu jmdm. hinführen, bes. jmdn. zwangsweise zur Verhandlung einem Organ der Rechtspflege zuführen: der H äftling wurde dem Richter, wurde zur Vernehmung, Verhandlung vor­ geführt; -führer, der Person, die im Filmtheater das Vorführgerät bedient; -führg erät, das Projektor für
Vorführung — vorhanden 1291 Filme, Diapositive;-führung,die/zu -führen/; -gäbe, die 1 .1 . im voraus festgelegte verbindliche Bestimmung, die als Richtlinie dienen s oll: bei der Projektierung des Gebäudes sind einige Vorgaben zu beachten 1.2. /in der DDR/ W irtsch. die staatliche V. (vom Staat im voraus festgelegte Kennziffer für den Per­ spektivplan) — 2. Sport bewilligter Vorsprung bei einem W ettkampf zum Ausgleichen von (Leistungs)- unterschieden: die schwächere Gruppe h at eine Runde V., erhält eine V.; - gabezeit, die fBRDf W irts ch. Zeit, die zur Durchführung eines A r­ beitsganges, -auftrags vorgegeben w ird: -gang, der 1 . Geschehen: der V. wiederholte sich; erbeschrieb den (ganzen) V .; physikalische, biologische, meteorolo­ gische, psychische Vorgänge (Prozesse) — 2 . fa ch - spr. Sammlung aller Schriftstücke über eine be­ stimmte Angelegenheit: den V. anfordern, studieren, abheften; -gänger, der; -s, - jmds. V. jmd., der vor jmdm. die Funktion, Stellung, das Amt innehatte: er war mein V .; -garten, der vor dem Haus gelegener (kleiner) Ziergarten; -gaukeln fVb.; hat/ jmdm. etw. (Angenehmes) vorspiegeln, in ihm falsche H offnun­ gen erwecken; -geben fVb.f 1 . etw. im voraus als Richtlinie bestimmen, festlegen: die anzuwendenden Kriterien v.; die vorgegebene Norm; vorgegebene Werte, Kennziffern — 2 . etw. fälschlich behaupten: er gab vor, die Uhr gefunden zu haben — - 8.Sport jmdm. etw. v . jmdm. etw. als Vorgäbe (2) zubilligen: jmdm. eine Runde, drei Minuten v .; -gebirge, das einem Gebirge vorgelagerter, aber niedrigerer Ge­ birgszug; -geblich /Adv.; nicht präd./ angeblich: er war v. krank; -gefaßt /A dj.; nur attr.f von vorn­ herein festgelegt, auf Vorurteilen beruhend: eine vor­ gefaßte Meinung; ein vorgefaßtes Urteil; einem vorgefaßten (vorher beschlossenen) Plan folgen; - gefecht, das dem eigentlichen K ampf voraus­ gehendes kleines Gefecht; -gefühl, das jvorw. Sg.f Vorahnung: jmdn. quält, beschleicht ein banges, dumpfes, schmerzliches V .; -gehen fVb.f 1.1. früher als jmd., der dasselbe Ziel hat, losgehen: du kannst schon v., ich komme gleich nach 1.2. umg. nach vorn gehen: geh mal vor zur Tafel! — 2 . die Uhr geht vor (geht zu schnell und zeigt eine Zeit an, die erst noch kommen w ird) — 8. den Vorrang haben: die Gesundheit, Sicherheit geht vor — 4. in be­ stimmter Weise v. bestimmte Maßnahmen er­ greifen, in einer bestimmten Weise handeln: ener­ gisch, selbständig, rücksichtsvoll v.; gegen jmdn., etw. mit allen Mitteln, entschieden v. — 5. er kümmerte sich nicht um das, was draußen vor­ ging (geschah); was geht hier vor?; zu 4 -gehen, das; -s, jo. Pl.j Art des Handelns: ein solches, sein (ein­ seitiges, rücksichtsloses) V. ist nicht zu billigen; -gelagert fA dj.; nicht adv. / : der Küste vorgelagerte (vor der Küste gelegene) Inseln; -gelände, das vor etw. gelegenes Gelände: das V. der Stadt, des Flug­ hafens; -genannt /A dj.; nur attr.f vorher genannt, bereits erwähnt: die vorgenannten Personen, Fra­ gen; -geplänkel, das dem eigentlichen (Wett)kampf, der eigentlichen Auseinandersetzung vorangehendes, vorbereitendes, noch nicht entscheidendes T u n zu r Sache: an den ersten Tagen des Rennens gab es nur V.; im Parlament kam es in dieser Frage zu einem V.; -gericht, das Speise, die vor dem Haupt­ gericht gegessen w ird; -geschichte, die fo. PI f vor­ ausgegangene Ereignisse, die für das Zustande­ kommen von etw. wesentlich waren: die V. eines Zwischenfalls; die V. einer Krankheit unter­ suchen; -geschmaek, der fin den Verbindungen/ jmdm. einen V. von etw. (einen ersten Eindruck von etw. Bevorstehendem) geben; einen V. von etw. erhalten, bekommen, haben; -geschritten /Adj.; nicht ad v./ dem Ende einer zeitlichen Erstreckung angenähert: ein Mann vorgeschrittenen Alters; zu dieser vorgeschrittenen Stunde; -gesetzte, der u. die; -n, -n ]/* auch vorsetzen 4/ Person, die jmdm. im Dienst übergeordnet ist, jmdm. Anweisungen zu geben berechtigt ist; -gespräch, das vorbereitendes Gespräch: die ersten Vorgespräche haben schon stattgefunden; -gestern/Adv./1. an dem Tag, der vor dem gestrigen liegt, vor zwei Tagen: v. früh, abend; ich war v. beiihm; die Zeitungist von v. — - 2.diese Ansichten sind noch von v. (sind von früher, sehr rückständig, veraltet); -gestrig /A dj./ 1 . /nur attr./ von dem Tag, der vor dem gestrigen liegt: die vor­ gestrige Zeitung — 2 . das sind vorgestrige (rück­ ständige, veraltete) Anschauungen; -greifen /Vb./ einer Sache, jmdm. v . etw. schon vor dem dafür vor­ gesehenen Zeitpunkt, vor jmds. Entscheidung, H and­ lung tun, sagen: wir wollen, dürfen dem Beschluß, der Entscheidung des Gerichts nicht v .; wir dürfen, wollen ihm (in dieser Angelegenheit) nicht v.; - griff, der ein V. auf etw. das Vorgreifen in bezug auf etw. Zukünftiges: ein V. auf die spätere E nt­ wicklung; -gucken /Vb.j umg. 1. hinter etw. hervor­ sehen: das Kind guckt hinter dem Baum, der Gardine vor — 2 . der Unterrock guckt vor (ist länger als der darüber getragene Rock und dadurch sichtbar); -haben /Vb./ etw. v . die Absicht, den Plan haben, etw. Bestimmtes zu tun: eine große Arbeit v.; er hat noch viel vor; er hat heute abend schon etwas anderes, noch nichts vor; -haben, das; -s, - das, was jmd. plant, geplant hat: ein gutes, löb­ liches, nützliches V.; sein V. ausführen, ändern, aufgeben; wichtige V. (beabsichtigte, geplante U n­ ternehmungen) unserer Volkswirtschaft verwirk­ lichen; -halle, die: die V. (Halle am Eingang) des Bahnhofs; -halten / V b./1. jmdm., sich etw. v. ehe. vor jmdn., sich halten: jmdm. einen Spiegel v .; sich das Taschentuch v .;jmdm. mit vorgehaltener Pistole drohen — 2 . jmdm. etw. v . jmdn. vorwurfsvoll, tadelnd a uf einen Fehler, sein Fehlverhalten hin- weisen: jmdm. seine Fehler, seine Unentschlossen­ heit v .;du hast mir oft genug meinen Irrtum, meine Unpünktlichkeit vorgehalten — 8 .1 . ausreichen (1): unsere Vorräte, Ersparnisse werden nicht lange v. 8 .2 . eine bestimmte Zeit v. in seiner Wirkung eine bestimmte Zeit andauern: der gute Vorsatz, seine Einsicht hielt nur kurze Zeit vor; die Er­ holung, Kur soll lange v.; - haltung, die jvorw. P l.j Ermahnung, Vorwurf: jmdm. (ernsthafte) Vor­ haltungen machen; -hand, die /o. PI ./ 1. Skat die V. haben, in der V. sein (in der Position sein, als erster ausspielen zu müssen) — 2 . Z o ol. Vorderbeine und vorderer Teil des Körpers bestimmter größerer Vierbeiner — 8. Tennis Tischtennis Haltung des Schlägers, die sich dadurch ergibt, daß mit dem rechten Arm rechts vom Körper od. mit dem linken Arm links vom Körper geschlagen wird: V. spielen; - handen /A dj.; nicht adv./ zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort in bestimmter Form (für jmdn.) real greifbar, verfügbar: es sind noch genügend Vorräte, Eintrittskarten v .; diese Ware, dieses Buch ist zur Zeit nicht v.; das vor-
1292 Vorhandensein — Vorkriegszeit handene Brennholz wird nicht ausreichen; sie taten, als wäre er nicht v. (sie ignorierten ihn); - handensein, das; -hang, der Gebilde aus Stoff, das eine Öffnung verdeckt od. eine Trennwand bildet und meist zur Seite gezogen werden k a n n :die Vorhänge (an den Fenstern) auf-, zu-, zurückziehen, öffnen; eine Ecke des Zimmers mit einem V. abtrennen; der V. im Theater öffnet sich, geht in die Höhe, fällt; die Schauspieler traten am Schluß vor den V .; der / eiserne V.; -hängen fsw. Vb./etw. vor etw. 2hängen (1 .1 ), damit es verdeckt od. geschlossen ist: eine Decke v.; die Türkette, ein Schloß v .; - hänge- schloß, das Schloß (1.1 .1) mit einem Bügel, der in eine an einer Tür , einem Behälter angebrachte Krampe zum Verschließen eingehängt w ird; -haut, die den vordersten Teil des männlichen Gliedes um­ schließende H aut; -heizen jVb.f einen Backofen vor der eigentlichen Benutzung erwärm en: jvorw. im Part. Prät.f den Kuchen in die vorgeheizte Back­ röhre schieb en vorher/vorher /Adv.f vor einem Zeitpunkt, an dem etw. geschieht od. geschehen s oll: etw. v . wissen, ahnen; jmdm. schon v. danken; das muß man v. gut überlegen vorher| -berechnen jV b .f etw. vorausberechnen: einen Zeitpunkt v.; -bestimmen fVb .l etw. vorher festsetzen, festlegen:die Reihenfolge, Sitzordnung v . ; - gehen / Vb.f vorangehen (3): fvorw. im Part. Präs.] an den vorhergehenden Tagen verhgrig, yorherig / A d j.; n ur a ttr .f vorhergehend,, vorher erfolgend od. erfolgt: etw . ohne vorherige Ankündigung, Warnung tun; imdn. um vorherige Bezahlung bitten Vor/vorj -herrschaft, die fo. Pl.f (politisch) be­ herrschende Stellung, Rolle: das Land hat nach der V. (in Europa, zur See) gestrebt, hat jahrzehntelang seine V. behauptet; -herrschen /Vb.f am stärksten, häufigsten in Erscheinung treten, überwiegen: in diesem Gebiet herrscht der Kiefernwald, Sandstein vor; es herrscht die Meinung vor, daß ...; der da­ mals vorherrschende Geschmack Vorher/vorher[ -sage, die; - n Aussage darüber, wie sich etw. Zukünftiges gestalten, vollziehen wird: die V. hat sich erfüllt, nicht bestätigt; langfristige, sichere Vorhersagen; -sagen fVb.f etw. v . aussagen, wie sich etw. Zukünftiges gestalten, vollziehen w ird : er hatte uns die Folgen vorhergesagt; das W etter v.; -sehen /Vb.f: das ließ sich nicht v. (das konnte m a n nicht vorher erkennen, abschätzen) vorhin, vorhin fAdv.f vor ganz kurzer Zeit, in jenem gerade erst vergangenen Augenblick: er ist v. erst angekommen, hat es mir v. gesagt vor/Vorj -hinein fAdv.f -f- im v. von vornherein: etw. im v. wissen, ablehnen; -hof, der Med. Hohl­ raum des Herzens, in den das Blut zuerst strömt: der linke, rechte V.; -holen fVb.f umg. etw. hervor- holen, herausholen: etw. aus einem Versteck v .; - hut, die; -, - e n 1. Gruppe von Wegbereitern, Vor­ kämpfern: die marxistisch-leninistische Partei ist die revolutionäre V. der Arbeiterklasse — 2. M il. militärische Einheit, die den Truppen beim Marsch zur Sicherung und Aufklärung vorausgeschickt wird vorig fAdj.; nur attr.f zeitlich dem jetzigen (un­ mittelbar) vorangehend, eben erst vergangen, letzt: das vorige Jahr, Jahrhundert; die Konferenz fand in der vorigen Woche, (am) vorigen Dienstag statt; er hatte ihren vorigen Brief noch nicht beantwor­ tet, bereits am vorigen Kurs teilgenommen Vor/vor| -jahr, das das vorige, letzte Jahr: die Ernte des Vorjahres; dazu -jährig fA dj.; nur attr.f vom vorigen Jahr: die vorjährigen Wettkämpfe, Er­ gebnisse; das vorjährige Laub zusammenharken; - kämpfer, der jmd., der wegbereitend für die Ver­ wirklichung einer Sache, Idee kämpft: ein (aktiver) V. für die Interessen, Sache der Arbeiterklasse; -kauen fVb.j salopp: jmdm. etw. v . (jmdm. im­ mer wieder gründlich erklären, auseinandersetzen, wie etw. zu machen, was zu sagen sei); -kaufsreeht, das fo. Pl.j Jur. Recht, im Falle des Verkaufs einer Sache, bes. eines Grundstücks, diese als erster zum Kauf angeboten zu bekommen: vom V. Gebrauch machen; -kehrung, die; - e n fvorw. Pl.f vorsorg­ liche, vorbereitende M aßnahme: Vorkehrungen (für etw.) treffen; -keimen fVb.j Samen schon vor der Aussaut zum Keimen bringen: Pflanzgut v.; -kennt- nis, die fvorw. Pl.f Kenntnis, die als Voraussetzung zur Verrichtung einer bestimmten Tätigkeit, für das Ver­ stehen, Erlernen eines bestimmten (Lehrstoffes not­ wendigist: er hat gute, umfassende Vorkenntnisse; zum B edienen dieses Gerätes gehören spezielle, keine besonderen Vorkenntnisse; -klagen fVb.f u m g .: jmdm. etwas v. (vor jmdm. über seinen Kummer, seine Sorgen klagen); -knöpfen /Vb.f u m g .: sich jmdn. v . (jmdn. zu sich rufen und von ihm Rechen­ schaft fordern, jmdn. zurechtweisen); -kochen fVb.f 1.1. Speisen für eine bestimmte Gelegenheit im vor­ aus kochen: sie kocht das Mittagessen für Sonntag meist schon vor 1.2. Nahrungsmittel vor der wei­ teren Verarbeitung kochen: das Obst vor dem Ein ­ wecken kurz v.; -kommen fVb.f 1. auftreten: solche Fehler kommen häufig vor; so etwas kann überall, schon einmal v. — 2. irgendwo vorhanden sein, auftreten: in diesem Gebiet kommt Erdöl, Erdgas vor; diese Krankheit kommt in Europa nicht mehr vor — 8. etw., jmd. ist jmdm. noch nicht vor­ gekommen etw., jmd. ist dermaßen negativ, daß jmd. so etw., jmdn. noch nicht erlebt, gesehen hat: eine solche Frechheit, solch eine unverschämte Person ist mir noch nicht vorgekommen! —4. jmd., etw. kommt jmdm. in bestimmter Weise vor jmd., etw. ruft bei jmdm. einen bestimmten Eindruck her­ vor: dieser Mann kommt mir bekannt, merk­ würdig, nervö3 vor; die Sache kommt uns selt­ sam, verdächtig, nicht / geheuer vor; es kam ihm so vor, als ...; das wäre mir wie Verrat vorge­ kommen; jmd. kommt sich klug vor (hält sich für klug) ; er kam sich wie ein Fremder vor (fühlte sich wie ein, als Fremder) — 5. um g. 5.1. nach vorn kommen: komm mal vor (an die Tafel)! 5.2 . zum Vorschein kommen, hervorkommen: das Kind kam hinter dem Baum, unter dem Tisch vor; + das kommt in den besten / Familien vor; das kommt mir / spanisch vor; -kommen, das; -s, - 1.1. fo. Pl.f das Vorhandensein an einer bestimmten Stelle: das V. solcher Pflanzen, Gesteinsarten in dieser Gegend ist überraschend 1.2. jvorw. Pl.f Geol. Vorrat von Mineralien , Gesteinen od. organischen Verbindungen in der Erdkruste: umfangreiche V. vo n K ohle, Uran, Silber; -kommnis, das; -ses, -se Ereignis, Vorfall: unangenehme, peinliche Vor­ kommnisse; wir hatten von diesem seltsamen, tragischen V. erfahren; -kriegszeit, die Zeitab­ schnitt unmittelbar vor einem K rieg , bes. vor dem
vorladen — vormachen 1293 2. Weltkrieg; -laden /Vb./ jmdn. schriftlich ver­ pflichtend auffordern, zu einem bestimmten Termin a n einem bestimmten Ort, bes. vor Gericht, bei einem staatlichen Organ zu erscheinen: jmdn. zur Ver­ nehmung, als Zeugen v .; dazu -ladung, die: jmdm. ein e (gerichtliche, polizeiliche) V. schicken; die V. des Zeugen vor Gericht beantragen; -läge, die 1. jo. Pl.j das Vorlegen (1.1): etw. gegen V. des Aus­ weises, Reparaturscheins aushändigen — 2 . E nt­ w urf, Vorschlag, über dessen Inhalt und Annahme beraten und beschlossen werden s oll: eine V. er­ arbeiten, einbringen, abändern, ablehnen; die V. wurde diskutiert und zum Beschluß erhoben — 3. etw. im Bild, Muster Dargestelltes, das zum ge­ nauen Nachbilden .dient: nach einer V. zeichnen, sticken; eine V. benutzen, abzeichnen, nachbauen, kopieren; er hat sich (nicht) genau an die V. ge­ halten — 4* B allspiele den Schuß auf das Tor vorbereitendes Zuspielen ß e s B alls: mit steilen Vorlagen spielen — 5 . fo. PI ./ Ski Neigung des Kör­ pers nach vom; -lassen /Vb./ 1 . umg. jmdn. v. (gestatten, daß jmd., der hinter einem in einer Reihe wartet, vor einem an die Reihe kommt) —2 . die Sekre­ tärin hatte den Auftrag, niemanden, vorzulassen (niemanden mit einem Anliegen an den Chef in das Zimmer des Chefs zu lassen); -lauf, der 1. /o. Pl.f W ir t s ch . Durchführung bestimmter vorbereitender Produktions- od. Forschungsarbeiten vor Aufnahme der eigentlichen Produktion: den technischen, theo­ retischen, städtebaulichen V. schaffen; die Volks­ wirtschaft bedarf eines wissenschaftlich-techni­ schen Vorlaufs — 2. Sport Lauf, bei dem die Teil­ nehmer der folgenden Zwischenläufe ermittelt werden; - läufer, der 1 .1 . jmd., der in gewissem Sinne als Weg­ bereiter für jmdn., etw. gelten kann: die V. des Koper- nikus; N war ein V. der Klassik, modernen Chirur­ gie 1 .2 . etw., das eine noch unfertige Form einer gegen­ wärtig vorhandenen Sache darstellt: das Gerät ist der V. unseres Telefons;-läufig /Adj.f bis zu einer späteren Regelung, Entscheidung geltend, nicht endgültig: eine vorläufige Diagnose, Regelung, Entscheidung, Ver­ fügung; v. kann man nichts unternehmen, sind wir damit zufrieden; -laut /Adj.; bes. von Kindern/ sich ungefragt, ein wenig dreist, ohne die notwendige Zurückhaltung äußernd: ein vorlautes Kind; eine vorlaute Frage, Bemerkung; sei nicht so v . !; - leben, das das bisherige Leben einer Person und die damit verbundenen Ereignisse, ihre Lebens­ führung, Vergangenheit: er h at ein einwandfreies V.; Erkundigungen über jmds. V. einholen; sich nach jmds. V . erkundigen; -legebesteck, das großes Besteck zum Vorlegen der Speisen; -legen /Vb./ 1 . jmdm. etw. v . 1 .1 . jmdm. etw., bes. ein Schriftstück, zur Ansicht, Prüfung, Bearbeitung hinlegen: jmdm. seine Papiere, Zeugnisse, den Ausweis v .; einen Scheck bei der Bank v.; jmdm. die Rechnung v.; der Abteilungsleiter ließ sich die Akten v. 1 .2 . jmdm . etw. zur Beratung, Beschlußfassung unter­ breiten: der Öffentlichkeit die Ergebnisse der B e ­ fragung v.; der Volkskammer einen Gesetzent­ wurf v .; jmdm., sich eine Frage v. (stellen 7) 1.8 . ein Arbeitsergebnis v. mit einem Arbeits­ ergebnis an die Öffentlichkeit treten: der Autor, Ver­ lag hat ein neues Buch vorgelegt; die auf der Herbstmesse vorgelegten Modelle der Lederwaren­ industrie — 2 .1 . (jmdm.) Speisen v. Speisen von einer Platte, aus einer Schüssel dem am Tisch Sitzenden auf den Teller geben: der K ellner legte (den Gästen) Fleisch, Gemüse vor 2.2 . einem Tier Futter v . vor einem Tier (Trocken)futter hinlegen, in den Trog legen: den Kühen Heu, Klee v. — 3. etw. vor etw. legen: einen Stein v., um das Fahr­ zeug am W egrollen zu hindern; an der Tür den Riegel, die Sicherheitskette v. (die Tür durch Vor­ schieben des Riegels, durch Einhängen der Sicher­ heitskette verschließen) — 4 . ein schnelles Tempo v. m it einem schnellen Tempo einsetzen und dadurch gegenüber anderen Zeitgewinn erzielen /bes. im sportlichen Lauf, Rennen/: er legte gleich nach dem Start ein scharfes Tempo vor; sie haben bei der Arbeit ein ordentliches, schnelles Tempo vorgelegt; -lehnen, sich /Vb./ sich nach vorn lehnen, sich Vorbeugen: er lehnte sich (auf seinem Stuhl) vor; -leistung, die Zugeständnis an einen Partner m it dem Ziel, dessen Entgegenkommen zu erreichen: die Regierung betrachtet das Abkom­ men als eine V.; -lesen / Vb./: jmdm. etw. v . (etw. Gedrucktes, Geschriebenes für jmdn. laut lesen); - lesu ng , die (regelmäßig stattfindende) Lehrveran­ staltung an einer Hochschule in Form eines w issen­ schaftlichen Vortrags od. mehrerer zusammen­ gehöriger Vorträge: eine einführende, fakultative V.; er hört, besucht die Vorlesungen für deutsche Literatur, geht zur V., in die V.; -letzt /Adj.; nur attr./ 1.1 . in einer Aufeinanderfolge den Platz ein­ nehmend, der vor dem letzten liegt: das vo rletzte Haus dieser Straße; am vorletzten Tag des Jahres, seines Urlaubs; er war als vorletzter an der Reihe 1.2 . im vorletzten Jahr (in dem Jahr, das vor dem eben erst vergangenen, vor dem letzten, vor dem vorigen Jahr li^gt) — 2 . zusammen mit nur noch einer Sache, Person gleicher A rt von einer Menge übriggeblieben: das ist mein vorletzter Fünfzigmarkschein; -lieb e, die /PI. -n; vorw. Sg./ eine V. für etw., jmdn. ha­ ben an etw., jmdm. mehr Gefallen finden als an an­ derem, anderen: er hat eine (ausgesprochene, heim­ liche) V. für klassische M usik; er liest mit V. (be­ sonders gern) Abenteuerromane vorliebnehmen (er nim mt vorlieb), nahm vorlieb, hat vorliebgenommen mit etw., jmdm. v . sich (not­ gedrungen) m it etw., jmd m . zufriedengeben, begnügen: er nahm mit dieser bescheidenen Mahlzeit vorlieb; wir mußten mit seiner Gesellschaft v .; mit jmdm. v . ; wir mußten mit ihm (mit seiner Gesellschaft) v. vor| -liegen /Vb./ etw. liegt vor 1.1. etw. liegt (jmdm.) vor etw., bes. ein Schriftstück, ist (jmdm.) zur Ansicht, Prüfung, Bearbeitung übergeben worden, ist (für jmdn.) verfügbar, liegt (für jmdn.) bereit: der Antrag, die Beschwerde, der Brief liegt (uns) vor; die Eingabe, alle Unterlagen, Pläne haben der Kommission Vorgelegen; ^ as liegt heute an Arbeit vor? 1.2 . Gründe, bestimmte Tatsachen liegen vor es gibt, bestehen Gründe, bestimmte Tatsachen: es liegt keine Veranlassung zur Besorgnis vor; gegen jmdn. liegen Anschuldigungen vor, hat bisher nichts (Nachteiliges) Vorgelegen; hier liegt offenbar ein Irrtum, Mißverständnis vor 1.8 . der dritte Band des Romans, das Buch liegt jetzt (gedruckt) vor (ist jetzt veröffentlicht); -lügen /Vb./ jmdm. bewußt etw. Unwahres erzählen VQrm /Präp. vor -f- Dat. (dem) von 1der, blas/; / *vor 1.1, 2 —5, 7 vör/Vor| -machen /Vb./ jmdm. etw. v . 1 . jmdm. zeigen, wie etw. ausgeführt wird, jmdm. etw. an -
1294 Vormacht — Vorort schaülich vorfuhren: er machte den Lehrlingen jeden Arbeitsgang, die notwendigen Handgriffe vor — 2. umg. jmdm. etw. vorspiegeln, vorlügen: er läßt sich nichts, von niemandem etwas v .; mir machst du nichts vor, kannstdu (soleicht) nichts v .!; -f- jmdm. m acht keiner, niemand (so leicht) was vor (jmdn. übertrifft keiner); —jmdm. blauen / Dunst v.;jmdm.ein/ XfüreinUv.; -macht,diejo.PL/ Vorherrschaft: die V. besitzen; -machtStellung, die: diepolitische,militärischeV.eines Staates; -magen, der Z o ol. vorderer, aus vier Abschnitten bestehender Teil des Magens der Wiederkäuer; dem eigentlichen Magen vorgelagertes Verdauungs-, Kauorgan bei Vögeln und bestimmten Insekten; -malig fAdj.; nur attr.f v e ra lten d ehemalig,einstig: die Sitzung fand in der vormaligen Bibliothek statt; -mals/Adv./ ehe­ mals, einst: er hatte v. in N gelebt, als Anwalt ge­ arbeitet; -marsch, der siegreiches Vordringen in ein vom Gegner verteidigtes, besetztes Gebiet: die Armee befand sich, war auf dem V.; -merken fVb.j etw., jmdn. im voraus zur späteren Berücksichtigung no­ tieren: die Bestellung, einen Antrag v .; sich (bei jmdm.) für einen Kursus, als Käufer v. lassen; - militärisch /A dj.; vorw. a ttr./i die vormilitärische (auf den W ehrdienst vorbereitende) Ausbildung , E r­ ziehung; -mittag /Adv.; in Verbindungmitbestimm­ ten Temporaladv. od. dem Nam en eines Tages der Woche; stets nachgestellt/ am Vormittag: heute, gestern, morgen, Dienstag v . ; -mittag, der Tageszeit vom Morgen bis zum Mittag: ein nebliger, sonniger V.; am frühen, späten V.; sie arbeitet drei Vor­ mittage in der Woche; -mittags /Adv.f am Vor­ mittag, an jedem Vormittag: wir fuhren v . , v . (um) 11 Uhr, Montag v. ab; das Geschäft ist täglich v. (von 9 bis 12 Uhr) geöffnet; -monat, der der vorige, letzte M onat; -montage, die das Vormontieren; - montieren fVb./ vorgefertigte Einzelteile im voraus, vor der Endmontage zusammensetzen: industrielle Rohrleitungen, einzelne Bauteile bereits in den Werkhallen v .; -mund, der /PL -münder, auch - e/ jmd., der zum gesetzlichen Vertreter eines M in ­ derjährigen, Entmündigten bestellt ist; -mund- schaft, die; -, >en 1.1. gesetzliche Vertretung eines Minderjährigen, Entmündigten: jmdm. die V. für, über jmdn. übertragen, entziehen; unter jmds. V. stehen; eine V. für jmdn. anordnen, be­ stellen 1.2. jo. P l.j die Völker Afrikas lösen sich v o n der V. (Einschränkung der Selbständigkeit, Bevormundung) der Kolonialmächte vorn /Adv.; umg. vprne/ 1. /gibt eine Lage an, die (von einer bestimmten Blickrichtung aus gesehen) dem Ziel (in der üblichen Bewegungsrichtung) am nächsten ist/: der Fahrer, Pilot sitzt v.; nach v. gehen; er fuhr v. (an der Spitze der Kolonne); die Bereifung muß v. erneuert werden; zwei Schritte nach v. •(in der üblichen Bewegungsrichtung) ma­ chen; die Kinder standen v. (dicht) am Straßen­ rand; v. (dort, wohin die Zuschauer gewöhnlich blicken) im Saal hing die Leinwand — 2.1. /gibt eine Lage an, die (aus der Sicht, Gewohnheit des Betrachters, Benutzers) den Beginn, Anfang von etw. bildet/: das Buch liegt ganz v. im Schrank, Schaufenster; die Titelei steht v. im Buch; /in der Verbindung/ von v .: alles noch einmal von v . (von Anfang an) erzählen 2.2. das Zimmer liegt v. (auf der Straßenseite);jmdn. von v. (so, daß man ihm ins Gesicht sieht) angreifen; das Haar nach v. kämmen -f- um g. jmdn. von v. bis hinten (in jeder Weise, bei jeder Gelegenheit) bedienen, betrügen; — die / Flucht nach v. antreten; nicht wissen, wo hinten und v. ist; es jmdm. hinten und v. reinstecken; etw. stimmt / hinten und v. nicht; etw. reicht / hinten und v. nicht; die y* Nase v. haben Vor| -nähme, die; -, jo. PL/ das Vornehmen: die V. einer Änderung, Reparatur; -name, der zum Fami­ liennamen hinzutretender Eigenname einer Person, der ihr nach dev Geburt gegeben und rechtsverbindlich in die Geburtsurkunde eingetragen w ird : sein V. ist Peter vorn|an, vorn|an /Adv.; umg. vornean/ ganz vorn, vor allem, vor allen anderen: das Notizbuch liegt im Kasten gleich v. vorne /Adv./ umg. s. vorn vornehm /A dj./ 1 . in der äußeren Erscheinung von feinem, über dem Durchschnitt stehendem, k ulti­ viertem Geschmack zeugend: seine Wohnung ist v. eingerichtet; diese Bücherwand wirkt sehr v., sieht v. aus; ein vornehmes (elegantes) Hotel — 2 . im Verhalten, Benehmen von Verständnis, Zurück­ haltung, Großzügigkeit und Anständigkeit zeugend: ein Mensch von vornehmer Gesinnung, Haltung; ein vornehmer Charakter; das ist sehr v. gedacht vonThnen — 8. /im bürgerl. Sprachgebrauch/ durch gute Lebensverhältnisse und entsprechendes A u f­ treten die Normen der Oberschicht der bürgerl. Ge­ sellschaft repräsentierend: er war ein vornehmer Herr geworden, verkehrte in der vornehmen Ge­ sellschaft, wohnte in einer vornehmen Gegend — 4 .1vorw. adv./ spött. sie tut schrecklich v., spricht immer sehr v. (tut, spricht geziert, als dünke sie sich etw. Besseres) — 5 . /nur im Superl. u . nur attr./ geh . die vornehmste (erstrangige, hauptsächliche) Pflicht des Arztes ist, den Menschen zu helfen vgr|nehmen /V b .j 1. etw. ausführen, machen: /in Verbindung mit Subst. zur Umschreibung eines Ver­ balbegriffs/ eine Amtshandlung, Trauung, H aus; suchung v.; regelmäßig vorzunehmende Kontrol­ len; eine gute Auswahl v. (etw. gut auswählen); eine Änderung v. (etw. ändern 1 .1 , 1 .2) — 2 . sich etw. v, etw. beabsichtigen, planen: er hat sich (im stillen) vorgenommen, sie zu besuchen; er hat sich für morgen schon etwas, einen Theaterbesuch vor­ genommen — 8. (sich) etw., sich jmdn. v . sich mit etw., jmdm. zu beschäftigen beginnen: er nahm (sich) ein Buch, die Zeitung vor — 4 . umg. sich jmdn. v . (jmdn. zur Rede stellen, zurechtweisen) vornehmlich /Adv./ vor allem: es kommt v. darauf an, daß ... vor [neigen / Vb.j den Rumpf, K opf, sich Vorbeugen vorne[weg /Adv./ umg. s . vornweg vornherein, vorn|herein /Adv.; um g . vorneherein/ + von v. gleich anfangs, von Anfang an: er hat es von v. gewußt, gemerkt, vorgehabt vor|notieren / Vb.j etw., jmdn. vormerken vornüber- /in verbalen Zusammensetzungen/ sich in Richtung nach vorn und nach unten bewegend: z. B . vomüberfallen vornüber]fallen /V b./ in Richtung nach vorn hin­ fallen: er stolperte und fiel vornüber vorn|weg, vorn|weg /Adv.; umg. vorneweg/ an der Spitze, voraus: die Autokolonne fuhr vorüber, v. die Motorräder; + m it dem JA Mund v. sein Vor/vorj-ort, der /PI. - e/ Ortsteil od. selbständiger
Vorortverkehr — Vorschlag 1295 kleinerer Ort am Rande einer größeren S tad t; -ort­ verkehr, der bes. die Beförderung von Personen be­ treffender öffentlicher Verkehr zwischen einer S ta d t und deren Einzugsbereich; -platz, der freier Platz vor einem (größeren) Gebäude: der V. des Bahnhofs; - posten, der 1. militärische. Wache, die an vor­ geschobenem Stand ort die (in Ruhe befindliche) eigene Truppe sichert: V. aufstellen, ausschicken; auf gegnerische V. stoßen — 2 . jo, Pl.j von 1 aus- geübter W achdienst: auf V. steh en; -preschen fVb.f um g. nach vorn eilen, jagen; <> er ist in dieser Sache zu weit vorgeprescht {war zu voreilig, hat der Entwicklung vorgegriffen); -produkt, das Produkt, das zur Herstellung eines anderen Erzeugnisses dient und dessen Vorstufe bildet: industrielle Vor­ produkte; ein wasserlösliches V. des K unstharzes; - quellen fVb.f hervorquellen: das Haar quoll unter dem H ut vor; -ragen fVb.f hervorragen (1): das Dach ragt vor; -rang,der jo. P l.j:jmd., etw. hat V., den (unbedingten, absoluten) V. (vor jmdm., etw.) (ist für deren Fall wichtiger als jmd., etw. und wird daher zuerst berücksichtigt); jmdm. den V. (den Anspruch auf eine vorrangige Behandlung, Stellung) lassen, streitig machen; einer Sache den V. geben (eine Sache als wichtiger ansehen, behandeln); -rangig fAdj.j 1.1. /nicht adv.j eine höhere, wich­ tigere Stellung einnehmend, an erster Stelle stehend: etw. ist von vorrangiger Wichtigkeit; jmds. vor­ rangiges A nliegenl.2 . jadv.j vor allen, allemanderen, in erster Linie, zuersti jmdn. v. behandeln, be­ dienen; etw. v. erledigen; -rangstellung, die : jmd., etw. nimmt eine V. ein (ist vorrangig 1.1) VQrrat, der; -(e)s, Vorräte (im voraus zusammen­ getragene und aufbewahrte) im Beda rfsfall verfüg­ bare Menge von bestimmten Dingen : ein (großer, unerschöpflicher) V. an Bodenschätzen, Lebens­ mitteln, von Medikamenten; Vorräte anlegen, speichern; etw. auf V. kaufen, herstellen; unser V. (an Kohlen) geht zu Ende, ist verbraucht; dazu vorrätig jA dj.; vorw. p räd.j als Vorrat vorhanden, bereitliegend, verfügbar: diese Ware ist (noch) v .; eine Ware (nicht) v. haben Vorrats] -haltung, die (vom Staat, von Betrieben or­ ganisiertes) planmäßiges Zusammentragen und Auf- bewahren von Vorräten, bes. von Lebensmitteln’, -kammer, die Kam m er, in der Vorräte, bps. Lebens­ m ittel, aufbewahrt werden; -keller, der vgl. - kam­ mer; -raum, der vgl. - kammer; -Wirtschaft, die jo. P l.j Vorratshaltung im Haushalt: V. (be)treiben Vor/vor| -raum, der R a um , der vor einem größeren, wichtigeren Raum liegt; -rechnen jVb.f 1. jmdm. etw . v . jmdm . etw. durch Rechnen anschaulich darstellen, erklären: er rechnete ihr alle Ausgaben, die Aufgabe vor — 2 . jmdm. seine Fehler, Hand­ lungen v. (jmdn. vorwurfsvoll, tadelnd auf seine Fehler, Handlungen hinweisen); -recht, das einer bestimmten Person, einem bestimmten Personen­ kreis zugestandene Vergünstigungen, zugestandenes Recht, etw. zu tun, in den Genuß von etw. zu kom­ men, was anderen nicht gewährt ist: ein V. genießen; Vorrechte beseitigen; das waren Vorrechte (Privi­ legien) des Adels; -rede, die 1.1 . einleitende, er­ läuternde Bemerkungen vor dem eigentlichen Text eines Buches 1 .2 . einleitende Mitteilung vor der eigentlichen mündlichen Äußerung: nach einer langen V. kam er endlich zu seinem Anliegen; bitte, keine langen Vorreden!; -redner, der jmd., der zeit­ lieh vor einem anderen zu einem bestimmten Thema ge­ sprochen, der vor einem anderen eine Rede gehalten h at: ich schließe mich den Ausführungen meines Vo ^ redners an; -richtung, die für einen bestimmten Zweck hergestelltes, m eist technisches Hilfsm ittel: eine einfache, praktische, sinnreiche V.; eine V. zum Drehen, Kippen, Festhalten des Werkstücks anbringen; -rücken fVb.f 1. etw. nach vorn, vor­ wärts rücken, schieben (hat): den Sessel, Schrank (ein Stück) v .; den Zeiger einer Uhr ein paar Minuten v. — 2. sich (nach und nach) weiter nach vorn, vorwärts bewegen (ist): er rückte in die erste Sitzreihe vor; der Zeiger der Uhr rückte auf zwölf vor; O die Zeit, Nacht rückt vor; etw. zu vor­ gerückter (später 1 .2) Stunde, in vorgerücktem (höherem 5.1) Alter tu n — 8. vorwärts marschieren (is t): die Truppen rückten (gegen den Gegner) vor; -runde, die Sport erste Runde der Ausscheide bei Meisterschaften: die Mannschaft schied in der V. aus vors jPräp. vor -f Akk. (das) von 1das/; / xvor 1.2 Vör/vQr] -saal, der landsch., bes. ostmdt. Vor­ raum, Diele, Korridor; -sagen fVb.f jmdm., der die Antwort nicht w eiß, heimlich zuflüstern, was er sagen soll: er hat seinem Banknachbarn (die Antwort) vo rgesagt; -Saison, die /vorw. 8g.j Zeitabschnitt innerhalb der Saison, der der Hauptsaison un­ mittelbar vorausgeht: einen Urlaubsplatz in der V. buchen; -satz, der auf einer Entscheidung, die jmd. für sich getroffen hat, beruhendes bewußtes Wollen, feste Absicht, etw. zu tun: einen V. fassen, aus ­ führen, fallenlassen; jmdn. in seinem V. bestärken; er hat (alle) seine guten Vorsätze vergessen; dazu -sätzlich jAdj.; nicht präd.j bes. Jur. mit Vorsatz, Willen, absichtlich: eine vorsätzliche Beleidigung, Brandstiftung, Körperverletzung; eine Straftat, einen Mord v. begehen; -schau, die 1.1. Ausblick (2), vorheriger Hinweis auf Künftiges: eine V. auf die Leipziger Messe 1.2 . Programmvorschau: eine V. für die nächste Woche senden; -schein, der + zum V. kommen (sich zeigen, sichtbar, erkennbar werden); etw. zum V. bringen etw. erkennbar, sicht­ bar werden lassen: die Ausgrabungen brachten Reste einer slawischen Siedlung zum V .; -schicken fVb.f 1. jmdn., etw. vorausschicken (1 ): sie schickten die Kinder, das Gepäck schon vor — 2 . jmdn. zu jmdm. m it dem Auftrag schicken, etw. zu erkunden, vorzubereiten: sie hatten ihn (als Vermittler) vor­ geschickt; -schieben jVb.; hat/ 1. etw. vor etw. schieben (1): einen Riegel an der Tür v. — 2. etw., jmd n . , sich nach vorn schieben (1.1), rücken: den U n ­ terkiefer, Mund, das Kinn, die Unterlippe v .; er schiebt sich durch die Menschenmenge vor; ein vorgeschobener (vor der eigenen Linie, meist in unm ittelbarer Nahe des Gegners befindlicher) B e ­ obachter, Posten; auf vorgeschobenem Posten stehen — 8. jmdn. v . jmdn. in der Öffentlichkeit für sich handeln lassen, während man selbst im Hinter­ grund bleibt:jmdn. als Strohmannv. —d.etw .v .etw . als Vorwand benutzen, als angeblichen Grund nennen: eine Reise, dringendeBesorgung, Krankheit v .; -f einer Sache einen / Riegel v.; -s chießen jVb.f umg. 1. (hat) jmdm. Geld v. (vorstrecken 2) — 2. (ist) 2.1 . vorwärts, nach vorn eilen, stürzen: einer der Läufer schoß plötzlich vor 2.2 . aus etw. hervor­ stürzen: der Junge schoß aus seinem Versteck, der Haustür vor; -schiff, das Seemannsspr. vorderer Teil eines Schiffes; -schlag, der etw., das jmdm. als
1296 Vorschlägen — Vorsorgeuntersuchung unverbindliche Empfehlung unterbreitet w ird : jmdm. einen guten, vernünftigen, praktischen V. machen; jmds. V. annehmen, ablehnen; er ging auf diesen V. ein, stimmte unseren Vorschlägen zu; -schlagen /Vb.; hat/ 1*1. (jmdm.) etw. als unverbindliche E m ­ pfehlung unterbreiten: jmdm. einen geeigneten Ter­ min, gütlichen Vergleich v . ; er schlug (ihnen) vor, gleich damit zu beginnen; alle stimmten den vor­ geschlagenen Maßnahmen zu 1.2» jmdn. (für etw.) als möglichen Anwärter nennen: jmdn. für eine Funktion, als Abteilungsleiter, für das Studium v .; - s ehlaghammer, der großer, schwerer Ham m er; - Schlußrunde, die S p o r t Gesamtheit der Ausscheide zur Ermittlung der Teilnehmer am Endkampf; - s chnell /Adj./ zu schnell und unüberlegt, übereilt: ein vorschnelles Urteil; vorschnelle Schlüsse zie­ hen; v. entscheiden, handeln, antworten; -schnel­ len / Vb.; ist/ nach vorn schnellen (1): der Junge schnellte vor, ließ seine Faust v.; -schreiben jVb.j 1 . (jmdm.) etw. v . (für jmdn.) etw. als verbindlich erklären, etw. anordnen, verfügen: jmdm. Bedin­ gungen, ein bestimmtes Verhalten v.; für diese Ausbildung ist eine Eignungsprüfung vorgeschrie­ ben ; die vorgeschriebene Dosis eines Medikaments einnehmen — 2* (jmdm.) etw. v . jmdm. zeigen, wie etw. geschrieben wird, etw. (für jmdn.) als Muster schreiben: die Lehrerin schreibt den Kindern die Buchstaben, das W ort vor; -Schrift, die (offizielle) Aussage, die etw. als verbindlich erklärt, bes. ein bestimmtes Verhalten (in bestimmten Situationen): eine gesetzliche, dienstliche, genaue, strenge V .; die V., Vorschriften kennen, beachten, einhalten, befolgen, verletzen; jmdm. Vorschriften machen; er hielt sich an die Vorschriften, handelte nach V., verstieß gegen die V.; es ist V. ... vörschrifts/Vorschrifts| -m äßig fAdj.f der Vor­ schrift entsprechend: er v erhielt sich v .; ein Mittel v. anwenden; -widrig fAdj.f gegen die Vor­ schrift verstoßend: jmdn. v . anreden, grüßen; etw. v. ausführen; -Zeichen, das V erk eh rs w. Verkehrs­ zeichen, das ein Verbot od. Gebot ausdrückt Vor/vor| -schub, der T e ch n . Vorwärtsbewegung eines Werkzeugs od. Werkstücks bei der spa nab­ hebenden Bearbeitung an Werkzeugmaschinen; + jmdm ., einer Sache V. leisten (eine Person bei einer neg ativ bewerteten Sache, eine negative, tadelnswerte Sache unterstützen, begünstigen); -Schulalter, das jo. Pl.f Lebensabschnitt unmittelbar vor Beginn der Schulzeit; -schule, die jo. Pl.f umg. im letzten Jahr vor der Einschulung durchgeführte, bereits auf den Schulunterricht vorbereitende Veranstaltungen für Kinder, die nicht den Kindergarten besuchen; - s chulisch fAdj.; nur attr.f der Schulzeit voraus­ gehend, das Vorschulkind betreffend: die vorschuli­ sche Erziehung; vorschulische Einrichtungen; - Schulkind, das K ind im Vorschulalter; -schuß, der jPl. - s chüsse/ Geld, das jmd. als Teil einer ihm eigentlich erst später zustehenden Zahlung bereits im voraus erhält: einen V. (von 200 Mark) geben, zah­ len, erhalten; -Schußlorbeeren, die fPl.f um g., oft scherzh. V. ernten (im voraus für etw. gelobt werden); jmdn. mit V. überschütten; -schützen fVb.f etw. als Vorwand benutzen, als angeblichen Grund nennen: wichtige Geschäfte, K rankheit, Kopfschmerzen v.; + keine / Müdigkeit v . !; - s chwärmen fVb.; hat/: jmdm. von jmdm., etw. v . (jmdm. schwärmerisch, begeistert von jmdrh., etw. erzählen); -schweben fVb.; hat/ etw., jmd. schwebt jmdm. vor jmd. hat eine bestimmte, aber noch vage Vorstellung von der Sache, Person, die er braucht, möchte: ihr schwebten dunkelrote Gardinen für die neue Wohnung, schwebte ein ganz anderer Schwie­ gersohn vor; -schwindeln fVb.f umg. jmdm. etw. vorlügen; -sehen fVb.f 1.1 . etw. beabsichtigen: wir haben für das W ochenende einen Theaterbesuch* Ausflug vorgesehen; das Gesetz sieht solche Maß­ nahm en nicht vor (enthält keine Bestimmungen für solche Maßnahmen) 1.2 . jmd., etw. ist für etw., etw. ist für jmdn. vorgesehen, jmd. hat etw. als etw. vorgesehen: er ist für eine Prämie vorgesehen (man hat festgelegt, daß er eine Prämie erhält); das Terrain ist für einen Flugplatz vorgesehen; die Prämie ist für ihn vorgesehen; er hat diesen Ort als Urlaubsziel vorgesehen (er will an diesem Ort Urlaub machen) — 2. sich v. vorsichtig sein: sieh dich vor, wenn du über die Straße gehst!; -setzen / Vb.; hat; /f auch Vor­ gesetzte/ 1.1 . jmdn., bes. einen Schüler, nach vorn umsetzen (1.1): der Lehrer hat ihn vorgesetzt, weil er schlecht sehen kann 1.2 . ein Bein, den linken Fuß v. (vorstellen 4.1) — 2 . ein Filter v . (vor dem Objektiv befestigen) — 3 . jmdm. etw. v . jmdm. etw. zu essen, trinken geben, hinstellen (1.1): jmdm. ein Frühstück, Wein, einen Kaffee v .; O jmdm. Lügen v. (jmdn. belügen) — 4 . jmdn. jmdm. v . jmdn. jmdm-. in der Dienststelle überordnen: den Vorfall an die Vor­ gesetzte (übergeordnete) Dienststelle melden; -sicht, die fo. P l.f besonnenes, Gefahren voraussehendes u n d sorgfältig meidendes, wachsames Verhalten: etw . mit großer, äußerster, der nötigen, aller V. tun; jmdm. zur V. raten; jmdn. zur V. anhalten, mah­ nen; /als warnender Ausruf, Hinweis/ V., Stufe!; V., bissiger Hund!; umg. etw. ist mit V. zu genießen (etw. m uß mit Vorbehalt aufgenommen werden); er ist heute (nur) mit V. zu genießen (ist wegen seiner schlechten Laune nicht zu ertragen, ist unausstehlich); - sichtig fAdj.f mit der nötigen Vorsicht, besonnen, sorgsam (1 ), aufmerksamachtgebend: ein vorsichtiger Mensch; vorsichtige Fragen, Andeutungen; etw. v . öffnen, tragen; -sichtshalber fAdv.f aus' Vorsicht, um ganz sicher zu gehen: etw. v . noch einmal prüfen; -Silbe, die Sprachwiss. Präfix; -singen fVb.f 1 .1 . jmdm. etw. v . für jmdn., der zuhört, etw. singen: jmdm. ein Lied v. 1 .2 . der junge Sänger durfte an der Oper v . (ein Gesangsstück zur Eig­ nungsprüfung vortragen); -sintflutlich fAdj.f u m g . s p ö tt . seit langem völlig veraltet und unmodern: ein vorsintflutliches Kleid, Auto, Feuerzeug; er h at vorsintflutliche Anschauungen; -sitz, der jo. Pl.f Leitung (1), bes. bei einem beratenden, beschließenden Gremium, bei einer Organisation: den V. über­ nehmen, innehaben, niederlegen; er hat, führt bei diesen Verhandlungen den V .; -sitzende, der u. die; -n, -n jmd., der den Vorsitz hat: der stellvertretende V. der Betriebsgewerkschaftsleitung; der V. des Ministerrats; jmdn. zum Vorsitzenden (einer Partei, des Elternbeirats) wählen; -sorge, die fo. Pl.f vorausschauende, der Sicherheit dienende, sorg­ same Vorbereitung auf etw. Zukünftiges, etw. even­ tuell Eintretendes: V. (für das Alter tragen, tref­ fen; die medizinische V.; - s o rgen fVb.f voraus­ schauend der Sicherheit dienende sorgsame Vor­ bereitungen für etw. Zukünftiges, etw. eventuell Eintretendes treffen: man muß beizeiten für das Alter, für Krankheitsfälle v . ; -sorgeuntersuchung,
vorsorglich — Vorstrafe 1297 die vorbeugende ärztliche Untersuchung zum früh­ zeitigen Erkennen einer möglichen Krankheit; -sorg­ lich IAdj♦; nicht präd.f etw. im voraus bedenkend, als Vorsorge: eine vorsorgliche Maßnahme, Über­ legung; etw. v . tun; -spann, der Film Rundf. Fernsehen einem Film, einer Sendung od. Sende­ reihe vorangestellte Einführung od. Angaben über Titel, Darsteller und andere an der Herstellung Be­ teiligte; -spannen /Vb./: ein Zugtier v. (vor einen Wagen spannen); -speise, die Vorgericht; -spiegeln /Vb./ jmdm. etw. v . jmdn. dahingehend beeinflussen, daß er etw. Unwahres, Unwirkliches, Nichtvor­ handenes als wahr, tatsächlich vorhanden a nsieht: jmdm. eine Krankheit, Notlage, Erfolge v.; seine erregte Phantasie spiegelte ihm Traumbilder vor; dazu -spieg(e)lung, die: das ist eine V. falscher Tatsachen; -spiel, das 1.1 . einleitende Szene vor dem eigentlichen Beginn eines Bühnenstücks 1.2 . ein­ leitender instrumentaler Teil eines musikalischen Bühnenwerks — 2 . etw., das einem Vorgang voraus­ geht, ein Ereignis vorbereitet: dieser Streit war erst das V. der folgenden Auseinandersetzungen; - spielen jVb.f 1. jmdm. etw. v . 1 .1 . für Zuschauer Theater spielen 1.2 . für Zuhörer ein M usikstück vor­ tragen — 2. umg. jmdm. etw. v . jmdm. etw. vor­ spiegeln, Vortäuschen; er spielte ihr diese G efühle, seine Überlegenheit nur vor; -sprechen jVb.j 1.1 . jmdm. etw. v . vor jmdm ., der das Gesprochene hören (und nachsprechen) soll, etw. sprechen: den Kindern schwierige Wörter v .; jmdm. ein Gedicht v. 1.2 . der junge Schauspieler durfte an dem großen Theater v . (einen Text aus einem Theaterstück zur Eignungsprüfung vortragen) — 2 . bei jmdm., einer (Dienst)stelle v . (jmdn., eine Dienststelle wegen eines Anliegens, einer Unterredung aufsuchen); -springen /Vb.f hervorragen (1): das Dach springt (ein Stück) vor; ein vorspringendes Kinn; -Sprung, der 1. her­ ausragender, vorspringender Teil: unter dem V. eines Daches, Felsens Schutz suchen — 2 . jvorw. 8g.I räumlicher od. zeitlicher Vorteil gegenüber einem Verfolger, Konkurrenten, Abstand von einem Nachfolgenden: einengroßen, beträchtlichen V. (vor jmdm.) haben; einen V. gewinnen, erzielen, ein­ büßen, halten, nicht aufholen können; jmdm. zehn Schritt V. geben, lassen; O die Brigade gewann im Wettbewerb einen klaren V.; -Stadium, das voraus­ gehendes Stadium eines Entwicklungsprozesses, Vor­ gangs: die Vorstadien des Krebses; -stadt, die Ortsteil am Bande einer größeren Stadt; -stand, der leitendes Organ einer Organisation, Partei, Ver­ einigung, eines Gremiums: der V. einer Partei, eines Vereins; einen V. wählen, bilden; er gehört dem V. an, ist, sitzt im V.; -Standsmitglied, das jmd., der dem Vorstand angehört; -stehen /Vb.; / auch -stehend/ 1. hervorragen (1): der Balkon, das Dach steht' vor; er hat vorstehende Zähne — 2 . veraltend einer Institution v. (eine In­ stitution leiten, verwalten); -stehend /A d j.; nicht präd.; /* auch -stehen/ im Text unmittelbar davor befindlich: das erklärt sich aus dem vorstehenden Beitrag, aus dem Vorstehenden; papierdt. v., im v orstehenden (im Text weiter oben) wurde darauf bereits hingewiesen; -Steher, der; -s, - /zu -stehen2/; -steherdrüse, die Med. Prostata; -stehhund, der Jagdhund, der das Wild sucht und es dem Jäger durch Verharren vor dem Wild anzeigt; -stellbar /A dj.; zu -stellen 2/: kaum, schwer vorstellbare Anstrengun­ gen, Ausmaße; das ist nicht v.; -stellen /Vb./ 1.1. sich, jmdn. (jmdm.) v. jmdm. seinen, jmds. Namen nennen (und dabei entsprechende nähere Angaben zur Person machen): darf ich mich Ihnen v.?; er stellte ihnen seinen Freund vor; die Kandidaten stellen sich morgen in der Wahlversammlung vor (stellen sich den Fragen ihrer zukünftigen Wähler); der Bewerber stellte sich persönlich (bei der Kader­ abteilung) vor (suchte die Kaderabteilung auf, um sich zu bewerben) 1.2 . jmdn., sich (einem Arzt) v. (jmdn., sich von einem A rz t untersuchen lassen) 1.3 . etw. vorführen (1.2): auf der Modenschau wurden Modelle für die Sommersaison vorgestellt— 2. sich etw. v . sich in Gedanken ein Bild, eine Vor­ stellung von etw. machen: er k onnte sich den Vor­ gang (genau, lebhaft) v . ; unter dieser Bezeichnung konnte er sich nichts, nur schwer etwas v.; er hatte sich seine Arbeit interessanter vorgestellt; sich jmdn. v .: ich kann mir meinen Onkel noch gut v. (mich noch gut an ihn erinnern); das kann ich mir einfach nicht v. (das kann ich nicht glauben)! — 3. etw., jmdn. darstellen: das abstrakte Gemälde soll eine verwüstete Landschaft v.; die Plastik stellt einen jungen Mann vor — 4 .1 .1 . etw. nach vorn stellen:das rechte Bein v. 4 .1 .2 . die Uhrumeine volle Stunde v. (den Zeiger der Uhr um eine Stunde vor­ rücken 1) 4.2 . etw. vor etw. stellen (2.1): um die Tür zu verdecken, stellte er ein Bücherregal vor; -stellig /A dj.; in der Verbindung/ bei jmdm., einem staat­ lichen Organ v. werden (sich mit einem Gesuch, E in ­ spruch an jmdn., ein staatliches Organ wenden); - Stellung, die 1. Veranstaltung, bei der dem Publikum ein Bühnenstück, Film o. ä . vorgeführt wird: die V. beginnt (um) 20 Uhr; eine V. absagen, abbrechen; Kinokarten für die erste, zweite V. kaufen; die V. war gut besucht, ausverkauft — 2 . im Bewußtsein auftretendes Abbild der Wirklichk eit od. möglicher Sachverhalte, das nicht auf unmittelbarer Wahr­ nehmung beruht, sondern früher wahrgenommene Gegenstände, Situationen (neu kombiniert) wieder­ gibt: eine klare, genaue, feste, falsche V. von etw. haben; sich von etw. keine (richtige), kaum eine V. machen können; das entspricht ganz m einen (eigenen) Vorstellungen (dem, was ich angenommen, beabsichtigt, gewünscht habe) — 3 . das Vorstellen (1 .1 ): die V. der neuen Mitarbeiter, aller W ahl­ kandidaten — 4. jvorw. Pl.j veraltend Vor­ haltung, Ermahnung: jmdm. ernste, eindringliche Vorstellungen machen Vorstellungs| -vermögen, das jo. P l.j Fähigkeit> sich etw. vorzustellen (2): das übersteigt sein V .; - weit, die jo. P l.j Gesamtheit dessen, was sich jmd . vorstellen (2) kann, wie sich jmd. etw. vorstellt: die V. des Kindes Vor/vor| -stoß, der 1.1 . das Vorstoßen (1.1): einen (kühnen, erneuten) V. des Gegners abwehren; einen V. (gegen jmdn., in ein Gebiet) unternehmen 1.2 . energisches, tatkräftiges Vordringen (1.2):d erV . ins Weltall, in unerforschte Gebiete; O bei jmdm,, einer Institution einen V. unternehmen, machen *(sich mit einem Gesuch, Anliegen an jmdn., eine I n ­ stitution wenden); -stoßen jVb.; ist/ 1.1 . kämpfend und schnell Vordringen (1.1): die Truppen stie ­ ßen gegen die gegnerischen Stellungen, (weiter) in das Gebiet des Gegners vor 1.2 . energisch, tatkräftig Vordringen (1.2): ins unerforschte I n ­ nere des Landes, in den Weltraum v.; - strafe,
1298 Yorstreeken — vorwärts die Ju r. schon früher von einem Gericht über die betreffende Person verhängte Strafe, die noch nicht getilgt ist; -strecken fVb.j 1. etw., bes. einen Körper­ teil, nach vorn strecken: die Arme, Hände, den Bauch, Hals v. — 2, jmdm. Geld v. (jmdm. Geld borgen od. als T eil einer Zahlung bereits im voraus geben); -streichen jVb.; hat/ etw. vor dem Lackieren m it einem Grundanstrich versehen: die Fenster­ rahmen, Türen v . ; -streichfarbe, die Farbe, die sich für einen Grundanstrich eignet; -stufe, die etw., das dem eigentlichen Entwicklungsprozeß, Vorgang vor­ ausgeht, Abschnitt, Zustand vor dem eigentlichen Beginn; -stürmen fVb.; ist/ vorwärts, nach vorn stürmen: die Angreifer stürmten (unaufhaltsam) vor; -tag, der /o, PI./ Tag, der einem Tag mit einem besonderen Ereignis vorausgeht: am V. der Prüfung; - täuschen fVb.f etw. v. jmdm. etw. vorspiegeln, be­ wußt den Anschein von etw. erwecken, das nicht den Tatsachen entspricht: eine Krankheit v .; er täuschte Überraschung, Fröhlichkeit vor; dazu -täuschu ng, die; -teil, der 1 .1 , etw., das sich für jmdn. gut, förder­ lich, nützlich auswirkt, ihm Gewinn, Ertrag bringt: seinen V. erkennen, wahren, im Auge haben; aus einer Sache Vorteile ziehen; er hat davon keinen V., dadurch weder Vorteile noch Nachteile; etw. ist für jmdn. von V., geschieht zu jmds. V.; er hat sich zu seinem V. verändert; jmdm. gegenüber im V. (in einer besseren Lage) s ein 1 .2 , Eigenschaft einer Sache, die diese für jmdn. im Vergleich zu einer anderen nutzbringender m acht: diese Neuerung bietet einige Vorteile, weist Vorteile auf; der V. dieser Methode ist offensichtlich; die Sache hat den V., daß ...; -teilhaft fAdj.f 1,1 , Vorteilebietend,sich für jmdn. gut auswirkend, nutzbringend: ein vor­ teilhaftes Angebot; etw. v . verkaufen, ekikaufen 1.2 . gut, günstig, im Hinblick auf das Aussehen, Äußere wirkend: dieses Kostüm, diese Farbe ist für dich v.; sich v. kleiden; -trag, der; -(e)s, -träge 1, mündlich vorgetragene Ausführungen, Rede über ein bestimmtes (wissenschaftliches) Thema: ein langer, interessanter V .; einen V. ausarbeiten, halten, hören, besuchen — 2 .1 . das Vortragen (1): der V. eines Gedichts, Musikstücks 2,2 . A rt und Weise, wie ein K unstw erk, eine sportliche Leistung dargeboten wird: der V. der Pianistin, Eiskunst­ läuferin war sicher, ausdrucksvoll; -tragen fVb.f 1. vor jmdm., einem Publikum ein sprachliches, musikalisches K unstw erk wiedergeben: ein Gedicht, Lied v.; ein Musikstück (auf dem Klavier, der Geige) v. — 2, etw. (offiziell) in mündlicher und sachlicher F orm darlegen, berichten: jmdm. eine Angelegenheit, einen Fall, seine Bedenken v .; eine Bitte, Forderung v. Vortrags zu Vortrag 1| -reihe, die Reihe zusammen­ hängender, thematisch zusammengehöriger Vor­ träge; -reise, die Reise, die jmd. unternimmt, um in mehreren Orten Vorträge z u halten vfir/Vor| -trefflich jA d j.j hervorragend (1 ): er ist ein vortrefflicher Mensch, Schwimmer, besitzt ein vor­ treffliches Gedächtnis; die Schuhe passen v . zum Kleid; -treten fVb.; is t/ 1. (aus einer Gruppe, Reihe) nach vorn treten: die aufgerufenen Schüler traten (einen Schritt) vor — 2 . hervorragen (1): jmds. Backenknochen treten vor; -tritt, der jo. Pl.j 1.1 . Recht, entsprechend den Regeln der Höflichkeit vorangehen zu dürfen: jmd. hat den V.; jmdm. ge­ bührt der V.; jmdm. den V. lassen 1 .2, Recht, etw. als erster od. einziger von zwei od. mehreren Personen tun zu dürfen: jmdm. in der Diskussion, beim A us­ wählen den V. lassen, geben, einräumen, zu­ gestehen; jmd. hat (vor jmdm.) den V. — 2. Schweiz. Vorfahrt; -trupp, der 1. Trupp, der einer größeren A nzahl von Personen vorausgeht, vor den änderen ankommt — 2. Gruppe von Wegbereitern, Vorkämpfern: die marxistisch-leninistische Partei ist der V. der Arbeiterklasse; -turnen /Vb.; hat/: (eine Übung) v . (eine Turnübung vorführen, zeigen); dazu -turner, der vorüber jA d v .j[ , . r y Trennung: vor|über] vorbei vorüber- vgl. vorbei- (1) vorüber| -fahren jVb.; ist/ vorbeifahren; -führen jVb.j vorbeiführen; -gehen jVb.; / auch -gehend/ Vorbeigehen (1, 3); -f* der / Kelch ist an jmdm. vorübergegangen; -gehend jA d j.; / auch -gehen/ zeitlich begrenzt, nicht ständig: ein vorübergehender Aufenthalt, Temperaturanstieg; diese Verkaufs­ stelle ist v. geschlossen Vor/vQr| -Übung, die Übung, die dazu geeignet ist, jmdn. auf etw., bes. auf das zukünftige Aufgaben­ gebiet, vorzubereiten: das ist eine gute V. für seine spätere Tätigkeit; -Untersuchung, die 1.1 . Unter­ suchung, die einer eigentlichen Untersuchung voraus­ geht od. Lösungswege vorbereitet 1.2. J u r . /noch B R D / Untersuchung vor der Einleitung eines gerichtlichen Verfahrens, Teil des Vorverfahrens (1.2); -urteil, das (in Unkenntnis der objektiven Tatsachen) voreilig gebildetes od. un geprüft übernommenes Urteil, auf Fehleinschätzung beruhende M einu ng: überholte, kleinbürgerliche Vorurteile; gegen etw., jmdn. ein V., Vorurteile haben; ein V., Vorurteile abbauen, bekämpfen; -urteilsfrei jA d j./ ohne Vorurteile; - u rteilslos jAdj./ vorurteilsfrei; -väter, die jPl.j geh. die Vorfahren, Ahnen: die Sitten unserer V.; -ver­ fahren, das Ju r. 1 .1. vorausgegangenes Strafver­ fahren 1,2. jnoch BRD/ vorbereitender Teil eines Strafverfahrens; -Verhandlung, die vorausgehende, vorbereitende Verhandlung: Vertreter beider Staa ­ ten führten Vorverhandlungen; -verkauf, der fo. Pl.j Verkauf von Eintrittskarten (längere Zeit) im voraus, nicht direkt vor der Vorstellung: K arten für die Premiere im V. besorgen; -verlegen / Vb.j 1. etw. a uf einen früheren Zeitpunkt legen: einen Termin (um eine Stunde) v. — 2. etw. auf eine Stelle verlegen, die vor der bisherigen liegt: eine H altestelle hundert Meter v .; - vertrag, der vertragliche Übereinkunft, später einen bestimmten Vertrag abzuschließen; - wagen, sich jVb.j vorzudringen wagen, sich Tünch vorn wagen; O er hat sich mit seiner Äußerung zu weit vorgewagt; -wähl, die 1 . das Wählen der Vorwählnummer — 2. Vorauswahl: eine V. aus den eingesandten Beiträgen treffen; - wählnummer, die Nummer eines bestimmten Ortsnetzes, die bei einem Ferngespräch im Selbst­ wählferndienst vor der Num mer des gewünsch­ ten Teilnehmers gewählt wird; -wand, der; -(e)s, - wände als Entschuldigung, Ausrede benutzter Grund: etw. als (willkommenen) V. benutzen, zum V. nehmen; er entfernte sich unter einem V.; er hatte, suchte, fand einen V. (für seine Ablehnung); -wärmen / Vb.j etw. vorher anwärmen: das B ett, Badezimmer, die Teekanne v . ; -Warnung, die vorherige Warnung: bei Erdbebengefahr, H och­ wasser rechtzeitig V. geben vorwärts, vorwärts jAdv.j in Richtung nach vorn: v.
Vorwärtsbewegung — Vulgärlatein 1299 gehen, fahren; sich v. bewegen; zwei Schritte v. tun; den Blick v. richten; v.! /Ausruf, der zu einer sofortigen Handlung auffordert, bes. zum Gehen, Laufen/; Mil. v . marsch! /Kommando/; O diese Maßnahme bedeutet einen großen Schritt v. (ist ein großer Fortschritt) Vprwärts/vorwärts, Vorwärts/vorwärts| -bewegung, die (kontinuierliche) Bewegung nach vorn; -bringen /Vb./ etw., jmdn. voranbringen; -entwickeln, sich fVb.f sich weiterentwickeln; -gang, der T e c h n . Gang (1.6) für die Vorwärtsbewegung bes. eines K raftfahr­ zeugs; -gehen / Vb./ Fortschritte machen, sich günstig weiterentwickeln: das Projekt, seine Arbeit ging (zügig) vorwärts; -kommen /V b ./ vorankommen (2): er war im Leben, in seinem Beruf rasch, gut vor­ wärtsgekommen; -weisend /Adf.j die weitere E nt­ wicklung bestimmend, weiterführend: vorwärts­ weisende Ideen vorweg /Adv./ 1. /zeitl./ vorher, im voraus: etw. v. bezahlen, erklären — 2 . /rä uml./ vornweg, voraus: die Eander waren schon ein Stück v. + mit dem Mund v. sesin Vorweg/vorweg| -nähme, die; -, -n /vorw. 8g.j das Vorwegnehmen; -nehmen / Vb./ etw. schon vor dem dafür vorgesehenen Zeitpunkt tun, vor den weiteren Mitteilungen, vorher, gleich sagen: wir wollen nicht das Ergebnis, die Pakten, den Schluß der Erzäh­ lung v .; um gleich das Wichtigste, die Hauptsache vorwegzunehmen ... vor/Vor[ -weihnachtlich /A d j./ dem Weihnachtsfest unmittelbar vorausgehend; -weisen /V b ./ etw. vor­ zeigen: den Ausweis, eine Vollmacht v .; O jmd. kann die notwendigen K enntnisse v. (hat die notwendigen Kenntnisse); -werfen /Vb./ 1 . jmdm. etw. v . jmdn. anklagend, tadelnd auf einen Fehler, sein Fehlverhalten hinweisen: jmdm. Rücksichts­ losigkeit, Feigheit, seine Vergangenheit v .; sie warfen ihm Betrug vor (beschuldigten ihn des B e­ truges);ich lasse mir das nicht v.! —2. einem Tier Futter geben, hinwerfen: den Hühnern Körner v . ; den Raubtieren Fleisch (zum Fraß) v . ; -wiegen /st. Vb.; vorw. im Prä s.; /* auch -w ieg end/überwiegen, vorherrschen: in dieser Gegend wiegt der Bergbau, dieLandwirtschaft vor; -wiegend /Adj.; nicht präd.; / auch -wiegen/1,1. /nur attr.f die Hauptsache dar­ stellend: vorwiegende Eigenschaften; der vor­ wiegende (größere 4) Teil der Bevölkerung 1.2 . /ad v./ in erster Linie, besonders (2.1): in diesem Haus wohnen v. ältere Leute; das Wetter wird v. heiter; - witzig /A d j./ unangemessen neugierig und die A uf ­ merksamkeit auf sich ziehend, sich imgehemmt und etwas dreist äußernd: ein vorwitziges Kind; vor­ witzige Reden, Fragen; -wort, das /PI. - e/ ein­ leitende, erläuternde Bemerkungen vor dem. eigent­ lichen Text eines Buches; -wurf, der 1. Äußerung, m it der jmd. jmdm. etw. vorwirft: ein schwerer, ern­ ster, versteckter V.; jmdm., sich (heftige, bittere) Vorwürfe machen — 2 . /vorw. 8g.j Gegenstand (2.2), Thema einer künstlerischen Darstellung: ein histo­ risches Ereignis zum V. eines Romans, Gemäldes nehmen, wählen; -wurfsvoll /Adj./einen Vorwurf (1) enthaltend: etw. in vorwurfsvollem Ton sagen; jmdn. v. ansehen; -Zeichen, das 1. Zeichen, erster Hinweis für etw. Künftiges: etw. ist ein gutes, un ­ günstiges V., erscheint jmdm. als ein schlimmes, böses V. — 2 . etw. vollzieht, wiederholt sich mit, unter veränderten, umgekehrten V. (in gleicher Gestalt m it verändertem, gegenteiligem Inhalt) — 3.1 . vorangestelltes Zeichen (1.3), das eine Zahl als p o ­ sitiv od. negativ kennzeichnet 3.2 . Mus. Zeichen (1.3), das am Beginn eines Musikstücks und der Notenlinie die Tonart angibt; -zeichnen / Vb./1 . jmdm. etw. v. (etw. für jmdn. bes. als Muster, Vorlage zeichnen) — 2. jmdm . etw als Richtlinie geben, festsetzen: (jmdm.) den Weg, die Zielstellung v.; -zeigen /Vb./ etw. (hervorholen und) zeigen, da mit es von jmdm. geprüft, betrachtet werden k a n n : den Ausweis, einen Passierschein v . ; -zeit, die längst vergangener, weit zurückliegender Zeitabschnitt: Sagengestalten, K no­ chenfunde aus ferner, grauer V.; -zgiten /Adv./ geh . einst (1); -zeitig /Adj.; nicht präd./ früher als vor­ gesehen, zu früh geschehend: seine vorzeitige Ab­ reise, Heimkehr, Entlassung; die Geburt v. einlei­ ten; -ziehen / Vb. ; h a t/1.1. etw. lieber als etw. anderes mögen, tun wollen: er zieh t Zigarren (den Zigaretten) vor; er zog es vor, zu Fuß zu gehen 1.2. jmdn. un­ gerechtfertigt günstiger, besser behandeln als jmd. anders, als andere: ein Kind, einen Schüler v. — 2. etw. vor etw. ziehen, etw. zuziehen (1): die Gardine, den Vorhang (am Fenster) v. — 3. etw. hervor- ziehen: ein. Schriftstück (aus der Tasche) v. — 4. etw. für später Vorgesehenes auf einen früheren Zeitpunkt legen, zuerst erledigen: die Wahlen, Prüfungen, eine Arbeit v.; -zimmer, das vor dem Raum bes. eines Direktors gelegenes Zimmer, Büro, in dem man sich anmeldet: das V. des Direktors; im V. warten; -zug, der 1.1.1. wertvolle Eigenschaft, durch die sich jmd. , etw. auszeichnet: jmd., etw. hat, besitzt viele Vorzüge; diese unbedingte Ehrlichkeit ist einer seiner Vorzüge 1 .2 . Vorteil (1.2): man muß die Vorzüge und Nachteile g egen­ einander abwägen; das hat den V., daß ... — 2.1. fo. Pl.j etw. verdient den V. (etw. ist wichtiger als etw. und wird daher zuerst berücksichtigt); etw. wird mit V. (in erster Linie, zuerst) bearbeitet; einer Sache, jmdm. den V. geben, einräumen (etw., jmdn. lieber mögen, haben) 2.2 . /vorw. 8g./ im Ver­ gleich zu anderen günstigere, bessere Behandlung: er genoß den V., zuerst auftreten zu dürfen — H. Entlastungszug, der vor dem fahrplanmäßigen Zug verkehrt; zu 1.1 .1 - züglich, -züglich /A d j./ außerordentlich gut, sehr g u t: er ist ein vorzüglicher Redner, Schwimmer; das Essen war, schmeckte v . ; er sieht in diesem Anzug v. aus Vorzugs/vorzugs| -preis, der W ir t s c h . unter dem Marktpreis liegender Preis, der in der kap. Wirt­ schaft bestimmten Abnehmern gewährt w ird; -weise /A d v ./ vor allem, hauptsächlich, besonders: er raucht v. schwere Zigarren, liest v . Abenteuerromane Votum, das; -s, Voten/Vota [v ..] Äußerung (bei einer Abstimmung), durch die man sich für, gegen etw., jmdn. entscheidet: ein einmütiges V. für, gegen den Entwurf ; sein V. abgeben vulgär /A d j./ [ v . .] 1. von abstoßender Derbheit, grob und unanständig: vulgäre Ausdrücke, Flüche; jmds. Benehmen ist, wirkt v. — 2. nicht zum Wesen einer Sache vordringend, oberflächlich, unzulässig vereinfacht, unwissenschaftlich: vulgärer Materialis­ mus ; etw. ist zu simpel und v. dargestellt vulgarisieren /sw. Vb.; hat/ [v ..] etw. unzulässig vereinfachen, oberflächlich, unwissenschaftlich da r ­ stellen: komplizierte wissenschaftliche Vorgänge, Erkenntnisse v. Vulgär| -latein, das Sprachwiss. lateinische Um- 83 Wörterbuch
1300 Vulgärmaterialismus — S ach sen gangssprache, a us der sich die romanischen Sprachen entwickelten; -m aterialismus, der den M aterialis­ mus simplifizierende kleinbürgerliche philosophische Richtung Vulkan, der; -s, -e [v,.] durch ausströmende Lava entstandener od. entstehender B e rg : ein tätiger, erloschener V.; der Ausbruch eines Vulkans; wie auf einem V. (in ständiger Gefahr) leben Vulka nfiber, die fo. PL/ aus Zellulose hergestellter künstlicher Werkstoff von hoher Festigkeit: ein Koffer aus V. vulkanisch lAdj.f [v ..] von einem Vulkan her- rührend: vulkanische Asche; eine heiße Quelle vu l­ kanischen Ursprungs vulkanisieren fsw. V b hat/ [v..] Techn. 1.1. na­ türlichen od. synthetischen Kautschuk durch E in ­ wirkung von Hitze und Chemikalien zu elastischem Gummi verarbeiten: den Kautschuk v. 1 .2 . einen Autoreifen v. (durch Verschweißen einer schad­ haften Stelle od. durch Aufbringen eines Profils 2.2 auf den Reifen wieder instand setzen) W W, W, das; - /umg. -s [ve:] der Laut W; drei­ undzwanzigster Buchstabe des Alphabets: ein kleines, großes W Waage, die; -n 1. Gerät zur Bestimmung des Gewichts, der Masse: etw. auf die W. legen, mit der W. abwiegen; sich auf die W. stellen — 2 . Wasser­ waage — 8. Turnen Übung, bei der der gestreckte Körper auf einem Bein stehend in waagerechter Lage gehalten w ird + sich die W. halten gleich wichtig sein, sich aus- gleichen: Vor- und Nachteile halten sich die W .; — das / Zünglein an der W. sein waag(e)/Waag(e) | -recht jA dj.; / auch -rechte/ rechtwinklig zur Senkrechten, pa rallel zur als Ebene gedachten Erdoberfläche (verlaufend) : das B rett liegt w.; -rechte, die; -n, -n f/ auch -recht/ waage­ rechte Linie Waag [schale, die einer Schale (II. 1) ähnliches Teil an einer Waage (1) für die Wägestücke od. die zu w ie­ gende Last: die W. hebt, sen kt sich + etw. in die W. werfen (etw. geltend machen, als M ittel einsetzen) Wabe, die; -, -n Verband von Zellen (1.3) zur A uf­ zucht der B rut und Speicherung von Vorräten, bes. bei Honigbienen wach fAdj.f 1. fvorw. präd. u. adv.f nicht schlafend: w. sein; die ganze Nacht w. bleiben; etw. hält jmdn. (lange) w.; jmdn. w. machen (wecken 1 ); er wurde früh w. (wachte früh a uf); O Erinnerungen wurden w. (man erinnerte sich an Zurückliegendes) — 2 . a u f­ geweckt^ aufmerksam und rege: ein wacher Junge; etw. mit wachem Interesse verfolgen W ach| -ablÖsung, die Ablösung der Wache (1 ); - a ufzug, der feierlicher Aufzug (1) einer militä­ rischen Formation, bes. d e s , Wachregiments, m it Musik : der Große W. einer Ehrenkompanie der Nationalen Volksarmee vor dem Mahnmal der Opfer des Faschismus; -dienst, der [o. Pl.f Dienst zur Be-, Überwachung von etw., jmdm. Wache, die; -, - n 1. Person, Gruppe, die etw. be­ wacht: die W. ablösen, einziehen; Wachen auf­ stellen; die W. auf einem Schiff — 2 . fo. Pl.f Wach­ dienst: W. haben, halten; auf W. stehen, ziehen — 3. Gebäude, R au m für die, den Wachthabenden, bes. beim Militär, bei der Polizei: vor der W. stand ein Posten + um g. W . schieben (Wachdienst haben) wachen fsw. Vb.; hat/ 1. wach sein, nicht schlafen: er hat die ganze Nacht gewacht und auf sie ge­ wartet — 2 .1 . den Wachdienst versehen: der Posten wachte 2.2. wach (1) bleiben, um jmdn., bes. einen Kranken, zu betreuen: die Mutter hat die ganze Nacht bei dem schwerkranken Kind gewacht — 3. über etw., jmdn. w. sorgsam auf etw., jmdn. ach­ ten, aufpassen: der Volkspolizist wacht über den Verkehr; er wacht darüber, daß die Vorschriften eingehalten werden wach/Wach| -habend JAdj.; nur attr.f s. wacht­ habend; -halten fVb.f etw. im Bewußtsein fort­ dauern lassen: sein Gefühl, Interesse, jmds. An­ denken w.; - hund, der Hund für den Wach­ dienst Wacholder, der; -s, - 1. fvorw. Sg.j zu den Nadel­ hölzern gehörender Strauch, dessen häufigste A r t schwarzblaue, fleischige Beeren hat, die als H eil­ mittel, Gewürz und zur Herstellung alkoholischer Getränke verwendet werden — 2 . aus Extrakten der Beeren von 1 hergestellter Branntwein: eine Flasche W .; einen W. trinken Wach/wach| -regiment, das Regiment, das für den Wachdienst bestimmt ist; -rufen jVb.j etw. (in jmdm.) hervorrufen, wecken (2): jmds. Ehrgeiz w .; das Bild rief Erinnerungen in ihm wach; -rütteln fVb.f jmdn. durch Rütteln wecken (1); O einen Gleichgültigen, jmds. Gewissen w. Wachs, das; -es, -e fettige, leicht knetbare und schmelzbare Masse, die in der N atur als Bienenwachs vorkommt od. chemisch erzeugt wird und bes. zur Herstellung von Kerzen dient: weißes, gelbes, flüssiges W.; etw. in W. abdrücken, gießen + (wie) W. in jmds. Händen sein (alles tun, was jmd. will, sehr nachgiebig sein) wachsam fAdj.f aufmerksam achtgebend: ein wach­ samer Posten; es gilt, w. zu sein gegenüber Diver­ sionsversuchen + ein wachsames / Auge auf jmdn., etw. haben Wachsamkeit, die; -, jo. PL; zu wachsam/ Sachsen (er wächst), wuchs, ist gewachsen / / auch gewachsen/ 1. im Prozeß der Entwicklung vom Keim zum fertigen Organismus an Umfang, A u s­ dehnung zunehmen: Pflanzen, Menschen, Tiere w .; Kinder und Jugendliche w. noch; er ist gerade ge­ wachsen (hat eine gerade Gestalt); hier wächst kein Getreide (dieser Boden, dieses Klim a ist für den Anbau von Getreide nicht geeignet); um g . sie ist aus ihren Kleidern gewachsen (braucht jetzt größere Kleiderp ; O ein Gedanke wuchs (entwickelte sich) in ihr — 2. etw. wächst 2.1 . die Nägel, Haare w. (werden länger); er läßt sich die Haare w. (läßt sie lang werden) 2.2 . etw. steigt (2.2): die Einwohner­
^wachsen — wagen 1301 zahl, das Einkommen wächst; unsere Ansprüche w. 2.3 . etw. steigt (2.3): der Widerstand, die Spannung wächst; wachsende Gefahren -f- das / Gras w. hören; über etw. / Gras w. las­ sen; sich über, wegen, um etw. keine grauen / Haare w. lassen; jmdm. ans / Herz gewachsen sein; etw. ist jmdm. über den / Kopf gewachsen; dagegen ist kein / Kraut gewachsen; etw. ist nicht auf jmds. Mist gewachsen; bleib, wo der / Pfeffer wächst; reden, wie einem der / Schnabel gewachsen ist 2wachsen /sw. Vb.; hat/ 1.1 . die Skier w. (ihre Lauffläche mit Wachs einreiben, um sie gleitfähig zu machen) 1.2 . den Fußboden, das Linoleum w. (bohnern) wächsern lAdj.f 1. /nicht adv./ aus Wachs: eine wächserne Puppe; ein wächsernes Bild — 2 . sehr bleich und scheinbar durchscheinend: eine wächserne Hand; etw. schimmert w. Wachs |kerze, die Kerze aus Wachs Wach |Station, die M ed. Station für Schwerkranke, bes. für frisch Operierte, auf der eine ständige B e­ treuung garantiert ist Wachs |tuch, das Gewebe, das auf einer Seite m it einer wasserdichten Schicht aus Firnis od. K unststoff überzogen ist Wachstum, das; -s, /o. PL; zu Sachsen 1, 2.2/ das Wachsen; zu 1: das W. (einer Pflanze, eines Tieres) fördern, hemmen; zu 2.2: das ständige W. der Industrie, Bevölkerungszahl Wachstums| -rate, die bes. W irtsch . Zuwachsrate: die industrielle, wirtschaftliche W .; - tempo, das jo, PL/ Tempo der (wirtschaftlichen) Entwicklung: ein hohes, stürmisches W. Wacht, die /in der Verbindung! geh . auf (der) W. stehen (<bewaffnet) wachsam und aktiv Schutz bieten: für den Frieden auf (der) W. stehen Wachte, die; -, -n nach der dem Wind abgewandten Seite überhängende Schneemasse Wachtel, die; -, - n kleiner, brauner, auf Wiesen und Feldern lebender Hühnervögel m it kurzem Schwanz Wächter, der; -s, - jmd ., der beruflich einen be­ stimmten Wachdienst versieht wacht/Wacht| -habend jAdj.; nur attr./ den mili­ tärischen Wachdienst versehend: der wachthabende Posten, Offizier; -m eister, der / Unteroffiziersgrad/: ein W. der Volkspolizei wackelig lAdj.j 1. mit der Eigenschaft zu wackeln (1j:ein wackeliger Stuhl; der Tisch, die Leiter steht w .; ein wackeliger (locker sitzender) Zahn — 2 . u m g . schwach (1.1): ein wackeliger Greis; er war nach der Krankheit noch etwas w. (auf den Beinen, in den Knien), fühlte sich etwas w. — 8. umg. gefährdet, unsicher: das Unternehm en ist (ziemlich) w .; der Schüler steht w. (seine Versetzung ist ge­ fährdet) Wackelkontakt, der schadhafte Verbindung in einem elektrischen Strom kreis, die eine kontinuierliche Stromzufuhr verhindert: die Lampe hat (einen) W. wackeln /sw. Vb.; hat/1 . nicht fest auf dem Boden, auf der Unterlage stehen und bei Benutzung schwan­ ken: der Stuhl, Tisch wackelt; der Zahn wackelt (sitzt locker) — 2 .1 . sich (schwankend) hin- und her­ bewegen : wackel nicht, steh ruhig!; bei der Deto­ nation wackelten alle Türen 2.2 . an etw. w .: er hat am Zaun, Gitter gewackelt (gerüttelt) 2.3 . m it den Ohren w. (die Ohren hin- und herbewegen) können 2.4 . umg. etw. wackelt: das Unternehmen wackelt (ist gefährdet) 4 lachen, schreien, niesen, daß die / Wände w. wacker/Adj./ veraltend, noch scherzh.l. tüch­ tig, rechtschaffen: ein wackerer Bursche — 2. tapfer: sich w. schlagen, halten wacklig jAdj.l s. wackelig Wade, die; -, -n hinterer, muskulöser Teil des Unter­ schenkels Waden| -bein, das der hintere, schwächere der beiden Knochen des Unterschenkels; -krampf, der K rampf der Wadenmuskeln Waffe, die; -, -n jedes im Kampf verwendete Mittel, bes. Schußwaffe, das dazu dient, den Gegner und sein Potential zu schädigen od. zu vernichten: konventio­ nelle, atomare, biologische, chemische Waffen; eine W. besitzen, tragen, bei sich führen; die W. auf jmdn. richten;zur W. greifen;von der W. Gebrauch machen; einen Knüppel als W. benutzen; <> dieses Buch ist eine ideologische, politische W.; mit geistigen Waffen kämpfen; seine W. ist der Zei­ chenstift, das Wort 4 zu den W affen greifen (sich gegen den Gegner militärisch wehren); die W affen strecken (sich er­ geben 2; sich geschlagen geben); die W affen nieder­ legen (die Kampfhandlungen einstellen, sich er­ geben); jmdn. m it seinen eigenen Waffen (durch Anwendung der gleichen Methoden, Argumente) schlagen W affel, die; -, -n sehr flaches Gebäckstück mit m eist wabenförmigem M uster W affel|eisen , das (elektrisches) Gerät, bestehend aus zwei mit wabenförmigem M uster versehenen Teilen, zwischen denen die Waffeln gebacken werden Waffen/waffen| -besitz, der jo. PL/: unerlaubter W.; - bruder, der g eh . Waffengefährte; -brüder- schaft, die; -, jo. PLf geh .: unsere W. (militärische Kampfgemeinschaft) hat sich bewährt; -gattung, die Truppen der Land-, Luft- od. Seesireitkräfte mit gleichartiger Aufgabe und Ausrüstung; «gefährte, der geh. Gefährte im militärischen Kampf; -gewalt, die jo. PL / Gebrauch polizeilicher, militärischer Macht unter Einsatz von Waffen: W. anwenden; einen Putsch mit W. niederschlagen; -lager, das: ein geheimes W. ausheben; -los /A dj./ ohne Waffen, unbewaffnet: w. sein; -ruh e, die Unterbrechung im Kampf (1.1): W. vereinbaren, die W. einhalten; - s chein, der Ausweis, der zum Besitz einer Handfeuer­ waffe berechtigt; -Stillstand, der bes. zwischen krieg- führenden Staaten vereinbarte allgemeine od. lokale Einstellung der Kampfhandlungen, meist bis zum Abschluß eines Friedensvertrages: ein en W. (ab)- schließen, unterzeichnen, einhalten, brechen Wage/wage| -m ut, der unerschrockene Kühnheit; dazu -mutig /Adj.j: ein wagemutiger Forscher wagen /sw. Vb.; hat; / auch gewagt/ 1.1, etw. mutig, eine mögliche Gefahr nicht scheuend, tun: einen Vorstoß, Versuch, kühnen Sprung w.; er wagte nicht zu stören, ein Wort zu sagen 1.2. sich irgendwohin w. den M u t haben, sich irgendwohin zu begeben: sich (nicht) auf die Straße w. 1 .3 . sich an etw. w. den M ut haben, etw. in Angriff zu nehmen : sich an eine schwierige Aufgabe w. — 2 . etw. selbst auf die Gefahr des Verlustes hin einsetzen (3.2), in der Hoffnung, damit ein positives Ergebnis zu erzielen: er hat dabei viel, alles gewagt; einen hohen Ein­ satz w.;der Retter hat sein Leben für das Kind ge­ 83*
1302 Wagen — W ahlgeheimnis wagt; /im Part. Prät.j es ist sehr gewagt, so schnell zu fahren; eine gewagte (gefährliche, riskante) Operation - f sichindie/ HöhledesLöwenw. Wagen, der; -s, - 1 . auf Rädern laufendes, zum Transport von Personen, Lasten verwendetes Fahr­ zeug 1.1 . das durch Menschenhand bewegt w ird : Holz, Kohlen mit einem W. (Handwagen) holen; einen W. (Kinderwagen) schieben 1.2 . das von Tieren, bes. Pferden, gezogen w ird : Pferde vor den W. spannen 1 .8. das auf Schienen läuft und von einer Lokomotive, einem Triebwagen gezogen w ird, auch mit eigenem Antrieb: ein Zug mit zehn W. (Eisenbahnwagen); der vordere, letzte W. (Stra­ ßenbahnwagen) der Linie 5 ist entgleist; einen W. abhängen, abkuppeln — 2 . Auto, Kraftwagen: einen W. steuern, parken, waschen; einen eigenen W. fahren — 3. fachspr. der W. der Schreib­ maschine (Mn- und herbewegbares Teil der Schreib­ maschine, das das Papier führt) 4- umg. jmdm. an den W. fahren (jmdm. etw. Schlechtes nachweisen, jmd m . schaden wollen); — das fünfte Rad am W. sein wägen, wog/wagte, hat gewogen / / auch 1wiegen/ 1. /wog/1.1.fachspr. etw. w. (die Masse von etw., jm d m . m it einer durch Wägestücke regulierten Waage feststellen, bestimmen) 1.2 . ö s t e r r . etw., jmdn. liegen (1.1) — 2. /wägte, wog/ geh. etw., sorgsam prüfend bedenken: seine Worte, H andlun­ gen, Taten w. Wagen j-heber, der Gerät zum Anheben eines K raft­ wagens ; -kolonne, die Kolonne (1.4) von Kraftwagen; -park, der Gesamtheit der z ur Verfügung stehenden Kraftwagen bes. eines Betriebes; -rad, das Rad eines Wagens, bes. eines Pferdewagens; -tür, die Tür eines Wagens, bes. eines Autos; -typ, der T yp eines Kraftwagens; -zug, der Straßenbahn, U-Bahn, 5 - Bahn mit mehreren gekoppelten Wagen Wagestück, das fPl. -e/ fachspr. Körper (2), der zu m Wägen (1.1) dient Waggon, der; -s, -sf-Jbei Maßangabe PI. W aggon/ [vagoq] Eisenbahnwagen, bes. für den Gütertransport, Güterwagen: ein Güterzug mit 30 Waggons;drei W. Kohlen wag|halsig fA dj./ kühn (1 .1 ): ein waghalsiger Kletterer Wagnis, da s; -ses, -s e 1.1* kühne, M ut erfordernde, gefährliche Unternehmung: ein W. bestehen; sich in ein W. stürzen; diese Bergtour war ein (gefähr­ liches, tollkühnes) W. 1 .2 . m it der Gefahr des Ver­ lustes verbundenes Unternehmen, dessen Ablauf, Ausgang unsicher ist: ein W. eingehen; sich auf kein W. einlassen Wahl, die; -, - e n 1. jo. Pl.j Entscheidung zwischen zwei od. mehr Möglichkeiten, Dingen, Personen: eine gute, schlechte, kluge W. treffen; jmdm. fällt die W. schwer, nicht leicht; jmdm. die W. lassen; vor der W. stehen, sich vor die W. gestellt sehen, dies oder jenes zu tun; etw. steht zur W.; in die engere W. kommen (nach bereits erfolgter erster Auswahl auch weiterhin noch in Frage kommen) — 2. /der PI. kann die vielen Aktionen eines Gesamt­ vorgangs meinen/ Abstimmung, durch die eine Person in eine Funktion, in ein A mt, durch die ein Gremium, eine Vertretungskörperschaft berufen wird und die im Soz. als freie, unmittelbare Entscheidung des Wählers eine Form der Durchsetzung der soz. De­ mokratie darstellt: die W. der Abgeordneten für die oberste Volksvertretung; die W. der Betriebs­ gewerkschaftsleitung(en); /der PI. kann auch den Sg. meinenj die W ahlen zur Volkskammer; die Vorbereitung, Durchführung der W .; zur W. gehen; die Kandidaten in direkter W. (unmittelbar durch persönliche Stimmabgabe der Wählenden) wählen; sich zur W. steilen (bereit sein, sich wählen 2 zu lassen) ; die W. (zum Vorsitzenden) annehmen (sich damit einverstanden erklären, daß man gewählt 2 worden ist) — 3 . fo. Pl.j Güteklasse: Waren erster, zweiter W. + keine andere W. haben (nicht anders entscheiden können) Wahl/wahl| -alter, das jo. P l.j gesetzlich vor- geschriebenes Mindestalter für die A usübung des aktiven und passiven Wahlrechts; -berechtigt /A dj.; nicht ädv.j zur Stimmabgabe berechtigt; -beteiligung, die Beteiligung der Stimmberechtigten an einer Wahl; - bezirk, der T eil eines Wahlkreises wählen jsw. Vb.; hat; / auch gewählt/ 1.1. etw. w. sich für eine von zwei od. mehr Möglichkeiten, Din ­ gen, Personen entscheiden, etw. auswählen, a u s ­ suchen: einen Stoff für ein Kleid w .; (auf der Speisekarte) ein Gericht w.; der Zeitpunkt war äußerst günstig gewählt 1.2 . die Telefonnummer 110 w. (die Wählerscheibe entsprechend den Zählen 1, 1 , 0 «so drehen, d aß eine Fernsprechverbindung her- gestellt wird) — 2 . durch Stimmabgabe (bei einer Wahl 2) jmdn., ein Gremium berufen: die Kandi­ daten der Nationalen Front, die (neue) Betriebs­ gewerkschaftsleitung w.; jmdn. in die Volks­ kammer, in den Vorstand, einstimmig zum Vor­ sitzenden w .; w. (zur Wähl 2) gehen Wähler, der; -s, - Teilnehmer an einer Wahl (2), einer Volksabstimmung Wähler|auftrag, der in einem soz. Staat einem A b­ geordneten od. Kandidaten von den Wählern über­ tragene Verpflichtung, sich für die Lösung be­ stim mter gesellschaftlicher Aufgaben einzusetzen: einen W. erhalten, erfüllen Wahlergebnis, das Ergebnis einer Wahl (2): das vorläufige, endgültige W. bekanntgeben wählerisch /Adj.; vorw. p räd.j 1.1. in der Auswahl besondere Ansprüche stellend, nur schwer zufriedenzu­ stellen: er ist sehr, nicht w. im Essen 1.2. er ist nicht w. in seinen Mitteln (er hat bei der Wähl seiner Mittel wenig Skrupel) Wähler| -liste, die Verzeichnis der Wähler eines Wahlkreises; -scheibe, die drehbare Scheibe m it kreisrunden Löchern über den Zahlen des Telefon­ apparates, m it der die Telefonnummer gewählt w ird ; - stimme, die Stimme (4); -Versammlung, die Wählervertreterkonferenz; -Vertreter, der / in der D D R / gewählter Vertreter der Wähler eines od. mehrerer Wahlkreise; -Vertreterkonferenz, die / in der DDR/ Beratung der Kandidaten der zu wählenden Volksvertretung m it den Wählervertretern Wahl/wahl| -essen, das unter mehreren Gerichten zur Aus wah l stehendes Gericht in einer Gemeinschaftsver­ pflegung; -fach, das Unterrichtsfach, an dem die Schüler freiwillig teilnehmen können; -gang, der /im bürgerl. Parlament/ Teil einer Abstimmung, Wähl, der als endgültige Entscheidung gilt, wenn einer der Kandidaten die vorgeschriebene Stimmenzähl auf sich vereinigt: einen Kandidaten im ersten, zweiten W. wählen; -geheimnis, das jo. PLI Prin zip des Wähl­
Wahlheimat — 2während 1303 rechts, d as dem Wähler ermöglicht, von der geheimen Abgabe seiner Stimme Gebrauch zu machen; -heim at, die Land, Ort, in dem jmd. seinen ständigen Wohn­ sitz gewählt ha t; -kabine, die abgeteilter R aum im Wahllokal für die geheime Stimmabgabe; -kämpf, der Auseinandersetzung der einzelnen Parteien und ihrer Vertreter in bürgerl. Staaten vor der Wahl, um die Wähler und deren Stimmen für ihre politischen Ziele zu gewinnen; -kommission, die K om mission zur (organisatorischen) Vorbereitung und Durch­ führung einer Wahl (2); -kreis, der zum Zweck einer Wahl festgelegtes geographisches Gebiet, dessen w a h l­ berechtigte Bürger eine bestimmte Zahl von A b ­ geordneten wählen; -leiter, der Verantwortlicher für die ordnungsgemäße Durchführung einer Wahl (2); - liste, die Verzeichnis der für eine Wahl (2) auf- gestellten Kandidaten: auf der W. stehen; jmdn. auf die W. setzen; -lokal, das Raum, in dem die Wahlberechtigten ihre Stimm e abgeben, bes. bei den Wahlen zu einer Volksvertretung, einem Parlam ent; -los /A dj.; vorw. adv.f ohne zu wählen (1.1), ohne lange nachzudenken, willkürlich: Geschenke w. verteilen; aus der Fülle des Materials ein Beispiel w. heraus­ greifen; -niederlage, die vgl. - sieg; -periode, die Zeitraum, für den ein bestimmtes Gremium, eine Vertretungskörperschaft gewählt w ird : für die Dauer, nach Ablauf einer W .; -pflicht, die jo. Pl.j in bestimmten Ländern gesetzlich vorgeschriebene Pflicht zur Teilnahme an der Wahl von Abgeordneten; - p lakat, das zur Vorbereitung einer Wahl (2), für die Wahlpropaganda dienendes Plakat (einer Partei); - Propaganda, die im Rahmen des Wahlkampfes be­ triebene Propaganda; -recht, das 1. Gesamtheit staatsrechtlicher Normen für die Wahl einer Volks­ vertretung, eines Parlam ents, des Staatsoberhauptes, deren Inhalt durch den Charakter der jeweiligen Staats- und Gesellschaftsordnung bestimmt is t : das bürgerliche, sozialistische W. — 2.fo.PI./in1 festgelegtes Recht des Staatsbürgers, sich an der Wahl zu beteiligen und selbst gewählt zu werden: das all­ gemeine W .; das / aktive W .; das / passive W .; - r ede, die im Wahlkampf gehaltene Rede; -schein, der Schein (IL1), der zur Wahl außerhalb des Wohn . orts und des dafür zuständigen Wahllokals berechtigt; - sieg, der Sieg einer Partei, eines Kandidaten bes. bei bürgerl. Parlamentswahlen; -Spruch, der L eit­ spruch ; -urne, die Behälter, in den die Stimmzettel geworfen werden: der Gang an die, zur W .; -Ver­ sammlung, die Versammlung zur Vorbereitung einer Wahl (2); -Vorstand, der Gruppe von Personen, die im Wahlbezirk ehrenamtlich die Durchführung der Wahl leiten und das Ergebnis der Stimmabgabe feststellen; -weise /A dj.j nach eigener Wahl (l),n a c h eigenem Ermessen: die wahlweise Verwendung dieses oder jenes Mittels; eine Lehrveranstaltung w. belegen können Wahn, der; -(e)s, /o. Pl.j 1.1 . oft auf phantastischer Vorstellung, Selbsttäuschung beruhende irrige, fixe Idee, trügerische Annahme, Einbildung: in einem (blinden) W. befangen sein; in dem W. leben, handeln, daß jmdn. in dem W. lassen, daß ... 1.2 . M ed . krankhafte Störung der Denktätigkeit, bei der sich nicht unterdrückbare fälsche Vorstellungen, Überzeugungen von der R ealität bilden wihnen /sw. Vb.; hat/ veraltend geh.: jmdn., sich glücklich w. (annehmen, d aß jmd., m an selbst glücklich ist); er wähnte ihn auf Reisen (nahm an, daß er auf Reisen ist); er wähnte (nahm an), daß die Zeit gekommen war Wahn/wahn| -sinn, der jo. Pl.j 1. Med. mit Wahn­ vorstellungen einhergehende Psychose, Schizophre­ nie :jmdn. in den W., bis an die Grenzen des Wahn­ sinns treiben; dem W. verfallen — 2 . grenzenlose, gefährliche Unvernunft: der W. des Krieges; u m g . das ist doch heller, glatter, der reine W .!; -sinnig jAdj.j 1.1 . /nicht adv.; zu -sinn 1/: er wurde w.; er schrie, gebärdete sich wie w., wie ein W ahnsinniger; um g. du bist wohl w. (nicht bei Sinnen) 1; ich werde w .! jAusruf des Entsetzens, Erstaunens/ 1.2 . /zu -sinn 2/: seine wahnsinnigen Pläne, Hoff­ nungen, Ideen — 2 . um g. /drückt emotional einen sehr hohen Grad aus/: wahnsinnige (sehr große) Angst, Schmerzen haben; etw. ist w. (überaus) teuer; -Vorstellung, die durch Wahn erzeugte Vor­ stellung (2); -witz, der jo. PI ./ Wahnsinn (2); dazu -witzig jAdj.j: wahnwitzige Ideen, Vorstellungen haben wahr /Adj.; nicht adv./ 1 .1 . einen Sachverhalt ob­ jektiv richtig widerspiegelnd, der V/ahrheit (1) ent­ sprechend: eine wahre Erkenntnis, Behauptung; etw. für w. halten; an der ganzen Geschichte ist kein wahres Wort, kein Wort w .; das ist traurig, aber w. 1 .2 . wirklich (1 ), tatsächlich (1 ): das wahre Wesen, der wahre W ert einer Sache; seine wahren Interessen, Beweggründe erkennen; eine wahre (auf Tatsachen, Geschehnissen beruhende) Ge­ schichte; nicht w.? /Aufdruck der gegenseitigen Ver­ gewisserung/: du kommst doch mit, nicht w.?; so w. ich lebe!; so w. ich hier stehe! /als Ausdruck der Beteuerung/; umg. das kann doch nicht w. sein! /Ausruf des Erstaunens, der Überraschung/ — 2.1 . wirklich (2), richtig (2.1 ), echt (1 .2): ein wahrer Freund; eine wahre Mutter 2.2 . um g. jemot.f es ist eine wahre Freude (wirklich eine Freude), ihr zu­ zuhören, eine wahre Strafe, sie singen zu hören; es ist ein wahres Glück, Wunder, daß ihm dabei nichts passiert ist - f etw. w. machen (etw. in die Tat umsetzen, ver­ wirklichen 1 .1 ); w. werden (wirklich geschehen, ein­ treffen); umg. das ist doch schon bald nicht mehr w. (es ist schon sehr lange her) !; — sein wahres ./* Gesicht zeigen; das ist nicht der wahre / Jakob; im wahrsten Sinne (des Wortes) wahren /sw. Vb.; h a t/1.1. etw. weiterhin beibehalten, einhälten: seinen (guten) Ruf, seine Würde w.; den Schein w.; die Form(en), Etikette w.; Diszi­ plin, Ruhe w .; im Straßenverkehr den Sicherheits­ abstand w . ; (größtes, strengstes) Stillschweigen w. 1.2 . seine Rechte, Interessen w. (wahrnehmen 2.1); seinen Vorteil w. (nutzen 2.1) + das / Gesicht w. währen /sw. Vb.; hat/ geh. etw. währt etw. dauert, hält a n : etw. währte (nicht) lange, drei Tage; sturi- denlang währende Gespräche Während /Präp. mit Gen.; im Sg. umg. mit Dat.; bezeichnet eine Zeitdauer/ in der Zeit, zur Zeit von, im Verlauf der, des . ..: w. dieser Zeit, Tage; w. der Nacht; es war noch w. des Krieges (zu einem Zeit­ punkt im Krieg), als das geschah 2während /Konj.; unterordnend; leitet einen Glied­ satz ein/ 1 . /temporal; kennzeichnet den Gliedsatz im Sinne der Gleichzeitigkeit; gibt eine Zeitdauer an, die mit der des Hauptsatzes identisch ist; die Sach­ verhalte schließen keinen Gegensatz ein/: w. er das
1304 währenddem — Wald Geschirr abwusch (abwäscht), schälte (schält) sie Kartoffeln — 2 . / adversativ; kennzeichnet den Glied­ satz im Sinne eines Gegensatzes zum Voraufgehen­ den; die Sachverhalte sind nicht zeitlich kongruent/: w. er noch immer bei seinen Prüfungsvorbereitun­ gen sitzt, hat sein Bruder die Prüfung bereits b e ­ standen während| -dem /A dv./ u m g . währenddessen; -dessen lAdv.j inzwischen (1 .1 ): sie war einkaufen gegangen, und w. war Besuch gekommen wahr|haben /F 6.; in der Verbindung! etw. nicht w. wollen etw. nicht einsehen, nicht zugeben wollen: seinen Irrtum nicht w. wollen wahrhaft /A dj./1 *1 . /nichtpräd./ wahr (2.1), richtig, echt: wahrhafte Liebe, Treue; seine wahrhafte Größe, Bescheidenheit zeigte sich auch im Verzicht; jmdn. w. lieben 1.2 . /adv.; dient zur Verstärkung, Be­ kräftigung/: ein w. großer Dichter; eine w. vor­ bildliche H altung wahrhaftig, wahrhaftig /Adj./ 1 . /nicht adv./ nach Wahrheit strebend, a u frichtig: ein wa hrhaftiger Mensch; sein Streben ist w. — 2. /wahrhaftig; a dv.; dient zur Bekräftigung, Beteuerung einer Aussage/: es hat w. keinen Zweck, noch länger auf ihn zu warten; das habe ich (wirklich und) w. nicht getan, gewollt!; das hat sich w. (in der Wirklich­ keit) so zugetragen Wahrheit, die; -, - e n 1.1 . /o. Pl.J Übereinstimmung einer Aussage, Darstellung, Erkenntnis mit dem von ihr wiedergegebenen, widergespiegelten Objekt, Sachverhalt, adäquate Widerspiegelung der objek­ tiven Realität: die W. einer Aussage, Darstellung prüfen, bestreiten 1 .2 . Aussage, Erkenntnis mit 1.1: philosophische, wissenschaftliche, geschichtliche Wahrheiten; eine allgemeingültige, bittere, banale W. — 2. /o. PI ./ das, was wirklich geschehen ist, tat­ sächlich (2) vorliegt: die ganze, volle W. erfahren, erzählen, gestehen; die W. verschweigen, leugnen; die W. (über jmdn., etw.) herausfinden; sag (mir) die W .!; um g. jmdm. gehörig die W. (dieMeinung) sagen"1; in W. (tatsächlich 2) verhält es sich damit ganz anders + umg. der W. die Ehre geben (etw. wahrheits­ gemäß sagen) w&hrheits/Wahrheits zu W ahrheit 2\ -gemäß /A dj./ der Wahrheit entsprechend: eine Frage w. b ea nt­ worten; -getreu /Adj./ wahrheitsgemäß; -liehe, die Bestreben, die Wahrheit zu erkennen und auszu ­ sprechen wahrlich /Adv./ v e ra lten d /dient zur Verstärkung, Bekräftigung/: das ist w. kein Vergnügen wahr/Wahr| -nehmbar /A dj./ so beschaffen, daß es wahrgenommen (1 ) werden kann: ein kaum (noch) wahrnehmbarer (hörbarer) Ton; eine weithin wahr­ nehmbare (sichtbare) Lichtquelle; -nehmen /Vb.j 1. etw., jmdn. w. sich einer Sache, Person durch Vermitt­ lung der Sinnesorgane in einer Form sinnlich-ideeller Widerspiegelung bewußt werden: ein Geräusch, einen Geruch, Lichtschein, Schmerz w.; etw. m it dem Geschmackssinn w .; einen Gegenstand, eine Gestalt im Dunkeln kaum w. können; er ging an ihr vorbei, ohne sie wahrzunehmen; er hatte das Auto, Kind zu spät wahrgenommen — 2.1 . etw. w. sich für etw. einsetzen (3.1), etw. Vertreten (2.1): jmds. Angelegenheiten, Interessen, Belange w. 2 .2 . etw. (für sich) nutzen, von etw. Gebrauch machen: (s)ein s Recht w .; die, eine Gelegenheit, Chance w .; seinen Vorteil w .; einen Termin w. (zu einem Termin er­ scheinen) 2.8 . eine Pflicht, Verantwortung, Aufgabe w. (einer Pflicht, Verantwortung nachkommen, eine Aufgabe übernehmen); -nehmung, die; -en 1. das Wahrnehmen (1): die (bewußte) W. ein es Sinnenrei­ zes, Ereignisses; akustische, optische Wahrnehmun­ gen —2 ./o. PI./ das Wahrnehmen (2.3.): jmdn. mit der W. einer Aufgabe, Funktion betrauen; -sagen, sagte wahr/wahrsagte, hat wahrgesagt/gewahrsagt au f Aberglauben spekulierend unreal begründete Aussagen über angeblich künftig Eintretendes machen: aus der Hand, den Karten w.; - s ager, der; -s, - männliche Person, die wahrsagt; dazu -s agerin, die; -, -nen; -scheinlich /Adj./ 1.1. in hohem Grade möglich, m it ziemlicher Sicher­ heit anzunehmen: etw. als w. annehmen, für w. halten; es ist (nicht) w., daß ...; die wahrschein­ lichen Folgen einer Sache 1.2 . /adv./ mit ziemlicher Sicherheit, annähernder Gewißheit, wie zu ver­ muten ist: w. kommt er; der Mantel ist dir w. zu groß; -scheinlichkeit, die; jo. PI ./, fa chspr. -en (quantitatives M aß für den) Grad von Möglichkeit, m it dem etw. zur Wirklichkeit werden kann, ziem­ liche Sicherheit, annähernde Gewißheit: die W., daß das eintritt, ist (nicht sehr) groß; etw. mit (einiger) W. (ziemlicher Sicherheit) annehmen; aller W. nach (höchstwahrscheinlich); -W ahrscheinlichkeitsrech­ nung, die /o. Pl.j Math. Teilgebiet der angewandten Mathematik, das quantitativ die Häufigkeit zu­ fälliger Ereignisse beschreibt und auswertet Wahrung, die; -, /o. PL; zu wahren/ dad Wahren; zu 1.1: unter W. des (Brief)geheimnisses, der For­ men; zu 1.2: zur W. seiner Rechte, Interessen Währung, die; -, - e n 1. Einheit (2.1) des Geldes in einem Staat: die W. der DDR ist die Mark; eine aus­ ländische W. ;W irtsch. Bank in (frei) konvertier­ barer W. zahlen — 2 . Ordnung, System des Geldes in einem Staat: eine feste W. schaffen; die Stabilität einer W .; etw. erschüttert, zerrüttet die W. Währungs| -kurs, der W irtsch . quantitativ be­ stimmtes Verhältnis, nach dem die Währung (1 ) eines Staates zur Währung eines anderen Staates getauscht w ird; -reform, die Umgestaltung, neue Festsetzung einer Währung (2) durch den Staat Wahrzeichen, das etw., bes. ein Bauwerk, das charakteristisch, symbolhaft für etw., bes. eine Stadt, Landschaft, ist: der Eiffelturm ist das W. von Paris waid/Waidl s. W eid/weid| Wajse, die; -, - n Kind , das beide Elternteile durch Tod verloren hat Waisen| -kind, das veraltend Waise; -knabe, der 4- umg. scherzh. gegen jmdn. ein W. sein (im Vergleich zu jmdm. ahnungslos und unbedarft sein) W al, der; -(e)s, -e in zahlreichen Arten vorkommen­ des, dem Leben im M eer völlig angepaßtes, sehr großes Säugetier mit massigem haarlosem Körp er und waagerechter Schwanzflosse, das, wenn es an die Meeresoberfläche auftaucht, die verbrauchte A tem ­ luft sichtbar als Fontäne ausstößt und dessen Fleisch und dicke Speckschicht genutzt werden Wald, der; -(e)s, Wälder 1. größeres, dicht mit hohen Bäumen bestandenes Gebiet, in dem eine Viel­ zahl pflanzlicher und tierischer Lebewesen in Ge­ meinschaft lebt: ein dunkler, lichter, verschneiter W .; w eite, undurchdringliche Wälder; im tiefen W .; durch den W. gehen, wandern; durch W. und Feld, Wiesen und Wälder, W. und / Flur streifen;
Waldameise — Wampe 1305 der W. rauscht — 2 . ein W. (eine unübersehbare, sehr große Menge) von Fahnen, Antennen + umg. jmd. sieht den W. vor lauter Bäumen nicht (übersieht das Wichtigste vor unwichtigen Einzelheiten) Wald| -am eise, die Larven und Insekten vertilgende, in Ameisenhaufen lebende Ameise in den Wäldern Mitteleuropas: die Rote W.; -brand, der B ra nd eines Waldes: Waldbrände verhüten; -erdbeere, die vorwiegend auf Waldwiesen gedeihende wildwachsen­ de Erdbeere mit kleinen, aromatischen Früchten; - grenze, die geographische Linie, an der der geschlos­ sene Wald jeweils auf Grund von Klim a - od. Boden­ verhältnissen aufhört; -horn, das /PL -hörner/ Horn (2) waldig /A d jn i c h t adv,/ bewaldet: waldige Berge, Höhen, Täler; eine waldige Landschaft Wald/wald| -lauf, der Geländelauf in mittlerer Ge­ schwindigkeit über eine längere Zeitdauer und Strecke im Wald; -meister, der fo. Pl.f in schattigen La ub ­ wäldern wachsendes aromatisches K raut m it weißen Blüten; -reich /A dj.; nicht adv.f mit viel Wald: eine waldreiche Gegend; -tier, das Tier, das den Wald a ls Lebensraum bevorzugt Wald-und-Wiesen-5 /in Verbindung mit bestimmten Berufs- od. Sachbezeichnungen; weist auf die man­ gelnde Qualität und unspezifische A rt hinf u m g . spött.: z. B . Wald-und-Wiesen-Dichter Waldung, die; -, - e n (größerer) Wald: eine weite, dichte W. Wal| -fang, der das Fangen und Erlegen von W alen; Tfisch, auch -fisch, der umg. Wal walken /sw. Vb.; hat/ faehsp r. etw. durch Schla­ gen, Stampfen, Kneten, Reiben, Stoßen, Drücken od. Hin- und Herbewegen bearbeiten: Leder, Felle, Wollgewebe, Bieche w. W all, der; -(e)s, W älle langgestreckte, bes. durch Aufschütten und Befestigen von Erde, Steinen künstlich errichtete Erhöhung (1 ) (als Bollwerk 2 od. zum Schutz gegen Wasser): einen W. er­ richten Wallach, der; -(e)s, -e verschnittener Hengst wallen fsw. Vb.; hat, ist/ 1. (hat) 1,1. etw. Flüssiges w a llt etw. Flüssig es befindet sich (durch den Vorgang des Kochens) in heftiger, an der Oberfläche Wellen bildender Bewegung: das Wasser wallt im Topf; Milch, Suppe zum Wallen bringen, w. lassen 1.2* Dampf, Rauch wallt Dampf, Rauch bewegt sich in Schwaden hin und her: der Nebel wallte über den Wiesen — 2 . wellig und in großer Fülle lang herabhängen (ist): geh. das Haar wallt (ihr) bis auf die Schultern; soherzh. ein wallender Vollbart; wallende Gewänder wall/Wall R el.| -fahren (er wallfahrt), wallfahrte, ist gewallfahrt eine W allfahrt machen; -fahrer, der jmd., der eine Wallfahrt macht; -fahrt, die als reli­ giöse Handlung verstandene, gestaltete Wanderung od. Fahrt zu einer religiös bedeutenden Stätte Wallung, die; -en oft g eh . plötzlich auftretende, starke innere Erregung (1): eine jähe, freudige W .; eine W. des Zorns, Mitleids; (über etw., jmdn.) in WT. geraten; O jmdn., jmds. Blut, Herz, Gemüt in W. bringen (jmdn. plötzlich stark erregen); jmd., jmds. Blut kommt, gerät in W. (jmd. erregt sich plötzlich stark) Walnuß, die Frucht des Walnußbaums mit einer harten Schale und einem eßbaren K ern Walnuß | bäum, der Laubbaum mit eßbaren Früchten in Form von Nüssen und mit wertvollem hartem Holz Wal|, auch Wal|roß, das an den Küsten der a rk­ tischen Meere gesellig lebende große Robbe mit m a ss i­ gem Körp er und zwei stark entwickelten, langen Hauern walten, waltete, hat gewaltet wirksam (1.1) sein: geh . in der Natur w. andere Gesetze; hier haben rohe Kräfte gewaltet, hat Vernunft gewaltet*1; \vorw. in Verbindung mit einem Subst. + lassen/: Gerechtigkeit w. lassen (gerecht sein); Vorsicht w. lassen (vorsichtig sein); Rücksicht w. lassen (rück­ sichtsvoll sein); Milde, Gnade w. lassen (mild, nach­ sichtig sein) + seines / Amtes w .; / schalten und w. Walz [blech, das gewälztes Blech Walze, die; -, -n 1 , M ath, zylindrischer Körper mit kreisförmig em Querschnitt — 2 ,1 . bewegliches, sich um seine eigene Achse drehendes T eil an Geräten od. Maschinen, das die Form von 1 hat: die W. einer Schreibmaschine, Spieluhr; die Walzen der R o ­ tationsmaschine 2.2 . Fahrzeug mit einem großen, schweren Teil in der Form von 1 zum Wälzen (2) walzen jsw. Vb.; hat/ 1. Metallteile zu geringem Querschnitt und vergrößerter Länge umformen, i n ­ dem man sie pressende, gegeneinander rotierende od. feststehende, glatte od. profilierte W alzen (2.1) durch­ laufen läßt: Eisen, Blech, Schienen w. — 2. mit einer Walze (2.2) den Boden verdichten und die Oberfläche glätten: den Acker, das Feld w.; eine Straße w. w älzen jsw. Vb.; hat/ 1.1 . etw. (Großes, Schweres), jm d n . durch Drehung um seine Achse irgendwohin bewegen: einen Stein zur Seite, Fässer in den Keller w.; einen Verletzten auf den Bauch, Rücken w.; O alle Schuld, Verantwortung, unerledigte Arbeiten auf jmdn. w. (jmdm. aufbürden) 1.2 . sich schwerfällig und langsam irgendwohin bewegen: die Menge wälzte sich durch den Eingang, ins Freie; eine Schneelawine wälzt sich ins Tal — 2 .1 . etw. drehend in etw. hin- und herbewegen, umwenden und seine Oberfläche dadurch m it einer Schicht davon ver­ sehen: die Bratwurst, K oteletts in Paniermehl w. 2.2 . sich im Liegen drehend hin- und herbewegen: die beiden Kämpfenden wälzten sich am Boden; der Verletzte wälzte sich vor Schmerzen; er wälzte sich die ganze Nacht schlaflos im Bett, von einer Seite auf die andere —3. umg. 3.1.Bücher w. in vielen (dicken) Büchern nachschlagen, längere Abschnitte nachlesen: Nachschlagewerke, Reiseführer, Kurs­ bücher w. 3 .2 . Probleme, Pläne w. sich mit Pro­ blemen, Plänen gründlich auseinandersetzen, um Klarheit darüber zu erlangen: einen Gedanken, eine Frage (im Kopf) w. Walzer, der; -s, - Gesellschaftstanz, bei dem sich die Paare im Dreivierteltakt um sich selbst drehen: einen W. tanzen Wälzer, der; -s, - umg., oft spött. (altes) großes, dickes Buch (1) Walz| -gut, das T ech n. gewalztes od. zu wälzendes (1) Metall; -Straße, die T ech n . Kombination mehrerer nebeneinander od. hintereinander liegender Wälzen, die das Walzgut bei seiner Bearbeitung durchläuft; -werk, das Betrieb, Anlage zum Wälzen (1) von Metall Wampe, die; -, -n salopp fetter Bauch
1306 Wams — W andleuchte Wams, das; -es* Wämser für die Männerkleidung bes. des 15. bis 17. Jhs. charakteristische kurze, enganliegende, oft wattierte, gesteppte Jacke (mit Schoß) Wand, die; Wände 1.1. einen Raum seitlich be­ grenzendes, m eist senkrecht stehendes (und vom Fußboden bis zur Decke reichendes) flächiges B a u ­ element od. an Ort und Stelle aus einzelnen Teilen gefertigtes T eil: eine dünne, schräge, tragende W .; Wände aus Ziegeln, Beton, Holz; eine W. ein­ ziehen, durchbrechen 1 .2 . die von 1 .1 gebildete Fläche: die Wände streichen, weißen, tapezieren; sich, etw. an die W. lehnen; sie wurde weiß, bleich wie eine, die W. (sehr bleich) — 2 . (etw. von etw. trennendes od. etw. gegen etw. abschirmendes) senk ­ recht und frei stehendes (hohes) flächenartiges Ge­ bilde: über eine W. (aus Steinen, Brettern) klet­ tern; O femot.f gegen eine W. vo n Ablehnung, Vor­ urteilen anrennen — 3 . Berg-, Felswand: eine (steile, hohe) W. besteigen, bezwingen, erklettern — 4. Wolkenwand: eine graue W. zieht auf, herauf — 5.1. flächiges Gebilde aus Zellgewebe, das Hohlräume im menschlichen und tierischen Körp er voneinander trennt, Organe umschließt: die W. des Magens, Dickdarms; die Wände der Venen 5.2. Wandung: die W . eines Zylinders, Brunnens, Tunnels -j- m it jmdm. W . an W . (unmittelbar nebeneinander, benachbart) wohnen; eine spanische W. (Wand­ schirm); jmdn. an die W. drücken (jmdn. ver­ drängen), spielen (jmdn. durch größere Leistungen in den Schatten stellen, überbieten 2, übertreffen 1 ); v e rh ü ll, jmdn. an die W. stellen (jmd?i. stand­ rechtlich erschießen 1.1); um g . lachen, schreien, niesen, daß die Wände wackeln (sehr laut lachen, schreien, niesen); jmd. hat die W. mitgenommen (hat eine getünchte Wand gestreift und sich dabei mit Farbe beschmutzt); hier haben die Wände Ohren (kann man belauscht werden); die Wände hoch­ gehen können vor Wut, Schmerzen (wütend sein, unerträgliche Schmerzen haben); das ist ja, um die Wände, um an den Wänden hochzugehen (das ist zum Verzweifeln, ist empörend)!; gegen eine W. sprechen, reden (erfolglos, unbeachtet reden, jm d n . nicht überzeugen können); in seinen vier Wänden (zu Hause) bleiben; — jmdn. stört, ärgert die / Fliege an der W .; mit dem Kopf durch die W. wollen; mit dem / Kopf nicht durch die W. kön­ nen; Zusehen, daß man mit dein / Bücken an die W. kommt; den / Teufel an die W. malen Wand| -behäng, der kunstgewerbliches, als W a nd­ schmuck dienendes textiles Gebilde; -bett, das /PI. - e n/ umg. Wandklappbett; -brett, das an der Wand angebrachtes Brett, auf das etw. gestellt werden kann Wandel, der; -s, fo. PI.; zu wandeln 1.1,1./ das Sichwandeln:: ein tiefgreifender, grundlegender W. vollzieht sich (in etw., jmdm.); ein W. ist eingetre­ ten; etw. befindet sich in ständigem W .; im W. der Zeit(en) (im Verlauf der Geschichte, in dem sich die Dinge und Erscheinungen, Zustände und Verhält­ nisse ändern) Wandel| -gang, der Gang od. Vorraum, bes. in Theatern, zum Wandeln, Promenieren; -halle, die vgl. -gang wandeln jsw. Vb.; hat, ist/ I. (hat) 1.1. sich im Wesen allmählich verändern (1.2): die Mode, der Geschmack, jmds. Ansichten w. sich 1.2. die Jahre im Ausland haben ihn sehr gewandelt (verändert 1.1 — II. g eh . geruhsam schreiten (ist): im Park, unter Bäumen w .; auf und ab w. -J- wie ein wandelndes / Gerippe, eine wandelnde / Leiche aussehen; jmd. ist ein wandelndes /* Lexikon; auf jmds. Spuren w. Wandelung, die; -r -en fzu wandeln 1 .1.1/: etw. ist in einer, in ständiger W. begriffen; jmd. macht eine tiefe, innere W. durch Wander| -ausstelhmg, die Ausstellung, die an ver­ schiedenen Orten nacheinander gezeigt w i rd ; -düne,die sich durch die Wirkung des Windes verlagernde Düne Wanderer, der; -s, - jmd., der wandert (1) Wander| -fahne, die Fahne, die als Auszeichnung dem jeweils Besten in einem soz. Wettbewerb über­ geben wird: die W. des Betriebes erringen; -falke, der weltweit verbreiteter Falke, der meist kein eigenes Nest baut; -karte, die speziell für die Orientierung beim Wändern (1) ausgestaltete Landkarte; -lied, das Lied, das das Wandern (1 ) zum Gegenstand hat und nach dessen Takt es sich gut wandern läßt wandern fsw. Vb.; ist/ 1. in der Natur eine, längere Strecke mit einem bestimmten Ziel zur Erholung zu Fuß gehen: im Gebirge, nach N w.; O er wandert durchs Zimmer (geht im Zimmer auf und ab); etw. wandert irgendwo(hin): die Wolken w. am Himmel (ziehen am Himmel dahin); seine Augen wanderten von einem zum anderen (er blickte von einem zum anderen); seine Gedanken w. in die Ferne, Ver­ gangenheit — 2 .1 . fbes. von Nomaden, auch von einigen Tierarten/ ständig von einem zu einem an­ deren Wohn-, Aufenthaltsort ziehen: Nomaden w. m it ihren Herden zu neuen Weideplätzen; wan­ dernde Stämme; ein Zirkus wandert durch die Städte 2.2 . seinen Standort, seine Lage ändern: ein im Körper befindlicher Splitter, ein Gallen­ stein wandert; eine wandernde Düne — 3. um g. etw., jmd. wandert in etw. etw., jmd. wird irgend­ wohin geschafft, gebracht, in etw. getan: der Brief wanderte sofort in den Papierkorb; er wanderte für drei Monate ins Gefängnis; scherzh. das Huhn wanderte in den Kochtopf Wanderj -pokal, der S p o r t vgl. -preis; -preis, der Sport Preis, der für die Zeit zwischen den Wett­ bewerben beim jeweiligen Sieger bleibt und erst nach mehreren Siegen in den endgültigen B esitz des Siegers übergeht; -ratte, die große, vorwiegend i n Kellern, der Kanalisation, auf Schuttplätzen lebende Ratte, die Seuchen verbreitet; -route, die Route zum Wandern (1),für eine Wanderung; -stock, der /PL - stocke/ Spazierstock zum Wandern (1); -tag, der unterrichtsfreier Tag, der für eine gemeinsame Wan­ derung, Exkursion von Schulklassen vorgesehen ist; -trieb, der fo. Pl.f Zool. Instinkt, der den jahres­ zeitlich bedingten Wechsel des Aufenthaltsortes von Tieren steuert Wanderung, die; -, - e n 1. das Zurücklegen einer be­ stimmten Strecke durch Wandern (1): eine weite, lange W. machen — 2. das Wandern (2.1): die W. der Aale Wand zu Wand 1| -fries, derA rchitekt. Fries (I); - gemälde, das a uf die Wand (1.2) gemaltes Gemälde; - kalender, der an die Wand zu hängender (Abreiß)- kalender; -klappbett, das in einen an der Wand ste­ henden Rahmen montiertes Bett, das zur Benutzung heruntergeklappt w ird ; -lampe, die Wandleuchte; - leuchte, die Leuchte, die an der W and angebracht
wird; -leuchter, der Leuchter, der an der Wand an­ gebracht w ird Wandlung, die s. W andelung Wandrer, der s. Wanderer Wandrung, die s . Wanderung Wand| -schirm, der als Wand (2) dienende, zum A ufstellen bestimmte Vorrichtung, aus meist mehreren m it Stoff od. P apier bespannten, durch Scharniere verbundenen Holzrahmen; -schmuck, der jo. PLf Schmuck für die Wand; -schrank, der in die Wand (1.1) eingebauter Schrank; -Schränkchen, da s; -s, - kleiner Schrank, der an die Wand gehängt wird; -Spiegel, der Spiegel, der an die Wand gehängt w ird; - tafel, die Tafel, die in Räumen, in denen unter­ richtet wird, an der Wand hängt und zum Anschrei­ ben von Lehrstoff mit Kreide bestimmt ist: etw. an die W. schreiben; -teppich, der teppichartiger W and­ behang; -uhr,die Uhr, die an die Wand gehängt wird Wandung, die; -, - e n Hülle, die einen Hohlraum flächenförmig um schließt: starke, isolierte W an­ dungen; die W. einer Röhre, des Schiffes Wand| -Verkleidung, die Verkleidung (3) von W ä n­ den (1.2); -zeitung, die Agitationsmaterial, Nach­ richten, Mitteilungen, die bes. in Betrieben, Schulen auf einem Brett an der Wand angebracht sind: eine W. gestalten Wange, die; -, -n geh. Backe (LI): die rechte, linke W.; blasse, rote, volle, eingefallene Wangen haben; jmdn. auf beide W angen küssen; jmds. Wangen brennen, glühen, röten sich Wankelmotor, der Verbrennungsmotor, dessen K o l ­ ben eine umlaufende Bewegung macht wankelmütig fAdj.f in der Haltung, den Ansichten nicht entschieden (1): ein wankelmütiger Mensch, Charakter wanken fsw. Vb.; hat, ist/1 . sich am Ort schwankend hin- und herbewegen und zu stürzen drohen (hat): er wankte (unter der Last); die Mauern wankten während des Bebens; jmdm. w. (zittern) die Knie (vor Schwäche); eine Wagenladung kommt, gerät ins Wanken — 2. den Körper unsicher hin- und herbewegend irgendwohin gehen(is t): er wankte zur Tür, auf ihn zu — 3 . schwanken (2) (hat): fvorw. im Part. Präs./ (in seinem Entschluß, in seinen Vor­ sätzen) wankend werden; jmdn. wankend machen, ins Wanken bringen + nicht w. und (nicht) weichen (hartnäckig an einer Stelle ausharren, standhaft bleiben) wann /Adv.; leitet einen (in)direkten Fragesatz ein/ 1. zu welcher Zeit, um welche Zeit?: w. wirst du bei uns eintreffen?; w. ist das geschehen?; (von w.) bis w. dauert die Vorstellung?; ich weiß nicht, w. der Zug eintrifft — 2 . unter welcher Bedingung?: w. kann eine Prüfung als bestanden gelten? -F / dann und w. Wanne, die; - n großes, m eist längliches, oben offenes Gefäß mit steilen Innenwänden für die A uf­ nahme von Wasser, bes. zum Baden: eine weiße, emaillierte, hölzerne, eingebaute W .; Wasser in die W. laufen lassen; in der W. sitzen, liegen; in die W. steigen 1Wanst, der; -es, Wänste salopp Bauch 2Wanst,das; -es, Wänster1andsch. salopp kleines (ungezogenes) K in d Want, die; -, -en fvorw. Pl.f Seemannsspr. Seil, Tau zum Verspannen des M astes nach der Seite hin: in die W anten klettern Wanze, die; -, -n 1.1. in zahlreichen Arten vor­ kommendes abgeflachtes, räuberisch od. von Pflan z en - saften lebendes Insekt 1.2 . Bettwanze — 2. um g. s c h e r z h . sehr kleines, versteckt installiertes elek­ tronisches Gerät, m it dem Gespräche überwacht w er­ den können Wappen, das; -s, - m eist historisch entstandenes Kennzeichen bes. eines Gemeinwesens od. einer dem Feudaladel angehörenden Person, Familie, dessen symbolhafte graphische Darstellung vorwiegend in der Form eines nach unten spitz zulaufenden 2Schildes (1) gefaßt ist: jmd., eine Stadt führt ein W., einen Löwen im W. Wappentier, das im W appen dargestelltes Tier: das V7. von Berlin ist der Bär wappnen, sich, wappnete sich, hat sich gewappnet 1.1 . sich gegen, für etw. w. sich vorsorglich auf etw. einstellen: sich gegen Vorwürfe, eine drohende Ge­ fahr, für den Winter w .; dagegen war er nicht ge­ wappnet 1.2 . sich mit Geduld, Mut w. (für etw. Bevorstehendes Geduld, M ut fassen) Ware, die; -n in seinem Wesen von den Produk­ tionsverhältnissen der jeweiligen Gesellschaft charak­ terisiertes Produkt menschlicher Arbeit mit Ge­ brauchs- und Tauschwert, das zur Konsumtion auf dem Wege von Verkauf und Kauf bestimmt ist fder 8g. ka nn eine Gesamtheit von (verschiedenen) P ro ­ dukten bezeichnen, der PI. bezeichnet eine Vielzahl einzelner Posten, Sorfen, A rtikel/: (eine) gute, minderwertige, teure, preiswerte, fehlerhafte W .; abgepackte, leicht verderbliche W., Waren; Wa­ ren, (eine) W. herstellen, verkaufen, exportieren, absetzen, bestellen; neue W. (an)liefern; Waren des täglichen Bedarfs; Pol. ök. W. als Einheit von Wert und Gebrauchswert; die Produktion, Zirku­ lation der W., Waren + s a l o p p heiße W. (Schmuggelware, Diebesgut) Waren| -abkommen, das Abkommen zwischen Staaten über den Austausch von Waren; -angebot, das der zu einem bestimmten Zeitpunkt der Be­ völkerung zum K a uf zu r Verfügung stehende T eil des Warenfonds: ein reichhaltiges W .; -austhusch, der Austausch von Waren, bes. zwischen Staaten: den W. erhöhen; -bestand, der Gesamtheit der zur Konsumtion bereitstehenden Waren; -bestandsauf - nahme, die Inventur; -fonds, der W irts ch. Ge­ samtheit der Waren aus Produktion und Import, die zur Verfügung stehen, bes. für die Versorgung der Bevölkerung in einem.i bestimmten Zeitraum; -haus, das Verkaufseinrichtung des Einzelhandels, die Waren fast aller Branchen in einem großen, oft mehrstöckigen Gebäude zum K a uf anbietet; -künde, die fo. P l.f Lehre von den Gebrauchswerten der Waren; -lager, das 1. Lagerraum für Waren — 2. Warenbestand von 1; -lieferung, die 1. das Liefern von Ware(n): wegen W. bleibt die Verkaufsstelle bis zehn Uhr geschlossen — 2 . Ware, die als Lie­ ferung erwartet wird: eine W. erwarten; -liste, die W ir t s c h . (im Rahmen eines Handelsabkommens aufgestellte) Liste der zu liefernden Waren; -marke, die Warenzeichen; -Produktion, die jo. Pl.f P o l. Ök. in ihrem Charakter von der jeweiligen Produk­ tionsweise bestimmte, auf gesellschaftlicher A rbeits­ teilung beruhende Form der Produktion, in der die Arbeitsprodukte zum Verkauf bestimmt sind;-Produ­ zent, der Pol. Ök. Produzent, der seine Arbeitspro­ dukte für den Austausch produziert; -prüfung, die Wandleuchter — Warenprüfung 1307
1308 Warenstreuung — W armwasserversorgung fo. Pl.f nach Richtlinien der Warenkunde erfolgende Prüfung der Waren a uf (vorgeschriebene) Qualitäts- merkm ale: das Am t für Standardisierung, Meßwesen und W .; -Streuung, die fo. PLf Streuung (1)der Waren im Handel; -test, der Prüfung von Erzeugnissen auf ihre Bewährung im Gebrauch; -Umsatz, der: den W. steigern, erhöhen; -Umschlag, der fo. PI .f 1. das Umladen von Waren von einem Transportmittel in ein anderes — 2. Pol. ök. auf die Produktion fol­ gende Phase der W arenzirkulation, in der die Waren an die Konsumenten herangeführt werden; -verkehr, der Warenaustausch: den internationalen W. för­ dern, beleben; -Zeichen, das W irts ch . eine Ware gegen rechtlichen Mißbrauch , unbefugte N a ch­ ahmung schützendes Kennzeichen mit einem Hinw eis auf ihren Hersteller od. Vertrieb: ein eingetragenes W.; -Zirkulation, die fo.Pl.f Pol. Ök. der über das Geld vermittelte Prozeß des Austausches von Waren zwischen Produktion, Distribution (2) und Kon­ sumtion warm, wärmer, wärmste fAdj.f 1.1 . von (relativ zur Umgebung) m äßig hoher (als angenehm empfundener) Temperatur: warme L uft; warmes Wasser, W etter; ein warmer Wind, Tag, Frühling, Ofen; ein warmes Bad; in der warmen Jahreszeit; der Kaffee ist noch w .; die Sonne scheint w .; hoffentlich wird es bald wärmer; warme Gegenden, Länder (Gegenden, Länder mit warmem K lim a);eine warme (gut geheizte, gut heizbare) Wohnung; um g. w. (in einem geheiz­ ten Raum) schlafen; sich im Warmen (in einem geheizten Raum) aufhalten"1; die Suppe w. stellen (so aufbewahren, daß sie warm bleibt); das E ssen w. machen (aufwärmen); sich w. (mit warmem Wasser) waschen 1.2 . mit normaler od. leicht erhöhter Körper­ temperatur: warme Hände, Füße haben; seine Stirn fühlt sich w. an; bei dieser Arbeit wird einem w.; mir ist w .; O sich w. (in Erregung) reden; w. werden (seine Zurückhaltung oblegen) 1.8 . /nicht präd.; von Speisenj: warme Speisen, Getränke (durch Kochen, Braten, Backen zubereitete Speisen , Getränke, die im Zustand von 1.1 verzehrt werden); eine warme Mahlzeit; umg. w. essen: wir essen abends w. (warmeSpeisen); er hat heute noch nichts Warmes im Magen, möchte gern etwas Warmes trinken — 2 . den Körper gegen Kälte schützend: warme Kleidung, Unterwäsche, Schuhe; eine warme Decke; jmdn. w. (mit wärmenden Decken) zudecken; sich w., etwas Warmes (wärmende Kleidung) anzie- hen —8 .1 . herzlich, gefühlsbetont, m itempfind end: ein warmer Händedruck; jmdm. m it warmen W orten danken; ein warmes Herz haben; jmdn. aufs wärm­ ste begrüßen, empfangen; umg. mit jmdm. nicht w. werden (zu jmdm. kein herzliches Verhältnis be­ kommen); er konnte in N nicht w. (heimisch) werden"1; jmdm. jmdn., etw. wärmstens (sehr) empfehlen 8.2 . warme (ah wohltuend, beruhigend empfundene, angenehm wirkende) Farben, Töne; die Tischlampe spendete warmes (Behaglichkeit verbrei­ tendes) Licht + warme /< Küche;sich ins warme / Nest setzen; ein warmer'/* Regen; etw. geht weg wie warme /* Semmeln Warm] -Mut, das Warmblüter (II);-Müter, der; -s, - Zool. I . Tier, das seine Körpertemperatur un­ abhängig von der Außentemperatur konstant er­ hält — II . Vertreter einer Rasse leichter Pferde, die sich bes. als Reitpferde eignen Wärme, die; -, fo. Pl.f 1.1 . (relativ zur Umgebung) mäßig hohe (als angenehm empfundene) Temperatur, das W armsein: sommerliche, feuchte, trockene W .; der Ofen hält die W. nicht gut; gestern waren zwanzig Grad W. (zwanzig Grad über dem Gefrier­ punkt) 1.2 . Phys. Form der Energie, die durch die Energie der ungeordneten Eigenbewegung der Atome und Moleküle eines Stoffes, Körp er s hervorgerufen wird: W. ausstrahlen, speichern; bei diesem Vor­ gang entsteht, entwickelt sich W., wird W. frei; Reibung erzeugt W. — 2 .1 . Herzlichkeit, Innigkeit, Mitgefühl: die W. seiner Worte, ihres W esens; mit großer W. von jmdm. sprechen 2.2 . Behaglichkeit (1.1) , beruhigend, angenehm wirkende Atmosphäre (1.2 .1) : diese braunen Farben strahlen W. aus, geben dem Raum W. wärme/Wärme| -beständig fAdj. ; nicht adv.f form­ beständig bei Einwirkung von Wärme: wärme­ beständige Plaste; «energie, die fo. Pl.f P h ys . Tech n . Energie in Form von Wärme (1.2); -grad, der fPl. - e/ Grad auf der Temperaturskala über dem Gefrierpunkt; -haushalt, der fo. Pl.f Wärme­ regulation: der W. des Körpers, der Erde; -kraft- werk, das T echn. Kraftwerk zur Erzeugung von Wärmeenergie, die erst in mechanische und a n­ schließend in elektrische Energie ymgeformt wird; - lehre, die fo. Pl.f Teilgebiet der Physik, das sich m it den Erscheinungen von Wärme (1 .2), bes. m it der Umwandlung von Wärme (1.2) in andere Form ender Energie, beschäftigt; -leiter, der Phys. Techn. Stoff, der Wärme (1.2) gut leitet: Kupfer ist ein guter W .; -menge, die: die abgeleitete, zugeführte W. wärmen fsw. Vb.; hat/ etw., jmdn. warm (1.1, 1.2) machen: der Ofen wärmt das Zimmer; im März wärmt die Sonne schon; sich die Hände, Füße (am Ofen) w .; der Pullover wärmt gut (hält gut warm, schützt gut gegen Kälte) Wärme| -pol, der eine der Stellen der Erde mit den höchsten Temperaturen; -quelle, die etw., von dem Wärme (1) ausgeht; -regulation, die; -, fo. P lf 1.1. Regulierung der Abgabe und Aufnahme von Wärme 2.1 . B io l . Vorgang der Erhaltung der konstanten Körpertemperatur bei Warmblütern (I); -technik, die fo. Pl.f Teilgebiet der Technik, das sich mit der Erzeugung, Messung und Anwendung von Wärme (1 .2 ) befaßt Wärm [flasche, die (flaschenartiger) Behälter aus Metall, Steingut, Gummi, der mit heißem Wasser gefüllt und zum Wärmen ins Bett od. an den Körper gelegt wird Warm/warm| -front, die M eteo r, vorderes Gebiet vördringender Warmluft (1.2); -halten fVb.f u m g .: sich jmdn. w. (sich jmds. Wohlwollen, Gunstbewäh­ ren); -herzig fAdj.f voller Wärme (2.1): ein warm­ herziger Mensch, Brief; -luft, die fo. Pl.f 1.1 . er ­ wärmte Luft:dieRäume mit W. heizen 1.2 . M eteor. warme Luftmasse Warmluft| -einbruch, der M eteo r. Eindringen von Warmluft (1.2) in ein Gebiet; -heizung, die mit er­ wärmter Luft gespeiste Zentralheizung; -zufuhr, die Meteor, vgl. - einbruch Warmwasser| -heizun g, die mit warmem Wasser ge­ speiste Zentralheizung; -Speicher, der Gerät, in dem Wasser erwärmt und gespeichert wird; -Versorgung, die zentrale Versorgung von Gebäuden mit fließendem warmem Wasser
warnen — was 1309 warnen /sw. Vb.; hat/ 1.1 . jmdn. (vor etw.) w. jmd n. auf eine Gefahr, auf ein drohendes Unheil aufmerksam machen: jmdn. vor dem Genuß von Rauschgift, vor einem Betrüger, vor dem Betreten des Eises w .; ich habe euch (davor, vor ihm) ge­ warnt!; etw. ist jmdm. ein warnendes Beispiel; er hob warnend den Zeigefinger 1.2 . jmdn. durch Drohung auffordern, etw. Bestimmtes zu tun od. nicht zu tun: komm mir nicht zu nahe, ich warne dich!; du bist gewarnt, wenn du nicht fleißiger lernst, wirst du die Prüfung nicht bestehen Warnj -flagge, die als Warnsignal im Straßenverkehr verwendete rote Flagge, die an einer Ladung a n ­ gebracht werden muß, wenn diese über das Trans­ portmittel hinausragt; -lampe, die Lampe als Warn­ signal; -leuchte, die Warnlampe; -ruf, der warnen­ der (Aus)ruf: ein W. ertönte; -Schild, das eine War­ nung enthaltendes 1S child; -schuß, der /PL -schüsse/ a ls Warnung abgegebener, nicht gezielter S ch uß ; -Sig­ n a l, das als Warnung dienendes optisches, akustisches Zeichen (1.2); -streik, der kurzer Streik, der die Bereit­ schaft zu einem möglichen umfassenden Streik an- zeigen soll: Warnstreiks gegen Untemehmerwillkür Warnung, die; -e n Hinweis (1) auf eine Gefahr, au f ein drohendes Unheil: eine ernste, eindringliche W .; alle W arnungen überhören; das soll dir eine W. (eine Lehre LI) sein Warnzeichen, das 1.1. als Warnung dienendes Zeichen (1.1): an der Baugrube, Böschung W. auf­ stellen 1.2. Verkehrsw, dreieckiges, mit der Spitze nach oben zeigendes, rot umrandetes Verkehrszeichen m it schwarzem Symbol auf weißem Feld — 2. Warn­ signal Warte, die 4* von jmds. W. (Standpunkt 2.2) aus: von seiner W. aus gesehen, nimmt sich das so aus; von höherer, hoher W. (von einer Position, von der aus m an größere Zusammenhänge überschaut) aus: etw. v o n höherer, hoher W. aus betrachten, beurteilen Warte| -halle, d iel »vgl. -häuschen — 2. vgl. Warte­ saal ; -häuschen, das kleiner überdachter Baum zum Sichunterstellen an Haltestellen; -liste, die Liste, in der Personen für den Erwerb einer nicht sofort liefer­ baren Ware od. für eine nicht sofort ausführbare Dienstleistung vermerkt werden warten, wartete, hat gewartet I.l .l . meist an einem bestimmten Ort eine bestimmte Zeit in der Hoffnung od. Gewißheit verbringen, d aß etw. eintreten od. jm d . eintreffen wird: er hat lange, geduldig, angstvoll, vergeblich, drei Stunden, bis gegen Abend (zu Hause) gewartet; er mußte lange w., bis er an der Reihe war, bis sie, bis Antwort kam; jmdn. w. lassen; auf jmdn., etw. w .: ich werde auf dich, auf deine Rückkehr w.; jmd. wartet auf eine günstige Gelegenheit, auf den Zug, auf Anschluß; er lag lange im Bett und wartete auf den Schlaf; wenn du dich beeilst, warte ich auf dich (bleibe ich, bis du fertig bist); umg. da kannst du lange w. (da wartest du vergeblich) !; warte (mal) (einen M oment), ich bringe das gleich in Ordnung; na warte, wart(e) nur, wenn ich dich erwische! /leichte Drohung/; jmd., etw. läßt auf sich w.: der Briefträger läßt heute (lange) auf sich w. (kommt später als üblich, angenommen); die Wirkung, der Erfolg ließ nicht auf sich w. (trat sofort ein); <> die Arbeit, das kann w. (die Arbeit, das hat Zeit, kann später gemacht werden); etw. wartet auf jmdn.: zu Hause wartet eine Überraschung auf euch (gibt es eine Überraschung für euch); auf mich w a rtet (ich habe) noch viel Arbeit 1,2 . mit etw. (auf jmdn., etw.) w. etw. noch nicht sogleich tun (sondern erst, wenn jmd . eintrifft, etw. eintritt): wir werden mit dem Essen noch etwas, auf dich w.; mit der Renovierung w. wir noch (ein Jahr) — H . bes. technische A n ­ lagen, Geräte zu ihrer Erhaltung pflegen (1.2): Maschinen, Geräte w.; der Wagen muß gut ge­ wartet werden + iron. auf den, darauf haben wir ^ gerade noch gewartet; da kannst du w., bis du / schwarz wirst Wärter, der; -s, - jmd., der etw. berufsmäßig pflegt, betreut, bewacht Warte| -raum, der 1. vgl. -saal — 2 . Wartezimmer; -Saal, der größerer Aufenthaltsraum für Reisende auf Bahnhöfen; -zeit, die 1.1 . jo. PL/ Zeit des Wartens (I.l .l):sich die W. (bis zur Abfahrt des Zuges) ver­ kürzen 1 .2 . Zeit, die man bis zur Ausführung, E r ­ ledigung von etw. warten m uß: für die Lieferung dieses Wagentyps besteht eine W. von zwei Jah­ ren; in dieser Wäscherei gibt es noch zu lange Wartezeiten 1.3. /vorw. PL/ W irtsch. durch Stockungen od. Störungen im Produktionsablauf verursachte unproduktive Zeit im Produktionspro­ zeß: die W artezeiten senken; -zimmer, das Raum für Personen, die auf Behandlung, Abfertigung warten: ein überfülltes W .; im W. Platz nehmen Wartung, die; /o. PL/ das Warten (II): die Pflege und W. der Maschinen, Fahrzeuge; diese Geräte brauchen wenig W. wartungs/Wartungsl -frei /A dj./ keiner Wartung bedürfend: ein wartungsfreies Aggregat, Maschinen­ teil; -personal, das für Wartung zuständiges Perso­ nal : das W. des Flughafens warum, warum /A dv./[.. rum; Trennung: war|um] /leitet einen (in)direkten Fragesatz ein/ aus welchem Grund?: w. ist das so?; w. sollen wir nicht mit­ kommen?; „kommst du mit ins Kino?“ „Warum nicht?“ ; ich weiß, w. er das getan hat Warze, auch Warze, die; -, -n , kleine, hornige Wucherung der H aut bes. an den Händen od. im Gesicht Warzen|, auch Warzen|hof, der die Brustwarze um ­ gebendes Feld bräunlicher Haut was /Pron.; entspricht als Neutr. dem Mask. u. Fern. wer/ I. /Interr.pron./ 1. /in Fragesätzen, die all­ gemein nach einer Sache, einem Vorgang, Verhalten fragen; leitet einen (in)direkten Fragesatz ein/ 1.1 . w. ist das?; w. bedeutet das, dieses Wort, dein Be­ nehmen?; w. gibt es Neues?; w. suchst du?; w. soll ich tun?; w. hast du gesagt?; umg. w. (wie bitte, was sagtest du)Ü; w. ist (los)?; w. fehlt dir?; w. be­ kommen Sie, darf es, soll es sein? /Frage an den Kunden/; w. ist aus ihm geworden?; w. ist er von Beruf?; umg. w. (warum) rennst du denn so schnell?; w. macht deine Gesundheit (wie ist es um deine Gesundheit bestellt)Ü; er fragte mich, w. dies sei; weißt du, w. dort passiert ist? 1.2 . umg. /in Verbindung mit P räp. für woran, wodurch, wofür u. ä ./: an w. (woran 1) denkst du?; um w. (worum 1) handelt es sich? 1.3 . w. für (ein) von welcher Art, Beschaffenheit?: w. für ein Buch möchtest du lesen?; w. sind das für Blumen? — 2 . /in (fragenden) Aus­ rufen des Erstaunens, der Ablehnung/: w., das weißt du nicht?; w. für ein Unsinn!; umg. w. du nicht sagst!; w. geht mich das an!; /als verneinen-
1310 waschbar —•' W aschtag der Ausruf in der Verbindung! ach. w .! — II. /Rel.- pron.; weist auf etw. Allgemeines hin, von dem etw. Näheres ausgesagt wird/ 1.1 . er hatte ihnen nnr (das) erzählt, w. er selbst erlebt hat; das ist das Beste, w. ihr tun könnt; w. mich angeht, betrifft, (so) werde ich mich an die Abmachung halten; er kaufte, w. er (bekommen) konnte; um g. er lief, w. (so schnell) er konnte; w. mein Bruder ist (mein Bruder), der i st ein großartiger Fußballspieler*1; w. (immer) auch, w. auch immer /gibt einem R e­ lativsatz konzessiven Charakter/: wir halten zu­ sammen, w. (immer) auch, auch immer kommen mag; w. er auch vorbrachte, es war Unsinn 1.2 . umg. fin Verbindung mit Präp. für woran (2), worauf (2.1), wodurch (2) u. ä ./: das ist es, auf w. .(worauf) du achten mußt 1.3 . /leitet einen weiter- führenden Satz ein/: das Fußballspiel mußte ab­ gebrochen werden, w. wir sehr bedauerten — IH. jindekl. Indef.pron.; steht nie am Satzanfang/ u m g . etwas (1): ich weiß w. (Schönes); so w. (das ist ja allerhand) \ /Ausruf der Entrüstung, Verwun­ derung, E nttäuschung/; wessen waschbar /A dj./ so beschaffen, daß man es waschen kann, ohne daß es einläuft, die Farbe verliert Wasch | -bär, der vorwiegend in Nordamerika leben­ der kleiner, p lumper Bär, der einen langen buschigen Schwanz hat, seine Nahrung vor dem Fressen ins Wasser taucht und mit den Pfoten abreibt; -becken, das meist an der Wand befestigtes Becken zum Waschen des Körpers, der Hände; -benzin, das /o. PL/ Leichtbenzin, das als Reinigungsmittel ver­ wendet wird Wäsche, die; -n 1. /o. PI./ 1.1. /Sammelbez, für alle waschbaren Textilien, die unter der Oberbeklei­ dung unmittelbar auf dem Körp er getragen od. die im Haushalt verwendet werden/: W. aus Leinen, Fla ­ nell, Damast; die gewaschene, trockene W. ein- sprengen, legen, mangeln; frische, saubere W. (Unterwäsche) anziehen 1.2 . /Sammelbez. für alle Bekleidungsstücke und sonstigen Textilien, die ge­ waschen werden (müssen)/: die W. einweichen, spülen, schleudern, aufhängen, abnehmen, trock­ nen; die schmutzige W. in Koch-, Bunt- und Fein­ wäsche sortieren; ich muß heute (noch) W. waschen — 2 . das Waschen (1.1) 2.1 . von 1: die große W. (das Waschen einer großen Menge Wäsche) ; die kleine W. (das Waschen einiger Bekleidungsstücke); heute habe ich W. (wasche ich); die Handtücher sind alle in der W. (werden gerade gewaschen); das Hemd ist in, bei der W. (durch das Waschen) eingegangen, eingelaufen, hat sich in, bei der W. verfärbt 2.2 . einer Person, eines Autos: die tägliche W. von Kopf bis Fuß; die W. (Säuberung der Karosserie) eines Autos —3 . das Waschen (1.2).: die W. von Erz -f- um g. (seine) schmutzige W. waschen (mißliche private Angelegenheiten vor anderen ausbreiten); s a l o p p dumm aus der W. gucken (fassungslos, überrascht sein) wasch|echt /Adj./ 1 . sich beim Waschen (1.1) nicht verändernd: eine waschechte Farbe; ein wasch­ echter Stoff — 2. um g. ein waschechter (ganz echter, typischer) Berliner Wäsche zu Wäsche 1.2] -klammer, die Klammer m it keilförmigem Einschnitt od. Feder (3) zum B e­ festigen der nassen Wäsche a n der Wäscheleine; - korb, der /PI. -körbe/ großer Korb für die Wäsche; - lein e, die Leine aus verschiedenartigem M aterial, die ausgespannt wird und woran die Wäsche zum Trock­ nen gehängt wird: eine W. spannen, ziehen waschen (er wäscht), wusch, hat gewaschen 1.1 .1 . etw. m it Wasser und einem Waschmittel reinigen: einen Pullover, Strümpfe w.; die Wäsche (mit der Waschmaschine) w . ; ich habe gestern den ganzen Tag gewaschen (Wäsche' gewaschen) 1.1 .2 . einen Körperteil, sich, jmdn. m it Wasser und Seife reinigen: das Gesicht, die Hände, Füße w .; sich die Haare, den Kopf w.; sich gründlich, kalt, warm w.; das Kind ist sauber gewaschen 1.1 .3 . etw. mit Wasser (und einem Reinigungsmittel) reinigen: das Geschirr, die Gläser w.; einen Wagen w.; 1.2. Bergm. etw. durch Wasser, Lösungsmittel von anderen Bestand­ teilen befreien: Kohle, Erz, Gold w.; Chem . ein Gas w. (durch eine Flüssigkeit leiten und so reini­ gen) — 2 . fließendes Wasser entfernt jmdn., etw. von, aus etw. : die Wellen haben ihn über Bord ge­ waschen; die Brandung wäscht Sand aus den Klippen; der Regen wusch den Staub von den Straßen 4- salopp etw., das sich gewaschen hat etw., das von besonders hohem, starkem Ausmaß is t: eine Ohr­ feige, die sich gewaschen hat (eine kräftige, derbe Ohrfeige); — die, seine / Hände in Unschuld w .; jmdm. den / Kopf w.; (seine) schmutzige / Wäsche w .; mit allen / Wassern gewaschen sein Wäsche|piiff, der /PL -e/ gepolstertes niedriges M ö­ belstück ohne Beine, das als Behälter für schmutzige Wäsche und gleichzeitig als Hocker dient Wäscherei, die; -, - e n Dienstleistungsbetrieb, in dem Wäsche gewaschen wird: Wäsche in die W. geben Wäsche] -Schleuder, die elektrische Schleuder (2) für nasse Wäsche; -schrank, der Schrank zum A uf- bewahren von Wäsche (1.1); -starke, die M ittel, mit dem Wäsche steif. (1.2) gemacht wird; -stück, das /PL -e/ einzelnes Stück der Wäsche (1.1); «tinte, die in Wasser nicht lösliche Tinte zum Kennzeichnen von Wäsche; -tromm el, die Trommel (2) der Wasch­ maschine für die Wäsche; -Zeichen, das Zeichen an einem Wäschestück zur Kennzeichnung des Eigentümers Wasch] -g ut, das jo. PL/ Wäsche, die gewaschen wird: das W. in die Waschmaschine legen; -haus, das kleines Gebäude, in dem die Wäsche gewaschen wird; -kessel, der Kessel zum Kochen der Wäsche (1); -küche, die 1and sch. Raum in od. an einem Wohnhaus, in dem die Wäsche (1.2) gewaschen w i rd ; O-umg. scherzh. draußen ist eine richtige W. (dichter Nebel); -lappen, der 1. Lappen aus (Frottee) - stoff, mit dem man sich wäscht — 2. umg. Schim pfw . schwacher (2), feiger ,Mensch: so ein W .!; -la ug e, die mit einem Waschmittel versehenes Wasser zum Wäschewaschen; -m aschihe, die elek­ trisch angetriebene Maschine, in der die Wäsche ge­ waschen, auch gespült, oft auch geschleudert wird : eine halb-, vollautomatische W .; -mittel, das Stoff (3.2) od. bestimmtes Stoffgemisch, das dem Wasch­ wasser für die Wäsche (1.2) zugesetzt wird, um dessen Reinigungskraft stark zu erhöhen; -pulver, das pulver- förmiges Waschmittel; -raum , der Raum, bes. in B e­ trieben, Unterkünften, in dem sich mehrere Personen gleichzeitig waschen können; -Schüssel, die Schüssel zum Waschen des Körpers, der Hände; -Stützpunkt, der kommunale od. betriebliche Einrichtung, in der Mieter od. Betriebsangehörige ihre Wäsche waschen (lassen) können; -tag , der Tag, an dem in einem
Waschwanne — wässerig 1311 Haushalt große Wäsche gewaschen wird; -wanne, die Wanne zum Waschen der Wäsche (1.2); -wasser, das fo. PL/ Wasser zum Waschen des Körpers,- der Wäsche (1.2); -weib, das umg. Schimpfw. ge­ schwätziger klatschsüchtiger M ensch: er, sie ist ein richtiges W .!; -zettel, der Buchw. kurze Dar­ stellung, Besprechung des Inhalts eines Buches auf der Innenseite des Schutzumschlags od. auf einem dem Buch beigelegten Zettel; -zeug, das zum Waschen des Körpers benötigte Utensilien Wasser, das; -s, -/Wässer / / auch Wässerchen/ 1. Io. P L / färb- un d geschmacklose, durchsichtige Flüssigkeit, die für lebende Organismen unentbehr­ lich, ein Oxid des Wasserstoffs ist, bei 0 Grad gefriert und bei 100 Grad siedet: frisches, klares, sauberes, eisenhaltiges, gechlortes, hartes, weiches, trübes W .; W. trinken, holen; das W. siedet, kocht, verdunstet, gefriert; das W. rinnt, fließt, strömt, sprudelt, spritzt; das W. (den Wasserhahn) ab­ drehen, abstellen; ein Glas, Eimer (voll) W.; sich mit kaltem W. waschen; ein Zimmer mit fließen­ dem W. (mit Wasseranschluß); /in bezug bes. auf den Menschen, der sich darin bewegt/ aus dem W. auf- tauchen; im W. waten, planschen; ins W. fallen, stürzen, springen; etw. ins W. werfen; im, unter W. schwimmen; der Keller steht unter W. (ist über­ schwemmt 1); ein Boot zu W. bringen, lassen — 2. /PL auch Wässer/ Gewässer: ein stehendes, fließendes, kleines, tiefes W .; ein verunreinigtes W .; diese Stadt ist zu Lande und zu W. (auf dem Land- und Wasserweg) zu erreichen — 3 . /nur im PL; PL -[ 'geh . die W. die Wassermassen, Fluten (2): die wilden W. der Gebirgsbäche stürzen herab; die W. (des Meeres, Stroms) durchbrechen die Damme, überfluten die Wiesen — 4 . /PL Wässer/ wäßrige Lösung (3): wohlriechende Wässer (Par­ füme); Kölnisches W.; um g . ein W. (Mineral­ wasser) mit Geschmack — 5 . /o. PL/ wäßrige Flüssigkeit, die sich im menschlichen Körper bildet, bilden kann: umg. W. (in den Beinen) (Wassersucht) haben"1; ihre Augen sind, stehen vo ll W. (Tränen); bei der Hitze lief ihm das W. (der Schweiß 1) von der Stirn; sein W. nicht halten können (häufig od. unwillkürlich Harn lassen); W. lassen (Harn aus- scheiden) -j- etw. ist W. auf jmds. Mühle (bestärkt jmdn. in seiner Meinung, ist ganz in seinem Sinne); jmdm. nicht das W. reichen können (jmds. Fälligkeiten, Leistungen nicht entfernt erreichen); jmdm. das W. abgraben (jmds. Pläne vereiteln, jmds. Existenz gefährden); v erh ü ll, ins W. gehen (sich ertränken); um g. etw. fällt ins W. (etw. zerschlägt sich, kommt nicht zur Ausführung); hier wird auch nur mit W. gekocht (hier geht es auch nicht anders zu als über­ all) ; mit allen Wassern gewaschen sein (durch­ trieben sein); sich über W. halten (gerade soviel verdienen, daß man davon leben kann); jmdm. läuft das W. im Mund(e) zusammen (jmd. bekommt, bes. beim Anblick einer Delikatesse, großen Appetit); sie hat nahe, dicht am W. gebaut (weint leicht); jmdm. steht das W. bis zum Hals"(/md. hat große Schulden, Schwierigkeiten); ■— / Blut und W. schwitzen; jmd. fühlt sich wöhl wie ein / Fisch im W .;/* Rotz undW.heulen;ein / SchlaginsW. wasser/Wasser| -abstoßend /Adj./ so beschaffen, daß Wasser, Feuchtigkeit nicht eindringt, dabei aber luftdurchlässig; -ader, die kleiner unterirdischer Wasserlauf; -anschluß, der Anschluß an eine Wasserleitung; -bad, das jo. PL/ K ochk. Topf mit kochendem, heißem Wasser, in das ein kleiner Topf zum Aufwärmen, Kochen von Speisen, Getränken gestellt wird, bes. um das Anbrennen zu verhindern; - ball, der 1. größerer aufblasbarer Ball aus Kunst­ stoff, Gummi, m it dem man bes. im Wasser spielt — 2. m it Luft gefüllter B all von vorgeschriebenem Gewicht und Umfang für 3 — 3 . jo. PL/ im Wasser zwischen zwei Mannschaften ausgetragenes Ballspiel, bei dem der B all nach bestimmten Regeln mög­ lichst oft in das gegnerische Tor zu werfen ist: W. spielen; -blase, die bes. durch Quetschung ent­ standene, m it Lymphe gefüllte Blase (2) in der H aut; - b ü f fel, der vorwiegend in Asien wild lebender, auch als H austier gehaltener Büffel mit weit ausladendem Gehörn, der in Reisanbaugebieten als Zugtier dient; - burg, die Burg, die von einem See od. einem breiten Wassergraben umgeben ist Wässerchen, das / / auch Wasser/ - f umg. kein W. trüben können (nichts Unrechtes, Böses tu n können, harmlos sein) Wasser/wasser zu Wasser 1| -dampf, der Wasser im Zustand des Dampfes; -dicht /Adj./ Wasser, Feuchtigkeit nicht durchlassend; -druck, der /PI. -drücke/ 1.1. Phys. die durch das Wasser hervor- gerufene Belastung, die bes. von der Höhe der Wassersäule abhängig ist, die auf einen unter Wasser befindlichen Körp er w irkt 1.2 . durch Druck (1.1) entstehende K r aft, Geschwindigkeit des aus einer Leitung strömenden Wassers; -echt /A dj.j wasser­ fest: wasserechte Farben, Textilien; -eimer, der Eimer zum Tragen, Aufbewahren von Wasser; -fahr- zeug , das Fahrzeug, das zur Fortbewegung a uf dem Wasser dient; -fall, der fast senkrechter Fall fließen­ den Wassers über eine Felswand in ein Flußbett: ein W. stürzt vom Felsen herab; + u m g . reden wie ein W. (ununterbrochen reden); -färbe, die mit Leim ge­ bundener Farbstoff, der m it Wasser angerührt wird und auch nach dem Trocknen wasserlöslich bleibt;-f es t jAdj.j gegen die Einwirkung von Wasser beständig, unempfindlich: ein wasserfester Lack, Überzug; - f läch e, die vom W asser eingenommene Fläche eines Gewässers: die weite W. des Meeres, eines Sees; - f loh , der im Süßiuasser lebender kleiner Krebs, der sich ruckartig vorwärtsbewegt und bes. als Fischfutter für Aquarienfische dient; -flugzeug, das Flugzeug mit Schwimmkörpern, das auf dem Wasser starten, landen und gleiten kann; -frösch, der in Teichen lebender Frosch m it grüngelbem Streifen; - gekühlt /Adj.; nicht adv./: ein wassergekühlter Motor; -glas, das /PL «gläser/ 1. gläsernes Trink­ gefäß ohne Fuß — 2. jo. PL/ Chem. durch­ scheinende, kolloide Lösung a us Verbindungen von Natrium od. Kalium mit Kieselsäure, die bes. als Bindemittel dient; -f- ein Sturm im W .; - grundstück, das Grundstück an einem Gewässer; - h ahn , der Vorrichtung an einer Wasserleitung, durch die das Durchfließen des Wassers reguliert, Wasser herausgelassen w ird: den W. auf-, zu ­ drehen; der W. tropft; -haushalt, der Verhältnis von Zufuhr, Abfluß, und Verbrauch von Wasser: der W. der Erde, des m enschlichen Körpers; -hell lA dj.j hell, klar wie Wasser: wasserhelle Augen; - höhe, die Höhe des Wasserspiegels; -hose, die Wind­ hose über dem Meer, das Wasser mit sich emporreißt wässerig /Adj.f s. wäßrig
Wasser/wasser zu Wasser 1| -Jungfer, die Libelle (I); - kessel, der Kessel (1.1): der W. singt, summt; -k lar fAdj.f klar, hell wie Wasser; -klosett, das / / auch WC/ Klosett mit Wasserspülung; -köpf, der ungewöhnlich großer K o p f infolge abnormer A n ­ sammlung von wäßriger Flüssigkeit im H irn; -kraft, die jo. Pl.f in ruhendem od. strömendem Wasser ent­ haltene E nergie; -kraftwerk, das Kraftwerk, das die potentielle Energie von angestautem Wasser mittels Wasserturbinen in mechanische Energie und dann durch Generatoren in elektrische Energie um w a n delt; - kreislauf, der jo. Pl.f 1. K reislauf des Wassers vom Meer über den Wasserdampf der Atmosphäre, die Niederschläge und den Rückfluß zum Meer — 2. T e ch n . Umlauf (2) des Wassers in geschlossenen Rohrleitungen für H eiz- od. Kühlzwecke; -lache, die kleine Ansammlung von Schmutz-, Regenwasser; - la uf, der fließendes Gewässer; -leitung, die Rohr­ leitung, die der Beförderung von Wasser dient; -lin se, die einkeimblättrige Pflanze, die sehr klein ist und in großen Mengen auf stehenden Gewässern schwimmt; - löslich /Adj.f in Wasser löslich: wasserlösliche Stoffe, Vitamine; -masse, die fvorw. Pl.f -mühle, die mit Wasserkraft betriebene Mühle wassern fsw. Vb.; ist, hat/ mit einem Flugkörper, bes. einem Wasserflugzeug, auf das Wasser nieder - gehen wässern fsw. Vb.; hat/ 1.1 . etw. längere Zeit in (fließendes) Wasser legen, um es weich zu m achen: getrocknete Erbsen, Flachs w. 1 .2 . etw. längere Zeit in (fließendes) Wasser legen, um bestimmte Stoffe daraus herauszulösen: Rindernieren vor dem Bra­ ten w.; Heringe, Salzfleisch w.; Fotog r. ein Negativ w. — 2 . Pflanzen reichlich mit Wasser be­ gießen, versehen: die Bäume w. Wasser/wasser| -Oberfläche, die Oberfläche eines Gewässers; -pflanze, die im Wasser lebende Pflanze; -r ad, das Techn. Rad mit einer endlosen Reihe querstehender, zweckentsprechend geformter Blätter (4), das durch Wasserkraft in Umdrehung versetzt w ird und dadurch für etw. als Antrieb dient: das W. einer Wassermühle -ratte, die 1. große, am und im Wasser lebende Wühlmaus — 2. umg. scherzh. jmd., der gern und gut schwimmt; -reservoir, das; - r ohr, das Rohr, durch das Wasser geleitet wird; - s chaden, der bes. durch Überschwemmung, E in ­ dringen von (Regen)wasser entstandener Schaden; - s cheide, die Gebiet, von dem aus alle fließen­ den Gewässer entweder nur nach der einen od. nur nach der anderen Seite fließen; -scheu fAdj.; nicht adv.f Angst vor Wasser habend: w. sein; -sk i, der breiter, kurzer Ski, auf dem stehend man sich von einem Motorboot über das Wasser ziehen läßt; -Spei­ cher, der Behälter, Anlage zum Speichern von Wasser; -Spiegel, der 1. glatte Oberfläche eines Gewäs­ sers — 2. Wasserstand: der W. steigt, sinkt; -sport, der im od. auf dem Wasser betriebener Sport; dazu -Sportler, der; -Spülung, die Vorrichtung an einem Toilettenbecken, durch deren Betätigung die Fäkalien m it dem aus der Leitung strömenden Wasser weg­ gespült werden; -s ta nd , der a uf eine feste Größe be­ zogene Höhe der Wasseroberfläche, die bei einem Ge­ wässer mit einem Pegel gemessen w ird : ein niedriger, wechselnder W.; der W. steigt, sinkt; -stelle, die Stelle, an der Wasser (1) vorkommt, entnommen werden kann; -Stoff, der fo. Pl.f häufigstes nichtmetallisches Element, das in der Verbindung mit Sauerstoff als 1312 Wasserjungfer — W atte Wasser auftritt; -stoffbombe, die als M assen­ vernichtungsmittel wirkende, auf der Verschmelzung von Atomkernen des Wasserstoffsberuhende Bombe m it mehrfach höherer Sprengkraft, a ls sie die Atombombe besitzt; -Straße, dm schiffbarer Wasserlauf, von S chif­ fen befahrene Strecke über einen See, über das Meer, bes. durch eine Meerenge; -sucht, die fo. Pl.f krank­ hafte Ansammlung wäßriger Flüssigkeit im Körp er; -türm, der turmartiger Bau mit einem Wasser­ speicher, durch den der Wasserdruck in den an ­ geschlossenen Wasserleitungen bewirkt wird; -Ver­ schmutzung, die Verschmutzung der Gewässer durch Abfälle aus Industrie und Haushalt; -Versorgung, die Bereitstellung ausreichender Mengen von Trink- , Brauchwasser für Haushalt, Industrie und Landwirt­ schaft; -waage, die M eßgerät mit einer Libelle (II) zur Bestimmung der Waagerechten od. Senkrechten von etw. - w eg, der Wasserstraße; -werfer, der; -s, - Gerät auf Fahrzeugen, das Wasser unter hohem Druck auswerfen kann und bes. von der Polizei in bürgert. Staaten gegen Demonstranten eingesetzt wird; -werk, das Anlage, in der Wasser für die Wasserversorgung aufbereitet und in die Wasserrohre gepumpt, geleitet w ird; -Zähler, der Gerät, das die Menge des verbrauchten Wassers m iß t : den W. a blesen; -Zeichen, das durchscheinendes Zeichen im Papier, bes. bei Banknoten, das die Herkunft und Echtheit kennzeichnet und Fälschun­ gen erschwert wäßrig /Adj.j 1.1 . /nicht adv.f (zu)viel Wasser ent­ haltend : eine wäßrige Lösung, Milch, Suppe 1.2 . wie Wasser schmeckend, ohne Geschmack, fade: ein wäßriger W ein; die Tomaten, Gurken schmecken w. 1.3 . wäßrige (hell wie Wasser, fast farblos aus­ sehende) Augen + jmdm. den / Mund w. machen waten, watete, ist/hat gewatet langsam, bis zu den Knöcheln, Waden einsinkend, durch (niedriges) Wasser od. au f nachgiebigem Untergrund gehen 1.1 . (ist, hat) in einem Bach, See, im Moor, Sand w. 1 .2 . (ist) /mit Richtungsangabej: durch Pfützen, einen Fluß, tiefen Schnee w .; ans Ufer, inden See w. Watsche, die; -n landsch., bes. süddt. österr. Ohrfeige watscheln fsw. Vb.; ist, hat; bes. von Schwimm­ vögelnI schwerfällig und leicht hin- und herschwan­ kend gehen, wobei die Füße nur wenig vom Boden abgehoben werden 1.1. (ist, hat) Enten w.; er ist, hat wie eine Ente gewatschelt 1.2 . (ist) /mit Rich­ tungsangabe/: die E nten sind in den Teich gew at­ schelt Watschen, die; -, - s. Watsche WVatt, das; -(e)s, -en Geogr. seichter Küsten­ streifen, bes. a n der Nordsee, der bei Ebbe nicht überflutet ist 2Watt, das; -s, - fAbk. W ; heute offizielle Maßeinheit der Leistung/ Watte, die; - n jvorw. Sg.j lockere, weiche Masse aus Baumwolle od. Kunstfaser, die bes. zur Wund­ behandlung, kosmetischen Pflege und zum Füttern und Auspolstern von Kleidungsstücken dient: eine Wunde mit sterilisierter W. abtupfen; Gesichts­ wasser, Reinigungsmilch mit W. auftragen; die Schultern eines Mantels mit W. polstern; sich W. in die Ohren stopfen - fumg. spött. jmdn. in W. packen (jmdn. über-
Wattebausch — wechselseitig 1313 trieben vorsichtig, behutsam behandeln, um ihn bes. vor Krankheiten zu schützen) Watte| -bausch, der Bausch aus Watte; -jache, die m it Watte gefütterte Jacke wattieren /sw. Vb.; hat/ ein Kleidungsstück mit Watte füttern, polstern: einen Mantel w .; eine wattierte Jacke wau, wau jlautnachähmend für das Bellen des Hundesj: Kinderspr. der Dackel macht w. WC, das; -/ -s, -/ -s [ve(:)tse:] \Kurzw. für Wasser­ klosett/ s. W asserklosett Webe |kante, die besonders fest gewebter Rand eines Gewebes, einer Stoffbahn weben, webte/wob, hat gewebt/gewoben längs und quer verlaufende Fäden (1) so miteinander ver­ binden, d aß sie in dichter Folge in beiden Rich­ tungen wechselweise über- und untereinander liegen und ein textiles flächiges Gebilde, ein Gewebe (1), Stoff (1) ergeben: /webte, hat gewebt/ Leinen, Seide, Anzugstoffe w.; einen Teppich, eine Decke w.; <3> /wob, hat gewoben/ geh. die Sonne wob goldene Fäden in das Laub Weber, de r; -s, - Facharbeiter, der Gewebe herstellt Weberei, die; - e n Betrieb, in dem Gewebe her- gestellt werden Weber| -knecht, der in zahlreichen Arten vorkom­ mendes Spinnentier mit sehr langen und dünnen Beinen; -Schiffchen, das; -s, - T e x til. Behälter für die Spule eines Webstuhls, der den Schußfaden auf- nimmt Web| -fehler, der beim Weben entstandener Fehler in einem Gewebe; -p elz, der Gewebe, das Pelz imitiert; - Schiffchen, das; -s,- T e x t il . Weberschiffchen; -Stuhl, der Gerät od. M aschine zum Herstellen von Geweben; -waren, die /PI./ gewebte Textilien Wechsel, der; -s, - 1. /vorw. Sg.j 1, /zu wechseln 1 u. 2/ das Wechseln; zu 1: einen W. der Arbeitsstelle, Wohnung vornehmen; ein schneller, plötzlicher, jäher, allmählicher W. ( Veränderung 1.2) der T em ­ peratur, Mode; zu 2: der W. (die Aufeinander­ folge) von Tag und Nacht, der Jahreszeiten; im W. der Jahre — 2. Sport ein gelungener W. (Stab­ wechsel) beim Staffellauf — II . Schuldschein, au f dem der A ussteller zusichert od. einen Dritten a n ­ weist, eine bestimmte Geldsumme zu einer bestimm­ ten Zeit an eine bestimmte Person zu zahlen: ein ungedeckter W .; einen W. ausstellen, unter­ schreiben, einlösen, verlängern; der W. ist fällig, verfällt — 1H. Jägerspr. vom Schalenwild aus­ getretener Pfad: das Rotwild, Rehwild zieht auf (seinen) Wechseln zur Tränke Wechsel| -bad, das abwechselndes Eintauchen bes. der Füße, Hände in warmes und kaltes Wasser; - beziehung, die wechselseitige, gegenseitige B e­ ziehung: die W echselbeziehungen zwischen zwei Erscheinungen; -fälle, die /PL/: die W. des Lebens (Ereignisse im Leben eines Menschen, die eine plötzliche Verbesserung od. Verschlechterung seiner Situation bewirken); -geld, das Ja. P I ./1 . Geldbetrag, der jmdm. zurückgegeben w ird, der mit einem über der geforderten Sum me liegenden Geldschein, -stück bezahlt hat — 2 . für das Herausgeben (3) bestimmtes Kleingeld: der Verkäufer hatte kein W. in der Kasse; -getriebe, das T echn. Getriebe, mit dem die Übertragung mechanischer Bewegung i n S tu fen möglich is t wechselhaft /A dj.; bes. vom Wetter/ (rasch) wech­ selnd (1.2), sich ändernd: das W etter ist, bleibt in den nächsten Tagen w. Wechsel| -jahre, die /P I./ bei Frauen der Zeitraum etwa zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr, in dem die Funktion der Eierstocke und damit die Men­ struation allmählich aufhört, Klimakterium: in die W. kommen; sie ist in den Wechseljahren; - kurs, der Valutakurs wechseln /sw. Vb.; hat, ist/ 1. (hat) 1.1 . etw. (un­ brauchbar Gewordenes, Abgenutztes) durch etw. (Neues) derselben A r t ersetzen, etw. aufgeben u nd etw. anderes derselben A rt dafür wählen: die nassen Schuhe, Strümpfe w.; den Verband w.; den R ei­ fen, das Öl w.; er wechselt täglich die Wäsche, Handtücher (zieht täglich frische Wäsche an, nimmt täglich frische Handtücher); seinen Arbeitsplatz, Betrieb, Beruf, W ohnort, seine Wohnung, den Platz w .; das Thema, seine Meinung, den Glau­ ben, Kurs, die Richtung w. (ändern 1.2); jmdn. w . : den Gesprächspartner w. (sich einem anderen Gesprächspartner zuwenden); etw. wechselt seinen Besitzer (etw. geht in den B esitz eines anderen über) 1.2 . etw. wechselt etw. ändert (1.3) sich: seine Stimmung wechselt rasch, häufig; die Mode, das W etter wechselt ständig; das Kinoprogramm wechselt jede Woche; etw. mit wechselndem (einmal mehr, einmal weniger) Erfolg, Glück ver­ suchen; wechselnde Bewölkung — 2 . (hat) 2.1 . (mit jmdm.) etw. w. mit jmdm. etw. anderes der­ selben A rt tauschen (1.2): bei der Eheschließung die Ringe w.; mit jmdm. die Plätze w.; (mit jmdm.) Briefe w. (einander Briefe schreiben); Rede und Gegenrede w .; (mit jmdm.) Blicke, einen Blick, einen Händedruck w .; sie wechselten einige Worte (miteinander) (sprachen kurz miteinan­ der) 2.2 . in rascher Folge wechselten Rede und Gegenrede (folgten Rede und Gegenrede a ufein ­ ander) — 3 . (hat) 8.1 . Geld w. für einen grö­ ßeren Geldschein, ein größeres Geldstück kleinere Noten od. Mün zen derselben Währung geben od. erhalten: kannst du (mir) 20 Mark w.?; ich kann leider nicht w.; einen Hundertmarkschein bei der B ank w. (lassen) 8.2 . Geld einer Währung in Geld einer anderen Währung Umtauschen: Mark gegen Rubel w .; an der Grenze Geld w. — 4. von einem Ort zu einem anderen w. einen Ort verlassen und sich nach einem anderen begeben (ist): von der einen Straßenseite zur anderen w. — 5. Jägerspr. das Wild wechselt das Wild läuft (in ruhiger Gang­ art), zieht (auf einem Wechsel III) 5.1 . (ist, hat) hier ist, hat ein Hiisch gewechselt 5.2 ., (ist) /mit Rich­ tungsangabe/: der Hirsch ist über die Autobahn gewechselt + etw. wie sein / Hemd w .; die / Tapete(n) w. Wechsel/wechsel| -rahmen, der Bilderrahmen, des­ sen K onstruktion ein leichtes Auswechseln des je­ weils eingefaßten Bildes ermöglicht; -Schalter, der Elektrotechn. einer von zwei od. mehreren Schaltern, die einen Stromkreis ein- od. ausschälten können; -schritt, der Schritt, bei dem im schnellen, rhythmischen Wechsel das zurückgestellte B ein neben das vorgestellte gesetzt und dieses wieder nach vorn ge­ stellt wird; -seitig /A dj./1.1 .von dem einen ausgehend auf das andere wirkend und sich (gleichzeitig) um ­ gekehrt vollziehend: wechselseitige Beziehungen, Einwirkungen; zwischen den beiden Fragen be­ steht ein wechselseitiger Zusammenhang; Wechsel­
1314 Wechselseitigkeit — W eg seitige Sympathie 1.2 . /kann zur Verdeutlichung zum reziproken Pron. sich tretenj sich w. einer den anderen und umgekehrt: sich w. loben, auslachen; zu 1.1 -seitigkeit, die; -en fvorw. 8g./; -Spannung, die Elektrotechn, elektrische Spannung, deren Richtung und Größe sich periodisch ändern; -Spiel, das 1 . Wechselwirkung (1.1): das W. der K räfte — 2. der Ablauf von Veränderung, Aufeinanderfolge bei einer Sache: das W. der Lichter und Farben bei der Lichtreklame; -ständig /Adj./ B ot.: wech­ selständige (einzeln in ungleicher Höhe am Sten­ gel stehende) Blätter; -stelle, die Zweigstelle od. Abteilung einer Ba nk, bei der man Geld wechseln (3.2) kann; -ström, der elektrischer Strom, dessen Richtung und Stärke sich periodisch ändern; -Ver­ hältnis, das auf Wechselwirkung (1.1) beruhen­ des Verhältnis; -v o ll lA dj.f häufig {zwischen gut und schlecht) wechselnd: ein wechselvolles Schick­ sal, Leben; die w echselvollc Geschichte der Stadt; -warm /Adj.; nicht adv.f Zo'ol. die Körpertem­ peratur ständig entsprechend der Außentempera­ tur verändernd: wechselwarme Tiere; Reptilien, Fische sind w .; - weise fAdv.f 1. aufeinander­ folgend, sich ablösend, abwechselnd: er m a ch te, die Bruder machten w. Früh- und Spätschicht — 2. gegenseitig (1.1): sie wissen w. gut Bescheid über ihre Lebensgewohnheiten; -Wirkung, die 1.1 . wech­ selseitige (1.1) Wirkung, Beeinflussung: die W. zwischen dem Menschen und seiner Umwelt, zwi­ schen Inhalt und Form 1.2 . Phys. gleichzeitige gegenseitige Beeinflussung zweier physikalisch er Systeme Weckapparat, der Apparat zum Einwecken wecken /sw. Vb.; hat; auch geweckt/ 1. jmdn. zum Erwachen bringen: jmdn. zu spät, m itten in der Nacht, telefonisch w.; er wurde durch den Lärm geweckt — 2 . etw. in jmdm. hervorrufen, ent­ stehen lassen: jmds. Verständnis für etw., jmds. Interesse, Neugierde, Mitleid w.; etw. weckt jmds. Mißtrauen, Aufmerksamkeit; etw. weckt in jmdm. Besorgnis, Argwohn, alte Erinnerungen Wecken, der; -s, - süddt. österr. Brötchen, Brot (aus Weizenmehl) Wecker, der; -s, - Uhr mit Läutewerk, das zu einer bestimmten Zeit, die man vorher einstellt, ausgelöst wird, bes. um jmdn. zu wecken: den W. (auf 5 Uhr) stellen; den W. aufziehen; der W. klingelt, rasselt + salopp jmdm. auf den W. fallen (jmdm. lästig sein, werden) Weckglas, das fPl. -gläser/ Glas, in dem etw. ein­ geweckt wird Wedel, der; -s, - 1 . Gegenstand, bestehend aus einem Griff und einem meist aus Federn bestehenden Bü­ schel zum Staubwischen, Besprengen — 2 . großes, ge­ fiedertes od. fächerförmiges Blatt, bes. des Farns, der Palme wedeln jsw. Vb. ; hat/1.1 . mit etw. w. etw. (Leichtes) rasch hin- und herbewegen: der Hund wedelte mit dem Schwanz; mit dem Taschentuch, einem Blatt Papier w. 1 .2 . etw. wedelt etw. bewegt sich rasch hin und her: die Wäsche wedelt auf der Leine weder /Konj.; als Glied der mehrteiligen Konj. w. . . . noch; verbindet zwei od. mehrere, meist direkt auf­ einanderfolgende Glieder; gibt an, d aß die durch die Glieder benannten Einheiten, Eigenschaften zugleich nicht gelten; verbindet Glieder wie und (LI), aus ­ genommen sind in der Regel eingliedrige finite Verb­ formen sowie ganze Sätze ohne gemeinsame Glieder/ : w. Hans noch Birgit hat (auch haben) den Film gesehen; er hat weder den Film gesehen, noch das Buch gelesen; wir stellen w, männliche Piloten ein, noch weibliche weg fAdv.; / auch wegsein/1 .1 . /bezeichnet die Be­ wegungsrichtung von irgendwo nach irgendwohin/: die Straße führt vom See w. ins Dorf, w. vom See; um g . sie wurde vom Flugplatz w. (unmittelbar vom Flugplatz aus) ins Krankenhaus gebracht 1,2 . u m g. /drückt die Aufforderung aus, sich od. etw. vom ge­ genwärtigen (Stand)ort zu entfernen/: w. (mit euch)!; schnell w. von hier!; w. da!; Hände, Finger w .!; w. damit! — 2 . /drückt aus, daß sich etw., jmd. nicht (mehr) a n einem bestimmten Ort, einer bestimmten Stelle befindet/: der Zug, unser Besuch ist schon w.; wie lange warst du w. (nicht anwesend)*!; der Fleck ist w. (beseitigt 1); mein Schlüssel, das Kind ist w. (verschwunden, nicht auffindbar); die Schmerzen sind w. (es tut nicht mehr weh); um g. die Ware war schnell w. (verkauft); O er war gleich w. (ein­ geschlafen 1) — 3 .1 . weit w. (von) in großer Ent­ fernung (von): der Ort ist weit w. von hier; das Schiff ist noch weit w. 3 .2 . /zeitl./ das ist schon so weit w. (so lange her) + u m g. ganz w. sein (begeistert sein); über etw. w. sein (etw. überwunden haben); — jmd. ist w. vom / Fenster; vom / Fleck w.; frisch, frei von der / Leber w. reden, sprechen W eg, der; -(e)s, -e 1.1, relativ schmaler, festgetretener od. nur leicht befestigter, langgestreckter Streifen Land (als Verkehrsweg) bes. für Fußgänger: ein breiter, schmaler, steiler, gepflasterter, schlammiger W.; öffentliche W ege; dieser W. führt ins Dorf, durch den Wald; nach 50 Metern zweigt links ein W. ab; die Wege im Park, zwischen den Beeten 1.2 . sich einen W. durch die Menschenmenge, durchs Dickicht bahnen (sich mühsam, unter Über­ windung von Hindernissen, durch die Menschenmenge, das Dickicht vorwärtsbewegen) — 2 . i n Länge und Ver­ lauf bestimmte Entfernung, die überwunden werden muß, um an ein bestimmtes Ziel zu gelangen: einen weiten W. (zur Arbeitsstelle) haben; einem Fremden den W. zeigen, beschreiben; den W. abkürzen; ein W. von fünf Kilometern, von einer Stunde; das liegt an meinem W. (daran komme ich vorbei); hier trennen sich unsere Wege (jetzt muß jeder in eine andere Richtung gehen); er nahm den W. durch die Hintertür (ging durch die Hintertür); jmdm. den W. freigeben (zur Seite treten); jmdm. den W. ab­ schneiden (jmdm. auf kürzerer Strecke zuvorkommen und sich ihm entgegenstellen, so daß er nicht weiter­ gehen kann) — 3 .1 . Gang od. Fahrt in einer be­ stimmten Richtung, zu einem Ziel: sein erster W. führte ihn zu ihr; er traf ihn auf dem W. zur Arbeit; jmd. ist, befindet sich auf dem W. (jmd. ist unter­ wegs) nach N, zu jmdm.; seinen W. fortsetzen 3.2 . u m g . Gang, um etw. zu erledigen, Besorgung (1): einen dringenden W. erledigen; für jmdn. W ege machen müssen; jmdm. einen W. abnehmen — 4, /nur mit A ttr.; vorw. Sg.j etw. auf friedlichem W. (auf friedliche A rt und Weise) regeln; auf gesetz­ lichem Wege vorgehen; sich auf gütlichem Wege einigen; dieser W . (diese Verfahrensweise) steh t dir offen, scheidet aus — 5 . /vorw. Sg.j (grundlegen­ de) Richtung auf ein Ziel hin, die jm d . in seinem Handeln und Denken verfolgt, und die Entwicklung
weg- — Weggehen 1315 auf dieses Ziel Mn: auf dem rechten, richtigen, falschen W. sein; dieses Land beschreitet den W. zum Sozialismus; der W. in eine glückliche, g e­ sicherte Zukunft ■+■ W. und Steg {alle Wege, die ganze Gegend) kennen; bis dahin ist es noch ein weiter W. (es dauert noch lange, ehe es so weit ist) ; auf dem schnell­ sten Wege (so schnell wie möglich); jmdm. den W. ebnen (Hindernisse, die jmds. Entwicklung, dem Vorwärtskommen entgegenstehen, beseitigen); jmdm. etw. mit auf den W. geben jmdm. etw. sagen, bevor er weggeht: jmdm. einen guten Rat mit auf den W. geben; sich jmdm. in den W. stellen (jmdm. ent­ gegentreten, Widerstand leisten) ; den W. des gering­ s te n Widerstandes g ehen (allen Schwierigkeiten ausweichen); seine eigenen Wege gehen (selb­ ständig handeln, denken); seinen W. machen (im Leben vorwärtskommen) ; auf dem besten W., Wege sein, etw. Bestimmtes zu tun (im Begriff sein, etw. Bestimmtes zu tun); jmdm. auf halbem W., Wege entgegenkommen (teilweise nachgeben) ; auf halbem W., Wege stehenbleiben (etw. nicht zu Ende führen, aufgeben); jmdm., einer Sache aus dem W. gehen (jmdn., eine Sache meiden); etw. in die Wege leiten (etw. vorbereiten und beginnen, es in die Tat um­ zusetzen) ; etw. aus dem W. räumen etw. beseitigen: Schwierigkeiten, Mißverständnisse aus dem W. räumen; jmdm., einer Sache im W., Wege stehen, sein (jmdm., einer Sache hinderlich sein) ; dem steht nichts im Wege (das ist ohne weiteres möglich); jmdn. vom rechten W. abbringen (jmdn. zu un­ moralischem Handeln verleiten); sich auf den W. machen (aufbrechen); um g . jmdm. nicht über den W. trauen (sehr mißtrauisch gegenüber jmdm . s ein); den W. alles Irdischen gehen (aufhören zu existie­ ren); jmdm. über den W. laufen (jmdm. zufällig begegnen); salopp verhüll, jmdn. aus dem W. räumen (umbringen); — / t Mittel und Wege finden, suchen; jmdm. Steine in den W. legen w eg - fin verbalen Zusammensetzungen und deren substantivischen Ableitungen! 1. sich, etw. von einer bestimmten Stelle (nach einer anderen) bewegend: / t Z. B . wegbringen, wegfahren —2 . etw. entfernend, beseitigend z. B. wegblasen Weg| : / Wege| wegIbekommen fVb.; hat/ umg . 1 . etw. beseitigen (lj, entfernen (1) können: ich habe den Fleck (nicht) w. — 2 .1 . etw. von der Stelle 1bewegen können: allein bekomme ich den Schrank nicht (von hier) weg 2.2 , jmdn. v o n irgendwo w. bewirken können, d aß jmd. von einer Stelle weggeht: das Kind war vom Schaufenster nicht wegzubekommen — 3 . sich etw. Unangenehmes zuziehen: er hat einen Schnup­ fen w. Weg| -bereiter, der; -s, - jmd., der in seinem Denken und Handeln mithilft, die Voraussetzungen zur Ver­ wirklichung einer Sache zu schaffen: er war ein W. des Sozialismus; -bicgung, die Stelle, an der ein Weg eine Krümmung macht weg| -blasen jVb.j etw. durch Blasen entfernen: Staub w.; -bleiben /Vb.f umg. 1. jmd. bleibt weg jmd. kommt nicht mehr, kommt nicht zurück: lange, für immer w .; von da an blieb er weg; jmdm. bleibt etw. weg: jmdm. bleibt die Luft weg (jmd. kann vorübergehend nicht richtig atm en); O der Motor blieb weg (versagte plötzlich) — 2 . weggelassen (1) werden: dieser Satz kann w.; + jmdm. bleibt die / Spucke weg; -blicken / Vb./ wegsehen (1); -brin­ gen / Vb.f 1.1 . etw. von einer Stelle wegnehmen und an eine dafür bestimmte Stelle bringen: er h at das Buch, den Brief weggebracht 1.2 . u m g . den Besuch w. (ein Stück auf dem Heimweg begleiten); -denken jVb.f sich etw., jmdn. w. sich etw., jmdn. als nicht vorhanden, als fehlend vorstellen: den Schrank mußt du dir w.; etw., jmd. ist aus etw. nicht weg­ zudenken; -drehen /Vb.f etw., sich wegwenden: den Kopf w.; sich (von jmdm., etw.) w. Wege| -bau, der /o. Pl.j das Anlegen, Befestigen von öffentlichen Wegen; -lag(e)rer, der; -s, - jmd., der an Wegen, Landstraßen bes. Reisenden auflauert, sie überfällt und beraubt wegenjPräp. mitGen., bes. umg. u. süddt. österr. auch mit Dat.; dem Subst. im Gen. auch nach­ gestellt! 1.1 . a uf Grund (von), infolge: w. (des) schlechten Wetters, des schlechten Wetters w., w. dem schlechten W etter blieben wir zu Hause; er wurde w. seines Fleißes gelobt; jo. erkennbare Rek­ tion in Verbindung mit starkem Subst. im Sg. o. Art. u. Attr.; mit Dat., wenn der Gen. PI. nicht erkennbar ist/ w. Umbau geschlossen; das Flugzeug konnte w. Nebel nicht starten; von ... w .: / von (5.2) 1.2 . /bezeichnet den Zweck, das Ziel/: er hat es nicht nur w. des Geldes, des Geldes w., w. dem Geld geta n + von/ Amts,/ Rechtsw.;/ vonw.! Wegerich, der; -s, -e a n Wegen, auf Wiesen als Kraut od. Staude in zahlreichen Arten vorkommende Pflanze m it einem meist kurzen ährenförmigen Blütenstand Weges|rand, der Wegrand weg|essen IVb.f: jmdm. etw. w. (etw. aufessen, so daß für jmd . anderen nichts davon übrigbleibt) Wege (mit * auch Weg|)| -Unfall, der fachspr. Un­ fall, der sich a uf dem direkten Weg zwischen Woh­ nung und Arbeitsstelle ereignet; «-Zeichen, das Z ei­ chen, das einen Wanderweg markiert; «-zeit, die Zeitspanne, die man für einen bestimmten Weg (2) braucht weg/Weg| -fahren jVb.j 1. sich mit einem Fahrzeug von irgendwo entfernen (ist) — 2 . etw. in einem Fahr­ zeug wegbringen (hat): Schutt w.; -fall, der Io. Pl.j das Wegfallen: der W. schwerer körperlicher Ar­ beiten; -fallen IVb.f etw. fällt weg etw. ist gegen­ standslos geworden, unterbleibt: dieser Grund fällt w e g;diese Zuschläge sind weggefallen (werden nicht mehr gezahlt); der letzte Absatz im Text kann w. (kann weggelassen werden) ; -fegen /F6 .;ha t/ etw. von der Stelle fegen und entfernen: den Schnee vor der Tür w . ; -feilen jVb .j etw. durch Feilen entfernen: eine Kante w.; - f l iegen jVb.; ist/ 1. sich durch Fliegen von einer Stelle entfernen — 2 . u m g . von der Stelle geweht werden; -gang , der jo. Pl.j das Weggehen (1.1, 1.2): nach seinem W. aus N; - geben IVb.f 1. den Kinderwagen können wir jetzt w. (jmdm. überlassen 1) — 2 . die Wäsche w. (zum Waschen in die Wäscherei bringen); -g ehen /Vb.f 1.1 . sich zu Fuß von irgendwo entfernen (2): schnell, leise, heimlich w .; er ist vor einer Stunde weggegangen; umg. sie geht nur selten weg (geht nur selten aus) 1.2 . seinen bisherigen Wohnsitz, Arbeitsplatz aufgeben und sich fortbegeben: nach seinem Studium ist er von N weggegangen; er geht vo n seiner bisherigen Arbeitsstelle weg 1.3 . das Paket, der Brief geht heute noch weg (wird heute noch weggeschickt 2) — 2 . u m g . beseitigt (1), ent- 84 Wörterbuch
1316 weghaben — wegstellen \ernt (1) werden können: der Fleck geht leicht, nicht mehr weg; die Schmerzen gingen allmählich weg (hörten auf) —3. umg. überjmds. Einwand w. (hinweggehen 2) — 4 . umg. eine Ware geht schnell weg (ist schnell verkauft)-, -J- umg. geh mir weg damit (laß mich damit in Ruhe)!; — etw. geht weg wie warme / Semmeln; -haben fVb.f umg. 1. etw. (Schlimmes) bekommen (1.1 , 1.3 , 2.2) haben: seine Strafe w.; du hast deinen A nteil schon weg; bei der Kälte hatte er sofort eine Grippe weg — 2.1 . er hatte sofort weg (hatte sofort begriffen, erfaßt), wie das gemacht wird 2.2 . auf diesem Gebiet hat er was weg (ist er beschlagen); + um g. einen w. (an­ getrunken sein); — sein Fett w.; die / Kühe w .; sein(en) Teil w.; - halten fVb.f etw., jmdn. in einiger Entfernung von sich halten (2.1): er hielt das Buch weit von sich weg; -hangen /sw. Vb.f etw. an eine bestimmte (dafür vorgesehene) Stelle hängen: Kleidungsstücke w. (in den Schrank hängen) ; - helfen fVb.f u m g .: jmdm. über etw. w. (hinweg­ helfen); -holen fVb.f 1. jmdn. von irgendwo, aus einer bestimmten Umgebung entfernen, holen; er holte die Kinder von der Straße weg — 2. umg. sich was w. (sich eine Krankheit zuziehen) ; sich eine Erkältung, einen Schnupfen, nasse Füße w. (zu­ ziehen); -hören / Vb.f absichtlich nicht hinhören; - kommen jVb.j umg. 1. sich von einer Stelle, einem Ort entfernen, ihn verlassen (können): wir müssen sehen, daß wir hier schnell w .; mach, daß du weg­ kommst !; er kommt wenig weg (geht wenig aus) — 2. verlorengehen: ihm ist Geld, die Brieftasche weg­ gekommen; hier kommt nichts weg — 8 . über etw. w. (hinwegkommen) — 4 . jmd., etw. kommt (bei etw.) gut, schlecht, billig weg (etw. ist besser, schlechter, billiger für jmd n. , etw., als zu erwarten war) Weg|kreuzung?die Schnittpunkt zweier od. mehrerer sich kreuzender ( Verkehrswege weg| -lassen /Vb.f 1. etw. w. etw. nicht erwähnen: etw. absichtlich, versehentlich w.; alles U n­ wesentliche w .; die Titel bei der Anrede w .; einen Absatz, eine Szene im Theaterstück w. (streichen 3) — 2. bei der Wärme hat er den Schal weggelassen (nicht umgelegt) — 8 . u m g . jmdn. nicht w. (jmdn. nicht Weggehen lassen); -laufen fVb.; ist/ 1.1 . sich (aus Angst) durch Laufen (2.1) von etw., jmdm . ent­ fernen: vom Spiel w.; vor jmdm., einem Hund w. 1.2 . heimlich Weggehen (1.1 , 1.2) in der Absicht, nicht wiederzukehren: vo n zu Hause, aus einem Heim w .; seine Frau ist ihm weggelaufen (hat ihn verlassen 1.2); O etw. läuft jmdm. nicht weg (etw. hat Zeit, braucht nicht gleich erledigt zu werden, weil es jmdm. sicher ist); -leg en fVb.f 1.1 . etw. aus der Hand, an einedafür bestimmte Stellelegen: den K ugel­ schreiber, das Buch w. 1 .2 . er konnte jeden Monat eine gewisse Summe w. (sparen 1) 1.3 . er hat sich das Buch, den Pullover w. (zurücklegen 3.1) lassen; - leugnen fVb.f: etw. ist nicht wegzuleugnen (etw. is t durch Leugnen nicht aus der Welt zu schaffen; - lotsen fVb.f umg. jmdn. durch Überreden von irgendwo wegbekommen (2.2): er ko n nte das Kind nicht vom Affenkäfig w .; -machen fVb.f umg. 1.1 . etw. beseitigen (1), entfernen (1): einen Fleck, den Dreck w. 1 .2 . sie will sich das Kind w. (ab­ treiben) lassen; -müssen fVb.f umg . 1 . Weg­ gehen (1.1) müssen: er muß gleich wieder weg — 2.1 . der Brief muß weg (muß weggeschickt werden) 2.2 . das verschimmelte Brot muß weg (muß in den Abfall geworfen werden); -neh men fVb.f 1. etw. von der Stelle nehmen, an der es sich befindet: das Tisch­ tuch w .; nimm bitte deine Sachen hier weg!; nimm die Hände, den Kopf weg! — 2.1. jmdm. etw. w. etw., was ein anderer hat, besitzt, (unrechtmäßig) an sich nehmen: jmdm. ein Buch, die Brieftasche w.; der Junge hat dem kleinen Mädchen den Ball, die Puppe weggenommen; jmdm. jmdn. w .: er hat ihm die Freundin weggenommen (abspenstig gemacht); der Mutter wird das Kind weggenommen (ihr wird das Sorgerecht für das K ind entzogen) 2.2 . jmdm. etw. w. bewirken, daß jmd. etw. nicht mehr (ge­ nügend) hat: jmdm. die Sicht, Zeit w.; etw. nimmt etw. weg: der Schrank nimmt viel Platz weg (be­ ansprucht viel Platz); die Gardinen nehm en viel Licht weg (halten viel Licht ab) — 3 . fin der Ver­ bindung/ / t Gas w. Wgg| -rain, der R ain an einem Weg; -rand, der: sich an den W., auf einen Stein am W. setzen weg| -räumen fVb.f etw. von der Stelle räumen (2), an der es sich befindet: Schutt, Schnee w.; das ab­ gewaschene Geschirr, die Spielsachen w. (ein­ räumen 1.1); O Hindernisse, Bedenken w. (be­ seitigen 1); -reißen / Vb.;hat/ etw., jmdn. von der Stelle, etw. aus seiner Befestigung reißen (2): der Sturm hat das Dach weggerissen; er hat ihm das Buch weg­ gerissen (entrissen); er riß ihn vom Abgrund weg; - rücken / Vb.f 1. etw. vonderStellerücken (i),and er es sich befindet (hat): das Sofa (von der Wand) w. — 2. von der Stelle rücken (2),an der man sich gerade be­ findet (ist): er rückte von seinem Nachbarn, vom Tisch weg; -rühren, sich fVb.f: sich nicht w. (sich nicht von der Stelle rühren, nicht Weggehen) ; -s c h e n ­ ken fVb.f etw. verschenken: sein e (alten) Kleider, Spielsachen w.; -scheren, sich fsw. Vb.; vorw. im Imp./ umg.: scher dich weg (mach, daß du weg- kommst)\; -schicken fVb.f 1. jmdn. w. jmdn. (mit einer bestimmten Absicht) an einen anderen Ort schicken (1.2.1): die Mutter schickte das Kind (mit einem Auftrag) weg — 2 . etw. w. etw. (durch die Post) nach einem anderen Ort schicken (L I): Geld, einen Brief, eine Nachricht (an jmdn.) w.; -sch ie­ ben fVb.; hat/ etw., jmdn. von der Stelle schieben (1.1): den Teller, einen Sessel w.; -schleppen fVb.f u m g . etw. (unrechtmäßig) v o n der Stelle schleppen, an der es sich befindet: Kisten, Kohlen w .; -schließen /V b.f etw. in ein Fach, einen Schrank einschließen: Briefe, Dokumente,Geldw.;-schmeißen/76./umg. etw. wegwerfen (1); -schm elzen fst. Vb.f durch Schmel­ zen verschwinden: der Schnee ist (von den Dächern) weggeschmolzen; O sein Erspartes war weg­ geschm olzen (schnell verbraucht); -schnappen fVb.; hat/ umg. j,mdm. etw. w. etw. so schnell an sich neh­ men, daß ein anderer es nicht bekommen kann: er schnappte ihr das größte Stück Kuchen, das letzte Exemplar des Buches (vorderNase) weg; -schwim­ men fVb.; ist/ + jmdm. sind alle / Felle wegge­ schwommen; -sehen fVb.f 1. von jmdm., etw. weg nach einer anderen Stelle sehen, blicken: angewidert w. — 2. umg. über jmdn., etw. w. (jmdn., etw. un ­ beachtet lassen); -sein / Vb.; ist weggewesen;Präs.u. Prät. / weg 2/; -setzen fVb.; hat/ 1.1. etw., jmdn. an eine andere Stelle setzen: den Stuhl, die Vase w. 1 .2 . er hat sich (von der Tür) weggesetzt (hat sich woanders hingesetzt) — 2 . u m g . sich über etw. w. (hinwegsetzen); -stellen /Vb.f etw. an einen anderen (dafür vorgesehenen) Ort stellen :
wegsterben — wehren 1317 das Fahrrad, abgewaschene Geschirr w.; -sterben /Vb./ umg. jmd. stirbt jmdm. weg jmd. verliert jmdn. (plötzlich) durch den T od : ihm sind die Eltern früh weggestorben W egstrecke, die Stück, Abschnitt eines Weges (2): noch eine kurze, lange W., eine W. von zwei Kilo­ metern vor sich haben weg| -streichen / Vb.; ha t/ etw. ausstreichen, durch­ streichen: ein Wort, eine Zahl w.; -treten / Vb.; ist/ Mil.: der Offizier ließ die Kompanie w. (die in be­ stimmter Ordnung aufgestellte Ko mp anie zwanglos Weggehen); w .! /Kommando/; -tun /Vb./ umg. 1. etw. weglegen (1,1) — 2 . etw. wegwerfen (1.2) Weg/weg| -warte, die; -n an Weg- und Feld­ rändern wachsender Korbblütler mit hellblauen Blüten, dessen geröstete Wurzel zu Zichorie ver­ arbeitet wird; -weisend /A d j./ richtungweisend, richtunggebend: wegweisende Beschlüsse; -w eiser, der; -s, - 1 . (Pfahl mit einer) Tafel, auf der angegeben ist, wohin der Weg, die Straße führt: an der Kreu­ zung steht ein W. — 2 . Handbuch mit kurzen A n­ gaben über ein Wissensgebiet, bes. Stadt-, R eise­ führer: ein W. durch die Stadt Dresden, durch die Grundbegriffe der Atom physik weg|-wendenfVb.fetw., bes. den Kopf, sich von etw., jmdm. weg in eine andere Richtung wenden (2.2): den Kopf w .;denBlickvon jmdm.,etw.niehtw.können; er wandte sich von ihr weg; -werfen / Vb.; / auch - werfend/ 1.1 . etw., das man nicht (mehr) behalten möchte, irgendwohin werfen: etw. achtlos w .; eine Zigarette, Fahrkarte w .; etw. aufheben und wieder w.; <> um g . das ist weggeworfenes (unnütz aus­ gegebenes) Geld 1.2 . etw. Wertloses, Überflüssiges in den Abfall werfen: Speisereste, alte Schuhe w. — 2. jbes. von einer F ra u/ sich (an jmdn.) w. (seine Liebe einem Unwürdigen schenken) ; -werfend / A d j .; / auch -werfen/ geringschätzig, verächtlich: eine wegwerfende H andbewegung, Bemerkung machen; w. von jmdm., etw. sprechen; -wischen / Vb.; hat/ etw. durch Wischen beseitigen, entfernen: ein W ort an der Tafel w.; Tropfen, den Staub w.; -wollen /Vb./ umg . Weggehen wollen: er wollte pünktlich weg; -ziehen'/Vb./ 1 . etw., jmdn. durch Ziehen (1) aus seiner augenblicklichen Stellung bringen, von seinem Ort entfernen (hat): einen Vorhang w .; jmdm. den Stuhl, die Bettdecke w.; er zog den Jungen vom Geländer weg — 2 . seinen bisherigen Wohnsitz aufgeben und a n einem anderen Ort eine Wohnung beziehen (ist): er is t (aus N , aus dieser Wohnung, von hier) weggezogen xweh /Adj./ 1 . /nicht präd.; vorw. in der Verbindung/ w. tun 1.1 . jmdm. tut etw. w. jmdm. schmerzt (1) etw.: mir tut der Kopf, Bauch, Hals w.; die Zähne taten ihm (sehr) w.; tut es noch w.?; wo tut es (dir) denn w.? 1.2 . jmdm. w. tun jmdm. körper­ lichen Schmerz zufügen: du tust mir ja w .!; das grelle Licht tut mir w.; hast du dir w. getan?; O deine Bemerkung hat mir w. getan (psychischen Schmerz zugefügt, K um m er bereitet) — 2 . /nicht adv./ geh. wehmütig: ein wehes Lächeln; ein wehes Gefühl ergriff ihn; mir ist w. ums Herz 2weh /Ausruf/ 1.1 . /Ausruf des Schmerzes, der Klage/: o w.!1.2. s. wehe + / ach und w. schreien Weh,das;-(e)s, jo. Pl.j v era ltend Leid:einbitteres, brennendes W. im. Herzen tragen; etw. erfüllt jmdn. mit tiefem W. wehe /Ausruf der Drohung; mit folgendem Dat. auch in der Form weh/: w., wenn du nicht pünkt­ lich nach Hause kommst!; w., weh dem, derdas tut! WVßhe, die; -n I. /vorw. Pl.j rhythmische Zu­ sammenziehung der Muskulatur der Gebärmutter zur Ausstoßung der Leibesfrucht beider Geburt: heftige, schwache Wehen haben; in den Wehen liegen; die Wehen setzten ein, begannen, ließen nach — II. vom Wind, Sturm zusammengewehter Haufen von Schnee, Sand: hohe Wehen türmten sich auf, behinderten den Verkehr 2Wehe, das + das/ WohlundW. wehen /sw. Vb.; h a t/1. /von Luftmassen, vom Wind/ strömend dahinziehen: der Wind weht schwach, eisig, aus Nordosten; ein scharfer, frischer, leichter Wind, eine steife Brise weht; draußen weht es heute tüchtig (ist es heute sehr windig) — 2 . der Wind weht etw. irgendwohin der Wind befördert etw. irgendwohin, bewegt etw. in eine bestimmte Rich­ tung: der Wind wehte den Schnee von den Dächern, ihm den Sand ins Gesicht; der Luftzug wehte die losen Blätter auf den Fußboden — 3 . etw. weht (im Wind) etw. bewegt sich im Wind hin und her: Fahnen wehten (im Wind); ihr Haar wehte im Wind; ein Tuch w. lassen -f- wissen, merken, woher der / Wind weht; daher weht der / Wind; hier, dort weht (jetzt) ein an­ derer, neuer, frischer / Wind; sich den / Wind um die Nase w. lassen weh/Wßh| -klagen, wehklagte, hat gewehklagt über etw. w. über etw. laut klagen: spött. sie weh­ klagten über den Verlust"1; in lautes Wehklagen ausbrechen; -leidig /A d j./1 .1 . übertrieben empfind­ lich gegen Schmerzen, sehr schnell, oft und schon bei geringem Schmerz klagend: ein wehleidiger Mensch; er is t sehr w. 1 .2 . bewußt psychischen, körperlichen Schmerz ausdrückend, um Mitleid , Aufmerksamkeit zu erwecken: etw . mit wehleidiger Stimme sagen; ein wehleidiges Gesicht machen; w. lächeln; -m ut, die; -, jo. Pl.j leichte, verhaltene Trauer, leiser Schmerz (um etw. Vergangenes, Verlorenes): jmdn. erfaßt, ergreift, beschleicht W .; mit heimüeher, in stiller, tiefer W., voll W. an etw. zurückdenken; - mütig /Adj./ voller Wehmut, ein wenig traurig: eine wehmütige Stimmung, Erinnerung; wehmüti­ ge Lieder; w, lächeln, sprechen 1Wehr, die /in der Verbindung/ sich zur W, setzen sich wehren (1), verteidigen (1,1, 2): sich energisch, mutig (gegen etw., jmdn.) zur W. setzen 2Wehr, das; -(e)s, -e quer durch ein fließendes Ge­ wässer gebaute Anlage zum Stauen des Wassers, bes. zur Regelung des Wasserstandes Wehr| -bezirkskommando, das dem Wehrkreis­ kommando auf der Ebene des Bezirks Überge­ ordnete Dienststelle der Nationalen Volksarmee; - d ienst, der jo. Pl.j Dienst, den jmd. in Erfüllung seiner Wehrpflicht bei einer militärischen Einheit ableistet: zum W. einberufen werden; den W. (ab)- leisten Wehrdienst/wehrdienstj -a usweis, der Dokument eines Wehrpflichtigen über erfolgte Musterung und abgeleistete Dienstzeit; -ta uglich /A d j./ tauglich für den Wehrdienst wehren /sw. Vb.;hat/1. sich w. 1.1. sich (gegen etw., jmdn.) w. sich (gegen etw., jmdn.) verteidigen (1.1): sich tapfer, mit aller K raft (gegen einen Überfall, 84*
1318 Wehrersatzdienst — 1weichen Angreifer) w. 1 .2 . sich (gegen etw.) w. gegen etw. a nkämpfen, sich gegen etw. z u schützen versuchen, efoi;. zurückweisen (2): sich energisch gegen einen Verdacht, eine Anschuldigung, gegen Eingriffe in seine Rechte w .; sich gegen eine beginnende Krank­ heit w. — 2. geh. einer Sache w'. etw. an der Aus­ breitung hindern, etw. bekämpfen: einem Unglück, Übel w .; der Gefahr mit allen Mitteln w. + ,sich mit / Händen und Füßen w .; sich seiner / Haut w. Wehr| -ergatzdienst, der jo. Pl.j Dienst Wehr­ pflichtiger bei bestimmten bewaffneten K räften an­ stelle des aktiven Militärdienstes; -erziehung, die Erziehung, bes. der Jugendlichen, zur Bereitschaft für den Wehrdienst und zum Kampf mit der Waffe im Kriegsfall wehrhalt jAdj.j ZooL: wehrhafte Tiere (Tiere, die sich gegen andere verteidigen, andere angrei- fen) Wehr/wehr| -kreiskommando, das Dienststelle der Nationalen Volksarmee in den Land- und Stadt­ kreisen, die bes. für die Musterung und Einberufung der Wehrpflichtigen und Reservisten verantwortlich isfr; -los jA d j.j unfähig, ohne Möglichkeit, sich zu wehren, sich zu verteidigen: gegen jmdn., etw. w. sein; einem Angriff, dem Gegner w. ausgeliefert seih; etw. w. über sich ergehen lassen; auf einen Wehrlosen einschlagen; -paß, der /noch BRD/ Wehrdienstausweis; -pflicht, die jo. Pl.j gesetzliche Pflicht, aktiven Wehrdienst zu leisten: die allgemeine W.; dazu -pflichtig jAdj.; nicht adv.j; -Sold, der Dienstbezüge des Wehrpflichtigen; -unterricht, der a u f den W ehrdienst vorbereitender, wehrpolitische Fragen betreffender Unterricht an den allgemein- bildenden polytechnischen Oberschulen Weh|wehchen,das; -s, - umg. scherzh. od. spött. harmloses, meist eingebildetes Leiden: ein W. haben; er geht bei jedem (kleinen) W. zum Arzt Weib, das; -(e)s, -er / / auch Weibchen/ 1. umg. jvörw. emot.j Frau (1): ein junges, schwaches, hysterisches, albernes W .; sie ist ein tolles W. (eine attraktive, interessante Frau); er benim mt sich wie ein altes W. (ängstlich,feige) —2. veraltend\®e- frau: er hat ein treues, liebes W. umg. W. und Kind (eine Familie 1.1) haben Weibchen, das; -s, - / /* auch Weib/ weibliches Tier jbes. für weibliche Tiere gebraucht, die keine sp ez i­ fische Bez. haben/: er hat zwei Meerschweinchen, ein Männchen und ein W. Weiber umg.[ -feind, der Mann, der eine schlechte Meinung von Frauen hat und nichts m it ihnen zu tun haben will;-geschichten, die jPl.; emot. neg.j: er ha t dauernd irgendwelche W . (erotische Abenteuer mit Frauen); -held, der jemot. neg.j Mann, der den Frauen nachstellt und bei ihnen Erfolg hat weibisch jAdj.; emot.; von einer männlichen Personj: unmännlich, weichlich: er hat ein weibisches B eneh­ men, Wesen, ein weibisches Gesicht, weibische Züge Weiblich /Adj./ 1. /nicht adv.j 1.1. dem Geschlecht angehörend, das Nachkommen gebären kann: die Weibliche Jugend; die weiblichen Familienmit­ glieder; ein weibliches Tier; ein weibliches Wesen 1.2 . B o t. die Frucht hervorbringend: eine weibliche Blüte, Pflanze — 2 .1 . zu einem weiblichen Wesen gehörend: weibliche Vornamen; die weiblichen Geschlechtsmerkmale; die weibliche Psy che; eine weibliche Stimme war zu hören 2.2 . typisch, charak­ teristisch für eine Frau, einer Frau gemäß: eine weibliche Frisur; weibliche Kleidung * Gefühle; m it weiblichem In stinkt, Spürsinn; Kindergärt­ nerin ist ein weiblicher (für eine Frau besonders geeig­ neter, passender) Beruf — 3 . G ram m , feminin (2): dieses Substantiv ist w., weiblichen Ge­ schlechts Weiblichkeit, die; -, /o. Pl.j für eine Frau typisches, charakteristisches Wesen: ein Mädchen vo n au s­ gesprochener W. Weibs] -bild, das jemot. neg.j Frau (1): s alo pp ein aufgetakeltes, unverschämtes W .; süddt. umg. ein schmuckes W .; - stück, das jPl. -e/ salopp liederliche, moralisch verkommene F ra u: ein übles, frechesW.;soeinW.! weich jAdj.j 1.1 .1 . von relativ geringer Festigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen mechanische E in w ir ­ kung, einem Druck relativ leicht nachgebend (und sich dabei verformend): eine weiche Masse; weiches Brot, Holz; ein weiches Bett, Polster; der Käse, die Butter ist ganz w. geworden; ein w. gefederter Sitz; w. (auf weicher Unterlage) sitzen, liegen; das Gemüse, Fleisch w. (gar) kochen; ein weiches Ei (gekochtes Ei, dessen Dotter noch flüssig ist) 1.1 .2 . weiches (wenig K a lk enthaltendes) Wasser 1 .2 . sich nachgiebig, geschmeidig anfühlend: w eich es Haar, Fell, Leder; ein weicher Pelz; weiche Haut, Wolle; w. wie Samt, Seide — 2 . leicht innerlich bewegt und nach­ giebig: er ist ein weicher Mensch, hat ein weiches Gemüt, W esen; eine weiche Regung haben; die Erinnerung stimmte ihn w.; ihm wurde ganz w. ums Herz; nur nicht w. werden! — 3.1. mit ab­ gerundeten, ineinander übergehenden Konturen: weiche Umrisse; ein weicher (voller 2.1) Mund 3.2 . dieses Instrument hat einen weichen (wohl­ klingenden, nicht schrillen) Klang, Ton; sie sprach mit weicher Stimme — 4 . das Raumschiff ist w. (infolge Bremsung ohne heftigen Aufprall) gelandet -f- eine weiche Birne, einen weichen / Keks haben Weichbild, das das Gebiet innerhalb der Stadtgrenzen, bes. der Stadtkern: das W. der Stadt betreten, ver­ lassen Weiche, die; -, - n I . von Gleis z u Gleis führendes, verstellbares P a a r von Schienen, auf dem Züge, Bahnen auf andere Gleise (zur Änderung der Fahrt­ richtung) überwechseln können: ein e W., die W ei­ chen stellen; O die W eichen stellen (richtunggebend wirken) für eine bestimmte Entwicklung — II. jvorw. Pl.j Flanke (1): dem Pferd die Sporen in die W eich en drücken Reichen, wich, ist gewichen 1. nicht von etw., jmdm. w. sich nicht von etw., jmdm. entfernen, nicht von etw., jmdm. Weggehen: jmd. weicht nicht von der Stelle, vom Fleck, keinen Schritt vom Wege; jmdm. nicht von der Seite w .; sie ist die ganze Nacht nicht vom Bett des Kranken gewichen — 2. etw. weicht (von jmdm., aus etw.) etw. läßt nach, verschwindet, schwindet (1): die Ang st, Besorgnis, Spannung wich v on ihm, aus seinem Gesicht; aus ihrem Gesicht war alle Farbe g e­ wichen (sie war blaß geworden); endlich war der Winter gewichen (vergangen) — 3 . einem Gegner, einer Übermacht nachgeben und sich zurückziehen (2): (vor) dem Gegner, der Gewalt, Übermacht w .; der Gegner begann zu w.; (vor einem Auto) zur Seite w. (ausweichen 1.1); O die alten Häuser muß­
2weichen — W eihnachtsstern 1319 ten modernen Neubauten w.; die Wiedersehens­ freude wich bald der Enttäuschung + nicht / wanken und (nicht) w. 2weichen /sw. Vb.; hat/ 1. etw. einweichen: Wäsche w. — 2. in einer Flüssigkeit weich (1.1) werden: die Brötchen müssen noch etwas w. we]ch/We|chj -gekocht /A dj.; nur attr./i ein weich­ gekochtes Ei (nur so lange gekochtes E i, daß der Dotter noch weich ist); -herzig /Adj.; nicht adv./ mit einem weichen Herzen, mitfühlend: ein weich­ herziger Mensch; w. sein; -holz, das jo. PL/ Holz von geringer Festigkeit; -käse, der /o. Pl.f weicher, streichfähiger Käse weichlich fA dj.f ohne die nötige charakterliche Festigkeit und energielos: ein weichlicher Mensch, Charakter welch/Weichj -machen /Vb.f jmdn. zermürben: da­ mitwill eruns w.; -machender;-s,-Chem. 1. Stoff, der Plasten und ähnlichen M aterialien zugesetzt wird , um diese weicher, schmiegsamer, zäher od. elastischer zu machen — 2 . W eichspülmittel; -Spülmittel, das M ittel, das dem Spülwasser der Wäsche zugesetzt w ird, um es weich (1.2) zu machen; -teile, die fPl.f die weichen, knochenlosen Körperteile: die W. des Gesichts; -tier, das zu den Wirbellosen gehörendes Tier mit wenig gegliedertem Körper und weicher, Schleim absondernder H aut, das sich schwimmend od. kriechend fortbewegt un d teilweise eine harte Schale (1.1 .3) hat Weide, die; -n I. eingezäuntes Grasland, auf dem Vieh weidet: eine gute, fette W.; grüne, saftige, dürre Weiden; das Vieh, die Kühe, Schafe auf die W. treiben — II . in zahlreichen Arten vorkommender Baum od. Strauch, der als Blüten Kätzchen ausbildet Weideland, das fo. Pl.f Land, das als Weide ge­ nutzt wird, sich als Weide eignet: gutes, saftiges weiden, weidete, hat geweidet 1.1. das Vieh weidet das Vieh befindet sich auf der Weide (I) und frißt Gras: die Kühe, Schafe, Pferde w. (auf der Wiese, K op­ pel); weidende Herden 1 .2 . das Vieh w. (das Vieh hüten und Gras fressen lassen) — 2 . sich, an etw. w. sich an einem Anblick freuen, ergötzen: er weidete sich an ihrem Erstaunen, an dem schönen Aus­ blick, an ihren verblüfften Gesichtern, an ihrer Verlegenheit; O das Auge weidet sich an der herr­ lichen Landschaft Weiden zu Weide II| -kätzchen, das Blütenstand der Weide; -rute, die dünne biegsame Rute der Korbweide weidgerecht /Adj.f Jägerspr. den Regeln, Bräu­ chen und ethischen Grundsätzen des Weidwerks ent­ sprechend : eine weidgerechte J agd; das Wild w. er ­ leg en weidlich fAdv.f veraltend sehr: jmdn. w. aus­ schimpfen, verprügeln; sich w. amüsieren, mit etw. plagen; etw. w. ausnutzen, auskosten Weid/weid Jägerspr.| -mann,derjPl. - männer/ weidgerechter Jäger und Heger; -werk, das fo. Pl.f weidgerecht ausgeübte Jagd: dem W. nachgehen; das W. ausüben; -wund /Adj.; von (jagdbaren) Tieren/ durch Schuß in die Eingeweide verwundet: einen Hirsch w. schießen weigern, sich /sw. Vb.;hat/ sich w., etw. Bestimmtes zu tun etw. Bestimmtes zu tun ablehnen (3): sich heftig, hartnäckig w., an etw. teilzunehmen; er weigerte sich, das Geld anzunehmen, m it mir mit­ zukommen, den Auftrag auszuführen; dazu W ei­ gerung, die; -, - e n das Sichweigern Weihe, die; -, -n 1. Bel. kath. feierliche Handlung, bei der eine für das geistliche A m t bestimmte Person od. etw., bes. ein (neuerrichtetes) kirchliches Gebäude, gesegnet w ird : die W. eines Priesters, einer Kirche— 2. fvorw. Sg./ geh . feierliche Stimmung, Erhaben­ heit: die W. des Augenblicks, der Stunde empfinden weihen /sw. Vb.; hat/ 1. Rel. kath. 1.1. etw. nach einem bestimmten religiösen Zeremoniell segnen 1.1 .1 . einen Altar w.; geweihtes Wasser 1.1.2. und einem Heiligen zueignen: diese Kirche ist dem H ei­ ligen Michael geweiht 1.2 . jmdn. zum Priester, Bi­ schof w. (durch Weihe 1 zum Priester, Bischof machen) — 2 . g eh . etw. einer Sache, jrndrn. völlig widmen (2): er hat sein ganzes Leben, seine ganze Kraft, sein Können diesem Werk geweiht + jmd. ist dem ^ Tode, etw. ist dem / Unter­ gang geweiht Weiher, der; -s, - landsch. kleiner Teich: ein ein­ samer W. im Wald weihe|voll /Adj./ geh. feierlich, erhaben: ein weihe­ voller Augenblick; eine weihevolle Stimmung, Stille Weihnacht, die /o. PL/ Weihnachten: jmdm. etw. zur W. schenken; frohe, fröhliche W .! /Wunsch- formel/ Weihnachten, das; -s, - /der PL meint den Sg.; vorw. o. A rt./ vom 24. bis 26. Dezember begangenes (Familien)fest (das von Christen aus A nlaß der im Neuen Testam ent berichteten Geburt Christi gefeiert wird): W. feiern; jmdm. etw. zu W. schenken; zu, über W. verreisen; sich auf W. freuen; frohe(s), fröhliche(s) W .! /Wunschformel/; vorige(s), letzte(s) W.; wir waren W. zu Hause; er will uns (zu) W. besuchen; / weiße, / grüne W. weihnachtlich /A dj./ Weihnachten betreffend, wie zu Weihnachten: weihnachtliche Vorbereitungen, Einkäufe; eine weihnachtliche Stimmung; das Zimmer ist w. geschmückt Weihnachtsj -abend, der Heiligabend; -bäum, der Fichte, Tanne od. Kiefer, die zum Weihnachtsfest (ins Zimmer gestellt und) geschmückt wird; -feier, die weihnachtliche Feier, bes. in öffentlichen E in ­ richtungen; -feiertag, der einer der beiden Feiertage des Weihnachtsfestes: der erste W. (25. Dezember); der zweite W. (26. Dezember); -fest, das Weih­ nachten; -g ebäck, das kleines Gebäck, bes. Leb­ kuchen, das zum Weihnachtsfest gebacken wird; -g e- schenk, das Geschenk zum Weihnachtsfest, das H ei­ ligabend überreicht w ird; -kftktus, der Gliederkaktus, der um die Weihnachtszeit blüht; -lied, das Lied, das Weihnachten zum Thema hat; -mann, der /PL -män­ ner/ 1. in langem rotem Mantel, mit weißem Bart, einem Sack und einer Rute auftretende, verkleidete od. fiktive männliche Gestalt, die nach altem Volks­ brauch den K ind e r n zu Weihnachten Geschenke bringt — 2. Schimpfw. du W. (du Trottel)!; - m a rk t, der vor Weihnachten abgehaltener, als Volksfest gestalteter M a rkt (2.1); -pyramide, die (sich nach oben verjüngendes) Holzgestell, dessen be­ weglich angebrachtes, m i t weihnachtlichen Figuren un d m it Flügeln (3.2) ausgestattetes Mittelteil durch die von brennenden K erzen aufsteigende Wärme in Drehung versetzt wird; -Stern, der 1. aus unter­ schiedlichem M aterial hergestellter Stern, der bes. zum Schmuck des Weihnachtsbaumes dient — - 2.
1320 Weihnachtstag — weise Wolfsmilchgewächs, dessen obere Blätter karminrot gefärbt sind, das im Dezember blüht und als Zier- pflanze gezogen w ird ; -tag , der Weihnachtsfeiertag; - tisch, der Tisch, auf dem die Geschenke zum Weih­ nachtsfest liegen; -zeit, die fo. PI ./ Zeit vom 1. A d­ vent bis zum Jahresende W e|h| -rauch, der körniges Harz indischer, süd­ arabischer und ostafrikanischer Sträucher, das beim Erhitzen würzige, wohlriechende Dämpfe erzeugt, wozu es in verschiedenen Religionen bei Kulthand ­ lungen verwendet w ird: W. abbrennen; -wasser, das fo. PLI von einem katholischen Priester ge­ weihtes Wasser, das bes. beim Segnen verwendet w ird : jmdn. mit W. benetzen, besprengen w eil jKonj.; unterordnend; kausal; leitet einen N e­ bensatz ein und stellt in bezug auf das im H auptsatz Gesagte einen erklärenden od. begründenden Z u ­ sammenhang her; ist oft durch 2da (1) ersetzbar; w eil kann nicht durch da ersetzt werden, wenn weil die Antwort auf eine direkte Frage einleitet od. wenn m it darum, deshalb, deswegen auf den Gliedsatz hin­ gewiesen w ird11.1 . /der Nebensatz gibt eine Ursache für den im Hauptsatz behaupteten Sachverhalt a n f: Peter ist immerzu müde, w. er zu wenig schlaft; nicht w. wir ängstlich sind,’ sondern w. wir so lange nichts von ihr gehört haben, deshalb sind wir in Sorge um unsere Tochter 1.2 . /leitet die Antwort auf eine direkte Frage nach dem Grund, der Ursache ein; der Gliedsatz ist selbständig! : „warum b ist du gestern nicht gekommen?“ „ Weil ich krank war“ 1.8 . fder Nebensatz gibt eine Begründung, M oti­ vierung für die mit dem H auptsatz vollzogene, nicht behauptende Sprechhandlungf: geh jetzt bitte nach Hause, w. ich müde bin (meine Müdigkeit ist der Grund, dich zu bitten, nach Hause zu gehen) — 2. fder Nebensatz kann zu einem prädikativen A d ­ jektiv verkürzt an Adjektive im Hauptsatz ange­ schlossen werdenf • er hat mir eine teuere, w . sehr rare Goethe-Ausgabe geschenkt; umg. die Ringe sind teuer, w. versilbert weiland fAdv.f noch spött. vormals, einstmals: was w. entstand, wird heute in Museen gezeigt; er war w. Professor in IST Weile, die; fo. Pl.j eine W. ein Zeitraum von un­ bestimmter kürzerer D a uer: es dauerte eine (ge­ raume, gute, ganze, nur eine kurze) W-, bis er kam; eine (kleine) W.; für eine W. herrschte Ruhe; er kam nach einer W., ist vor einer W. gekommen weilen fsiv. V b .; hat/ geh. eine Zeitlang an einem bestimmten Ort sein, sich aufhalten: zu, auf Besuch bei jmdm. w.; er weilte längere Zeit in N; ver­ hüll. er weilt nicht mehr unter uns, unter den Lebenden (er ist tot) Weller, der; -s, - landsch. aus wenigen Gehöften bestehende Ansiedlung, die keine eigene Gemeinde bildet Wein, der; -(e)s, -e 1. aus dem Saft von Wein­ trauben durch Gärung gewonnenes alkoholisches Getränk: ein schwerer, leichter, süßer, herber, edler W .; ungarische W eine; ein Glas, eine Flasche W .; W. trinken — 2. fo. PL/ 2.1. Weinstock: W. an­ bauen 2.2 . Frucht von 2.1, Weintrauben: W. lesen, ernten, essen; sie kaufte ein Pfund W. -f- jmdm. reinen W. einschenken (jmdm. über etw., jmd n . die volle Wahrheit sagen) Wein] -anbau, der jo. Pl.f Anbau des Weinstocks zur Erzeugung von Wein, M ost, Weintrauben und Rosinen; -bauer, der jmd., der beruflich Weinstöcke anbaut; -beere, die 1.1 . einzelne Beere einer W ein­ traube 1.2. süddt. Schweiz. Rosine, Korinthe; - b erg , der mit Weinstöcken bepflanztes ansteigendes Gelände; -bergschnecke, die in Mitteleuropa ver­ breitete, a uf dem L a nd lebende große Schnecke m it einem Gehäuse, deren Fleisch als Delikatesse gilt; - brand, der aus Wein (1) destilliertes, mindestens 38 Prozent Alkohol enthaltendes Getränk; -brand­ verschnitt, der Gemisch aus Sprit, Wasser und einem gesetzlich vorgeschriebenen A n te il Weinbrand we|nen /sw. Vb.; hat/ 1.1 . bei Gemütsbewegungen Tränen absondern, wobei man m eist (krampfhaft, stoßweise) Laute von sich gibt: bitterlich, laut, heftig w .; jmd. weint vor Schmerz, Freude, Wut; das Kind weinte still vor sich hin, brach in Weinen aus; sie weinte bittere, stille, heiße Tränen; Tränen der Freude; sie weinte über ihr Mißgeschick, ihre Tochter; um einen Verstorbenen w. 1 .2 . nach etw., jmdm. w. durch 1.1 das Verlangen nach etw., jmdm . ausdrücken: das Baby weinte nach seinem Fläschchen, seiner Mutter + sich die / Augen aus dem Kopf w .; mit einem lachenden und einem weinenden /* Auge weinerlich fAdj.f 1.1 . dem Weinen nahe, kläglich: etw. in weinerlichem Ton, mit weinerlicher Stimme sagen 1 .2 . /nicht adv.f ein weinerliches (leicht 3.2 weinendes) Kind Wem/we|n| -essig, der aus Wein (1) hergestellter Essig; -faß, das /PL -fässer/ Faß zum Aufbewahren von Wein (1); -flasche, die Flasche zum Aufbewah­ ren von Wein (1); -garten, der landsch. Weinberg; - geist, der fo. PL/ Chem. farblose, leicht entzünd­ liche, brennend schmeckende Flüssigk eit, die durch alkoholische Gärung von zucker- od. stärkehaltigen Naturprodukten, bes. von Getreide, Kartoffeln, Zuckerrohr, und anschließende Destillation erzeugt wird; -glas, das /PL -gläser/ Trinkglas für Wein, meist mit einem Stiel; -g ut, das landwirtschaftlicher Spezialbetrieb m it größerer Fläche für den A nbau von Weinstöcken; -jahr, das: ein gutes W. (ein Jahr mit einer guten Weinlese 2); -karte, die in einer Gaststätte ausliegendes Verzeichnis der dort a n - gebotenen Weine; -keller, der 1. Keller, in dem Wein (1) aufbewahrt wird — 2 . meist im Kellergeschoß gelegenes Lokal, in dem W ein ausgeschenkt wird; - kellerei, die Kellerei; -kenner, der jmd., derdie Be­ sonderheiten der verschiedenen Weine (und Jahr­ gänge 1.2) gut kennt; -krampf, der krampfhaftes, hef­ tiges Weinen; -kühler, der Gefäß zum KüUen einer Flasche Wein; -les e, die 1. das Ernten der reifen Weintrauben — 2 . Ertrag von 1: eine gute W .; -rebe, die 1. Ranke, Zweig des Weinstocks — 2 . Weinstock; -r ot /Adj./ dunkelrot mit einem Stich ins Bläuliche: weinroter Samt; -selig /Adj./ durch Genuß von Wein (1) rauschhaft glücklich: in weinseliger S tim ­ mung sein; -stock, der /PL -stocke/ rankender Strauch mit zwittrigen Blüten und einfachen, ge­ lappten od. gezähnten Blättern, der zur Gewinnung der in einer Traube angeordneten rundlichen Beeren in vielen Sorten gezogen w ird; -traube, die 1. aus rundlichen Früchten bestehender Fruchtstand des Weinstocks: grüne, blaue W eintrauben — 2 . u m g . einzelne Beere von 1 we|se /Adj./ von, mit Weisheit (1): ein weiser Mensch; das ist ein weiser Ratschlag; w. urteilen,
- weise — weisungsgebunden 1321 handeln; w. (gut überlegte, besonnene) Mäßigung, Beschränkung, Vorsicht + der Stein der Weisen - weise /heute sehr produktiv/ 1. jin Verbindung mit Adj. u. Subst.; drückt die Art und Weise aus, wie etw. verläuft, geschieht, getan wird/: / z. B . aus ­ nahmsweise, beispielsweise, normalerweise, ver­ suchsweise — 2 . /in Verbindung mit Subst.; gibt eine Menge, ein M aß an/: z. B . dutzendweise, pfundweise Weise, die; -n I. fvorw. Sg.; gibt als Subst. an, wie etw. verläuft, geschieht, getan w ird/: auf diese, ähnliche W. Vorgehen; nach der üblichen, g e­ wohnten W. verfahren; auf welche W. funktio­ niert das?; jmdn. in großzügiger W. unterstützen; die Art und W .: etw. auf jede Art und W. ver­ suchen; die Art und W. seines Auftretens; Gramm , eine Umstandsbestimmung der Art und W. (Modal- bestimmung) — I I .l .l . kleineres, anspruchsloses Musikstück: heitere, beschwingte, flotte Weisen 1.2 . Melodie: die schlichte W. eines alten Volks­ liedes + «m g. in keinster W. (ganz und gar nicht, unter gar keinen Umständen) \; — das ist keine / Art und W. W eisel, der; -s, -, auch die; -n Bienenkönigin weisen, wies, hat gewiesen 1.1. irgendwohin, auf etw., jmdn. w. irgendwohin, auf etw., jmdn. zeigen (1): er wies in die Ferne, (mit dem Finger, der Hand) auf das große Haus; der Pfeil weist in die entgegengesetzte Richtung 1.2 . jmdm. den (rich­ tigen) Weg, die Richtung w. (zeigen 2.1, beschreiben 2) — 2 . jmdn. aus etw. w. jmdn. anweisen, etw. zu verlassen: jmdn. aus dem Haus w ,; er wies die lärmenden Kinder aus dem Zimmer — 8 . etw. von sich w. etw. als unzumutbar, unberechtigt ablehnen, zurückweisen: ein Ansinnen von sich w. + jmdn. in die Grenzen w.; etw. läßt sich nicht von der / Hand w., ist nicht von der Hand zu w.; jmdn. in die Schranken w.; jmdm. die / Tür w. Weisheit, die; -, - e n 1. /o. Pl.f auf reicher Lebens­ erfahrung und tiefer Einsicht in die Zusammen­ hänge beruhende, von innerer Reife geprägte große Klugheit: tiefe, abgeklärte, überlegene W .; aus ihm spricht die W. des Alters — 2. oft spött. ein­ zelne Erkenntnis, Erfahrung: platte W eisheiten; diese Fabeln, Sprüche enthalten viele W eisheiten; das ist eine alte W. + umg. mit seiner W. am Ende sein (nicht mehr weiter wissen); salopp die W. nicht mit Löffeln gefressen haben (nicht sehr klug sein) Weisheits|zahn, der hinterster, spät durchbrechen­ der Backenzahn des Menschen im Ober-, Unter­ kiefer weis|machen fVb.j jmdm. etw. w. jmdm. etw. (Fal­ sches) einreden, jm d n . etw. (Falsches) glauben machen: ich lasse mir nichts w.; du willst mir wohl w., daß ...; das kannst du mir (doch) nicht w .! weiß lAdj.f 1.1 . völlig hell, ohne Färbung, alle Lichtstrahlen reflektierend: w. wie Schnee, Milch; weiße Lilien, Schwäne; ein weißes Tischtuch, Laken, Segel; der weiße K ittel eines Arztes; weiße Zähne, Haare; weißes Mehl; die weiße Fahne (Zeichen der Bereitschaft zur Unterhandlung, K a p i ­ tulation) ; ein Topf mit weißer Farbe; etw. leuchtet, schimmert w .; etw. w. (mit weißer Farbe) streichen; er ist in den letzten Jahren ganz w. geworden (seine Haare haben die Farbe verloren); sie wurde ganz w., w. wie die Wand (sehr bleich, blaß); die Farbe W eiß; ein strahlendes, grelles, makelloses W eiß; sie er­ schien ganz in Weiß (in weißer Kleidung); das Weiße des Auges; er spielt Weiß (spielt mit den weißen Figuren beim Dame-, Mühle- od. Schach­ spiel); O weiße Ostern, W eihnachten (Ostern, Weihnachten mit Schnee) 1.2 . sich im Farbton 1.1 annähernd, von geringer od. keiner Färbung: ein weißer Wein (Weißwein); weiße Blutkörperchen; die W eißen jBez. für vom europäischen Typ ab­ stammende Menschen mit heller Hautfarbe/ + eine weiße / Maus; weiße Mäuse sehen; ein weißer / Rabe; etw. / schwarz auf w. besitzen, haben; aus schwarz w. machen; (k)eine weiße / Weste haben weis/Weis| -sagen jVb.; hat geweissagt/ v era lten d etw. prophezeien; dazu -sag ung , die; -, - e n Prophe­ zeiung Weiß/weiß| -bier, das viel Kohlensäure enthaltendes säuerliches Bier; -blech, das verzinntes Blech; -blond /A dj./ sehr hellblond; -brot, das aus Weizenmehl und Hefe hergestelltes Brot; -buch, das nach der weißen Farbe des Umschlags, des Einbandes benannte, meist offizielle politische Dokumentation über bestimmte (außenpolitische Sachverhalte; -buche, die Hain­ buche; -dorn, der /PI. -e; vorw. Sg.j zu den Rosen­ gewächsen gehörender Strauch mit meist dornigen Zweigen, weißen Blüten und roten mehligen Früch­ ten Weiße, die; -n /bei Mengenangabe PI. W eiße/ Weißbier: eine Berliner W .; eine W. m it Schuß (ein Glas Weißbier mit Fruchtsaft) weißen /sw. Vb.; hat/ etw. weiß (1.1) anstreichen, weiß tünchen: die Decke, Wände w. Weiß/weiß[ -glut, die jo. Pl.j auf die Rotglut folgende Stufe des Glühens beim Erhitzen von festen M a ­ terialien, bes. Metallen: etw. bis zur W. erhitzen; 4* jmdn. (bis) zur W. (bis zu äußerster Wut) reizen, bringen;-haarig jAdj,j mit weißem Haar: ein weiß­ haariger alter Mann; -käse, der jo. Pl.f landsch. Quark (1); -k ohl, der K opfkohl, dessen glatte innere Blätter weißlich und dessen Deckblätter hellgrün sind; -kraut, das jo. Pl.j landsch. Weißkohl weißlich jAdj.j der Farbe Weiß nahe, ins Weiße spie­ lend: weißlicher Dunst, N ebel; ein weißlicher Schimmer Weiß/weiß| -macher, der; -s, - fluoreszierender farbloser Stoff in Waschmitteln, der die Fasern op ­ tisch aufhellt; -näherin, die Näherin, die Haushalts­ wäsche, Oberhemden, Blusen anfertigt, repariert; - wäre, die fvorw. Pl.j Weißwäsche und entsprechende Kurzwaren; -wasche, die jo. Pl.j (kochfeste) Haus­ halts-, Unterwäsche aus gebleichter, ungefärbter Baumwolle, aus Leinen od. Chemiefasern; -w a ­ sch en jV b.j sich, jmdn. von einer (gerechtfertigten) Verdächtigung, Anschuldigung reinigen, befreien; - w e in , der heller, gelblicher Wein Weisung, die; -, -en oft papierdt. Anweisung (1), Anordnung (1.1): eine strikte, strenge W .; eine W. erteilen, erhalten, befolgen, aufheben; er hatte (die) W., niemanden durchzulassen Weisungs/weisungs| -befugnis, die Berechtigung, Anweisungen (1) zu erteilen: die W. des staatlichen Leiters; -befugt jA d j.j berechtigt, Anweisungen (1) zu erteilen: er ist w.; -berechtigt /A dj./ weisungs­ befugt; -gebunden jA dj.j an eine Anweisung (1)
1322 weisungsgemäß — weiter- gebunden: er ist, handelte w.; -gemäß /Adj./ ent­ sprechend einer Anweisung (1): etw. w. ausführen weit /Adj.; / auch weiter/ 1.1 . /einer Maßangabe nachgestellt; gibt die in der Zahl ausgedrückte E nt­ fernung, Länge einer Strecke von einem Ausgangs­ punkt an/: er sprang drei Meter w .; der Ort liegt nur drei Kilometer w. von hier; er lief drei Stunden w. 1 .2 . /bezeichnet eine (relativ) große Entfernung, meist von einem Ausgangspunkt aus gesehen/: ein weiter Weg; eine weite Entfernung; eine weite Reise machen; ein weiter (in die Ferne reichender) Blick; einen weiten Abstand voneinander haben; die nähere und weitere Umgebung erkunden; w. werfen, springen, laufen; den Kopf w. vorstrecken; den Oberkörper w. Vorbeugen, hinauslehnen; das Haus liegt w. von hier; sie gingen nicht (zu) w., weiter als beabsichtigt; er ist w. (in der Welt) herumgekommen; das ist nicht w. (weg) (von hier); wie w. ist es bis dahin, ist es noch (sehr) w. bis dahin (wie lang ist die Strecke bis dahin)?; jmdn. (schon) vo n weitem erkennen, grüßen; O um g. wie w. bist du (gekommen) (wieviel hast du geschafft)*!; diese Klasse ist schon weiter (fort­ geschrittener 1) im L ehrplan 1.3,. /bezeichnet eine (relativ) große zeitliche Entfernung, m eist vom gegenwärtigen Zeitpunkt aus gesehen/: etw. liegt w. zurück, noch in weiter Ferne; bis W eihnachten ist es noch, nicht mehr w .; er arbeitet bis w. in die Nacht 1.4. so w. bis zu dem, diesem Punkt, Grad der Entwicklung (gelangt): die Forschung ist so w., daß ...; eine Sache so w. fördern, daß ...; es wird noch so w. kommen, daß ... — 2.1 . in der Fläche ausgedehnt (4), (nach Länge und Breite) groß : ein. weites Tal; eine weite Ebene; das weite Meer; die weite W elt; weite (geräumige) Räume, Säle; eine weite (dem Durchmesser nach große) Öffnung; das Fenster, die Tür w. (ganz und gar) öffnen; den Mund w. aufmachen; die Augen w. aufreißen; O ein weites Herz haben (großzügig und gütig sein) 2.2 . umfassend: jmd. hat einen weiten Gesichts­ kreis, H orizont; im w eitesten Sinne des Wortes; weite (viele Menschen umfassende) Kreise der B e ­ völkerung — 3 . locker sitzend, nicht eng am Körper anliegend: ein weiter Rock; weite Ärmel; ihm sind alle Sachen zu w. geworden; ein Kleid weiter ma­ chen; O jmd. hat ein weites (hat wenig) Gewissen — 4, /als Pa rtikel; dient bei Relationen zur Verstärkung des graduellen Unterschieds/ in hohem M aß e: w. älter, jünger aussehen; w. mehr leisten können; jmdn. w. übertreffen; etw. w. (kategorisch) vo n sich weisen; jmdm. w . überlegen sein; er ist w. über sechzig Jahre alt, über die Sechzig; etw. ist V. ver­ breitet - f w. und breit ringsum (1.1): w. und breit war niemand zu sehen; es w. bringen (viel erreichen); etw. ist w. hergeholt (gehört nicht zur Sache, ist all­ zu gesucht); w. davon entfernt sein (in keiner Weise beabsichtigen), etw. Bestimmtes zu tun; mit etw. nicht w. kommen (mit etw. nicht viel erreichen, nicht lange reichen); das geht zu w. (das ist zuviel, un ­ verschämt)!; zu w. gehen (zuviel wagen, sich zuviel erlauben); etw. führt zu w. (sprengt den Rahmen, geht über das vertretbare M aß hinaus); etw. zu w. treiben (etw. übertreiben); das W eite suchen (flie­ hen, weglaufen); bei weitem mit großem Abstand im Vergleich zu anderen: er hat bei weitem die besten Ergebnisse erzielt; iron. es ist w. mit jmdm. ge­ kommen (jmd. ist tief gesunken); gespreizt w. ge­ fehlt (das ist ein großer Irrtum, ganz falsch)!; umg. mit etw. ist es nicht w. her (etw. ist unzulänglich, läßtzu wünschenübrig); umg. spött. sow. kommt’s noch (das darf nicht eintreten) l; — das ist ein wei­ tes Feld; allein auf weiter / Flur sein; w. vom Schuß weit/We|t| -ab, -ab /Adv.j sehr, weit entfernt: er wohnt w. (vom Bahnhof); + w. vom / Schuß; -a u s /Partikel; drückt bei einem Komp. od. Superl. einen starken graduellen Unterschied aus/ in hohem Maße: er ist w. (sehr viel) begabter, klüger; von der gesamten Mannschaft spielt er w. am besten Fußball; -blick, der jo. PI ./ Fähigkeit, künftige Entwicklungen, Erfordernisse zu erkennen, ein­ zuschätzen und sachlich richtig z u beurteilen: er i st ein Mensch von politischem, ohne W.; -blickend /A dj./ mit Weitblick: eine weitblickende E nt­ scheidung Weite, die; -n 1. große lineare, flächenmäßige od. räumliche Ausdehnung: die W. der Entfernung(en) erstaunte ihn; die W. des Meeres, W eltalls; in die W. (Ferne 1) blicken; die W. des Mantels durch einen Gürtel raffen — 2 .1 . Entfernung (1), A u s ­ dehnung einer Strecke: die W. eines Wregs 2.2 . S p o r t erreichte Entfernung, bes. bei Sprung, Wurf, Kugelstoßen: er erreichte beim WTeitsprung die beste W., eine W. von sieben Metern 2.3, Größe (3.1), bes. hinsichtlich des Umfangs: Kleidungs­ stücke in allen Weiten; die W. des Kragens; die s* lichte W. weiten, weitete, hat geweitet 1.1 . die Schuhe w. (durch Dehnen weiter machen) (lassen) 1.2 . etw. w eitet sich etw. erweitert (1.2) sich: hinter der Wegbiegung weitete sich das Tal; seine Augen, Pupillen weiteten sich vor Schreck, Angst 1.3 . etw. hat jmds. Horizont, Gesichtskreis, Blick geweitet (an Kenntnissen, Einsichten reicher gemacht) weiter /Adj.; Komp, zu weit; nicht präd./ 1. hinzu­ kommend (2), zusätzlich: gibt es noch weitere Fra­ gen, Wortmeldungen?; es werden noch weitere Gäste, Besucher erwartet; w. (außerdem) brauchen, wollen wir, sagte er nichts; und was geschah w. (außerdem noch)?; es war w. niemand, niemand w. da; alles W eitere, das Weitere besprechen wir später — 2 . /adv./ 2 .1 . /drückt ein Fortsetzen aus/: /in Aufforderungen/ w. (fahre fort zu gehen, spre­ chen, lesen)!; (halt), nicht w .!; und so w. /Abk. u s w .; als Abkürzung bei Aufzählungen für folgende Glieder, die nicht mehr genannt werden/: er kaufte alles, was man zum Abendbrot braucht, Brot, Butter, Wurst und so w. 2 .2 . weiterhin: w. mit­ machen; er wird sich w. um sie kümmern 2.3. umg. /einschränkend/: ich finde w. nichts, nichts w. (nichts von Bedeutung) dabei, habe nichts w. da­ gegen; der Schaden ist nicht w., w. nicht (nicht besonders, nicht sehr) schlimm; w. niemand, n ie­ mand w. (keine Person von Bedeutung) war erschie­ nen -j- des weiteren (darüber hinaus, außerdem); bis auf weiteres (vorläufig); im weiteren (im folgenden); ohne weiteres (ohne Umstände, Bedenken); — w. im Text! weiter- /in verbalen Zusammensetzungen und deren substantivischen Ableitungen/ 1 .1 . die Ortsverände­ rung a uf einer Strecke fortsetzend: / z. B . weiter­ fahren, weitergehen, weiterlaufen 1.2 . eine Tätig-
weiterbilden — welch 1323 keit, ein Geschehen, einen Zustand weiterhin fort­ setzend: / z. B . weiterzahlen — 2. an Dritte, an­ dere, einen anderen: z. B . weitererzählen, weitergeben, weitersagen weiter/Weiter] -bild en / Vb.f sich auch nach Abschluß der beruflichen A usbildung noch weiterhin gezielt Wissen, Fähigkeiten, meist auf einem bestimmten Gebiet, aneignen: sich fachlich, in Sprachen w.; dazu -bildung, die fo. PL/: fachliche, berufliche W.; -bringen fVb.j jmdn. voranbringen: das bringt uns weiter; -denken fVb.f etw. zu Ende denken, über das Nächstliegende hinausgehend denken; - e mpfehlen fVb.f etw., jmdn. jmdm. empfeh­ len: ein Buch w.; ich werde Sie w.; -e ntwickeln IVb.l 1.1 . etw. über den erreichten Stand hinaus ent­ wickeln und verbessern: eine Theorie, ein Verfahren w. 1 ,2 . sich w. in seiner Entwicklung Fortschritte machen: die Menschheit wird sich immer w.; -er ­ zählen fVb.f 1. fortfahren zu erzählen — 2* vgl. - s agen; -fahren fVb.; ist/ die Fahrt fortsetzen: er ist nach N weitergefahren; nach einem zwei­ stündigen Aufenthalt konnten sie w .; dazu -fahrt, die fo. Pl.j: angenehme W .!; auf Gleis sechs steht der Zug zur W. nach N bereit!; -fing, der jo. Pl.f Fortsetzung des Flugs; -führen fVb.f etw. weiterhin tun, betreiben (1,2) (und weilerentwickeln): eine Arbeit trotz auftretender Schwierigkeiten w .; - geben jVb.f 1. etw. Erhaltenes, Geschenktes einem anderen geben: ein Buch, eine Eingabe w. — 2* eine Mitteilung w. (weitersagen); -gehen fVb.f 1,1. seinen Weg fortsetzen, nicht stehenbleiben: wir g eh en gleich weiter; (bitte) w.! 1.2 . etw. geht weiter etw. ist nicht beendet, wird fortgesetzt: der Streit, die Aus­ einandersetzung ging weiter; wie geht die Ge­ schichte weiter (wie ist die Fortsetzung, das Ende der Geschichte)?; das kann so nicht w. (muß ge­ ändert, abgestellt werden) !; -helfen fVb.f jmd m . so helfen, d aß seine Lage wesentlich gebessert w ird; - h in fAdv.f 1. (auch) in Zukunft, künftig: etw. w. durchführen, tun — 2 . außerdem: w. forderten sie, daß . - kommen fVb.f 1. seine Fahrt, seinen Weg fortsetzen: von N kann man nur noch mit dem Bus oder Taxi w. — 2, vorankommen (2): er war m it seiner Arbeit, Aufgabe weitergekommen; er wollte unbedingt w. (sich qualifizieren, beruflich ver­ bessern); -können fVb. ; vorw. verneint! umg. 1 . in einer bestimmten Dichtung weitergehen, -fahren können: hier können Sie nicht weiter! — 2 . weiter­ wissen; -laufen fVb.; ist/ 1. seinen Weg laufend, gehend fortsetzen — 2 . weiterhin gültig sein, in K raft bleiben: der Vertrag, die Krankschreibung läuft weiter; das Gehalt läuft weiter (wird weiterhin gezahlt); -leben fVb.f fortfahren zu leben; -leiten / Vb.f etw. an den nächsten Ort, an den Bestimmungs­ ort, an jmdn. leiten, reichen: eine Anweisung w.; -m a chen fVb.f umg. in einer Tätigkeit fortfahren: er wollte noch ein paar Stunden w .; so kannst du hier nicht w. (du mußt dich hier anders verhalten) ; - r eichen fVb.f etw. weitergeben, -leiten; -sagen fVb.f etw. (was einem mitgeteilt, anvertraut wurde) einem Dritten, anderen sagen, m itteilen : das darfst du nie­ mandem w .!; sag es bitte weiter, daß ...; -tragen fVb.f 1. fortfahren, etw. zu tragen (1) — 2 . Vertrau­ liches weitersagen: Informationen, Gerüchte w.; - treiben fVb.; hat/ etiv. vorantreiben, fördern: einen Entwicklungsprozeß, eine Sache w. Weiterungen, die fPl.f papierdt. (unerwünschte, unangenehme) Folgen, Schwierigkeiten: um allen W. vorzubeugen; diese Maßnahme wird (unangenehme) W. zur Folge haben weiter] -verarbeiten fVb.f etw. in einem weiteren Arbeitsgang verarbeiten, verwerten: Halbfabrikate, industrielle Abfallprodukte w .; Informationen, Daten speichern und w.; -wissen fVb.; vorw. ver­ neintI einen Ausweg, eine Lösung für eine schwierige Lage wissen: er wußte einfach nicht mehr weiter; - zahlen fVb.f fortfahren, etw. zu zahlen weit/Weit| -gehend fAdj.; nicht präd.f 1.1. /nur attr.f sich auf einen weiteren Bereich (3) erstreckend: weitgehende Vollmachten, Befugnisse, Zugeständ­ nisse 1.2 . /nur adv.f in hohem Maße, so weit wie möglich, sehr: jmdm. w. entgegenkommen; etw. w. berücksichtigen, verbessern; -her, -her /Adv.; in der Verbindungj von w. aus großer Entfernung: v on w. kommen;-herzig fAdj.f: w. (großzügig 1.1) aus­ gelegte Vorschriften; -hin ,h|n fAdv.f 1. bis in große Entfernung, in großem Umkreis: etw. ist w. zu sehen, hören — 2 . das ist w. (in hohem Maße) sein Verdienst; -läufig fAdj.f 1. in der Fläche aus­ gedehnt, geräumig: ein weitläufiger Garten; w eit­ läufige Räume — 2 . zu jmdm. nicht in einem nahen Verwandtschaftsverhältnis stehend: ein weitläufiger Verwandter — 3 . ausführlich und umständlich: weitläufige Schilderungen; etw. ziemlich w. er­ zählen; -räumig fAdj.f sehr viel Raum , Platz bietend, sehr geräumig: eine weiträumige Halle, Anlage; - r eichend /A dj.; nur attr.f sich auf einen weiten Bereich (3) erstreckend: weitreichende Beziehungen, Vollmachten; -schweifig fAdj.f sehr ausführlich, wortreich und umständlich: eine weitschweifige Diskussion; etw. w. erzählen; -sicht, die fo. Pl.f Fähigkeit, Zukünftiges in kluger Weise zu berück­ sichtigen, zu beurteilen: einen Plan mit W. und Sachkenntnis aufstellen; -sichtig fAdj.f 1. in der Nähe befindliche Dinge nicht deutlich sehend: er ist stark w.; weitsichtige Augen — 2 . vorausschau­ end, weitblickend: w. denken; eine weitsich­ tige Politik betreiben;, dazu -sichtigkeit, die; -, fo. P l.f; -Sprung, der fo. P l.f leichtathletische Disziplin, bei der nach einem Anlauf durch Sprin­ gen von einem Absp rungbalken eine möglichst große Weite zu erreichen ist: der Europameister im W .; - tragend fAdj.f 1. von großer Schuß-, Reichweite: weittragende Geschütze, Raketen — 2 . weitrei­ chend und von tiefgreifender Wirk ung: weittragende Beschlüsse, Forschungsergebnisse; -verbreitet fAdj.; nur attr.f bei vielen Personen od. an vielen Orten vorkommend, vorhanden: ein weitverbreiteter Irrtum; eine weitverbreitete Unsitte, Pflanze, Zeitschrift Welzen, der; -s, fo. Pl.f 1. Getreidepflanze mit langem H alm und meist ohne Grannen an den Ähren, aus deren Körnern vor allem weißes Mehl für >Back- und Teigwaren gewonnen w ird — 2 . Samenkörner von 1: W. mahlen t um g. jmds. W. blüht (jmd. hat Erfolg); — die Spreu vom W. scheiden, sondern, trennen we|zen/We|zen| -blond fAdj.f hellblond mit einer starken gelblichen Tönung: weizenblondes Haar; - brot, das aus Weizenmehl hergestelltes Brot; -körn, das /PI. -körner/; -m eh l, das fo. Pl.f Mehl aus Weizen (2); -stroh, das welch fPron.; Mask., Fern., Neutr.f s. welcher (1.1.2 .1)
1324 welche — Welt welche /Pron.; Fern. u. PL/ s. welcher welcher /Pron.; Mask.; Fern.: welche, Neutr.: welches/ I. flnterr.pron./ 1.1 . /fragt nach einem Einzelwesen, -ding, einem Teil aus einer Anzahl, Menge/ was für ein(e)V. fadj.j w. Schüler hat gefehlt?; welche Mütze gehört dir?; an welchem Tag bist du geboren?; aus welchem Grund kann er nicht kommen?; er fragte ihn, welche Wünsche, Vorschläge, Pläne er noch habe; fsubst.j w, der beiden ist dafür am geeignetsten?; welches, w. war sein Vorschlag? 1.2 ,1 , /in Verbindung m it stark flektiertem A dj. od. unbest. Art. unflektiert; in (fragenden) Ausrufen; weist auf Art, Ausmaß einer Sache, eines Geschehens hinf: welch (ein) schöner Tag heute!; w. große, welch (ein) großer Erfolg!; welches Glück!; welches, welchen Kindes Wunsch wäre das nicht! 1.2 .2 . was für welcher, welche, welches? /fragt nach der A rt, Be­ schaffenheit vorher genannter Ding e/: „es gibt noch Kuchen.“ „Was für welchen?“ — II. veraltend /Bel.pron.; leitet einen Gliedsatz ein; wird vorw. noch zur Vermeidung einer Häufung gleichlautender Pronomen verwendet/ 2der (II), 2die, 2d a s: die Kinder, welche noch nicht geimpft sind; das Buch, welches ich gerade lese; derjenige, w. . . . — in. jlnd ef. pro n. ; steht stellvertretend für ein vorher- genanntes Sub st./ 1 .1 . /bezeichnet eine unbestimmte Menge von etw. Vorhergenanntem/: „brauchst du Geld?“ „ Ich habe noch welches“ ; wir haben keine Zigaretten mehr, ich hole schnell welche 1.2 . /nur im PI./ u m g . /von Personen/ einige (1): „sind schon Gäste da?“ „Ja, es sind schon welche gekommen“ ; es gibt welche, die so etwas machen welches /Pron.; Neutr./ s. welcher welk /Adj. 1 .1 . /von krautigen Pflanzen od. Blättern] infolge gestörten Wasserhaushalts, ungenügender Wasserzufuhr kraftlos hängend, mehr od. weniger vertrocknet: welke Blumen, Blätter; welkes Laub; die Rosen sind w. (geworden) 1.2 . welke (faltige, runzlige) Haut haben welken /sw. Vb.; hat, ist/ 1.1 . welk werden: die Blumen w .; der Strauß welkt schon, hat bei dieser Hitze schnell gewelkt 1.2 . die Frau begann früh zu w. (zu altern) W ell |blech, das wellenförmig gebogenes Blech W elle, die; -n 1.1 . sich fortbewegendes, auf und ab gehendes Wasser (an der Oberfläche) einer W asser­ masse \ hohe, kurze, kleine W ellen; die Wellen branden um den Leuchtturm, brechen sich an den Klippen, gehen hoch; eki Boot treibt auf den Wellen; das Wasser schlägt (hohe) Wellen; in den Wellen (im Meer) ertrinken; O die grüne W .; die Wellen der Begeisterung, Freude schlugen, gingen hoch (es herrschte große Begeisterung, Freu­ de) ; eine W. der Sympathie, des Mitgefühls schlug ihm entgegen; etw. löst eine W. (eine größere Menge) von Verpflichtungen, Protesten aus; die Einwanderung war in mehreren W ellen (nach und nach) erfolgt — 2 . miteinander abwechselnde E rhö­ hung und Vertiefung 2.1 . /vom Haar/: sich (das Haar) in Wellen legen lassen 2.2 . /von einer Fläche/: eine Ebene, Straße mit vielen Wellen; der Fuß­ bodenbelag, Teppich hat W ellen (hat sich gewellte) — 3. /nur mit A ttr ./ bestimmte modische Strömung^ Richtung (in der Kunst): eine weiche W. in der Mode betont das Weibliche — 4. Turnen Um­ schwung, Schwung des ganzen Körpers um die Querachse: eine W. am Reck machen — 5 .1 . Phys. sich (von einem Punkt aus) fortpflanzende od. statische Schwingung einer sich in Ra um und Zeit (periodisch) ändernden Größe: elektrische, elektromagnetische, kurze Wellen; die W ellen des Schalls, Lichts 5 .2 . u m g . Wellenlänge: auf welcher W. liegt der Sender? — H . Techn. stab- förmiges Maschinenteil zur Übertragung von Dreh­ bewegungen + etw. schlägt Wellen (erregt Aufsehen) wellen /sw. Vb.; hat/ 1. etw. wellenförmig formen: glattes Haar w.; /vorw. im Part. Prät./ frisch ge­ welltes Haar; gewellte Bleche; vom Wind gewellter Sand — 2 . sich w. wellige Formen (aus)bilden: der Fußbodenbelag hat sich gew ellt; ihr Haar wellt (kräuselt) sich Wellen/weUen| -bad, das Schwimmbad, in dem künstlich Wellen erzeugt werden; -bereich, der P h y s . R u n d f . bestimmter Teil des Spektrums der elektro­ magnetischen Wellen: der W. der Lang-, Kurzwelle; - berg, der oberer Teil einer Welle (1.1 u. 5.1}7; -bre- cher, der Vorrichtung zum Schutz gegen die Wucht der anprallenden Wellen (LI); -förmig /Adj./ in der Form von Wellen (1.1 u. 2); -gang, der jo. PI ./ das Auf und Ab der Wellen (LI): es herrschte hoher W.; -kämm , der oberster Teil des Wellenberges einer Welle (LI); -länge, die Phys. Abstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden Punkten der gleichen Phase einer Welle (1.5 .1); + u m g . die gleiche W. haben (die gleiche A r t zu fühlen, zu denken haben); - l inie, die wellenförmige Linie; -reiten, das; -s, jo. PI ./ A rt des Wassersports, bei der m an sich, auf einem Brett stehend, von den Wellen der Brandung an das Ufer tragen läßt; -schlag, der /o. PL/ das Auftreffen der Wellen am Ufer od. an einem Gegen­ stand: ein leichter, ruhiger W. (des Meeres); - Sittich, der kleiner Papagei, der in Europa bes. in gelber, grüner und blauer Farbe gezüchtet und in Käfigen gehalten wird; -tal, das unterer Teil einer Welle (1.1 u. 5 .1) W alfleis ch , das gekochtes fettes Fleisch vom Bauch eines frischgeschlachteten Schweins w ellig /A dj./ wellenförmig verlaufend, geformt: welliges Haar; ein welliges Gelände, Hügelland; die Fahrbahn ist w. Well|pappe, die wellenförmig gepreßte Pappe, die meist auf einer od. beiden Seiten mit glattem Papier beklebt i s t Welpe, der; -n, -n Junges von Hunden, Füchsen, Wölfen Wels, der; -es, -e in zahlreichen Arten vorkommen­ der, vorwiegend im Süßwasser räuberisch lebender Knochenfisch mit Barteln und ohne echte Schuppen Welt, die; -en 1. /o. Pl.j 1.1 . der Planet Erde samt allen natürlichen (1) Gegebenheiten als der Bereich, in dem bes. die Menschen, aber auch die Pflanzen und Tiere leben: die große, schöne, weite W .; die Bodenschätze der W.; jmd. will die W. kennen­ lernen; jmd. hat die W., etw. von der W. gesehen, ist (viel) in der W. herumgekommen (ist viel ge­ reist); jmd. weiß nicht, was in der W. vorgeht; eine Reise um die W elt; aus aller W. (von überall­ her); in alle W. (überallhin); in aller W. (überall); O keine Macht der W. (niemand, gar nichts), nichts auf der W. (gar nichts) kann ihn von ihr trennen 1.2 . Gesamtheit der auf 1.1 herrschenden (sozialen, ökonomischen, politischen) Verhältnisse,
weltabgeschieden — W eltklasse 1325 der menschlichen Lebensverhältnissei eine neu e, bessere W. aufbauen; die W. von morgen; die W. verändern helfen 1.3 . das (öffentliche) Leben und Geschehen auf 1.1: im Strom, Getriebe der W .; sich in der W. zurechtfinden, aus, von der W. zurück­ ziehen; jmd. kennt die W.; umg. so geht’s in der W. zu! 1.4 .1 . der Planet Erde und die auf ihm lebende Menschheit: der W. den Frieden erhalten; die W. vor den Gefahren eines Atomkrieges schüt­ zen 1.4 .2 . Weltöffentlichkeit: diese Nachricht ließ die W. aufhorchen; etw. ist in der ganzen W. be­ kannt; etw. vor der, vor aller W. (vor der Öffent­ lichkeit) verbergen, verheimlichen — 2 . jvorw. 8g. u. m it A ttr .j in sich geschlossener Lebensbereich, Bereich (3), Sphäre: die bu nte W. des Zirkus; die W. der Antike, Kunst, Technik; die W. des Kindes; jmd. lebt in der W. der Phantasie; etw. ist eine W. für sich; jmd. baut sich eine eigene W. auf; jmdm. tut sich eine neue W. auf; seine W. (sein idealer Lebensinhalt, der Bereich, der ihn völlig erfüllt) ist die Musik — 3 . /o. PL; nur mit Adj.j umfassender Kreis von Menschen, die bestimmte Gemeinsam­ keiten aufweisen: die wissenschaftliche W. dis­ kutierte dieses Problem lebhaft — 4 . jo. PL/ umg. fFragewort -f- in aller W .; drückt in Fragesätzen Verwunderung, Beunruhigung, Unwillen aus/: warum in aller W. hast du nichts davon erzählt?; wie in aller W. war das nur möglich?; wo in aller W. bist du so lange gewesen? — 5 . jo. PL/ eine W. von etw .: er mußte gegen eine W. von Vorurteilen (gegen sehr viele Vorurteile) kämpfen, sah sich einer W. von Problemen gegenüber — 6 .1 . jo. PLj Uni­ versum, Weltall: die Entstehung der W. 6 .2 . Leben ermöglichender Himmelskörper: im W eltall sind viele bewohnte W elten möglich; sie kam ihm vor wie ein W esen aus einer anderen W. + etw. aus der W. schaffen (etw. beseitigen); etw. in die W. setzen etw. verbreiten: ein Gerücht in die W. setzen; die W. aus den Angeln heben (grund­ legend verändern) (wo llen); mit der W. abgeschlos­ sen haben (nichts mehr vom Leben erwarten); um alles, nichts in der W. (um jeden, gar keinen Preis); u m g . alle W. (jedermann, viele), die ganze W. (alle), die halbe W. (sehr viele Menschen) war gekommen; das kostet nicht die W. (ist nicht sehr teuer); etw. liegt nicht aus der W. (ist nicht weit entfernt); etw. nicht um die W. (um keinen Preis, auf keinen Fäll) tun; — am Arsch der W .; die / Bretter, die die W. bedeuten; am / Ende der W.; ein Kind zur W. bringen; ein / Kind, Kinder in die W. setzen; ein/ KindkommtzurW.;das/ LichtderW. erblicken welt/Welt| -abgeschieden \A d j.\ weltvergessen (1): in einem weltabgeschiedenen Dorf leben; -all, das Gesamtheit aller M aterie und der von ihr eingenom­ mene Raum, Kosmos, Universum; -anschaulich jA d j.; nicht präd.j die Weltanschauung betreffend: jmds. weltanschauliche Einstellung, Erziehung; - a n s chauung, die die in ein System gebrachten Vor­ stellungen von Natur, Gesellschaft und der Welt als Ganzem und der Stellung des Menschen in ih r : eine materialistische, idealistische W .; -alias. der Atlas, der die gesamte Erdoberfläche darstellt; -a usstellung, die internationale Ausstellung, die einen Überblick über den zur Zeit in der Welt erreichten Stand in Technik, Wissenschaft, K ultur geben w ill; -bekannt fAdj.j in der ganzen Welt bekannt: ein weltbekann­ ter Dirigent, Sportler, B etrieb; -berühmt jA d j.j vgl. - bekannt: ein weltberühmter Künstler, Arzt; diese Straße ist w .; -best jAdj.; nur attr.j:die welt- besten Läufer (die besten Läufer der Welt); er schwamm die weitbeste Zeit des Jahres; die Welt­ beste im Maschineschreiben; -bestleistung, die S p o r t nicht in einer offiziellen Liste geführte welt- beste Leistung in einer Disziplin; -bestzeit, die vgl. - bestleistung; -bevölkerung, die jo. PLj Gesamtheit der auf der Erde lebenden Menschen; -bewegend IAdj.j sehr viele Menschen auf der Welt bewegend, von sehr großer Bedeutung, Auswirkung: welt­ bewegende Taten, Vorgänge; eine weltbewegende Erfindung; -bewegung, die über die gesamte Welt verbreitete Bewegung (II), Strömung; -Mid, das Wissen, Vorstellung von der Welt als Ganzem: das mittelalterliche, physikalische W .; das W. Thomas Manns; -elite, die jo. PLj: die gesamte W. der Schwimmer (die besten Schwimmer der Welt) war zu dem Wettkampf angetreten; -erfahren jAdj.j weit in der Welt herumgekommen und dadurch ent­ sprechende Erfahrung, Klugheit besitzend; -erfolg, der großer Erfolg in der gesamten Welt: sein Buch, dieser Film ist ein W. geworden Weltergewicht, das jo. Pl.j Sport /Gewichtsklasse in den Disziplinen Boxen, Ringen, Judoj welt/Welt| -erschütternd jA dj.j vgl. weltbewegend: welterschütternde Ereignisse, Nachrichten; -fest- spiele, die /Pl.j: die W. der Jugend und Studenten (periodisch stattfindendes mehrtägiges Treffen von Vertretern der Jugendorganisationen aller Nationen, bei dem die Jugendlichen gegen den Imperialism us und für Frieden, Freundschaft, Solidarität demon­ strieren); -flucht, die jo. Pl.j Abkehr vom öffent­ lichen Leben aus Resignation, aus Unvermögen zur aktiven Auseinandersetzung; -fremd jA dj.j wirk ­ lichkeitsfremd; -fried en , der Frieden zwischen allen Völkern der Welt Weltfriedens! -bew egung, die jo. Pl.j weltweite B e­ wegung für die Sicherung des Friedens, gegen im ­ perial. Aggressionspolitik und nationale Unter­ drückung; -rat, der jo. P l.j beschließendes Organ der Weltfriedensbewegung Welt/welt| -geistliche, der B el. k ath . Geistlicher, der nicht an einen Orden gebunden ist; -geltung, die Achtung, Wertschätzung in der ganzen Welt: jmd-, etw. besitzt, hatW .; - geschehen, das das gesamte öffentliche Geschehen in der Welt: jmd. nimmt regen Anteil am W .; -geschichte, die 1. jo. PLj Geschichte der gesamten Menschheit, aller Gesellschaftsfor­ mationen, aller Staaten in ihren wechselseitigen Beziehungen — 2 . Werk über 1: eine zehnbändige W.; -+* umg. scherzh. jmd. reist in der W. um­ her (jmd. reist viel und in verschiedene Gegenden); dazu -geschichtlich jAdj.; nicht präd.j; -gewandt jA dj.j sicher im Auftreten und im Umgang mit Menschen; -gewerkschaftsbund, der jo. Pl.j inter­ nationale, demokratische Organisation der Gewerk­ schaften der Welt; -ha ndel, der der internationale Handel im Weltmaßstab (2); -herrschaft, die jo. PLj Herrschaft über die ganze Welt: das Streben des Monopolkapitalismus nach W .; -historisch jAdj.; nicht präd.j weltgeschichtlich; -höchststand, der höchster Stand des Weltniveaus; -karte, die Land­ karte, die die gesamte Erdoberfläche darstellt; -klasse, die jo. Pl.j 1. höchste Qualität, die dem Weltniveau entspricht: dieses Produkt ist W. — 2. Sport die
1326 Weltkongreß — Wendekreis Sportler dieses Landes gehören zur W. (gehören zu den besten Sportlern der Welt); -kongreß, der K on ­ greß mit Teilnehmern aus vielen Landern der Welt; - krieg, der Krieg, an dem viele Länder der Welt, bes. die Großmächte, beteiligt s ind : der eräte, zweite W .; - kugel, die 1. jo. PL/ Erdkugel — 2 . Globus; -kun­ dig /Adj./ welterfahren; -läge, die jo. PL/ politische Lage in der Welt: die allgemeine W. erörtern weltlich /Adj./ nicht dem kirchlichen, geistlichen B e­ reich zugehörig, der Welt (1) zugewandt: weltliche Lieder, Schriften, Bauwerke, Freuden, Genüsse Welt/welt| -literatur, die jo. P l.j Gesamtheit der hervorragendsten literarischen Werke der N ational- literaturen aller Völker; -m acht, die Großmacht mit weltweitem Einfluß; -m ann , der /PL -männer; vorw. Sg.f v eraltend im Auftreten und im Umgang mit Menschen sehr gewandter Mann; dazu -män- nisch /Adj./; -markt, der jo. PL/ Gesamtheit der zwischenstaatlichen Beziehungen der nationalen Märkte, internationaler M arkt: das Produkt hat in kurzer Zeit den W. erobert; -maßstab, der /o. P L / 1. durch Spitzenleistungen festgelegter, für die ganze Welt geltender M aßstab — 2 . fin der Verbindung/ im W .: diese Entwicklung vollzieht sich im W. (in der ganzen Welt); -m eer , das \o. PL / zusammenhän­ gende, große Teile der Erde (1.1) bedeckende Wasser - masse; -m eister, der 1. /o. PL; Titel des Siegers in einer Weltmeisterschaft/ — 2 . Träger von 1; -m eister­ schalt, die 1. periodisch stattfindender Wettkampf, bei dem der beste Sportler, die beste Mannschaft der Welt in einer Disziplin ermittelt wird und den Welt­ meistertitel erhält: die W eltmeisterschaften im Schwimmen, Fußball — 2 , jo. Pl.j Sieg in 1: um die W. kämpfen; er hat die W. im Boxen erobert, errungen; -m eistertitel, der Titel , Weltmeister - niveau, das /o. PL/ qualitatives Maß für ein Er­ zeugnis od. Verfahren, das den neuesten wissenschaft­ lichen Erkenntnissen und den auf dem Weltmarkt an­ gebotenen Spitzenleistungen seiner Branche ent­ spricht: diese Erzeugnisse, Herstellungsverfahren erreichen, haben W .; -offen /A dj./1 .1. aufgeschlos­ sen, zugängig für die Weltöffentlichkeit: ein w elt­ offenes Land; ein weltoffener Handel 1.2 . für alles in der Welt aufgeschlossen und interessiert: er ist ein weltoffener Mensch; -Öffentlichkeit, die Menschen aller Länder, die am Weltgeschehen A nteil nehmen: etw. findet in der W. starke Beachtung; die W. ford ert...; -Organisation, die viele Länder, Organi­ sationen vieler Länder umfassende Organisation; - politik, die /o. PL/ Politik im Weltmaßstab, inter­ nationale P olitik: Fragen der W .; dazu -politisch /Adj.; nicht präd.j: weltpolitische Entscheidungen; - presse, die jo. PL / die internationale Presse; -pro- zeß, der jo. P L /: der revolutionäre W. (Prozeß der revolutionären Entwicklung der Welt vom K ap . zum Soz.); -rang, der fin der Verbindung/ von W. von weltweiter Bedeutung, Geltung, von höchstem R a ng : ein Wissenschaftler, Künstler von W .; -raum, der jo. Pl.j der gesamte Raum des Weltalls außerhalb der Erdatmosphäre: in den W. vorstoßen; den W. erschließen Weltraum! -fahrer, der Raumfahrer; -fahrt, die jo. PL/; -flug, der Raumflug; -schiff, das Raumschiff; - Station, die Raumstation Welt/welt| -reich, das in einer historischen Epoche große Teile der Welt beherrschendes, auf die Unter­ jochung vieler Länd er gegründetes Reich: das rö­ mische W.; -reise, die Reise um die Erdkugel; -re - kord, der offiziell anerkannte beste Leistung in der ganzen Welt in einer sportlichen Dis zip lin : einen W. erringen, einstellen; er hält den W. im Hundert­ meterlauf ; -religion, die Religion, die in vielen Ländern der Welt verbreitet ist; -revolution, die fo. Pl.j v era lten d der revolutionäre Weltprozeß; -ruf, der jo. P L/ Bekanntheit, Berühmtheit, Ansehen in der ganzen Welt: jmd., etw. erlangt, gewinnt W.; -rühm, der Weltruf; -schmerz, der jo. PL/ melan­ cholische, traurige Stimmung wegen als unzulänglich empfundener bestehender Verhältnisse; -Sicherheits­ rat, der Sicherheitsrat; -spitze, die jo. Pl.j 1. Welt­ höchststand — 2 . S p o r t Weltklasse (2); -spräche, die Sprache, die über den nationalen Bereich hinaus allgemein auch zur internationalen Verständigung dient; -stadt, die Großstadt mit über einer Million Einwohner, internationalem Erscheinungsbild und internationaler Bedeutung; dazu -städtisch /A dj./: weltstädtisches Fluidum; weltstädtischer Verkehr; - stand, der jo. PL/ Weltniveau; -System, das Ge­ samtheit od. Gemeinschaft von Staaten gleichen sozial-ökonomischen Typus mit gleichen Grund­ interessen und Hauptzielen: das sozialistische, ka­ pitalistische W.; -teil, der Erdteil, Kontinent; -Um­ spannend /A dj./ die gesamte Welt umfassend; -Unter­ gang , der von manchen Religionen prophezeites katastrophales Ende der Welt; -Verbesserer, der; -s, - vorw. spött. jmd., der glaubt, aus eigener Kraft und nach seinen Vorstellungen die Welt ver­ bessern zu können; -vergessen /A dj./ 1 . weit ent­ fernt vom öffentlichen Leben der Welt, einsam ge­ legen: ein weltvergessenes N est, Dorf — 2. gedank­ lich weit von der Außenwelt entfernt, in sich ver­ sunken: ein weltvergessener Träumer; w. da­ sitzen; -verloren/A dj./ weltvergessen (2); -w eit/A dj.f die ganze od. große Teile der Welt umfassend, be­ treffend: eine weltw eite Friedensbewegung; w elt­ weite Proteste; etw. ist von weltweitem Interesse; etw. ist w. (in der ganzen Welt) bekannt, wirkt sich w. aus; -Wirtschaftskrise, die die meisten der kap. Länder im gleichen Zeitraum erfassende K rise (2); -wunder, das Bau-, Kunstwerk, das als grandiose Leistung früherer Zeit die Bewunderung der ganzen Menschheit hervorgerufen hat: die Sieben W. des Altertums Wende, die; -n 1. (einschneidende) Veränderung gegenüber dem bisherigen Verla uf, bes. i n einem (ge­ sellschaftlichen) Entwicklungsprozeß, Umschwung: eine historische W. zeichnet sich ab; etw. brachte eine W .; an, vor einer großen W. (in seinem Leben) stehen; eine unvorhergesehene W. war (im Krank­ heitsverlauf) eingetreten — 2 . jo. Pl.j an der, um die W. des 19. Jahrhunderts (in der Zeit des Über­ gangs vom 18. zum 19. Jahrhundert) — 8.1. Sport Drehung des Körpers (um die Längsachse) bei einem Sprung, Schwung am Gerät, beim Ringen od. um beim Schwimmen am Ende einer Bahn (1.3 .1) um ­ zukehren: die W. trainieren 8.2 . Stelle d,er Schwimm­ bahn, an der 3.1 ausgeführt w ird : der Schwimmer führte schon an der W. Wende |kreis, der 1. nördlichste od. südlichste p a ral­ lel zum Äquator verlaufende (gedachte) Linie auf der Erdoberfläche, über der die Sonne noch im Zenit stehen kann: der nördliche, südliche W. — 2 . eng­ ster K r eis , der beim Wenden eines Fahrzeugs be­ schrieben werden kann
Wendel — wenig 1327 Wendel, die; -, -n T e ch n . schraubenförmig ge­ wundener Draht Wendeltreppe, die Treppe, deren Stufen schrauben­ förmig um eine Achse angeordnet sind wenden, wandte/wendete, hat gewandt/gewendet 1. /wendete, hat gewendet/ 1.1 . etw. auf seine an­ dere Seite drehen (2): Koteletts, Eierkuchen in der Pfanne w.; Heu w.; die Seiten eines Buches w.; bitte w. fAbk. b. w .; Vermerk als Aufforderung zum Umwenden eines Blattesj 1.2 .1 . etw. von innen nach außen w. (durch eine bestimmte Handhabung die Innenseite von etw. nach außen bringen) 1.2 .2 . ein Kleidungsstück w. (ein Kleidungsstück zertrennen un d wieder so zusammennähen, daß die Innenseite nach außen gekehrt ist) 1.3 . den Fisch, die K oteletts in Semmelmehl w. (wälzen 2.1) — 2 .1 . /wendete, hat gewendet/ etw., bes. ein Fahrzeug, in die ent­ gegengesetzte Richtung lenken: das Auto, Boot w .; etw., jmd. wendet: das Schiff, Auto, der Schwim­ mer hat gewendet (die entgegengesetzte Richtung ein­ geschlagen) ; der Wind wendet sich (dreht sich) 2.2 . etw., sich w. etw., sich in eine andere Richtung dre­ hen, in eine andere Lage bringen: den Kopf (nach rechts, zur Seite, nach jmdm., etw.) w.; er wen­ dete, wandte sich uns zu, hat sein Gesicht zur Wand gewendet, gewandt 2.3 . sich in eine be­ stimmte Richtung w. eine bestimmte Richtung ein- schlagen, in eine bestimmte Richtung gehen: sich zum Ausgang, zur Tür w .; wir müssen uns mehr nach Süden, zum Wasser hin w.; seine Schritte zum Wald w. (zum Wald gehen) — 3.1 . sich an eine Institution, an jmdn. w. einer Institution, jmd m . eine bestimmte Angelegenheit vortragen, vor­ legen, um Auskunft, R at od. Hilfe zu erhalten: sich an eine höhere Instanz w.; sich an jmdn. um Rat, Hilfe w.; an wen soll, muß ich mich w.? 3.2 . etw. wendet sich an jmdn.: das Buch wendet sich vor allem an Fachleute (ist vor allem für Fachleute be­ stimmt) —4 . /wendete sich, hat sich gewendet/ etw. wendet sich zum Guten, Besseren, Schlechten (wird gut, besser, ungünstiger); das Wetter hat sich ge­ wendet (verändert 1.2) — 5 .1 . etw. an etw., jmdn. w. etw. für etw., jmdn. aufbringen (1.2), etw. jmdm. zuteil werden lassen: Sorgfalt, Mühe, Aufmerk­ samkeit an eine Aufgabe w.; er hat viel Arbeit, Geld an das Haus gewandt, gewendet; sie wandte alles an ihre Kinder 5.2 . etw. auf etw., jmdn. w. etw. auf eine Sache, jmd n. richten (1.1 .1), lenken (4): seine Aufmerksamkeit auf den Straßenverkehr w .; er hat alle seine Gedanken auf sie gewandt, ge­ wendet — 6 . sich gegen jmdn., etw. w, jmdm., einer Sache entschieden entgegentreten (2): er w a ndte, wendete sich gegen seine Kritiker, ganz entschie­ den gegen diesen Vorwurf — 7.1. sich von jmdm. w. das Verhältnis, die Beziehung zu jmdm. abbrechen: er hat sich endgültig von ihr gewandt, gewendet 7.2 . etw. von jmdm. w. jmdn. vor etw. schützen, etw. von jmdm. abwenden (3): er hat alles Unheil von ihr gewandt, gewendet + das / Blatt, / Blättchen hat sich gewendet; s ich / drehen und w. Wende|punkt? der fPl. -e/ 1. äußerster Punkt der Krümmung einer Kurve — 2. Zeitpunkt, an dem sich etw. entscheidend verändert: an einem großen W. (seines Lebens) stehen wendig fAdj.f 1.1 . leicht und gut zu steuern (1): ein wendiges Auto, Boot 1.2 . gewandt, flink: ein wen­ diges Wiesel; w. über etw. springen — 2 . eine Situation leicht und schnell erfassend und sich ihr anpassend: ein wendiger Geschäftsmann; dafür ist er nicht w. genug Wendung, die; -, -e n 1. fzu wenden 2/ das (Sich-) wenden, Drehung in eine andere Richtung: eine scharfe, jähe, halbe W. machen; die W. des Kopfes — 2. Biegung: an der W. der Straße; die Wen­ dungen einer Treppe — 3 . einschneidende Ver­ änderung, Wende: eine glückliche, unerwartete W. trat ein; etw. nimmt eine W. zum Guten, Schlech­ ten; einem Gespräch eine überraschende W. geben (bewirken, daß ein Gespräch einen anderen Verlauf nimmt); die Angelegenheit nahm eine unvorher­ gesehene, peinliche, günstige W. — 4 . Redewen­ dung: eine stehende, feste, veraltete W. wenig //auch wenigstens/1.flndef.pron.f 1.jnur im PL; bezeichnet eine geringe Menge, Zähl von ein­ zelnen Sachen, Lebewesen/ 1.1 . fadj.; bes. im Nom . u . Akk. auch unflektiert/ nicht visl(e): w., wenige Bücher, Bedenken, Probleme, zu w., wenige Mög­ lichkeiten haben; in dieser Höhe wachsen nur noch w., wenige Pflanzen; es war ein Werk weniger Minuten, von wenigen Minuten; das trifft in den wenigsten Fällen zu; er hat es uns mit w., wenigen Worten erklärt 1.2 . jsubst.f eine geringe Zahl von Lebewesen, Sachen: wenige, die wenigsten (von uns) wissen das; (einige, nur) wenige sind früher nach Hause gegangen; es waren nicht wenige (es waren viele), die...; er sagte das in Gegenwart weniger, von wenigen — 2 . fo. PL; bezeichnet eine geringe Menge, das geringe M aß, den geringen Gradf nicht viel 2.1 . fadj.; meist unflektiertf w. Publikum, Übung, Geld, Mut, Energie, Erfahrung, Geduld haben; er hat heute w. Zeit, ißt w. Obst; das macht w., wenige, die wenigste Arbeit; w. Sport treiben; dort gibt es (sehr) w. Wald; so w., wenigen Schnee wie in diesem Winter gab es lange nicht; er hat dort w. Neues, weniges Neue(s) gesehen; fin der Verbindungj ein w .: er trinkt den Kaffee gerne mit ein w. Zucker, Kaffeesahne; dazu braucht man nur ein w. Geduld 2.2 . fsubst.; bes. im Nom. u. Akk. meist unflektiertj eine geringe Menge: w. essen, über etw. wissen, hören; jmd. verträgt nur w .; etw. kostet w .; er ist mit wenigem zufrieden; es ist nicht w. (ist viel), was er dafür bekommt; das ist das wenigste (mindeste), was ich erwartet hatte; eine Person ist zu w. (reicht nicht aus) für die viele Ar­ beit; das ist mir zu w. — I I . fAdv.f 1. fäls Gradan- gabef 1.1 . in geringem Grad, M aße, nicht sehr, nicht besonders: er hat uns nur w. geholfen; das stört mich w .; ich kenne ihn noch zu w. (noch nicht gut genug); eine w. belebte Straße; das ist w., weniger erfreulich, angenehm; er war nicht w. (war sehr) erstaunt; er ist jetzt weniger (in geringerem Grad, Maße) fleißig als früher; hier kommt es weniger (nicht so sehr) auf Quantität als (vielmehr) auf Qua­ lität an; er ist nichts weniger als (durchaus nicht, gar nicht) glücklich; je ...desto, umsoweniger: je mehr er verspricht, desto, um so weniger (in ebenso geringerem Grad) glaube ich ihm 1.2 . fvor K o mp.j nicht sehr viel: ihr Mann ist w. älter, größer als sie — 2. selten, nicht häufig, nicht oft: w. ins Theater gehen; wir sehen uns nur noch w.; diese Oper wird w. gespielt + um g. jmd. wird immer weniger (nimmt immer mehr ab); — ein / klein w .; / mehr oder weniger
1328 wenige — werden wenige /Indef.pron.; Fern, u . Pl.j $. wenig weniges /Indef.pron.; Neutr.j s. wenig Wenigkeit, die + umg. scherzh. meine W. ich, mich:erhat seine besten Freunde und meine W. eingeladen wenigstens fAdv.; / auch wenig/1.1. /mit Zahlen- angabe; weist auf eine geringste (vorgesehene) Anzahl hin/: er will w. drei Tage bleiben; jeder hat w. drei Flaschen Bier getrunken 1.2 . Iweist auf eine M in ­ destforderung hin/:du hättest w. schreiben, dich ent­ schuldigen können 1.3 . / mindert etw. Negatives od. a ls . negativ Empfundenes/: der Ausflug war eine Strapaze, (aber) w. regnete es nicht w enn jK onj.; unterordnend', leitet einen Gliedsatz ein/ 1. /konditional; kennzeichnet den Gliedsatz im Sinne einer Bedingung in bezug auf das im H aupt­ satz Gesagte/ 1.1 . /im Sinne einer hinreichenden Bedingung/ : w. er es allein nicht schafft, (dann) bekommt er Hilfe; w. heute die Sonne scheint, fahren wir ins Grüne; du schaffst es, w. du dich anstrengst; w. er sich anstrengen würde, könnte er es schaffen 1.2 . nur w. jim Sinne einer notwendi­ gen Bedingung/: nur w. du dich beeilst, schaffen wir den Zug — 2 . /leitet Hauptsätze mit der Wort­ stellung eines Gliedsatzes ein, die einen Wunsch aus- drücken; oft in Verbindung mit doch, nur/: w. er doch bald käme!; w. ich mich nur daran erinnern könnte! — 3 . /temporal; kennzeichnet den Glied­ satz im Sinne der Gleichzeitigkeit in der Gegenwart od. Zukunft/: w. die Störche ziehen, wird es Herbst; w. du wieder hier bist, werden wir deinen Erfolg feiern; immer w. er kam, brachte er Blumen m it; jedesmal w. wir uns begegnen, grüßt er freundlich; w. (sobald) ich angekommen bin, schicke ich ein Telegramm, werde ich ein Telegramm schicken — 4 . /als Glied der mehrteiligen K o nj. w. ... auch...so ...doch,w....schon...so...doch, w .... gleich ...s o . . . doch;konzessiv;w.auch, schon, gleich leiten den Gliedsatz ein, so doch den H a upt­ satz; konzessiv; gibt an, daß der im Gliedsatz ge­ nannte Sachverhalt ohne Einfluß auf den Sach­ verhalt des Hauptsatzes ist/: w. er auch mein Freund ist, so kann ich dies doch nicht entschuldigen; w. ich auch (schon, gleich) verloren habe, so hatte ich doch Freude am Spiel — 5 . /in Verbindung mit als, außer, wie/: als (2.2 , 2 .3), 2außer, 2wie (3.1) wennschon /Konj.; unterordnend; konzessiv/ geh. obwohl wenngleich /Konjunterordnend; konzessiv/ geh. obwohl Wenzel, der; -s, - Bube (2) wer /Fron.; entspricht als Mask. u. Fern, dem Neutr. was/ I. /Interr.pron.j 1. /in Fragesätzen, die nach Personen ohne Unterschied des Geschlechts fragen/ 1.1 . /leitet einen (in)direkten Fragesatz e i n /: w. ist da, das, dieser Fremde?; w. (von euch) hat das getan?; halt! Wer da? /Anruf des Postens/; wessen Buch ist das?; wem gehört diese Tasche?; wen hast du eingeladen?; w. weiß (wer kann das wissen), was noch geschieht!; er fragte mich, w. gekommen sei; ich weiß nicht, w. das ist 1.2 . /in (fragenden) Ausrufen des Erstaunens, (fer Bewunderung/: um g . na, w. sagt’s denn! — 2. /in der Verbindung/ umg. w. weiß /drückt in Verbindung mit Fragewörtern Unkenntnis, Gleichgültigkeit aus/: das Buch hat w. weiß w. (irgendwer), liegt w. weiß wo (irgendwo), gehört w. weiß wem (irgend jemandem); er kommt w. weiß wann (irgendwann); er hält sich für w. weiß wie (für sehr) klug; er hat w. weiß wieviele (eine unbekannte größere Menge) Sachen eingekauft — II. {Bel. p r o n .; bezeichnet verallgemeinernd eine od. mehrere beliebige Personen; außer nach Imp . nur am Anfang von Satzgefügen/: w. das behauptet, (der) lügt; rette sich, w. kann; mit wem ich einmal zu­ sammen war, wen ich einmal gesehen habe, dessen Gesicht vergesse ich nicht wieder; /in der Ver­ bindung w. (immer) auch, w. auch (immer) einem Relativsatz konzessiven Charakter gebend/: w. (im­ mer) auch, w. auch (immer) kommt (jeder, der kommt), (er) ist uns willkommen — III. /Indef. pron.; o. Gen.; steht nie am Satzanfang/ umg. jemand: da ist w. an der Tür; suchen Sie wen?; er wollte w. (jemand Besonderes) sein Werbe| -fernsehen, das Werbung (1) im Rahmen des Fernsehprogramms; -film , der kurzer Film , in dem m eist für eine Ware geworben wird werben (er wirbt), warb, hat geworben 1. für etw. w. etw., bes. eine Ware, Dienstleistung, anbieten und seine Vorzüge lobend hervorheben, um Käufer, Interessenten dafür zu gewinnen: für eine Zeit­ schrift, ein neues Waschmittel w ,; für ein Theater­ stück w. — 2 . jmdn. w, jmdn. für eine Sache, für jmd n., für sich zu gewinnen suchen: neue Leser, Abonnenten, Kunden, Mitglieder w. — 3.1. um etw. w. sich bemühen, etw. zu erhalten: um jmds. Gunst, Liebe, Freundschaft w. 3 .2 . um eine Frau w. die Liebe, Gunst, Zuneigung einer Frau zu er­ ringen suchen: er hat lange, vergeblich um sie ge­ worben; zu 1,2,3.2 Werber, der; s, - Werbe/werbe| -schrift, die Druckerzeugnis, das für etw., bes.'eine Ware, wirbt; -Slogan, der Werbe­ spruch; -spot, der kurze Filmszene, die für etw., bes. eine Ware, wirbt; -Spruch, der einprägsame W ort­ gruppe, die für etw., bes. eine Ware, wirbt; -tex t, der meist kurzer, einprägsamer Text auf Plakaten, in Zeitungsanzeigen, im Werbefernsehen, der für etw., bes. eine Ware, wirbt; -trommel, die + umg. für etw. die W. rühren (für etw. mit großem Aufwand, kräftig werben 1); -wirksam /A dj.f von großer wer­ bender (1, 2) Wirkung: ein werbewirksames Plakat Werbung, die; -, - e n 1. jo. PI ./ bewußte, zielgerich­ tete Beeinflussung von Menschen, um ihr Interesse für bestimmte Waren, Dienstleistungen zu gewinnen /dient in der kap. Wirtschaft zur Absatzsteigerung durch Manipulierung von Käufern/: eine ge­ schickte, ansprechende, raffinierte W .; die W. für eine Ware, einen neuen Film — 2. jo. PI./ das Werben (2): die W. neuer Abonnenten, Mitglieder — 3.1 . Bemühung um die Gunst einer Person, bes. die Liebe einer Frau: die W. um seine Freundschaft; sie gab seinen stürmischen Werbungen nach 3.2 . v era lten d Heiratsantrag: eine W. annehmen, ausschlagen Werde|, auch Werdejgang, der jmds., einer Sache W. Verlauf, Ablauf der Entwicklung von jmdm ., etw., der Entstehung von etw.: der W. eines Künst­ lers, Facharbeiters; der W. der modernen Psycho­ logie, eines Romans werden, auch werden (er wird), wurde/ v era lten d ward, ist geworden 1. /bezeichnet eine Zustands­ änderung/ 1.1 . in einen bestimmten Zustand (all­ mählich) übergehen, kommen, eine bestimmte Eigen ­ schaft bekommen: alt, müde, blaß, krank, wütend w.; der Junge wird zehn Jahre alt, wird wie sein
werfen 1329 Vater; jmdm. untreu, lästig w.; sein Haar ist weiß, die Milch ist sauer geworden; wie wird das W etter?; das muß anders w. 1; der Abschied wurde {fiel) ihm schwer; es wird kalt, warm; es wird jetzt früh hell; es wird Nacht, Frühling 1.2 . jmdm. wird (es) schlecht (jmd. beginnt sich schlecht zu fühlen) 1.8 . jmd., etw. wird jmd., etw., zu jmdm., etw. jmd., etw. nimmt die A rt, Beschaffenheit, Eigen­ schaften von jmdm., etw. am sie wurden Freunde, Nachbarn; er ist Vater geworden; sie wurde seine Frau; er ist ein anderer geworden {hat sich charak­ terlich geändert); er will Lehrer w. {den Beruf des Lehrers ergreifen); was w illst du w. {welchen B eruf willst du ergreifen)?; etw. wird Mode, soll eine Überraschung, ein Erfolg w .; das Laub wird H u ­ mus; sein Traum wurde Wirklichkeit; er wurde zum Dieb; etw. wird zu Stein, Eis; eine Vermutung wird zur Gewißheit; etw. wird jmdm. zu etw.: etw. wird jmdm. zur Gewohnheit, zum Verhängnis; aus jmdm., etw. wird etw., jmd.; aus Freundschaft wird Liebe — 2 . / bezeichnet einen Entwicklungs­ prozeß/ 2.1 . entstehen, sich entwickeln: umg. was nicht ist, kann noch w.1; fvorw. im Part. Präs. u. als subst. I nf.j eine werdende Mutter {schwangere Frau); ein werdender {angehender) Schriftsteller; das Werden neuer sozialer Systeme; etw. ist im Werden (begriffen) 2.2 . u m g . etw., jmd. wird etw., jmd. kommt gut voran, entwickelt sich gut: das Haus wird allmählich; der Junge kann noch w.; es wird schon (alles wieder) w.; landsch. er wird wieder w. {gesund werden) 2.3 . umg. /weist in Frage­ sätzen auf Zukünftiges/ geschehen (2.1): was soll jetzt (mit ihm, damit) w.?; was wird, wenn er nicht kommt?; na, wird’s bald? /ungeduldige, ener­ gische Aufforderung, etw. Bestimmtes sofort zu tun/ — 3.1 . /w. + Inf.; dient zur Bildung des Fut. 1/ 3.1 .1 . /bezeichnet ein {vermutetes) zukünftiges Ge­ schehen/: wir w. morgen ins Theater gehen; es wird (wohl) gleich regnen; /als Befehl/ du wirst das Buch morgen zurückgeben!; /als Drohung/ um g . dem werd ich’s heimzahlen!; /als Zuspruch, Bitte/ wer wird denn gleich weinen {nun weine doch nicht)! 3 .1 .2 . /bezeichnet ein vermutetes gegenwärtiges Ge­ schehen/ : er wird im Wohnzimmer, er wirdkrank sein 3.2 . /w. + Part. Prät. -f- haben, sein; dient zur Bildung des Fut. II / 3 .2 .1 . /bezeichnet ein {ver­ mutetes) als abgeschlossen vorgestelltes zukünftiges Geschehen/: morgen werde ich die Arbeit ab ­ geschlossen, das Buch ausgelesen haben 3.2 .2 . /be­ zeichnet ein vermutetes abgeschlossenes vergangenes od. gegenwärtiges Geschehen/: er wird (gestern) krank gewesen sein, sich (wohl) verlaufen haben — 4. /w. + Part. Prät.j 4.1 . /dient zur Bildung des Pass.; bei vorangehendem Part. Prät. steht worden statt geworden/: er soll ausgezeichnet w., wird, wurde ausgezeichnet, ist ausgezeichnet worden; es wird ihm, ihm wird geholfen (w.) 4.2 . /drückt eine energische Aufforderung aus/: jetzt wird aber ge­ schlafen, gegessen! — 5 . /würde + Inf.; drückt den Konj. aus/: er würde sich freuen, wenn wir kämen; was würdest du dazu sagen? + etw. wird nichts {gelingt nicht, kommt nicht z u ­ stande) ; aus etw. wird nichts {etw. kommt nicht zu­ stande); aus jmdm. wird etwas {jmd. wird es zu etw. bringen) werfen (er wirft), warf, hat geworfen 1.1 .1 . etw. w. einem in der H and gehaltenen Gegenstand mit einer {kräftigen) Bewegung des A rm s einen Schwung geben, so daß er durch die Luft irgendwohin fliegt: einen Ball, Stock, Stein (ins Wasser, in die Höhe, gegen eine Wand, nach jmdm., weit) w.; Sport er hat (den Speer, Diskus) 65 Meter weit geworfen1; P a ­ pier auf die Straße, ins Feuer w.; jmdm. etw. an den Kopf, ins Gesicht, vor die Füße w .; etw. auf den Boden w .; mit etw. w .: mit einem Stein (nach jmdm.) w. 1 .1 .2 . etw., jmdn. durch eine kräftige Bewegung irgendwohin gelangen lassen: der Sturm warf das Schiff gegen ein Biff; jmdn. auf den, zu Boden w .; bei dem Zusammenstoß wurde er aus dem W agen geworfen; das Pferd warf den Beiter aus dem Sattel {warf den Reiter ab); 0> Truppen an die Front w. {sehr schnell an die Front befördern); jmdn. aus dem Haus, Zimmer w. {jmdn. scharf auffordern, das Haus, Zimmer zu ver­ lassen, jmdn. für immer fortschicken); jmdn. ins Ge­ fängnis w. {inhaftieren); Dias an die Wand w. (proji­ zieren); eine Frage, einen Einwand in die Dis­ kussion, Debatte w. (einwerfen); er warf einen Blick (blickte flüchtig) auf jmdn., etw ., in, hinter etw. 1 .2 . etw. durch 1.1 .1 verursachen, erzielen: jmdm. ein Loch in den Kopf w.; Ballspiele ein Tor w.*1; er hat sechs Augen geworfen (durch Würfeln erhalten) — 2 .1 . sich irgendwohin w. sich m it Schwung irgendwohin fallen lassen, in eine bestimmte Stellung bringen: sich auf die Erde, auf das Bett, ins Gras, gegen die Tür, (vor jmdm.) auf die Knie w .; sich auf einen Stuhl, in einen Sessel w .; sich jmdm. (weinend) an die Brust, den Hals, in die Arme w. (jmdn. heftig umarmen); sich auf jmdn. w. (sich auf jmdn. stürzen 3,2; jmdn. stürmisch an- greifen) 2.2 . einen Körperteil, den Körper mit Schwung, m it einem Ruck in eine bestimmte Rich­ tung bewegen: den Kopf in den Nacken w ,; die Arme in die Luft, Höhe w .; im Schlaf den Körper hin und her w .; die Tänzerinnen warfen die Beine (hoben und senkten die Beine mit Schwung) — 3 . etw. über, um etw. w. etw.,Res. ein Kleidungsstück, schnell, m it Schwung lose umy über etw. legen: sich einen Schal um den Hals, ein Tuch über den Kopf w.; sich, jmdm. eine Decke um die Schultern w ,; sich einen Bucksack über den Bücken w. — 4. umg. 4.1 . sich in etw. w. etw. (schnell) anziehen (1.1): sich in seinen besten Anzug, sich in Gala w. 4 .2 . sich auf etw. w. sich von nun an auf etw. legen (3): er h at sich aufs Briefmarkensammeln, auf die Musik geworfen — 5. umg. mit etw. um sich w. etw. allzu reichlich verwenden, gebrauchen: m it Fremdwörtern, Bedensarten um sich w .; mit dem Geld um sich w. (Geld verschwenderisch ausgeben) — 6. jmd., ein Gebäude wirft (erzeugt) einen (langen) Schatten; der Stoff, die Hose wirft (bildet) Falten — 7. /von bestimmten Säugetieren/ J unge w. Junge be- bären: die Katze hat fünf Junge geworfen; die Sau muß bald w. — 8. das Holz wirft sich ver­ zieht (2) sich, verwirft (2) sich: die Türen, Platten, Bahmen haben sieh geworfen + ein/ Augeaufjmdn., etw. w.; ausder/ Bahn geworfen werden; einen / Blick hinter die K u­ lissen w .; etw. über /* Bord w.; sich für jmdn. in die / Bresche w.; sich in die ^ Brust w .; die J* Flinte ins Korn w .; jmdm. etw. vor die ^ Füße w.; das /* Geld aus dem Fenster w.; sich jmdm. an den/ Hals w.;das/ Handtuch w.;etw. über den / Haufen w.; jmdm. (einen) / Knüppel zwi-
1330 Werft — wert sehen die Beine w.;jmdm. etw. an den / Kopf w.; Perlen vor die Säue w.; jmdm. etw. in den / Rachen w.; sich in / Schale w.; jmdn. auf die ^ Straße w.; alles in einen / Topf w.; etw. in die Waagschale w. Werft, die; -e n Betrieb zum Bauen und Repa­ rieren von Wasserfahrzeugen, auch Flugzeugen Werg, das; -(e)s, jo. PL/ kurze Fasern aus Flachs, Hanf, die bes. zum Abdichten von Rohrleitungen verwendet werden Werk, das; -(e)s, -e 1.1. /o. Pl.f der Bewältigung einer (großen) Aufgabe dienende Tätigkeit, Arbeit: ein W. beginnen, weiterführen; sich (mit Eifer) ans W. begeben, machen; jmd. geht (fröhlich, so ­ fort) ans W. — 2 . /nur mit Attr.j ein gutes W. (eine gute Tat) tun; das war ein verdienstvolles W. — 3.1 . Ergebnis einer Tätigkeit, A rbeit: die Neubauten sind das W. ihrer Hände; diese Zerstörung, Intrige ist sein W. 3 .2 . Erzeugnis künstlerischen, wissen­ schaftlichen Schaffens, das Geschaffene, H ervor - gebrachte: ein unvollendetes, neues, einschlägiges W.; dichterische Werke; die großen Werke der Weltliteratur; Goethes Werke; die Werke Mozarts; ein W. abfassen, veröffentlichen, aufführen; das W. (Buch) hat 700 Seiten 3.3 . jo. Pl.j Gesamtheit der Werke (3.2) bes. eines Künstlers: das dramati­ sche, dichterische W. Schillers; das W. Mozarts — H. größerer Betrieb od. T eil eines größeren Betriebes, in dem materielle Güter, Produkte hergestellt werden: ein W. des Schwermaschinenbaus; ein W. er­ richten, in Betrieb nehmen, stillegen; er arbeitet im W. II des Kombinats — H l. Triebwerk (1.2): das W. einer Uhr; das W. aufziehen, reparieren + jmd. ist am W. (jmd. ist tätig); jmd. geht in be­ stimmter W eise zu Werke (beginnt, tut etw. in be­ stimmter Weise) Werk/werk| -bank, die jPl. -bänke/ größerer, stabi­ ler, tischartiger Einrichtungsgegenstand mit Fächern, Schraubstock o. ä . für Werkstätten, Betriebe, an dem bes. handwerkliche Arbeiten verrichtet werden; - d irektor, der Betriebsdirektor; -eigen lA dj.f dem Betrieb gehörend: werkeigene Kindergärten, Er­ holungsheime, W ohnungen werkeln jsw. Yb.; hat/ 1. landseh., bes. süddt. österr. werken — 2. spött. sich zum Zeitvertreib m it einer Arbeit beschäftigen, herumwirtschaften: sonntags werkelt er gern ein wenig in seinem Vor­ garten werken /sw. Vb.; hat/ körperlich, handwerklich ar­ beiten (1.1), tätig (1) sein: im Haus, Garten, in der Küche w.; er werkt von früh bis spät (auf dem Acker, im Stall) Werken, das; -s, jo. PL/ Unterrichtsfach an den all­ gemeinbildenden Schulen zu r Vermittlung von Kenntnissen im Umgang mit den gebräuchlichsten Werkzeugen und einfachen Maschinen: das Fach W. Werk/werk| -essen , das Betriebsessen; -gerecht fAdj.l den Eigenheiten, Besonderheiten eines (K u n st ­ werks, den Intentionen seines Verfassers gerecht werdend, entsprechend: ein Drama w. inszenieren; - getreu /A dj./ bei der Interpretation (1.2) der künst­ lerischen Vorlage genau folgend: ein e werkge­ treue Aufführung; ein Musikstück w. spielen, wiedergeben; -halle, die Halle, die als Pro­ duktionsstätte dient; -kollektiv , das Gesamtheit der Werktätigen eines soz. Betriebes; -küche, die Betriebsküche; -küchenessen, das Betriebsessen; - leiter, der Betriebsleiter; -leitung , die Betriebs­ leitung; -m eister, der /noch BRD / Leiter einer Werk­ statt od. Abteilung eines Betriebes; -schütz, der Betriebsschutz; -statt, die; -, -Stätten 1. Arbeite- raum bes. eines Handwerksbetriebes, in dem meist alle zur gewerblichen Herstellung od. Reparatur einer Ware notwendigen Arbeitsgänge durchgeführt wer­ den: die W. eines Tischlers, einer Autolackiererei — 2. jo. Pl.j dem Austausch von Erfahrungen, Ideen dienendes Treffen bes. von Künstlern; -Stätte, die Werkstatt; -stattgespräch, das /vorw. Pl.f im Rah­ men einer Werkstatt (2) geführtes Gespräch; -Stoff, der aus Rohstoffen gewonnenes M aterial, das zur Herstellung von Halbfabrikaten, Fertigerzeugnissen dient: metallische, synthetische Werkstoffe; -stück, das /PL -e/ bereits bearbeiteter Arbeitsgegenstand, der noch weiterverarbeitet werden muß; -tag, der Tag, an dem allgemein gearbeitet wird; -tags /Adv./ an Werktagen: dieser Zug verkehrt nur w.; -tätig fA dj.f als Werktätiger lebend, arbeitend: das werk­ tätige Volk; die werktätigen Frauen, Massen, Menschen; -tätige,der u. die; -n, -n jmd., der seinen Lebensunterhalt selbst durch gesellschaftlich no t­ wendige Arbeit erwirbt und keine Ausbeutung (1) be­ treibt (und in einem Arbeitsrechtsverhältnis steht): die sozialistischen, fortschrittlichen W erktätigen; die Interessen, Bedürfnisse, ein Staat der W erk­ tätigen; -tor, das Tor an der Einfahrt eines Be­ triebes; -treu /A d j./ werkgetreu; -unterricht, der Werken; -zeug, das jPl. -e/ 1.1. Arbeitsmittel, mit dem manuell od. maschinell auf den Arbeitsgegen­ stand eingewirkt wird 1.2 . jo. Pl.f Gesamtheit der verschiedenen Hilfsmittel für'jeweils eine bestimmte handwerkliche Tätigkeit: das W. des Klempners, Tischlers; das W. liegt in der Kiste — 2 . jmd., der von einem anderen als M ittel zur Erreichung be­ stimmter Absichten benutzt wird: jmdn. als W. miß­ brauchen, zum willenlosen, blinden W. machen; -zeugmaschine, die Techn. Maschine, mit der Werkstücke bearbeitet werden Wermut, der; -(e)s, jo. Pl.j 1. gelbblühender Korb­ blütler, dessen ätherische Öle als A rznei und Gewürz verwendet werden — 2 . Wermutwein: er trank ein Glas W. Wermuts|tropfen, der g eh . etw., das einen an­ genehmen Zustand, die Freude trübt: seine Erkältung war der einzige W. auf dieser Reise Wermut) -tee, der Tee aus den getrockneten Pflan­ zenteilen des Wermuts; -w ein, der alkoholreiches Getränk aus rotem od. weißem Südwein, dem ein bitterer Extrakt des Wermuts zugesetzt ist wert /Adj./ 1 .1 . etw. ist etwas w. etw. hat einen bestimmten materiellen, meist in Geld ausgedrückten Wert, hat einen bestimmten (Kaufpreis: die alte Uhr ist viel, wenig, nichts w.; das Fahrrad ist 200 Mark w .; der Schmuck ist das, sein Geld nicht w. 1 .2 . etw., jmd. ist etwas w. etw. hat einen be­ stimmten Gebrauchswert, jmd. hat einen bestimmten ideellen, moralischen Wert: dein Plan, R at, dieser Apparat ist viel, nichts w. (ist gut, nicht zu ge­ brauchen, verwenden); jmd. ist nichts w. (jmd. hat kaum sittlich positive Eigenschaften) 1.3 . etw., jmd. ist jmdm. etwas w. etw., jmd. ist jmdm. wichtig, be­ deutsam, ideell wertvoll: seine Hilfe war mir viel, wenig, nichts w.; das, er ist mir lieb und w. (ge­ worden) 1.4 . etw., jmd. ist (jmdm.) etw. w. etw., jmd. verdient (2.1) etw .: das war (mir) das Opfer,
Wert — Wesen 1331 den Preis, die Reise w .; das ist die Sache nicht w .; das wäre einen Versuch w.; er ist es w., nicht w., daß man ihn beachtet; die Gedichte sind (es) w., gedruckt zu werden; etw. ist eine(r) Sache w.: sein Entschluß ist alle(r) Achtung w.; etw. ist alle(r) Ehren w.; etw. ist der, die Mühe w. (etw. lohnt die Muhe); das ist nicht der Erwähnung w.; jmdn., etw. einer Sache für w. (berechtigt, geeignet) erachten; jmd. ist einer Sache, jmds. w.: er ist des Vertrauens, ihrer (Liebe) nicht w. — 2. /nur attr.l geschätzt und verehrt (1.1 .1): /in Anreden in Briefen, Reden/ werter Herr A !; werte K olle­ gen!; papierdt. Ihr wertes Schreiben vom ... haben wir erhalten; veraltend, noch spött. wie ist der werte, Ihr werter Name?; wie geht es Ihrer werten Gattin? -j- etw. ist einen / Dreck, keinen Dreier w.; etw., jmd. ist / Gold(es) w.; etw. ist keinen / Groschen, (roten) Heller, Pfennig, keinen, nicht einen / Pfifferling, nicht der / Rede w.; jmd. ist keinen / Schuß Pulver w. Wert, der; -(e)s, -e 1. jo. PL /1.1. meist in Geld aus­ gedrücktes Äquivalent eine'S Gegenstandes, einer Dienstleistung, Preis, den man zahlen muß, um eine Ware zu erwerben, eine Dienstleistung zu erhalten: ein Ring v on großem, hohem, geringem W .; den W. eines Gegenstandes schätzen, angeben; etw. über, unter dem, seinem W. verkaufen; eine Ware ist im W. gestiegen, gefallen, hat an W. verloren; das Land hat Waren im Werte vo n 400 Millionen Mark importiert 1.2. Polit. ök. in einer Ware ver­ gegenständlichte, allgemeine menschliche, abstrakte, zur Herstellung einer Ware gesellschaftlich n o t­ wendige Arbeit — 2 . /o. PI ./ aus der Beschaffenheit, den Eigenschaften einer Sache, eines Menschen sich ergebende(r Grad der) Bedeutung, Wichtigkeit in einem bestimmten Zusammenhang, meist gemessen a n einem gesellschaftlich entwickelten M a ß s ta b : der künstlerische W. des Romans (war unerheb­ lich); der technische W. einer Erfindung; der moralische, ideelle W. einer Sache, Tat; den wahren W. eines Menschen erkennen; den W. der Freundschaft zu schätzen wissen; sich seines Wertes bewußt sein; etw hat wenig, viel W. für etw., jmdn. (etw. ist für Hw., jmdn. wenig, sehr wichtig); etw. ist ohne W. für etw., jmdn.; das hat nur persönlichen W. für mich (ist nur für mich wichtig); einer Sache großen, keinen W. beilegen, beimessen (etw. für sehr wichtig, nicht wichtig hal­ ten) — 8. /nur im PL/ 8.1 . Dinge, Gegenstände von großem materiellem Wert, Sachwerte: große ma ­ terielle Werte erhalten, vernichten; (bleibende, dauernde) Werte schaffen 3.2 . Dinge, Eigenschaf­ ten, Normen, die Wert (2) repräsentieren: geistige Werte; die ethischen Werte eines Menschen; die kulturellen Werte eines Volkes — 4 . in Zahlen aus­ gedrücktes (mathematisches, physikalisches) Ergeb­ nis einer Messung, Untersuchung, Meßwert: m eteo­ rologische, mathematische, technische W erte; die mittleren Werte des W asserstandes; die extremen Werte der Temperaturen im Sommer und Winter; einen W. (an einer Skala) ablesen; die Werte be­ rechnen, vergleichen — 5 . Briefmarke mit einem bestimmten aufgedruckten Preis: eine Briefmarken - serie mit Werten von fünf bis siebzig Pfennig + W. auf etw. legen (etw. für besonders wichtig halten) Wert/wert] -arbeit, die \o. PI ./ Arbeit, die einen besonders hohen Gebrauchswert schafft; -bestä ndig IAdj.; nicht adv./ seinen materiellen, finanziellen Wert (relativ lange) konstant haltend: eine wert­ beständige Währung werten, wertete, hat gewertet 1.1 . etw. w. den Wert (2) von etw. bestimmen, beurteilen: eine Tat, ein Verhalten positiv, hoch, kritisch, moralisch w .; etw. höher w. als etw. anderes; das Gesamtwerk eines Dichters w.; etw. als etw. w .: etw. als gute Leistung, als Ausdruck des Mitgefühls w. (be­ trachten, einschätzen) 1.2 . S p o r t Punkte für eine sportliche Leistung geben: die Punktrichter haben sehr unterschiedlich gewertet; einen Sprung, eine Kür zu hoch, niedrig w. (für einen Sprung, eine Kür zu viel, wenig Punkte geben) Wert/wert| -erhaltung, die fach sp r. Erhaltung od. Erhöhung des Gebauchswertes bes. von Gebäuden und Maschinen durch Reparaturen, Pflegearbeiten; - gegenständ, der Gegenstand von großem materiellem, finanziellem Wert, Sachwert; -gemindert /Adj./ im Gebrauchswert gemindert: wertgeminderte Ware; - halten fVb./ etw., jmdn. sehr schätzen: ein Ge­ schenk, jmds. Andenken, seinen Freund w. Wertigkeit, die; -, -en 1. /o. Pl.j Wert (2): etw. ist von starker, geringer, gesellschaftlicher W.; etw. auf seine W. prüfen — 2. Chem. Valenz (1) wert/Wert| -los /A dj.; von Sachen/ ohne, von sehr geringem Wert (1.1, 2): wertlose Schmucksachen, Banknoten; der Roman ist künstlerisch w .; -maß­ stab, der Maßstab, Kriterium, m it dessen Hilfe der Wert (1.1 ,2) einer Sache bestimmtwird; -messer, der; - s, - Wertmaßstab; -minderung, die Minderung des Gebrauchswertes einer Ware od. Dienstleistung; - Objekt, das etw. von großem materiellem, finanziellem Wert; -papier, das /vorw. PI ./ Urkunde, die ein bestimmtes Vermögen (II) verbrieft, das an den Besitz der Urkunde selbst gebunden ist; -Sache, die /vorw. Pl.j Wertgegenstand, bes. Schmuck: seine Wertsachen in einem Safe deponieren; -Schätzung, die /vorw. mit A dj./ (große) Achtung, Anerkennung: jmdm., einer Sache außerordentliche W. en t­ gegenbringen; jmd., etw. genießt eine große, be­ sondere W .; seine (hohe) W. für jmdn., etw. zum Ausdruck bringen; -stück, das /PI. -e/ Wertgegen­ stand Wertung, die; -, -en /zu werten/; zu 1.2: eine hohe, zu niedrige W. Wert/wert| -urteil, das Urteil über den Wert (2) einer Person, Sache: künstlerische, ethische, mora­ lische Werturteile; ein (negatives) W. aussprechen, bestätigen; -voll /Adj.; nicht adv./ 1.1. von großem materiellem Wert: ein wertvoller Ring, Pelz 1.2 . von hohem Wert (2), sehr nützlich (1): wertvolle Er­ fahrungen sammeln; jmdm. wertvolle Ratschläge geben; seine Hilfe, Mitarbeit ist uns sehr w.; -Vor­ stellung, die /vorw. PI ./ Vorstellung, Auffassung von den ideellen Werten (3.2): die so zialisti­ schen Wertvorstellungen; die W ertvorstellungen einer Epoche, einer Gesellschaft, Gruppe, eines Menschen Wesen, das; -s, - 1 . /o. PI ./ entscheidende, bestim­ mende, relativ stabile, invariante Eigenschaften, Eigenart einer Sache, eines Vorgangs, d ie, a u s ­ gehend von der Erscheinung, im Erkenntnisprozeß gefunden wird: das wahre, widerspruchsvolle W. einer Sache; W. und Erscheinung; das W. einer 85 Wörterbuch
1332 - wesen — westlich Sache erkennen, erforschen, beurteilen; etw. liegt im W. einer Sache — 2 . fo. Pl.f 2.1 . psychisch- emotionale, temperamentsmäßige, charakterliche Eigenart eines Menschen: jmds. W. verstehen; sein ganzes W. ist mir fremd; das gehört zu seinem W., entspricht nicht seinem W .; er ist im Grunde seines Wesens schüchtern; sein (ganzes) W. (seine ganze Persönlichkeit, er) empört sich dagegen, ist ver­ ändert; jmdm. sein (innerstes) W. (sein Innerstes) offenbaren, enthüllen 2.2 . fnur mit Adj.f Art und Weise, m e sich jmd. auf Grund von 2.1 verhält, a ufseine Umwelt wirkt, Verhalten: er hat ein freund­ liches, lebhaftes W .; jmd. zeigt ein liebenswürdiges W., trägt ein würdiges, munteres W. zur Schau — 3. /mit best. Adj.f 3.1 . lebender Organismus: er sah im Wasser winzige, kleine W .; ein menschliches W. (ein Mensch 1.1); der Mensch ist ein soziales, geselliges W. 3 .2 . Her- od. menschenähnliches Ge­ schöpf der abergläubischen od. dichterischen Phan ­ tasie: er glaubt an überirdische, höhere W . 3 .3 . Mensch (1.2): sie ist ein liebes, gütiges, sanftes, hilfloses W .; ein weibliches, männliches W. + viel, kein W., Wesens von, um etw., jmdn. macheh (einer Sache, jmdm. viel, wenig Bedeutung beimessen und daher viel, keine Umstände um etw., jmdn. machen) - wesen jo. PI .; in Verbindung mit Subst.; bezeichnet die Gesamtheit der Einrichtungen od. Vorgänge, die zu etw. gehören/: / z. B . Bauwesen, Gesund­ heitswesen, Transportwesen wegenhaft /Adj.f das Wesen (1, 2) einer Person, Sache betreffend: das gehört w. zu ihm, ist das Wesenhafte dieser Vorgänge wesenlos jAdj.l 1. ohne Gestalt, Kontur: wesenlose Schatten — 2 . inhaltslos, leer, unbedeutend: etw. als w. empfinden Wesens/wesens] -art, die Wesen (2): jmd. ist v on ruhiger, schüchterner W .; etw. entspricht nicht jmds. W ., ist jmds. W. fremd; -eigen IAdj.f zum Wesen einer Sache, Person gehörend: Wesens - eigene Triebkräfte eines Prozesses; etw. ist jmdm., einer Sache w .; - fremd /Adj.f nicht wesenseigen: diese Bauten wirken in dem Stadtbild w .; etw. ist jmdm., einer Sache w.; -m erkmal, das Bestandteil, Merkmal des Wesens (1, 2): die Wesensmerkmale der sozialistischen Kultur, Gesellschaft; -unter­ schied, der Unterschied im Wesen einer Person, Sache zu einer anderen: zwischen den beiden Ge­ schwistern, Problemen besteht ein W .; -verwandt IAdj.f in der Wesensart verwandt, ähnlich: die bei­ den Künstler sind w .; -zug , der (charakteristischer) Besta ndteil, M erk m al, bestimmende, entscheidende Eigenschaft (des Wesens) einer Sache, Perso n: die Wesenszüge der sozialistischen Gesellschaft; er ent­ deckte einen unschönen, neuen W . an ihm wesentlich \A dj.f 1. von entscheidender Bedeutung, grundlegend, wichtig, zum Wesen (1) gehörend: die wesentlichen Merkmale, Bestandteile einer Sache; es ist keine wesentliche Änderung, Besserung des Wetters, seiner Situation zu erwarten; etw. ganz w. (grundlegend 2) verändern, verbessern; ihm fehlt der Blick für das Wesentliche; das ist im wesent­ lichen (was das Wesen 1 betrifft, im wichtigsten Teil der Sache) dasselbe; diese Bauten stammen im wesentlichen (zum größten Teil) aus dem Mittel- alter — 2 . /als Partikel; dient vor Verben od. dem Komp , als Gradangabef’ der Sportler hat sich w. (sehr) verbessert; sein Bruder ist w. (viel) älter weshalb, weshalb /Adv .; leitet einen (in)direkten Fragesatz ein/ aus welchem Grund?, warum?: w. hast du das getan?; sage mir bitte, w. du das ge­ tan hast Wespe, die; -n in zahlreichen Arten vorkommendes fliegendes, stechendes, schwarz- od. braungelbes Insekt: mich hat eine W. gestochen Wespen] -nest, das meist wabenförmiges, aus einer papierähnlichen M a sse bestehendes Gebilde, in dem die Wespen ihre B rut aufziehen: ein W. ausräuchern; + in ein W. stechen (eine heikle, üble Angelegen­ heit berühren, aufdecken und dadurch viel Aufregung hervorrufen und sich Unannehmlichkeiten zuziehen); - stich, der: ein schmerzender W .; - taille, die oft scherzh . sehr schlanke Taille: das Mädchen hat eine W. wessen /Gen. Sg. von wer, was/ s. wer, was West, der; -(e)s, -e 1. fo. Art., o. PI.; indekl.; vorw. mit Präp. u. o. Attr.; Abk. W/ Seemannsspr. Meteor. Westen (1): das Schiff nahm Kurs auf W.; der Wind drehte (sich) nach W. — 2. fvorw. Sg.f Seemannsspr. Meteor. Westwind: der W. er­ reichte Orkanstärke — 3 . /in der Verbindung! / Ost und W. west]deutsch fA dj.f 1. den westlichen Teil Deutsch­ lands bis 1945, den westlichen Teil der BRD be­ treffend, in ihm gelegen — 2 . die BRD betreffend Weste, die; -, -n ärmelloses, über einem Oberhemd, einer Bluse getragenes, m eist bis zu r Taille reichendes Kleidungsstück + u m g . keine, eine reine, saubere, weiße W. haben (schuldig, ohne Schuld sein); salopp spött. jmdm. etw. unter die W. jubeln (jmdm. etw. zuschieben, was er nicht haben, nicht tun möchte) Westen, der; -s, fo. Pl.f 1. fvorw. o. Art., mit Präp. u. o. Attr.; Abk. W/ Himmelsrichtung in der Mitte zwischen Süden und Norden auf derjenigen Seite, wo die Sonne untergeht: die Sonne geht im W. unter; der Wind kommt aus (dem), von W. — 2. /mit best. A rt./ Gebiet, das westlich von etw. gelegen ist: im W. Europas ist das Klima milder als im Osten; der W. des Landes ist gebirgig; der W. (der west­ liche 2.1 Teil) Londons — 3 . /aus ursprünglich geo­ graphischer Sicht geprägte Bez. für die kap. Länder/ : die politische Haltung des W estens in Fragen der Abrüstung Westen zu Weste| -tasche, die Tasche in der Weste: etw. in die W. stecken; + umg. etw. wie seine (eigene) W. (ganz genau) kennen; -taschenformat, das: eine Kamera im W. (in einem kleinen, hand­ lichen Format) « Western, der; -/ -s, - (Abenteuerfilm, der im west­ lichen Teil der USA in der Zeit der Besiedlung im 19. Jh. spielt West| -fernsehen, das /DDR umg.; Bez. für in der BRD ausgestrahlte Fernsehsendungenf; -flanke, die M eteor, westliche (2.1) Seite: die W. eines Hoch­ druckgebietes; -geld, das (o. Pl.f DDR umg./ Bez. für die Währung derBRD/;-h ang9der westlicher (2.1) Abhang; -küste, die westliche 2.1 Küste eines Landes westlich jAdj.; nicht präd.f 1. fnur attr./ 1.1. nach Westen (1): das Schiff hat westlichen Kurs 1.2 . aus Westen (1): westliche Winde; der Wind kommt aus westlicher Richtung — 2 .1 . im Westen (1) gelegen: die westlichen Gebiete; der Fluß liegt weiter w.;
Westmark — wettern 1333 das westliche Seeufer; auf dem 20. Längengrad westlicher Länge fAbk. w. od. westl. L ./; das west­ liche (der im Westen 1 gelegene Teil vom) Erzgebirge; der Ort liegt (20 Kilometer) w. von Leipzig 2.2 . fpräp. .mit Gen.f westwärts von etw.: w. des Waldes liegt ein See — 3 . (die) kap. Länder be­ treffend, von (den) kap . Ländern ausgehend: das westliche Militärbündnis; wie von westlicher Seite verlautet... West(mark, die jPL -/ veraltend.umg. /Bez, für die Währung der BRD, die Deutsche Markf Westover, der; -s, - [ . .t|o:vor] ärmelloser Pullo­ ver West/west| «rand, der jvorw. 8g,j: am W. (westlichen Rand) der Stadt wohnen; -Seite, die fvorw. 8g.f westliche (2.1) Seite (1.1); -w ärts fAdv.f nach Westen (1) zu: w. wandern, fahren, ziehen; -wind, der a us Westen (1) kommender Wind wes |wegen lAdv.f weshalb Wettbewerb, der 1. Wettkampf, W ettstreit: einen musikalischen, sportlichen W. veranstalten, aus ­ tragen; einen W. für Fotografen, Architekten aus­ schreiben *— 2 , der sozialistische W. soz. Massen­ initiative zur Steigerung der Arbeitsproduktivität durch kollegiales Zusammenarbeiten der Werktätigen im K a mpf um die besten Arbeitsergebnisse: den sozialistischen W. organisieren; zum inner-, über­ betrieblichen W. aufrufen; im W. stehen — 8 . jo. PL; in der kap. Wirtschaft gebrauchte euphemistische Bez. für Konkurrenzkampf/ Wettbewerbs zu Wettbewerb 2| -aufruf, der Aufruf zu einem Wettbewerb; -programm, das Programm, Plan (einer Brigade, Abteilung) eines soz. Betriebes zur Führung des Wettbewerbs; -Verpflichtung, die Verpflichtung zu einer bestimmten Leistung im Wettbewerb: die W erktätigen erfüllten ihre W ett- bewerbsverpflichtungen Wett|biiro, das Geschäft (2) für den Abschluß von Wetten für (Pferderennen Wette, die; - n 1. Abmachung zwischen zwei od. mehreren Personen, daß derjenige, dessen Behaup ­ tung sich als richtig erweist, etw. vorher Vereinbartes, meist eine Geldsumme, bekommt, als Gewinner gilt: eine W. annehmen *verlieren; (mit jmdm.) eine W. abschließen, eingehen; ich gehe jede W. ein, mache jede W. m it (bin fest davon überzeugt, ganz sicher), daß ... — 2, gegen Zahlung einer Geldsumme ab­ gegebener Tip über den Ausgang eines Rennens, einer Ziehung, der bei richtiger Voraussage den Gewinn einer bestimmten Geldsumme erbringt — 3 . fin der Verbindung! um die W.: (mit jmdm.) um die W. laufen, arbeiten (mit jmdm. gleichzeitig laufen, a r ­ beiten, um festzustellen, wer die beste Leistung er­ bringt); sie haben um die W. gesungen W ett/wett| -eifer, der ernstliches, emsiges Bemühen, einander in guten Leistungen zu übertreffen: die Schüler zum (fröhlichen, gesunden) W. anregen; - eifern /hat gewetteifert/ mit jmdm. (um etw.) w. jmdn ., einander im eifrigen Streben zu überbieten, zu übertreffen versuchen: die Hausgemeinschaften w. miteinander bei der Pflege ihrer Vorgärten; um den ersten, besten Platz, um den Sieg w. wetten, wettete, hat gewettet fzu Wette 1 u. 2/ eine Wette vereinbaren: er w ettete (zwanzig Mark, um eine Flasche W ein), daß seine Behauptung stimmt; ich wette, möchte w., wette zehn gegen eins (ich bin fest davon überzeugt, ganz sicher), daß ...; umg. w., daß ... (wollen wir eine Wette ab- schließen, daß ...)?; Rennen auf ein Pferd, auf Sieg w. (auf den Sieg eines bestimmten Pferdes Geld einzahlen); auf Platz w. (eine Platzwette ab­ schließen) - f umg. so haben wir nicht gewettet (das war nicht so gemeint, kommt nicht in Frage) ! Wetter, das; -s, - 1 . jo. Pl.f der durch Luftdruck, Temperatur, Wind, Sicht, Bewölkung, Luftfeuchtig­ keit und Niederschläge sowie deren Zusammenwirken gekennzeichnete augenblickliche Zustan d der L uft­ hülle : gutes, schönes, schlechtes, sommerliches wechselhaftes W .; wir haben warmes, kaltes, reg­ nerisches, windiges, stürmisches W .; gestern war (ein) scheußliches, trübes W .; das W. schlägt um, bleibt beständig; das W. Vorhersagen; er geht bei jedem W. spazieren — 2 , Unwetter: ein (heftiges, schweres) W. zieht auf, braut sich zusammen, ist im Anzug; das W. ist abgezogen — 3 . fvorw. PL/ Bergm . / schlagende W. + u m g . um gut(es) W. (günstige Stimmung) bit­ ten; — / Wind und W. ausgesetzt sein Wetter/wetter] -ablauf, der; -aussiebten, die fPLj wahrscheinliche Gestaltung des Wetters in der nächst­ folgenden Zeit: die W. für die nächsten Tage sind gu t; -bericht, der von einer Wetterdienststelle ge­ gebener Bericht über die augenblickliche Wetterlage und ihre voraussichtliche Entwicklung: laut W. wird es bald regnen; -beständig /Adj.; nicht adv./ wetter­ fest; -bestimmend /A dj.f das Wetter (1) bestimmend, prägend: das ausgedehnte Hoch bleibt weiterhin w.; -dienst, der (Gesamtheit der Einrichtungen zur) Ermittlung der den Zustand des Wetters bestimmen­ den Größen und Erarbeitung von Aussagen über den zu erwartenden W etterablauf der nächsten Tage; - d ienststeile, die staatliche Einrichtung, die den Wetterdienst versieht: die Zentrale W. Potsdam; -empfindlich /A d jn i c h t adv./ wetterfühlig; -fest fA dj.; nicht adv.! unempfindlich, widerstandsfähig gegen die Wirkungen des (schlechten) Wetters: w etter­ feste Schuhe, Kleidung, Zelte; -fühlig jAdj.; nicht a d v.j vor od. bei einem Wetterumschwung gesteigert schmerzempfindlich, sensibel (1.2); -führung, die B erg m . (Einrichtungen zur) Versorgung der Berg­ leute unter Tage mit Frischluft; -hart /Adj.; nicht ad v./ 1 . abgehärtet gegen unangenehme Wirkungen des Wetters: wetterharte Bauarbeiter, Seeleute, Bergsteiger — 2 . wetterharte (durch ständigen Aufenthalt im Freien gebräunte, scharf ausge­ prägte) Gesichtszüge; -ka rte, die geographische Karte eines bestimmten Gebietes, auf der die Wetter­ lage in Form bestimmter Zeichen eingetragen i s t ; - k ünde, die jo. PL/ Wissenschaft, die die Ursachen und Erscheinungen des Wetters zum Zweck der Vor­ hersage des künftigen Wetterablaufs erforscht, Meteo­ rologie; -lag e, die Gesamtheit der meteorologischen Erscheinungen in einem größeren Gebiet zu einer bestimmten Zeit: die hochsommerliche W .; -leuch­ ten jVb.; hat gewetterleuchtet/: es wetterleuchtet (es blitzt in so weiter Entfernung, daß der Donner nicht zu hören ist); -leuchten, das; -s, /o. PL/ Wider­ schein ferner Gewitter am Horizont ohne vernehmbaren Donner: ein W. erhellte den Himmel wettern jsw. Vb.; hat/ um g . heftig schimpfen (1): laut, tüchtig, in einem fort w.; gegen etw., jmdn. w.: er wetterte gegen alles Neue, die fußball- spieleriden J ung en 85*
1334 Wetterprognose — wickeln Wetter/wetter| -prognose, die Wettervorhersage; - Satellit, der Satellit, der in mehreren hundert Kilo ­ metern Entfernung die Erde umkreist und meteoro­ logische Beobachtungen durchführt; -s ch acht, der B erg m . Schacht, der der Wetterführung dient; - s cheid e, die als Grenze (1.2) wirkendes Gebiet, meist Gebirge, a uf dessen beiden S eiten verschiedenartiges Wetter od. Klim a herrschen kann; -Seite, die Seite eines Hauses, Baumes, die der Himmelsrichtung zugewandt ist, aus der meist der Wind kommt; - Station, die (kleinere) Station, in der das Wetter beobachtet w ird und von der regelmäßig genaue Inform ationen über die meteorologischen Erschei­ nungen an die Wetterdienststelle weitergegeben werden; -stürz, der plötzlicher Übergang von schö­ nem zu schlechtem Wetter; -Umschlag, der Ä nde­ rung des Wetters; -Unbilden, die /PL/ unangenehme Wirkungen des Wetters, bes. von F rost, Schnee, Regen; -Voraussage, die Wettervorhersage; -Vor­ hersage, die Angabe über den wahrscheinlichen Ver­ lauf des Wetters in der nächsten Zeit, bes. im täg­ lichen Wetterbericht: eine kurzfristige, zuverlässige, detaillierte W.; -warte, die; -n veraltend Wetterstation; -wendisch fAdj.f leicht seine Meinung, Stimmung wechselnd und daher unberechenbar, un ­ beständig: er ist w., ein wetterwendischer Mensch; - wolke, die Gewitterwolke: schwere, schwarze Wetterwolken zogen auf Wett/wett| -fahrt, die bes. als Rennen ausgeführter Wettbewerb m it Kraftfahrzeugen, Motorrädern, Fahrrädern; -kampf, der Begegnung zwischen Sportlern, bei der um die beste sportliche Leistung, um die Meisterschaft gekämpft w ird : ein fairer W .; Wettkämpfe veranstalten, durchführen; einen W. austragen, gewinnen, verlieren; dazu -kämpfer, der; -lauf, der La uf, bei dem festgestellt werden soll, wer der schnellste Läufer ist: die Kinder veranstal­ ten Wettläufe; O ein W. mit der Zeit; -machen fV b .j 1. etw. Nachteiliges ausgleichen, etw. Fehlendes durch etw. anderes ersetzen: einen Mangel, N a chteil, Fehler, Verlust, Schaden, Arbeitsausfall w. — 2. etw. w. sich für etw. erkenntlich zeigen: er wollte diese Hilfeleistung, Unterstützung (wieder) w.; -ren n en, das Wettlauf; -rüsten, das; -s, fo. Pl.f die durch die Hochrüstung aggressiver, imp erial. Staaten provozierte, bes. in der Konfrontation der soz. und imperial. Staaten wirksame wechselseitige Steigerung der Rüstung gegnerischer Staaten: für die Einstellung, Einschränkung des (atomaren) W ett­ rüstens kämpfen; -spiel, das zur Ünterhaltung, zum Vergnügen durchgeführter Wettstreit; -s tre it, der intensives Bemühen, einander in guten Leistungen zu übertreffen: ein musikalischer, kultureller, sportlicher W.; mit jmdm. in den W. treten; O es entbrannte in ihm ein W. der Gefühle wetzen /sw. Vb.; hat, ist/ 1. (hat) etw. w. 1 .1 . etw. 2schleifen (1.1): eine Sense, Sichel w.; eine A xt (am, m it dem W etzstein), ein Messer (an einem Leder) w. 1 .2 . etw. an, auf etw. anderem bei dauernder Be­ rührung hin- und herbewegen, reiben (1.1): der Vogel wetzte den Schnabel (am Ast, Gitter) — 2 . umg. eilig, hastig laufen, rennen (ist): er wetzte um die Ecke, ist über die Straße gewetzt Wetz| stein, der Stein zum Wetzen (i.i), bes. von Messern, Sensen W hisky, d e r; -s, -s [viski] sich durch einen rauchigen Geschmack auszeichnender Branntw ein aus Gerste, Roggen od. Mais: schottischer W.; (einen) W. mit Soda trinken Wichse, die; -n landsch. 1. fvorw. Sg.f Schuh­ creme: W. auf die Schuhe schmieren — 2. jo. Pl.f xPrügel: W. kriegen wichsen jsw. Vb.; hat; / auch gewichst/ landsch. etw. m it einem wachsartigen Mittel einreiben und p o ­ lieren : Schuhe, Stiefel, Leder w .; das Parkett w. Wicht, der; -(e)s, -e /nur in Verbindung mit be­ stimmten Adj.f 1.1. veraltend femot. neg.f männ­ liche Person: er ist ein elender, jämmerlicher, armer W. 1.2 . umg. lemot.f ein kleiner W. (ein kleines Kind) Wichte, die; -, - n P h y s . das Verhältnis des Gewichts eines Körpers zu seinem Volumen, das spezifische Gewicht: die W. einiger Metalle vergleichen Wichtelmännchen, das Zwerg (1) wichtig fAdj.f 1.1 . für jmdn. in einem Zusammenhang wesentlich, entscheidend, von großer, besonderer Wirksamkeit: eine wichtige Angelegenheit, B e­ ratung, Arbeit, Aufgabe; eine wichtiger Beschluß, Schritt; ein wichtiges Fußballspiel; einen wich­ tigen Brief schreiben; er war dort ein wichtiger Mann; eine wichtige (äußerst beachtenswerte) Nach­ richt, Mitteilung; etw. Wichtiges tu n, Vorhaben; etw., jmd. ist für jmdn. sehr w.; dieses Problem, diesen Punkt auf der Tagesordnung halte ich für sehr w .; ein für das Leben wichtiger (dringend not­ wendiger) Nährstoff; jetzt ist es am wichtigsten (dringlichsten), allen sofort Bescheid zu geben 1.2 . /nur attr.f wichtigtuerisch: ein wichtiges Ge­ sicht machen; etw. mit wichtiger Miene, in wich­ tigem Ton sagen - f umg. jmd. macht, tut, hat sich (mit etw. vor jmdm. ) w. (jmd. benimmt sich, als ob er etw. Beson­ deres wäre, zu sagen hätte, versucht, sich m it etw. mehr Geltung, Beachtung zu verschaffen, als ihm zukommt); jmd. kommt sich w. vor (jmd. kommt sich so vor, als ob er etw. Besonderes wäre, zu sagen hätte) Wichtigkeit, die; -, -e n fvorw. Sg.; zu wichtig/; zu 1.1: die W. einer Angelegenheit, Arbeit; einer Auf­ gabe große, besondere W. beimessen; etw. ist für jmdn. von allergrößter W., nicht von W.; zu 1.2: etw. m it großer W. erzählen Wiehtig/wichtig| -tuer, der; -s, - jmd., der sich wichtig tut, macht; dazu :tuerei, -tuere|, die; -, fo. Pl.f u. -tuerisch fAdj.f: eine wichtigtuerische Miene machen; sich w. benehmen; etw. w. erzählen, be­ richten Wicke, die; -n rankender Schmetterlingsblütler m it rötlichen, violetten, weißen od. bläulichen Blüten Wickel, der; -s, - feuchtes Tuch, das zu therapeuti­ schen Zwecken um einen Körperteil gewickelt und m it einem trockenen Tuch bedeckt wird: jmdm. einen warmen, kalten W. anlegen + umg. jmdn. am, beim W. haben, am W. kriegen (jmdn. zur Verantwortung, Rechenschaft ziehen) Wickelkind, das veraltend Säugling: oft spött. du bist doch kein W. mehr!; sich wie ein W. (kin­ disch) benehm en wickeln fsw. Vb.; hat/ 1. etw. dünnes (schmales) Langes durch kreisende Bewegung (mit der H and) 1.1 . (fest) auf, um etw. herum (in Lagen) neben- und übereinander legen: Draht, einen Faden, Bänder auf, um eine Rolle w.; etw. (zu etw.) w.: Wolle (zu einem Knäuel), Draht zu einer Spule w .; sich
einen Schal um den Hals, ein Tuch um den Kopf w .; etw. w .: das verletzte Bein w. (eine Binde mehr­ mals fest um das verletzte Bein legen); einen Säug­ ling w. (Windeln um seinen Unterkörper legen) 1.2 . von etw., das durch 1.1 entstanden ist, abnehmen, entfernen: den Draht von der Spule, Garn von einer Rolle, Wolle von einem Knäuel, die Binde von der Verletzung w. — 2 .1 . etw., jmdn., sich in etw., etw. um etw., jmdn. w. etw. Flächiges mehr­ fach um etw., jmdn., sich legen, schlagen, so daß es davon völlig, jmd. größtenteils davon eingehüllt ist: etw. in Papier, jmdn., sich in eine Decke w .; Papier um ein Buch, eine Decke um das Kind w. 2 .2 . etw., jmdn., sich aus etw. w. die durch 2.1 ent­ standene Umhüllung von etw., jmd m . , sich entfernen: das Geschenk, die Blumen aus dem Papier, das Kind aus den Decken w. — 3. etw. durch 1.1 her- stellen: Zigarren w.; Elektrotechn. eine Spule, einen Transformator w. 4 jmdn. um den (kleinen)/* Finger w. können Wicklung, die; -en Elektrotechn. Bauelement aus einem um einen isolierten Körper gewickelten Draht: die Wicklungen eines Trafos Widder, der; -s, - männliches Schaf, Schafbock w|der /Präp. mit Akk.f 1. geh. im Gegensatz zu etw., 2entgegen: das hat er w. meinen Willen, seine bes­ sere Überzeugung, alle Vernunft getan; w. (alles) Erwartenkam er doch —2. veraltend geh. gegen (2.1) :w. das Gesetz handeln; w. die Ordnung ver­ stoßen -f- das / Für und Wider wider- /heute nicht mehr produktiv; trennbare, betonte od. untrennbare, unbetonte Pa rtikel vor Verben und deren substantivischen Ableitungen, vor A d j., Subst.f 1. /nur untrennbar/ gegen (1): / z. B . wider­ sprechen, widerstehen, widerstreben — 2 . fvorw. untrennbar/ etw. reflektierend: / z. B. widerhallen (widerhallen), widerschallen, widerspiegeln wider/Wider| -borstig /A d j./ widerspenstig; -fahren /ist widerfahren/ geh . etw. widerfährt jmdm. jmd. erfährt, erlebt etw. ihn persönlich Betreffendes (meist Unangenehmes), ohne d aß er d ara uf vorbereitet ge-, wesen wäre: er erzählte, was ihm im Leben, auf der Reise w.- war; ihm widerfuhr ein schweres Leid, etwas Merkwürdiges, eine große Freude; ihm ist (ein) Unrecht w.j jmdm. Gerechtigkeit w. (zuteil werden) lassen; ^gesetzlich /A d j./ gesetzeswidrig: eine widergesetzliche Handlungsweise; -haken, der Haken mit zurückgebogener Spitze an einem Gegen­ stand, die verhindert, daß er aus etw. wieder heraus­ gezogen werden kann: ein Pfeil, Angelhaken mit W .; -hall, der jo. Pl.f 1. hörbare Wiederholung eines Schalls infolge Reflexion: den W. seiner eigenen Schritte, seiner Rufe hören — 2 . der W. (die Reso­ nanz 2) der Regierungsbeschlüsse bei, in der B e ­ völkerung; etw. findet großen, keinen W. (große, keine Reaktion, Zustimmung); -hallen, hallte wider/ widerhallte, hat widergehallt etw. hallt v on etw. wider, widerhallt vo n etw. 1 .1 . Töne, Geräusche werden von etw. reflektiert, zurückgeworfen: die Klänge, Schritte hallten von den hohen Wänden wider 1.2 . etw. ist von Widerhall (1) erfüllt: die engen Straßen hallten wider von Lachen und Ge­ sang; -lager, das /PI. -lager/ T echn. Fläche, auf der etw., bes. eine Brücke, ein Gewölbe, Bogen, aufliegt; - legen /hat widerlegt /etw. w. nachweisen, daß etw., bes. eine Behauptung, nicht richtig ist, nicht zu ­ trifft: eine Aussage, einen Einwand, Vorwurf w.; dazu -legung, die; -, -en widerlich fAdj.f 1.1 . höchst unangenehm auf die Sinnesorgane, das ästhetische Empfinden wirkend, Widerwillen, Ekel, Abscheu erregend, ekelhaft (1.1): ein widerlicher Beigeschmack, Geruch, Anblick; widerliche Farbzusammenstellungen, Töne; etw. schmeckt, riecht w. 1 .2 . sehr unangenehm, un­ sympathisch a uf jmdn. wirkend: ein widerlicher Heuchler, Charakter, K erl; sein aufdringliches Benehmen, seine Neugier ist (mir) w .; er grinste w. 1.3 . m it äußerst unangenehmen, peinlichen Um ­ ständen, Ärger und Verlegenheit verbunden: das ist eine widerliche Angelegenheit, Situation wider/Wider| -natürlich/A dj./ gegen die natürlichen, biologischen Anlagen, das natürliche Empfinden verstoßend: widernatürliche Triebe; sich w. ver­ halten; -part 4 jmdm. W. geben (sich jmdm. widersetzen, jmdm. Widerstand leisten); ^rechtlich /Adj.f gegen das Recht, Gesetz verstoßend, ungesetz­ lich: sich etw. w. aneignen; widerrechtlichen Ge­ brauch von etw. machen; -rede,die Widerspruch(2): etw. ohne W. tun; keine W. dulden, wagen; -rist, der erhöhter Teil des Rückens am Übergang zum Hals bei Pferd und Rind; =ruf, der das Widerrufen: den W. einer Anordnung bewirken; etw. (bis) auf W. (bis etw. Gegenteiliges angeordnet wird) ver­ bieten, gestatten; -rufen /hat widerrufen/ Gesagtes, Erklärtes mündlich od. schriftlich (offiziell) zurück­ nehmen, für falsch od. ungültig erklären: eine A n ­ ordnung, einen Befehl w .; jmd. widerruft sein Geständnis, seine Aussage; -sacher, der; -s, - p er­ sönlicher Gegner, F eind (in einer rechtlichen, p o li ­ tischen, geistigen Auseinandersetzung): er ist sein erbitterter W. in dieser Angelegenheit; ^schallen /hat widergeschallt/ widerhallen; ^schein, der re­ flektierter Lichtschein: der W. des Feuers, der Kerze leuchtet, tanzt auf der Wand; der W. der Sonne in den Fenstern; O der W. von Glück, Freude lag auf seinem.Gesicht; -setzen, sich /hat sich widersetzt/ sich einer Sache, jmdm. w. einer Sache, jmdm. Widerstand leisten, sich weigern, etw. zu befolgen, etw. Gefordertes zu tun: sich einer A n ­ ordnung, dem Lehrer w.; - s etzlich /Adj./ dazu neigend, sich einer Sache, jmd m . zu widersetzen; iSinn, der jo. PI ./ Sinnlosigkeit, logische Unrichtig­ keit: er bewies ihm den W. seiner B ehauptung; dazu -sinnig fAdj.; nicht adv./; -spenstig /Adj.f 1. nicht bereit, Folge zu leisten, zu gehorchen, nicht fügsam: ein widerspenstiges Kind; ein widerspen­ stiger E sel; sich w. zeigen — 2 . widerspenstige (sich nicht, schwer in eine bestimmte Form - fügende) Haare, Locken; -spiegeln, spiegelte wider/wider- spiegelte, hat widergespiegelt 1. etw. zeigt etw. als Spiegelbild: das Wasser des Sees spiegelt Bäume und Berge, den Himmel wider — 2 .1 . etw. zeigt etw., läßt etw. erkennen, bringt etw. zum Ausdruck: seine Augen spiegeln die Freude, Trauer, die er empfindet, wider; der Roman spiegelt die poli­ tischen Kämpfe, gesellschaftlichen Verhältnisse jener Zeit wider; etw. spiegelt sich in etw. wider (etw. kommt in etw. zum Ausdruck, wird in etw. er­ kennbar) 2.2 . Phi los. das Bewußtsein des Men­ schen widerspiegelt die Dinge der objektiven Reali­ tä t (erzeugt ein Abbild 1.2 der objektiven Realität); dazu -spieg(e)lung, die fo. Pl.f 1. das Widerspiegeln (1) —2.1. das Widerspiegeln (2.1) 2.2. Philos. das Wicklung — Widerspiegelung 1335
1336 widersprechen — widerwärtig a ktive Erfassen der objektiven R ealität durch die Erzeugung von Abbildern (1.2) im Bewußtsein des Menschen; -sprechen /hat widersprochen/1. jmdm., jmds. Meinungsäußerung w. jmd m, gegenüber ent- gegengesetzte Ansichten äußern, Einwände erheben, jmds. Meinungsäußerung für unrichtig erklären: dem Redner, seinen W orten, seiner Behauptung mit scharfen Worten w .; er widersprach ihm mit keinem Wort; jmd. widerspricht sich selbst (jmd. äuß er t sich entgegengesetzt zu seiner eigenen, vorher gemachten Aussage) — 2 . etw. widerspricht einer Sache etw. steht im Gegensatz zu etw., stimmt mit etw. nicht überein: dies widerspricht den bisherigen Behauptungen, Erfahrungen, den Bestimmungen, seinen Angaben, Grundsätzen; die Zeugenaussagen, Nachrichten w. sich, einander; widersprechende (entgegengesetzte, unvereinbare) Antworten, Aus­ künfte erhalten; jmdn. bewegen die widerspre­ chendsten Gefühle; -Spruch, der 1. miteinander nicht Übereinstimmendes, nicht z u Vereinbarendes, gegensätzliche Tatsachen, unvereinbares Verhältnis, Gegensatz (2): ein krasser, tiefer, schroffer, unlös­ barer W.; Phi los. W issensch. ein dialektischer W. (die Einheit von Gegensätzen, die sich gleich­ zeitig gegenseitig ausschließen und einander be­ dingen) ; ein antagonistischer W .; sich zuspitzende Widersprüche; ein logischer W. (gedankliche Ver­ knüpfung logischer Gegensätze, die Verbindung einer Aussage und ihrer Negation)^; etw., eine Aus­ sage enthält einen W .; etw. steht zu, mit etw. in, im W.; jmd. beendet sich in, im W. zu seiner Umwelt; es besteht ein W. zwischen seinen Worten und Taten; der Angeklagte verwickelte sich in Widersprüche (machte einander widersprechende Aussagen) — 2 . jo. Pl.j das Äußern einer Meinung, m it der jmd. die Meinungsäußerung eines anderen ablehnt, zu widerlegen sucht, m it der jmd. einem anderen Widerstand leistet: keinen W. zulassen, vertragen, dulden; jeden W. zurückweisen; etw. ohne W. anhören, hinnehmen; W. gegen etw. er­ heben; das reizt zum W., fordert jmdn. zum W. heraus; auf (harten, heftigen) W. (Ablehnung) stoßen;-sprüchlich /A dj./1 .1 . einen WiderSpruch (1), Gegensatz (2) enthaltend: eine widersprüchliche Problematik, Formulierung; P h i los . eine E nt­ wicklung verläuft w. (in Widersprüchen) 1.2 . wi­ dersprüchliche (einander widersprechende, entgegen­ gesetzte 2) Eindrücke, Aussagen, Nachrichten w|derspruchs/Widerspruehs| -frei /A dj./ W iss e n ­ s c h . keinen logischen Widerspruch enthaltend; - geist, der jo. Pl.j: in jmdm. regt sich, erwacht der W. (der Drang zu widersprechen); -los jA dj.j keinen Widerspruch erhebend, ohne zu widersprechen; - vo ll jAdj.l voller Widersprüche (1): er führte ein widerspruchsvolles Leben; seine Haltung war w. Widerstand, der 1. /o. P l.j die ablehnende Haltung und das Entgegenwirken, der K a mpf gegen etw., jmdn., jmds. Tun od. Wollen, bes. gegen einen (mili­ tärischen) Gegner, um eigene Interessen zu wahren, zu verteid ig en, durchzusetzen, Ungewolltes abzu­ wehren: bewaffneten, heftigen, offenen, / aktiven, z* passiven W. leisten; der antifaschistische W. (Widerstandskampf); den W. organisieren; Ju r. W. gegen die Staatsgewalt, gegen staatliche Maß­ nahmen (gewaltsame Behinderung eines Angehöri­ gen eines staatlichen Organs an der Durchführung seiner AufgabenJ1; er ließ sich oh ne W. (ohne Gegen­ wehr) festnehmen; jmdm. W . leisten; bei jmdm. auf W. stoßen; den W. des Gegners brechen; den W. aufgeben, einstellen — 2 .1 . etw., das sich jmdm., einem Prozeß, Vorgang, Geschehen hindernd, hem­ mend entgegenstellt: g eg en den W. des Gestrüpps bahnte er sich seinen Weg; überall auf Wider­ stände stoßen; allen Widerständen zum Trotz etw. durchsetzen; seine inneren Widerstände (Hemmungen) überwinden 2.2 . Phys. Kraft, die einer Bewegung entgegenwirkt : der aerodynamische, elektrische W .; der W. der Strömung des Wassers — 3. Elektrotechn. Bauteil zur Verringerung des elektrischen Stroms + den / Weg des geringsten Widerstandes gehen Widerstands/widerstands| -bewegung, die" vgl. -kampf; -fähig jAdj.; nicht adv.j 1.1. fähig, phy­ sische od. psychische Belastungen zu ertragen, ohne Schaden zu erleiden: ein (gegen Ansteckungen, Krankheiten) widerstandsfähiger Körper; wider­ sta ndsfähige (gegen Witterungseinflüsse unempfind­ liche) Pflanzen, Getreidesorten 1.2 . nicht empfind­ lich (2) gegen äußere Einwirkung, Belastungen: eine widerstandsfähige Konstruktion; der Lack, das Material ist sehr w. gegen Korrosion, Druck, Stoß; dazu -fähigkeit, die jo. P l.j; -kampf, der jo. Pl.j organisierte, aktive, politische (bewaffnete) Aktionen gegen eine reaktionäre, volksfeindliche Herrschaft: der antifaschistische W .; -kämpfer, der Teilnehmer am Widerstandskampf; -kraft, die vgl. -fähigkeit: physische, psychische, moralische W.; -los jAdj.j keinen Widerstand leistend: er ließ sich w. fest­ nehm en, abführen wider/Wider| -stehen /hat widerstanden/ 1.1 . einer Sache, jmdm. gegenüber standhaft bleiben, einer Versuchung, die von einer 'Sache, jmdm. ausgeht, nicht nachgeben: jmds. Bitten , Überredungskünsten, Liebenswürdigkeit (nicht) w. (können); der Ver­ lockung, Versuchung, etw. zu tun, w. 1 .2 . gegen­ über der Einwirkung einer K raft, einer äußeren od. inneren Belastung unempfindlich sein: dieses Material widersteht allen Beanspruchungen, Er­ schütterungen — 2 . etw. widersteht jmdm. 2 .1 . ein Nahrungs-, Genußmittel löst bei jmdm. Widerwillen, Ekel aus: das fette Fleisch widersteht ihm 2.2 . etw. widerstrebt (1) jmdm .: es widersteht ihm, lange Erklärungen abgeben zu müssen; -streben /hat widerstrebt/ 1. etw. widerstrebt jmdm., jmds. Ge­ fühl etw. ist jmdm. höchst unangenehm, zuwider: es widerstrebt mir, darüber zu reden, sein Vertrauen zu mißbrauchen; es widerstrebt seinem Charakter, Gerechtigkeitsgefühl, so etwas zu tun — 2 . jmds. Wünschen, Forderungen w. jmds. Wünsche, For­ derungen nicht befolgen wollen: jmds. Plänen, A n ­ weisungen w. (gegen sie sein); er ging nur mit Widerstreben, widerstrebend (widerwillig, ungern), ohne Widerstreben (willig) mit; etw. mit wider­ strebenden (sich dagegen wehrenden) Gefühlen, Empfindungen tun; ^streit, der jo . Pl.j Gegen­ einanderwirken (zweier) unterschiedlicher K räfte, Tendenzen: ein W. der Gefühle; der W. von Pflicht und Neigung; -streiten /hat widerstritten/ etw. widerstreitet einer Sache etw. steht im Gegensatz zu einer Sache, ist m it einer Sache unvereinbar: das widerstreitet seinen Prinzipien; jvorw. im P a rt. Prä s.j widerstreitende (miteinander unvereinbare, entgegengesetzte) Wünsche, Gefühle, Ansichten widerwärtig jA dj.j widerlich
Widerwärtigkeit — wieder 1337 Widerwärtigkeit, die; -, -en 1. /o. PL; zu widerwär­ tig/ widerliche Beschaffenheit von etw .; zu 1.1: die W. des Anblicks, Geruchs; zu 1.2: die W. seines B e ­ nehmens; zu 1.3: die W. seiner Lage — 2. jvorw. Pl.f widerliche (1.3), peinliche, m it Ärger verbun­ dene Angelegenheit, höchst unangenehmes H ind er ­ nis: er mußte v iele Widerwärtigkeiten überwinden, durchstehen Wider/wider| -w ille(n), der gegen etw., jmdn. ge­ richtetes heftiges Gefühl der Abneigung, Abscheu: einen starken, großen Widerwillen gegen etw., jmdn. haben, empfinden, hegen; etw. nur m it Widerwillen tun; etw., jmd. erregt bei jmdm. W . (xEkel); -w illig /A dj.; nicht präd./ Widerwillen, Widerstreben ausdrückend, dem eigenen Wollen widerstrebend: eine widerwillige Antwort geben; ein paar widerwillige Schritte tun; sich w. ab­ wenden; das Kind gehorchte w.; eine Arbeit (nur) w. {sehr ungern) tun widmen, widmete, hat gewidmet 1.1 . etw. jmdm. w. in einem selbstgeschaffenen literarischen, wissen­ schaftlichen Werk einer Person seine Zuneigung, Verehrung durch einen diesem vorangestellten ge­ schriebenen od. gedruckten Tex t ausdrücken: er widmete seinen ersten Roman seiner Frau 1.2 . etw. (Geschriebenes) ist jmdm., einer Sache gewidmet etw. (Geschriebenes) hat jm dn ., etw. zum Gegenstand, als Inhalt: der Zeitungsartikel ist dem jungen Komponisten, der neuen Kunstausstellung ge­ widmet — 2 . etw. einer Sache, jmdm. zukommen lassen: einer Sache, jmdm. seine Liebe, Aufmerk­ samkeit w,; jmd. hat sein Leben ganz der Kunst gewidmet; sie widm et ihre meiste Zeit ihren Kindern (verbringt ihre meiste Zeit mit ihren K in ­ dern) — 3. sich jmdm., einer Sache w. sich mit jm dm ., einer Sache (längere Zeit) eingehend be­ schäftigen: sich (ganz) seinen Kindern, dem Stu ­ dium, Haushalt, der K unst, Musik w. Widmung, die; -, - e n geschriebener od. gedruckter Text, mit dem jmd. jmdm. etw. widmet (1.1): ein Buch mit einer eigenhändigen W. des Autors; eine W. in ein Buch schreiben widrig \A d j.; nicht adv.f ungünstig, sich für jmdn., etw. nachteilig, hinderlich auswirk end: widrige Umstände; ein widriges Geschick, W etter; widrige (die Fahrt, den Flug hemmende, hindernde) Winde widrigen|falls /Adv./ papierdt. falls das nicht geschieht, im anderen Falle: er muß w. mit einer Bestrafung rechnen Widrigkeit, die; -, - e n jvorw. Pl.f Schwierigkeit, Unannehmlichkeit: mit Widrigkeiten zu kämpfen haben; die Widrigkeiten des Lebens 1wie jAdv.f 1. jin (in)direkten Fragesätzen/ 1.1 . /fragt in Verbindung mit Verben nach dem Verlauf, der Ursache eines Vorgangs, der Beschaffenheit eines ZustandsI auf welche Weise, in welcher Art?: w. g eht es weiter?; w. konnte das geschehen?; w. ist das möglich?; w. geht es dir?; w. heißen Sie?; /ellip­ tisch/ w. (bitte) (was hast du, haben Sie gesagt)?; er erzählte, w. es ihm ergangen war 1.2 . /fragt in Ver­ bindung mit Adj., Adv. nach dem Grad, Umfang, Ausmaß, der Länge eines Vorgangs, Zustands/ in welchem Maße?: w. lange bleibst du?; wie groß, alt bist du?; w. spät, warm ist es?; w. weit ist es bis zum Bahnhof? — 2 . /bezeichnet, bes. in Ausrufen der Freude, Bewunderung, Entrüstung, des Be­ dauerns, einen hohen Grad/ sehr, außerordentlich: w. (das ist sehr) schön, furchtbar, schade, dum m!; w. habe ich mich gefreut (ich habe mich sehr gefreut), als ...!; w. ofthabe ich dir das gesagt (ich habe es dir schon so, sehr oft gesagt) !; /verstärkt eine A u s­ sage/ umg. er kommt sich wer weiß w., wunder w. (sehr) klug vor; sie ist auf dem Glatteis gestürzt, aber w., und w. (sie ist schwer gestürzt)!; /als be­ kräftigende Antwort/ und w .! — 3 . /in relativer Ver­ wendung/ ,die Art, w. (in der) er erzählt 4- w. komme ich denn dazu (ich denke gar nicht daran) ! 2wie /K o nj./ 1 .1 . /setzt Satzteile und Satzglieder bei einem Vergleich zueinander in Beziehung; gibt ein Verhältnis der Gleichheit an; häufig in Verbindung mit so/: er ist w. sein Vater; mach es so w. ich; seine Hand war kalt w. Eis 1.2 . /unterordnend; leitet bei einem Vergleich wie 1.1 einen Gliedsatz ein; der Gliedsatz ist meist nachgestelltj: er benahm sich, w. es sich gehört; sie liebt ihn (so), w. er ist; er arbeitet so gut, w. er kann; vom Fernsehturm hat man einen Ausblick, w. wenn man aus einem Flugzeug sieht — 2 . /als Einleitung einer A uf­ zählung, die dem Vergleich, der Verdeutlichung dient; oft in Verbindung mit zum B eispiel/: bedeutende deutsche Dichter w. (zum Beispiel) Goethe und Schiller — 3. umg. 3.1. /setzt wie als Glieder bei einem realen Vergleich nach Komp arativ od. nach ander, anders, auf andere Weise zueinander in Beziehung; gibt ein Verhältnis der Ungleichheit an/: er ist größer w. ich; er nahm eine andere Bahn w. ich 3.2 . /unterordnend; leitet bei einem Vergleich wie 3.1 einen Gliedsatz ein; der Gliedsatz is t nachgestellt/: er war größer, w. ich gedacht hatte; es war anders, w. ich gedacht hatte — 4 . um g. /unterordnend; leitet einen temporalen Gliedsatz ein; kennzeichnet den Gliedsatz im Sinne der Gleichzeitigkeit in der Gegenwart/: w. ich zurückkomme, höre ich einen Schrei in der Wohnung des Nachbarn — 5 . /oft in Verbindung mit auch, immer; unterordnend; leitet einen konzessiven Gliedsatz ein; gibt an, daß der im Gliedsatz genannte Sachverhalt ohne Einfluß auf den Sachverhalt des Hauptsatzes ist/: er erreichte den Bus nicht mehr, w. sehr er sich auch beeilte — 6. /nebenordnend; verbindet Satzglieder bei A n ­ reihungen, vorw. Substantive an Stelle von und I/: er wurde als Wissenschaftler w. (ebenso) als Mensch sehr geschätzt; der Direktor w. auch einige seiner Freunde waren anwesend — 7 . /in Verbindung mit solange/: / t solange wieder /A dv ./1 . /drückt aus, daß etw. mehrfach getan wird, geschieht/ 1.1 . ein zweites, weiteres M al : ein so teures Geschenk sollst du mir nicht w. machen; die Sitzung wurde w. verschoben; das darfst du nie w. tun!; er fährt zu Ostern w. nach N 1.2. auch dieses M al, wie schon öfter /drückt oft Erstaunen, Mißfallen aus/: w. ist ein Jahr vergangen; was hat denn das Kind da w. angestellt?; es regnet (schon) w .; damit hast du w. einmal das Richtige getroffen; er fährt (immer) w., schon w. nach N; etw. w. und w., immer w. (immer noch einmal, mehrmals hintereinander) üben, versuchen, lesen 1.3 . auch, ebenfalls: sie hatte vier Kinder, die alle w. vier Kinder hatten; die neue Therapie half w. nichts — 2 . /drückt das Erreichen eines früheren, vorherigen, ursprünglichen Zustands, eine Rückkehr an einen vorher verlassenen Ort a u s /: werde bald w. gesund!; er ist w. da; er legte das Buch w. an die
1338 wieder----- wiederholen alte Stelle; der Verhaftete wurde w. freigelassen; die Mutter hob die Puppe, die das Kind auf den Boden geworfen hatte, w. auf; auf der Straße wurde es w. ruhig — 3 . /setzt verschiedene Hand­ lungen, Tatbestände miteinander in Beziehung! : er half ihr, und sie w. (ihrerseits) half ihm; sie sprach einmal laut, dann w. (im Gegensatz dazu) leise; ich freue mich darüber und (freue mich) auch w. (andererseits) nich t + für nichts und w. nichts (völlig umsonst, ver­ geblich) ; — / hin und w. wieder- /trennbare (mit Ausnahme von wiederholen), betonte od. unbetonte Partikel vor Verben und deren substantivischen Ableitungen, die in Verbindung m it dem Grundwort bestimmte produktive Bedeutungs­ typen bildetI 1.1 . (nach^einer gewissen Zeit der Un­ terbrechung) noch einmal, abermals, erneut: / z. B . wiederaufführen, wiedereröffnen 1 .2 . /drückt aus , daß etw. nach einer gewissen Zeit der Unterbrechung in den ursprünglichen, früheren Zusta nd gebracht w ird/: /* z. B . wiederbeleben, wiederherstellen, — 2. zum ursprünglichen Besitzer, Ort zurück: / z. B . wiedergeben, wiederholen — 8 . eine H and­ lung mit der gleichen erwidernd, zurück-(3), z. B .: wiedergrüßen, wiederhauen Wieder/wieder| -aufbau, der jo. PL/ das Wieder­ aufbauen: der W. des zerstörten Theaters; -au f- bauen, baute wieder auf, h at wiederaufgebaut etw. Zerstörtes in den ursprünglichen Zustand bringen, neu aufbauen: die im Krieg zerstörten Städte w.; - a ufführen, führte wieder auf, hat wiederauf­ geführt ein Bühnenstück nach längerer Pause erneut aufführen, ohne es neu zu inszenieren; dazu -auf- führung, die; -aufnähme, die das Wiederaufnehmen; -a ufnehmen, nahm wieder auf, hat wiederauf- genommen 1. etw. nach einer gewissen Zeit der Unterbrechung fortsetzen: nach einer,K rankheit die Arbeit, das Studium w.; ein gerichtliches Ver­ fahren w. — 2 . ein vorher abgesetztes, nicht neu insze­ niertes Stück erneut in den Spielplan aufnehmen — 8. jmdn. nach seinem A ustritt, Ausschluß aus einer Organisation erneut aufnehmen: er wurde in die Partei, den Verband wiederaufgenommen; -be­ ginn , der erneuter Beginn nach einer gewissen Zeit der Unterbrechung: der W. der Arbeit, Proben; - bekommen fVb.; hat/ etw. zurückbekommen; -be­ leben /Vb./ 1 . jmdn. w. einen Bewußtlosen (mit Atemstillstand) zum Bewußtsein (und Atmen) brin­ gen: einen Verunglückten, Ertrunkenen w. — 2. etw . w . etw. Vergessenes, Aufgegebenes erneut wieder aufleben (1.2) lassen: alte Bräuche, Sitten, eine Kunstform w.; -erkennen jVb.j jmdn., etw. w. bei einer Begegnung mit einer Person, Sache fest­ stellen, sich erinnern, daß man sie kennt: den Freund nach langen Jahren der Abwesenheit (kaum, s o ­ fort) w.; eine Landschaft w.; -erlangen /Vb.j: seine Bücher, sein Geld w. (zurückbekommen); das B e ­ wußtsein w. (wieder zu Bewußtsein kommen); seine Leistungsfähigkeit w. (wiedergewinnen); -eröff­ n en /V b ./ etw. nach längerer Schließung erneut er­ öffnen: das Theater, Kaufhaus wurde nach dem Umbau wiedereröffnet; -erstatten fVb.j etw. zurück­ erstatten, zurückgeben: Auslagen, (Un)kosten w,; - e rwachen / Vb.f nach einer gewissen Zeit der Unter­ brechung, Stagnation sich erneut zu regen beginnen: sein Interesse, Lebensgefühl, Argwohn ist wieder­ erwacht; -finden fVb.f 1.1 . etw. Verlorenes, Ver­ legtes, Vergessenes finden: er h at sein Schlüssel­ bund, seinen Ausweis wiedergefunden 1.2 . sich irgendwo w. sich unvermutet, unversehens an einem bestimmten Ort befinden: sich nach einem Ver­ kehrsunfall im Straßengraben w. — 2 . etw. wieder­ gewinnen: seine Sprache, Fassung, Würde w .; - gäbe, die 1. /zu -geben 2/ das Wiedergeben — 2. Reproduktion (2): eine gute W. von Rembrandts ,Nachtwache4; -geben /Vb./ 1. jmdm. etw., jmdn. zurückgeben (1): jmdm. das geliehene Buch, Geld w .; einem gefangenen Tier die Freiheit w. — 2.1 . etw., jmdn. in einer anderen Form, Materie, bes. als Kunstwerk}, originalgetreu od. möglichst ähnlich gestalten, nachbilden: der Bildhauer h at den K opf des alten Mannes, der Maler hat die Abendstim­ mung eindrucksvoll wiedergegeben; Fotografien, Gemälde (im Druck) w .; Urkunden als Faksimiles, Fotokopien w .; einen russischen T ex t in deutscher Sprache w. 2 .2 . etw. Gehörtes m it eigenen Worten od. wörtlich nachsprechen, wiederholen, etw. Gesehenes, Gelesenes, Erlebtes, Empfundenes in (geschriebene, gesprochene) Worte fassen, durch Worte ausdrücken: einen T ext, ein Gespräch (sinngemäß, wörtlich, mit eigenen Worten, wortgetreu) w.; die Ausdrücke, die er gebrauchte, kann man (gar) nicht w . ; einen Vorgang, Anblick treffend, richtig, entstellt, verzerrt w.; seine Gedanken, Gefühle Stimmun­ gen (nicht) w. (können); die Zeitung hat die Rede, Ansprache im v ollen Wortlaut, verkürzt wiedergegeben (abgedruckt) 2.3 . etw. Gedichtetes, Komponiertes in gesprochene, gesungene Worte, i n Töne, Klänge umwandeln, hörbar machen: ein Ge­ dicht, Lied, Klavierstück (vollendet) w. 2 .4 . etw. gibt etw. wieder etw. zeigt etw., läßt etw. sichtbar, hörbar, erkennbar werden: die Fotos, Filmauf­ nahmen geben die Verwüstungen durch das H och­ wasser wieder; der Roman, die Reportage gibt die Stimmung realistisch wieder; der Lautsprecher gibt die Musik gut, verzerrt wieder; -gewinnen /V b./ nach einer gewissen Z eit der Unterbrechung eine bestimmte Fähigkeit erneut besitzen, haben: seine Fassung, Sicherheit, gute Laune, sein Gleich­ gewicht w .; -gutmachen, machte wieder gut, hat wiedergutgemacht selbst verschuldetes Unrecht, a n ­ gerichteten Schaden durch etw. anderes ersetzen, aus - gleichen: seinen Fehler, den Schaden w. wollen; -gutmachung, die; -, -en 1. /o. PI./ das Wieder­ gutmachen — 2 . bestimmte Leistung, durch die ein Schaden, Unrecht ausgeglichen werden s o ll : ein e W. zahlen; -haben /Vb.j umg.: ich möchte das Buch w. (zurückbekommen 1.1); -hersteilen, stellte wieder her, hat wiederhergestellt etw. wieder in den ursprünglichen Zustand bringen, einen früheren Zustand erneut herstellen: das Ansehen einer Person w.; die Ruhe, Ordnung, guten Beziehungen w.; eine zerstörte Anlage w.; seine Gesundheit ist wiederhergestellt; jmd. ist wiederhergestellt (gesund geworden); dazu -herstellung, die; -holen /Vb.j I. /hat wiedergeholt/ etw. an den Ort bringen, wo es sich vorher befunden hat, etw. zu sich holen: den ins Wasser gefallenen Ball w.; jmdn. w. (jmdn. dazu bewegen, an seinen früheren, vorherigen A ufe n t­ haltsort zurückzukehren) — II . /hat wiederholt; / auch -h olt/ 1 .1 . etw. Gesprochenes, Gehörtes noch einmal sagen: eine Frage, Anweisung, ein Wort w.; ein Gespräch in allen Einzelheiten, wörtlich w.; er wiederholte seine Forderungen 1.2 . etw. noch
wiederholt — wieviel 1339 einmal tun: eine Untersuchung, Belehrung w.; eine Veranstaltung, Sendung, ein Konzert w. (noch einmal stattfinden lassen, noch einmal durch­ führen)', eine Arie, ein Klavierstück w. (noch ein­ mal vortragen); Vokabeln, den Lehrstoff w. (noch einmal sich einprägend lernen, durcharbeiten); eine Klasse w. .(noch einmal durchlaufen) 1.8 . etw . wiederholt sich etw. geschieht noch einmal, öfter: der Vorgang hat sich schon mehrere Male wieder­ holt; -holt /Adj.; nicht präd.; / auch -holen II/ mehr als zweimal (geschehen, erfolgt): wiederholte Untersuchungen, Belehrungen; wiederholte Auf­ forderungen, Beschwerden; etw. w ., zum wieder­ holten Mal tun; -holung, die; -, -e n jzu -holen II/; - holungsfall, der fin der Verbindung/ im W. wenn es wieder vorkommt: im W. hat der Beklagte mit Be­ strafung zu rechnen; -hören fin der Verbindung/ auf W .! IAbschiedsgruß bei Rundfunksendungen und beim Telefonieren/; rInbetriebnahme, die p a p i e r d t. erneute Inbetriebnahme nach einer ge­ wissen Zeit der Unterbrechung: die W. dieses Appa­ rates; -inkrafttreten, das; -s, jo. PL/ papierdt. das erneute Inkrafttreten von etw. nach einer gewissen Zeit der Unterbrechung: das W. des G esetzes, der Verordnung; -Instandsetzung, die papier dt. er- neute Instandsetzung von etw.: die W. des K raft­ werkes; -kauen /sw. Vb.; hat/ 1. jvon bestimmten Paarhufern/ das vom Magen zurück in das M aul ge­ langte, fast unzerkaute Futter noch einmal kauen: die Kühe, Schafe kauen wieder; das Gras, Futter w. — 2. u m g . etw . (Gehörtes, Gelesenes) nahezu wörtlich vortragen, noch einm al sagen, in langweiliger, unschöpferischer Form behandeln: eine Lektion, den Lehrstoff w.; - käuer, der; -s, - Paarhufer, dessen Magen in drei od. vier Abschnitte geteilt ist, von denen einer die Nahrung zum Wiederkäuen in das Maul zurückbefördert; -kehr, die; -, fo. Pl.f das Wiederkehren; -kehren jV b.; ist/ 1. zurück-, heimkehren: von einer Reise w .; <0 sein Mut kehrte wieder — 2 . etw. kehrt wieder etw. tritt wieder ein, ereignet sich wieder: ein Gedenk-, Festtag kehrt wieder; diese Gelegenheit kehrt nie, nicht so bald wieder; dieses Motiv kehrt am Schluß der Sym­ phonie wieder; -kommen jVb.f 1. zum Ausgangs­ punkt, -ort zurückkommen: wann kommst du von deiner Reise wieder? — 2 . noch einmal auftreten (4): diese Mode kommt bestimmt wieder; -sehen /Vb.f 1.1 . jmdn. w. m it jmdm. (nach längerer Trennung) erneut Zusammentreffen, jmd m . noch einmal be­ gegnen: jmdn. nach langen, vielen Jahren w.; ein fröhliches, überraschendes Wiedersehen (mit alten Freunden); auf Wiedersehen! /Abschieds­ grußI; (jmdm.) auf Wiedersehen sagen (sich ver­ abschieden) 1.2 . etw. w. etw. (nach längerer Ab­ wesenheit) erneut sehen: die H eim atstadt w. wiederum /A dv./ [..rum ; Trennung: wiederum] Inachdrücklicher als w ied er/ wieder W|eder| -V ereinigung, die Vereinigung nach einer gewissen Zeit der Trennung, Teilung; -wähl, die /o. Pl.f nochmalige, erneute Wahl (2) einer Perso n: seine W. zum Präsidenten Wiege, die; -n 1. kleines.Bett für den Säugling, das in seitwärts schaukelnde Bewegung versetzt werden kann: das Kind liegt, schläft in der W .; O seine W. stand in N (er ist in N geboren, stammt aus N) — 2. jo. Pl.f geh . Ursprung von etw., Ausgangspunkt: Frankreich war die W. der bürgerlichen Revolution Wiege zu 2wiegen 3| -braten, der Iandsch. Hack­ braten; -messer, das Messer mit halbrund geformter Schneide und zwei nach oben stehenden Griffen an ihren Enden, m it dem man durch schaukelnde B e­ wegung bes. Küchenkräuter zerkleinert xwiegen, wog, hat gewogen f/ auch wägen/ 1.1 . etw., jmdn. w. das Gewicht von etw., jmdm. mit einer Waage feststellen: den Brief, das Paket, Äpfel, Fleisch w.; die Verkäuferin hat die Wurst knapp, reichlich, genau gewogen; bei der ä rzt­ lichen Untersuchung wurden alle Kinder gewogen; sie wiegt sich jeden Morgen 1.2. fachspr. etw., jmdn. w. (das Gewicht von etw., jmdm. m it einer Federwaage feststellen, bestimmen) 1.3 . etw. in der Hand w. das Gewicht von etw., das man in der Hand hält, schätzen; etw. nachdenklich, überlegend in der Hand halten, leicht bewegen, als wolle man das Ge­ wicht, die M asse schätzen: er wog das Päckchen, Buch, den Stein, Brief (unschlüssig) in der Hand — 2. ein bestimmtes Gewicht (1) haben: das Brot wiegt ein halbes Kilo; wieviel wiegst du?; der Sack, Koffer w iegt schwer, leicht (ist schwer, leicht); er wiegt zuviel, zuwenig (er ist zu schwer, zu leicht); O etw., das Argument, die Beschuldigung, Dro­ hung wiegt schwer, viel, leicht, wenig (ist von gro­ ßer, geringer Bedeutung); diese Worte w. schwer 2wiegen jsw. Vb.; hat/ 1. jmdn., sich, etw. w. jmdn., sich, etw. regelmäßig sanft und leicht schaukelnd hin und her od. auf und nieder bewegen: ein Baby in der Wiege, in den Armen (in den Schlaf) w .; die Vögel wiegten sich auf den Zweigen; die Halme, Zweige wiegten sich im Wind; sich in den Hüften, im Tanz, Takt w .; den Kopf nachdenklich, bedauernd, sorgenvoll w .; das Boot wiegt sich (bewegt sich auf und ab) auf den Wellen — 2.1. sich in einer Vor­ stellung w. sich einer (trügerischen) Vorstellung überlassen, hingeben: sich in angenehmen Träumen, in Selbstzufriedenheit w .; sich in der (trügerischen) Hoffnung w., daß ...; sich in Sicherheit w. (wähnen) 2.2 . jmdn. in Sicherheit w. (bes. durch Zureden be­ wirken, daß sich jmd. sicher wähnt) — 3 . etw. mit dem Wiegemesser zerkleinern: Petersilie, Zwiebeln, hartgekochte Eier w. Wiegen| -fest, das veraltend geh. Geburtstag (1); - l ied, das Schlaflied für kleine Kinder wifihern jsw. Vb.; hat/ 1.1 . das Pferd wiehert (das Pferd gibt eine rasche Folge von meist hohen, hellen Tönen von sich) 1.2. salopp das Publikum wie­ herte (lachte sehr laut und ungehemmt in einer raschen Folge von hohen Tönen) vor Vergnügen, über den Witz; die Jungen brachen in (ein) wie­ herndes Gelächter aus wienern jsw. Vb.; hat/ Iandsch. umg. etw. inten­ siv putzen, polieren: die Klinken, Türgriffe, Fen­ sterscheibe w. Wiese, die; -, -n 1.1 . vor allem mit Gras bewachsene, wenig od. nicht bearbeitete Fläche in der Natur: eine blumige, sumpfige W .; eine W. mähen; auf einer W. liegen, spielen 1.2 . la nd w . Nutzfläche mit mehr­ jährigen Gräsern und Kräutern für die Produktion von Futter Wiesel, das; -s, - besonders flinker und wendiger kleiner, schlanker M arder: jmd. läuft, rennt, ist flink wie ein W. (sehr schnell) wie| -so jAdv.j warum?, weshalb?; -viel, -viel jAdv.f 1.1 . fin (in)direkten Fragesätzen! welche Anzahl, Menge?: w. Einwohner hat Leipzig?; w. Geld ha­
1340 wievielmal — willens ben Sie ihm geliehen?; w. (welche Summe Geld) bin ich (Ihnen) schuldig?; er wußte nicht genau, w. Bücher er besitzt 1.2 . jvorw. in Ausrufen/ welch große Menge, hohes Maß!: w. Geld das gekostet hat!; w. Leid er ertragen muß!; w. (welch große Menge an Gutem, Nützlichem) habe ich Ihnen zu verdanken!; -vielmal, -vielmal /Adv.; leitet einen {in)direkten Fragesatz ein/ wie oft?: w. hast du heute ■(schon) telefoniert?; -v ielte, -vielte welche(r) in der ReihenZahlenfolge?: als wievielter Läufer ist er durch das Ziel gegangen?; die w. Haltestelle ist es?; der w. (welcher Tag des Monats) ist heute?; -w eit /Adv.} inwieweit (1.2) wiewo hl IKonj. ; unterordnend; leitet einen Gliedsatz einI veraltend obwohl Wigwam, der; -s, -s Zelt, Hütte der Indianer wiid /Adj./ 1 .1 . unter natürlichen Bedingungen, un­ abhängig und unberührt von menschlicher E in ­ wirkung lebend od. wachsend, nicht gezähmt, ge­ züchtet od. angebaut: wilde Tiere, Kaninchen, Pferde; wilde Obstbäume, Früchte; wilder W ein; diese Rosen wachsen w.; eine wilde (in einem besonders urwüchsigen Naturzustand befindliche) Schlucht, Gegend 1.2 . ein wilder (ungepflegter, un ­ ordentlicher, verwilderter) Garten, Bart; wildes (an Wunden wucherndes) Fleisch — 2 . eine wilde (nicht offiziell als solche genehmigte) Ansiedlung, Bade­ stelle; wildes Bauen, Parken (Bauen, Parken an nicht genehmigten Plätzen) — 8 .1 . von überaus ■starkem, großem Ausmaß, sehr heftig, überaus groß: ■ein wildes Geschrei, W einen; eine wilde (aus­ schweifende) Phantasie; jmdn. ergreift eine wilde Freude, Sehnsucht, ein wildes Verlangen; zwi­ schen den Jungen entbrannte ein wilder Streit; eine wilde (sehr schnelle) (Hetz)jagd, Flucht; w. (hemmungslos) schluchzen; sie küßten sich w. (leidenschaftlich) 8.2 . sehr laut, lebhaft und u n ­ gezügelt: ein wildes Kind; bei dem Fest ist es w. zugegangen;- die Kinder sind heute wieder sehr w. 8.3 . sehr zornig, wütend, heftig erregt: wilde Blicke, Drohungen; jmd. schlägt, schaut w. um sich, ge­ bärdet sich w.; jmd. wird w.; jmdn. w. machen; ein Pferd wird w. (scheut) — 4 . w irr, chaotisch: wilde Gedanken, Träume; wilde Gerüchte, B eha uptun­ gen — 5 . wüst (4); ein wildes Treiben; ein wildes Leben führen -f- um g. auf etw. w. sein (auf etw. versessen sein, etw. leidenschaftlich gern haben, machen, wollen); wie ein Wilder, wie die Wilden (sehr) toben, schrei­ en , rennen; — (wie) vom wilden / Affen gebissen sein; das ist / halb so w.; den wilden / Mann spielen Wild, das; -(e)s, jo. PLf 1. /Bez. für alle jagdbaren Säugetiere und Vögel/: das W. füttern, hegen, ja­ gen, erlegen; ein Stück W. (ein einzelnes jagdbares Tier) — 2 . Fleisch von 1, das der menschlichen E r­ nährung dient: W. essen Wild| -bach, der Gebirgsbach mit sehr starker Strö­ mung; -bahn, die /in den Verbindungen/ in der freien, in freier, auf freier W .: Tiere in freier W. (in ihrer natürlichen Umgebung) beobachten; - bret, das; -s, /o. PL/ Wild (2): W. braten; -d ieb, der veraltend Wilderer; -ente, die wild­ lebende Ente Wilderer, der; -s, - jmd., der wildert, gewildert hat wildern /sw. Vb.; h a t / 1.1 . unberechtigt und heimlich Wild (1) fangen, erlegen und sich aneignen: in diesem Revier wird gewildert 1.2 . der Hund wildert (streunt umher und fällt Wild an); eine wildernde Katze Wild/wild| -fang , der sehr lebhaftes, temperament­ volles Kind , das viel herumtollt; -fremd, -fremd /A dj.; nicht adv.; emot./ völlig fremd (2.1): wild­ fremde Menschen, Gesichter; eine wildfremde Gegend; -fru eht, die für die menschliche Ernährung verwertbare, in der freien N atur wachsende Frucht; - gans, die wildlebende Gans; -gehege, das bes. in einem Pa rk angelegtes Gehege für Wild (1): Hirsche im W. aussetzen Wildheit, die; -, /o. PL; zu wild 1-3/; zu 3.1: die W. des Sturms Wild| -katze, die wildlebende K atze (1), die sich von der Hauskatze durch einen dicken, kurzen Schwanz und durch das stärkere Gebiß unterscheidet; -leder, das /o. PL / bes. aus Häuten von Rehen, Schafen, Ziegen gewonnenes (weiches) Leder mit einer s a m t­ artigen Oberseite: braunes W. Wildnis, die; -, - s e \vorw. Sg./ im Naturzustand be­ findliches, von menschlicher Einwirkung unberühr­ tes Gebiet: eine unberührte, schneebedeckte W .; die grüne, undurchdringliche W. des Urwaldes W|ld| -san , die weibliches Wildschwein; -sehw ein, das wildlebendes Schwein (1.1), das sich vom H aus­ schwein durch einen schmaleren, längeren K o p f, stärkere Eckzähne und dichteres dunkles Fell unter­ scheidet; -tier, das wildlebendes Tier; -Wechsel, der Jägerspr. Wechsel (III) Wille, der; -ns, /o. PL/ aus rationalem, emotionalem Antrieb sich ergebendes bewußtes Streben zur E r ­ reichung von Zielen als eine psychische Eigenschaft des Menschen: einen starken, unbeugsamen, schwachen, schwankenden Willen haben; er hat in dieser Sache einen zähen Willen bewiesen; dem Willen des Volkes, breiter Bevölkerungs­ schichten entsprechen; das war nicht böser, schlechter W-, ist nicht aus bösem Willen (aus niederen Beweggründen) geschehen; er hat den (festen) Willen, sich zu bessern; er hat seinen eigenen Willen (weiß, was er will; ist eigenwillig, möchte tun, was er will); er hat keinen eigenen Willen (weiß nicht, was er will, ordnet sich allzu bereitwillig unter); seinen guten Willen (seine Be­ reitschaß, etw. zu tun) beweisen; es war sein freier W. ...; etw. aus freiem Willen (ohne Zwang, frei­ willig) tun; der W., Gutes zu tun; sein W. zum Leben, zu leben; seinen Willen durchsetzen, b e­ kommen (erreichen, was man will); auf seinem Willen beharren, bestehen; etw. gegen jmds. Wil­ len tun; jmdm. seinen Willen lassen; jmdm. den Willen tun (tun, gewähren, was er will); er soll seinen Willen haben (er soll bekommen, was er will) 4- der Letzte W. (das Testament); etw. beim besten Willen nicht (unmöglich trotz Einsicht, Verständ­ nis, auf keinen Fall) tun können; etw. mit Willen (ganz bewußt, absichtlich), wider Willen (ohne es zu wollen, entgegen seiner eigentlichen Absicht, u n ­ willkürlich) tun willen / xum (2) Willen, der; -s, /o. PL/ veraltend«. Wille w illenlos /Adj./ keinen eigenen Willen habend, sich anderen unterordnend, nach anderen richtend: ein willenloser Mensch; jmd. läßt sich w. (widerstands­ los) abführen willens /in der Verbindung/ w. sein, etw. Bestimm-
Willensfreiheit — Windel 1341 tes zu tun gewillt sein, bereit sein, etw. Bestimmtes z u t u m er war w., auf den Vorschlag einzugehen Willcns/willensl -freiheit, die /o. PI ./ Freiheit, Fähigkeit, nach eigenem Willen zu handeln, sich zu ■entscheiden; -kraft, die Kraft, einen festen Willen 4aufzubringen, zu behaupten {und durchzusetzen): jmd. besitzt eine große, nur geringe W.; alle W. aufbieten; -schwach /Adj./ von geringer Willens­ k ra ft : ein willensschwacher Mensch; -stark /A d j./ von starker Willenskraft: w. sein; dazu -stärke, die Jo. PLI willentlich fAdv.f mit Willen, absichtlich: etw. w. tun willfahren, willfahren (er willfahrt), willfahrte, hat willfahrt/willfahren/gewillfahrt v e r a lte n d : jmdm. w. (jmds. Wunsch nachkommen, jmds. Bitte erfüllen);einer Bitte w. (eine Bitte erfüllen) willfährig, willfährig IAdj.f bedenkenlos bereit zu tun, was ein anderer fordert: jmd. ist ein will­ fähriges Werkzeug in den Händen von Ver­ brechern; ein willfähriger H andla ng er willig /Adj./ (stets) gern bereit, das zu tun, was er­ wartet, gefordert wird: ein willigesKind; ein williger Zuhörer; jmd. ist sehr w.; jmdm. w. (bereitw illig) Auskunft geben willkommen /Adj.; nicht adv./ erwünscht (1.2): eine willkommene Gelegenheit, Abwechslung, N ach­ richt; etw. ist jmdm. w .; er ist ein willkommener {gern gesehener) Gast; jmd.ist jmdm. w. (wird von jmdm. freundlich,freudig empfangen);herzlich w.! Ials Begrüßung eines (erwarteten) Gastes/ -}- jmdn. w. heißen (jmdn. freundlich begrüßen, empfangen) Willkommen, das; -s, /o. PL/ freundlicher, freu­ diger Empfang, freundliche Begrüßung: jmdm. ein herzliches W. bereiten Willkür, die; -, jo. PL/ Handeln nach ausschließlich eigenen Interessen und subjektivem Ermessen unter Anwendung von Macht und unter Mißachtung der Rechte anderer: eine brutale W.; jmds. W. preis­ gegeben, ausgeliefert sein Willkür| -akt, der durch Willkür charakterisierte Tat, H andlung: gegen den W. protestieren; -herr- schaft, diejo. PLI durch Machtstreben und Gewalt­ anwendung charakterisierte Herrschaft unter Miß­ achtung der Rechte des Volkes willkürlich JAdj./ 1. ohne Rücksicht auf objektive Gegebenheiten od. die Interessen anderer, ausschließ­ lich nach dem eigenen subjektiven Ermessen: eine willkürliche Maßnahme, Anordnung; jmd. legt otw. w. fest — 2. vom Willen, Bewußtsein ge­ s t e u e r t : willkürliche Muskeln; eine willkürliche Bewegung wimmeln /sw. Vb.; hat/ 1.1* sich in großer Anzahl an einem bestimmten Ort ungeordnet und lebhaft be­ w e g e n : die Regenwürmer wimmelten in der Büchse; -ein wimmelnder Ameisenhaufen 1 .2 . die Straße wimmelt von Menschen (die Straße ist voll von sich ständig durcheinander bewegenden Menschen); der Waldboden wimmelt von Käfern; auf dem See wimmelt es von Booten; <0 der Aufsatz wimmelt von Fehlern (hat sehr viele Fehler) wimmernjsw. Vb.; hat/ jmd. wimmertjmd. äußert in leisen, zitternden, jämmerlichen Tönen seinen Schmerz, Kumm er: jmd. wimmert vor Schmerz, Kälte; das kranke Kind wimmerte (leise) Wimpel,der; -s, - kleine, schmale dreieckige Fahne Wimper, die; -n jvorw. PL/ kurzes, meist ge­ bogenes, starkes Härchen am Rand des Augenlids: lange, seidige, dunkle, gefärbte Wimpern; die Wimpern senken -j- ohne mit der W. zu zucken (ohne eine innere Beteiligung zu zeigen; ohne zu zögern) Wind,der; -(e)s, -e1.strömendeBewegung derLuft, die durch den Ausgleich der Luftdruckunterschiede über verschiedenen Gebieten hervorgerufen w ird: ein frischer, kalter, eisiger, stürmischer, sanfter, warmer W .; es weht, bläst ein scharfer, schneiden­ der W .; ungünstige, widrige Winde; ein leichter W. erhob sich, kam auf; bei schwachem bis mäßi­ gem W. aus nördlicher Richtung ... /Angabe in einem Wetterbericht!; der W. kommt von Osten, dreht nach Nordwest, nimmt zu, flaut ab, ist um­ gesprungen, hat sich gelegt; der W. heult, pfeift um das Haus; gegen den W. fahren, laufen, an­ kämpfen, segeln, kreuzen — 2. verhüll, (ab- gehende) Blähung: versetzte Winde + in alle (vier) Winde (in alle Himmelsrichtun­ gen, Überallhin); W. und Wetter (jedem, bes. auch schlechtem Wetter) ausgesetzt sein; in den W. reden (keine Beachtung für eine Äußerung, bes. eine War­ nung, finden, vergebens reden); jmdm. denW. aus den Segeln nehmen (einem Gegner keinen Grund mehrfür sein ursprüngliches Vorhaben lassen, jmds. Absicht vereiteln); umg. wissen, merken, woherder W. weht(merken, was zu geschehen droht; sich aus­ kennen); daher weht der W. (so ist das also ge­ meint, das ist also der wahre Grund)!; hier, dort weht (jetzt) ein anderer W. (M er, dort geht es jetzt strenger zu, herrscht ein anderer, strenger Ton), ein neuer, frischer W. (hier, dort ist ein frischer, neuer Geist zu spüren); sich den W. um die Nase wehenlassen(sich erst einmal in der Welt, im Leben umsehen, bewähren, Erfahrungen sammeln); von etw. W. bekommen (von einer Angelegenheit, die nicht bekannt werden sollte, erfahren); mach nicht soviel, solchenW. (gib nicht so an; bausch das nicht unnötig auf)l; etw. indenW. schlagen eine Äuße­ rung nicht beachten, befolgen: jmds. Worte, Rat, Warnung in den W. schlagen; den / Mantel, sein Mäntelchen nach dem W. hängen, drehen; etw. stinkt sieben / Meilen gegen den W .; schwanken wie ein ^ Rohr im W., Winde Wind| -beutel, der leichtes, innen hohles Gebäck - stück, das aufgeschnitten und mit Schlagsahne gefüllt w ird; -bö,dieheftiger Windstoß; -brach,derForst- w. 1.das Abbrechen von Ästen, Wipfeln und Stäm­ men durch heftigen Wind — 2.Ergebnis von 1: den W. beseitigen, verwerten — 3. durch 1 geschädigte, mit Wald bewachsene Fläche Winde, die; -, -nI.Techn. Vorrichtung od. M aschi­ ne zum Heben und Senken von Lasten durch Zug (1.1.2) mittels eines über eine Trommel laufenden Seiles od. einer Kette: mitderW. einen Baum auf- richten, einen schweren Stein heben — II. Klette r­ pflanze mit Ranken und weiß, lila od. rosa blühen­ den, trichterförmigen Blüten Wind|ei,das Vogelei ohne Schale, das nur von einer Haut umgeben ist; O das sind Windeier(ist Un­ realistisches, sind nicht verwertbare Pläne) Windel, die; -, -n saugfähiges, weiches Tuch bes. aus Mull, das um den Unterkörper von Säuglingen ge­ legtwird, um Kotund Urin aufzunehmen:demBaby eine saubere, frische W. umlegen
1342 windelweich — Winkel windelweich, windelweich jA d j.f + jemot./ jmdn. w. hauen, schlagen (jmdm. eine gehörige Tracht Prügel gehen) wjnden, wand, hat gewunden 1. etw. mit einer Winde (I) irgendwohin (in die Höhe) bewegen, be­ fördern: Lasten in die Höhe, einen Eimer Wasser aus dem Brunnen w. — 2.1.etw.zuetw.w.mehrere längliche biegsame Dinge zu einem festen, einheit­ lichen Gebilde zusammenfügen, indem man sie um­ einander dreht, schlingt, indem man sie flicht: Blu­ men zum Kranz, Zweige zu einer Girlande w. 2.2 . etw. durch 2.1 herstellen: einen Kranz, eine Girlande w. 2.8. etw. schmales Langes (mehrmals) um etw. wickeln: jmdm., sich ein Band um die Stirn, ein Tuch um den Kopf, Hals w. 2 .4 . jmdm. etw. aus der Hand, den Händen w. (jmdm. etw. durch drehende Bewegung aus der Hand reißen, ge­ waltsam wegnehmen); sich aus jmds. Armen w. (sichdurch drehendeBewegung aus jmds. Umarmung befreien) — 3 . sich w. 8.1 . das Kind windet (krümmt) sich vor Schmerzen, Weinen, in Krämp­ fen; er wand sich vor Lachen 3.2 . jmd. windet sich durch etw. jmd. schlängelt sich (3) durch etw.: er wand sich durch die Menschenmenge, das Dickicht, ein enges Loch im Zaun 3.3. der Bach windet sich (verläuft in einer Schlangenlinie, in Windungen) durch das Tal; der Pfad windet sich zum Gipfel 8.4 . eine Kletterpflanze windet sich um etw. (die dünnen Sprossen einer Kletterpflanze wachsen in Windungen an etw. senkrecht Stehendem empor) —4. jmd. windet sich jmd. macht Aus­ flüchte, will nicht offen reden, die Wahrheit sagen: jmd. windet sich vor Scham, Verlegenheit; sich gewunden (nicht geradeheraus, nicht offen; geziert, gekünstelt) ausdrücken -f- sich w. wie ein / Aal Windes|eile \in den Verbindungen! in, mit W. sehr schnell: etw. in W. tun; die Nachricht hatte sich in, mit W. herumgesprochen Wind| -fang, der Vorraum, der die inneren Räume gegen den Luftzug von draußen beim Öffnen der Haustür abschirmt; -hose, die bes. in den Tropen auftretender, um eine senkrechte Achse kreisender Luftwirbel, der oft Sand, Wasser mit sich emporreißt, so daß ein schlauchförmiges Gebilde entsteht; -hund, der 1. zu einer Hunderasse mit langem, schmalem Körper und schmalem Kopf gehörender, sehr schnel­ ler Haushund —2. umg.jemot.; von einer männ­ lichen Person/: er ist ein W. (ist leichtfertig, wenig zuverlässig) windigIA dj.11./nicht adv.j mit viel Wind (1): win­ digesWetter; es ist sehr, schwach w. (es wehen viele Winde, es weht ein wenig Wind) —2.jvorw. attr.j umg. unzuverlässig, unsicher, zweifelhaft, nicht glaubhaft: ein windiger Mensch; windige Projekte, Manipulationen; eine windige Ausrede Wind|wjnd| -Jacke, die Jack e aus leichtem, im ­ prägniertem , wetterfestem Stoff; -licht, das jPl. -er/ (Glas)behälter, in dem eine Wachskerze steht, die durch ihn gegen Luftzug geschützt ist; -mühle, die Mühle, diemitHilfe von vierbissechsdurchbrochenen Flügeln (1.3.2) vom W ind angetrieben wird; -müh- lenflügel,derjvorw. PL/ Flügel (1.3.2) einer Wind­ mühle; + ein / Kampf gegenW.; - pocke, die 1.1 . kleines Bläschen auf der (Schleim)haut, das mit Sekret gefüllt und von einem roten Hof umgeben ist 1.2. /nur im Pl.f bes. im Kindesalter auftretende, sehr ansteckende, meist gutartige Viruserkrankung mit einem aus 1.1 bestehenden Hautausschlag: das Kind hat (die) Windpocken; -rad, das Techn. mit Flügeln versehene Kraftmaschine, die die Energie des Windes in technisch nutzbare mechanische Energie umsetzt; -richtung, die Richtung, aus der der Wind weht; -rose, die nach den Himmels­ richtungen eingeteilte Scheibe des Kompasses; -s chatten, der vor dem Wind geschützte Seite: sich im W. des Berges befinden; -schief fA dj.f: ein windschiefes (schiefes, nicht geradestehendes) Haus, Dach; die Wände, Pfosten stehen w.; - s chutz- scheibe, dieFrontscheibe eines Kraftwagens; -stärke, die (nach der Beaufortskala in 12 Stufen unter­ schiedene) Stärke des Windes: heute haben wir W. fünf; -still /Adj.; nicht adv./ 1.1 . ein windstiller (vor W ind geschützter) Platz im Garten 1.2 . es ist w. (die Luft regt sich nicht); zu 1.2 -stille, die; -stoß, der plötzliche, heftige Bewegung der Luft: kurze, scharfe, jähe Windstöße; -surfer, der jmd., der Windsurfing betreibt; -Surfing, das Brettsegeln Windung, die; -, -en1.1.jvorw. PI ./in, imBogen (1.1.1) verlaufende Erstreckung von etw., bes. eines Wasserlaufs: er war an der ersten großen W. des Flusses angelangt; die Windungen eines Weges, einer Landstraße; ein in vielen Windungen ver­ laufender Flußlauf, Bach 1.2. jo. Pl.j um eine senkrechte Achse in (regelmäßigen) bogenförmigen Abweichungen meist spiralig verlaufende (vertiefte od. erhabene) Linie, Form : die W. einer Säule, Wendeltreppe — 2. Elektro techn. die Wick­ lung des Trafos hat 200 Windungen (der Draht der Wicklung verläuft 200 mal um den isolierten Kör­ per) Wink, der; -(e)s, -e 1. durch eine Bewegung der Hand, des Kopfes, der Augen gegebenes Zeichen, mit dem man jmdm. etw. zu verstehen gibt: ein kurzer, deutlicher, heimlicher, leiser W.; jmdm. mit den Augen, dem Kopf einen W. geben; etw. auf jmds. W. (hin) tun — 2. Äußerung, die jmdn. auf etw. aufmerksam macht, warnende Andeutung: jmdm. einen W. geben; einen W. erhalten, befolgen; praktische Winke (Ratschläge, Empfehlungen) für die Hausfrau, für Reisen ins Ausland; O das war wie ein W. des Schicksals + umg. ein W. mit dem Zaun(s)pfahl (eine sehr deutliche Anspielung bes. darauf, daß man etw. haben möchte) Winkel,der; -s, - 1.geometrische Figur am Schnitt­ punkt zweier Geraden, deren Neigung zueinander in Graden auf einem Kreis um den Schnittpunkt ge­ messen w ird: einen W. messen, übertragen; die beiden Linien schneiden sich in einem spitzen, stumpfen, rechten W., bilden einen W. von 90Grad —2.1. Stelle (eines Raumes), an der zwei (Wand)flächen, Begrenzungen aufeinanderstoßen: etw. steht in einem W. eines Zimmers; etw. in den W. stellen; sich in einen W. (neben dem Ofen, am Fenster) setzen 2.2./nur mitbestimmten Adj./ durch ihre Besonderheit, abgesonderte Lage charakterisierte bestimmte Gegend, Stelle irgendwo draußen od. drin­ nen : ein versteckter, malerischer, idyllischer W. (der Altstadt); sich in einem stillen, verschwiege­ nen, im äußersten, hintersten W. des Hauses ver­ kriechen; jeden W. der Stadt kennen — 3 . im toten W. (im nicht einzusehenden, nicht zu er­ reichenden Gebiet) liegen
Winkeleisen — Wirbel 1343 W|nkel|eisen, das Profilstahl mit winkelförmigem Querschnitt Wjnk|element, das /Bez. bes. für Fähnchen, Tücher zum Winken 1.1 bei Demonstrationen! Winkel| -geschwindigkeit, die fachspr. Geschwin­ digkeit, die als Änderung eines Winkels (1) in der Zeiteinheit gemessen w ird;-messer, der; -s, - Gerät zum Messen, Übertragen von Winkeln (1); -minute, die sechzigster Teil eines Grades (1.2); -zug, der jvorw. P L; emot. neg.f trickreiches, täuschendes Vor­ gehen,oftauf Umwegen, zur Erreichung eines Ziels: taktische, juristische, diplomatische Winkelzüge machen winkenfsw. Vb.; hat/1.1. eine Hand,beideHände, einen Gegenstand hoch erhoben hin und her bewegen, um jmdn. zu grüßen, jmdm. ein Zeichen, Signal zu geben: jmd. winkt einem Kellner, einer Taxe; mit den Augen w.; sie winkten (mit der Hand, mit Hähnchen, mit dem Taschentuch, zum Abschied), als der Zug abfuhr; mit Flaggen w. (Signale geben) 1.2.jmdn. zu sich w. (jmdn, durch einen Wink ver­ anlassen heranzukommen) —2. etw. winkt (jmdm.) etw. ist jmdm. zugesichert, erwartet jmdn.:dem Fin­ der winkt eine hohe Belohnung; dem Sieger winkt der Wanderpokal; dort w. (ihm) Abenteuer, grö­ ßere Vorteile winseln fsw. Vb.; hat/ 1. der Hund winselt (gibt leise, zitternde, klagende Laute von sich) — 2. sa ­ lopp Iemot.Ijmd. winseltum etw. jmd. bittetflehent­ lich undin unwürdiger Weise um etw.\jmd. winselt um Gnade, Erbarmen, um sein Leben Winter, der; -s, - letzte der vier Jahreszeiten, die kälteste, in höheren Breiten durch Schnee und Frost gekennzeichnete Jahreszeit: ein harter, strenger, kalter, milder, langer W .; es ist, wird bald W .; die Wildenten sind gut durch den W. gekommen; er war den ganzen W. über krank -f Sommer und W. Winter/winter (mit * auch Winters|)| -abend, der; *-anfang, der jo. Pl.f: am 21. Dezember ist W.; -fahrplan, der im Winterhalbjahr geltender Fahr­ plan; -ferien, die fPl.f Schulferien im Winter; -fest fAdj.f 1.1. gegen die Unbilden des Winters geschützt: eine Baustelle, ein Haus w. machen 1.2. fnicht adv./ vgl. - hart: winterfestes Gemüse; -garten,derheizbarerRaum mitgroßen, breitenGlas­ fenstern zur Haltung von Zimmerpflanzen, meist in Verbindung mit einem Wohnraum; -getreide, das im Herbst gesätes Getreide, das überwintert; -halb- jahr, das die Wintermonate einschließende Hälfte des Jahres; -hart fAdj.; nicht adv.f Bot, wider­ standsfähig gegen Frost: winterharte Stauden; - k leid, das vgl. - k leidung;-kleidung,die warme, für den Winter geeignete Kleidung; -landschaft, die schneebedeckte Landschaft winterlich fAdj.f dem Winter entsprechend, wie im Winter: winterliche Kälte, Luft; ein winterliches Wetter; w. (warm) gekleidet sein Winter| -mantel, der vgl. Winterkleidung; -mode, die; -monat, der Monat im Winter wfnters fAdv.f + / sommers wie w. Wintersl: / Winter| Winter (mit * auch Winters[)| -Sachen, die fPl.f umg. Winterkleidung: -schlaf, der langdauernder, schlafähnlicher Zustand einiger Warmblüter im Winter: W. halten; -Schlußverkauf, der Verkauf verbilligter Waren, bes. von W interkleidung, vor Ende des Winters; -schuh, der; -Sonnenwende, die fo. Pl.f Zeitpunkt, an dem die Sonne während des Jahres ihren tiefsten Stand erreicht hat; -speck,der scherzh. unerwünschtes Körpergewicht, das jmd. während der Winterzeit auf Grund von Bewegungs­ armut bekommen hat; -spiele, die fPl.f während des Winters stattfindende Wettkämpfe der Olympischen Spiele in den Disziplinen des Wintersports; -Sport, der auf Eis od. Schnee betriebene Sportart(en); -tag, der; -Urlaub, der; -wetter, das fo. P l.f; *-zeit, die fo. Pl.f: zur W. (im Winter) wandern wir gern Winzer, der; -s, - Weinbauer winzig fAdj.f von überaus geringer Größe, sehr klein : ein winziges Fenster, Häuschen, Hündchen; ein winziger Geldbetrag; einen winzigen Augen­ blick nachdenken; etw. sieht w. aus, ist w. (klein) Wipfel, der; -s, - oberster Teil eines Baumes: die hohen, kahlen W. der Pappeln; die W. rauschen im Wind Wippe, die; -n Gerät aus einem in der Mitte be­ weglich auf einem Pfosten befestigten Brett od. Balken, auf dem mindestens zwei jeweils auf den Enden sitzende Personen wippen (1.2)können w|ppen fsw. Vb.; hat/ 1.1. etw. wippt etw. bewegt sich ruckartig od. federnd in schneller Folge auf und nieder, vor und zurück: die Blüten wippten im Wind; ihre Zöpfe, die Federn an seinem Hut wipp­ ten bei jedem Schritt; ein wippender Rock 1.2. jmd. wippt (auf etw.) jmd. bewegt sich durch Ab­ stößen (vom Erdboden) ruckartig,federnd in schneller Folge auf und nieder, vor und zurück: das Kind wippt auf einer Wippe; jmd. wippt auf den Ab­ sätzen, Zehen(spitzen) 1.3. mit etw. w. etw. ruck­ artig od. federnd auf und nieder, vor und zurück sich bewegen lassen: mit der Fußspitze im Takt w.;mit dem Stuhl (auf dem Stuhl sitzend) w. wirfPers.pron. 1 .Pers. Pl.f 1./Bez. für die Per­ sonen, die von sich sprechen/: w. kommen bald zurück; der Weg vom Ich zum Wir; /vom Redner, Autor in Reden, Büchern für sich und die Gemein­ schaft der Hörer, Leser gebraucht/: bei diesem Ex­ periment werden w. sehen, daß ... — 2./vom Red­ ner, Autor in Reden,Büchern stattichgebrauchtf:w. haben hier einen gewichtigen Einwand —3 . umg. fin der Anrede für du, ihr, Sie 1.1/: aber Kinder, das dürfen w. (dürft ihr) doch nicht machen!; na, was haben w. (Sie) denn auf dem Herzen?; unser, uns W|rbel, der; -s, - 1. sehr schnell um einen Mittel­ punkt kreisende, drehende Bewegung, bes. in einem gasförmigen od. flüssigen M edium : die Papierfetzen wurden von einem W. erfaßt und flogen hoch; der Sand, Schnee stob in heftigen Wirbeln durch die Straßen; in einen W. von Staub, Asche geraten; der Fluß, See hat viele W. (Strudel I); die Tänzer drehten sich in einem schnellen W. — 2./o. Pl.f 2.1. schnelles, hektisches Durcheinander, schnelle, verwirrende Aufeinanderfolge von etw.: etw. im W. der Ereignisse vergessen; sich in den W. (Trubel) eines Faschingsfestes stürzen 2.2 . umg. Aufsehen, Aufregung:jmd. verursachtvielW., machtvielW. um eine Sache; es gab einen großen W., als ... — 3.Stelle aufdem Kopf, von der aus die Haare strah­ lenförmig nach allen Seiten wachsen — 4. einzelnes knorpeliges od. knöchernes Glied der Wirbelsäule —
1344 Wirbelknoehen — wirkungsvoll 5. schnelle Folge von kurzen harten Schlägen auf etw.: einen W. auf der Trommel, mit den Fingern auf der Tischplatte schlagen — 6. Mus. drehbarer Pflock zum.Spannen und Stimmen der Saiten Wjrbel|-knochen,der einzelner Knochen der Wirbel­ säule; -losen,diefPl.j Zool. Tiere ohne Wirbelsäule wjrbeln /sw, Vb.; ist, hat/ 1.1. etw. bewegt sich rasch kreisend, drehend, in Wirbeln (1) 1.1.1. (hat) der Schnee wirbelt vor dem Fenster 1.1.2. (ist) fm it Richtungsangabel die Schneeflocken w. durch die Luft; das Wasser des Sturzbaches wirbelt durch die schmale Schlucht; aus dem Schornstein wir­ belt weißer Rauch 1.2. sich rasch um seine Achse drehend irgendwohin bewegen (ist): die Tänzerin wirbelte über die Bühne; das Mädchen wirbelte aus dem Zimmer 1.3. etw. bewegt sich irgendwo rasch durcheinander (ist) fmit Richtungsangabel: bei der Explosion wirbelten Staub und Steine durch dieLuft—2.jmdn., etw.schnelldrehendirgendwohin bew egen (hat): die Tänzer wirbelten ihre Partne­ rinnen durch den Saal; der Wind wirbelte Blätter in die Luft, Höhe Wirbel| -Säule, die den Körper der Wirbeltiere und des Menschen stützende, vom Kopf bis zum Ende des Rumpfes reichende Achse des Skeletts, die aus einer bestimmten Anzahl von Wirbeln, die durch Gelenke, Bänder und Bandscheiben miteinander verbunden sind, besteht; -sturm, der bes. in tro­ pischen Gebieten auftretender starker Sturm, der sich um einen Mittelpunkt kreisend fortbewegt; -tier, das Tier mit einer Wirbelsäule und zwei Paar Glied­ maßen, die in der Regel zur Fortbewegung und zum Greifen dienen; -wind,der1. vgl. -sturm — 2. hef­ tiger Wind, Windstoß, der Wirbel (1) hervorruft, etw. in die Höhe wirbeln kann wfrkenjsw. Vb.; hat/ 1.1. in einem bestimmten (be­ ruflichen) Bereich tätig sein, arbeiten: er hat lange Zeit als Arzt, Schauspieler in dieser Stadt gewirkt; mit Wort und Tat für, gegen etw. w. (aktiv ein- trete n); sein schriftstellerisches Wirken bleibt un­ vergessen — 2* geh. etw. hervorbringen, schaffen, vollbringen: er hat Großes, Gutes (für die Mensch­ heit)gewirkt —3. etw. übt auf Grund seiner Be­ schaffenheit eine bestimmte Wirkung aus, hat ein bestimmtes Ergebnis: der Sturm hatte verheerend gewirkt; die Arznei wirkt (schon, gut, schnell, auf die Verdauung); Kaffee, Tee wirkt belebend; seine Tat wirkte beispielgebend; die Aussicht auf Belohnung hat gewirkt (hatte den gewünschten Erfolg); das Theaterstück hat sehr stark auf ihn gewirkt (hat ihn sehr stark beeindruckt);ein Musik­ stück auf sich w. lassen (sich der Wirkung von einem Musikstückhingeben, überlassen) —4.1.jmd., etw. ruft einen bestimmten Eindruck hervor, er­ scheint in bestimmter W eise: jmd. wirktunbeholfen, lächerlich, erschöpft, natürlich, männlich; die Ortschaft wirkte (wie) ausgestorben; sein Ver­ halten wirkte abstoßend 4.2 . etw., jmd. wirkt (aufjmdn.) etw., jmd. kommt (beijmdm.) vorteilhaft, mit Erfolg zur Geltung, findet Anklang: das Bild wirkt nur aus der Nähe; das Stück wirkt nur auf der Bühne; er wirkt vor allem durch die Art seines Auftretens (auf uns) —II.l. Textilien, Gewebe ma­ schinellin der Art des Strickens herstellen: Pullover, Strümpfe, Unterwäsche w.; gewirkte Teppiche — 2.Bäckerei den Teigw. (durchkneten 1) + etw. wirkt / Wunder wirklich IAdj.1 1. mit der objektiven Realität über­ einstimmend, so, wie etw. objektiv (wissenschaftlich) nachprüfbar, erlebbar ist, sich verhält, abläuft, ge­ s chieht: der Roman schildert das wirkliche Leben; die Darstellung entspricht nicht der wirklichen Lage der Dinge, den wirklichen Ereignissen; er wollte wissen, wie es w. war, wie groß die Vorräte w. sind, was er w. denkt, macht — 2. im eigent­ lichen Sinne der Sache, dem Wesen der Sache ent­ sprechend, richtig, wie etw. sein soll: ein wirklicher Freund, Künstler, Könner; einen wirklichen E r­ folg erringen; er v ersteht, beherrscht sein Fa ch ­ gebiet w. — 3.jadv.; dient zur Bekräftigung, Be­ teuerung einerAussage/wahrhaftig (2):dasweiß ich w. nicht mehr, habe ich w. nicht getan; das ist w. (und wahrhaftig) so gewesen! Wirklichkeit, die; -, -enjvorw. Sg.jdas objektiv als Sache od.Prozeß Vorhandene, Existierende: in einem Roman die bunte, harte, nüchterne, rauhe W. dar­ stellen; die gesellschaftliche, politische W .; den Schein mit der W. verwechseln; der Unterschied zwischen seinen Träumen, Wünschen und der W. ist groß; in W. (gemessen an den wirklichen Er­ eignissen) verhält es sich damit ganz anders; etw. wird W. (etw. wird in einen objektiv vorhandenen, existierenden Zustand versetzt, verwandelt); Philos. die objektive W. (objektive Realitätp; <> auf dem Boden der W. stehen (eine nüchterne, realistische Lebenseinstellung haben) wirklichkeits/Wirklichkeits] -fremd / A d j./ d e r Wirklichkeit und ihren Forderungen, dem Leben nicht entsprechend: wirklichkeitsfremde Vorstel­ lungen, Wünsche; -getreu /A dj./ wirklichkeitstreu; -n ah /A dj./ vgl. -treu: ein wirklichkeitsnahes Kunstwerk; -sinn, der jo. Pl.j Sinn für die Wirk­ lichkeit, für die Tatsachen, das Leben; -treu lAdj.j der Wirklichkeit, dem Leben entsprechend: eine wirklichkeitst’reue Darstellung; d a z u -treue, die wirksam /Adj./ 1.1. eine bestimmte Wirkung aus­ ü b en d : die in der Natur, Gesellschaft wirksamen Gesetze, Kräfte; diese Verordnung ist seit dem 1. Januar w. (gültig, rechtskräftig); w. (eine Ver­ änderung bewirkend) in einen Vorgang eingreifen; jmdn. w. unterstützen 1.2. die gewünschte Wirkung zeigend, erfolgreich wirkend (1.3): ein äußerst wirk­ sames Medikament; eine wirksame Maßnahme, Strafe;jmdm. wirksame Hilfe leisten;jmdn., etw. w. vor etw. schützen;daz u Wirksamkeit,die; -, /o. P L / W|rk|Stoff, der Stoff (3.2), der im lebenden Organis­ mus eine spezifische Wirkung ausübt od. auslöst: ein fettlöslicher, natürlicher, synthetischer W. Wirkung, die; -, -en das, was von einer Person, Sache ausgehend den Verlauf, die Beschaffenheit einer anderen Sache, das Handeln od.Denken einer anderen Person bestimmt, beeinflußt: eine gute, nachteilige, ungünstige W. haben; etw. übt eine heilsame, erzieherische W. aus; vo n jmdm., einer Sache geht eine große, starke W. aus; die W. einer Explosion, Rede, Maßnahme; das Verhältnis von Ursache und W .; seine Ermahnungen blieben ohne W., hatten keine, keinerlei W., verfehlten ihre W.; jmd. steht unter der W. von Alkohol + mitW. vom ... (vom ...ab geltend) Wirkungs/w|rkungs| -grad, der /PI. -e/ Grad, A u s­ maß der Wirkung von etw.; -los /Adj./ ohne Wir­ ku n g : eine wirkungslose Maßnahme; -voll /A d j./ von großer, starker Wirkung
Wirkware — Wirtschaftspolitik 1345 Wirk|wäre, diejvorw. Pl.j Gewirk wirr jAdj.j 1.1. keine Ordnung aufweisend, nicht geordnet, durcheinander: ein wirres Durcheinander von Papieren, Briefen; seine Haare standen ihm w. um den Kopf 1.2. ohne logischen Zusammenhang: wirre Gedanken, Gefühle, Vorstellungen, Träume haben; ein wirres Gerede; wirres Zeug reden; jmd. ist ziemlich w., jmdm. ist esganz w. im Kopf(jmd. ist unfähig zu klarem Denken);er war nochganz w. (benommen) von dem ungewohnten Lärm, den Auf­ regungen Wirren, die /PL/ durch politische Auseinander­ setzungen, Unruhen verursachtes Durcheinander im gesellschaftlichen, wirtschaftlichen Gefüge eines Lan­ des, ungeordnete Verhältnisse: innere, politischeW.; in den W. der Nachkriegszeit Wirr|kopf, der verworren, unklar denkender und entsprechend handelnder Mensch Wirrnis, die; -, -se /zu wirr/ Wirrsal, das; -s, -e [..za:l] /zu wirr/ veraltend Wirrwarr, der; -s, jo. Pl.j völlige Unordnung: ein W. von Gedanken, Stimmen; auf seinem Schreib­ tisch herrschte ein unbeschreiblicher, heilloser W. (von Papieren) Wirsing, der; -s, jo. Pl.j Wirsingkohl Wirsingkohl, der Kopfkohl, dessen innere Blätter kraus sind Wirt, der; -(e)s, -e 1. Inhaber, Pächter, Leiter einer Gaststätte, Gastwirt: der W. des ,Goldenen Adlers*— 2.1. Vermieter von Wohnraum 2.2. Hauswirt — 3. Biol. Wirtsorganismus: derW. einesVirus sein; zu 1—2Wirtin,'die; -nen Wirtschaft, die; -en 1.jvorw. JSg.j Gebiet des ge­ sellschaftlichen Lebens eines Landes und die damit verbundenen Einrichtungen, in dem die Produktion, die Verteilung, der Austausch und die Konsumtion der materiellen Güter erfolgen und dessen Charakter durch die jeweils herrschenden Eigentumsverhältnisse bestimmt w ird: die sozialistische, kapitalistische W .; eine blühende, krisenfreie, leistungsfähige W .; der volkseigene, private, genossenschaftliche Sektor derW.(Volkswirtschaft);dieIndustrialisierung,Re­ konstruktion der W. — 2.1./vorw. Sg.)2.1.1.Haus­ halt (1.1): jmdm. die W. führen, besorgen; die KinderhelfenderMutterinderW.2.1.2.Haus­ halt (1.2): eine eigene W. gründen 2.2 . jo. Pl.j das Führen einer Hauswirtschaft, das Wirtschaften: sie versteht nichts von der W .; bei solch schlechter W. (Wirtschaftsführung) konnten sie mit dem Geld nicht auskommen — 3. landsch. 3.1. (kleinere) Gaststätte, in der Getränke ausgeschenkt werden: in die W. gehen 3.2. bes. norddt. kleiner privater landwirtschaftlicher Betrieb: er hatte die W. von seinem Vater geerbt — 4. /o. Pl.j umg. jemot./ 4.1 . Unordnung, Durcheinander: was hast du wie­ derfür eine W. angerichtet!;das ist ja eine saubere, schöne W.!4.2 . etw. macht eine Menge W. (große Mühe, viel Arbeit, Schererei) wirtschaften, wirtschaftete, hat gewirtsehaftet 1.in der Wirtschaft(1)od. in einem bestimmten Be­ reich der Wirtschaft (1, 2.1, 3) mit den gegebenen Mitteln und Möglichkeiten in der Weise leiten und arbeiten, daß bei möglichst geringem Einsatz von Mitteln und Arbeitszeit ein möglichst großer Nutzen erzielt wird: rationell, rentabel, sparsam, intensiv, mit Gewinn, Verlust w.; in diesem Betrieb ist schlecht gewirtsehaftet worden; wir haben diesen Monat gut gewirtsehaftet (wenig Geld ausgegeben); jmd. kann w., versteht zu w. (gehtgut, rationell mit den ihm zur Verfügung stehenden Geldmitteln, Materialien um);sie wohnen zusammen und w. ge­ meinsam (führen einen gemeinsamen Haushalt); selbständig w.; mit etw. in bestimmter Weise w.: sparsam, haushälterisch mit Investitionsmitteln, seinen Kohlen, Ersparnissen, Kräften w. — 2. die Mutter wirtschaftet in der Küche (ist in der Küche tätig) -bindieeigene/ Taschew.;ausdem/ vollenw. Wirtschafterin, die; -, -n e n weibliche Person, die beruflich jmdm. die Hauswirtschaftführt wirtschaftlich /A dj.j 1. die Wirtschaft (1) be­ treffend, zur Wirtschaft (1)gehörend: der wirtschaft­ liche Aufbau, Aufschwung; die wirtschaftliche Entwicklung; die wirtschaftlichen Verhältnisse eines Landes; wirtschaftliche Vereinbarungen; ein Land erlebt eine wirtschaftliche Blüte, De­ pression, Krise; ein w. starkes, selbständiges Land; eine Gegend w. erschließen — 2 . finanziell: in eine wirtschaftliche Notlage geraten; jmd. ist w. unabhängig, möchte sich w. verbessern, wr un­ abhängig werden; jmdm. geht es w. (nicht) sehr gut — 3. bei möglichst geringem Geldmittel-, Ma­ terialverbrauch den höchstmöglichen Nutzeffekt er­ zielend: die wirtschaftliche Rechnungsführung, Leitung eines Betriebes; ein wirtschaftliches Ver­ fahren; w. (sparsam, rentabel) arbeiten, handeln; zu 3 Wirtschaftlichkeit, die; jo . P I j Wjrtschafts/wjrtschaftsl -führung, die jo . P l.j das Führen, Leiten einer Wirtschaft (1, 2.1, 3): die Prinzipien der wissenschaftlichen, sozialistischen W.; -funktionär, derjvorw. DD Rj Funktionär, der im Bereich der Volkswirtschaft eine verantwortungs­ volle, vorwiegendleitende Tätigkeit ausübt; -gebäude, das einem Gebäudekomplex angeschlossenes Ge­ bäude, in dem haus-, landwirtschaftliche od. hand­ werkliche Arbeitsräume untergebracht sind; -geld, das jo. Pl.j zur Führung eines Haushalts verwen­ detes Geld: mit dem W.. (nicht) auskommen; -ge- meinschaft, die jo. Pl.j 1.1. /bestimmte Form inter­ nationaler wirtschaftlicher Zusammenarbeit soz. Länderj 1.2. die Europäische W. jAbk. EWG/ (staatsmonopolistischer Zusammenschluß 'einer Reihe westeuropäischer Staaten zu gemeinsamem Vorgehen bes. au f wirtschaftlichem Gebiet); -geschichte, die jo. PL/ Wissenschaft von der geschichtlichen Ent­ wicklung der Produktionsverhältnisse und der Pro­ duktivkräfte und bestimmter angrenzender Gebiete; -h ilfe, die jo. Pl.j 1. in unterschiedlicher Weise ge­ währte Unterstützung für wirtschaftlich schwach ent­ wickelte Länder durch einen industriell gut ent­ wickelten Staat: W. gewähren — 2. jo. Pl.j der /f Rat für Gegenseitige W. jauch RGW/; -krise, die Pol. Ök. gesetzmäßige, periodisch auftretende Erscheinung der kap. Produktionsweise, die sich aus dem Grundwiderspruch des Kap. und dem sich daraus ableitenden Mißverhältnis zwischen der Mengeder angebotenen Waren und derBeschränkung der Kaufkraft der werktätigen Massen ergibt, was zu einem bestimmten Zeitpunkt zur Unverkäuflichkeit der Waren und damit zur Einschränkung der Pro­ duktion und zur Arbeitslosigkeit führt; -plan, der Plan, der die Entwicklung der soz. Volkswirtschaft und ihrer Teilsysteme für einen bestimmten Zeit­ raum festlegt; -politik, die jo. Pl.j Gesamtheit der
1346 wirtschaftspolitisch — Wissenschaftler Maßnahmen und Methoden eines Staates zur Er­ reichung bestimmter wirtschaftlicher und damit ver­ bundener politischer Ziele: die Einheit von Wirt­ schafts- und Sozialpolitik in der DDR; dazu -poli­ tisch /Ädj.l; -recht, das /o. Pl.f Recht, das für den Bereich der Wirtschaft (1) gilt; -Sektor, der: der staatliche, genossenschaftliche, private W. (Bereich der Wirtschaft 1); -Strafrecht, das vgl. -recht; -Straftat, die Straftat auf dem Gebiet der Wirt­ schaft (1); -System, das System der Produktivkräfte und Produktionsverhältnisse innerhalb eines Gesell­ schaftssystem s: das sozialistische, kapitalistische W.; -trakt, der vgl. - gebäude; -vertrag, der 1. (zwi­ schenstaatlicher) Vertrag über wirtschaftliche B e­ ziehungen — 2. Vertrag im Rahmen des soz. Ver­ tragssystems zur Regelung der wechselseitigen Be­ ziehungen zwischen Betrieben, organisatorischen Einheiten der Wirtschaft; -Wissenschaft,die Wissen­ schaft, die ökonomische Verhältnisse und Prozesse untersucht; dazu -Wissenschaftler, der u. -wissen­ schaftlich fA dj.fi -zweig, der Teilbereich der Wirt­ schaft, der alle Betriebe mit gleichartiger Produk­ tion umfaßt Wirts| -haus, das veraltend (ländliches) Gasthaus; -Organismus,derBiol. lebenderOrganismus, auf od. in dem andere Organismen parasitär leben Wisch, der; -es, -e femot. neg.f Schriftstück, be­ schriebenes Stück Papier:diesen W. habe ich nicht verfaßt! wischen /sw. Vb.; hat, ist/ 1. (hat) 1.1. (sich) mit etw. über etw. w. mit etw., bes. mit derHand,über etw. hinfahren, streichen: er wischte (sich) mit der Hand über die Stirn, den Kopf; aus Versehen mit dem Ärmel über frisch Geschriebenes w. 1 .2 .1 . (sich) etw. w. durch 1.1 etw. säubern: sich (mit der Hand, Serviette) den Mund w. (mit derHand, Ser­ viette überden M und streichen, um etw. abzuwischen); den Fußboden, die Treppe w. (durch streichende, reibende Bewegung mit einem feuchten Tuch säu­ bern) 1.2.2. etw. durch 1.1 von, aus etw. entfernen: die Krümel vom Tisch, den Staub von den Bü­ chern w.; (sich, jmdm.) die Tränen aus den Augen, den Schweiß von der Stirn w.;Staub w. (mit einem Staubtuch beseitigen) —2. umg. schnellirgendwohin rennen (1.1) (ist): derJunge wischte um die Ecke -j- salopp jmdm. eine w. (jmdm. eine Ohrfeige geben) Wisent, d er; -(e)s, -e großes, europäisches, ur­ sprünglich wildlebendes Rind (1), das nur noch in Gehegen und Tiergärten erhalten ist Wismut, das; -(e)s, fo. Pl.f Schwermetall mit röt­ lichem bis silberweißem Glanz w|spern fsw. Vb.;hat/ flüstern Wiß/wjß| -hegier(de), die Begierde, Verlangen, etw. zu erfahren, zu lernen; dazu -begierigfAdj.f wissen (er weiß), wußte, hat gewußt 1.1. etw. in­ folge eigener Wahrnehmung, Erfahrung, durch Lernen von anderen im Gedächtnis, Bewußtsein haben (und wiedergeben können), etw. im Gedächtnis, in derErinnerung gespeicherthaben:viel, wenigw.; etw. (nicht) w .; weiß du schon das Neueste?; nie­ mand wußte Näheres, Genaueres (davon, über ihn); etw. seit langem, im voraus, genau, sicher, (nur) vom Hörensagen, aus Erfahrung, aus siche­ rer Quelle, von jmdm. w .; um etw. w .; er wußte nichts mehrdavon (erinnerte sich nichtmehrdaran); wie, woher soll ich das w.?; soviel ich weiß ...; (k)einen Ausweg w.; er wußte den Weg nicht (mehr); nicht w. (vorhersehen) können, was kommt; er lächelte wissend (bestimmte Kenntnisse an­ deutend); jmdn. etw. w. lassen, jmdm. etw. zu w. geben (jmdm. etw. mitteilen, bekanntgeben);er weiß (ist sich ganz sicher, völlig bewußt), was er will, welche Folgen dieser Entschluß für ihn hat; er wußte nicht(war sich nichtbewußt, nicht im klaren), was mit ihm geschehen war, was er tun sollte, woran er war 1.2 . jmdn., etw., sich irgendwie, irgendwo w. sicher, überzeugt sein, daß etw., jmd., man selbst in einer bestimmten Lage, in einem be­ stimmten Zustand ist: jmdn. in Sicherheit w.; er wußte die Kinder, seinen Garten gut versorgt; wir wußten uns unbeobachtet, verantwortlich, frei von Schuld 1.8. fin der Verbindungf umg. / wer weiß—2./w.+ zu+ Inf.fetw.zutunw.etw.zu tun verstehen, imstande sein, etw. tun zu können: jmds. Vertrauen zu würdigen, schätzen w.; sich zu helfen w.; mit jmdm., etw. nichts anzufangen w.; sich vor Freude, Lachen, Stolz nicht zu halten w. + von jmdm., etw. nichts w. wollen (mit jmdm., etw. nichts zu tun haben wollen, jmdn., etw. ab­ lehnen); wie man weiß (bekanntlich) umg. was weiß ich (das ist mir unbekannt, ich habe keine Ahnung davon)!;... und was weißich allesund alles mögliche andere:ich habe gekocht, gewaschen und was weiß ich alles; was weißt du denn davon (du hast zuwenig Kenntnis davon)!; nicht daß ich wüßte, wenn ich das wüßte (das ist mir nicht be­ kannt)!; — nicht aus und ein, nicht aus noch ein, weder aus noch ein w .; Bescheid w.; nicht w., wo hinten und vorn ist; etw. aus dem Kopf w .; sich nicht zu / lassen w. Wissen, das; -s, fo. PI ./ Gesamtheit dessen, was jmd. weiß (1.1), Gesamtheit der im Bewußtsein, Gedächtnis gespeicherten, einer Gruppe zur Ver­ fügung stehenden, auf einem Gebiet vorhandenen (Erkenntnisse: jmd.hat, besitzt eingroßes, grund­ legendes, umfassendes, vielseitiges W .; unser ge­ sichertes, exaktes W. vom Aufbau der Elemente; das W. und Können der Arbeiter, Techniker, Wissenschaftler; sein W. erweitern, weitergeben, in der Praxis anwenden; sich W. aneignen -f- meines Wissens /Abk. m . W ./, unseres Wissens fAbk. u. W ./ (soviel ich weiß, wir wissen);etw. mit W. (ganz bewußt, absichtlich) tun; nach bestem W. und Gewissen (ehrlich und so gut man es weiß) aussagen, handeln; etw. ohne jmds. W . (ohne daß jmd. etwas davon weiß) tun; etw. wider besseres, gegen sein besseres W. tun (etw. tun, obgleich man weiß, daß es nicht richtig, gut ist) Wissenschaft, die; -, - e n spezifische Form gesell­ schaftlich organisierter Erkenntnistätigkeit in Ein­ heit mit dem sich ständig entwickelnden System von Erkenntnissen, Begriffen, Theorien u. ä . sowie in ständiger Wechselbeziehung mit der Praxis, die die Gesetzmäßigkeiten der objektiven Realität und des Denkens zum Gegenstand haben: die medizinische, biologische W .; die technischen Wissenschaften; W. und Technik; W. und Praxis; die W. fördern, planen, vorantreiben; die Akademie der Wissen­ schaften (der DDR, UdSSR) -f- umg. dasist eineW.fürsich (das ist sehr kom­ pliziert, schwierig, dazu gehören ganz spezielle Kenntnisse) Wissenschaftler, der; -s, - jmd., der an einer Hoch­
wissenschaftlich — 1wo 1347 schule ausgebildet und auf einem Gebiet der Wissen­ schaft (forschend, lehrend) tätig ist wissenschaftlich fA dj./ 1.1. (der M ethodik) der Wissenschaft, den Prinzipien der Exaktheit, Nach­ prüfbarkeit und logischen Schlüssigkeit entsprechend: eine wissenschaftliche A rbeit, Aufgabe, Theorie, Auseinandersetzung, Untersuchung, Analyse, Me­ thode; mit wissenschaftlicher Exaktheit arbeiten; w. arbeiten, denken, tätig sein; etw. w. begründen, erforschen, entwickeln 1.2 . jnur attr.j die Wissen­ schaft od. eines ihrer Teilgebiete betreffend: eine wissenschaftliche Tagung, Publikation, Zeitschrift, Institution; ein wissenschaftlicher (auf einem Ge­ biet der Wissenschaft ausgebildeter, tätiger) Mit­ arbeiter; die w.-technische / Revolution 1.3 . /nur attr) der wissenschaftliche (als Wissenschaft aus­ geprägte) Sozialismus, Kommunismus; zu - 1.1 Wissenschaftlichkeit, die; -, jo . P l.f Wjssenschafts| -Organisation, die jo . P l.f syste ­ matische Organisation (im Bereich) der Wissen­ schaft zum Zwecke ihrer Nutzung und Entwicklung nach bestimmten gesellschaftlichen Erfordernissen; -theorie, die jo. Pl.f Theorie, interdisziplinäre Erforschung der Wissenschaft im Hinblick auf ihre Grundlagen, Voraussetzungen, ihre Funktion in der Gesellschaft und die Gesetzmäßigkeit ihrer Ent­ wicklung Wissens/wjssensl -durst, der heftiges Verlangen nach Wissen; dazu -durstig /Adj./; -gebiet, das jo. Pl.f in sich eine gewisse Einheit bildender Teil des Wissensgutes; -gut, das jo. PL/ Gesamtheit des Wissens einer Epoche, eines Menschen; -lücke, die Mangel, Unvollständigkeit im Wissen eines Men­ schen : Wissenslücken haben, ausfüllen; -Speicher, der überschaubar geordnete Sammlung von Formeln, grundsätzlichen Aussagen über ein Wissensgebiet: ein W. für Chemie, Physik; -wert jA dj.; nicht adv./: eine wissenswerte Neuigkeit, Tatsache (eine N eu ig­ keit, Tatsache, die es wert ist, daß man sie erfährt, w eiß); er teilte uns alles Wissenswerte schriftlich mit wissentlich fAdj.; nicht präd.j mit Wissen, bewußt (1.3), absichtlich: eine wissentliche Lüge; w. eine falsche Angabe machen wittern/sw. Vb.;hat/ 1. /von Tieren, bes. Hunden/ den Geruch, der von Menschen, Tieren, Gegen­ ständen ausgeht, wahrnehmen: der Hundvwitterte einen Hasen, die Spur; der Hirsch hat sofort den Jäger gewittert; das Pferd witterte den Stall — U. umg. etw. spüren (1.2), merken (1), ahnen (1.2): eine Gefahr, ein Geschäft, seine Chance, seinen Vorteil, Unheil w.; jmd. w ittert (vermutet 1.1, fürchtet argwöhnisch) überall Verrat, einen Hinter­ halt + jmd. wittert / Morgenluft; / Unrat w. Witterung, die; -, jo, PL/ I. Verlauf des Wetters über mehrere Tage an einem bestimmten Ort od. in *<einem bestimmten Gebiet: eine kühle, warme, nasse, trockene, milde, beständige W .; die W. wechselte, .schlug um; die jahreszeitlich bedingten Schwan­ kungen der W. — n.1.1. Geruchssinn, bes. bei Hunden, Wild: ein Hund mit einer guten, schar­ fen, feinenW.1.2.derdurch 1.1 von Hunden, Wild wahrgenommene Geruch, der von Menschen, Tieren, Gegenständen ausgeht: die Rehe hatten, bekamen W.; der Hund nahm W. (den Geruch des verfolgten Tieres, Menschen) auf, hatte die W. verloren — 2. Gespür, Spürsinn: er hat eine erstaunliche, empfindliche, feine W. für Stimmungen, für die Gefühle anderer witterungs/Witterungs zu W itterun g I| -bedingt /Adj./ durch (schlechte) Witterung entstanden; -be- dingungen, die /PL/: erschwerte, extreme, un­ günstige W .; -einfluß, der (ungünstige) Wirkung der Witterung; -Unbilden, die /Pl.f: gegen W. ge­ schützt sein Witwe, die; -, -n Frau, deren Ehemann gestorben ist Witwer,der; -s, - M ann, dessen Ehefrau gestorben ist Witz, der; -es, -e 1.1, geschickt, kunstvoll auf einen Höhepunkthin formulierte kurze Erzählurig,die eine mit Spannung erwartete Überraschung, Pointe ent­ hält, durch die bes. Fehler, Schwächen von Menschen od. Sachverhalten vorwiegend humorvoll (kritisch) dargestellt werden: einguter, schlechter, geistreicher, anzüglicher, zweideutiger, pikanter, fauler, derber, schmutziger W.; politische Witze; einen W. er ­ zählen, zum besten geben; über einen W. lachen; eine Menge Witze kennen, wissen; <0> umg. der W. (das Entscheidende, Wesentliche, Interessante) der Sache ist, daß ... 1 .2. lustige, scherzhafte B e­ merkung od. Entgegnung, durch die jmd., etw. dem Gelächter anderer preisgegeben wird: einen W., Witze (über etw., jmdn.) machen, reißen; sich einen W. (Scherz, Spaß) mit jmdm. erlauben — 2. jo. PL/ 2.1. Gabe, etw. lustig, treffend, schlagfertig und geistreich zu erzählen, darzustellen: sein bei­ ßender, scharfer, sarkastischer, funkelnder W .; etw. mitfeinem, mit vielW. erzählen; seine Rede sprüh­ te von Geist und W., W. und Laune; eine Operette mit komödiantischem W. (witzigen Einfällen) auf­ führen 2.2. veraltend Klugheit, Findigkeit: jmd. ist am Ende seines Witzes, hat weder W. noch Ver­ stand + umg. das ist doch, ja ein W. (das kann doch nicht wahr sein; das ist ein schlechter Scherz, eine Zumutung) !;ist das nicht ein W. (ist das nicht zum Lachen, Ärgern)?;machkeineWitze (erzählekeinen Unsinn, das ist unmöglich)! Witz|bold,der; -(e)s, -e umg. jmd., der häufig und gern (geistlose) Witze über etw., jmdn. macht, (dumme) Späße mit etw., jmdm. treibt: er ist einW. witzeln /sw. Vb.; hat/: über etw., jmdn. w . (über etw., jmdn. scherzhafte, witzige Bemerkungen, An­ spielungen machen) witzig /Adj./ 1. jmd. ist w. (imstande, gute Witze zu erfinden od. vorzutragen) — 2. lustig, spaßig, scherzhaft, in der Art eines Witzes (1): eine witzige Geschichte, Anekdote erzählen; eine witzige An­ spielung machen; einen witzigen Einfall haben witz|los /Adj./ 1. geistlos, humorlos: ein witzloser Spaß;etw. w.erzählen —2 ./nurpräd.f umg. esist w. (sinnlos, zwecklos) für dich, jetzt noch zu warten 1W0/Adv./ 1 . /leitet einen (in)direkten Fragesatz ein/ an welchem Ort, an welcher Stelle?: wo wohnt er?; wo bist du gestern gewesen?; ich weiß nicht, wo er wohnt; umg. er ist wer weiß wo (irgendwo) — 2./leitet einen zeitl. od. räuml. Relativsatz ein/ umg.: hier ist der Ort, wo (an dem) er geboren wurde; er blieb (dort), wo (andem Ort, andern) er studiert hatte; an dem Tag, wo (an dem) am meisten zu tun war, wurde er krank; jetzt, wo (zu dem jetzigen Zeitpunkt, an dem) ich alles noch einmal lese, kommen mir Bedenken — 3. /indefinit/ umg. irgendwo: er hat seinenSchirm wo stehenlassen — .8 6 Wörterbuch
1348 2wo — wohl 4. /als Partikel; verneinender Ausruf in der Ver­ bindung! umg. ach wo (aber nein, keineswegs)! + umg. wo denkst du hin (da irrst du dich)\; wo fehlt’sdenn(was ist nicktin Ordnung,wo kann man helfen)?;woergehtundstehtimmer, überall:woer geht und steht, denkt er daran 2wo /Konj. in Verbindung mit doch;unterordnend; leitet einen meist nachgestellten Gliedsatz ein/ 1./kausal; der Sachverhalt im Hauptsatz wird vor­ gezogen und z. B . durch lieber, besser betont; der Gliedsatz begründet eine negative Aussage! weil (1.1): du solltest besser nicht Spazierengehen, wo es doch so regnet — 2. /konzessiv und adversativj obwohl: wieso beschimpft er mich, wo ich ihn doch ständig verteidige? wo| -anders /Adv./ an einem anderen Ort, an einer anderen Stelle:er war mit seinen Gedanken (ganz) w.; -andershin /Adv./ an einen anderen Ort, eine andere Stelle: ersah schnell w.; -be|/Adv./1 ./inter­ rogativI bei welcher Sache, Tätigkeit?: w. habt ihr ihn getroffen?; w. ist dies passiert?; sie wollte wissen, w. das geschehen ist — 2 . /relativ/ bei der, bei dem : das ist eine pikante Angelegenheit, w. noch allerhand zu bedenken ist; ein Versuch, w. große Gefahren drohen; er hat das Problem g ut gelöst, w. jedoch zu bedenken ist (bei dem G e­ nannten ist jedoch zu bedenken), daß ... Woche, die; -, -n Zeitabschnitt, der die sieben Tage von Montag bis Sonntag umfaßt: die vorige, ver­ gangene, nächste, folgende W .; in dieser, in der kommenden W.; die W. vor, nach Weihnachten; am Anfang, zu Beginn, gegen Ende der W.; jede (dritte) W.; alle drei Wochen; (heute) in, vor drei Wochen; etw. innerhalb vo n drei Wochen zurück­ geben müssen; für zwei, mehrere W ochen ver­ reisen; drei, viele W ochen (lang, hindurch), seit Wochen krank sein; W, für W. (jede W oche); etw. zieht sich über Wochen (wochenlang) hin; die W. über, während der W., unter der W. (an den Werk-, Wochentagen) bleiben sie in der Stadt Wochen/wochen| -bett, dasjo. P lj der Entbindung folgender Zeitraum bis zur Zurückbildung der Gebärmutter auf ihre normale Größe; -ende, das Sonnabend und Sonntag: wir wollen am (kommen­ den) W.5 übers W. nach N fahren; -endhaus, das kleines, im Grünen gelegenes, meist eingeschossiges Haus, das in der Freizeit, vorw. am Wochenende zur Erholung genutzt wird; -geld,dasjo. PI ./ Geld, das die Sozialversicherung einer werktätigen Frau während des Wochenurlaubs zahlt; -karte,diefür die Dauer einer Woche gültige Fahrkarte; -krippe, die Kinderkrippe, in der die Kinder von Montag bis Freitag durchgehend untergebracht sind; -lang/Adj.; nichtpräd./ mehrere Wochendauernd: nachwochen­ langer Abwesenheit zurückkehren; w. warten, krank sein; -lohn, der Arbeitslohn für die in einer Woche geleistete Arbeit; -markt, der an bestimmten Tagen in der Woche stattfindender M arkt: die Stände (für Obst und Gemüse, Kurzwaren) auf demW.; -schau, die wöchentlich wechselnder Kurz­ film, der über die wichtigsten Ereignisse (der ver­ gangenen Woche) berichtet und im Kino vor dem Hauptfilm gezeigt wird; -tag, der einer der sechs Tage in der Woche außerdem Sonntag; -tags/Adv./ an Wochentagen: w. muß erimmer sehr zeitig auf­ stehen wöchentlich /Adj.; nicht präd./ jede Woche wieder­ kehrend, in jeder Woche: eine wöchentliche Ab­ rechnung, Lohnzahlung; w. ein-, zweimal be­ richten, abrechnen; diese Zeitschrift erscheint w. Wochen|Urlaub, der gesetzlich festgelegter Zeitra u m bezahlter Freistellung der werktätigen Frau von der Arbeit nach derEntbindung Wöchnerin, die; •, -nen Frau während der Zeit des Wochenbetts Wpdka, der; -s, -s /bei Mengenangabe PI. auch Wodka/ vorwiegend aus Getreide hergestellter heller, klarer Branntwein ohne aromatische Zusätze: sowjetischer W .; einen W. trinken wo| -durch /Adv./ 1. /interrogativ/ durch welche Sache, Tätigkeit?: w. ist er so geworden? —2*/re­ lativ/ er hat den Wecker nicht gehört, w. (durch welche eben erwähnte Sache) er verschlafen hat; -für/Adv./ 1./interrogativ/ für welche Sache, Tätig­ k eit?: w. hast du dein ganzes Geld ausgegeben? — 2. /relativ/ er hat ein Kind vor dem Ertrinken ge­ rettet, w. (für welche eben erwähnte Sache) er eine Auszeichnung erhielt Woge, die; -, -n geh. hohe, starke Welle (LI): die Wogen (des Meeres) schlugen ans Ufer, über das Schiff, gegen die Felsen; eine riesige W. schleuderte das Boot auf den Strand; O eine W. herzlicher Sympathie empfing ihn; die Wogen der Freude, Empörung schlugen hoch (es herrschte sehr große Freude, Empörung); die Wogen der Diskussion gingen hoch (es wurde heftig diskutiert); etw. löst eine W. (eine sehr große Menge) von Protesten, Zustimmung aus 4* / Öl auf die Wogen gießen wojgegen /Adv./1./interrogativ/ gegen welche Sache, Tätigkeit?: w. stellte er die Leiter? —2. /relativ/ er schlug einen gemeinsamen Ausflug vor, w. (gegen den) niemand etwas einwendete wogen /sw. Vb.; hat/ geh. 1,1* Wasser wogt Wasser bildet Wogen, bewegt sich heftig, in starken W ellen: der Ozean, die See wogte; das wogende Meer 1.2. etw. bewegt sich wie Wogen heftig hin und her, auf und ab: dieÄhrenwogtenimWind;durchdie Straßen wogte eine große Menschenmenge wo| -herI./Adv./ 1.1. /interrogativ/ w. (von welchem Ort, aus welcher Richtung) ist er gekommen?; w. (von wem, aus welcher Quelle) soll ich das wissen? 1.2 . /relativ/ wir gingen an den Ort zurück, w. (von dem),dorthinzurück,w. (andenOrtzurück, von dem) wir gekommen waren; zeige mir das Buch, w. (aus dem) du das Zitat genommen hast — II. /als Partikel; als verneinenderAusrufinder Verbindungf umg. ach w. (denn) (aber nein, keineswegs)!; -hin jAdv.j l. /interrogativ/ w. (auf welchen Platz) soll ich mich setzen?; w. (an welchen Ort, in welche Richtung) gehst du?; ich weiß nicht, w. mit den vielen Sachen — 2 . /relativ/ ihr könnt (dorthin) gehen, w. (an welchen Ort, in welche Richtung) ihr wollt; das ist eine Gegend, w. (zu d er) es mich im­ mer wieder zieht; umg. verhüll, ich muß mal w. (ich muß mal auf die Toilette gehen); -hingegen /Konj.; unterordnend; leitet einen nachgestellten Gliedsatz ein; adversativ; kennzeichnet den Gliedsatz im Sinne eines Gegensatzes/: er hat studiert, w. seine Geschwister alle ein Handwerk erlernt haben wohl /Adv./ I.l . sich w. (gesund 1.1) fühlen; jmdm. ist nicht (ganz) w .; ist dir wieder wohler (zumute) (fühlst du dich wieder besser, gesünder)?; nach der Kur, demUrlaub sah ersehr w. (erholt, gesund) aus;,
Wohl — wohlverdient 1349 am wohlsten (am besten) fühlte er sich zu Hause; jmdm. ist (es) bei etw. nicht w. zumute (jm d . fühlt sich bei etw. unbehaglich,jmd. hat bei etw. Bedenken, Befürchtungen) — 2*1« er ließ es sich w. (gut) schmecken; lebe w.! fAbschiedsgrußj ; w. be­ kommt! /Wunschformel beim Essenf; fin Aus­ rufenj w. dem (wie gut, ein Glück für den), derge­ sunde Kinder hat! 2.2, ich weiß w. (genau), habe w. bedacht, was zu tun ist; jvorw. in Verbindung mit Part. Prät.f alles war w. überlegt, geplant; er hatte alles w. (sorgfältig) verpackt 2.3, /betont; entkräftet einen Zweifelf durchaus (1.2); ich er­ innere mich (sehr) w. an diesen Vorfall, habe es (sehr) w. gesehen; er hat (sehr) w. verstanden, was gemeint war; das kann w. sein, kann man w. sagen — 3. /unbetont; drückt eine Unsicherheit, einen Zweifel des Sprechers aus/ 3,1. wahrscheinlich, an ­ scheinend, verm utlich: er wird w. noch kommen; das wird er w. nie begreifen, lernen; das ist w. das Beste (für ihn); du hast w. gerade viel zu tun?; dubist w. sehr enttäuscht?;fin Fragen, die einen Vorwurf ausdrücken/ du spiifnst w., bist w. nicht recht bei Trost? 3.2. ich habe w. (etwa, ungefähr) eine Stunde vergeblich auf ihn gewartet — II./als Partikel; unbetont; dient der Verstärkung und Intensivierungj:manwirddochw. nochfragendür­ fen !; siehst du w., so wirddas gemacht!; er ist nicht dumm, w. aber faul; umg. fin Aufforderungen/ wirst du w. herkommen!, wirst du das w. sein lassen! -f- es sich w. seinlassen (sein Leben genießen, sich Essen und Trinken schmecken lassen); — jmd.fühlt sich, jmdm. ist nicht w. in seiner Haut; w. oder / übel Wohl, das; -(e)s, /o. Pl.j das W ohlergehen, W ohl­ befinden : für das W. seiner Kinder, Familie sor­ gen; für das W. der Mitbürger wirken; etw. zum Wohle der (ganzen) Menschheit tun; das allgemei­ ne, öffentliche, gesellschaftliche W .; auf jmds. W. trinken; mit jmdm. auf sein W. anstoßen; zum W.!, (auf) Ihr, dein W.! /Wunschformeln beim (Zu)trinken/ -fumg. das W. undWehe das Ergehen: sich um jmds. W. und Wehe sorgen wohl/Wohl|-auf/Adj.; nur in Verbindung mit sein, bleiben/ gesu n d (1.1); sie ist wieder w.; bleibt w .!; -befinden, das guter (gesundheitlicher) Zustand: das psychische, körperliche, soziale W .; -behagen, das Behagen .: etw. beeinträchtigt jmds. W .; -behalten /Adv./ 1. wir sind w. (gesund 1.1, unverletzt 1.1) angekommen — 2. das Paket traf w. (unbeschädigt, in gutem Zustand) ein; -bekannt /Adj.; nicht adv./ gut, genau bekannt: eine wohlbekannte Straße, Person; -beleibt /Adj.; nicht adv./ geh. dick (2.1), ru n d lich (1): eine wohlbeleibte ältere Dame; -er ­ gehen, das; -s, /o. Pl.j guter Verlauf des Lebens, gute Lebensumstände: das Glück und W. eines Menschen, der Werktätigen; -erzogen / A d j./ v e r ­ altend gut erzogen; -gefallen, das; -s, jo. Pl.j Be­ hagen an jmdm., etw., der, das einem gefällt: er blickte ihr mit W. nach; jmd., etw. erregt jmds., allgemeines W.; + umg. etw. löst sich in W. auf (etw. findet eine gute Lösung, ein gutes Ende; ein Gegenstand zerfäUt in seine Bestandteile); -gefällig /Adj./ mit Wohlgefallen: w. blicken, nicken, lä­ cheln; etw. w. betrachten; -gefühl, das jo . P l .j angenehmes Gefühl behaglicher Freude: jmdn. über­ kommt, durchströmt ein W.; -gelaunt /A dj./ geh. gutgelaunt; -gemeint /Adj.; nicht adv./: ein wohl­ gemeinter (gutgemeinter) Rat; -gemut /Adj.; nicht attr.j veraltend gutgelaunt und zuversichtlich: jmd. ist w., m acht sich w. an die Arbeit; -geraten /Adj.; nicht adv./ 1.1. geh. ein wohlgeratener (gut gelungener) Kuchen1.2. veraltend siehaben zwei wohlgeratene (gut entwickelte, gut erzogene) Kinder; -geruch, der angenehmer Geruch, D uft: ein köst­ licher W.; -geschmack, der /o. Pl.j guter, angeneh­ mer Geschmack: eine Frucht von köstlichem W.; -gesetzt /Adj.; nicht adv./: jmdm. in wohlgesetzten Worten (in sprachlich guter Form) danken; -ge­ sinnt/Adj.; nicht adv./ freundlich gesinnt: erist dir w.; -habend /Adj.; nicht adv./ Vermögen besitzend, in guten Vermögensverhältnissen lebend: jmd. ist w. geworden, stammt aus einer wohlhabenden Familie wohlig /Adj./ behaglich, als angenehm empfunden: jmdn. erfüllt ein wohliges Gefühl; eine wohlige Wärme; sich w. rekeln, recken; w. gähnen, auf- atmen Wohl/wfihl|-klang,der schöner, angenehmer Klang: der W. einer Stimme, Geige; -klingend /A dj.; nicht adv./ schön, angenehm klingend: eine wohlklingende Stimme; -lautend /A dj.; nicht adv./ vgl. -klingend; -leben, das angenehmes, behagliches Leben in guten materiellen, finanziellen Verhältnissen; -meinend /Adj./ 1.1. veraltend es gut mit jmdm. meinend, freundlich gesinnt:ein wohlmeinenderFreund, Kol­ lege 1.2. /nickt adv./ ein wohlmeinender (in freund­ licher, guter Absicht gegebener) Wink, Rat; -rie­ chend /Adj.; nicht adv./ gut, angenehm riechend: eine wohlriechende Seife; -schmeckend /A d j.; nicht adv./ vgl. -riechend; -sein, das: umg. (zum) W.! jWunschformelbeim Zutrinken od. wenn jmd. niest/; -stand,derjo. Pl.j hoher materieller Lebensstandard: der allgemeine, gesellschaftliche W .; der wachsende W. unserer Bevölkerung; -standsdenken, das a u s ­ schließlich auf den persönlichen Wohlstand orien­ tiertes Denken und Verhalten: ein egozentrisches, kleingeistiges W.; -tat, die 1. gute Tat zum Wohle anderer: jmdm. für eineW. danken; jmdm.eineW., Wohltaten erweisen —2.jo. Pl.j etw., das in einer bestimmten Situation eine bes. angenehme Wirkung auf jmdn. hat, Annehmlichkeit:dasheißeBad,der Kaffee war nach dem langen Weg in der Kälte eine (wahre) W.; dieses satte Grün ist eine W. für die müdenAugen; zu 1 -täter, der; -tätig/Adj./ 1./nur attr.; noch BRD/ Geld für wohltätige (der Unter­ stützung sozial Hilfsbedürftiger dienende) Zwecke sammeln, verwenden —.2. angenehm, gut wirkend: einen wohltätigen Einfluß, eine wohltätige Wir­ kung auf jmdn. ausüben; diese Worte berührtenihn w.; zu 1 -tätigkeit,diejo. Pl.j; -tönend /Adj.; nicht adv./ vgl. -klingend; -tun /Vb./ 1. etw. tut jmdm. wohl etw. hat auf jmdn. in einer bestimmten Situa­ tion eine besonders angenehme Wirkung: diefrische Luft, der Kognak, Kaffee wird dir nach der An­ strengung w.; diese aufmunternden Worte taten (ihr) wohl; im Wald herrschte eine wohltuende Kühle, Stille; jmd. ist von wohltuender Beschei­ denheit, übt einen wohltuenden Einfluß aus, ist wohltuend sachlich — 2. veraltend geh. jmd. handelt richtig, klug: du würdest w., wenn du ihm verziehest; etw. ist wohlgetan; -überlegt / A d j./ klug, sorgfältig überlegt: w. handeln, Vorgehen; -verdient /Adj.; nicht adv./: die wohlverdiente 86*
1350 wohlweislich — Wolf (iberechtigt ve rdiente) Ruhe, den wohlverdienten Urlaub genießen; -weislich jA d v . f : er schwieg w. {aus gutem Grund, nach gründlicher, sorgfältiger •Überlegun g), sagte ihnen w. nichts davon; -wollen jVb.j:geh.jmd. willjmdm. wohl(jmd. ist jmdm. freundlich gesinnt, will jmds. Bestes)"*;/oft im Part, Präs./ jmdn. wohlwollend (mit Wohlwollen, freund­ lich g esinnt) anblicken, zulächeln; etw. wohlwol­ lend prüfen; jmdn. m it wohlwollender Nachsicht behandeln; -wollen, das; -s, jo. PLf freundliche Zuneigung,Gunst:jmdm.gegenübereinherzliches, väterliches, persönliches, wenig W. empfinden; jmds. W. erwerben, erringen, verlieren; jmdn. mit W. betrachten Wohn| -bezirk,derterritoriale und politisch-organi­ satorische Einheit in größeren Städten der DDE; ‘-block, der aus mehreren einheitlichen Wohn­ gebäuden bestehender, eine Einheit bildender, oft quadratisch angeordneter Gebäudekomplex: mo­ derne Wohnblocks WQhnen /sw. Vb.; hat/ 1,1. jmd. wohnt an einem bestimmten Ort jmd. hat an einem bestimmten Ort seine Wohnung:auf demLande, inderStadt, zur (Unter)miete, parterre, im zweiten Stock w .; wo w. Sie?; er wohnt zehn Minuten vom Bahnhof ent­ fernt; in bestimmter Weise w.: möbliert, beengt, komfortabel w. (eine möblierte,’ enge, komfortable Wohnung haben) 1.2. vorübergehend eine Unterkunft bes. zur tJbernachtung haben:erwohntwährendder drei Tage in einem H otel, bei Freunden + mitjmdm. Tür an Tür, / Wand an Wand w. Wohn| -gebäude, das vg l. Wohnhaus; -gebiet, das vgl. Wohnbezirk; -gegend, die kleinerer Teil eines Ortesi in dem sich vorwiegend Wohnhäuser befinden: das ist eine schöne, ruhige W .; -gemeinschaft, die Gruppe, Gemeinschaft von Personen, die über län­ gere Zeit zusammen ein Zimmer, eine Wohnung, ein Haus mit gemeinsamen (sanitären, hauswirtschaft­ lichen) Einrichtungen bewohnt: die W. eines Stu­ dentenheims; in W. mit jmdm. leben wohnhaftfAdj.; nur präd.j w. sein wohnen, seinen Wohnsitz haben: wo sind Sie w.? Wohn| -haus, dasHaus zum Wohnen (1.1)mit einer od. mehreren Wohnungen: ein fünfstöckiges W.; -heim, dasHeim, in dem vorwiegend Alleinstehende, bes. Lehrlinge, Studenten, Schüler, Krankenschwe­ stern, Bauarbeiter, meist in der Nähe ihrer Aus­ bildungs-, Arbeitsstätte wohnen; -küche, diegrößere Küche, die gleichzeitig als Wohnzimmer dient; -kultur, diejo. PL/dem modernentechnischenNiveau angemessene, geschmackvolle und gepflegte Aus­ stattung der W ohnung(en): Neubauten mit moder­ ner W. wohnlich /Adj./ so ausgestattet, daß man sich dort gern länger aufhält, gern dort wohnt, gemütlich, beh aglich : ein wohnlicher Raum; ein Zimmer, eine Wohnung w. machen, einrichten Wohn| -ort, der /PL -e/ Ort, an dem jmd. seinen W oh n sitzhat: den W. wechseln;-Parteiorganisation, die Grundeinheit der SED innerhalb eines Wohn­ gebiets; -raum, der 1. Wohn-, Schlafzim mer im Unterschied zu Küche, Bad — 2. jo. Pl.f als Woh­ nung geeignete, verfügbare Räum lichkeit: zweckent­ fremdeter, unterbelegter W .; die Schaffung, L en­ kung, Nutzung von W.; -raumlenkung, die /o. PL; in der DDE/ Erfassung und Verteilung des Wohn- raums (2)durch die zuständigen staatlichen Organe; -recht, dasfo. PL/ Recht, an einem bestimmten Ort, in einem bestimmten Haus, einer bestimmten Woh­ nung zu wohnen; -sitz, der Wohnung an einem be­ stimmten Ort, die jmdm. zum ständigen Aufenthalt dien t: er hat einen zweitenW.; jmd. ist ohne festen, ständigen W.; - Stätte, die: die W ohnstätten der Germanen (Stellen, an denen die Germanen wohn­ ten); -Stube,dieveraltend, noch landsch. Wohn­ zimmer(i) Wohnung, die; -, -en zur Führung des individuellen Lebens einer Person, eines Ehepaares od. einer Familie in der Regel auf Dauer dienende, in sich abgeschlossene Einheit von einem od. mehreren Wohnräumen in einem Wohnhaus, wozu andere Räume wie Küche, Bad, Toilette (Keller und Boden) gehö r e n : eine große, gemütliche, warme/ helle, feuchte W .; eine W. mit Küche, Bad, Balkon, vier Zimmern und Zentralheizung; eine W. mieten, tauschen, beziehen, renovieren, aufgeben, ein­ richten; in eine W. einziehen; jmd. hat keine (eigene), sucht eine (neue, andere) W.; jmdn. in eine (leerstehende) W. einweisen; die W. wechseln (um ziehen 1); jmdm. eine W. zuweisen Wohnungs] -amt, das /DD R noch umg./ staatliches Organ für Wohnraumlenkung; -bau, der fo. PL/: das Programm zur Förderung des W ohnungsbaus; -einrichtung, die Einrichtung (3) einer Wohnung; -iuhaber, derPerson, auf deren Namen der Miet-, Kaufvertrag für eine Wohnung lautet; -kommission, die auf dem Gebiet der Wohnraumlenkung ehren­ amtlich tätige Kommission bei den Räten der Städte, Stadtbezirke und Gemeinden und in großen Betrieben und Einrichtungen in der DDR; -miete, diegesetz­ lich, vertraglich geregelte Miete für die Nutzung einer Wohnung; -not, die/o. PL/ Mangel an Wohnraum (2); -tür, die Tür zu einer Wohnung: an der W. klingeln, klopfen; -Verwaltung, die: der VEB / Kommunale W. fA bk. KWV/ Wöhn| -Verhältnisse, die /PL/: die Verbesserung der W.; -viertel, das Teil einer Stadt, in dem sich vorwiegend Wohnhäuser befinden: am Stadtrand entstehtein neuesW.; -wagen, der von einemKraft­ fahrzeug gezogener, mit Einrichtungen zum Wohnen, Kochen und Schlafen versehener Wagen, der bes. von Zirkusangehörigen, Schaustellern während ihrer Tournee bewohnt wird, der (Bauarbeitern als Aufenthaltsraum dient od. als Unterkunft für Frei­ zeitund Urlaub genutzt wird; -zimmer, das1.Zim ­ mer einer Wohnung, das für den Aufenthalt-tagsüber dient —2.Möbelfür 1 wölben, sich js w . V b.; hat/ 1.1 . etw. wölbt sich über etw. etio. verläuft, erstreckt, erhebt sich bogen­ förmig, im Halbkreis über etw .: eine steinerne Brücke wölbt sich über den Fluß;der Himmel wölbt sich strahlend blau über uns; eine gewölbte Zimmer­ decke, Brücke1.2. etw. hat eine rundliche Ausbuch­ tung,weist eine erhabeneRundung auf:derBüchsen­ deckel wölbt sich; eine gewölbte Stirn, Brust Wölbung, die; -, -en bogenförmiger Verlauf, bogen­ förmige Gestalt: die W. einer Kuppel, eines Tor­ bogens; die sanfte W. ihrer Augenbrauen, Stirn Wolf,der; -(e)s, Wölfe1. zu den Hunden (1.1.1)ge­ hörendes Raubtier, das sich zu Rudeln zusammen­ schließt: ein hungriger W.; der W. hat ein Schaf ?jerissen; dieWölfeheulten — 2. Fleischwolf —3. o. Pl.f durch Reibung hervorgerufene Entzündung der Haut an den Innenseiten der Oberschenkel
Wölfin — Wollgarn 1351 4- ein W. im Schaf(s)pelz (Mensch, der unter der Maske des Harmlosen böse Ziele verfolgt);umg. mit den Wölfen heulen (sich aus Opportunismus, um deseigenenVorteilswillenderMeinung,dem Handeln einer Gruppe Machthabender anschließen); /emot.f hungrigwie einW. (sehr hungrig) sein W ölfin, die; -, -nen jzu Wolf1/ wölfisch jA dj.; zu Wolf 1/ Wolfram, das; -s, jo. PLf silberweiß glänzendes Schwermetall Wolfs| -Inniger, der umg. /emot./ starker H unger; -milch, die in zahlreichen Arten vorkommendes Wolfsmilchgewächs; -milchgewächs, das vorwie­ gend in den Tropen als Kraut od.Strauch in zahl­ reichen Arten vorkommender Bedecktsamer, der häufig einen milchigen Saft enthält; -rachen, der angeborene Spälte im Gaumen bei Menschen Wolke, die; -, -n 1. sichtbare, verschieden geformte Ansammlung verdichteter Wassertröpfchen od. Eis­ kristalle, die in der Luft in verschiedener Höhe frei schweben: eine weiße, dunkle W.; schwarze, dro­ hende, düstere W olken ziehen am Horizont herauf, ballen sich zusammen; die W olken ziehen schnell dahin; der Himmel war von Wolken bedeckt; der Berggipfel ist in dichte Wolken gehüllt; die Gefahr schwebte wie eine drohende W. über ihnen; <J> eine W. zieht über jmds. Stirn, Gesicht (jmds. M iene verfinstert sich) — 2. sichtbare, abgegrenzte Z u ­ sammenballung von Dampf, Bauch in der Luft: aus dem Schornstein kam en dicke schwarze Wolken; die Lokomotive stieß weiße Wolken aus; eine W. vo n Zigarettenqualm, Pulverdampf — 3. größere dichte Ansammlung von winzigen Teil­ chen, Tieren, Gerüchenin der Art von 1u. 2 in der L u ft :eine W. von Staub, Puder, Schnee wirbelte auf; eine W. von Mücken, Heuschrecken; eine W., Wol­ ken von Parfüm, Benzingestank 4- umg. jmd. fällt (wie) aus allen Wolken (jm d . ist außerordentlich überrascht, erstaunt) Wolken/wolkenzw Wolke 1| -bank, die /P L -banke/ langgestreckte kompakte Masse, Zusammenballung von W olken:einedunkle, schwarte W.; -hruch,der plötzlich einsetzender, in großen Tropfen fällender, sehr heftiger Regem ein schwerer W. geht, prasselt nieder; -decke, dielo.PL/ den ganzen Himmel bedek- kende Schicht von Wolken:dieW.rißauf; -feld,das größereFläche zusammenhängender,ineinandergehen- der W o lk e n : lockere Wolkenfelder bedeckten den Himmel; -los /Adj./ ohne W olken: ein wolkenloser Himmel, Sommertag; -störe, der reich längs u n d quer geriehener und sich dadurch duftig bauschen­ der Store: -verhangen jAdj.f von Wolken bedeckt: der Himmel ist w.; -wand, die ausgedehnte kom­ pakte Zusammenballung von Wolken: am Hori­ zont stand eine graue, schwarze W. wolkig jAdj.; nicht adv./ mit Wolken (1) (bedeckt): eine wolkige Nacht; der Himmel, es ist w. Woll[decke, die Decke (1) aus Wolle (2) Wolle, die; fo. Pl.j, fachspr. -n1.Haar bes. des Schafes, das geschoren und versponnen wird: rohe, ungewaschene W .; dieses Schaf hat eine dichte, lange, kräftige W. — 2, Garn aus 1 (zum Stricken): rote, weiße, feine, dicke, reine, echte W .;W . wickeln, aufrebbeln; diese W. filzt nicht beim Waschen — 8, Stoff aus 2 : ein Mantel aus W. 4 umg. sich in derW.haben, liegen(sich zanken, streiten); sich in die W. kriegen (zu zanken, strei­ ten anfangen) Sollen /Adj.f aus Wolle (2, 3): eine wolleneDecke, Jacke, Mütze 2wqllen (er will), wollte, hat gewollt /bei v o r a n ­ gehendem Inf. steht der Inf. von w. statt des Part. Prät.; stehtw. ohnefolgenden Inf., so ergibt sich aus Zusammenhang und Situation der zu ergänzende Inf.;der zu ergänzende Inf. kann durch das, es er­ setztwerden;/ auchgewollt/l./w. 4-Inf., Gliedsatz, Akk. obj.; drückt aus, daß der Wille, Wunsch, die Absicht des Subj. darauf gerichtet ist, daß der Inhalt des Inf., des Gliedsatzes, Akk. obj. realisiert wird, sich realisiert/: er will (Medizin) studieren, morgen (nach Rostock) abreisen, jetzt zur Sache reden, etwas sagen; sie weiß, was sie will (sie hat ein klares Ziel und die feste Absicht, es zu realisieren); er sagte, er wolle ihr schreiben; was willst du tun, (von mir) haben, bekommen, erfahren?; ich will nichts, einen Apfel (haben); willst du noch eine Tasse Kaffee?; jmdn. w .: Kinder w. (sich K ind e r w ünschen); er wollte etwas sehen, erleben;ich will wissen, was geschehen ist; ich will, daß er mit­ kommt; er wollte nach Hause; zu wem w. Sie (wen möchten Sie sprechen)?;ermag w. oder nicht, er muß es tun; was willst du von mir?; ich wollte Sie fragen, ob ... /in höflicher Rede/; ich wollte (wünschte), er käme endlich!; w. Sie bitte Platz nehm en, einen Augenblick warten, so freundlich sein, mir den Weg zu zeigen! /in höflicher A uf­ ford eru n g/; wollt ihr wohl (endlich) still sein, Schlafengehen! /in leicht drohender Aufforderung/; wirw. gehen, unser Glaserheben! /in Aufforderun­ gen zur gemeinsamen Realisierung des Inhalts des Inf./; das will ich nicht gesehen haben (das hätte nicht geschehen dürfen, aber ich werde nachsichtig s e in )!; wennes sich so verhält, will ich nichts gesagt haben (nehme ich alles zurück); wir w. sehen (es w ird sich zeigen), was sich machen läßt; scherzh. ich will mal nicht so.sein (ich tue es, obwohl ich es nicht beabsichtigt habe) P; er wollte schon die Hoff­ nung aufgeben (er war nähe daran, die Hoffnung aufzugeben) —2.1./w. 4- Inf./ 2.1.1./w. + Part. Prät. 4- sein; drückt aus, daß etw. getan werden muß/ müssen (1): diese Arbeit will getan sein; das will gelernt, genau bedacht sein 2.1.2. nähe daran sein zu geschehen, etw. Bestimmtes zu tun: es will Abend werden; ihr wollten schon wieder die Tränenkommen; ich wollte schon verzagen, aber ... 2.1.3. /mit Verneinung; drückt aus, daß etw. Er­ wünschtes, Erwartetes nicht in befriedigendemi M aße od. gar nicht eintritt/: die Wunde will nicht heilen; der Motor wollte nicht anspringen; nicht enden wollenderBeifall; der Motor will (fun ktioniert) nicht mehr 2.1.4., das will nichts besagen (das bessert nichts); es will mir scheinen, als (ob) ...; das will mir nicht gefallen 2.2. /w. 4- Akk. obj.f diese Pflanzen w. (brau ch en 1.1) viel Pflege, Wasser — 3./w. 4-Inf.;drücktaus, daßderSprecherdenIn­ haltdes Inf. als eine Behauptung des Subj. hinstellt, deren Richtigkeit er bezweifelt/: er will dich gestern gesehen haben (er behauptet, dich gestern gesehen zu hab e n); du willst krank sein?; niemand wollte, keiner will es gewesen sein 4- jA koste es, was es wolle; mit jmdm., etw. nichts zu / tun haben w. WoIl[ -faden, der Faden aus Wollgarn; -garn, das
1352 Wollgras — Wort Garn ans Wolle; -gras, das/o. PL/Riedgras, dem sich nach dem Blühen dichte, wollige Büschel ent­ wickeln wollig /Adj./1. aus Wolle (1) bestehend:das wollige Vlies einesWidders — 2.jbes. vomHaar) wie Wolle (1) aussehend', wolliges Haar Wollj -knäuel,das zu einem Knäuel aufgewickelter, langer Wollfaden;-pullOYer, der aus Wolle gestrick­ ter od.gewirkter Pullover; -schal,der vgl. -pullover; -Stoff, derStoff aus Wolle, Wolle enthaltender Stoff Wollust, die; Wollüste fvorw. Sg.f 1. Lustgefühl, dasbei sexuellerErregung,Befriedigung sexuellerBe­ dürfnisse entsteht —2 .jo . PI .) etw. mit (wahrer)W. (mit großem, innigem Vergnügen, mit Wonne) tun wollüstigfAdj.f 1. mit, voller Wollust (1): eine wol­ lüstige Erregung erfaßte ihn; jmdn. w. an sich pres­ sen — 2« Vergnügen, Genuß, Wonne empfindend, bereitend : etw. mit geradezu wollüstiger Neugier, Sensationsgier beobachten Wolpryla [..y ..],Wolpryla [..y: . das;-s, fo. P l.f im Aussehen und Griffder Schafwolle ähnliche syn­ thetische textile Faser wo| -mit /Adv./ 1. Iinterrogativ! mit welcher Sache, Tätigkeit?: w. beschäftigen Sie sich jetzt?; ich frage mich, w. er das verdient hat — 2. frelativf er gab ihr eine kurze Auskunft, w. (mit der) sie zu­ frieden war; -möglich lAdv.f vielleicht, eventuell: er kommt w. erst morgen; -nach /Adv./ 1. /in­ terrogativI nach welcher Sache?: w. hat er dich gefragt?; wir wissen nicht, w. wir uns richten sol­ len — 2« frelativf ein neues Gesetz, eine Bestim­ mung, w. (nach dessen, deren Wortlaut)verboten ist, daß ... Wonne, die; -n beglückendes Gefühl tiefster Freude, innigen Vergnügens, höchsten Genusses: es ist eine (wahre) W., so etwas zu hören; jmd. genießt die Wonnen der Liebe; jmd. kann sich vor W. kaum fassen; vor W. laut jubeln; jmdm. mit W. (m it großem Vergnügen, sehr gern) eine Ohrfeige geben, die Meinung sagen WQnne|monat, derjo. PL/ geh., oft scherzh. M ai wonnig fAdj.f Wonne, Entzücken hervorrufend: ein wonniges Baby, Hündchen woran fAdv.f [..ran; Trennung: wor|an] !• /inter­ rogativtIan welche, welcher Sache?: w. hängst dudas auf?; w. ist er gestorben?; er weiß nicht, w. er ist (wie er sich verhalten soll) — 2« /relativ/ er brachte vieles vor, w. (an das) die anderen nicht gedacht hatten worauf/Adv./ [..rauf; Trennung: wor|auf]1./inter­ rogativ! auf welcher, welche Sache?: w. steht die Vase, soll ich die Vase stellen?; er wußte nicht, w. er sich berufen sollte — 2. /relativ/ 2.1. auf dem, aufder, aufden, aufdas, aufdie:erwolltesichauf den Stuhl setzen, w. die Bücher lagen, w. sie die Bücher gelegt hatte 2.2 . w o r a u fhin (2): er erhielt ein Telegramm, w. er abreiste woraufhin /Adv./ [..rauf..; Trennung: wor|auf..] 1. /interrogativ/ auf welche Sache hin?: es ist nicht zu erkennen, w. er so gehandelt hat — 2. /relativ/ auf welche eben erwähnte Sache hin: sie gab ihm das gewünschte Buch, w. er wegging woraus /Adv./ [..raus; Trennung:wor|aus]1./inter­ rogativ/ aus welcher Sache?: w. bestehtdieserSalat? — 2 . /relativ/ er hat sehr viel durchgemacht, w. (aus welcher eben erwähnten Sache) seinErnst zu erklären ist worein /Adv./ [..rein; Trennung: wor|ein] 1. /inter­ rogativ/ in weche Sache?: w. hast du die Bade­ sachen gesteckt? — 2. /relativ/ es war eine dumme Geschichte, w. (in die) er verwickelt war worin /Adv.J [..rin; Trennung: worjin] 1. /inter­ rogativ/ in welcher Sache?: w. besteht die Ver­ besserung? —2 . /relativ/ das ist ein Punkt, w. (in d e m ) ich anderer Meinung bin Wort, das; -(e)s, Wörter/-e f / au ch Wörtchen/ 1. /PL Wörter, auch -e/ kleinste im Satz isolierbare selbständige sprachliche Einheit mit einer bestimmten eigenen Bedeutung od. Funktion: ein ein-, mehr­ silbiges, zusammengesetztes, neues, veraltetes, fachsprachliches, schwieriges W.; russische, fran­ zösische Wörter; nach einem treffenden, geeigne­ ten , dem passenden W. suchen; ein W. hören, lesen, sprechen, buchstabieren, nicht verstehen, falsch betonen, schreiben; dieses W. hat mehrere Bedeutungen; W. für W. (ein Wort nach dem an­ deren) ; ein Satz von zwölf Wörtern; ein Telegramm mit zwölf Wörtern; er drückt seinen Wunsch in we­ nigen Worten aus; fauf Zahlungsbelegenj drei­ tausend Markin Worten (mit Buchstaben geschrie­ ben) —2./PL -e; vorw. PL/ mündlich od. schriftlich formulierte sinnvolle Äußerung, zusammenhängende Gruppe von 1 mit einem bestimmten Bedeutungsge­ h a lt : das gesprochene, geschriebene W .; geistreiche, mahnende, liebevolle, beleidigende Worte spre­ chen; einige, ein paar Worte mit jmdm. wechseln; etw. in wenigen präzisen und eindrucksvollen Worten schildern; jmdm. in, m it bewegten Worten danken; die passenden, richtigen Worte finden, sagen; scharfe, harte Worte fielen; etw. läßt sich nicht mit wenigen Worten sagen, erklären; mit jmdm. ein offenes, vernünftiges, ernstes W. spre­ chen (mit jmdm. offen, vernünftig, ernst reden); man kann (vor Lärm) das eigene, sein eigenes W. nicht verstehen; seine letzten Worte verklangen ungehört; kann ich ein paar Worte (ku rz 2.1) mit Ihnen sprechen?; er half ohne viele Worte; ich traue seinen (schönen) Worten nicht; er hat kein W. (nichts) davon gesagt; jmdm. ein W. des Dankes, Trostes, der Anerkennung sagen; Worte des B e­ dauerns, Mitleids äußern; jmd. setzt seine Worte bedächtig, klug; denke an meine W orte!; du sollst auf seine Worte hören!; mit diesen Worten (nach dieser Äußerung) verließ er das Zimmer; mit an­ deren Worten (das Vorhergesagte anders ausge­ drückt): ich soll mitkommen; ein W. (eine A n ­ de u t u n g 1.1) genügt, und ich weiß Bescheid; das ist das erste W., das ich davon höre (davon höre ich zum erstenmal) — 8. /o. PL/ Möglichkeit, Gelegen­ heit, Erlaubnis zur mündlichen Darlegung seiner Gedanken zu einem bestimmten Thema vor einem bestimmten Publikum : ums W. bitten; jmdm. das W. geben, erteilen; jmd. nimmt, ergreift (auf einer Tagung, in einer Sitzung) das W .; jmdm. das W. entziehen; das W. hat nun Kollege N! — 4. /PL -e/ 4.1. Ausspruch (einer bekannten Person), Zitat: ein bekanntes, klassisches W .; ein W* von Goethe, Marx 4.2. Text: W. und Weise eines Liedes; ein Lied ohne Worte; die Illustrierte berichtet darüber in W. und Bild; revolutionäre Agitation in W. und Schrift(in mündlicher und schriftlicher Form) — 5. jo. Pl.f (mündliches) Versprechen, (mündliche) Zusage, Ehrenwort: jmd. gibt, verpfändet, hält sein W.; jmd. steht zu seinem W., löst sein W. ein;
Wortart — wovor 1353 jmd. hat sein W. gebrochen, zurückgenommen; (ich gehe dir) mein W. (darauf)! + das W. an jmdn. richten (jmdn. ansprechen); das letzte W. ist noch nichtgesprochen (diese A n ­ gelegenheit ist noch nicht endgültig abgeschlossen); das ist mein letztes W. (bei dieser Entscheidung, Meinung bleibe ich); jmdm. fehlen (einfach) die Worte (jmd. ist so erstaunt, erschrocken, entrüstet, daß er zunächst nicht sprechen kann);jmdm. bleibt dasW.im Munde stecken (jmd. kannplötzlich nicht mehr weitersprechen); das sind nur schöne Worte {leere Versprechungen); ein geflügeltes W. (weit­ verbreiteter Ausspruch einer bekannten Persönlich­ keit);jmdm., einer Sache das W. reden (für jmdn., etw. eintreten); jmdm. das W. aus dem Mund neh­ men (etw. sagen, bevor der andere es ausspricht);das W. führen (im Gespräch den Ton angeben); das große W. führen (prahlerisch, viel reden); (immer) das letzte W. haben (als letzter noch einm al seine Meinung sagen und damit recht behalten wollen); keinW.überetw.verlieren(überetw. nicht sprechen); bei jmdm. ein (gutes) W. für jmdn. einlegen (bei jmdm. für jmdn. bitten); keine Worte finden (fas­ sungslos sein, so daß man zunächst nicht sprechen kann); nicht viel, viele Worte machen (handeln, ohne lange darüber zu reden; wortkarg sein); jmdm. aufsW.glauben (jmdm. alles, was er sagt,glauben); jmdn. beim W. nehmen (von jmdm. verlangen, daß er das Gesagte, Versprochene ausführt); mit einem W. (kurz gesagt, das vorher Gesagte zusammen­ gefaßt);jmdn. nichtzuW.kommenlassen(jmdn. am Sprechen, Reden hindern); jmdm. ins W. fallen (jmdn. unterbrechen, am Sprechen hindern); sich zu W. melden (durch Handzeichen zu erkennen geben, daß man zur Sache sprechen möchte); umg. jmdm. das W. im Mund(e) (her)umdrehen (den Sinn von jmds. Äußerung ins Gegenteil verkehren);jedesW. auf die Goldwaage legen (das von jmdm. Gesagte wortwörtlich, übergenau nehmen);hast du (danoch) Worte (das ist unerhört)!; —nichtfür / Geld und gute W orte! Wort/wort| -art, die Art, Gruppe, der ein Wort (1) nach bestimmten sprachlichen, bes. grammatischen Kriterien zugeördnet wird; -bruch, der Nicht­ erfüllung eines Versprechens, einer Zusage; dazu -brüchigfAdj.; nicht adv.f:jmd. ist w. geworden Wörtchen, das; -s, - j/ auch Wort/ + mitjmdm. einW. reden müssen (jmdm. energisch und deutlich seinen Standpunkt klarmachen); da habe ich auch einW. mitzureden (da habe ich das Recht, mit zu entscheiden) Wörterbuch, das Nachschlagewerk, das aus einem Verzeichnis nach bestimmten Gesichtspunkten aus- gewählter und angeordneter Wörter besteht, zu denen bestimmte Aussagen gemacht werden:ein ein-, zwei­ sprachiges, englisches, m edizinisches W . Wort/wort| -führer, der Sprecher, Vertreter der Interessen einer bestimmten Gruppe; -gefecht, das mündlich, mit Worten ausgetragener Streit: es ent­ spann sich ein W. zwischen ihnen; -getreu fAdj./ im genauen Wortlaut, wörtlich: die wortgetreue Übersetzung, Wiedergabe eines Textes; -gewalt, die fo. Pl.f Beherrschung der sprachlichen Mittel im besonderen Ausmaß: er ist ein Redner von gro­ ßer W.; dazu -gewaltig fA dj.f: ein wortgewaltiger Mann,Redner;-gewandtfAdj.fgewandtimSprechen, sprachlichen Ausdruck: jmd. ist w.; - gruppe, die Gruppe (syntaktisch) zusammengehöriger Wörter (1); -karg fAdj.f wenig redend, schweigsam: ein wortkargerMann; eine wortkarge (nur aus wenigen Wörtern bestehende) Antwort; -klauberei, -klaube- rei, die; -, -e n kleinliche, engstirnigeAuslegung eines bestimmten Textes, pedantisches,lübertriebenes Fest­ halten am Wortlaut; -laut, der Aufeinanderfolge von Wörtern, so wie sie geschrieben, gesprochen wurden: einen Vertrag, eine Rede im (vollen, ori­ ginalen) W. veröffentlichen; den genauen W. eines Gesetzes, einer Verordnung wiedergeben wörtlich fAdj.f 1.1. dem Text genau entsprechend, jedes einzelne Wort genauso, wie es gesprochen, ge­ schrieben wurde: etw. w . wiederholen, zitieren, ab- drucken;dashatte erw.gesagt;einewörtliche(genau den Text des Originals wiedergebende) Übersetzung; das darfst du nicht (so) w. (nicht streng dem Wort­ laut nach, sondern freier, großzügiger) nehmen 1.2. jnur attr.f Gramm, die wörtliche (direkte) Rede wort/Wort| -los fAdj.f 1.1. ohne etw. zu sagen, schweigend: er wandte sich w. ab, ging w. hinaus 1.2. ohne Worte (2): ein wortloses Einverständnis; -meldung, die Bitte ums Wort (3) (durch Hand­ zeichen): ich bitte um weitere Wortmeldungen; -reich fAdj.f mit (übermäßig) vielen Worten (1): eine wortreiche Erklärung, Entschuldigung; etw. w. anpreisen, loben; -schätz, der 1.1, Gesamtheit der Wörter und Wendungen einer Sprache (in einem bestimmten Zeitraum, auf einem bestimmten Gebiet): der allgemeine, wissenschaftliche, englische, fach­ sprachliche, mathematische W. 1.2. Gesamtheit aller Wörter und Wendungen einer Sprache,die jmd. kennt, beherrscht: jmd. hat einen kleinen,großenW., verfügt über einen (umfang)reichen W .; -Schwall, der Redeschwall: jmdn. mit einem ungeheuren, endlosen W. überschütten, empfangen; -Spiel, das geistreiche, witzige Verwendung von gleich od. ähn­ lich klingenden Wörtern mit (sehr) unterschiedlicher BedeutungineinemSatz; -stamm,derSprachwiss. Stamm (5); -streit,.der Wortgefecht; -wähl, die fo. Pl.f (bewußte) Auswahl bestimmter Wörter für eine Äuß erung: eine richtige, treffende, sorgsame W.; -Wechsel, der vgl. Wortgefecht: es kam zu einem (heftigen, lauten, kurzen) W. zwischen den beiden; - wörtlichfAdj.f wörtlich (1.1),im genauen Wortlaut: etw. w. notieren, abschreiben; das hat er w. ge­ sagt, ist w. wahr worüber IAdv.f [..ry: ..; Trennung: worüber] 1. /interrogativ! über welche, welcher Sache?: w. habt ihr gesprochen, bist du eingeschlafen? — 2. frelativ) ich habe alles erfahren, w. (über das) ich mich informieren wollte worumfAdv.f[. .rum;Trennung: wor|um]1.finter­ rogativ! um welche Sache?: w. handelt essichhier?; ich weiß nicht, w. es geht —2 . /relativf er erzählte mir alles, w. (um das) ich gebeten hatte worunter /Adv.f [..run..; Trennung: wor|unter] 1. /interrogativ! unter welche, welcher Sache?: w. leidet er? — 2 . /relativf er gab mir genaue tech­ nische Erklärungen, w. (unter denen) ich mir nichts vorstellen konnte wo| -von/Adv.f 1./interrogativ! von welcherSache?: w. sprechtihr?;ich habe keineAhnung, w. die Rede war — 2. /relativ/ esgibt etwas, w. (von dem) wir niemals reden; -vor fAdv.f 1. finterrogativ/ vor welcher, welche Sache?: w. hast du Angst? —
1354 wozu — Wunder 2. /relativI dasist alles, w. (vordem) er sichfürchtet; -zu /Adv./ 1. /interrogativ/ zu welchem Zweck, zu welcher Sache?: w. brauchst du das Geld?; w. ge­ hören diese Teile? — 2. /relativ/ ich muß noch ein­ kaufen gehen, w. (zu welcher eben erwähnten Sache) ich aber keine Lust habe Wrack, das; -(e)s, -s/-e durch Verschleiß, infolge von schweren Schäden nicht mehr fahrtüchtiges Fahrzeug, bes. (gesunkenes) Schiff: ein W. heben; das W. eines Autos, Flugzeugs; O er ist nur noch einW.(physisch undpsychisch verbrauchter Mensch, Mensch mit zerrütteter Gesundheit) Wrasen, der; -s, - landsch., bes. norddt beim Kochen entstehender Wasserdampf wringen, wrang, hat gewrungen landsch., bes. nordd1.1.1.nassenStoffdurchdrehendeBewegungen mit beiden Händen zusammenpressen, um die Feuchtigkeitdarauszu entfernen:Wäschew. 1.2.das Wasser aus dem Scheuerlappen w. (durch 1.1. ent­ fernen) Wucher, der; -s, /o. PL/ stark überhöhte Forderung an Geld,Zins für etw., eine Leistung, bes. für eine geliehene Geldsumme unter rücksichtsloser Aus­ nutzung derZwangslagedesPartners /im (Früh)kap. als Form der Erzielung zusätzlichen Profits aus­ geprägt/: (mit etw.) W. treiben; umg. das ist ja W. (ein unverschämt hoher Preis)!;dazu Wucherer, der; -s, - wuchern fsw. Vb.; hat/ 1. üppig wachsen (1, 2.1), sich stark ausbreiten: das Unkraut wuchert im Garten; das wilde Fleisch' wuchert; sein Bart wuchert stark; eine wuchernde Geschwulst; O er hat eine wuchernde (üppige 1, blühende 1) Phan­ tasie — 2. /in der Verbindung/ mit, etw. w. durch WucherProfit erzielen:mitseinemGeld,Kapital w. + mit seinem / Pfund w. Wucher) -preis, der stark überhöhter, vom Wucher bestimmter Preis; -zinsen, die jPl.f vgl. -preis Wucherung,die; -en 1. jo. PI ./ krankhaft um sich greifende Bildung von Gewebe am menschlichen, tierischen, pflanzlichen Körper: eine W. der Schleimhäute — 2. durch 1 entstandenes Gewebe, Geschw ulst: eine knotige, bösartige W.; Wucherun­ gen in der Nase beseitigen Wuchs, der; -es, /o. Pl.f 1. das 1Wachsen (1, 2.1): ein schneller, üppiger W .; der dichte W. seines Haares — 2. durch Wachstum bedingte äußere E r­ scheinungsform, Gestalt, Körperbau: ein Mädchen vo n kräftigem, schlankem, zierlichem, kleinem W .; der hohe W. einer Tanne Wucht,die; /o. Pl.f1.durch starkeBewegung (von etw.) erzeugte Kraft, Gewalt, die jmdn., etw. trifft: die große, ungeheure W. eines Schlages, einer Lawine; mit voller W. zuschlagen; der Hieb, Stein traf ihn mit ganzer, voller W .; unter der W. der Schläge, des Zusammenpralls wanken, Umfallen — 2. salopp 1Prügel: eineW. kriegen - f umg. dasist ’ne W. (ist großartig)! wuchten, wuchtete, hat gewuchtet umg. etw. m it großem Kraftaufwand, mit Anstrengung heben, stemmen: Säcke vom, auf den Wa^en w.; einen Koffer ins Gepäcknetz w. wuchtig /Adj./ 1. kraftvoll, schwungvoll: wuchtige (Axt)schläge, Hiebe; w. hauen, schlagen — 2 . m a s ­ sig und schwer wirkend: ein wuchtigerTurm; eine wuchtige Stirn; wuchtige Mauern wühlen/sw. Vb.; hat/1.in etw. w. 1.1.imErdreich w. mitbeiden Händen od. den Vorderpfoten im Erd­ reich graben und es dabei (auf der Suche nach etw.) von unten nach obenkehren und zur Seite werfen : der Hund, das Schwein wühlt in der Erde; das Kind wühlt mit den Händen im Sand; etw. (in etw.) w.r die Maulwürfe w. sich lange Gänge; ein Loch (in den Erdboden) w .; nach etw. w .: (in der Erde) nach Kartoffeln, Trüffeln w . ; O (sich) mit den Fingern im Haar, Bart w.;denKopfindieKissen w. 1.2. in einem Behälter, einer Menge nach etw. suchen und dabei alles durcheinanderbringen: im Koffer, unter der Wäsche, zwischen den Papieren w. — 2. gegen jmdn., etw. w. (gegen jmdn., etw. gerichtete Wühl­ tätigkeit betreiben) — 8. Hunger, Schmerz wühlt (ist quälend spürbar) in jmdm., in jmds. Leib, Ein- geweiden Wühl)-maus, diein zahlreichenArten vorkommendes kleines Nagetier, das in unterirdischen Bauen lebt und durch das Wühlen von Gängen und Abfressen von Wurzeln großen landwirtschaftlichen Schaden anrichtet; -tätigkeit, die jo. PI ./ subversive Tätigkeit Wulst, der; -es, Wülste/-e, a u c h die; -, Wülste/-e längliche, hervorstehende rundliche Verdickung, bes. am Körper od. auf einer ebenen Fläche: jmd.hat (dicke) Wülste im Nacken; am Ufer bildeten sich dicke Wülste von Eis; der W. eines Büchsendeckels; Architekt, der W. eines Kapitells wulstig /Adj.; nicht adv./ wie ein Wulst geformt, länglich und rund hervortretend: wulstige Lippen; der wulstige Rand einer Blechbüchse, Regenrinne wummern /sw. Vb.; hat/umg. ein dumpfdröhnen­ des Geräusch erzeugen: in der Ferne wummerten Geschütze; er wummert (schlägt du m pf dröhnend) gegen die Tür wund /Adj./ 1. an der Oberfläche der Haut durch Reibung, Schürfung leicht verletzt, entzündet (II): wunde Fersen, Füße; wunde Finger, Hände vom Wäschewaschen haben; der Kranke ist ganz w. (vom Liegen); einen Säugling pudern, damit er nicht w. wird; er hat sich die Füße ganz w. gelaufen — 2. geh. innerlich getroffen, seelisch gepeinigt: ein wundes Gemüt; ihm war das Herz w. + sich die / Finger w. schreiben; ein wunder / Punkt Wunde, die; -n durch gewaltsame Einwirkung hervorgerufene Schädigung der Haut, bei der das darunterliegende Gewebe zu sehen ist: eine leichte, gefährliche, tödliche, frische, offene, schmerzhafte W.; die W. blutet, eitert, näßt, schmerzt, ver­ narbt; eine W. auswaschen, klammern, nähen, verbinden; der Hund leckt seine Wunden; der Verletzte blutet aus vielen Wunden; O die Wun­ den des Krieges vernarben allmählich; etw. schlägt tiefe Wunden (fügt großen Schaden zu, verursacht viel Unheil, Schmerz); eine alte W., alte Wunden wieder aufreißen (einen vergessenen Schmerz, schmerzliche Erinnerungen wieder aufrühren) + den Finger auf die W. legen wunder/in Verbindung mit was, wer, wie eine hohe (Selbst)einschätzung als stark übertrieben bewertend/: umg. spött, er glaubt,w. was (etw. Außergewöhn­ liches, G roßartiges) geleistet zu haben; er denkt, er sei w. wer, w. wie klug (etw. Besonderes, sehr klug zu sein) Wunder, das; -s, - 1. zunächst nicht erklärbarer, staunenerregender Vorgang, der den Gesetzmäßig­ keiten in Natur und Gesellschaft zu widersprechen
wunderbar — Würde 1355 scheint: ein unbegreifliches, vermeintliches W.; nicht an W. glauben; auf ein W. hoffen; seine Bettung erschien ihm wie ein W., war ein W .; ein W.(etw., was man aller Erfahrung nach bei weitem nicht erwartet hatte) ist geschehen — 2. ungewöhn­ liche,dasübliche M aß weitübertreffende, bewunderns­ werteBache, Person:dieW.derNatur;dieseelektro­ nische Uhr ist ein W. der Technik, an Präzision; das Kind ist ein W. an Begabung - f etw. wirkt W. (etw. hat eine überraschend gute undschnelleWirkung,hilft sehr); umg.(dasist)kein W. (das ist nicht verwunderlich, ist selbstverständ­ lich)!; wasW.(esist nichtzu verwundern, ist nur na­ türlich),'wenn ...; sein blaues W. erleben (etw. er ­ leben, was einen unangenehm überrascht, in höchstes Erstaunen versetzt) wunderbarjAdj.f1. wie ein Wunder (1)erscheinend: die wunderbare Rettung der Schiffbrüchigen —• 2.1. ein übliches M aß an hoher Qualität noch über­ treffend, Bewunderung erregend: ein wunderbares Gemälde; ein wunderbarer Künstler; w. spielen, tanzen; er ist ein wunderbarer (mit hervorragenden Eigenschaften versehener) Mensch 2.2 . erstaunlich, außergewöhnlich gut, großartig: sie hat sich w. er­ holt wunder/Wunder| :hübsch, -hübsch fA d j.; em ot.f ungewöhnlich hübsch: ein wunderhübsches Mäd­ chen; -kerze, die Metalldraht, der von einem Ge­ misch aus leicht brennbaren Substanzen überzogen ist, das funkensprühend abbrennt; -kind,das Kind, das für sein Alter ungewöhnlich (künstlerisch) be­ gabt ist wunderlich fAdj.f merkwürdig und lächerlich: ein wunderlicher Zufall; wunderliche Einfälle haben; etw. mutet jmdn. w. an wundern jsw. Vb.; hat/1. sich w. etw. Unvermutetes ungläubig, mit Befremden, Staunen zur Kenntnis nehmen, eigenartig berührt feststellen müssen, daß etw. anders geschieht, verläuft, als man es erwartet hat: wir wunderten uns, daß er nicht kam; sich nicht wenig, sehr w.;du wirst dich w. (das wirst du nichtfürmöglichhalten),aber eristdochgekommen; sich über jmdn., etw. w .: wir haben uns über ihn sehr gewundert — 2. etw. wundert jmdn. etw. ist für jmdn. so überraschend, unerwartet, daß er nicht weiß, wie er es beurteilen soll:sein Verhalten, Auf­ treten hat uns sehr gewundert; das wundert ihn gar nicht weiter, nicht im geringsten; es sollte mich nicht w., wenn ... (ich halte es für möglich, daß ...) wunder/Wunder| -nehmen fVb.f v eraltend geh.: es nimmt mich wunder (wundert mich), daß ...; :sehön, -schön fA djem o t.f vgl. wunderhübsch; -tier, das fvorw. Sg.f spött.:jmdn. wie einW. an -, bestaunen (jmdn. staunend betrachten); -volljAdj.; emot.f herrlich, großartig: ein wundervolles Kunst­ werk; das hast du w. gemacht; -werk,das: ein W. der Technik (eine bewunderswerte technische K on­ struktion) wund/Wund| -liegen, sich /Vb./: der Patient hat sich wundgelegen (hat durch langes Liegen wunde, entzündete Stellen auf der Haut bekommen); -rose, die infektiöse, bei Verletzung der Haut auftretende, mit Rötung, Schwellung und Fieber verbundene Entzündung; -sekret, das flüssige Absonderung (2) von Wunden, entzündeten Stellen am Körper (1); -Starrkrampf, der durch Bazillen hervorgerufene, lebensgefährliche Infektion einer Wunde, die zum Krampfder gesamten Muskulatur führt Wunsch, der; -es, Wünsche 1. (jmdm. gegenüber ausgesprochenes) Streben nach etw., das man gern (von jmdm.) haben, erlangen möchte, das man ver­ w irklicht, erreicht sehen möchte: ein berechtigter,. (un)bescheidener, inniger, heißer, geheimer W .; viele Wünsche haben;das war sein sehnlichster W .; einen W. äußern, hegen; jmdm. einen W. erfüllen, abschlagen; am Ziel seiner Wünsche sein; sein W. geht in Erfüllung; der W. nach Ruhe, Frieden; in ihm regt sich der W. (das Verlangen 1), etw. Einmaliges zu leisten; er hat nur den einen W., wieder gesund zu werden; sich nach jmds. Wün­ schen richten;erist auf(seinen) eigenen W. versetzt worden; alles ging, lief nach W. (wie es erhofft war) — 2.fvorw. Pl.f einer anderenPerson gegenüber aus­ gesprochene Hoffnung, Erwartung, daß sich für sie (in einer bestimmten Situation) etw. bestimmte& Positives verwirklichen möge: jmdm. die besten Wünsche für baldige Genesung aussprechen; meine guten, aufrichtigen Wünsche begleiten dich; die Wünsche (Glückwünsche) der Gratulanten ent­ gegennehmen - f scherzh.deinW.istmirBefehl(ichtue, was du w illst) Wunsch zu Wunsch 1| -bild, das von jmds. Wün­ schen bestimmtes, der Wirklichkeit meist nicht ent­ sprechendes Idealbild; -denken, das; -s, /o. Pl.f von jmds. Wünschen bestimmtes, die Wirklichkeit un­ genügend berücksichtigendes D enken: jmd. läßt sich vom W. leiten wünschenfsw. Vb.; hat/ 1. etw. w. einen Wunsch (lj,Wünschehaben(undihn, siejmdm.gegenüberaus­ sprechen): etw. sehnlichst, heimlich, nachdrück­ lich w .; der Vater wünscht (von den Kindern), daß ...; wir können nur hoffen und wt, daß alles gutgeht; es wäre sehr zu w., daß ...; sich etw. (von jmdm.) w.; wir w. uns einen schönen Urlaub; die gewünschten Angaben machen; /Frage an einen Kundenf was w. Sie bitte (was möchten Sie gern kaufen)? —2. jmdm. etw. w. jmdm. gegenüber die Erwartung aussprechen, daß sich etw. bestimmtes Positives für ihn verwirklichen möge: jmdm. etw. aufrichtig, innig, herzlich w.; jmdm. viel Erfolg, eine glückliche Reise, Gesundheit w.; ich wünsche Ihnen guten Appetit, alles Gute zum Geburtstag + etw. läßt zu w. übrig (etw. ist nicht so gut, wie es erwartet werden könnte);—jmdn. zum / Kuckuck w.; jmdm. die / Pest an den Hals w. wünschenswert fAdj.f wert, daß man es erstrebt, erhofft, es verwirklicht sehen möchte:eine wünschens­ werte Offenheit, Höflichkeit; etw. ist w.; etw. für w. halten wunsch/Wunschz^ Wunsch 1| -gemäß /A dj.; nicht präd.f dem Wunsch entsprechend: etw. w. aus­ führen, erledigen; -kind, das von den Eltern ge­ wolltes, erwünschtes Kind; -los fAdj.f ohne jeden Wunsch: w. sein; umg. jmd. ist w. (völlig) glück­ lich;-Sendung,die Sendung des Rundfunks, Fern­ sehens, in der bes. M usik nach Hörerwünschen ge­ brachtwird; -träum,der von jmds. Wünschen, Sehn­ süchten bestimmte, den wirklichen Gegebenheiten meist nicht entsprechende Vorstellung: seine Wunsch­ träume zerrannen; -Zettel,der Zettel, auf dem jmds. Wünsche vermerkt sind Würde, die; -, - n 1. fo. Pl.j der achtunggebietende
1356 würdelos — Wurst Wert des Menschen als Persönlichkeit: die mensch­ liche W .; seine W. (be)wahren, verlieren; jmds. W . schützen, achten; jmdn. in seiner W. verletzen — 2. jo. PI ./ Haltung, entsprechendes Verhalten, Auf­ treten eines Menschen im Bewußtsein von 1jvorw. m it A dj./ : seine schlichte, edle W.; jmdn. mit (ge­ lassener, feierlicher) W. behandeln, empfangen; mit(gemessener)W.sprechen —8. mit Titel,Ehren und hohem Ansehen verbundene Stellung: akade­ mische, geistliche Würden erlangen; jmdm. die W. eines Professors verleihen 4- etw. istunterjmds. W.(istfürjmdn. aus Grün­ den seiner Würde, seines Selbsibeumßtseins un­ möglich zu tun); umg. dasist unter aller W. (sehr schlecht); —in / Amt und Würden würde|losfAdj.f ohne Würde (1,2), die Würde ver­ letzend : ein würdeloses Benehmen; eine würdelose Behandlung; etw. ist w. Würden!träger, der jmd., der eine hohe, ehrenvolle {kirchliche) Stellung innehat: hohe, kirchliche W.; vera ltend die W. der Universität, Stadt würdejvoll /Adj./ voll, m it Würde (2): eine würde­ volle Miene aufsetzen; w. aussehen; jmdn. w. empfangen würdig/Adj.f 1.1. Würde (2) besitzend, zeigend: eine würdige Haltung, Miene*; w. auftreten; ein würdi­ ger (vornehmer 2, 3) alter Herr 1.2. dem feierlichen Anlaß angemessen, feierlich: ein würdiges Begräb­ nis; ein Jubiläum w., in würdiger Form begehen; einen hohen Gast w. empfangen, verabschieden — 2. das erforderliche Können, Verdienste aufweisend: er ist ein würdiger Nachfolger des Direktors; sie hielten ihn für w., dieses Amt zu versehen — 3. einer Sache w .: er ist des, seines Vertrauens w. (verdient das, sein Vertrauen), erweist sich dieser Ehre w. würdigen/sw. Vb.; hat/ 1.jmdn. nach seinen Ver­ diensten, etw. nach seinem Wert schätzen (und dies ausdrücken): einen tüchtigen Arbeiter, einen Künstler (gebührend, hoch) w.; jmds. Verdienste, Leistungen w .; jmds. Entgegenkommen zu w. wis­ sen — 2.jmdn., etw. einer Sache w. jmdn., etw. einer Sache für wert halten, jmdm., einer Sache etw. (alsEhrung,Anerkennung)zukommenlassen: jmdn. eines Gesprächs, Grußes w .; einen Vorschlag einer eingehenden Prüfung w.; jmdn. keines Blickes w. (jmdn. nicht ansehen, beachten) Würdigung, die; -, -en jvorw. Sg.j anerkennende Einschätzung: etw., jmd. erfährt, findet eine ge­ rechte, verdiente W.; in W. seiner Verdienste wurde er wieder zum Vorsitzenden gewählt; eine W. seiner Arbeit Wurf, der; -(e)s, Würfe 1. fzu werfen 1.1 .1/ das W erfe n : ein kurzer, weiter, guter, geschickter W .; ein W. mit einem Stein, Speer; zum W. ausholen — 2. /von bestimmten Säugetieren/ Gesamtheit der von einem Muttertier zur selben Zeit geborenen Jungen: ein W. Ferkel, Hunde + ein glücklicher W. (eine gut gelungene Sache, Arbeit); ein großer W. (eine erfolgreiche Leistung, ein gelungenes Werk) Würfel,der; -s, -1 . Math, von sechs quadratischen Flächen begrenzter Körper: die Höhe, Kante eines Würfels; den Inhalt, die Oberfläche eines Würfels berechnen —2.kleiner Gegenstandin derForm von 1mit meist abgerundeten Ecken, von dem jedeSeiten­ fläche mit einem Punkt bzw. zwei, drei, vier, fünf, sechs Punkten versehen ist: ein W. aus Holz, Elfen­ bein; mitWürfelnspielen —3.Gegenstand in Form v o n 1: ein W. Margarine; Speck, Pellkartoffeln, Schnittkäse in W. schneiden + die W. sindgefallen (die Sache ist entschieden) Würfel)becher, der Becher, in dem die Würfel (2) durcheinandergeschüttelt werden würfeln /sw. Vb.; hat; /* auch gewürfelt/ 1. mit einem Würfel (2), mehreren Würfeln (um etw.) spie­ len, indem man ihn, sie auf eineFläche wirft(wobei derSpielergewinnt,dessen Würfeldie höchsteAugen­ zahl zeigt, zeigen): er hat mit uns (um Geld) ge­ würfelt; eine Zwei, Sechs w. (einen Würfel auf eine Unterlage werfen, wobeidie mit der Zwei, Sechs ver­ sehene Seitenfläche nach oben zeigt) —2. schnittfeste Nahrungsmittelin Form von Würfeln (1)schneiden: Speck, Zwiebeln w .; gewürfelte Pellkartoffeln Würfel]zucker, derjo. Pl.j Zucker in Form kleiner Würfel (1) Wurf zu Wurf i| -geschoß, das Geschoß, das vor­ wiegend mit der Hand geworfen wird; -leine, die Seemannsspr. 20 bis 25 Meter lange Leine, die einemSchiffzugeworfen od.zum Festmachen anLand ausgeworfen wird; -taubensehießen, das sportliche Disziplin, bei der auf in die Luft geschleuderte Scheiben aus 2Ton geschossen wird Würge zu würgen 11-griff,der Griff, durch den der Hals des Angegriffenen zusammengepreßt wird; -m al, das /PI. -e/ durch Würgen entstandenes M al (1.1): Würgemale am H als würgen/sw. Vb.; hat/1.jmdn.w.jmdm.dieKehle zu­ sammenpressen und ihn dadurch zu ersticken suchen: jmdn. (an der Kehle) w. — 2. etw. würgt jmdn.: die Krawatte, der Kragen w ürgt(beengt, drückt) ihn am Hals ; der Husten würgte ihn (preßte ihm die Kehle zusammen); O derEkel würgte ihn (ver­ ursachte ihm ein beengendes Gefühl, Übelkeit); ihn packte würgende (erstickende) Angst — 8. an etw. w. mit Anstrengung versuchen, etw. hinunter- zuschlücken: er würgte an einem harten Stück Brot, an einem großen Bissen 4- mit / Hängen und Würgen xWurm, der; -(e)s, Würmer zu den Wirbellosen gehörendes kriechendes Tier von verschiedener, meist langgestreckter Gestalt ohne Gliedmaßen und von unterschiedlicher Größe: ein langer, fetter W.; auf der Erde kriecht, krümmt sich ein W .; einen W. als Köder an der Angel befestigen; von Würmern (Holzwürmern) zerfressenesHolz;Würmer(Faden- , Spulwürmer) haben; im Apfel ist ein W. (eine Made) 4- salopp da ist der W. drin (da stimmt etwas n icht); jmdm. die Würmer aus der Nase ziehen (jmdn., der nicht mitteilsam ist, geschickt nach etw. ausfragen) 2Wurm, das; -(e)s, Würmer umg. kleines, hilfloses K in d : ein armes, verlassenes W.; sie hat vier Würmer zu versorgen wurmen /sw. Vb.; hat/ umg.: etw. wurmt jmdn. (eiw. ärgert, verdrießtjmdn. anhaltend) Wurmfortsatz, der etwa acht Zentimeter langer Fortsatz des Blinddarms wurmig/Adj.j voller Würmer, Maden, wurmstichig: wurmige Äpfel, Kirschen; die Pflaumen sind w. wurmstichig/Adj./ von Würmern, Maden befallen, zerfressen: wurmstichiges Holz, Obst Wurst, die; -, Würste //* auch Würstchen/1.1. /o.
Würstchen — Wüstensand 1357 Pl.j aus verschiedenartigen Mischungen von zer­ kleinertem Fleisch, Innereien, Blut, Fett und (Ge­ würzen hergestellte Masse, die gekocht, gebrüht öd. geräuchert wird: eine Dose mit W.; ein Glas mit selbstgemachter W .; W. aufs Brot legen, streichen 1.2. längliches, an beiden Enden zugebundenes Stück von natürlichem od. künstlichem Darm, das mit 1.1 gefüllt ist: eine heiße, warme, geräucherte, hausschlachtene, harte, frische W .;Würste kochen, braten, grillen; eine Scheibe von einer W. — 2. umg. Kot (1):das Kind hat eineW.gemacht ■+ umg. mit der W. nach der Speckseite werfen {.Kleineres einsetzen, um Größeres zu gewinnen); salopp das ist mir (alles) W. (das ist mir voll­ kommen gleichgültig)!; es geht um die W. (um die endgültige Entscheidung) Würstchen, das; -s, - fj* auch Wurst/aus magerem Fleisch hergestellte Wurst, die vor dem Verzehr in Wasser heiß gemacht wird: heiße, warme W.; ein Paar Wiener W. + salopp ein armesW. (ein schwacher, bedauerns­ werter Mensch) wursteln jsw. Vb.; hat/ salopp langsam (Und un­ geschickt), w enig zielgerichtet, nicht system atisch arbeiten, dahinleben: so w. sie jahraus jahrein wurstigjÄdj.l salopp gleichgültig (1):ein wurstiger Mensch; w. sein Würze, die; -, - n fvorw. Sg.j Stoff, der einer Sache, bes. Speisen, Getränken, angenehmen Geschmack, Geruch verleiht: eine feine, milde, kräftige W.; Pfeffer, Paprika als W. verwenden; 0> dieser Ro­ man enthält die W. (den angenehmen Reiz) der Ironie Wurzel, die; -n 1. unterstes, meist in den Erd­ boden wachsendes Organ der Farm und Samen­ pflanzen, das ihnen Halt gibt und aus dem Boden Wasser und Nährstoffe aufsaugt: eine lange, dicke, dünne, verästelte W .; ein Baum mit starken, kräf­ tigen Wurzeln; die Wurzeln verzweigen sich, ver­ dorren; Unkraut mitder W. ausziehen; die Pflanze treibt Wurzeln; die Pflanze hat Wurzeln ge­ schlagen; O die historischen Wurzeln (Ursachen 1) einer Revolution; die W. alles, allen, des Übels ist, daß ... — 2. Ansatz (1.1) knochiger Teile, horniger, knorpliger Gebilde des Körpers: die W. der Käse, Zunge, des Fingernagels — 3. M ath, die Zahl, die sich ergibt, wenn man eine beliebige Zahl in zwei od. mehrere gleiche Faktoren (2) zerlegt: die W. aus 9 ist 3; dieW. aus einerZahl ziehen —4,Sprachwiss. Stamm (5) + jmd. schlägt irgendwo Wurzeln (jmd. w ird ir­ gendwo heimisch, lebt sich irgendwo ein; jmd. muß irgendwo lange warten); — das / Übel mitderW. ausrotten; das /t Übel an der W. packen Wurzel| -ballen, der Gesamtheit der W urzeln einer Pflanze mit dem daran haftenden Erdreich: den W. lockern, ausgraben; -behandlung, die zahnerhal­ tende Behandlung der (erkrankten) Zahnwurzel; -haut,diedie Zahnwurzel umgebendesBindegewebe; -knolle, die verdickte, zum Speichern von Nahrung umgewandelte Wurzel bestimmter Pflanzen wurzelnfsw. Vb.; hat/ 1.im Erdboden w. mit der Wurzel, den Wurzeln in den Erdboden hinein­ gewachsen sein, im Boden festsitzen: der Baum wurzelttiefim Erdreich, aufdem Felsen —2. jmd., etw. wurzelt in etw., jmdm. jmd., etw. ist mit etw., jmdm. herkömmlich eng verbunden: er wurzelt in seiner ländlichen Heimat, in den Traditionen, Vorstellungen seiner Jugend; das Mißtrauen w urzelt (sitzt) tief in ihm Wyrzel| -stock, der jPl. - stocke/ unterirdischer, einer Wurzel ähnlicher Sproß bestimmter Pflanzen, der die Nahrung für den Winter speichert und im Frühjahr Schößlinge treibt; -werk, das fo. Pl.f 1. sämtliche Wurzeln einer Pflanze — 2.landsch. Suppengrün würzen jsw. Vb.; hat/ 1. Speisen, Getränke durch Hinzüfügen von Gewürzen schmackhaft machen: den Braten mit Pfeffer und Paprika w.; die Suppe ist zu stark, wenig gewürzt; ein schwach gewürzter Glühwein — 2. etw. reizvoller, annehmlicher, unter­ haltender machen: Humor würzt das Leben; der Redner würzte seinen Vortrag mit einigen Anek­ doten, Wortspielen würzig jAdj.f einen angenehmen, kräftigen Ge­ schmackhabend, einen angenehmen, kräftigen Geruch verbreitend: ein würziges Ragout, Schwarzbrot; ein würziger W ein; würzige K räuter; eine würzige Waldluft; etw. riecht, schmeckt w. wuschelig jAdj.j umg. kraus, lockig: wuscheliges Haar Wuschel|kopf, der umg. 1. Kopf mit krausem, lockigem Haar: einenW.haben — 2. Mensch mit krausem, lockigem Haar: er ist ein W. wuscklig fA dj.f s. wuschelig Wüst,der; -es, jo. PL; emot.jgroßes Durcheinander von D ingen: ein heilloser, verfilzter W. (aus altem Kram, Kleidungsstücken);ein W. (eine ungeordnete Menge) Papiere, von Büchern; im W. ersticken wüst jAdj.j 1./nicht adv.j unbebaut (II), nicht kul­ tiviert undunbewohnt, mitspärlichemPflanzenwuchs-. eine wüste Gegend, Landschaft; ein wüstes Ge­ lände — 2. sehr unordentlich, verwahrlost: ein wü­ ster Berg Schutt; ein wüstes (nicht aufgeräumtes) Zimmer; ein wüster (ungepflegter) Bart; ein wüstes Durcheinander; hier sieht es w. aus; die Haare standen ihm w. um'den Kopf —3. wirr (1.2), ver­ worren (1.2): wüste Gedanken haben; ein wüstes Gestammel; w. träumen — 4. /emot.j zügellos, un­ gezügelt, sittenlos: ein wüstes Treiben; ein wüster Kerl; ein wüstes (ausschweifendes) Leben führen; eine wüste Orgie; wüste (unflätige) Flüche; eine wüste (bis zur Ausschweifung ausgelassene) Gesell­ schaft;ein wüstes (widerliches, rohes) Benehmen — 5. joft emot. neg.j 5.1. von überaus starkem Ausmaß, sehr (heftig), w ild: ein wüster Sturm, Schmerz; eine wüste Schießerei, Schlägerei; ein wüstes Gebrüll; eine wüsteHetzeentfalten; eine wüste Unordnung; w. toben, schreien, lärmen 5.2 . sehr zornig, heftig erregt: wüste Drohungen, Schmähungen ausstoßen; ein wüster Blick; jmdn. w. beschimpfen Wüste, die'; -, -n bes. mitSand und Gesteinbedecktes, trockenes Gebiet, das nahezu ohne Vegetation ist: die afrikanische, arabische W.; die W. Gobi, Sahara; eine Oase in der W .; eine W. auf Kamelen durch­ queren + umg.jmdn. indieW. schicken(jmdn. aus seiner Stellung 5.1 entfernen) wüsten, wüstete, hat gewüstet mit etw. leichtfertig, verschwenderisch umgehen: mit dem Geld, seiner Gesundheit, seinen Kräften w. Wüsten| -klima, das jo. P l.j: ein trockenes, heißes W.; -könig,dergeh. Löwe; -sand,derjo. Pl.j: der heiße W.
1358 Wüstling — Zack Wüstling, der; -s, -e jemot.j Mensch, der ein sitten­ loses, ausschweifendes Leben führt Wut, die; -, jo. Pl.f 1. heftige, unbeherrschte E r­ regung, maßloser Zorn: eine wilde, grimmige, ra­ sende, sinnlose, ohnmächtige, blinde W .; voll(er) W.; von W. erfüllt sein; die W. (gegen jmdn., etw.) erfaßt, packt jmdn.; jmds. W . legt sich, verraucht; W. (auf jmdn., etw., wegen jmdm., etw.) haben; seine W. an jmdm. auslassen; aus W. heulen; in W. (über jmdn., etw.) geraten, ausbrechen; jmdn. in W. bringen, versetzen; vor W. toben, beben, mit den Zähnen knirschen; vor W. rot, bleich sein, werden; umg. vor W. platzen, schäu­ men (außerordentlich wütend sein) — 2. die W. (außerordentliche H eftigkeit) des Sturms, Unwetters ließ langsam nach; der Orkan brach mit voller W. los + umg. W. im Bauch haben (sehr wütend sein, ohne dies zu äußern) wüten, wütete, hat gewütet / auch wütend/ 1* (vor Wut 1) toben (1), gewalttätig werden: er­ bittert, sinnlos, blind w.; gegen etw., jmdn. w. (gegen etw., jmdn. schonungslos, zerstörerisch Vor­ gehen) —2, etw. wütet etw. bringt mit vernichtender Gewalt, Heftigkeit große Zerstörung:derSturm, Or­ kan, Krieg, das Feuer h at schrecklich gewütet;; Seuchen w. in der vom Erdbeben heimgesuchten Stadt; das Wüten der Sturmflut wütendjAdj.; / auch wüten/ 1. von Wut (1) er­ füllt, äußerst zornig (erregt): ein wütender Mensch,. Blick; ein wütendes Hundegebell; w. schreien,, toben; jmdn. w. machen; w. werden; jmdn. w. be­ schimpfen, angreifen; auf, über jmdn., etw. w. sein — 2,jnur attr.Jheftig (1), außerordentlich stark (7.1), s e h r g r o ß (8): ein wütender Schneesturm, Schmerz,. Hunger; eine wütende Hetze; ein wütender (fana ­ tisch e r) Verfechter seiner Ideen wutentbranntjAdj.j voller Wut (1), sehr wütend (l)r w. auf jmdn. losgehen; sich w. auf jmdn. stürzen Wüterich, der; -s, -e veraltend, noch scherzh. jmd., der leicht in Wut gerät (und dabei gewalttätig w ird): ein fluchender, tobender W .; sich wie ein W. aufführen wutschnaubend lA d j.j vgl. wutentbrannt: jmdn. w. verfolgen X x, X,das; -[iks]1.derLaut X ;vierundzwanzigsie't Buchstabe des Alphabets: ein kleines, großes X — 2.1. /Bez. für einen unbekannten Namenj:dieStadt X;HerrX 2.2.Math./Zeichen für eine unbekannte od. variable Größef: die unbekannte Größe x; einen (bestimmten) Wert für (die Größe) x ein- setzen — 3. umg. viele, unzählige: wirhaben uns seit x Jahren nicht mehr gesehen; er hat x Be­ kannte H- umg. jmdm. ein X fürein U vormachen (jmdn. bewußt täuschen) Xanthippe, die; -n [ksan..] umg. bösartige, streit­ süchtige Frau: sieist eine richtige X. X|-sBeine, die jPl.f nach innen gekehrte K nie: ein Mädchen mit X-Beinen; dazu -dbeinig jA d j.f x-beliebig /Adj.; nicht präd.j umg. irgendein? irgendwer, ganz gleichgültig, was od. wer: eine x-be­ liebige Zahl; ein x-beliebiger Mensch; etw. kann nicht x. (unbegrenzt, wie man will) gesteigert, er­ höht, festgesetzt werden x-fach jAdj.j umg. vielfach, unzählige M ale: etw. hat sich x. bewährt; ein x. erprobtes Mittel x-mal/Adv./ viele, unzählige M ale: etw. x. wieder­ holen, sagen x-te fOrd.zahl; bezeichnet eine große, unbestimmte Anzahl/ umg.: ich habe esdir zum x-ten Malege­ sagt Xylophon, das; -s, -e [ksy..] Schlaginstrument mit liegenden Holzstäben, die mit zwei Schlegeln zum Klingen gebracht werden y, Y, das; - /umg. -s [ypsilon] 1.der Laut Y; fünfundzwanzigster Buchstabe des Alphabets: ein kleines,großesY —2.Math./Zeichen für eine un­ bekannte od. variable Größe, die von einer anderen Größe, meist x, abhängig ist) Yacht, die s. Jacht Yak, der; -s, -s [jak]großes, wildlebendes Bind (1) der zentralasiatischen Hochländer mit langen, dunkelbraunen bis schwarzen Haaren Yoga, der s. Joga Yoghurt, der s . Joghurt Yogi, der s . Jogi ypsilon, Ypsilon, das [y..] s. y, Y Z z, Z, das; -, - /umg. -s [tset]der Laut Z; sechsund^ Zack zwanzigster, letzter Buchstabe des Alphabets: ein + umg. aufZ.(tüchtig, einer Lage gewachsen) sein; kleines, großes Z etw. aufZ,(etw. in den gewünschten ordentlichen Zu- -f-von/ AbisZ stand) bringen
Zacke — Zahlungmittel 1359 Zacke, die;.-, -n spitz zulaufendes, meist am Rande von etw. herausragendes, oft in größerer Anzahl in <einer Reihe stehendes Gebilde: die Zacken einer Krone, Säge;die Zacken eines Berg-, Felsenmassivs; •ein Stern mit sechs Zacken Zacken, der; -s, - Zacke 4- umg. da brichst du dir keinen Z. aus der Krone (damit vergibst du dir nichts); salopp einen Z. (in der Krone) haben (angetrunken sein) zackigfAdj.f 1. Zacken aufweisend: zackigeFelsen — 2. mit forschen, knappen, ruckartigen Bewegun­ gen: er ging,grüßte z. zag(e) lAdj.f geh.zaghaft:man hörte zageSchritte; er wagte nur einen zagen Einwand; er klopfte z. Zagen, das + Kilt /* Zittern und Zagen zaghaftjAdj.f überaus vorsichtigund unentschlossen: zaghafte Schritte; ein zaghafter Versuch; z. klop­ fen, eine Tür öffnen; dazu Zaghaftigkeit, die; - , fo. Plf szähfAdj.f 1. zähflüssig: zäher Teig, Morast, Sirup, Honig—2.flexibel, aber von sehrfestem Zusammen­ h a lt : zähes Leder, Fleisch; zähe W eidengerten; der Rinderbraten war z. wie Leder — 3. bei harten Lebensbedingungen od. schweren Belastungen aus­ dauernd und widerstandsfähig: ein zäher Bursche; er besitzt eine zähe Natur, Gesundheit — 4 . ohne in seinem Einsatz (1) nachzulassen, beharrlich: etw. m it zähem Fleiß, Widerstand, in zäher Klein­ arbeit erreichen; um einen Erfolg z. kämpfen, ringen zäh|flüssig /Adj.f verhältnismäßig fest, dick und daher nur langsam fließend: zähflüssiger Honig, Sirup, Teig, Brei Zahl, die; -en 1. mathematische Kennzeichnung für eine Größe, die als Glied einer durch die Einheit 1eins definierten gleichförmigen Reihe eine M enge von gleichartigen Dingen (in Ziffern) bezeichnet: che Z. 3; einstellige, mehrstellige Zahlen addieren, subtrahieren; große, kleine, hohe, niedrige Zahlen; etw . in genauen Zahlen angeben; gerade, ungerade Zahlen; arabische, römische Zahlen ( Z iffe r n ) ; M ath, eine positive, negative, rationale, irratio­ nale Z.; natürliche, ganze Zahlen — 2. fo. Pl.f Anzahl, Menge: dieZ. derBewerber, Bücher; eine große Z. (von) Menschen; der Z. nach waren es nur wenige 4-Wirtseh. indie roten Zahlenkommen(Verluste aufweisen) zahlbar f A d j .f : ein Fernseher auf Teilzahlung, z. (zu zahlen) in sechs Monaten Zahl]box, die kleine kastenförmige Vorrichtung in bestimmten öffentlichen, ohne Schaffner fahrenden Verkehrsmitteln für die Aufnahme des Fahrgelds aäh|lebig fAdj.; nicht adv.f: eine zählebige (wider­ standsfähige, langlebige) Topfpflanze; <> zählebige (schwer zu beseitigende) Gewohnheiten, Vorurteile zahlen jsw. Vb.; hat/ finanzielle Forderungen er­ füllen, 'bes. Geld als Gegenleistungfüretw. geben:bar, mit einem Scheck z.; er wollte in Rubel(n), mit Rubel z.; jmd. zahlt pünktlich, regelmäßig; er hat (ihm) 20 Mark dafür gezahlt; einen Betrag auf ein­ mal, im voraus, in Raten z .; Beitrag, Miete, Steu­ ern, Schulden z.; er sucht eine Aushilfskraft, er zahlt (entlohnt sie) gut + / Lehrgeld z. zählen fsw. Vb.; hat/ 1. Zahlen der Reihe nach nennen: von 1bis20 z.; dasKindkann schonbis 10z., hatschonz. gelernt —2. etw. z. die Anzahl der einzelnenExemplareeinerMenge von Sachen od.Per­ sonen, die Höhe eines Betrages (einer Geldsumme) durch Zählen (1) und Addieren feststellen: er zählte seine Gepäckstücke, die Anwesenden, sein Geld; die Kinder zählten die Tage bis zum Fest (warteten ungeduldig auf das Fest) —3.1. derjunge Mann zählt 25 Jahre (ist 25 Jahre alt); die Stadt zählt (hat) eine Million Einwohner 3.2 . die Mitgliederzahl dieser Organisation zählt nach Hunderttausenden (beträgt Hunderttausende) —4. gelten (5), von Be­ deutung sein: hier z. nur Leistungen; das zählt nicht! —5.1. zu jmdm., etw. z. zu jmdm., etw. ge­ h ören (2): er zählt zu unseren engsten Freunden 5.2. jmdn., sich, etw. zu jmdm., etw. z. jmdn., sich, etw. als zu einer Gruppe, Gesamtheit zugehörig rech­ n e n : er wird zu den bedeutendsten Malern des vorigen Jahrhunderts gezählt; nach der Geburt sei­ nes Sohnes zählte er sich zu den glücklichsten Menschen —6. aufjmdn., etw. z. sich auf jmdn., etw. verlassen, mit jmdm., einer Sache rechnen: er zählte bei dem Hausbau auf seine Brüder; Sie können auf meine Verschwiegenheit z. -f- jmdm. die, jeden / * Bissen in den Mund z.; nicht bis drei z. können; jmds. JA Tage sind gezählt Zahlen/zahlen| -lotto, das fo . P I .f Lotto (1); -mäßig /Adjnicht präd.f die Anzahl betreffend: eine zahlenmäßige Überlegenheit; diese E ntwicklungs­ tendenz läßt sich z. (mit Hilfe von Zahlen) naeh- weisen; -material, das fvorw. Sg.f Angaben über Zahlen, über die Anzahl, Menge von etw.: das Z. sichten, aufarbeiten Zähler, der; -s, - 1. Stromzähler; Gaszähler: den Z. ablesen — 2. Math, in einem Bruch über dem Bruchstrich stehende•Zahl, die die Anzahl der im Nenner genannten Größe angibt Zahl/zahl| -karte, die Formular für eine Zahlung auf ein Konto durch die Post; -losfAdj.f ungezählt (1), sehr viele: zahllose Menschen strömten über den Platz; eine zahllose (sehr große) Menge Zähllmaß,das M aß (1.1.1), nach dem in bestimmter Menge zusammengefaßte Produkte gezählt werden zahl/Zahl[ -reich fAdj.f in großer Anzahl (vor­ handen, auftretend): zahlreiche Mitglieder, Zu­ hörer waren erschienen; -tag, der Tag, an dem etw. (aus)gezahlt wird Zahlung, die;.-» -endasZahlen, Bezahlen: dieZ.der Beiträge, R aten erfolgt monatlich; eine Z. leisten (etw. zahlen); die Zahlungen einstellen (etw. nicht mehr zahlen);etw. inZ.geben(bei einem Kaufdem Verkäufer einen Gegenstand geben, den er mit dem Preis verrechnet); etw. in Z. nehmen Zahlungs/zahlungs[ -aufforderung, die gerichtlich e Aufforderung an einen Schuldner zur Zahlung einer Sch uld : eine Z. erhalten; -bedingungen, die \P l.f zwischen Gläubiger und Schuldner vereinbarte Bedingungen über die Bezahlung einer Schuld; -be- fehl,derfnoch BRD/ Zahlungsaufforderung: einen Z. erlassen; -bilanz, die Gegenüberstellung der geld­ lichen Forderungen und Verbindlichkeiten eines Staates gegenüberdem Ausland: einDefizitinderZ. ausgleichen; -fähig fAdj.; nicht adv.f in der Lage, fällige Zahlungen zu leisten: ein zahlungsfähiger Kunde; -kräftig fAdj.f mit verhältnismäßig viel Geld verseh en : ein zahlungskräftiger Gast; -mittel,
1360 zahlungsunfähig — Zäpfchen das gesetzlich festgelegtes Mittel zum Zahlen, bes. in Form von Geld, Schecks; -unfähig fAdj.; nicht adv.f nicht zahlungsfähig; -verkehr, der Gesamtheit der Tätigkeiten, bei denen Zahlungen vorgenommen vperden: bargeldloser Z. Zähl|werk,das Vorrichtung zum selbsttätigen Zählen (2)von Personen, Gegenständen od. sich wiederholen­ den gleichartigen Vorgängen Zahl|wort, das jPl. -Wörter/ Gramm. N um erale: ein (un)bestimmtes Z. zahmfAdj.f 1*ein zahmesTier ein Tier, das nicht (mehr) wild (1.1) lebt, das an den Menschen gewöhnt is t : ein zahmes Reh, Eichhörnchen; zahme Vögel — 2# umg. m ild (1), nicht streng (1.1): eine zahme Kritik, Rezension, Zurechtweisung zähmenjsw. Vb.; hat/1. einTierz. (an den Men­ schen gewöhnen, gefügig, gehorsam machen) — 2. seihe Ungeduld, Neugier, Leidenschaft z. (be­ herrschen, mäßigen) Zahn, der; -s, Zähne 1. in Ober-, Unterkiefer fest eingebettetes knochenähnliches, sehr hartes Gebilde in der Mundhöhle des Menschen und der Wirbeltiere zum Zerkleinern der Nahrung: weiße, gesunde, schlechte Zähne haben; ein hohler, falscher, künst­ licher Z.; (sich) die Zahne putzen; der Zahnarzt zieht, plombiert einen Z .; ein Z. oben links schmerzt, ist locker; der Hund zeigte, fletschte die Zähne; (vor Wut) mit den Zähnen knirschen — 2, jvorw . Pl.j kleine Zacke, die am Rand eines Gegenstandes in einer längeren Reihe gleichartiger Gebilde steht: die Zähne einer Säge, Briefmarke -}- die dritten Zähne (das künstliche Gebiß); der Z. (die zerstörende Wirkung) der Zeit; die Zähne zu­ sammenbeißen (bei Schmerzen, in schwierigen Situationen tapfer sein, sich zusammennehmen);bis an die Zähne (stark, schwer) bewaffnet sein; umg. jmdm. diesen, den Z. ziehenjmdm . eine bestimmte Illusion nehmen: er hoffte, etwas zu erben, aber den Z. habe ich ihm gezogen; einen Z. zulegen (schneller fahren, arbeiten); das reicht, ist nur für denhohlenZ.(das ist zu wenig, um satt zu werden); jmdm. die Zähne zeigen (jmdm. zeigen, daß man sich von ihm nichts gefallen läßt); sich an etw. die Zähne ausbeißen (sich mit etw. sehr Schwierigem abmühen und daran scheitern); jmdm. auf den Z. fühlen (jmdn. durch geschickte Fragen ausforschen, prüfen); salopp ein steiler Z. (ein attraktives, kesses Mädchen); — / Haare auf den Zähnen haben Zahn|-arzt, der Facharzt, der erkrankte Zähne be­ handelt; -bürste, die kleine Bürste zum Putzen der Zähne Zähne/zähne| -klappern, das + es herrscht / Heulen und Z.; -klappernd fAdj.; nicht präd.f vor Kälte mit den Zähnen klappernd, sehr frierend: die Kinder verließen z. das Schwimmbecken; -knir­ schend fAdj.; nicht präd.f mit verhaltenem Wider­ willen, verhaltener W ut: sie fügten sich z. ins Un­ vermeidliche zahnen jsw . V b hat/: das Baby zahnt (bekommt Milchzähne) Zahn/zahn| -ersatz, der künstlicher Zahn (1), Zahn­ prothese: jmd. hat, trägt einen Z.; - fäule, die; -, jo. PLf Karies; -fleisch,das den Rand des Kiefers und die Zahnhälse bedeckender Teil der Mund­ schleimhaut: sein Z. blutet, ist entzündet; + sa­ lopp auf dem Z.gehen, laufen (sehr erschöpft sein); -gold, das Legierung mit einem hohen Anteil an- Gold, die bei der Herstellung von Füllungen, Zahn­ ersatz und Kronen (4.2) verwendet wird; -hals, der Teildes Zahns (1)zwischen Wurzel und Krone (4.1); -los fAdj.f ohne Zähne (1): ein zahnloser Greis; -lücke, die Lücke im Gebiß, die durch den Verlust eines Zahns od. mehrerer Zähne entstanden ist; -m edizin, die fo. Pl.f Teilgebiet der M edizin, das sich mit Zähnen, Mund und Kiefer befaßt; dazu -mediziner, der auf einer Hochschule ausgebildeter Fachmann für Zahnmedizin; -pasta, die; -, - pasten Paste zur Pflege der Zähne (1); -paste, die Zahn­ pasta; -prothese, die Prothese, die fehlende Zähne (1) ersetzt; -putzbecher, derBecher für das Wasser, das beim Zähneputzen benötigt wird; -rad, das rad­ förmiges Maschinenelement mit Zähnen (2) am Rande, durch die.Drehbewegungen übertragen wer­ den; -radbahn, die meist elektrisch betriebenes Schienenfahrzeug, das mit Hilfe eines Zahnrades große Steigungenüberwindet;-Schmelz,dersehr harte Substanz, mit der die Krone des Zahns (1) über­ zogen ist; -schmerzen, die fP l.f:erhatte heftige Z.; -stein, derfo. Pl.f mit Zellen der Mundschleimhaut und mit Bakterien durchsetzte Ablagerung von Kalk­ verbindungen an den Zähnen (1);-Stocher,der; -s, - spitz zulaufendes, kleines Stäbchen zum Entfernen von zwischen den Zähnen haftengebliebenen Speise­ resten; -techniker, der Fachmann, der Zahnersatz, Kronen (4.2), u. ä . herstellt; -Wurzel,die im Kiefer befindlicher Teil des Zahns Zander, der; -s, - mit dem Barsch verwandter, im Süßwasser räuberisch lebender Knochenfisch mit silberglänzendem Bauch und grünlich-grauem, dunk­ lere Bänder aufweisendem Rücken, der alsSpeisefisch genutzt wird Zange, die; -n 1. Werkzeug, bestehend aus zwei gekreuzten, beweglich verbundenen länglichen Teilen, deren vordereEnden je nach dem Verwendungszweck halbrund od.flachgeformt sind und derenhintere En­ den als Griffe dienen: einen Draht mit der Z. ab­ kneifen, biegen; Nägel mit der Z. aus einem Brett ziehen —2. zangenähnliches Greifwerkzeug bei be­ stimmten Insekten und Krebsen + umg. jmdn. indieZ. nehmen (jmdn. von meh­ reren Seiten heftig bedrängen, unter Druck setzen) Zangen{gebürt, die Entbindung mit Hilfe eines zangenförmigen Instruments Zank, der; -(e)s, fo. Pl.j Streit mit gegenseitigen Vorwürfen, Beschimpfungen: zwischen ihnen gibt es dauernd Z. (und Streit) Zankapfel, der Gegenstand, Sachverhalt, um den sich zwei od. mehrere Personen streiten zankenfsw. Vb.; hat/1, sich mitjmdm. (um Gering­ fügigkeiten) streiten: die Kinder zankten sich um das neue Spielzeug; sie haben sich schon wieder (wegen einer Kleinigkeit) gezankt — 2 . umg. mit jmdm. z. jmdn. schelten, jmdn. heftig tadeln: die Mutter zankte (mit den Kindern), weil .. .; z u 1 Zankerei, die; -en Zänkerei, die; -, -en fvörw. Pl.f kleinliche Aus­ einandersetzung über Geringfügigkeiten: ihre stän­ digen Zänkereien sind unerträglich zänkisch fAdj.f oft und aus geringfügigem Anlaß Zank hervorrufend, stiftend: er ist ein nervöser, zänkischer Mensch Zäpfchen, das; -s, -1 . frei in den Rachen hängende, zapfenförmige Verlängerung des weichenGaumens —
zapfen — zaubern 1361 2. zapfenförmiges M edikament, das rektal eingeführt w ird: ein Z. einführen zapfenjsw. Vb.;hat/: Bier, Wein z. cmm Faß abfüllen) Zapfen, der; -s, - 1. Fruchtstand der Nadelhölzer, dessen meist langgestreckte Achse zahlreiche holzige Schuppen trägt, zwischen denen die Samen sitzen — 2. kleines, kurzes, rundes Stück Holz o. ä . zum Ver­ schließen eines Gefäßes, 6es. emcs Fasses: einen Z. in ein Faß schlagen; der Z. eines W aschbottichs; ein Rohr mit einem Z. verschließen — 8 . For- sprung am Ende eines Kantholzes, der in eine dazu passende Vertiefung in einem anderen Kantholz eingefügt wird — 4. kleines rundes Maschinen- element an Achsen, Wellen zur Aufnahme von Kräften bei Drehbewegungen Zapf| -hahn, der Hahn, bes. an einem Schanktisch, zum Abfüllen von Getränken (aus einem Faß); -Säule, die technische Vorrichtung in einer Tank­ stelle zum Abfüllen von Treibstoff zappelig jAdj.j häufig, anhaltend zappelnd: ein zappeliges Kind; sitz ruhig, sei nicht so z.!; O er ist ganz z. (unruhig) vor Aufregung, Spannung zappelnjsw. Vb.;hat/ sich rasch und heftig (mit den Gliedmaßen) hin und her bewegen: Fische z. im Netz; das Baby zappelt (mit den Armen und Bei­ nen) - j -umg.jmdn. z. lassen(jmdn., der ungeduldigauf etw. wartet, absichtlich in Ungewißheit lassen) zappenduster, auch zappenduster /A dj.; nicht attr.f salopp 1. völlig dunkel (1): es gab einen Kurz­ schluß, und im Zimmer wurde es z. — 2. mitetw. ist es z., sieht es z. aus (etw. ist aussichtslos, hoff­ nungslos) zapplig fA dj.j s. zappelig Zar, der; -en, -en /Titel der russischen, auch der bulgarischen, serbischen Monarchen/ Zarge, die; -, - n 1.Türrahmen,Fensterrahmen (1)— 2. Seitenwand der Streichinstrumente, der Gitarre und Zither Zarismus, der; -, jo. Pl.f monarchische Staatsform unter einem Zaren; dazu zaristischjAdj.j zart jAdj./ 1.1. von sehr dünner Struktur und sich daher geschmeidig, weich anfühlend, empfindlich gegen starke Einwirkungen: zarte Haut, Wangen; zarter Flaum; eine Bluse aus zarter Seide, Spitze; Blumen sind zarte Gebilde 1.2. /nicht adv.j so weich, daß es sich (zubereitet) leicht kauen od. schnei­ den läßt: zartes Gemüse; das Schnitzel war sehr z. 1.8. von schmalem, schlankem Körperbau, Äußeren und leicht verletzbar wirkend: zarte Glieder haben; sie ist von zarter Gestalt, von zartem Wuchs, hat ein zartes Gesicht 1.4. /nicht adv.j noch sehr jung und daher empfindlich, wenig widerstandsfähig: zarte Blutenknospen; die zarten Pflänzchen müssen vor Nachtfrösten geschützt werden; im zarten Alter von fünf Jahren verlor er seine M utter 1.5. zarte (sehr dünne, schwach sichtbare) Striche, Linien —2. schwach (1.1)und empfindlich (1.2), an ­ fällig: ein zartes Kind; eine zarte Gesundheit, Lunge, zarte Nerven haben —8. sensibel (1.1): die­ ser Film ist nichts für zarte Gemüter — 4 . rück­ sichtsvoll, liebevoll, taktvoll: jmdn. mit zarter Auf­ merksamkeit, Rücksichtnahme, mit der zartesten Fürsorge behandeln; jmdn. nicht gerade z. an ­ fassen — 5. von geringer Intensität, bes. von wenig intensiver Färbung, Leuchtkraft, Lautstärke: ihr blasses Gesichtüberzog sich mit einer zaften Röte; ein Stoff von zartem (hellem) Rosa; zarte (dezente) Farben; eine zarte (leise) Stimme, Melodie; eine zarte (leichte, unm erkliche, vorsichtige) Berührung, Liebkosung; ein zarter (schwach spürbarer) Hauch, Duft zart/Z&rtl -besaitet jAdj.j oft spött. sensibel (1.1): sie ist z.; -farbig jAdj.j in dezenten, schwachen Farben; -fühlend jAdj.j behutsam, taktvoll: jmdn. etw. z. fragen; -gefühl, das jo. Pl.f einfühlsame Rücksichtnahme, Takt (II): Z. beweisen; jmdm. mit Z. helfen; -gliedrigjA dj./ mit zarten (1.3), zierlichen Gliedern zgrtlichjAdj.j 1.1. Liebe, Zuneigung behutsam be­ kundend, liebevoll: zärtliche Worte; jmdn. z. an - lächeln, ansehen; jmdn. z. küssen; für jmdn. zärt­ liche Gefühle empfinden, hegen (jmdn. lieben 1.1, 1.2) 1.2 . jmdn. z. (fürsorglich) pflegen, umsorgen Zärtlichkeit, die; -, -en 1.1. jvorw. Pl.j liebevolle Berührung, bes. in Form von Küssen, durch Strei­ cheln: (stürmische, scheue) Zärtlichkeiten aus- tauschen; jmdn. mit Zärtlichkeiten überschütten 1.2. /o. Pl.j Zuneigung, liebevolle Fürsorge (1): jmdm. seine Z. zeigen, beweisen; jmdn. voll Z. anblicken zart|sinnig jAdj.j mit, voll Zartgefühl Zaster,der; -s, Io. Pl.j salopp Geld (1): er hat viel, keinen Z. Zäsur, die; -, -e n wichtiger Einschnitt (4), markanter Pu n kt: eine historische, scharfe, einschneidende Z. in der Entwicklung eines Landes Zauber, der; -s, - 1. jvorw. Sg.j zu den abergläu­ bischen Vorstellungen und zu den religiösen Auf­ fassungen der auf einer früheren Entwicklungsstufe lebenden Völker gehörende, auf Magie beruhende Handlung mit dem Ziel, Menschen, Geschehnisse od. die Natur zu beeinflussen: einen Z. zur Heilung einer Krankheit, zur Herbeiführung von Regen anwenden; einen Z. über jmdn., etw. aussprechen — 2. jo. Pl.j Faszination, faszinierende Wirkung, Ausstrahlung: der Z. einer sternklaren Nacht; nie­ mand konnte sich dem Z. ihres Lächelns, ihrer Jugend entziehen — 3. /o. Pl.j umg. jemot.j etw., das für nichtig, unnötig, übertrieben od. lästig gehal­ ten w ird: was kostet der ganze Z.?;ich mache den Z. nicht (mehr) mit! + salopp fauler Z. (Schwindel) Zauberei, die; -, -en /zu zaubern1u. 2/dasZaubern Zauberer,der; -s, - 1.Figur im Märchen, die durch übernatürliche Kräfte, Fähigkeiten etw. bewirken kann — 2.Zauberkünstler zauberhaft jAdj./ in Entzücken versetzend, un­ gewöhnlich schön, bezaubernd: ein zauberhafter Sonnenuntergang, Frühlingstag; etw. übt einen zauberhaften (unwiderstehlichen, berückenden) Reiz, eine zauberhafte (faszinierende) Wirkung aus Zauber zu zaubern 2| -künstler, der jmd., der Zau­ berkunststücke vorführen kann; -kunststück, das au f Sinnestäuschung und Fingerfertigkeit beruhende& Kunststück, durch das bes. Gegenstände erscheinen, verschwinden od. sich verändern zaubernjsw. Vb.; hat/ 1. einen Zauber (1)anwen­ den, M agie (1) betreiben: die Medizinmänner geben vor, z. zu können; etw. z .: die Fee zauberte ein Schloß (ließ durch Zauber ein Schloß entstehen) — 2. etw. od. jmdn. durch ein Zauberkunststück er­ scheinen, verschwinden od. sich verändern lassen:
1362 Zauberspruch — Zeichen er zauberte ein Kaninchen aus dem Hut — 3. etw. mit großem Geschick, Können, oft trotz un­ zulänglicher Mittel, unter ungünstigen Voraus­ setzungen hervorbringen:siezauberteausdenStoff­ resten ein elegantes Kleid; der Maler zauberte mit wenigen Strichen eine reizvolle Landschaft auf das Papier; umg. nicht z. können (etw. U nmögliches nicht leisten können) Zauber|Spruch, der formelhafter, oft unverständ­ lich formulierter Spruch, der einen Zauber (1) be­ wirken soll zaudern /sw. Vb.\ hat/ zögern Zaum, der; -(e)s, Zäumedie um den Kopfvon Zug- und Reittieren, bes. Pferden, angebrachten, zu­ sammenhängenden Riemen und das Gebiß (2), die ein Lenken und Führen derTiere ermöglichen: einem Pferd den Z. anlegen -j- etw., jmdn., sich im Z. halten (beherrschen, zügeln); — die, seine / Zungeim Z. halten zäumen/sw. Vb.; hat/: einPferd z. (ihm den Zaum anlegen) Zaum|zeug,das /PL -e/ Zaum Zaun, der; -(e)s, Zäune meist aus Latten, Gittern od. {Maschen)draht und Pfählen bestehende Vorrich­ tung, mit der ein Stück Land, ein Grundstück um­ grenzt w ird : ein hoher, eiserner, verfallener Z.; «inen Z. um etw. ziehen, errichten; die Jungen kletterten über den Z.; ein lebender Z. (eine H ecke) + einen / Streit vom Z., Zaune brechen Zaun (mit * auch Zauns|)| -gast,derjmd., der nicht zu den Teilnehmern einer Veranstaltung gehört und dieser aus einer gewissen Entfernung (ohne Eintritts­ geld gezahlt zu haben) zusieht; -könig, der in zahl­ reichen Arten vorkommender, kleiner, überwiegend braun gefärbter Singvogel; -latte, die; «-pfähl, der Pfahlfür einen Zaun: einenZ. setzen; +ein^ Wink mit dem Z. zausen fsw. Vb.; hat/ etw. z. an etw. leicht ziehen, zerren, so daß esin Unordnung gerät,durcheinander- g erä t: der Wind zauste die Bäume; sie zauste liebe­ voll sein Haar Zebra, das; -s, -s in Afrika wildlebender, mit dem Pferd verwandter Unpaarhufer mit schwarzweiß gestreiftem F ell Zebra]streifen, der als Verkehrszeichen dienende breite weißeStreifen aufderFahrbahn, durch die der Fußgängerüberweg markiert ist: überden Z. gehen Zeche, die; -nI.Summe, die für die in einer Gast­ stätte genossenen Speisen, Getränke bezahlt werden m u ß : die Z. betrug dreißig Mark; jmd. kann seine Z. nichtbezahlen; die Z. prellen — II. Bergwerk: eine Z. stillegen + umg. die Z. bezahlen (allein für einen Schaden aufkommen) müssen zechen /sw. Vb.; hat/ meist mit anderen zusammen (in großen Mengen) Alkohol trinken: siehatten die ganze Nacht hindurch gezecht; da zu Zecher, der; -s, - Zech] -gelage, das Trinkgelage; -kumpan, der umg. jmd., der mit anderen gemeinsam zecht; -preller, der; -s, - jmd., der seine Zeche (I) nicht bezahlt od. bezahlen kann Zecke,die; -n in zahlreichen Arten vorkommende, parasitisch lebende, blutsaugende Milbe Zeder, die; - n im Mittelmeergebiet vorkommender Nadelbaum mit Pyramiden- od. schirmförmiger Krone Zeh, der; -(e)s, -en landsch. s . Zehe (1) Zehe, die; -, -n 1. eines der Glieder des Fußes vom Menschen und von bestimmten Wirbeltieren: die große, kleine Z.; sich auf die Zehen stellen; auf (den) Zehen gehen; jmdm. auf die Zehen treten — 2« einzelner Teil der Knoblauchzwiebel ■f umg. jmdm. auf die Zehen treten (jmdn. meist unbeabsichtigt durch eine Äußerung kränken, be­ leidigen) Zehen zu Zehe1|-nagel,derNagel (II)einer Zehe: sich die Zehennägel schneiden; -spitzen, die / P L ; vorw. in der Verbindung/auf(den, die)Zehenspitzen aufdem, den oberenTeil,dem, dasEndederZehen: auf (den) Z. gehen; sich auf die Z. stellen zehn/Kard.zahl 10/: die Zahlen von einsbis z.; der Mensch hat z. Finger und z. Zehen; / auch drei -fsichallez. Finger nach etw. lecken; dahin, dazu bringen mich keine z. / Pferde Zehn/zehn|: / au ch Drei/drei] Zghner, der; -s, - umg. Zehnpfennigstück zehnerlei, zehnerlei /ind ekl./ vgl. dreierlei zehn/Zehn| -jährig /Adj.; nur attr.j vgl. dreijährig; -kampf,der/o. Pl.j Wettkampf für Männer in zehn leichtathletischen Disziplinen, die als Einheit ge­ wertet werden; -klassenschule, die die zehnklassige allgemeinbildende polytechnische Oberschule; -Massig /Adj.; nur attr./mit zehnSchulklassen; -markschein, derBanknote im Wert von zehn M ark; -markstück, das Münze im Wert von zehn M ark; -pfennigstück, das /PI. -e/ Münze im Wert von zehn Pfennigen; - tausend, -tausend jKard .zahl 10000/: z. Menschen nahmen an der Demonstration teil; + um g. die oberen Zehntausend (die Gruppe der bürgert. Ge­ sellschaft mit den größten finanziellen Mitteln, mit dem höchsten Einfluß) zehnte /O rd.zahl zu zehn/: jmd. steht an zehnter Stelle auf einer Liste; auch dritte zehntel vgl. drittel Zehntel, das; -s, - vg l. Drittel zehntens /Adv./ vgl. drittens zehren fs w . V b.; hat/ 1.1. Seeluft, Fieber zehrt (vermindert das Körpergewicht) 1.2 . etw. zehrt an jmdm., etw. etw. schwächt jmds. physische und psy­ chische K räfte: das Fieber, die Krankheit zehrte an ihm, an seinen K räften; der Kummer, das Leid zehrt an ihr, an ihrem Herzen — 2 . von etw. z. sich von etw. ernähren, von etw. leben:derBär zehrt während des Winterschlafs von eigenem Fett; sie zehrten lange vo n ihren Vorräten, Ersparnissen; O v on seinen Reiseerlebnissen, Jugenderinnerun­ gen z. Zeichen, das; -s, - 1.1. etw. graphisch Dargestelltes od. etw. Gegenständliches, das für den, der es benutzt od. verwendet, verwendet hat, etw. Bestimmtes be­ deutet: sich an einerStelle im Buch ein Z. (mitdem Bleistift) machen; in ein Brett ein Z. kerben, ritzen, schneiden; Pferden, Rindern ein Z. einbrennen; ein Stück Papier als Z. in ein Buch legen; Wäsche­ stücke mit einem Z. versehen; unser, Ihr Z.: A/Sch /abgekürzte Namensangabe in einem geschäftlichen, amtlichen Brief, um dessen Verfasser und Schreiber zu kennzeichnen/ 1.2. Gebärde, Geste, kurze akusti­ sche Äußerung, mit der man jmdn. auf etw. hin- weisen, aufmerksam machen, zu etw. veranlassen w i l l : sich durch Z. miteinander verständigen; jmdm. ein Z. geben; jmdn. durch Z. vor etw. war­
nen; das Z. zum Aufbruch geben 1.3« durch Ver­ einbarung festgelegtes (graphisches) Kennzeichen für etw., bes. für bestimmte Größen, Begriffe, das (mit anderen zusammen) eine Information ergibt: ein mathematisches, chemisches, musikalisches Z.; ein (falsches) Z. (Satzzeichen) setzen; das Z. (Sym ­ bol) des Kreuzes in etw. einritzen —2. wahrnehm­ bare Erscheinung (1.1),die 2.1. etw., bes. einen Zu­ stand, offenbart, beweist, sichtbar, erkennbar macht: das ist ein deutliches, klares, untrügliches Z. da­ für, daß die Z. einer K ra nkheit, des Verfalls; er gab deutlich Z. der Ungeduld, Ermüdung von sich;, jmdn. mit dem Z. (Ausdruck 3.1, 3.2) ehr­ licher Freude begrüßen; jmdm. die H andgeben als, zum Z. (Beweis 2) der Versöhnung 2.2. auf etw. Künftigesaufmerksam macht, etw. Bestimmtes, Kom ­ mendes erfahrungsgemäß ankündigt: ein alarmie­ rendes, beunruhigendes, günstiges Z.; das ist ein böses, gutes Z. (das läßt kommendes Böses, Gutes erwarten); wenn nicht alle Z. trügen, kommt heute noch ein Gewitter — 8. Tierkreiszeichen: er ist im Z. des Steinbocks geboren 4- etw. stehtimZ. von etw. (wird von etw. besonders stark geprägt, beeinflußt) Zeichen! -block, der Block (4) mit Blättern aus Zeichenpapier; -brett, das Brett, das als Unterlage zum Zeichnen (1) dient; -papier, das jo. Pl.j zum Zeichnen (1) bestimmtes Papier; -Setzung, die; -, jo. Pl.j Gramm. (Lehre vom) Gebrauch der Satz­ zeichen’, die Z. beherrschen; -Sprache, die 1. System von Handzeichen mit feststehender Bedeutung, das der Kommunikation dient: dieZ.derTaubstummen — 2.jo. Pl.j Gebärdenspiel, mit dem zwei Personen, die keine gemeinsame Sprache beherrschen, sich zu verständigen versuchen: jmdm. etw. durch Z. er­ klären; -stift, der (Parb)stift zum Zeichnen (1): etw. mit dem Z. festhalten; -trickfilm, der T rickfilm , bei dem die einzelnen Phasen der Bewegung der Figuren, der Hintergrund und die Dekoration ge­ zeichnet und dann fotografiert werden zeichnen, zeichnete, hat gezeichnet 1. etw., jmdn. z. eine (technische, künstlerische) Zeichnung von etw., jmdm . anfertigen:.eine Landschaft, ein Kind, einen Akt z ,; einen Grundriß, Aufriß z . ; mit Farbstiften z . ; er zeichnet gern, gut; das technische Zeichnen — 2. der Schmetterling ist schön gezeichnet (hat ein e schöne natürliche Musterung) —8. etw., ein Tier mit (einem) Zeichen (1.1) versehen, etw. kennzeichnen: die Wäsche, Taschentücher (mit dem Monogramm) z.; Bäume (zum Fällen) z.; O geh. sein Gesicht war vom Leid, von einer schweren Krankheit ge­ zeichnet (zeigte Spuren, Kennzeichen des Leids, einer schweren Krankheit); er ist vom Tode ge­ zeichnet (ist dem Tod sichtbar nahe) — 4.1. etw. unterschreiben, unterzeichnen: er muß die Akten noch mit seinem Namen z .; gezeichnet jA bk . gez./ NN jVermerk auf vervielfältigten Schriftstücken vor der maschinenschriftlichen Unterschrift! 4.2. bei einer Sammlung 20Mark z. (sich mit einer Spende von 20 M ark namentlich in eine Sammelliste ein­ trag e n) 4.8 . als Verfasser, Herausgeber zeichnet Dr. N (Dr. N ist der Verfasser, Herausgeber) Zeichner, der; -s, - jmd., der beruflich (künstlerische, technische)Zeichnungen anfertigt:eristteehnischerZ. zeichnerisch jAdj.; nicht präd.; zu zeichnen 1/ 1.1. zeichnerisches Talent (Talent zum künstlerischen Zeich n e n) haben 1.2 . die zeichnerischen Unterlagen (technische Zeichnungen) sind vorhanden; dieser Entwurf ist z. (die Ausführung derZeichnung 1be­ treffend) zu wenig ausgefeilt Zeichnung, die; -, -en 1. bildliche Darstellung, die vorwiegend in Strichen, Linien und Kurven aus­ geführt is t: eine flüchtige, naturgetreue, künst­ lerische, technische Z.; eine Z. im Maßstab 1:20; ein Werkstück nach der Z. hersteilen, bearbeiten; O die lebendige, realistische, übertriebene Z. (Schilderung) der Charaktere in einem Roman, Drama — 2. /von Tieren, Pflanzenj natürliche Musterung: das Fell, Gefieder, Blatt, der Schmet­ terling hat eine schöne, auffallende Z. zeichnungs[berechtigt jA dj.; nicht adv./ berechtigt, ein Schriftstück verantwortlich zu unterzeichnen: er ist (nicht) z. Zeige[finger, der Finger neben dem Daumen: mit dem Z. auf etw. weisen, zeigen, tippen; etw. m it erhobenem Z. (warnend, mahnend) sagen zeigen jsw . V b.; hat/ 1.1. auf etw., jmdn., irgend­ wohin z. den meistgestreckten Zeigefinger (samt Arm) auf etw., jmdn. richten, um darauf, auf ihn auf­ merksam zu machen, in eine bestimmte Richtung halten, um sie zu erklären: auf einBild, Kind z.; er zeigte geradeaus, nach links; er zeigte in die Rich­ tung, aus der wir gekommen waren 1.2, etw. zeigt irgendwohin etw. ist in eine bestimmte Richtung gerichtet: der Wegweiser zeigt nach rechts; die Magnetnadel des Kompasses zeigt nach Norden; die Uhr zeigt (auf) neun (der kleine Zeiger der Uhr ist auf die Neun gerichtet) — 2. jmdm. vor­ wiegend mit Gesten erklären 2.1. wie man etw. fin­ det, jmdm. die Richtung, Lage von etw. angeben: jmdm. den Weg zum Bahnhof z. ; er zeigte ihm, in welcher Richtung er gehen muß 2.2. wie man etw. handhabt: er hat uns gezeigt, wie man den Apparat, die Maschinebedient —8.1. jmdm. etw. z. jmdn. etw. sehen (1.4) lassen: jmdm. einen Brief, ein neues Buch, seine Wohnung z.; er hat mir die ganze Stadt gezeigt (mich durch die ganze Stadt zum Besichtigen geführt); etw. zeigt etw.: die Bäume, Sträucher z . schon die ersten Knospen; die Straße zeigt ihr gewohntes Bild 8.2 . jmd. zeigt sichjmd. ist zu sehen (1.2): dasMädchen zeigte sich am Fenster; sich auf einem Fest z. (ein Fest be­ suchen) ; er hat sich öffentlich mit ihr gezeigt (hat sich öffentlich mit ihr sehen lassen);sokannich mich doch nichtaufderStraßez. (in diesem Aufzug kann ich nicht auf die Straße gehen); etw. zeigt sich: am Himmel z. sich die Sterne (werden die Sterne sicht­ bar) —4.1.jvorw. mitPoss.pron.j etw., bes. eine be­ stimmte Gefühlsregung, Fähigkeit, Eigenschaft, durch sein Verhalten für jmdn. wahrnehmbar, er­ kennbar machen: seinen Ärger, seine Freude, sein Interesse (offen) z.; jmdm. seine Liebe z.; er kann seine Gefühle nicht z., zeigt keine Reue, Einsicht; jetztdarfst duz., was dukannst4.2.fdrückt in Ver­ bindung mit einem artikellosen Subst. aus, daß jmd. eine bestimmte Eigenschaft, Fähigkeit, ein be­ stimmtes Gefühl aufweist, an sich erkennbar werden läßt/: jmd. zeigt (hat, besitzt) Mut, Geschick, Mit­ leid 4.3. sich irgendwie z. sich in einer bestimmten Art seiner Umwelt, jmdm. gegenüber verhalten: sich erfreut, besorgt, dankbar, gekränkt z.; sich tapfer, klug,geschickt, feige z. 4.4. etw. läßt etw. erkennbar, deutlich werden, läßt auf etw. schließen: die Er­ fahrung, der Versuch hat gezeigt, daß sein Zeichenblock — zeigen 1363 87 Wörterbuch
1364 Zeiger — Zeit Verhalten zeigt einen Mangel an Einfühlungs­ vermögen; es zeigte sich (es stellte sich heraus, wurde erkennbar, offenbar), daß er sich verrechnet, getäuscht hatte; sich einer Aufgabe nicht ge­ wachsen z. (erweisen); sich alsjmd. z.: duhast dich als guter Freund gezeigt + umg. dem werd ich’s z.!/Drohungf (dem werde ich beweisen, daß er unrecht hat; dem werde ich deutlichdie Meinung sagen\); — mit(den) / Fin­ gern, mit dem / Finger auf jmdn. z .; sein wahres Gesicht z.; jmdm. z., was eine /* Harke ist; jmdm. die / * Krallen z.; sich in einem guten, schlechten /* Licht z .; jmdm. die kalte / * Schulter z .; (jmdm.) einen Vogel z .;jmdm. die Zähnez. Zeiger, der; -s, - bewegliches Teil an M eßgeräten, das auf eine Zahl, einen Wert der Skala weist und dadurch ein Meßergebnis angibt: derZ.desSeismo­ graphen, der Waage schlägt nach rechts aus; der große, / kleine Z. (einer Uhr) Zeige|stock, der jPl. -stocke/ langer Stock (1.1.1), mit dem der Vortragende auf etw., das er gerade er­ klärt, zeigt zeihen, zieh, hat geziehen veraltend geh.: jmdn. der Lüge, Undankbarkeit, Feigheit z. (besch uldi­ gen, bezichtigen) Zeile, die;* -n 1. Anzahl von geschriebenen od. ge­ druckten Wörtern, die in einer waagerechten Linie nebeneinander stehen: in der dritten Z. von oben steht ...; siehe Seite zehn, Z. sechs; eine Z. unter­ streichen; er hat von dem Buch noch nicht eine (einzige) Z. gelesen; ein paar Zeilen (einen kurzen Brief, eine kurze Mitteilung) an jmdn. schreiben; etw. auf der Schreibmaschine mit zwei Zeilen Ab­ stand (Zwischenraum, den zwei Reihen Buchstaben einnehmen würden) schreiben; im Brief ein paar Zeilen frei lassen — 2. Reihe gleichartiger od. zu­ sammengehöriger (gebauter) Gegenstände: eine Z. von Reihenhäusern, Verkaufsständen — 8 . E lek - trotechn. einer von mehreren horizontalen, streifen­ artigen Abschnitten, die in ihrer Gesamtheit das Fernsehbild bilden + (etw.) zwischen den Zeilen lesen (etw. verhüllt Ausgedrücktes aus etw. herauslesen) Zeisig,der; -(e)s, -e mitdem Fink verwandter Sing­ vogel mit grüngelbem Schnabel zeit /Präp. mit Gen.; nur in der Verbindung mit Poss.pron. + Leben/: das werde ich z. meines Lebens (solange ich lebe, während meines ganzen Lebens) nicht vergessen Zeit,die; -en 1. /o. PI ./ 1.1.die vergangene, gegen­ wärtige, in die Zukunft gehende ununterbrochene Aufeinanderfolge allen Geschehens, aller materiellen Prozesse, die nach bestimmten periodischen (gleich­ mäßigen) Abläufen gemessen, eingeteilt wird: die Z. vergeht schnell, verstreicht, verrinnt, schien ihm stillzustehen; die Z. wird es lehren, erweisen (es wird sich später erweisen), ob ... 1.2.Philos. 1.1 als grundlegendeExistenzform der M aterie:dieExistenz der Materie in Raum und Z. — 2. Teil von 1.1 2.1. /o. PI ./ über den jmd. verfügen kann, den etw. für seinen Ablauf braucht: keine,nurwenig, vielZ. (für etw., jmdn.) haben; die, seine Z. nützen; seine Z. einteilen, vergeuden; die Z. mit Lesen ver-, zu­ bringen; viel Z. und Mühe auf etw. verwenden; jmd. nimmt sich die Z. zu,'für etw.; etw. braucht, kostet, erfordert (viel) Z., dauert seine Z.; dazu fehlt mirleiderdie Z. 2.2. von unbestimmter, meist längerer, durch bestimmte Ereignisse, Anfang und Ende begrenzter Dauer fvorw. mit Adj.f: wirhaben eine herrliche Z. miteinander verbracht; in frü­ heren, vergangenen Zeiten; das ist schon längere, geraume Z. her; auf, für kurze Z. verreist sein; etw. in, nach kurzer Z., in einer Z. von (nur) fünf Minuten tun; er hat seit langer Z. nicht mehr geschrieben; er wird uns in nächster, in der näch­ sten Z. (bald) besuchen; er war vor kurzer Z. bei uns; es gibt, er hat Zeiten, in denen er sehr nervös ist 2.8. /o. PI ./ von exakt begrenzter Dauer, der jmdm. zu einem bestimmten Zweck zur Verfügung gestellt wird, Frist (1.1): für diese Arbeit hast du noch 14 Tage Z .; ich brauche noch etwas Z. da­ für; die Z. ist um, überschritten 2.4. Sport den ein Sportler zum Zurücklegen einer bestimmten Strecke braucht, gebraucht hat: die Z. stoppen, neh­ men; er ist eine gute Z. gelaufen, geschwommen, gefahren — 8.1. bestimmter (größerer) Abschnitt im Ablauf des historischen Geschehens, der gesellschaft­ lichen Entwicklung: die Z. vor, nach dem Zweiten Weltkrieg; die Z. Goethes; vergangene, kommende, künftige Zeiten; das waren schwere, gute Zeiten; zur Z. des Bauernkriegs; die Z. (Epoche) des Übergangs vom Kapitalismus zum Sozialismus* in unserer, derheutigen Z. (in der Gegenwart); O die Zeiten (gesellschaftlichen Verhältnisse) haben sich geändert 8.2. /o. PI ./ sich gerade vollziehende, gegenwärtige gesellschaftliche, historische Entwick­ lu n g : mit der Z. (mit)gehen; die Z. ist noch nicht reif dafür; ein H aus im Geschmack, Stil der Z. — 4. jo. Pl.j 4.1. bestimmte Stunde und Minute (und Sekunde) eines Tages, die von der Uhr angezeigt w ird : hast du (die) genaue Z.?; welche Z. haben wir jetzt?; die Z., Z. und Ort der Versammlung festsetzen; die Z. (den Zeitpu nkt des A ufStehens) verschlafen; etw. auf unbestimmte Z. vertagen, verschieben; zur festgelegten, rechten Z. kommen; vor der Z. (früher als festgelegt) kommen; er ist nur um diese Z. zu Hause anzutreffen 4.2. für ein be­ stimmtes Gebiet festgelegte, nach dem mittleren Stand der Sonne bestimmte gültige Messung, Zahlung von 1.1nachStunden,Minuten, Sekunden: esist 19Uhr Moskauer Z .; die mitteleuropäische Z. 4- es ist Z., höchste Z., etw. zu tun, für etw. (der Zeitpunkt, der äußerste Zeitpunkt ist gekommen, an dem etw. getan werden muß); das hat Z. (das eilt n icht); jmdm., sich mit etw. die Z. vertreiben (jmdn., sich mit etw. unterhalten, beschäftigen, bes. damit die Zeit 2.1 kürzer erscheint); jmdm. Z. las­ sen (jmdn. nicht drängen); sichZ. lassen (sich nicht beeilen);jmdm. dieZ. stehlen(jmdn. von etw. W ich­ tigerem, bes. der Arbeit, abhalten); jmdm. wird die Z.lang(jmd.hat Langeweile); es ist anderZ.(esist soweit, der Zeitpunkt ist gekommen); auf Z. (für eine bestimmte Dauer, bis auf Widerruf); für alle Zeiten für im m er: ich habe für alle Zeiten genug davon; mit der Z. allmählich: mit der Z. wird sich sein Gesundheitszustand bessern; von Z. zu Z. gelegentlich: von Z. zu Z. kommt er uns besuchen; zu seinerZ. (als erdort wohnte, arbeitete; unter seiner Leitung; zu seinen Lebzeiten); zu meiner Z. (in meiner Jugend); alles zu seiner Z. (nichts über­ hasten)'.; zu jeder Z. (in ausnahmslos allen Situa­ tionen) ; zur Z. fAbk. z. Z./ (im Augenblick, gegen­ wärtig, jetzt); umg. die Z. totschlagen (sich die Langeweile mit irgendetwas vertreiben); zu, bei
Zeitabschnitt — zeitraubend 1365 nachtschlafener Z. (zur Zeit der Nachtruhe); — im / Lauf(e) der Z.; seit, zu / Olims Zeiten; der / Zahn der Z. Zeit/zeit| -abschnitt, der T eil der Zeit (1.1), der durch bestimmte Markierungen eine Einheit bildet; - abstand, der Teil der Zeit (1.1) zwischen zwei Zeit­ punkten: etw. in regelmäßigen, größeren Zeit­ abständen tun; -alter, das Epoche: das Z. Na­ poleons; ein neues Z. hat begonnen; im Z. der Raumfahrt; -angabe, die Angabe der Uhrzeit; -a n s age,dieAnsageder Uhrzeitim Rundfunk,Tele­ fon; -aufnahme, die Foto mit langer Belichtungszeit; - aufwand,der nötiger Zeit (2.1)für etw.: etw. erfordert viel Z., einen Z. von mehreren Ta­ gen; den Z. verringern; -aufwendig lAdj.f viel Zeit (2.1) beanspruchend: eine zeitaufwendige Arbeit; - bedingt /Adj.j durch die Gegebenheiten einer be­ stimmten historischen, gesellschaftlichen Entwicklung bedingt: diese Auffassung war z.; -bezogen /Adj.j auf einen bestimmten historischen Zeitraum, bes. auf die Gegenwart, bezogen: ein zeitbezogenes Drama; -bombe, die Bombe mit Zeitzünder; -dauer, die Zeit­ abschnitt: für die Z. von vier Jahren gewählt wer­ den; -dokument, das Dokument, das einen be­ stimmten historischen Zeitraum charakterisiert: ein bedeutsames, erschütterndes Z.; - druck, der jo. Pl.j: unter Z. stehen (in zeitlicher Bedrängnis sein); unter Z. arbeiten; -einheit, die 1,1. Einheit derZeit (1.1):derTag,dasJahrist eineZ.1.2.(im Rahmen eines Meß- und Normsystems) für einen Ablauf festgelegte Zeitspanne: eine Arbeit in einer bestimmten Z. leisten, erbringen; -einteilung, die Einteilung der jmdm. zur Verfügung stehenden Zeit (2.1) : eine gute Z. haben Zeitenwende, die Zeitpunkt, an dem sich eine Wende, ein Umschwung im historischen Geschehen, in der gesellschaftlichen Entwicklung vollzieht: an der Z. vom M ittelalter zur Neuzeit Ze|t/zeit| -ersparnis, die fo. Phf Ersparnis an (ein­ geplanter) Zeit (2.1): etw. aus Gründen der Z. nicht tun; -fahren, das; -s, - R adsport Wettkampf, bei dem dieFahrer einzeln in Abständen starten und der­ jenige Sieger wird, der für die Strecke die geringste Zeit (2.4) benötigt; -form, die Gramm.: eine Z. (ein Tempus) des Verbs; -frage, die jo. Pl.f: etw. ist (nur) eine Z. (die Realisierung von etw. hängt davon ab, ob Zeit 2.1 dafür vorhanden ist); -gebunden /Adj.j vgl. zeitbezogen; -gefühl,dasjo. Pl.f Fähigkeit zu empfinden, welche Zeit (4.1) es gerade ist, wie lange etw. dauert,gedauert hat: jmd. hat eingenaues Z., kein Z. mehr; -gemäß /Adj.j seiner Zeit (3.2) entsprechend: eine zeitgemäße Mode, Kleidung, Denkweise; das ist nicht mehr z. (nicht mehr mo­ dern, nicht mehr der Gegenwart entsprechend); -ge­ nösse, der 1.1. Mensch, der gleichzeitig mit anderen in einem bestimmten historischen Zeitraum lebt: er war ein Z. Goethes 1.2. umg. /nur in Verbindung mit best. Adj.j Mitmensch: er ist ein seltsamer, sturer, wenig vertrauenerweckender Z .; - genös- sisch /Adj.; nicht adv.j 1. im gleichen historischen Zeitraum entstanden: zeitgenössische Quellen, Memoiren; eine zeitgenössische Darstellung, Ab­ bildung — 2. heutig (2), gegenwärtig: die zeit­ genössische Musik, Literatur, K unst; -geschehen, das aktuelles, in der unmittelbaren Gegenwart sich vollziehendes Geschehen: Funk, Fernsehen und Presse unterrichten täglich über das Z.; -geschickte, die jo. Pl.f Erforschung und Beschreibung des je­ weils aktuellen od. in der unmittelbaren Vergangen- heit liegenden gesellschaftlich-politischen Geschehens; - geschmack, derjo. Pl.f für einen bestimmten histo­ rischen Zeitraum charakteristischer Geschmack (2.3): etw. ist dem Z. unterworfen; -gewinn, der jo. Pl.j vgl. - e r sparnis; -gründe, die jPl.; in der Verbin­ dung/ aus Zeitgründen aus Zeitmangel: etw. aus Zeitgründen nicht tun können zeitig /Adj.; nicht präd.j zu einem relativ frühen Zeitpunkt: ich bin z. aufgestanden, losgegangen; wir gehen heute z. schlafen; zu z. (relativ lange vor dem festgelegten Zeitpunkt) kommen; wir er­ leben diesesJahr einen zeitigen (vor dem normalen, üblichen Zeitpunkt eintretenden) Winter zeitigenjsw. Vb.; hat/ veraltend: diegemeinsame Arbeit hat Erfolge, gute Ergebnisse gezeitigt (her­ vorgebracht) Ze|t/zeit| -karte, die Fahrausweis für eine beliebige Zahl von Fahrten in einem festgelegten Zeitraum; - lang, die fin der Verbindung! eine Z. eine Weile: etw. eine Z. tun; -läufte, die jPl.j veraltend bestimmter historischer Zeitraum und die sich in ihm vollziehenden Ereignisse: in den damaligen, unsicheren, schwierigen Zeitläuften; -lebens, auch - lebens jAdv.j: er hat z. (zeit seines Lebens) schwer gearbeitet zeitlich jAdj.; nicht präd.j 1.1. hinsichtlich der Zeit (1.1) aufeinanderfolgend geschehend: die zeitliche Reihenfolge, Abfolge d er Ereignisse; den zeit­ lichen Ablauf einer Tagung festlegen 1.2. im H in ­ blick auf die zur Verfügung stehende Zeit (2.1): ich weiß nicht, wie ich das z. einrichten soll -f- veraltend verhüll, das Zeitliche segnen (ster­ ben) Zeit/ze|t| -lohn, der jo. Pl.j Wirts ch. Lohn, der nach der geleisteten Arbeitszeit berechnet wird; -los /Adj.j nicht der (augenblicklich herrschenden) Mode unterworfen: ein zeitloses Modell, Kostüm; zeit­ lose Möbel; -lupe jin der Verbindung) Film in Z.: der Hochsprung, Hürdenlauf wird in Z. (in einer Geschwindigkeit, die langsamer als die des realen Ablaufs ist) gezeigt; -lupentempo, das jo. Pl.j; O umg. er arbeitet im Z. (sehr langsam);-mangel,der /o. Pl.j Mangel an verfügbarer Zßit (211): der stän­ dige Z. führte dazu, daß ...; etw. aus Z. nicht tun können; -nah(e) /A dj.j: ein zeitnahes (sich mit den gesellschaftlichen Problemen der jeweiligen Gegen­ wart auseinandersetzendes, sie einbeziehendes) Thea­ terstück; -nehmer, der; -s, - Sport Kampfrichter, der die Zeit (2.4) stoppt; -not, die jo. Pl.j schwierige Lage, Bedrängnis, die durch Mangel an Zeit (2.1) entsteht: sich in Z. befinden; in Z. geraten; -plan, der Plan für einen zeitlichen Ablauf: einen Z. auf- stellen, nicht einhalten; -problcm, das 1. Problem eines bestimmten historischen Zeitraums, bes. der Gegenwart: sich mit den Zeitproblemen ausein­ andersetzen — 2. jo. Pl.f Zeitfrage; -punkt, der jP l. -e/ bestimmter Punkt im Ablauf der Zeit (1.1): den rechten, geeigneten Z. abwarten, verpassen, für gekommen halten; einen Z. (Tag und Stunde) für etw. festsetzen; der Z. seiner Abreise steht noch nicht fest; -raffer, der Film : der Film zeigt das Aufblühen einer Blüte im, in Z. (in einer Ge­ schwindigkeit, die schneller als die des realen Ablaufs ist);-raubendjAdj.;nicht adv./ viel Zeit (2.1) in A n­ spruch nehmend: eine zeitraubende Arbeit, Me- 87*
1366 Zeitraum — Zeltplatz thode; -raum, der Zeitabschnitt von unbestimmter, meist längerer Dauern in einem Z. von mehreren Tagen, Monaten, Jahren; etw. gilt für einen län­ geren Z.; -rechnung, die fo. PI ./ die der Datums­ angabe zugrunde liegende Zählung der Jahre von einem angenommenen Jahr an: diese Münzen stammen aus dem 4. Jahrhundert vor, nach un­ serer Z.jAbk. v. u.Z., n.u.Z./;-Schrift,die meist wöchentlich, monatlich od. vierteljährlich als Heft erscheinendes, oft illustriertes Druckerzeugnis, das vorwiegend über ein bestimmtes thematisches Gebiet unterrichtet, sich an einen bestimmten Leserkreis wendet: eine Z. für Mode, Architektur, für Lehrer; eine wissenschaftliche Z.; -sinn, der jo. P I ./ Zeit­ gefühl; -spanne, die Zeitabschnitt von relativ kurzer Dauer: inderZ.vomSchulanfangbis zudenHerbst­ ferien; -sparendJAdj.; nicht adv.f weniger Zeit (2.1) alsüblich verbrauchend:ein zeitsparendesVerfahren; -Strömung, die geistige Strömung fin einem be­ stimmten historischen Zeitraum, in der Gegenwart Zeitung, die; -, - e n meist täglich und in gefalteten Blättern Erscheinendes Druckerzeugnis, das von einem bestimmten politischen Standpunkt aus ak­ tuelle Nachrichten und Beiträge aus Politik, Wirt­ schaft, Kultur und Sport veröffentlicht (und An­ zeigen abdruckt): eine Z. herausgeben, abonnieren, halten; (die) Z. (Tagespresse) lesen; eine Anzeige in die Z. setzen; die Z. zusammenfalten; das hat heute in der Z. gestanden Zeitungsl -artikel, der in einer Zeitung abgedruckter A rtikel: einen Z. schreiben, lesen; -ausschnitt, der ausgeschnittener Artikel, Teil einer Zeitung; -cnte, die<umg. lancierte Falschmeldung in einer Zeitung; - kiosk, der Kiosk, an dem vorwiegend Zeitungen, Zeitschriften, Broschüren verkauft werden; -leser, der: er ist ein aufmerksamer, eifriger Z.; -meldung, die:dieZ. besagt, daß ...; -notiz, diekurze, knappe Nachricht in einer Zeitung: der Vorfall wurde in einerZ.erwähnt;-papier,dasfo. Pl.f1.Papier, auf dem Zeitungen gedruckt werden — 2. Teil einer (alten) Zeitung: etw. in Z. einwickeln; -stand, der vgl. - kiosk; -Verkäufer, der jmd., der bes. auf der Straße, auf einem Bahnhof herumgehend, stehend Zeitungen verkauft Zeit/zeit| -Vergeudung, die; -, fo. Pl.f Vergeudung, schlechte Ausnutzung von verfügbarer Zeit (2.1); -Verlust, der fvorw. Sg.j Verlust, Einbuße an ver­ fügbarer Zeit (2.1):den Z. wieder aufholen; ohne Z. (sofort) handeln;. -Verschwendung, die fo. P l.j vgl. - Vergeudung; -vertreib, der; -(e)s, jo. Pl.f Be ­ schäftigung, mit der sich jmd. die Zeit (2.1) vertreibt: Lesen ist sein liebster Z.;fin der Verbindung! etw. nur zum,zu seinemZ.tun (etw. nur tun, um sichdie Langeweile zu vertreiben); -weilig/Adj.; nichtpräd.f 1,1. zeitlich begrenzt, für kurze Zeit, nicht ständig geltend, w irkend: eine zeitweilige Verfügung; seine zeitweilige Abwesenheit; die Wiesen standen z. (eine Weile) unter Wasser 1.2, er ist z. (wiederholt für eine kurze Zeit) nicht zurechnungsfähig; -weise fÄdv.f 1.1. für eine kurze Zeit, eine Weile: infolge des Unwetters waren die Straßen z. unpassierbar 1.2« der Bungalow wird nur z. (nicht immer, mit Unterbrechungen) bewohnt; er bekommt z. (wie­ derholt für eine kurze Zeit) keine Luft; -wert, der jo. Pl.f Wert, den eine gebrauchte Sache zu einem bestimmten Zeitpunkt hat; -wort, das jPl. - Wörter/ Gramm. Verb; -Zeichen, das bestimmte Folge von Morsezeichen, die von Sendern, bes. vom Rundfunk, ausgestrahlt wird, um die genaue Uhrzeit anzugeben; -zünder, der Zünder, der eine Sprengladung zu einer bestimmten, vorher eingestellten Uhrzeit zur Detonation bringt zelebrieren/sw. Vb.; hat/ 1.1. geh., oft spött. etw. feierlich, zeremoniell begehen: ein Abendessen, eine Gratulationscour z. 1.2 . Bel. einen Gottesdienst nach einem bestimmten Zeremoniell durchführen, halten: die Messe z. Zelle, die; -, -n 1. kleiner, von der Umwelt isolierter Raum 1.1. mit sehr einfacher Einrichtung zur Unterbringung der Strafgefangenen in einer Straf­ vollzugsanstalt, als Wohnraum eines einzelnen Mönchs, einer Nonne in einem Kloster:einekahle,, enge, dunkle Z.; die Häftlinge in ihre Zellen (zurück)führen 1.2 . mit einem Fernsprechapparat zur öffentlichen Benutzung 1.3. meist sechseckig ge­ formtes hohles Gebilde als Teil einer Wabe: die Zellen einer Wabe — 2. kleinste selbständig lebens­ fähige Einheit in einem pflanzlichen od. tierischen- Organismus: die Zellen wachsen, teilen sich, ster­ ben ab — 3. kleinste Gruppe, Grundeinheit von Mitgliedern bestimmter Organisationen Zell| -gewebe, das Med. Biol. Gewebe aus gleich­ artigen Zellen; -glas, das jo. Pl.j dünne Folie aus Kunststoff, die vorwiegend als Verpackungsmaterial in der Nahrungsmittelindustrie verwendet wird^ -kern, der Med. Biol. Teil einer Zelle höher ent­ wickelter Organismen, in dem die meisten Träger der genetischen Information lokalisiert sind Zellophan, das; -s, fo. P I .; Handelsname für Zell- glas/ Zell| -plasma, das fo. Pl.f Biol. Protoplasma;. -stoff, der fo. Pl.f 1. aus Zellulose gewonnenes Material, das vielfältig weiterverarbeitet wird — 2. saugfähiges, in mehreren Schichten übereinander liegendes, papierartiges M aterial aus 1;-teilung,die Med. Biol. Vorgang, bei dem sich eine lebende Zelle durch Teilung vermehrt Zelluloid, das; -(e)s, fo. Pl.f [..oyt] Kunststoff, der aus einem Nitrat der Zellulose und Kampfer her- gestellt wird: ein Kamm, Brillengestell, eine Puppe aus Z. Zellulose, die; -, fo. Pl.f wichtigster Bestandteil der Zellwände von Pflanzen Zell| -wand, die Med. Biol. Umhüllung einer le­ benden Zelle; -wolle, die fo. Pl.f aus Zellulose her­ gestellte, einer Naturfaser ähnliche Kunstfaser Zelt, das; -(e)s, -e aus Stangen und aus Planen unterschiedlichen M aterials, bes. aus Baumwoll- gewebe, zu vorübergehender Nutzung errichtete leichte Unterkunft: ein Z. aufstellen, aufbauen; im Urlaub in einem Z. wohnen; in einem Z. schlafen -f- die Zelte abbrechen (den Aufenthaltsort auf- geben) Zelt|bahn, die genormte Stoffbahn aus wasser­ dichtem Baumwollgewebe zum Bau eines Zeltes zelten, zeltete, hat gezeltet in einem Zelt wohnen,, übernachten: auf einem Campingplatz, an einem See z. Zelt|lager, das fP l. - lager/Lager (2), in dem in Zel­ ten gelebt wird Zeltler, der; -s, - jmd., der (zu seiner Erholung) zeltet Zelt| -plane, die Zeltbahn; -platz, der Platz (2) zum, Zelten
Zement — zerdrücken 1367 Zement, der; -(e)s, jo. Pl.f , fachspr. -e pulver- förmiger Baustoff, der mit Wasser und Kies od. Sand vermischt Beton, Mörtel ergibt und zu Stein erhärtet zementieren fsw. Vb.; hat/ efa?. mit Beton be­ festigen (2): einen Fußweg, eine Rollbahn z. Zenit, auch Zenit, der, auch das; -(e)s, jo. PLI senkrecht über dem Beobachter am Himmel ge­ dachter Punkt:dieSonne stehtimZ.; O jmd. steht im Z. (auf dem Höhepunkt) seines Lebens, Erfolgs zensierenjsw. Vb.; hat/ 1. die Leistung eines Schü­ lers mit einer Zensur bewerten: eine Mathematik­ arbeit streng, milde, etw. mit (der Note) Zwei z. — 2. etw. der Zensur (2)unterwerfen Zensur,die; -en 1.Bewertung einer Leistung,bes. von Schülern, Studenten, wocA einem festgelegten Bewertungsmaßstab in Worten od. Zahlen: jmdm. eine Z., Zensuren geben*- erteilen; eine gute, schlechte Z. (in Deutsch, Physik) bekommen — 2. Io. PI ./ autoritär-staatliche Kontrolle (1)(mit Ein ­ griffen zur Veränderung) des Inhalts von Druck­ erzeugnissen, Bühnenwerken, Filmen vor ihrer Ver­ öffentlichung im Sinne der Wahrung reaktionärer Klasseninteressen: etw. unterliegt der, geht durch dieZ. — 3.jo. PL/ staatliche Behörde, die 2 ausübt: der Film, das Buch wurde damals von der Z. ver­ boten Zentimeter, Zentimeter, der, fachspr. das fA bk. cm/ ein hundertstel Meter: ein Faden von 20 Z., Zentimetern Länge; das Lineal ist 30 Z. lang Zentimeterjmaß,das /PL -e/ Metermaß Zentner, der; -s, - jAbk. zj veraltend 50 Kilo­ gram m : zwanzig Z. Kartoffeln, Kohlen Zentner/zentner] -last, die Last, deren Gewicht einen Zentner, mehrere Zentner beträgt: Zentnerlasten heben, befördern; -schwer /Adj./ mit einem Gewicht von einem Zentner, mehrerenZentnern:einezentner­ schwere Last zentraljAdj.; nichtpräd.; / auch Zentrale/1. im Zentrum (1.1), in der Mitte eines Ortes liegend und daher meist verkehrsgünstig: das Hotel, seine Woh­ nung ist z. gelegen — 2. /nicht adv.l wegen seiner Wichtigkeit an erster, vorderer Stelle, im Mittelpunkt s teh e nd : etw. ist ein zentrales Problem, Vorhaben, eine zentrale Frage, Aufgabe; das zentrale Nerven­ system (Zentralnervensystem) —3*1.von einerleiten­ den, übergeordneten Stelle, einem Zentrum (2.2) aus­ gehend und für den ganzen zugehörigen Bereich gel­ tend, w irksam : eine zentrale Leitung, Planung, Be­ heizung; etw. z. organisieren, verwalten; etw. z. (in einer als Zentrum, Mittelpunkt fungierenden Stelle) erfassen,auswerten3.2,die leitendeFunktion für den gesamten (Staats)bereich innehabend, ausübend: eine zentrale Stelle; \DDBl zentrale (für das gesamte Staatsgebiet der D D E zuständige) staatliche Organe Zentrale, die; -, -n / / auch zentral/ 1. zentrale, übergeordnete Stelle, von der aus ein bestimmter B e­ reich geleitet, verwaltet wird: die Z. einer Organi­ sation, Bank, Firma — 2. technische Anlage, von der aus bestimmte technische Vorgänge zentral ge­ steuert werden, bes. Schalt-, Telefonzentrale zentral/Zentralj -geleitet /Adj.; vorw. attr.; D D E/: die zentralgeleitete (zentralen staatlichen Organen direkt unterstellte) Industrie; -heizung, die Anlage, durch die die Beheizung der Eäume eines Hauses von einer Stelle aus erfolgt zentralisieren/sw. Vb.; hat/1.1. etw. zentral (3.1) or­ ganisieren: dieVerwaltung z. 1.2. alleKräfte z. (an einem Ort, zu einer Aufgabe zusammenfassen) Zentralismus, der; -, /o. PL/ 1.1. in seinem Charak­ ter von den jeweiligen Klassenverhältnissen be­ stimmtes Prinzip der zentralen Leitung des Staates, der Gesellschaft 1.2. der / demokratische Z. Zentral! -komitee, das höchstes leitendes Gremium, bes. einer marxistisch-leninistischen Partei zwi­ schen den Parteitagen; -nervensystem, das Med. Biol. der aus dem Gehirn und dem Bückenmark bestehende Teil des Nervensystems des Menschen und der Wirbeltiere; -organ, das offizielles Organ (5) einer Partei, Massenorganisation od. einer anderen Institution; -rat, der: der Z. (das höchste leitende Gremium) derFDJ Zentrifugalkraft, die jo. P L I Phys. Fliehkraft Zentrifuge, die; -, -n Gerät, das Stoffe verschiedener Dichte durch Fliehkraft trennt Zentrum, das; -s, Zentren 1.1. Mitte (1.1), Mittel­ punkt (1): das Z. eines Kreises; das Z. des Erd­ bebens lag in N; im Z. (in der Mitte der Stadt) herrscht starker Verkehr 1.2 . /o. P L / etw., jmd. steht im Z. (im Mittelpunkt 2.1) des Interesses — 2.1. Bereich (1), lOrt (2), in dem etw. stark vertreten ist und der daher auf diesem Gebiet von besonderer, führender Bedeutung ist: Dresdenist einkulturelles Z.; das industrielle Z. eines Landes 2.2 . A rb eits ­ stelle (3), Institution, in der bestimmte Einrichtun­ gen für einen bestimmten Bereich zusammengefaßt s i n d : das Z. für wissenschaftlichen Gerätebau, für Information und Dokumentation, für Kunstaus­ stellungen Zepter, das, auch der; -s, - Stab, der Macht und Würde eines Kaisers, Königs versinnbildlicht 4- das Z. führen, schwingen (die bestimmende Person sein) zerbeißen, zerbiß, hat zerbissen etw. durch Beißen (1.3) in kleine Stücke teilen: einen Zwieback, ein Stück Schokolade z. zerbersten (er zerbirst), zerbarst, ist zerborsten m it großer Gewalt in viele einzelne Stücke, Teile zer­ brechen, zerspringen: das Flugzeug ist beim Auf­ prall zerborsten zerbeulen /sw. Vb.; hat/ etw. z. einer Sache eine Beule, Beulen zufügen: er hatbeidemSturz seinen Koffer zerbeult;jvorw. im Part. Prät./ ein zerbeulter Topf zerbomben jsw. Vb.; hat/ etw. durch Bomben zer­ stören: eine Stadt z.; zerbombte Häuser zerbrechen (er zerbricht), zerbrach, hat/ist zer­ brochen1. etw. (unabsichtlich) in Stücke brechen und dadurch zerstören (hat): Glas, einen Teller, Stock z. — 2. (ist) 2.1. infolge mechanischer Einwirkung (durch einen Aufprall) in Stücke brechen: derTeller fiel herunter und zerbrach 2.2 . daran wäre er fast zerbrochen(das hat ihn schwer erschüttert, fast schei­ tern lassen) + sichden/ Kopfz. zerbrechlich fAdj.j 1.1. leicht zerbrechend: dieVase ist aus leicht zerbrechlichem Glas 1.2 . sie ist, wirkt z. (sehr zart 1.3 und darum wenig widerstandsfähig) zerbröckeln /sw. Vb.; hat, ist/ 1.1. etw. (mit den Fingern) zu Brocken zerkleinern (hat): Kekse, einen Erdklumpen z. 1.2. durch Bröckeln (1.1) all­ m ählich zerfallen (ist): das Mauerwerk zerbröckelt mehr und mehr zerdrücken /sw . V b .; hat/: ein Ei, Kartoffeln z.
1368 Zeremonie — zerreiben (zerquetschen); eine Mücke z. (durch Zerquetschen töten) Zeremonie, die; - n [i:on], auch Zeremonie, die; -n [. .ie]feierliche, nach bestimmten (traditionellen) Regeln od. Vorschriften ablaufende Handlung (I. 1): eine prunkvolle, kirchliche Z. zeremoniell/A dj./ (allzu) feierlich (1.1),förmlich (2): ein zeremonieller Empfang; jmdn. z. begrüßen Zeremoniell, das; -s, -e Gesamtheit der bei bestimm­ ten feierlichen Anlässen einzuhaltenden Vorschriften: ein diplomatisches, militärisches, strenges Z. zerfahren /Adj./ zerstreut, unkonzentriert: ein zer­ fahrener Mensch; er war, wirkte sehr z. Zerfall, der; -(e)s, jo. Pl.j 1.1. das Zerfallen (1.1): der Z. einer Burgruine 1.2 . das Zerfallen (1.2): der Z. des imperialistischen Kolonialsystems zerfallen (er zerfällt), zerfiel, ist zerfallen 1.1 . etw . verliert sein festes Gefüge und setzt sich in eine andere Form um: in, zu Staub, Asche z.; Phys. radioaktive Atomkerne z. (setzen, sich durch Ab­ strahlen 1 von Teilchen in ein anderes Element um) 1.2. einWeltreich zerfällt(gehtzugrunde, gehtunter, löst sichauf)—2.finden Verbindungen/mitjmdm.z. (uneinig 2, verfeindet)sein;mitsich selbst z. (mit sich im Zwiespalt, uneinig,äußerst unzufrieden) sein; mit sich und derWelt, mit der ganzen Welt z. (äußerst niedergeschlagen, bedrückt, mit allem und jedermann unzufrieden) sein — 8. das Buch, die Abhandlung zerfällt (gliedert sich) in fünf Abschnitte zerfetzen /sw. Vb.;hat/ etw. in Stücke, Fetzen reißen zerfledern /sw. Vb.; hat/:das Buch, die Zeitung ist schon ganz zerfledert (durch unordentlichen Ge­ brauch stark beschädigt, abgenutzt) zerfleischen/sw. Vb.; h at/1. einRaubtierzerfleischt seine Beute (reißt seine Beute mit den Zähnen in Stücke) —2. sichinetw. z. sich mitetw. aufreiben (1): sich in Selbstvorwürfen, Selbstmitleid, in Eifer­ sucht z. zerfließen, zerfloß, ist zerflossen flüssig (1) w erden: Schnee zerfließt (xschmilzt) in der Sonne; erhitzte Butter zerfließt; <•>im Halbdunkel z. die Konturen (werden die Konturen undeutlich) +in/Tränenz. zerfressen (er zerfrißt), zerfraß, hat zerfressen 1.1 . etw. durch Fressen, Nagen beschädigen, zer­ stören: die Motten haben den Pelzmantel, Woll­ pullover z.; O Gram, Eifersucht zerfrißt ihr das Herz (quält sie sehr) 1.2 . /von chemischen Vorgängen/ etw. zersetzen: die Säure, der Rost hat das Metall z. zerfurcht /Adj./: eine zerfurchte (Furchen 2, Falten aufweisende) Stirn zergehen, zerging, ist zergangen 1. die feste K o n ­ sistenz verlieren, flüssig werden: der Schnee zergeht (schmilzt) in der Sonne; Butter in der Pfanne, ein Stück Schokolade auf der Zunge z. lassen — 2 . eine Tablette in Wasser z. (sich lösen 5.1) lassen + etw. zergeht auf der / Zunge zergliedern/sw. Vb.; hat/ etw. z. durch Analysieren die einzelnen Faktoren von etw. bestimmen: einen Satz, menschliche Verhaltensweisen z. zerhackenjsw. Vb.; hat/etw. durch Hacken, bes. mit einem Beil, zerkleinern: ein Stück Holz, einen Knochen z. zerkauenjsw. Vb.; hat/ etw., bes. Nahrung, durch Kauen zerkleinern zerkleinern /sw. Vb.; hat/ etw. in kleinere Stücke teilen: Fleisch, Gemüse, Holz z. zerklüftet /Adj.; nicht adv./: ein zerklüftetes (viele Klüfte 1.1 aufweisendes) Bergmassiv zerknacken jsw. Vb.; hat/ etw. auf-, durchbrechen, so daß dabei ein knackendes Geräusch entsteht: eine Nuß, harte Schale, einen Ast z. zerknallenjsw. Vb.;ist/ mit einem Knall zerplatzen, zerspringen: der Luftballon ist zerknallt zerknautschen jsw. Vb.; hat/ umg. etw. zerknittern zerknfrscht/Adj./ von Reue ergriffen, schuldbewußt: ein zerknirschtes Gesicht machen; z. sein; dazu Zerknirschung, die; -, /o. Pl.j das Zerknirschtsein zerknittern /sw. Vb.; hat/ etw., bes. Stoff, Papier, durch Zusammendrücken faltig, knittrig machen: ein Kleid, Blatt Papier, einen Brief z. zerknüllen jsw. Vb.; hat/ etw. (zur Form eines Knäuels, Balls) zerknittern: ein Stück Papier, Taschentuch z. zerkochenjsw. Vb.; ist/ durch zu langes Kochen zu weich werden und zerfallen: das Gemüse, Fleisch ist ganz zerkocht zerkratzen /sw. Vb.; hat/ etw. z. die Oberfläche von etw. durch Kratzen beschädigen: eine Tisch-, Schall­ platte z.; sich das Gesicht z. (durch Kratzen ver­ letzen) zerkrümeln jsw. Vb.; hat, ist/ 1. etw. (mit den Fingern) zu Krümeln zerkleinern (hat): das Brot, den Kuchen z. — 2. zu Krümeln werden (ist): die Kekse sind zerkrümelt zerlassen (er zerläßt), zerließ, hat zerlassen etw. zer­ gehen, 1schmelzen lassen: Fett in der Pfanne z. zerlaufen (erzerläuft), zerlief, ist zerlaufen zergehen (1), 1schm elzen zerlegenjsw., Vb.; hat/ etw. z. 1.1. die Bestandteile von etw. Zusammengesetztem einzeln aus ihrem Ge­ füge lösen: ein Motorrad (in seine Bestandteile), eine Uhr z.; Geflügel z. 1.2. Chem. Phys. durch ein chemisches, physikalisches Verfahren die Be­ standteile von etw. aus ihrem Zusammenhang lösen 1.3. einen Satz z. (zergliedern) zerlesen /Adj.; nicht adv./: ein zerlesenes (durch häufiges Lesen abgenutztes, beschädigtes) Buch zerlumpt \Adj.j 1.1. /nicht adv./ schäbig (1.1), zer­ rissen: ein zerlumpterAnzug 1.2. z. (mit zerrissener Kleidung bekleidet) herumlaufen zermalmen /sw. Vb.; hat/ jmdn., etw. mit Wucht zerquetschen: jmd., ein Tier wird von einem Fels­ block zermalmt zermartern jsw. Vb.;hat/ + siehden/ Kopfz. zermürben jsw. Vb.; hat/ 1. etw. zermürbt jmdn. etw. untergräbt jmds. physische, psychische Kraft: etw. zermürbt jmdn. seelisch, moralisch — 2 . sich z. (sich durch Grübeleien aufreiben) zerpflückenjsw. Vb.; hat/1. etw. durch Abpflücken, Abreißen in einzelne Teile zerlegen: Salatblätter, eine Blume z. — 2. etw. bis in seine Einzelheiten kritisch untersuchen und seine Mängel, Mangel­ haftigkeit nachweisen: jmds. Argumente, ein Thea­ terstück z. zerplatzen jsw. Vb.; ist/ platzen (1): eine Seifen­ blase, ein Luftballon zerplatzt zerquetschenjsw. Vb.; hat/ etw., jmdn. mit großem Druck in eine breiartige Masse verwandeln: ge­ kochte Kartoffeln z. Zerrbild, das etw. (absichtlich) verzerrt, entstellt Wiedergegebenes: ein Z. von etw. geben zerreiben, zerrieb, hat zerrieben 1.1. etw. durch Ge­
zerreißen — zerstören 1369 geneinanderreiben (zu Pulver) zerkleinern', getrock­ nete (Tabak)blätter zwischen den Fingern z. 1 .2 . sich z. (sich zermürben 2, aufreiben 1) zerreißen, zerriß, hat/ist zerrissen / / a u c h zer­ rissen/ 1. (hat) 1.1.1. etw. (gewaltsam) in Stücke r e iß en : ein Blatt Papier, Foto, einen Brief z.; ein Band, einen Faden, eine Kette z.; O ein Schrei, Schuß zerriß (unterbrach jäh) die Stille 1.1,2. jmdn., ein Tierin Stücke trennen und dadurch töten:er,das Schaf wurde vom Tiger zerrissen; er wurde von einer Granate zerrissen; O umg. /em ot./ ich könnte ihnz. (bin sehr wütend aufihn)\1.1.3. sich z.: ich kann mich doch nicht z. (kann doch nicht mehrere Dinge gleichzeitigtun)!1.2.etw. z. ein Loch,Löcher in etw., bes. in ein Kleidungsstück, reißen: seine Hose z.;sichdenStrumpf,dasKleid z. — 2. reißen (1.2) (ist): der Bindfaden, das Seil, Papier zerreißt leicht; <> seine Nerven waren zum Zerreißen g e ­ spannt (aufs äußerste belastet) + jmdn. in der / Luft z.; sich über jmdn., etw. das / Maul z. Zerreiß|probe,die1.Test, um festzustellen,bei welcher Spannung (1)etw.zerreißt: einenWerkstoff einerZ. unterwerfen — 2. etw. ist eine Z. (überaus starke Belastung) für jmds. Nerven, Geduld zerren /sw. Vb.; hat/1.jmdn., etw. gewaltsam (gegen seinen Widerstand), etw. unter großem Kraftauf­ wand in eine bestimmte Richtung, hinter sich her ziehen: jmdn. überdie Straße, in ein Haus, aus dem Bett z.; einen Handwagen, ein Kind hinter sich her z. — 2. an etw. z. an etw. heftig und ruckweise ziehen:jmdn. amArm,Mantel, an denHaarenz.;der Hund zerrt an der Leine, Kette — 3. sich eine Sehne z. (sich die Zerrung einer Sehne zuziehen) zerrinnen, zerrann, ist zerronnen seine Form ver­ lieren und allmählich flüssig (1)werden: derSchnee zerrinnt; O geh. eine Hoffnung, ein Traum zer­ rinnt (wird zunichte) zerrissen /Adj.; nicht adv.; /* auch zerreißen/: er ist (innerlich) z. (uneins mit sich selbst) Zerrung, die; -, -en Schädigung einer Sehne, eines Muskels, die dadurch entstanden ist, daß sie, er durch plötzlichegroßeBelastung zu stark gedehnt worden ist: sich eine Z . zuziehen zerrütten, zerrüttete, hat zerrüttet du rch allz u große Belastungen jmdn. (gesundheitlich), etw. stark beeinträchtigen: diese Belastungen zerrütteten ihre Ehe; eine zerrüttete Ehe; jmds. Gesundheit, Wider­ standskraft, Nerven z .;jm dn. z .: jmdn. körper­ lich, psychisch z.; dazu Zerrüttung, die; -, jo. P I ./ zersägen /sw. Vb.; hat/ etw. durch Sägen zerteilen: Holz z. zerschellenjsw. Vb.; ist/1. an,aufetw. z.gegen, auf etw. prallen und in Stücke brechen: das Schiff zer­ schellte an den Klippen; das Flugzeug ist am, auf dem Boden zerschellt — - 2. der Wunsch, die Hoff­ nung zerschellte (erfüllte sich nicht) zerschlagen (er zerschlägt), zerschlug, hat zer­ schlagen 1.1. etw. durch Schläge, durch Hinwerfen, Fällenlassen zerbrechen: einen Teller, Spiegel, eine Fensterscheibe, Vase (aus Versehen, m it einem Hammer) z.; zerschlagenes Porzellan 1.2 . eine geg ­ nerischeArmee z. (vernichten) — 2. sich z.: jmds. Urlaubspläne, Hoffnungen haben sich z. (sind gescheitert, konnten nicht verwirklicht werden); die Verhandlungen zerschlugen sich (führten zu kein em Ergebnis) + (wie) z. (völlig erschöpft, sehr müde und kraftlos) sein; — / Porzellan z. zerschleißen, zerschliß, hat zerschlissen e tw . , bes. Textilien, durch Abnutzung beschädigen, unan­ sehnlich, unbrauchbar machen: fvorw. im Part.Prät.J sein Anzug sah nach kurzer Z eit schon zerschlissen aus; zerschlissene Gardinen, H osen zerschmeißen, zerschmiß, hat zerschmissen u mg . etw. zerschmettern: einen Teller (vor Wut) z. zerschmettern jsw. Vb.; hat/ etw. durch heftiges Werfen (1.1.1) zerstören: eine Vase (im Zorn) z. zerschneiden, zerschnitt, hat zerschnitten 1.1 . etw. durch Schneiden in (zwei) Stücke teilen: Papier, Stoff, Blech, Rohre z .; etw. mit einer Schere, einem Messer z. 1 .2 . etw. zerschneidet etw.: ein Stück Glas zerschnitt ihm die Hand (verletzte ihn du rch Schneiden an der Hand) zerschrammen /sw. Vb.; hat/ etw. z. die Oberfläche von etw. durch Schrammen beschädigen: jvorw. im P a rt . P rä t./ eine zerschrammte Tischplatte; zer­ schrammte Knie(Knie mit Schürfwunden) zerschunden /A d j./ : durch den Unfall war sein Gesicht, seine Haut ganz z. (voller Verletzungen, Schrammen, Narben) zersetzen /sw. Vb.; hat/1. /von chemischen Vorgän­ gen/ 1.1. etw. durch Einwirkung bestimmter Stoffe, Mikroben zerstören: ein Metall durch eine Säure z.; die Fäulnis zersetzte den Baumstumpf, Ti'er- kadaver 1.2. etw. zersetzt sich etw. wandelt sich durch die Einwirkung bestimmter Stoffe, Mikroben u m : eine organische Verbindung zersetzt sich — 2 . die Moral, moralische Widerstandskraft z. ( u n t e r ­ graben I, zerrütten); zersetzende Kräfte, Äußerun­ gen, Kritik; dazu Zersetzung, die; jo. P I ./ zerspalten, zerspaltete, hat zerspaltet/zerspalten etw. spalten (1.1): Holz mit einem Beil z. zerspanen jsw. Vb.; hat/ Techn. etw. durch span­ abhebende Bearbeitung formen, hersteilen: einWerk­ stück z. zersplittern /sw. Vb.; hat, ist/ 1. (hat) 1.1. etw. in Splitter schlagen: eineTürmiteinemBeilz.1.2. sich, seine Kräfte z. (sich mit zu vielen Dingen gleich­ zeitig beschäftigen, so daß man nichts gründlich tun kann) — 2. in Splitter zerbrechen (ist):dieFenster­ scheibe, der Knochen zersplitterte zerspringen, zersprang, ist zersprungen /bes. v o n Glas, Porzellan, Keramik/ zerbrechen (2.1): einGlas, eine Scheibe zerspringt (in Stücke) zerstäuben jsw. Vb.; hat/ etw., bes. eine Flüssig­ keit, in die Form winziger Teilchen, Tröpfchen (mittels Druck durch eine Düse) bringen: ein Par­ füm z. zerstechen (er zersticht), zerstach, hat zerstochen sich den Finger mit der Nähnadel z. (durch Stiche verletzen); von Mücken zerstochen sein (viele M uk- kenstiche haben) zerstieben, zerstob, ist zerstoben etw . fliegt in kleinsten Teilchen nach allen Seiten (und löst sich auf): \vorw. im Part. Präs. u . Part. Prät./ zerstie­ bende Schneeflocken, Wassertropfen, Funken zerstören /sw. Vb.; hat/ etw. so stark beschädigen, daß es unbrauchbar, in seiner ursprünglichen Be­ schaffenheit, Gestalt, Form mcht mehr vorhanden ist: ein Haus, eine Brücke, Stadt z.; etw. mutwillig, völlig, im Zorn z.; eine zerstörte Straße, Fabrik, Telefonleitung; O jmds. Ehe, Glück, Vertrauen z.; zerstörte Illusionen, Hoffnungen
1370 Zerstörer — Zeugnis Zerstörer, der; -s, - mittelgroßes schwach gepanzertes, schnelles, wendiges, mit Geschützen und Raketen aus­ gerüstetes Schiff der Seestreitkräfte Zerstörung, die; -en 1* das Zerstören — 2. das Zerstörtsein Zerstörungswut, die starker D rang, etw. zu zerstören zerstoßen (er zerstößt), zerstieß, hat zerstoßen e t w . durch Stöße mit einem Stößel in einem Mörser zer­ kleinern zerstreuen/sw. Vb.; hat; / auch zerstreut/1.1 .etw. (in seinen einzelnen Teilen) weit auseinander, nach allen Seiten hin verteilen (2): der Herbstwind hat die Blätter überallhin zerstreut; zerstreutes ( d if ­ fuses) Licht; O seine Freunde sind in alle Welt zerstreut (in ferne Gegenden gezogen)’, die Bauern­ häuserliegen zerstreut (räumlich weit auseinander) in der Hochebene 1.2 . eine Menge zerstreut sich: eine Menschenmenge zerstreut sich [die M en sch en gehen in verschiedenenRichtungen auseinander) —2. etw., bes. ein negatives Gefühl, durch Argumente, Zu ­ reden beseitigen: jmds. Argwohn, Mißtrauen, Ver­ dacht, Zweifel, Befürchtungen z. — 3.jmdn. unter­ halten (4.1), um ihn auf andere (heitere) Gedanken zu bringen, von unangenehmen Dingen abzulenken, zu entspannen: jmdn. durchScherze, ein kleines Spiel z.; sich z.: sich beim Fernsehen, im Kino, mit Schachspielen z. zerstreut jA dj.; / auch zerstreuen/ unkonzentriert, unaufmerksam: z. nicken, lächeln; er“war sehr z., antwortete z. zerstritten fAdj.; vorw. präd.j entzweit (1.1): die Brüder waren seit der Erbschaft z. zerstückelii fsw. Vb.;hat/ etw. in oft wert-, sinnlose kleine Stücke teilen: Bauland, einen Acker z. zerteilen jsw. Vb.; hat/ 1. etw. in (mehrere) Stücke teilen (1): Geflügel, einen Braten, Fisch z. — 2. der Nebel hat sich zerteilt (aufgelöst) zertrampelnfsw. Vb.; hat/umg. lemot.j etw. zertre­ ten : eine Wiese, die junge Saat z. zertreten (er zertritt), zertrat, h at zertreten etw., einTierz.aufetw., einkleinesTiertreten und es da­ durch zerdrücken, zerstören, töten: eine Pflaume, Blume z.; eine Raupe z. zertrümmern fsw. Vb.; hat/ etw. heftig und voll­ ständigzerschlagen (1.1): eine Fensterscheibe, Tür, Stühle z. Zervelatwurst, die [(t)servo. a u ch zsrva..] / W u rst­ sorteI zerwühlen fsw. Vb.; hat/ etw. durch Wühlen (1.2) in Unordnung,in ein wirresDurcheinanderbringen: Wildschweine zerwühlten den W aldboden; ein zer­ wühltes Bett Zerwürfnis, das; -ses, -se durch Streit bewirkte gegenseitige feindliche Einstellung zwischen Per­ sonen, heftige Auseinandersetzung öhrie Versöhnung: zwischen ihnen kam es zu einem tiefen Z., zu schweren (ehelichen) Zerwürfnissen zerzausen jsw . Vb.; hat/: Haare, Federn z. (durch Zausen in Unordnung, in ein wirres Durcheinander bringen) Zgter + veraltend Z. und Mordio (voller Entrüstung und Empörung über etw. zeternd) schreien zeternjsw. Vb.;hat/ umg.foft emot.j wiederholt vor Wut, Arger (mit hoher Stimme) schimpfen Zettel,der; -s, - kleines, loses Blatt Papier für, mit Aufzeichnungen, Mitteilungen: ein leerer, weißer Z.; sich etw. auf einem Z. notieren; Z. aufkleben, verteilen Zeug,das; -(e)s, jo. Pl.f umg. 1. /nur mit Attr.j Kleidung, bes. Wäsche: neues, dickes, trockenes Z. anziehen; er fror in dem dünnen Z.; wo hast du deinZ.hingehängt?—2 ./emot.jnachArtundAnzahl nicht näher bezeichnte Menge als wertlos betrachteter Gegenstände, Sachen: wo hast du das Z. her?; räum dein Z. (deine Sachen 1.1) weg!; was soll ich mit all dem Z.?; er konnte das fade, zähe Z. (Essen) nicht essen —8.jvorw. in Verbindung mit bestimmten Adj.j etw. Unsinniges (1): albernes, ungereimtes, sinnloses Z. reden, tun; wirres Z. träumen —4.jin den Verbindungen/ jmd.hat, be­ sitzt (nicht) das Z. (die nötigen Voraussetzungen, Fähigkeiten) zu, für etw.; jmdm. fehlt das Z. zu, für etw.; in jmdm. steckt das Z. zu etw. 4- umg. arbeiten, was das Z. hält (mit äußerster Anspannung aller Kräfte arbeiten);jmdm. etw. am Z., Zeuge flicken (jmdm. etw. Nachteiliges an- hängen, nachweisen); sich für jmdn., etw. ins Z. legen (sich für jmdn., etw. einsetzen) Zeuge, der; -n, -n 1.1.jmd., der etw. miterlebt (hat), m ithört, m itgehört hat: (unfreiwilliger) Z. eines Ge­ sprächs, Streites sein; mit jmdm. nur in G egen­ wart von Zeugen, ohne Zeugen (xallein 1.1) spre­ chen 1.2 . die Findlinge sind Zeugen der Eiszeit, Vergangenheit(stammen aus derEiszeit, Vergangen­ heitund zeugen von ihr) —2.1. zur Bestätigung einer (Rechtshandlung hinzugezogene Person: Z. bei der Abfassung eines Testaments sein 2.2. jm d ., der als 1.1 in einem Ermittlungsverfahren, einem Verfahren vor einem (Schiedsgericht vorgeladen wird, um über das Miterlebte, - gehörte auszusagen: einen Zeugen befragen; Zeugen vorladen; als Z. vor Gericht aus- sagen zeugenjsw. Vb.; hat/ I. ein Kind z. durch den Ge­ schlechtsakt die Entstehung eines Kindes bewirken: er hat (mit ihr) einen Sohn, drei Länder gezeugt; <C>geh. dieses Land hat großeKünstler gezeugt (her­ vorgebracht) —H .l. für, gegen jmdn. z. (für, gegen jmdn. vor Gericht als Zeuge 2.2 aussagen) — 2. etw. zeugt von etw. etw. zeigt (4.4), beweist (2) etw., läßt auf etw. schließen: diese Arbeit zeugt von großem Können, Fleiß Zeugen] -aussage, die Aussage, die jmd. als Zeuge (2.2) macht; -stand, der fo. Pl.f Platz, an dem der Zeuge stehend vor Gericht seine Aussage macht: in den Z. treten Zeugnis, das; -ses, -se 1.1. offizielles Schriftstück, in dem die Leistungen und das Verhalten eines Schülers, Lehrlings, Studenten mittels Zensuren be­ wertet sind: eingutes, schlechtesZ,1.2.jnoch BRDj Bescheinigung über ein Arbeitsverhältnis mit An­ gaben überLeistungen und Verhalten des betreffenden W erktätigen: jmdm. ein (gutes) Z. ausstellen; (aus­ gezeichnete) Zeugnisse vorweisen, haben 1.3 . u r ­ kundliche Bescheinigung einer Tatsache, bes. Gut­ achten eines Fachmanns über die Echtheit eines Kunstwerks: ärztliches Z. (Gutachten eines Arz­ tes über jmds. Gesundheitszustand) — 2. jo. Pl.f veraltend Jur. Zeugenaussage: ein (glaub­ würdiges) Z. für, gegen jmdn. abgeben, ablehnen — 3. Beweis (2), Zeichen (2.1): einZ. desVertrauens, seines schlechten Gewissens; die Tempel sind Zeugnisse der antikenBaukunst — 4. fin den Ver­ bindungenI etw. legt von etw. Z. ab,gibtvon etw.
Zeugung — ziehen 1371 Z.(etw.berichtet von etiv., bekundet, beweist etw. deut­ lich) Zeugung,die; -en jvorw. Sg.f das Zeugen (I) zeugungs| -fällig/Adj.; nicht adv.f fähig, ein Kind zu zeugen; -unfähig /Adj.; nicht adv./ nicht zeu­ gungsfähig: erist z. Zicke, die; -, -n landsch. Ziege Zicken fP Lf salopp mach keine Z. (keinen Unsinn, keine Schwierigkeiten)! zickig /Adj./ salopp störrisch und albern, einge­ bildet: stell dich nur nicht so z. an! Zickzack /in der Verbindung/ im Z. in einer in scharfenKnickenhin- und herlaufendenLinie:imZ. laufen, fahren, gehen Zigge, die; -, -n 1.in zahlreichen Arten vorkommen­ der Wiederkäuer von meist kleiner Gestalt, mit Hörnern und kurzem, dichtem Fell, der in Bergen gewandt klettern kann —2.in mehreren Bassen ge­ züchtetes Haustier mit den Merkmalen von 1 — 8. ufflg. Schimpfw. dumme (gezierte) weibliche P e rs o n : so eine (dumme, alberne, blöde) Z.l Ziegel,der; -s, - aus Ton, Lehm geformter und ge­ brannter, als Baustoff dienender Gegenstand 1.1. vorwiegend in Form eines Quaders zum Bauen von Mauerwerk 1.2. in flacher od. gebogener, gewellter Form zum Decken eines Daches Ziegelei,die; -en Betrieb, in dem Ziegel hergestellt werden ziegel/Ziegel] -rot fAdj.f rot mit einem Stich ins Gelbliche; -stein, der Zieg el (1.1): ein®Mauer, Wand aus Ziegelsteinen Ziegen] -hock, der männliche Ziege (2); -leder, das fo.Pl.jLederausderHautderZiege(1,2);-peter,der; -s,fo.PIIumg.Mumps ziehen, zog, hat/ist gezogen 1. (hat) etw ., jm dn . durch Anwendung von Kraft (mit der Hand, beiden Händen) 1.1. in Richtung der eigenen Bewegung hinter sich her fortbewegen: einen Handwagen, Schlitten z .; das Pferd zieht den Wagen; die Loko­ motive zieht die Waggons; das Kind ließ sich z. 1.2. in eine bestimmte Richtung, bes. an sich heran, bewegen: jmdn. an sich, neben sich auf das Sofa, auf die Seite z.; einen Eimer Wasser in die Höhe, das Boot an Land z.; O es zieht (lockt ELl.l) jmdn. in die Ferne, nach Hause; jmdn. in ein längeres Gespräch z. (verw ickeln); jmdn. inseinen Bann z. (bringen) —2. etw. aus dem Inneren von etw. nach außen bringen, aus etw. nehmen, etw. Störendes, Überflüssiges aus seiner festen Lage be­ wegen und dadurch entfernen (hat): die Uhr, das Portemonnaie (aus der Tasche) z . ; sich einen Split­ ter aus dem Finger z.; einen Nagel aus der Wand z.; den Korken aus der Flasche z.; Med. (die) Fäden (nach der Operation aus der Wunde) z .1 ; jmdm. einen Zahn z.; ein Los (aus einem Behälter m it vielen Losen) z.; eine Spielkarte (aus einem Stapel) z.; das Schwert (aus der Scheide) z.; das Messer, den Revolver, Degen z.; O Math, die Wurzel aus einer Zahl z. (errechnen)1 ; Banknoten aus dem Umlauf, Verkehr z. (nicht mehr für den Umlauf, Gebrauch zulassen) — 8. (hat)8.1. an etw. z. auf etw. (das irgendwo befestigt ist, festsitzt) einen Zug (1.1.2) ausüben: an einem Seil, Strick, einer Klingelschnur z.; jmdn. am Ärmel, Ohr, an den Haaren z.; der Hund zog an der Leine 3.2 . etw. durch einen kräftigen Ruck mit der Hand, den Händen bewegen, um damit etw. in Tätigkeit, Gang z u s e tz e n : die (Not)bremse z.; die Reißleine eines Fallschirms z. — 4. etw. mitderHand in eine be­ stimmte, aus einerbestimmten Stellung,Lage bringen (hat): den Hut (zum Gruß) z .; eine Schachfigur z ,; Perlen auf eine Schnur z. (xr e ih e n 1.1); einen Ring vom Finger z .; die Mütze in die Stirn z .; den Faden durch das Nadelöhr z.; die Gardine vor das Fen­ ster z.;eineJackeüberdasKleid z. — 5.(hat)etw. sich lang Erstreckendes 5.1. herstellen: einen Strich m it dem Lineal z.; einen Graben, Scheitel, Fur­ chen, eine Grenze z. 5.2. spannen (1.1) und an­ bring e n : eine Leitung, Drähte z.; eine Wäsche­ leine z. — 6. (hat) 6.1 . nasse Wäschestücke in Form, in die Länge und Breite z. (durch 3.1 in die ursprüngliche Form bringen, in Länge und Breite erweitern) 6.2. etw. durch Dehnen, Strecken eines Werkstoffs mit Hilfe eines Werkzeugs formen, her­ steilen : Draht, Röhren, Kerzen z. 6 .3 . Honig, Leim zieht (fließt in) Fäden; der Teig zieht (bildet beim Aufgehen) Blasen6.4.das Gesicht od. einen Teil des Gesichts durch Strecken, Zusammenziehen einiger Gesichtsmuskeln in bestimmter Weise verändern: jmd. zieht die Stirn, Nase kraus, das Gesicht in Falten; einen Flunsch, Grimassen z. — 7 . (hat) etw. zieht (erstreckt 1) sich irgendwohin: die Straße zieht sich durch den ganzen Ort; die Narbe zieht sich (quer) über die Stirn — 8. (ist) 8.1. sich auf bestimmte Weise in bestimmter Richtung fortbewegen (1.2): heimwärts, in die Fremde, von einem Ort zum anderen z.; die Demonstranten zogen (marschier­ ten) zum Marktplatz; die Zugvögel z. (flieg en) nach dem Süden; die Wolken z. über den Himmel 8.2 . in eine neue Wohnung z. (eine neue Wohnung als Wohnsitz nehmen); am 1. Oktober z. sie (ziehen sie um ); in eine andere Stadt z. (übersiedeln) — 9. (hat) 9.1. etw., bes. Luft, kräftig einatmen: den Atem durch die Nase z.; die frische Luft, den Zigarettenrauch tief in die Lungen z. 9 .2 . an etw. z. etw. zwischen die Lippen nehmen und durch kräf­ tiges Einsaugen, Einatmen zu sich nehmen: an der Pfeife, Zigarette, an einem Strohhalm z. — 1 0 . etw. zieht (hat) 10.1 . die Maschine, der Motor zieht (ar ­ beitet, funktioniert in der richtigen W eise);dieBrem­ sen z. gut, zuverlässig, einwandfrei 10.2 . die Zigarre, Pfeife zieht (läßt die nötige Luft durch); der Schornstein, Ofen zieht schlecht, nicht -— 1 1. (hat) Kaffee, Tee z. (das Aroma, den Farbstoff und die Wirkstoffe des Kaffees, Tees in das Wasser über­ gehen) lassen — 12. (hat) es zieht (herrscht Zugluft) — 13. umg. (hat): es zieht (jmdm.) (jmd.'hat an- und abschwellende Schmerzen) im Rücken, in allen Gliedern — 14. umg. etw., jmd. zieht etw., jmd. macht Eindruck, übt eine gewünschte Wirkung aus (hat): dieser Film, Bu chtitel zieht; diese Ausrede zieht bei mir nicht —15. Pflanzen, Tiere züchten (hat): Gemüse, Blumen, Geflügel z. — 16.fin Ver­ bindung mit Subst. zur Umschreibung eines Verbal- beg riffsf (hat): Nutzen, Vorteil aus etw. z. (etw . für sich nützen 2.1); dieLehren aus etw. z. (aus etw. lernen); einen Schluß aus etw. z. (aus etw. auf etw. schließen 6); etw. in Zweifel z. (etw. bezweifeln); jmdn. (für etw.) zur Verantwortung z. (jm d n . fü r etw. verantwortlich 1machen); etw. in/ Betrachtz. + etw. auf sich z. etw. auf sich lenken: die Auf­ merksamkeit auf sich z .; etw. zieht etw. nach sich (hat etw. zur Folge); — sich (geschickt) aus der / 8 8 Wörterbuch
1372 Ziehharmonika — Zigarillo Affäre z.; den / Hut vor jmdm., jmds. Lei­ stung z.; etw. zieht / Kreise; den / kürzeren z.; etw. zieht sich in die / Länge; / * Leine z.; jmdm. etw. aus der Nase z.; jmdn., etw. zu Rate z .; alle Register z .; jmdm. diesen, den Zahn z. Ziehharmonika, die Harmonika mit einem Balg und einer Tastatur an jeder der beiden Seiten Ziehung, die; -en Ermittlung der Gewinnzahlen, des Gewinns in einer Lotterie, einem Lotto Ziel,das; -(e)s, -e 1*1.Ort, den jmd. bes. auf einer Reise, Wanderung erreichen w ill:das Z. der Reise war N; am Z. ankommen, anlangen; das, sein Z. erreichen; ohne Z. (kreuz u n d quer) umherlaufen 1.2. Stelle, die jmd. beim Werfen, Schießen treffen w i l l : ein Z. anvisieren, treffen, verfehlen; am Z. vorbeischießen, -werfen 1.3. Ende der Strecke bei einem Rennen, Wettlauf: kurz vor dem Z. das Rennen aufgeben, stürzen; dieser Läufer, Renn­ fahrer, Jockey erreichte als erster das Z., ging als ersterdurchsZ. — 2. etw., das jmd. erreichen will, auf dessen Verwirklichung jmds. Handlungen, Ab­ sichten gerichtet sind, auf das eine Entwicklung hin­ fu h r t : ein klares, lohnendes Z. haben; künstlerische, politische Ziele anstreben, verfolgen; etw. zum Z. haben; er studierte mit dem Z. (der Absicht), Tech­ niker zu werden; sich ein bestimmtes Z. setzen; sich etw. zum Z. setzen, stecken; zum Z. kommen; etw. führt zum Z. + übers Z. hinausschießen (das vernünftige M aß überschreiten, zu weitgehen);—ohne/ MaßundZ. ziel|bewußt fAdj.f unbeirrbar, entschlossen ein be­ stimmtes Ziel (2) verfolgend: z. arbeiten, handeln, vorgehen; er ist sehr z. zielen fsw. Vb.; hat; / auch gezielt/ 1. etw., bes. eine Handfeuerwaffe, ein Wurfgeschoß, genau auf ein Ziel (1.2), richten, um es zu treffen: sorgfältig (auf etw., jmdn.) z.; mit dem Gewehr, Ball z.; ein gut gezielter Wurf, Schuß — 2 . auf etw., jmdn.z.sich mitetw. auf etw., jmdn.beziehen (6.1), sich mitetw. auf,gegen etw., jmdn.richten (2.3):wor­ auf zielt deine Frage?; diese Anspielung ist auf dich gezielt; eine gezielte (einen bestimmten Zweck verfolgende) Bemerkung Ziel/ziel| -foto, das Sport Foto, das den Moment des Passierens der Ziellinie festhalt und zur Er­ mittlung des Siegers dient; -gerade, die Sport ge­ rade Strecke einer Lauf-, Rennbahn vor dem Ziel (1.3); -kurve, die Sport Kurve, die vor einer Ziel­ geraden liegt; -linie, dieSport quer über die Bahn verlaufende, das Ziel (1.3) markierende Linie; -los fAdj./1.1. fnichtpräd.f z. (ohnefestes Ziel 1.1,kreuz un d quer) durch die Straßen irren 1.2. ein zielloses Leben(ein Leben ohne Ziel 2); -prämie, diefür die Einhaltung, Überbietung eines bedeutsamen Plan­ ziels ausgesetzte Prämie (1.1); -scheibe, die weiße Scheibe mit konzentrisch angeordneten schwarzen Ringen, die beim Schießen mit einer Handfeuer­ waffe, einem Bogen als Ziel (1.2) dient: auf eineZ. schießen; <> er war die Z. ihres Spotts, ihrer Witze; -Setzung,die; -en Festsetzung eines Ziels (2): eine klare, reale, ökonomische Z.; -sicher fA d j.f sich er und genau aufdas Ziel(2)gerichtet: seinzielsicheres Vorgehen; -Stellung,die Zielsetzung; -strebig fA dj.f ganz auf das Ziel (2) (aus)gerichtet: sein zielstrebiges Handeln; jmd. ist z.; z. arbeiten ziemen, sichfsw. Vb.;hat/: etw. ziemt sich(etw. ent­ spricht den gültigen Umgangsformen in einer Gesell­ schaft) ; das ziemt sich nicht ziemlich fAdj.f 1. fnur attr.f von verhältnismäßig großerMenge, großem Ausmaß:eine ziemliche(ver­ hältnismäßig große) Menge Geld verdienen; eine ziemliche Weüe warten müssen; wir können mit ziemlicher (verhältnismäßig großer) Sicherheit sa­ gen, daß ... - 2 . Ials Partikel; einschränkend/sehr, aber nicht übermäßig: ein z. hohes Alter, z. großes Paket; heute ist es z. kalt; er ist mit der Arbeit z. (fast) fertig ziepen fsw. Vb.; hat/ norddt. 1.1. jmdn. (an etw.) z. (jmdn. bes. an den Haaren, der Haut so ziehen, daß es kurz und stechend schmerzt) 1.2. etw. ziept (schmerzt kurz und stechend); mein Bein ziept Zierat,der;-(e)s, -e[..ra:t]veraltend schmücken­ des B eiw erk:der goldene Z. eines Pokals Zierde, die; -, -n1.1.jo. Pl.fBlumenzurZ. aufden Tisch stellen (auf den Tisch stellen, damit sie ihn verschönen) 1.2. die Rosen sind eine Z. des Parks (verschönen den Park) zieren fsw. Vb.; hat; auch geziert/ 1. etw. schmückt, verschönt etw., jmdn.: kostbare Gemälde z. den Saal; eine große Schleife ziert ihr Haar — 2. sich z. sich unnatürlich (2), gespreizt benehmen, sich bei etw. zurückhatten, obwohl man es eigentlich gern haben, tun möchte: das Mädchen zierte sich vor den Jungen; nimmt dir reichlich Schlagsahne, ziere dich nicht so!; sie zierte sich (ließ sich lange bitten), ehe sie etwas vorspielte Zier] -fisch, *der in Aquarien, Teichen seiner Schönheit wegen gehaltener kleiner Fisch; -leiste, die Leiste, die eine Fläche schmückend begrenzt, um­ randet zierlichfAdj.f1. von ansprechender kleiner und ge­ fälliger Gestalt, F o rm : ein zierliches Mädchen; zierliche (/ein glied rig e) Hände; eine zierliche Schrift — 2. anmutig und graziös: sich z. verneigen, bewe­ gen; z. tanzen Zier] -pflanze, die durch Blatt, Blüte od. Frucht de­ korativ wirkende, als Schmuck verwendete Pflanze; -Strauch, der vg l. -pflanze Ziffer, die; -n 1. graphisches Zeichen, mit dem eine Zähl schriftlich dargestellt wird — - 2. mit einer Zähl versehener Absatz eines Textes, bes. Teil eines Paragraphen: Paragraph 8, Z. 11 — 3. (statistisch ermittelte) Zähl (2), Menge (2) von etw.: die hohen Ziffern der Geburten, Unfälle Zifferblatt, das /PI. -blätter/ scheibenförmiger T eil der Uhr, auf dem die Stunden meist in Ziffern(1) und kreisförmig angeordnet angegeben sind zigfindekl.; attr. gibt eine unbestimmte, sehr große Anzahl, Menge anf umg. sehr viele: es kamen z. Leute; er hat daran z. Mark verdient Zigarette, die; -, -n zum Rauchendienender stäbchen­ förmigerGegenstand,der aus sehrdünn geschnittenem Tabak in einerpapierenen Hülle besteht: Zigaretten, eine Z. rauchen; (sich) eine Z. drehen, anzünden; jmdm. eine Z. anbieten Zigaretten] -länge /in der Verbindung/ umg. auf eine Z. so lange, bis eine Zigarette aufgeraucht ist, für eine kurze Zeit: ich kann leider bloß auf eine Z.bleiben; -pause, die umg. kurze Pause zum Rauchen einerZigarette; -Schachtel,die:eineleereZ. Zigarillo, der, das; -s, -s, umg. auch die; -s kleine, dünne, an beiden Enden stumpf zulaufende Zigarre
1373 Zigarre, die; -, -n 1. zum Bauchen dienende, zu einer an beiden Enden spitz zulaufenden Bolle ge­ wickelte Tabakblätter, die mit einem Deckblatt u m ­ hüllt sind: eine dicke, leichte, starke, gute Z. rauchen; (sich) eine Z. anzünden — 2. u m g . Tadel, Büge, Verweis: eine (dicke, gewaltige, gehörige) Z. bekommen, einstecken müssen; jmdm. eine Z. verpassen Zigarren|kiste, die kleiner, flacher rechteckiger B e ­ hälter aus dünnem Holz als Verpackung für Zigarren Zigeuner, der; -s, - Angehöriger eines in Gruppen über viele Länder Asiens und Europas verstreuten (nomadisierenden) indoeuropäischen Volkes zigfach fAdj.; nicht präd.f u m g . um ein Vielfaches: eine zigfache Vergrößerung; die Schnur ist z. ver­ knotet zig|mal fAdv.f umg. sehr viele Male: das habe ich dir schon z. gesagt Zikade, die; -, -n i n zahlreichen A rten vorkommen­ des, Saft aus Pflanzen saugendes Insekt, dessen Männchen bei manchen A rten zirpende Laute her­ vorbringt Zimmer, das; -s, - 1 .1 . einzelner (Wohn-, Arbeits)- raum eines Hauses, einer Wohnung: ein geräumiges, helles, sonniges, dunkles Z. (bewohnen); eine Wohnung mit vier Zimmern; ein (leeres, möblier­ tes) Z. (ver)mieten; das Z. lüften, heizen, ab­ schließen; jmd. geht in sein Z., schließt sich in seinem Z. ein 1.2. Baum in einem Hotel, der zur vorübergehenden Unterkunft, bes. zur Übernachtung dient: ein Z. bestellen; kein freies Z. haben Zjmmerjantenne, die innerhalb eines Zimmers i n ­ stallierte Antenne Zimmerer, der; -s, - Zimmermann Zimmer | -flucht, die Beihe von nebeneinander od. hintereinander liegenden und durch Türen mitein­ ander verbundenen Zimmern; -frau, die B au mpfle­ gerin für die Zimmer in einem Hotel; -lautstarke, die jo. P I .; in der Verbindung! auf Z.: ein Radio, einen Lautsprecher auf Z. stellen (so einstellen, daß der von dem B adio, dem Lautsprecher erzeugte Schall nicht störend über ein Zimmer hinausdringt); -mädchen, das veraltend Zimmerfrau; -mann, der (PI. - leute, selten -männer/ Handwerker, der Holzkonstruktionen, bes. Dachstühle, beim B au von Gebäuden herstellt und Schalungen anfertigt; + u m g. jmdm. zeigen, wo der Z. das Loch gelassen hat (jmdm. die Tür weisen) zjmmern jsw. F&.; hat/ etw. aus Holz bauen: eine Bank, Laube, ein Kinderbett z. Zimmer| -nachweis, der Stelle, die Zimmer (in Privatwohnungen) zum Übernachten vermittelt; - p f lanze, die Zierpflanze, die vorwiegend in Töpfen in geschlossenen Bäumen gehalten wird; -tempera- tur, die fo. P l.j die für die ausreichende, normale Beheizung eines Wohn-, Arbeitsraum s erforderliche Temperatur zimperlich jA d j.j 1.1 . übertrieben empfindlich (1.2): das tut ja gar nicht weh, sei nicht so z.!; sie tut, ist sehr z. (prüde), wenn Witze erzählt werden 1.2 . mit jmdm. n ich t gerade z. (nicht rücksichtsvoll) um ­ springen, verfahren Zimt, der; -(e)s, -e fvorw. Sg.j I. gelblich-rotbraunes Gewürz aus der getrockneten Binde eines tropischen Baums, das, meist zu Pulver gemahlen, für Speisen und Backwaren verwendet w ird : Milchreis mit Zucker und Z. — II. jo. Pl.j salopp 1. Unsinn (1): red, mach nicht solchen Z.! —2. laß mich mit dem Z. (Kram 2) in Ruhe! —3. Zeug (2), Kram (1): wirf doch den ganzen Z. weg, in den Müll! Zink, das; -(e)s, jo. Pl.j bläulich-weiß glänzendes Schwermetall, das gewalzt, gegossen und geschweißt, werden kann Zjnk|blech, das jo. Pl.j Blech aus Zink; verzinktes Blech Zjnke, die; -, -n einzelnes, in einer Beihe gleich­ artiger Gebilde stehendes, längliches, am Ende z u­ gespitztes Teil an einer Gabel, Harke, einem K a m m : eine Gabel mit fünf Zinken; aus der Harke sind zwei Zinken ausgebrochen zinken jsw. Vb.; hat/ Spielkarten in betrügerischer Absicht m it unauffälligen Kennzeichen versehen: mit gezinkten Karten spielen Zinken, der; -s, - umg. scherzh. unförmige, große Nase Zink| -oxid, das jo. Pl.j weißes Pulver aus oxy­ diertem Zink; -salbe, die jo. Pl.j Zinkoxid ent­ haltende, bes. zur Heilung von Hautschäden dienen­ de Salbe Zinn , das; -(e)s, jo. P l.j silberweiß glänzendes, weiches Schwermetall Zinne, die; -, -n 1. über einen oberen Band empor­ ragendes, rechteckiges, in einer Beihe gleichartiger Gebilde stehendes M auerstück (zwischen je zwei Schießscharten) — 2 . m it einer Beihe von 1 ver­ sehene Brüstung auf Mauern, Türmen, Flach­ dächern: auf der Z., den Zinnen stehen Zinnfigur, die aus Zinn gegossene, meist flache kleine Figur (die als Spielzeug dient) Zinnie, die; - , - n [.da] in Gärten wachsender, im Sommer blühender Korbblütler m it starken, starren Stengeln und Blüten in kräftigen, leuchtenden Farben Zinn| -kraut, das jo. Pl.j als Unkraut auf Feldern verbreiteter Schachtelhalm; -k rug , der aus Zinn gegossener Krug Zinnober, der; -s, jo ..Pl.f [..n o : . .] 1. ziegelrotes bis blauschwarzes E rz, das der Gewinnung von Queck­ silber dient — 2, salopp was willst du mit dem ganzen Z. (Zeug 2, K ra m 1)?; mach nicht solchen Z. (solche Umstände, solch ein Aufhebens) ! zinnoberrot fAdj./ gelblich-rot Zins, der; -es, -en 1. fvorw. Pl.f finanzielle Ver­ gütung, die 1.1. eine Bank für die Nutzung der bei ihr als Einlagen deponierten Geldmittel zahlt: Spar­ guthaben bringen, tragen Zinsen; ein Sparvertrag zu fünf Prozent Zinsen; die Zinsen gutschreiben lassen 1.2 . ein Entleiher für (von einer Bank) ge­ liehene Geldmittel zahlen m uß : für einen K redit hohe, niedrige Zinsen fordern, zahlen müssen — 2. süddt. österr. Schweiz. Miete (1.1), Pacht (2): den Z. pünktlich zahlen Zinses|zins, der Verzinsung auf einem Konto ver­ bliebener Zinsen Zins/zins zu Zins 1| -fuß, der Zinssatz; -los jAdj.f nicht zu verzinsend: ein zinsloser K redit; -rechnung, die jo. Pl.f Bechenart zur Berechnung der Zinsen; - s atz, der bestimmter Prozentsatz, der bei der Berech­ nung der Zinsen angewendet wird Zipfel, der; -s, - s p itz zulaufendes Ende bes. von einem Tuch, Kleidung s-, Wäschestück: die v ier Z. einer Decke, eines Bettbezugs, Tischtuchs; die Z. eines Halstuchs, einer Schürze; der Z. (das Ende 2.1) einer Wurst Zigarre — Zipfel
1374 Zipfelmütze, die in einen langen Zipfel auslaufende Mütze Zippe, die; -, -n landsch. weibliches Tier, bes. bei Kaninchen zirka /Adv.;Abh. ca ./ ungefähr (1.2): er kommt in z. drei Wochen; sie mußten noch z. drei Kilometer laufen Zirkel, der; -s, - 1 . Gerät aus zwei gelenkig an einem Ende verbundenen länglichen Teilen, m it dem man einen Kreis schlagen, zeichnen kann:einen Kreis m it dem Z. schlagen — 2 . kleiner, ro sicft geschlos­ sener K reis von Menschen mit bestimmten gemein­ samen Interessen: ein Z. von Fachleuten, Kennern — 3. /DDR/ Arbeitsgemeinschaft: einen dramati­ schen Z. gründen, besuchen; an einem Z. (für Malerei, Philosophie) teilnehm en Zirkel| -definition, die Definition eines Wortes durch ein Wort, das bereits selbst durch dieses Wort definiert ist; -leiter, der Leiter eines Zirkels (3) zirkeln jsw. Vb.; hat/ umg.: sie muß beim Zu­ schneiden des Kleids sehr z. (weZ Mühe aufwenden, genau abmessen), damit der Stoff reicht Zirkel|Schluß, der falscher Schluß (2), bei dem das zu Beweisende bereits als Voraussetzung auftritt Zirkulation, die; - en 1. das Zirkulieren: die Z. der Luft in einem Zimmer; das Blut zur Z. bringen — 2. Pol. Ök. Stadium des gesellschaftlichen Re­ produktionsprozesses, der den gesamten Prozeß des Warenaustausches umfaßt Zirkulation|fonds, der Pol. Ök. 1 .1 . jo. Pl.f die in der Sphäre der Zirkulation (2) befindlichen Fonds (1.1) 1.2 . einzelner Fonds (1.1) od. bestimmter Teil von 1.1: der materielle Z.; die Z. der Betriebe zirkulieren fsw. Vb.; hat/ 1.1 . die in einem Raum zirkulierende (sich bewegende) Warmluft; das Blu t zirkuliert (kreist in den Adern) 1.2 . etw. zirkuliert etw. ist in Umlauf (2): in der Stadt z. falsche Geld­ scheine; Zeitschriften. Umläufe z. lassen; P o l. Ök. zirkulierendes K apital (im K reislauf 1 befindlicher Teil des K apitals 1.1, der in Arbeitsgegenständen und im Geld für Arbeitslohn besteht) Zirkus, der; -se 1.1 . Unternehmen, das meist in einem großen Zelt mit einer Manege und ringsum stufenförmig ansteigenden Sitzreihen bes. Tier­ dressuren, Kunstreiten, A rtistik und Glownsszenen darbietet: jmd. ist Artist, Dompteur, Clown in einem Z. 1.2. /o. PLf ergeht zum Z. (er willArtist in 1 werden) 1.3 . der Z. (das Zirkuszelt) ist schon auf­ gebaut — 2. fo. PL/ salopp so ein Z. (solche Un­ ruhe, solch aufgeregtes, lärmendes Durcheinander) !; mach doch nicht so einen, mach keinen Z. (mach keine Umstände, nicht soviel Aufhebens) ! Zirkus] -k uppel, die höchste, kuppelförmige Stelle im Dach des Zirkuszelts und der darunter liegende Raum: Trapezkünste in der Z. vorführen; -zeit, das sehr großes, meist rundes Zelt, in dem die VorStellungen des Zirkus stattfinden zirpen jsw. Vb. ; hat/: die Grillen, Zikaden z. (brin­ gen eine Folge von feinen, hellen vibrierenden Tönen hervor) ; das Zirpen des Heimchens Zirruswolke, die M et e o r . Federwolke zischeln fsw. Vb.; hat/ 1. (in ärgerlichem od. ein­ dringlich scharfem Ton) in einer Sprechweise flüstern, bei der besonders die Zischlaute zu ver­ nehmen sind: jmdm. etw. ins Ohr z.; einige Worte z. — 2. heimlich und flüsternd Nachteilig es über jmdn., etw. sagen: über jmdn. z. Zipfelmütze — zittern zischen /sw. Vb.; hat, ist/ 1.1 . einen Ton hervor­ bringen, der den scharf ausgesprochenen Lauten , s \ ,sch‘, ,z‘ ähnlich ist (hat):die aufgebrachte Schlange, Gans zischte; das heiße Bügeleisen zischt (auf dem feuchten Tuch); das Fett zischt in der Pfanne 1.2 . das Publikum zischte (gab als Äußerung des M iß ­ fallens La ute von sich, wie sie bei 1.1 hervorgebracht werden) — 2 . etw. sehr ärgerlich in eindringlich scharfem, flüsterndem Ton sagen (hat): „verschwinde von hier“ , zischte er (wütend, zwischen den Zäh­ nen) — 3 . sich sehr schnell irgendwohin bewegen (und dabei ein Zischen 1.1 erzeugen) (ist): die Silv es ter ­ raketen zischten in die Höhe + salopp einen z. (ein Bier trinken) Ziseleur, der; -s, -e [. .lo :r] Handwerker, Künstler, der Gegenstände durch Ziselieren bearbeitet ziselieren /sw. Vb.; hat/ etw. z . reliefartige Orna­ mente, Muster in die Oberflächen metallener (Schmuck)gegenstände bes. m it Stichel, M eißel und Feile einarbeiten: ein en Messingkrug, Armreif z. Zisterne, die; -, -n unterirdischer, meist gemauerter Behälter zum Sammeln von Regenwasser bes. in regen­ armen Gegenden Zitadelle, die; -, -n ehemalige Befestigungsanlage einer Stadt, Kernstück einer Festung Zitat, das; -(e)s, -e wörtlich angeführter Text aus einer Druckschrift od. R ed e: etw. mit einem, durch ein Z. belegen; ein Z. von Goethe Zither, die; -, - n Zupfinstrum ent, dessen zahlreiche Saiten über einen flachen, länglichen, hölzernen Resonanzkörper gespannt sind zitieren jsw. Vb. ; hat/ 1.1 .1 . einen Textteil aus einer Schrift od. Rede wörtlich nachsprechen, W ieder­ holen: (einen Satz) aus einem Buch, einer Rede z .; (einen Ausspruch von) Marx, Goethe z. 1 .2 . eine Quelle, ein B eispiel z. (erwähnen, nennen) — II. jmdn. an einen bestimmten Ort beordern, vor­ laden: jmdn. vor Gericht, zu sich z. Zitronat, das; -(e)s, fo. P l.j beim Kuchenbacken als Gewürz verwendete kandierte Schäle bestimmter Z i­ trusfrüchte Zitrone, die; -, -n länglich-runde, gelbe, säuerlichen Saft enthaltende Frucht eines in den Subtropen kultivierten, immergrünen Zitrusgewächses + um g . jmdn. wie eine Z. ausquetschen (jmdn. bis zum Überdruß ausfragen) Zitronen/zitronen| -falter, der Tagfalter mit zitro­ nengelben Flügeln; -gelb /A dj./ gelb wie eine Z i­ trone; -presse, die kleines Gerät zum Auspressen von Zitronen; -Saft, der: ein Glas Tee mit Z. trinken; - s chale, die: den Teig mit (ab)geriebener Z. wür­ zen Zitrusfrucht, die Frucht eines Zitrusgewächses Zitrus gewachs, das in warmen Ländern angebauter immergrüner Baum od. Strauch mit saftigen Früch­ ten Zitter|gras, das fo. PI ./ Gras, bei dem an haar­ dünnen Stielen sehr kleine, herzförmige Ähren hängen, die beim leisesten Luftzug zittern zitterig fA d j./ zitternd (1.2): etw. m it zitteriger Hand unterschreiben; mit zitteriger Stimme spre­ chen zittern /sw. Vb.; hat/ 1.1 . /von Sachen/ sich infolge einer Erschütterung in k urz aufeinanderfolgenden leichten Stößen hin- und herbewegen: die Kompaß­ nadel zittert; durch die Detonation zitterten die Fensterscheiben; die Luft zittert (flimmert) vor
Zitterpappel — Zollverwaltung 1375 Hitze 1.2 . / von Menschen/ infolge einer Erregung, äußeren Belastung unwillkürliche kurze, rasch aufein­ anderfolgende, leichte, hin- und hergehende B ew e­ gungen macheni vor Kälte, Angst, Aufregung z.; er zitterte am ganzen Körper, an allen Gliedern; jmdm. z. die Hände (vor Schreck, Erschöpfung); O m it zitternder (in der Tonhöhe und -stärke rasch wechselnder, nicht fester) Stimme sprechen 1.3 .1 . vor jmdm., etw. z. vor jmdm., etw. große Angst (1.1) haben: er zitterte vor ihm, vor seinem Zorn, vor der Prüfung 1.3 .2 . um, für jmdn., etw. z. um jmdn., etw. große A ngst (1.2) haben, in großer Sorge sein: die Mutter zitterte um, für ihre Kinder; um, für jmds. Leben z. + m it Zittern und Zagen (voller Furcht, angstvoll) ; — jmd. zittert wie / Espenlaub Zitterpappel, die Espe zittrig jAdj.j s. zitterig Zjtze, die; -, - n zum Säugen dienendes Organ bei weiblichen Säugetieren zivil /Adj.; vonv. attr.\ [..v . .] 1. nicht militärisch: die zivile Luftfahrt; etw. dient zivilen Zwecken; der Hauptmann war im zivilen Leben, Beruf In­ genieur — 2 . J u r . die persönlichen Belange der Staatsbürger betreffend: das zivile R echt (Zivil- recht); ein ziviler Prozeß (Zivilprozeß) Zivü, das; -s, jo. Pl.j [..v . .] Zivilkleidung: Z. tra­ gen, anziehen; der Offizier war in Z. Zivil| -beruf, der Beruf, den jmd. als Zivilist erlernt hat, ausübt; -bevölkerung, die jo. PL; aus der Sicht einer militärisch bestimmten Situation gebraucht! nicht den Streitkräften eines Landes ungehörige B e­ völkerung; -courage, die M ut, unter schwierigen Umständen seine persönliche M einung, seinen Standpunkt offen zu äußern, zu vertreten: jmd. be­ sitzt, zeigt, hat (keine) Z.; -gesetzbuch, das jAbk. ZGB; D D R j Gesetzbuch, d as die zivilrechtlichen Gesetze enthält Zivilisation, die; -, jo. Pl.j [..v . .] durch die Ent­ faltung der Produktivkräfte in Verbindung mit Tech­ n ik und Wissenschaft entstandene Lebensweise, die sich durch dementsprechende Lebensformen, -be- dingungen äußert, materielle K u ltu r: die moderne Z .; ein Land mit geringer Z. Zivilisations| -krankheit, die Krankheit, die durch bestimmte Erscheinungen der Zivilisation bedingt ist; - s chaden, der vgl. -krankheit zivilisiert jA dj.] [ . . v . .] durch Erziehung, Bildung, Menschlichkeit geprägtes Verhalten zeigend: zivi­ lisierte Menschen; diese T aten werden v on der ganzen zivilisierten W elt als Verbrechen ange­ sehen; sich z. (gesittet) benehmen Zivilist, der; -en, -en [..v . .] jmd., der zur Zivil­ bevölkerung gehört, keine (militärische) Uniform trägt Zivil/zivil] -klage, die zivilrechtliche Klage; -klei- dung, die Kleidung, die keine (militärische) Uniform ist; -person, die vgl. Zivilbevölkerung; -prozeß, der gerichtliches Verfahren a uf dem Gebiet des Zivil- , Familien- und Arbeitsrechts zur Wahrung und Durchsetzung der Hechte der Bürger, eines daran beteiligten Rechtssubjekts; -recht, das [o. Pl.f Ge­ samtheit der Rechtsnormen zur Regelung bes. der Vermögensverhältnisse, der Beziehungen zwischen Bürgern und Betrieben und der persönlichen Be­ ziehungen der Bürger untereinander; -rechtlich jAdj.; nicht präd.f: ein zivilrechtlicher (dem Zivil­ recht entsprechender) Kaufvertrag; eine zivil- rechtliche (das Zivilrecht betreffende) Klage;-Sa ch e, die J u r . Gegenstand (2.1) eines Zivilprozesses; -v er­ fahren, das Zivilprozeß; -Verteidigung, die jo. Pl.f System von Maßnahmen, die in soz. Staaten als Bestandteil der Landesverteidigung (vorwiegend von Zivilpersonen) zum Schutz der Zivilbevölkerung, der Volkswirtschaft, lebensnotwendiger Einrichtun ­ gen und kultureller Werte vor den Folgen von K a ta ­ strophen und möglichen militärischen Aggressions­ handlungen durchgeführt werden Zloty, der; -s, -s /bei Wertangabe PI. Zloty/ [sloti, auch zvoti] / Währungseinheit in Polenj Zobel, der; -s, - 1 . in der nordasiatischen Taiga lebender kleiner M arder mit kegelförmigem K opf, hohen, kräftigen Beinen und wertvollem Fell — 2. jo. Pl.j Fell von 1; eine Stola aus Z. zockeln jsw. Vb.; ist/ umg. zuckeln Zofe, die; -, -n weibliche Person, die früher für die persönliche Bedienung einer wohlhabenden (adligen) Dame tätig war zögern jsw. Vb.; hat/ sich aus Bedenken, Unschlüssig­ keit abwartend verhalten: mit der Antwort, Zusage, dem Kauf z.; er zögerte einen Augenblick, ehe er hineinging; er stimmte nur zögernd zu, sprang ohne Zögern ins Wasser, entfernte sich mit zögernden Schritten; du darfst nicht so lange z. Zögling, der; -s, -e noch scherzh. in einem Heim, Internat lebender Jugendlicher Zölibat, der, das; -(e)s, fo. Pl.f bes. R el. kath. bes. dem Geistlichen vorgeschriebenes Unverheiratetsein und keusches Leben: im Z. leben Zoll, der; -(e)s, Zölle/- 1.1. fPl. Zölle/ vom Sta at erhobene Abgabe für bestimmte Güter, die über die Grenze gebracht werden: Z. erheben, bezahlen; O dem Alter, einer Krankheit seinen Z. entrichten, zahlen (sich damitabfinden) — 2 . jo. Pl.j umg. staat­ liches Organ (4), das 1 erhebt: der Z. hat die Waren geprüft, stellte eine Bescheinigung aus — II. /PI. -; altes, in manchen technischen, bes. handwerklichen Bereichen noch übliches Längenmaß für den Durch­ messerI: ein Rohr von drei Z.; ein Nagel, Schrauben­ gewinde von zweiZ. + keinen Z. (nicht im geringsten, gar nicht) nach­ geben, weichen; jeder Z., Z. für Z. (ganz und gar) ein ...: er ist jeder Z., Z. für Z. ein Gentleman Zoll |amt, das Dienststelle der Zollverwaltung zollen jsw. Vb.; hat; in Verbindung mit best. Subst.j geh . jmdm ., einer Sache etw. verdientermaßen zuteil werden lassen: jmdm. H ochachtung, Anerkennung, seinen Dank, den schuldigen Respekt z.; jmdm., einer Sache Beifall z .;jmdm., einerSache/^Tributz. Z911/Zq11| -frei jA d j.f : zollfreie Güter (Güter, für die kein Zoll 1.1 erhoben wird); -gut, das fachspr. zu verzollende Ware; -Inhaltserklärung, die Formular, in das für die Zollverwaltung bestimmte Angaben über den Inhalt von Sendungen, die auf dem Postweg ins Ausland gehen, eingetragen werden; -kontrolle, die Kontrolle für zollpflichtige Güter; -pflichtig jA dj. ; nicht adv.j: zollpflichtige Güter (Güter, für die Zoll LI erhoben wird); -stelle, die Dienststelle des Zolls (1.2); -stock, der jPl. -stocke/ zusammenklappbarer Maßstab (1) mit einer Einteilung in Zentimeter und Millimeter, in Zoll (II); -Verwaltung, die: die Z, der DDR (Staatsorgan der DDR zur Abwicklung und Kontrolle des grenzüberschreitenden Waren-, Devisen- und Geldverkehrs)
1376 Zone — 1zu Zone, die; -, - n 1*1, nach bestimmten K riterien be­ grenztes lokales od. auch großflächiges geographi­ sches Gebiet: die gemäßigte, tropische Z.; eine neu­ trale, kernwaffenfreie Z. 1.2« Stelle, bestimmte Partie des Körpers: erogene Zonen — 2 . eine der für Fern­ gespräche, öffentliche Verkehrsmittel ta riflich fest­ gelegten Entfernungen: ein nach Zonen abgestufter Tarif Zoo, der; -/ -s, -s [tso:] öffentliche Anlage, m der exotische und heimische Tiere gehalten werden und von Besuchern betrachtet werden können: in den Z. gehen; der Leipziger Z. Zoologe, der; -n, -n [tso|o ..] Wissenschaftler auf dem Gebiet der Zoologie Zoologig, die; jo. PL/ [tso|o..] Wissenschaft von den Tieren zoologisch [Adj./ [tso|o..] 1.1 . /nicht präd.f die Zoologie betreffend: zoologische Studien 1.2 . fnur attr.j ein zoologischer Garten (Zoo) ; der Zoologische Garten der Stadt B Zootechnik, auch Zootechnik [tso:o..], die jo PI.; DDR / Technik der Tierhaltung und Tierzucht; dazu Zootechniker, auch Zootechniker der /D DR/ Fach­ mann auf dem Gebiet der Zootechnik Zoo|tier, das Tier, das in einem Zoo gehalten wird Zopf, der; -(e)s, Zöpfe 1. aus mehreren, meist drei Strähnen zu einem Strang geflochtenes K opfhaar: braune, blonde, lange, dicke Zöpfe; einen Z. flechten — 2. aus Streifen von Teig geflochtenes, längliches Gebäckstück: einen Z. formen, backen; ein mit Mohn gefüllter Z. - f umg. ein alter Z. (eine überholte Ansicht, Ein­ richtung, Methode) Zopf [kalter, der kleiner, meist verzierter Gegenstand, der das Ende eines Zopfes (1) zusammenhält Zorn,' der; -(e)s, jo. PI ./ in sehr starker Erregung sich äußernder heftiger bis leidenschaftlicher U n­ willen gegen jmdn., etw.: jmdn. packt der Z.; blin­ der, ohnmächtiger Z.; jmds. Z. entfesseln, fürch­ ten; (leicht) in Z. geraten; sich in maßlosen Z. steigern, reden; er war rot, blaß vor Z. Zorn (auch Zornes|)| -ader, die Ader der Stirn, die bei Zorn, Ärger, Aufregung leicht anschwillt: jmdm. schwillt die Z., schwellen die Zornesadern; -falte, die senkrechte Falte in der Stirn über der Nasen­ wurzel zornig /Adj./ von Zorn erfüllt, ärgerlich: zornige Blicke, Worte; über etw., auf jmdn. z. sein Zote, die; -, -n derber, unanständiger Witz: rohe Zoten; Zoten reißen (unanständige Witze erzählen); dazu zotig /A dj./: zotig^(unanständige) Redensarten zottelig /Adj./ um g . in Zotteln herabhängend, m it9 voller Zotteln: ein zotteliger Bart, Schafspelz; zotteliges Haar zotteln /sw. Vb.; ist/ umg. langsam und achtlos irgendwohin gehen: die Kinder zottelten nach Hause Zotteln, die /PI./ u m g . unordentlich hängende, dichte (verfilzte) Haarsträhnen zottig /Adj./ 1 .1 . /von Haaren/ unordentlich, ver­ filzt und ungepflegt: ein zottiger Bart; zottiges Haar; ein Pferd mit einer zottigen Mahne 1.2. mit einem dichten, i n Büscheln, Strähnen hängenden (und daher ungepflegt wirkenden) Fell: zottige Zie­ gen, Schafe, Ponys; ein zottiger Pelz zottlig [Adj./ s. zottelig 2zu fPräp. mit Hat.; / auch zum, zur/ 1. fräumt/ 1.1 . /weist in die Richtung, auf das Ziel einer Be­ wegung, Handlung hin/ 1.1 .1 . sich zu jmdm. (hin)- wenden, (nieder)beugen; zu jmdm. aufblicken, sprechen; etw. fällt zu Boden; jmdn. zu sich bitten; ich habe ihn (bis) zu dieser Haltestelle be­ gleitet; /seltener nachgestellt/ er ist dem See zu g e­ laufen, dem Haus zu gegangen 1.1 .2 . /zu + Subst. -b gehen; weist auf das Ziel einer Bewegung mit dem Zweck der Teilnahme hinf: zu einem Fest gehen 1.1 .8 . /weist in Korrelation mit von und zwei gleichen Subst. o. Art. bei einer kontinuierlich wiederholten Bewegung auf das Ziel hin/: von Haus zu Haus, von Tür zu Tür gehen; etw. von Mann zu Mann weiterreichen 1.1 .4 . jiveist daraufhin, daß etw. dahin getan wird, wo sich schon etw. befindet/: die Zeitung zu den anderen legen 1.2 . /weist auf den Ort, die Lage hin, wo sich jmd., etw. befindet/ 1.2 .1 . /in Verbindung mit bestimmten Subst. o. A rt./ zu Hause sein, bleiben; jmdm. zu Füßen sitzen 1.2 .2 . v e r ­ a lten d /vor Ortsnamen/ in (1.1): der Dom zu Mei­ ßen 1.2.8. umg. /zu -b Subst. + sein; weist auf etw. hin, wo sich jmd. befindet, um dort an etw. teil- zunehmen/: er ist zur Versammlung, Erholung, zum Kongreß- — 2. /zeitl.j 2.1 . /weist auf einen Zeit­ punkt, eine Zeitspanne hin/: zu Weihnachten hat­ ten wir Schnee; zur rechten Zeit kommen; Schlos­ ser zum 1. Januar gesucht; der Arzt bestellte ihn zu (xfür) morgen, Montag, 17 Uhr; bis zum, zur: etw. bis zum 1. Januar erledigen müssen; bis zur letzten Minute arbeiten; zur (während der) Zeit des Bauernkrieges; zu / Lebzeiten des Dichters 2 .2 . /von ... zu/ 2.2.1. /weist auf den Endpunkt einer bestimmten Zeitspanne hin/: es geschah in der Nacht vom Montag zum Dienstag; von einem Tag zum anderen 2.2 .2 . /weist in Korrelation mit von und zwei gleichen Subst o. Art. auf den Endpunkt einer sich k ontinuierlich wiederholenden bestimmten Zeitspanne hin/: etw. verbessert sich von Jahr zu Jahr, Mal zu Mal; sein Zustand verschlechterte sich von Tag zu Tag, Stunde zu Stunde — 3. [modal/ 3.1 . /in Verbindung mit bestimmten Subst. o. A rt.; weist auf das Mittel der Fortbewegung hin/: zu Fuß gehen; zu Pferd reisen 3.2 . /vor Mengen-, Maß-, Grad- od. Zählenangabenj 3.2 .1 . /weist auf eine Gesamtheit hin/: sie saßen zu dritt auf dem Sofa (alle drei saßen auf dem Sofa); sich zu dreien (in einer Anordnung von je drei Personen) aufstellen; Fässer zu (mit je) 50 Liter(n) 3.2 .2 . bis zu s. 1bis (4.1) 3.2 .3 . /vor Angaben der Höhe des Preises (in Zählen)/ xfür (7.1): Strumpfhosen zu 9 Mark; eine Ware zu einem erschwinglichen Preis kaufen 3.2 .4 . /weist, zwischen zwei Zählen stehend, auf ein Verhältnis, einen Vergleich hin/: das Spiel steht 3 zu 1 für die Gäste (die Gäste erzielten 3 Tore, der Gastgeber ein Tor); die Chancen stehen 50 zu 50 — 4. [final; weist auf den Zweck, das Ziel hin/: etw. dient jmdm. zur Warnung; etw. zum Trost, Spaß sagen; Stoff zu einem Mantel kaufen — 5 . /gibt im Anschluß an ein Nomen od. Verb Hinwendung auf jmdn., etw. an/: seine Liebe zu den Eltern; er ist sehr gut, nett zu mir; etw. aus Liebe, Freundschaft zu jmdm. tun — 6 .1 . /weist auf das Ergebnis, die Folge einer Handlung, Entwicklung, eines Geschehens hin/: zu Asche, Staub werden; das Wasser ist zu Eis ge­ worden; /in Verbindung mit kommen, bringen/ zu Geld, Ansehen, zu einem Ergebnis kommen; jmdn. zum Reden, Lachen, zur Verzweiflung bringen; etw. zum Ausdruck bringen 6.2 . /etw. kommt, ge­
2zu — Zuchtvieh 1377 langt zu + Subst.; dient zur Umschreibung des Passivs/: die Sache kommt, gelangt zum Abschluß (wird abgeschlossen)', etw. kommt zum Einsatz, zur Anwendung, Klärung — 7 . jin fester Abhängig­ keit von Verben, Adj., Subst./: zu etw. passen; zu etw. dienen; zu etw. bereit sein 2zu /Partikel/ 1. /zu -f- Inf.; fügt nach bestimmten Verben, Adj., Subst. einen Inf. an/ 1.1. er versucht zu schlafen, hört auf zu lesen; er bittet seinen Freund (ihm) zu helfen; er ist fähig, diese Arbeit zu leisten; ich bin froh, (ihm) helfen zu können; er ist alt genug, selbst zu entscheiden; es ist un­ möglich, schnell eine Entscheidung zu treffen; die Hoffnung zu gewinnen; die Gelegenheit zu han­ deln; die Freude, ihn getroffen zu haben; /es gibt + zu + Inf'l:dort gibt es viel zu sehen (dort kann man viel sehen); es gibt noch eine Menge Arbeit zu erledigen (eine Menge Arbeit muß noch erledigt werden); /es bleibt + zu + Inf./: es bleibt noch viel zu tun (muß noch viel getan werden); /sein + zu + Inf.fi /* 2sein (1.9); /haben -f- zu + Inf.j: / haben (1.7) 1.2 . /konjunktional; in Verbindung mit ohne, um -{- Inf./i /* ohne (II), / 3um (1) — 2. /zu + Part. Präs.; nur attr. gebraucht/ die zu er­ wartende Nachricht (die Nachricht, die erwartet wird); die zu gewinnenden Preise (die Preise, die gewonnen werden können); die zu lösenden Probleme (die Probleme, die gelöst werden müssen) 3zu /Adv./ 1. /in Verbindung mit auf eine Richtung weisenden Präp./ nach ... zu, auf ... zu auf etw., jmdn. gerichtet: das Zimmer ist nach dem Hof, der Straße zu gelegen; weiter nach Norden zu wurde der Regen stärker; der Baum fiel auf die Hütte zu; er ist auf uns zu gelaufen / / auch zulaufen 1/ — 2. / / auch zusein/ umg. das Fenster, die Tür ist zu (ist geschlossen); /in Aufforderungen/ Tür zu (Tür schließen)!; Augen zu! — 8 . /in Aufforderungen/ weiter (2.1): nur zu!; immer zu! — 4 . /als Partikel; in höherem od. geringerem M aß als angemessen; liegt der Ton auf zu, wird ein Übermaß ausgedrückt/: das Haus ist zu groß; der Mantel ist zu teuer; er ist zu gut, dumm; das W etter ist zu kalt; zu sehr, viel, wenig +/ abundzu zu- /trennbare, stets betonte Partikel vor Verben und deren substantivischen Ableitungen, die in Verbin­ dung mit dem Grundwort bestimmte produktive Bedeutungstypen bildetf 1. /drückt die Richtung einer Bewegung, Handlung, eines Vorgangs auf ein Ziel hin aus/: /* z. B . zugehen, zulächeln, zuschicken, zustoßen — 2 . von auswärts nach hierher: / z. B . zureisen, zuziehen — 8 . hinzu-: / z. B . zufügen — 4. geschlossen, vgl. schließen (1.1): / z. B . zu­ bleiben — 5 . einer Sache die vorgesehene Form ge­ bend: /* z. B . zuschneiden zuallerl -erst, auch -erst, :erst /A dv./ zuerst (1.1): z. muß ich meine Arbeit machen; -letzt, ;letzt /Adv./ zuletzt (1.1): du kom m st z. dran zu|bauen [Vb./ 1 . einen freien Platz, bes. zwischen Häusern, durch das Errichten von Gebäuden aus­ füllen — 2 . u m g . eine Öffnung mit Gegenständen verstellen: die Tür mit Kisten z. Zubehör, das, auch der; -(e)s, -e jvorw. Sg./ meist mehrere einzelne Gegenstände, die zur Ausstattungr, Ergänzung bes. eines technischen Gerätes od. der K le i ­ dung gehören: modisches Z.; das Z. des Staub­ saugers, Fahrrads zu| -beißen fVb.j 1.1 . der Hund biß zu (biß 2.1) 1.2 . beißen Sie fest zu (pressen Sie die Zähne fest aufeinander)!; -bekommen / Vb./ etw. schließen (1.1, 1.3) können: er bekam die Tür, das Schloß, den Koffer nicht zu Zuber, der; -s, - landsch. großer Bottich zu/Zu| -bereiten jVb.j Nahrung für den Verzehr herrichten: Fleisch, Gemüse z.; -bewegen /Vb./: sich auf jmdn., etw. z. (sich jmdm., einer Sache nähern); -billigen /V b./: jmdm. Erleichterungen, mildernde Um stände z. (gewähren); -binden / Vb./: einen Sack z. (verschnüren) ; die Schuhe, Schnür­ senkel z. (die Schnürsenkel zu Knoten und Schleife binden); -bleiben /V b j um g. geschlossen, ver­ schlossen bleiben: die Kiste, das Fenster muß z.; - b l inzeln /Vb./: jmdm. z. (jmdn. blinzelnd ansehen, um ihm etw. zu verstehen zu geben); -bringen fVb.j 1. eine bestimmte Zeitspanne irgendwo sein, sich irgendwo aufhalten: eine Na cht in einem Hotel, im Freien z. müssen; er hat vier Wochen im Kranken­ haus, an äer See zugebracht — 2. umg. etw. schließen (1.1) können: den Deckel, Koffer nicht z.; - bringer, der; -s, - 1 . Verkehrsmittel, das Fahrgäste an einen bestimmten Ort, meist an einen Verkehrs­ knotenpunkt, bringt, von dem sie mit einem anderen Verkehrsmittel weiterbefördert werden — 2 . Straße, die an eine Hauptstraße, Autobahn heranführt; - buttern /Vb./ u m g . Geldmittel beisteuern, zu­ schießen (3) Zucht, die; -en 1. /o. PI ./ das Züchten (1): die Z. von Blumen, Obstbäumen, Jagdhunden, Zier­ fischen, Bakterien — 2 . Bestand (2), Stamm (3.3) gezüchteter Tiere od. Pflanzen: die Tiere, Pflanzen ausseinerZ., aus diesenZuchten —3./o.PI./ ver­ a lten d Disziplin (LI), Gehorsam: in seiner Klasse herrscht strenge, keine Z., herrschen Z. und Ord­ nung Zuchtbulle, der vgl. Zuchtvieh züchten, züchtete, hat gezüchtet 1. Tiere, Pflanzen z. 1 .1 . bei Tieren, Pflanzen durch Auslese, Kreuzung, Vermehrung Exemplare mit erwünschten Eigen­ schaften entwickeln und sie aufziehen: Kühe mit hoher Milchleistung z . ; winterfeste W eizensorten z. 1.2 . Tiere, Pflanzen in größerer Anzahl zu wirt­ schaftlichen Zwecken halten, vermehren, a ufziehen: Geflügel, Hunde, Bienen, Vieh z.; Kakteen, Rosen z. 1 .8 . Bakterien z. (nach besonderen Verfahren ver­ mehren 1.1) — 2 . /oft emot. neg./ das züchtet (er­ zeugt) Arroganz, Hochmut (in ihm); künstlich ge­ züchteter Haß; zu 1.2 Züchter, der; -s, - Zucht|haus, das /noch BRD/ 1. (Strafvollzugs- anstatt für Häftlinge, in der die schwerste A rt der Freiheitsstrafe verbüßt wird — 2 . /o. PL/ Freiheits­ strafe, die in 1 verbüßt werden m uß: zu zwei Jahren Z. verurteilt werden züchtig /Adj./ veraltend, noch spö11.sittenstreng, keusch: sie schlug die Augen z. zu Boden züchtigen /sw. Vb.; hat/ veraltend jmdn. durch Schläge bestrafen Zuch t -perle, die durch menschliches Zutun entstan­ dene Perle; -tier, das vgl. Zuchtvieh Züchtung, die; -, -en 1. /o. PI.; zu züchten 1/ das Züchten; zu 1.1: die Z. neuer Getreidesorten — 2. gezüchtete A rt, Rasse: diese Z. ist besonders widerstandsfähig, ergiebig Zuchtvieh, das /o. PI ./ zur Zucht (1) ausgewähltes Vieh
1378 zuck — zufliegen zuck ruck, zuck zuckeln fsw. Vb.; ist/ umg.: der Pferdewagen zuckelte (bewegte sich sehr langsam und in ruchartig wirkender Weise) über die Kreuzung zucken jsw, Vb.; hat, ist/ 1. (hat) 1.1 . /vom Körper, KörperteilI (unwillkürlich) eine kurze, schnelle, p lötz­ liche ruckartige Bewegung machen: yor Schmerz, Schreck z.; ein Fisch zuckte an der Angel; ihre Lippen, Augenlider zuckten nervös; um seinen Mund zuckte es spöttisch, verräterisch, schmerz­ lich; die Schultern, Achseln, mit den Schultern, Achseln z. /um ein Nichtivissen, Gleichgültigkeit, A b- lehnung auszudrücken/ ; O bei seinem Anblick zuckte es ihm in den Fäusten, Händen, Fingern (überkam ihn die Lust, ihn zu verprügeln) 1.2 . plötz ­ lich und kurz hell aufleuchten: die Blitzlichter der Fotografen z.; Blitze z. (am Himmel) — 2 . etw. zuckt irgendwohin etw. bewegt sich in kurzen, schnel­ len, ruckartigen Stößen irgendwohin (ist): ein Blitz zuckte (über den Himmel); Flammen z. aus dem Gebälk; seine Hand zuckte nach vorn; O ein Ge­ danke zuckte durch (durchzuckte) sein Gehirn + ohne mit der / Wimper zu z. zücken jsw. Vb.; hat/ etw., das man bei sich trägt, (schnell) aus etw. herausholen u nd zum Gebrauch bereithalten: das Portemonnaie, den Kugelschrei­ ber, ein Notizbuch z.; einen Dolch, ein Messer z. Zucker, der; -s, fo.Pl.f, fachspr. - 1. süß schmek- kendes Kohlehydrat in flüssiger od:kristalliner Form, das als Nahrungs- und Genußmittel verwendet w i rd : etw. ist süß wie Z .; brauner, weißer, feiner Z .; ein Löffel, Stück Z.; Kaffee mit Z. und Sahne; den Tee mit Z. süßen — 2. jo. PL/ umg. Diabetes: Z. haben 4- seinem / Affen Z. geben Zucker/zucker; -dose, die Gefäß des Kaffee-, Tee­ services für Zucker; -guß, der Guß (4) aus Puder­ zucker; -hut, der in Form eines Kegels gehandelter Zucker; -krank fAdj.; nicht adv.f umg. an Diabetes leidend: er ist z.; - krankheit, die fo. Pl.f umg. Diabetes;-lecken, das -f u mg. etw. ist kein Z. (etw. is t nicht, angenehm, nicht leicht, einfach) zuckern fsw. Vb.; hat/ etw. m it Zucker süßen, be­ streuen: das K ompott, die Erdbeeren z.; Gebäck z. Zucker/zucker| -rohr, das fo. Pl.f in den Tropen und Subtropen angebautes, dem Schilf ähnliches, hohes Gras, aus dessen Stengeln Zucker hergestellt wird; - rübe, die Rübe, aus deren Saft Zucker gewonnen wird; :SÜß, -süß fAdj.f 1. süß wie Zucker, sehr süß — 2. foft emot.f übertrieben, oft heuchlerisch freundlich : zuckersüße W orte, Schmeicheleien; z. lächeln; - tüte, die landsch. Schultüte; -watte, die fo. Pl.f in einer Zentrifuge hergestellter watteartiger Zucker als Süßigkeit; -zange, die kleine Zange, m it der Würfelzucker aus der Zuckerdose für Kaffee, Tee genommen w ird ' Zuckung, die; -, - e n /vorn Körper, Körperteil! un­ willkürliche kurze und schnelle ruckartige Bewegung: die letzten Zuckungen eines getöteten Tiers; jmd. leidet an nervösen Zuckungen im Gesicht Zu/zu| -decke, die umg. Decke, Deckbett zum Zu­ decken (1.2); -decken fVb.f 1.1 . etw. nach oben Offe- nes völlig abdecken (2): eine Grube, einen Brun­ nen mit Brettern z .; ein Frühbeet z. 1.2. jmdn., sich z. über jmd n ., sich eine Decke (1.1), ein Deckbett legen, ausbreiten: die Mutter deckte die Kinder (warm) zu; -dem fAdv.f: draußen war es kalt und windig, z. (außerdem) begann es zu regnen; -denken fVb.f jmd. hat jmdm. etw. zugedacht hat bestimmt, gewünscht, daß jmd. etw. Bestimmtes bekommt: diese Blumen sind seiner Frau zugedacht; -diktieren fVb.f durch Befehl, Anordnung jmdm. etw. Bestimm­ tes zuweisen: jmdm. eine Strafe, Aufgabe z .; -drehen fVb.f 1. den Wasser-, Gashahn z. (so drehend bewe­ gen, d aß Wasser, Gas nicht durch ihn ausströmen kann); die Ofentür z. (durch Drehen einer Vorrich­ tung fest schließen) — 2 . sich, etw. jmdm ., einer Sache zuwenden (1): er drehte sich uns zu, drehte uns sein Gesicht, seinen Rücken zu; -dringlich fAdj.f sich jmdm. aufdrängend, jmdn. belästigend: eine zudringliche Person; jmd. wird z., immer zu ­ dringlicher; -drücken fVb.f etw. (durch Druck) schließen (1.1): eine Tür, einen Deckel, Verschluß z.; einem Verstorbenen die Augen z.; -j- ein / Auge, beide Augen z.; -eignen fVb.f geh. jmdm. etw. widmen (1.1): der Dichter hat das Werk seiner Frau zugeeignet;-einander fAdv.f einer, eines zum andern: sie passen gut, schlecht z., sind lieb z.; -erkennen fVb.f jmdm., einer Sache etw. z. (durch einen rechts­ gültigen Beschluß) erklären, feststellen, daß jmdm ., einer Sache etw. gebührt, etw. gegeben werden m uß: jmdm. den ersten Preis, ein Recht, eine Ent­ schädigung z.; einer Sache Bedeutung, einen be­ stimmten Wert z .; -erst, auch -erst /Adv.f 1.1 . als erste(r), erstes: ich komme z. an die Reihe, war z. da; z. müssen wir frühstücken 1.2 . zum ersten M al: wir haben uns z. an der Ostsee gesehen 1.3 . im ersten Augenblick, zu Anfang: z. war ich bei dem Anblick sprachlos, dann ...; + mit dem linken / Bein z. aufgestanden sein; -erteilen fVb.f jmdm., einer Sache etw. zuerkennen; -fächeln fVb.f: sich, jmdm. Kühlung, Luft z. (für sich, jmdn. durch rasches H in - u n d Herbewegen eines Fächers, Gegen­ standes einen kühlenden Luftzug erzeugen) ; -fahren jVb.; ist/ auf jmdn., etw. z. in Richtung auf jmdn., etw. fahren: der W agen fuhr auf ihn, auf das-Haus zu; -fahrt, die Fahrweg, Straße, die die Fahrt zu einem bestimmten Ziel ermöglicht: die Z: zum Schloß war gesperrt; -fall, der 1.1 . unerwartetes Ereignis, unvorhergesehenes Zusamm entreffen von Vorgängen, Geschehnissen: ein unglücklicher, merkwürdiger, großer Z.; eine Reihe v on Zufällen; etw. durch Z. erfahren; das war k ein (bloßer) Z.; ein Spiel des Zufalls 1.2 . fphilos. Kategorie/ Ereignis, das unter gegebenen Bedingungen zwar kausal, aber nicht notwendig eintritt und nur statistisch voraussagbar •ist; -fallen fVb.f 1. etw. schließt sich von selbst, ohne jmds. Zutun: die Tür, der Deckel fiel zu; die Augen fielen ihm vor Müdigkeit zu — 2 . jmdm. fällt etw. zu 2.1 . etw. geht (unerwartet) in jmds. Eigen­ tum über: dieses Grundstück ist ihm als Erbteil zu- gefallen 2.2 . jmd. muß etw. erledigen, jmdm. wird etw. aufgetragen: jmdm. fällt eine Aufgabe, Rolle, viel Arbeit zu 2.3 . jmdm. fällt etw., alles von selb st zu (er braucht sich nicht darum zu bemühen, begreift alles leicht); -fällig fAdj.f durch, aus Zufall (1.1), unvorhergesehen, unvermutet: eine zufällige Begegnung, Beobachtung, Bekanntschaft; etw. z. bemerken; ich habe ihn heute z. getroffen; umg. haben Sie z. (vielleicht 1) einen Kugelschreiber bei sich?; -fallstreffer, der zufällig erzielter Treffer (1); -fassen fVb.f zugreifen (1.1); -fliegen jVb.; ist/ 1.1 . auf etw., jmdn. z. in Richtung auf etw., jmdn. fliegen (1.2, 1.3): die Flugzeuge sind auf den
zufließen — Zug 1379 Flugplatz zugeflogen 1.2 . / emot./ das Kind flog auf die Mutter zu (lief schnell auf die M utter zu) — 2. ein Vogel ist jmdm. zugeflogen (zu jmdm. ge­ flogen und bei ihm geblieben) — 8 . umg. eine Tür, ein Fenster fliegt zu (schließt sich heftig, krachend von selbst) — 4 . jmdm. fliegen die Ideen (nur so) zu (jmdm. kommen mit Leichtigkeit viele Ideen); dem Jungen fliegt alles zu (er lernt, begreift leicht); -flie­ ßen fVb.f 1. der Fluß fließt dem Meer zu (mündet ins Meer) — 2 . dem Bassin fließt ständig frisches Wasser zu (in das B assin fließt ständig frisches Was­ ser); kaltes Wasser in die Wanne z. lassen — 3 . das Vermögen fließt mehreren Erben zu (gelangt an mehrere Erben); dem Fonds sind große Summen zugeflossen; -flucht, die jo. Pl.j Stätte, Person, zu der man in einer Notlage flieht, um Hilfe zu erhalten: bei jmdm. (vor etw., jmdm.) Z. suchen; an einem Ort (vor einem Unwetter) Z. finden; jmdm. (in seinem Hause) Z. bieten, gewähren; + (seine) Z. zu etw. nehmen etw. als letzte Möglichkeit, als A us­ weg benutzen: er nahm Z. zu einer Notlüge; -fluchts­ ort, der jPl. -ef Stätte, an der man Schutz, Hilfe findet; -fluß, der Bach, kleiner Fluß, der in ein an­ deres Gewässer fließt: der See hat nur einen Z .; - f l üstern fVb.f jmdm. etw. flüsternd sagen, m itteilen; - folge fPräp. m it Dat.; dem Nomen nachgestelltf %ach (4), 2gemäß: dem Vertrag z. muß Ersatz g e ­ liefert werden zufrieden fA dj.f den gegebenen Verhältnissen und Bedingungen, dem Vorhandenen und Erreichten gegenüber ohne weitere wesentliche Wünsche, a n etw., jmdm . nichts auszusetzen habend: ein zufriedener Mensch; ein zufriedenes Gemüt haben; m it sich (und der W elt), mit dem neuen Fernsehgerät, seinen Kollegen (sehr) z. sein; z. aussehen, lächeln; er ist nie z.; sich z. fühlen zufrieden|geben, sich jVb.f sich (mit etw.) z. (mit etw.) schließlich zufrieden sein: sich mit dem Er­ reichten, der Belohnung z. Zufriedenheit, die; -, jo. Pl.j das Zufriedensein: ein Leben in Glück und Z.; eine Aufgabe zu jmds. Z. erledigen; vor Z. strahlen zufrieden| -lassen fVb.f umg . jmdn. ungestört, un ­ behelligt lassem laß mich endlich (mit deinen Vor­ würfen) zufrieden!; -stellen jVb.f jmdn. z. jmdm. geben, zukommen lassen, was er wünscht, braucht, d a ­ m it er zufrieden ist: jmd. ist leicht, schwer zufrieden­ zustellen; seine Leistungen sind zufriedenstellend (befriedigend) zu/Zu! -frieren fVb.f: der See, Fluß, das Fenster ist zugefroren (hat sich m it einer Eisschicht bedeckt); - f ügen jVb.f 1. etw. einer Sache hinzufügen (1): dem Brief einige Bilder z. — 2. jmdm. etw. z . verur­ sachen, d aß jm dm . etw. Unangenehmes geschieht: jmdm. Schmerzen, ein Leid, Unrecht, eine Nieder­ lage, einen Schaden, Verlust z.; jmdm. eine Kränkung z. (jmdn. kränken); -fuhr, die; jo. Pl.j Vorgang, durch den etw. an eine Stelle gebracht wird, wodurch diese damit versorgt wird: die Z. von Vita­ minen, Hormonen; die Z. von milder Meeresluft hält an; -führen jVb.j 1. einer Sache etw. z. etw. zu etw. leiten (3) und es dadurch d amit versorgen: einem Gerät Strom aus einer Batterie z.; Geld­ mittel einem Fonds z. — 2. auf etw. z. in Richtung auf etw. hin verlaufen (5): der Pfad führt auf das Dorf zu Zug, auch Zug, der; -es, Züge 1.1. jo. Pl.j 1.1 . das Ziehen (3.1) an etw., um etw. in Tätigkeit, Gang zu setzen, etw. zu bewirken: ein Z. au der Reißleine, Notbremse, am Gloekenstrang; mit einem Z. die Gardinen schließen 1.2. Phys. auf einen Körper (2), Werkstoff wirkende Kraft, deren Wirkung in Rich­ tung auf die wirkende K raft gerichtet ist: den Z. er ­ höhen, verringern; eine Schraube, WTelle, ein Seil auf Z. beanspruchen, prüfen — 2 . m it beiden Arm en gleichzeitig ausgeführte schwungvolle Bewegung, die dem Vorwärtskoinmen dienen soll: mit kräftigen Zügen schwimmen, rudern — 3 .1 . das Ziehen (4) eines Steins, einer Spielfigur bei einem Brettspiel: ein guter, falscher Z.; einen Z. tu n; ich bin am Z. (bin an der Reihe, einen Stein , eineJPigur zu ziehen) 3.2 . das war ein raffinierter, geschickter Z. (Schach­ zug 2) von ihm — 4 . jo. Pl.j das Sichfortbewegen einer Menge in bestimmter Richtung: der Z. der W olken, Wildgänse (über den Himmel) — 5 . Menge von sich hintereinander vorwärts bewegenden Menschen, auch bestimmten Tieren, Fahrzeugen: ein festlicher Z. vo n Menschen, W agen; ein Z. Wildgänse; die Leute for­ mierten, ordneten sich zum Z. — 6 . Vorgang, durch den man eine bestimmte Menge von etw. über den Mund, die Atemwege in den Körper gelangen läßt 6.1 . jLuft beim Atmenf: die frische Luft in vollen Zügen in sich einziehen;einpaar tiefe Züge tun 6.2 . jTabak- rauch beim Rauchenj: jmd. m acht ein Paar Züge aus seiner Zigarette, einen Z. aus seiner Pfeife 6.3 .-/em Getränk beim Trinken/: einen langen, kräftigen Z. aus der Flasche tun — 7. jo. Pl.j 7.1 . Zugluft: ein Fenster, eine Tür gegen Z. abdichten; jmd. steht im Z., ist sehr empfindlich gegen Z. 7 .2. der Ofen muß Z. haben (die Luft muß gut durch den Ofen in den Schornstein entweichen können) — 8 . jo. P l.f 8.1 . Drang, Neigung (3.1 .2): er hat einen Z. zur Vereinfachung; dem Z. in die Fremde, seines Herzens nachgeben 8.2 . der Vorfall h at einen Z. ins Lächerliche (wirkt etwas lächerlich) — 9 .1 . jvorw. P l.f das Schriftbild, eine Zeichnung kennzeichnende Linie : etw. mit großen, schönen, klaren Zügen schreiben; eine Zeichnung mit kräftigen, feinen Zügen 9.2 . da s Gesicht kennzeichnendes charakteristisches Merkm al: ein Gesicht mit schönen, strengen, kind­ lichen, leidenden Zügen; sein Gesicht bekam einen spöttischen, verträumten Z. (Ausdruck); ein Z. von Wehmut, Verachtung spielte um seinen Mund — 1 0 . Wesenszug: das ist ein liebenswerter, schöner, sympathischer Z. (Charakterzug) an, von ihm — 11. etw. in groben Zügen (in den Hauptpunkten, nur in Umrissen) erklären, darstellen — 12 . jin der Verbindung/ im Zuge einer Sache im Verlauf von etw., im Zusammenhang mit etw.: im Zuge der E nt­ wicklung, der Rationalisierung — II .l . Anzahl an­ einander gekoppelter Wagen (1.3) mit einer Lokomo­ tive od. einem Triebwagen: der Z. aus, von, nach N ; der Z. fährt los, hält auf freier Strecke; mit dem Z. fahren; in den Z. einsteigen; einen Wagen an den Z. anhängen — 2 . Lastkraftwagen mit Anhänger(n), Lastzug + einen guten Z. haben (ohne abzusetzen viel auf einmal trinken können); am Z. sein (an der Reihe sein zu handeln); etw. auf einen Z. (ohne abzu­ setzen) austrinken; Z. um Z. ohne Unterbrechung in einzelnen aufeinanderfolgenden Schritten: Z. um Z. realisierte er seine Pläne; etw. in vollen Zügen (ausgiebig) genießen;nicht zum Zuge kommen (keine Gelegenheit haben, etw. Bestimmtes zu tun, bes. zu
1380 Zugabe — Zugnummer sagen); verhüll, in den letzten Zügen liegen {im Sterben liegen) Zu/zu| -gäbe, die etw., das bei einer künstlerischen Darbietung zusätzlich vor-, a ufgeführt w ird : eine Z. geben; -gang, der 1. /o. PI ./ 1 .1 . Zutritt (1): sich, jmdm. Z. in, zu etw. verschaffen; jmdm. den Z. in, zu etw. verwehren; freien Z. zu etw. haben 1.2 . keinen Z. zu etw. (kein Verständnis für etw.) finden — 2 . Eingang, Einfahrt, Weg, der den Zu­ gang (1.1) zu einem bestimmten Ziel ermöglicht: der Park, Saal, Fuchsbau h at mehrere Zugänge; alle Zugänge zur Stadt waren gesperrt — 3 . die chirur­ gische Abteilung hat heute drei Zugänge bekom­ m en (in der chirurgischen Abteilung sind heute drei neue Patienten stationär aufgenommen worden); - gänglich /A dj.; nicht adv./ 1 .1 . diese Räume sind nur für Mitarbeiter z. (dürfen nur von Mitarbeitern betreten werden) 1.2 . der Gipfel ist nur für geübte Bergsteiger z. (kann nur von geübten Bergsteigern er­ reicht werden) — 2 . so vorbereitet, eingerichtet, d aß es benutzt werden kann, verfügbar: schwer zugängliches Material für eine wissenschaftliche Arbeit; diese Dokumente, Forschungsergebnisse müssen allen Interessenten z. gemacht werden — 3. gegenüber anderen Menschen aufgeschlossen, umgänglich, kon­ taktfreudig: ein zugänglicher Mensch; er ist wenig z .; er ist Ratschlägen durchaus z. (nimmt Ratschläge an) Zug|, auch Zug |brücke, die Brücke über einem Wasserlauf, -graben, die man um eine waagerechte Achse nach oben bewegen kann zu/Zu| -geben jVb.j 1.1 .1. du mußt noch etwas Salz z. (an das Gericht tun) 1.1.2. umg. jmdm. etw. dazu­ geben : ich gebe dir noch zehn Mark zu, das dürfte reichen 1.2 . etw. zusätzlich zu einem festgelegten Programm vor-, aufführen: der Sänger gab noch zwei Lieder zu — 2 . etw. (vorher Bestrittenes, Abge­ lehntes) als richtig, zutreffend erklären, die Wahrheit von etw. bestätigen: etw. offen, selbstkritisch z . ; ich muß z., daß ...; der Angeklagte hat den Dieb­ stahl zugegeben; -gegen jundekl. Adj.; nur präd./ jmd. ist (bei etw.) z. jmd. ist bei etw. anwesend: er war bei dem Vorfall zufällig z.; ich war z., als .. .; - geben fVb.f 1. auf etw., jmdn. z. in Richtung auf etw., jmdn. gehen, an etw., jmdn. näher herangehen (1): sie waren geradewegs auf ihr Ziel zugegangen; er ging einige Schritte auf ihn zu — 2. etw. geht jmdm. zü etw. wird jmdm. geschickt (1.1), über­ bracht: jmdm. geht ein Brief, ein Bescheid zu — 3. die Tür ging (von selbst) zu (schloß sich von selbst); das Fenster, der Koffer geht nicht zu (läßt sich nicht schließen) — 4 . an einen bestimmten Zeitpunkt herankommen: die Ferien gingen ihrem Ende zu; er geht auf die Siebzig zu; es geht auf sieben Uhr, auf Weihnachten zu — 5 . etw. geht in bestimmter Weise zu etw. verläuft (6) in bestimmter Weise: auf denkFest ging es lustig zu; wie ist das zugegangen?; -j- das geht (doch) nicht mit rechten / Dingen zu; hier geht’s zu wie in einem / Irrenhaus; es müßte doch mitdem / Teufel z., wenn ...; -gehörig\Adj.; nur attr.j dazugehörig; -gehörigkeit, die; Jo. Pl.f: jmds. Z. zu (Mitgliedschaft in) einer Partei, Organi­ sation; -geknöpft JAdj.; / auch zuknöpfen/ umg. verschlossen, abweisend und wortkarg: er ist vor Fremden sehr z. Zügel, der; -s, - a m Zaumzeug befestigter langer Riemen zum Führen und Lenken von Reit-, Zug­ tieren: dem Pferd die Z. anlegen; das Pferd am Z. führen; mit verhängten Zügeln reiten -f- die Z. (fest) in der Hand haben, halten (etw. straff leiten; die Situation beherrschen); die Z. schleifen lassen (nicht mehr so streng auf Ordnung, Disziplin achten) zügel|los IAdj.f nicht durch moralische Bedenken ge-, hemmt, maßlos heftig (1): jmd. ist v o n zügellosem Ehrgeiz besessen; eine zügellose Leidenschaft, Hetze; z. (ohne Selbstdisziplin) leben zügeln /sw. Vb.; hat/ 1. ein Reit-, Zugtier z. die Zügel eines Reit-, Zugtiers antiiehen, um es in der Geschwindigkeit zu mindern od. zum Stehen zu brin­ gen: sein Pferd z. — 2 . etw., sich zurückhalten (3), beherrschen (3): seine Gefühle, Neugierde, Ungeduld, seinen Tatendrang z.; du mußt dich z.; jmdn. z.: ich konnte das Kind nicht z. (nicht dazu bringen, sich zurückzuhalten, sich z u beherrschen) 4- seine / Zunge z. zu/Zu| -geneigt /Adj.; nur präd.; auch zuneigen/; jmdm. z. sein (für jmdn. Zuneigung empfinden); einer Sache z. sein (etw. schätzen, an etw. Gefallen finden); -gesellen, sich / Vb.j zu jmdm. dazukommen (1.1) und sich ihm anschließen: ein neuer Gast g e­ sellte sich zu uns; -geständnis, das Anerkennung von Ansprüchen eines anderen (unter teilweisem Ver­ zicht auf eigene Rechte, Vorteile): jmdm. einige Zu­ geständnisse machen; -gestehen fVb.j 1. jmdm. etw. z. 1 .1 . jmds. Anspruch auf etw. (unter teil­ weisem Verzicht auf eigene Rechte, Interessen) a n ­ erkennen: jmdm. sein Recht, seinen Anteil an etw. z. 1 .2 . jmdm. etw. gewähren (1.1): jmdm. eine Be­ währungsfrist, genügend Zeit für etw. z. — 2 . etw. z. die Wahrheit, Richtigkeit von etw. zugeben, einge­ stehen: er wollte (ihr) nicht z., daß er einen Fehler gemacht hatte, daß sie viel geschickter ist als er; - getan /Adj.; nur präd.; auch zutun/: jmdm. z. sein (für jmdn. Sympathie, Zuneigung empfinden) Zug|, auch Zugjfolge, die durch den Fahrplan fest­ gelegte zeitliche Aufeinanderfolge der Züge (II. 1) zu |gießen jVb./ zusätzlich noch etw. in eine Flüssig­ keit gießen: noch etwas kaltes Wasser z. zugig JAdj./ so beschaffen, daß man ständig der Zug­ luft ausgesetzt is t : ein zugiger Flur, Torweg, Pla t z; hier am Fenster ist es sehr z. zügig /Adj.j ohne Unterbrechung, stetig und an­ gemessen schnell: eine zügige Material-, W aren­ lieferung; ein zügiger Verkehr; die Arbeiten gehen z. voran Zug/zug, auch Zug/zpg| -kraft, die 1. Phy s. Kraft, Spannung, die einen Zug (1.1 .2) ausübt — 2 . fo. PI ./ Reiz (2), Anreiz, mit dem eine Sache Menschen an­ zieht: diese Werbung, dieser Film h at eine große Z.; etw. hat an Z. verloren; -kräftig /Adj./ attrak­ tiv: ein zugkräftiger Film, Titel, Werbespruch zu|gleich /Adv./ 1 .1 . zur gleichen Zeit, im selben Augenblick: sie kamen beide z. an 1.2 . Überdies auch: das Zimmer ist im Sommer sonnig und z. kühl Zug|,awcÄZug| -luft, die jo. PL/ meist nur geringer und als unangenehm empfundener, kühl wirkender stetiger Luftstrom, bes. in Räumen, durch geöffnete Türen, Fenster; -m asch ine, die Kraftfahrzeug ohne eigene Ladefläche zum Ziehen von Anhängern, spe­ ziellen Geräten, Fahrzeugen; -nummer, die einzelne künstlerische, artistische Darbietung, die eine große Anziehungskraft auf das Publikum ausübt
zugreifen — zukünftig 1381 zu/Zu| -greifen jVb.j 1-1 . (schnell) nach etw., jmdm. greifen, fassen, etw., jmdn. anfassen: ehe er z. konnte, war die Vase heruntergefallen 1.2 . etw. Angebotenes nehmen: bitte greifen Sie zu und lassen Sie es sich schmecken!; wenn du an dem Buch in­ teressiert bist, mußt du sofort z. (es sofort kaufen, ehe es vergriffen ist) — 2 . tüchtig mitarbeiten, m it­ helfen : wenn alle z., sind wir schnell mit der Arbeit fertig; -griff, der: sich dem Z. der Polizei (dem *Gestelltwerden durch die Polizei) entziehen; -gründe /A dv .; in den Verbindungen! etw. einer Sache z. leg en (etw. zur Grundlage, Voraussetzung von etw. machen); einer Sache z. liegen (Grund, Grundlage für etw. seiri)\ jmd., ein Tier geht (an etw.) z. (jmd., ein Tier kommt ums Leben, stirbt durch etw.); etw. geht (an etw.) z. (etw. wird durch etw. zugrunde gerichtet); jmdn., etw. z. richten (jmds. Ruin, den R u in von etw. herbeiführen) Zug|, auch Zug| -stück, das jPl. - e/ zugkräftiges Theaterstück; -tier, das zum Ziehen von Lasten be­ nutztes Tier; -Unglück,das jvorw. Sg.j Unglück (1.1), von dem ein Eisenbahnzug betroffen ist zu| -gunsten /Präp. mit Gen./ zu jmds. Gunsten, Vorteil: der Rechtsstreit ist z. des Angeklagten ent­ schieden; er ist z. seiner Schwester zurückgetreten; - gute jAdv.; in den Verbindungen! jmdm., sich etw. z. halten (jmdm., sich etw. zu seinen Gunsten, seiner Entschuldigung, als mildernden Umstand anrechnen); jmdm. kommt etw. z. (etw. wirkt sich für jmdn. vorteilhaft aus); jmdm. etw. z. kommen lassen (jmdm. etw. angedeihen lassen) ; sich etwas auf etw. z. tun (auf etw. stolz sein) Zug|, auch Zug| -verkehr, der Verkehr (1.2) von Eisenbahnzügen: der Z. zwischen N und 0 ist zur Zeit gestört; -yogel, der Vogel, der beim Nahen des Winters regelmäßig nach dem Süden in wärmere Ge­ biete fliegt und im Frühjahr zurückkehrt zu| -haben /Vb./ umg. etw. geschlossen haben, vgl. schließen (4): montags haben die Fleischer und Bäcker zu; -halten jVb.j 1.1 . eine Tür z. (so gegen sie drücken, daß ein anderer sie nicht öffnen kann) 1.2 . etw. mit der Hand bedecken (1.1): jmdm. mit der Hand den Mund z.; sich die Augen, Ohren z.; sich die Nase z. (mit Daumen und Zeigefinger die Nasenflügel zusammendrücken) — 2 . auf etw., jmdn. z. (sich in Richtung auf etw., jmdn. bewegen) Zuhälter, der; -s, - männliche Person, die an den Einkünften einer Prostituierten teilhat und ihr als Gegenleistung (angeblich) einen gewissen Schutz bietet; dazu Zuhälterei, die; jo. PI ./ Zuhause, das; jo. Pl.j Wohnung, in der jmd. ständig wohnt (und sich heimisch fühlt), jmds. H eim (1): jmd. hat ein schönes, gemütliches Z., kein (richtiges) Z.; sie h at im Altersheim ein neues, zweites Z. gefunden Zuhilfenahm e, die; jo. PI .; in den Verbindungen! unter, ohne Z. einer Sache (mit einer Sache, ohne eine Sache, die als Hilfsmittel zur Erreichung eines bestimmten Ziels nützlich ist) zu/Zu| -hören / Vb./ jmdm., einer Sache (aufmerk­ sam) mit dem Gehör folgen, um aufzunehmen, was gesagt wird, was geschieht: ruhig, schweigend, zer­ streut z.; jmd. kann (gut) z .; + nur mit halbem / Ohr z.; -hörer, der 1. jmd., der etw. (unabsicht­ lich, bes. bei einem Gespräch, m ithört: er war stets ein geduldiger, dankbarer Z. — 2. Besucher einer Veranstaltung, die vor allem ein akustisches Erlebnis vermittelt: die Z. applaudierten dem Pianisten, Redner begeistert; zu 2 -hörersehaft, die; -, jo. P l.j ; -jubeln /Vb./: jmdm., einer Sache z. (sich jmdm., einer Sache jubelnd zuwenden); -kehren jVb.j etw., sich jmdm ., einer Sache zuwenden (1): den Zuhörern das Gesicht, der Wand den Rücken z.; er kehrte sich seinem Sitznachbam zu; -klappen IVb.j 1.1 . (hat) 1.1 .1 . einen Kofferdeckel, eine Tür z. (so be­ wegen, daß er, sie eine Öffnung schließt) 1.1 .2 . einen Koffer, ein Buch z. (durch Bewegen eines seiner Teile schließen); ein Taschenmesser z. (die Klinge durch Klappen 1 in die dafür vorgesehene Öffnung bringen) 1.2 . etw. klappt zu etw. schließt sich (von selbst) (ist): der Kofferdeckel, die Tür klappte zu, war zugeklappt; seine Augenlider, Augen klappten zu (fielen zu); -kleben /V b./: einen Briefumschlag, Riß z. (mit Klebstoff verschließen); -klinken jVb.j: eine Tür z. (durch Niederdrücken der Türklinke schließen); -knallen IVb.j umg. 1 .1 . etw. mit Wucht und lautem K n all schließen (hat): die Tür, das Fenster z. 1 .2 . (ist) etw. knallt zu (etw. fällt mit lautem Knall zu); -kneifen IVb.j: die Augen, Lip­ pen z. (fest schließen); -knöpfen / Vb.; / auch zu­ geknöpft/ etw. durch Knöpfen schließen: (sich) den Mantel, das Kleid z.; -kommen IVb.j 1. jmd., etw. bewegt sich in Richtung auf jmdn., etw., nähert sich jmdm., einer Sache: sie sahen ihn schon von weitem auf sich z.; das Boot kommt auf uns zu — 2. etw. kommt auf jmdn., etw. zu etw. steht jmdm., einer Sache bevor: auf ihn kommen große Probleme, schwere Entscheidungen zu — 3 . etw. kommt jmdm. zu jmd. hat einen Anspruch (1.3), ein Recht (2) auf etw.: er hat mehr (Urlaub) verlangt, als ihm (rechtmäßig) zukommt; die E ntscheidung darüber kommt ihm nicht zu; einer Sache kommt etw. zu: dieser Erkenntnis kommt allgemeine Gültigkeit zu (diese Erkenntnis ist allgemeingültig) — 4 . jmdm. etw. z. lassen dafür Sorge tragen, daß jmd. etw. er ­ hält: jmdm. einen Bescheid, eine Nachricht z. las­ sen; jmdm. Fürsorge, Aufmerksamkeit, Geld, Ver­ günstigungen z. lassen; einer Sache etw. z. lassen: den alten Baudenkmälern sorgsame Pflege z. las­ sen; + etw. auf sich z. lassen (den Gang einer Entwicklung abwarten, ohne selbst etw. zu unter­ nehmen); -korken jsw. Vb.; hat/: eine Flasche z. (mit einem Korken verschließen); -kost, die jo. Pl.j Beilage zum Hauptgericht: Rohkostsalate als Z, für Fleischgerichte; -krachen jVb.j umg. vgl. - knallen; -kriegen jVb.j um g. 1 . etw. zubekommen — 2. etw. zusätzlich zu etw. anderem erhalten: ein paar Bonbons z.; -f- du kriegst die / Tür nicht zu! Zukunft): / Zukunfts/zukunfts] Zukunft, die; -, jo. Pl.j 1.1 . die (jeweils aus der Sicht einer Generation vor ihr liegende) kommende Z eit: die Z. gehört der Jugend; der Z. zuversichtlich, beruhigt entgegensehen; der Kampf für eine besse­ re, friedliche, glückliche Z .; schon in naher, näch­ ster Z. wird sich erweisen, ob ... 1 .2 . das Leben eines Menschen nach dem jeweils gegenwärtigen Zeitpunkt: wie stellst du dir deine Z. vor?; du mußt auch an deine Z. denken; Pläne für die Z. schmie­ den; jmdm. ist eine große, glänzende Z. (erfolg­ reiche Laufbahn) gewiß — 2 . Futur + jmd., etw. hat (keine) Z. (jmd., etw. kann eine, keine günstige Entwicklung erwarten, wird erfolg­ reich, erfolglos s ein); in Z. (von nun, heilte an) zukünftig jAdj.; nichtpräd.j in der Zukunft (1.1) ein­
1382 Zukunftsaussicht — zumauern tretend od. vorhanden: die zukünftige Entwicklung, Gesellschaft; zukünftige Generationen, Zeiten; sein zukünftiger Beruf, Arbeitsplatz; z. (von nun an, in Zukunft) werde ich das berücksichtigen Zukunfts/zukimfts (mit * auch zukunft|)| -aussicht, die jvorw. PI ./: ein Beruf, eine Technologie mit großen Zukunftsaussichten (mit Entwicklungsmög­ lichkeiten, in der Zukunft 1.1 von großer Bedeutung; - forschung, die jo. P l.j: die bürgerliche Z. (Futu­ rologie); -froh jAdj.j optimistisch der Zukunft ent­ gegenblickend; -musik -f- um g. etw. ist Z. (etw. ist erst in sehr ferner Zukunft, wenn überhaupt, realisier­ bar); -plan, der jvorw. Pl.j Plan (2)für die Zukunft: jmd. macht, schmiedet Zukunftspläne; -roman, der utopischer Roman; «-trächtig jAdj.j für die Zu­ kunft (1.1) von großer Bedeutung: ein zukunftsträch­ tiger Industriezweig, Beruf; zukunftsträchtige Forschungen, Elemente, Kräfte; -träum, der Vor­ stellung von der Zukunft; «-weisend jAdj.j zukünf­ tige progressive Entwicklungen fördernd, zum Ziel habend: zukunftsweisende Ideen, Beschlüsse zu/Zu| -lächeln jV b.j: jmdm. z. (jmdn. lächelnd an- sehen); -lachen jV b .j: jmdm. z. (jmdn. lachend an- sehen); -läge, die Geldsumme, die zusätzlich zu etw. gezahlt wird: jmd. erhält, bekommt monatlich eine Z. (von 50 Mark); -langen jVb.j umg. 1 . etw. An­ gebotenes zum Essen nehmen: sie waren hungrig und langten tüchtig zu — 2 . 1and sch. langen (3.1): das Brot langt nicht zu; -länglich jAdj.j: er hat keine zulängliche (ausreichende) Erklärung dafür; -lassen jVb.j 1. jmdn. zu etw. z. jmdm. den Zutritt (1) zu etw. gestatten: zu dieser Verhandlung hatte man die Vertreter der Presse nicht zugelassen — 2.1 . etw. erlauben (1): die Eltern ließen zu, daß ihr Sohn allein verreiste; der Lehrer läßt keine Aus­ nahmen zu 2.2 . etw. ermöglicht etw.: die regennasse Fahrbahn ließ keine höhere Geschwindigkeit zu; das läßt das Gesetz (nicht) z u ; sein Stolz, Gesund­ heitszustand ließ es nicht zu, daß ...; diese Worte lassen keinen anderen Schluß zu — 3 .1 . jindn. zu, als etw. z. jmdm. die amtliche Genehmigung für etw. geben: jmdn. zum Studium, zur Prüfung z.; jmdn. als Arzt, Rechtsanwalt z. 3 .2 . etw. für, zu etw. z. die amtliche Genehmigung geben, daß etw. für, zu etw. verwendet werden kann: neue Medikamente für die Therapie z .; ein Tier zur Zucht z .; der Kraft­ wagen ist noch nicht (für den Verkehr) zugelassen - 4. um g. etw. geschlossen (1.1 .1) lassen: die Kiste, Tür z.;laß doch bitte das Fenster zu!; -lässig jAdj.j 1.1 . gesetzlich, amtlich vorgeschrieben, genehmigt: etw. zum zulässigen Preis verkaufen; die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschreiten 1.2 . von den Voraussetzungen her möglich, vertretbar: der Arzt hielt die Reise ins Gebirge für z.; die maximal zu­ lässigen W erte für die B elastung der Brücke; -Ias- sung, die; -, -en amtliche Genehmigung, bes. für die Benutzung eines Kraftfahrzeugs im öffentlichen Straßenverkehr; -la ssung sschein, der amtlich be­ glaubigtes Dokum ent, durch das die Zulassung be­ stätigt wird; -lauf, der jo. P l.j das Herbeikommen, der Zustrom vieler Menschen, Andrang: der Z. war so groß, daß das Gastspiel verlängert wurde; jin der Verbindung! jmd., etw. h at (großen, starken) Z. (jmd. hat viele Kunden, Klienten, Patienten, etw. wird von vielen Menschen besucht); -laufen jVb.j 1. auf etw., jmdn. z. sich auf etw., jmdn. durch Laufen (2.1) zubewegen j/ auch 3zu 1j l— 2 . jnur im Imp.j umg. lauf (nur, schon) zu {lauf los, beeile dich)! — 3 . ein Tier ist jmdm. zugelaufen (ist zu jmd m . gelaufen und bei ihm geblieben) — 4 . heiße» Wasser in die Badewanne z. (zufließen 2) lassen — 5.1 . etw. läuft spitz, eng zu etw. wird zu einem Ende hin spitz, eng: ihr Kinn, der Turm läuft spitz, zu 5.2 . etw. läuft auf etw. zu etw. erstreckt sich in Richtung auf etw .: die Straße läuft direkt auf den Park zu; -legen /Vb.j 1. etw. zusätzlich zu etw. legen, hinzufügen: legen Sie bitte noch drei Scheiben Schinken zu!; sein Vater hat 50 Mark zum Foto­ apparat zugelegt (beigesteuert) — 2 . um g. sich etw. > kaufen, anschaffen: er hat sich einen neuen Anzug,, ein Auto, einen Hund zugelegt; O oft scherzh. er hat sich einen Vollbart, eine Freundin zugelegt; + einen / Schritt, / Zahn z.; -leide /Adv.; in der Verbindungj jmdm. etwas z. tu n (jmdm. eine Ver­ letzung, einen Schaden zufügen, jmdn. k rä nken); + jmd. kann keiner Fliege etwas z. tun; -leiten IV b.Jl. einer Sache etw. zuführen (1): dem Kraft­ werk Wasser z. — 2 . jmdm. etw. übermitteln: jmdm. einen Bescheid, bestimmte Dokumente, Beschlüsse z.; - letzt jAdv.f 1.1 . als letzte(r), letztes: z. abge­ fertigt werden, an die Reihe kommen; er kam (ganz) z .; daran würde ich z. denken 1.2 . das letzte M al: wann hast du ihn z. gesehen? 1.8 . schließlich, am Ende, zum Schluß: er hörte lange zu, wurde aber z. ungeduldig; bis z. (bis zum Schluß, Ende)', O bis z. (bis zu seinem Tode) arbeiten — 2 . jdient zur Hervorhebung! nich t z. ganz besonders: zum Gelingen des Festes trug nicht z. das gute W etter bei; -liehe jPräp. mit Dat.; nachgestelltj: etw. jmdm. z. (weil es jmd. gern möchte, m it Rücksicht auf jmdn.) tun; etw. einer Sache z. (wegen einer Sache, m it Rücksicht auf etw.) tun; -lieferbetrieb, der Produktions- od. Handelsbetrieb, der einem an­ deren, meist größeren Betrieb etw. zuliefert; -lieferer, der; -s, - Zulieferbetrieb; -lieferindustrie, die Teil der Industrie, der die Zulieferbetriebe umfaßt; -lie ­ fern jV b.j bes. Rohstoffe, Teile von Aggregaten, Halbzeuge (der eigenen Produktion) an einen ande­ ren, meist größeren Betrieb zur weiteren, Bearbei­ tung für die Herstellung eines Endprodukts liefern, einem Handelsorgan Waren liefern; dazu -lieferung, die zum jPräp. zu + Dat. (dem) von 1der, xdas/; / lzn 1.1.1, 1.1.2, 1.1.4, 1.2.1, 1.2.3, 2.1, 2.2.1, 3.2.2, 3.2.3, 3.2.4, 4 —6; jin vielen Fällenheute nur zum/: z. Bahnhof, Flugplatz fahren; z. Arzt gehen zu/Zu| -machen jVb.j umg. 1 .1 . etw. schließen (1.1, 1.3): die Tür, das Fenster, den Koffer, die Jacke z .; den Brief, die Flasche z.; mach den Mund zut 1.2 . wann machen hier die Geschäfte zu (schließen hier die Geschäfte)? 1.3 . der Bäcker hat zugemacht (sein Geschäft aufgegeben); + kein /* Auge z .; 1- m al jK onj.; unterordnend; leitet einen nach­ gestellten kausalen Gliedsatz ein; kennzeichnet den Gliedsatz als verstärkenden positiven od. negativen Grund für das im H auptsatz Genanntei besonders weil, um so mehr als: alle unterstützen ihn gerne dabei, z. er auch stets hilfsbereit war; jauch in Ver­ bindung mit da; / auch 2da/: er gewann immer mehr Vorsprung, z. da die Kräfte der Verfolger nachließ en; 2- m al IPartikel;hebtdas folgende Satzglied hervorj be­ sonders (2.1): z. am Abend herrscht starker Verkehr; -m a u e rn jVb.j eine Öffnung durch Mauern aus- füllen und dadurch unzugänglich machen: eine Tür,
zumeist — Zunge 1383 ein Fenster, einen Gang z.; -meist /Adv./ meistens), überwiegend:die Diskos werden z. von Jugendlichen aufgesucht; diese Krankheit verläuft z. gutartig; -m es sen /Vb.f: einer Sache eine bestimmte Be-' deutung z. (zuerkennen, geben); er maß diesen W or­ ten, dieser Tatsache keine, große Bedeutung zu; «mindest fAdv.j wenigstens (1.2): er hätte uns seine Hilfe z. anbieten müssen; -mute jAdv.; in Ver­ bindung mit bestimmten A dj./: jmdm. ist unbehaglich z. (jmd. fühlt sich unbehaglich, ist in einer un ­ behaglichen Stimmung); mir wurde unheimlich z .; jmdm. ist (nicht) nach etw. z .: mir ist nicht nach Witzen, Späßen z. (ich bin nicht zu Witzen, Späßen aufgelegt); -muten, mutete zu, hat zugemutet jmdm. etw. z. von jmdm. eine bestimmte (unan­ gemessene, nicht vertretbare) Leistung verlangen (1.1); er mutete uns zu, den langen Weg zu Fuß zu machen; das kannst du mir nicht z., das ist keinem Menschen zuzumuten; sich etw. z.: sie hatte sich, ihren Kräften zuviel zugemutet (hatte sich über­ anstrengt) ; einer Sache etw. z .: der Film mutet dem guten Geschmack der Zuschauer einiges zu (ist in Hinblick auf den guten Geschmack unerträglich); - m utung, die; -, - e n 1.1 . unangemessenes Ver­ langen (2): eine Z. zurückweisen, ablehnen 1.2 . /vorw. Sg.f der ständige Lärm, Qualm, ist eine Z. (rücksichtslose Belästigung) für alle Anwohner; 1- nächst fAdv.f 1. an erster Stelle, als erstes: z. möchte ich Ihnen folgendes mitteilen ...; es muß z. festgestellt werden, ob ... — 2. vor­ läufig: das ist z. nicht vorgesehen, eingeplant; 2- nächst /Präp. mit Dat.; dem Nomen vor- od. nach- gesielU/ v e r a lten d unmittelbar neben jmdm., etw.: nur diejenigen, die dem Redner z. standen, konn­ ten seine Worte verstehen; -nageln jVb.f etw. ver­ nageln; -nähen fVb.f ein Loch durch Nähen be­ seitigen: ein Loch, einen Riß (in der Hose) z.; -nähme, die; -, -n jvorw. Sg.; zu zunehmen 1 u. 2/; zu 2: eine geringe, starke Z. (des Gewichts, an Ge­ wicht) feststellen; -name, der Familienname zünden, zündete, hat gezündet 1.1 . anfangen zu brennen, in Brand geraten: nasse Streichhölzer z. nicht 1.2. Techn. durch eine Zündung (1) zu funktionieren beginnen: der Motor zündet nicht; das Triebwerk der Rakete hat sofort gezündet — 2. etw. z. bei etw. eine Zündung (1) herbeiführen: eine Bombe, Sprengladung, einen Sprengkörper z . ; die zweite Stufe einer Rakete z.; ein Gas durch Funken z. — 3 . seine Idee, Ansprache, der Appell zündete (rief Begeisterung hervor); fvorw. im Pa rt. Präs.j eine zündende (begeisternde) Rede halten; zündende Pointen, Melodien, Rhythmen Zunder + etw. brennt wie Z. (brennt sehr gut, beginnt sehr leicht, schnell zu brennen); u m g . Z. kriegen (ge­ prügelt, gescholten werden); jmdm. (tüchtig) Z. ge­ ben (jmdn. prügeln; jmdm . hart zusetzen, bes. bei einer Diskussion) Zünder, der; -s, - Vorrichtung, bes. an Sprengkör­ pern, durch die die Sprengladung gezündet wird Zünd| -funke(n), der Techn. Funken, der einen Verbrennungsprozeß einleitet; -holz, das jPl. -hölzer/ Streichholz; -holzschachtel, die; -hütchen, das; -s, - m it Initialsprengstoff gefüllte Metallkapsel, die zur Zündung bes. von Ladungen in Patronen und Kar­ tuschen dient; -kerze, die T echn. Vorrichtung zur Zündung des im Zylinder eines Verbrennungsmotors befindlichen Gasgemisches durch einen übersprin­ genden elektrischen Funken; -Schalter, der T e ch n . Vorrichtungfür die Zündung (2) bei einem K raftfahr­ zeug; -schloß, das Zündschalter; -Schlüssel, der Schlüssel, m it dem der Zündschalter betätigt wird; - s chnür, die Schnur, die an einem Ende entzündet wird, langsam in ihrer ganzen Länge abbrennt und die am anderen E nd e angeschlossene Sprengladung zur Detonation bringt; -Stoff, der jo. P l.j etw., das einen K onflikt, eine Auseinandersetzung auslösen kann: die Rede enthielt (politischen) Z. Zündung, die; -, -en Techn. 1. Beginn eines Ver­ brennungsprozesses od. einer Explosion: die Z. einer Bombe; eine elektrische Z .; es erfolgte keine Z. — 2. elektrische Vorrichtung bei Verbrennungs­ motoren, die 1 bewirkt: die Z. ein-, a uss chalten Zündverteiler, der T ech n. Teil der elektrischen Anlage eines Kraftfahrzeugs, von dem die Kabel für die Zündkerzen ausgehen zu/Zu| -nehmen jVb.j 1.1. mehr, größer, länger wer­ den: die Geburtenrate nimmt ständig zu; mit zu­ nehmendem Alter läßt das Gehör nach; im Januar nehm en die Tage wieder zu (ist es wieder länger hell) 1.2 . stärker, intensiver werden: der Wind, die Kälte, Temperatur, Dunkelheit nimmt zu; jmds. Eifer, Angst nimmt zu; etw. mit zunehmender Sorge, Unruhe beobachten; in zunehmendem Maße 1.3 . zunehmender Mond (Mond in der Phase nach Neumond) — 2 . /in bezug auf das Körgerge- wichtf schwerer werden: das Baby nimmt regel­ mäßig zu; er hat stark (an Gewicht), drei Kilo zugenommen — 3. Handarb. Maschen z. (neue Maschen zusätzlich hersteilen); -n eigen jVb.; / auch zugeneigt/ 1. sich, etw. jmdm., einer Sache z. sich, etw. zu jmdm., in Richtung auf etw. nei­ gen (1): er hatte sich, sein Gesicht ihr zugeneigt — 2, jmd., etw. neigt einer Sache zu jmd., etw. tendiert, neigt zu etw.: ich neige mehr der An­ sicht, Auffassung zu, daß ... — 3. etw. neigt sich seinem, dem Ende zu (nähert sich seinem, dem Ende); -neigung, die Gefühl der Sympathie, Freund­ schaft, des Wohlwollens, liebevolle herzliche E m p ­ findung für jm d n .: eine aufrichtige, schwesterliche Z. für jmdn. empfinden; jmd. schenkt, beweist jmdm. seine Z., erwidert jmds. Z. Zunft, die; -, Zünfte 1. scherzh . Berufsgruppe: die Z. der Ärzte, Dichter, Gelehrten; er zählt, g e­ hört (nicht) zur Z., ist (nicht) von der Z. (er ist vom Fach, nicht vom Fach) — 2 . Organisation, der bes. im Mittelalter alle Handwerker eines bestimmten Handwerks zur Wahrung gemeinsamer Berufs- interessen angehören mußten: die Z. der Bäcker, Schneider, Goldschmiede zünftig lAdj.f 1.1 . fachliche Kenntnisse und Er­ fahrungen aufweisend, sachverständig: dieses B uch ist eine Anleitung für den zünftigen Angler, Klein­ gärtner; ein zünftiger Skiläufer, Bergsteiger 1.2 . be­ stimmten fachlichen, sachgemäßen Erfordernissen entsprechend: er trug eine zünftige Jägeruniform; eine zünftige Skiausrüstung 1.3 . um g . wie es in der Regel sein soll, wie m an es allgemein erwartet: eine zünftige Silvesterfeier ;z. Fasching feiern 1.4 . jmdm. eine zünftige (kräftige) Ohrfeige versetzen; einen zünftigen (heftigen, starken) Schnupfen haben Zunge, die; -, -n f / auch Zünglein/1.1. muskulöses, am Boden der Mundhöhle liegendes bewegliches Organ, das bei der Nahrungsaufnahme, beim
1384 züngeln — zurechtfinden Schmecken und Schlucken und bei der Lautbildung beteiligt, is t: eine rote, belegte Z.; etw. brennt, zer­ geht auf der Z.; sieh aus Versehen auf die, in die Z. beißen; sich die Z. an heißer Brühe verbrennen; jmdm. die Z. herausst(r)ecken /als Zeichen der Mißachtung, Schadenfreude! 1.2 . als Speise dienen­ des 1.1 von bestimmten Schlachttieren: gekochte, g e­ pökelte Z.; Z. in Rotwein — 2. veraltend die Dichter deutscher, französischer Z. (Sprache 1.1) — 3.1 . Lasche (3) 3.2 . Mus. an einer Seite befestigtes Blättchen, bes. bei bestimmten Blasinstrumenten, das in Schwingung versetzt wird und dadurch Töne er­ zeugt - f eine spitze Z. haben (oft und gern boshafte, scharfe Bemerkungen machen); eine schwere Z. haben (unter dem Einfluß von Alkohol od. aus Ver­ anlagung langsam reden); böse Zungen (boshafte Menschen) behaupten, daß ...; die, seine Z. im Zaum halten, seine Z. zügeln, hüten (sich be­ herrschen und nicht aussprechen, w as unangenehme Folgen haben kann); etw. löst jmdm. die Z. (bringt jmdn. zum Beden, macht jmdn. gesprächig); etw. zergeht auf der Z. (ist sehr zart, weich und beson­ ders schmackhaft); etw. liegt jmdm. auf der Z. (jmd. ist nahe daran, sich an etw., was er sagen will, zu er­ innern, das ihm im Moment noch nicht einfällt); umg. jmdm. klebt die Z. am Gaumen (jmd. ist sehr durstig); sich die Z. verbrennen (unbedacht etw. sagen, das unangenehme Folgen haben kann); s a ­ lopp jmdm. hängt die Z. zum Hals heraus (jmd. ist sehr durstig; jmd. ist ganz erschöpft, hat sich sehr angestrengt); — das Herz auf der Z. tragen züngeln /sw. Vb.; hat/1 . /von Schlangen! die Zunge wiederholt schnell herausstrecken und zurückziehen — 2. Flammen z. Flammen bewegen sich (wiederholt) schnell, unruhig hin und her, auf und ab: die Flam­ men z. im Kamin Zungen| -brecher, der; -s, - umg. scherzh. sehr schwer auszusprechendes Wort; -fertigkeit, die jo. Pl.j Bedegewandtheit; -schlag, der + ein falscher Z. (ein m eist unbeabsichtigter verhängnisvoller Ver­ sprecher, unangebrachter Ausdruck); -spitze, die Spitze der Zunge (1.1); -warst, die jo. Pl.j Blut­ wurst, in der Zunge (1.2) verarbeitet ist Zünglein, das; -s, - j/t auch Zunge/ 4- das Z. an der Waage sein (bei etw. trotz meist relativ geringen Einflusses den entscheidenden A u s ­ schlag geben) zu| -nichte fAdv.; in den Verbindungen/ etw. z. machen (zum Scheitern bringen, etw. vereiteln, ver­ nichten); etw. wird z. (etw.'s cheitert, w ird vereitelt, vernichtet); etw . is t z. (etw. is t gescheitert, vereitelt, vernichtet); -nicken /Vb./: jmdm. z. (jmdn, an- sehen und dabei nicken); -nutze fAdv.; in der Ver­ bindung/ sich etw. z. machen etw. zu eigenem Vor­ teil ausnutzen (1.1): sich jmds. Leichtgläubigkeit, Unerfahrenheit z. machen; die Diebe haben sich die Dunkelheit z. gemacht; sich die Errungenschaften der modernen Technik z. machen; -oberst /Adv./ in einem Stapel, Haufen (1) obenauf liegend: die Rechnung lag z.; die neueste Zeitung z. auf den Stoß legen; + das / Unterste z. kehren; -ordnen fVb.f etw., jmdn. einer Sache z. 1.1 . etw., jmdn. als zu einem bestimmten System , einer bestimmten Gruppierung gehörend betrachten: ein K un stw erk, einen Künstler einem bestimmten Stil z. 1 .2 . diese Mitarbeiterin soll einer anderen Abteilung zu­ geordnet werden (in eine andere Abteilung versetzt werden); -p ack en fVb.j 1. (schnell und) fest, derb zugreifen (1.1): du mußt mit beiden Händen, kräf­ tiger z.; 0 er hat sich mit seiner zupackenden (energisch, tatkräftig vorgehenden) Art großen R e ­ spekt erworben — 2 . zugreifen (2): er hat kräftig mit zugepackt; -paß, auch -passe fAdv.; in der Verbindung! umg. etw., jmd. kommt (jmdm.) z. etw., jmd. kommt (jmdm.) gelegen: das Geld, An­ gebot kommt mir (sehr) z .; du kommst gerade z., heute nicht z. zupfen jsw. Vb.; hat/ 1.1 . an etw. z. (wiederholt) ruckartig, aber leicht, vorsichtig mit den Finger­ spitzen an etw. ziehen: verlegen, nervös an der Tischdecke z.; jmdn., sich an etw. z .: jmdn. am Ärmel, Rock z.; sich nervös am Kinn, Bart z. 1.2 . die Gitarre, die Saiten der Gitarre z. (die Saiten der Gitarre mit den Fingerspitzen od. einem Plätt­ chen m it einer ruckartigen, ziehenden Bewegung leicht und kurz berühren und dadurch in Schwingungen versetzen); die Zither, Mandoline, Harfe z. 1 .3 .1 . etw. (aus etw.) z. etw. mit den Fingerspitzen od. einem spitzen Gerät erfassen und von etw. anderem m it einem kleinen Buck trennen, aus etw. heraus­ ziehen: einen Faden aus einem Gewebe z.; im Garten Unkraut z. 1 .3 .2 . sich die Augenbrauen (mit der Pinzette) z. (durch 1.3.1 einzelne Härchen entfernen, um die Augenbrauen in die gewünschte Form zu bringen) Zupfinstrument, das Musikinstrument, dessen Saiten gezupft werden zur jPräp. zu -{- Bat. (der) von 1die/; / *zu 1.1.1, 1.1.2, 1.1.4, 1.2.1, 1.2.3, 2.1, 2.2.1, 3.2.2, 3.2.3, 3.2 .4 ,4 —6; \in vielen Fällen heute nur zur/: z. Post, Sparkasse, Schule gehen; z. {/-durch 1.1 die) Tür hinausgehen; sich z. Ruhe, Vernunft zwingen zu| -raten fVb.j jmdm. z. (etw. zu tun) jmdm. raten, empfehlen, eine Sache zu tun: er hat mir zugeraten (es zu tun); -raunen jVb.l jmdm. etw. raunend, flüsternd sagen, mitteilen; -rechnen /Vb./ 1 . etw., jmdn. einer Sache zuordnen (1.1): der Künstler ist dem Barock zuzurechnen — 2 . jmdm. etw. zur Last legen: diese Tat kann ihm nicht allein zugerechnet werden zurechnimgs/Zurechnungs Jur.| -fällig jAdj.; nicht adv./ fähig, eine strafbare Handlung entspre­ chend den Strafgesetzen als solche zu erkennen und sich entsprechend zu verhalten: jmd. ist (voll, ver­ mindert) z.; dazu -fähigkeit, die jo. PI ./: eine Tat bei voller, verminderter Z. begehen zurecht- jin verbalen Zusammensetzungen und deren substantivischen Ableitungen! 1. für einen bestimmten Zweck passend, (wieder) in die richtige, brauchbare Form: / z. B . zurechtbiegen, zurecht­ schneiden — 2- an die richtige Stelle, in die richtige Lage: z .B . zurechtlegen, zurechtrücken, zu­ rechtsetzen zurecht/Zurecht] -biegen jVb.; hat/ etw. in eine für einen bestimmten Zweck passende, benötigte Form biegen: ein Rohr, Stück Draht z .; -finden, sich/F6./ 1. irgendwo den richtigen Weg finden: sich in einer fremden Stadt z., in der Dunkelheit nicht mehr z. können — 2 .1 . sich mit etw. vertraut gemacht haben und bestimmte Aufgaben, Probleme bewältigen: sich in einem neuen Arbeitsgebiet z.; 0 jmd. findet sich (im Leben) nicht zurecht (bewältigt seine Probleme nicht) 2.2 . etw. richtig handhaben, benutzen
znrechtkommen — zurückbringen 1385 können: sich im Fahrplan, auf der Landkarte z.; -kommen /Vb./ 1. mit jmdm., einer Sache z. mit jmd m . , einer Sache richtig umgehen (2) können: sie kamen mit dem neuen Kollegen, der neuen Me­ thode (gut, nicht) zurecht; ich helfe dir, wenn du mit den Aufgaben nicht zurechtkommst (die A uf- gaben nicht bewältigst, nicht verstehst) — 2 . recht­ zeitig, pünktlich kommen: wir kamen zur Vorstel­ lung gerade zurecht; -legen jVb.j 1. etw. (in der rechten Weise) an die Stelle legen, wo es für einen bestimmten Zweck benötigt wird: die B estecke auf dem Tisch z.; jmdm. alles für die Reise z.; der Torwart legte sich den Ball zurecht und schoß; sich z.: er legte sich bequem zurecht und schlief sofort ein — 2 . sich etw. z. sich etw. vorher genau überlegen, das man später sagen, tun will: sich eine Ausrede, einen Plan, ein paar Worte z .; -machen /Vb.f 1.1, etw. für einen bestimmten Zweck her- richten (1): das E ssen, Frühstück, Zimmer, B ett, Bad z. 1.2. sich, jmdn., etw. z.: ich muß mich erst noch ein bißchen z. (mich frisieren, schminken, a n - ziehen), bevor wir ausgehen; sich die Haare z. (frisieren); -rücken fVb.; hat/ etw. an die richtige, für einen bestimmten Zweck benötigte Stelle rücken: seine Brille, Krawatte z.; -J- jmdm. den / Kopf z.; - s chneiden /Vb.f etw. zuschneiden (1.1): einen Stoff, Bretter, Baumstämme z.; -setzen fVb.f sich z. sich so hinsetzen, wie es für einen bestimmten Zweck am günstigsten, für jmdn. am bequemsten ist: sich behaglich, umständlich z.; + jmdm. den / Kopf z.; - stutzen fVb.f etw. durch Stutzen, Ver­ kürzen auf ein bestimmtes M aß , in eine bestimmte Form bringen: eine Hecke z.; sich den Bart z. las­ sen; -weisen fVb.f jmdn. streng zur Ordnung rufen, jmdn. rügen, tadeln: jmdn. streng, sanft, m it einem drohenden Blick z.; dazu -Weisung, die; -zimmern fVb.f etw. (mit Mühe, dilettantisch) zimmern: ein Regal, altes Boot wieder z. zu| -reden fVb.f jmdm. z. auf jmdn. einreden und ihn dabei zu einem bestimmten Verhalten veranlassen wollen: jmdm. gut, aufmunternd z.; alles Zureden half nichts; -f- jmdm. z. wie einem lahmen / Gaul; -reichen fVb.f 1. jmdm. etw. reichen (1), geben (1.2): jmdm. das Werkzeug, die Nägel z. — 2. ausreichen (1), genügen (1): la nd sch . der Stoff, das Geld, seine Erfahrung reicht nicht z u 1; foft im Part. Prä s.f eine zureichende Entschuldigung, Grundlage; -reisen fVb.f von auswärts zuziehen (5): er ist vor drei Jahren (aus N, aus dem Süden) zu­ gereist; -reiten /F6 ./ 1. (hat) ein Pferd z. (ein junges, wildes Pferd reiten, um es an den Reiter, an das Reiten zu gewöhnen) — 2 . (ist) auf etw., jmdn. z. (in Richtung auf etw., jmdn. reiten); -richten /Vb.f 1. etw. meist durch Bearbeitung für einen bestimmten Zweck vorbereiten (1.2): ein Brett z.; vorw. fa ch - s p r. Rauchwaren, ein Gewebe, Druckformen z.; landsch. ein Zimmer für die Gäste z.; das Früh­ stück, Essen z. (zubereiten) — 2 . fvorw. mit be­ stimmten Adj.f etw. stark beschädigen, jmdn. ver­ letzen (1): die wilden Kaninchen haben die jungen Bäumchen übel zugerichtet; man hat ihn bei der Schlägerei schlimm zugerichtet; -riegeln fsw. Vb.; hat/: die Tür, das Fenster z. (mit einem Riegel schließen) zürnen fsw. Vb.; hatf geh.: (mit) jmdm. z. (auf jmdn. zornig, sehr ärgerlich sein) zurück jA dv.; / auch zurücksein/ 1.1 . wieder in Richtung auf den, zum Ausgangsort, -punkt: die Fahrt z. von Leipzig war sehr schön; mit Dank z. (wieder an den Besitzer); hin und z .: wir wollen hin und z. laufen; bitte einmal Berlin hin und z. (bitte eine Fahrkarte nach Berlin für die Hin- und Rückfahrt) 1.2 . zurückgekehrt: er ist vo n der Reise z. — 2. umg. hinten (1): noch weiter z. als er liegt sein Landsmann in diesem Rennen — 3 . umg. ein paar Jahre z. vor ein paar Jahren, ein paar Jahre früher: ein paar Jahre z. sah es hier noch anders aus — 4 . um g. zurückgeblieben (4): der Junge ist körperlich, geistig etwas z .; in Deutsch ist er sehr z.; dieses Land ist um Jahrzehnte z.; in diesem Frühjahr ist die Natur noch sehr z. 4- da gab es kein / Vor und (kein) Zurück zurück- /in verbalen Zusammensetzungen und deren substantivischen Ableitungen; / auch rück-/ 1. zum Ausgangsort, -punkt: / z. B . zurückfahren, zurück­ gehen — 2 . dem (ursprünglichen) Besitzer : /< z. B . zurückbringen — 8 . eine Handlung mit der gleichen erwidernd: / z . B . Zurückschlagen — 4 . in die Vergangenheit: / z. B . zurückdenken, sich zurück­ versetzen zurück/Zurück| -behalten fVb.f 1. (sich) etw. z. (einen Teil von) etw. vorübergehend od. für imm er behalten: er hat noch einen Rest z. — 2. etw. von etw. z. von etw. einen bleibenden Schaden davon­ tragen: er behielt von der Krankheit einen Herz­ fehler zurück; -bekommen fVb.f 1.1 . etw., das man weggegeben hatte, wieder erhalten: ein verliehenes Buch z. 1 .2 . Wechselgeld zurückgezahlt bekommen: du bekommst noch zwei Mark zurück; -beugen fVb.f sich, den Rumpf nach hinten beugen; -bilden, sich fVb.f 1. etw. bildet sich zurück etw. geixt nach einer (krankhaften) Veränderung allmählich wied er in den ursprünglichen Zustand über: die Gebär­ mutter bildet sich nach der Geburt zurück; die Schwellung hat sich zurückgebildet (ist allmählich wieder geschwunden) — 2 . verkümmern (2): Muskeln, die zu wenig beansprucht werden, bilden sich zu­ rück; -bleiben fVb.f 1. jmd., etw. bleibt zurück 1.1 . jmd., etw. verharrt, bleibt an einer Stelle, einem Ort, während ein anderer, etw. anderes diese Stelle, diesen Ort verläßt: er ist allein (zu Hause) zurück­ geblieben; O als ihr Mann starb, blieb sie mit vier kleinen Kindern zurück 1.2 . etw. bleibt (hinter jmdm.) zurück: die Stadt blieb immer weiter hinter uns zurück (wir entfernten uns immer mehr von der Stadt) — 2 . langsamer als ein anderer od. mehrere andere gehen und dadurch hinter ihm, ihnen bleiben: wir blieben ein wenig zurück, um uns ungestört unterhalten zu können — 8 . etw. bleibt von, nach etw. zurück etw. bleibt von, nach etw. als dauernder Schaden: von, nach seiner Krankheit blieb ein Herzfehler zurück — 4 . jmd., etw. entwickelt sich langsamer als normal, langsamer als andere, etw. a n ­ deres: er ist hinter den L eistungen der anderen zurückgeblieben; ein geistig, körperlich zurück­ gebliebenes Kind; ein industriell zurückgebliebenes Land; -blicken / Vb.f nach hinten auf eine zurück­ bleibende Person, Sache blicken, sich umsehen (2): er ging, ohne noch einmal zurückzublicken; O auf ein arbeitsreiches Leben z. können (ein arbeits­ reiches Leben gehabt haben); -b ring en fVb.f 1. etw. dem Besitzer wiederbringen, etw. dorthin bringen, wo es herstammt: ich bringe dir das Buch morgen zu­ rück, bringe die entlieh enen Bücher in die Biblio­
1386 zurückdatieren — zurücklassen thek zurück — 2 . jmdn. zum Ausgangsort gelei­ ten: das Kind ins Heim z.; - datieren fVb.f ein Schriftstück mit dem Datum eines zurückliegenden Zeitpunktes versehen: einen Brief z.; ein literari­ sch es Werk um 200 Jahre z. (seine Entstehung auf einen 200 Jahre früher liegenden Zeitpunkt fest­ legen); -denken fVb.f an etw. Zurückliegendes, an jmdn., den man gekannt hat, denken: er dachte gern an diese Zeit, an sie zurück; so w eit ich z. (mich erinnern) kann, war -drängen fVb.f jmdn. in Richtung auf den Ausgangsort drängend die Polizei drängte die Neugierigen zurück; -drehen fVb.f: die Uhr, einen Zeiger z. (rückwärts, bis an einen be­ stimmten, bereits überschritten gewesenen Pu nkt drehen); O das Rad der Geschichte laßt sich nicht z. (historisch überlebte Zustände lassen sich nicht wiederherstellen); -erhalten fVb.f etw. zurück­ bekommen; -erwarten fVb.f jmdn. z. mit jmds. Rückkehr (zu einem bestimmten Zeitpunkt) rech­ nen: er wird heute (von seiner Reise) zurück- «rwartet; -fahren fVb.f 1.1 . wieder zum Ausgangs­ ort fahren (ist): wir sind mitderBahn, schon gestern zurückgefahren 1.2 . jmdn. an seinen Ausgangsort fahren (hat): er will uns mit dem Auto z. — 2. (vor Schreck) eine plötzliche, schnelle Körperbewegung nach hinten, rückwärts machen (ist): vor der Schlan­ ge fuhr er entsetzt zurück;-fallen fVb.f 1. nach hinten, rückwärts (um)fallen: erschöpft ließ er sich in den Sessel z. — 2 .i n seiner Leistung (immer mehr) hinter anderen bleiben: nach dem Reifendefekt war er weit, vom zweiten auf den zehnten Platz zurück­ gefallen — 3 . etw. fällt an jmdn. zurück: das Grundstück fiel nach dem Tode der Tante an ihn zurück (ging wieder in seinen Besitz über) — 4 . in etw. z . einen früheren negativen Zustand, eine frühere negative Gewohnheit wieder annehmen: in seinen a lten Fehler, seine frühere Lebensweise z. — 5. etw. fällt auf jmdn. zurück jmdm. werden die Ur­ sachen für etw. Negatives angelastet: sein schlech­ tes Benehmen fällt auf seine Eltern, auf das gesamte Kollektiv zurück; -finden fVb.f 1.1 . den Weg zum Ausgangsort finden: von hier aus finde ich (mich) allein zurück 1.2 . zu jmdm., vo n dem m a n sich getrennt hatte, zurückkehren: er hat zu seiner Familie zurückgefunden; -fluten /Vb.; ist/ zurückströmen; -fordern fVb.f etw. (von jmdm.) z. von jmdm. verlangen, daß er etw. zurück­ gibt (1): verliehenes Geld, das Eintrittsgeld z .; -füh ­ ren fVb.f 1. jmdn. an den Ausgangsort führen: nach dem Tanz führte er sie an ihren Platz zurück — 2.1 . etw. auf etw. z. die Ursachen für etw. in etw. find en, erkennen, sehen: der Brand ist auf Fahr­ lässigkeit zurückzuführen; ich führe das auf die Tatsache, den Umstand zurück, daß ... 2 .2. ein kompliziertes Problem auf einfache Formen z. (re­ duzieren); -geben fVb.f 1. jmdm. etw., das ihm ge­ hört, das m an von ihm (leihweise) bekommen hat, geben, so daß es wieder in seinem Besitz ist: ge­ liehenes Geld, ein geborgtes Buch z .; O dieser Er­ folg gab ihm sein Selbstvertrauen zurück (be­ wirkte, daß er wieder Selbstvertrauen bekam) — 2. auf eine mündliche Äußerung etw. unmittelbar erwidern: „und wer soll das bezahlen?“ gab er zurück; -gehen fVb.f 1.1 .1 . wieder zum Ausgangs­ ort gehen: er war sich nicht sicher, ob er das Fenster geschlossen hatte, darum ging er noch •einmal zurück; denselben Weg z. 1 .1 .2 . zwei Schritt z. (rückwärts gehen) 1.1.3 . er will nach dem Stu­ dium nach B z. (zurückkehren) 1.2 . etw. geht zu­ rück: die Postsendung ging zurück (wurde von der Post an den Absender zurückgeschickt); er ließ im Restaurant die Suppe z. (reklamierte sie, ließ sie wie­ der in die Küche bringen) — 2 .1 . sinken (2.1 .1), fallen (3.1): das Hochwasser g eht zurück; das Fieber ist zurückgegangen 2.2 . etw. geht zurück etw. schwindet (1) allmählich:die Entzündung, der Schmerz geht zu­ rück — 3 .1 . etw. gehtauf etw. zurück etw. hat seinen Ursprung in etw.: dieser Brauch geht auf ein be­ stimmtes Ereignis zurück 3.2 . etw. geht auf jmdn. zurück etw. stammt (1.2) von jmdm.: diese Ver­ fügung g eht bereits auf seinen Vorgänger zurück; - gezogen fAdj.; nicht präd.; / auch -ziehen 5.1/: z. leben (Kontakt, gesellschaftlichen Umgang mei­ dend, um ganz für sich zu leben); ein zurück­ gezogenes Leben führen; -greifen fVb.f 1. auf etw., jmdn. z. im Bedarfsfall etw., jmdn. in Anspruch nehmen: auf seine Ersparnisse z. müssen — 2 . beim Erzählen, beider Darstellung von etw. weit in der Ver­ gangenheit beginnen: um das zu erklären, muß ich weit z.; -halten /Vb.; / auch -haltend/ 1. jmdn. (durch Festhalten) hindern, sich vorwärts zu bewegen, wegzugehen: er hielt sie am Arm zurück, sonst wäre sie in das Auto gelaufen; jmdn. an der Tür z.; eine wichtige Angelegenheit hatte ihn dort zurück­ gehalten — 2 . etw. bewußt (noch) nicht verkaufen: wir halten die Bücher (vorläufig) noch zurück — 3.1 . etw., mit etw. z. etw., bes. eine Gefühlsäußerung, eine Meinung, nicht laut werden lassen: mit Mühe das Lachen z. können; er hielt nie mit seiner Meinung zurück (sagte sie immer offen) 3.2, sich z. sich dazu zwingen, etw. nicht zu tun: er konnte sich nicht länger z. und sagte ihm seine Meinung; sich beim Trinken z. (mäßigen) 3.3 . sich z. (in einer A n ­ gelegenheit nicht aktiv werden) —4 . jmdn. (von einer Handlung) z. jmdn. an einer Handlung (1) hindern: jmdn. von einem unüberlegten Schritt z.; -haltend fAdj.; / auch -halten/ 1.1 . 2bescheiden od. ab­ wartend im Hintergrund bleibend: jmd. ist sehr z., hat ein zurückhaltendes Wesen 1.2 . fnicht attr.f ab­ wartend, zögernd: er verhielt sich zu diesem Problem z. — 2. fadv.f nicht auffällig; dezent: ein z. ge­ musterter Stoff; -haltung, die fo. Pl.f 1. zurück­ haltendes Wesen (2.2), Verhalten; jmdn. mit Z. be­ grüßen — 2 . der Film wurde vom Publikum mit Z. (zögernd, ohne daß es schon eindeutig Stellung dazu bezogen hätte) aufgenommen; -kehren fVb.; ist/ (für immer) wieder dorthin gehen, wo m an früher, vorher gewohnt, gelebt hat: in die Heimat z.; aus dem Ur­ laub z.; er ist zu seiner Frau zurückgekehrt (lebt wieder mit seiner Frau zusammen); O sein Bewußt­ sein kehrte zurück (er erlangte wieder das B ewußt­ sein); -kommen fVb.f 1. wieder zum Ausgangsort kommen: von einer Reise, aus dem Urlaub z.; er kam noch einmal zurück, weil . . . — 2.1. auf etw., jmdn. z. noch einmal, erneut über etw., jmdn. spre­ chen: auf diese Frage kom men wir später zurück; auf jmds. Angebot z. 2 .2 . auf jmdn. z .: wir kommen auf euch zurück (werden uns wieder an euch wen­ den), wenn wir Hilfe brauchen; -können /Vb.f 1. u m g . zurückgehen, zurückfahren können: es ist so spät geworden, daß wir heute nicht mehr z. — 2. n icht mehr z. (etw., bes. eine Zusage, nicht mehr rückgängig machen können); -la ssen fVb. /I . etw., jmdn. an der Stelle, dem Ort lassen, von dem man
zurücklegen — zurückströmen 1387 sich entfernt: das Gepäck, eine Nachricht im Hotel z.; O er ließ (bei seinem Tod) seine Frau und drei kleine Kinder zurück — 2 . etw. läßt etw. zu­ rück etw. bleibt als Folge von etw., etw. hinterläßt (II.3) etw .: dieser Erfolg ließ bei ihm ein Gefühl der B e­ friedigung zurück; -legen fYb.f 1. etw. an seinen früheren Platz legen: den Schmuck in das Etui z. — 2*den Kopf indenSesselz. (denKopf nach hinten auf die Lehne legen) — - 8.1 . jmdm. etw., für jmdn. etw. z. eine Ware nicht verkaufen, sondern für jmdn. (der sie bestellt hat) aufheben: er ließ sich die Tasche bis zum Abend z. 8.2.Geld z. (sparen) —4. eine Weg­ strecke bewältigen: er legte den W eg täglich zweimal zurück; einen Teil der Strecke legten wir mit dem Autobus zurück; -lehn en fVb.j beim Sitzen sich, den K opf nach hinten lehnen: sich (im Sessel, in den Sessel) z.; -liegen /Vb.f 1. etw. liegt lange zurück (etw. liegt weit in der Vergangenheit) — 2 . S p o r t jmd. liegt in einer sportlichen Wertung um eine be­ stimmte Zeit, Distanz hinter einem weiter vorn Plazierten, bes. hinter dem Führend en: dieser Fahrer liegt drei Bunden (hinter dem Spitzen­ reiter) zurück; die Mannschaft lag mit 2 :3 Toren zurück; -melden, sich / Vb.f melden, daß man wieder da, zurückgekehrt is t: der Soldat meldete sich beim Diensthabenden zurück; -müssen fVb.j umg. zu­ rückgehen (1.1 .1), zurückfahren (1.1) müssen: wir müssen schnellstens zurück; -nähme, die; -, -n jvorw. Sg.f das Zurücknehmen (4): die Z. einer Klage; -nehmen fVb.j 1. etw., das man jmdm. ge­ geben hat, das einem jmd . genommen hat, wieder von ihm entgegennehmen: er wollte das Geld nicht z. — 2. einen Körperteil nach hinten bewegen: die Arme z. — 8. Mil. Truppen z. (zurückziehen)', eine Stellung, die Front z. (unter Aufgabe von Ge­ biet nach hinten verlegen) — 4 .1 . etw. rückgängig machen: eine Klage, einen Auftrag z. 4 .2 . er nahm die Äußerung, B eleidigung zurück (widerrief sie, entschuldigte sich dafür); -pfeifen fVb.j 1. einen Hund z. (durch Pfeifen zum Zurückkommen auf­ fordern) — 2. salopp jmdn. z. anordnen, daß jmd. von einem geplanten od. begonnenen Vorhaben ab­ läßt: das Einsatzkommando wurde zurückgepfiffen; - r eichen jVb.f etw. reicht bis zu einem weit in der Vergangenheit liegenden Zeitpunkt, Ereig nis: diese Tradition reicht w eit zurück; -rufen fVb.f 1.1 . jmdn. durch Rufen auffordern zurückzukommen: ich war schon auf der Straße, als er mich zurück­ rief 1.2 . jmdn. auffordern zurückzukehren: der B o t­ schafter wurde aus B zurückgerufen — 2 .1 . jmdm. auf seinen Zuruf etw. rufend erwidern: er rief zu­ rück: „Ich komme gleich wieder“ 2.2 . jmdn., der angerufen (1) hat, (nach Klärung einer Angelegenheit, eines Sachverhalts) wieder anrufen: ich sehe nach und rufe dann zurück — 8 . sich etw. ins Gedächt­ nis z. (sich wieder an etw. erinnern); -schauen fVb.j land sch . zurückblicken; -scheuen jVb.; ist/ vor etw. Hurückschrecken (2): er scheute n ich t da ­ vor zurück, ihn zu betrügen; -schieben jVb.j 1. etw. nach hinten schieben: die Mütze, den Stuhl z. — 2.1 . den Sessel an seinen Platz z. (wieder an seinen Platz schieben) 2,2 . den Riegel z. (nach der Seite schieben, so daß die Tür geöffnet werden kann); - s chlagen jVb.j 1.1 . etw. durch Schlagen (1.1) in Richtung auf den Ausgangspunkt bewegen (hat): den Ball (über das Netz) z. 1 .2 . etw. bewegt sich plötzlich heftig rückwärts (ist): er ließ die Kurbel zu früh los, so daß sie zurückschlug — 2 . (hat) 2.1 . jmd. schlägt zurück jmd. erwidert soeben er­ haltene Schläge, indem er seinerseits zuschlägt: Peter schlug Hans ins Gesicht, Hans schlug zurück 2.2 . einen A ng riff durch Gegenmaßnahmen vergelten: wenn das Land angegriffen wird, wird seine Armee z. — 8. (hat) die Bettdecke z. (an einem Ende anheben und so hinlegen, d aß ein T eil auf dem anderen liegt und seine Innenseite zum Teil nach außen zeigt); die Fensterläden z. (aufklappen, öffnen) — 4 . (hat) den Gegner z. (durch Kam pf er­ reichen, daß der Gegner zurückweicht) ; etw. z.: der gegnerische Angriff konnte zurückgeschlagen wer­ den; -schneiden jVb.j Triebe, Zweige sachgemäß durch Schneiden kürzen: Rosen im Herbst z.; - s chnellen jVb.; ist/ sich plötzlich und schnell rück­ wärts in die ursprüngliche Stellung, Lage bewegen: einen Ast z. lassen; -schrauben jVb.j umg.: Er­ wartungen, Ansprüche z. (aus Einsicht in die Ge­ gebenheiten auf ein geringeres M aß bringen); 1- schrecken jVb.j jmdn. in Schrecken versetzen und ihn dadurch von einer Handlung abhalten, abbrin­ gen: er ließ sich durch Drohungen nicht z.; 2- schrecken jVb.; ist, hatj 1. Erschrecken und zu­ rückfahren (2) (ist): er schreckte, schrak bei diesem Anblick zurück — 2 . vor etw. z. von etw. aus Furcht, Angst Abstand nehmen (ist, h at): vor keiner Arbeit z.; vor nichts z. (keinerlei Skrupel haben); - s ehnen, sich jVb.j sich nach etw. in der Vergangen­ heit Liegendem, sich irgendwohin, wo man einmal gewesen ist, sehnen: in diese schöne Landschaft werde ich mich immer z.; -sein jVb.; ist zurück­ gewesen; Präs. u. Prät.: /* zurück 1.2 u. 4/; -setzen jVb.j 1. sich, jmdn., etw. an seinen früheren Platz setzen: er setzte sich auf seinen Platz zurück — 2.1 . etw., sich, jmdn. nach hinten setzen: den Stuhl ein Stück z. 2 .2 . die beiden Obergeschosse des Hauses wurden des besseren Lichteinfalls wegen etwas zurückgesetzt (wurden so gebaut, daß sie etwas zurückstehen 1) — 3 . eine Ware im Preis z. (herab­ setzen) — 4 . jmdn . schlechter als andere behandeln: sich zurückgesetzt fühlen;-stecken jsiv. Vb.j umg.: seine Forderungen, Ansprüche z. (zurückschrau­ ben); + einen / Pflock z.; - stehen jVb.j 1. etw. steht zurück etw. unterbricht eine Linie dadurch, daß es hinter ihr steht: das Haus steht etwas zurück — 2. hinter jmdm. z. weniger leisten, in etw. schlechter sein als ein anderer: er steht in seinen Leistungen, an Einsatzbereitschaft nicht hinter den anderen zurück — 3 . jmd. steht (hinter jmdm.) zurück jmd. ist gegenüber jmdm. benachteiligt: er soll nicht (hin­ ter seinen Geschwistern) z.; -stellen jVb.j 1. etw. an seinen früheren Platz stellen: das Buch ins Regal z. — 2. die Zeiger der Uhr z . (zurückdrehen) — 3. eine Ware nicht verkaufen, sondern für jmdn. (der sie bestellt hat) stehenlassen — 4 . etw. zugunsten von etw. anderem verschieben (3 ), vorläufig nicht reali­ sieren: dieses Projekt muß vorerst zurückgestellt werden; seine persönlichen Interessen z. — 5 . jmdn. (von etw.) z . : er wurde (aus gesundheitlichen Gründen) vom W ehrdienst zurückgestellt (wurde vorläufig nicht einberufen); das Kind i st noch ein Jahr zurückgestellt worden (wird ein Jahr später eingeschult); -strömen jV b .j : Wasser strömt zurück (Wasser strömt in Richtung auf seinen Ausgangs­ punkt, -ort); O die Menschen strömen von dem Festplatz zurück (Menschen bewegen sich vom 89 Wörterbuch
1388 zurüektreten — zusammenbrechen Festplatz weg zu ihrem Ausgangsort); -treten jVb.; ist/ 1. rückwärts treten: zwei Schritte, vo n der Bahnsteigkante z. — 2. von dieser Stelle an tritt der W ald beiderseits der Straße weiter zurück (wird der Abstand von der Straße zum Wald größer) — 8.1 . \vorw. von Mitgliedern einer bürgerl. R e­ gierung)jmd. legt sein Amt nieder: das Kabinett, der Finanzminister ist zurückgetreten 8.2 . jmd. n im mt von etw. Abstand: von einer Abmachung z. müssen; er ist von seiner Forderung zurückgetreten — 4. etw. tritt (hinter, gegenüber etw. anderem) zurück etw. tritt gegenüber etw. anderem in den Hintergrund: hinter diesem Ereignis trat alles andere zurück; -verfolgen jVb.j etw. in Richtung auf seine Entstehung, seinen Ursprung verfolgen: die Jungen Pioniere wollen die Geschichte des Wider­ standskampfes in ihrem Heimatort z.; -versetzen, sich / Vb.j sich in eine vergangene Zeit versetzen (2); - weichen jst. Vb.j 1. sich von jmdm., etw. weg rückwärts bewegen: erschrocken vor etw. z .; der Gegner wich zurück (gab dem Druck seines Gegners nach und bewegte sich in Richtung auf seine A u s ­ gangsstellung) — 2 . vor einer Schwierigkeit z. (Hurückschrecken 2) — 8 . eine zurückweichende (fliehende) Stirn; -weisen jVb.j 1. jmdn. z. jmdm. den Zu-, Durchgang, Eintritt verwehren: wegen eines ungültigen Passes wurde er an der Grenze zurückgewiesen — 2 . etw. entschieden abweisen (1.1): jmds. Bitte, Forderung, Beschwerde z.; jede E in ­ mischung in die inneren Angelegenheiten des Landes z.; -werfen jVb.j 1. etw. in Richtung auf seinen Ausgangspunkt werfen: den Ball z. — 2. etw., sich nach hinten werfen: den Kopf, sich in die Kissen z. — 8. etw. wirft Strahlen, Wellen zurück von einer Grenzfläche werden dort a uf­ treffende Strahlen, Wellen (zum Teil) wieder ab­ gestrahlt (1): der Spiegel wirft Lichtstrahlen zu­ rück; der Schall wird durch diese Wand zurück­ geworfen — 4 . den Gegner z. (durch Kampf in Richtung auf seine Ausgangsstellung zurückdrängen) — 5. etw. wirft jmdn. zurück etw. verursacht bei jmdm. einen Rückschritt od. ein Stehenbleiben in seiner Entwicklung, seinen Leistungen: das Mißlin­ gen dieses Experiments warf den Forscher um Jahre zurück; die Krankheit hat ihn beruflich zurück­ geworfen; -wollen IVb.j u m g . zurückgehen (1.1 .1), zurückfahren (1.1) wollen; -zahlen jVb.j jmdm. Geld z. jmdm. geliehenes Geld wiedergeben: Schulden, ein Darlehen z.; - ziehen /Vb.; / auch -gezogen/ 1.1 . jmdn., etw. nach hinten bewegen (hat): seine Hand, den Stuhl z. 1 .2 . den Store z. (zur Seite zie­ hen) — 2 . (hat)Mi 1. Truppen z. (aus einem Gebiet ab- rücken lassen, ins Hinterland 2, in eine rückwärtige Stellung verlegen); sich z.: der Gegner hat sich zurückgezogen (ein Gebiet aufgegeben, eine rück­ wärtige Stellung bezogen) — 8 . (für immer) wieder dorthin ziehen, wo man früher gewohnt, gelebt hat (ist): die Familie will nach R z. — 4. etw. rück­ gängig machen (hat): eine Klage, einen Auftrag, seine Zusage z. — 5. (hat) 5.1 . sich z. sich aus einem K reis von Menschen entfernen: das Gericht zog sich zur Beratung zurück; sich irgendwohin z. : er zog sich unmittelbar nach dem Essen auf sein Zimmer zurück; er h at sich vor Jahren auf dieses Dorf zurückgezogen; sich von jmdm. z .: seit er so trinkt, haben sich seine Freunde v on ihm zurück­ gezogen (haben seine Freunde den Kontakt zu ihm aufgegeben) 5.2 . sich von, aus etw. z.: sich vom ak­ tiven Sport z. (den aktiven Sport aufgeben); sich aus dem Berufsleben z. (nicht mehr berufstätig sein); sich vom Umgang mit anderen z. (sich absondern 1. 1) Zu/zu| -ruf, der 1. jo. PI./ das Zurufen — 2 . zu­ gerufene Worte: die Zuschauer feuerten die Mann­ schaft durch Zurufe an; -rufen /Vb./ jmdm. etw. durch Rufen mitteilen: er rief mir noch zu, daß er heute später heimkommt; -sage, die; -, -n 1.1.Be­ scheid über jmds. Zustimmung zu etw.: er erhielt die Z., daß seine Reise genehmigt würde 1.2. Ver­ sprechen: eine feste, bindende Z. m achen, erhalten haben; -sagen jVb.f 1.1 . jmds. Einladung, Ange­ bot annehmen: kom m st du morgen auch? Alle an­ deren haben (mir) schon zugesagt 1.2. jmdm. etw. versprechen (1): man hat uns Unterstützung zu- gesagt — 2. etw. sagt jmdm. zu etw. gefällt jmdm., entspricht jmds. Geschmack: diese Arbeit sagt ihm gar nicht zu; so ein Mantel würde mir z.; + jmdm. etw. auf den / Kopf z. zusammen /Adv.; / auch Zusammensein/ 1. ge­ meinsam (2), miteinander (1.2): wir haben viele Jahre mit ihm z. gearbeitet; wir müssen alle z. überlegen, was nun zu tun ist — 2 . beieinander: wir sind nur noch selten z. — 8 . insgesamt: alles z. kostete es 100 Mark zusammen- jin verbalen Zusammensetzungen und deren substantivischen Ableitungen! 1. in Gemein­ schaft, Gesellschaft mit jmdm., m it anderen: / z. B . zusammenbleiben, Zusammenleben — 2 .1 . inein­ ander- : z. B . zusammenfließen 2.2 . zueinander, zu einem Ganzen: J* z. B . zusammenfinden, zu­ sammenkleben — 3 .1 . verstreut Umherliegendes auf eine Stelle, einen Haufen bringend: / z. B . zu­ sammenfegen, Zusammentragen 3 .2 . addierend: / z. B . zusammenrechnen, zusammenzählen — 4. den Umfang verkleinernd: / z. B . zusammen­ drücken, zusammenfalten — 5 . nach unten, zu Boden: JA z. B . zusammensinken — 6 . eine ruck­ artige Bewegung ausführend: / z. B . zusammen­ fahren, zusammenzucken Zusammen/zusammen| -arbeit, die jo. Pl.f das Zusammenarbeiten: die politische, wirtschaftliche Z. zwischen den Ländern des RGW ; -arbeiten jVb.j gemeinschaftlich an der Lösung bestimmter Aufgaben arbeiten; -bauen jVb.j etw. aus vorgefertigten Teilen zu einem Ganzen bauen (1.2): ein Auto, Radio z.; - beißen jVb.j 1. die Zähne z. (aufeinanderpressen) — 2. u m g. sich zusammenraufen; + die / Zähne z .; - b inden jVb.j: die beiden Enden des Fadens z. (miteinander verknoten) ; zwei Sträuße z. (zu einem Strauß binden); -bleiben jVb.j sich nicht trennen: sie bleiben ein Leben lang zusammen; -brauen jVb.j 1. um g. etw., bes. ein Getränk,aus mehreren Bestand­ teilenmischen: einen Cocktail z. — 2 . ein Unw etter braut sich zusammen (entwickelt sich drohend und unheilvoll wirkend); O eine Gefahr, ein U nheil braut sich zusammen; -brechen jVb. ; ist/ 1 . einstür- zen: das Dach brach unter der Last des Schnees zu­ sammen —2. durchdas Unwetterbrach der gesamte Verkehr zusammen (kam der gesamte Verkehr zum E r ­ liegen) — 3 . infolge starker Belastung plötzlich seine physischen, psychischen K räfte verlieren (und zu Boden sinken): vor Überanstrengung, Er­ schöpfung z.; nach ihrem Tod brach er zusammen; ohnmächtig, tot z. — 4. etw. bricht zusammen etw.
zusammenbringen — zusammenläppern 1389 erleidet den Zusammenbruch (1): das Regime brach zusammen; der gegnerische Angriff ist zusammen­ gebrochen (zunichte geworden); -bringen jV b.j 1. etw., bes. Geld, für einen bestimmten Zweck b e ­ schaffen: er wußte nicht, wie er diese Summe z. sollte; die nötigen Beweise für etw. z. — 2 . jmdn. m it jmdm. z. die Bekanntschaft zwischen Menschen herbeiführen: sein Beruf brachte ihn mit vielen Künstlern zusammen — 8 . um g. jvorw. verneint/ etw. zustande bringen: er brachte nichts Ordent­ liches zusammen; -brach, der 1* durch äußere, innere Faktoren bewirktes, relativ plötzliches Ende, Aufhören der Existenz von etw.: der Z. des Faschis­ mus ; ein wirtschaftlicherZ . (schwerer wirtschaftlicher Niedergang) — 2 . (plötzliches) schweres gesundheit­ liches Versagen: er erholte sich nur schwer nach dem, seinem Z.; -drücken jVb.j etw. z. die Form von etw. durch Drücken, Pressen verändern, so daß sich das Volumen verringert: eine Schachtel z.; der H ut war ganz zusammengedrückt; -fahren jVb.; istf 1. beim Fahren (1.1 ,1 .2 .1 )zusammenstoßen (1): an der K reu­ zung sind zwei Autos zusammengefahren — 2, zu­ sammenzucken: als es klingelte, fuhr er erschreckt zusammen; -fallen / Vb./ 1 . einstürzen: das Haus ist so baufällig, daß es bald z. wird *—2.1* der K uchen ist (in sich) zusammengefallen (zusammengesunken 2.1) 2.2 . das Feuer fiel (in sich) zusammen (wurde kleiner und erlosch) — 8 . abmagern und an körper­ licher K raft verlieren: er ist in letzter Zeit sehr zusammengefallen — 4 . etw. fällt mit etw. zu­ sammen etw. deckt (9.2) sich zeitlich mit etw.: die beiden Veranstaltungen fallen zusammen; -falten /Vb./ etw. durch Falten (1) Zusammenlegen: einen Briefbogen, die Serviette z.; -fassen / Vb.j 1. B e ­ triebe in, zu einem Kombinat z. (zu einem grö­ ßeren Ganzen vereinigen) — 2 . etw. z. von etw. das Wichtigste kurz, gerafft formulieren: die w ich ­ tigsten Punkte, Ergebnisse noch einmal z.; zu­ sammenfassend läßt sich sagen, feststellen, daß . . . ; dazu -fassung, die; -fegen /Vb.; hat/ (ver­ streut) Umherliegendes a uf einen Haufen fegen; - f inden, sich jVb.; von mehreren Personen/ Zu­ sammenkommen (1.1): nach der Veranstaltung fanden sich einige Teilnehmer noch zu einem Ge­ spräch zusammen; -fließen /Vb./: in dieser Stadt fließen die beiden Flüsse zusammen (fließen die beiden Flüsse ineinander); <C> Farben, Klänge flie­ ßen zusammen (gehen ineinander über, vermischen sich); -fluß, der Stelle, an der Flüsse zusammen­ fließen: am Z. der Saale und Unstrut; -fügen /Vb.j Teile miteinander zu einem Ganzen verbinden: ein­ zelne Teile z.; -führen /Vb./ jmdn. mit jmdm. zu­ sammenbringen (2); -gehören / Vb./ zueinander ge­ hören, eine Einheit bilden: diese drei Personen gehören zusammen; die beiden Handschuhe- g e ­ hören nicht zusammen; dazu -gehörig jAdj.f; -geraten jVb.j umg. in Streit geraten: die beiden Brüder sind h eftig z.; -gewürfelt jAdj.; nicht adv.; vorw. in der Verbindung! bunt z.: eine bunt zusammengewürfelte (ungleich, beliebig zusammen­ gesetzte) Reisegesellschaft; -haben /Vb./ etw. zu­ sammengebracht haben: er ha t das Geld für die Reise schon zusammen; -halt, der jvorw. Sgzu - halten 1/; zu 1.3: in dieser Mannschaft ist kein Z .; - halten jVb.j 1.1 . etw. bleibt dank der festen Ver­ bindung seiner Teile ein solides Ganzes: die (Bretter der) Kisten werden noch lange z. 1 .2 . etw. ver­ bindet (2.1 ) etw. fest zu einem Ganzen: die Reifen halten das Faß zusammen; das Ganze wird nur durch einen Draht zusammengehalten 1.8 . eng m iteinander verbunden (5.2) sein (und einander bei­ stehen): die beiden halten brüderlich, seit Jahren zusammen — 2 . Menschen, Tiere z. dafür sorgen, daß eine Gruppe Menschen, Tiere zusam menbleibt: der Lehrer hatte Mühe, die Klasse auf dem Ausflug immer zusammenzuhalten; der Hund hielt die Herde zusammen; O sein Geld z. (sparsam mit seinem Geld umgehen) — 3 . Dinge so nebeneinander- halten, daß man sie vergleichen kann: wenn man die Stoffe zusammenhält, sieht man den Unter­ schied in der Qualität; + sie halten zusammen wie / Pech und Schwefel; -hang, der wechsel­ seitige Beziehung zwischen Sachverhalten, Dingen: historische, wirtschaftliche Zusammenhänge; ein ursächlicher Z .; Zusammenhänge erkennen; etw. mit etw. in Z. bringen; etw. steht mit etw. in, im Z .; einen Satz aus dem Z. reißen (isoliert vom dazu­ gehörigen Text betrachten); -hängen jst. Vb.; / auch - hängend/ 1. die Blätter des Buches hängen nur noch lose zusammen (sind nur noch lose miteinander verbunden) — 2 . etw. steht mit etw. in Zusammen­ hang: diese Entscheidung hängt mit bestimmten Vorkommnissen zusammen; das hängt damit zu­ sammen, daß ...; -hängend/Adj.; / auch -hängen/ 1. /nur attr.l im Zusammenhang, in Beziehung ste­ hend, zusammengehörig: alle damit zusammenhän­ genden Fragen erörtern — 2 . /nicht präd.j in der richtigen, ununterbrochenen Abfolge: eine zusammen­ hängende Darstellung von etw. geben; er will ein­ mal z. davon berichten; -h ang(s)los fAdj.; nicht präd.j nicht zusammenhängend (2): der Kranke sprach z.; - kehren jVb.j etw. zusammenfegen; - k lappbar jA dj.; nicht adv.j mit einer Vorrichtung zum Zusammenklappen (1): das B ett, der Stuhl ist z.; -k lappen jVb.j 1. etw. durch Klappen Zu­ sammenlegen (hat): einen Campingtisch, ein Klapp­ fahrrad z. — 2. (hat) die Hacken, Absätze z. (zusammenschlagen 1 ) — 8 . u m g . zusammenbrechen (3) (ist): nach diesem Ereignis ist er völlig zu­ sammengeklappt; -kleben /Vb.; hat, ist/ 1. etw. m it Klebstoff verbinden (hat): Papier, Scherben z. — 2. (durch Klebstoff) aneinanderhaften (hat, ist): die Bonbons haben, sind zusammengeklebt; - kneifen jVb.j: die Lippen z. (aufeinanderpressen); mit zusammengekniffenem Mund; -knüllen jVb.j etw. knüllen: einen Zettel z.; ein zusammenge­ knülltes Taschentuch; -kommen jVb.j 1.1 . sich zusammen mit jmdm., anderen Menschen an einem bestimmten Ort zu einem bestimmten Zweck ein­ finden: die Mitglieder des Klubs kommen einmal monatlich, regelmäßig zusammen; ich bestelle ihm deinen Gruß am Sonntag, da kommen wir wieder zusammen (begegnen wir uns wieder) 1 .2 . mit jmdm. z .: durch seinen Beruf kommt er mit vielen Leuten zusammen (lernt er viele Leute ken­ nen) — 2 .1 . etw. sammelt, häuft sich an: bei der Sammlung ist viel Geld zusammengekommen 2 .2 . mehreres ereignet sich gleichzeitig: an diesem Tag kam aber auch alles zusammen; -kratzen jVb.j u m g . Geld mühsam zusammenbringen (1): er hat für diese Anschaffung sein letztes Geld z. müssen; - kunft, die; -, - k ünfte das Zusammenkommen (1.1): eine Z. vereinbaren, haben; die monatliche Z. der Vorstandsmitglieder; -läppern, sich jsw. Vb.; hat/
1390 zusammenlaufen — zusammensinken um g. etw. sammelt sich allmählich aus kleinen Mengen zu einem großen Ganzen an: die Ausgaben haben sieh ganz schön zusammengeläppert; - laufen /Vb.; ist/ 1. aus verschiedenen Richtungen kommend {in Mengen) a n einen Ort, eine Stelle laufen: sofort liefen die Menschen an der Unfall­ stelle zusammen — 2 . sich, aus verschiedenen Richtungen kommend, an einem Ort, einer Stelle treffen und vereinigen: in M laufen die beiden Flüsse zusammen; O in seiner Hand laufen alle Faden zusammen — 8« landsch. die Milch ist zusammengelaufen (geronnen) — 4 . die Farben sind zusammengelaufen (ineinander verlaufen); -f- jmdm. läuft das / Wasser im Mund(e) zu­ sammen; -leben /Vb.[ 1. zusammen, gemeinsam mit jm d m . leben, eine Lebensgemeinschaft bilden: ein weiteres Zusammenleben mit ihm schien ihr un ­ möglich — 2 . sich (mit jmdm.) z. sich gegenseitig so anpassen, d aß man miteinander in einer Gemein­ schaft leben kann: nach zwei Jahren Ehe hatten sie sich zusammengelebt; -legen fVb.f 1 . etw. z. einen Teil, die Hälfte von etw., bes. von Papier, Stoff, (mehrmals) über den anderen T eil , die andere Hälfte legen, um es in ein kleineres Format zu bringen: die Zeitung, eine Plane z. — 2 . etw. zusammenfassen (1 ) : die beiden Abteilungen wurden zusammenge­ legt; zwei Kurse z. — 8 . durch.finanzielle Beteiligung von zwei od. mehreren Personen (das benötigte) Geld für etw. aufbringen: die Kollegen legten für das Hochzeitsgeschenk zusammen; -nehmen fVb.f 1*1. seine K räfte, Gedanken z. seine Kräfte, Ge­ danken konzentrieren, um etw. Bestimmtes bewäl­ tigen zu können: er nahm seinen ganzen Mut zu­ sammen (setzte seinen ganzen Mut ein), um .. . 1.2* sich beherrschen (3): er mußte sich sehr z., um nicht laut aufzulachen — 2 . etw. zusammenfassen (2): fvorw. im Part. P rät.; in der Verbindung/ alles zusammengenommen: alles zusammengenommen (alles in allem) kann man sagen, daß ...; - passen fVb.f zueinander passen (2): diese Farben, die beiden jungen Leute passen g ut zusammen; -prall, der; -s, jo. PL; zu -prallen/; -prallen f V b ist/ mit etw., jmdm. heftig Zusammenstößen (1); -raffen /Vb./ 1 . etw. raffen (1): seine Kleider, Habseligkeiten z. — 2. Geld, Besitz z. Geld, B esitz habgierig an sich bringen: er kann nicht genug Geld z. — 8. etw. raffen (3.2): beim Treppensteigen mußte sie das lange Kleid z. — 4. u m g . sich zusammennehmen (1.2)v-ranfen, sieb fVb.f scherzh . sich mit jmdm. z. mit jmdm. nach anfänglichen Auseinander­ setzungen, Reibereien Übereinstimmung, Harmo nie erreichen: die jungen Eheleute müssen sich erst z.; -r e chnen fVb.f etw. addieren; -reimen /Vb./ sich etw. z. sich den Sinn, Zusammenhang von etw. aus einzelnen Informationen erklären: man kann sich den Hergang aus seinen Andeutungen z.; -reißen, sich /F 6.; hat/ umg. sich zusammennehmen (1.2); - r ollen fVb.; hat/ etw. durch Rollen (3) Zusammen­ legen (1): den Teppich z.; -rotten, sich, rottete sieh zusammen, hat sich zusammengerottet (spontan in aufrührerischer Absicht) eine (Art von) Rotte bilden: Jugendlichehattensich zusammengerottet;-rücken fVb.f 1. Dinge dicht nebeneinander an einen Platz rücken (hat): Tische z, — 2 . näher aneinander rücken (ist): enger z.; -rufen /Vb./ eine bestimmte Gruppe von Personen zu einer Zusammenkunft auffordern: seine Mitarbeiter z.; - s a cken fVb.; ist/ um g. 1 .1 . zusammenbrechen (3*): plötzlich sackte er zusammen 1.2. einstürzen: das Haus sackte (in sich) zusammen; -schießen/Vb.; h a t/1.1 . etw. durch Be­ schuß (völlig) zerstören:das Dorf wurde in den letzten Kriegstagen zusammengeschossen 1 .2 . Menschen z. auf Menschen schießen u nd sie (bis auf wenige Ausnahmen) töten: die Kompanie wurde bei dem Sturmangriff zusammengesehossen; -schlagen / Vb./ 1. (hat) die H acken z. (50 heftig gegeneinander bewe­ gen, daß sie sichgeräuschvollberühren) —2 . um g.etw . zerschlagen (1.1) (hat):erhat vor Wut die halbe Ein­ richtung zusammengeschlagen — 3 . jmdn. so brutal schlagen, daß er zusammenbricht (hat): Rowdys hatten ihn zusammengeschlagen — 4 . (ist) die Wellen schlugen über dem Schiff, ihm zusammen (begruben das Schiff, ihn unter sich) — 5 . etw. Zu­ sammenlegen (1 ) (hat): ein Tuch z.; -f* die / Hände überm Kopf z.; -schließen fVb.f 1. zwei od. mehrere Dinge m i t einem Schloß aneinanderketten: zwei Fahrräder z. — 2. sich (organisatorisch) verbinden (6): die beiden Gemeinden, Betriebe haben sich zusammengeschlossen; -Schluß, der jzu -s chließen 2/; -schmelzen / Vb./ 1. (ist) 1.1 . der Schnee ist sehr zusammengeschmolzen (ein großer Teil des Schnees ist geschmolzen) 1.2 . unsere Vorräte sind zusammengeschmolzen (haben stark ab­ genommen) — 2 . Metalle durch 2Schmelzen m i t­ einander verbinden (hat): Metalle zu einer Legie­ rung z.; -schnüren /Vb.; hat/ etw. mit Hilfe einer Schnur zusammenbinden: Zeitungen zu einem Bündel z.; O Angst schnürte mir das Herz zu­ sammen; -schreiben fVb.j 1 . zwei od. mehrere Wörter in einem Wort schreiben: ,so daß4wird nicht zusammengeschrieben —. 2. etw. aus anderen Schriftstücken, Büchern entnehmen und zu einem neuen Text zusammenstellen: er hat die Arbeit aus den verschiedensten Quellen zusammengeschrieben — 3 . u m g . etw. oberflächlich, flüchtig niederschrei­ ben: einen Bericht in Eile z.; zu 1 -Schreibung, die; -e n; -schrumpfen jVb.j 1. stark schrumpfen (1): das Fleisch ist beim Braten sehr zusammenge­ schrumpft — 2 . seine Ersparnisse schrumpften immer mehr zusammen (schrumpften 2 immer mehr); - s chweißen fVb.f etw. durch Schweißen miteinander verbinden: Schienen, Rohre z.; <0> dieses Erlebnis hat die Gruppe enger zusammengeschweißt; -sein fVb.; ist zusammengewesen; Präs. u. Prät.: / zu­ sammen 2/; -sein, das: zu einem gemütlichen Z. (Beisammensein) einladen; -setzen fVb.f 1. Einzel­ teile zu einem Ganzen zusammenfügen: Steine zu einem Mosaik z. — 2. etw. setzt sich aus etw., aus Personen zusammen etw. besteht aus mehreren Teilen, Personen: das Gerät setzt sich aus vielen Teilen zusammen; die Delegation war aus Wissen­ schaftlern verschiedener Disziplinen zusammen­ gesetzt; Sprach wiss. ein zusammengesetztes Wort (Kompositum) — 3 . sich z. 3 .1 . sich (dicht) nebeneinander hinsetzen: die beiden hatten sich im Konzert zusammengesetzt 3.2 . sich treffen, um zu­ sammenzusitzen und etw. zu beraten, zu klären, sich zu unterhalten: wir müssen uns (bald wieder) ein­ mal z.; -Setzung, die; -en 1. das Zusammensetzen (1) 2. Art, in der sich etw. aus etw., aus Per­ sonen zusammensetzt: die Z. eines Stoffes; die so­ ziale Z. der Bevölkerung; die Mannschaft spielt in folgenderZ.: . . . — 3. Sprachwiss. Kompositum; - sinken fVb.f 1. zu Boden sinken: sie ist ohn­
zusammensitzen — Zuschlag 1391 mächtig zusammengesunken — 2 .1 . die Stabilität einbüßen und sich (teilweise) senken (1.1 .2): das Dach, der Kuchen war (in sich) zusammengesun­ ken 2.2 . er saß zusammengesunken (völlig er­ schlafft, gebückt) auf dem Stuhl; -sitzen fVb.f 1.1 . in einer Gruppe od. z u zweit in geselliger Weise sitzen: in angeregtem Gespräch z. 1 .2 . wir saßen im Kino zusammen (hatten nebeneinanderliegende P lä tz e ); - spiel, das fo. Pl.f 1. das Zusammenwirken, Aufein- andereingehen der Spieler einer M annschaft: durch ihr gutes Z. errang die Mannschaft den Sieg —2 . das Z. (aufeinander abgestimmte Reagieren) der Mus­ keln; -stauchen fVb.j 1. etw. stauchen — 2. salopp jmdn. energisch zurechtweisen: er hat ihn w egen dieses Vorkommnisses ordentlich zusam m enge­ staucht; -stecken fsw. Vb.f 1. etw. mit etw. bes. durch Nadeln, Klammern verbinden: die einzelnen Stoffteile für die Anprobe mit Stecknadeln z. — 2. u m g . (heimlich) Zusammensein: die beiden stek- ken täglich zusammen; + die / Köpfe z.; - stehen /Vb.f 1. beieinanderstehen: in Gruppen z. — 2. wir wollen immer z. (Zusammenhalten 1.3); - stellen fVb.f 1. Dinge dicht nebeneinander an einen Platz stellen: Stühle, Tische z. — 2 . etw. z. die ein- zelnen Teile für ein i n sich geschlossenes Ganzes auswählen und festlegen: eine Stadtrundfahrt, Reise, Sendung z.; das Menü war gut zusammen- estellt; dazu -Stellung, die; -, -en 1. fvorw. Sg.f as Zusammenstellen (2): die Z. einer Reiseroute — 2. geordnete Übersicht: eineZ. der wichtigsten Fak­ ten; -stoß, der 1. das Zusammenstößen (1): der Z. von zwei Zügen — 2 . heftige (tätliche) Auseinander­ setzung, Streit: es kam zu einem Z. zwischen den Randalierern und der Polizei; -stoßen jVb.; ist/ 1. beim Fahren, Gehen gegeneinander geraten: die beiden Autos stießen frontal zusammen; in der Tür wären wir fast zusammengestoßen — 2 . er ist mit seinem Vorgesetzten heftig zusammengestoßen (in eine hef­ tige Auseinandersetzung 2.2 geraten) — 8 . zwei, mehrere Dinge stoßen zusammen zwei, mehrere Dinge treffen sich in, an einem Punkt, grenzen anein­ ander : diese Linien stoßen in einem Punkt zusam­ men; die beiden Grundstücke stoßen zusammen; - strömen fVb.j in großer Menge herbeiströmen, zu­ sammenlaufen (1): M enschenmengen waren im Stadion zusammengeströmt; -stürzen fVb.j zusam­ menbrechen (1), einstürzen: das Haus ist beim Erd­ beben zusammengestürzt; -suchen fVb.f einzelne Dinge od. die Teile von etw., d ie m.an braucht, durch Suchen zusammenbringen: er mußte die Nägel erst z . ; -tragen fVb.f mehrere Dinge von verschiedenen Stellen an eine Stelle bringen und anhäufen (1.1): Holz für den Winter z . ; <0 Material für einen Vortrag z .; -treffen fyb.f 1. einander treffen (4.1, 4 .2): wir trafen unverhofft in der Stadt zusammen; wenn ich mit ihm zusammentreffe, werde ich ... — 2 . etw. geschieht gleichzeitig m it etw. anderem: die Ereignisse trafen so unglücklich zusammen, daß ...; - treten / Vb.; ist/: die Volkskammer tritt morgen zusammen (die Mitglieder der Volkskammer kom­ men in einer Sitzung zu einem bestimmten Zweck zu ­ sammen) ;-tromm eln/Vb.f umg .: Menschen z. (Men­ schen zusammenrufen); -tun, sich jVb.f umg. sich mit jmdm. z. seine Aktionen mit jmds. Aktionen koor­ dinieren, um etw. gemeinsam zu bewältigen: wir wollen uns zu gemeinsamer Arbeit z.; die beiden haben sieh gegen uns zusammengetan; -wachsen Ist. Vb.f sich durch S a ch s e n (1) (wieder) vereinigen: seine Augenbrauen sind über der Nase zusammenge­ wachsen; die gebrochenen Knochen sind gut zu­ sammengewachsen; -wirken fVb.f gemeinsam für die Lösung eines Problems wirken: bei einem Projekt z.; das Zusammenwirken aller Mitarbeiter bei diesem Projekt; -zählen fVb.f etw. addieren; -ziehen fVb.f 1. (hat) 1.1 . das Loch im Strumpf nur mit einem Faden z. (die Ränder des Lochs zusammennähen) 1.2 . ein Muskel zieht sich zusammen (verkürzt sich vor­ übergehend durch Anspannung) — 2 . (hat) ein U n ­ wetter, Gewitter zieht sich (am Himmel) zusammen (entwickelt sich drohend und unheilvoll wirkend) — 8 . (hat) Truppen z. (Truppen an einem Ort konzentrie­ ren) — 4 . etw. addieren (hat):die einzelnen Posten z. — 5, m it jmdm. eine gemeinsame Wohnung beziehen (ist): er ist mit seinem Freund zusammengezogen; - zimm ern fVb.f etw. schnell, flüchtig, oberflächlich aus einzelnen Teilen zimmern: ein Regal z.; -zucken jVb.; ist/ vor Schreck eine ruckartige Bewegung machen: als es klingelte, zuckte er unwillkürlich zusammen Zusatz, der; -es, Zusätze 1. fo. Pl.f das Zusetzen (1): Wasser durch Z. von Soda enthärten — 2. etw., das einer Sache zugesetzt worden ist, wird: ein Ge­ tränk mit einem Z. von Kohlensäure — 8 . Er­ gänzung (2), Nachtrag:der Vertrag hat noch einen Z. Zusatz gerät, das ein Gerät ergänzendes Teil, Gerät zusätzlich fA dj.f über bereits Vorhandenes, B e ­ stehendes hinausgehend: zusätzliche Arbeit, 'Ko­ sten; etw. z. übernehmen Zusatz | »rentenYersicherung, die im Rahmen der Sozialversicherung der DDR zusätzlich abzuschlie­ ßende freiwillige Rentenversicherung; -Studium, das Studium, das zusätzlich zu einem bereits abgeschlos­ senen Studium absolviert wird und dieses ergänzt zu/Zu| -schänden fA dv .; in den Verbindungen/ etw. z. machen etw. zunichte machen: das hat seine Hoffnungen, die ganze Arbeit z. gemacht; etw. wird z. etw. wird zunichte: alle seine Ideale wurden z.; -schanzen fsw. Vb.; hat/ umg. jmdm. etw. zu­ schieben (2): jmdm. eine Stellung z.; -schauen fVb.f (jmdm.) bei etw. Zusehen (1);d a zu -schauer, der; -s, - 1.1 . jmd., der bei etw. zusieht (1): er wollte keine Z. bei dieser Arbeit haben 1.2 . Besucher einer Veran­ staltung, bei der es vor allem etw. zu sehen gibt: die Zuschauer verfolgten die W ettkämpfe voller Span­ nung ; - schaufeln / Vb.f etw. durch Schaufeln mit Erde zuschütten: das Grab, den Graben für das K abel z . ; - s chicken fVb.f jmdm. etw. schicken (LI): jmdm. eine Nachricht, Einladung z.; - s chieben fVb.f 1. einen K a sten z. (durch Schieben 1.1 schließen) — 2 . jmdm. etw. z. jmdm. etw. (heimlich) zukommen, z u ­ teil werden lassen, worauf er eigentlich keinen A n ­ spruch hat: sich gegenseitig Aufträge z. — 8. jmdm. die Schuld (an etw.) z. (die Schuld an etw. auf jmdn. schieben, jmdm . geben); -schießen fV b.j 1. (hat) jmdm. den Ball z. (den Ball in Richtung auf jmdn. schießen, ihm den B all Zuspielen 1.1) — 2 . auf jmdn., etw. z. sich schnell in Richtung auf jmdn., etw. be­ wegen (ist): das B o ot schoß auf die Wendemarke zu - B. umg. Geld zu etw. z. Geld zu etw., dasdie Betreffenden nicht allein finanzieren können, dazu­ geben (hat): Geld aus öffentlichen Mitteln z.; seine Eltern haben zum Kauf des Autos zugeschossen; -s chlag, der 1. über eine Geldsumme, einen Preis hinaus zu zahlender Betrag: für die Benutzung
1392 Zuschlägen — Zustand eines D-Zuges muß ein Z. gezahlt werden — 2, d as Zuerteilen des ersteigerten Gegenstandes an den Meistbietenden durch einen Schlag mit einem Hammer: er blieb Meistbietender und erhielt den Z.; -schlagen jVb.j 1.1. etw. zuwerfen (1), daß es knallt (hat): die Tür hinter sieh z.; der Wind schlug das Fenster zu; das Buch z. (zuklappen) 1.2 . etw. fällt m it Schwung laut zu (ist): die Tür schlug hinter mir zu — 2 . auf, gegen etw., jmdn. schlagen (hat): er schlug mit der Faust, mit einem Knüppel zu; er h at rücksichtslos zugeschlagen — 3. jmdm. etw. durch gerichtlichen Beschluß, bei öffentlichen Versteigerungen durch einen Schlag m it einem Hammer als Eigentum zusprechen (hat): man hat ihm das Grundstück, die Münze zugeschlagen — 4. einen zusätzlichen Betrag auf eine Ware auf- schlagen (hat): die Transportkosten werden dem Endverbraucherpreis zugeschlag en Zuschlag/zuschlag (mit * auch Zuschlags/zu- schlags|)| *-karte, die zusätzlich zur Fahrkarte zu lösende Karte für einen Zuschlag, bes. für die B e­ nutzung von Expreß- und D-Zügen; *-pflichtig /A d j.; nicht ad v.f: ein zuschlagpflichtiger (nur mit einer Zuschlagkarte zu benutzender) Zug; -Stoff, der 1. B a u w . Stoff, bes. zerkleinertes Gestein, der zusam­ men m it Bindemittel und Wasser zur Herstellung von Beton dient — 2. Techn. Flußmittel (2) zu/Zu| -schließen jVb.j etw. z. das Schloß von etw. so betätigen, d aß es nicht geöffnet'werden kann: die Tür war zugeschlossen; -schnallen jVb.j etw. m it einer Schnalle schließen: den Rucksack z . ; -schnap­ pen jVb .j 1. ins Schloß fallen, einrasten (ist): die Tür ist hinter mir zugeschnappt — 2 . mit dem M aul, Schnabel nach etw., jmdm. schnappen (hat): der H und hat plötzlich zugeschnappt; -schneiden / Vb.j 1.1. etw., das Material für etw. mit einem Schneidwerkzeug in bestimmte M aße, in die gewünsch­ te Form bringen: Bretter für einen Schuppen z.; Tapeten z. 1 .2 . ein Kleid z. (die einzelnen Teile für ein Kleid meist nach einem Schnittmuster aus einer Stoffbahn schneiden) — 2 . etw. ist auf etw., jmdn. zugeschnitten etw. ist einer Sache, jmdm. an ­ gepaßt (2): das Programm war auf Vorschulkinder zugeschnitten; -schneien jVb.; ist/ mit Schnee be­ deckt werden: der Eingang war ganz zugeschneit; -s chnitt, der 1. jo. Pl.j das Zuschneiden (1): der Z. von Blechen, eines Mantels — 2 .1. Art und Weise des Schnitts (5), bes. von Kleidung: der moderne Z. des Anzugs 2.2 . Aufteilung, bes. von Räumen, nach Form und M a ß : der Z. einer Neubauwohnung 2.8 . jo. Pl.j eine Kollektion von internationalem Z. (Format 2, Charakter 3); -schnüren jVb.; hat/ etw. verschnüren: ein Pak et mit Bindfaden z.; die Schnürsenkel z. (zubinden); -schranken jVb.f etw. durch Schrauben (3) schließen: die Flasche, Ofen­ tür z.; -schreiben jVb.j etw. einer Sache, jmdm, z. die Ursache für etw. in etw., jmds. Tun, Verhal­ ten sehen, finden, erkennen: es ist seinem Unge­ schick zuzuschreiben, daß er gestürzt ist; diesen Mißerfolg hast du dir selbst zuzuschreiben (daran bist du selbst schuld); einem Ereignis keine B e­ deutung z. (es für bedeutungslos halten); -Schrift, die schriftliche A ntw ort a uf eine Veröffentlichung: die Redaktion erhielt eine Flut von Zuschriften zu diesem Artikel, dieser Annonce; -schulden /in der Verbindung! sich etw. z. kommen lassen (etw. Ge­ setzwidriges tun, sich schuldhaft verhalten); -schuß, der jPl. -s chüsse/ finanzielle Unterstützung für eine Person, für die Finanzierung einer Sache: der B e ­ trieb arbeitet mit staatlichen Zuschüssen; einen Z. beantragen, bewilligen, erhalten; -schustern /sw. Vb.; hat/ umg . 1 . Geld zusetzen: bei diesem Geschäft hat er nur zugeschustert — 2 . jmdm. etw. zuschieben (2); -schütten /V b./ etw. m it Erd e, Sand, Steinen, Schutt füllen: einen Graben, eine Schlucht z.; -s ehen /Vb./ 1. jmdm., einer Sache z. sich jmds. Tätigkeit, den Verlauf von etw. bes. aus Interesse, Neugier ansehen: Kindern beim Spielen z .; O ich kann nicht länger z. (untätig mit ansehen), wie er sich quält — 2 . sich bemühen, etw. Bestimmtes zu erreichen: ich muß z., wie ich damit fertig werde; sieh zu, daß du nicht so spät kommst!; -f- umg. z., wo man bleibt (wissen, wie man am besten Vorteile gewinnen k ann); -sehends /Adv./ er­ kennbar schnell, rasch: er erholte sich nach der Operation z.; es wurde z. dunkler; -sein / V b ist zugewesen; Präs. u. Prät.: / 3zu 2/ umg.; -sen ­ den, sandte zu, auch sendete zu, hat zugesandt, auch zugesendet jmdm. etw. schicken (1.1): jmdm. eine Nachricht z.; -setzen / Vb.; hat/ 1. einer Sache etw. beimengen: dem W ein Zucker z. — 2 . jmdm. (mit etw.) z. jmdn. (mit etw.) bedrängen (2): er setzte mir (mit seinen Fragen) sehr zu; etw. setzt jmdm. zu: die Hitze, dieses Klima hat uns zugesetzt (Beschwerden bereitet, is t uns lästig geworden) — 3. u m g . bei etw. zusätzlich Geld investieren müssen (statt Gewinn zu erzielen): bei diesem Geschäft hat er bisher nur zugesetzt, alle seine Ersparnisse z. müssen; O nichts zuzusetzen haben (so mager 2 sein, daß keine Kraftreserven vorhanden sind); -sichern jVb.j jmdm. die Erfüllung einer Forderung, eines Wunsches als sicher versprechen (1): jmdm. Unterstützung, Verschwiegenheit z.; -sperren jVb.f landsch., bes. süddt. österr. etw. ver­ schließen (1); -spielen jVb.j 1.1. jmdm. den Ball z. (den B all zu einem Spieler der eigenen Mannschaft werfen, schießen) 1.2 . jmdm. etw. z. jmdm. etw. geschickt (wie zufällig) zukommen (4) lassen: kannst du ihm die Nachricht z.?; + jmdm., sich die / Bälle z .; -spitzen jVb.j 1.1 . etw., bes. ein Stück Holz, mit einer Spitze versehen: Pfähle z. 1 .2 . etw. spitzt sich zu etw. läuft in einer Richtung spitz zu: der Obelisk spitzt sich nach oben zu — 2 .1 . aggressive Kräfte spitzen die Lage, Situation zu (verschlim­ mern sie) 2.2 . etw. spitzt sich zu: der Konflikt hat sich zugespitzt (hat sich verschlimmert); -sprechen / Vb.j 1.1 . jmdm. in bestimmter Weise z. zu jmdm. in bestimmter Weise sprechen, um auf ihn einzuwirken: jmdm. gut, freundlich, beruhigend z. 1 .2 . jmdm. Mut, Hoffnung, Trost z. (jmdm. mit Worten Mut, Hoffnung machen, Trost spenden) — 2 . jmdm. jmdn. , etw. z. durch gerichtlichen Beschluß jmds. Anspruch auf jmdn., etw. anerkennen: das Kind wurde bei der Scheidung der Mutter zugesprochen; das Gericht sprach ihm mildernde Umstände zu (erkannte bei ihm mildernde Umstände an) — 3. dem Essen, Trinken z. (mit Appetit essen, trin­ ken); -Spruch, der jo. P l.j 1. ermutigende, tröstende Worte: der tröstende Z. ta t ihm in seinem Schmerz wohl — 2. etw., jmd. hat, findet Z. etw., jmd. hat Zulauf: das Theaterstück, die neue Gaststätte hat, findet viel Z. Zustand, der 1.1 . jo. Pl.j 1.1 .1 . der Z. von etw., jmdm. die Beschaffenheit von etw., von jmds. Physis,
zustande — zutreiben 1393 Psyche zu einem bestimmten Zeitpunkt, während einer bestimmten Dauer (hinsichtlich eines bestimm­ ten Gesichtspunktes): der bauliche Z. eines Hauses; jmds. körperlicher, geistiger, psychischer Z.; sein Z. (Gesundheitszustand) hat sich gebessert; etw. ist seit langem in unverändertem Z. (ist seit langem unverändert) 1.1 .2 . das Haus ist in baufälligem Z. (ist baufällig); er ist in angetrunkenem Z. (ist an­ getrunken) 1.1 .3 . der feste, flüssige, gasförmige Z. (Aggregatzustand) eines Stoffes, Körpers 1.2 . jvorw. PL/ Situation (1.2), bestehende Verhältnisse (II.1 .2 , 2) zu einem bestimmten Zeitpunkt, während einer bestimmten D a u er: die sozialen, gesellschaftlichen Zustände in einem Land; die sanitären Zustände in einem Krankenhaus; das sind unhaltbare Zu­ stände — 2 . /nur im PL; in den Verbindungen/ umg. Zustände haben, bekommen, kriegen (auf etw. nervös, heftig reagieren) zustande /A dv.; in den Verbindungen/ etw. z. brin­ gen (etw. bewerkstelligen, erreichen); etw . k o m m t z. (etw. w ird erreicht, gelingt) zu/Zu| -ständig \Adj.; nicht adv./ befugt, berechtigt zur Ausübung einer bestimmten Tätigkeit, Wahr­ nehmung bestimmter Aufgaben: den Antrag bei der zuständigen Stelle einreichen; für einen Bereich z. sein; dazu -ständigkeit, die; -, -en /vorw. Sg./; - statten /Adv.; in der Verbindung/ etw. kommt jmdm. z. (etw. nützt jmdm., ist jmdm. von Vorteil, kommt jmdm. gelegen); -stecken jsw. Vb.j jmdm. heimlich etw. schenken, geben: die Mutter steckte ihm einen Geldschein zu; -stehen /Vb./ etw. kommt jmdm. zu: es steht mir nicht zu, darüber zu ur­ teilen; ihm stehen 23 Tage Urlaub zu; man hatte dem Kind zu viele Freiheiten zugestanden (ein­ geräumt); -steigen /V b./ ein Verkehrsmittel an einer zwischen seinem Ausgangs- und Endpunkt liegenden Haltestelle (als Fahrgast) besteigen: in M steigen meistens viele Reisende zu; -stellen /Vb.j 1. etw. z. eine Öffnung mit Gegenständen verstellen: die Tür mit einem Schrank z. — 2.1. Post z. (dem Adressaten bringen, austragen) 2.2 . jmdm. etw. (durch die Post) schicken (LI): die Rechnung wird uns zugestellt; -steuern / Vb./ 1 . umg. (hat, ist) er steuerte auf den Ausgang zu (ging zielstrebig auf den Ausgang zu) — 2 . etw., bes. Geld, zuschießen (3) (hat): seine Eltern hatten zu dem Kauf des Autos einen größeren Betrag zugesteuert; -stimmen /Vb./ 1.1 . jmdm. z. zu erkennen geben, daß man jmds. Meinung, A nsicht teilt, m it jmdm. übereinstimmen: was dies betrifft, stimme ich dir zu; er nickte mir zustimmend zu 1.2 . einer Sache z. mit etw. ein­ verstanden sein, etw. billigen: die meisten stimmten seinem Vorschlag zu; zu 1.2 -Stimmung, die: etw. findet jmds. Z. (jmd. stimmt einer Sache zu); -stöp­ seln /Vb./i eine Flasche z. (mit einem Stöpsel 1 schließen); -stoßen /Vb./ 1 . etw. durch einen Stoß schließen (hat): die Tür (mit dem Fuß, Ellenbogen) z. — 2. m it etw. z. einen spitzen Gegenstand in Richtung auf jmdn., etw. bewegen, um ihn, es zu stoßen, stechen (hat): er hat mit dem Messer zuge­ stoßen — 3 . jmdm. stößt etw. zu jmdm. wider­ fährt, pa ssiert etw. Unangenehmes (ist): er müßte längst da sein, hoffentlich ist ihm nichts zuge­ stoßen; mir ist ein kleines Mißgeschick zugestoßen; - ström, der jo. PL; zu -strömen/: der Z. kalter Luftmassen, von Schaulustigen riß nicht ab; das Land hat einen großen Z. an Touristen; -strömen /Vb./ sich in großen Mengen in Richtung auf etw. bewegen: die zuströmenden Luftmassen; die der Elbe zuströmenden (zufließenden) Nebenflüsse; Menschenmengen strömten dem Stadion zu; - stürzen /Vb.; ist/ auf jmdn. z. sich sehr schnell in Richtung auf jmdn. zu bewegen: er kam auf uns zu­ gestürzt, um uns die Neuigkeit mitzuteilen; - stutzen /Vb./ etw. durch Stutzen (I) auf das ge­ wünschte M aß, in die gewünschte Form bringen: kugelig zugestutzte Bäume; -tage /Adv.; in den Verbindungen/ etw. z. fördern (ans Licht, zum Vor­ schein bringen); die Untersuchung hat nichts z. ge­ bracht (aufgedeckt 4.1); z. kommen, treten (<auf- gedeckt 4.1 werden); offen z. liegen (leicht zu er­ kennen sein); -tat, die 1.1 . fvorw. P L/ Bestandteil für die Herstellung eines Lebens-, Genußmittels: die Soße ist aus den besten Zutaten bereitet 1.2 . /nur im PL/ alle Dinge außer dem Stoff, die zur Anferti­ gung eines Kleidungsstückes notwendig sind : für die Knöpfe, das Futter und andere Zutaten berechnete der Schneider zwanzig Mark; -teil /A d j.;in den Ver­ bindungen/ jmdm. wird etw. z. jmdm . wird etw. zuer­ kannt: ihm ist eine große Ehre z. geworden; jmdm., einer Sache etw. z. werden lassen (veranlassen od. bewirken, daß jmdm ., einer Sache etw. zuerkannt wird); -teilen /Vb./ 1 .1 . jmdm. etw., jmdn. z. fest­ legen, daß jmd. etw., jmdn. (zu-seiner Verfügung) erhält: die Aufgaben wurden den einzelnen Mit­ arbeitern zugeteilt 1.2 . jmdni. etw. z. jmdm. von etw. ein bestimmtes Quantum gewähren und geben: im Krieg wurden die Lebensmittel zugeteilt; jeder bekam seine Portion zugeteilt; dazu -teilung, die 1. das Zuteilen (1.2): die Z. von Waren — 2 . zugeteilte Menge; -tiefst /Adv./: z. (aufs tiefste) von etw. beein­ druckt, ergriffen, überzeugt sein; etw. z. bedauern; -tragen \ Vb./ 1. jmdm. etw. z. etw. zu jmdm. tragen (1), um ihn dadurch (in seiner Arbeit) zu unterstützen: er trug dem Maurer die Ziegel zu — 2 . jmdm. etw. z. jmdm. etw. hinterbringen (II): mir ist zugetragen worden, du hättest ... — 3. etw. hat sich zuge­ tragen etw. hat sich ereignet: wie hat sich das zu- geträgen?; der Unfall hat sich an dieser Stelle zu­ getragen; zu 2 -träger, der; -träglieh /Adj.; nicht a d v./ der Gesundheit förderlich, bekömmlich: ein e fettreiche Ernährung ist nicht z.; zuträgliche Kost; -trauen /Vb./ jmdm. etw. z. annehmen, daß jmd. zu etw. fähig, imstande ist: hättest du ihm eine solche Tat zugetraut?ich habe dir einen besseren Geschmack zugetraut (habe angenommen, daß du einen besseren Geschmack hast); sich etw. z .: er traut sich nichts zu (hat kein Selbstvertrauen); - trauen, das; -s, jo. PL/ Vertrauen: zu jmdm. viel, kein Z. haben; das Kind gewann allmählich Z. zu ihm; -traulich /A dj./ voller Zutrauen: das Tier war so z. (wenig scheu), daß es aus der Hand fraß; - treffen / Vb.; hat/ 1. etw. trifft zu etw. ist so richtig, entspricht so dem Sachverhalt: seine B ehauptung hat nicht zugetroffen; er hat die Situation zu­ treffend gekennzeichnet; /auf Formularen/ Zu­ treffendes unterstreichen — 2 . etw. trifft auf, für jmdn., etw. zu etw. entspricht jmdm., einer Sache, ist für jmdn., etw. anzuwenden: der Vergleich trifft auf, für diesen Fall nicht zu; das trifft für alle Mitarbeiter zu (betrifft alle Mitarbeiter); -trei­ ben /Vb.f 1.1 . etw. einer Sache, jmdm. z. etw., bes. ein Tier, in Richtung auf etw., jmdn. treiben (1.1.1) (hat): das Vieh der Tränke z .; der Wind trieb die
1394 zutreten — zuzwinkern Rauchschwaden auf das Dorf zu 1.2 . etw. treibt auf etw., jmdn. zu etw. treibt (1.4 .2) in Richtung auf etw., jmdn. (ist):das Boot trieb aufs offene Meer zu; -treten /V b./1 . (ist) auf jmdn., etw. z. (auf jmdn., etw. m it einigen Schritten zugehen) — 2 . gezielt nach jmdm., einem Tier treten (3.2) (hat): ich trat zu, als der Hund mich ansprang; -trinken /Vb»/i jmdm. z. (sich mit gefülltem, erhobenem Glas zu jmdm. hin- wenden und auf ihn trinken); -tritt, der fo. PI ./ 1. das Hineingehen in etw., das Betreten von etw.: Z. verboten!; kein Z .!; freien, ungehinderten Z. zu etw. haben — 2 . die durch Z. (Hinzutreten) von Sauerstoff erfolgende Verbrennung; -tun /Vb.; / auch zugetan/: die schwere Eisentür tat sich hinter uns zu (schloß sich hinter uns); verhüll, die Augen für immer z. (sterben); + kein / Auge z.; -tun, das /in den Verbindungen/ durch, mit, ohne jmds. Z. (Hilfe, Unterstützung): durch dein freundliches Z. gelang es mir ...; ohne jmds. Z .: die Entschei­ dung fiel ohne unser Z. (unsere Mitwirkung); -u ngunsten /Präp. m it Gen./ zu jmds. Nachteil: der Staatsanwalt hat die Kassation des Urteils z. des Angeklagten beantragt; -unterst fAdv.f in einem Stapel, Haufen (1) ganz unten: der Schlafanzug lag z. im Koffer; + das Oberste z. kehren; -ver­ lässig lAdj.f 1.1. ein zuverlässiger Kollege (ein Kollege, von dem man glauben kann, daß er sich in der erwarteten, korrekten Weise verhält); ein z. (ein­ wandfrei) funktionierendes Gerät 1.2 . verbürgt (1.2): etw. aus zuverlässiger Quelle haben; dazu - verlässigkeit, die; -, fo. P I ./ Zuversicht, die; fo. Pl.f festes Vertrauen, feste Hoffnung, daß etw. von der Zukunft erwartetes Gutes eintritt: voller Z. in die Zukunft schauen; voller Z. sein; d a m zuversichtlich fA dj.f zu| -viel [indekl. Indef.pron.f mehr als nötig, als an­ gemessen, als zuträglich: z. (Fleisch) essen; das wäre z. verlangt; besser, lieber z. als zuwenig; + dasistz.des/ Guten,desGutenz.;z. des/ Guten, des Guten z. tun; -vor /Adv,f vorher: ich habe ihn zwei Tage z* noch gesprochen; nie z. hatte ich so etwas erlebt; z. muß ich noch etwas erledigen zuvor/Zuvor | -kommen fVb.; /* auch -kommend/ 1.1 . jmdm. z. bei etw. (zu seinem Vorteil) schneller als ein anderer sein: mit seinem Angebot anderen z. 1 .2 . allen Gerüchten z. (rechtzeitig begegnen 4); -kommend fAdj.; / auch -kommen/ anderen gegenüber freundlich, höflich und jmdm. Aufmerk­ samkeiten erweisend: jmdn. z . behandeln; z. sein; eine zuvorkommende Bedienung; dazu -kommen- heit, die; -, jo. Pl.f Zu/zu| -wachs, der; -es, jo. Pl.f Zunahme, das An­ wachsen (2): der jährliche Z. der Bevölkerung in diesem Land; der Z. an Arbeitsproduktivität, des Nationaleinkommens; scherzh. Z. (ein Kind) er­ warten, bekommen1; der Mantel ist auf Z. be­ rechnet (ist jetzt noch zu groß, weil er bei künftigem Wachstum auch noch getragen werden soll); -wach­ sen /st. Vb.f 1.1 . überwuchert werden: dieser W ald­ weg ist allmählich zugewachsen 1.2 . eine Wunde wächst zu (verheilt) — 2 . jmdm. fällt etw. zu (2.2): der Jugend wachsen in der Zukunft große Auf­ gaben zu; -wachsrate, die W irtsch . Kennziffer, die den Anstieg von etw., bes. der Produktion, in einem bestimmten Zeitraum ausdrückt; -wege /Adv.; in den Verbindungen/ etw. z. bringen (etw. zustande bringen); mit etw. z. kommen (mit etw. zurecht­ kommen 1); -wellen /Adv./ gelegentlich (1.2): ich treffe ihn z.; z. besucht er uns; -weisen fVb.f jmdm. etw., jmdn. z. festlegen, daß jmd. (bei einer Auf­ teilung) etw., jmdn. erhält: jmdm. eine Arbeit, Mit­ arbeiterin z .; die uns zugewiesene Neubauwohnung wird im dritten Quartal bezugsfertig; dazu -Wei­ sung, die; -wenden jVb.j 1. sich, etw. jmdm., einer Sache z.sich, etw. in Richtung auf jmdn., etvj. wen­ den (2.2), sich zu jmdm., etw. hinwenden: er wendete, wandte sich, sein Gesicht mir zu; er wandte sich dem Ausgang zu — 2i sich einer (anderen) Sache z. beginnen, sich m it einer (anderen) Sache zu be­ schäftigen: sich einem anderen Thema, wieder seiner Arbeit z. — 3 . /wendete zu, hat zugewendet/ jmdm. etw. z. jmdm. etw., bes. Geld, zukommen (4) lassen: er hat dieser Frau über Jahre Geld zu­ gewendet; jmdm. seine Aufmerksamkeit, ganze Liebe z . ; zu 3 -W endung, die zugewendete Geldsumme: eine einmalige Z. in Höhe von ...; -wenig /indekl. Indef.pron./ weniger als nötig, als angemessen, als zuträglich: das Essen war z. gewürzt; davon weiß er z.; - werfen /Vb.j 1. etw. m it kräftigem Schwung schließen: er warf die Tür hinter sich zu — 2 . jmdm. etw. z. etw. in Richtung auf jmdn. werfen, jmdm. etw. hinwerfen: jmdm. den Ball z.; einem Ertrin­ kenden den Rettungsring z.; O jmdm. einen strafenden, liebevollen Blick z.; -f- jmdm., sich die / Bälle z.; wider /Adv./ 1. jmdm. z. sein, werden (jmdm. unangenehm, widerwärtig sein, wer­ den) — 2 . etw. ist jmdm., einer Sache z. (etw. steht jmdm ., einer Sache entgegen); 2-wider /Präp. mit Bat,; dem Nomen nachgestellt/ 2entgegen: aller Ver­ nunft z. ging er auf den Vorschlag ein zuw!der| -handeln /V b./ einer Sache z. gegen etw., bes. ein Verbot, eine Anordnung, verstoßen: einem Gesetz, Anordnungen z.; - laufen /Vb.; ist/ etw. läuft einer Sache zuwider etw. steht im Gegensatz zu etw.: es läuft aller Erfahrung, seiner Absicht zu­ wider, wenn du ... zu| -winken /Vb.j jmdm. z. jmdn. durch Winken grüßen: er hat uns zugewinkt; -zahlen / Vb.j 1.1 . z. müssen über einen festgelegten Preis, Betrag hinaus zusätzlich noch Geld zahlen müssen: wir mußten für die Fahrt noch zwei Mark z. 1 .2 . sich an den Kosten beteiligen: in einem solchen Fall zahlt die Ver­ sicherung zu; -zählen /Vb./ 1 . etw. hinzüzählen: diesen Betrag mußt du z. — 2. jmdn., etw. einer Sache zurechnen (1.1): er wird zu R echt den großen Malern seines Jahrhunderts zugezählt; -Zeiten /Adv./ zuweilen: z. ist er sehr aktiv; -ziehen / Vb./ 1. (hat) die Gardine, einen Vorhang z. (in seine ganze Breite auseinanderziehen, um dadurch das Fenster, eine Öffnung völlig zu bedecken) — 2 . (hat) die Schlinge z. (durch Ziehen am Faden, Strick enger machen) — 3 . jmdn. hinzuziehen (hat): er wurde als Gutachter (zu dem Prozeß) zugezogen — 4. (hat) sich etw. z .: sich eine Erkältung z. (sich er­ kälten); sich jmds. Zorn z. (jmds. Zorn gegen sich hervorrufen) — 5 . seinen W ohnsitz an diesen Ort, nach hier verlegen (ist): viele Einwohner der Stadt sind aus der ländlichen Umgebung zugezogen; - züglich /Präp. mit Gen./ fach spr. Harnt: die Miete z. der Heizungskosten beträgt ...; fo. erkennbare Rektion in Verbindung mit starkem Subst. im Sg. o. Art. u. Attr.; mit Dat., wenn der Gen. PI. nicht er- kennbar ist/: das ist der Preis z. Porto; -zwinkern /Vb./ jmdm. z. jmdn. ansehen und dabei (in be-
zwacken — Zweck 1395 stimmtet Weise) als Mittel der vertraulichen Verstän­ digung zwinkern: jmdm freundlich, vertraulich, heimlich z .; er zwinkerte ihm zu zwacken jsw. Vb.; hat/ - f jmdn. / zwickt und zwackt es überall Zwang, der; -(e)s, Zwänge 1.1 , uneingeschränkte Forderung an den Menschen, die seinen (Handlungs)- spielraum jeweils in bestimmter Weise einschränkt od. aufhebt, wodurch eine bestimmte Verhaltensweise erreicht werden soll 1*1.1* /in einer Gewaltherrschaft als Methode des Herrschensj Androhung, Anwendung physischer od. psychischer Gewalt: gegen den Z. der reaktionären J unta aufbegehren; durch den Jahre andauernden Z. waren die Menschen abgestumpft 1.1.2* fvon einer Instanz ausgehend, die die Macht, Befugnis hat, über etw., jmd n. zu bestimmen/: der Z. von Verordnungen, des Gesetzes 1.1*8. /von jmdm ., von sozialen Gruppen und ihren Normen ausgehend/: ein moralischer Z.; unter Z. handeln, aussagen; er hat es nur unter Z. getan (hat es nicht freiwillig getan); dem Z. der Mode unterliegen 1.2 . von jmdm. geht ein verführerischer Z. (eine starke E in ­ wirkung, Beeinflussung) auf jmdn. aus 1.3 . B e­ schränkung, die man sich selbst auferlegt: sich Z. auferlegen; tu dir keinen Z. an (benimm dich völlig ungezwungen)\ 1.4 . er hat unter dem Z. (in der Zwangslage) der Not gestohlen 1.5 . P sych . zwang­ hafte (1) Motivierung: unter einem Z., unter Zwängen stehen, leiden zwängen jsw. Vb.; hat/ etw., jmdn., sich gewaltsam in einen dafür zu kleinen Raum, ein dafür zu kleines Behältnis drücken (1.4), quetschen (2.2): die Füße in zu kleine Schuhe z ,; sie hat die Kleider in den Koffer gezwängt; wir zwängten (drängten 1.2) uns noch in den schon vollen Bus zwanghaft /Adj./ 1 . P sych . aus unbedingtem, willentlich nicht steuerbarem Antrieb: eine zwang­ hafte Vorstellung; oft kehren Verbrecher z. an den Ort ihrer Tat zurück — 2 . gekünstelt und gezwun­ gen : eine zwanghafte Heiterkeit zwangjlos \A dj.\ 1 .1 . nicht einem Zwang unter­ liegend, so beschaffen, daß es nicht zu etw. zwingt (1.2): eine zwanglose Unterhaltung; wir besuchten uns z.; dort kann man sich ganz z. bewegen; eine zwanglose Einladung 1.2 . unregelmäßig (1.2), an keine zeitliche Folge gebunden: diese H efte erschei­ nen in zwangloser Folge; die Darbietungen waren z. über den Abend verteilt Zwangs/zwangs| -arbeit, die Jo. P L / 1*1. in den Ausbeutergesellschaften von den herrschenden K la s ­ sen durch administrativen Zwang (1.1.1) Angehörigen unterdrückter Klassen od. fremder Völker auferlegte Arb eit: die ausländischen Arbeiter wurden zur Z. gepreßt 1.2 . m it schwerer körperlicher Arbeit ver­ bundene Freiheitsstrafe in manchen Staaten: er wurde zu Z. verurteilt; -einweisung, die gegen den Willen des Kranken verfügte und deshalb der Kon­ trolle eines Staatsanwaltes unterliegende Über­ führung eines Patienten in eine Heilanstalt; -hand- lung, die P s y c h . zwanghaftes (1), oft wiederholtes Tun od. Verhalten; -herrschaft, die /o. P l.j Gewalt­ herrschaft; -Jacke, die zur Fesselung Tobsüchtiger benutzte Jacke aus Segeltuch mit besonders langen Ärmeln ohne Öffnung, die auf dem Rücken zu­ sammengebunden werden; O jmdm. die Z. anlegen (willkürlich erhebliche Beschränkungen a uferlegen); - läge, die Notlage, die von jmdm. ein bestimmtes Handeln, Verhalten verlangt: jmds. Z. aüsnutzen; - läufig fAdj.f 1.1 . /nicht präd.j durch die Gegeben­ heiten bedingt, notwendig (2): ein zwangsläufiger Verlauf; z. kam es dazu, daß . ..; du wirst dich dem z. fügen müssen 1.2 . /adv./ durch die Gesetz­ mäßigkeiten logischen Denkens bedingt: wenn man hiervon ausgeht, ergibt sich z. folgendes Problem . . . ; das führte ihn z. zu diesem Schluß;-maßnahme, die auf Zwang (1.1) beruhende Maßnahme: zu scharfen Zwangsmaßnahmen greifen (müssen); die Freiheitsstrafe ist eine staatliche Z.; -m ittel, das Zwangsmaßnahme: Z. anwenden; -Vorstellung, die P s y ch . zwanghafte (1), als bedrohlich empfun­ dene Vorstellung: jmd. leidet an, unter, lebt in Zwangsvorstellungen; -weise /A dj.; nicht präd.f m it Mitteln des staatlichen Zwangs erwirkt: eine z. Evakuierung; die Wohnung wurde z. geräumt; Ju;r. eine z. Beitreibung unterlassener Zahlungen; -Wirtschaft, die jo. Pl.f bes. in Zeiten wirtschaft­ lichen Notstandes angewandte Form der staatsmono­ polistischen Wirtschaft, in der, bei Wahrung der Interessen des Monopolkapitals, der Staat zwangs­ weise regulierend in die Wirtschaft eingreift zwanzig /Kard.zahl 20/: eine Straßenbahnfahrt kostet z. Pfennig; /* auch dreißig zwanziger jindekl. Adj. ; nur attr.j vgl. dreißiger Zwanziger, der; -s, - vgl. Dreißiger Zwanzig| -markschein, der Geldschein im Wert von zwanzig Mark; -markstück, das Münze im Wert von zwanzig Mark; -pfennigmarke, die Brief­ marke im Wert von zwanzig Pfennigen; -Pfennig­ stück, das jPl. - e/ Münze im Wert von zvjanzig Pfennigen zwanzigste jOrd.zahl zu zwanzig/; / auch drei­ ßigste zwar /Adv.; auch in konjunktionaler Verwendung; nebenordnend/1.1 . /steht an der Spitze eines Vorder­ satzes m it Inversion des Subjekts; korrespondiert m it den adversativen Korrelaten aber, doch, jedoch im Nachsatz; steht im Gegensatz zum Nachsatz und schränkt ihn ein; meist im Sinne des Gegensatzes von Vorzug[Nachteil, im Sinne des Ausgleichs/ : z. ist er noch jung, aber er ist schon recht erfahren (doch i st er schon recht erfahren) 1.2 . / verbindet auch im Sinne von 1.1 parallel strukturierte Satzglieder/: dies ist z. ein guter, aber nicht mehr ganz neuer Anzug — 2 . jin der Verbindung mit und als Ein­ leitung einer näheren Bestimmung eines Satzgliedes des Vordersatzes; vgl. und (1.1 .2)/: er stellte uns einen Verwandten vor und z. seinen Onkel Zweck, der; -(e)s, -e 1 .1 . jvorw. Sg.f angestrebtes Ziel einer Handlung, eines Vorgangs: einen Z. m it etw. verfolgen; seinen Z. erreichen; diese Maß­ nahme hat ihren Z. verfehlt; der eigentliche, wahre Z. seines Kommens war...; das war derZ. derSa­ che (das, was damit beabsichtigt war); zum Z. des _ besseren Verständnisses (damit etw. besser ver­ standen wird) soll ...; dieser Wagen erfüllt vollauf seinen Z. (genügt den Forderungen, die man an ihn stellt) 1.2 . Ziel der A n-, Verwendung von etw.: Atomenergie für friedliche Zwecke nutzen; etw. eignet sich für medizinische Zwecke, dient mili­ tärischen Zwecken; welchen Z. h at dieses Gerät?; für welchen Z. (wofür) brauchst du das Geld?; diese Sache hat einen praktischen Z.; .etw. für private Zwecke verwenden 1.8 . jo. Pl.j etw. hat keinen Z. (mehr) etw. führt zu keinem Ergebnis (mehr), ist
1396 Zweckbau — zweigleisig sinnlos: ob es einen Z. hat, noch länger zu warten?; seine Bemühungen hatten überhaupt keinen Z. -f- etw. ist für jmdn. nur / Mittel zum Z. Zweck/zweck| -bau, der jP l. -ten/ Ba«, dessen architektonische Gestaltung den Bedingungen seiner Verwendung untergeordnet i s t ; -dienlich fA dj.f 1.1. der Erreichung eines angestrebten Ergebnisses förderlich, nützlich: zweckdienliche Angaben, Hin­ weise; etw. erweist sich als z., ist z. 1 .2 . der Be- stimmung, Verwendung entsprechend gestaltet: z. ausgestattete Arbeitsräume Zwecke, die; -n kurzer Nagel mit breitem, flachem K o p f: mit Zwecken beschlagene Bergstiefel zwecken /sw. Vb.; hat/: ein Plakat an die Wand z. einer Zwecke, raii Zwecken a n der W and be­ festigen) zweck/Zweck| -entfremdet fA d j.f zu einem anderen a l s dem vorgesehenen, eigentlichen Zweck (1.2) ver­ wendet, genutzt: zweckentfremdeter Wohnraum; zweckentfremdete Gelder; -entsprechend jA d j./ zweckmäßig; -frei fAdj.f auf keine bestimmte An-, Verwendung zielend: z. experimentieren; -ge­ bunden fA dj.f nur für eine bestimmte Verwendung vorgesehen, bestimmt: zweckgebundene Geldmittel; - los fAdj.f 1. nutzlos, vergeblich: ein zweckloser Kräfteaufwand; alle ärztlichen Bemühungen waren z.; es erscheint z., n o ch einmal vorzusprechen — 2. in dieser Wohnung steht viel zweckloser (un­ nötiger 1.1) Kram herum; da zu -losigkeit, die; fo. Pf./; -mäßig fAdj.f 1.1. zur Erreichung des er­ strebten Zieles gut geeignet: ein zweckmäßiges Vor­ gehen; etw. für z. halten 1.2 . zweckdienlich (1.2): zweckmäßiges Schuhwerk; diese Geräte sind z. und formschön; der Bungalow ist z. eingerichtet zwecks fPräp. mi# Gen.f zu dem Zweck (1.1): z. besserer Haltbarkeit werden die Früchte gespritzt; jo. erkennbare Rektion in Verbindung m it starkem JSubst. im 8g. o. Art. u. Attr.; mit Dat., wenn der Gen. PI. nicht erkennbar istf: z. Umbau schließen zwei fKard.zahl 2f: z. Äpfel; die z. (beiden) ver­ stehen sich gut; z. (ein Paar) Augen, Ohren haben; links z., drei, vier /Kommando beim Marschieren/; in Mathematik hat er eine Zwei (das Prädikat ,gut) bekommen; /* auch drei + für z. arbeiten (mit großem Einsatz arbeiten, mehr arbeiten, als normalerweise jmd. arbeitet); — das geht eins, z., drei; z. linke / Hände haben; sich zwischen z. / t Stühle setzen Zwei/zwei|: / * auch Drei/drei zwei/Zweij -achsig fA dj.; nicht adv.j: ein zwei­ achsigerWohnwagen (Wohnwagen mit zwei Achsen); - armig fA d j.; nicht adv.f vgl. dreiarmig; -bändig jA d j.; nicht adv.f vgl. dreibändig; -beiner, der; -s, - umg. scherzh. 1Mensch (1.1); -bettzimmer, das Gäste-, Krankenzim mer mit zwei Betten; -deutig /A dj./1 . zwei Deutungen zulassend: eine zweideutige Antwort geben; der klinische Befund war z. — 2. auf etw. Anstößiges anspielend: zweideutige B e­ merkungen, Witze; -dimensional fAdj.f zwei Dimensionen (1.1) aufweisend: Flächen sind z.; - eiig fAdj.; nicht adv.f: zweieiige (aus zwei Eizellen entstandene) Zwillinge; -einhalb, -einhalb fBruch- zahl 21f2f Zweier, der; -s, - 1. Rennboot für zwei Ruderer, Paddler — 2. umg. einen Z. (zwei richtige Zahlen im Lotto) haben Zweier| -anschluß, der telefonischer Hausanschluß für zwei Teilnehmer mit gesonderten Rufnummern, die aber nicht gleichzeitig telefonieren können; -bob, der Bob mit zwei Sitzen zweierlei, zweierlei findekl.f vgl. dreierlei -f- mit z. /* Maß messen Zweier{reihe, die vgl. Dreierreihe zweifach fAdj.; nicht präd.f vgl. dreifach Zweifach!impfung, die kombinierte Schutzimpfung gegen Diphtherie und Wundstarrkrampf Zwei/zwei| -familienhaus, das Haus mit zwei Woh­ nungen; -farbig fAdj.f in, m it zwei Farben: das Kleid ist z. Zw eifel, der; -s, - fehlende Sicherheit, ob etw. glaub­ würdig, richtig ist od. sich w ie angegeben verhält: Z. hegen, haben, daß'..., ob ...; ihm kamen Z., ob ...; es besteht, herrscht kein Z., gibt keinen, nicht den geringsten Z .; etw. in Z. stellen, ziehen (bezweifeln); jmdn. nicht im Z. über etw. lassen; die E chtheit des Gemäldes unterliegt keinem Z. mehr - f ohne Z. (zweifellos); es steht außer Z. (es ist sicher, ganz gewiß), daß .. . zweifelhaft fA dj.f 1. unsicher (2): der Erfolg des Projekts war zunächst z.; es ist z., ob wir das alles an einem Tag schaffen — 2 . fnur attr.f Zweifel auf- kommen lassend, ob etw. dem eigentlichen Sinn ent­ spricht: das ist ein zweifelhaftes Kompliment; das war ein zweifelhaftes (kein reines) Vergnügen — 3. fnur attr.f Zweifel an der Vertrauenswürdigkeit, Rechtmäßigkeit aufkommen lassend: zweifelhafte Existenzen, Geschäfte zweifellos fAdv.; drückt den Standpunkt des Spre­ chers ausf keinem Zweifel unterliegend: er hat z. die besten Voraussetzungen dafür; z. hat er recht zweifeln fsw. Vb.; hatf .(an etw.) Zweifel haben: ich zweifle an seiner Ehrlichkeit; daran ist nicht zu z.; du zweifelst, ob er die Wahrheit gesagt hat; mit zweifelnder Miene Zweifels|zweifelsj -fall, der: im Z. (wenn Zweifel be­ stehen) mußt du rückfragen; -freifAdj.f objektiv so be­ schaffen, daß dafür keine Zweifel bestehen: der Beweis ist zetw. z. feststellen, erkennen; -ohne fAdv.f zweifellos: das war z. ein Irrtum Zweifler, der; -s, - jmd., der alles, viel in Zweifel stellt zwei/Zwei| -flügelig fAdj.f s. -fl üglig; -flügler, der; -s, - Z o ol. in sehr zahlreichen Arten vorkommendes Insekt mit nur einem Paar Flügel; -flüglig fAdj.; nur attr.f 1.1 . eine zweiflüglige Tür (Tür mit zwei Flügeln 3) 1.2 . Z ool. zweiflüglige (zu den Zwei­ flüglern gehörige) Insekten Zweig, der; -(e)s, -e 1. (mehrfach gegabelter) dün­ nerer, holziger, bei Bäumen meist von einem A st, bei Sträuchern von der Wurzel ausgehender Teil, aus dem die Blätter od. Nadeln, Blüten und Früchte hervor­ wachsen: blühende, verdorrte Zweige — 2 .1 . das ist ein neuer Z. (neuer, relativ selbständiger Teil) der Textilindustrie 2 .2 . dieser Z. (diese Linie) der Familie ist ausgestorben -f- um g. aufkeinen grünen Z. kommen (nicht voran­ kommen; nicht z u Geld kommen) Zw eig {betrieb, der einem Stammbetrieb angegliederter, örtlich von ihm getrennter Betrieb zwei] -geschlechtig fAdj.; nicht adv.f B ot.: eine zweigeschlechtige (sowohl männliche als auch weib­ liche Geschlechtsorgane aufweisende) Pflanze; -glei- sig fA dj.f: diese Bahnlinie ist z. (hat zwei Gleise);
-f- z. fahren (in einer Taktik gleichzeitig zwei Ziele verfolgen) Zweig] -stelle, die einer Zentrale (1) untergeordneter, örtlich von ihr getrennter Teil eines Betriebes, einer Institution: die Z. einer Sparkasse; -werk, das vgl. Zweigbetrieb zweijhäusig /A dj.; nicht adv.f B o t.: zweihäusige Pflanzen (Pflanzen, denen männliche und weib­ liche Blüten getrennt auf verschiedenen Exemplaren stehen) Zwei/zwel( -kampf, der 1. K a m pf (1.2) zwischen zwei Menschen: jmdn. zum Z. (heraus)fordern — 2. Duell (2): die Fahrer M und K lieferten sich einen spannenden Z.; - keimblättrig /A dj.; nicht adv./ B ot.: eine zweikeimblättrige Pflanze (Be­ decktsamer, dessen Keimling zwei Keimblätter hat); - m al IAdv.f vgl. dreimal; + sich etw. nicht z. sa ­ gen lassen (bei etw., das günstig scheint, sofort Zusagen, etw. sofort tun); -m alig fAdj.; nur attr.f vgl. dreimalig; -markstück, das Münze im Wert von zwei Mark; -motorig fAdj.; nicht adv.f vgl. dreimotorig; -phasig fAdj.; nicht adv.f E lek tr o - tech n . mit zwei Phasen; -polig fAdj.; nicht adv.f Elektrotechn. mit zwei Polen; -rad, das Fahrzeug mit zwei hintereinander angebrachten Rädern; -rädrig fAdj.; nur attr.f mit zwei nebenein­ ander angebrachten Rädern: ein zweirädriger K ar­ ren; -raumwohnimg, die vgl. Dreiraumwohnung; - r eiher, der; -s, - zweireihiger Anzug, Mantel; - r eihig fAdj.f: ein zweireihiger Anzug (Anzug m it zwei senkrecht parallel verlaufenden Reihen von Knöpfen, von denen nur eine Reihe zu knöp­ fen ist); -schichtsystem, das fo. Pl.f: der Be­ trieb hat das, arbeitet im Z. (arbeitet in zwei Schichten 3); -schneidig fAdj.; vorw. attr.f mit zwei Schneiden, beidseitig geschliffen: eine zwei­ schneidige Klinge; -f- etw. ist ein zweischneidiges / Schwert; -seitig fAdj.f vgl. dreiseitig; -silbig fAdj.; nicht adv.f vgl. dreisilbig; -s paltig fAdj.f vgl. dreispaltig; -sprachig fAdj.f 1. / nicht adv.f in zwei Sprachen abgefaßt: ein zweisprachiger Reiseführer — 2. er wuchs z. (in einer Umgebung, in der zwei Sprachen gesprochen werden, die er von klein auf gelernt hat) auf; die Bevölkerung im Grenzgebiet ist z. (spricht zwei Sprachen gleich gut); -spurig fAdj.f 1.1 . vgl. dreispurig 1.2 . fnicht adv.f zwei­ gleisig — 2 . fnicht adv.f ein zweispuriges (zwei Spuren hinterlassendes) Fahrzeug; -stellig fAdj.; nicht adv.f vgl. dreistellig; -stim mig fAdj.f vgl. dreistimmig; -strahlig fAdj.; nicht adv.f vgl. drei- strahlig; -ständig fAdj.; nur attr.f vgl. dreistündig; - Stündlich fAdj.; nicht präd.f vgl. dreistündlich; - tägig fAdj.; nur attr.f vgl. dreitägig; -takter, der; -s, - u m g . (Kraftfahrzeug mit) Zweitaktmotor; - taktmotor, der Verbrennungsmotor, der in zwei Takten (1.3.1) arbeitet zweit|best fAdj.; nur attr.f den Leistungen, der Qualität nach an zweiter Stelle stehend: der zweit­ beste Schüler der Klasse zweite fOrd.zahl zu zwei/ 1.1 . im zweiten Gang fahren; an zweiter Stelle stehen; er wurde der Zweite, Zweiter (der Zweitbeste) ; zu zw eit (zu zwei Menschen) nebeneinander gehen 1.2 . es gibt noch eine z. (andere, weitere) Möglichkeit; / auch dritte -f- etw. aus zweiter / Hand kaufen; etw. ist, jmd. hat, weiß etw. aus zweiter / Hand; in zweiter / Linie; den zweiten / Schritt vor dem ersten tun, machen zweiteilig fAdj.; nicht adv.f vgl. dreiteilig: ein zweiteiliger Badeanzug,NSchrank zweitens fAdv.f vgl. d ritten s Zweit/zweit] -fris ur, die Perücke, die dem Zweck dient, jederzeit m it einer modischen, gepflegten Frisu r auftreten zu können; -Massig fAdj.f nicht erstklassig, von geringerem Wert: ein zweitklassiges Hotel; -rangig fAdj.f: etw. ist von zweitrangiger Bedeutung (etw. liegt hinsichtlich seiner Bedeutung an zweiter Stelle, nicht an erster); -Schrift, die A b­ schrift, Kopie zweijtürig fAdj.; nicht adv.f: ein zweitüriges (mit z wei Türen ausgestattetes) Auto Zweit] -wagen, der Auto, das jmd. neben einem be­ reits vorhandenen besitzt; -wohnung, die vgl. -wagen Zwei/zwell -yierteltakt, der M u s. T a k t (1.1), der aus den Werten von zwei Viertelnoten gebildet ist; - wertig fAdj.; nicht adv.f Chem . vgl. dreiwertig; - wöchig fAdj.; nur attr.f vgl. dreiwöchig; «zimmer- wohnung, die Zweiraumwohnung Zwerchfell, das querverlaufende, teils muskulöse, teils sehnige Wand zwischen Brust- und Bauchhöhle Zwerg, der; -(e)s, -e 1. in Märchen, Sagen vor- kommendes Wesen von sehr kleiner menschlicher Gestalt — 2 . 1Mensch von sehr kleinem Wuchs Zwerg] -form, die sehr kleine Spielart einer Pflanze od. eines Tieres; -h uh n , das Huhn einer Rasse von sehr kleinem Wuchs; -wuchs, der Körp ergröße bei Erwachsenen unter 130 Zentimeter: Menschen mit Z. Zwetschge, die; -n landsch., bes. süddt. Pflaume (1) Zwickel, der; -s, - keilförmiges Stoffteil, das an be­ stimmten Stellen (zur Erweiterung) in Kleidungs­ stücke eingesetzt w i rd : eine Strumpfhose mit Z.; bei angeschnittenen Ärmeln wird ein Z. eingesetzt zwicken /sw. Vb.; hat/ 1. jmdn. (in etw.) kneifen (l.i): er hat mich' (in den Arm) gezwickt — 2 . umg., oft scherzh. etw. schmerzt (1) jmdn., be­ reitet jmdm. Schmerzen: das Rheuma zwickte ihn + umg., oft scherzh. jmdn. zwickt und zwackt es überall (jmd. fühlt sich gesundheitlich nicht wohl, hat viele Beschwerden) Zwick|mühle, die bestimmte Stellung der Steine im Mühlespiel, bei der man dem Gegner mit jedem Zug einen Stein abgewinnen kann + umg. in eine Z. geraten (in eine Lage geraten, in der man, wie man sich auch verhält, Unannehm­ lichkeiten bekommt) Zwieback, der; -(e)s, Zwiebäcke/-e leicht verdau- Uche Dauerbackware aus Scheiben, die von einem gebackenen Hefeteig geschnitten und noch einm al ge­ backen sind Zwiebel, die; -n 1. Liliengewächs mit röhren­ förmigen Blättern und einem unterirdischen knollen­ förmigen Sproß, der aus mehreren fleischig verdick­ ten Blättern und einer trockenen, dünnen Schale be­ steht — 2 . unterirdischer, knollenförmiger Sproß 2.1 . von 1, der als Gewürz und Gemüse verwendet wird 2.2 . von mehrjährigen Blütenpflanzen, der der Pflanze zur Speicherung von Nährstoffen dient ZwiebelImuster, das fo. Pl.f dem Granatapfel od. der A ster nachgebildetes pflanzliches, bes. in Blau gehaltenes Ornament auf Porzellan zwiebeln fsw. Vb.; hat/ umg. jmdn. quälen (1.1), Zweigstelle — zwiebeln 1397
schikanieren: als Schüler sind sie v on ihren Lehrern ganz schön gezwiebelt worden Zwiebel | -ring, der ringartiges Stück, das sich ergibt, wenn man eine Zwiebel quer schneidet: die gebratene Leber mit Zwiebelringen garnieren; -suppe, die aus Fleischbrühe mit Zwiebeln hergestellte Suppe; -türm, der Kirchturm m it einem bauchigen und sich nach oben verjüngenden Dach Zwiegespräch, das Unterhaltung, Gespräch zwischen zwei Personen Zwielaut, der P h o n e t . Diphthong Zwiglicht, das jo . PL! 1.1. durch die Mischung von Tageslicht und künstlichem Licht entstehende, für Aug en schädliche Beleuchtung (1.1); bei Z. lesen; Z. schadet den Augen 1.2. im Z. (in dem Dämmer­ licht) konnte er die Tiere nui schwer erkennen — 2. etw. bringt jmdn. ins Z. (macht ihn suspekt, erweckt Argwohn gegen ihn); zu 2 zwielichtig fAdj.j zweifelhaft (3), anrüchig wirkend: eine zwielichtige Person; ihre Beziehungen zueinander sind z. Zwiespalt, der; -(e)s, fo. Pl.f 1.1. Zustand der inneren Zerrissenheit: sich in einem inneren Z. befinden; in einen Z. geraten; im Z. (Widerstreit) der E mp­ findungen 1.2 . Uneinigkeit: in der Gruppe herrschte (ein) Z.; z u lA zwiespältig fAdj.j: ein zwiespältiger Mensch; seine Empfindungen waren dabei sehr z. Zwiesprache, die /in der Verbindung/ mit sich selbst, mit jmdm. Z. halten mit sich selbst ein Gespräch führen, m it einer nicht anwesenden Person ein Gespräch führen, als wäre sie anwesend: er hielt stumme Z. mit der Toten Zwietracht, die; fo. Pl.j Streit, Uneinigkeit: zwi­ schen Freunden Z. säen, stiften Zwjlling, der; -s, -e vgl. Drilling (1): eineiige, zw ei­ eiige, / siamesische Zwillinge Zwillings| -brudcr, der: jmds. Z. (männlicher Zwilling in seinem Verhältnis zum anderen Zwilling); -paar, das Zwilling e mit unterschiedlichem Ge­ schlecht; -Schwester, die vgl. -bruder Zwinge, die; -, -n Werkzeug m it zwei verstellbaren Baaken, in die etw. eingespannt und dadurch zu­ sammengepreßt werden kann: frisch verleimte Bretter mit einer Z. Zusammenhalten zwingen, zwang, hat gezwungen f/ auch ge­ zwungen, zwingend/ 1.1. jmdnsich, etw. durch Zwang (1.1) zu etw. veranlassen: jmdn. zum Spre­ chen, zu einem Geständnis z.; dazu kann man nie­ manden z .; ich lasse mich nicht z .; jmdn. zu sei­ nem Glück z. (ihn ermuntern, etw. zu tun, was günstig für ihn ist); er mußte sich zur Ruhe, zu einem Lächeln z. 1.2. etw. zwingt jmdn. zu etw. etw. veranlaßt jmdn. notwendig zu etw.: Not, Hunger zwang ihn dazu; das Wetter zwang uns zur Um­ kehr; sich zu etw. gezwungen sehen; zu etw. ge­ zwungen sein — 2. umg. das Essen konnten wir beim besten Willen nicht z. (bewältigen) + jmdn. auf, in die / Knie z. zwingend jAdj.; / auch zwingen/ sich mit Not­ wendigkeit aus etw. ergebend: es gab keinen zwin­ genden Grund für sein Fernbleiben; dieser Schluß des Romans ist nicht z. Zwinger, der; -s, - größerer Käfig im Freien, bes. zur Haltung von Hunden zwinkern jsw. Vb.; hat/ die Augenlider (wiederholt) schnell zusammenkneifen und öffnen: er sah sie zwinkernd an; nervös z. 1398 Zwiebelrin g — Zwischengröße Zwirn, der; -s, jo. P l.j aus zwei od. mehreren einzelnen Fäden gedrehtes festes Garn: weißer, schwarzer Z. zw|rnen jsw. Vb.; hat/ zwei od. mehrere einzelnes Fäden Garn od. Seide zu Zwirn drehen zwischen jPräp. mit Dat. u. Akk.j 1. jräuml.f 1.1. jmit Dat.; gibt die Lage a n/1.1 .1 . in einem von zwei Begrenzungen festgelegten Baum: z. den beiden Häusern ist eine Durchfahrt; die kürzeste Ver­ bindung z. zwei Orten 1.1 .2 . inmitten,1unter (1.3):. der Brief lag z. den Papieren; der Lehrer saß z. den Kindern 1.2 . /mit Akk.; gibt die Richtung anj' 1.2 .1 . i n einen von zwei Begrenzungen festgelegten Raum: er stellte sich zum Fotografieren z. uns;: die Blüten zum Pressen z. die Seiten eines Buches legen 1.2 .2 . in eine Gruppe, unbestimmte Menge hinein: der Sänger setzte sich z. die Zuhörer; Salat z. die Radieschen säen — 2 . jzeitl.j 2.1 . jmit Dat.} in einem von zwei Zeitpunkten begrenzten Zeitraum: z. dem ersten und siebenten Oktober 2.2 . jmit Akk.f in einen von zwei Zeitpunkten begrenzten Zeitraum: seinen Resturlaub will er z. die Feiertage legen — 3. jmit Dat.j 3.1 . /gibt eine Wechselbeziehung anj: das Bündnis z. der Arbeiterklasse und den werk­ tätigen Bauern; z. zwei Parteien vermitteln; z. den beiden hat es eine Absprache gegeben 3.2 . jin fester Abhängigkeit von Verben, Substfj: z . zwei Möglich­ keiten wählen können; der Unterschied z. den beiden besteht darin, daß ... — * 4. jmit Dat.; weist auf Werte hin, die innerhalb von zwei genannten Wer­ ten liegen/: die Temperatur soll morgen z. acht und zehn Grad liegen Zwischen/zwisehenl -aktmusik, die für ein Schau­ spiel komponierte, zwischen zwei Akten zu spielende M u sik ; -aufenthalt, der kürzerer, vorübergehender Aufenthalt, bes. als Unterbrechung einer R eise: in L legten wir zur Besichtigung des Domes einen Z. ein; -aufheiterung, die M e t e o r , vorübergehende Aufheiterung; -bemerkung, die Bemerkung, die jmd. in die Rede eines anderen einwirft: der Redner reagierte nicht auf die Z.; - bescheid, der (vor­ läufiger) Bescheid vor dem endgültigen Bescheid; -betrieblich jAdj.; vorw. attr .f zwischen zwei od. mehreren Betrieben bestehend: zwischenbetriebliche Wettbewerbe, Beziehungen; -deck, das jedes zw i­ schen dem obersten Deck und dem Schiffsboden liegen^ de Deck; -decke, die zusätzlich eingezogene Decke (II), durch die die Höhe eines Raumes gemindert w ird ; -ding, das jo. Pl.j umg. Mittelding; -drin, auch 7drin /Adv.j umg. mitten darin, dazwischen (2); - durch, auch :durch jAdv.j 1. jzeitl.j während eines durch zwei Zeitpunkte begrenzten Zeitraums, in der Zwischenzeit: er war längere Zeit in stationärer Behandlung, durfte aber z. öfters einige Tage nach Hause; er erzählte sehr lebhaft, fragte nur z. (dann und wann) einmal nach der Zeit — 2 . jräuml.f stellenweise, hier und da: vor uns lag eine große Wiese, z. waren kleine Gruppen von Birken; -er* gebnis, das vgl. -bescheid; -fall, der 1.1 . Ereignis, das (störend) in den Ablauf eines Geschehens, einer Handlung tritt: am ersten Abend gab es einen be­ dauerlichen, heiteren Z.; die Fahrt verlief ohne Zwischenfälle 1.2 . fvorwr Pl.j in B kam es zu schweren, blutigen Zwischenfällen (Zusammen­ stößen 2, Tumulten 2); -frage, die vgl. -bemerkung; -frucht, die jo. Pl.j Landw. Kultur von Nutz­ pflanzen, die zeitlich od. räumlich zwischen den Hauptkulturen angebaut wird; -große, die zwischen
1399 zwei Größen (3) liegende Größe, bes. bei Kleidung, Schuhen: er braucht eineZ.; -handel, der Handel, der sich zwischen Produzenten und Einzelhandel od. Weiterverarbeitung einschaltet; -hirn, das M ed . Teil des Gehirns, der die vegetativen Zentren enthält, von denen aus wichtige Funktionen, bes. auch der Stoffwechsel, gesteuert werden; -hoch, das M eteo r . nur für kurze Zeit wirksam werdendes Hoch zwischen zwei Tiefs; -landung, die Landung auf einem Flug- hafen zwischen Ausgangsort und Ziel (bei Flügen über lange Strecken), bes. um das Flugzeug auf­ zutanken; -lauf, der S p o rt der Ausscheidung (3) für die Teilnahme am Endlauf dienender Lauf, der nach dem Vorlauf durchgeführt wird; -m ahlzeit, die Mahlzeit zwischen zwei Hauptmahlzeiten; -m ensch­ lich fAdj.; nur attr.f von Mensch zu Mensch: zwischenmenschliche Beziehungen, Kontakte; - r a u m , der 1. räumlicher Abstand zwischen zwei Dingen:genügend Z. zwischen den Wörtern lassen; fünf Meter Z. — 2 . zeitlicher Abstand zwischen zwei Vorgängen, Handlungen: die Züge von B nach M fahren in kurzen Zwischenräumen; -ruf, der vgl. - bemerkung; -Spiel, das Mus. verbindende Instru­ mentalmusik zwischen zwei Akten im Theater; - staatlich fAdj.; vorw. attr.f vgl. - betrieblich; - Stadium, das im Laufe einer Entwicklung vor dem Endstadium erreichtes, aber vorübergehendes Sta ­ dium; -stufe, die vgl. -Stadium; -träger, der jmd., der in Erfahrung Gebrachtes anderen zuträgt; -Wirt, der Biol. Organismus, auf od. in dem Parasiten in einem bestimmten Entwicklungsstadium leben; -z eit, die 1 . fo. Pl.j Zeitraum, der zwischen zwei Vörgängen, Handlungen liegt: er hatte das Kind lange nicht gesehen und staunte, wie es in der Z. gewachsen war; ich war nur auf dem Postamt, in der Z. muß er dagewesen sein — 2. Sport Zeit, die für das Durchlaufen, -fahren eines Abschnitts einer Ren n­ strecke gestoppt w ird : bei diesem Langläufer wurden gute Zwischenzeiten gestoppt; -zeitlich fAdj.f in der Zwischenzeit (1) Zwist, der; -(e)s, -e geh. Streit: einen Z. mit jmdm. haben; alten Z. begraben Zwfstigkeit, die; -, - e n Zänkerei, Streitigkeit: es gab öfters Zwistigkeiten unter den Geschwistern zwitschern fsw. Vb.; hat/: der Vogel zwitschert (gibt schnell aufeinanderfolgende feine, hohe, oft trillernde Töne von sich); das Zwitschern der Schwalben 4* berl. salopp einen z. (Alkohol trinken) Zwitter, der; -s, - Lebewesen, Pflanze m it männ­ lichen und weiblichen Geschlechtsorganen zwölf fKard.zahl 12/: z. Stück; ein Jahr hat z. Monate; / auch drei 4- fünf / Minuten vor z. Zwölf/zwölf|: / auch Drei/drei| Zwölf| -ender, der; -s, - Jägerspr. Hirsch mit in der Regel je sechs Enden an beiden Stangen des Ge­ weihs; -fingerdarm, der an den Magen anschließen­ der Abschnitt des Dünndarms zwölfte /Ord.zahl zu zwölf/: der Dezember ist der z. Monat des Jahres; / auch dritte zwölftel vgl. drittel Zwölftel, das; -s, - vgl. Drittel zwölftens fAdv.j vgl. drittens Zyankali, das [tsya:n ..] Zyankalium Zyankalium, das [tsya:n..] stark giftiges Kalium­ salz der Blausäure zyklisch [tsy:..], auch zyklisch [tsy..] fAdj.f 1. in einem Zyklus (1) verlaufend, vor sich gehend: die zyklische Abgabe von Hormonen; Pol. ök. zyklische (gesetzmäßig in bestimmten Zeitabständen wiederkehrende) Krisen; etw. läuft z. ab — 2 . fnicht präd.f in Form eines Zyklus (2): zyklische Graphiken; ein z. angelegter Roman — 3. Chem. zyklische Verbindungen (organische Verbindungen, deren Atome ringförmig angeordnet sind) Zyklon, der; -s, -e [tsy ..] in einem Tiefdruckgebiet in tropischen Gebieten herrschender kräftiger Wirb el­ sturm Zyklone, die; -n [tsy..] M eteor. Tiefdruckgebiet Zyklus [tsy:..], auch Zyklus [tsy..], der; -, Zyklen 1.1 . der Z. (sich regelmäßig wiederholende Ablauf) von Tag und Nacht, der Jahreszeiten 1.2 . diese Veranstaltung wird in einem Z. von zwei Wochen (alle zwei Wochen) durchgeführt — 2 . Folge meh­ rerer inhaltlich zusammengehörender bes. literari­ scher, musikalischer Werke: ein Z. So nette; Litho­ graphien aus dem Z. »Novemberrevolution* — 3.1 . Kreislauf (1): der ökonomische Z. 3 .2 . Auf­ einanderfolge aller zu einem Arbeitsprozeß ge­ hörenden Arbeitsgänge bis zu ihrer Wiederholung: das Werk ist ein Kombinat mit vollem metallur­ gischem Z., von der Roheisenerzeugung bis zur Herstellung von Stahl, W alzwerkerzeugnissen und geschweißten Rohren Zylinder, der; -s, - [tsi.., auch tsy..] 1. Math. hohler od. massiver regelmäßiger Körp er mit rundem Querschnitt und einer Grundfläche u nd einer D eck­ fläche, die beide eben, kongruent und zueinander parallel sind — 2 . Teü von Geräten, Maschinen in derForm von 1 2.1 . Techn. Hohlkörper, indem sich gleitend ein Kolben bewegt, bes. bei Verbrennungs­ motoren: ein Motor mit sechs Zylindern 2.2 . zylin­ drisch geformtes Glasteil bes. einer Petroleumlampe: der Z. der Petroleumlampe ist verrußt — 3 . hohe, steife Kopfbedeckung für Männer in Form eines unten offenen hohlen Zylinders (1) mit Krempe: ein zusammenklappbarer Z .; er kam im Frack und trug einen Z. ZyljnderImantel, der M ath . T e ch n . Oberfläche eines Zylinders (1, 2) zwischen der Grund- und Deckfläche zylindrisch fAdj.f [tsi.., auch tsy ..] in der Form eines Zylinders (1): ein zylindrischer Lampen­ schirm Zyniker, der; -s, - [tsy:..] zynischer Mensch zynisch fAdj.f [tsy :..] von verletzendem Spott, bissig und höhnisch: er ist ein zynischer Mensch, hat eine zynische Art; z. lächeln Zynismus, der; -, Zynismen [tsy..] 1. fo. P If bei­ ßender, verletzender Spott, verächtliches und heraus­ forderndes Verhalten gegenüber den Regeln der M o ral und des Anstands: er ist für seinen Z. bekannt; etw. mit unverhohlenem Z. sagen, feststellen — 2 . fvorw. Pl.j zynische Bemerkung: er sparte nicht mit Zynis­ men Zypresse, die; -, - n [tsy ..] im Mittelmeergebiet vor­ kommender Nadelbaum m it schuppenförmigen B lät­ tern und meist kegelförmiger, schlanker Krone Zyste, die; -, -n [tsy..] Med. krankhafter, ge­ schwulstartiger Hohlraum im Gewebe mit flüssigem od. breiigem Inhalt Zwischenhandel — Zyste
Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache Herausgegeben von R uth Klappenbach f und Wolfgang Steinitz Akademie der Wissenschaften der D D R Zentralinstitut für Sprachwissenschaft Band 1: A —deutsch 10. Auflage 1980. 838 Seiten — 17 X 24 cm — Leinen 48,— M Bestell-Nr. 750925 0 Bestellwort: Klappenbach 3035/1/1 —10 Band 2: Deutsch — Glauben 7. Auflage 1981. VIII, 800 Seiten — 17 x 24 cm Leinen 48,-M Bestell-Nr. 750 968 0 Bestellwort: Klappenbach 3035/11—20 Band 3: glauben — Lyzeum 6., unveränderte Auflage 1985. VI, 820 Seiten — 17 x 24 cm — Leinen 48,-M Bestell-Nr. 751 702 3 Bestellwort: Klappenbach 3035/21—30 Band 4: M — Schinken 5., unveränderte Auflage 1985.X,800Seiten — 17 x 24cm —Leinen 48,-M Bestell-Nr. 752 410 0 Bestellwort: Klappenbach 3035/31—40 Band 5: Schinken —Vater, vater 4. Auflage 1980. VIII, 800 Seiten — 17 x 24 cm — Leinen 48,-M Bestell-Nr. 752 947 0 Bestellwort: Klappenbach 3035/41—50 Band 6: väterlich — Zytologie 3., unveränderte Auflage 1982. 572 Seiten — 17 X 24 cm — Leinen 48,— M Bestell-Nr. 753 145 8 Bestellwort : Klappenbach 51—57 Das Wörterbuch erfaßt in nahezu 100000 Stichwörtern den gegenwärtigen Wortschatz der deutschsprachigen Länder. Es ist in erster Linie ein Bedeutungswörterbuch. Sein Verdienst liegt darin, daß es zum ersten Mal in der Lexikographie der deutschsprachigen Länder den Wortschatz einem stilistischen Bewertungssystem zuordnet. B itte richten Sie Ihre Bestellungen an eine Buchhandlung Akademie -Verlag 1086 Berlin, Leipziger Straße 3 —4