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A. P. ВЕТРОВА, Л. А. МИОНЧИНСКАЯ LIES und SPRICH! ЧИТАЙ И ГОВОРИ ПО-НЕМЕЦКИ! Выпуск 3 ВОЕННОЕ ИЗДАТЕЛЬСТВО МИНИСТЕРСТВА ОБОРОНЫ СССР МОСКВА —1967
414 (Нем) В39 КОРОТКИЕ РАССКАЗЫ И УПРАЖНЕНИЯ по развитию разговорных навыков для начинающих изучать немецкий язык А. Р. Ветрова, Л. А. Миончинская В-39 Сборник «Читай и говори по-немецки!» Вы- пуск 3. М., Воениздат, 1967. 200 с. с илл. 50.000 экз. 51 к. Цель сборника — помочь научиться читать литературу на не- мецком языке и вести беседу на бытовые, общеполитические и военные темы. В сборнике много интересных и занимательных рассказов, шу- ток, кроссвордов, юмористических рисунков. Развитию разговор- ных навыков помогают диалоги и упражнения. В сборнике имеются комментарий н немецко-русский словарь. Каждый выпуск этой серии является самостоятельным изда- нием, и его можно читать независимо от наличия предыдущих выпусков. Сборник рассчитан иа самые широкие круги читателей, изу- чающих немецкий язык или желающих возобновить свои занятия после длительного перерыва. 1-12-2 153-67
УЧИТЕСЬ ЧИТАТЬ И ГОВОРИТЬ ПО-НЕМЕЦКИ! Если вы интересуетесь немецким языком, то вы, оче- видно, хотите научиться практически владеть им, т. е. читать и говорить по-немецки. И если вы сделали лишь первые шаги в изучении немецкого языка или возобно- вили занятия после большого перерыва, то верным по- мощником в вашей самостоятельной работе и в ваших занятиях под руководством преподавателя может стать книга для чтения „Lies und sprich!“ с текстами и упраж- нениями по развитию навыков устной речи. Данный выпуск является третьим из серии книг для чтения „Lies und sprich!“. В третьем выпуске, так же, как и в предыдущих, много интересных и заниматель- ных рассказов, анекдотов, шуток, кроссвордов, чайнвор- дов и т. д. От чтения легких рассказов, с которых начи- нается данный выпуск, вы постепенно сможете перейти, к более сложным, а диалоги и упражнения, имеющиеся в книге, помогут вам развивать разговорные навыки. В конце книги имеется алфавитный немецко-русский словарь, а также ответы на кроссворды, чайнворды и некоторые другие задания. Тексты снабжены пояснения- ми, в которых дается перевод наиболее трудных слово- сочетаний. Четвертый выпуск книги „Lies und sprichl" выйдет из печати в III квартале 1967 года. Ваши отзывы и пожелания по содержанию и оформ- лению книги просьба направлять по адресу: Москва, К-160, Военное издательство. 3
FACHLEUTE AM BOXRING nach Kurt Seiberl gen den blonden Italiener Manche Besucher eines Boxkampfes sind wirklich sehr naiv. Vor kurzem boxte der -schwarzhaarige Neumann ge- tti. Ein dicker Herr hatte vergessen, ein Programm zu kaufen, und so war er nicht ganz im Bilde fiber das, was im Boxring vor sich ging ’. „Wer ist eigentlich Isotti?" fragte er. „Der mit der roten Hose?" „Im Gegenteil", wurde er belehrt, „der mit der weifien Hose." „Lassen Sie sich nichts erzahlen2", griff ein Drit- ter in die Debatte ein. „Der Italiener ist blond." „Und der Deutsche soil schwarzhaarig sein?" Jetzt sprachen schon vier Herren mit dem Dicken, aber wer nun eigentlich Isotti ist, hatte er immer noch nicht erfahren. Der Ringrichter trennte die Kampfenden und sagte: „Neumann erhalt eine Verwarming wegen Haltens." „Wo hat er ihn gehalten?" erkundigte sich der Dicke. „Am Arm, das sehen Sie doch." • ^Aber warum?" „Weil er nicht schlagen darf." „Aber sie schlagen doch beide ununterbrochen!" „Wahrend er halt, darf er nicht schlagen." 4
„Und welcher ist Neumann?" fragte der Dicke. „Der mit der roten Hose?" „Umgekehrt, Neumann steht jetzt rechts — links — rechts —“ „Wenn sie nur mal stehenbleiben wollten 3.“ „Der Italiener ist der Schwarze", wandte sich nun eine Dame um. „Ich bin mal in Italien gewesen..." „Und der Deutsche ist der Blonde, denn ich bin ein- mal in Deutschland gewesen", hohnte einer aus der vierten Reihe. Allmahlich beteiligte sich die halbe Zuschauermenge an der Frage, wer nun eigentlich Isotti und wer Neumann sein konne4. Der Ringrichter trennte die beiden und sagte: „Isotti erhalfeine Verwarnung wegen Tiefschlages." „Wohin hat er geschlagen?" fragte der Dicke. „Tief." „Wie tief?" „Unter die Giirtellinie." „Ich sehe keinen Giirtel." „Das ist die Linie", erklarte die Dame, welche einmal in Italien gewesen war, „die dort sitzt, wo der Giirtel sein sollte." „Und welcher ist Isotti?" liefi der Dicke nicht locker5, „der mit der roten Hose?" „Nein, das ist Neumann. Ich kenne Neumann person- lich." „So? Haben Sie nicht gehort, dafi Neumann krank ist und gar nicht boxt? Muller ist fur ihn eingesprungen 6!“ ironisierte der Mann aus der vierten Reihe. „Mischen Sie sich nicht in unsere Philosophie, Herr!— Muller ist der Ringrichter." „Und welcher ist Neumann?"- fragte der Dicke. „Der mit der roten Hose?" „Warten Sie, bis der Kampf zu Ende ist, dann werden Sie es erfahren." Aber als der Kampf zu Ende war, sagte der Ringrich- ter: „Das Treffen endet unentschieden 7!“ Und wie ich hore, streitet sich der Dicke heute noch mit einigen Leuten dariiber, wer Neumann und wer Isotti gewesen ist. 5
1. so war er nicht ganz im Bilde fiber das, was im Boxring vor sich ging—не совсем был осведомлен о том, что происходило на ринге- 2. lassen Sie sich nichts erzahlen— пусть вам не рас- сказывают сказки 3. wenn sie nur mal stehenbleiben wollten — хоть бы они остановились 4. wer Neumann sein konne — кто может быть Ней- ман 5. Иеб der Dicke nicht locker — толстяк не отставал 6. Muller ist fur ihn eingesprungen—Мюллер вы- ступает вместо него 7, das Treffen endet unentschieden — встреча закан- чивается вничью SPRECHUBUNGEN I. Проверьте, правильно ли вы поняли содержание рассказа „Fach- leute am Boxring": 1. Die Besucher dieses Boxkampfes waren richtige Fachleute im Sport. Stimmt es? 2. Der dicke Herr wufite nicht, wer am Boxkampf teilnahm, und fragte danach seinen Nachbarn. Stimmt es? 3. Sofort erklarten viele Besucher dem Dicken, wer Neumann und wer Isotti sei. Stimmt es? 4. Die halbe Zuschauermenge beteiligte sich an der Debatte, wer Neumann und wer Isotti sei. Stimmt es? 5. Am Ende des Kampfes erfuhr der Dicke, wer Neu- mann war. Stimmt es? II. Напишите столбиком значения следующих слов. Если вы напи- сали значения правильно, то из первых букв немецких слов должно получиться вопросительное предложение. Дайте ответ на этот вопрос: ’ 1. встреча 7. нет 13. ряд (спортивная) 8. сидеть 14. еще 2. судья на 9. иронизи- 15. спорить ринге ровать 16. лично 3. узнавать 10. объяс- 17. или (что-л. новое) нять 18. красный 4. итальянец 11. пояс 19. разъеди- 5. боксировать 6. собственно 12. расска- зывать нять, разводить говоря 1 Здесь и далее ответы см. на стр. 171—173, в.
111. Ответьте на вопросы по рас* сказу „Fachleute am Boxring". I. Wer boxte an diesem Tag? 2. Warum war der dicke Herr nicht im Bilde fiber das, was im Boxring vor sich ging? 3. Welche Frage stellte der Dicke an seine Nachbarn irri Laufe des ganzen Kampfes? 4. Wieviei Menschen nahmen an der De'batte teil? 5. Warum nahmen so vieie Menschen an der De- batte teii? 6. Hat der dicke Herr eine . genaue Antwort auf seine Frage bekommen? IV, Перескажите содержание тек- < ста „Fachleute am Boxring". V. Ответьте на следующие вопро- сы и затем задайте их ваше- му собеседнику: 1. Interessieren Sie sich fiir Sport? 2. Besuchen Sie gem das Stadion? 3. Treiben Sie selbst Sport? 4. Laufen Sie Schlitt- schuh oder Ski? 5. Spielen Sie Tennis, Volleyball oder Tischtennis? VI. Расскажите по серии рисун- ков, как профессор Филютек и его друзья занимались спортом. 7
ANEKDOTE Die Kellner eines New-Yorker Restaurants waren da- durch bekannt, daB sie die Gaste eine lange Zeit warten lieBen. Das Restaurant wurde schlecht besucht. Und da kam der Chef auf eine gute Idee. Er legte Tischtiicher, auf deneh verschiedene Ratsel (загадки), Scha- raden und Witzfragen gedruckt waren. Jede Woche wurden die Tischtiicher ausgewech- selt, und die Gaste waren jetzt nicht nur in der Wartezeit be- schaftigt, sondern inte- ressierten sich immer dafiir, welche neue Ratsel die Tischtiicher der kommenden Woche bringen. EIN FROHSTOCK Der Maier Franz von Defregger (1835—1921) zeichnete einmal im Tiroler Hochgebirge einen Bauernhof. Dieser Bauernhof lag an einer von den Touristen viel began- genen Strafie *. Nun bemerkte der Maier, dafi er seinen Radiergummi vergessen hatte. Wie sollte er falsche Bleistiftstriche entfernen? . Da erinnerte er. sich, daB sich zum Entfernen falscher Striche auch Schwarzbrot eignet. Er ging ins Haus und bat die Bauerin: „Liebe Frau, darf ich ein kleines Stiickchen trockenes Brot haben?“ „Sonst wollen Sie nichts?“ „Nein, nichts.“ „Wirkl'ich nichts?“ staunte die Bauerin. 8
„Nein, sonst nichts, nur ein ganz kleines Stiickchen trockenes Schwarzbrot! „Ich bring’s Ihnen gleich!“ Nach einigen Minuten kam die Bauerin'- mit einem dick bestrichenen Butterbrot und einem Gias Milch. „Weil Sie so bescheiden sind, und nicht so frech wie die Stadtleute, die mit nichts zufrieden sind und vieles verlangen, und gerade weil Sie pur ein kleines Stiickchen trockenes Brot verlangt haben und sonst nichts, gerade deshalb bekommen Sie von mir ein gutes Friihstiick! “ 1. dieser Bauernhof lag an einer von den Touristen viel begangenen StraBe—этот крестьянский двор нахо- дился вблизи дороги, по которой ходило много туристов SPRECHUBUNGEN I. Проверьте, правильно ли вы поняли содержание рассказа „Ein Friihstiick": 1. Der Maier Franz von Defregger zeichnete einmal einen Bauernhof. Stimmt es? 2. Dieser Bauernhof lag an einer StraBe im Tiroler Gebirge. Stimmt es? 3. Die Touristen kamen in dieses Bauernhaus, um sich dort auszuruhen und zu friihstiicken. Stimmt es? 4. Der Maier kam auch in dieses Haus. Er bat um ein Friihstiick. Stimmt es? 5. Die Bauerin gab dem Maier ein Butterbrot und ein Gias Milch zum Friihstiick. Stimmt es? II. а) Образуйте из данных глаголов существительные: Образец: entfernen — das Entfernen zeichnen, malen, staunen, lesen, gehen, leberi, fragen б) Переведите следующие предложения: 1. Das Ubersetzen dieser Erzahlung fiel mir schwer, 2. Das neue Bild des Maiers erregte groBes Aufsehen. 3. Das Staunen fiber ihr neues Kleid wollte kein Ende nehmen. 4. Zum Entfernen der falschen Striche benutzt man einen Radiergummi. 5. Das Essen stand schon auf dem Tisch, und man lud alle zu Tisch ein. 9
в) Составьте предложения с полученными в пункте „а“ сущест- вительными. Ill. Ответьте на вопросы по рассказу „Ein Frfihstuck": 1. Wann lebte der Maier Franz von Defregger? 2. Wo malte Franz von Defregger einen Bauernhof? 3. Was hat der Maier beim Zeichnen bemerkt? 4. Wozu brauchte er ein kleines Stiick trockenes Schwarzbrot? 5. Wen bat der Maier um dieses Stiickchen Brot? 6. Hat die Bauerin den Maier richtig verstanden? 7. Wie erfiillte die Bauerin die Bitte des Maiers? 1V. Перескажите содержание текста „Ein Friihstiick". V. Ответьте на следующие вопросы и задайте их затем вашему со- беседнику: 1. Haben Sie die Malerei gern? 2. Welche russischen Maier kennen Sie? 3. Welcher Maier gefallt Ihnen besonders gut? 4. Welche Bilder des Maiers Repin sind besonders beriihmt? 5. Besuchen Sie oft Bilderausstellungen? 6. Gefallt Ihnen die moderne Malerei? ANEKDOTEN „Was hast du denn mit den Zigarren gemacht, die dir Tante Anna geschenkt hat?“ „Ich habe sie meinen Freunden gegeben, aber jetzt habe ich keine mehr!“ „Was — Zigarren?" „Nein, Freunde." ♦ $ * Ein Dorf in den Abruzzen (Italien) wollte mehr Tou- risten haben und sandte Prospekte aus, in denen es hiefi: „Der Weg in unser Dorf ist so schmal, dafi er nur fur die Esel passierbar ist. Sie werden sich also in unserer romantischen Gegend sehr wohl fiihlen." 10
EIN UNSYMPATHISCHER KER1 aus ,,Eulenspiegel“, DDR „Man lernt im Leben nie aus1", sagte Herr Spengel. Das ist zwar eine alte Weisheit, doch sie bestatigt sich immer wieder. Mochten Sie die Geschichte hbren?“ „Erzahlen Sie“, nickte Herr Miihlmann. Auch die an- deren Herren wollten die Geschichte horen. Herr Spengel wurde nachdenklich. Dann begann er: „Ich kannte ihn eigentlich nur vom Sehen. Ich wufite we- der seinen Namen noch seinen Beruf. Ich wufite nur, dafi er mir gegen- iiber wohnte. Ich hatte in sein Zimmer spucken konnen2, wenn nicht die Strafie dazwischen gewesen ware. Ich konn- te ihn schon vom ersten Augenblick nicht leiden. Er hatte mir nichts ge- tan, wenigstens damals noch nicht — und dennoch war mir dieser Mensch sehr un- sympathisch. Das kommt im Leben vor. Wenn wir uns auf der Strafie begegneten, iibersah ich seinen Grufi. Wenn er sich in unserem Cafe an meinen Tisch setzte, so stand ich auf und ging. Ich fand sein Aufieres widerlich. Der Mann war hoch von Wuchs und sehr mager. Sein Kopf mit den sparlichen Haaren war fiir den baumlangen diir- ren Kbrper viel zu grofi. Die Augen waren klein und wafi- rig. Seine dicke Nase, die wulstigen Lippen, ein Vogel-- hals, hangende Schultern, viel zu lange Arme und krum- me Beine machten den abstofienden Eindruck. „Ich finde, Sie urteilen da etwas sehr hart“, bemerkte Herr Miihlmann. „Und ungerecht“, fiigte Herr Brockmeyer hinzu. „Vielleicht", sagte Herr Spengel. „Wissen Sie, zu mei- ner Entschuldigung mufi ich sagen, dafi ich diesen Men- schen, trotz aller Antipathie, in gewissem Майе bedauerte. 11
Schliefilich kann ef nichts dafur3, wenn er fiir eine lachef- liche Figur gehalten wird.“ „Das klingt schon besser“, sagte Herr Brockmeyer. „Doch wenn ich mich erinnere, sprachen Sie davon, da6 er Ihnen damals noch nichts getan hat.“ „Das kann man wohl sagen“, nickte Herr Spengel, und seine Miene verd,iisterte sich4. „Er hat mir das Schlimmste angetan, was man einem Menschen antun kann. Noch schlimmer jedoch ist, dafi er an der ganzen Angelegenheit im Grunde vollig unschuldig war. Ich habe ihn deshalb auch nie zur Rechenschaft ziehen kon- nen.5 Und das schmerzt mich am meisten. Nun gut, ich werde Ihnen erzahlen. Ich hatte zu jener Zeit ein Mad- chen kennengelernt. Meiner Meinung nach war es eines der hiibschesten Madchen, das ich je kennengelernt habe. Ich war bis fiber beide Ohren verliebt. Wir hatten uns am Abend zuvor in einem kleinen Cafe kennengelernt und fiir den Nachmittag im gleichen Cafe verabredet. Beim Betreten des Cafes sah ich zu meiner Uberrasch- ung an einem Ecktisch den unsympathischen Kerl sitzen. Ich wahlte einen moglichst entfernten Tisch und setzte mich, ohne seinen Grufi zu beachten. Ich hatte vielleicht eine Viertelstunde gesessen, als die Tiir sich offnete und mein Madchen erschien. Schon wollte ich aufstehen, um sie freudig zu begriifien — da geschah etwas Ungeheuerliches. Ohne sich umzublicken, ging sie auf den unsympathischen Kerl zu, gab ihm die Hand und setzte sich.“ Herr Spengel machte eine Pause, griff zum Gias und trank es mit einem Zug aus. „Das war gewifi bitter", bemerkte Herr Miihlmann. „Aber so was Ahnliches hatte ich beinahe erwartet.“ ,,Ja, die Weiber“, murmelte Herr Brockmeyer. „Immer wieder das gleiche Lied. Und wie ging die Sache nun wei- ter? Haben Sie sie beide umgebracht?" Herr Spengel fuhr fort: „Sie dfirfen mir glauben, mei- ne Herren, ich war wie vor den Kopf geschlagen 6. Mich packte die Wut. Dieser Kerl, diese lacherliche Figur, die Karikatur eines Mannes wagte es, mir mein Madchen wegzuschnappen... und das noch vor meinen Augen! Noch war ich zu keinem Entschlufi gekommen, da sah ich plotzlich, wie der Kerl nach meinem Tisch zeigte. Das Madchen blickte sich um, sah mich, seine Augen wurden 12
grofi wie Untertassen, dann stand es rasch auf und kam auf mich zu. Als es vor mir stand, fragte ich: „Was woll- test du bei dem Kerl?“ Das Madchen schaute mich noch- immer fassungslos an. Und dann' erhielt ich jene Antwort, die mir die bit- terste Stunde meines Lebens bereiten sollte.“ Herr Spengel bedeckte die Augen und schwieg. „Und was sagte das Madchen?" fragte Herr Miihl- mann neugierig. Herr Spengel sah ihn duster an. „Das Madchen sagte, das Ganze sei ein Irrtum gewe- sen. Es ware zu ihm gegangen, weil er mir zum Verwech- seln ahnlich gesehen hatte7." 1. man lernt im Leben nie aus— век живи, век учись 2. ich hatte in sein Zimmer spucken konnen — я мог бы запросто доплюнуть до его комнаты 3. kann er nichts dafiir — не виноват же он 4. seine Miene verdiisterte sich — его л'ицо омрачилось 5. Ich habe ihn deshalb auch nie zur Rechenschaft ziehen кбппен. — И поэтому я никогда не смог бы с ним' расквитаться. 6. ich war wie vor den Kopf geschlagen — у меня в глазах потемнело 7. weil er mir zum Verwechseln ahnlich gesehen hat- te — он был так похож на меня, что нас легко можно было спутать SPRECHUBUNGEN I. Проверьте, правильно ли вы поняли содержание рассказа „Е1п unsympathischer Kerl“: 1. Herr Spengel kannte den unsympathischen Kerl nur vom Sehen. Stimmt das? 2. Der unsympathische Kerl wohnte ihm gegeniiber. Stimmt es? 3. Er war Mechaniker von Beruf. Stimmt das? 4. Herr Spengel war bis fiber beide Ohren in ein htib- sches Madchen verliebt. Stimmt es? 5. Er hat sich mit dem Madchen in einem kleinen Cafe verabredet. Stimmt es? 6. Beim Betreten des Cafes sah er den unsympathi- schen Kerl an einem Ecktisch sitzen. Stimmt es? 13
7. Herr Spengel griifite ihn durch Kopfnicken. Stimmt das? 8. Bald kam das Madchen. Ohne sich nmzublicken, ging sie auf den unsympathischen Kerl zu, gab ihm die Hand und setzte sich an seinen Tisch. Stimmt es? 9. Das brachte den Herrn Spengel in Wut. Er konnte nicht leiden, daB dieser Kerl, diese lacherliche Figur es wagte, sein Madchen vor seinen Augen wegzuschnappen. Stimmt es? 10. Dann sah Herr Spengel, wie der Kerl nach seinem Tisch zeigte. Stimmt das? 11. Das Madchen blickte um, sah den Herrn Spengel und kam lachend auf ihn zu. Stimmt es? 12. Herr Spengel fragte das Madchen: „Was wolltest du bei dem Kerl?" Das Madchen antwortete, dafi der Kerl dem Herrn Spengel so ahnlich ist, daB sie die beiden einfach verwechselt hat. Stimmt es? II. Опишите по прочитанному рассказу внешность несимпатичного парня. III. Выучите диалог: (Vor funf Minuten traf der Zug ein. Auf dem Bahnsteig herrscht reges Leben. Die Fahrgaste steigen aus. An der Tur eines Abteils sieht der Gepacktrager eine Handtasche liegen.) Gepacktrager Wessen Handtasche liegt hier? Wer hat die Handtasche verloren? Schaffnerin. In diesem Abteil fuhr eine Familie: eine Frau, ein Mann und ihr Sohn. Sie sind vor zwei oder drei Minuten aus- gestiegen. Vielleicht kann man sie noch auf dem Bahn- steig finden. 14
Und wje sahen sie aus? Und die Frau? Der Mann ist hoch von Wuchs und breitschultrig. Er hat schwarzes Haar, groBe braune Augen und ei- ne lange, spitze Nase. Der Mann hat einen dunkelblau- en Anzug an. Die Frau ist mittelgroB und blond. Sie ist in Schwarz gekleidet. Der Knabe ist 5—6 Jahre alt. Er hat ein Holzflugzeug in der Hand. Oh, ich habe sie eben auf dem Bahnsteig ge- sehen. Vielleicht werde ich sie einholen. IV. Опишите внешность кого-либо из ваших знакомых. ANEKDOTEN Man fragte den franzdsischen Dichter Fontenelle, was der Unterschied (разница) zwischen gut und schon sei. Er erwiderte: „Das Gute hat Beweise notig. Vom Schonen verlangt man keine." * jK * Der beriihmte Physiker Rontgen bemerkte wahrend einer Vorlesung, daB einige Studenten in den hinteren 15
Bankreihen ihm nicht zuhorten, sondern sich ziemlich laut unterhielten. Da sagte Rontgen: „Wenn die Herren, die miteinander sprechen, ebenso- wenig Gerausch machen wollten wie die Herren, welche schlafen, so ware das den Herren, die zuhoren, sehr an- genehm!“ KETTENREAKTION nach A. Lund Der Mann gegeniiber arbeitete standig, er arbeitete die halbe Nacht hindurch. Was er arbeitete, wufite ich nicht, aber er arbeitete unermiidlich. . Angeregt durch dieses Vorbild,1 zwang ich mich, am Schreibtisch Platz zu nehmen und eine meiner Erzahlun- gen zu schreiben. Ich wufite, dafi ich auch diese Erzah- lung wie viele andere drei oder vier Tage spater zuriick- bekomme. Manchmal dauerte es auch acht Tage, aber zuriick erhielt ich sie auf jeden Fall mit der Sicherheit eines Bu- merangs. Und jedesmal dachte ich von neuem: „Es hat doch keinen Zweck, es ist vielleicht kliiger, in ein Kino zu gehen." Aber sooft ich mich erleichtert danach richten wollte, fiel mein Blick auf das Haus gegeniiber. Ich sah den Mann, der unermiidlich arbeitete, und konnte nicht fortgehen. Der Mann im Haus gegfeniiber steckte mich mit seinem Arbeitseifer an. Darin wurde ich einfach bose. Warum kam der Er- folg immer nur in das Haus gegeniiber, zu dem Mann, der unermiidlich arbeitete, der mich mit seiner Arbeitseifer ansteckte? Ich hatte gehort, dafi er wie ich Journalist war. Auch ich safi doch Abend fur Abend2 fiber meinem Schreibtisch, genau wie er, aber meine Arbeit war nutz- los, war sinnlos. Und seine? Wer war dieser Mann, dieser fleifiige, unermiidliche A'rbeiter? Ich konnte es nicht langer aushalten, ich lief in das Haus gegeniiber... Seitdem hat sich einiges geandert. Im Haus gegeniiber brennt abends kein Licht mehr. Der Mann, der immer am Schreibtisch safi, ist ein ganz anderer Mensch geworden. 16
Er hat an Gewicht zugenommen 1 2 3 4, er will sogar heiraten, er hat schon eine Braut. Er ist jetzt abends frei. Ich schreibe keine Erzahlungen mehr. Er war ausgerechnet der Mann, der meine Erzahlun* gen lesen, redigieren und zuriicksenden muBte. 1. angeregt durch dieses Vorbild — вдохновленный его примером 2. Abend fiir Abend — каждый вечер 3. er hat an Gewicht zugenommen — он поправился SPRECHUBUNGEN I. Проверьте, правильно ли вы поняли содержание рассказа „Ketten- reaktion": 1, Der Mann, der Erzahlungen schrieb, war ein Jour- nalist. Stimmt das? 2. Er schickte seine Erzahlungen in eine Redaktion, aber bekam sie wieder zuriick, weil sie schlecht waren. Stimmt das? 3. Der Journalist wollte schon seine Arbeit aufgeben, aber der Mann, der gegeniiber wohnte, steckte ihn mit seinem Arbeitseifer an. Stimmt das? 4. Der Journalist verstand nicht, warum der Mann im Haus gegeniiber so viel arbeitet. Stimmt das? 5. Der Journalist ging in das Haus gegeniiber und er- fuhr, dafi dieser Mann seine Erzahlungen redigieren und zuriicksenden sollte. Stimmt das? 6. Seit dieser Zeit schrieb der Journalist keine Erzah- lungen mehr, und der Mann im Haus gegeniiber hatte jetzt viel freie Zeit. Stimmt das? II. Найдите в тексте предложения с придаточными, начинающимися местоимением ,.der“ („который"). Заполните ими пропуски в сле- дующих предложениях: 1. Ich sah den Mann, der..., und konnte nicht fort- gehen. 2. Warum kam der Erfolg immer nur zu dem Mann, der ..., ? 3. Der Mann, der ..., ist jetzt ein ganz anderer Mensch geworden. 4. Er war ausgerechnet der Mann, der ... . 17
III. Дополните предложения придаточными: 1. Der Mann, der ... , war ein Journalist. 2. Die Erzahlungen, die ... , waren nicht interessant. 3. Der Schreibtisch, an dem ... , stand am Fenster. 4. Durch das Fenster sah der Journalist das Haus, das... 5. In diesem Haus wohnte der Mann, der ... 6. Der Mann im Haus gegeniiber, zu dem .... erklarte dem Journalisten alles. 7. Seit dieser Zeit beschlofi der Journalist die Arbeit, die ... , aufzugeben. 8. Der Mann, der ..., war jetzt abends frei und wollte sogar heiraten. IV. Ответьте на вопросы по рассказу „Kettenreaktion": 1. Was war der Mann, der Erzahlungen schrieb? 2. Warum bekam er seine Erzahlungen standig zu- ruck? 3. Wolfte der Journalist seine Arbeit aufgeben? 4. Warum konnte er seine Arbeit nicht aufgeben? 5. Was dachte der Journalist fiber den Mann, der im Haus gegeniiber wohnte? 6. Warum hatte der Mann im Haus gegeniiber so viel Arbeit? 7. Hat der Journalist seinen Kollegen im Haus gegen- iiber besucht? 8. Wie anderte sich die Lage nach diesem Besuch? V. Перескажите содержание текста „Kettenreaktion". ANEKDOTE Zornig (рассерженный) kam einst ein junger Autor zu dem gefiirchteten Kritiker' Alfred Kerr. „Was gibt Ihnen ei- gentlich das Recht“, don- nerte er los (закричал), „mein Stiick derart zu kri- tisieren. Sie selbst konnen ja nicht einmal den ein- fachsten Einakter (од- ноактную пьесу) schreib- en!“ Kerr lachelte kuhl. 18
„Ich kann auch keine .Eier legen“, erklarte er, aber trotzdem weifi ich, ob ' ein Ei gut oder schlecht ist.“ HOCH DIE HOSEN 1 nach Giinter Kunert Es war an der Zeit2, eine neue- Hose zu kgufen. Ich trat in ein Konfektionsgeschaft, in dem es ziemlich voll war, denn die Uhr ging auf sechs. Hinter dem Tisch mit Hosen stand ein alterer, dicker Mann. Ich trat an seinen Verkaufstisch und sagte: „Ich mochte eine Hose haben!“ Der Dicke mafi mich mit einem Blick, legte dann einen Packen Hosen auf den Tisch und sagte: „Grofie vierundvierzig. PaBt!“ Die Hosen waren teils grau und teils braun und nur fiir einen sehr kalten Win- ter bestimmt. „Haben Sie keine Hosen aus Popeline?“, fragte ich, „und vielleicht eine andere Farbe? Man tragt seit einem Jahr blaue und olivgriine Hosen...“ Der Verkaufer lachte durch die Nase. „Mir konnen Sie nichts vormachen3. Ich bin lange genug Verkaufer, um zu wissen, was man. tragt. Also wollen Sie so eine Hose oder nicht?“ Er zog eine Hose aus dem Packen und sagte: „Die ist richtig!“ „Aber die ist doch viel zu lang“, protestierte ich. „Die anderen sind noch viel langer“, sagte er, „aber wenn Sie unbedingt w-ollen, konnen Sie auch die anderen anprobieren. Herrgott, wenn alle Kunden so waren 4...“ Diese letzten Worte sagte er einem anderen Verkaufer, der hinter dem Verkaufertisch hin und her ging. Mein Verkaufer hangte mir die Hose uber den Arm und zeigte irgendwo in die Tiefe des Ladens. Mir blieb nichts ande- res iibrig5, als zur Kabine zu gehen. Ich zog dort meine Hose aus, hangte sie an einen Haken und zog die andere an. Natiirlich war sie viel zu lang. Und zii weit war sie auch. Das war keine Hose fiir einen Einzelmenschen, son- dern fiir ein ganzes Kollektiv. Ich zog die Hose wieder aus und setzte mich in Unterhose auf einen Stuhl. Die 19
Zeit verging und verging. Plotzlich wurde der Vorhang aufgerissen: vor mir stand der dicke Verkaufer. „Was ist denn nun?“ fragte er unzufrieden, ,,wir wollen ja auch mal nach Hause gehen!“ „Aber diese Hose pafit doch nicht..." begann ieh. Wortlos packte er die Hose und verschwand. Gleich darauf merkte ieh, daB er auch meine Hose mitgenommen hatte. Ich wollte schreien, aber es war zu spat. Verzwei- felt saB ich in der Kabine und wartete. Der Larm im Laden wurde immer schwacher. Ich sah durch den Vor- hang: der Laden war bis auf einen Verkaufer leer, und der Verkaufer war nicht meiner. Da stiirzte ich vor. „Wo ist meine Hose?" schrie ich, ,,wo ist der dicke Verkaufer?" „Der Herr wiinschen?" fragte der Verkaufer, wahrend er seinen Hut aufsetzte. 4 „Ich will meine Hose zuriickhaben", sagte ich. Der Verkaufer verstand nicht. „Nicht ohne Hose!" sagte ich. „Jetzt wird nicht mehr verkauft. Es ist schon fast eine halbe Minute nach sieben. Alles ist schon abgeschlossen." „Aber meine Hose ist verschwunden..." „Ftir Diebstahle tragen wir keine Verantwortung. Je- der mufi personlich wachsam sein. Kommen Sie nachsten Monat wieder, vielleicht sind dann neue Hosen einge- troffen... Also bitte..." Ich versuchte etwas zu sagen, aber er schob mich aus der Hintertiir auk den Hof. Da stand ich, bleich und in Unterhose. Ich nahm all meinen Mut zusammen 6 und ging auf die Strafie. Ich weifi nicht, wie ich nach' Hause gekommen bin. Drei Tage spater sah ich in der Zeitung das Bild eines Menschen, der nur ein weifies Hemd und eine weiBe Hose anhatte. Darunter stand: „Ein Gast aus Indien besuchte unsere Stadt." Das war ich. Das Bild habe ich in meine Tasche gesteckt. Fur alle Faile, denn morgen gehe ich mir eine neue Hose kaufen. 1 2 3 4 * 1. Hoch die Hosen — да здравствуют брюки 2. es war an der Zeit — пришло время 3. mir konnen Sie nichts vormachen—меня Вы не проведете 4. wenn alle Kunden so waren — если бы все покупа- тели были такие 20
5. mir blieb nichts iibrig — мне ничего не оставалось 6. ich nahm all meinen Mut zusammen— я собрал все свое мужество SPRECHUBUNGEN I. Проверьте, правильно ли вы поняли содержание рассказа „Hoch die Hosen“: 1. Der Autor dieser Erzahlung wollte sich eine Hose kaufen, und ging in ein Konfektionsgeschaft. Stimmt das? 2. Der Verkaufer war sehr freundlich zu ihm. Stimmt das? 3. Der Verkaufer zeigte ihm viele Hosen von schoner Farbe und passender GroBe. Stimmt das? 4. Der Kunde probierte eine Hose an, aber sie pafite nicht. Stimmt das? 5. Der Verkaufer war sehr unzufrieden, packte die Hose des Kunden und verschwand. Stimmt das? 6. Der Kunde wartete auf den Verkaufer in der Ka- bine, und dieser kam nicht. Stimmt das? 7. Im Laden blieb nur ein Verkaufer, der nichts von der Hose des Kunden wuBte. Stimmt das? 8. Der Kunde ging nach Hause ohne Hose. Stimmt das? II. Выучите диалог наизусть на стр. 22. Verkaufer Der Herr wiinschen? Bitte, wir haben braune Hosen aus Popeline dieser GroBe. Dann probieren Sie, bit- te, diese Hose an. Bitte, zahlen Sie an der Kasse achtzehn Rubel. и составьте рассказ по рисунку Kunde Ich mochte eine Hose ha- ben, GroBe fiinfzig. Diese Hose ist mir zu lang. Auch die Farbe gefallt mir nicht gut. Man tragt jetzt blaue und olivgriine Hosen. Diese Hose pafit ausge’ zeichnet, ich nehme sie. 21
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III. Измените предложения по образцам и' прочтите их; а) Образец: Man mufi (muBte) die Arbeit begin- nen. Es ist (war) an der Zeit, die Arbeit zu beginnen. 1. Ich mufi mir einen Hut kaufen. 2. Man mufi die Arbeit beenden. 3. Man muBte den Brief beantworten. 4. Man mufi diese Frage besprechen. 5. Man muBte die Biicher in die Bibliothek abgeben. б) Образец: Ich mufi (muBte) diese Arbeit aufge- ben. Mir bleibt (blieb) riichts iibrig, als diese Arbeit aufzugeben. oder: Es bleibt (blieb) mir nichts iibrig, als... 1. Ich war gezwungen, diesen Anzug zu kaufen. 2. Ich muBte zu Hause sitzen und arbeiten. 3. Wir miissen diese Arbeit ubernehmen. 4. Er war gezwungen, die Stadt zu verlassen. 5. Ich mufi sitzen und warten. в) Образец: Ich bin fur diese Arbeit verantwort- lich. Ich trage fur diese Arbeit Verant- wortung. 1. Wer ist fur Ordnung im Lesesaal verantwort- lich? 2. Wer ist fur die Disziplin in Ihrer Gruppe verant’ wortlich? 3. Mein Freund ist fur die Arbeit unseres Klubs ver- antwortlich. IV. Дополните предложения следующими выражениями: a) viel zu — слишком Образец: Dieser Weg ist lang. Dieser Weg ist viel zu lang. 1. Dieser Anzug ist fur mich breit. 2. Die Hose ist fiir meinen Sohn lang. 3. Der Hut ist modern. 4. Diese Ubersetzung ist fiir die Studenten schwer. 23
b) fiir alle Faile (на всякий случай) Образец: Rufen Sie mich noch einmal an. Rufen Sie mich fiir alle Faile noch ein- mal an. 1. Nehmen Sie den Regenmantel mit, es wird vielleicht regnen. 2. Bringen Sie das Worterbuch mit, die Ubersetzung ist schwer. 3. Notieren Sie meine Telefonnummer. 4. Ich werde die Arbeit noch einmal priifen. V. Составьте предложения с глаголами. Используйте следующие су- ществительные: 1. anziehen: einen Mantel, einen Anzug, Schuhe, Handschuhe 2. ausziehen: einen Pullover, Schuhe, Handschuhe, den Mantel 3. ablegen: den Mantel 4. aufsetzen: den Hut, die Miitze 5. abnehmen: den Hut, die Miitze VI. Ответьте на вопросы по рассказу „Hoch die Hosen“: 1. Wohin ging der Autor dieser Erzahlung? 2. Was wollte er kaufen? 3. Welche Hose brauchte er? 4. Welche Hosen bot ihm der Verkaufer an? 5. Bot ihm der Verkaufer eine passende Hose an? 6. Warum blieb er in der Kabine sitzen? 7. Auf welche Weise war seine Hose verschwunden? 8. Wann beschlofi er die Kabine zu verlassen? 9. Warum konnte er seine Hose nicht zuriickbe- kommen? 10. Wie ging er nach Hause? 11. Was sah er drei Tage spater in der Zeitung? VII. Перескажите содержание текста „Hoch die Hosen“. VIII. Решите кроссворд, используя немецкие эквиваленты следую- щих слов: По горизонтали: 2. вопрос; 3. полный; 4. картина; 6. аплодисменты; 10. шум; 11. лучший (превосходная степень от gut); 12. отдельный; 13. помещение; 15. мно- го; 16. покупатель (клиент) 24
'По вертикали: 1. гость; 2. случаи; 3. продавец; 5. во- ровство; 6. бомба; 7. внутри; 8. армия; 9. жить; 14. за- тем, потом W1TZ Der Kunde steht priifend vor einem Packen Striimpfe (чулок). „Unzerreifibar!" sagt der Geschaftsfiihrer und ruft ei- nen Verkaufer herbei: „Herr Lorenz, ziehen Sie mal oben und unten an dem Strumpf und versuchen Sie ihn zu zer- reifien.11 Der Verkaufer steht unschliissig da und fliistert dann seinem Chef zu: „Wollen wir kaufen Oder verkaufen?" 25
„Sie sehen selbst, wie Sie im gestreif- ten Anzug (в костю- ме в полоску) gleich grofier wirken!“ RENDEZVOUS MIT GINA aus „Mozaika" Mit langen Schritten eilte mein Freund Hans auf mich zu. „Welch ein Gluck, daB ich dich treffel" rief er. „Paul, kannst du mir einen Gefallen tun? Ich bin namlich jetzt mit einem Madchen verabredet..." „1st es hiibsch?“ unterbrach ich ihn. „Vielleicht“, erwiderte Hans, „ich kenne es noch nicht. Weifit du, ich hatte in der Zeitung inseriert .Begleiterin fur Theater, Kino und Spaziergang gesucht‘.“ Ein Mad- chen hat sich gemeldet, und ich habe es ins Cafe Bellini bestellt. Aber jetzt mufit du mich vertreten.“ . ,,Warum“, fragte ich, „hast du Angst?" „Natiirlich nicht", sagte Hans. „Aber die Unbekannte interessiert mich nicht mehr. Auf dem Weg zum Cafe habe ich ein nettes Madchen kennengelernt! Es safi mir im Autobus gegeniiber. Augen hat es wie Goldlack! Na, und eine Figur... und Beine! Ich habe das Madchen zum Capitol-Kino bestellt. Verstehst du jetzt? Tu’ mir den Gefallen und geh zu meinem Rendezvous ins Bellini."
Hans blickte auf die Uhr. „Beeile dich, es ist schon spat.“ „Also gut“, sagte ich. „Aber woran soil ich das Mad- chen erkennen?“ „Richtig! Es will ein buntes Tuch tragen, und du nimmst hier das griine Buch in die Hand." In einer Ecke des Cafes Bellini safi ein junges Mad- chen mit einem bunten Tuch um den Hals. Es war wirk- lich reizend. Ich ging langsam auf das Madchen zu und hielt das griine Buch in der Hand. Sie neigte zustimmend den Kopf. Dann nahm sie grazios das Seidentuch ab. „Das hatte ich nur als Erkennungszeichen umgebun- den“, sagte sie lachelnd. Sie bat mich, Platz zu nehmen, und fragte mich rundheraus: „Machen Sie immer Be- kanntschaften durch die Zeitung?" „Nein“, gestand ich ehrlich, „es ist bestimmt das erste Mal.“ Ich gab mir keine Miihe, meine Begeisterung zu verbergen. Das Madchen gefiel mir ausgezeichnet. „Ich heifie Gina“, erklarte das Madchen mit ange- nehmer Stimm6. „Wollen wir heute abend ins Kino gehen?“ ,,Wunderbarl“ rief ich und schlug ihr das Capitol-Kino vor, weil ich an die Uberraschung von Hans dachte. Doch Gina lachte auf und meinte: „Lieber nicht. Dort erwartet mich namlich ein langweiliger und aufdringlicher Mensch, der mich vorhin im Autobus ansprach und den ich dorthin bestellte, um ihn nur endlich loszuwerden...“ SPRECHUBUNGEN I. Проверьте, правильно ли вы поняли содержание рассказа „Ren- dezvous mit Gina": 1. Hans inserierte in der Zeitung: „Begleiterin fiir Theater, Kino und Spaziergang gesucht". Stimmt das? 2. Ein Madchen meldete sich, und Hans bestellte es ins Cafe Bellini. Stimmt es? 3. Im Autobus lernte Hans ein hiibsches Madchen kennen. Stimmt das? 4. Er bestellte es zum Capitol-Kino. Stimmt es? 5. Hans mufite zwei Rendezvous an einem Abend ha- ben. Stimmt es? 6. Er wollte zum Rendezvous ins Capitol-Kino gehen. Stimmt es? 27
7. Hans bat seinen Freund Paul zum Rendezvous ins Cafe Bellini zu gehen. Stimmt das? 8. Paul sollte das Madchen an einem roten Kleid er- kennen. Stimmt es? 9. Das Madchen hiefi Gina. Stimmt das? 10. Gina war wirklich reizend. Sie gefiel Paul ausge- zeichnet. Stimmt es? II. Paul wollte Hans eine Oberraschung machen. Er schlug Gina vor, ins Capitol-Kino zu gehen. Stimmt das? 12. Gina war einverstanden. Stimmt das? П. Составьте предложения, употребив в них выражение „welch ein Gliick, dafl Образец: Welch ein Gliick, daft wir Theaterkarten zur Premiere haben! III. Прочтите, дополнив предложения стоящими справа словами: Образец: Ich bitte Sie, Platz zu nehmen. 1. Ich bitte Sie, ... 2. Ich bitte dich, ... 3. Mein Nachbar bat mich, ... helfen, mir das, erklaren, mir einwerfen, einen Brief 4. Wir baten den Genossen, ... uns, erzahlen, fiber die Reise 5. Mein Bruder bittet mich, ... kaufen, zwei Kino- karten IV. Запомните: Kannst du mir einen Gefallen tun? — Ты можешь оказать мне любезность? V. Составьте две-три небольших ситуаций с вопросом „Kannst du mir einen Gefallen tun?“ VI. Запомните различные смысловые значении глагола ,,besteHen“: bestellen: 1. заказывать; 2. передавать; 3. пригла- шать, просить придти 28
VII. Ответьте на вопросы: 1. Was bestellen Sie zum Friihstuck? . 2. Kann man in einem Restaurant auch Musik bestel- len? 3. Kann man die Fahrkarten im voraus bestellen? 4. Kann man auch die Riickfahrkarten bestellen? 5. Mochten Sie die Theaterkarten bestellen? 6. Bestellt man Bucher in einem Lesesaal? 7. Kann man auch ein Zimmer in einem Hotel bestel- len? 8. Bestellen Sie Ihrer Frau Griifie von Ihren Freun- den? 9. Konnen Sie meinen Brief an den Genossen R. be- stellen? 10. Haben Sie den Genossen K. zu Ihnen bestellt? 11. Auf wieviel Uhr haben Sie ihn bestellt? 12. Haben Sie den Genossen in Ihre Wohnung be- stellt? VIII. Расскажите содержание текста „Rendezvous mit Gina“. IX. Прочтите пословицы и подберите к ним русские эквива- ленты: Man soil den Tag nicht vor dem Abend loben. Wer nicht kommt zur rechten Zeit, der bekommt, was iibrig bleibt. anekdote Der amerikanische Schriftsteller Bret Harte (1839— 1902) weilte (находился) zu einer Vorlesung in Rich- mond. Aber da ihn die heftigsten Kopfschmerzen qualten, niachte er mit einem einheimischen (местным) Freund einen Spaziergang. Sein Begleiter suchte ihn zu unterhalten und abzulen- ken (отвлечь), erzahlte von der gesunden Lage und Luft der Stadt und erklarte schliefilich: „Nichts kann dir meine Worte besser bestatigen als die Statistik. Nach ihr stirbt in Richmond taglich nur ein Mensch." „GroBer Gott!" rief da Bret Harte, dem immep noch nicht besser geworden war, aus. „Hoffentlich ist der heu- tige Todeskandidat schon gqstorben." 29
DER STARRSINNIGE LEHRJUNGE nach Otto Reuter Der Gymnastiker Mister Clerk aus England traf seinen alten Freund den Akrobaten Signor Bellarini aus Italien. „Tag, August, wie geht es?“ „Danke, Gustav. Und dir?“ „Na, soso lala L Ich habe jetzt einen neuen Lehrjun- gen.“ „Bist du mit ihm zufrieden?“ „Der Junge ist ganz gut — er macht schon einen dop- pelten Salto, aber er hat einen grofien Fehler—er ist un- freundlich zu dem Publikum.“ „Wieso denn?“ „Er lacht nicht. Und das Lachen ist doch die halbe Arbeit. Was hab’ ich mir fiir Miihe gegeben2, ihm das Lachen beizubringen! Ich habe geschimpft, getobt, habe ihn nacharbeiten lassen, habe ihn ohne Mittagessen gelas- sen — es hilft alles nicht! Gestern abend, kurz vor dem Auftreten, habe ich es noch mal in aller Giite3 versucht: ich habe wieder geschimpft und ihm einen Stofi gegeben, dafi er aus der Kulisse auf die Arene geflogen kam. Denkst du, der Schelm lacht?“... 1. soso lala — так себе 2. Was hab’ ich mir fiir Miihe gegeben— как я только ни старался • 3. in aller Giite — добром SPRECHUBUNGEN I. а) Запомните: wie geht es (Dat.) — как идут дела, как живется zufrieden sein mit—быть довольным freundlich sein zu — быть любезным б) Составьте предложения по образцам, сохраняя выделенные слова: 1. Wie geht es dir (deinem Bruder)? 2. Ich bin mit meiner Arbeit zufrieden. 30
3. Er ist mit seinem Lehrjungen unzufrieden 4. Er war sehr freundlich zu uns. II. Ответьте на вопросы по рассказу „Der starrsinnige Lehrjunge": 1. Weq traf eines Tages der Gymnastiker Mister Clerk? 2. Ist Mister Clerk mit dem Lehrjungen zufrieden?- 3. Welchen Fehler hat der Lehrjunge? 4. Hat ihm Mister Clerk das Lachen beigebracht? 5. Auf welche Weise hat Mister Clerk seinem Lehn jungen das Lachen beigebracht? 6. Warum lachte der arme Lehrjunge nicht? Ill, Перескажите содержание текста „Der starrsinnige Lehrjunge". WITZE Ein Ungar war mit einer Wienerin verheiratet und versuchte Deutsch zu studieren. Er hatte aber kein Sprachtalent und konnte sich besonders das Geschlecht der Hauptworter (род существи- тельных) nie gut merken. Er irrte jedesmal und sagte: der Messer, die Loffel usw. Einmal argerte er seine Frau und diese rief bose: „Dab di’ der Teufel holt!“ „Nun, jetzt weifi ich nichts mehr; jetzt ist der Teufel der, die und das!“ Ein Mann kam zu einem Schreiber und sagte: „Schrei- be einen Brief fiir mich!" Der Schreiber erwiderte: „Mein Fufi tut weh.“ ,,Du wirst doch nirgends gehen. Was gebrauchst du also diese Ausrede (отговоркой)?" Der Schreiber sprach: „Was du sagst, ist richtig, aber jedesmal, wenn ich einen Brief schreibe, werde ich dann auch gerufen, um ihn zu lesen, denn niemand aufier mir kann meine Schrift lesen." 31
* * „Natiirlich weifi ich, dafi es bei Ihnen gar nicht brennt, aber das ist ja auch nur~ eine Ubung!“ ER UND SIE nach Stanislaw Dygat Sie war Vorsitzende einer Gruppe ‘ des polnischen Jugendverbandes in der Textilfabrik, Er war Vorsitzender der Betriebsgewerkschaftsleitung in der Schwerma- schinenfabrik. Beide kanntgn sich schon seit der Zeit der Besatzung. Damals war sie vierzehn Jahre alt gewesen und er zwanzig. Er druckte Zeitungen und verschiedene Aufrufe, und sie verteilte diese Literatur. Nach der Be- freiung trafen sie sich bei verschiedenen Versammlungen. Auf einer dieser Versammlungen bemerkte Zoska, dafi Wladek sie sehr oft ansah und unruhig auf seinem Stuhl hin und her rutschte. „Was will er nur von mir?“ dachte Zoska. Nach der Versammlung kam Wladek auf sie zu. Er war verlegen. ,,Zoska“, begann er, ,,du bist schon ganz erwachsen...” Jetzt wurde Zoska verlegen. „Eine grofie Entdeckung! 32
Du sprichst, als ob du mich vor zehn Jahren zum letzten- mal gesehen hattest. Ich denke, dafi wir uns schon viel- mals gesehen haben, seitdem ich erwachsen bin." „Man ist so beschaftigt, dafi man kaum Zeit hat fest- zustellen, wie man selbst alter wird." ,,Ach bah", sagte Zoska, da sie nicht wufite, was sie erwidern sollte. t „Weil ich es aber jetzt entdeckt habe, konnten wir uns doch als Erwachsene einmal treffen, wie? Wir konnten spazierengehen, vielleicht auch ins Konzert, ins Kino oder..." Das kam alles so unerwartet, dafi Zoska sogar etwas erschrocken war. Wladek zog sein Notizbuch hervor und begann darin zu.blattern. „Zum Beispiel iibermorgen... Nein! Da geht es nicht. Am Donnerstag... Versammlung... Aber hier... am Freitag nachmittag kann ich eine halbe Stunde Zeit finden." Zoska schaute in ihr Notizbuch. „Am Freitag kann ich wieder nicht. Ich fahre fort und bin vor Montag nicht zuriick." „Nun dann wollen wir uns in der nachsten Woche an- rufen. Einverstanden?" „Gut." Sie verabschiedeten sich. Nach einigen Minuten drehte sich Wladek um und sah Zoska erstaunt nach. Zoska entfernte sich lachelnd. „Er hat bis jetzt nichts bemerkt, der Esel", dach* te sie gliicklich. * * Wladek safi am Schreibtisch, blab terte nervos in seinem Notizbuch und griff dann zum Horer. „Hallo! Ist Genossin Sokalska da? Hier spricht der BGL-Vorsitzen- de der Schwermaschinenfabrik... Gut, ich warte." Er safi und wartete. Die Tur wurde geoffnet. Die Sekretarin sagte: „Genosse Majewski, Sie moch- ten bitte fiir einen Moment in die kommen." Montageabteilung 2—933 33
Wladek legte den Horer auf und sagte zur Sekretarin: „Wenn das Telefon klingelt, rufen Sie mich bitte sofort.11 * * * Zoska kam ins Burn. „Genosse Majewski von der Schwermaschinenfabrik hat Sie angerufen.11 ,,Aha...“ Sie wahlte die Nummer ’. „Ich mochte mit dem Genossen Majewski sprechen, Sokalska, von der Textil- fabrik.11 „Er wird gleich kommen. Rufen Sie bitte in fiinf Mi- nuten an... Nein, warten Sie, ich sehe durch das Fenster, dafi er gerade kommt.“ „Ich warte“, sagte Zoska. „Genossin Sokalska11, rief jemand durch die Tiir, „Sie werden gebeten, sofort in die Spinnerei zu kommen!11 Zoska zogerte einen Augenblick und legte dann den Horer auf. „Die Genossin Sokalska ist am Apparat,11 sagte die Sekretarin zu Wladek. „Ach, endlich! Hallo! Hallo... Es meldet sich ja niemand2!11 Er warf den Horer hin und schaute die Sek- retarin bose an. * * * Wladek safi im Cafe und sah nervos auf die Uhr, dann auf die Eingangstiir. Schliefilich erhob er sich. „Fraulein11, sagte er zu der Kellnerin, „wenn eine Da- me, so eine Briinette mit einem Barett und hellem Man- tel, kommt, sagen Sie ihr bitte, dafi ich eine halbe Stunde gewartet habe, aber leider nicht langer bleiben konnte.“ Kaum hatte er das Cafe verlassen, kam Zoska. Sie sah sich um, ging auf die Kellnerin zu und sagte: „Fraulein, wenn ein Herr kommt, hochgewachsen, mit einer Sport- miitze und braunem Ubergangsmantel, dann sagen Sie ihm bitte, dafi ich hier war aber auf ihn nicht warten konnte.11 „Dieser Herr ist vor wenigen Minuten fortgegangen", sagte die Kellnerin, „und er bat mich, Ihnen zu sagen, dafi er nicht langer warten konnte.11 34
,,0h!“ schrie Zoska auf und faBte sich an den Kopf. „Es ist unser Schicksal, dafi wir uns niemals treffen sob len.“ Sie lief zur Tur hinaus. ♦ *, * Wladek safi an seinem Schreibtisch und dachte riach, dann griff er zur Feder und begann zu schreiben; „Geliebte Zosia! Es 1st vollkommen unm5glich, sich zu treffen oder auch nur telefonisch zu verstandigen. Ich wollte Dich treffen, um etwas Wichtiges zu sagen. Mit einem Wort... aber ich werde mich kurz fassen3, da schon wieder jemand nach mir ruft... Also, ich frage Dich, ob Du nicht meine Frau werden mochtest und das sofort. Ich bitte zu entschuldigen, dafi ich so mit der Tiir ins Haus falle4, aber ich denke mir: wir haben keine Zeit ffir Rendezvous in Kaffeehausern oder fur Spaziergange. Wir fahren im Sommer beide zur Erholung, dann konnen wir alles nach- holen. Mit einem Wort: Konnen wir am nachsten Mitt* woch heiraten? Wenn Du erlaubst, kiisse ich Dich. Wladek" * * Zosia las den Brief, iiberlegte eine Weile, setzte sich dann an den Schreibtisch und schrieb: „Lieber Wladek! Ich will herzlich gerne, Du glaubst gar nicht, wie! Aber am Mittwoch geht es leider nicht. Gerade am Mittwoch haben wir eine wichtige Versammlung, unsere Brigade wird fiber die Erfiillung des Plans einen Bericht erstatten5. Also vielleicht am Donnerstag? Schreibe mir, ob dieser Termin recht ist6, bitte auch, wo und um wie* viel Uhr. Ich werdti bestimmt nicht zu spat kommen, denn so etwas hat man nur einmal im Leben. Nicht wahr? Ich mochte Dir gem schreiben, wie gliicklich ich bin, aber erstens — ich weifi nicht warum — schame ich mich ein wenig, und zweitens — man ruft mich! Du darfst mich kiissen, und ich kiisse Dich. Zosia" 2* 35
Auf Wladeks und Zosias Hochzeit waren nicht viele Gaste. Aber es ging sehr lustig zu7. Das Telefon klingelte. Wladek nahm den Horer. „Hallo?... Ich... Aha! Nichts zu machen... nein, nein, ich komme." Er legte den Horer langsam auf. „Sei mir nicht bose, Zosia, aber ich mufi fiir einen Augenblick in die Fabrik. Ich bin gleich wieder da./‘ * * „Wo ist Zosia?“ fragte Wladek, als er nach einer hab ben Stunde z|iriickkam. „Stell dir vor, gleich nach deinem Verschwin- den hat man sie von ihrer Fabrik aus angerufen, und sie ist fiir eine halbe Stunde fortgegangen.“ „Ach! ist das schade!“ sagte Wladek. ,,Ich soil eine auslandische Delega- tion auf einen Empfang begleiten. Ich dachte Zo- sia konnte mitkommen... Schade!" ,* * Es war ein grofiartiger Empfang. Die Musik spielte, und eine vielsprachige Menschenmenge drangte sich durch die geschmiickten Sale. Wladek war in schlechter Stimmung, er muBte sich zu jedem Lacheln zwingen. Eine Hand legte sich auf seine Schulter. „Mochtest du mit mir tanzen?" Wladek wandte sich schnell urn. „Zosia! Was machst du denn hier? So ein Zusammentreffen!" „Nun ja, ich muBte eine Delegation der FDJ hierher begleiten/ „Das ist ja herrlich!" 36
Sie fielen sich gleichzeitig um den Hals8 und kiifiten sich. „Diese jungen Leute haben sich gewifi mehrere Jahre nicht gesehen?" fragte einer der auslandischen Gaste. „I wo!“ antwortete man ihm. „Die beiden haben heute geheiratet, und nun freuen sie sich, dafi sie hier einander wieder begegnen.“ 1. Sie wahlte die Nummer. — Она набрала номер. 2. Es meldet sich ja niemand! — Никто не отве- чает! 3. ich werde mich kurz fassen — я буду краток 4. ... dafi ich so mit der Tur ins Haus falle —... что я все вот так сразу выкладываю 5. wird ... einen Bericht erstatten — будет делать отчет... 6. ob dieser Termin recht ist — устраивает ли тебя этот день 7. es ging sehr lustig zu — было очень весело 8. sie fielen sich gleichzeitig um den Hals — они бро- сились друг другу на шею SPRECHOBUNGEN {. Проверьте, правильно ли вы поняли содержание рассказа ,,Er und sie“: 1. Zosia und Wladek kannten sich fruher nicht, sie trafen sich zum erstenmal in der Versammlung, Stimmt es? 2. Wladek lud Zosia ein, ins Konzert oder ins Kino zu gehen. Stimmt es? 3. Sie waren beide sehr beschaftigt, aber sie gingen doch ins Konzert. Stimmt es? 4. Sie wollten einander telefonisch erreichen, aber es gelang ihnen auch nicht. Stimmt es? 5. Endlich trafen sie sich im Cafe und verbrachten zusammen den Abend. Stimmt es? 6. Nach vielen mifilungenen Rendezvous beschlofi Wla- dek an Zosia einen Brief zu schreiben, wo er sie fragte, ob sie seine Frau sein mochte. Stimmt es? 37
7. Zosia war einverstanden, Wladek zu heiraten. Stimmt es? 8. Endlich feierten sie ihre Hochzeit. Stimmt es? 9. An diesem Abend storte sie niemand und sie konn- ten ruhig ihre Hochzeit feiern. Stimmt es? II. Напишите столбиком значения следующих слов по-немецки. (Слова взяты из рассказа). Если вы подобрали значения пра- вильно, то из первых букв немецких слов должно получиться выражение, которое есть в этом рассказе: 1. пальто 2. я 3. встретить 4. в то время 5. взрослый 6. звать 7. срок, время 8. послезавтра 9. свидание 10. в (предлог) 11. нервно 12. стул 13. свадьба 14. воззвание 15. невозможно 16. идти гулять 17. устанавливать, 18. звонить по те- лефону 19. к сожалению 20. читать 21. открытие 22. записная книжка III. Составьте диалог следующие слова: иа тему «Телефонный разговор». Используйте jemanden anrufen; die Nummer wahlen; den Horer ab- nehmen; den Horer auflegen; das Telefon klingelt; am Apparat sein; niemand meldet sich IV. Ответьте иа вопросы рассказа „Ег und sie“: 1. Seit wann kannten sich Zosia und Wladek? 2. Wie alt waren sie wahrend der Besatzung? 3. Was machten sie wahrend der Besatzung?
4. Wo arbeiteten sie nach der Befreiung? 5. Wo trafen sie sich oft? 6. Was bemerkte Wladek eines Tages?. 7. Was schlug er Zosia vor? 8. Trafen sie sich, wie sie sich verabredet hat- ten? 9. Konnten sie sich felefonisch verstandigen? 104 Warum konnten sie einander nicht erreichen? 11. Auf welche Weise teilte Wladek Zosia mit, dafi er sie heiraten mochte? 12. Haben sie geheiratet? 13. Verlief die Hochzeit glatt? 14. Was geschah wahrend der Hochzeit? V. Перескажите содержание текста „Er und sie“, VI. Выучите стихотворение наизусть: Herz, mein Herz, sei nicht beklommen, Und ertrage dein Geschick. Neuer Friihling gibt zuriick, Was der Winter dir genommen. . Und wie Viel ist dir geblieben! Und wie schon ist noch die Welti Und mein Herz, was dir gefallt, Alles, alles darfst du liebenl Heine WITZ Ein junger Mann bekam von seiner Braut eine Gram- matik geschenkt, weil sie nicht wollte, dafi er immer ,mir* und ,mich‘ verwechselte (путал). Das Lernen fiel ihm aber schwer. Sein Freund gab ihm einen guten Rat: „Du brauchst das nicht zu lernen. Das ist ganz einfach. Man sagt nicht mehr mir und nicht mehr mich, sondern man sagt ganz einfach ,ma‘. Zum Beispiel: Ich habe ,ma‘ ge- setzt — da merkt keiner, ob ich mir oder mich gesagt habe, denn ,ma‘ ist immer richtig.** . 39
„Nein, ich tele- foniere nicht! Ich ha- be mich nur wegen des Regens unter- gestellt!" DIE FALSCHE ADRESSE nach Henry Slesar In meinen Jugendjahren hielt ich meinen Vetter Ruby Martinson fur den groBten Verbrecher des Jahrhunderts. Was mich aber immer in Erstaunen brachte, war die Tatsache, daB er niemals durch seine verbrecherische Tatigkeit zu einem Pfennig Geld kam. Und Geld ist doch schliefilich das Ziel der meisten Verbrecher und aller Ge- schaftsleute. Als Buchhalter mufite Ruby das wissen. In Hector’s Cafeteria am Broadway erzahlte er mir von seinen neuen Planen. Diesmal sollte ich einen Bank- raub mitmachen. „Am Montag iiberfallen wir die Dime Savings Bank“, flusterte er mir mit geheimnisvoller Stimme zu. „Was? Bist du verriickt?“ 40
„Widersprich nicht! Ich habe alles genau geplant ... es ist kinderleicht. Ein paar tausend Dollar konnen wir dabei erbeuten.“ „Ruby, das bringen wir nicht fertig protestierte ich schwach. „Es ist eine so grofie Bank. Und wir haben nicht einmal einen Revolver. Und auch keinen Wagen zur Flucht.“ „Leise! Willst du den Leuten auffallen? Ich plane keinen gewohnlichen Bankraub. Nein, wir machen das alles viel einfacher. Wir brauchen keinen Revolver, keinen Wagen. Wir brauchen nur das.“ Ruby reichte mir ein Strick Papier. Ich las: „Mein Partner hat einen Revolver auf Ihren Kopf gerichtet! Ge- ben Sie mir alles Bargeld oder Sie sterben! Das ist ernst!“ Ruby beugte sich noch mehr zu mir. „Und du wirst mit diesem Zettel zum Bankschalter gehen und schiebst ihn durch die Offnung, als ware es eine Empfangsquit- tung 2 oder so etwas. Der Kassierer sieht ihn und wird dir vor Angst die Geldscheine sogleich hinblattern3. Du nimmst sie und gehst einfach fort. Mehr ist da nicht dran.4“ Ich hatte nie eine Rede mit so vielen Du darin gehort, und mir gefiel nicht ein einziges davon. „Meinst du etwa mich?“ fragte ich mit mehr als schwachlicher Stimme. „Natiirlich! Sieh mal, Junge, mich kennen sie. Aber keine Angst. Ich werde auch da sein, an einem der Schreibpulte." Mein Herz zuckte wie die Angel bei einem Meister- fischer. „Und wenn ich’s nicht tue?“ „Natiirlich tust du’s“, sagte Ruby. „Du nimmst einfach das Geld, so, als hattest du es abgehoben5, und gehst ruhig aus der Bank hinaus. Dann gehst du um die Ecke und versteckst dich in dem Zigarrenladen. Das muB klap- pen, Henry, dieses M.al muB es klappen!“ ,,Ruby“, sagte ich, „bitte lafi mich drauBen.“ „Kein Wort mehr“, sagte er entschlossen. „Am Mon- tag um halb drei, Henry. Und jetzt wollen wir fiber die Einzelheiten sprechen.“ Bis zum Montag war ich kein Mensch mehr. Ich fand keine Ruhe. Am Friihstiickstisch bekam ich keinen Happen herunter6. Dann muBte ich noch tiichtig suchen, bis ich 41
den weifien Zettel von Ruby endlich unter einem Buch auf dem Kuchenbiifett fand. Ich schob ihn in meine Tasche und zog los, um eine Bank zu berauben. Um halb eins traf ich Ruby an der Fiinfundvierzigsten Strafie. Nach zwei Stunden standen wir vor der Tiir der Bank. „Immer mit der Ruhe“, sagte Ruby stiindig. „Junge, be- nimm dich natiirlich. Benimm dich normal ... Denke doch einfach, du bist ein ganz normaler Kunde.“ „Ich habe Zahnschmerzen", klagte ich. „Ich habe einen steifen Hals.“ „Geh weiter", sagte er und stiefi mich durch die Drehtiir. Dann standen wir in der grofien, mar- mornen Halle. Ruby iiberliefi mich sofort mir selbst und ging auf ein Schreibpult zu. Und ich schritt in einem traum- artigen Zustand7 auf den Schalter eins zu. Vor mir stan- den vier Leute in einer Schlange. Dann war ich dran8. Die Kas- siererin sah mich an. Ich brach- te kein Wort fiber meine Lip- pen. Meine Zunge versagte mir den Dienst. „Nun, was gibt’s“, fragte die Kassiererin ungeduldig, Ent- schlossen zog ich meinen Zettel heraus und schob ihn ihr hin. Sie sah ihn einen Augenblick erstaunt an und nahm ihn dann auf. Ich stand am Schalter wie ein Voll- idiot. „Was soli das?“ fragte sie. Wortlos betrachtete ich ihr Gesicht. „Wollen Sie mir nicht sagen, was das soil?" fragte sie wieder scharf. Das rifi mich aus der albernen Stimmung 9. Ich versuchte meine Stimme drohend klingen zu lassen. „Sie konnen doch lesen, oder nicht?" kam es aus mir. „Tun Sie, was darauf steht." „Sie sind wohl verriickt, junger Mann?" damit schob sie mir den Zettel wieder hin. Sie sah ganz und gar nicht nervos aus. „Moment mal!" sagte ich und schob den Zettel wieder hin. Sie schob ihn wieder zuriick, und es wurde eine Art Spiel daraus. Hin — zuriick, hin — zuriick. Schliefilich zischte sie zwischen ihren grofien gelben Zahnen: „Wenn Sie das nicht lassen, rufe ich die Wache." Damit war alles entschieden. Ich packte den Zettel 42
und verschwand vom Schalter. Mit schnellen Schritteh •begab ich mich zum Ausgang. Da packte mich Ruby am Arm und schleppte mich im Achtzigkilometertempo die Strafie entlang. „Hat alles geklappt?" fragte er mit hei- serer Stimme. „Nein. Ich weifi auch nicht. Ich hab’ alles so gemacht, wie du gesagt hast." „Du Affe, du Esel. Wie hast du das gemacht?" „Na, ich legte ihr den Zettel hin. Sie gab ihn mir ein- fach zuriick." Ich zog den Zettel aus der Tasche. Ruby rifi ihn mir aus der Hand, blickte darauf und rief: „Du Idiot, das ist nicht der Zettel." „Nicht der Zettel?" Ich rifi ihm das Papier aus der Hand, darauf stand: „Drei Flaschen Vollmilch, ein Viertel- siifie Sahne, ein Viertel saure Sahne, ein Dutzend Eier Klasse A, bitte." Ich sah Ruby kopfschiittelnd an. „Ich glaube, das ist die Bestellung, die meine Mutter fiir den Milchmann geschrieben hat." Ruby warf mir einen Blick zu, der mir eine Gansehaut auf dem Riicken hervorrief10. „Ich mufi ddn falschen Zettel gegriffen haben n“4 sagte ich, „und da..au, Ruby, du tust mir weh!" „Geh weg", sagte Ruby mit geschlossenen Augen. „Ich habe wieder Pech. Seit drei Wochen habe ich diesen Bankraub vorbereitet und nun ... Geh weg!" i* * i* Mit hangenden Ohren, ganz erschopft ging ich nach Hause. Ich warf mich aufs Bett und versuchte alles zu vergessen. Um halb sieben rief mich meine Mutter zum Abendessen. Ich afi meine Suppe, als meine Mutter sagte: „Weifit • du, heute ist etwas Komisches passiert. Ich glaube, der neue Milchmann ist nicht richtig im Kopf. Weifit du, was er heute tat? Ich horte ihn an die Tur kommen, und dann horte ich gar nichts mehr. Und gleich darauf rannte er die Treppe hinunter. Ich machte also die Tur auf, und was glaubst du, was der Verriickte getan hat? Nicht eine Flasche Milch hat er dagelassen. Aber auf dem Boden lagen vier Dollar und fiinfundsechzig Cents. Kannst du das verstehen?" 43
Jetzt verstand ich alles. fragte ich langsam, „Ma, hast du dem Milchmann heute frith einen Zettel hin- gelegt?0 . „Aber naturlich, so wie jeden Tag", sagte sie. „Heute morgen mufite ich sogar eine gauze Weile suchen, bis ich ihn fand. Ich hatte ihn namlich gestern schon geschrieben und auf den Kuchenschrahk gelegt.“ 1. das bringen wir nicht fertig — мы не справимся с этим 2. als ware es eine Empfangsquittung-ткак будто это расходный счет 3. wird ... die Geldscheine ... hinblattern — начнет ... отсчитывать деньги 4. Mehr ist da nicht dran. — Больше ничего не тре- буется. 5. -als hattest du es abgehoben — как будто ты их снял со счета 6. bekam ich keinen Happen herunter — ничего не мог проглотить 7. in einem traumartigen Zustand—в полубессозна- тельном состоянии, как во сне 8. dann war ich dran — подошла моя очередь 9. Das rifi mich aus der albernen Stimmung. — Это заставило меня очнуться 10. warf mir einen Blick zu, der mir eine Gansehaut auf dem Riicken hervorrief — посмотрел на меня так, что у меня мурашки по спине побежали 11. ich muB den falschen Zettel gegr.iffen haben — очевидно, я схватил не ту записку SPRECHUBUNGEN I. -Ответьте на вопросы по содержанию рассказа „Die falsche Adresse": 1. Was war Ruby Martinson? 2. Wann wollte er eine Bank iiberfallen? 3. Wer sollte den Bankraub mitmachen? 4. Brauchten die Verbrecher einen Revolver und einen Wagen zum Bankraub?' 5. Was brauchten sie zum Bankraub? 44
6. Wem sollte Henry den Zettel iibergeben? 7. Was sollte er dabei dem Kassierer sagen? 8. Hatte Henry Angst?' 9. Protestierte er energisch? 10. Wo traf er Ruby am Montag? 11. Wie sollte sich Henry in der Bank benehmen? 12. Konnte er sich ruhig benehmen? 13. Schob er der Kassiererin den Zettel hin? . 14. Bekam die Kassiererin Angst, als sie den Zettel gelesen hatte? 15. Warum packte Henry den Zettel und verliefi angstvoll die Bank? 16. Warum mufiten Ruby und Henry im Achtzigkilo- metertempo die Strafie entlang laufen? 17. Warum hat die Sache nicht geklappt? 18. Wer hat das Geld vor der Tur der Wohnung liegen lassen? II. Дополните предложения стоящими внизу словами: 1. ... hiefi Ruby Martinson. 2. Ich ... ihn fiir den grofi- ten Verbrecher des Jahrhunderts. 3. Durch seine ... Tatig- keit kam er niemals zu einem Pfennig Geld. 4. Drei Wo- chen lang bereitete er ... vor. 5. Ich sollte den Bankraub ... 6. Wir sollten die Dime Savings Bank ... 7. Ein paar tau- send Dollar wollte Ruby dabei ... 8. „Die Sache ist ...“, sagte er mir, „ich ... keinen gewohnlichen Bankraub. Wir ... keinen Revolver, keinen Wagen, Wir brauchen nur das.“ 9. Er ... mir ein Stuck Papier. 10. Das war ... 11. Auf dem Zettel stand es geschrieben: „Mein Partner ... einen Re- volver auf Ihren Kopf ... ! Geben Sie mir alles ... oder Sie sterben!" 12. In einem traumartigen ... iibergab ich der Kassiererin den Zettel. 13. Ich stand ... wie, ein Voll- idiot. 14. „Was soil das?“ fragte sie mich ... 15. „Sie kon- nen doch lesen, oder nicht? Tun Sie, was ... “, antwortete ich. 16. Ich versuchte meine Stimme ... klingen zu lassen. 17. Ich ... den Zettel wieder ... 18. „Wenn Sie das nicht lassen, rufe ich ... “ 19. Ich ... den Zettel und lief zum Ausgang. die Wache; einen Bankraub; hielt; uberfallen; ver- brecherische; schob ... hin; erbeuten; brauchen; packte; 45
Bargeld; Zustand; erstaunt; ein Zettel; • mein Vetter; plane; reichte; am Schalter; mitmachen; kinderleicht; darauf steht; hat ... gerichtet; drohend III. Прочтите диалог: Oleg: Boris, hast du die Erzahlung „Die falsche Adresse” gelesen? Boris: Ja. Die Erzahlung hat mir gefallen. Der junge Amerikaner ist rnachtlos gegen seine' Gangster- phantasie. Er hat alles wirklich genau geplant. Die Sache schien kinderleicht zu sein. Ein paar tausend Dollar wollte der Verbrecher erbeuten. Dazu brauchte er nur einen Zettel. Oleg: Mir hat der zweite Teil dieser Geschichte be- sonders gut gefallen. Der Verbrecher steht in einem traum- artigen Zustand mit dem Ungliickszettel in der Hand am Schalter und die Kassiererin sieht ihn erstaunt an. Diese Stelle ist dem Autor der Erzahlung sehr gut ge- lungen. Boris: Und das Ende? Das Ende ist doch schon. Der Milchmann mufite vor Angst das Geld vor der Tur der Wohnung lassen. ,,Tapfer“ ist der Mann! Oleg: ,,Tapfer“ sind auch die Verbrecher. Henry hat Angst vor seinem Vetter und lafit sich auf ein riskantes Unternehmen ein. Und Ruby lafit sich von Henry Kasta- nien aus dem Feuer holen ’. 1. lafit sich von Henry Kastanien aus dem Feuer holen — загребает жар руками Генри IV. Расскажите о том, как встретил Руби своего двоюродного брата после неудачного ограбления банка, и что произошло дома у Генри. V. Решите чайнворд, используя немецкие эквиваленты следующих слов: 1. знакомиться; 2. наука; 3. воскресный вечер; 4. дет- ский сад; 5. средняя школа; 6. описание; 7. бежать на- зад; 8. прерывать; 9. письменный стол; 10, рыбное блю- до; 11. летние туфли; 12. общество 46
tk 2 i J n / 07 5 e S r 7 I в e 9 i. 10 c // h' 1Z f WITZ „Also uberfallen hat man Sie gestern abend auf der StraBe?“ „Jawohl, Uhr, Portemonnaie, Brieftasche, alles ab-< genommen.“ „Aber Sie hatten doch einen Revolver, in der Tasche.“ „Ja, den Revolver haben die Banditen zum Gliick nicht gefunden.“ VOM AUFSTIEG UND FALL DES EUSEBIUS RICHTER nach Alf ScoreH Eusebius Richter, 21 Jahre alt, mafiig entwickelt, hatte auBer seinem sonderbaren Vornamen keine Besonder’ heiten. Er war achtundvierzig Stunden in der Woche als Hilfsreferent tatig und bekam dafiir monatlich dreihunderb siebzehn Mark dreifiig Pfennige. Eine feste Braut hatte er nicht. Sonnabends ging er tanzen. In einem Tanzlokal packte ihn eines Sonnabends die Faust des Schicksals um ihn zu niegekannten Hohen 47
emporzuheben. Gustav, Freund und Kollege des Eusebius, feierte Geburtstag und bestelite, da er monatlich vierhun- dertachtzehn Mark dreiundfunfzig Pfennige verdiente, einige Flaschen Kognaks. Da Eusebius nur selten Bier trank, so verfehlte der Kognak seine Wirkung nicht2. Der junge Mann wurde immer lustiger (zur grofien Freude seiner Kumpane) und begann laut und falsch die Schla- gertexte der Kapelle-mitzusingen. Von der Leitung des Tanzlokals wurde gerade an die- sem Tag ein Sangerwettstreit organisiert. Und die Freun- de baten den betrunkenen Eusebius an dem Wettstreit teilzunehmen. Dieser, obwohl er von seiner volligen san- gerischen Unbegabtheit wufite, Ней sich in seinem Zu- stand leicht provozieren 3 und bestieg das Podium. Die Kapelle spielte einen bekannten Schlager von Nacht, Liebe, Hafen und Schlafen und der betrunkene Eusebius sang. Er schwankte wie ein Schiff im Sturm, schrie, ru- derte hilflos mit den Armen, verschluckte die Endsilben und ganze Worter und fliisterte nur noch zum Schlufi. Die Kollegen, mit Gustav an der Spitze, wollten fiber den gegliickten Streich laut lachen, wurden aber zu ihrem Erstaunen zur Ruhe gerufen. Als Eusebius Richter schwieg, drohnte ein Sturm von Beifall. Des Beifalls war kein Ende, der Kapellmeister1 mufite einen Tusch spielen, und Eusebius war gezwungen, seine Nummer zu wieder- holen'. Infolge volliger Unbegabtheit sang er noch un- moglicher als das erste Mal — wurde aber noch starker begrflfit. Eusebius Richter war der Held des Abends. Er gewann den ersten Preis, der Tanzlokalleiter und der Kapellmeister baten ihn auch in Zukunft im Lokal zu sin- gen, und zwar fiir achtzig Mark pro Sonnabend. Eusebius sagte verwirrt zu, und der Wirt liefi fiir den nachsten Sonnabend Plakate drucken, wo die Neuentdeckung unter dem Kiinstlernamen Roily Rollan angekiindigt wurde. Roily Rollan, das heifit Eusebius Richter, stieg empor so schnell wie der „Sputnik". Die beriihmtesten Kapellen luden ihn ein, das Publikum begriifite ihn stiirmisch. Zeitschriften und Radio sprachen fiber den Stern des Schlagers. Seit zu alien seinen Fehlern im Singen noch die chronische Heiserkeit trat, erreichte der Ruhm Roily Rollans den Hohepunkt. Eusebius hatte ein Auto, ein Haus, ein Segelboot und einen Hund, der fiir Illustrierte und Zeitungen mit Euse- 48
vergessen zu werden, la- bius fotografiert wurde. Roily Rollan! Roily Rollan!!! schrien Plakate, Zeitungen, Filme, Jungens und Frauen von dreizehneinhalb bis achtundfiinfzig Jahren. Wie eine Bombe schlug die Mitteilung, dafi Roily Rol- lan sich fiir langere Zeit ins Privatleben zuriickgezogen hatte. Einige Zeit blieb Roily Rollan verschwunden und wurde fast vergessen. Aber eines Tages, gerade noch zur rechten Zeit, um nicht vollig chelte sein Portrat wieder von den Plakaten. Roily Rollan ist wieder da! Diese Kunde verbreitete sich sehr schnell unter al- ien Schlagerfanatikern. Der grofite Saal der Hauptstadt war iiberfullt. Roily Rollan trat auf, frei, elastisch, mit einem Beifall begriifit, der einfach nicht zu beschreiben war. Er lachelte sieghaft. Die Kapelle setzte ein und Roily begann zu sin- gen. О Schrecken! Der Bei- fall nach der ersten Nummer war schwach. Von Nummer zu Nummer wurde es schlim- mer. Unruhe entstand. Schimpfend gingen die Zu- schauer fort. Roily Rollan war ein toter Mann! Was war geschehen? Dartiber hat mir Roily Rollan, jetzt langst wieder Referent Eusebius Richter, bei einer Flasche Kognak erzahlt. Er hatte damals, als er sich fiir ein Jahr zuriickzog, die grofite Dummheit seines Lebens gemacht: er hatte bei guten Lehrern singen gelernt! 1. packte ihn ... die Faust des Schicksals — он был отмечен судьбой 2. verfehlte der Kognak seine Wirkung nicht — коньяк не мог на него не подействовать 3. Ней sich ... leicht provozieren — легко поддался на уговоры 49
SPRECHDBUNGEN I. Проверьте, правильно ли вы поняли содержание рассказа „Vom Aufstieg und Fall des Eusebius Richter": 1. Eusebius Richter war ein riicht gewohnlicher Mensch. Stimmt es? 2. Er hatte groBes Talent zum Singen. Stimmt es? 3. Eines Tages nahm er an einem Sangerwettstreit teil und siegte. Stimmt es? 4. Nach diesem Abend bat ihn'der Tanzlokalleiter in Zukunft im Lokal zu singen, und Eusebius sagte zu. Stimmt es? 5. Der Ruhm Eusebius Richters als eines Schlager» sangers wuchs von Tag zu Tag. Stimmt es? 6. Eusebius wurde reich. Stimmt es? 7. Eusebius Richter beschloB, bei guten Lehrern sin’ gen zu lernen. Stimmt es? 8. Er lernte ein ganzes Jahr singen, und als er danach vor dem Publikum wieder auftrat, hatte er einen noch grofieren Erfolg. Stimmt es? II. Выучите диалог наизусть: An der Theaterkasse Sagen Sie bitte: was wird heute gegeben? Kann ich noch Karten zur heutigen Aufiiihrung bekommen? Heute wird die Oper ,,Aida“ gegeben. Leider sind fur heute alle Karten ausverkauft. Aber ich kann Ihnen die Karten fiir morgen zur Urauffiihrung des Baletts: ,,Spartakus“ vorschlagen. 50
Oh! Davon durfte ich nicht traumen! Ich dachte, dafi die Premiere auch ausverkauft ist. Bitte, 2 Karten fiir das Parkett. Danke vielmals. Nein, wir haben noch ei- nige Karten fiir die Loge und fiir das Parkett. П1. Ответьте иа вопросы. На некоторые из них вам помогут отве- тить приведенные ниже слова: .. 1. Gehen Sie ins Theater gern? 2. Welche Art der Theaterkunst ziehen Sie vor? 3. Wo sitzen Sie gewohnlich im Theater? 4. Lieben Sie Musik? 5. Welche Musik ziehen Sie vor? 6. Gehen Sie oft ins Konzert?. 7. Wo kaufen Sie gewohnlich Theaterkarten? das Balett, die Oper, die Operette, das Drama, das Lustspiel, das Puppentheater; der Balkon, die Loge, das Parkett; die Volksmusik, die Sinfonie, die Kammermusik; im Vorverkauf IV. Ответьте на вопросы по рассказу „Vom Aufstieg und Fall des Eusebius Richter": 1. Was war Eusebius Richter?- 2. Wie alt war er? 3. Wie verbrachte er seine Freizeit? 4. Wo wp-rde ein Sangerwettstreit organisiert? 5. Wer bat Eusebius an diesem Wettstreit teilzu- nehmen? 6. Hatte Eusebius sangerisches Talent? 7. Was sang er? 7 8. Wie sang er? 9. Hatte sein Singen Erfolg? 10. Wurde Eusebius beriihmt und reich? 11 Warum zog er sich fiir ein Jahr ins Privatleben zuriick? 12. Was geschah, als Eusebius danach vor dem Pub- likum auftrat? 13. Warum hatte Eusebius jetzt keinen Erfolg? V. Перескажите содержание текста „Vom Aufstieg und Fall des Eusebius Richter". Vl. Составьте сами небольшую ситуацию, в которой расскажите, по- чему наш персонаж опоздал в театр (см. рис. на стр. 52). 51
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WITZE Stolz sagte einmal eine wenig begabte Sangerin zu einer bekannten Schauspielerin (артистке): „Gestern habe ich bei dem reichen Filmproduzenten K. mehr als zwei Stunden gesungen!" „Das haben Sie gut gemacht“, lobte die Schauspiele- rin, „denn ich kann diesen Filmproduzenten auch nicht leiden." № * „Wer singt so falsch?“ „Das ist meine Frau.“ „Oh, entschuldigen Sie, die Begleitung ist ja falsch.“ „Sie begleitet sich selbst.“ SAH EIN KNAB’ EIN ROSLEIN STEHN naqfr Erich Brehm Der Angestellte safi einige Zeit mit offenem Mund da. Er war wirklich verwundert. „Was denn", fragte er schliefilich den vor ihm stehenden achtzehnjahrigen Fra- ser, „ihr Jungens von der FDJ 1 wollt hier im Betrieb einen Kulturabend organisieren?" Der Junge nickte. „Deshalb mochte ich ja mit dem Kulturleiter fiber unser Programm sprechen." „Der Kulturleiter sitzt jetzt in einer Versammlung ein Stockwerk hoher", sagte der Angestellte, „aber ich konnte ja auch — ich wellte schon immer was Kulturelles unter die Lupe nehmen2. Das ist ja schliefilich eine Kleinigkeit Kultur." Und mit diesen Worten nahm der Angestellte die , Марре mit den Programmvorschlagen dem Jungen aus der Hand. ,,Aha“, sagte er-lesend, ,,,Volk und Lied'. Schoner Titel! Und hier: ,Sah ein Knab’ ein Roslein stehn‘! Das wollt ihr singen?" Der Junge nickte. „Schlecht", sagte der Angestellte, „ganz schlecht! Ich werde dir auch sagen warum. Also, erst einmal: sah. Das ist Vergangenheit, vorbei, tot, wahrend wir doch fiir die Zukunft arbeiten wollen. Dann: ein Knab’! Die FDJ hat doch bestimmt fiber tausend Mitglieder, was?" 53
„Stimmt", lachte der Junge, „wir sind ja eine Milli* onenorganisaton!" „Na also", rief der Angestellte, „Millionen! Und da wollt ihr singen: ein Knab'? Wo bleiben denn die an- deren? Und dann: ein Roslein!" „Na, ja“, erklarte der Junge, „eine kleine Rose." ,,Eben“, sagte der Angestellte belehrend, ,,Menschens« kind, habt ihr denn noch nie etwas von Mitschurin ge- hort? Riesige Rosen werden wir ziichten! Und nicht nur eine, sondern Milliarden! Und dann schliefilich noch: stehn! Denkt doch bloB mal dialektisch! ‘ Alles ist in Bewegung! Natiirlich so eine Rose lauft nicht umher, das weiB ich, aber sie wachst, und wenn es windig ist, wackelt sie sogar! Aber bei euch heiBt es einfach: stehn, und da- mit bastat Das ist eben schlecht!" ,,Sie meinen also", fragte der Junge lustig, „das Lied miifite so anfangen: ,Eine Million Jugendliche werden eine Milliarde Riesenrosen wackein sehen?" „So ungefahr", sagte der Angestellte zufrieden. „Es ist tibrigens von Goethe", sagte der Junge. „Was? Von Goethe? Das soiltest du mir auch gleich sagen, denn in diesem Fall zahlt das Lied natiirlich zum Kulturerbe1 * 3, und die Sache ist in Ordnung!" „Schon gut", sagte der Junge, „so, so ... tibrigens fin- det heute abend ein Referat statt ... fiber formales Kriti- sieren ... ,vielleicht kommen Sie mal hin!" ,,Na, das sowieso! Ich bin doch der Referent!" 1. FDJ — Freie Deutsche Jugend — Союз свободной немецкой молодежи 2. unter die Lupe neh'men — поближе познакомиться, изучить 3. zahlt ... zum Kulturerbe — относится к культур- ному наследию SPRECHUBUNGEN I. Проверьте, правильно ли вы поняли содержание рассказа „Sah ein Knab’ ein Roslein stehn": 1. Der Angestellte ist in den Betrieb gekommen, um ein Referat uber formales Kritisieren zu halten. Stimmt es? 54
2. Der Angestellte kennt sehr gut das Leben der Jugend im Betrieb. Stimmt es? 3. Der Angestellte weifi nicht, wie grofi die Jugend* organisation FDJ ist. Stimmt es? 4. Der Angestellte halt die Kultur fiir eine Kleinig* keit und beginnt das Programm des Kulturabends zu kritisieren. Stimmt es? 5. Der Angestellte weifi, dafi das Gedicht „Sah ein Knab’ ein Roslein stehn“ Goethe geschrieben hat Stimmt es? 6. Der junge Fraser nimmt sehr ernst die Bemerkun- gen des Angestellten. Stimmt es? II. Образуйте причастия от следующих глаголов: Образец: lesen—lesend; der lesende Junge stehen— stehend; der stehende Junge fragen nicken sprechen sitzen nehmen singen lachen erklaren bleiben horen denken kommen III. Переведите следующие предложения: 1. Der Angestellte sprach mit dem Jungen sitzend. 2. Der Junge horte dem kritisierenden Angestellten lachelnd zu. 3. Die im Garten wachsenden Rosen waren sehr schon. 4. Die im Betrieb arbeitenden Jugendlichen organisierten einen Kulturabend. 5. Der mit dem Jungen sprechende Angestellte sollte ein Referat fiber formales Kritisieren halten. IV. Ответьте на вопросы по рассказу „Sah ein Knab' ein Roslein stehn": 1. Wer wollte einen Kulturabend im Betrieb organi* sieren? 2. Mit wem wollte der Junge das Programm des Abends besprechen? 3. Warum zeigte er das Programm einem anderen An* gestellten? 1 , ’ 4. Welches Lied wollten die Jugendlichen singen? 5. Hat dem Angestellten das Lied gefallen? 6. Warum hat dem Angestellten das Lied nicht gefal* len? 55
7. War die Kritik des Angestellten positiv? 8. Wie nahm der Junge die Kritik entgegen? 9. Was sagte der Angestellte, als er erfuhr, dafi dieses Gedicht von Goethe ist? 10. Wohin lud der Junge den Angestellten ein? 11. Wer sollte das Referat fiber formales Kritisieren halten? V. Перескажите содержание текста „Sah ein Knab’ ein Roslein stehn“. VI. Решите кроссворд, используя немецкие эквиваленты следующих слов: по горизонтали: 3. Теперь; 7. случай; 8. слово; 9. песня; 11. время; 12. юноша по вертикали: 1. сокращен- ное название молодежной ор- ганизации в ГДР; 2. с (пред- лог); 4. мертвый; 5. всё; 6. ро- зы; 10. рука; 12. год; 13. как раз, именно 56
VII. Прочтите стихотворение и выучите первую строфу наизусть: Heidenriislein Goethe Sah ein Knab’ ein Roslein stehn, Roslein auf der Heiden. War so jung und morgenschon; Lief er schnell es nah zu sehn, Sah’s mit vielen Freuden. Roslein, Roslein, Roslein rot, . Roslein auf der Heiden. Knabe sprach:' ich breche dich, Roslein auf der Heiden. Roslein sprach: ich steche dich, DaB du ewig denkst an mich, Und ich will’s nicht leiden. Roslein, Roslein, Roslein rot, Roslein auf der Heiden. Und der wilde Knabe brach ’s Roslein auf der Heiden. Roslein wehrte sich und stach Half ihm doch kein Weh und Ach, Mufit’ es eben leiden. Roslein, Roslein, Roslein rot, Roslein auf der Heiden. ANEKDOTE Der Schauspieler Unzelmann hatte in einer Rolle ei- nen langen Brief laut vorzulesen, der naturlich auf dem Papier vorgeschrieben stand, das man ihm iiberreichen mufite, und den er deshalb nicht auswendig gelernt hatte. Sein Kollege, der ihm der Rolle gemafi (по ходу пье- сы) den Brief zu iiberbringen hatte, wollte UnzeU mann nun eines Abends einmal in Verlegenheit bringen (подшутить) — und gab ihm ein leeres Blatt in die Hand, 57
Einen Augenblick sah der Schauspieler auf das un- beschriebene Papier, und dann reichte er es dem Ober- bringer zuriick und sagte: „Ich habe heute meine Brille (очки) vergessen. Da — lies mir den Brief vor!“ № * i*. „Nehmen Sie gefalligst den Hut ab!" LEIHBIBLIOTHEK nach J. Heltai Anfang der neunzigen Jahre wohnte ich in der Eulen- gasse bei einer phantastischen Frau. Diese phantastische Frau hieB Frau Brinkala und lebte davon, daB sie an piinktlich zahlende, solide Herren ein Zimmer Iihrer Woh- nung vermietete. Anfang der neunzigen Jahre war ich der piinktlich zahlende, solide Herr. Mein Zimmer besafi eine ungewohnliche Tiir: man konnte sie wohl offnen, jedoch' nicht schlieBen. Mein Zimmer stand also bei Tag und bei Nacht offen, es konnte hineingehen, wer nur wollte. Gliicklicherweise brauchte ich nicht zu fiirchten, denn meine ganze Habe bestand aus einem Schrank voll Bucher und aus einer Gitarre. War Frau Brinkala eine phantastische Frau, so war ich kein gewohniicher SpieBbiirger. Ich kam bei Morgen- grauen nach Hause und schlief dann bis gegen drei Uhr nachmittags. Dann ging ich weg und kam wieder bei Morgengrauen zuriick. Von drei Uhr nachmittags bis vier 58
Uhr friih stand mein Zimmer stets leer. So waren wir mit Frau Brinkala immer befreundet. Aber damals geschah es, daB ich mich verliebte. Wenn ich heute an diese Episode meines Lebens zu- riickdenke, amusiere ich mich tiber mich selbst. Ich, ein ernster Mann, war damals verliebt wie ein kleines Kind. In der Eulengasse sah ich sie zum erstenmal, nach’ mittags um halb vier Uhr. Ich ging gerade vom Hause weg, da kam vom Goethe-Platz her eine junge Frau ent- gegen. Sie trug Bucher in der Hand, offenbar ging sie in eine Leihbibliothek. Sie war schon. „Ach Gott, wie schon!“ dachte ich bei mir. Und wahrend ich meinen Weg fortsetzte, begann ich die schone Unbekannte mit der groBen Warme meines jungen Herzens zu lieben. Am nachsten Tag begegnete ich ihr wieder und am dritten Tage auch. Am vierten Tage hatte sich schon eine Bekanntschaft zwischen uns entwickelt. Sie errotete, wenn ich kam, und ich lachelte ihr freundlich zu. Am fiinften Tage griiBte ich, und da sie meinen GruB erwiderte, sprach ich sie am sechsten Tag an. Ich stellte mich vor, und sie sagte mir errotend, daB sie Wilhelmine heifit. Ich ging mit ihr. Doch gingen wir nur wenige Schritte zusammen. Dann sagte sie: „Begleiten Sie mich weiter nicht, denn ich gehe in eine Leihbibliothek.“ Ich wunderte mich, denn, so viel ich wuBte1, befand sich in der Nachbarschaft keine Leihbibliothek. Doch ich wollte nicht zudringlich sein und empfahl mich. Wir be- schlossen, uns am nachsten Tage schon um drei Uhr zu treffen. Und so geschah es nun zwei Wochen hindurch alle Tage. Damals liebten wir uns bereits unaussprechlich. Ich wuBte schon vieles von ihr und sie von mir. Ich versuch- te, sie einmal zu mir einzuladen, aber sie blieb unbeug- sam. Eines Tages erlaubte sie mir, sie bis zur Leihbiblio* thek zu begleiten. Zu meiner groBen Uberraschung kamen wir zum Haus, wo ich wohnte. Jetzt begann die Sache mich wirklich zu interessieren. Wo befand sich diese geheimnisvolle Leih- bibliothek? Und ich beschloB, meine Dame auch die Trep- pe hinauf zu begleiten. 59
„Aber nur bis zur Tiirl" bat sie. „Gut, nur bis zur Ttir!“ sagte ich. Im nachsten Moment standen wir vor der Tur der Leihbibliothek— vor meiner Zimmertiir. An der Tur war eine grofie Tafel mit . der Inschrift: Leihbibliothek, Ge- schaftsstunden 4—6. Meine Dame eilte in die Leihbibliothek, aber ich folgte ihr. Und was ich gleich darauf sah, das war der schreck- lichste Anblick meines Lebens. Frau Brinkala safi an meinem Schreibtisch und blatterte in einem grofien Buch. Mein Biicherschrank stand aber weit often. Meine Bib- liothek war also die Leihbibliothek, meine Bucher las die ganze Bezirk-Einwohnerschaft und auch mein Ideal. Die phantastische Frau Brinkala hatte auf meine Kosten2 eine Leihbibliothek eingerichtet. Als ich eintrat, ertonte ein Schrei: zuerst schrie mein Ideal auf, dann Frau Brinkala. „Wie wagen Sie es, mir zu folgen?“ ,,Verzeihung“, sagte ich kalt, „in meine eigene Woh- nung darf ich doch eintreten!" „In Ihre eigene Wohnung?" fragte verwundert das Ideal. „Ihre ... Wohnung ... ?“ Und fragend blickte sie auf Frau Brinkala. „Frau Brinkala", sagte ich mit drohender Stimme, „Sie wissen, dafi ich ein guter Junge bin, aber das ... das ... das ... “ „Gnadiger Herr, guter gnadiger Herr, sprechen-Sie nicht weiter", unterbrach mich Frau Brinkala, „ich weifi es selbst!" „Was bedeutet das?“ fragte mein Ideal. „Das bedeutet", sagte ich, „dafi dies mein Zimmer ist, meine Bibliothek, und daB diese Frau ohne mein Wissen3 eine Leihbibliothek aus meiner Wohnung machte." Mein Ideal sank in einen Sessel4. „Mein Gott", sagte sie errotend, „ich gehe also schon seit einem Monat in Ihre Wohnung ... oh, welche Schande!" Frau Brinkala verstand sofort, dafi sie hier ilberfliis' sig war. Sie ging aus dem Zimmer, und wir blieben all ein. „Sehen Sie", sagte ich, „Sie wollten nicht in meine Wohnung kommen und waren schon dreifiigmal hier. Aber jetzt bleiben Sie da, nicht wahr?" 60
„Was fallt Ihnen eii>?“ sagte mein Ideal entrflstet. „In einer Leihbibliothek?" Aber sie blieb doch. Als wir mein Zimmer verliefien, erblickte ich an der Tiir eine neue Tafel, auf der geschrie- ben stand: Wegen Todesfall geschlossens! Meine Wirtin war, wie es scheint, auf alle Faile vor- bereitet. Und in dem Augenblick, als mein Ideal vor mir die Treppe hinabzuschreiten begann, flusterte mir Frau Brinkala zu: Jetzt, gnadiger Herr, werden Sie doch nicht mehr bose sein, dafi ich hier eine Leihbibliothek einrich- tetel" Ja, ja, Frau Brinkala war ein phantastisches Weib. Das hatte ich tibrigens schon friiher gesagt. 1. so viel ich wufite — насколько мне было известно 2. auf meine Kosten—за мой счет 3. ohne mein Wissen — без моего ведома 4. ... sank in einen Sessel — упала в кресло 5. wegen Todesfall geschlossen — закрыто по случаю смерти SPRECHUBUNGEN L Ответьте на вопросы. На некоторые из них вам помогут ответить приведенные ниже слова: 1. Haben Sie eine gute Wohnung? 2. Haben Sie eine eigene Wohnung oder mieten Sie Ihre Wohnung? 3. In welcher Strafie wohnen Sie? 4. In welchem Stock liegt Ihre Wohnung? 5. Aus wieviel Zimmern besteht Ihre Wohnung? 6. Ist Ihre Wohnung gut eingerichtet? 7. Welches Mobel haben Sie in Ihrer Wohnung? grofi, geraumig, bequem; mit alien Bequemlichkeiten, mit Bad und Balkon; in der ...-Strafie, am Stadtrand, im Zentrum; im ersten, zweiten usw. Stock; bestehen aus, das Schlafzimmer, das Kinderzimmer, das Arbeitszimmer, das Speisezimmer, die Kiiche, das Badezimmer; gemiitlich, stillvoll, geschmackvoll; modern, poliert, der Schreibtisch, der Sessel, das Bett, der Diwan, der Stuhl, der Schrank 61
II, Опишите квартиру по рассказу „Die Leihbibliothek". Используйте следующие слова: mieten; in der ...-Gasse wohnen; die game Habe; be- stehen aus; der Schrank; voll; der Sessel; die Gitarre; eine ungewohnliche Tur; bei Tag und Nacht; offen; offnen; schliefien III. Решите чайнворд, используя немецкие эквиваленты следующих слов. Если Вы правильно напишете значения слов, то из первых букв немецких слов должна получиться пословица, которой можно закончить этот рассказ. 1. спешить 5. сейчас 11. серьезный 2. следую- 6. часы 12. сам щий 7. лестница 13. милостивый 3. думать 8. начало 14. и (союз) 4. собствен- 9. любить 15. доска; таб- ный 10. пустой личка IV. Ответьте на вопросы по рассказу „Die Leihbibliothek": 1. Wo wohnte der Held dieser Erzahlung? 2. Wie verbrachte der junge Mann seine Freizeit? 62
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3. Wo sah er zum erstenma] Wilhelmine? 4. Wohin ging sie? 5. Wie erfuhr der junge Mann, wo sich die Leihbiblio- thek befindet? 6. Welche Tafel erblickte er an der Tiir seines Zim- mers? 7. Was geschah, als der junge Mann in die Leihbiblio- thek, das heiBt in sein Zimmer, eintrat? 8. Welche Tafel hangte Frau Brinkala an die Tiir? 9. Was flusterte Frau Brinkala dem jungen Mann zu, als er mit seiner Dame die Wohnung verliefi? V. Перескажите содержание текста „Die Leihbibliothek". VI. Составьте рассказ по рисунку на стр. 63. ANEKDOTE Der Verfasser (автор) des Dschungelbuches, Rudyard Kipling, stieB bei der morgendlichen Lektiire (просматри- вая утром) einer Zeitung auf die Notiz, der beriihmte englische Schriftsteller Rudyard Kipling sei gestorben. Sofort schrieb der Dichter an den Herausgeber der Zeitung: „Ihre von mir sehr geschatzte Zeitung hat heute mei- nen Tod gemeldet. Da Sie gewohnlich gut informiert sind, habe ich keinen Grund, die Wahrheit der Meldung anzu- zweifeln (усомниться). Darum bitte ich Sie, mein Abon- nement als erledigt zu betrachten (считать мою подписку аннулированной) MENO OHNE NACHTISCH nach Friedrich Klingenbaum Der beleibte Stammgast nahm im Restaurant Platz und winkte den Kellner heran. Der Kellner verneigte sich hoflich und iiberreichte die Speisekarte. „Einen schonen guten Tag, Herr Direktor!“ sagte er. „Was darf es denn heute sein?“ 64
Der Gast studierte zuerst griindlich die Karte, dann hob er den Kopf und begann. „Notieren Sie bitte", sagte er. „Also, zunachst bringen Sie mir einen doppelten Kognak. Dann einmal Fischsuppe und Fleischsalat." „Sehr wohl!" sagte der Kellner. „Als Hauptgericht bestelle ich ein Beefsteak mit Spie- gelei und als Beilage Kartoffelpiiree mit recht viel ge- rosteten Zwiebeln!" „In Ordnung, Herr Direktor", nickte der Kellner. „Dazu Rotwein, nicht wahr?" ,,O ja, vielen Dank. Sie sind sehr aufmerksam und denken an alles. Nehmen Sie einen Pfalzer, Sie kennen ja meinen Geschmack. Und achten Sie darauf, daB der Wein die richtige Temperatur hat." „Selbstverstandlich, Herr Direktor! Und was darf ich noch notieren?" „Nun", meinte der Gast nachdenklich, „vielleicht bringen Sie mir noch ein halbes Hiihnchen, aber geben Sie recht viel Paprika dazu." „Natiirlich, Herr Direktor! Nun hatten wir alles1, bis auf die Nachspeise. Eine Schokoladencreme oder E'rdbe' eren mit Schlagsahne? Wir haben auch sehr gutes Eis!“ Jetzt winkte der Gast ab. „Die Nachspeise lassen wir diesmal fort", sagte er schweren Herzens, „ich muB leider darauf verzichten. Ich war namlich gestern beim Arzt, und der hat mir wegen meines Kreislaufs dringend davon abgeraten, zu iippig zu essen1 2!“ 1. nun hatten wir alles — теперь, пожалуй, всё 2. der hat mir ... dringend davon abgeraten, zu iip«* pig zu essen — он настоятельно рекомендовал мне огра- ничивать себя в еде SPRECHOBUNGEN I. Проверьте, правильно ли вы поняли содержание рассказа „МепЙ ohne Nachtisch**: 1. Ein Reisender kam ins Restaurant. Stimmt das? 2. Der Gast studierte die Speisekarte sehr griindlich. Stimmt das? 3—933 65
3. Er bestelite einen doppelten Kognak, Fleischsalat, Fischsuppe und ein Beefsteak mit Spiegelei. Stimmt es? 4. Der Kellner schlug ihm Rotwein vor. Stimmt das? 5. Der Gast bat den Kellner, einen Pfalzer zu bringen. Stimmt es? 6. Der Kellner sollte auf die richtige Temperatur des Weines achten. Stimmt das? 7. Der Gast hatte Appetit viel Paprika. Stimmt das? 8. Als Nachspeise wahlte creme. Stimmt das? II. Выучите диалог: Kellner, bitte, die Speise- karte! Was gibt es heute zu es- sen? Ja, ich habe einen richti- gen Barenhunger. Ich nehme zuerst etwas zur Vorspeise. Bringen Sie mir, bitte, Fleischsalat. Schon. Also einmal Ras- solniksuppe mit Huhn. Zum zweiten Gang wahle ich Schaschlyk auf kaukasisch. Bitte, Eis. auf ein Huhnchen mit recht der Gast eine Scjiokoladen- Hier, bitte. Die Auswahl ist heute grofi. Mochten Sie was zum ersten Gang essen? Die Rassolnik-Suppe mit Huhn schmeckt heute vorziiglich. Und was soli ich als Nachtisch notieren? III. Дополните предложения, используя стоящие справа слова: Образец: Ich mufi leider auf die Reise verzichten. Ich mufi leider diesmal auf ... посещение кино verzichten. экскурсия прогулка это блюдо шашлык по-кавказ- ски IV. Прочтите, дополнив предложения стоящими внизу словами: 1. Ich esse gewohnlich in diesem Restaurant zu Mit- tag. Ich bin dort ... . 2. Wir setzen uns lieber an diesen Tisch. Hier werden die Gaste gut bedient. Der Kellner ist 66
sehr .... 3. Was wollen Sie zum zweiten Gang ... ? Ich nehme zum zweiten Gang Schweinskotelette. Als ... wahle ich Kartoffelpiiree mit gerosteten Zwiebeln. 4. ... bestelle ich Kompott aus Obstkonserven. hdflich, Beilage, Stammgast, ztim Nachtisch, bestellen V. Ответьте на вопросы по рассказу „Menu ohne Nachtisch": 1. Wer kam ins Restaurant? 2. Kannte der Kellner den Geschmack des Gastes? 3. Wie bediente der Kellner den Gast? 4. Welche Gerichte bestelite der Gast? 5. Warum verzichtete er auf den Nachtisch? VI. Прочтите немецкую пословицу и подберите к ней русский экви- валент. Составьте небольшой рассказ или диалог к этой посло- вице. Uber den Geschmack lafit sich nicht streiten. VII, Составьте небольшой веселый рассказ по рисунку на стр. 68. ANEKDOTEN Als nach einer Kunstlerfeier der Ober mit dem grofien Dichter E. T. A. Hoffmann abrechnete (подал счет) und vier Flaschen Wein bezahlt haben wollte, meinte der Dich- ter: „Vier Flaschen? Ganz ausgeschlossen, in meinen Ma- gen (желудок) gehen ja nur drei!“ „Ganz recht, Euer Gnaden**, entgegnete der Ober, „deshalb ist Ihnen die vierte auch schon in den Kopf ge- stiegen!" Hoffmann war fiber diese Schlagfertigkeit so erfreut, dafi er die vier Flaschen sofort bezahlte, № * Das junge Paar ist von der Hochzeitsreise zurfickge- kommen, und nun hat die junge Frau zum erstenmal Es- sen gekocht. ,,Liebling“, sagt sie, als beide schon beim Essen sind, „ich weiS nicht, ob das sehr gut ist, was ich da gekocht habe — aber meine Mutter h.at gesagt, zwei Dinge wiirde 4* 67
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ich ausgezeichnet zubereiteri: Kartoffelsalat und Vanill- pudding.“ „Hum", sagt er, nachdem er gekostet hat, „und welches von beiden Gerichten ist das hier?" DIE DREI SCHILDKROTEN nach H. J. Stein Vor kurzem traf ich Franz in einem Kaffeehaus. Franz ist in einer Bibliothek beschaftigt, und es ist schlimm, was die Leute, die in einer Bibliothek beschaftigt sind, sich alles ausdenken. Franz zum Beispiel denkt sich Witze aus. Unter anderen auch diesen. „In einer Wiiste in Nordafrika", erzahlte er, „lebten einmal vor vielen hundert Jahren drei alte Schildkroten. Die eine war 168 Jahre alt, die zweite 152 Jahre und die dritte 139 Jahre. Die- drei Schildkroten hatten, solange sie lebten, noch nie Wasser getrunken. Die erste also seit 168 Jahren nichts, die zweite seit 152 Jahren nichts und die dritte seit 139 Jahren nichts. Sie hatten alle einen schrecklichen Durst." Er sah mich scharf an, bestelite zwei Gias Wein und setzte fort: „Die drei Schildkroten also hatten einen schlimmen Durst. Nun war aber der altesten von den dreien vor fast hundert Jahren eine Schlange begegnet. Und diese Schlange hatte von einer Oase erzahlt, wo ein schoner Flufi war. Zu diesem Flufi, schlug die Schildkrote ihren Kolleginnen vor, sollte man gehen, um Wasser zu trin- ken. Na, du kannst dir denken — die drei Schildkroten machten sich sogleich auf den Weg1, und jede nahm ihre Tasse mit, um daraus zu trinken." „Franz", sagte ich, „ich bitte dich: hor auf! Das ist doch was fiir Schwachsinnige, mit deinen Schildkroten und den drei Tassen — so ein Quatsch!" Aber Franz er- zahlte weiter: „Die drei Schildkroten von 168, 152 und 139 Jahren nahmen also ihre Tassen und machten sich auf den Weg. 69
Schildkroten sind ja langsame Tiere, und so wanderten sie auch durch die Wiiste." ,,Wie?“ fragte ich. „Na, langsam doch. Sie wanderten also, und je langer sie wanderten, desto grofier wurde der Durst. An dieser Stelle unterbrach Franz seine Erzahlung, machte eine kleine Pause, um Wein zu trinken, und fuhr fort: „Als die drei Schildkroten nun drei Jahre und achtund- zwanzig Wochen so gewandert waren, sahen sie plotzlich in der Feme griine Palmen, und beim Naherkomrnen be- merkten sie auch richtig einen FluB, von dem die Schlan- ge erzahlt hatte. Da waren die drei Schildkroten aber froh! Sie waren also angekommen und beschlossen, Platz zu nehmen 2 und gemeinsam zu trinken. ,,Na“, sagte die alteste und holte ihre Tasse hervor, ,dann wollen wir mal“. Und wie sie gerade trinken wollten, da bemerkte doch die andere, dafi sie ihre Tasse vergessen hatte!" „Hor auf“, sagte ich, „das ist ja schrecklich!" ,,Ja“, sagte Franz, „das war schrecklich fur die armen drei Schildkroten. Die armen Tiere safien wie vom Donner geriihrt3 da. Nun hatten ja die beiden der dritten, die ihre Tasse vergessen hatte, eine Tasse zum Trinken geben konnen. Aber das ging nicht4: Sie hatten doch beschlos- sen, alle gemeinsam im gleichen Augenblick zu trinken. Und Schildkroten sind ehrliche Tiere. Aber dann dachten sie fiber alles richtig nach, und es kam ihnen eine gran* diose Idee. „Weiflt du"', sagte die alteste Schildkrote zur jiingsten, „wir machen es einfach so: Du wanderst schnell zuriick und hoist die Tasse, die du vergessen hast. Drei- einhalb Jahre hin — dreieinhalb Jahre zuriick, das macht sieben Jahre. Haben wir so lange gewartet, konnen wir auch noch warten, bis du wieder zuriickkommst. Und wenn du dann wieder da bist, in sieben Jahren, dann trinken wir alle gemeinsam, denn das haben wir ja be- schlossen." Die Schildkrote, die ihre Tasse vergessen hat- te, machte sich also auf den Weg, um die Tasse zu holen. Die anderen beiden aber blieben still am FluB sitzen und warteten. Und sie warteten und warteten, und wie sie so warteten, waren dreieinhalb Jahre vergangen. Und dann sagte die alteste Schildkrote: „Nun ist die Kollegin zu Hause. Noch dreieinhalb Jahre, dann ist sie mit der Tasse 7Q
zuriick.“ Und sie warteten wieder ein Jahr und noch ein Jahr und warteten und warteten und...“ „Nein!" schrie ich, „nein, nein, neini Das halt ja kein Mensch aus!“ Franz sah mich traurig an. „Trink mal Wein“, sagte er., „der Wein tut gut5 bei so Schildkrotengeschichten." Und dann sprach er weiter: „Als die beiden nun am FluB sechseinhalb Jahre gewartet hatten, hielt die eine nicht mehr aus. „Ich kann nicht mehr, ich mufl trinken." Nun sie wurde von ihrer Kollegin zur Ordnung gerufen. Aber nach einigen Wochen begann sie wieder zu bitten: „Ich halte es nicht mehr aus, ich muB trinken, ich muB, ich rnufi!" Und sie griff nach ihrer Tasse und schopfte Wasser... In diesem Augenblick... In diesem Augenblick, als die Schildkrote Wasser schopfte, teilte sich hinter den beiden das Gebiisch, und die dritte Schildkrote, die ihre vergessene Tasse holen sollte, blickte hervor und sagte bose: „Aber wenn ihr schummeln wollt, gehe ich gar nicht!" Es ist doch schrecklich, was sich die Menschen fur die Geschichten ausdenken. 1. machten sich sogleich auf den Weg — сейчас же от- правились в путь 2. Platz zu nehmen — садиться 3. wie vom Donner geriihrt — как пораженные гро- мом 4. aber das ging nicht — но это не годилось 5. der Wein tut gut — вино хорошо действует SPRECHUBUNGEN I. Образуйте от данных глаголов глаголы с приставкой ,,aus-“ и пе- реведите их: Образец: halten — держать aushalten — выдерживать 1) sprechen— schlafen — 2) steigen — sehen — geben — tragen — arbeiten —- lassen — rufen — stellen — denken — думать ausdenken — вы- думывать 3) schreiben — gehen — fallen — fragen — trinken — 71
11. Переведите предложения: 1. Um verstanden zu werden, muB man alle Laute in der Fremdsprache richtig aussprecheh. 2. Die Dokumente werden im Zimmer rechts ausge- geben. 3. Die Zeitungen werden friihmorgens ausgetragen. 4. Das Kind hat sich heute nacht gut ausgeschlafen, darum ist es guter Laune. .5. Sie sehen heute ausgezeichnet aus, dieses Kleid steht Ihnen sehr gut. III. Ответьте на вопросы: 1. An welcher Haltestelle miissen Sie aussteigen? 2. Haben Sie dep Plan Ihrer Arbeit ausgearbeitet? 3. Haben Sie in Ihrer Erzahlung keine Tatsachen aus- gelassen? 4. Ruft man Losungen wahrend einer Demonstration aus? 5. Welche Exponate sind in diesem Museum ausge- stellt? IV. Составьте предложения с глаголами с приставкой ,,aus-“, обра- зованными вами в упр. 1, п. 3: V. Дополните следующие предложения: Образец: Je mehr ich lese, desto mehr ich erfahre. 1. Je langer er erzahlte, desto... 2. Je langer sie wanderten, desto... 3. Je alter er wurde, desto... 4. Je naher sie zum Ziel waren, desto... 5. Je hoher sie in die. Berge stiegen, desto... VI. Ответьте на вопросы по рассказу „Die drei Schildkroten": 1. Wer erzahlte diese Geschichte? 2. Wo lebten die drei Schildkroten? 3. Wie alt waren sie? 4. Wohin beschlossen sie zu gehen? 5. Warum beschlossen sie, zur Oase zu gehen? 6. Wie lange wanderten’ sie durch die Wiiste? 7. Was machten sie, als sie diese Oase erreicht hat- ten? 8. Warum muBte eine Schildkrote in die Wiiste zuriick- kehren? 72
9. Ist diese Schildkrote nach ihrer Tasse gegangen? 10. Warum blieb sie im Gebiisch sitzen? VII. Перескажите содержание текста „Die drei Schildkroten". VIII.’ Решите чайнворд, используя немецкие эквиваленты следующих слов. Если вы правильно напишете значения слов, то из первых букв немецких слов по часовой стрелке должно получиться за- главие произведения, отрывок нз которого напечатан в этом сборнике: 1. место 2. им 3. некото- рые 4. мочь (иметь возмож- но.сть) х 5. старшин 6. человек 7. пальма 8. река 9. встречать 10. честный 11. ничего 12. находить' 13. остальной, лишний 14. советовать 15. деревня 16. идея 17. собственный 18. дом 19. сначала 20. всегда 21. делать 22. смотреть (на кого-л.) 23. пить 73
anekdote Bernhard Shaw traf einmal in einer Gesellschaft einen jungen, unbekannten Schriftsteller, der jedermann von seinen angeblichen . (мнимых) literarischen Erfolgen er- zahlte. Auch mit Bern- hard Shaw versuchte er ins Gesprach zu kommen und sagte: „Als ich zwanzig Jahre zahlte, hat mir der Arzt das Rauchen verboten, weil sonst mein Gehirn (мозг) darunter leiden konnte. „Und warum haben Sie diesen Rat nicht befolgt?“ fragte Shaw. DIE DAME MIT DEM RADIO nach Eva Salzer Der Zug fuhr in Richtung Budapest. Er naherte sich der ersten Grenze. Alles ging glatt, bis sich der Zollner an die Dame wandte, die am Fenster safi. „Haben Sie Wertgegenstande?" „Nur einen Kuchen, selbstgebacken, ich fahre namlich zu meinem Mann, der arbeitet dort unten in Ungarn, wis- sen Sie, und ich — “ „Zahlungsmittel in auslandischer Wahrung?“ „Nur 100 Forint. Namlich als ich meinen Mann vor zwei oder drei Monaten besuchte — “ „Aber die sind doch gar nicht eingetragen!" „Nein, wieso denn? Die sind doch vom letzten Mal.“ „Was! Wie! Die haben Sie nach Heimkehr nicht wieder riickgetauscht?“ „Wollf ich ja! Fragen Sie meine zwei Sphwiegersohne! Aber dann — “ „Haben Sie den Schein von damals noch bei sich?“ 74
,,Ja, der liegt unten im Koffer." „Zeigen Sie doch mal ..." „Das geht nicht, der liegt ganz unten. Na, glauben Sie mir’s nur, wenn ich’s Ihnen sage!“ Der Zollner glaubte es, wollte ihn aber trotzdem sehen. „Ich sage Ihnen doch, es geht nicht, er liegt unter dem Kuchen! Meine beiden Schwiegersohne haben extra drauf gekniet, damit der Koffer zuging!“ Der Zollner guckte auf die Uhr. „Wenn mir alle Leute so viele Umstande machen wollten1", fing er an, doch sie unterbrach ihn gekrankt: ,,Ja, denken Sie denn, ich reise zum erstenmal mit der Bahn?" Der Zollner hatte es wirklich gedacht. „Aufier dem Kuchen haben Sie also keine Wertgegenstande?" „Uberhaupt keine. Nur ein Radio. Aber das spielt nicht." „Zeigen Sie doch mal.“ „Das geht riicht, das liegt ganz unten im Koffer." Der junge Zollner holte den Koffer unter Aufbietung aller Krafte vom Gepackstander herunter. Sie offnete ihn. Er quoll sofort iiber, und ein Warenlager breitete sich auf dem Boden des Abteils aus.1 2 „Das miissen Sie alles wieder hineinlegen!" sagte die Dame emport. „Ich bin nur eine schwache Frau, und mei- ne beiden Schwiegersohne haben extra auf dem Koffer —“ Alle Reisenden legten mit vereinten Kraften das Wa- renlager wieder in den Koffer hinein. Der Zollner stohnte. „Wozu schleppen Sie blofi einen defekten Radioapparat nach Ungarn?" fragte er. „Na, konnen Sie sich das nicht von alleine denken?3 Er soil sein Radio reparieren, damit er wenigstens mal ein paar Worte deutsch hort. Die Radios in Ungarn ver- steht doch kein Mensch!" Den Zollner setzten ihre Worte nicht in Erstaunen. Er kniete auf dem Koffer und versuchte, die beiden Schwiegersohne zu ersetzen. 1. wenn mir alle Leute so viele Umstande machen wollten — если мне все будут доставлять столько хлопот 2. Er quoll sofort iiber, und ein Warenlager breitete sich auf dem Boden des Abteils aus. — Крышка чемодана отскочила, и куча вещей вывалилась на пол купе. 75
3. Na, кбппеп Sie sich das nicht von alleine den- ken? — Ну, а сами вы не можете догадаться? SPRECHUBUNGEN I. Ответьте на вопросы по содержанию рассказа „Die Dame mit dem Radio": 1. In welcher Richtung fuhr der Zug? 2. Zu wem fuhr die Dame, die am Fenster safi? 3. Wieviel Forint hatte sie? 4. War das Geld eingetragen? 5. Hatte die Dame den Schein von der vorigen Fahrt nach Ungarn? 6. Warum wollte die Dame den Schein nicht zeigen? 7. Wer offnete den Koffer? 8. Welche ,,Wertgegenstande“ hatte die Dame im Kof- fer? 9. Warum wollte die Dame einen defekten Radioappa- rat nach Ungarn bringen? 11. Перескажите содержание текста „Die-Dame mit dem Radio". Ill. Прочтите диалог: Verkaufer: Sie wiinschen? Kunde: Ich mochte einen guten Radioempfanger. Verkaufer: Bitte sehr, wir haben eine grofie Aus- wahl guter Empfanger. Hier ist der bekannte Empfanger „Spidola". Der Empfanger kostet 75 Rubel. Kunde: Das ist mir zu teuer. Empfehlen Sie mir, bitte, einen preiswerteren. Verkaufer: Hier ist der Empfanger ,,Selga“. Kunde: Arbeitet er auf Lang-, Mittel- und Kurzwel- len? Verkaufer: Nein, dieser Apparat arbeitet auf Lang- und Mittelwellen. Kunde: Zeigen Sie mir bitte, wie dieser Radioappa- rat funktioniert. Verkaufer: Bitte sehr. Der Empfanger wird sehr viel gekauft. Er hat eine eingebaute Antenne, mit dieser Antenne kann der Empfanger scharfer eingestellt werden. Storungen werden leicht beseitigt. Kunde: Und wozu dienen diese Knopfe? Verkaufer: Der Drehknopf unten ist der Lautstar- 76
keregler. Mit Hilfe des oberen Knopfes wird der Empfan- ger eingestellt. Kunde: Wieviel kostet dieser Empfanger? Verkaufer: Der Radioapparat ,,Selga“ kostet 37 Rubel. Kunde: Gut. Ich kaufe diesen Empfanger. Verkaufer: Nehmen Sie bitte den Kassenzettel und zahlen Sie an der Kasse. W1TZE „Lst Ihnen auf Ihren vielen Reisen niemals ein Un- gltick passiert?" „Nur einmal, da entgleiste (сошел с рельсов) ein Zug und stiirzte einen Abhang hinunter." - „Und Sie sind mit dem Leben davongekommen?" „Ja, ich fuhr mit dem nachsten Zug.“ № * * Die Zimmerwirtin klopft ganz aufgeregt an die Tur ihres Mieters (жильца). „Was machen Sie denn, Herr Lehmann?" „Nichts, Frau Wirtin, ich spiele nur Geige (на скрип- ке).“ „Gott sei Dank“, sagt die Wirtin, „ich dachte schon, Sie sagen (отпиливаете) die Beine vom Bett ab.“ TEUER BEZAHLTE AUSKUNFT Eines Tages ging ein Bauer in die.Stadt. Er kam am Haus eines Goldschmieds vorbei und blieb stehen. „Na, mein guter .Mann“, sagte der Goldschmied, „was wollen Sie denn haben?“ „Sind wir allein?“ ,,Ja“, sagte der Goldschmied. „Sagen Sie mal, was geben Sie fiir ein Strick Gold, das so grofi ist wie ein kleiner Kinderkopf?" 77
,,0h“, sagte der Goldschmied, „kommen Sie nur herein in die Stube, es lafit sich da besser daruber sprechen Die Frau des Goldschmieds mufite gleich ein kleines Friihstiick machen, und der Bauer wurde zu Tisch ein- geladen. Der Bauer setzte sich dann auch an den Tisch und begann zu essen. Es dauerte nicht lange, da hatte er das ganze Friihstiick im Leibe 2. Da sich der Goldschmied fiir das Gold machtig inte- ressierte, mufite seine Frau von neuem auftragen. Sie setzte auf den Tisch noch viele Speisen, und der Bauer afi wieder und wurde nicht satt und wurde nicht satt. Zuletzt wurde dem Goldschmied die Zeit lang. „Wie ist es eigentlich mit dem Stiick Gold?" wollte der Gold- schmied wissen. ,,Ja“, sagte da der Bauer, „was geben Sie fiir so ein Stiick?" „Oh“, sagte der Goldschmied, „wenn das halb so grofi ist wie ein Kinderkopf, so ist das wohl seine zehntausend Taler wert.“ „Nun, es ist gut“, bemerkte der Bauer, „dafi ich das weifi! Wenn ich also einmal so ein Stiick finde, dann kann ich es ja Ihnen bringen." Und damit ging er davon. !. es lafit sich da besser dariiber sprechen — там удоб- ней об этом поговорить 2. hatte er das ganze Friihstiick im Leibe — он прогло- тил весь завтрак SPRECHUBUNGEN I. Составьте вопросительные предложения с данными группами слов. Задайте эти вопросы вашему собеседнику: das Friihstiick machen (zubereiten); Hunger haben; den Tisch decken; die Speisen auftragen; zum Friihstiick essen; trinken; satt werden II. Ответьте иа вопросы. Обратите виимаиие на многозначность слова „Stiick": 1. Wieviel Stiick Brot brauchen Sie zum Friihstiick? 2. Wieviel Stiick Zucker nehmen Sie in den Tee? 3. Wieviel Stiick Eier essen Sie zum Friihstiick? 78
4. Welches Stiick Weges konnen Sie in einer halben Stunde zuriicklegen? 5. Konnen Sie ein Stiick aus dieser Erzahlung aus* wendig aufsagen? 6. Welches Stiick (Theaterstiick) wird in diesem Thea* ter gegeben? III. а) Запомните: aufs Spiel setzen — рисковать, жертвовать alles auf eine Karte setzen — поставить все на карту in Kenntnis setzen—поставить в известность einen Punkt (ein Komma) setzen — поставить точку (запятую) б) Составьте предложения, сохраняя выделенные слова: 1. Er setzte sein Leben aufs Spiel, um den Befehl zu erfiillen. 2. Er konnte alles auf eine Karte setzen, um das Ziel zu erreichen. 3. Die Leitung des Betriebs wurde gestern fiber die Ankunft der Delegation in Kenntnis gesetzt. 4. Setzen Sie ans Ende des Satzes einen Punkt! IV. Ответьте на вопросы по рассказу „Teuer bezahlte Auskunft**: 1. Wohin ging der Bauer eines Tages? 2. Mit wem sprach der Bauer in der Stadt? 3. Was wollte der Bauer beim Goldschmied erfahren? 4. Warum lud der Goldschmied den Bauern zu Tisch? 5. Hatte der Bauer wirklich Gold? V, Перескажите содержание текста „Teuer bezahlte Auskunft**, W1TZE Ein Herr sagte zu seinem neuen Diener: „Ich rede nicht gern viel. Wenn ich so mache", dabei winkte er mit der Hand, „dann kommst du!“ Der Diener erwiderte: „Da passen wir gut zusammen. Ich rede auch nicht gern viel. Wenn ich so mache", dabei winkte er ab, „dann komme ich nicht." 79
ЙС * * Ein beriihmter Chirurg hatte einen Bankier vor dem Tod gerettet. Auf die Frage nach seinem Honorar ant- wortete der Arzt dem Bankier: „Geben Sie mir nur ein Zehntel (десятую часть) von dem, was Sie mir geben wollten, als Sie noch in Todesgefahr waren.“ * * „Was hat denn mein kleiner Sohn Schones gemacht, wahrend sein Vater sein Mittagsschlafchen hielt (отдыхал после обеда)?“ DER KAMPF MIT EINEM EISBAREN Der beriihmte norwegische Polarforscher Fridjof Nan- sen befand' sich mit seinem Schiff ,,Fram“ auf dem Wege zum Nordpol. Die Mannschaft des Schiffes zahlte zwolf Mann. Es waren mutige und starke Menschen. Als sie sich auf etwa achtundsiebzig Grad nordlicher Breite be- fanden, fror das Schiff ein. Bald bemerkte Nansen, dafi das Schiff von den Eismassen am Nordpol vorbeigetrie- ben wird. Darum beschlofi er, das Schiff zu verlassen und zu Fufi in der Richtung nach dem Nordpol zu gehen. Er wollte den Nordpol erreichen. Alles wurde zu diesem Marsch vorbereitet: die Hunde, die Gewehre, das Proviant. Nansen wollte seinen Kame- 80
raden, den Offizier Johansen mitnehmen. So eine Reise konnte man doch nicht allein unternehmen! Baid war alles fertig. Nansen und Johansen verliefien das Schiff und ihre Freunde. Schwer war ihr Weg durch das Eis. Endlich erblickte Nansen Berge. „Land, es ist Land!" rief er. „Johansen, schnell, sieh nur, sind das nicht Berge?" „Natiirlich ist es Land", antwortete Johansen. Aber dreizehn lange Tage vergingen noch, bis sie das Land erreichten. Nansen ging voran, Johansen folgte ihm mit den 1 Linden. Plotzlich stiirtzte ein grower Eisbar iiber Johan-' sen her. Ein Schlag warf den Offizier auf den Riicken. Die Hunde bellten. Nansen sah sich um: da lag Johansen auf dem Eis und iiber ihm stand ein Bar. „Schnell, Nansen, schnell, nimm das dewehr! Schiefi!" 'rief Johansen. Nansens Gewehr lag in einem Futteral im Schlitten. Nansen lief zum Schlitten. „Schiefi schnell, sonst ist es zu spat", schrie Johansen. Endlich hielt Nansen sein Gewehr in der Hand. Aber er konnte nicht schiefien, da der Bar sehr nah zu Johansen stand. Zu dieser Zeit bifi der Hund den Baren in den Riicken, ein anderer bifi ihn von der Seite an. Da drehte der Eisbar den Kopf nach den Hunden. Fiir einen Augen- blick war der Mensch vergessen, und Nansen schofi. Er traf den Baren hinter das Ohr. Das Tier fiel auf die Seite. 81
„Solch eine Bestie", sagte Johansen und stand vom Boden auf. Die Hunde haben uns geholfen." „Ende gut, alles gut“, sagte Nansen, „jetzt aber schnell weiter." SPRECHUBUNGEN I. Ответьте на вопросы по рассказу „Der Kampf mit einem Eisbaren": 1. Wer unternahm eine Expedition zum Nordpol? 2. Wie hiefi das Schiff von Nansen? 3. Wie stark war die Mannschaft des Schiffes? 4. War es moglich, den Nordpol mit dem Schiff zu erreichen? 5. Wie beschlofi Nansen den Nordpol zu erreichen? 6. Wen nahm er auf diese schwere Reise mit? 7. Wer iiberfiel Johansen? 8. Warum konnte Nansen sofort nicht schiefien? 9. Wer half den Menschen in diesem Kampf mit dem Eisbaren? П. Перескажите содержание текста „Der Kampf mit einem Eisbaren**. III. Составьте известную вам пословицу. Подберите русский экви- валент: e w — t г ff /7 w i t a W ff e n ANEKDOTE Der Chef der Prager Zeitung „Bohemia" pragte seinen Mitarbeitern immer ein (втолковывал): „Wenn ein Hund einen Mann beifit, so ist das keine Nachricht. Wenn aber ein Mann einen Hund beiiBt — das gehort in die Zeitung." Darauf erfand der junge Egon Erwin Kisch folgende Ka- beln^chricht aus Afrika: „Ein Madchen am ShanganifluS §2
wurde von einem Krokodil ins Bein gebissen. Daraufhin bifi das tapfere Madchen dem Krokodil in die Schnauze (морду). Das Madchen kam ins Hospital und wurde wie- der hergestellt Uber das Befinden des Krokodils ist nichts bekannt geworden," DER SCHRECKLICHE HUT Es ist ein wunderschoner Friihlingstag. Aber Frau Stolze hat ihren schrecklichen Tag. Ihr Mann kommt von der Arbeit nach Hause. Er sieht das bose Gesicht seiner Frau und fragt: „Aber Erna, was ist denn? Es ist so schon draufien, und da machst du ein so trauriges Gesicht! Ich hole Lotte. Dann gehen wir alle drei in die Stadt und machen uns einen lustigen Nachmittag.“ „Ohne mich! Ich gehe nicht mit Lotte zusammen in die Stadt.“ „Nanu? Was ist denn? Seid ihr euch bose?“ „Nein, aber sie hat immer so moderne Sachen! Sie hat ein neues Friihlingskleid, sie hat einen neuen Friihlings- hut. Jawohl, sie hat schon wieder einen neuen Hut. Vor acht Tagen erst einen kleinen braunen Hut und jetzt schon wieder einen grofien schwarzen Hut. Und ich? Ich trage noch immer meinen alten Winterhut." „1st das alles? Nun, einen neuen Hut bekommst du auch. Aber dann machst du kein boses Gesicht mehr, nicht wahr?“ Nach dem Essen telefoniert Herr Stolze mit der Freun- din seiner Frau: „Hallo, Lotte! Tun Sie mir einen grofien Gefallen! 1 Gehen Sie morgen mit meiner Frau in die Stadt, und kaufen Sie ihr einen neuen Hut! Es ist ein kleines Ge- schenk fiir sie. Darum sagen Sie bitte zu meiner Frau, Sie brauchen den Hut. Und bitten Sie sie um ihren Rat beim Einkaufen. Sie wissen, sie hat immer einen beson- deren Geschmack. Aber einen passenden Hut finden Sie sicher; diesen kaufpn Sie dann, natiirlich auf meine 83
Rechnung. Tun Sie mir den Gefallen? Ich danke Ihnen vielmals." „Denk dir, Erna“, sagt Herr Stolze am anderen Mor- gen seiner Frau, „eben telefoniert Lotte, sie braucht einen neuen Hut und mochte deinen Rat.“ „Was, sie braucht schon wieder einen neuen Hut? Das ist ja unglaublich!" „Aber schau, Liebling, alle wissen es doch, du hast einen guten Geschmack." „0 ja, ich habe einen guten Geschmack! Und ich rate ihr gut!“ Am Nachmittag kaufen die beiden Freundinnen zusam- men einen Hut. Sie probieren und probieren immer wie- tder einen anderen. Aber sie finden nichts. Der eine ist zu ) modern, der andere macht alt. So geht es zwei Stunden. К—& Da endlich findet Frau mA Stolze das Richtige: einen groBen roten Hut mit einem griinen Band. , „Lotte, Lotte", ruft sie, „s'ieh nur diesen hier! Ist das nicht ein schones Modell?" Die Freundin sieht den schrecklichen Hut und sagt nichts. „Ja, probier einmal! Er ist sehr hiibsch." „Findest du?“ fragt die Freundin mit groBen Augen. ,,Ja, er steht dir ausgezeichnet." „Auch das grime Band?" ,,Ja, gerade das ist etwas Besonderes." „Meinst du wirklich? Dann nehme ich ihn. Du hast ja rmmer einen guten Geschmack." Sie zahlt und sagt leise zu der Verkauferin: „Schicken Sie den Hut zu Herrn Stolze, FurstenstraBe 2." Herr Stolze kommt nach Hause und findet das Paket. Er bffnet es und sieht — einen groBen roten Hut mit ei- nem griinen Band! Nein, diese Frauen, denkt er, sie haben schon einen besonderen Geschmack! Aber sie finden es wohl schon. Nach dem Essen bringt er seiner Frau das Paket und sagt: 84 .
„Schau," Erna, hier habe ich ein kleines Geschenk fiir dich! “ „Was, ein Hut? Du kaufst einen Hut ohne mich?" „Sei nur.ruhig, Liebling, er gefallt dir sicher." Frau Stolze offnet das Paket, sieht den Hut und schreit: „Was, der schreckliche HutF‘ Herr Stolze ist erstaunt: „Aber, Liebling! Was ist denn? Es ist doch dein Geschmack!" ,,Ja“, weint Frau Stolze, ,,es war mein Geschmack fiir Lotte! “ 1. Tun Sie mir einen ... Gefallen! — Сделайте мне одолжение! SPRECHOBUNGEN I. Проверьте, правильно ли вы поняли содержание рассказа „Der schreckliche Hut": 1. Frau Stolze ist guter Laune, als ihr Mann von der Arbeit nach Hause kommt. Stimmt es? 2. Frau Stolze will einen schonen Spaziergang durch die Stadt mit ihrer Freundin unternehmen. Stimmt es? 3. Herr Stolze will seiner Frau einen Hut schenken. Stimmt es? 4. Frau Stolze geht mit Lotte in die Stadt, um einen Hut zu kaufen. Stimmt es? 5. Frau Stolze wahlt einen sehr schonen Hut. Stimmt es? 6. Als sie diesen Hut als Geschenk bekommt, gefallt ihr der Hut nicht mehr. Stimmt es? II. а) Запомните управление следующих глаголов: telefonieren mit; brauchen (Akk.); bitten um; danken (Dat.)\ bose sein (Dat.) б) Дополните Следующие предложения стоящими справа сло- вами: а) Образец: Nach dem Essen telefoniert Herr Stolze mit der Freundin seiner Frau. 85
1. Ich telefonierte gestern ... 2. Wann werden Sie ... telefo- nieren? 3. Um wieviel Uhr haben Sie ... telefoniert? der Freund der Chef die Eltern б) Образец: Lotte bat Frau Stolze um Rat beim Einkaufen. 1. Ich bat meinen Freund ... 2. Wen wollen Sie ... bitten? 3. Darf ich Sie ... bitten? (der) Rat (die) Hilfe (die) Auskunft в) -Образец: Frau Stolze brauchte einen Hut. I. Ich brauche fiir die Arbeit ... 2. Wer von beiden Freundin- nen brauchte ... 3. ... brauchte Frau Stolze? ein Worterbuch ein Hut welcher Hut г) Образец: Ich danke Ihnen vielmals. 1. Ich danke ... fiir deinen Rat. 2. Er dankte ... fiir seine Hilfe. 3. Frau Stolze dankte ... fur das Geschenk. du der Freund ihr Mann д) Образец: Sind sie euch bose? 1. Seien Sie ... nicht bose, ich habe Ihr Buch genommen. 2. War Frau Stolze ... bose? 3. Warum war Frau Stolze ... bose? ich ihre Freundin ihr Mann ' III. Замените в словах выделенные буквы таким образом, чтобы по- лучились слова с новым значением. Подчеркните буквы, кото- рые изменили значение слова, и вы получите из них существи- тельное, соответствующее русскому слову „вкус": sehen; danken; mein; sieh; gut; lachen; denn; denken; laufen IV. Ответьте на вопросы по содержанию рассказа „Der schreckliche Hut": 1. Warum hat Frau Stolze an einem schonen Friih- lingstag einen schrecklichen Tag? 86
2. Warum will sie zusammen mit ihrer Freundin in die Stadt nicht gehen? 3. Welches Geschenk will Herr Stolze seiner Frau machen? .4. Wer geht das Geschenk fiir Frau Stolze kaufen? 5. Wie ist der Hut, den die Freundinnen kaufen? 6. Wer hat diesen Hut gewahlt? 7. Warum war Frau Stolze unzufrieden, als sie diesen Hut zum Geschenk bekommen hatte? V. Перескажите содержание текста „Der schreckliche Hut“4 WITZ Als Herr Miiller durch Nordamerika reiste, bekam er einmal von einem Freund, der ihn necken (дразнить) wollte, einen unfrankierten Brief mit folgendem Inhalt: „Ich teile dir mit, daB ich dir gar nichts mitzuteilen habe.“ Herr Muller nahm einen schweren Stein, packte ihn ein und schickte ihn seinem witzigen Freund ebenfalls unfrankiert und schrieb folgenden Begleitbrief: „Nachdem ich deinen lieben Brief bekommen und ge- lesen habe, ist mir dieser Stein vom Herzen gefallen/1 № * № „Na, was meinst du? Welcher steht mir besser?11 §7
DAS AUGE nach Gunter Kunert „Horen Sie, Kollege, von einem Fall, mit dem ich vor kurzem in meiner Praxis Bekanntschaft machte“, sagte der Arzt zu mir, „solch einen Fall habe ich friiher niemals behandelt. Da kommt zu mir ein Mann, und als ich ihn fragte, was ihm fehle l, zeigt er auf sein Auge. „Sie miissen mir helfen“, sagt er stonend. Ich unter- suche aJso sein Auge—nichts. Ein ganz gesundes Auge. „Mit dem Auge konnen Sie hundert Jahre alt werden", beruhige ich ihn, „es ist gesund." „Nein, Herr Doktor"; sagt er und beginnt plotzlich zu weinen. „Ruhe, nur Ruhe", sage ich, ,,es wird schon alles gut werden." „Herr Doktor", weint er, „Herr Doktor — mein linkes Augenlid zuckt! Retten Sie mich!" „Mann", rufe ich nun bose, „solchd KJeinigkeiten neh- men Sie so schwer? Aber gut, gut, ich will es untersuchen. Das ist sicher von den Nerven. Eine Atropie. Es zuckt sicher bei grofier Erregung, wie?" „Ich werde es Ihnen genau erzahlen, Herr Doktor", sagt der Patient. „Stellen Sie sich vor, ich komme in eine Dienststelle, lasse mich bei einem Abteilungsleiter mel- den2, um die Arbeit zu kontrollieren, und dann... dann, Herr Doktor, fangt das Zwinkern an. Schon beim Pfort- ner, dem ich gewbhnlich zurufe: Na? Immer schon ge- sund? Und dabei muB ich, ob ich will oder nicht, zwin- kern. Darauf. zwinkert der Kerl zuriick und lacht dabei! Sitze ich dann dem Abteilungsleiter gegeniiber, stelle ich meine erste Frage: Wird hier die Vetternwirtschaft ge- trieben, Kollege?3 Und wieder mufi ich zwinkern, und mein Gegeniiber zwinkert zuriick, holt eine Flasche Schnaps aus dem Schreibtisch und sagt: Nur mein Onkel ist hier angestellt und meine Frau als Referentin... Aber das geht doch nicht4! sage ich dann, und — schon wieder zwinkere ich, und der andere auch. Und dann kann ich ja keine MaBnahmen gegen Vetternwirtschaft ergreifen 5. Oder, denken Sie, lieber Doktor, wenn ich mit dem Dienstwagen fahre. Ich sage dem Fahrer, ich habe noch einen wichtigen Weg zu erledigen6, und muB dabei zwin- 88
kern, und der Fahrer sagt dann: Geht in Ordnung7, Koi- lege! und fahrt mich direkt vor das Weinlokal. Auch wenn ich mal gar nicht hinwill. Oder, lieber Doktor, wenn ich jemand qualifizieren will, so sage ich: Kollege, ich als alter Sozialist— schon zwinkere ich — empfehle Ihnen, den Marxismus zu stu- dieren — zwink — immer lernen, lernen und nochmals ler- nen — zwink—dann lachelt mich der Kollege an, zwin- kert zuriick und sagt mit siifier Stimme: Aber natiirlich, Kollege! Darum miissen Sie mir helfen, Herr Doktor! Ich als fortschrittlicher Mensch — da wieder mufi ich zwinkern — kann es einfach nicht mehr aushalten!*1 ,,Und“, fragte ich gespannt, „was ist aus dem Mann geworden? Haben Sie ihm geholfen, Doktor?“ „Natiirlich*1, sagte er, ,,es war sehr einfach. Er'brauch- te ja nur alles umzudrehen; er mufite Negatives sprechen und dann wiirde sein Zwinkern beweisen, dafi er positiv meint. Leider zwinkert er da auf einmal nicht mehr...“ 1. was ihm fehle — на что он жалуется 2. lasse mich melden — являюсь 3. Wird hier die Vetternwirtschaft getrieben ... ?— He разводят ли здесь семейственность ...? 4. aber das geht doch nicht—но это же не годится 5. MaBnahmen gegen Vetternwirtschaft ergreifen — принимать меры против семейственности. 6. ich habe noch einen wichtigen Weg zu erledigen — мне нужно еще съездить по важному делу 7. Geht in Ordnung —будет сделано, все будет в порядке SPRECHOBUNGEN 1. Выучите диалог наизусть: Patient А г z t Guten Tag, Doktor! Ich leide in der letz- ten Zeit an Kopf- schmerzen. Helfen Sie mir, bitte. Guteh Tag. Nehmen Sie, bitte, Platz. Was fehlt Ihnen? Man muB vor allem den Grund der Krankheit feststel- lem 89
Ich liefi mich vor kurzem untersuchen. Die Arzte haben nichts gefunden. Ich bin kern* gesund. Ich sehe in defletzten Zeit schlecht, besonders, wenn iph viel arbeite. Na, und wie steht es mit den Augen? Was, arbeiten Sie ohne Bril- le? Aber das geht doch nicht. Ihre Kopfschmerzen sind damit verbunden. Ist es gefahrlich, Doktor? Welche Brille mufl ich tragen? Aber nein, das ist eine Kleinigkeit. Mit dieser Krank- heit konnen Sie hundert Jahre alt werden. Sie miissen nur un- bedingt eine Brille tragen. Gleich werden wir Ihre Augen untersuchen. So. Sie brauchen eine Brille fiir die Nahe. Ich verschreibe sie Ihnen sofort. Danke. Auf Wieder- sehen. II. Заполните пропуски следующими словосочетаниями: a) Bekanntschaft machen — познакомиться 1. Der Arzt ... in seiner Praxis mit einem interessanten Fall ... 90
2. Ich ... vor kurzem mit einem bekannten Gelehrten ... 3. Mit den Werken dieses Schriftstellers mufi jeder ... b) das geht doch nicht —это нехорошо, не годится 1. ..., dafi du diese Arbeit allein erfiillst. 2. ..., dafi du auf dich warten lafit. 3. ..., dafi Sie den Sommer in der Stadt verbringen. III. а) Прочтите предложения и запомните, что местоимение ,,sich“ с глаголом „vorstellen" употребляется в дательном падеже: 1. Ich kann mir das nicht vorstellen. 2. Kannst du dir das vorstellen? б) Дополните предложения глаголом „vorstellen + sich (Dat)": 1. Du ... die ganze Geschichte leichter ..., als es ist. 2. ... Sie ... nur ...! Er ist gestern abgefeist. 3. Ich habe ... diesen Professor als alteren Men- schen... IV. Составьте предложения co следующими глаголами. Употребите их в различных значениях. Используйте данные к иим слова: 1. vorstellen — представлять кого-н. кому-н.: mir, seinen Freund; mich seinen Eltern vorstellen, sich (Dat.) — представлять себе: etwas leicht, einfach; jemanden als einen Sportier, einen Blonden, einen ruhigen Menschen 2. anstecken — закурить: eine Zigarette anstecken — заражать: jemanden mit einer Krank- heit, mit einer Idee V. Ответьте на вопросы по рассказу „Das Auge“: 1. Wer kam eines Tages zum Arzt? 2. Was fehlte dem Patienten? 3. War seine Krankheit gefahrlich? 4. Warum nahm der Patient das Zucken des Augen* lids so schwer? 5. Warum konnte er keine Mafinamen gegen Vettern- wirtschaft ergreifen? 6. Warum verstand ihn der Fahrer falsch?, 7. Hat der Arzt diesem Mann geholfen?. 91
VI. Перескажите содержание текста „Das Auge“. VII. Составьте рассказ по серии рисунков на тему: „Профессор Филютек на приеме у глазного врача": 92
WITZ „Was will dein Sohn werden?“ „Spezialist fiir Herzleiden." „Ach, Unsinn! Lafi ihn lieber Zahnarzt werden.“ „Warum denn das?“ „Er hat dabei mehr Chansen. Jeder hat nur ein Herz, und Zahne aber zweiunddreifiig.“ I* * * „Was griibelst du denn die ganze Zeit (о чем ты все время думаешь), Charly?" „Ich weift nicht, nehme ich nun die Beine vom Tisch, ist es unamer-ikanisch, laft ich sie darauf, sehen sie, dafi die Schuhe aus einem HO sind.“ DURCH DIE BLUME... nach B. Dukanaz Von der Sprache der Blumen horte ich zum erstenmal, als ich einen Blumenstraufi fur mein Madchen kaufte. Ich 93
suchte den BlumenstrauB selbst aus. Der Verkaufer be- trachtete meinen StrauB miBvergniigt und sprach: „Lieber Herr, Sie wollen einem Madchen, das Sie lieben, gelbe Blumen schenken? Ja, wissen Sie denn nicht, dafi Gelb Eifersucht und Betrug bedeutet? Gestatten Sie, dafi ich Ihnen etwas anderes, Passendes empfehle. Sagen wir: zwei Nelken und eine Rose. Das bedeutet in der Sprache der Blumen: Ich'liebe dich!" Davon horte ich zum erstenmal. Da Helen mir jene ro- mantischen Troubaudoure und edlen Damen ein, die von ihren Ehemannern hinter den finsteren Mauern der Schlosser gehalten wurden. Sie verbrachten ganze Tage und viele Nachte damit, die Blumenliteratur zu ent- wickeln. Wenn die Dame ihrem Geliebten eine rote und eine blaue Blume schickte, so hieB das: „Komm, Geliebter, endlich ist mein Mann mal wieder auf Dienstreise!" Zwei himmelblaue Bliimchen bedeuteten: „Verschwin* de, Geliebter, mein Alter hat deinen StrauB gefunden!" Mein Horizont erweiterte sich und ich sagte dem Ver« kaufer: „Grofiartige Sache! Aber ich mochte noch ein paar Worte mehr sagen. ,Ich liebe dich mafilos!1 Geht das? Es klingt iiberzeugender." „Natiirlich", sagte der Blumen- mann. ,,Und“, fuhr ich fort, „dann soil noch herauskom- men: ,Ich liebe dich-mafi- und grenzenlos! Sag deinem Vater, wir brauchen fiir morgen seinen Wagen. Will mit dir ins Griine!" Es war nicht leicht, das in die Blumensprache zu iiber- setzen, aber schliefilich kam der Verkaufer mit einem Straufi an, in dem sich ein Kaktus befand. „Was soil das?" fragte ich. „Der Kaktus? Ja, das ist der Papa der Herzensdame..." „Ausgezeichnet! Und was sollen die drei Wacholder- zweige?" „Das sind Piinktchen. Ohne Piinktchen geht’s doch nicht!" So lernte ich die Sprache der Blumen. Statt Briefe schickte ich meiner Geliebten jetzt Blumen, und sie ant- wortete in der gleichen Weise. In der ersten Zeit war mein Blumenwortschatz natiirlich noch beschrankt. Ich konnte blofi solche Satze machen wie: „Ich liebe dich, der Schliissel liegt unter dem Fufiabtreter." Aber spater, als wir schon verheiratet waren, konnte ich komplizierte Sa- chen in der Blumensprache sagen. Wenn jch.m^iner pray 94
beispielsweise Narzissen mit ein paar fehlenden Bliiten hinstellte, hiefi das: „Wann wird es dir endlich einfallen, Knopfe an mein Hemd zu nahen?" Und einige Exemplare unfrischer Astern bedeuteten: „Immer dieselbe Geschich- te! Meine Hose wieder nicht gebiigelt!“ Wenn ich aber auf meinem Nachttisch ein Wermuts- blatt vorfand, so bedeutete dies: „Meine Mama kommt morgen zu Besuch!" Ich lief in den Blumenladen und kaufte Lovenzahn. Meine Antwort war: „Ich bin gliick- lich. Das kann ja heiter werden!“ Als Antwort bekam ich gewohnlich einen Straufi in Toilettenpapier gewik- kelte Brennesseln. Meine Frau meinte damit: „Wenn dir der Besuch meiner lieben Mama nicht schmeckt, kannst du ja auf dem Dachboden schlafen.“ Ich packte also mein Bettzeug, legte mich unters Dach und las dort in Ruhe die Zeitung. Als ich wieder nach unten kam, fand ich im Zimmer auf dem Tisch zwei bis drei in ein tropisches Palmenblatt gewickelte Veilchen vor: „Das Mittagessen ist angebrannt. Ifi in der Gast- statte!" In den ersten Jahren war das alles nicht so tragisch, als die Brennesseln in unserem Zimmer schon oft zu sehen waren (ihre liebe Mama kam oft), wurde mir klar, dafi ich es satt hatte *. Ich sammelte so viele Brennesseln, wie ich nur finden konnte, kaufte in einem grofien Blu- menladen viele Kakteen und legte ihr meinen letzten Brief aufs Bett. Er lautete: „Mir geniigt es! Ich will in Zukunft weder Schwiegermiitter noch Blumen um mich haben. Auch will ich nie wieder heiraten. Griifi deinen armen Vater! Ich ziehe zu meinem Papa!“ 1. dafi ich es satt hatte — что мне это надоело SPRECHUBUNGEN I. Заметьте: die Grenze — grenzenlos граница — безгранич- ный das Ende — endlos конец — бесконеч- ный II. Переведите на русский язык: wortlos, mafilos, hilflos, beispiellos, fehlerlos, schlaf- los, arbeitslos, hoffnungslos, farblos, sinnlos, sorglos 95
III. Заметьте: der Erfolg — der Mifier- gelingen — mifilingen folg удаваться — не уда- успех — неудача ваться vergniigt— mifivergniigt довольный — недовольный, раздоса- дованный IV. Переведите на русский язык: gefallen — miBfallen achten — miBachten Achtung — Mifiachtung verstehen — miBverste- hen verstandlich — mifiver- standlich mutig — mifimutig Vergniigen—MiBvergniigen V. Ответьте на вопросы по содержанию рассказа „Durch die Blume 1. Fiir wen kaufte der Mann einen BlumenstrauB? 2. Verstand er etwas von der Sprache der Blumen? 3. Wer unterrichtete ihn von der Sprache der Blumen? 4. Welche Blumen empfahl ihm der Verkaufer? 5. Was wollte der Mann in die Sprache der Blumen iibersetzen? 6. Heiratete der Mann seine Geliebte? 7. Welche Blumen bekam seine Frau? 8. Was bedeuteten die Narzissen mit ein paar fehlen- den Bliiten? 9; Was bedeuteten unfrische Astern? 10. Was fand der Mann auf seinem Nachttisch vor, wenn seine Schwiegermutter kam? 11. Welche Blume kaufte der Mann in diesem Fall? 12. Wie war die Antwort seiner Frau? 13. Was schrieb der Mann im letzten Brief an seine Frau? VI. Прочтите диалог: Lisa: Boris, du kannst dich heute freuen. Ich habe fiir morgen die Theaterkarten zur Auffiihrung „Zehn Ta- ge, die die Welt erschiitterten" gekauft. Boris: Wirklich? Das ist ja fabelhaft! Und ich habe mir auf dem Nachhauseweg die Plane fiir morgen auch iiberlegt. Morgen ist doch Ruhetag. Ich schlage vor, mor- gen friih aufs Land zu fahren. 96
Lis a: Schon. Deine Idee gefallt mir. Wir haben nun schone Plane fiir den Ruhetag. Und jetzt machen wir uns an die Arbeit. Wir miissen unsere Wohnung aufraumen. Bis sechs Uhr werden wir mit dem Aufraumen fertig, wenn du mir gut hilfst. Boris: Ich bin bereit, die schwerste Arbeit zu fiber’ nehmen. Was ist hier aufzuraumen? Lisa: Ich werde die Kiiche in Ordnung bringen, und du nimmst den Staubsauger und reinigst das Wohnzim- mer. Boris: Abgemacht! VII. Составьте юмористический рассказ по рисунку: WITZE Nach einem recht fragwiirdigen Essen begann man sich dariiber zu unterhalten, woran man das Lebensalter bei Tieren abschatzen kann. 4—933 97
„Ja, bei Hiihnern (у кур) beispielsweise erkenne ich das Alter .an den Zahnen." „Wie machen Sie denn das?“ fragte die Hausfrau schiichtern (робко), an das mifilungene Essen denkend. „Hiihner haben doch gar keine Zahne.“ „Aber ich“, sagte der Gast. f* * * „Stell dir vor, Mutti, dieser Wiistling behauptet, meine Suppe sei versalzen (пересолен)!“ DER LIPPENSTIFT nach Giinter Prodohl ' Im Hotelzimmer steht ein kleiner, hagerer Mann. „Doktor Winkler", sagt er, als der Leiter der Mordkomis- sion, Oberleutnant Fuchs, ins Zimmer tritt. Der Oberleutnant sieht sich mit dem geiibten Blick eines Kriminalisten kurz im Zimmer um und tritt nun an 98
das Bett heran. Eine junge, auffallend schone Frau liegt dort. ,,Tot“, stellt der Arzt fest, „ich konnte da wirklich nicht mehr helfen." Zwei junge Manner treten ihs Zimmer. Leutnant Lo* renz und Leutnant Radisch. Sie sollen die Tote fotogra* fieren. Ein viertes Mitglied der Mordkomission, Leutnant Gruber, Stellvertreter von Fuchs, kommt aus dem Neben- raum. „Haben Sie schon die Personalien festgestellt, Genosse Gruber? wendet sich Fuchs an ihn. „Ja, Marion Berger heifit sie, dreiundzwanzig Jahre alt, Artistin aus Dresden. Im letzten Monat trat sie im „Palast" auf, wohnte seitdem hier im Hotel. Die beiden Herren draufien sind ihre Kollegen. Der eine, ein gewis-> ser Heinz Steinacker aus Frankfurt am Main, ist Variete* agent und gestern nachmittag aus Leipzig angekommen. Der andere ist ihr Partner, Fred Holler, auch aus Dres’ den, wohnt seit vier Wochen im Zimmer einundzwanzig, nebenan. Der Mord wurde vom Hausdiener zusammen mit dem Partner entdeckt. Der Hausdiener sollte sie um ftinf Uhr wecken, weil sie mit dem Friihzug nach Koln wollte. Steinacker hatte ihr eine Tournee durch Westdeutschland vermittelt und wollte auch mit ihr fahren. Als sie sich nicht meldete, bat der Hausdiener ihren Partner, der ja im Neben2immer schlief, sie durch die Ver* bindungstiir zu wecken. Holler ging dann als erster in ihr Zimmer, ihm folgte der Hausdiener. Die Tiir zwischen den beiden Zimmern war unverschlossen. Das ist vorerst alles. Ich habe Anweisungen gegeben, dafi von den Hotel* gasten niemand das Haus verlafit. „Nach Koln sollte sie reisen? Allein? Holler war doch ihr Partner, warum sollte er denn nicht mit?" Gruber zuckte die Schultern. „Keine Ahnung2, Genosse Oberleutnant. Ich kann nur sagen, was mir der Hausdie* ner erzahlt hat. Holler habe ich noch nicht verhort. Soli ich ihn holen?" „Lassen Sie, das hat noch Zeit 3“, sagt Fuchs und geht zur Tiir, von dort zum geschlossenen Fenster und wieder zur Tiir zuriick. Die Tiir ist von innen verschlosseq, der Schliissel steckt im Schlofi. Fuchs will schon weitergehen, da fallt sein Blick auf 4» 99
einen Bleistift, der nur wenige Zentimeter von der Tiir entfernt, auf dem Fuflboden liegt. Fuchs hebt ihn auf, betrachtet ihn und gibt ihn dem Leutnant Lorenz: „Neh- men Sie ihn mal an sich“. Fuchs tritt wieder in die Mitte des Zimmers. „Der Tater miiflte also durch die Verbindungstiir verschwunden sein“, sagt er mehr zu sich selbst. „Da werden wir uns am besten erst mal diesen Holler verhoren." Dann beschaftigt sich Fuchs mit der Handtasche def Toten. Er sortiert alle Sachen sorgfaltig und legt dann wieder alles zusammen. Leutnant Lorenz, der an der Tiir nach Fingerabdriicken sucht, sagt: „Habe schon alles un- ter die Lupe genommen 4. Nichts Bedeutendes.“ Fuchs will alles wieder in die Tasche legen, da stutzt er plotzlich, beginnt noch einmal zu sortieren und sagt: „Kommen Sie doch mal her, Genosse Lorenz." „1st was?" fragt Lorenz unsicher. „Fallt Ihnen nichts auf?" fragt Fuchs. Lorenz wirft einen Blick auf den Tisch. „Nee, was soil denn daran auffallen?" Fuchs sieht ihn jetzt mit einem versteckten Lacheln an. „Sie sollen heiraten, Genosse Lorenz. Dann wurde Ihnen auffallen5, Lorenz, da8 hier der Lippenstift fehlt." * * * Im Nebenzimmer gehen nervos zwei Manner auf und ab. An der Tiir zum Korridor steht ein Volkspolizist. Als Fuchs mit Leutnant Gruber eintritt, stellt sich der altere Mann vor: „Steinacker. Ich bin der Manager der Fraulein Marion. Unfafibar, wie das geschehen konnte. Hoffentlich haben Sie bald den Tater. Fiir uns, ihre Kollegen, ist das alles so entsetzlich! Das arme Madchen. War eine sehr begabte Artistin..." Fuchs antwortet ihm nur kurz: „Es wird sich schon alles aufklaren, dazu sind wir ja hier. Jetzt entschuldigen Sie mich bitte, ich mufi erst Ihren Kollegen verhoren. Sie warten am besten in Ihrem Zimmer, bis ich Sie rufen lasse." Steinacker geht zur Tiir. Fuchs blickt ihm nach, sagt dann zu Gruber: „Sie werden sich am besten weiter im 100
Haus umsehen. Verhoren Sie das Personal und die ubri- gen Hotelgaste. Vielleicht konnen Sie etwas erfahren, was uns weiterhilft.“ Fred, Holler, der allein mit dem Oberleutnant im Zim- mer geblieben ist, steckt sich eine Zigarette an. Seine Hande zittern dabei sehr stark. Fuchs beobachtet ihn schweigend. Holler beginnt plotzlich selbst zu erzahlen. Fuchs unterbricht ihn nicht und notiert alles in sein Notizbuch. „Mit Marion zusammen seit zwei Jahren gearbeitet. — In alien groBen Hausern der DDR aufgetreten.—Jetzt wollte Marion von ihm weg. — Steinacker hatte nur sie allein fiir die Westdeutschtournee eingeladen.— Stein- acker hatte sich monatelang um sie bemiiht6—nicht nur als Artistin.— Steinacker war ihnen standig nachge- reist. — Steinacker..." Immer wieder taucht der Name Steinacker in Hollers Erzahlung auf. „Wie stehen Sie eigentlich personlich zu diesem Herrn7 Steinacker?" unterbricht Fuchs ihn schlieB- lich. „Wie ich zu ihm stehe? Er hat mir doch die Existenz vernichtet! Ich bin seit gestern ohne Engagement. Er hat mir die Frau, die ich Hebe, gestohlen! Er hat ihr immer erzahlt, dafi sie im Osten nie etwas werden wird. Nach Westen hat er sie gerufen. Und sie ist ja darauf reingefab len s, und hat mich im Stich gelassen 9! Wie soil ich da zu ihm stehen?" Holler unterbricht erschrocken seine Erzah- lung. „So ist das also", sagt Fuchs leise, und nach einer Pause setzt er ganz ruhig, fast nebensachlich, fort: „Und in Ihrer Verzweiflung haben Sie dann Ihre Partnerin umgebracht. Nicht wahr, so ist es doch, Herr Holler?" Mit leblosen Augen sieht Holler dem Oberleutnant ins Gesicht. Er schreit nicht, er bittet nicht. Er sagt kaum verstandlich: „Sie irren sich, ich habe sie nicht umge- bracht. Warum sollte ich auch?" Erregt steht Holler auf, lauft zur Tur, geht zuriick. Fuchs sieht ihm wortlos zu. „Sagen Sie mal, Herr Holler, hat Ihre Partnerin auch aufierhalb der Biihne einen Lippenstift benutzt?" Holler versteht nicht gleich. „Wieso? Lippenstift? Na- tiirlich hat sie sich geschminkt. Warum fragen Sie da- nach?" 101
„Nur, weil ich keinen Lippenstift in ihrer Handtasche gefunden habe." Statt einer Antwort greift Holler plotzlich mit beiden Handen in seine Jackettasche und legt dann zur Uber- raschung des Oberleutnants einen Lippenstift auf den Tisch. „Hier ist er! Sie hat ihn gestern abend in ihrer Garderobe vergessen.“ „Gestern abend war das, nach der Vorstellung, sagen Sie? Und die Tote hat sich etw^i zwei Stunden vor dem Tode geschminkt." Holler zuckt mit den Schultern. Fuchs setzt ganz ruhig fort: „Ich will es Ihnen sagen, Holler. Sie konnten gestern abend den Lippenstift an sich nicht nehmen." „Aber ja, es war so", entgegnet Holler. „Es war nicht so, Holler. Wir werden eine Analyse der Lippenschminke und des Lippenstiftes machen lassen. Dann kann jeder Irrtum ausgeschlossen sein." Leiser als vorhin wiederholt Holler: „Aber ich habe sie nicht umgebracht." ,,Wer denn, Holler? Sie mochten Steinacker belasten, aber warum sollte er sie umgebracht haben? Sie hatte sich von Ihnen losgesagt und wollte mit ihm auf Tournee gehen. Warum sollte er sie umbringen? Wissen Sie darauf eine Antwort?" . „Nein! Lassen Sie mich doch endlich in Frieden!" Hol- ler halt die Hande vor das Gesicht und zittert am ganzeri Korper. „Uberlegen Sie sich alles noch einmal, und Sie werden verstehen, dab der Kreis geschlossen ist, Holler. Ihre Eifersucht macht die Tat verstandlich." Holler sieht an ihm vorbei und wiederholt: „Ich habe sie nicht umgebracht." Fuchs unterbricht ihn argerlich: „Hier kommen wir doch nicht weiter. Wir werden jetzt ins Polizeiprasidium fahren und uns dort unterha'lten." Er geht zur Tur und ruft den Volkspolizisten. Als Holler in Begleitung des Polizisten hinausgeht, tritt Leutnant Gruber ins Zimmer. Erstaunt fragt er Fuchs sofort: „Was denn, war er es?“ Der Oberleutnant zuckt die Schultern: ,,Es sieht so aus. Motive sind vorhanden. Aber warum fragen Sie mich so erstaunt? Haben Sie was Neues?" Gruber nimmt sein Notizbuch und liest vor: „Keiner der Hotelgaste konnte ohne Wissen des Hausdieners nach 102
Mitternacht das Haus verlassen und ins Haus kommen. Nach vierundzwanzig Uhr kamen aber nur nach Hause, erstens: Steinacker mit Marion gegen ein Uhr, zweitens: um drei Viertel zwei folgte Holler und war stark besoffen, und drittens: um zwei Uhr — ein gewisser Beutelmann. Er soil auch ein Artist sein und wohnt schon seit Mona- ten im Hotel. Von ihm weiB aber niemand, wo er auftritt, und wovon er lebt. Dieser Beutelmann kam um zwei Uhr nach Hause, aber eine halbe Stunde spater verliefi er wieder das Haus. Dem Hausdiener sagte er, er habe nur Geld aus seinem Zimmer geholt. Aber er holte das Geld sicher nicht aus seinem Zimmer, sondern aus dem Zimmer der Artistin, als sie noch lebte. Sie hat vielleicht verges- sen, die Tur abzuschliefien, und ging zu Bett. Aber sie erwachte, als der Dieb das Zimmer betrat, und so kam es zu einem tragischen Ende. Beutelmann totete sie, schlofi die Tur von innen ab und verschwand durch Hol- lers Zimmer. In seinem Rausch schlief Holler tief und fest. Dieser Beutelmann ist nicht wieder zuriickge- kehrt.“ Fuchs kommt sich plotzlich iiberfliissig vor ’°. Seine ganze Arbeit scheint ihm unnotig gewesen. Deshalb sagt er miide: ,,Ja, ich fahre nun ins Presidium, aber was machen wir mit Steinacker? Der will sicher weg, und...“ „Ich habe mit ihm gesprochen, Genosse Fuchs", sagt Gruber. „Keine sympatische Person. Ist stolz darauf, daB er dem Holler die Braut weggefiihrt hat. Nach der Vor- stellung gestern abend war er mit ihr noch im Weinlokal. Um eins sind sie zusammen ins Hotel gekommen. Er ging bald auf sein Zimmer, um mit dem heimkehrenden Holler nicht zusammenzustoBen. Ich sehe keinen Grund ihn lan- ger festzuhalten..." Fuchs denkt nach. ,,Ja, ja, alles schon und gut, aber,..“ Er hat plotzlich wieder den Lippenstift in der Hand und sagt: „Aber wenn der Holler den Lippenstift in der Gar- derobe gefunden hat... Fahren Sie,. Gruber, am besten jetzt mit Steinacker ins Presidium und machen Sie die Protokole fertig. Wir konnen ihn ohne seine Aussagen nicht abreisen lassen. Aber machen Sie es diplomatisch." ,,Ja, natiirlich, aber wollen Sie denn nicht mitkommen? Hier ist doch die Arbeit beendet", fragt Leutnant Gruber. ,,Ich komme gleich hinterher. Ich mochte noch im Haus bleiben, vielleicht kann man doch etwas finden." 103
* * Zwei Stunden spater geht Fuchs durch den Korridor des „Kriminaltechnischen Institute11 und bleibt vor der Zimmertiir des Leutnants Radisch stehen. Leutnant Ra- disch und Lorenz hocken vor der Zimmertiir und sind sehr beschaftigt. In ihrem Eifer haben sie Fuchs nicht bemerkt. Dann erhebt sich Leutnant Radisch und sagt: „Genoe- se Oberleutnant, das Geheimnis der verschlossenen Tur 1st entratselt." Dabei klopft er gegen die Tiir, die ge- schlossen ist. Die Sekretarin offnet die Tiir. Beim Eintre- ten hebt Lorenz einen Bleistift auf, der in der Nahe der Tiir liegt. Er reicht ihn dem Oberleutnant. „Das ist das Geheimnis. Mit dem Bleistift kann man die Tiir von innen abschlieften, wenn man sich drauften befindet11, und er demonstriert noch einmal an dem Zimmerschliissel, wie man das macht. „Donnerwetter11, sagt Fuchs mit Begeisterung. „Nun ist Holler aufier Verdacht..." „Ja“, sagt Radisch, „die Analyse des Lippenstiftes, den Ihnen Holler gegeben hat, ist vollendet. Keine Identitat mit der Schminke an den Lippen der Totem" Mit einer Handbewegung unterbricht ihn Fuchs, greift in die Tasche und holt einen neuen Lippenstift heraus. „Das ist der Lippenstift, den ich gesucht habe." Radisch sieht ihn verwundert an. „Wieviel Lippen- stifte gibt es denn? Wo haben Sie denn diesen genommen?" „Im Hotel, im..." Das Telefon unterbricht ihn. Die Se- kretarin nimmt den Horer ab, sagt einige Male ,,ja“ und wendet sich dann an Fuchs: „Genosse Oberleutnant, der Genosse Gruber bittet Sie, moglichst bald auf Ihr Zimmer zu kommen. Der Herr Steinacker, aus Westdeutschland, protestiert, daft er noch immer festgehalten wird." „Sagen Sie Gruber, er soil versuchen, den Mann zu beruhigen. Ein paar Formalitaten sind noch zu erledi- gen n, Wenn mich jemand sucht, ich bin im Fotolabor." i* * * Es ist fast Mitternacht, als der Oberleutnant seiri Zimmer betritt. Voller Ungeduld empfangt ihn Gruber: „Wo waren Sie nur? Ich habe Sie liberal! gesucht. 104
Steinacker macht das ganze Presidium rebellisch ,2. Ich kann ihn doch nicht mit Gewalt festhalten." „Holen Sie ihn und bleiben Sie als Protokollfiihrer hier.“ Steinacker kommt ins Zimmer. „Herr Kommissar", schreit er, „ich protestiere gegen die Behandlung! Ich bin Biirger der Bundesrepublik und habe dort dringende Ge- schafte. Ich verlange mein Recht..." „Nur keine Aufregung. Nehmen Sie Platz“, empfangt ihn Fuchs. „Es hat alles etwas langer gedauert, aber nun hat sich alles aufgeklart." „Nun haben Sie endlich den Morder, der das Madchen getotet hat?“ fragt Steinacker ein wenig aufgeregt. „Haben wir, Herr Steinacker", sagt Fuchs ganz ruhig. „Na, das beruhigt mich, Herr Kommissar!" Fuchs zeigt Steinacker ein ProtokolL „Hier miissen Sie noch unterschreiben, Herr Steinacker." Dann sucht er nach einem Bleistift und sagt wie er- freut: „Ach, da ist ja Ihr eigener Bleistift, nehmen Sie ihn." Damit holt er aus seiner Aktentasche den Bleistift, den er im Mordzimmer gefunden hat, und reicht ihn Steinacker. Mifltrauisch sieht der Manager Fuchs an. „Mein Bleistift? Wieso meiner?" „Aber das Zimmermadchen im Hotel hat mir ihn heute nachmittag gegeben." Zogernd greift Steinacker zu dem Bleistift, fragt un- entschlossen: „Das Dienstmadchen? Wo will sie ihn ge- funden haben? ,3“ „Keine Ahnung, ich habe sie nicht danach gefragt. Irgendwo im Hotel sicher." Noch einmal sieht Steinacker auf das freundliche Ge- sicht des Oberleutnants, dann sagt er schnell: „Ach rich- tig, natiirlich. Jetzt erkenne ich ihn wieder. Den Bleistift hat man mir in Binz geschenkt. Vor dem Berliner Gast- spiel trat Marion im „Exelsior" auf. Ich war mit ihr in Binz..." „Stimmt, Herr Steinacker, Sie sind ja viel mit der Ermordeten gereist", sagt Fuchs beilaufig. „Waren Sie nicht auch mit ihr auf der Baustelle unseres Chemiekom- binats?" Steinacker nickt sofort lebhaft. „Am ersten Mai waren Sie auch in Dresden, beim Fest unserer Flugzeugbauer, stimmt das?“ Ю5
Steinacker nickt aber schon vorsichtig. „Was soil das bedeuten, Herr Kommissar? Haben Sie meinen ganzen Lebenslauf studiert?" Fuchs lachelt. „Sie miissen schon entschuldigen, Herr Steinacker. Bei solch einem Mordfall muB man alle Be- teiligten genauer betrachten." Mif diesen Worten holt Fuchs aus seiner Aktentasche einige vergroBerte Fotokopien. ,,Hier“, er zeigt auf die Bilder. „Das sind Aufnahmen eines Panzeriibungsgelandes der Volksarmee, Panzer im Manovergefecht, und hier: das sind Aufnahmen von der Baustelle, Plane von der Lage der Turbinen. Was sagen Sie dazu?“ „Ihre Unterhaltung wird mir zu dumm l4. Ich mochte jetzt gehen, um noch heute fortzufahren." „Einen Augenblick noch“, sagt Fuchs, „dann wollen Sie Ihren Lippenstift gewifi auch mitnehmen? Nicht wahr, Sie kennen ihn doch?" Steinacker lacht auf: „Sie werden immer komischer. Woher soil ich ihn kennen?" , , „Aber Sie kennen ihn, Herr Steinacker. Der Oberkell- ner des Restaurants, in dem Sie gestern nacht mit Frau- , lein Marion waren, hat gesehen, wie Sie ihn Marion schenkten. Er horte sogar, wie Sie sagten: „Ich gebe es dir als Talisman, damit du Gliick hast." „Ihre Witzchen konnen Sie sich sparen l5“, wirft Stein- acker entgegen. „Der Kellner kann viel erzahlen. Ich habe nie im Leben solch einen Lippenstift besessen." „Doch, doch. Ich habe ihn ja selbst in Ihrem Gepack gefunden. Der Hausdiener war Zeuge." Ruhig wie zuvor, im liebenswiirdigen Ton, setzt Fuchs das Verhor fort. „AuBerdem habe ich eine junge Aquili- bristin gefunden, die vor einem Jahr mit Ihnen nach West- deutschland gegangen war. Sie ist zur Zeit wieder in Leipzig, weil sie in Westdeutschland keine grofie Karriere gemacht hatte. Ich habe mit ihr telefoniert. Sie ist gar nicht gut auf Sie zu sprechen.16 Sie haben sie dort gleich nach der Ankunft sich selbst iiberlassen." „Ach diese Niete, sie wollte sich in Westdeutschland blofi amiisieren und nicht arbeiten!" „Sie haben ihr am Vorabend der Abreise auch solch einen Lippenstift als Talisman geschenkt. Nur kaum, dafi sie driiben war17, war auch der Lippenstift schon wieder verschwunden." 10Q
„Lippenstift, Lippenstift", schreit Steinacker. „Lassen Sie doch diesen komischen Lippenstift. Was wollen Sie damit beweisen?" „Dafi Sie die junge Marion Berger ermordet haben, als sie Ihr Spiel erraten hat, das werde ich Ihnen mit dem Lippenstift beweisen." Steinacker lacht nervos auf. „Sie haben eine Phanta- sie...“ „Schlufi! Jetzt hat der Spafi aber ein Ende l8!“ Er steht auf und nimmt aus seiner Acktentasche ein Protokoll. „Hier ist die Analyse des bei Ihnen gefundenen Lippen- stiftes. Es ist derselbe, mit dem sich die Ermordete kurz vor ihrem Tode geschminkt hat’ Sie sind also zuletzt bei ihr gewesen." „Und was besagt das schon?"’ unterbricht ihn Stein- acker. „Der Holler schlief im Nebenzimmer. Die Verbin- dungstiir war offen." Jetzt greift Fuchs zum Bleistift. „Hier ist der Bleistift, den ich im Zimmer der Ermordeten gefunden habe, neben der Tiir. Die Tiir haben Sie selbst von innen mit Hilfe dieses Bleistiftes verschlossen. Wozu brauchten Sie das, wenn das Madchen noch lebte?" Mit eiskalter Mine sitzt Steinacker. „So eine Phanta- sie“, sagt er zynisch. „Aber das wichtigste Glied fehlt in Ihrem Beweis. Das Motiv fehlt. Warum sollte ich sie er- morden? Sie liebte mich. Sie wollte mit mir gehen. Es gab kein Motiv fiir mich zum Morden." Wortlos nimmt Fuchs den Lippenstift und dreht den roten Stift aus der Hiille. Jetzt versucht Fuchs den Stiff zuriickzudrehen, dabei bleibt nur die aufiere Metallhiilse zuriick und lafit deutlich erkennen, dafi zwischen den bei- den Teilen ein freier Raum liegt. Wahrend Fuchs mit der einen Hand weiter dreht, zieht er mit der anderen einen Mikrofilm aus dem Lippenstift. „Und so kam Marion hinter das Geheimnis Ihres fiir den Transport von Spionagefil.men konstruierten Lippen- stiftes. Viele Male hat es bestimmt geklapptl9. Aber dies- mal hatte Ihr Mechanismus einen technischen Fehler. Der Mechanismus versagte, und das Madchen wurde Zeugim Ihrer wahren Tatigkeit, und deshalb wurde sie ermordet." Noch einmal versucht Steinacker sich zu verteidigen. „Und warum bin ich nicht geflohen? Es waren ja kaum zweihundert Meter bis zur Grenze." 107
„Auch das werde ich Ihnen sagen. Weil dann der Ver- dacht sofort auf Sie gefallen ware20, und als Geheimagent sind Sie so und so gestorben, Steinacker.“ 1. Haben Sie die Personalien festgestellt...?—Вы установили личность...? 2. keine Ahnung—никакого понятия 3. das hat noch Zeit — у нас есть еще время 4. Habe schon alles unter die Lupe genommen — все уже внимательно осмотрел 5. dann wiirde Ihnen auffallen — тогда бы Вам бро- силось в глаза 6. Steinacker hatte sich ... um sie bemiiht — Штайнак- кер ухаживал за ней... 7. Wie stehen Sie ... zu diesem Herrn? — Как Вы от- носитесь к этому господину? 8. sie ist darauf teingefallen — она попалась на эту удочку 9. hat mich im Stich gelassen—бросила меня 10. Fuchs kommt sich iiberflussig vor—Фукс чувст- вует себя ненужным 11. ein paar Formalitaten sind noch zu erledigen — нужно закончить еще несколько формальностей 12. macht das ganze Presidium rebellisch—поднял на ноги все управление 13. Wo will sie ihn gefunden haben? — Где она могла его найти? 14. Ihre Unterhaltung wird mir zu dumm. — Этот раз- говор мне надоел. 15. Ihre Witzchen konnen Sie sich sparen — Оставьте ваши шутки при себе 16. Sie ist gar nicht gut auf Sie zu sprechen. — Она плохо о вас отзывается. 17. nur kaum, dafi sie druben war — как только она там оказалась 18. Jetzt hat der Spafl aber ein Ende! — Шутки в сто- рону! 19. viele Male hat es ... geklappt — много раз это уда- валось 20. weil der Verdacht sofort auf Sie gefallen ware — так как подозрение тотчас пало бы на вас 108
SPRECHOBUNGEN I. Проверьте, правильно ли вы поняли содержание рассказа „Der Lippenstift1 11*: 1. Die Mordkomission besteht aus drei Personen: dem Oberleutnant Fuchs und den Leutnanten Lorenz und Ra- disch, stimmt das? 2. Heinz Steinacker ist Marions Partner und Holler ist ein Varieteagent aus Westdeutschland, stimmt das? 3. Fuchs verhort zuerst Holler und stellt fest, dafi Holler die Artistin ermordet hat, stimmt das? 4. Holler gibt dem Oberleutnant Fuchs den Lippen- stift, den Steinacker der Artistin geschenkt hat, stimmt das? 5. Leutnant Gruber hat festgestellt, dafi der Morder der Artist Beutelmann war, und will Steinacker freilassen, stimmt das? 6. Bis Mitternacht kommt Fuchs ins Polizeiprasidium nicht, und Steinacker wartet dort ganz ruhig auf ihn, stimmt das? 7. Mit Hilfe des Lippenstiftes beweist Fuchs, dafi Steinacker ein westdeutscher Spion ist, stimmt das? II. Найдите в рассказе данные предложения и закончите их. Сле- дите за порядком слов в придаточных предложениях: 1. Der Hausdiener sollte Marion um fiinf Uhr wecken,, weil ... 2. Als ... , bat der Hausdiener ihren Partner, sie zu wecken. 3. Der altere Mann stellt sich vor, als ... 4. Fred Holler, der ..., steckt sich eine Zigarette an. 5. Als ..., tritt Leutnant Gruber ins Zimmer. 6. Vom Artisten Beutelmann weifl niemand; wo ... und wovon ... 7. Steinacker ist stolz darauf, dafi ... 8. Beim Eintreten hebt Lorenz einen Bleistift auf, der ... 9. Der Herr Steinacker aus Westdeutschland protes- tiert, dafi ... 10. AuBerdem habe ich eine junge Aquilibristin gefun* den, die ... 11. Sie ist zur Zeit wieder in Leipzig, weil ... 109
12. Hier ist der Bleistift, den ... 13. Wozu brauchten Sie das, wenn ... 14. Wahrend ... , zieht er mit der anderen Hand einen Mikrofilm aus dem Lippenstift. III. Ответьте на вопросы, употребляя в ответах придаточные пред- ложения: 1. Warum wollte Marion Holler verlassen? 2. Wann wurde der Mord entdeckt? 3. Warum fiel der Verdacht zuerst auf Holler? 4. Was sagte Holler, als Fuchs ihn einen Morder nannte? 5. Warum interessierte sich Fuchs fiir den Lippen- stift? 6. Warum wollte Fuchs Steinacker ohne Verhor nicht freilassen? 7. Wann durchsuchte Fuchs das Zimmer von Stein- acker? 8. Warum beschlofi Fuchs, das Zimmer von Steinacker zu durchsuchen? IV. Ответьте на вопросы по содержанию рассказа „Der Lippen- stift": 1. Was war Marion Berger? 2. Was erfuhr Leutnant Gruber von Holler und von Steinacker? 3. Welche Rolle spielte Steinacker in Marions Leben? 4. Was erzahlte Holler wahrend des Verhors? 5. Ist der Morder wirklich durch Hollers Zimmer ver- schwunden? 6. Warum suchte Fuchs nach dem Lippenstift? 7. War der Lippenstift, mit dem sich Marion vor dem Tod geschminkt hatte, bei Holler? 8. Wo hat Fuchs den notigen Lippenstift gefunden? 9. Warum war es wichtig, dafi Steinacker seinen Blei- stift erkennt? 10. Warum schenkte Steinacker Marion einen Lippen- stift? 11. Warum ermordete Steinacker Marion? 12. Warum ist Steinacker aus der- DDR nach dem Mord der Artistin nicht geflohen? 110
V. Перескажите кратко содержание текста „Der Lippenstift". VI. Решите кроссворд, используя немецкие эквиваленты следующих слов: По горизонтали: 5. клиент; 6. усердие; 7. беспокойно; 9. читать; 11. старый; 14. смешной, комичный; 15. сомне- ваться; 16. всемогущество; 18. анализ; 19. месяцы; 22. ко- нец; 25. произведения; 26. взгляд По вертикали: 1. глаз; 2. далеко; 3. твердый; 4. па- рень, тип; 8. торопливо, поспешно; 10. закрывать; 11. бросаться в глаза; 12. заканчивать; 13. ключ; 17. ма- ленький; 20, наверху; 21, глубина; 23, толстый; 24 над (предлог) 111
WITZ Ein sehr einfach gekleideter, trauriger Mann kam zu Edgar W. und berichtete: „Gestern las ich Ihren letzten Kriminalroman, Herr W. Er war so spannend (захватывающий), dafi ich bis zum Morgen las und vergafi, rechtzeitig ins Biiro zu gehen. Nun hat mich mein Chef entlassen (уволил); bitte, helfen Sie mir!“ „Gern, mein Freund", nickte der erfolgreiche Schrift- steller, ,,da habe ich ein ganz einfaches Mittel: Hier haben Sie meinen ganz neuen Kriminalroman, der erst heute erschienen ist. Er ist so spannend, dafi Sie sogar ihre Entlassung vergessen werden." DER FAHRSTUHL ZWISCHEN DEN ETAGEN nach Heinz Rusch Der Fahrstuhl hielt im sechsten Stock und wir trenn- ten uns. Harry stieg nach unten — er wohnte eine Etage tiefer —, und ich ging auf meine Tur zu und wufite nicht, ob ich mich freuen oder ob ich traurig sein sollte. Es gibt Augenblicke im Leben, die einem sozusagen eine ganz andere Richtung geben. In solchen Augenblicken kann das Leben unendlich kompliziert und unendlich einfach sein, je nachdem, wie wir mit ihm fertig werden. Oder habe ich unrecht? So wie Harry war, habe ich mir junge Manner immer vorgestellt, mit denen man sich sehen lassen kann ’. Er w^r mittelgrofi, schlank und hatte eine Modefrisur. Alle Madchen sahen ihm nach. Das imponierte mir so sehr, dafi ich vergafi, auf welche Weise ich Harry eigentlich kennen- gelernt hatte. Damals hatte man in unserer Strafie ein neues Haus gebaut. Jeden Morgen war ich auf dem Wege zur Uni an diesem Bau vorbeigegangen. „Hallo, Kleine, warum so stolz, gleich gibt es Friih- stiick — wie war’s mit einer Party zu zwei’n?2“ horte ich eine freche Stimme vom oberen Stock. Die banalen Worte krankten und streichelten mich. Ich hatte die pachsten 112
Tage einen anderen 'Weg zur Uni gehen konnen3, aber das tat ich nicht. Auch in den nachsten Tagen ging ich an diesem Neubau vorbei und horte die Stimme vom oberen Stock. Dann wurde ich krank und lag vierzehn Tage im Bett. Als ich wieder gesund war und an dem Hause vorbeiging, war der Bau schon fertig. Die Bauarbeiter waren nicht mehr da. Natiirlich auch Harry. Und die freche Stimme, die mir bis in den Horsaal gefolgt war, „Hallo, Kleine.. Ich vermiSte Harry, obwohl ich ihn nicht kannte. Dann sah ich Harry wieder. Er kam mir auf dem Motorrad ent- gegen, hielt plotzlich an, und ich blieb auch stehen, und da standen wir also mitten im Strafienverkehr und sahen uns an und lachten — jeder auf eine andere Art, Harry, wie ich mich deutlich erinnern kann, etwas selbstzufrie* den, ich erleichtert — aber wir lachten. Und das Eis war gebrochen. Ich verbrachte mit Harry die Freizeit. Er ent- fiihrte mich in eine Welt jenseits von Lehrbiichern — in eine mir bisher unbekannte Landschaft in der Nahe der Stadt, in die Parks und Boxarenen. Ich beobachtete, wie Harry bewundert wurde, und ich fiihlte mich selbst be- wundert. Harry gefiel mir immer besser. Er konnte ein- fach alles: Motorrad fahren, 100-Meter-Kraulen, boxen, am Schiefistand Papierrosen fiir mich gewinnen... Ich nahm sie, die Papierrosen, und ich fiihlte mich gliick- lich. Dann kam die Geschichte mit dem Neubau, an dem Harry mitgearbeitet hatte. Er bezog ein Zimmer im fiinf- ten Stock und setzte es durch, dafi ich auch in den Neubau zog, was gar nicht so einfach war — aber Harry meinte, mit seinen Beziehungen... Na, es klappte denn auch, und alles entwickelte sich so, wie ich es eigentlich gar nicht gewollt. hatte. Ich kriegte ein Zimmer im sechsten Stock, ein freundliches, angenehmes Zimmer mit Kochnische und Duschraum — hoch iiber den Dachern der Stadt—, ein Paradies fiir eine Studentin, die ihre Selbstandigkeit fiir heilig halt. Aber plotzlich geschah etwas, was ich nicht voraus-< gesehen hatte: Harry veranderte sich. Es war jetzt alles so einfach, wenn wir uns sehen wollten. Wir sahen uns ofter als sonst, zu oft, glaube ich. In der Dynamo-Sporthalle mufite Harry seinen Box« kampf bestreiten. Der Gegner siegte. Das Fiasko brachte 113
Harry in Wut. Ich verstand wenig vom Boxen, doch ver- suchte ich Harry auf dem Nachhauseweg zu trbsten. Wir kamen an unserem Neubau an. Wir stiegen in den FahrstuhL Er stieg langsam nach oben. Dann ging auf einmal ein Ruck durch den Fahrstuhl, und der Fahrstuhl stand — nicht etwa auf einer Etage, sondern zwischen den Etagen. Er hing sozusagen in der Luft. Und wir mit ihm. Zuerst war alles nur komisch. Harry fing an, alles mogliche zu schwatzen. „Eigentlich ganz originell, was? Habe ich friiher im- mer nur in Romanen gelesen ... das neue Abenteuer oder so ahnlich ... Sabinchen, wie fiihlst du dich?“ Ich konnte es nicht leiden, wenn er mich Sabinchen nannte. Warum nannte er mich gerade jetzt so? „Na, nun mal los! Zum Teufel! Alles halbe Arbeit ... den Burschen, die hier gearbeitet haben, muB ich schon die Meinung sagen..." Die Komik unserer Lage geniigte ihm nicht mehr. Er driickte schon auf die verschiedensten Knopfe. Sein Wut nahm zu. Ich wollte ihm sagen, dafi es da einen Knopf mit der Aufschrift „Notruf" gab — aber ich sagte es nicht. Ich fand die ganze Sache sogar romantisch. Ich versuchte Stimmung in die Situation zu legen 4. „Lafi doch deine dummen Witze!" Meine dummen Witze? Dann sah ich in seinen Augen fremde Lichter. In seinen Augen flackerte etwas, was ich noch nie an ihm gesehen hatte: Ratlosigkeit — mehr noch: einfach Angst. Ich kannte Harry nicht wieder. Der Fahrstuhl bewegte sich nicht. „Verteufelte Kiste", murmelte er. Ich gab es nicht auf, aus ihm wieder den Menschen zu machen, den ich geschatzt und — vielleicht — auch geliebt hatte. ,,Du, die Pfeifer heute in der Sporthalle — ich hatte sie erwiirgen konnen 5. Du hast prima geboxt..." „Prima geboxt?" Er lachte hohnisch auf. „Wenn du’s genau wissen willst — die Tiefschlage waren gut gezielt, schade nur, daB der Ringrichter was gemerkt hat—, mit dem Burschen wollte ich fertig werden..." Konnte ich es von Harry erwarten? Ich wich unwillkiir- lich so weit von Harry zuriick, wie es der enge Raum zu- lieB. Harry, der es bemerkt hatte, fragte zynisch: „Unmo- ralisch, Sabinchen?" 114
Ich hatte immer schon einen Menschen gewollt, der nicht nur boxen, Motorradfahren und Papierrosen schie- Ben konnte — ich hatte mehr gewollt, und auch dieses ,,Mehr“, das ich in Harry erwecken zu konnen glaubte6, war nun auf einmal nicht mehr da... „Hast du das wirklich nicht gewufit? Wo ihr Weiber blofi euer biBchen Verstand habt...“ Der Schock, den mir Harrys Worte versetzten, machte mich hellwach7. Ich nahm mein „biBchen Verstand" zu- sammen und driickte energisch auf den Knopf mit der Aufschrift „Notruf". Bald darauf waren von unten Stim- men zu hbren. Dann ging alles sehr schnell: der Fahrstuhl ruckte an und stieg weiter bis zum sechsten Stock. Wir stiegen aus. Es schien alles wie sonst, und doch war alles anders. Ich ging zu meiner Tiir. Harry wollte mir folgen. Aber ich ging so schnell, dafi er merkte, wie wenig Wert ich darauf legte. Er blieb stehen. Ich horte noch seine Stim- me. „Kleines!" Er sagte nicht „Sabinchen", er sagte: Klei- nes. Aber ich zwang mich, nicht darauf zu hbren. Es zog mich auf einmal zu meinen Biichern, die ich lange ver- nachlassigt hatte, wie zu Freunden, auf die man sich ver- lassen kann. Dann horte ich, wie Harry langsam zum fiinften Stock hinunterstieg. Ich bffnete die Tiir zu meinem Zimmer. Ich war traurig und froh. Kbnnt ihr mich verstehen? 1. mit denen man sich sehen lassen kann — с кото- рыми можно встречаться 2. wie war’s mit einer Party zu zwei’n? — зд. не по- завтракать ли нам вместе? 3. ich hatte ... gehen konnen — я могла бы ходить 4. Ich versuchte Stimmung in die Situation zu legen.— Я пыталась обратить это в шутку. 5. ich hatte sie erwtirgen konnen — я могла бы их задушить 6. das ich in Harry erwecken zu konnen glaubte — ко- торое, как мне казалось, я пробудила в Гарри 7. machte mich hellwach — заставил меня придти в себя 115
SPRECHCBUNGEN I. Проверьте, правильно ли вы поняли содержание рассказа „Der Fahrstuhl zwischen den Etagen": 1. Sabine war Studentin. Stimmt das? 2. Sie ging jeden Tag auf dem Weg zur Universitat an einem Neubau vorbei. Stimmt das? ' 3. Sabine lernte Harry in einem Stadion kennen. Stimmt das? 4. Harry gefiel dem Madchen. Stimmt das? 5. Er war hochgewachsen, schlank und hatte eine Mo- defrisur. Stimmt es? 6. Sabine verbrachte mit Harry die Freizeit. Stimmt das? 7. Harry war ein guter Sportier. Stimmt das? 8. Harry bezog ein Zimmer im Neubau und setzte es durch, dafi auch Sabine ein Zimmer in diesem Neubau bezog. Stimmt es? 9. Kurz darauf fiel dem Madchen Harrys verandertes Benehmen auf. Stimmt das? 10. Ein Boxkampf endete mit einem glatten Fiasko fiir Harry. Der Mifierfolg brachte Harry in Wut. Stimmt das? 11. Auf dem Nachhauseweg versuchte Sabine Harry zu trbsten. Stimmt das? 12. Der Fahrstuhl, mit dem Harry und Sabine hin- aufstiegen, hielt zwischen den Etagen. Stimmt das? 13. Zuerst fanden die beiden die Situation komisch. Dann wurde Harry von neuem wiitend. Er redete das Madchen: „LaB doch deine dummen Witze!“ Stimmt das? 14. Das beleidigte das Madchen. Stimmt das? 15. Und dann sprach er zynisch von den Tiefschlagen, die er dem Gegner versetzt hatte, da er mit dem Burschen fertig werden wollte. Stimmt es? 16. Sabine driickte energisch auf den Knopf ,,Notruf“. Der Fahrstuhl fuhr nach oben. Sie stieg im sechsten Stock aus. Harry wollte ihr folgen. Aber Sabine wollte ihn nicht sehen. Stimmt das? II. Объясните, отчего была грустна Сабина. III. Расскажите, что вы узнали о Гарри; опишите его внешность, характер, расскажите, чем он увлекается. 116
IV. Прочтите пословицы и подберите к ним русские эквиваленты: Liebe und Verstand gehen selten Hand in Hand. Irren ist menschlich. V. Ответьте на вопросы: 1. Wohnen Sie in einem Neubau? 2. Ist Ihr Wohnhaus vielstbckig? 3. Ist das Haus modern? 4. Wann haben Sie die Wohnung bezogen? 5. Wohnen Sie in einer Zweizimmerwohnung? 6. In welchem Stock liegt Ihre Wohnung? 7. Sind die Wohnzimmer grofi? 8. Ist die Wohnung bequem? 9. Hat die Wohnung ein Badezimmer oder einen Duschraum? VI. Расскажите, как вы проводите свое свободное время и какими видами спорта вы занимаетесь. Составьте рассказ по рисунку на стр. 118. ANEKDOTE Der Horsaal, in welchem Prof. Dr. Recknagel seine Vorlesung hielt, war wie immer bis auf den letzten Platz gefiillt. Die Vorlesung war aufierst interessant, alle hor- ten aufmerksam zu. Nur in der dritten Reihe schlief ein Student. Professor Recknagel, der dies bemerkte, unterbrach seinen Vortrag und sagte seinen Zuhorern, dafi sie sich still verhalten sotlen. Die plotzliche, fast absolute Ruhe storte den Schlafer — er schreckte hoch (вскочил) und wollte sich entschuldigen. Der Professor winkte grofiziigig (великодушно) ab: „Ich weifi, lieber junger Freund, Sie wollen die neue sowjetische Methode, wissenschaftliche Kenntnisse (на- учные знания) durch das Abspielen von Tonbandern (магнитофонной пленки) schlafend zu erlernen, bei uns an der Technischen Universitat Dresden popular machen. Ich begriifie Ihren Eifer, aber bevor Sie Ihr Experiment fortsetzen, bedenken Sie bitte, dafi ich kein Tonbandge- rat (магнитофон) bin!“ 117
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HILDE GRAAL nach W. Eichhorn-Nelson Es war eine dunkle Nacht, als sie die Goldsteins hol- ten. Sie kamen immer nachts, die Faschisten, bei diesen Aktionen gegen die wehrlosen Menschen. Das junge Ehepaar wuBte sofort, daB sie zu ihnen kommen, als sie die Treppe hinaufstiegen, denn hoher wohnte nur eine junge Lehrerin. Und nun ging alles sehr schnell. Schwarze Uniformen fiillten die Wohnung. SS-Stiefel knallten durch die Raume, Revolver und Gewehrkolben trommelten gegen verschlos- sene Schranke. Indem das Ehepaar ins Treppenhaus ge- stofien und in ein geschlossenes Auto geworfen wurde, „arbeiteten" die SS-Leute in der Wohnung und fiillten ihre Taschen mit allem, was Wert hatte. Von diesem Larm, Fluchen und Lachen erwachte das Kind, spahte durch die offene Tiir, und als es seine Eltern nicht sah, sondern nur briillende schwarze Figuren, die die Schranktiiren einschlugen, fliichtete es in den leeren Korridor und die Treppe hinauf, wo es still war. Hier fand das Kind die junge Lehrerin, Hilde Graal, als es auf der Treppe still wurde. Sie safi in ihrer Woh- nung voll Angst und dachte: GroBer Gott, warum holten sie diese Menschen — und wohin? Goldsteins waren so ruhige, anstandige Leute —man konnte sie doch nicht wie Verbrecher behandeln... In diesem Augenblick stbnte das Kind, das trotz sei- ner unbequemen Lage eingeschlafen war. Hilde offnete die Tiir und sah das Kind. Sie hob es auf, trug es in ihr Bett... In dieser ersten Nacht verstand Hilde nur eins: sie wird das Kind nicht ausliefern. Die SS-Leute hatten es vergessen — vielleicht blieb es vergessen. Die kleine Esther war fiinf Jahre alt und verstandig genug, um still zu sitzen, auch wenn Tante Hilde nicht zu Hause war. „Horst du, nicht ans Fenster, nicht tiber die Diele laufen, sonst hbren sie dich und kommen, die schwarzen Manner...", sagte Tante Hilde oft. Es ging nicht anders *. Denn es gab ja im Haus Judenfeinde. Und das Kind gehorchte. Es blieb mit grofien angst- 119
vollen Augen still im Bett, wenn es allein war, und ver- schwand sofort, wenn die Tiirglocke ging2, im Schlafzim- mer, wie die Tante gesagt hatte, und versteckte sich dort im Kleiderschrank hinter den Kleidern. Dennoch hatte eine Frau im ersten Stock plotzlich einen Verdacht. Sie sah einmal, wie das Fraulein im ein- zigen Konfektionsgeschaft des Stadtchens Kindersachen gekauft hatte. Interessant, dachte die Nazidienerin. Nun dann sollte man einmal Haussuchung bei der Lehrerin machen... Sie kamen spatabends und waren zuerst sehr hoflich, man wuBte ja nichts Sicheres, und Hilde Graaf war ein schones, sehr blondes Madchen, absolut ,,arisch“, und log tapfer. Sie hatte den Besuch erwartet, und Esther stand gut versteckt hinter den Kleidern im Schrank. Freilich suchten die SS-Leute iiberall, schauten unter das Bett, offneten sogar die Schranktiir, fanden jedoch nichts Ver- dachtiges. Sie wollten schon demschonen Madchen glau- ben. Da trat einer von ihnen im Korridor auf etwas Wel- ches, hob es auf. Das war ein Kinderschuh. Dem Madchen erstarrte das Blut3, als der SS-Mann, den Schuh in der Hand, auf sie zukam. ,,Nun“, sagte er leise mit einer teuflischen Miene, ,,wo ist der Balg?“ Das Madchen schwieg, und die SS-Leute begannen wieder zu suchen, sie rissen die Kleider aus dem Schrank und mit ihnen das Kind. Hilde sah nur das erschrockene, zittern.de Kind in Gewalt der schrecklichen Manner. Das Kind blieb zuerst stumm, bis es die schwarzen Manner mit sich zogen durch die offenen Tiiren, fort von der gu- ten Tante. Dann begann es zu schreien — Hilde horte es noch aus dem untersten Stock. Sie horte es die ganze Nacht — und aus ihrer Hilflosigkeit wuchs ein brennender Hafi gegen diese neue Macht. Noch vor einigen Tagen — bis sie Goldsteins holten — war Hilde gleichgiiltig an den braunen und schwarzen Uniformen vorbeigegangen. Sie war mit sich und mit ihrem Leben zufrieden. Nun hatte das Madchen plotzlich einem Leid ins Gesicht gesehen. Als sie vor dem Richter stand, angeklagt des Sympa- tisierens mit den Juden, fragte er sie, warum sie das Kind versteckt habe. Sie antwortete ungewohnlich scharf und tapfer: ,,Weil es ein Kind war, ein Kind — ein unschuldi- ges Kind!" 120
Einen Augenblick schwiegen die „Richter", betroffen fiber die Kritik. Dann kam die zynische Antwort: „Ein Judenbalg ist kein Kind — merk dir das gut, Fraulein Lehrerin, fiir alle Zeit..." So verier Hilde Graal ihre Stellung und vor dem Kon- zentrationslager rettete sie ihre Jugend, ihr blondes Haar und ihr germanischer Typ. Sie wurde zur Arbeit in einer Munitionsfabrik verpflichtet4, wohin die „nicht ganz Sicheren" 5 geschickt wurden. Langsam errang sich Hilde Graal das Vertrauen6 ihrer Mitarbeiter. In der Fabrik fand sie die Arbeiter, die das Naziregime nicht nur hafiten, sondern auch gegen dieses Regime kampften. Hilde war mit ihrem ganzen Herzen dabei7. Fort mufite dieses Reich des Schreckens! Sie hafite diese brutalen Kerle, diese Morder und mufite sie in ihrer ganzen Unmenschlichkeit kennenlernen. Sie wurde zusammen mit sieben Kampfgenossen verhaftet, und diesmal rettete sie nichts und niemand vor dem Kon- zentrationslager und dem Ende. Das letzte, was man von ihr horte, war die Todesnachricht an ihre Eltern. „An Herzschlag verstorben." Sie war dreiundzwanzig Jahre alt. 1. es ging nicht anders — иначе было нельзя 2. wenn die Tiirglocke ging — когда звонил дверной звонок 3. dem Madchen erstarrte das Blut — у девушки за- стыла в жилах кровь 4. wurde zur Arbeit ... verpflichtet — была отправлена на работу 5. nicht ganz Sicheren —не совсем благонадежные 6. errang ... das Vertrauen — завоевала доверие 7. Hilde war mit ihrem ganzen Herzen dabei — Хиль- да всей душой отдалась этой борьбе SPRECHUBUNGEN I. Проверьте, правильно ли вы поняли содержание рассказа „Hilde Graal": 1. Hilde Graal war eine junge Lehrerin. Stimmt es? 2. Hilde Graal lebte im faschistischen Deutschland. Stimmt es? 121
3. Die Goldsteins wurden verhaftet, weil sie Juden waren. Stimmt das? 4. Die Faschisten haben die kleine Tochter Goldsteins nicht bemerkt. Stimmt es? 5. Die junge Lehrerin Hilde Graal, nahm das Kind zu sich, aber die Faschisten fanden das kleine Madchen in на этот вопрос: ihrer Wohnung. Stimmt es? 6. Hilde Graal wurde eine Anti- faschistin und nahm am Kampf ge- gen das Hitlerregime teil. Stimmt es? 7. Hilde Graal wurde in ein Kon- zentrationslager geworfen und dort ermordet. Stimmt es? . II. Напишите столбиком значения следую- щих слов по-немецки. (Слова взяты из рассказа). Если вы подобрали значения правильно, то из первых букв немецких вопросительнее предложение. Дайте ответ слов должно получиться 1. ненави- 10. я 21. ночь деть И. ожидать 22. слушаться 2. работать 12. видеть 23. идти 3. бараба- 13. засыпать 24. просыпаться нить 14. объяснять 25. наполнять 4. идея ( что-л.) 26. поднимать 5. иметь 15. спасать 27. врать 6. брать 16. дрожать 28. смеяться 7. оканчи- 17. изменять 29. рассказывать ваться 18. слушать 30. называть 8. сосед 19. жить 9. думать 20. часы III. Ответьте на вопросы по рассказу „Hilde Graal": 1. Warum holten die Faschisten Goldsteins? 2. Warum haben die Faschisten das Kind nicht be- merkt? 3. Wohin flilchtete das Kind? 4. Wer hat das Kind gefunden? 5. War Hilde Graal damals Antifaschistin? 6. Wie lange blieb das Kind bei Hilde Graal? 7. Wie erfuhren die Faschisten, daB das Kind bei Hilde ist? 122
8. Wohin wurde Hilde zur Arbeit geschickt? 9. Warum wurde Hilde ins Konzentrationslager ge- worfen? 10. Blieb Hilde Graal am Leben? IV. Перескажите содержание текста „Hilde Graal". V. Что сказал немецкий поэт и мыслитель Гете о значении изуче- ния иностранных языков? Прочтите его изречение, заполняя пропуски недостающими буквами: DER ERSTE SCHU8 nach Kurt David Im Hauptmann Linds Zimmer sitzt Leutnant Degen- schild vor einem Aktenschrank und raucht. Hauptmann Lind legt Papiere hin und her und lauft auf und ab *. Peter Rentsch steht vorn an der Tiir. „Wann ist Brendel weg, Rentsch?" „Ich weiB es nicht, Herr Hauptmann!" „Sie haben geschlafen?!" „Jawohl, Herr Hauptmann!" „Brendel sollte also die Posten Mitternacht zusamtnen mit den anderen ablosen?" „Jawohl, Herr Hauptmann!" Lind macht ein paar Schritte zum Fenster, bleibt mit dem Riicken zu Peter stehen und spricht jetzt seine Satze in das Fenster. „Waren Sie mit Brendel befreundet?" „Nein, Herr Hauptmann." „Hm-hrn", macht der Hauptmann. Er wendet sich wie- der an Peter: 123
„Wo sind die Eltern von Brendel?" „Ich weiB nicht", liigt Peter. „Was war der Vater?" „Ich weiB nicht, Herr Hauptmann." „Was wissen Sie iiberhaupt?" „Nichts!" „Sie—Sie — wissen gar nichts! Sie schlafen bloB, und die Leute laufen weg! Melder!" Ein junger Soldat erscheint in der Tiir. „Unten nachfragen, wer Brendel kennt, wo Eltern sind und so weiter. Klar?" Der Melder verschwindet. Peter denkt an das Krankenhaus, wo Brendels Mutter arbeitet, und an Max Brendel. Max wird doch nicht etwa im Krankenhaus sein, bei der Mutter?... Er kann nicht zu Ende denken. Das Telefon klingelt. Degenschild nimmt den Horer. „Ja — natiirlich — bitte. Ja, danke — Ende!" Er legt den Horer auf. „Grabbenbusch ist geraumt, Herr Haupt- mann." Lind lauft wieder auf und ab. Peter steht an der Tiir und wartet. Der Melder kommt zuriick. „Brendels Vater ist wegen Landesverrat hingerichtet", sagt der Melder. „Und die Mutter arbeitet im Kranken- haus als Wascherin... Sonst ist nichts bekannt." Der Mel- der verlaBt den Raum. Man hort seine Schritte auf dem Korridor. „Soso", macht Lind, „nun sieht das schon anders aus, nicht wahr, Herr Degenschild?" „Natiirlich — wir brauchen nur die Frau zu befra- gen..." „Befragen, befragen", unterbricht ihn Lind. „Solche Leute befragt man nicht, solchen Leuten drischt man in die Fresse2, klar?“ Degenschild schweigt, weil er das, was er denkt, nicht aussagen will. Er ist fiir Ordnung, aber nicht fiir Grob- heit. „Also, Sie haben gehort, Rentsch! Befehl: Sie nehmen drei Mann, laufen sofort ins Krankenhaus, durchsuchen alles und bringen die Alte hierher “ „Jawohl, Herr Hauptmann!" „Leutnant Degenschild — Sie fiihren das Kommando." 124
„Natiirlich, Herr Hauptmann1", sagt Degenschild und denkt: ausgerechnet ich, ausgerechnet. Peter geht in den Graben zu Klose. Er will, daB Klose mitgeht. „Nein, wir werden jetzt hier gebraucht — keiner von uns kann gehen." Peter nimmt drei Leute, die er kaum kennt. Er geht zu Degenschild, und so machen sie sich auf den Weg. Driiben im Wald ist es ganz still. Peter mochte wissen, ob Max jetzt in dem Walde ist und Russen getroffen hat. Degenschild spricht kein Wort. Im Hof des Kranken- hauses sagt er: „Wir melden uns erst beim Chefarzt", und verschwindet im Gebaude. Als er zuriickkehrt, sagt er: „Der Chefarzt ist weg, gefliichtet, Richtung Westen. Es sind noch sieben Schwer- kranke da und drei Schwestern." Und sie gehen alle ins Gebaude. Zuerst wird Frau Brendel geholt. Das ist eine alte kleine Frau. „Sind Sie Frau Brendel?" fragt Degenschild. „Bin ich." Degenschild macht die Sache keinen SpaB 3 und so sagt er: „Wir ... es handelt sich um ihren Sohn, Frau Brendel, der..." „Der ist beim Volkssturm", unterbricht- ihn die Frau. „War... gewesen..., Frau Brendel." „So — und da wollen sie mich jetzt einziehen, was?" „Natiirlich nicht, aber der Herr Hauptmann Lind mochte mit Ihnen sprechen, kommen Sie mit in sein Biiro." Die Frau nickt. Sie ist nicht erschrocken, ruhig nimmt sie das auf. „Und Ihr Sohn ist nicht hier, im Krankenhaus?" fragt Degenschild. „Nein." „Woher wissen Sie das?" fragt Degenschild. „Woher wissen Sie,. daB er hier sein soli?" fragt die Frau. „Eine Vermutung, Frau Brendel." „Aha — sehen Sie, und ich vermute, daB er nicht hier ist." Degenschild fuhrt die Frau in ein leeres Zimmer. Ne- ben Peter sagt ein Soldat halblaut: „Der Prokurist — Leutnant — ist gar kein richtiger Soldat." 125
Peter antwortet nicht. „Rentsch und Scholer, Sie durchsuchen das Kranken- haus!“ Alle Raume warden durchsucht. Dann gehen sie alle zuriick und erreichen bald die Stellung und Linds Biiro. Frau Brendel bleibt mitten im Zimmer stehen. Lind hat sich gesetzt und beginnt: „Ihr Sohn ist zum Landsverrater geworden. Er hat die Truppe verlassen." Die Frau schweigt. Draufien hort man mehrere Schiisse. „Horen Sie schwer?“ fragt Lind. „Nein.“ „So. Ich habe gesagt, dafi Ihr Sohn zum Vaterlands-> . verrater geworden ist. Er hat die Truppe verlassen." Die Frau schweigt. „Wo ist Ihr Mann?" „Umgebracht haben Sie ihn!" sagt- Frau Brendel. „Wer?" „Wer! Eine Frage! Das miissen Sie doch besser wissen als ich." „Merken Sie sich mal: bei uns wird niemand umge- bracht. Ihr Mann war zum Tode verurteilt und ordnungs* gemafi hingerichtet. Weshalb wurde er hingerichtet?" . Sie sagte es. „Aha — und da ist der Herr Sohn zu den Russen ge- laufen?" Die Frau schwieg... Sie verstand, er wollte sie zur Mittaterin machen. „Er ist zu den Russen gelaufen, sage ich", wiederholte Lind scharf. „Na, wenn Sie das so genau wissen..." meinte die Frau. „Werden Sie mir nicht frech! 4“ schrie Lind. „Wo ist Ihr Sohn?" „Zu den Russen gelaufen", antwortete die Frau. „Also doch!" triumphierte Lind. „Und woher wissen Sie das?" „Sie haben es doch selbst so gesagt." Lind sprang auf. Er trat dicht an die Frau. „Wann haben Sie Ihren Sohn das letzte Mal gesprochen?" Wieder eine Fangfrage, dachte Frau Brendel und schwieg. Lind schrie wieder: „Im Krankenhaus, ja?" 126
Schweigen. ,,Na, sagen Sie doch — im Krankenhaus haben Sie ihn gesprochen?" ,,Im Krankenhaus habe ich ihn gesprochen“, wieder- holte Frau Brendel und lachelte dabei. „Und woriiber haben Sie mit ihm gesprochen?“ „Das haben Sie mir noch nicht gesagt", erwiderte Frau Brendel. Im selben Moment schlug sie Lind ins Ge- sicht. Sie fiel zu Boden. Peter hatte das Gewehr hochge- rissen. Lind briillte: „Lassen Sie das, Rentsch, ich werde mit der Kommu- nistin allein fertigl" Peter senkte das Gewehr wieder. Du, Hund! dachte er. So war es nicht gemeint5... „Los, aufstehen, Alte!“ briillte Lind. Frau Brendel erhob sich langsam. Peter half ihr. Aus ihrem Mund floB Blut. „Ich kann Sie erschieBen oder aufhangen lassen“, sagte Lind. „Das glaube ich“, sagte Frau Brendel. „Nur die Wahr- heit, die konnen Sie nicht erschieBen..." Wieder schlug sie Lind ins Gesicht. Sie schlug mit dem Kopf gegen die Wand und fiel hin. „Gesindel, hier noch Propaganda fiir die Russen machen, was?" ' Es war still im Zimmer. Peter stand unschliissig da. Junge, hast du noch nicht begriffen, wohin du zu schiefien hast, als Arbeitersohn, dachte er. Einige Zeit spater — Lind rauchte eine Zigarette — stand Frau Brendel wieder aufrecht im Zimmer. Lind nahm seine Pistole vom Schreibtisch und trat an die Frau heran: „Na, wie ist dir jetzt? Sprechen oder schiefien?" „Schiefien Sie doch — das ist bei Ihnen einfach. Mich konnen Sie noch erschieBen! Meinen Sohn nicht. Der ist schon gerettet, der ist jung, der wird wieder kom- men..." ,,Aus!“ schrie Lind und hob die Pistole. Ein Schufi ertonte und Lind fiel zu Boden. „Rentsch — Sie sind verriickt!" schrie Leutnant De- genschild. „Herr Leutnant, sitzenbleiben!" schrie Peter. Er rich- tete das Gewehr auf Degenschild. 127
„Schneiden Sie sofort die Telefonleitung durch, Herr Leutnant!" „Aber..." ,,Schnell!" Degenschild gehorchte. „Und Sie, Frau Brendel... ich bin Maxens Freund, und..." Peter wufite nicht, was er sagen sollte. Unten war der Schufi gehort worden. Jemand kam ins Zimmer ge- laufen. „Rufen Sie sofort Klose herauf, aus der dritten Grup* pel Herr Hauptmann hat Selbstmord begangen!" befahl Rentsch. Als Klose kam, erzahlte ihm Peter alles. Klose lachelte. ,,’n Tag, Frau Brendel! Leutnant Degenschild, lassen Sie die Einheit antreten, klar?“ sagte Klose. Degenschild lieb die Einheit antreten. Neben ihm stan- den Peter Rentsch und Klose. „Herhoren! Wir haben Befehl erhalten, die alte Muni* tion sofort abzugeben. Es wird in einer Stunde neue Mu* nition ausgegeben und zwar die Wunderwaffe des Fiih- rers, der..." „Verrat!" rief jemand aus dem Glied. „Jawohl, Verrat! Wo ist der Hauptmann, unser Haupt* mann?" schrie Worm. „Der Herr Hauptmann Lind hat sich erschossen, Ka- meraden", sagte Degenschild und wurde weib im Gesicht. „Luge! Verrat!" ,,Ruhe!“ schrie Degenschild. Die ersten traten vor und gaben die Gewehre und ihre Munition ab. Es bildeten sich Gruppen. Einige Sol- daten wollten die Munition nicht abgeben. Sie gruppierten sich um Worm. „Wir wollen zum Hauptmann ins Zimmer! Die Gruppe mit Rentsch und Klose wurde zum Biiro* eingang gedrangt. „Leutnant Degenschild, zu uns!“ schrie Peter aus dem Biiroeingang. bVerrater, also doch Verrat!" riefen mehrere. Klose erschien am Biirofenster: „Wer sich dem Biiro- haus auf fiinfundzwanzig Meter nahert, wird erschossen!" Auflosung herrschte im Hof. Einige liefen doch zu dem Biiroeingang. „Feuer!" schrie Klose. „Feuer!" 128
Und dann knallten Schusse in den Fabrikhof, aber nicht aus dem Fenster, sondern vom Fabriktor. Worms Leute versuchten, auch das Feuar zu eroffnen, aber dann waren sie gezwungen, Deckung zu suchen. Danach wa- ren nur russische Stimmen zu horen. Worm und die an- deren standen mit erhobenen Handen. 1. lauft auf und ab — бегает взад и вперед 2. solchen Leuten drischt man in die Fresse— таких людей бьют по морде 3. Degenschild macht die Sache keinen SpaB — Де- геншильду это совсем не по душе 4. Werden Sie mir nicht frech! — He смейте мне так отвечать! 5. so war es nicht gemeint — не так это мыслилось SPRECHOBUNGEN I, Проверьте, правильно ли вы поняли содержание рассказа „Der erste Schufi": 1. Max Brendel diente beim Volkssturm und lief zu den Russen fiber. Stimmt das? 2. Peter Rentsch war mit Max Brendel befreundet. Stimmt das? 3. Frau Brendel wuBte nicht, wo ihr Sohn war. Stimmt das? 4. Frau Brendel hat dem Hauptmann Lind alles er- zahlt. Stimmt das? 5. Peter Rentsch wollte Frau Brendel erschieBen. Stimmt das? 6. Hauptmann Lind hat Selbstmord begangen. Stimmt das? 7. Die Einheit bekam den Befehl, die alte Munition abzugeben. Stimmt das? 8. Die Einheit sollte eine neue Waffe bekommen. Stimmt das? II. Составьте предложения, употребив в них следующие пары слов: 1. hin und her; 2. auf und ab; 3. ab und zu Образец: Durch die Strafie fuhren Autos hin und her. Er ging im Zimmer auf und ab. Un- sere Freunde besuchen uns ab und zu. ‘/a5—933 129
III. Скажите, от каких глаголов образованы данные глаголы и пере- ведите их: ertonen; erschieBen; erhalten; erscheinen; erreichen; er- offnen; erheben; erzahlen IV. Составьте предложения с глаголами. Используйте в предложе- ниях стоящие в скобках слова: 1. tonen (Stimme; laut) ertonen (ein SchuB; das Kommando) 2. , schieBen (aus dem Gewehr; mit einer Pistole; gut) erschieBen (den Feind; einen Spion) 3, . halten (die Stellung; seine Sachen) erhalten (einen Befehl; einen Brief) 4. scheinen (die Sonne; gesund, zu sein) erscheinen (die Zeitung; diese Zeitschrift) 5. reichen (die Hand; ein Gias Wasser) erreichen (das Ziel der Reise; den Zug; der Brief, meinen Freund, rechtzeitig) .6. offnen (ein Fenster; eine Tiir) eroffnen (Feuer; eine Versammlung; ein neues Theater) V. Образуйте глаголы с приставкой „Ье-“ и покажите на примерах разницу в их значении и употреблении. (Помните: глаголы с приставкой „Ье-“ требуют дополнении и винительном гАдеже): Образец: fragen — befragen Er fragte nach deiner Adresse. Man muB diesen Menschen befragen. stehen — antworten — sprechen— setzen— arbeiten — schieBen — kommen — herrschen — VI. Ответьте на вопросы по содержанию рассказа „Der erste Schufi": 1. In welchem Land und zu welcher Zeit spielt die Handlung? 2. Was war Max Brendel und wohin ist er verschwun- den? 3. Warum will Peter Rentsch von Max nichts er« zahlen? 4. Wo arbeitet Maxens Mutter? 130
5. Wer verhort Frau Brendel? 6. Wie antwortet Frau Brendel auf die Fragen des Hauptmanns? 7. Hat Hauptmann Lind wirklich Selbstmord be- gangen? 8. Warum hat ihn Peter Rentsch erschossen? 9. Warum hat Rentsch den Soldaten befohlen, die Mu- nition abzugeben? 10. Hat Rentsch gewufit, dafi die Russen nah sind? VII. Перескажите содержание текста „Der erste Schu6“. VIII. Решите чайнворд, используя немецкие эквиваленты следую- щих слов: 1. всё; 2. спокойный; 3. страх, испуг; 4. удочка; 5. слышать; 6. останься!; 7. (большой) зал; 8. письмо; 9. угловатый; 10. кухня */»5* 131
DER KAMPF UM EINE NAMENLOSE HOHE nach dem Roman vom Scholochow „Sie kampften fiir die Heimat“ Das Signal zum Sammeln erklang. Hauptmann Sum- skow warf einen Blick fiber die Rotarmisten. „Genossen!" sagte er, „Wir haben den Befehl, auf der Anhohe bei der Wegekreuzung Verteidigungsstellung zu beziehen 1 und sie bis zum Eintreffen von Verstarkung zu halten. Ist die Aufgabe klar? In den letzten Tagen hatten wir starke Verluste, aber die Regimentsfahne haben wir behalten. Die Hohe wird bis zum letzten verteidigt.“ Das Regiment marschierte zur Anhohe, Swjaginzew stieB Nikolai an: „Mit der Fahne ins Gefecht gehen, das lafit sich hbren2, aber mit der Fahne zuriickgehen...“ Er schwieg einen Augenblick und fragte dann: „Was meinst du, werden wir standhalten?“ „Wir miissen11, sagte Niko- lai, aber im stillen dachte er3: „So sieht also die Kriegs- romantik aus. Das Regiment besteht aus einigen Einhei- ten, wir haben blofi die Fahne, ein paar MG’s und Panzer- biichsen, dazu die Feldkiiche und da sollen wir eine Verteidigungsstellung beziehen. Keine Artillerie,- keine Granatwerfer, keine Verbindung. Von wem hat der Haupt- mann den Befehl? Vom Nachbar wahrscheinlich. Und wo ist er selbst, der Nachbar?... Ach, zum Teufel! Soli es nur bald beginnen. Wenn wir Zeit haben, uns einzugraben, werden wir den Fritzen heute zeigen! Na, und wie! Die Leute, die wir noch im Regiment haben, sind gute Sol- daten, Parteimitglieder, auch der Hauptmann... Wir wer- den uns schon halten!...“ Die Soldaten erreichten die Anhohe und begannen Schiitzenlocher zu graben. Ein deutsches Aufklarungs- flugzeug war fiber sie geflogen. Es hatte liber der Anhohe einen Kreis beschrieben, und war dann ostwarts weiter- geflogen. „Jetzt werden wir bald Besuch haben“; sagten die Soldaten... Gegen drei Uhr nachmittags waren die Schiitzenlocher mannstief. Nikolai tarnte sein Schiitzenloch. In die Nische an der Vorderwand des Schiitzenloches legte er Patronen und Handgranaten, auf den Boden stellte er den geoffne- ten Rucksack und erst dann sah er sich um. Der westliche Abhang der Hohe endete mit einer Mui de. Zu beiden 132
Seiten der Hohe verliefen zwei tiefe Schluchten, also konnten von den Flanken keine Panzer kommen. Nikolai sah auf die Uhr. Es war drei Viertel vier. Eine halbe Stunde verlief in Erwartung. Nikolai rauchte gerade die zweite Zigarette zu Ende, als er Motorengerausch horte. Es wuchs. Panzer kamen. Nikolai zahlte vierzehn. Sie verschwanden in der Mulde, wo sie ihre Ausgangsstellung einnahmen. Dann zeigten sich Kraftwagen mit Infanterie fiber dem Feldweg. Sie verschwanden auch in der Mulde. Nun begannen die kurzen Minuten vor dem Gefecht. In diesen Minuten fiihlt jeder Mensch die Kalte der Ein- samkeit. Nikolai kannte dieses Gefiihl. Er hatte einmal mit Lopachin dariiber gesprochen, und er hatte ihm ge- sagt: „Wir kampfen zwar alle zusammen, aber sterben mufl jeder fiir sich allein, jeder hat seinen eigenen Tod, der nur ihm gehort. ...Man ist schliefilich ein lebendiger Mensch, was willst du?“ Nikolai wuBte, dieses Gefiihl verschwindet, sobaid der Kampf beginnt. In der Mulde briillten wieder die Motoren auf, und dann erschienen die Panzer. Hinter ihnen riickte die In- fanterie vor. Die Panzer fuhren nur langsam und feuerten aus den Bordwaffen. Als die Panzer mehr als die Halfte der Entfernung zuriickgelegt hatten, fuhren sie schneller. Nikolai horte die Kommandos. Fast gleichzeitig eroffneten die Panzerbiichsen und die Maschinengewehre das Feuer. Die deutsche Infanterie war hinter den Panzern zuriick- geblieben. Sie erlitt Verluste, riickte nur noch langsam vor und wurde dann gezwungen, in Deckung zu gehen. Die Panzerjager schossen immer haufiger. Der erste Pan- zer blieb stehen, der zweite ging in Flammen auf4, wollte kehrtmachen, konnte sich aber nicht mehr bewegen. An den Flanken gingen noch zwei Panzer in Flammen auf. Die Sowjetkampfer verstarkten das Feuer auf die Infan- terie, weil sie versuchte, wieder vorzuriicken. Der fiinfte Panzer kam bis auf etwa hundertzwanzig Meter an die Verteidigungsstellung heran, weil die Panzerbiichse des Panzerjagers Borsych, die den Mittelabschnitt deckte, schwieg. Aber der Gefreite Kotschetygow kroch dem Pan- zer entgegen und warf gegen den Panzer eine Handgra- nate. Der Panzer blieb stehen. Die Panzerbiichse von Bor- sych begann wieder zu schiefien. Schon nach dem ersten SchuB stieg aus der Maschine Rauch. Das MG des 6—933 133
Panzers gab eine lange Salve ab und wurde still. Die Mannschaft wollte oder konnte die Maschine nicht mehr verlassen; ein paar Minuten spater explodierte der Panzer. Die deutsche tnfanterie versuchte mehrmals aufzu- springen, mufite sich aber wieder hinwerfen. Endlich sprang sie auf, kam naher, aber in diesem Moment gingen die Panzer zuriick. Sechs feindliche Maschinen blieben auf dem Abhang stehen. : Nikolai horte Swjaginzew rufen: „Nikolai, wir haben ihnen gegeben! Aber wie! Sollen sie es noch mal ver- suchen!“ t* * Nikolai erwartete, dafi der zweite Angriff derDeutschen mit einem Umgehungsmanover der Panzer und MPi- Schiitzen beginnen wird, aber die Deutschen hatten es sehr eilig5, zur Wegekreuzung vorzustofien, um die hinter der Hohe liegende Strafie zu erreichen. Auch diesmal grif- fen die Panzer, gefolgt von der Infanterie, frontal an. Auch diesmal Wurde die Infanterie durch das Feuer von den Panzern getrennt und mufite sich hinwerfen, wieder naherten sich die Panzer in voller Fahrt der Vertei- digungsstellung. Aber auch dieser Angriff wurde zuriick- geschlagen. „Wir haben sie wieder zuriickgeworfen", schrie Swjaginzew von der Seite. „Lebst du noch, Niko- lai? Ja? Na, dann ist alles gut...“ Er schrie noch etwas, doch Nikolai horte ihm nicht mehr zu. Zwolf Junkers-Flugzeuge flogen in nordwest- licher Richtung, wahrscheinlich zum Don. Vier von ihnen losten sich und flogen gerade auf die Hohe. Nikolai duckte sich tiefer in sein Schiitzenloch und machte sich schufibereit6, konnte aber nur einen kurzen Feuerstofi auf das nachste Flugzeug abgeben7. Er horte nicht die Explosion, er sah nicht die Erdmassen, die ne- ben ihm in die Luft flogen. Eine heifie Luftwelle warf ihn gegen die Wand. Nikolai kam zu sich8, als die Flugzeuge.ihre Bombeij abgeworfen hatten und langst davongeflogen waren. Die deutsche Infanterie hatte ihren dritten Angriff begonnen und schon fast die Verteidigungslinie erreicht. Rings um Nikolai tobte ein erbitterter Kampf. Die wenigen Manner des Regiments hielten sich mit letzter Kraft; ihr Feuer 134
wurde immer schwacher, denn nur einzelne waren noch kampffahig. An der linken Fianke traten schon die Hand- granaten in Aktion9. Aber Nikolai lag noch immer in seinem Schiitzenloch. Endlich richtete er sich halb auf, sah sich um und verstand — die Deutschen waren nah. Langsam gelang es ihm auf die Knie zu kommen 10 und er begann zu schiefien, taub und nur von einem Wunsch erfiillt, zu leben und sich bis zum letzten zu ver- teidigen. So vergingen Minuten, die fiir ihn Stunden waren. Er sah nicht, wie sich vom Siiden drei Panzer mit Infanterie aus der motorisierten Schiitzenbrigade auf die Deutschen stiirzten, und er konnte nicht verstehen, warum die Deutschen, die hundert Meter von seinem Schiitzen- loch waren, schnell zuriickgingen, aber nicht zur Mulde, sondern nach Nordwesten, zu der tiefen Schlucht. Erst als Swjaginzew und noch ein paar Kameraden an ihm vdrbeiiiefen, verstand er alles. Ebenso wie die laufenden Soldaten schrie er etwas, ohne die eigene Stim- me zu horen. Auch er wollte den Kameraden folgen, aber er konnte nicht heraus! Er lag auf der zerstorten Brust- wehr und brach vor Wut iiber die eigene Schwache und vor Gliick, dafi nun doch alles gut geworden war, in Tranen aus11. Die Hohe hatten sie gehalten, die Hilfe war rechtzei- tig gekommen und der dreimal verfluchte Feind floh. 1. Verteidigungsstellung zu beziehen — занять оборо- нительную позицию 2. das lafit sich horen — это звучит 3. im stillen dachte er — про себя он подумал 4. der zweite ging in Flammen auf — второй заго- релся 5. aber die Deutschen hatten es sehr eilig — но немцы торопились 6. und machte sich schufibereit — и приготовился z стрелять 7. einen kurzen Feuerstofi auf das nachste Flugzeug abgeben —дать короткую очередь по ближайшему са- молету 8. Nikolai kam zu sich—Николай пришел в себя 6* 135
9. traten schon die Handgranaten in Aktion — в ход пошли ручные гранаты 10. auf die Knie zu kommen *— подняться на колени 11. brach in Tranen aus — заплакал SPRECHUBUNGEN I. Проверьте, правильно ли Вы поняли содержание рассказа „Der Kampf um eine namenlose H6he“; 1. Das Regiment bekam die Aufgabe, eine Hohe zu halten. Stimmt das? 2. Das Regiment war gut bewaffnet. Stimmt das? 3. Am ersten Angriff der Faschisten nahmen keine Panzer teil. Stimmt das? 4. Das Regiment schlug den ersten Angriff des Fein- des erfolgreich zuriick. Stimmt das? 5. Am dritten Angriff des Feindes nahmen die Flieger teil. Stimmt das? 6. Wahrend des Bombenangriffs wurde Nikolai ver- wundet. Stimmt das? 7. Der dritte Angriff des Feindes wurde auch zuriick- geschlagen. Stimmt das? II. Ответьте на вопросы no содержанию рассказа „Der Kampf um eine namenlose Hohe": 1. Welche Etappe des Krieges ist hier beschrieben? 2. Wer befehligte das Regiment? 3. Wie stark war das Regiment? 4. Wie war das Regiment bewaffnet? 5. Welche Aufgabe bekam das Regiment? 6. Wann begann der erste Angriff? 7. Wieviel Panzer nahmen am Angriff teil? 8. Warum ist die Infanterie hinter den Panzern zu- riickgeblieben? 9. Wieviel faschistische Panzer wurden abgeschossen? 10. Wie endete der erste Angriff? 11. Wie endete der zweite Angriff des Feindes? 12. Was unternahm der Feind vor dem dritten Angriff? 13. Wann wurde Nikolai verwundet? 14. Wie verlief der Sturm? 15. Warum ging der Feind zuriick? 16. Hat das Regiment die Aufgabe erfiillt? 136
III. Перескажите текст „Der Kampf um eine namenlose Hohe", ноль- зуясь следующим планом: 1. Die Lage an der Front. 2. Sumskows Regiment. 3. Der Kampfbefehl. 4. Die Vorbereitung zum Kampf. 5. Der erste Angriff des Feindes. 6. Der zweite Angriff des Feindes. 7. Der Bombenangriff. 8. Nikolais Verwundung. 9. Der dritte Angriff. 10. Der Sieg unserer Soldaten fiber die Faschisten in diesem Kampf. IV. Ответьте на вопросы и затем задайте эти вопросы вашему со- беседнику: 1. Haben Sie die Werke von Scholochow gern? 2. Haben Sie den ganzen Roman „Sie kampften fiir die Heimat" gelesen? 3. Welche Werke fiber den Krieg hat Scholochow noch geschrieben? 4. Welche sowjetischen Schriftsteller haben auch fiber den Grofien Vaterlandischen Krieg geschrieben? GENERAL MAMED ANAUSKI nach Erwin Bekier (Seitnijas Atajew, Spahtruppfiihrer im Grofien Vaterlandi- schen Krieg der Sowjetunion, turkmenischer Schriftsteller, er- zahlte dem bekannten deutschen Journalisten Erwin Bekier diese Geschichte.) Es waren die letzten Kilometer auf dem Weg zum Sieg. Am 6. Mai 1945 friihmorgens erreichte Jagmyr NF jasows Infanterie-Spahtrupp, verstarkt durch zwei Pam zerabwehrgeschiitze, plotzlich eine breite betonierte Auto- strafie. Dem Spahtrupp war die Aufgabe gestellt, nordlich der Stadt Rathenow bis zum Elbe-Ufer vorzustofien. Nun stellte sich heraus, dafi er im Nachtmarsch durch einen 137
Wald in ostlicher Richtung abgekommen war. Die Auto- bahn, die vor ihnen lag, verband, wie Jagmyr auf der Karte feststellte, die beiden Stadte Brandenburg und Mag- deburg. Jagmyr verstand sofort, dafi er eine der Haupt- riickzugslinien der faschistischen Truppen erreicht hatte. Auf .seinen Befehl bezog der Zug Stellung auf einem Hii- gel, der einen weiten Blick iiber die Autobahn erlaubte. „Wer meldet sich freiwillig zur Feindaufklarung?" ,,Ich.“ Ein turkmenischer Soldat mit gewaltigem Schnurr- und Backenbart hob seine Hand. Jagmyr war einverstanden. „Aber zuerst mufit du dich rasieren, wir werden dich in Zivilkleidung ins nachste Dorf schicken." „Meinen Bart abnehmen? Nie und nimmer. Mit 17 Jah- ren bin ich freiwillig zur Front gegangen und habe ge- schworen, mich bis zum Tage des Sieges nicht zu rasieren. Wie oft habe ich die Faschisten durch mein Aussehen erschreckt. Dschingis Khan! haben sie geschrien, wenn ich plotzlich in ihren Bunkern auftauchte.“ Oberleutnant Jagmyr Nijasow kannte den Stolz seines besten Spahers, und als sich ein anderer Soldat meldete: „Ich werde gehen, ich sehe europaischer aus“, gab er sein Einverstandnis. In diesem Augenblick horten die Spaher den Ruf eines Postens: „Die Dnsrigen sind schon auf der Autobahn!" Auf der Betonstrafie bewegte sich langsam etwas Dunkles, Langes. Die Soldaten hatten aufgehort, an der Verschanzung zu arbeiten, und blickten auf Jagmyr, der sein Fernglas an die Augen fiihrte. Seine Miene verdiister- te sich, denn was er sah, liefi keinen Zweifel offen: Diese lange Kolonne waren faschistische Truppen! Leutnant Wolodja Rubin, Fuhrer der kleinen Ge- schiitzabteilung, iiberpriifte mit sorgenvollen Blicken die Munition: ein paar Panzergranaten, ein paar Schrapp- nells. Alle Soldaten der Abteilung dachten in diesem Mo- ment dasselbe: Berlin hat kapituliert. Eigentlich war der Krieg schon zu Ende. Eigentlich... Aber nicht fiir den, der mit den faschistischen Einheiten zusammentraf. Mamed, der Schnurrbartige, beobachtete aus seinem Loch die Faschisten. Das wird sicherlich unser letztes Gefecht sein. Wenn ich am Leben bleibe, werde ich noch zur Weizenernte zurechtkommen. Einen Augenblick kam ihm der Gedanke: Das Wichtigste ist jetzt, am Leben zu bleiben. Fiinf Jahre lang hatte-er splchen Gedanken nicht 138
gehabt. Jedenfalls nicht so. Die Orden auf Mameds Brust zeigten, dafi er nie ein Feigling gewesen ist. Jetzt brauchte man schon kein Fernglas mehr. Drei Zugmaschinen fuhren voraus, die eine schleppte ein Ge- schiitz, die andere wohl einen Munitionswagen, hinter der dritten marschierten langsam Infanteristen. Mamed schaute zum Oberleutnant. Jagmyr safi auf einer Lafette, seinem Gesicht war abzulesen, dafi er angestrengt iiber- legte. Rubin schaute schon durch das Zielfernrohr. Man mufi den Kameraden sagen, dafi wir beschlossen haben, die Faschisten mbglichst dicht heranzulassen, iiber- legte Oberleutnant Jagmyr. Dann kam ihm ein neuer Gedanke: Wenn wir sie zu dicht heranlassen, werden sie sofort feststellen, dafi hier nur ein verstarkter Infanterie- zug liegt. Er sprach leise mit sich selbst: „Aber vielleicht werden sie sich ergeben? Wieviel iiberlegene Truppenteile haben in der letzten Zeit vor unserer Einheit kapituliert! Warum sollen nicht auch diese Soldaten die Gefangen- sch.aft dem Tod oder einer schweren Verwundung buch- stablich in der letzten Stunde des Krieges vorziehen? Nein, man darf sie nicht zu dicht heranlassen." Er wandte sich an den Geschiitzfuhrer: „Mit Panzergranaten in di- rektem Beschufi auf die Zugmaschinen." Er wartete, bis der Geschiitzfuhrer im Zielfernrohr die Zugmaschine er- fafit hatte, dann drehte er sich zu den anderen Soldaten um und hob die Hand: „Feuer!" Die Zugmaschinen stan- den in Flammen, sie blockierten die Autobahn. Die feind- liche Infanterie rannte nach links und rechts auseinan- der. „Feuer!" kommandierte Jagmyr. „Genosse Oberleutnant, sie haben eine weifie Fahne gehifit", schrie man ihm von der linken Flanke zu. „Feuer einstellen!" Auf der Chaussee marschierte tatsachlich ein Soldat mit hocherhobener weifier Fahne. „Leutnant Rubin, gehen Sie den Faschisten moglichst weit entgegen. Fragen Sie, was die Fritzen beschlossen haben." Rubin brachte seine Uniform in Ordnung, riickte die Miitze zurecht und ging den Hiigel hinunter, zur Auto- bahn. Jagmyr sah ihm besorgt nach. Rubin war der einzige Deutschsprechende in seinem Zug. Und der beste Ge- schutzfiihrer. Er hatte ihn vorhin geschont, als er einen 139
Kundschafter in das nachste Dorf schicken wollte. Wo gab es noch solch einen Geschutzfiihrer? Wenn die Fritzen jetzt auf ihn schiefien? Es kam doch nicht selten vor, dafi die Faschisten auf Parlamentare das Feuer eroffneten. Vier Dutzend Augenpaare beobachteten, wie der Deutsche den Karabiner mit der befestigten Flagge sinken liefi. Rubin und der Deutsche standen einander auf zwei Schritt Entfernung gegeniiber. ,,Unser General bittet Ihren Ge- neral um eine Unterredung." Als Rubin die Worte des Deutschen horte, verzog er unwillkiirlich das Gesicht, be- herrschte sich aber sofort wieder. Die Deutschen glaubten also, dafi es einen General unter den sowjetischen Solda- ten gibt, die ihnen den Weg versperrten. Dann nahmen sie also auch an, dafi ein grofier Truppenteil die Autobahn erreicht hat. Rubin dachte einen Moment nach und sagte sehr langsam und betont, damit der andere ihn auch genau verstiinde: 1 ,,Ich kann Ihnen sofort sagen, was unser General Ihrem General zu bestellen hat. Fiihren Sie mich zu Ihrem Kommandeur." „Unser General wird nicht mit einem Offizier ver- handeln, der niedriger im Rang ist als er.“ „Dann mufi er warten*', antwortete Rubin. „Unser Ge- neral ist mit seinem Stab schon in Richtung Elbe gefah- ren, um sich dort mit den Verbiindeten zu treffen. Wir werden ihm einen Funkspruch schicken und den Wunsch Ihres Generals ubermitteln." „Teilen Sie uns durch Zeichen das Einverstandnis Ihres Generals mit", bat der Deutsche. „Gut. Wenn er einverstanden ist, werden wir eine weifie Flagge dreimal hin- und herschwenken, Sie ant- worten mit dem gleichen Zeichen." „Jawohl!" Von beiden Seiten sahen die Soldaten, wie die Parla- mentare auseinandergingen. Der Deutsche zu seiner Trup- pe, der sowjetische Soldat zu seiner. Jagmyr lobte Rubins Verhalten. „Wir werden sie so vielleicht eine oder zwei Stunden aufhalten konnen. Unsere Einheiten werden aller- dings bis zu diesem Zeitpunkt nicht heran sein. Sie durch- kammen den Wald in breiter Front. Wir miissen ihnen sofort jemanden entgegenschicken." Gestern hatten sie mit dem gefallenen Funker auch das zerschossene Funk- gerat beerdigt. Es war schwer, in dieser Situation noch drei Leute wegzuschicken. Und die Deutschen werden 140 ,
nach einiger Zeit bestimmt versuchen, die Feuerstarke des Gegners festzustellen. „Hol’s der Teufel, wenn wir nur einen General her- zaubern konnten! 2“ „Geben Sie sich doch' als General aus, Genosse Ober-* leutnant", sagte einer der Panzer] ager. „Die wollen sich doch ergeben, sie brauchen nur einen General dazu.“ Jag- myr winkte ab. „Ich sehe ein bifichen zu jung fiir einen General aus. Ihr wolltet mich ja vor ein paar Monaten nicht mal als Oberleutnant anerkennen." Jagmyr blickte in die erwartungsvollen Gesichter seiner Soldaten. Es war keiner darunter, der alter als 22 war. Als der Spah- trupp zusammengestellt wurde, hatte er ausdriicklich darauf bestanden. Auch der Kommandeur hatte sein Ein* verstandnis erklart. Warum Familienvater auf den gefahr- lichen, voraussichtlich letzten Spahtrupp schicken? Jagmyr senkte den Blick und schaute genau in das Gesicht Ma« meds, der schnurr- und backenbartig duster zu ihm aufsah. „Der General! Wir haben einen General", rief Jagmyr. Er wandte sich an Rubin: „Los, gib das verabredete Signal: Die Generale konnen sich treffen." Alle Soldaten stimmten der Entscheidung Jagmyrs zu — bis auf einen: Mamed. „Erst habt Ihr mich nicht zum Kundschaften schicken wollen, aber fur einen Gene* ral bin ich Euch nun gut genug." Er liefi sich nicht tiber- reden. „Was sind das fiir Spafie? Habe ich nicht gewis* senhaft und ehrlich den ganzen Krieg gekampft? Gebt mir eine Kampfaufgabe! Jede beliebige. Aber macht keine Witze mit mir.“ „Jetzt brauchen wir deinen Bart!“ Jagmyr wurde wii* tend: „Verstehst du das nicht! Du bist der einzige, der so aussieht, wie die Deutschen sich vielleicht einen turkme- nischen General vorstellen. Das ist deine Kampfaufgabe, wenn du willst. Du hast ein General zu sein. Der deutsche General will sich nur einem General ergeben, und wir miissen ihm diese Mbglichkeit offenlassen. Wenn du es verstehst, deine Rolle zu spielen, wirst du vielen Men* schen das Leben retten. Auch das Leben deiner Kame* raden. Verstehst du?“ Mamed stand fassungslos vor seinem Oberleutnant. Er blickte ihn flehentlich an. Schliefilich fliisterte er: „Zieh mir jedes Barthaar einzeln aus, aber schick mich nicht als General, ich habe Angst, ich furchte mich...“ 141
„Ich habe dich fur einen Soldaten gehalten, Mamed. Wir wollen doch keine Witze mit dir machen. Es ist viel- leicht der ernsteste Kampfauftrag, den du je erhalten hast..." In diesem Augenblick wurde dem Oberleutnant gemel- det, dafi auch die Deutschen das verabredete Signal ge- geben hatten. „Befehl ist Befehl!“ schrie er Mamed an. „Willst du einen Befehl vor dem Feind verweigern?“ „Das hatten Sie doch gleich so klar und deutlich sagen konnen 3“, antwortete Mamed. „Als ob ich nicht weifi, was ein Befehl ist." Mamed wurde schnell eingekleidet. Es gab natiirlich keine Generalsstiefel, und obwohl die besten Hosen und Waffenrocke aufgeboten wurden—alle waren beschmiert und unansehnlich. „Er soil den Tarnmantel uberziehen!" rief jemand. Tarnmantel trugen auch die deutschen Generale, wenn sie sich bei den Fronttruppen befanden. Nur die Brust liefi Rubin, der wie ein geschickter Schneider waltete, frei. Zu Mameds Orden und Auszeichnungen kamen alle anderen der gesamten Abteilung. Es waren so viele, dafi einige zuruckgegeben werden konnten. Leutnant Rubin bekam den Befehl, den „General" als Dolmetscher zu beglei- ten. Auf dem Weg gab Rubin Mamed die letzten Anwei- sungen: „Komm nicht in Verlegenheit. Sprich turkmenisch. Dein Leutnant wird alles ins Deutsche iibersetzen. Halte dich stolz. Du bist der Sieger!" In Begleitung zweier Offiziere kam ihnen ein deutscher General entgegen. In Mameds Kopf wirbelten die Gedanken4. „Schon, ich werde mit ihm turkmenisch sprechen", dachte er. „Aber wie heifit doch gleich dieses Fremdwort, das ich sagen.soil? Kaputtalisation? Natiir- lich, Krieg kaputt, das haben die Fritzen doch in den ganzen letzten Wochen gerufen, wenn wir in der Nahe waren. Jetzt ist auch der. General kaputt, und er mufi kaputtalisieren. Bedingungslos, hat Oberleutnant Jagmyr gesagt." Der deutsche General griiBte. Eine weifie Schramme, die vom linken Ohr bis zum Kinn ging, lief violett an5. An seinem Hals hing ein eisernes Kreuz am Bandchen. Mamed streckte seine Brust mit den Orden vor6. Der General stellte sich vor. Er sprach dabei einen 142
langen und unverstandlichen Namen aus. Mamed verstand nur: „von und von und ...ski“. Rubin warf Mamed einen schnellen Blick zu. Der ver- stand, was Rubin dachte, und er enttauschte ihn nicht. Mit tiefer Stimme sprach er aus: „General Mamed Anaus- ki.“ Anaus hiefi namlich das kleine turkmenische Dorf, in dem Mamed zur Welt gekommen war. Rubin iibersetzte die Ansprache des deutschen Gene- rals: „Also General, diese bittere Komodie spielt im letzten Akt, ich s'chlage Ihnen eine sinnvolle Entscheidung vor. Wir werden nicht mehr gegen Sie kampfen, und Sie las- sen uns ohne Kampf weitermarschieren. Wir werden uns Ihren Verbtmdeten, den Amerikanern, ergeben.“ Und Ru- bin fiigte den Worten des Generals seine eigene Meinung hinzu. „Dieser General will, daB die Schafe nicht gefressen und die Wolfe satt werden.7 Es ist klar, dafi er fiirchtet, in unsere Gefangenschaft zu geraten.“ Mamed beschlofi, keine grofie Ansprache mehr zu halten. Langsam und deutlich sagte er nur ein Wort: „Kaputtilazia! Kaputtila- zia!“ Rubin iibersetzte es auf deutsch, und wiederholte es fiir einen der deutschen Offiziere, der russisch sprach, auch auf russisch „Kapitulation! Kapitulazija!“ Der deutsche General verier plotzlich seine Wurde. Er sprach erregt und gestikulierte mit den Armen. Mamed dachte sich seinen Teil. Soli er doch abhauen zu den Ver- biindeten. Es sind ja wirklich hbchstens noch ein paar Tage, bis alle kapituiiert haben. Wenn es jetzt kein Ge- fecht mehr gibt, wird es sicherlich keines mehr geben. Und plotzlich kamen Mamed all die Dinge in Erinnerung, angesichts derer er, ein harter Soldat, bitterlich geweint hatte8. Jetzt will dieser Schurke der Verantwortung ent- weichen. An allem Schrecklichen, was Mamed erlebt hatte, war plotzlich dieser General schuld. Gerade dieser. Nein, du Teufel, wir werden dich nicht entwischen las- sen. ' Mamed horte nicht, was Rubin ihm alles iibersetzte: Dafi hier die Soldaten der Division des Generals West- falen und Rheinlander kampfen, dafi diese Provinzen jen- seits der Elbe liegen, dafi dort die Amerikaner sind und sie sich deshalb dort ergeben wollen. Rubin sah duster seinen Gesprachspartner an. Natiirlich, in Amerika hat 143
es keine verbrannte Erde gegeben, keine zerstorten Stadte und Ddrfer. Dieser Kapitalist will sich den Kapitalisten ergeben. In seine Uberlegungen klangen Mameds Worte; „Kapitulazija, Kapitulazija! Verste- hen?“ Der deutsche General antwortete wiitend, drehte sich um und ging fort, gefolgt von seinen Offizieren. „Was hat der Schweinehund gesagt?“ fragte Ma-> med. „Er will lieber in der Heimat fallen, als in Sibirien krepieren", antwortete Rubin. Jagmyr horte Rubins Bericht, wahrend Mamed seinen Kameraden die Orden zuriickgab und kurz erklarte: „Er will Kapitalist bleiben!" Tatsachlich erhoben sich die Deutschen zum Angriff. Bei den ersten sowjetischen Maschinengewehrgarben und dem Schnellfeuer der beiden Panzerabwehrgeschiitze war- fen sie sich wieder hin. Sie wuBten auch, daB der Krieg zu Ende war. Noch fiirchteten sie ihren General. Es war zu sehen, wie man sie hier und dort wieder hoch trieb, aber sie wichen einfach seitwarts aus9 in die Walder links und rechts der Autobahn. Und dann rannten sie zuriick. In heller Panik! Jagmyr schrie: „Die Unsri- gen, die Unsrigen!" Sowjetische Panzer rasten iiber den В eton. „Lafit den General nicht entwischen!“ schrie Mamed. Zusammen mit den abgesessenen Panzerinfanteristen rannte er in den Wald, den Faschisten nach. Ein Deutscher warf sein Gewehr zu Boden, starrte entsetzt in Mameds Gesicht und schrie: „Kaputt, kaputt, Krieg kaputt!11 Ma- med schrie zuriick: „Kapitulazija! General, General?" Mit zitternden Handen wies der Soldat auf ein Bauernhaus. Mamed rannte zum Haus, dann warf er sich auf den Bo- den und kroch bis zum Fenster des Hauses. Deutlich horte er eine wiitende, ihm bekannte Stimme. Er hob den Kopf und sah, wie ,,sein“ General einem Soldaten die Uniformjacke auszog. Der Soldat rifi zivile Kleidungs* stiicke aus einem Schrank. Mamed hob die Maschinen- pistole und richtete den Feuerstofi auf die Decke iiber dem Kopf des Generals. Kalk, Ziegelsplitter und Holz spritzten durch den Raum.10 Als der General die Augen wieder offnete, stand Mamed vor ihm, die Maschinenpistole auf die Brust des „von und von ,.ski“ gerichtet. 144
Mamed schrie triumphierend: „Ach, du Strolch, ich mufite deinetwegen einen General spielen, und du willst einen Soldaten mimen?“ 1. damit der andere ihn auch genau verstiinde — что- бы тот его хорошо понял 2. Hol’s der Teufel, wenn wir nur einen General her- zaubern konnten! — Черт возьми, если бы у нас вдруг появился генерал! 3. Das hatten Sie doch gleich so klar und deutlich sagen konnen. — Вы могли бы сказать это сразу. 4. In Mameds Kopf wirbelten die Gedanken. — В го- лове у Мамеда путались мысли. 5. lief violett an—стал фиолетовым 6. streckte seine Brust mit den Orden vor — выставил грудь, украшенную орденами 7. dafi die Schafe nicht gefressen und die Wolfe satt werden — чтобы овцы были целы и волки сыты 8. kamen ... all die Dinge in Erinnerung, angesichts derer er, ein harter Soldat, bitterlich geweint hatte — вспомнилось все то, при виде чего он, бывалый солдат, горько плакал 9. wie man sie hier und dort wieder hoch trieb, aber sie wichen einfach seitwarts aus — как их то здесь то там поднимали, но они просто разбегались в стороны 10. Kalk, Ziegelsplitter und Holz spritzten durch den Raum.— Известка, осколки кирпича и дерева посыпалйсь с потолка. SPRECHOBUNGEN I, Запомните: Kommen Sie moglichst schnell. — Приходите как можно скорее. Ich werde dariiber moglichst kurz erziihlen. — Я рас- скажу об этом как можно (по возможности) ко- роче, 145
II. Скажите по-иемецки, употребляя указанные в скобках слова: 1. Sie miissen Ihre schriftliche Aufgabe... (как можно внимательнее) priifen. 2. Er mufi das Geschehene... (no возможности точно) beschreiben. 3. Du mufit... (как мож- 'но активнее) an unseren Seminaren teilnehmen. 4. Dein Vortrag ist zu lang, du muSt den Text... (как можно короче) schreiben. 5. In diesem Monat legen wir die Prfl- fung in Literatur ab, wir miissen jetzt... (как можно боль- ше) lesen. III. Запомните: Er bittet um Entschuldigung. — Он просит изви- нения. IV. Дополните предложении стоящими справа словами: 1. Ich bitte um ... 2. Sie bittet um ... 3. Genosse K. bittet um ... 4. Er bat sie um... 5. Mein Bruder bittet um ... слово помощь словарь ответ эти билеты в театр । V. Запомните различные значения глагола ,,bestehen“: 1. bestehen vt — выдержать Ich habe die Prutting bestanden. — Я выдержал эк- замен. 2. bestehen auf Akk. — настаивать на чем-либо Er besteht darauf, dafi wir diese Frage in der Ver- sammlung besprechen. — Он настаивает на том, чтобы мы обсудили этот вопрос на собрании. 3. bestehen aus Dat. — состоять из чего-л., кого-л., Diese Kompanie besteht aus drei Ziigen. — Эта рота состоит из трех взводов. VI. Дополните предложения стоящими справа словами: 1. Wie haben Sie ... bestanden? 2. Der Lehrer besteht darauf, ... этот экзамен чтобы студенты закончили эту рабо- ту до 7 июня 146
3. Die Stadt besteht ... , dem alten Teil am linken FluBufer, dem neuen am rechten Ufer. 4. Woraus besteht dieses Ba- taillon? — Es besteht ... 5. Er besteht darauf, ... из двух частей из трех рот чтобы кружок работал два раза в неделю VII. Ответьте на вопросы по содержанию рассказа „General Mamed Anauski": 1. Wann war es? 2. Welche Kampfaufgabe hatte der Infanterie-Spah- trupp? 3. Welche Autobahn erreichte der Spahtrupp? 4. Wer meldete sich freiwillig zur Feindaufklarung? 5. Warum mufite der Zugfiihrer Jagmyr Nijasow einen anderen Soldaten zur Feindaufklarung schicken? 6. Wessen Truppen sahen die Spaher auf der Auto- bahn? 7. Was beschlofi der Zugfiihrer? 8. Warum mufite der Spahtrupp das Feuer ein- stellen? 9. Worum bat der deutsche General? 10. Wer sollte die Rolle des Generals spielen? 11. Warum wahlte der Zugfiihrer den Soldaten Mamed fiir die Rolle des Generals? 12. Wer begleitete den „General" als Dolmetscher? 13. Welchen Truppen wollte sich der deutsche General mit seinen Truppenteilen ergeben? 14. Wie war Mameds Antwort? 15. Wessen Panzer sahen die Spaher auf der Auto- bahn? 16. Wen wollte Mamed gefangennehmen? 17. Wessen Uniform zog der deutsche General an? VIII. Перескажите ту часть текста, в которой говорится о решении командира взвода отправить Мамеда парламентером и как Мамед выполнил задание, 147
X. Составьте семь пословиц. Подберите к этим пословицам русские эквиваленты: ANEKDOTEN Wahrend einer Schlacht ritt ein Adju- tant des russischen Oberbefehlshabers dem General Pjotr Bagra- tion zu und iiberbrachte den Befehl, schnellstens zuriickzugehen, da der Feind bereits „auf der Nase“ sitze, „Kommt 148
darauf an (зависит оттого), auf wessen Nase“, sagte der Feldherr gelassen (невозмутимо). „Wenn der Feind auf deiner Nase sitzt, dann ist das nahe genug. Sitzt er aber auf meiner“ — und dabei wies er auf seine lange Nase — „dann haben wir noch Zeit zum Mittagessen." # * Mark Twain behauptete, daB bei grofieren Gesellschaf- ten kaum ein Mensch darauf achtet, was der andere sagt. Um das zu beweisen, kam er absichtlich (преднамеренно) zu einem Souper (званый ужин) um eine halbe Stunde zu spat und entschuldigte sich bei der Hausfrau: „Ich bitte Sie, meine Verspatung zu entschuldigen, aber ich mufite noch rasch meine alte Tante umbringen, und das hat ein wenig langer gedauert, als ich erwartet hatte." „Das macht doch nichts (ничего)", sagte die Hausfrau strahlend (сияя). „Die Hauptsache ist, dafi Sie trotzdem noch gekommen sind." DAS ENDE EINER SUPERFESTUNG nach der Erzahlung „Das Ende der „Lucky Lady *“ von Hans Ahner Eine Sensation in Paris Wir standen an der Tu-104 auf einem Pariser Flug- platz. Im August 1958 war die Tu-104 noch eine Sensa- tion fiir Paris. Wir Amerikaner hatten damals solche Ver- kehrsflugzeuge noch nicht. Die Boeing und die Douglas standen noch in der Erprobung, und das russische Strahl- flugzeug war das erste Flugzeug dieser Art, wenn man von der „Comet" absah2. „Captain McIntyre3 wird im Office erwartet" horte ich die Lautsprecherdurchsage. Ich sah auf die Uhr. Meine Besatzung wartete schon auf mich im Office. Die Besatzung der „Blue Star" safi im Biiro. Ronald Collins iibergab mir einen Flugauftrag. „Wir sollen um 21 Uhr direkt nach Boston starten." Jetzt war es erst 15 Uhr. Aber ich hatte keine Lust, in die Stadt zu fahren. Es war einfach zu heifi. Wir gingen alle ins klimatische Flughafenrestaurant. Der kiihle 149
Orangensaft schmeckte ausgezeichnet. Natiirlich sprachen wir von dem russischen Flugzeug. Meine Besatzung hatte die Maschine nur von weitem gesehen. Es blieb noch viel Zeit bis zum Abflug und ich erzahlte iiber ein Abenteuer, das ich gegen Kriegsende erlebt hatte. Ich hatte bisher nur selten Uber dieses Abenteuer ge- sprochen und auch selten daran gedacht. Durch die Be- gegnung mit russischen Fliegern war es wieder lebendig geworden. Der erste Abschnitt verlauft glatt „Es war eine unfreiwillige Reise", begann ich. „Im Juli 1945 war es. Damals war ich Air-Force-Lieutenant4 und flog von Tinian mit der viermotorigen Superfestung gegen Japan. Sie kennen doch die B-29? Die Manner kannten diese Maschine. Von Tinian bis nach Tokio waren es 1600 Meilen iiber den offenen Pa- zifik. Hin und zuriick brauchten wir fiinfzehn Stunden. Wie immer brachten uns die Busse nach Mitternacht zum Flugfeld. „Alles klar?5“ fragte uns Major Clifford. „Wir fliegen im aufgelockerten Verband6!" Das Tosen der Motoren zerrifi seine Worte. Leslie Mitchel und ich stiegen in unser Flugzeug, die „Lucky Lady", ein. Leslie war mein Copilot. Er kam direkt aus den Staaten. Nachdem wir unsere Platze eingenommen hatten, stieg Maxwell Wilson, .unser Bordmechaniker, ein. Ich wartete, bis sich die iibrigen vier meldeten: zuerst O’Hara, als nachster rief Simons, dann Stroud, unser Bordfunker. Eigentlich mufite sich auch der Bombenschutze Lawton melden. Aber Lawton hielt sich in diesem Punkt nie an das Reglement. Es ging ihm gegen den Strich7, dafi er sich mir unterordnen mufite, denn er trug den gleichen Dienstgrad wie ich. So fragte ich ihn: „Alles klar, Will?" „Dachten Sie etwa nicht!" gab er zuriick. Wenig spater starteten wir. Wir stiegen auf 6000 Fufi. Nicht weit von Uns schwammen die anderen Super- festungen. Ich iibergab dem Autopiloten die Steuerung und sagte zu Wilson, dafi er schlafen kann. Auch die an- deren, Leslie Mitchell, Lawton, O’Hara und Simons, soil- ten sich ausruhen. Bis zum Anflug auf Japan konnte meiner Meinung nach nichts passieren. Es geniigte, wenn 150
Stroud das Funkgerat und ich die Steuerung iiberwachten. Bald schliefen die anderen fest. Nur Mitchell fand keine Ruhe. Er flog ja zum erstenmal gegen den Feind. Stroud fischte aus dem Ather Schlager8. Mir gefieb das nicht, denn Musik schwacht die Aufmerksamkeit. „Lassen Sie das!“ befahl ich ihm. Aber Stroud tat, als habe er nicht gehort9. Er war iiberhaupt kein diszipli- nierter Bursche. Vielleicht ermunterte ihn auch Lawtons Beispiel dazu. Friiher hatte Stroud ein paar Semester studiert, er war durch die Priifungen gefallen und hatte sich dann in mehreren Berufen versucht. Die Unterstiit- zung durch seine begiiterten Eltern erlaubte ihm, ein sorg- loses Leben zu fiihren. Solche Menschen sind gar nicht fahig, ernsthafte Arbeit zu leisten und werfen alles gleich hin, sobaid sich ihnen Schwierigkeiten in den Weg stellen. Wie hatte ich kampfen miissen, um Pilot zu werden! Mein Vater war Waldarbeiter in Wisconsin. Eine Pi- lotenausbildung konnte er mir nicht ermoglichen. Ich wollte aber Pilot werden. Nachdem ich die Schule vet- lassen hatte, ging ich zu einem kleinen Flugunternehmen, das Jager in die Walder flog und wurde Motorenschlosser. Ich hoffte, daft sich dort eines Tages mein Wunsch erfiil- len werde. Aber niemand dachte daran, mich auszubilden. Erst ein paar Jahre spater, bei der Air Force klappte es damit. Ein Mensch wie Stroud, der mal dies probierte und mal jenes, konnte gar nicht verstehen, was das fiir mich bedeutete: fliegen. Der hollische Tanz in der Luft Doch zuriick zu unserem Flug. Kurz nach sieben Uhr war schon Hondo 10 zu sehen. Wir wufiten, dafi nun ein hollischer Tanz beginnen wird. Die japanischen Flak be- gannen zu feuern. Wir stiegen daher, auf 25000 Fufi. Unser Verband schob sich nach alien Seiten auseinander. Eine Maschine brannte. Sie schleppte eine Rauchfahne hinter sich her, stiirzte sich bald in die Tiefe. Die Besatzung sprang ab. „Bombenwurf nach eigenem Ermessen. Nach dem Bombenwurf Kurs zwo-zwo-vier zum Sammeln", befahl Major Clifford. In diesem Augenblick erschiitterte ein starker Schlag die „Lucky Lady". Die Zeiger an den Instrumenten tanzten wie wild durcheinander. Auf Steuerbord liefen 151
die Motoren nicht mehr. Wir waren getroffen worden! Ich driickte die Sprechtaste. „Bomben abwerfen! Luftraum beobachten! Wenn uns Jager schnappen, geben sie uns den Rest. „Wenn das sich noch einmal wiederholt, konnen wir aussteigen", sagte Wilson laut. Er erhob sich und ging nach hinten. Ich meldete dem Kommandeur die Havarie. „Versuchen Sie Iwo-Shima oder Okinawa anzufliegen", antwortete er. „Entscheiden Sie den Riickweg selbst." Unsere Bomber erreichten zu dieser Zeit die Stadt. Im Hafen fielen die ersten Bomben. Wir standen noch immer fiber der Bucht. Die japanische Flak schofi unun* terbrochen. Es waren schlimme Minuten. Wilson kam vom Kontrollgang zuriick und meldete mir, dafi die Steuer* bordtanks ausgelaufen sind. Wir kommen nicht mehr weit. Wir mufiten so schnell wie moglich einen Flugplatz er-> reichen. Aber welchen? Die Maschine verlor schon an Hohe. Mit zwei Motoren konnte sie in 12000 Fufi fliegen. Es gab nur eine Moglich- keit. Wladiwostok! Bis dahin waren es noch 700 Meilen. Nach etwa vier Stunden konnten wir den sowjetischen Hafen erreichen, wenn... Ich meldete meinen Entschlufi Clifford. Vor uns blitzte ein silbernes Etwas auf. Wilson hatte es zuerst bemerkt. ,,Jager!" Er lief zu seinem Gefechts- stand. Aus dem Bereich der Flak waren wir hinaus H. Nun kamen die Jager. Naherten sie sich von hinten, oder waren wir unerkannt geblieben? Es vergingen ungefahr zehn Minuten, ohne dafi etwas geschah. Ich glaubte schon, dafi sie uns nicht bemerkt hatten, als O’Hara den Anflug zweier Ki-84 meldete. Die japanischen Jager flogen schon in der Nahe. O’Hara gelang es, einen davon zu treffen. Er mufite abdrehen. Der andere schofi weiter nach uns. Ich bifi mir die Lippen blutig.12 Wir waren ja nicht mehr voll manovrierfahig und flo- gen nur noch mit halber Kraft, Plotzlich hatte ich den Ein- druck, dafi Wilson nicht mehr schofi. War sein MG nicht in Ordnung? O’Hara meldete, dafi sich der Japaner im Abflug befindet. Vielleicht war sein Treibstoff zu Ende gegangen? Ich weifi es nicht. Ich rief Wilson und fragte, was bei ihm los seiI3. Er schien mich nicht zu horen. Ich schickte Mitchell los. Sekunden spater war Leslie zuriick. Entsetzt aufgerissene Augen starrten mich an. Wilsons 152
Kopf war von einem GeschoB zerschmettert worden. Ich kannte diesen Anblick. Man braucht dazu starke Nerven. Hondo blieb weit hinten. Vor uns war das schwarz- blaue Japanische Meer. Allmahlich wurde ich miide. Der Flug verlief jetzt ruhig. Ich dachte an die bevorstehende Landung in Wladiwostok. Wer weifi, was uns erwartete. Ich war neugierig auf Sowjetruflland. Oft hatte ich in den Zeitungen von den grofiarti- gen Taten der Russen auf dem europaischen Kriegsschauplatz ge- lesen. Dieses Land war mir doch unbekannt., (Fortsetzung folgt) 1. читай: „лаки леди" — „счастливая леди" 2. wenn man von der „Comet" absah — если не счи- тать „Комету" 3. читай: кэптин Макинтайр — капитан Макинтайр 4. читай: ер-форс-лефтенэнт — лейтенант ВВС США 5. Alles klar? — Все готово? 6. im aufgelockerten Verband—в рассредоточенном боевом порядке 7. es ging ihm gegen den Strich—его не устраивало, ему было не по нутру 8. fischte aus dem Ather Schlager — ловил в эфире модные песенки 9. als habe er nicht gehort — как будто он не слышал 10. Hondo — Japans Hauptinsel, auf der sich Tokio befindet 11. aus dem Bereich der Flak waren wir hinaus — из района обстрела мы вышли 12. Ich bifi mir die Lippen blutig. — Я до крови ис- кусал себе губы. 13. was bei ihm los sei — что у него случилось SPRECHUBUNGEN I. Проверьте, правильно ли вы поняли содержание прочитанной части рассказа „Das Ende einer Superfestung": 1. Die Besatzung der „Blue Star" sollte um 23 Uhr nach Boston starten. Stimmt das? 153
2. Bis zum Abflug blieben drei Stunden. Stimmt das? 3. McIntyre war der Kommandant der „Blue Star'1. Stimmt das? 4. Im Office erzahlte McIntyre fiber ein Abenteuer aus dem Jahre 1945. Stimmt es? 5. Im Juli 1945 flog die viermotorige Superfestung „Lucky Lady" gegen Japan. Stimmt das? 6. Die „Lucky Lady“ startete um 22 Uhr. Stimmt das? 7. Sie mufite 1600 Meilen uber den offenen Pazifik fliegen. Stimmt das? 8. Kurz nach sieben Uhr beschofi die japanische Flak den Verband der amerikanischen Superfestungen. Stimmt das? 9. Die „Lucky Lady" wurde getroffen. Stimmt es? 10. Kurz darauf griffen die japanischen Jager die „Lucky Lady“ an. Stimmt das? 11. Der Bordmechaniker Wilson fiel im Kampf. Stimmt das? 11. Дополните предложения по образцам: S) Образец: Meiner Meinung nach ist die Antwort richtig. 1. ... sollen wir diese Frage in der Versammlung be- sprechen. 2. ...’ kann er die Priifung sehr gut ablegen. 3. ... spielt unsere Mannschaft heute nicht besonders gut. 4. ... ist er ein talentvoller Schauspieler. 5. ... sind die Bauarbeiten grofiartig. 6. ... wird es bald regnen. б) Образец: Gebratenes Huhn schmeckt gut (aus- gezeichnet). 1. Sardinen ... 2. Dieser Kase ... 3. Ukrainischer Borschtsch ... 4. Soljanka ... 5. Kartoffelsuppe ... HI. Ответьте на вопросы по образцу: Образец: Haben Sie heute keine Lust, ins Theater zu gehen? — Nein, ich habe heute keine Lust, ins Thea- ter zu gehen. 154
Doch, ich habe heute (grofie) Lust, ins Theater zu gehen. 1. Haben Sie keine Lust, mit mir eine Partie Schach zu spiglen? 2. Haben Sie keine Lust, eine Tasse Kaffee zu trinken? 3. Haben Sie keine Lust, nach Adler mit dem Flug- zeug zu fliegen? 4. Haben Sie keine 'Lust, diese Ausstellung am Sonn- tag zu besuchen? 5. Haben Sie keine Lust, ins Stadion zu gehen? 6. Haben Sie keine Lust, an unserem Ausflug teilzu- nehmen? IV. Задайте вашему собеседнику вопросы о его друге: Образец: Hat Ihr Freund keine Lust, Boot zu fahren? V. Ответьте на вопросы по прочитанной части рассказа „Das Ende einer Superfestung": 1. Warum war die Tu-104 im August 1958 eine Sen- sation in Paris? 2. Uber wessen Abenteuer erzahlte McIntyre im Flug- hafenrestaurant? 3. Was war McIntyre im Juli 1945? 4. Welchen Auftrag bekam die Besatzung der „Lucky Lady“ im Juli 1945? 5. Wann starteten die Superfestungen? 6. Wie verlief der erste Flugabschnitt? 7. Wann begann die japanische Flak zu feuern? 8. Wieviel Bomber wurden getroffen? 9. Wem meldete McIntyre die Havarie? 10. Was befahl der Kommandeur? 11. Was beschlofi der Kommandant der „Lucky Lady“? 12. Gelang es der Besatzung der „Lucky Lady" aus dem Feuerbereich der Flak zu kommen? 13. Wieviel Jager griffen die „Lucky Lady" an? 14. Wer fiel im Kanapf? VI. Перескажите содержание прочитанной части текста „Das Ende einer Superfestung", 155
ANEKDOTE Als der beriihmte Astronom Friedrich Wilhelm Her- schel 1822 im Sterben lag, versuchte ein Geistlicher (свя- щенник), ihm das Jenseits in schonen Farben zu schildern (изобразить потусторонний мир). „Wissen Sie“, erwiderte der Gelehrte, „fur mich wird wohl das Schonste sein, daB ich den Mond dann einmal von hinten sehe!“ VII. Решите чайнворд, вписывая слова по часовой стрелке: DAS ENDE EINER SUPERFESTUNG (Fortsetzung) Das hatte uns noch gefehlt! Unser Flug dauerte schon elf Stunden. Als ich eine Tasse Kaffee trinken wollte, begann plotzlich Feueralarm. Die rote Kontrollampe leuchtete auf. Ein Motor brannte. Das hatte uns noch gefehlt! Mitten fiber dem Japanischen Meer! Wir verloren schnell die Hohe. Die See kam immer naher. ,,Stroud!“ schrie ich. „Rufen Sie Wladiwostok!“ Er b&ugte sich uber das Gerat: „MAYDAY — MAYDAY — MAYDAY'...“ Angstvoll sah mich Stroud an. „Es geht kein Ruf ab2l“ rief er. 156
„Los, machen Sie weiter!" „Sehen Sie zu, dafJ Sie das Funkgerat klarmachen." „MAYDAY — MAYDAY — MAY- DAY. “ Simons und O’Hara, die ich wShrend des ganzen Flugs nicht gesehen hatte, liefen nach vorn. „Zuriick!" rief Mitchell. „Die Maschine wird sonst kopflastig". „Sind alle Luken geschlossen?" fragte ich. „Schlauchboote. Notproviant und Seekarten klarmachen!" Die See war, soweit ich erkennen konnte, ruhig. Stroud hatte es aufgegeben, das Funkgerat wieder klarzumachen.. Ich gab neue Anweisungen. Wir waren 500 Fufi hoch. Ich mufite scharf aufpassen;. denn eine Landung auf dem Wasser sehr schwer ist. Wir landeten glucklich. Niemand hatte sich verletzt. Die: „Lucky Lady" lag ruhig im Wasser. Nun, wurde es uns- klar, in was fiir eine verzweifelte Lage wir geraten waren.. Wenn wirklich ein Schiff auftauchen sollte, konnte es nur ein Japaner sein. Was sollten wir tun? „Es ware besser gewesen, in Japan notzulanden 3“, sagte Stroud. Lawton teilte seine Meinung. „Glauben Sie, daB die Japaner mit Fliegern unserer Art viel Umstande machen? 4“ fragte Mitchell. „Man nennt uns Luftpiraten, Lawton! vergessen Sie das nicht! Sich den Japanern ergeben, das ist Selbst- mord." „Quatsch! Das ist doch nur Gerede, um unsere Boys scharfzumachen". Ich wuBte nicht, wie ich in dieser Situation entscheiden sollte. Dennoch mufite ich einen Ausweg finden. Ich war der Kommandant. Ich setzte dem Gesprach ein Ende und befahl Stroud die Sonnenhohe zu nehmen5. Als er sich an die Arbeit machte, merkte ich, dafi er mit dem Sextanten nicht zu- rechtkam. „Geben Sie das Ding her, ich mache es selbst!" sagte ich. Das Gerat zeigte, dafi wir uns auf 133°15'47" ostlicher Lange und 42°03'H" nordlicher Breite befanden. Bis Wla- diwostok waren es ungefahr 130 Meilen. Wohin wir im Augenblick trieben, war nicht festzustellen. Alle sahen mich fragend an; so als ob sie von mir eine Auskunft er- warteten. Simons starrte vor sich hin, wahrscheinlich hatte er Angst. Er war ein Schwachling, der leicht die Nerven verlor. Das hatte ich oft beobachtet. Nach einer Weile fragte er: „Was wird mit Wilsons Leiche? Sie kann 157
die Haie anlocken. Haie riechen einen Toten auf zwanzig Meiien Entfernung, Sir! Auch wenn einer im Sterben liegt, merken sie das schon von weitem.“ Simons’ dummes Geschwatz argerte mich mehr als sonst. Solch einer wird keine Hilfe sein. Das konnte ich auch von Lawton und Stroud sagen. Ein schwerer Verlust Wir trieben nun schon drei Stunden dahin. Als ich noch einmal die Sonnenhohe nehmen wollte, horte ich ein schwaches Surren. Mit angehaltenem Atem lauschte ich. Die anderen horten es auch, sie sahen aus den Luken. Ein kleiner Punkt tauchte auf. Er wurde grofier und Sekunden spater erkannte ich ein zweimotoriges Flugzeug. Ich stiirzte in die Luke. Das Flugzeug kam im Tiefflug auf uns zu. Fontanen stiegen steil aus dem Wasser. O’Haras MG begann sofort zu schieBen. Mitchell und Lawton feu- erten auch. Simons hatte nicht geschossen. Ob er mit dem MG nicht zurechtkam oder den Japaner nicht sah, konnte ich nicht feststellen. Erst einhundert FuB vor uns schossen die Fontanen unter den Einschlagen empor. Beim nach- sten Anflug richtete der japanische Bordschiitze seine beiden Kanonen auf unseren Heckstand. Ein GeschoB de- tonierte ganz nahe, und fast gleichzeitig stieg der Back- bordf 1 iigel hoch aus dem Wasser empor. „Wir saufen ab! 6“ schrie Simons. Auch Lawton briillte etwas. Nun bemerkte ich, dafi wir bis zu den Knien im Wasser standen. Die obere Luke lag jetzt nahe an der Wasserlinie. Wir mufiten hinaus. Als ich den Kopf heraussteckte, war das Flugzeug weg. „Verdammte Schweine!" schrie Simons. Wir brachten unsere beiden Schlauchboote mit der See- notausriistung aufs Wasser. Ich sah jetzt, dafi das Heck der „Lucky Lady“ ganz zerstort war. Langsam kroch ich nach hinten, um nach O’Hara zu sehen. Er war schwer verwundet. Sein Puls war nicht zu spiiren. Ihm konnte niemand mehr helfen. Der zweite Mann, den ich wahrend dieses Flugs verlor! Obwohl ich schon langere Zeit mit Walter geflogen war, wufite ich nicht viel von ihm. Wir hatten alle so fiir uns allein dahingelebt. Dre Maschine roll'te, wenn auch langsam, immer wel- ter. Mitchell bereitete die Seenotausriistung vor: Planen, Kanister, das Funkgerat, eine Angelausriistung und vielen 158
Kleinkram. Ich sah plotzlich einen leeren Kanister. „Was soil das?“ rief ich. „1st ein Olkanister, Sir!" antwortete Strfcud. „Und das Ol?“ — „WeiB nicht!" — „Und die anderen Kanister?“ „Sind aufgesprungen! 7“ „Das 01 schwimmt iiberall!" Das war ein schwerer Verlust. Wir brauchten 01, um bei stiirmischer See das Wasser in der Nahe unserer Boote beruhigen zu konnen. Endlich erschienen Lawton und Simons in der Luke. Sie hatten alles ausgeraumt, was wir brauchten. Simons hielt einen Wasserkanister in der Hand und wollte damit ins Boot hiniibersteigen. Er verlor aber das Gleichgewicht und lieB ihn fallen. „Verdammt!“8 rief Mitchell wiitend. „Nun ist auch noch die Halfte unseres Trinkwassers weg.“ Waren sie unbewaffnet? Da sahen wir einen Fischkutter sehr nah vor uns. Er war ungefahr eine halbe Meile entfernt und hielt direkten Kurs auf uns. Wir erschraken. „Die geben uns den Rest!" schrie Stroud. Wir hatten keine Waffen mehr. Unsere Pistolen lagen irgendwo im Flugzeug. An die Bord-MGs konnten wir nicht mehr heran. Wir saBen in den Schlauch- booten. Ein paar Schfisse, und wir waren erledigt ge- wesen 9. „Ergeben wir uns doch", rief Stroud aufgeregt. Er war vollig durcheinander 10. Plotzlich legte er die Schwimmweste ab, rifi sich das Unterhemd vom Leib und kroch, ehe wir es verhindern konnten, zu dem Backbordfliigel. Ich rief ihn zuriick, aber er horte nicht darauf. Mitchell, der ihm am nachsten war, wollte ihn zuriickholen. Doch es gelang ihm nicht. Alles spielte sich blitzschnell ab. Stroud zog seine Schuhe aus und versuchte mit blofien Fiifien auf den Fliigel hiniiber- steigen. Es war sinnlos, denn man konnte ihn vom Fisch- kutter aus langst sehen. Da geschah es! Stroud fiel ins Wasser. Mitchell und Simons ruderten sofort an die Stelle, wo der Bordfunker verschwunden war. Doch jede Hilfe kam hier zu spat- 159
Der Fischkutter war noch naher gekommen und wir konnten schon drei Gestalten sehen. Als er auf Rufweite gekommen war, forderten -wir ihn auf, uns an Bord zu nehmen. Man antwortete nicht. Wahrscheinlich waren sie unbewaffnet, denn sie hielten ge- niigenden Abstand. Wir riefen sie nocheinmal an. Diesmal rief einer durch ein Megaphon: „GriiBt die Hoile, ihr verdammten Strol- che! 1 11 “ Simons drohte ihm mit der Faust: „Halt die Schnauze, du elender Hund! 12“ Langsam zog der Fischkutter voruber. (Fortsetzung folgt) 1. читай: мёйдей (сигнал бедствия) — helfen Sie uns 2. es geht kein Ruf ab — на вызов не отвечают 3. es ware besser gewesen, in Japan notzulanden — было бы лучше сделать вынужденную посадку в Японии 4. viel Umstande machen — церемониться 5. die Sonnenhohe zu nehmen—определять местона- хождение по Солнцу 6. Wir saufen ab!—Мы тонем! 7. sind aufgesprungen — лопнули 8. verdammt! — проклятье! черт побери! 9. und wir waren erledigt gewesen— и с нами было бы покончено 10. Er war vollig durcheinander. — Он совершенно потерял самообладание. 11. Griifit die Hoile, ihr verdammten Strolche! — Пе- редайте привет чертям на том свете, проклятые бродяги! 12. Halt die Schnauze, du elender Hund!—Заткни глотку, проклятая собака! ' SPRECHUBUNGEN I. Проверьте, правильно ли вы поняли содержание прочитанной части рассказа „Das Ende einer Superfestung": 1. Die „Lucky Lady" flog in Richtung. Wladiwostok, Stimmt das? 160
2. Die Besatzung der „Lucky Lady“ kannte die Sow- jetunion gut. Stimmt das? 3. Der Flug dauerte schon elf Stunden. Stimmt das? 4. Mitten fiber dem Japanischen Meer begann ein Mo- tor zu brennen. Stimmt das? 5. Die „Lucky Lady“ mufite landen. Stimmt das? 6. Die Landung auf dem Wasser ist leicht. Stimmt das? 7. Die Landung war gliicklich. Stimmt das? 8. Stroud und Lawton wollten sich den Japanern er- geben. Stimmt das? 9. McIntyre befahl Stroud, die Sonnenhohe zu nehmen. Stimmt es? 10. Stroud konnte mit dem Sextanten gut zurecht- kommen. Stimmt es? IL Simons hatte Angst vor Haien. Stimmt das? 12. Ein zweimotoriges Flugzeug beschofi die „Lucky Lady“. Stimmt das? 13. Ein Geschofi traf das Heck der Superfestung. Stimmt das? 14. Das Heck war ganz zerstort. Stimmt das? 15. Die Besatzung mufite in ein Schlauchboot hiniiber- steigen. Stimmt das? 16. Mitchell liefi einen Wasserkanister fallen. Stimmt das? 17. Stroud war vollig durcheinander, als er einen japanischen Fischkutter in der Nahe sah. Er legte die Schwimmweste ab, zog seine Schuhe aus und versuchte auf den Fltigel zu klettern. Das gelang ihm nicht, er fiel ins Wasser. Stimmt das? 18. Der Fischkutter nahm die Besatzung der „Lucky Lady" an Bord. Stimmt es? II. Дополните вопросы по смыслу, употребляя указанные внизу слова: Образец: 1st die Tiir geschlossen? 1. Sind die Fenster ... ? 2. Sind alle Platze schon ... ? 3. Ist die Industrie in diesem Gebiet stark ... ? 4. Sind diese Stadte durch eine Eisenbahnlinie ... ? 5. Welche Krafte sind in diesem Raum ... ? entwickelt; eingesetzt; geoffnet; verbunden; besetzt 161
III. Дополните предложения по смыслу, употребляя указанные внизу слова: I. ... des Krieges diente ich bei der Panzertruppe. 2. Dieser Weg war mir ... . 3. Zwei Genossen teilten ... . 4. An diesem Abschnitt gehen die feindlichen Truppen schnell zuriick; viele Soldaten und Offiziere ... wider- standslos. 5. Die Lage war verzweifelt. Wir mufiten ... finden. 6. Es ist Zeit, ... . 7. In zwei Stunden konnen wir die Stadt ... . 8. Diese Einheiten gingen ... zum Angriff uber. 9. Es ... dem Feind nicht, unseren Angriff aufzu- halten. unbekannt; erreichen; zu Beginn; ergeben sich; gleich- zeitig; seine Meinung; einen Ausweg; gelang; sich an die Arbeit zu machen IV. Ответьте на вопросы по прочитанной части рассказа „Das Ende einer Superfestung**: 1. In welcher Richtung flog die „Lucky Lady"? 2. Wie lange dauerte schon der Flug? 3. Warum verlor .die „Lucky Lady“ schnell die Hohe? 4. Wie landete die Superfestung? 5. Wieviel Meilen waren es noch bis Wladiwostok? 6. Was fiir ein Flugzeug kam im Tiefflug auf die „Lucky Lady“ zu? 7. Wo detonierte ein Geschofi? ' 8. Welcher Teil der Superfestung war ganz zerstort? 9. Wer war schwer verwundet? 10. Blieb O’Hara am Leben? 11. Wohin mufite die Besatzung der „Lucky Lady" hiniibersteigen? 12. Was fiir ein Kutter naherte sich dem Schlauch- boot? 13. Hatten die Manner*im Schlauchboot Waffen? 14. Was rief Stroud aufgeregt? 15. Wer versuchte sich zu retten und fiel ins Wasser? 16. Waren die Japaner bewaffnet?' V. Перескажите содержание той части текста „Das Ende einer Su- perfestung**, в которой говорится о воздушном налете на эки- 162
паж „Лаки леди“ и о потерях, понесенных экипажем в этом бою. VI. Решите чайнворд/ используя немецкие эквиваленты следующих слов: 1. быстро; 2. шкаф; 3. слабый; 4. возможный; 5. юж- ный; 6. летчик; 7. футбол; 8. восточный; 9. наконец; 10. простой; 11. вежливый DAS ENDE EINER SUPERFESTUNG (Fortsetzung) Im Schlauchboot In den folgenden Stunden nahm die „Lucky Lady“ wei- ter Wasser auf. Am Abend mufiten wir die Maschine ver- lassen. Vorsichtig stiefien wir mit den Schlauchbooten ab. Wir hatten alle in einem Schlauchboot Platz gefunden und zogen das andere hinter uns her. Langsam entfernten wir uns von dem sinkenden Flugzeug. Wir priiften das Gerat und den Kanister. Dabei zeigte sich, daB der Notsender 163
nicht betriebsfahig war. Wir konnten ihn mit unseren Mitteln nicht reparieren und warfen ihn einfach fiber Bord. Der letzte Wasserkanister war -nur noch zur Halfte geftillt. Das war das Schlimmste, was uns passieren konnte. Es ist leichter zu hungern als zu dtirsten, und auf See, wo man viel Wasser sieht, ist es besonders schwer, den Durst zu ertragen. Was sollten wir nun tun? Wir brauchten ein Ziel; schon um nicht zu verzweifeln. Wla- diwostok? Nach unserer letzten Position waren es 130 Meilen bis dorthin. 130 Meilen im Schlauchboot? Wir besahen nun die Lebensmittel. Ich sagte meinen Kameraden, dafi wir Lebensmittel ungefahr fiir fiinfzehn Tage haben. Mein Plan wurde ohne Enthusiasmus auf- genommen. Dann teilte ich die Wachen ein. Lawton und Mitchell iibernahmen die erste, Simons und ich die Hundewache1 Ich zog ein Zigarettenpackchen unter der Schwimm- weste hervor und reichte es herum. William Lawton schlug vor, alle Zigaretten zusammenzuwerfen und sie zu rationieren. Damit waren alle einverstanden. Mitchell als Nichtraucher sollte sie zur Verwahrung nehmen. Ich hatte noch sechzehn Strick, Simons siebenunddreifiig und Law- ton— zwei. Insgesamt waren es also fiinfundfiinfzig. Wir erlaubten uns jeden Tag eind Zigarette. „Vielleicht ist es besser", sagte Simons, „wenn wir jedesmal zu drift an einer rauchen? Dann gibt es taglich dreimal etwas. Wir waren einverstanden. In der Nacht legten sich Lawton und Mitchell hin. Aber Lawton, der hinter uns lag, schien keine Ruhe zu finden. Ich drehte mich um und sah, wie der Leutnant gerade eine Flasche wegsteckte. „Es ware besser, wenn wir alle etwas davon hatten2", sagte ich. „Es ist kaum der Rede wert", erwiderte er kleinlaut. „Keiner kann einen ordentlichen Schluck erhalten." Ich nahm ihm die Flasche aus der Hand — sie war tibrigens noch halbvoll — und gab sie Mitchell zur Ver* wahrung. Mitchell war allmahlich zu unserem Furier geworden. „Bekommen wir gleich mal einen Schluck, Sir? Ftir die Hundewache." „Es wird schlechtes Wetter kommen, dann. haben wir’s noch notiger." Mir war in den letzten Stunden klargeworden, dafi wir 164
doch ein bunt zusammengewiirfelter und wenig zuver- lassiger Haufen waren3, Mitchell hatte sich als anstan- diger Kerl erwiesen. Aber Lawton und Simons konnen, wenn es erst einmal ums Wasser oder um das Essen geht, nur auf ihren Vorteil bedacht sein. Ich hatte nie viel von ihnen gehalten. Aber, dafi bei ihnen ein so primitiver Egoismus hervorbrach, enttauschte mich. Erst jetzt lernte ich sie richtig kennen, obwohl ich schon seit fast einem Jahr mit ihnen flog. Wie sollte es nur weitergehen? Bis Wladiwostok war es noch weit. Wir ruderten Stunde um Stunde. Gegen Morgen an- derte sich das Wetter. Ich gab Mitchell den Befehl, die Morgenration auszugeben. Das war nicht viel. Jeder er- hielt zwei Kekse, etwas Schokolade und ein Stuck von einer Trockenkonserve. ,,Wie war’s mit einer Zigarette, Leutnant?" fragte Si- mons. Ich nickte und Mitchell offnete die Blechbiichse. Lawton griff gierig zu, zog sich eine Plane iiber den Kopf und versuchte die Zigarette anzustecken. Das gelang ihm wahrscheinlich nicht gleich. Immer wieder zog er die Plane zurecht. Simons verfolgte eifersiichtig sein Tun. „Na, komm schon raus, wir wollen auch was haben", sagte er bose. Lawton hatte tatsachlich schon ein Stuck geraucht. „Das nachstemal rauch ich sie an", rief Simons. Ich entschied, dafi Mitchell als Njchtraucher die Ziga- retten anstecken sollte. Wir trieben nun blind dahin Die See wurde immer schwerer. Die machtigen Wogen hoben unser Boot und warfen es wieder hinab. Der Wind wuchs sich zum Sturm aus. Langst hatten wir nichts Trockenes mehr auf dem Leib. Die Kalte drang bis auf die Knochen4. Immer neue Wogen packten uns. Mitchell und ich arbeiteten verzweifelt, um das Boot in unsere Gewalt zu bekommen 5. Die beiden anderen schienen sich nur festzuhalten. Die nachste Woge schleuderte irgend etwas aus dem Boot hinaus. Das zweite Schlauchboot hatte sich losgerissen. Das war das Ende. Wir mufiten zusehen, wie unsere Lebensmittel fiber Bord gingen. Nach vielen Stunden wurde die See ruhiger. Aber dann tpllteii die machtigen Wogen wieder an. Die Uhr zeigte 165
die Mittagsstunde an. Erst gegen Abend legte sich der Sturm. Wir trieben noch vier Tage im Japanischen Meer. Am fiinften Tage passierte mir ein Mifigeschick6. Als ich die Sonnenhohe nehmen wollte, verier ich im Boot das Gleich- gewicht. Der Sextant fiel mir aus der Hand ins Wasser. So trieben wir nun blind dahin. Wir konnten unseren Kurs und unsere Fahrt nicht iiberprufen. Vom siebenten Tage an liefien wir das Friihstiick weg. Die Abendration gab es deshalb um Mitternacht. Lawton starrte oft duster vor sich hin, und ich befiirchtete bei ihm uber kurz oder lang einen Tobsuchtsanfall1. Heute war es besonders schlimm mit ihm. „Du, du“, rief er, ,,du hast mich ins Ungliick gebracht. Wenn wir wieder an Land kommen, lafi ich dich wie einen Hund aufhangen. O’Haras und Strouds Tod gehen auf dein Konto. Waren wir in Japan gelandet, wiirden sie noch leben 8. Er holte mit der Rechten zum Schlag aus. Seine Faust fuhr ins Leere. Durch seinen Korper ging ein tro- ckenes Schluchzen 9. Am Morgen des achten Tages kam ein kraftiger Wind auf. Die Wogen wuchsen an. Unsere Lage war hoffnungs- los. Was sollte aus uns werden? Riicken, Arme und Beine schmerzten. Der Durst qualte uns. Wir konnten nicht mehr. Wir sind gerettet! Zum Gluck war dieser Sturm nur von kurzer Dauer. Gegen Mittag brach die Sonne durch die Wolken, und zwei Stunden spater lachte ein blauer Himmel liber uns. Wir verstandigten uns mit Blicken, denn das Sprechen bereitete uns Miihe. Unsere Bewegungen wurden immer schwerer. Lawton schien mit offenen Augen zu schlafen. Mitchell hob den Kopf und sah an mir vorbei in die Feme. Ich verstand, dafi er etwas sagen wollte. Ihm fehlte aber die Kraft, laut zu sprechen. Mit der Hand zeigte er irgendwohin. Ich wendete den Kopf, aber ich sah nichts. Endlich prefite Mitchell heraus: „...Clarence! Ein Flieger! Ein Flieger! Horst du?“ Ja, jetzt horte ich es auch: es war gewifi ein Flugzeug. Aber gleichzeitig war auch die Enttauschung wieder da; 166
es konnte ja nur ein Japaner sein. Ich hatte zwar keine Angst mehr, dafi er uns zusammenschiefien kann. Dazu war ich zu gleichgiiltig geworden. Dann sahen wir ihn. Von Westen her kam er genau auf uns zuge- flogen. Die Maschine war ungefahr 500 Fufi hoch. Ich suchte nach ihren Kennzeichen. Da! Am Flugzeug war ein roter Kreis; die Sonne! Japans Emblem. Plotzlich wurde der rote Kreis vor meinen Augen eckig. Spielten mir die Sinne einen Streich? 10 „Der Stern! Der Stern! Siehst du ihn, Clarence? Es ist ein Flugboot". Mitchell schrie jetzt und gestikulierte mit den Armen. Wird uns der Flieger erkennen? Ich wufite, wie schwer es war, ein kleines Boot auf dem Meer zu be- merken. In diesem Augenblick fielen mir die Farbpatronen ein. Man kann das Wasser farben! Wo waren sie eigent- lich geblieben? Dann konnte ich den roten Stern ganz deutlich erkennen. Die Maschine beschrieb eine Kurve. Erst da verstand ich, dafi dieses Flugzeug ja auf dem Wasser niedergehen konnte. „Wir sind gerettet!" Aus der Kabine winkte jemand mit etwas Weifiem herunter. Ja, er hatte uns entdyckt! Wir schrien durcheinander. Auf offenem Meer zu wassern ist nicht einfach, das hatte ich schon bei unserem „Schiffbruch" erfahren. Im Pazifik roiien die Wogen in grofien Abstanden, im Ja- panischen Meer jedoch in sehr kurzen Intervallen. Hier ist es also besonders schwer. Der Pilot fing wie ein Artist jede Woge ab. Endlich waren sie da. Es waren drei Mann. Sie fragten etwas, aber wir verstanden es nicht. Wahrscheinlich woll- ten sie wissen, woher wir kamen. „Americans!" sagte ich. Sie nickten. Da kamen mir plotzlich Zweifel: vielleicht waren es doch Japaner? „Are you Japs?" 1 11 — fragte.ich. Einer der beiden Piloten lachte; „No, we are Russi* ans!" 12 Friihmorgens waren wir an der sowjetischen Kiiste. 1. Hundewache — erste Wache nach Mitternacht 2. Es ware besser, wenn wir alle etwas davon hatten — было бы лучше, если бы нам всем понемногу досталось 3. ein bunt zusammengewiirfelter und wenig zuver- 167
lassiger H auf en — горстка ничем не связанных людей, на которых нельзя было положиться 4. drang bis auf die Knochen — пронизывал до костей 5. um das Boot in unsere Gewalt zu bekommen — чтобы справиться с лодкой 6. passierte mir ein Mifigeschick— у меня случилась беда 7. ich beffirchtete bei ihm fiber kurz oder lang einen Tobsuchtsanfall—я опасался, что рано или поздно у него начнется буйное помешательство 8. Waren wir in Japan gelandet, wiirden sie noch leben. — Если бы мы сделали посадку в Японии, то они остались бы в живых. 9. Durch seinen Korper ging ein trockenes Schluch- zen. — Его тело содрогнулось от рыданий. 10. Spielten mir die Sinne einen Streich? — Неужели я схожу с ума? 11. Are you Japs? (englisch) —Sind Sie Japaner? 12. No, we are Russians, (englisch)—Nein, wir sind Russen. SPRECHUBUNGEN I. Проверьте, правильно ли вы поняли содержание прочитанной части рассказа „Das Ende einer Superfestung": 1. Die Besatzung der „Lucky Lady“ mufite die Ma- schine verlassen. Stimmt das? 2. Sie hatte in zwei Schlauchbooten Platz gefunden. Stimmt es? 3. Der Notsender war nicht betriebsfahig. Stimmt das? 4. Die Manner hatten wenig Trinkwasser. Stimmt es? 5. Sie hatten Lebensmittel nur fiir ffinf'Tage. Stimmt es? 6. McIntyre schlug vor, nach Wladiwostok zu schwim- men. Stimmt das? 7. Die Besatzung 'nahm den Plan mit Enthusiasmus auf. Stimmt es? 8. Wenn es urns Wasser oder um das Essen ging, waren Lawton und Simons nur auf ihren Vortell bedacht. Stimmt das? 9. Ihr primitiver Egoismfis enttauschte . McIntyre. Stimmt es? 10. Als der Sturm ausbrach, riB sich das Boot mit 168
Lebensmitteln los. Die Lebensmittel gingen liber Bord. Stimmt das? 11. Einige Tage spater liefi McIntyre den Sextanten ins Wasser fallen. Die Manner trieben blind dahin. Stimmt das? 12. In dieser verzweifelten Lage verier keiner die Nerven. Stimmt das? 13. Den Mannern fehlte die Kraft, laut zu sprechen. Stimmt es? 14. Mit Miihe prefite Mitchell heraus: „...Clarence! Ein Flieger! Ein Flieger! Horst du?“ Stimmt es? 15. Das sowjetische Flugzeug landete auf dem Wasser und nahm die vier Marnier an Bord. Stimmt das? II. Составьте несколько предложений с выражением „es geht um...“: Образец: Es geht um die Ausbildung der Fach- leute. 111. Дополните предложения по образцу: Образец: leh schlage vor, den Urlaub am Schwar* zen Meer zu verbringen. 1. Mein -Freund schlagt vor, ... 2. Genosse K. schlagt vor, ... 3. Wir schlagen vor, ... 4. Sie schlagt vor, ... IV. Ответьте на вопросы по прочитанной части рассказа „Das Ende einer Superfestung": > 1. Warum mufite die Besatzung die „Lucky Lady" verlassen? 2. Konnten die Manner die Notrufe senden? 3. Hatte die Besatzung viel Trinkwasser? 4. Fiir wieviel Tage hatten die Manner Lebensmittel? 5. War die Lage schwer? 6. Waren alle Manner zuverlassige Kerle? 7. Was fiir ein Ungliick geschah wahrend des Sturms? 8. Wer hat die Besatzung gerettet? V. Решите кроссворд, подбирая немецкие эквиваленты следующих слов: По горизонтали: I. старый; 3. ботинок; 5. из (пред- лог)-, 7. честь; 9. марка; 11. жарко; 15. вечером; 17. бе- рег; 19. когда (союз); 20. такси; 22. перо; 24. озеро; 25. рука; 27. последний; 29. прежде чем; 31. танец; 32. лед, мороженое; 33. море; 34. резерв; 35. громко; 7—933 169
38. хор; 40. нога; 41. парень; 43. красный; 44. ночь; 45. новый По вертикали: 1. на (предлог); 2. чай; 4. рука; 5. акт, действие; 6. так; 8. здесь; 10. остаток; 11. тетрадь; 1^. герой; 13. текст; 14. сочинение; 16. серебряный; 18. железо; 21. армия; 23. совет; 26. число; 28. глубокий; 30. господин; 32. оно; 33. больше; 34. зов, призыв; 36. вид, род; 37. делать; 39. он; 42. к (предлог) 170 ----------
AUFLOSUNGEN К стр. 6 1. Treffen 2. Ringrichter 3. erfahren 4. Italiener 5. boxen 6. eigentlich 7. nein 8. sitzen 9. ironisieren 10. erklaren 11. Giirtel 12. erzahlen 13. Reihe 14. noch' 15. streiten 16. personlich 17. oder 18. rot 19. trennen Treiben Sie gern Sport? К стр. 15 1. liegen; 2. heifien; 3. nennen; 4. planen; 5. fragen; 6. nehmen; 7. kommen; 8. kennen К стр. 24 no горизонтали; 2. Frage; 3. voll; 4. Bild; 6. Beifall; 10. Larm; 11. best; 12. einzeln; 13. Raum; 15. viel; 16. Kunde, по вертикали: 1. Gast; 2. Faile; 3. Verkaufer; 5. Diebs^ahl; 6. Bombe; 7. innen; 8. Armee; 9. leben; 14. dann 7* 171
К стр. 38 1. Mantel 8. iibermorgen 15. unmoglich 2. ich 9. Rendezvous 16. spazierengehen 3. treffen 10. in 17. feststellen 4. damals 11. nervos 18. anrufen 5. erwachsen 12. Stuhl 19. leider 6. rufen 13. Hochzeit 20. lesen 7. Tennin 14. Aufruf 21. Entdeckung 22. Notizbuch mit der Tur ins Haus fallen К стр. 48—47 1. kennenlernen; 2. Wissenschaft; 3. Sonntagabend; 4. Kindergar- ten; 5. Mittelschule; 6. Beschreibung; 7. zuriicklaufen; 8. unterbrechen; 9. Schreibtisch; 19. Fischgericht; 11. Sommerschuhe; 12. Gesellschaft К стр. 56 по горизонтали: 3. jetzt; 7. Fall; 8. Wort; 9. Lied; 11. Zeit; 12. Junge по вертикали: 1. FDJ; 2. mit; 4. tot; 5. alles; 6. Rosen; 10. Hand; 12. Jahr; 13 eben К стр. 62 1. eilen 7. Treppe 13. gnadig 2. nachst 8. Anfang 14. und 3. denken 9. lieben 15. Tafel 4. eigen 10. leer 5. gleich 11. ernst' 6. Uhr 121 selbst Ende gut, alles gut. К стр. 73 1. Stelle 9. treffen 17. eigen 2. ihnen 10. ehrlich 18. Haus 3. einige 11. nichts 19. erst 4. konnen 12. finden 20. immer 5. altest 13. iibrig 21. machen 6. Mensch 14. raten 22. ansehen 7. Palme 15. Dorf 23. trinken 8. Flufl 16. Idee Sie kampften fiir die Heimat. К стр. 82 Wer wagt — gewinnt. К стр. 86 ’ gehen; denkcn; sein; sich; Hut; machen; dann; decken; kaufen Geschmack 172
К стр. Ill по горизонтали: 5. Kunde; 6. Eifer; 7. ruhelos; 9. lesen; 11. alt; 14. komisch; 15. zweifeln; 16. Allmacht; 18. Analyse; 49. Monate; 22. Ende; 25. Werke; 26. Blick ' по вертикали: 1. Auge; 2. fern; 3. fest; 4. Kerl; 8. eilig; 10. schlieflen; 11. auffallen; 12. vollenden; 13. Schlussel; 17. klein; 20. oben; 21. Tiefe; 23. dick; 24. fiber к стр. 122 1. hasseri 11. erwarten 21. Nacht 2. arbeiten 12. sehen 22. gehorchen 3. trommeln 13. einschlafen 23. gehen 4. Idee 14. erklaren 24. erwachen 5. haben 15. retten 25. f iillen 6. nehmen 16. zittern 26. aufstehen. 7. enden 17. andern 27. liigen 8. Nachbar 18. horen 28. lachen 9. denken 19. leben 29. erzahlen 10. ich 20. Uhr 30. nennen Hat Ihnen diese Erzahlung gefallen? К стр. 123 Wer fremde Sprachen nicht kennt, weifi nichts von seiner eigenen. (Goethe) К стр. 131 1. alles; 2. ruhig; 3. Angst; 4. Angel; 5. horen; 6. bleibl; 7. Halle; 8. Brief: 9. eckig; 10. Kiiche К стр. 156 1. erklaren; 2. Gegner; 3. gelingen; 4. nicken; 5. Bekannte; 6. Befehl; 7. bestehen; 8. retten К стр. 163 1. schnell;-2. Schrank; 3. schwach; 4. moglich; 5. siidlich; 6. Flie- ger; 7. Fufiball; 8. ostlich; 9. endlich; 10. einfach; 11. hoflich К стр. 169—170 по горизонтали: 1. alt; 3. Schuh; 5. aus; 7. Ehre; 9. Mark; 11. heifi; 15. abends; 17. Ufer; 19. als; 20. Taxi; 22. Feder; 24. See; 25. Arm; 27. letzt; 29. ehe; 31. Tanz; 32. Eis; 33. Meer; 34. Reserve; 35. laut; 38. Chor; 40. Fufi; 41. Kerl; 43. rot; 44. Nacht; 45. neu по вертикали: 1. an; 2. Tee; 4. Hand; 5. Akt; 6. so; 8. hier; 10. Rest; 11. Heft; 12. Held; 13. Text; 14. Aufsatz; 16. silbern; 18. Efsen; 21. Armee; 23. Rat; 26. Zahl; 28. tief; 30. Herr; 32. es; 33. mehr; 34. Ruf; 36. Art; 37. tun; 39. er; 42. zu 173
DEUTSCH-RUSSISCHES WORTERVERZEICHNIS A Abendessen n - ужии Abenteuer n - приключение abfangen (i, a) vt перехваты- вать Abflug tn -fliige вылет; удале- ние (самолета от цели) abgeben (а, е) vt отдавать; сдавать abgemacht! договорились! abgesessen спешившийся abhauen vi (s) удирать abkommen (а, о) vi (s) откло- няться (от маршрута) ablosen vt сменять abnehmen (а, о) vt снимать abreisen vi (s) уезжать abschliefien (о, о) vt закрывать Abschnitt m -е отрезок abspielen, sich разыгрываться, происходить abspringen (a, u) vi (s) спры- гивать Abstand m -stande дистанция, расстояние abstofien (ie, о) vi (s) отталки- ваться Abteil n -e купе Abteilung f -еп отряд, отделе- ние abwerfen (a, o) vt сбрасывать abwinken vi отклонить (движе- нием руки), отмахнуться achten vi (auf Akk.) обращать внимание (на что-л.) ahniich подобный, похожий Aktenschrank m -schranke шкаф для документов Aktion f -еп действие 174 allein один, в одиночку; alle fiir sich allein каждый сам no себе allerdings во всяком случае alltnahlich постепенно als когда; чем; als ob как будто also итак, значит alter пожилой amfisieren, sich развлекаться, веселиться Anblick m -е вид ander другой andern, sich меняться, изме- няться anders иначе anerkennen vt признавать anfangen (i, a) vt начинать; vi начинаться anfliegen (о, о) vt прибли- жаться (к аэродрому)-, выхо- дить на цель Anflug m -fliige выход на цель angebrannt: angebrannt sein подгореть angeklagt обвиняемый Angel f -n удочка Angelausrfistung f -еп рыбо- ловные снасти Angelegenheit f -еп дело angenehm приятный Angestellte(r) m -n (-) служа- щий angestrengt напряженно Angriff m -e атака Angst f без мн. ч. страх anhaben vt иметь на себе, быть одетым (во что-л.)
anhalten (ie, a) vi останавли- ваться (о транспорте.) Anhohe f -n высота ankommen (a, o) vi (s) прибы- вать ankiindigen vt объявлять Ankunft f -kiinfte прибытие anlocken vt приманивать anprobieren vt примерять anrauchen vt раскуривать anrucken vi сдвинуться с места anrufen (ie, u) vt окликать; звонить по-телефону anschauen vt смотреть (на кб- го-л., что-л.) ansehen (а, е) of смотреть (на кого-л., что-л.) Ansprache f -п обращение ansprechen (а, о) vt заговари- вать (с кем-л.) anstandig порядочный; прилич- ный anstarren vt неподвижно смо- треть (на кого-л., что-л.) anstecken vt зажигать (папи- росу); заражауь anstoBen (ie, о) vt толкать antreten (а, е) vi (s) строить- ся; antreten lassen построить antun vt причинять Anweisung f -еп указание anziehen vt надевать Anzug m -ziige костюм Arbeit f -еп работа; sich an die Arbeit machen приниматься за работу Arbeitseifer m без мн. ч. усер- дие в работе argeriich сердито arm бедный Arm m -е рука Art f -еп вид, род Arzt m Arzte врач Atem m без мн. ч. дыхание; mit angehaltenem Atem за- таив дыхание auf: auf und ab туда и сюда aufbieten (о, о) vt предлагать Aufbietung: unter Aufbietung aller Krafte с большим тру- дом . aufblitzen vi сверкнуть aufbrullen vi взреветь aufdringlich назойливый auffallen (ie, a) vi (s) бро- саться в глаза auffordern vt просить, требо- вать , Aufffihrung f -еп спектакль Aufgabe f -n задача aufgeben (a, e) vt отказываться (от чего-л.); переставать, прекращать aufgeregt взволнованно aufhalten (ie, a) vt задержи- вать aufhangen vt повесить aufheben (о, о) vt поднимать aufhoren vi прекращать aufklaren, sich разъясняться Aufklarungsflugzeug n -e раз- ведывательный самолет aufleuchten vi вспыхивать, (за)светиться aufmachen vt открывать Aufmerksamkeit f без мн. ч. внимание, внимательность Aufnahme f -п снимок aufnehmen (a, о) vt принимать; воспринимать; aufpassen vi быть вниматель- ным aufraumen vt убирать (квар- тиру) aufrecht прямо Aufregung f -еп волнение aufreifien (i, i) vt распахивать, отдергивать aufrichten, sich подниматься Aufruf m -e воззвание aufschreien (ie, ie) vi вскрики- вать Aufschrift f -еп надпись aufstehen vi (s) вставать Aufstieg m без мн. ч. подъем auftauchen vi (s) (неожи- данно) появляться auftragen (ir, a) vt накрывать на стол auftreten (a, e) vi (s) высту- пать Auge n -n глаз Augenblick m -e момент Augenlid n -er веко aus из; aus sein кончаться ausbilden vt обучать 175
ausdenken vt выдумывать ausdriicklich категорически auseinandergehen vi (s) расхо- диться auseinanderrennen vi (s) разбе- гаться auseinanderschieben, sich (o, o) рассыпаться, разлетаться Ausgang tn -gauge выход Ausgangsstelhing f -en исход- ная позиция ausgeben (a, e) vt выдавать ausgerechnet как раз, именно ausgeschlossen исключено aushalten (ie, a) vt выдержать ausholen: zum Schlag ausholen размахнуться для удара Auskunft f -kiinfte справка, све- дение auslandisch иностранный auslaufen (ie, au) vi (s) выте- кать, протекать ausliefern vt выдавать ausriumen vt опоражнивать; освобождать (помещение) ausruhen (sich) отдыхать Aussage f -п показание aussagen vt высказывать aussehen (a, e) vi выглядеть Aussehen n без мн. ч. вид, на- ружность ан Вег кроме aufier внешний aufierdem кроме того Aufiere(s) п без мн. ч. внеш- ность auBerhalb вне aussteigen (ie, ie) vi (s) выса- живаться, выходить (из ва- гона, машины, лифта) aussuchen vt выбирать auswachsen, sich (и, а) раз- растаться Auswahl / -еп выбор Ausweg пг -е выход Auszeichnung f -еп награда ausziehen vt выдергивать;, сни- мать (одежду, обувь) В Backbordfliigel m - левое крыло backen (buk, a) vt испечь Backenbart m -barte бакен- барды Bahn f -en путь, железная до- рога Bahnsteig m -e перрон bald скоро, вскоре; bald darauf вскоре после этого Balg m Balge чучело Band n Bander лента Bankraub m без мн. ч. ограб- ление банка Barenhunger пг без мн. ч. вол- чий аппетит Bargeld п без мн. ч. наличные деньги Bart m Barte борода Bau m -е, -ten стройка; здание bauen vt строить Bauer m -п крестьянин baumlang долговязый Baustelle f -n стройка beachten vt обращать внимание (на что-л.) bedacht: bedacht sein (auf Akk.) заботиться (о чем-л.) bedauern vt жалеть bedecken vt прикрывать bedeuten vt означать bedingungslos безоговорочно beeilen, sich торопиться beenden vt оканчивать, закан- чивать beerdigen of хоронить, погребать Befehl m -e приказ befehlen (a, o) vt приказывать befestigt прикрепленный befinden, sich (a, u) находиться befragen vt опрашивать Befreiung f -еп освобождение befreundet: befreundet sein др у жить begabt талантливый begeben, sich (a, e) отправ ляться, идти begegnen (sich) встречать(ся) Begeisterung f без мн. ч. вос- хищение, воодушевление beginnen (а, о) vi начинать(ся) BGL (Betriebsgewerkschaftslei- tung f -еп) фабрично-завод- ской, комитет begleiten vt сопровождать begreifen (i, i) vt понимать 176
begriifien vt приветствовать begiitert состоятельный, зажи- точный behalten (ie, a) vt сохранять behandeln vt обращаться (c кем-л.); лечить behaupten vt утверждать beherrschen, sich (о)владеть собой beibringen vt преподавать, обучать Beifall m без мн. ч. апло- дисменты Beilage f -n гарнир beilaufig между прочим Bein n -e нога beinahe почти beispielsweise к примеру beiBen (i, i) vt кусать bekannt известный Bekanntschaft f -en, знакомство bekommen (a, o) vt получать belasten vt обвинять belehren vt поучать beleibt толстый; тучный beliebig любой bellen vi лаять bemerken vt замечать benehmen, sich вести себя, дер- жаться beobachten vt наблюдать (за чем-л., чем-л.) benutzen vt пользоваться, использовать berauben vt грабить bereits уже Berg т -е гора Bericht т -е доклад, донесение Beruf т -е профессия beruhigen vt успокаивать beriihmt знаменитый besagen vt показывать; озна- чать ~~ Besatzung f -еп экипаж (само- лета, танка); оккупация beschaftigen, sich заниматься; beschaftigt sein работать bescheiden скромный beschlieBen (о, о) vt решать (что-л. сделать) beschmiert загрязненный beschrankt ограниченный beschreiben (ie, ie) vt описы- вать Beschufi m -schiisse обстрел; in direktem BeschuB прямой наводкой besehen (a,, e) vt осматривать beseitigen vt устранять besetzen vt занимать besitzen (besaB, besessen) vt иметь, обладать besoffen пьяный Besonderheit f -еп особенность besorgt озабоченно, с беспо- койством bestatigen (sich) подтверж- даться) bestehen vi (aus Dat.) состоять (из кого-л., чего-л.); (auf Akk.) настаивать (на чем-л.) besteigen (ie, ie) vi (s) вхо- дить, влезать bestellen vt заказывать; при- глашать; передавать bestimmt определенный; на- верняка bestreiten vt оспаривать; bestrichen намазанный besuchen vt посещать beteiligen, sich (an Dat.) участвовать (в чем-л.) betont подчеркнуто, отчетливо betrachten vt рассматривать; смотреть (на кого-л., что-л.) betreten (а, е) vt входить Betrieb пг -е предприятие betriebsfahig исправный, при- годный к эксплуатации Betriebsgewerkschaftsleitung f -еп фабрично-заводской ко- митет betroffen смущенный Betrug пг без мн. ч. обман betrunken пьяный Bettzeug п постельное белье beugen (sich) наклонять(ся) bevorstehend предстоящий, bewegen (sich) двигать(ся) beweisen (ie, ie) vt доказывать bewundern vt восхищаться (кем-л., чем-л.) bezahlen vt оплачивать beziehen vt въезжать, переез- жать (на новую квартиру) Beziehungen мн. ч. связи, зна- комства 177
Bezirk tn -e район Bild n -er картина, портрет bilden, sich образовываться bis до; пока не; bis auf кроме bisher до сих пор biBchen немного bitten (а, е) vt (um Akk.) про- сить (кого-л. о чем-л.) bitter горький, печальный; горько blattern vi листать blau синий, голубой Blechbiichse f -п металлическая коробка bleiben (ie, ie) vi (s) оставаться bleich бледный Blick m -e взгляд; blind слепой; вслепую blitzschnell молниеносно Ыов голый; только, лишь Blume f -п цветок Blumenwortschatz m язык цветов Blut n без мн. ч. кровь Blute f -и цветок Boden m Boden пол, земля Bombenschiitze m -п бомбардир Bombenwurf tn -wiirfe сбрасы- вание бомб; бомбардировка Bomber tn бомбардировщик Boot n -e лодка Bordfunker tn бортрадист Bordschiitze tn -n воздушный стрелок Bordwaffe f -n бортовое ору- жие bose сердито brauchen vt нуждаться (в чем-л.) braun коричневый; карий (о глазах) Braut f Braute невеста brechen (а, о) vt ломать; vi (s) пробиваться Breite f -n широта brennen (brannte, gebrannt) vi гореть Brennessel f -п крапива Brief т -e письмо bringen (brachte, gebracht) vt приносить Brot n Brote хлеб brullen vi рычать, реветь 178 Brust f Briiste грудь brutal грубый, бесчеловечный buchstablich буквально biigeln vt гладить Bunker m - долговременное огневое сооружение bunt пестрый Biirger tn - гражданин Bursch(e) tn -(e)n парень, мо- лодчик Bus m -se автобус C Copilot m -еп второй пилот D da тут, там; так как Dach п Dacher крыша Dachboden tn -boden чердак dahin туда damals тогда, в To время danach затем danken vi (Dat.) благодарить (кого-л.) darauf: (es) steht darauf там написано darum поэтому darunter внизу, под dauern vi продолжаться davon отсюда dazu для этого Decke f -n потолок Deckung f -еп укрытие deinetwegen из-за тебя denken (dachte, gedacht) vi (an Akk.) думать (о ком-л., чем-л.) • denn же, все же; так как dennoch все же, однако, тем не менее deshalb поэтому detonieren vi разрываться, взрываться deutlich отчетливо, ясно dicht вплотную; moglichst dicht как можно ближе dick толстый Dieb т -е вор Diebstahl tn -stable воровство Diele f -п пол
Dienst m -e служба Dienstgrad tn -e (воинское) звание dieselbe та же (самая) Ding п -е вещь direkt прямой; прямо doch все же, однако Donnerstag т -е четверг doppelt двойной drangen vt теснить; drangen, sich толкаться, тесниться drauBen снаружи; на улице drehen vt крутить, вращать dringend срочный drift-, zu dritt втроем drohen vi грозить, угрожать drShnen vi греметь drucken vt печатать driicken vt, vi нажимать ducken, sich пригибаться Dummheit f -еп глупость dunkel темный durcheinanderschreien (ie, ie) vi кричать наперебой durchkammen vt прочесывать (местность) durchschneiden (i, i) vt перере- зать durchsetzen vt добиваться (че- го-л.), настаивать (на чем-л.) durchsuchen vt обыскивать diirr тощий Durst т. без мн. ч. жажда dursten vi испытывать жажду diister угрюмо Dutzend п -е дюжина Е Ecke f -п угол eckig угловатый eben только что; именно ebenso так же edel светский ehe прежде чем Ehemann tn -manner супруг, муж ehrlich честный; честно Ei п -ет яйцо Eifer т без мн. ч. усердие Eifersucht f без мн. ч. ревность eigen собственный eigentlich собственно говоря eignen, sich годиться eifen vi торопиться einander друг друга Eindruck т -driicke впечатление einfach просто einfallen (ie, a) oi (s) прихо- дить на ум einfrieren (о, о) vi (s) вмер- зать Eingang т -gange вход eingebaut вмонтированный eingraben (u, a), sich окапы- ваться eingreifen (i, i) vi вмешиваться Einheit f -еп подразделение einige несколько einiges кое-что einkaufen делать покупки; за- купать einkleiden vt одевать einladen (u, a) vt приглашать einlassen, sich (ie, a) (auf Akk.) пускаться (на что-л.), участвовать (в чем-л. в от- рицательном смысле) einmal однажды; auf einmal вдруг; nicht einmal даже не einnehmen (а, о) vt занимать einrichten vt устраивать Einsamkeit f без мн. ч. одино: чество einschlafen (ie, a) vi (s) засьи пать ; Einschlag m -schlage попада- ние einschlagen (и, a) vt разбивай» einsetzen vi вступать (об ин- струменте в оркестре) einsteigen (ie, ie) vi (s) вхо- дить (в вагон, автомашину и т. п.) einstellen vt прекращать einteilen vt распределять eintragen (u, a) vt вписывать eintreffen (a, o) vi (s) при; бывать eintreten (a, e) vi (s) входить einverstanden: einverstanden sein быть согласным Einverstandnis n без мн. ч. со- гласие Einwohnerschaft f без мн. ч. жители 179
Einzelheit f -еп подробность einzeln отдельный; по одному elnzig единственный einziehen vt призывать (на военную службу) Eis п. без мн. ч. лед; мороже- ное (сладкое) Eisbar т -еп белый медведь eisern железный Eltern pt родители Empfang т -fange прием empfangen (i, a) vt встречать Empfanger т - приемник empfehlen (а, о) vt рекомендо- вать, предлагать; sich emp- fehlen откланяться, удалиться emporheben (о, о) vt возвы- шать emport с возмущением enden vi кончаться endlich наконец Endsilbe f -п конечный слог eng тесный England п без мн. ч. Англия entdecken vt обнаруживать, за- мечать Entdeckiing f -еп открытие entfernen (sich) удалять(ся) Entfernung f -еп расстояние entfiihren vt уводить entgegen навстречу entgegnen vt возражать entgehen vi (s) уходить (от чего-л.), избегать (чего-л.) entlang вдоль entratseln vt разгадывать entriistet возмущенно entscheiden (ie, ie) vt решать, принимать решение entschlossen решительно EntschluU tn -schliisse реше- ние entschuldigen vt извинять entsetzlich ужасно entstehen vi (s) возникать enttauschen vt разочаровывать entweichen (i, i) (s) (Dat.) уклоняться (от чего-л.) entwickeln (sich) развивать (ся) entwischen vi (s) улизнуть, убежать erbeuten vt похищать 180 erblicken vt увидеть erbittert ожесточенный Erdbeere f -п земляника Erde f без мн. ч. земля erfahren (u, a) vt узнавать erfassen vt поймать, засечь Erfolg tn -e успех erfreut обрадованный erfiillen vt выполнять ergeben, sich (a, e) сдаваться erhalten (ie, a) vt получать erheben (sich) (о, о) подни- мать (ся) Erhoiung f без мн. ч. отдых erinnern, sich вспоминать erkennen vt узнавать; опозна- вать erklaren vt объяснять erklingen (a, u) vi прозвучать erkundigen, sich осведомляться erlauben vt позволять, разре- шать erleben vt переживать, испы- тывать erleichtert облегченно Ermessen n без мн. ч. усмотре- ние ermoglichen vt делать возмож- ным ermorden vt убивать ermuntern vt поощрять, побуж- дать ernst серьезный; всерьез eroffnen vt открывать Erprobung f -еп испытание erraten (ie, a) vt разгадывать, угадывать erregt взволнованно erreichen vt достигать erroten vi краснеть erscheinen (ie, ie) vi (s) появ- ляться erschieBen (o, o) (sich) застре- лить (ся) erschopft обессиленный erschrecken vt Пугать; vi (a, o) (s) испугаться erschiittern vt потрясать ersetzen vt заменять erst сначала; только, лишь erstaunt удивленно erstens во-первых ertonen vi раздаваться
ertragen (u, a) vt переносить ertrinken (a, u) vi (s) (у)то- нуть erwachen vi (s) просыпаться erwachsen взрослый erwarten vt ожидать erweisen, sich (ie, ie) оказы- ваться erweitern (sich) расширять(ся) erwidern vt отвечать, возра- жать erwischen vt поймать, схватить Esel m - осел essen (aU, gegessen) vt ку- шать, есть etwa приблизительно; разве etwas что-то; нечто Existenz f без мн., ч. существо- вание explodieren vi взрываться Explosion f -еп взрыв extra специально F fabelhaft чудесный Fachmahn tn -leute специалист fahig способный Fahne f -п флаг, знамя fahren (u, a) vi (s) ехать, ез- дить; vt везти Fahrer m • шофер Fahrgast tn -gaste пассажир Fahrstuhl in -stiihle лифт Fahrt f -еп езда, поездка Fall tn -Faile случай; fiir alle Faile на всякий случай fallen (ie, a) vi (s) падать; по- гибать; fallen lassen уронить falsch неправильный; фальшиво Fangfrage f -n каверзный вопрос Farbe f -n цвет farben vt окрашивать Farbpatrone f -n патрон с кра- сящим веществом fassen vt хватать fassungslos растерянный fast почти Faust f -Fauste кулак Feder f -n перо, ручка fehlen vi не хватать; отсутство- вать Fehler m ошибка felern vt праздновать Feigling т -e трус Feind m -e враг, противник Feindaufklarung J без ч. разведка противника Feldkiiche f -п полевая кухня Feldweg tn -e проселочная до- рога Fenster n - окно Feme / -n даль Fernglas n -glaser бинокль fertig готовый; fertig machen подготавливать; fertig wer- den справляться fest твердый, определенный; крепко Fest n -e праздник festhalten (ie, a) vt задержи- вать feststellen vt устанавливать Feuer n без мн. ч. огонь; das Feuer eroffnen открыть огонь. Feueralarm m -e пожарная тре- вога feuern vi стрелять, вести огонь Feuerstarke f без мн. ч, огне- вая сила FeuerstoU tn -stofie короткая (огневая) очередь finden (a, u) vt находить Fingerabdruck т -driicke отпе- чаток пальцев finster мрачный, темный Fischer tn - рыболов Fischkutter tn • рыболовный катер flackern vi мигать Flak f - зенитная пушка Flamme f -п пламя; in Flam- men stehen гореть, пылать Flanke f -n фланг Flasche f -и бутылка flehentlich умоляюще Fleisch п без мн. ч. мясо fleiDig прилежный fliegen (о, о) vi (s) летать; vt перевозить на самолете Flieger т - летчик fliehen (о, о) vi (s) бежать, спасаться бегством 181
fliefien (о, о) vi течь Fluchen п без мн. ч. прокля- тие Flucht f -еп побег, бегство fiiichten vi (s) спасаться бег- ством, бежать Flug т Fliige полет Flugauftrag tn -trage летное задание Flugboot п -е летающая лодка Fliigel tn - крыло, лопасть Flugfeld п -ег летное поле Flughafen т -hafen аэропорт Flugplatz т -platze аэродром Flugunternehmen п - авиакам- пания Flugzeug п -е самолет Flugzeugbauer tn самолето- строитель Flufi т Fliisse река flustern vt шептать folgen vi (Dat.) следовать (за кем-л.) fortfahren (u, a) vi (s) уезжать fortgehen vi (s) уходить fortlassen (ie, a) vt опускать, пропускать fortschrittlich прогрессивный fortsetzen vt продолжать fragen vt спрашивать fragend вопросительно, вопро- шающе Fraser tn - фрезеровщик Frau f -en женщина frech наглый, дерзкий frei свободный; свободно freilich хотя Freitag tn -e пятница freiwillig добровольно fremd незнакомый, чужой Freude f -n радость freudig с радостью freuen (sich) радовать(ся) freundlich приветливый Frieden tn без мн. ч. мир Frisur f -en прическа froh радостный; friih рано Friihling m -e весна Frfihstiick n -e завтрак fiihlen (sich) чувствовать (себя) fiihren vt вести fiillen vt наполнять Funker tn - радист Funkgerat n -e радиостанция; радиоприборы Funkspruch tn -spruche радио- грамма fiirchten (sich) бояться Furier tn -e каптенармус Fufi m Fiifie нога; без мн. ч, фут Fufiabtreter tn - коврик для ног Fufiboden т -boden пол G Gang tn Gange блюдо ganz совсем; целый; ganz und gar совершенно gar совсем Gasse f -n переулок Gast tn Gaste гость, посети- тель Gastspiel n -e гастроль Gaststatte f -n кафе Gebaude n - здание geben (a, e) vt давать; es gibt имеется; nun, was gibt’s? ну, что там? Geburtstag tn -e день рожде- ния Gebiisch n -e кустарник gefahrlich опасный gefallen (ie, a) vi нравиться gefallen погибший, убитый Gefallen- т без мн. ч. любез- ность, одолжение Gefangenschaft f без мн. ч. плен Gefecht п -е бой Gefechtsstand т -stande командно - наблюдательный пункт, КНП Geffihl п -е чувство Gefreite(r) т -п(-) ефрейтор Gegenteil tn -е противополож- ность Gegeniiber п - визави, сидящий напротив geglfickt удавшийся Gegner т - противник Geheimnis п -se тайна gehen (ging, gegangen) vi (s) идти, ходить; es geht um 182
(Akk.) речь идет о (чем-л.)-, Wie gent es? Как дела? gehorchen vi слушаться, пови- новаться gehoren vi принадлежать gekrankt с обидой gelb желтый Geld п без мн. ч. деньги; zu Geld kommen нажиться, раз- богатеть gelingen (a, u) vi (s) уда- ваться gemeinsarn вместе, совместно genannt по прозвищу genau точно geniigen vi хватать, быть до- статочным; jemandem genii- gen удовлетворять кого-л. genfigend достаточный geoffnet открытый Gepack п -е багаж Gepackstander т • багажная полка Gepacktrager т - носильщик gerade как раз Gerat п -е прибор geraten (ie, a) vi (s) попасть, очутиться Gerede п без мн. ч. болтовня, разговоры gerostet жареный, поджарен- ный gesamt весь, целый Geschaft п -е дело Geschaftsmann т -leute делец, коммерсант Geschaftsstunden мн, ч. часы работы geschehen Та, е) vi (s) проис- ходить, случаться Geschenk п -е подарок Geschichte f -п история geschickt ловкий, заправский geschlossen закрытый Geschmack т Geschmacke вкус geschrniickt украшенный GeschoU п -sse снаряд Geschfitz п -е орудие Geschiitzfuhrer т • командир орудия Gesicht п -ег лицо Gesindel п - тварь; сброд gespannt жадно, с любопыт- ством Gestalt f -еп фигура gestatten vt позволять, разре- шать gestehen vt признаваться, со- знаваться (в чем-л.) gesund здоровый Gewalt f без мн. ч, сила gewaltig огромный Gewehr п -е винтовка; das Ge- wehr hochrei fieri вскинуть винтовку Gewehrkolben т - приклад вин- товки gewickelt завернутый gewinnen (а, о) vt выигрывать gewifi известный, некий; ко- нечно gewissenhaft добросовестно gewohnlich обычный; обычно gefibt опытный, наметанный gierig жадно, с жадностью Gias п Glaser стакан, рюмка glatt гладко glauben vt думать, полагать; верить gleich сейчас; тот же самый; gleich .darauf сразу после этого; ganz gleich все равно Gleichgewicht п, без мн. ч, рав- новесие gleichgiiltig равнодушный gleichzeitig одновременно Glied п без мн. ч, строй; -ег звено Gliick п без мн. ч. счастье gliicklich счастливый; благопо- • лучно glucklicherweise к счастью gnadig милостивый Gold п без мн. ч. золото Goldschmied т -е золотых дел мастер Graben tn Graben окоп graben (u, a) vt копать Granatwerfer т - гранатомет grau серый greifen (i, i) vi браться, хва- тать; in die Tasche greifen сунуть руку в карман Grenze / -п граница grenzlos беспредельно 183
Grobheit f -еп грубость grofi большой, крупный grofiartig великолепный Grofie f -n размер griin зеленый; ins Griine за го- род Grund m Griinde основание, основа griindlich тщательно, основа- тельно Gruppe f -n- отделение Grufi m Griifie привет, привет- ствие grtifien vt здороваться; переда- ' вать привет gucken vi (auf Akk.) (по) смо- треть (на что-л.) Giirtel m - пояс H Haar n -e волосы Habe f без мн. ч. состояние, имущество Hafen m Hafen порт, гавань hager худой Hai m -e акула Haken m - крюк halb половина halblaut вполголоса Halfte f -n половина Halle f -n (большой) зал Hals m Haise шея halten (ie, a) vt держать; (fiir Akk) считать (кого-л. чем-л.)-, vi останавливаться (о транс- порте) Handbewegung f -еп жест, дви- жение руки handeln: es handelt sich um дело идет о Handtasche f -n (дамская) су- мочка hangen (i, a) vi висеть; vt ве- шать hart сурово Hafi m без мн. 4. ненависть hassen vt ненавидеть hiiufig часто Hauptgericht n -e второе блюдо Hauptmann m -leute капитан Hauptriickzugslinie f -n основ- ной путь отхода 184 Hauptstadt f -stadte столица Hausdiener m - слуга Haussuchung f -еп обыск Havarie f -n авария heben (o, o) vt поднимать Heck n -e (-s) хвостовая часть ( самолета ) Heckstand m -stande кормовая огневая установка heilig святой Heimat f без мн. ч. родина heimkehren vi (s) возвращаться домой heiraten vt жениться heiser охрипший Heiserkeit f без мн. ч. хрипота heifi горячий; жарко heifien (ie, ei) vi называться; vt означать; heiter веселый Held m -еп герой helfen (a, o) vi помогать hell светлый Hemd n -еп рубашка, сорочка herankommen (a, o) vi (s) под- ходить heranlassen (ie, a) vt подпу- скать (противника на близ- кое расстояние) herantreten (а, е) vi (s) под- ходить heranwinken vt подзывать herausholen vt доставать herauskommen (a, о) vi (s) вы- ходить, получаться herauspressen vt выдавливать herausstecken vt высовывать herausstellen, sich выясняться herausziehen vt вытаскивать herrlich чудесно herrschen vi царить herstiirzen vi набрасываться herumreichen vt предлагать, угощать herunter вниз herunterholen vt снимать, до- ставать hervorblicken vi выглядывать hervorbrechen (a, o) vi (s) про- являться hervorholen vt доставать hervorziehen vt вытаскивать Herz n -еп сердце
herzlich сердечно hierher сюда Hilfe f помощь hilflos беспомощный Hilfreferent n -еп помощник. референта Himmel m без мн. ч. небо hin туда; hin und her туда и сюда; hin- und herschwenken vt махать (чем-л.) hinabschreiten (i, i) vi (s) спу- скаться (no лестнице) hinabwerfen (a, o) vt бросать вниз hinauf наверх hinaufsteigen (ie, ie) vi (s) под- ниматься hinausgehen vi (s) выходить hinauslaufen vi (s) выбежать hinausschleudern vt выбрасы- вать (с силой) hindurch напролет hineingehen vi (s) входить hineinlegen vt вкладывать hinrichten vt казнить hinten позади, сзади; nach hinten назад; von hinten сзади hinterher следом hiniibersteigen (ie, ie) vi (s) перебираться, перелезать hinunter вниз hinwerfen (a, o) vt бросать; sich hinwerfen залегать hinzufiigen vt добавлять hissen vt поднимать (флаг) hoch высоко hocherhoben высоко поднятый Hochgebirge n - высокогорье hochgewachsen высокий, высо- кого роста hbchstens по большей мере Hochzeit f -еп свадьба hocken vi сидеть на корточках Hof m Hofe двор hoffen vi надеяться hoffentlich надо надеяться hoffnungslos безнадежный hoflich вежливый Hohe f m высота Hohepunkt m -e вйсшая точка, апогей hohnen vi иронизировать hohnisch презрительно, ирони- чески holen vt доставать, приводить, приносить hollisch адский Holzflugzeug п -е игрушечный самолет х - horen vt слушать; слышать Horer m - телефонная трубка Horsaal m -sale аудитория Hose f -п брюки; трусы hiibsch прелестный, хороший Hiigel m - холм Huhn п Hiihner курица Hiille f -п оболочка Hund m -e собака hungern vi голодать Hut m Hiite шляпа; den Hut aufsetzen надевать шляпу I immer всегда; immer mehr всё больше irgendwo где-то Irren n без мн. ч. заблуждение Irrtum m -tiimer ошибка J Jackentasche f -n карман пид- жака (куртки) Jager m - охотник; истребитель Jahr n -e год Jahrhundert n -e век, столетие jawohl конечйо; jawohl! так точно! je когда-нибудь; je nachdem смотря по тому; je ... desto чем ... тем jedenfalls во всяком случае jeder (jedes, jede) каждый (каждое, каждая) jedoch однако jemand кто-нибудь jenseits по ту сторону Jude m -п еврей Jugend f без мн. ч. молодость Jugendliche(r) m -п(-е) под- росток 185
Jugendverband tn -bande союз молодежи jung молодой Junge tn -n юноша, парень К Kaktus tn Kakteen кактус Kalte f без мн. ч. холод Kampf tn Kampfe бой; борьба ktimpfen vi сражаться, бороться kampffahig боеспособный Kassenzettel tn - (кассовый) чек Kastanie f -n каштан kaufen vt покупать kaum едва kehrtmachen vi поворачивать обратно kennen (kannte, gekannt) vt знать kennenlernen vt знакомиться (с кем-л., чем-л.)-, узнавать Kennzeichen n - опознаватель- ный знак Kerl tn -e парень; субъект, тип kinderleicht очень легко Kinderschuh tn -e детский боти- нок Kiste f ящик klagen vt жаловаться klappen vi разг, ладиться, идти иа лад klar ясно klarmachen vt держать в (бое- вой) готовности, подготовить Kleid п -ег платье Kieidungsstiick п -е предмет одежды Kleinigkeit f -еп мелочь Kleinkram т без мн. ч. мелоч- ный товар kleinlaut растерянно, трусливо klingeln vi звонить klingen (a, u) vi звучать klopfen vi стучать king умно Knabe т -п мальчик knallen vi стучать Knie п -п колено knien vi становиться на колени Knopf tn Knopfe пуговица; кнопка 186 Kognak tn -e(-s) коньяк Komik f без мн. ч. комизм - Kommandant т -еп командир kommen (а, о) vi (s) прихо- дить kompliziert сложный Konfektionsgeschaft' п -е мага- зин готового платья konnen (konnte, gekonnt) мочь Konto п -ten счет Kontrollgang tn -gange конт- рольный обход Kopf tn Kopfe голова kopflastig перетяжеленный на нос kopfschiittel nd качая головой Кбгрег т - тело: фигура Kraft f Krafte сила kraftig сильный Kraftwagen tn - автомашина krank больной; kranken vt обижать, задевать kraulen vi плыть кролем (сти- лем кроль) Kreis tn -е круг krepieren vi (s) подыхать, сдохнуть Kreuz п -е крест kriechen (о, о) vi (s) ползти Krieg tn -е война kriegen vt поймать, схватить Kriegsschauplatz tn -platze театр военных действий krumm кривой Kiiche 7 -п кухня Kuchen tn - пирог Kugel f -n пуля kiihl прохладный Kumpan tn -e собутыльник Kunde m -n клиент, покупа- тель; f -n весть, известие Kundschaften n без мн. ч. раз- ведка Kundschafter т - разведчик Kiinstlername т -п артистиче- ское имя, псевдоним Kurve f -п кривая (линия) kurz короткий, коротко; kurz vor незадолго до; vor kurzem недавно kiissen vt целовать Kiiste f -n побережье
L lacheln vi улыбаться lachen vi смеяться Laden m Laden магазин Lage f -n положение; распо- ложение Land n Lander земля; страна; aufs Land за город landen vi производить посадку Landesverrat tn без мн. ч. из- мена родине Landung f -еп посадка, при- земление lang длинный lange долго, давно langsam медленный; медленно langst давно langweilig скучиый Larm т без мн. ч: шум lassen (ie, a) vt оставлять; поз- волять; заставлять; пускать laufen (ie, au) vi (s) бежать, бегать laut громко lauten vi гласить LautstSrkeregler m регулятор громкости Leben n - жизнь lebendig живой; lebendig wer- den воскресать, оживать Lebenslauf m -laufe биография Lebensmittel мн. ч. продоволь- ствие lebhaft живо leblos безжизненный leer пустой . . legen vt класть, положить; sich legen утихать (о шторме) Lehrjunge tn -n ученик Leib m -er тело Leiche f -n труп leicht легко Leid n без мн. ч. страдание leiden (lift, gelitten) vt терпеть leider к сожалению Leihbibliothek f -еп (платная) библиотека leise тихо leisten vt выполнять Leiter m - руководитель Leitung f -еп администрация letzt последний letztenmal: zum letztenmal в последний раз Leute мн. ч. люди Lichter мн. ч. огни, огоньки lieben vt любить liebenswiirdig любезно Liebling tn -е любимый Lied п -ег песня liegen (а, е) vi лежать link левый Lippe f -п губа Lippenstift т -е губная помада loben vt хвалить Loch п Locher одиночный окоп-укрытие los! давай! пошел! losen, sich отделяться losreifien, sich (i, i) оторваться lossagen, sich отказываться loswerden vt отделываться (от кого-л., чего-л) losziehen vi (s) отправляться Lbwenzahn tn -zahne одуванчик Lucke / -n люк Luft f без мн. 4. воздух Luftraum m -raume воздушное пространство liigen vi врать Lust f Liiste желание lustig веселый; весело M Macht f Machte сила machtig мощный; сильно machtlos бессильный mager худой mal -ка Mal n -e раз Maier m - художник Manager m - распорядитель manch некоторый manchmal иногда Mann m Manner- мужчина, че- ловек; муж Mannschaft f -еп команда, эки- паж Mandvergefecht n -e учебный бой Mantel tn Mantel пальто Марре f -п папка Maschintngewehrgarbe f -n пу- леметная очередь 187
Maschinenpistole f -n автомат mafiig умеренно, посредственно mafilos безгранично Mauer f -n (каменная) стена mehr больше mehrere несколько mehrmals неоднократно Meile f -n миля meinen vt полагать, думать; иметь в виду Meinung f -еп мнение meist: die meisten большинство; am meisten больше всего melden, sich являться, пред- ставляться Melder m - связной Menschenmenge f -n толпа merken vt замечать messen (a, e) vt мерить MG (Maschinengewehr) п пу- лемет Milch f без мн. ч. молоко mimen vt разыгрывать mischen, sich вмешиваться mifitrauisch недоверчиво mifivergniigt неодобрительно Mitglied n -ег член (какой-л. организации) mitmachen vt участвовать (в чем-л.) mitnehmen (а, о) vt брать с собой mitsingen (a, u) vi подпевать Mittagessen п - обед Mitte f -п середина Mitteilung f -еп сообщение Mittel п - средство Mittelabschnitt т -е централь- ный участок фронта mittelgrofi среднего роста mitten посреди, посредине Mitternacht f без мн. ч. пол- ночь Mittwoch т -е среда mogen: Sie mochten Вы хо- тели бы moglich возможный Mdglichkeit [ -еп возможность; die Moglichkeit offenlassen предоставить возможность Monat т -е месяц monatlich ежемесячно Montag т -е понедельник Montageabteilung f -еп мон- тажное отделение Mord т -е убийство Morder т - убийца Morgen т - утро; gegen Mor- gen под утро Morgengrauen п рассвет Morgenration f -еп утренний рацион (паек) MotorengerSusch п -е шум мо- торов Motorenschlosser т - слесарь- моторист Motorrad п -riider мотоцикл Mpi-Schiitze т -п автоматчик tniide устало Miihe f без мн. ч. труд, стара- ния; Miihe bereiten утом- лять; sich (Dat.) Miihe geben стараться Mulde f -n лощина Mund m Miinder рот Munition f без мн. ч. боепри- пасы, снаряжение Munitionswagen т - автомо- биль с боеприпасами murmeln vt бормотать miissen (mufite, gemufit) дол- женствовать mutig мужественный Miitze f -п фуражка N nacharbeiten vi работать сверх- урочно Nachbar m -n сосед nachblicken vi смотреть вслед nachdenken vi задумываться, обдумывать; размышлять nachdenklich задумчивый; за- думавшись nachfragen vt спрашивать nachholen vt догонять, навер- стать nachmittags в полдень nachsehen (а, е) (Dat.) смо- треть (вслед кому-л.) nachst ближайший, следующий Nacht f Nachte ночь; die Nacht hindurch ночь напролет Nachtisch m -e десерт nah близко 188
Nahe f без мн. ч. близость nahen vt шить; пришивать Naherkommen п без мн. ч. при- ближение nahern, sich (Dat.) прибли- жаться (к чему-л.) Name(n) т -п(-) имя namenlos безымянный namlich так как, именно Nase f -п нос natiirlich естественно, конечно nebensachlich между прочим Negative п без мн. ч. отрица- тельное nehmen (а, о) vt брать, взять neigen vt наклонять, склонять Nelke f -n гвоздика nennen (nannte, genannt) vt называть nett симпатичный Neubau m -ten новостройка neugierig любопытный; с любо- пытством; ich war neugierig auf (Akk.) я хотел бы знать nichts ничего nicken vi кивать nie никогда; nie und nimmer никогда н ни за что niedergehen: auf dem Wasser niedergehen приводняться niedriger ниже niemals никогда; нн разу niemand никто Nordpol пг без мн. ч. северный полюс notieren vt записывать nbtig нужный, необходимый; etwas notig haben нуждаться в чем-л. Notizbuch п -biicher записная книжка Notproviant п -е аварийный за- пас продовольствия Notruf т -е аварийный сигнал Notsender пг - аварийный (ра- ' дио)передатчик nun теперь nur только, лишь nutzlos бесполезный О oben наверху; nach oben на- верх | Oberbefehlshaber т - главно- командующий Oberleutnant т -е старший лейтенант obwohl хотя offen открытый offenbar очевидно Office п -s административное здание offnen (sich) открывать(ся) ohne без; ohne dafi без того, чтобы Ohr п -еп ухо 01 п -е масло; нефть olivgriin оливковый Onkel пг дядя Orangensaft т -safte апельси- новый сок ordentlich настоящий, прилич- ный Ordnung f -еп порядок ostwarts на восток, в восточ- ном направлении Р paar: ein paar несколько packen vt хватать, схватывать Packen т - груда Panzer пг - танк Panzerabwehrgeschiitz п -е про- тивотанковое орудие Panzerbiichse f -п протнвотан- ковое ружье Panzergranate f -п бронебой- ный снаряд Panzerjager т - рядовой (истребительно-) противотан- ковых войск; истребитель танков Panzeriibungsgelande п - тан- кодром Papier п без мн. ч. бумага Papiere pl документы Paradies п. -е рай Parteimitglied п -ег член пар- тии passen vi подходить passieren vi (s) случаться, про- исходить; vt проходить Pazifik пг без мн. ч. Тихий океан 189
Pech: ich habe Pech мйе не везет personlich лично pfeifen (i, i) vi свистеть Pfortner m - швейцар Pistole f -n пистолет Plane f -n брезент planen vt планировать Platz m Platze место; площадь; Platz nehmen садиться einen Platz einnehmen занимать место plotzlich вдруг Podium n -ien сцена Polarforscher tn полярный исследователь Popeline f без мн. ч. поплин positiv положительно Posten т - часовой Preis tn -е приз preiswert недорогой prima великолепно pro за, в probieren vt примерять priifen vt проверять Priifung f -еп экзамен; durch die Priifung fallen прова- литься на экзамене Punkt tn -e точка, пункт punktlich точно Q qualen vt мучить Quatsch tn без мн. ч. чепуха, ерунда R Radiergummi п -s ластик, ре- зника rasen vi проноситься, устрем- ляться rasieren (sich) брить(ся) Rat т Ratschlage совет raten (ie, a) vt советовать rationieren делить на порции Ratlosigkeit f без мн. ч. беспо- мощность, растерянность Rauch т без мн. ч. дым rauchen vt курить 190 Rauchfahne f -п дымовая по- лоса Raum т Raume помещение, пространство raumen vt оставлять, покидать Rausch т без мн. ч. опьянение Rechnung f -еп счет recht правильный; очень, вполне Recht п -е право rechts справа rechtzeitig своевременно Rede f -п речь Referat п -е доклад Referent т -еп докладчик rege: reges Leben оживление Regiment п -er полк Reglement п -s (-е) устав reichen vt подавать, протяги- вать Reihe f -п ряд reinigen vt убирать (квартиру) reisen vi путешествовать reiBen (i, i) vt рвать, выры- вать, дергать, срывать reizend очаровательный Rendezvous п - свидание rennen (rannte, gerannt) vi (s) бежать reparieren vt ремонтировать Rest m -e остаток; (jemandem) den Rest geben доконать (кого-л.) retten vt спасать richten vt направлять richten, sich следовать; ориен- тироваться Richter tn - судья richtig правильный; по-настоя- щему Richtung f -еп направление riechen (o, o) vi. чуять riesig гигантский rings вокруг rollen vi (s) катиться, дви- гаться Rotwein m -e красное вино Ruck tn -e толчок Riicken tn - спина riicktauschen vt обменивать Riickweg tn -e обратный путь rudern vi грести; управлять лодкой Ruf tn -e крик
rufen (ie, u) vi кричать; звать; восклицать Ruhe f без мн. ч. покой, ти- шина ruhig спокойно Ruhm т без мн. ч. слава Rundfunkgerat п. -е радио- приемник rundheraus прямо, откровенно Russe т -п русский rutschen vi скользить S Sache f -п дело; вещь sagen vt сказать Sahne f без мн. ч. сливки; saure Sahne сметана Salve: eine Salve abgeben дать залп sammeln vt собирать Sangerwettstreit m -e состяза- ние певцов satt сытый Satz tn Satze фраза, предло- жение schade жаль Schaffnerin f -nen (женщина-) проводник Schalter tn - (задвижное) око- шечко (в учреждении) schamen, sich стыдиться Schande f без мн. ч. стыд, по- зор scharf острый; резко scharfer einstellen лучше настраивать (приемник) scharfmachen vt подстрекать schatzen vt ценить schauen vi смотреть Schein tn без мн. ч. свет Schein т -е документ scheinen (ie, ie) vi казаться Schelm tn -e шельма schenken vt дарить schicken vt посылать Schicksal n -e судьба schieben (o, o) vt двигать, со- вать, выталкивать schiefien (о, о) vi стрелять Schiefistand т -stande тир Schiff п -е корабль, судно Schiffbruch т -briiche корабле- крушение Schildkrote f -п черепаха schimpfen vi ругаться schlafen (ie, a) vi спать Schlag tn Schlage удар schlagen (u, a) vi ударять; vi бить Schlager tn - модная песенка Schlagsahne f без мн. ч. сби- тые сливки Schlange f -п змея; очередь schlank стройный Schlauchboot п -е надувная лодка schleppen vt тащить schliefien (о, о) vt закрывать schliefilich в конце концов schlimm скверный; плохой; плохо Schlitten tn - сани Schlofi п Schlosser замок; за- мок Schlucht f -еп овраг Schluck т Schliicke глоток Schlufi tn Schliisse конец Schliissel tn - ключ schmecken vi нравиться (no вкусу) schmerzen vi болеть, причинять боль Schminke f -n (губная) помада schminken vt подкрашивать schnappen vt схватить, сцапать Schneider m - портной Schnurrbart tn -barte усы schon красивый schonen vt щадить, жалеть schopfen vt зачерпывать, чер- пать Schrank tn Schranke шкаф Schrecken m - ужас schrecklich ужасный; ужасно, страшно Schrei tn -e крик schreien (ie, ie) vi кричать Schriftsteller tn - писатель Schritt tn -e шаг schuld sein (an Dat.) быть ви- новатым (в чем-л.) Schulter f -n плечо schummeln vi шельмовать Schurke tn -n подлец 191
Schufi m Schiisse выстрел Schiitzenbrigade f -n мото- стрелковая бригада Schiitzenloch n -locher одиноч- ный стрелковый окоп schwach слабый; слабо schwachen vt ослаблять Schwachling m -e слабоволь- ный человек Schwachsinnige(r) m-n(e) сла- боумный schwanketi vi качаться schwarz черный schwatzen vt болтать schweigen (ie, ie) vi молчать Schweiti n -e свинья Schweinehund m -e груб. свинья, подлец Schwester f -п сестра Schwiegermutter f -miitter теща Schwiegersohn m -sohne зять Schwierigkeit f -еп трудность schwimmen (a, o) vi (s) плыть Schwimmweste f -п спасатель- ный жилет schworen (u, o) vt, vi клясться See f -п море Seenotausriistung f -еп мор- ское спасательное оборудо- вание Segelboot n -e яхта sehen (a, e) vt, vi видеть; sieh mal видишь ли Seidentuch n. -tiicher шелковый платок sein (war, gewesen) vi (s) быть, находиться seit с тех пор как seitdem с тех nop Seite f -п сторона; бок seib: im selben Moment в тот же момент selbst сам, сама, само, сами Seibstandigkeit f без мн. ч. са- мостоятельность Seibstmord т -е самоубийство; Seibstmord begehen покон- чить жизнь самоубийством seibstverstandlich само собой разумеется selten редко senken vt опускать; den Blick senken потупить взор sicher определенно Sicherheit f без мн. ч, уверен- ность Sieg т -е победа siegen побеждать sieghaft победоносно siibern серебряный singen (a, u) vt петь sinken: sinken iassen опускать sinkend погружающийся под воду sinnios бессмысленно sinnvoll рациональный, толко- вый so так; so etwas такое sobaid как только sofort сразу, тотчас, сейчас же sogar даже sogleich тотчас Sohn т Sohne сын solange пока soicher (solches, solche) такой (такое, такая) soilen долженствовать, быть обязанным sonderbar странный sondern a; nicht nur ... sondern auch не только ... но и sonnabends по субботам Sonne f без мн. ч. солнце sonst обычно; sonst nichts больше ничего sorgenvoll озабоченный sorgfaitig тщательно sorglos беззаботный, беспечный soweit насколько sowieso несомненно spahen vi высматривать Spaher т - разведчик; дозор- ный spahrlich редкий Spahtrupp т -s разведыватель- ная группа, дозор Spahtruppfiihrer т - командир (разведывательного) дозора Spafi т Spafie шутка spat поздно Spaziergang т -gange прогулка Speise f -п кушанье, блюдо Speisekarte f -п меню 192
Spiegelei n -er яичница-(гла- зунья) Spiel n -e игра Spiefiburger m - мещанин Spinnerei / -еп ткацкий цех spitz острый Spitze: an der Spitze во главе Sprechtaste f -п кнопка микро- фона spiiren vt чувствовать Stadt f Stadte город stammein vt лепетать, бормо- - тать Stammgast m -gaste постоян- ный посетитель, завсегдатай (кафе, ресторана)- standhaiten (ie, a) vi выстоять, выдержать standig постоянно stark сильный; сильно starren vi неподвижно смо- треть, уставиться starrsinnig упрямый statt (Gen.) вместо stattfinden (a, u) vi состояться Staubsauger т - пылесос staunen vi удивляться stecken vt совать, класть; vi торчать stehen (stand, gestanden) vi стоять; es steht dlr это тебе идет «tehenbleiben (ie, ie) vi (s) останавливаться stehien (a, o) vt украсть steif онемевший steigen (ie, ie) vi (s) подни- маться steii отвесно Stelle f -n место steilen vt ставить Steliung f -еп должность, служба; позиция; Steliung beziehen занимать позицию Steiivertreter m - заместитель sterben (a, o) vi (s) умирать Stern m -e звезда stets постоянно Steuerbord n -e правый борт Steuerbordtank m -s правый (топливный) бак Steuerung f -еп управление Stiefel m - сапог still тихо Stimme f -n голос stimmen vi соответствовать действительности; es (das) stimmt это так (правильно) Stimmung f без мн. ч. настрое- ние Stock т Stockwerke этаж stohnen vi стонать, вздыхать stoiz гордый; с гордостью Storung f -еп помеха Stofi т Stdfie-удар stofien (ie, о) vt толкать Strahlfiugzeug п -е реактивный самолет- Strafie f -п улица; шоссе Strafienverkehr т без мн. ч. уличное движение Straufi т Straufie букет Streich т -е шутка streichein vt ласкать, гладить streiten, sich спорить Strich т -е штрих Stroich т -е бродяга Stube f -п комната Stuck п -е кусок, клочок; часть stumm: stumm bleiben молчать Stunde f -n час; Stunde um Stunde час за часом stiirmisch бурно stiirzen (sich) бросаться; устремляться stutzen vi удивляться suchen vt искать Superfestung f -еп американ- ский бомбардировщик В-29 „летающая сверхкрепость“ Suppe f -п суп Surren n без мн. ч, жужжание, шум siifi сладкий Т Tafel f -п табличка tiigiich ежедневно Tanziokal т -е вечернее кафе tapfer храбро tarnen vt маскировать Tarnmantel т -mantel маски- ровочный халат Tasche f -п карман, сумка Tasse f -п чашка 193
Tat f -епдело; поступок Tater m - преступник . tatig: tatig sein работать Tatigkeit f -еп деятельность Tatsache f -n факт tatsSchlich действительно, в самом деле taub глухой tausend тысяча Teil т -е часть teilen (sich) разделить(ся) teilnehmen (а, о) vi участвовать teils частично teuer дорогой Teufel т - черт teufelisch чертовский tief глубокий; глубоко; низко Tiefe f -п глубина, бездна Tiefflug т -fliige бреющий по- лет Tiefschlag tn -schlage удар ни- же пояса Titel т - заглавие toben vi бушевать Tod т без мн. ч. смерть Todesnachricht f -еп извещение о смерти Тог п -е ворота Tosen п без мн. ч. рев, силь- ный шум tot мертвый toten vt убивать tragen (u, a) vt иести, носить traurig грустный, печальный; печально treffeti (а, о) vi встречать; по- падать treiben (ie, ie) vt гнать Treibstoff m -e топливо, горю- чее trennen vt отделять, разъеди- нять trennen sich расставаться Treppe f -n лестница Treppenhaus n -hauser лестнич- ная клетка treten (a, e) vi (s) ступать, ступить; (an Dat.) подходить (к кому-л.) trocken сухой trommeln vi барабанить trbsten vt утешать, успокаи- вать trotz несмотря на trotzdem несмотря на это Truppen мн. ч. войска Truppenteil т -е войсковая часть Tuch п Tiicher платок, косынка tiichtig порядочно tun (tat, getan) vt делать Tun n без мн. ч. поведение Tiir f -еп дверь U fiber свыше liberal! везде, повсюду iiberfallen (ie, a) vt совершать нападение iiberfliissig лишний iiberfiillt переполненный (jbergangsmantel т -mantel Де- мисезонное пальто iibergeben (а, е) vt передавать iiberhaupt вообще iiberhoren vt пропускать мимо ушей iiberlassen (ie, a) vt Предостав- лять iiberlegen vt размышлять, об- думывать iiberlegen превосходящий iibermitteln vt передавать iibermorgen послезавтра iibernehmen (а, о) vt брать на себя iiberpriifen vt проверять, уточ- нять Uberraschung f без мн. ч. удив- ление iiberreden vt уговаривать iiberreichen vt передавать fibersehen (а, е) vt не замечать iibersetzen vt переводить iiberwachen vt следить (за чем-л.) iiberzeugend убедительно iiberziehen vt надевать, наки- дывать (что-л. поверх чего-л.) iibrig остальной, прочий tibrigens впрочем, между-про- чим Uhr / -еп часы 194
umbinden (a, u) vt повязывать (платок) umblicken, sich оглядываться umbringen vt убивать umdrehen, sich оборачиваться, поворачиваться Umgehungsmanover n - обход umgekehrt напротив; наоборот umherlaufen (ie, a) vi (s) бе- гать umkommen (a, o) vi (s) поги- бать umsehen, sich (a, e) осматри- ваться umwenden, sich (а, а) оборачи- ваться unansehnlich неприглядный unaussprechlich невыразимо unbedingt обязательно Unbegabtheit f бездарность unbekannt незнакомый unbequem неудобный unbeugsam непреклонный unbewaffnet безоружный, не- вооруженный unendlich бесконечно unentschlossen нерешительно unerkannt неопознанный unerrniidlich неустанно, без устали unfaflbar непостижимо unfrisch несвежий Ungarn п Венгрия Ungeduld f без мы. ч. нетерпе- ние ungefahr примерно, приблизи- тельно Ungeheuerliche(s) п ужасное ungerecht несправедливо unglaublich невероятно Ungliick п без мн. ч. несчастье Uni (Universitat) f -еп универ- ситет Uniform f -еп форма, мундир unmoralisch аморальный unrecht: unrecht haben быть неправым unschliissig нерешительно unschuldig невиновный; невин- ный unsympathisch несимпатичный unten внизу; nach unten steigen спускаться вииз; von unten снизу unter среди unterbrechen (а, о) vt преры- вать unterhalten, sich (ie, а) беседо- вать Unterhemd n -en нижняя со- рочка Unterhose f -п кальсоиы unternehmen (а, о) предприни- мать unterordnen, sich подчиняться Unterredung f -en переговоры unterschreiben (ie, ie) vt под-' писывать Unterstiitzung f -en поддержка untersuchen vt исследовать Untertasse f -n блюдце ununterbrochen непрерывно unverschlossen незапертый unverstandlich непонятный unwillkiirlich непроизвольно, не- вольно urteilen vi судить, отзываться V vaterlandisch отечественный Veilchen n - фиалка verabreden (sich) договари- ваться (о чем-л.) verabschieden, sich прощаться verandern, sich изменяться Verantwortung f без мн. ч. от- ветственность Verband m -bande часть; под- разделение; соединение verbergen (а, о) vt скрывать verbinden (a, u) vt соединять Verbindungstiir f -еп дверь в смежную комнату verbrannt сожженный Verbrecher m - преступник verbrecherisch преступный verbreiten, sich распростра- няться verbringen vt проводить (о вре- мени) Verbiindete(r) пг -п(-) союзник Verdacht m без мн. ч. подозре- ние verdachtig подозрительный 195
verdammt проклятый verdienen vt зарабатывать verdiistern, sich омрачаться vereint; mit vereinten Kraften общими усилиями verflucht проклятый verfolgen vt преследовать Vergangenheit f без мн. ч. прошлое vergehen vi (s) проходить (о времени) vergessen (а, е) vt забывать vergroBern of увеличивать verhaften vt арестовывать Verhalten n без мн. ч. поведе- ние, образ действия verhandeln vi вести переговоры verheiratet женатый; замужняя verhindern vt (по) мешать (чему-Л.) Verhor п -е допрос verhoren vt допрашивать verkaufen vt продавать Verkaufer tn - продавец Verkehrsflugzeug n -e (транс- портный) самолет граждан- ской авиации verlangen vt требовать verlassen (ie, a) vt покидать; sich verlassen (auf Akk.) по- ложиться (на кого-л., на что-л.) verlaufen vi проходить, проте- кать verlegen смущенный Verlegenheit f без мн. ч. сму- щение verletzen (sich) поранить(ся) verlieben, sich влюбляться verlieren (о, о) vt терять Verlust tn -е потеря; Verluste erleiden нести потери vermieteti vt сдавать в наем vermissen vt жалеть об отсут- ствии (кого-л., чего-л.) vermitteln vt способствовать, устраивать vermuten vt предполагать vernachlassigen vt запускать, пренебрегать, забрасывать verneigen, sich кланяться vernichten vt уничтожать Verrat tn без мн. ч. измена verriickt сумасшедший versagen vt отказывать Versammlung f -еп собрание Verschanzung f - оборудование траншеями verschieden различный, разный verschlucken vt проглатывать verschwinden (a, u) vi (s) исче- зать, пропадать versetzen: einen Schlag verset- zen наносить удар versperren vt преграждать Verstand tn без мн. ч. ум verstandig понятливый verstandigen, sich объясняться, договариваться verstandlich понятно verstarken vt усиливать verstecken (sich) прятать(ся) versterben (a, o) vi (s) уми- рать versuchen vt пытаться, старать- ся, пробовать verteidigen (sich) оборо- нять (ся), защищать(ся) Verteidigungsstellung f -еп обо- ронительная позиция verteilen vt раздавать, разно- сить verteufelt чертовский vertreten (а, е) vt заменять, за- мешать verurteilen: zum Tode verurtei- len приговаривать к смерти Verwahrung f без мн. ч. храпе- ние Verwarnung f -еп- предупреж- дение verweigern vt отказываться (от чего-л.) verwirrt растерянно verwundert удивленный; удив- ленно verwundet раненый Verwundung f -ед ранение Verzeihung f -еп извинение verzichten vi (auf Akk.) отка- зываться (от чего-л.) verziehen vt (с)морщить (лицо) verzweifeln vi отчаиваться verzweifelt безнадежный; от- чаянно; в отчаянии 196
Verzweiflung f без мн. ч. от- чаяние Vetter т -п двоюродный брат vielleicht может быть, воз- можно vielsprachig многоязыкий Viertel п - четверть Vogelhals т -halse длинная как у гусака шея Volksarmee f без мн. ч. Г ДР Национальная народная ар- мия Volkssturm tn без мн. ч. народ- ное ополчение voll полный vollenden vt заканчивать vollig полный; совершенно vollkomtnen совершенно voran впереди voraus вперед voraussehen (а, е) Vt преду- сматривать voraussichtlich очевидно Vorabend: am Vorabend нака- нуне vorbei мимо vorbeitreiben (ie, ie) vi (s) гнать мимо vorbereiten vt готовить Vorderwand f -wande передняя стена vorerst пока vorfinden (a, u) vt обнаружи- вать vorgestern позавчера vorhanden: vorhanden sein быть налицо, иметься Vorhang tn -hange занавес vorhin до этого vorkommen (a, o) vi (s) слу- чаться vorlesen (a, e) vt читать (вслух) vorn впереди; nach vorn впе- ред vorriicken vi (s) продвигаться, наступать vorschlagen (u, a) vt предла- гать vorsichtig осторожно Vorsitzende(r) m -n(-e) пред- седатель Vorspeise f -n закуска vorstellen (sich) представлять (себе); sich (Dat.) vorstellen представляться (кому-л.) Vorstellung f -еп представле- ние, спектакль vorstoUen (ie, o) vi (s) продви- гаться vorstiirzen vi (s) выскакивать Vorteil tn -e выгода voriiberziehen (o, o) vi (s) про- ходить мимо vorziehen (о, о) vt (Dat.) пред- почитать (что-л., чему-л.) vorziiglich превосходно W Wache f -n стража; вахта, ка- раульная служба Wacholderzweig tn -е ветка можжевельника wachsam бдительный wachsen (u, a) vi (s) расти wackein vi качаться Waffe f -и оружие Waffenrock tn -rocke мундир wagen vt осмеливаться Wagen m - автомашина wahlen vt выбирать wahr настоящий; правда; nicht wahr? не правда ли? wahrend во время; в то время как Wahrheit ( без мн. ч. правда wahrscheinlich вероятно ' Wahrung f -еп валюта Wald tn Walder лес Waldarbeiter tn - лесоруб walten vi управлять (чем-л.) Wand f Wande стена wandern vi странствовать Warenlager n - куча вещей Warme f без мн. ч. теплота warten vi (auf Akk.) ждать (кого-л., чего-л.) was кое-что Wascherin f -nen прачка Wasser n без мн. ч. вода wassern vi приводняться waUrig водянистый ' wecken vt будить weder ... noch ни ... ни Weg tn -e путь 197
weg прочь; weg sein уходить Wegekreuzung f -еп перекре- сток дорог wegen из-за weglassen (ie, a) vt пропу- скать,- исключать , - wegschnappen vt уводить, от- бивать wegstecken vt припрятывать wehrios беззащитный wehtun: es tut mir weh мне очень жаль, мне обидно Weib п -er женщина; баба weich мягкий weil так- как Weile f без мн. ч. некоторое время; eine ganze Weile долго weinen vi плакать Weiniokal n -e бар Weise f -n способ; auf welche Weise каким образом Weisheit f -еп мудрость weifi белый weifi werden по- бледнеть weit далеко; широкий Weizenernte f -n уборка пше- ницы Welle f -n волна Welt f -еп мир; zur Welt kom- men родиться wenden vt поворачивать wenden, sich (an Akk.) обра- щаться (к кому-л.) wenig мало; ein wenig немного wenigstens по крайней мере wenn когда; если werden (wurde, geworden) vi (s) становиться werfen (sich) (а, о) бросать(ся) Wermutsbiatt n -blatter листок ПОЛЫНИ Wert m -e значение, .ценность wert стоящий Wertgegenstand m -stande цен- ная вещь, ценность weshalb почему Westen m без мн. ч. запад Wetter п без мн. ч. погода Wettstreit т -е состязание wichtig важный widerlich отвратительный 198 widersprechen (а, о) vi проти- воречить wieder опять, снова; immer wieder все снова и снова wild дико Wind т -е ветер winken vi махать Winter т - зима wirkiich действительно, на са- мом деле Wirt т -е хозяин wissen (wuBte, gewufit) vt знать; ohne Wissen без ве- дома Witz m -e шутка, острота Woche f -n неделя Woge f -n волна woher откуда wohi хорошо; может быть, ве- роятно Wohnung f -еп квартира Woike f -п облако, туча wollen хотеть Wort п Worter слово wortlos молча, без слов wozu зачем Wuchs т Wiichse рост wulstig: wulstige Lippen тол- стые губы wunderbar чудесно wundern, sich удивляться wunderschon превосходный Wunsch т Wiinsche желание wiinschen vt желать Wiirde f без мн. ч. достоин- ство Wiiste f -п пустыня Wut f без мн. ч. бешенство, ярость wiitend разгневанный Z zahien vi платить zahien vt считать, насчитывать Zahn т Zahne зуб Zeichen п - сигнал zeichnen vt рисовать zeigen vt показывать Zeiger т - стрелка Zeit f -еп время; zur Zeit в на- стоящее время Zeitschrjft f -еп журнал
Zeitung f -еп газета zerreiben (i, i) vt разрывать, прерывать zerschossen простреленный zerschmettern vt размозжить zerstort разрушенный Zettel m - записка Zeuge m -и свидетель ziehen (zog, gezogen) vt та- щить; vi (s) переезжать zielen vi (auf Akk.) целиться (в кого-л., что-л.) Zielfernrohr п -rohre оптиче- ский прицел ziemlich довольно Zigarettdnpackchen п пачка папирос Zimmer m - комната Zimmermadchen п - горничная zischen vi шипеть, шикать zittern vi дрожать zivil гражданский, штатский Ziviikieidung f без мн. ч. штат- ская одежда zogern vi колебаться Zoliner m - служащий таможни zu слишком ziichten vt разводить, выращи- вать . . zucken vi вздрагивать; дергать- ся; mit den Schultern zucken пожимать плечами zudrin'giich sein быть навязчи- вым zuerst сначала, вначале Zufaliigkeit f -en случайность zufiiistern vt шептать (что-л. кому-л.) zufrieden довольный Zug m Ziige поезд; глоток; взвод zugehen vi (s) закрываться; zugehen (auf Akk.) идти, на- правляться (к чему-л.) Zugmaschine f -n тягач zuhoren vi слушать zukommen (a, o) vi (s) (auf Akk.) подходить (к кому-л.) Zukunft f без мн. ч. будущее zulassen (ie, a) vt допускать, позволять zuietzt под конец; в конце кон- цов zunachst прежде всего zunehmen (а, о) vi усиливаться Zunge f -п язык zurechtkommen (а, о) vi (s) успевать; zurechtkommen (mit Dat.) справляться (с чем-л.) zurechtriicken vt поправлять zurechtziehen vt подтягивать zuriick назад zuriickbieiben (ie, ie) vi (s) -' оставаться zuriickkehren vi (s) возвра- щаться zuriicksenden (a, a) vt отсылать zuriickweichen (i, i) vi отсту- пать zuriickwerfen (a, o) vt отбра- сывать zuriickziehen, sich удаляться zusagen vi соглашаться zusammen вместе zusammennehmen (a, o) vt со- бирать zusammenschiefien (o, o) vt расстрелять zusammenstellen vt формиро- вать zusammenstofien (ie, o) vi (s) сталкиваться Zuschauer m - зритель Zuschauermenge f -n толпа зри- телей zuschreiten (i, i) vi (auf Akk.) (s) направляться (к чему-л.) zusehen (a, e) vi (Dat.) сле- дить, наблюдать (за чем-л.) Zustand m -stande состояние; in einem traumartigen Zu- stand в состоянии оцепене- ния zustimmen 'vi (Dat.) согла- шаться (с чем-л.) zustimmend одобрительно zuvor прежде zwar правда; хотя; und zwar а именно Zweck m -e смысл, цель Zweifel m - сомнение Zwiebel f -n лук zwingen (a, u) vt принуждать, заставлять- zwinkern vi подмаргивать 199