Теги: militär   feldartillerie  

Год: 1917

Текст
                    ,X-
U
*pre»»: I ©tücfi QU. l.~
11 ©tuet jujammen QU. 0.90
IjMäJjmut
intabrentUtttUttd.
rciionttcn^aäcrfctt
|K96aa.u.l.^.98/09
tnif9$erüdiptf>figung der
jrJttatljeifci oon
(Offipcrmalltriüa^n.
grirtna

Seridite bo» fl?titfl3teiliitl)metn 1914/16 ®te UBinteifdjladjt in der ©janipagite, Bon £>3far, xBritll bnn f. B- flugetellt bem Cbertommanbo bet /pilljjVVU 'pilupiH. s virmee. 50. «hif tafle. Grell 40 Gt tlbgefehen von bem Ontereffe, bad bie Verton bei ©erfaffeH einflöftt, Ift bte JEBintet- •kbladjt in ber Champagne“ für ieben Te uff cf) en Ij D cf) ft lefenlwert. SBtr finb fletvotnt, öte Schlachten in fcuilletouiftifchcr Slrt Von Slrieglberichterfiattem fchilbem flu böten: biet er etiäb U ein WMlitär vom mllitärifdjeii Stanbpunft auf bte Schlacht 4n ihren groften Bügen, in ihrer Taftif, ohne (Sinjelheiten, ieboeb mit begeiferter Anteilnahme. 2lutfj bem ßaien ift auf biefe 2£elfe ein ©lief in bte Tedjnt! ber ©djiadjt gemährt, (^leidijeitig liegt in ber 'Befchreibung ber bloften Tatfachen ehie wrinnerung baran, mal auch ein Sleg für unerbenfllcfce Wühfal unb furchtbare Cpfer forbert. »Teutfcfre fRunbfcfrau" 0113 hrni <Jür bad beutfehe Golf im Auftrage ber Scntral* UHJ UtUl y LWU func AUr £nmmhing von ftelbpoftb riefen im WWrtifchen Wufeum flu G erlitt heraudgegeben von Grofeffor Dr. Gniower, Shxftol bei Wörtlichen Wufeumd, Arcfjlbrat Dr. Sdntfier, Univeriitätdprof. Dr. Sternfelb, fHebatteur 2. (£. Dillinger, D. von Cftrorodtl u.a. Cöefchentbanb. 800 Selten Bixihm- format. über 500 Ix inselb erlebte. Grete 3)1.7.50. Auch In 2u t'teferungen flu je 30 Gf. HSoId)e, In frifdier Erinnerung ber furd)tbarften Cebendmomente unb angefkhti bei nobel abgegebenen Bcugniffe gehören flu ben bebeutunglvollften Urfunben bei Wcnfdjen- gefdjledjted. (£3 Ift ein Golfabuch gefd)affen worben, wie w ir eß feböner nicht vefaften, ein 253crf, $u bem bad flanke beutühe $cer beigetragen bat. El Wirb eine ftarfe ©rüde fdjlagen flwifdjen ben ©olflgcnoffen in ber aront unb benen in ber Heimat, fpäter ficberlirfi Mvlfchen und unb unteren 3hid)fommen.H „Ter Tag“, 23 er l in. SMf bem Cieger Von Fon Cberleiitnant v£/l|luJU füiumentfcal, Rubrer eine« Vlrtlherle-WefctTUppl bet st ronprinflcn »Armee. $tibfdwr SEafdjenbanb. Grete W. 1.20, öelbpoftporto io Gf. farbige© Umfcbtagbilb von 3. 21. Sailer. fcier ift ber 'Welttiieg wohl aum eritcnmal in feiner ganzen naeften irflidrteit bar- gefteTIt worben, einer, ber ben groben GicgeMauf nach ftraiitrekb mltmarfjen tonnte, aetdinet hier in jünbenber, noch unter bem Fann ber (xrlebnlffe ftebenber Sprache ben feinbrud beä #riegel auf ben 3J? ittämpf er felbft. örtiineruitflcit eine» preufeifdjeit ©eueraid in rnifi« fdjer ffiri'cflSgefanaenidjflft 1914/15. gefolgten ßJattin, Freifrau v.Talwigt. 5. s?lufl. Sbünftlerumi hl- Xafcbenform. fBreid 1 3)1. „S)te vorlicgcnbe ©rofdiüre barf ju ben intereffanteften bi« lebt .erfdjiencnen Wtemoiren biefed Striegel gerechnet werben. 3le gibt einen «n feiner tnappen Gdilidjtheit um fo überACugeuberen (xinbrud in rufiüdje ©eamtenwirt- fchaft, ntfiijdie 3«ftünbe wäbrenb bed Striegel überhaupt unb im üeionberen in niffikte Striegdgefangeiienbebanblung. 29ad an ber ganzen Gegebenheit vor allem auffällt, Ift bie namenlofe 23illtür ber einzelnen Beamten, bie von fSall ju ßall nach eigenem Owt- •bünten verfahren, bann unb wann in gutmütiger, öfter aber in perflber 23cnr, audr ihre .eigenen befehle unb (Erknibnlife wiberrufen unb verleugnen, wie ed ihnen gerabe paut.* „Xeutfdje Wunbütflu" Äricivstage in Sübroeft 1914/15. SJÄB'StSSi grrjahrten and Sübweft aurfldgetcbrten hingen Teiitfcben. XVünftlerumkhlag. Xafchenformat. '‘Breid 2)L 1.—. X)ie fchweren Slrlegdtage Tcutfcf)•Sübwcftd 1914/15 fliehen hier von ber SDlobil- madjung b 11 fluni i^iii^ug Gotha! in 2ölnbhut an und vorüber. Tie Gerfafferin <^(gt vor allem unter Vlnftellung von Gerglelrfjen mit ben ftriegdvcrhältniffen ber .veimat, .vieviel furcht barer ber.krieg auf bad In ber fernen ftolonlevon £>eirnai .Hub 2Belt aügefverrtc häufet)en Xeutfdirn laftete. Swifdjeii siämpfeu uub ißunben. weroeit, &tanbern, Gtagerrat). Guchf cbmud von Warin eina ler (S laue Gergeit ©rclö W. 1.20. (Hn wertvolle! Tohimeut flur CMctrfjidjte ber .ftefbeiitaten unterer Warine. fröhlich Plaubert ber Vlrflt von ben .Q a if er lieb en G lau ja den in ^lanbern.bie er 14 Wonate von ben ©elagerungdtämpfen vor Vlntwerpen bid fliim Trommelfeuer von -3?iciiport begleitet hat. Buftlger gelbfrlcg flieht an und vorüber. 2lUr folgen bem Ger* Jaffer ind .kriegllasarett Im alten ©rügge, in bie Heimat unb auf hohe See. Tal urtaüdifige, jugenblidje Temperament nuferer Seeleute verhelft! bie fltbrenbe Ungebnlb, ald)t mittun flu fönnen. Unb immer öfter geht cd hinan«, bi! bie Spannung, bie faft •ihren .vöhepuntt erreicht hat, fid) löft in ber gewaltigen Schlacht vor bem Sfagerra!. 3u belieben burd) lebe Gucübanbhmg iowie burdj ben ©erlag ®erf)arb Stalliug '®etK^I,?ls,‘lcöen Clbcnburg i. G5r.
Sach einem Gemälde von Alfred Schwärs. Gerhard Htalling, Kunstverlag, OMenbnrg i. Gr. sajil^elm II. Seutfdjer Äaifer, S?önig toon Sßreufjen.
©er $elbgraue ßeitfaöen für öen <Dienftunterrid)t ^elbartilleriften (für fahrende unb reitenbe ^elöfanonem unb leiste ‘Jelbfyaubitybatterien) unter Gerücffi<^tigung öer öriegderfabrungen Gearbeitet Von OffiäiewLÄlkrJSaffen IKÖN1GLICHE BIBLIOTHEK I BERLIN 9Rit 9 mehrfarbigen unb 1 einfarbigen ©afelbeilage, öen Gilbniffen Gr. 2Raj. öe3 ßaiferö, öer öeutfdten Heerführer im GJelt» friege unö vielen anöeren Qlbbilbungen unö fdfyematifcben ©arftellungen. 1917 Oldenburg i..$r. ©rud unbQJerlag von <S»etbari>6taIling Gerlag öe8 „©eutfdjen OffijierHatteS“ (2rünt)un$?jrtbr 6er ‘Jirma 17S9
$ortoort ©er jefeige Stieg, itr bem unfere $eere auf allen Srtegö- fdjaupläfcen glänjenbe SBaffentaten vollbracht hat gejeigt, bafj bie SluSbilbung unferer Sruppen ben richtigen $Beg cingejchlagen hat- 9Bie jeher Srieg brachte er aber auch neue Erfahrungen unb fielen, bie jeher ins grlb geljenbe SJlann fidj 31t eigen mache« muü Sn bem nadjfte^enben ßeitfaben haben fief) bie 93er» faffer bähet bemüht, neben ben fchon im ^rieben bei bet Etjiehung unb 9Iu§bilbung unfereS bewahrten ^>jere3 gül-- tigen Srunbfcit}«« «ni> Seftimmnngen auch bie Erfahrungen biefeS Sriege« ju berüdftd)tigen, fowfit fie in ben Nahmen biefes SBudjcS paffen unb fdpn je|t in ihm verwertet werben bürfen. 3JiÖge ber ßeitfaben in biefem ©inne unferen in ber SluSbilbung befinblichen ©olbaten ein brauchbarer ©egmeifer fein unb fie ju Säten anregen, wie folche ihre Sanierabeu auf ben Sdjlachtfelbern aller SriegSf(hauplä|e beS jehigen SßelttriegeS ‘ vollbracht haben. Sm ©ejember 1916. ©ie iBerfaffer.
0 I. Sah Äaijcrlige gaue............................................ II. Sie heutigen dürften........................................... III. ttbcrfigt über bie Gefgigte iBreugen-Sentf glaub« . . . IV. Set ledige fttieg . ......................................... V. Sie allgemeine Weijrhfligt.................................... VI. Sie fttiegdattilel............................................. 1» Sie allgemeinen Sßftidjtcii................................ 2. Set gatjneneib ............................................ 3. Sie befonbereit ^fügten.................................... a) Sbic £reue.............................................. b) Vergeben gegen bie 5trene............................... c) Gbiönageabtve&t......................................... d) ftüegäfertigteit................_♦’••• 7fc. ► ' ’ ’ ’ e) Wut bei allen SienftüblicgcHbetUn, xaprcrfeit un Mnege • • ♦ 1. SRuf unb £a|>fertett..........- * l <............... •> . fibiWoHenlKit »«*> felbfiänbifled «anbcln f> (Selprfam gegen bie iorgefebten (Sfcfjtung).............. g) Vergeben gegen Stdjtimg nnb Otefjorjain................. h) (frfjrenbafte gübrung in nnb aufcer SHenfi . . ......... i) ßhtteä unb tcblidjeö Verhalten gegen bie SLameraben .... 4. Belohnungen für treu erfüllte $flicf)ten................... 5. (Strafen ‘.................................. 6. Sefdjwerbefüljrunfl . . . ........................ 7. Sßadjbergeöen unb SßcijfengebraiU)......................... 8. ® erhalten im ® entlaubt en ft ahbc........................ VII. 3ttfammcn{e$iing beö $eeree.................................... L Sßaffcngattungcn............................................. 2. ßinteilung bc$ fteereS...................................... VIIL Uniformierung beä Sanb^ccrce............................. A. Allgemeinem .............................................. B. Sellcibung unb SRangabjcicfjen ber Borgefefcten .... 1... ...................................................... 2. WUrine................................................. 3. Ürbcn unb l&jrenaeidjen............. .................. IX. ftatgefefcte................................................ 1. Siangtlajfen.............................................. 2. (Einteilung ..........•................................... 3. (Ehrenbezeugungen . .• ................................... 4. Scnetjmen gegen SSotgeje&tc............................... X. iöet^alten bei befonbeten Gelegenheiten..................... 1. Allgemeines............................................... 2. ©efudje . ............................................ 3. Urlaub (mit bejonberen (^atnijonbefüiiiiHnitßctt für SJerltit) . . 4. SommanboS....................................... • . . . 1. ?n8 ©rbonnaitx......................................... 2. 3113 Siiridje.......................................... XI. Äafernen« unb Stubenorbnung............................. . 1. Allgemeines............................................... 2. Stubenbienft . •.......................................... 3. Ser Stubenälteste........................... 4. SgtanTorbnung............................................. (Seite 1 3 4 10 37 39 40 40 42 43 46 50 52 53 53 56 57 58 60 64 68 71 72 74 76 76 77 79 80 80 82 82 86 87 92 92 92 93 97 98 98 99 101 104 104 106 107 107 108 109 109
Snfjaits v «3 e idjiiiS VII XII. 'Änjug................................................... 1. ©iV unb Sße^affentfctt ber. Sadjen..................... 2. Anzugsarten............................................ 3. ©eljimblung unb Steinigung............................. 4. fjßaden beS Sornifter«................................. 'S eile 110 110 HO 110 114 XIII. ^efunbbeitebftege.................................................. 115 . 1. Sieiniouitg beÄ Äürberö unb ©efunbljeitSteoeln............... 115 2. Sattitätbbicnlt im Selbe................................... 117 3. fleaen Unflejiefe«............................................ ns XIV. «ebübrniffe....................................................... A. ©iannfcfjaften............................................ B. ftabitulanlen ............................................ C. Sm Selbe.................................................. 118 J18 119 119 XV. unb Cifenba^nbergünftigungen................................ 120 1. HJoft................................................. 120 2. SiJcnbafjn........................................... 120 S. SmÄriege............................................... 120 XVI. önrnifontoadjbienft................................................... 121 A. SSertjalten bet SSadjeii. hoffen unb Patrouillen .... 121 B. I. Reftiialjtne................................................... >26 II. SSaffengebtautf).............................................. 12s XVII. Bewaffnung........................................................ 129 A. Stebofoer 83 unb 79......................................... 129 B. jjtelbtanone 96. n. 91...................................... 131 C. Seidjte ftelbljaubitie 98/09 ................................. 136 D. SSeobarfjtungSroagen ......................................... 141 E. SJlunit io n3 Wagen........................................... 143 F. SBerroaltungSfa'irzeuge.....................>..................143 G. @ef<f)ütjinunilwn............................................ 147 H. Slofjtjubefjöttaften......................................... 150 XVIII. Sdjiefetcbrc.............. ................................. l. .S3otga«g in ber SBaffe................................. 2. ^lugbal)n............................................... 3. Perl) alten unb SBirlung bet @ef$ofle.............. . . . 4. Sdjiefj verfahren .................................... 151 151 151 152 155 XIX. «u&bilbung int ®rf)tefceti................................... 157 1. Allgemeines................................................157 2. AuSbilbung ber Slidjtlanoniere............................ 157 3. AuSbilbung am unbekannten QJeftfjüfc . ................... 167 XX. ®a& «tefegt.............................................. , 1. Allgemeines........................................... 2. Batterie in geuerftellung............................. 3. Batterie im ^euerlampf ............................... 185 185 186 189 XXI. 9»artebbienft............................................... 192 1. Allgemeines.............................................. 192 2. Betbalten auf bem SRarfdj............................... 192 3. SDlarfdificfjetung....................................... 193 XXII. ßifenba^ntranmporte.......................................... 194 XXIII. 8ute$ffinben im (betäube.................................. 199
vni ^nhaltäVerjeidmi^ XXIV. Selbpionierbienft.......................................... A. Steflungdfampf............................................ 1. %eDt>ad)tungdfteHE*it................................... 2. StatteriefteUung........................................ B. Setvegungötampf.................................... C. Anbere tedjnifdje Arbeiten................................ XXV. gernfprcd). unb üöinterbienft.............................. 1. Allgemeines................................................ 2. ^ernfpred) gerät....................................'. • • 3. fterftellung unb Sicherung einer Serbinbung............... 4. Setrieb.................................................... 5. SJtafrna^men bei bejonberen Sorfommniffeit ...... 6. Abbau einer Serbinbung..................................... 7. SBorratSfcile unb SEertjeuge............................... 8. SBetjanbtung nad; bcm Sebraud) . .......................... 9. Set SßJinterbienft ........................................ XXVI. $cr $afper* unb 5teiter«ttnterriif>t.......................... 1. Saö Sfetb.................................................. 2. Stallbienft unb Stallorbnung . ................... 3. Sie Itrantheiten beS Sferbed unb ihre Sehanblung . . . 4. fßferbebetleibung.......................................... 5. {Reit unterricht........................................... 6. ®as ftaljten unb Sefpanntejerjieten........................ Seite 203 203 203 205 206 207 211 211 214 218 220 221 223 223 223 224 227 227 231 235 239 249 269 Rnf)ang. 1. AnhaUöpuntte für beit jur Äront gcbcnbcn SRann . . I* 5Jor bcm QCuöriiftrfdj . < * • 2. unb JrauSV&rt - - 3. 3m Quartier............ Uln ber <Jront............. 5, ^encfjmen oegen ©efangene <>♦ «üdtebc.................. 2. AJinte für bad ®erhalten in bcr geucrftetlung . . . 3. tWilitärifdfe ^ad) and brü de 4. WilitärgeridjtSbarteit . . . ss eite 281 281 I 281 281 281 I 282 i 282 : 283 ! 284 2ö6 5. Sriegöartitel.............287 6. ßntlaffnng unbSerforgung 290 7. Signale...................292 8. iDlarfdjlicbet............296 9. Satte von Seutfdjlanb . . 300 10. Satte von Guropa .... 301 11. Abzeichen bet Unteroffiziere unb ber SWarine..............302 12. ©tababjeidjen ber öfter.«ung. Armee................. 303/304 Bildertafeln a) «farbige tafeln. L. SBiltjetin II., Seutfdjet Saifcr, Sönig von {fjreufjeit .... v. b. Sitel. 2. a) Transport jdpvcret gelbljaubiben im ©ebirge......................... 1A b) ®d)tvere Artillerie in SSeftjlanbern auf einem burd) Strohttrifdje gelennjeidjuetcn lyahtivege.......................................... 3. a) Auffaßtenbe ffclbartillerie unter feinblidjem fyeuer.............. Sei einet fdjtveren (21 cm*'J)lörfet)«Satterie vor Serbun ... Ser Artillerie luirb burdi ^nfanteriften ber 2Beg burd) ben tiefen Schnee gebahnt............................................. ülunition ivirb auf bem öftlidjen SriegSfdjauplafc unter großen ®d)rt>ierigfeitcn bei flattern ©ranatfeuer nad) vorne gebraut . . 1. Uniformen .... 78 Safel IV. SriegöaudieiAnungen II. Abjei^en I. . . . 84 „ ” -------=— III. Abzeichen II ... 86 b) (ginfarbige Safeln. Sturm bet preugiidjen unb baperifdjen Snfanterie auf fjfröfc^- iveiler (Schladjt. bei SBörtlj) am 6. 8.1870 .................... Sie Sfaiferproilamation ju Setfailled am 18.1.1871 .... b) 4. a) b) Safel 1. a) b) 16 16 48 48 160 160 90 V. Srtennungöjeidjen ber HRilitör*$lugjeuge . . 176 8 8
I. fcdferltdje ©au$. Unfer Staifet, Sßilfielm IL, ber jugleicfi Äönig bon «reufeen unb oberfter ÄriegSfierr ber getarnten beutfcfien ßanb» unb See* matfit ift, ilatn 27. Januar 1859 als Sofin Äaifer fyriebricfjg III. geboren. ftatfibent fein «ater natfi turjer Regierung im $afir 1888 geftorben mar, beftieg er ben S^ron. ftn boller Eingabe an feinen rfim bon ®ott gegebenen fiofifen SSeruf betrachtete er ficfi, mie eS feine «orfafiren fefion taten, als ber erfte Wiener feines Staates unb «olfeS. Saturn fiat er auefi nie natfi ftriegSrufim begefirt, fonbern in ber frieblicfien Sntmidlung beS 9?eitfieS baS Sßofil feines «olfeS erblidt. SBenn er trofibem mit allen Mitteln banatfi ftrebte, $eer unb flotte §u betgröBern unb friegS» bereit gu madjen, fo gefefiafi eS, um ^nbuftrie, £anbel unb ßanbmirt- fefiaft eine frieblitfie Sntmidlung ju fiefiern unb baS ®eutfdje 9ieitfi gegen feine fltatfi.barn in Oft unb SBeft ftfiüfien, bie neibifdj auf unfer ©mporblüfien bliden. Sfiui betbanlen mir auefi unfere ftarfe, ;+olje ftlotte. S)er jefiige ftrieg fiat gur Genüge bemiejen, bafj feine meit- auSfdjauenben SSeftrebun^en uns jum SSJofil gereiften. Sfatfi in ber inneren ^ßolitil berbanlt ifim unfer «61! (Einridjtungen, mie fie lein anbereS ber (Srbe befi^t. Sin erfter Stelle ftefit bie Slrbeiterfcfiu^gefe^gebung mit ber Ärantenberfidjerung, ber Unfalfoerficfierung forme bie ^nbaliben’ unb älterSberfidjerungen, bie bie arbeitenbe Älaffe bor ber -ftot fdjüfien. ®iefe ©inriefitungen fiaben bagu beigetragen, baff unfere Snbuftrie einen fo fiofien Sluffdjtoung nafim. SMber autfi bie ßanbrvirtfdjaft tft niefit ju turj getommen, inbem eine meife Sollpolitil unfere ein* fieimiftfien ©rjeugniffe fcfiüfct So ^ar es möglidj, baff bie SluS- fiungerungSpolitit unferer §einbe jufdjanben mürbe. Niefit nur als bielfeitiger ^errfefier, fonbern autfi als bon tiefer ftrömmigfeit befeelter gamilienbater ftefit er uns als leucfitenbeS «orbilb bor Slugen. SRidjt minber ift feine fiofie ©emafilin Slugufte «tttbria, geb. ^rinjeffin gu ScfileSmig^olftein, baS SOlufter einer etfiten beutfefien tfrau unb SRutter. Sie ift am 22. Dftober 1858 geboren. grelbarfliie. ^elbart. 1. 9L 1
2 Das faiferlidje $aus Weberaftrotfh 5J3oBbam , föilWntr ffrorUjnn^ be« ^cutfdjen ÄRdajeä unb ton ^reufeen, Slzrneefübrer im heften SJiefer ®lje finb fed)§ <SöI)ne unb eine Sod)ter entfproffen. 1. Shonprinj SSiUjelnt, ©enerntteutnant unb fjüljrer einer 2lrmee, geb. ben 6. 50?ai 1882, bermätjlt mit S e c i l i e, ^ergogin bon SRedlenburg, einer ©djmefter be§ ©rojjljergogS bon SRedlenburg- ©djioerin. StaS ^ronprinjenpoar ljat hier Söljne: *ßrinj Söilpelm geb. 1906, ißrinj £oui§ gevbinanb geb. 1907, ^ßrinj §ubertu§ geb. 1909, $rinj ^riebrid) geb. 1911 unb eine Sodjter fßrinjeffin 2Hejanbrine geb. 1915. 2. ^rinj ßitel §frteb= rtdj, Dberft unb Sommern- beut einer gnfanterie- ®ibifion, geb. 1883, ber- mäljlt mit Sophie Sljarlotte, ^erjogin ju ßlbenbuxg. 3. $rinj SIbalbert, * Sorbettentapitän, geboren 1884, bermäljit mit $tin- jeffin 21 b e l § e i b bon (gadjfen*2Reiningen. 4. ^rinj Sluguft JBH« pdm, Dberftleutnant, -ge- boten 1887, bermäljlt mit 211 e ja nbr a 5ßic- t o r i a, ißrinseffin ju ®cfyle§ft>ig'£)olftein. (Soljn Ijeifit $rin$ 2flejan- ber gerbinanb. 5. ^rinj OStar, Dberfl, geb. 1888, ber- mä^lt mit Sna, Gräfin bon 9tuppin. 6. $rinj Soarfjim, ipauptmann im 1. @arbe- ffiegiment §u geboren 1890, bermäljit mit SR a r i e 21 u g u ft e, fjjrinjeffin bon 2lnf)alt- *S)effau. • 7. ^rinjcfftn Sittoria Suife, bermäfylt mit Iperjog ©ruft 2tuguft bon 23raunfdjn>eig. ©efdjfoiiter unfereS StaiferS: ®in SBruber unferes ßaiferS ift ^rinj $cinrid) bon ^renfjen, ©rofjabmiral ber ftfotte, bermäfilt mit einer ©djmefter beß ©rofjljerjogS bon «’peffen unb ber föaiferin bon 9tuf;Ianb.
®ie beutfdjen gürjten 3 Sdjttieftern unfere§ Äaiferä finb: ßfjarlotte, §er§ogin bon Sadjfett’Sfteiningen. %Utoria, fßtinjeffin <öc^aumburg*£ippe. (®oMic, Königin bon ©riedjenlanb. fKargarct^e, ^rinjeffin bon §effen. Sßeitere $ertoanbte be§ SaiferS: Sie bernritfoete ®rof$er§ogin fiuife bon fßabcn, eine Xodjter ffiaifer SßtlljelmS I., bie burd) ifyre grofje Sftilbtätigteit weithin be- lannt ift äßrinj griebridj Seopolb bon ^teuften, ©eneraloberft (£r ip ber Soijn be£ bringen 5 r i e b r i dj ® a r I bon jßr e u fj e n, be§ fiegreidjen §eeifüf)rer§ au5 ben Sriegen 1864, 1866 unb 1870/71. Seine ©emaljlin ift eine Sdjnjefter nuferer Äaiferin. ®er $rinj Ijat brei Sityne unb eine Sodjter. ®rei Söljne beS berftorbenen fßrinjen 911bredjt bon ißreuBen, ber lange Satjre Regent bon SSraunfrfjroeig war, bie ^rinjengriebridj §ciiiritf), Soa^im Sflbrecfjt unb griebritf) Bityehn. II. ®te beutfrfjen Surften. ßurjeü regieren ßanb 9lame Seboren Regiert feit Königreich Stauern................ Königreich ©odjfen................ Königreich SBürftemberg .... SroBherjogtum ®aben............... SrofeberaogtiMn Reffen............ ®tofjherjogtum£Recfienimtg-(S (hierin ©roübetjoßtum Dlbenburg > • • ©wbljerjoßtunt Sacbfen-SSetmar. ©wffyerjoßtum Snedlenburg-Strelifc . fcerjoßtum föraunfdjtoeig . . . . perjogtutn Stnfjalt............... ^er^ogtum ®achfen-2Utenburg . . cerjoßtum 6ad)fen»(Toburg»@otf)a perjOßtum (sad)fen*2Keininßen . tfürftentum ßippe ....... fjürpentum €>dhaumbutg*£ippe . ßrürftentunt €>d)toatjbutß .... ftftrjtentum SBalbed unb ^tjrmont öürftentum iReub jüngere ßinie . ^ürjtentum SReufj Ältere ßinie. . ßubtvig III.*) griebr.Suauft III. aöilbelm.II. ftriebricf) II. @rnft ßubtoig Stiebt.JJranj IV. Srtebricb Sluguft SBUfjelm ©tnft Slbolf tfriebiidj V. @tnff Sußuft Sriebridi II. Gmft II. Karl Ebuarb Sernharb Seopolb Slbolf 7. 1.1846 26. 6.1865 25. 2.1848 9. 7.1857 26.11.1868 9. 4.1882 16.11.1852 10. 6.1876 17. 6.1882 17.11.1887 19. 8.1856 31. 8.1871 19. 7.1884 1. 4.1851 30. 5.1871 23. 2.1883 Sünder 21. 8.1852 Sriebridj 20. 1.1866 ) Sein rief) XXVII.) /Mtgkitfi^leßentfüi >10.11,1858 Juleub altere ßiniejj 12.12.1912 15.10.1904 6.10.1891 28. 9.1907 13. 3.1892 10. 4.1901 13. 6.1900 6. 1.1900 11. 6.1914 1.11.1913 25. 1.1904 7. 2.1908 30. 7.1900 26. 6.1914 26. 9.1904 29. 4.1911 19. 1.1890 u. 28.3.1909 12. 6.1893 *) MM Röntg leit 6. 11. 1918
4 Überfid)t über bie ®efd)i(^te $reufjen£ unb 3)eutfd)lanbä. III. Uef»erftdjt über bie ®efrf)ttf)te $reufjen£ unb $)eiitfd)lanb§. bec Prüfte MurtutU ©as JJernlanb bes heutigen $önigreid)es 'JJreußen bilbet bie 9Jiaxf sj3ranbenburg, an beten Spifce im SRittelalter ein bom Saifer ernanntet SDiarfgraf ftanb. 9Us gu beginn beS 15. QahrhunbertS bie größte Unorbnung im üanbe Ijerrfdjte unb ^Raubritter bort ungestraft ihr SÖefen trieben, madjte bet Steifer ben ^Burggrafen tJriebricfjbon 9t Arnberg aus bem £>aufe §ohcitjonern 1411 jum Statthalter ber 3Rart. ©ie «Stamm’ bürg biefeS unferes $err f dje tgef d)le0teS liegt nahe bei ^edjingen. 55>ie ab tere £inie befiehl nodj heute als dürften bon Jpohen- jollern. SRit [tarier $anb fdjuf ber neue Statt- halter Orbnung unb mürbe bafür 1415 jum Shirfürften er- nannt. ©benfo mie er, berftauben es? feine 9iad)folger,bas 2anb gu f eftigen unb neues? Ijingu ju er- merben. ©er mich- tigfte 9teuermerb mar bet be» hcut’’ gen OftpreußenS (1618) unter polni- fd)er Oberhoheit, bon bet fid) Später ber ©roße Sturfürft befreite. ©er bebeutenbfte ber branbenburgijehen Äurfürften, ber in erfter ßinie bie ©tunblage .$utn rafdjen $uffteigen be<3 £anbe$ legte, mar ftriebridj SßilhcliH, bet ©roße Sturfiirft (1640—1688). SDlitten int ,dreißigjährigen Kriege" tarn er jur Regierung. @r erlannte, baß nur ein ftarleö, iljm ergebenes Jpeer bem berarmten unb ber- roüfteten ßänbe gu feinem ätedjte berljelfen tonnte. So ließ er bie ©olbaten, bie bisher auf ’beit Staifer beieibigt waren, ißm ©reue jchroöten unb bermehrte baS £eer beträdjtiid)- Unter feinen bor-
ftbeifidjt übet bie Öiefd)id)te ^teugen^ unb $eutfcf)lmit>3. 5 trefflichen Führern (®erfflinger, tfteitergeneral, unb Span, Slrtillerie- general) bem ährte fid) trief es .peer balb glönjenb gegen bie $olen (Stacht bei SBarfdjau, rooburd) er bie heutige Vtooing Oftpreufjen enbgüliig betam), fotnie gegen bie {Jransofen unb Schweben (Sdjladjt bei Fehrbellin 1675). ®urd) eine roeife innere Verwaltung, Regelung ber Steuern, beS Sanbbaues unb ber Snbuftrie (Heranziehung bon 20 000 fran- $öfifd)en Flüchtlingen), bes VoftferfehrS unb burd) ftanalbauten hob er baS £anb Stiebridfc ber ©rofce toirtfchaftlid). 2tu^ burd) ©rünbung einer Reinen gfotte fuchte biefer weit- fidjtige FW einen Äolonialbefij) an ber afritantfdjen ®olb« lüfte ju erwerben. So. hinterließ er einen feft gefügten Staat, ben ®runb- Pfeiler bes heutigen ®eutfdjlanbs. ®ie S ef cfjidjtsf djreiber haben batjer biefetn borbilblidjen heut- igen SKann, biefem echten, gielbewußten gerecht benlenben unb frommen HohengoRern ben tarnen „2>er ®roße Surfürft" gegeben. Sein Stadjfol« ger, Äurfürft Fneb- rid) III., erwarb 1701 bie $önig§= . frone unb’führte als SJönig bon ^reuBen ben tarnen „Sricbridj 1". Fhui folgte Friebridj SBilfjcIni I. (1713—1740), ber Solbaten- tönig, ber in feinem >Bott ben ®eift beS ®ehorfamS, ber Sparjam- teit, ber fßflidjttreue unb ber redjtfdjaffenen Slrbcit ertvedte unb »hm ba§ SBeifpiel einer. einfachen, bürgeilidjcn £eben§toeife gab. Sr ift ber Schöpfer unfereS OffigierlorpS unb ber preufjifdjen 9$anne£- gudjt, bie für irie SSßelt ein SKufter mürbe; er ift aud) ber Schöpfer unfereS tüchtigen 58eamtenftanbeS unb ber bor-jügiichen SBermaltung. Seine Vorbereitungen ermöglichten feinem bon ihm ftreng erlogenen
6 ttberfirfjt übet bte ©efdjidjte ^ßreufjenii unb 5E)eutf$lanb£. ®ohn gtiebridj II. bem Großen (1740—1786), ben mir gern ben „alten ffrifc" nennen, eine SBelt bon fjeinben ju betämpfen unb ju belegen. Sn brei Kriegen, bon benen ber lefcte ber „Siebenjährige Krieg" (1756—1763) genannt mirb, lämpfte er gegen Ofterteich, tJtanlreid) unb 9tußlanb unb führte fein berhältniSmäßig fleineS, aber tapferes unb bortrefflid) gefdjulteS §eer bon Sieg ju Sieg (Schlachten bei §ohenftiebberg, ißrag, Sloßbach, ßeutfjen, gornborf). Seine berühmteren ©enerale maren fein Stuber *ßrin$ Heinrich, ber §ürfi bon 2lnt)alt»Seffau (ber „alte Seffauer"), Sepblip, Rieten unb Schmerin. Surdj biefe Kriege ermarb Sßreußen Schienen unb machte fich ju einer @roßmad)t. ©leit^geitig begann bamit bie fioStrennung bon ber öfterreidjifdjen Sorherrfchaft, bie 1866 enbgültig mürbe. Salb nad) bem Sobe fjrriebtichs beS ©roßen lam für Reußen eine trübe Seit- Napoleon Sonoparte, ber fich jum Kaifer bei ftranjofen gemacht hotte, befiegte baS preußifche §eer 1806 bei Ö^na unb Sluerftäbt, legte Preußen hohe Kriegslisten auf unb geftattete ihm nur ein §eer bon 42 000 2Rann ju hotten. 9IIS aber 1812 feine Slrmeen in fRußlonb bernidjtet mürben, erhob fid) baS preußifche Soß unter feinem König $riebrich SBilhelm III. jum „SefreiungSftieg", nachbem ber Staat innerlich burd) ben fjrhrn. b. Stein unb b. $arben* berg reformiert morben mar. Unter ber Leitung ber ©enerale Schom- horft, ©neifenau unb Sopen mürbe bie allgemeine SBehtpflW eingeführt, bie baS Jpeer ju einem mapten Soßspeer machte. Sei Opfermut beS preußifdjen SoßeS mar ungeheuer unb trug in japl' reichen Siegen feine grüßte — bei ©roßbeeren, Sennemifc, an bet Ka^bad), in ber 23ölterfcf}lact>t bei ßeipjig (1813). Surd) leptere Schlucht mürbe Stapoleon enbgültig aus Seutfcplanb bertrieben, unb als er 1815 bon neuem ben Krieg begann, bei Seße-^ßliance (äöater- loo), füblidj Srüffel, gefchlagen. @r enbete in englifdjer ©efangenfdjaft auf St. Jelena. Ser Stadjfolger §riebrich SBilpelmS III. mar gfriebrldj 8Büh|öfatl V., bet Preußen nach inneren Unruhen im Sapre 1848 eine Serfaffung gab, bie eS noch heute pot. Shm folgte 1861 fein Stuber SJilpelm, bet fpatete Kaifer SBilhelm I., auf bem Sijron. Wlit flarem Slict etlannte er, bafj ißreufjen fid) nur mit $ilfe eines ftarten §eereS erhalten tönne unb fepte eS gum Seil gegen ben SBillen beS SoßeS burch, bafj baS §eei bergrögert mürbe. Sein treuer unb berbienter Serater mar hierbei bet KriegSminifter b. 8t o o n. ®S ift eines ber größten Serbienfte beS Königs unb fpäteren KaiferS, bafc er eS berftanb, bie richtigen SKänner an ben richtigen ^lap §u ftellen. So gefdjah eS aud) mit bem SRinifter«- präfibenten b. SiSmard, ber bie innere unb äußere Sßolitit ju leiten hotte. San! ber guten militärifchen unb politifchen Sorbereitung ging Preußen aus ben nun folgenben brei Kriegen fiegreidj hetöüI-
(Itierfidjt Über bie ©efdjidjte ißreu&enS unb Seutf$lanb3. 7 Sltiqi 1864 gegen Täneinart. 906 ®änemart 1863 Schle$wig-'£>olftein an fid) reißen wollte, erflärten iljm Preußen unb Öfterreid) ben ®rieg unb ließen ihre Gruppen unter bem Oberbefehl be3 ftelbmarfchalte b. SBrangel in Sänemar! einrüden. 9tad)bent bie preußifdjen Gruppen unter ^ring fjriebrich Äarl bon Preußen bie für uneinnehmbar gehaltenen tüppeler gehangen geftürmt unb nach ber ^nfel SOfen übergegangen waren, fdjloß ©änemarf Trieben unb trat Scple6wig«^olftein an bie Sieger ab. »Allee «Mlftelm l. ftrieg 1866 gegen ßfterrcich. damals geholte Preu- ßen nodj gum $>eutfd)en Sunb, an bef fen ©piße ber •Äaifer bon Österreich ftanb. Preußen wollte fidj bon biefer Sormunbfdjaft freintachen. 2113 wegen ber gutünf tigen Seftaltung Sdjle§wig'$olftein§ gwi« fdjen Öfterreich unb Preu- ßen Sdjwierigleiten ent« ftanben, ertlärte lefcteres ben ftrieg. Sie fübbeut- fdjen Staaten, Sachfen, §annober unb JBurheffen traten auf Öfterreiths Seite, fßreußen ftellte biet Armeen auf, unb iWar bie I.-Slrmee (in ber SERitte) unter fßring ^riebridj ftarl bei Sörlip, II. 2Irmee unter bem ftronpringen bon fßreußen weiter füböftlid) in Stfjlefien, unb bie (Elbarmee. Segen bie fübbeutfdjen Staaten würbe bie SRainarmee gebilbet. S)ie erfteren brei Armeen brangen nach bem Srunbfap be$ ©h^U beS Seneralftabe? bet 2Irmee b. Sollte „Getrennt markieren, bereint fdjlagen" bon allen Seiten unter fiegreießen ®efed)ten nach Böhmen ein unb ftellten bie Öfterreitfjer bei ftöniggrätt am 3. Suli 1866 gut Schlaft. ®urtf) ba3 redjtgeitige (Eintreffen ber 2lrmee be3 Sfron« ptingen würbe ber Sieg herbeigeführt. S)a auch bie SRainarmee erfolgreich lüar (Gtefecht bei Siffingen), Woß Oßerreitf) unb feine Ser«
8 ftbetfidp über bie @efd>id)te ißreußenä unb 'Deutfcfjtanbä. fteaevanelbmartäftU <Braf ö. ÜNoltte bünbeten ^rieben. ^reu^en erhielt burd) SdjleSWig-^oIftein, ^anno- ber, ^effen-9laffau unb fyrantfurt a. eine beträdjtlidje ©ebietS- ermeiterung. Öfterrei^ mürben baut ber fingen ißolitil WmardS leine fräntenben'^riebenäbebingungen auferlegt unb (djon bamalS mürbe bie ©runblage jum heutigen SSünbniS gefdjaffen. Sie norbbeutfdjen Staa- ten bereinigten f tdj nun jum 9torbbcutiä)cn Sutib, unb biefer fdjlofc mit ben füb- beut(d)en Staaten ein Sd)u&- unb Srupbünbnig, ba§ fid) balb bemäfjren (»fite. Stieg 1870/71 gegen grantrcid). Sie Erfolge Sßreufjenä fjatten ben Weib ^rantreidjg Ijerborgerufen. Sie Slbfidjt Spaniens, einen preufji- fdjen grinsen auf ben frei* geworbenen Stjron ju (e|en, gab iljm ben nichtigen SSormanb ju einer SriegS- erfiärung (19. 3uli 1870). einmütig (djloffen fid) alle beutfcfjen Staaten jufammen, aller Jpaber ber »ergangenen Seit mar »ergeben. mürben brei beutfdje Slrmeen aufgeftellt: I; 9lrmee unter ». Steinmep bei Srier; II. 9ltmee unter «ßrinj fjriebrid) Sari in ber toeftlidjen $falj; hierbei befanben fiä ber greife Sönig unb fein SeneralftabS- b. SJloltte; III. 9Irmee unter bem Sronprinjen bon Breuüen. bei Sanbau ($w. Scfjon am 4. Sluguft f^lug bie III. Wrmee bie granjofen bei SOeifjenburg unb am 6. ^uguft eine ftarte franjöfifdje Slrmee unter 3Rac Sftaljon bei SB ö r 11); an bemfelben Sage (türmten bie I. unb II. 9lrmee bie (teilen £öl)en bei Spidern. Sie franjö(i(dje Jpauptarmee ging nun auf 3Jlep jurucf, mo fie burd) bie Sdjladjten bei ©olombep unb Slouillp fomie bei SSionbille, SRarS-la-Sour, Orabe- lotte unb St. ^ribat im Sluguft in ber (Jeftung eingef^loffen würbe. ®ie I. Slrmee unter $rinj ^riebridj ®arl belagerte bie geftnng, roä^renb bie III. Slrmee unb eine neugebilbete IV. SIxmee unter bem Sronprinjen bon Sadjfen auf $ari§ .»ergingen. 9113 9Jlac SRaljon mit einer
SJNt ©enefjnügunfl ber SßljotOQttiMtfcSen GMellJdjaft ju Berlin. ©eniälbe bon »nton b. aiserner. Sie ftnifer^rottamation ju SSerfaiUeö am 18. Sanuar 1871.
Sturm ber |>ren|iif$en unb fiotjerifdjen Safauterie auf gröfdjtveiler (S$Ia$t bei äßbrty) am 6. Knauf? 1870.
überf»d)t übet bie Ölefcfjicijte IßreußenS unb 3)cutfd)lanbä. 9 neugefammelten Slrmee bon SpalonS per über Sebangum ©ntfafc bon ®te£ peranrüdte, würbe er burd) eine 9led)ts[d)Wenfung ber III. unb IV. Slrmee in bie fjeftung <3 e b a n pineingeworfen unb muffte bort mit ber ganzen SIrmee am 2. September 1870 kapitulieren. ®et Saifer Napoleon III. befanb fidj unter ben (befangenen. ©un mürbe in tjranlreidj bie Republik erklärt, 9tad)bem bie II. unb IV. Slrmee ^ari§ eingefdjloffen patten, rief ©ambetta ba§ SSolf unter’bie SSaffen, unb bon allen Seiten jogen bie franjö[ifdjen neugebilbeten §eere perbei, um fjßariS §u entfepen. ®ie Soirearmee mürbe bei SScaune- la»9tolanbe, bei Orleans unb £e ©lanS, bie ©orbarmee bei Slntiens, an ber ^allue, bei Sßapaume unb bei St. Quentin, bie Oftarmee an ber ßifaine bei Sei* fort gefdjlagen, unb ‘Srankreidj muffte $r ie* ben [cplieffen. ßlfaff* Sotpringen fiel als ffteicpslanb an ®eut[d)* lanb. Slufferbem muffte grantreicp 5 ©tilliarben ftranl (5000 SRill. ftrank = 4000 ©lill. Stark) al§ ÄriegSent« fcpäbigung japlen. $a§ Seiitfdje ftcidj. SBäprenb beS^riegeS (18. ßanuar 1871) war Äönig SBilpelm einmü* tig bon ben beutfdjen Staaten jum Reifer proklamiert toorben. So mar ba§ ®eut* fdje Sleid), wie 3)iS* mard jagte, „burd) Slut unb @ifen" er» ftanben unb entwickelte fiep unter ber weifen Regierung [eines geliebten ^errfdjerS, ber in [einem ftanjler SiSmard einen treuen Berater patte, in nie geapntem ©taffe. 1888 ftarb ftaifer SBilpelm im Sliter bon 91 ftapren. Sein Sopn, SUifer griebtitp HI., muffte ipm nadj einer 9ie* gierungSjeit bon nur 99 SLagen in§ ®rab folgen, unb eS beflieg unfer fepiger ®ai[er, 9ßilpelm II., am 15. $uni 1888 ben £pron [einer SSÖter.
io ®er jefciße Krieg. Sßir alle miffen unb haben eS in biefen fd) teeren Seiten boppelt empfunden, was wir an unferm ^errfdjer haben. Unter feiner ftaifer ftriebrieft 11h ^Regierung Würbe bas §eer bebeutenb Vermehrt unb bie fiolje beutfepe flotte gefdjaffen. 5Rur außerhalb ber §eimatlanbeS (1900/01 in Spina unb 1904/07 in Sübweftafrita) tarn eS ju Iriegerifdjen SJerwid- lungen, bie mir glüdlid) Überwanben. Sind) in ber inneren $olitit »arbeite unfer Äaifer in ben Sapnen feiner SBorfapren. §anbel, Snbuftrie unb 2Iderba« entroidelten fiep unter bem Sdjufc einer »eifen ®efe^ gebung unb einer ftarten SBeljrma^t, boep am $ori- jont erhoben fidj bropenbe M!riegS»olten, ba neibifdje fßadjbarn bem SDeutfdjen fReid) einfoldjeSSlufblüpex nidjt gönnen wollten. IV. $er je|ige Strieg. 93on allen Staaten (SuropaS pat baS ©eutfepe fReicp neben bem berbünbeten Ofterreid) bie ungünftigfte geograppiftpe Sage, ba <3 fepmer ju berteibigenbe Sanbesgrenjen befifjt unb Von Vielen Seiten gleicpjeitig angegriffen »erben tann. ©eSpalb muß eS aud) mehr aW jebes anbere Sanb bie Saften tragen, bie ein grofje3 §eer mit fidj bringen. Sin ftarteä §eer ift bie befte 3?erfid)erung gegen Angriffe von außen. ®a£ tjat ber je|ige Ärieg jur (Genüge betviefen unb foll jebem Seutfdjen aud) in Sutunft als Setyre bienen. 9?ad) blutigen Kriegen mar baS $eutfdje 9ieid) erftanben unb ^atte fid) unter bem Sdjuße feines ftarten £>eereö ju einem mädjtigen Staat entmidelt, beffen ^nbuftrie einen ungewohnten 2luf[rh»ung nahm. ®iefe ©ntwidlung burdj ©rpaltung beS ^riebenS ju förbeui, hatte fid) unfer ftaifer als erfte Aufgabe geftellt. ®S gibt wo^l heute feinen ©eutfdjen, ber hiervon nidjt felfenfcft überjeugt ift.
grans ©rainer, Wlüncften <BencraIfelbmarft$aU JtamtrtfafttHuWre^t b.ttabevn Vlmteefübrer ^pt. fHiib. SDü^rtoo^ (Bcneralo&crft to. flbtc! trübet Wrmeefübrer tteneral b.ttrtL to.fcUin ÄÖniflL-^reufc. SMegSmintftet
12 ®er jefeige Ärieg. ®lit bem ©rblühen beg 5)eutfdjen Steidjeg aber Wuchfen auch feine Leiber. Qfrantreid) hatte nicht bergeffen, baß eä 1870/71 befiegt mürbe, baß e§ (Slfaß’ßothringen an bag Seutfdje Sieid) abtreten mußte unb baß eg einen Seil feiner ®roßmachtftellung eingebüßt batte. Qn Schule unb Streße, in politifdjen 33erfammlungen unb in bet treffe mürbe mit allen Mitteln ber SRadjegebante gepflegt, unb nur ber galt al§ guter fjranjofe, ber ben ®rieg gegen Seutfdjlanb wollte. So war bie bon beutfdjer Seite oft gert>ünfdjte SSerftänbigung mit ^ranheicb unmöglich. SÖtein tonnte fjrantreid) aber gegen bag ftarte Seutfdje 9teid) nidjt auftreten, unb beghalb fudjte eg einen Söunbeggenoffen, ben es in SRußlanb fanb. fRußlanb f)«tte in ben lebten Sabrgeljnten immer mehr berfudjt, auf bem Sßalfan unter ben flaroifcfjen Staaten Einfluß ju gewinnen, ipierburdj war Öfterreich, bag felbft biele flawifdje Untertanen befiel, in nationaler unb aud) wirtfcfjaftlichet .pinfidjt gefäßrbet. ®ine Schwächung öfterreichg aber hätte gleidjgeitig eine Schwächung beg mit ihm berbünbeten Seutfdjen SReitije^ bebeutet. Sa eg treu auf öfterreicfjg Seite ftanb, mußte bie ehemalige §reunbfd)aft mit SRußlanb ertalten. 9?ad)bem fRußlanb im Stiege gegen Bapan unterlegen war, faßte eg fein früheres Biel, bie SSernidjtung ber Sürtei, immer meljr ing Sluge unb tarn ßierburd) in fteigenbe ©egnerfdjaft zu Öfter» reid) unb Seutfdjlanb, für beten §anbel unb Qnbuftrie bie Xürtei bon roadjfenber SSebeutung waren, fjranheid) fcfjloß fdjließlich mit 9?ußlanb ein 58ünbni§ unb gemährte ihm finanzielle Unterftüßung, bie teilmeife für bie Srieggbereitfchaft ber Armeen Sermenbung finben follte. 3u grantreidj unb SRußlanb gefeilte fich fdjließlich ßnglanb, jmar junädjft nod) nidjt offen alg 33unbe3genoffe, bodj in „herzlichem @in« oetnehmen", ba eg in bem SBadjfen ber beutfdjen Bnbuftrie unb beg beutfdjen §anbel3 einen gefäfjrlidjen SSettbewerb fal). Sebiglidf tramerhafter iReib unb SIRißgunft ließen ßnglanb eine Sdjmädjung Seutfdjlanbg münfchenäroert erfdjeinen. Ser berftorbene Sönig (Sbuarb VII. mürbe zur Sriebfeber ber Gnntreifung ®eutfd)Ianbg. @d)on roährenb beg Streitet um Sftarolfo wäre eg zum Stieg ge» tommen, wenn Seutfdjlanb nicht nachgegeben hätte. %eben Seutfchlanb unb Öfterreich ft°n^ britte SRacht in bem 1882 gegrünbeten Sreibunb Italien, zu bem aber feine beiben 33er- bünbeten ein wadjfenbeg, beredjtigteg SRißtrauen hatten. Sdjon in ber SRarotlofrifig, auf ber Sonfetenz bon Sögecitag, hatte eg gegen ®eutfd|lanb Stellung genommen. @g war jebodj immerhin noch zu hoffen, baß eg bei einem Stiege roenigfteng neutral bliebe. 2Bie fehr man fich Sc^^t hat/ Zc*0t bet Verlauf beg je|igen Sriegeg. 2Ug am 28. $$uni 1914 ber öfterreid)ifd)c S^ronfolger in Serajewo ermorbet würbe, berlangte Öfterteich für biefen, bon ferbifchen Dffi«
5Det je^ige Stieg. 13 gieren unb Beamten unterftü^ten Sftorb Sühne, bie bie ferbifdje 9Je« gierung, auf Siufjlanb geftü^t, bermcigerte. W öfterreidj gegen Serbien mobil madjte, befahl SRufjlanb am 29. $uli bie Mobilmachung bon 13 #rmee!orp§ an ber öfter- teit^ifdjen ©renge, morauf öfterreid) am 31. Suli bie gange Slrmee mobil machen mufjte. ©in Vriefmed)fel unfereä Äaiferö mit bem Säten bermodjte nicfjt, eine Verftänbigung gu erzielen. Mitten in ben Verljanblungen befaf)! Siufelanb am 31. Quli bie allgemeine Mobilmachung, ma§ aud) ben S'rieg gegen £>eutfcf)lanb bedeutete. 21m -1. Sluguft rief au<f) ber Saifer fein Volt gu ben SSaffen, um gegen eine SBelt bon -Jeinben baö ©rbe ber Väter §u berteibigen. Sn bem Vemufjtfein, für eine gerechte, heilige Sad)e ju kämpfen, berliefj ber beutfdje Mann ©Item unb Familie, um mie einft bie Später für fein Vaterlanb gu Kämpfen unb gu fterben. Sd)on am 4. Sluguft ftellte fidj) (Snglanb burd) feine ftriegs» etfiärung auf bie Seite unferer ffcmbe. Valb folgte aud) Montenegro unb Sapan. Italien aber, unfer SBunbeögenoffe, blieb gunädjft neutral, um fpäter offen gum fyeinb überlageren. Stad) Portugal, ein Vafallenftaat ©nglanbs, fdjlofj fkf» 1916 unferen ©egnetn an. Dljne jebe Störung, baut ber glängenben Vorbereitung ber Mobilmachung burd) unferen ©rofjen ©eneralftab, bollgog fid) mit bei ategelmäfjigteit eineö Uljrmerte ber 9lufmarfd) ber beutfdjen Armeen an ben ©rengen im Sßeften unb Often. SSeftlithcr ftrieg§fthauplah. 3m ®Jeften mürben fieben Armeen ber belgifdjsftangöfifchen ©renge gegenüber bereitgeftellt. ®a bet beutfdjen §eere§leitung bekannt mar, bafj bie f^rangofen burdj Belgien gegen unferen rechten fjftügel öorgeljen molften, unb gmifdjen fjranfreid), ©nglanb unb Velgien bertjanbelt mürbe, um le^tereö gegen Seutfdjlrmb gu geminnen, richtete bie beutfdje ^Regierung an bie belgif dje bie Slufforberung, ben beutfdjen Gruppen ben $)urd)gug gu gemähten unb berfpradj ®rfa| alles ent> ftehenben SdjabenS. Belgien !am biefet 9lufforberung nidjt nad) unb öerfepte &eutfdjfanb in bie Notlage, ben SIbfidjten feinet fyeinbe gubotgulommen. Vollkommen überrafdjenb überfdjritten am 6. 2luguft fed?§ flemifdjte Snfanteriebrigaben, bie nod) nidjt auf Äriegöftärte gebracht toaten, bie ©renge bei fachen unb {türmten unter ©eneral b. ©mmidj am 7. Sluguft Sütti^, ba§ am 15. Sluguft mit allen f5-ort§ in unferer £>anb mar. ©iefer glängenben SBaffentat, bie bei unferen fyetnben ©nttäufchung unb Gmtfepen üerurfadjte, folgte in ber Seit Dom 24. bis 26. Sluguft bie SSegnahme bon Stamur. ®a§ belgifdje §eer gog fid) baraufljin in bie ftarfe geftung Slntmerpen gurüd.
14 ®er jefcifle ffrieg. Snjtviidjen tvar ber Slufmarfdj bet fieben beutfdjen Armeen DoUenbet. «JefUidjer Ärfcfläfd)attJ>Ia$ , «ife" mit ben frangöfifc^en Stupsen fanben ?mWe älufmatjd; ganj beenbet »rar, auf bem traten (Hügel bet beutfdjen Armeen ftatt. ty«««« ««
Zentral bonfteloto Sltmeefübrer USbot. 9HcoIa Skrftfjeib, ©erlin (Bciteraloberft ö. geeringen Slrmeefübrer <• Wfcebet-^diula, ®etUn feettetal b»fetif. b* $attettbabit IHnrteefü^rer auf bem ®a(tan, trüget ^rfeßSminifter unb Gtjef be« ©eneralftabeS fflub. S&üljrfoöp (Ben.»8t ffBflb bon gobentatu tfommanbierenber General ftübcr 5?al .<BreufctÄ*ießäminiüex fcofrbot. 3. Wiirig, 5BIaVenjtfe (Ben er al ob et ft b. Raufen Slrmeefübter 9ßbot, $ofüf)Dt. iTrafemÖft (Beneraloberft b« feinem Slrmeefübret
16 'Ser jefcige Jtrieg. 9)1 ü 11) a u f e n war borübergeljenb in bie §anb ber ^ranjofen gelangt, jebod) nad) Wenigen Sagen wieber in beutfdjem 18efi|. Sie VII. 9lrmee (b. geringen) brängte bie auf biefe Stabt unb über bie Sogefen borgeljenben franjöfif^en Kräfte §urüd unb überfdjritt unter fcfjtüierigen ®ebirg§tämpfen bei unb fübtirf) be§ Sonon bie Sogefen- tämme. Sei £ a g a r b e war fdjon am 11. Sluguft eine franjöfifdje Stigabe mit fdjweren Serluften bon nuferen borgefdjobenen Sruppen üernicfjtenb gefdjlagen worben. Sn ber ^weiten §älfte be§ Sluguft gingen bie ^ranjofen jum Angriff über unb befetten Saarburg. Sn gewaltigem 9lingen gelang eg ber VI. Slrmee (ftronprinj bon Satjern), biefe Seile bef feinblidjen Armeen bei unb norböftlid) Saarburg gu fdjlagen unb fie in fübwefb lidjet fliidjtung über bie @renje ju werfen. 12 000 (befangene unb 150 ©efdjü^e fielen in unfere Ipanb. Sim 24. Sluguft würbe £unebiUe befefct unb am 28. Slnguft bag Sperrfort SRanonbiller genommen, wobei unfere fdjwerften ©efcfjübe (42 cm) iljre furd)tbare Witfung - offenbarten. Slud) ber V. Slrmee (beutfdjer Stronprinj) gelang es, burd) £ujem- burg borgelfenb, bie it)r gegenüberftetjenbe franjöfifdje Slrmee auf Serbun gurüdgubrängen unb nörblid) biefer ftarfen fjeftung ®nbe Slugufi bie Sftaag ju überfdjreiten. Sie fteftung SongWi) unb bie Sperrbefefti- gung SRontmebt) würben genommen. Slnfdjließenb an bie V. Slrmee batte audj bie IV. 2lrmee ($erjog SHbredjt bon Württemberg) 9iaum gewonnen, bie frangöfifdjen Streit- träfte bei 9lcufdjäteau gurüdgefdjlagen unb war über bie SJlaag big an bie Slifne borgebrungen. 9?ad) allen bicfen 9iüdfd)lagen tjofften bie ftcanjofen auf ben englijdjen unb ruffijdjen JSeiftanb. Sie in 9?orbfrantreid) gelanbeten englifdjen Sruppen tarnen .aber gu fpät. Sn ber Sdjladjt bei St. Quentin, wo fd)on im S«bre 1870 unfere Sruppen einen Sieg babon- getragen ljatten, würben bie engli|d)’franjüfifd)en Streitträfte bon ber I. unb II. Slrmee- (b. Mud unb\>. Sßülow) gefdjlagen unb auf 3topon jurüdgeworfen. Sie beutfdje .^eereglaballerie ftanb bidjt bor $ari§, unb bie franjöfifdje Regierung flüd)tete Slnfang September nad) Sorbeauj. ,9lm 4. September würbe bie widjtige Heftung 9ieim§ (13000 befangene unb 350 ©efdjü^e) unb am 7. September bie Heftung SRanbeugc, bie nod) unbegwungen im Oiüden be§ £>eere£ lag (40 000 befangene, 400 ©efd^ü^e), genommen. Snjwifdjen ljatte fid) bag englifäje §eer' auf bem franjöfifdjen Mteggftfjaupla^ berftärtt. Sie Oberfte .^eeregleitung ber f^ranjofen glaubte ben Beitpuntt für getommen, nun burd) einen Slugriff gegen ben beutfdjen rechten §iügel in allgemeiner Stiftung SRopon unb nörb- lid) babon unferen SSormarfd) aufjuljatten unb un§ nad) Belgien jurüd-
ffllii öenefjmißuno bet Setpäißer „tfllu [Metten Settung*. einer Betonung non $tof. $ugo Ungennttet. XranäHrt fgtoerev gelb^nutii^en im öebitfle (fceftHrfjer
uapufppSttuape atpjiaifjoji® (pjttq ump jttv uiaau«)|ijagg u» wmip® •laftautajraff) uaa fhmufciaP' aauw fpujß •„SitmwC? itroamitinp* safttaWR wo flujtömtfrauoff» Tt?ß
©et jeftifle Stieg. 17 flubrängen. Tie Slrmeen auf bem redeten ^-lüget gingen baper in bie ungefähre £inie ber Stellung 1916 (fiepe Sfigge) gurüd, mäprenb unter heftigen Kämpfen, befonberS bei Stieuport, Tijmuiben unb ?)pern burd) Verlängerung ber fjront über SlrraS—S)pern bis an bie Sßorbfee (fiepe Sfijge) eine Umtlammerung beS redjten (ylügelS ber- pinbert mürbe. Tie IV. unb VI. Slrmee mürben bortpin gezogen bgm. neu gebilbet, mäprenb in fiotpringen eine neue Slrmee (b. g-altenpaufen) aufgeftellt mürbe. So patte bie frangöfifdje Heeresleitung nidjt iljr Biel erreicht, unb e§ mar uns möglid), nunmepr im Sßeften rein ber- teibigungSmeife ju bleiben unb im Oftcn ju großen Sdtfägen auSju* polen. ®ort lag j e t bie ©ntfdjeibung. Sn§mifcpen mar ein VelagerungSpeer jur Sinnaljnie bon Witt« toerpcn, in bem fid) aud) englifcpe Gruppen befanben, gefd)ritten. Tant unferer glänjenben Strtilleriemirfung (42-cm- unb öfterreicpifdje 30,5-cm-®efd)üße) fiel biefer als eine ber ftärfften Heftungen an- gefepene Söaffenplap na<p furger Belagerung am 9. Öttober mit ungeheurem SJlaterial unb 5000 befangenen in unfere Hänbe. Tie SRaffe beS VefaßungSpeereS patte bor ber (Sinnapme ipr Heil in ber ftludjt gefudjt. Tie Tegembertage 1914 ftellten unfere Truppen im SKeften auf eine erneute harte Sßrobe. Von SOlitte Tegcmber ab griffen bie prange [en, briglänber unb Belgier bie Slrmeen beS redjten fylügels erneut unter ungeheuren Verluften opne nennensmerte Srfolge an. Stieuport, Vijfdjoote, Sl r r a S, 9ieube ® p a p e 11 e, ^eftubert, © i b e n dj t), 9?eubebille, 2a Vaffee, VermelleS, 2 o c S, bie 2orettopüpe, Earenct), S o u cp e i bilbeten pier unb audj fpäter bie Hauptbrennpuntte beS Kampfes. Sludj an bieten anberen Stellen ber ^ront galt es,. TurcpbrudjS- berfudje abjumepren. BefonberS peiß mürbe äRitte Tegember in ber Spauipagne bei $ertpeS, Veaufejour, Xapure, 9JIaf f igeS, in ben Wtgonnen, öftlid) unb füböftlidj Verbun unb im ^rieftermalbe bei $ont-a = SDlou|fon, jebodj opne Girfolg für ben fyeinb gefämpft. Tiefe fünfte blieben aud) baS gange lommenbe ^apr Segenftanb feinblidjer Singriffe. SBaprenb ber (Gegner auf feine Erfolge jurüdbliden tonnte, bradjte uns am 12. unb 13. Januar 1915 ein Singriff nörblicp Soijfonä in Vefip mieptiger Höpen unb bon 10 000 (befangenen. Tie Verfucpe ber rfcanjofen, biefe Höljen miebet ju nehmen, bradjen unter großen Ver- luften (fd)äpungSmeife 25 000 SJtann) gufammen. • ^n ber lepten Hälfte beS fjebruar 1915 fepte nunmepr gleich- seitig mit' ben ruffifdjen Singriffen in ben ftarpatpen ber große famjöfifdje Turd)biud)Sberfud) in ber Champagne ein, ben mir als «bte IBintcifdjladjt in bet (Spainpagne" bejeidjnen. Sieben Slrmee- ’orps mürben hier jum Stoß angefept, ber mieberum mißlang,-aber Qdbgrnue. ßfelbntt. U ?(. 2
18 ®ct je^iße Ätieg. bem §einb etwa 45000 SJfann Ißerlufte foftete. Voller SBetounberung feljen mir §u unferen Solbaten auf, bie I)ier erneut einen glangenben SBewei? ber Sapferfeit, ber Sifoiplin unb fßflid)ttreue gegeben haben. $n feinem .Sud) „Sie 2Binterfd)lad)t in ber Champagne"*) fjat ißrinj © ? I a r bon Preußen ben gelben in biejen Sümpfen ein Senf mal gefejjt. (Er fagt bort über bie Sebeutung biefer Sd)lad)t: war ber erfte große Surd)brud)?beifud) ber fJ-ranjofen, in bem fie mit Saranfepen ihrer beften Sorp§ unb einer ungeheuren Slrtfllerie Wodjen* unb monatelang berfudjt haben, tofte e?, wa? e? wolle, in ber Champagne 55611 Surdjbrudj §u erzwingen, um bie il)t 3anb umfdjließenbe ftäfylerne Sette bes beutfdjen §eeres §u fprengen. SBäre ihnen iljr SSerfud) geglüdt, wären fie tjier mit ftarfen Stuften, wie beabfidjtigt, burdjgeftoßen, fo ift erfidjtlid],. wie unabfehbar bie folgen für ba§ ganje §eer fein mußten! Unfer (Sieg in ber Champagne ift, wa? bie folgen anbetrifft, minbeftenö ebenfo toidftig, wie bie (Siege bei Sonnenberg, an ben SJlafurifdjen (Seen, bei Sluguftow unb am San. 2Sa? aber’bie Stnforberungen an ben fpelbenmut unb ba? 2lu§l)arren unter fcßwerften Sebingungen anbelangt, finb bie Seiftungen unferer Sruppen woljl nodj nirgenb? erreidjt". SRadjbem (Enbe 9(ptil, Slnfang fötai un? einen großen ®elänbe» gewinn bei 2)pern gebradjt hatte, begann im fDtat ein erneutet, im großen Stil angelegter Surdjbrudjsoetfud) ber ^ranjojen unb @ng« lünber nörblid) 2lrra3, ber ficf) bi? in ben ^uni Ijineinjog. 9tad) einer bi§ baßin noch nid)t gelaunten 2lrtil(eriewirfung ließ ber franjöfifdfe Oberbefehlshaber $offre jwölf SlnneetorpS gegen eine §ront bon etwa 25 km oorgel)en. Sod) auch biefer Surd)brud) fd)eiterte baut ber öelbenmütigfeit unferer Sruppen. ©benfo erging e? einem groifdjen iDtaa? unb 9Jlofel mit großer fütaffe berfudjten Singriff ber granjofen Slnfang bi? Slliite Ülpril öftlicß unb füböftlid) $ e r b u n (6 o m b r e ?, (S t a i n, Son 23 r u l e e, fßriefterwaIb). ?(ud) in ben SSogefen, Wo nörblid) St. Sie unb bei 3)? ü n ft e r (.£ a r t m a n n ? w e i l e r S o p f) am bauernbe Sümpfe ftattfanben, tonnten bie fyranjofen feine (Erfolge erringen. Snjwifdjen waren im ©ften bie ruffifdjen §eere gefdjlagen unb jurüdgebrängt worben. Sie SÖalfanftaaten berblieben immer nod), tro|) h61ßcr Umwerbung burd) ben SSierüerbanb, neutral. Surd) einen •'Jßaffenerfolg erhofften bie gran-jofen biefe bod) nod, auf ihre Seite ju jiehen, unb berfudjten mit ben (Englanbetn (Enbe September unb Anfang ©Höbet 1915, erneut unfere Sinien an ben fd)on mehrfach heiß umftiittenen Slbfdjnilten nörblid) ?lna§ unb in ber Shümpagne ju burdjbredjen. 9tod) einem mehrere Sage bauernben „Srommel- feuer" ging bie feinblidje S^fanterie jum Eingriff bor. Utörblid) Slrra? •) „Tie '&inhjr<cfjtadrt in bet (HjanWaflne♦* 5?on Cberft ©Star aon ^reuBen. 30. Auflage. 40 Söerlao tmn öleröarb etatiing, ©IbenburQ t. QJr.
Wt. 3« Ctagclnmnn, Stofen (Beneral bet ftnf« b. efrmtfc Mrmeefiiljrer '4Sbot?J^eict&^affütl),StraBbUTß (Keneratabexft U. ftaHen&aufcit ?lnneefül)ter (öcnernl b. Gfacbe f Gfencral ber b’tflfa Mnnecfübrer kl*T)ot ^(tclier (*1 viril, Wind)en (Keneealfclbmartäan $rfa& ßeo^olb b. Qtaijern £bev&efef)[öt)(iber Oft ^Oot. GJcbn Siele, (Stettin (ttciteralcbcrft b. Staffagen * Stfnneefüfcret
20 Ser jefrige fftieg. bermodjte fie ung unbebeutenbe ©elanbepunlte gu entreißen; in ber ©hampagne ging gwar ein Seil ber borberften (Stellung berloren, aber es gelang bem mit adjt SlrineetorpS unb großen ftabaueriemaffen angefegten «Stoß trog fedj»’ bi» fiebenfadjer Überlegenheit nidjt, untere (Stellung gu burdjbredjen. S3on ba ab tarn e» im SSeften ju leinen größeren Unternehmungen, big im Februar 1916 unfere SlngriffSbewegungen bei$crbitn einfegten. $n hartem Stampfe würben bie fjortö ber Siorboftfront (Souaumont, ®auj) genommen unb Sdjritt für Sdjritt bie fid) bergweifelnb wehren’ ben tffamjofen, bie l)ier gwei ©rittet ihrer Slrmee einfegten, gurüd’ gebrängt. gut ©ntlaftung ber ^-rangofen bei Sßerbun unb in ber §offnung, burdj gleidjgeitigen Singriff auf allen fronten bie Gmtfcßeibung herbei* führen gu tonnen, entspannen fid), im Suli 1916 beginnenb, äußerft fdhwere Sümpfe im Sßeften unb Cften. Slnfang $uli 1916 fegte ber gemeinfame Singriff ber frangöfifcgen unb englifdjen Slrmee beiberfeit§ ber Somme in 9iid)tung auf Perronne unb Sßapaume ein, bon bem unfere ©egner, bie un$ gteidjgeitig im Often befdjäftigt wußten, ben erhofften ©urdjbrud) nunmehr mit Sidjerljeit erwarteten, ©egen eine ungeheure Überlegenheit unb ben mit riefigen SRunitionsmengen unb ftarter fd)Weret SlrtiHerie au§- geftatteten ©egner hoben hier Struppen aller beutfdjen Stämme gang Ungeheures geleiftet. SOtit außerorbenilidjen SSliitopfein errang ber fteinb nur einen fdjmalen ©elänbeftreifen, ber für bie ©efamt* läge ohne 58ebeutung war. ®icfer gälje, mit berljällnismätig geringen Straften geleiftete S3iberftanb ernwglidjte eS ber Dberften Heeresleitung eine Slrmee gegen bie treulofen Rumänen gu fenben unb bie S3el)aup’ tungen unferer fjeinbe, baß ©eutfdjianb erfdjöpft fei, burd) glängenbe Siege gunidjte gu madjen. So tann im gangen ber Verlauf ber großen Sommefd)lad)t bom $uli bi» ©nbe 1916 als eine empfinblidje Schlappe unferer geinbe begeidjuct werben. ' öftüd)ct Sricg§fd)auplag. SBäßrenb bie SKaffe beS beutfdjen Heeres gu beginn beö SriegeS im SÖeften bou Sieg gu Sieg fdjritt, waren in Dftpreußen nur berhältnis* mäßig fdjwadje Stcäfte gut Serteibigung beS SanbeS gurüdgeblieben. Hier im Dften hatten gunädjft bie öfterreidjifch’ungarijdjen Gruppen ben Slnfturm ber gewaltigen ruffifdjcn Überlegenheit auSguhalten. Seitens unferer SJeibünbeten waren in © a l i g i e n brei £eere aufgeftellt worben, unb gwar: I. Slrmee, ©rgljergog ^ojeph fjerbinanb, bei Semberg, II. Slrmee, Sluffenberg, bei ^rgennjfl, 111. Slrmee, Siantl, bei Sarnow. Stadjbent bie beiben linfen glügelarmeen (Snbe Sluguft 1914 fieg« reid) über bie ruffifdje ©renge borgebrungen waren, fah fid) bie rechte fjlügelarmee nad) gäl)em Sampf gegenüber einer bebeutenben ruffifdjen
Wot» W« OTfilcnjinbt, STbetfl (Betieral b« 9(ril. b. GfaUtoife IHrmvefiiljrer UMjot. ?(. .Wiiijlcw inbt, SV berg (General b. KHC b, ec$oUs Slrmcefübrer Wt Cito 9»ß11W ^T)oL WL ©lauer, ©ppekt ttcneratoberft b» BBobrMj Slrmcefüfjrcr •enerat b* ftnf. Otto to. ©elofo tHrmeefityier USbot. 'M. ÄiUnetDinbt, ft'berg (fteneralo&erft b. ttirfjfjorn toneefütjrer Wh ©ebr. $ädel, ^Berlin (Betteral b. 3nf. b. ftaberf t
22 Scrjefciße Äricfl. Überlegenheit gezwungen, Hemberg ju räumen unb auf bie SBarpatlien -pirütfjugeben; bie beiben anberen Slrmeen mufften bfttjev aucl) hinter ben San surüögenonimcn werben. 9t ko 1g <Eerfrf)cib . <McucraIfelötnarf^rtU to. 4>ta»enfctitft ISIjct be* WeneralfttibeS, trüber Cberbcfcbtebabcr Oft ^npuifcljen war in Dftpreufjen bie ©ntfdjeibung gefallen. t iv.iren gegen bie beutfdjen ©treitträfte, beren Obetfommanbo msivifcljen föcncraloberft to. Sjinbciiburg übernommen ljatte, §roei ruffil’djc 'Xrmeen jum Singriff Dorgegangen. 3?on Offen (Slbrono) l)cv war bie 9t j e m c n - 91 r m e e unter ütennentampf auf ^fter’
Ser jelfige Krieg. 23 fairg unb bon Süboften (SSarfdjau—Somja) I)er bie 9? a r e tu - 21 r m e e unter Sfamfonqtv auf Allenftein angelegt. 9tadjbem fdjon bot Übernahme be§ Oberbefehls burd) £>inben» bürg brei beutfdje $orpS bei ©umbinnen einer großen Über» fegenljeit gegenüber ftanbgeljalten hatten, befdjloß jeßt ber tüljne tSrelbßerr, unterftüßt bon feinem bortrefflidjen (SJjef be§ ©eneralftabes ßubenborff, jjunädjft ben gefäljrlidjeren ©egner, bie 9lareto» Armee, anjugreifen unb nur fdjivadje Kräfte ber 9ijemen» Armee gegenüber ju faffen. §n bem Sumpf» unb SSalbgelänbe füb» lid) Allenftein bei Ronnenberg (26. bis 29. Auguft 1914) ge» fang eS iljm, bie ruffifrfje Armee boll« ffanbig §u umlfams mern unb ju ber» nidjten. 100000 ®e» fangene, bie gefamte Artillerie unb bie RtainS fielen inunfere §änbe. 70000toteunb benuunbete fteinbe, barunter ber Armee» führet, bebedten ba§ ©djladpfelb. @fan} Rteutfdjlanb fub It bem Befreier Dp» Preußens ju. ÖIjne 9iaft tuarf *iwt. 9HcoIn fid) biefer nun nad) b.sitf. uubenborn rr; , A ' 1» ©enerabELitartiermetver 'Eintreffen bon 5ßer» ftärtungen auf bie SRjemetvAtmee, bie Anfang September unter fdjioeren Skrluften über bie Qhenje jurüdgeluorfen mürbe unb 30 000 9Kann unb 1Ö0 @efdjüpe in unteren Jp'änben ließ. 9?adjbem anfänglich unfere Struppen’ bem lueidjenben (Gegner uuf JDffomice, GJrobno unb SToiuno gefolgt iuaren, madjte bie Abgabe bon Struppen nqdj bem gali-jifdjen StriegSjdjaupIaß jur Unterftußung unferet Söerbünbeten ein meitereS Vorbringen nidjt möglid), unb man Mdjränfte fid) bort junädjft unmittelbar* an ber ©renjlinie £t)d— ®t)bflut)nen auf bie Verteidigung.
24 5)er jetjige Ärieg. S>ie öfterreidjifdj-ungarifdjen Slrmeen mären Slnfang September bon meit überlegenen Kräften angegriffen morben unb Ratten ben größten Seil ©aligienS räumen muffen. So tarn eS, baß bie öfter* reidjtfdje fjeftung fß r 5 e m p f l bon ben fRuffen belagert mürbe. SUS aber ^inbenburg nörblidj Pratau eine neue Slrmee, gum Seil aus Dftpreußen, gum Seil bon Sßeften fommenb, gufammengog unb auf $mangorob borging, naljmen bie Muffen jur Slbmelji beS SIngriffeS ftarle Kräfte bon ©aligien meg, fo baß bie öfterreidjifch-ungarifdjen Sruppen ißrgempfl entfeßen unb ben fjeinb auf ßemberg gurüdmerfen tonnten. Sngmifdjen Ijatte bie ruffifdje Heeresleitung ben Sßlan gefaßt, bon Söarfdjau aus in Stidjtung auf ißofen burdjguftoßen. 3U biefem 3med patte fie minbeftenS 40 SltmeelorpS unb eine große 3ahl ö0.n Sieferbebibifionen, alfo eine Slrmee, mie fie bie ftriegSgef djidjte nodj nie auf engem fRaume gefepen t>atz bei SB a r f dj a u berfammelt. Slber bie ruffifdje „S) a m p f m a l g e" Ijatte nidjt mit bem ©eift eines H*n' benburg unb bet S3emeglid)feit unb SluSbauet unferer Sruppen gerech- net. Unfere Slrmee entgog fid) fdjnell unb gemanbt bem Singriff einer foldjen Überlegenheit unb ging bis an bie fcFjtefifcfje ©renge gurüd, um einen günftigen 3eUpuntt für ben Singriff abgumarten. Sie iRüdmärtSbemegung gmang natürlidj bie öfterreidjet, mieber einen Seil ©aligienS gu räumen unb Ißrgempfl gum gmeitenmal ber Belage« rung preiSgugeben. Slnfang SJobembet feßte fidj baS Dftpreußen gegenüber unb in ißolen fteljenbe ruffifcfje Heer, etma 2% SRillionen ftart, gum Singriff in SSemegung. Sie fRjemen-Slrmee follte nach Dftpreußen borbringen, mäßrenb bie Hauptarmeen, in brei ®ruppen gerfallenb, auf Sljorn, beiberfeitS ber SBeidjfel auf ßobg (Houptfxäfte) unb auf SSeutßen bot- flößen feilten, um unfere unb bie öfterreidjifchen Sruppen gu über- rennen unb über ißofen unb VreSlau ben bon ben grangofen unb ®ng- länbem fdjon lange erhofften unb mit Sidjerljeit ermatteten Einbruch in baS Seutfdje SReidj gu ergmingen. Sodj Hinbenburg hatte feine Vorbereitungen getroffen unb ging, nadj Eintreffen meiterer Verftärfungen aus bem SBeften, feiner- feitS gum Singriff über. Sie in ©ftpreußen fteljenbc VIII. Slrmee (b. Veloiv) hatte fidj auf bie Vetteibigung gu befdjranlen, mäljrenb bie ^auptfräfte ber Hinbenburgfdjen Slrmeen bon Salijcp Ijer auf ßobg, bie IX. Slrmee (b 0 n SR a d e n f e n) bon* SIjorn»®nefen per in füböftlidjer fRidjtung längs ber SBeidjfel borgeljen unb eine Umtlammerung beS f^einbeS Ijetbeifüßren follte. Sluf bem redjten glügel bei ftratau Ijatte eine beutfdj’mfterreidjifdje Slrmee ben Sdjuß bet fylanten gu übernehmen. Sim 13.5Robember matf bie IX. Slrmee (b. äRadenfen) ben rechten ruffifchen ßjlügel bei SBIoglamet (an ber SBeidjfel) unb feßte
Wrt- Wicota ^erfdjeib (Kcneral b, 3ttf. b, Ggubcrt 'Mrmeefüljrer (Beneral b. STab.Oiraf b.Bot$mer Wrmeef übtet itaieral ber Strti. b. 0$ rott au Wrmeefüljret Ustjot» ttiä). eyemng Gfcn,«£cutnattt b. GSünbell Slrmeefüfcrr SftwL (Snjft Gan bau, Vertin (Kencral ber , b. Sefetcr (Meneralfloubeineur bon ^Jolen, Eroberer von Wntmerben unb 9tort)0‘(9eüroien)tt ßanQbatnmer, (SaHel Sen.b.^ttf'b.erfjeHer’^o^abel 9(rmeefüprer
26 Sier jcjjige Strieg. ihren SJiarfd) auf 2 o b g fort, wo eä am 21. 9?obember gu feljr heftigen Stümpfen mit einem weit überlegen geinbe tarn. Sie JRuffen bermodjten fogar ba§ 9kferbeforp§ Sdjeffer unb bie ©arbebibifion ßifnnann burd) ^eranfütjren ftifdjer Sruppen bei iß r e f i n i) gu umflammern, bod) banl ber euer gif djen yü-jrung unb ber Sapferteit ber Sruppen gelang e§ biefen Slrmeeteilen, fid) burd)- gufdjlagen unb babei nodj jaljlreidje befangene mitjubrirgen. SSoIler ißetounberung bilden mir auf biefe ßeiftungen. Sie SRuffen gaben nun ben Singtiff, auf ben fie unb ihre 33er- bünbeten fo große Hoffnungen gefefjt hatten, auf unb gingen, nadjbem fie in^gefamt in biefen Stampfen 300 000 SJlann verloren Ijatten, längs ber ißgura, fflaivta unb ffJiiica gut SSerteibigung über. Sa» Sdjwergewidjt be§ Stampfen mürbe nunmehr auf bie äufjerften Flügel nad) Oftpreufien unb ber 33ufomina berlegt. $n Dftpreußen hatte ingwijdjen bie VIII. Slrmee (b. SSelpm), bie in ber Whrgalfl auä 2anbmelp> unb Sanbfturmtruppen beftanb, allen Singriffen ftanbgehalten. Slufang 1915 lag il)t bie Stiemen- Slrmee (Siebers) in Stärfe bon 8 SlrmeeforpB gegenüber. ©egen biefe ridjtete fid) nun ber Sdjlag Hinbenbur'g§, ber bon Sßeften Ijer unb burd) 9?euauffteflungen meitere Sruppen gu feiner 33erfügung befam. Stljnlid) wie bei Sannenberg gielte auch fein füljner Sßlan auf eine Umtlammerung unb 33ernid)tuug ber fRuffen l)in. 23äh* renb bie VIII. Strmee (b. ißeloiv) bon 3ol)anni§burg au§ borging, leitete bie Slrmee ®id)l)orn bon $nfterburg her bie Umfaffung ein unb e§ gelang, bie fdjwerfällige ruffijdje Slrniec in ben SSJalbungen bei Shiguftom am 15. fyebruar 1915 bon allen Seiten gu umtlammern. 100 000 SRann unb 150 ©efdjüße fielen in unfere Hänbe, unb nur ein geringer Seil ber Slrmee fonnte fid) in öftlidjer 9lid)tung retten. Bum gweiten 9JlaIe hatte Hinbenburg Oftpreufjen befreit. $ngroifd)en batte fid) auf bem füblid)en Strieg»fdjauplaß in ©aligien bie Sage guungunften ber öfterreid)ifdj-ungarifd)en Sruppen geftaltet, ba hier fett beginn be§ BaljreS 1915 bie 9?uffen weit über- legene Strafte gum Singriff in ber Hoffnung berfammelt Ijatten, nadi Ungarn einbringen unb 9luniänien auf il)te Seite bringen gu fönnen. mürben bafyer in bet iDZitte unb auf bem redjten ^lügel ber öfter- reidjifdjamgarifdjen Sruppen beutfdje SJerbänbe eingefdjoben, unb ©eneral b. ßinfingen übernahm eine in ben Dftbesliben gufammew geftellte beutfdjwfterreidjifdje Slrmee. Sind) Ijier bewährte fich in ferneren Stampfen int berfdfneiten Hodjgebirge bei aufjeroibentlidjer Stälte bie beutfd)=öfterreid)ijdje SBaffenbrüberf^aft.’ Binar fiel mitten in biefen Stampfen bie weit bot ber f^ront gelegene fjeftung ^rgempfl in ben SSefift bet 9tuf f en, ba ben tapferen 33erteibigern bie Sebensmittel angegangen waren, bod) gelang e3 bem fteinb trofc feinet großen Überlegenheit ntdjt, bie $ront in ben Starpathen gu burdjbred)en. Sie ungeheuren S3erlufte ließen fdtfiefjlidj feine SlngriffMraft erlahmen.
Sei jetige Ätfieg. 27 •Kun fepte ber gewaltige Singriff unferer» f e i t S e i n, ber eingig in ber KriegSgefdjidjte bafteljt. Überrafdjenb für ben geinb berfammelte bie -Dberfte Heeresleitung öftlicf) Krafau eine neue (XI.) Slrmee unter ®cHcralobcrft b. SHadenfcn mit ber SIbfidjt, unter gleidjgeitigem Singriff auf ber gangen galigifdjen §tont bie ruffifdje (Stellung in Siidjtung £emberg gu burdjftofcen. Sim 1.9Jiat begann bet gewaltige Kampf, am 9. SKai war bie Slieberlage beS ^einbeS bollenbet. Htadj einem SSerlufie bon minbeftenS 250000 SRann, wo- runter 100 000 ©efangene unb umfangreiches Kriegsmaterial, ging biefer Seil ber ruffifdjen Slrmee unter Seneral Stabfo Simitriew nad) Dften gurüd, wäljrenb gleidjgeitig alle in ©aligien fteljenben beutfdj- öfterreidjifchen Heere bie Slngriff^beWegung fortfefcten. • So War ben SJerbünbeten baS geglüdt, was ©nglänbet unb fyrangofen bergeblidj gegen unfere SBeftfront berfudjt Ijatten. Sieben bet Ijerüorragenben fjüljrung Ijatte bie gute Slrtilleriewirfung unb ber SIngriffSgeift ber Infanterie Sriumplje gefeiert. $ur ©ntlaftung fudjte bie ruffifdje Slrmee ben äufjerften <Süb» flögetber öfterreidjer (Slrmee $flanger=»23altin)bei Kolonien mit ftarten Kräften angugreifen. Sagegen butdjbradj bie Slrmee £ i n f i n g e n am 31. 9Kai bie ruffifdje &ront am <51 r tj i.unb Warf ben tJeinb über ben Snjeftr gurüd. Sim 3. ftuni naljm bie Slrmee SKadenfen bon -Korben Ijer bie fjeftung ^rjcmijfl, wobutd) bie ruffifdje Slrmee weiter auf £ e m b e t g gurüdweidjen muffte, baS am 22. 3uni bon ben Öfterreidjern genommen würbe. Sie SKaffe beS ruffifdjen HeereS war in norböftlidjer Slidjtung gurüdgegangen, weSljalb bie nörblidjen Seile ber in ©aligien fteljenben Slrmeen unter SRadenfen eine Sdjwentung mit fjront gegen bie £inie <5IjoIm—§wangorob bornatjmen, um mit «Hilfe ber nörblidj ber Sßeidjfel fteljenben Heere ben (Segnet gum Kampf gu {teilen unb gu umtlammern. Sluf bem redjten §IügeI marfdjierte bie Ijierljergegogene Slrmee £ i n f i n g e n (redjtS) auf ßljolm unb § o f e p Ij $ e r b i - n a n b (linls) auf £ublin, wäljrenb bie Slrmee SB o tj t f dj auf bem linten SBeidjfelufer auf‘Swangerob botging. $u biefem «QWed rüdte bie unter ©eneralfelbmarfdjall $ r i n g ßeopolb bon SBatjern fteljenbe Slrmee auf SSarfdjau bot, Wäljrenb bie unter Hi^benburg fteljenben Slrmeen auf bem nörblidjen KriegSfdjaupIafj wie folgt angefejjt würben: Slrmee $ a 11 to i fj gegen £inie Slogan—-Kowo»©eorgiewfl.. Slrmee S dj o I liftls baneben gegen bie £inte Offowice— ßomga. Slrmee ® i dj Ij o r n gegen bie geftungSlinie ®robno—DIita— Kowno. Slrmee 53 e I o w gegen bie £inie Sünaburg—Sliga.
28 5)er jetjifle ftrieg. ilfcriitytdtartc fcom ößlidpu
2>er jefeifie Krieg. 29 Sie fitbliifi ber Heeresgruppe SRadenfen ftefjenben öfterreidjifdjen unb beutfdjen Kräfte l)ßtten ingwifdjen bie Slufgabe, bie Singriffe« bewegung nad) Offen fjin gu beden. Unter bem Srud biefer longentrifd) gegen bie ruffifdje Hnupt* armee borgepenben galjlreidjen feinblidjen Slrmeen fudjte biefe nad) bem Offen au^gumeidjen, wa§ iljr baut beS StngriffSgeifteS ber ber« bünbefen Heere nur unter ben fdjwerften Berluften gelang. Sie unter ©eneralfelbmarfdjäll b. SRadenfen ftepenben Heere Warfen bie Buffen mit größter SluSbauer au§ einer Stellung nad) ber anberen. Sim 4. Sluguft würbe ber Sßeftteil 3toangorpb§ genommen unb am 8. Sluguft War aud) ber öftlidje Seil im Befiß ber Slrmee SSoprfdj. 91m 5. Sluguft Würbe Sßnrfdjau befefcf unb ftarle ruffifd)e Sruppen nadj OloWo=©corgicWft luneingebrängt, wo fie fid) am 20. Sluguft bei Einnahme burdj bie Belagerungöarmee b. B e f e l e r ergaben (90000 ©efangene, 1040 @efd)üße). Sludj bie Bewegungen ber Heeresgruppe Hwbenburg Waren nidjt Weniger glüdlid). Sim 14. Suli warf bie Slrmee ®allwip bie Buffen au§ iljrer ftarlen Stellung bei ^3 r g a f n i) f g, am 24. ftuli fielen Bojan unb ^ultuft in unfere Hön^e. Sim 4. Sluguft naljm bie Slrmee ©djolß Dftrolcnta unb am 10. Sluguft Sontra. Sim 18. Sluguft fiel Stowno unb am 4. .September ®robttü. Sim 26. Sluguft war ingwifd)en BrefteSitotoft in unferen Befiß gelangt. Sluf ber gangen ^ront würbe mit äußerfter .ßäpigleit unter großen ©ntbeljrungen bie Verfolgung ber burd) ba§ Sumpf gebiet gurüdgeljenben Buffen fortgefept. SRit erftaunlidjer Sdjnelligfeit unb ©enauigleit patten fid) biefe HeereSbeWegungen bollgogen, bie gum Befiß aller ruffifdjen Sreng feftungen führten, ©roßfürft B i I o l a i Slilolajewitfdi mußte bon feinem, poften al3 0berbefel)l»l)aber ber gefunden ruffi- fdjen Slrineen, an bereu Spiße fid) lurje Qeit ber 3ar f^lde, gurüd treten. Be» ben Berbünbeten 9lußlanb§ aber griff eine bittere ßinb täiifcljung $laß. Bei ber weiteren Verfolgung ber ruffifdjen Slrmeen^uf bem rufjv fdjen ^riegöfdjguplaße fanben nodj einmal blutige Kämpfe bei unb füböftlidj tBilna ftatt (19. September), Worauf aud) ßier wie auf ber gangen übrigen §ront gum Stellungenieg übergegangen würbe. SBaßrenb man ruffifdjerfeitS im Sterben jurüdging, Ijoffte man nu Bufammenßang mit bem Surtf)brudjgberfud) ber f^rangofen unb ©nglänber im SBeften (Kpampagne, Slrra§) nod] in ©aligien einen Erfolg erringen gu lönnen. (Sin mit großer Überlegenheit unter« nommener Singriff ber Slrmee Qwanow blieb aber oljne nennens« Werten Srfolg, fo baß aud) hier bon SJlitte Steoember ab ber Stellung^« trieg begann.
30 Det jefcifle Stieg. Erneute nnuf)tige Angriffe, bie Snbe Segember 1915 gegen bie galigifdje $ront gerietet mürben unb fidj in baS 3apr 1916 hinein« jogen, enbeten banl ber Stanbljaftigfeit unferer Verbünbeten mit einem Mifjerfolge für ben §einb. Aud) erneute, im Quni 1916 beginnenbe Angriffe gegen bie galigi- fd)e $ront mürben nadj anfänglichen Erfolgen ber Muffen gum Stehen gebracht. Ser Strieg auf beut Sultan. Ser nndjtigfte ®egner ber Ofterreidjer mar gu Veginn beS Striegeo unb ift heute noch 9?ußlanb, gegen baS fie iljre §auptfräfte ins gelb [teilen mußten. gu Anfang beS ^elbgugeS brangen tropbem öfter* reid)ifd)=ungarifd)e Sruppen fiegreidj in S e r b i e n ein unb nahmen V e l g r a b. Abgaben nach ©aligien fdjmädjten fie aber fpäter roteber, unb fo mußten fie Enbe 1914 Serbien gang räumen. 3m Mai 1915 ging unfer ehemaliger VunbeSgenoffe Italien gum Dreiberbanb über, Dagegen trat Sulflarien im September 1915 an bie Seite ber Mittelmädjte. Qiemeinfam mit iljm fällte nun Serbien erobert unb gleidjgeitig bet Schienenweg nad) ber Sürfei frei gemadjt werben. Überrafdjenb für ben ^einb berfammelten fid) unter MartenfcnSJJüprung eine beutfcb’öfterreidjifdje Armee in Süb* ungarn (red)tS Armee St ö b e f S, linfS Armee @ a 11 ro i £) unb eine öfterreidjifdje Heeresgruppe bei Vifegrab. Slnfang Öftober 1915 überfdjritteji bie Sruppen MgdenfenS, teilweife unter fdjwerenStämpfen, bie Donau unb brangen in füblidjer fHidjtung bor, wäljrenb hier bul= garifdje Armeen gleichzeitig bon Often her bie Serben im 9tüden bc* Drohten. (S. Sligge S. 32). Der Vierberbanb, ber fid) bis baljin als „Vefdjüfcer bet «Neutralen" gebrüftet hatte, fudjie ben Serben burd) SJanbung einet englifd)*frangöfifdjen Armee in Saloniti, alfo auf neutralem gried)i)d)em (Gebiet, gu .pilfe gu fommen, bod) baS tafdje Vorbringen ber beutftfj *öfterreid)ifdj*bulgarifd)en Sruppen oerhinberfe fie an einer Vereinigung mit ben Serben. Von Stellung gu Stellung ftüdjtenb, mußten fid) bie Stummer ber ferbifdjen Armee unter Burüdlaffung faft ber gefamten Artillerie unb beS Drains nach Montenegro unb A l b a n i e n retten, wäljrenb Die englifdji’fraugöfifdjen Sruppen nad) oergeblid)en Stampfen an Der Sübgrenge Serbiens auf Saloniti gurüdgeljen mußten. So hatte baS Sanb, baS ben Anftoß gum Strieg gegeben patte, feine Strafe ereilt. 9tad)bem im Januar 1916 bie öfterreid)i|d)*ungattfdien Sruppen in heibenmütiger Sßeife ben Sotoccn bei (Sattaro geftürmt patten, fiel aud) gang Montenegro in bie §änbe ber Öfterreidjer. Vub garifdje unb öfterreidjifdje SVolonnen' aber brangen unentwegt burd) Albanien bor unb festen fid) in Vefip biefeS SanbeS bis an bie Stufte. Sie frangöfifcb’englifd)e Armee blieb bis @nbe Sommer 1916 untätig bor Saloniti liegen, nadjbem ber Vierberbanb bergeblicp ber* fudjt patte, baS ohnmächtige ©riedjenlanb auf feine Seite gu bringen.
®er jeftifle Stieg. 31 Sim 27. Sluguft 1916 erllärte Ottilien an Seutfdjlanb unb ^Rumänien an öfterreid^Ungarn, ant 28. Sluguft Seutfdjlanb an ^Rumänien ben ®rieg. ®ie Hoffnung unferer ^einbe, ben Sieg auf bem Söaltan burdj •Rumäniens ju erreidjen, mar aber bergeblidj, benn fdjon nad> 4$fjüL Gteiiifcorn, Sietietiafir Gkueralfelbmaitfdjan ’b. SOSatfeitfcn Staneefflfjrer auf bem $tattan Wenigen Sagen naljm im September 1916 eine in ber Sobrubfdjo l’egreidj borgeljenbe bulgarifdj’beutfdje Slrmee bie Heftungen Sutratan unb Siliftria unb brängte bie ruf]ifd)*rumänifdje Slrmee nad) 9<orben iurüd, mobei ber mid)tige tumänifdje Jpafen (Sonftanja unb bamit oie midjtige Söafjnlinie nadj 58u!areft in unfere .spänbe fiel.
32 ®er jefcige Strieg. Sngtoifdjen ljatte fid) in Siebenbürgen unter ©enetal b. galten' Ijatyn eine neue Slrmee gefummelt. Sn turjer 3cit gelang eä iljr, bie nadj Siebenbürgen eingebrungenen 9?umänen unter ftarten SJerluften für ben geinb über bie ©renje gurüdjuroerfen. Unter beftänbigen Kämpfen gegen ben fid) uerjtveifelt tveljrenben geinb brang bie Slrmee §alfenf)at)n über bie Deifdjneiten ©ebirgstämme unb Sßäffe (bei ^ßre' beal, 9tote*$utm-^aß, Ssurbut^aß, SBultan^aß) in ^Rumänien ein, gcrbiftfjcr AriegSf^aupla^ Wäljrenb bon Süben Ijer Seile ber Slrmee SDiadenfen bie Sonau über* fdjritten unb Die ^Rumänen im 9iüden bebrobtcn. Sm iueiteren gortfdjreiten ber Slrmeen galfenljapn unb SOtadenfen fiel bie ^auptftabt SSufareft in unfere £>anb unb am 15. Sejember bereits tonnten mir ftolj melben, bajj bie Hälfte beS Stönigreidjs Rumänien mit ben überaus fruchtbaren ©ebieteteilen ber großen S&iladjei
®cr iefcige Strieg. 33 bon unä befett fei. SH§ weitere <Mse tiefer Sorgänge waren nun audj bie in ber Tobrubfdja nodj fteljenben ruffifd^runtänifdjen Sh’eitträfte sunt Küdgug nadj Korben genötigt. Sergebenä Ijatte wä^renbbeffen bie bei Saloniti unter (General Sarrail fteljenbe feinblidje Slrmee üerfudjt, burd) einen Singriff möglidjft ftarte Kräfte feftjuljalten. gelang itjr gtoar, in ben 33efijj be§ frei» willig geräumten SKonaftir gu lommen, bodj tonnte biee bie ®efamt» läge nidjt' beeinflußen. Shimänifdjct ÄriegöfdjfliWlai? Som italienifdjen unb tiirtifdjcn Striegöfdjaublaf). Ter Treubrudj Italiens bradjte iljm teinen ßtenünn. Kodj tjeute fteljt bie öfterreidjifdj-ungarifdje Slrmee am Sfonjo wie eine SRauer Gegenüber allen Slnftürmen ber Italiener, mäljrenb im (Sommer 1916 He au§ Sübtirol in fltidjtung Serona borgeljenbe öfterreidjifdjmngarifdje Slrmee in fiegreidjem Slnfturme bie Italiener gunädjftgurüdtrieb. ®er Mb folgenoe allgemeine Slngriff ber italienifdjen Slrmee füljrte gioar 3um Seeluft bon S ö r 3, bermodjte aber audj Ijter einen Turdjbrudj nidjt gu erreidjen. (Sbenfo fcljlug bet englijdj’frangöfifdje Sanbungs» betfudj an ben SJatbanellen auf ®alltyoli feljl. Tie §einbe Ijatten Scl)offtz auf biefem SBege $ 0 n ft a n t i n 0 p e l erobern unb ben SÖeg nad) bem Sdjwargen SJteer frei madjen gu tonnen. Tanf ber Ijelbenmütigen Serteibigung unferer türfijdjen SunbeSgenoffen ’£cr gelboraue. gelbart. 1; St 3
34 ©et jefcige Stieg. '4$l)ot. 9tub. langiÄ^rtßer <§taat3fetretär bed ^ReirfjSmarincamte^ waren alle Angriffe erfolglos, unb fo falj fid) bie Leitung ber englifdj« frangöfifdjen Sruppen.genötigt, ©allipoli gu räumen. Sind) in 2R e f o« p o t a m i e n erlitt eine englifdje SIrmee nad) anfänglichen Erfolgen eine Slieberlage. £>ie SSaffentaten unferer flotte. Sie beutfdje Kriegsflotte, bie perfönlidje, ureigenste Schöpfung unfereS KaiferS, ber in bem ©rofjabmiral b. Sirpiß einen treuen £8e* ratet tyatte, l)at gleichfalls wie baS ßanbljeer glängenbe groben iljteS Könnens gegeigt. Unfere war gwar lange Seit nidjt in ber Sage, fidj mit ben feinblidjen flotten gu meffen, ba bot allem if)t ftärffter @egner, bie eng« lifdje flotte, fid) nicfjt aus iljren §äfen IjerauStoagte. llmfometjr wateSunferen Kreugem, Sorpebobooten, Unterfeebooten, Seinen» legem, äRarineluftfdjiffen unb ^luggeugen üergönnt, gu beweifen, Weid) föhnet ®eift in unfetet flotte lebt. 3roar blieben auch SSerlufte für uns nicht auS, bodj fie mürben bei weitem burd) bie föhnen Säten unferer Unterfeeboote wett gemacht. SBir wollen hier beS Kapitänleutnants äöebbigen gebenlen, ber mit feinem U-$8oot im (September 1914 btei englifdje $angerlteuget in ben®runb bohrte, aber fpäter mit ber gangen Sefapung wahr« fdjeinlidh ein Opfer eines bewaffneten feinblichen $anbelSf<hiffeS würbe. Anfangs Januar 1915 unternahm ein gemifdjteS beutfdjeS (Sfefdjfaaber einen SSorftofj gegen bie englifdje Küfte, wobei eS bei ^elgolaub auf einen überlegenen geinb traf unb ben älteren ganger« treuger „33lücl)etw einbüffte, jebo<h ein großes englifdjeS S^ladhtf^iff in ben ©tunb bohrte. gSäljrenb aber fernerhin bie englifche glotte, bie bermeinte, baö SReer gu beherrfdjen, untätig in ben §äfen lag, würben unfere U-Söoote immer föhnet unb gelangten fogar unbemertt butdj bie Straße bon (Sibtaftar nach ^em SRittelmeer, nach bem SRörblichen SiSmeer unb
SDltt Qtenetnn guno »et 2etpjtQtr „3llui inerten Rettung".- ’ Växc» einer £etc$mmo Doti *<3wf. ttUUl» (Stttaet. leimtest t>e# U 9 (*0itöiilei*tiiaitt SSebbigeu) a«4* etfclßreiflet
36 Ser jeVMje Ä'rieg. jogar bi§ an bie. amertfanifdje stufte, wo fie ber feinblicpen SriegS» unb .^anbelsflotte großen Schaben gufügten. Ser Singriff unferer SKarine* luftfdjiffe aber auf englifdje §äfen, SBerften unb Qnbuftrieanlagen wirtte tief auf bas, englifdje Sßolf, baS fidj bis bapin für unangreifbar pielt. $udj in fernen äReeren Ijaben unfere wenigen Strenger SSunber-' bare§ geleistet. Ser Keine & r e u 3 e r mben" War 3U Anfang beS Krieges im Subifdjen Ogean ber Scpredeu beS {yeinbeS unb ber» nidjtete ungeheure SBerte. '-Som geinb bei einer Sanbung überrafdjt, fiel ber fitljne fyütjrer, Fregatten» fapitän b. SKüIler, mit einem Seil ber SBefafjung in Sefangenfdjaft, wäljrenb fidj StapitänleutnantSJlü de mit einer Heinen Sdjar auf einem gebredjlidjen erbeuteten Sdjiff in aben- teuerlidjer §aprt nadj Arabien unb bon bort unter ©efaljren unb ®nt* beljrungen in bie Heimat rettete. Unfer oftafiatifdjes Stceugergefdjtoaber unter SIbmiral @raf S p e c Ijatte fidj naip ®rieg§auS* brudj burdj bie <5übfee nad) ber djilenifdjen Äüfte begeben, wo eS in. ber Seefdjladjt bei (Eotonel am 1. ^obember 1914 einen gleidj ftarlen englifdjen §Iottenberbanb befiegte unb gwei englifdje Äreuger in ben @runb boljrte. sJtun eilten bon allen Seiten englifdje ®riegSfd)iffe l)erbei unb (teilten am 9. Segember 1914 unfere Ä'reugerflötte, bie gegen eine grofje Ubermadjt nad) fjelbenljaftem Stampf bei ben gnltlanbtnfcln bernidjtet Würbe. Sie 93efa|jungen ber bis gulept übriggebliebenen Keinen Streiter „ßeipgig" unb „Nürnberg“ lernten bie Übergabe ab unb gogen ben Sob in ben SBellen ber ©efangenfdjaft bor. Sro| biefer SSerlufte empfanb ber Seutfdje biefe (Sdjladjt, in ber unfere §Iotte fobiel §elbenmut bewies, nidjt als eine sJHeberläge.- ^ngwifdjen war bie fyeftung Sfingtau nad) tapferfter ©egenwepr nadj ©rfdjöpfung aller SerteibigurigSmittel am 9. 9tobember 1914 in bie föänbe ber 3aPaner jgefallen. Sludj piergulanbe bewies bie
®ie allgemeine ®Jetjrpflid)t. 37 Marine, ebenfo Wie bei ber ©innaßme bon älntwerpen unb ben Kämpfen in ^lanbern, baß fie nidjt nur jur See, fonbern audj ju Sanb ju fämpfen weiß. ®aß aber ber fi'tljne Söagemut jur See aud; weiter* ijin niifit verloren gegangen ift, jeigi bie füljne §aßrt ber „50t ö w e" im Sltlantifdjen Djean, wo fie fünfjeßn Sdjiffe berfenfte. fRadjbem unfere Sdjtadjtflotte ftetß gefechtsbereit Ijatte lange untätig liegen muffen, gelang e§ ißt am 31. SRai 1916, unter Slbmiral Sdjeer bie englifdje Sdjladjtflotte im (»fagcrraf jum Kampfe ju ftellen. §ier jeigte fid), baß unfere flotte ber ßanbarmee an fjüßrung, Stopfer* leit unb 9Iu§bilbung nidjt nadjftanb. Sn fdjwerem Stampfe bradjte fie bem §einbe beträdjtlidje SSerlufte bei unb bewies bamit ber SEBelt, baß fie ber bis baljin als unbefiegbar geltenben englifdjen' flotte weit überlegen war. ' So bilbet bie Sdjladjt im Sfagerrat einen SBenbepunlt in ber Giefdjidjte ber Seefriegfüljrung. V. ®te allgemeine Söefjrpflidjt SöaS alte Sßort HinfereS ©idjterS ljat trieb er tltedjt bemalten: „®S tann ber fjrömmfte nidjt im ^rieben bleiben, SSenn .eS bem böfen 5Rad)bar nidjt gefällt1'. SJtitten im ßarten gingen um unfereS geliebten SaterlanbeS ^efteljen finb wir begriffen. Sßir trogen einer Söelt von g-einben ringsum, bie unS ju erbroffeln fud)t. Stber an unfere» SBolfeS Straft unb Saljigleit, geljoben burd) bie Siebe ju Staifer unb jReidj, gefteigert burd) ben Sßillen jum Sieg unb baS felfenfefte ÜBewußtfein, baß fie bei uns auf ®ranit beißen — an biefem unerfdjütterlidjen SBollwerf Werben ißre Slbfidjfen, jerfdjellen. SOtögen fie nodj meljr farbige ,§orben unb „fulturbringenbe ^ampfwaljen" gegen uns. loSlaffen — bie Stählung beS StörperS unb Giltens, bie un§ burdj bie allgemeine SBeljrpflidjt feit Generationen im ^lute fi|jt, vermögen fie uns nidjt nadjjumadjen. 93er Vermag eS. auSjubenfen, mit eS um unfere §eimat au§* laße, ßätte nidjt gleid) ju beginn be§ StriegeS ein gefdjulteß Jpeer mit ber unermeßlidjen 3al)I Vorjüglidj auSgebilbeter 2ßel)rpflid)tiger Jur Verfügung geftanben, um unfere Girenjen ju jdiü^en unb unfere Raffen tief in fJeinbeManb ju tragen. 3BeIje uns, Wenn wir nidjt fdjlagfertig unb gerüftet gewefen wären! „SEßenn bu ben ^rieben wiUft, fo rüfte jum Strieg", fagten fdjon ®ie alten Slömer. — 3u frieblidjer SBoßlfaßrt unfereS SolfeS ßielten hüt beS SdjWerteS Sdjneibe blant unb fdjarf. fteber eßrenßafte beutfdje fSftann, ber Waffenfähig war, mußte burd) bie.Stfjule be§ §eeres geljen, unb fo wirb e§ bleiben müffen, wenn wir baS ®rbe ber Wer erhalten unb fidjern wollen.
38 Sie allgemeine Scfjrpflidjt. 91B einft Stapoleon I. ißreußen nieberrang, würbe burdj bie Einführung ber allgemeinen SBeljrpflidjt jum erftenmal ein §eer gefdjaffen, ba§ fidj nidjt mel)r au» Sölbnern, fonbern aus ben ßanbeS- tinbern jufammenfeßte. Sie militärifdje SRßdjtentfaltung ißreußen- SeutfdjlanbS ift iljr in erfter ßinie ju verbauten. ßfm ßauf be§ lebten SaljrhunbertS haben fidj fafi alte europäischen ©roßmädjte biefe Ein- ridjtung ju eigen gemacht unb felbft Englanb, ba§ ben fogenannten „SRilitariSmus" ju bekämpfen borgibt, ift burdj unfere SBdff euer folge ju ihrer Einnahme gezwungen worben. Sie allgemeine Söeljrpflidjt tvie fie jeßt für ba§ JBaterlanb als ©anjeS reidjfte ^rüd)te in ben fiegretdjen dampfen trägt, bringt aud) weiterhin nne bisher für ben einzelnen Wlann hohen ©ewinn. Seine förpetlidjen fjäljigteiten Werben auSgebilbet, bie geiftigen weiterentwidelt. Er wirb fid) feiner Straft bewußt, wirb hart unb wiberftanbSfäljig gegen Slnftrengungen, Entbehrungen unb Unbilben ber Witterung. Er lernt Sinn für Drbnung, $ünttlidjteit, ©ewiffen- tjaftigleit; er muß fidj neuen SBerljältniffen anpaffen unb bor allem fid) unb feinen Willen bem großen ©anjen unterorbnen. Sein ©efid)tsfrei§ wirb erweitert, fein Eharalter geftärftj Eljrgeij unb Stre- ben werben gewedt. SRit bem ftoljen SBewußtfein, ein braudjbateS ©lieb unfereS ruhmreichen feeres geworben gu fein, jieljt er wieber heim. Ser Sani •feiner SBorgefebten, bie ihm audj fpäter gern mit 9iat unb Sat jur Seite ftehen, fowie neuerworbene fjreunbfdjaft treuer ftameraben begleiten iljn bann über feine attibe Sienftjeit hinaus in feinen bürgerlichen ÜBeruf jurüd. Sludj in biefem bleibt er bis in baS fpätere SRanneSalter mit bem £eere noch al» SReferbift unb £anbwel)rmann eng berbunben. SSei Übungen frifdjt er feine alten militärifdjen Äenntniffe Wieber auf, unb jeigt mit Siolj bem jungen SRadjttudjfe, welche gute SluSbilbung er genoffen hot. Sßorbilblid) für unfere jungen ßeute, boll gleichwertig unferen attiben Gruppen haben fiel) bie älteren Safpgänge auch in biefem Kriege gegeigt. ®er alte S)riH unb bie borjüglidje Schulung jum ÄriegSbienfte legten in fie ben ©runb, nun bie fyrüdjte ihrer einft treu erfüllten SJienft- unb Sßehtpflidji ernten. So haben ßanbmeljr unb ßanbfturm in Oft unb Sßeft herrlidje Säten bollbracht. Einteilung ber Wehrpflicht 1. ®ienftpflid)t im ftebenben $eer: a) attfoe Sienftpflidjt, 1 - ~ ( b) SRefeWfW. ) ' '5öl,ie- 2. £anbn>eljrpfli(I)t: a) I. Slufgebot — 5 Sahte,. b) II. Aufgebot — bauert bi3 gum 31. ©läq be3 JtalenberjaljreS, in bem ba$ 39. 2ebcn3jal)r üollenbct wirb.
S'riegäarttfel. 39 3- Grja fcref erb ep fließt; Sie bauett 12 Q-atjrc unb redjnet bom 1. Dftober beä Äolenberja^reä ab, in bem baö 20. SebenSjatjr oollenbet roirb. Sanbftutmpflidjt: Sie bauett »om 17. bt§ 45. £eben£jat)r. Jtocf) einer ungefdjriebenen, in feinem ®efe| geforberten SBeljr- bflidjt fei l)ier eljrenb gebadjt. Sßg an jenem unbergefjlidjen Slugufttag bes 3al)re§ 1914 ber beutfdje SÜaifer unfer ®oß gu ben Baffen rief, ba ftrömten $unbert- taufenbe beutfdjer SJiänner Ijerbei, freiwillig bte ißflidjt beg Meneng, bie ®fjre beg Sftitfämpfeng mit ben anberen teilen gu bürfen. Bie manchem Solbaten, ber einff in frieblidjen Beiten nur unter bem Bwange beg garten SRufj bie Turge &ienftgeit antrat, mag beim Slnblid ber SRänner, bie ungerufen je$t, ba eg um $8Iut unb Beben ging, §eim unb 58eruf berliefien, bie fjeifje Sdjamröte ing ©efidjt gediegen fein. Sftögen bie Sd>wad)en unb SRutlofen, benen je|t unb audj fbäter^in bie Aufgabe iljreg 83erufeg, bie ©inorbnung in bag Gefüge unfereg §eereg gu ferner erfdjeint, fid) an jenen aug Srieggfreiwtßigen gebilbeten Regimentern ein SSorbilb nehmen, bie mit bem Sang „SJeutfdjIanb, ©eutfdjlanb über aßeg" tobegmutig bei Sjpern unb auf anberen Sdjladjtfelbem bem fffeinb entgegenftürmten. VI. SriegSartitel.*) Site im Wttelalter unb aud) nodj lange in fpätere Beiten hinein Sölbnerfdjaren aufgeboten würben, um bie Kriege ber dürften gu führen, würbe mit bem eingelnen Sftann ein Vertrag abgefdjfoffen. §n iljm war feftgelegt, Welche Pflidjten wäljrenb beg Ärieggbienfteg bon iljm bedangt unb weldje Redjte iljm hierbei gugebilligt Würben. Slug biefen „SKrtiluIgbriefen", wie man fie bamalg nannte, entwitfelten fidj bann, fortfdjreitenb mit ben fid) läutemben Gegriffen bon ®jre, fftedjt unb folbatifdjem Slnftanb, unfere jefcigen ®riegg- a r t i f-e l, bie alg bie ßeljre bon ben Solbatenpflidjten gu begeidjnen finb. Qn 28 fttrtifeln (teilen fie in furger, allgemein öerftänblidjer gotm bie ©runbfäfce auf, nadj benen ber Solbat gu leben unb gu ljanbeln ljat. Sie foßen it)n führen unb leiten, iljm ein SInfporn fein unb üjm aud) fietg bor Singen galten, bafj pflichttreue ben moljlberbienten ßoljn, SSergeljen gegen bie militärifc^e Budjt unb Orbnung aber auch iljre Sltjnbung finben. •) 5Die WeQßöeft^idjtlicfjen ©etfaiele finb ©eröffentltdjunflen in ber treffe, ber ^am£nöne-5Me($aeihinö unb anberen Iiterarif$en Grföeüninaen entnommen ober flammen cm3 ben ÄtteflSertebniffen ber SSerfaffer.
40 fitieg-Siirtilcl. 1. Tie allgemeinen Pflidjten. ?lrtitel 1. (gingebenf feineS ßoßen Berufes, Sijron unb Saterlanb ju fetjüßen, muß bet Solbat ftet§ eifrig betnüßt fein, feine pflidjten in erfüllen. Set Sicnft bei ber galjnc ift bie Sdjiilc für ben Strieg; wa§ bet Sol bat Wäßrenb feiner Ticnftjeit gelernt ljat, fall er and) im ®eurlaubtenftanb fid) erhalten. «Irtitcl 28. Son bem ßl)t= unb pflidjtgcfii^l be§ Solbaten wirb erwartet, baß er alle ftrafbaten $anblungcn bermeibet, unb fort unb fort feine Pflidjteii treu unb getoiffen^aft erfüllt, burtß ®otte3furdjt unb eßrenßafte ^üßrung in unb außer Sicnft ein Stuftet orbentlidjen unb rerfjtf djaffenen Seben§ gibt unb nad) Straften baju beitragt, ben guten Wuf be§ §cere§ im 3n* itnö ?lu§lanb gu bewahren. Söäljrenb- bie anberen Strieggartifel in ißtem meßt auf bie Pflidjten im einzelnen eingefjen unb aud) bie Strafen für beten ®erle|ung fowie bie Seloljnungen für treue Pflichterfüllung ent* ljalten, geben biefe b eiben Srieggar titel eine turge ^nljaltSangabe aller Pflid)ten. 9iid)t nur fennen muß ber Solbat feine pflichten, fonbern fie and) erfüllen wollen. ©r muß and) wiffen, baß il)tn bie über* nommenen pflichten in feinen bürgerlichen Seruf begleiten, wenn er beg Königs 9tod längft auggegogen ßat. @r muß fid) ftefg bewußt fein, baß eg eine (££)renpflicf)t unb ernfte Stotwenbigteit ift, ba§ ju bewahren, toag er in feiner Tienftjeit gelernt tyrt. Saljig unb rüftig an förderlicher Tüdjtigteit ljat er fid) gu er* galten, um jeberjeit ein braudjbareg unb bollwertigeg ©lieb beg .'peereg gu. fein. Niemals batf eg bem SSaterlanb an Scannern fehlen, bie’ eg in ber Stunbe ber ©efal)r gu fd)üßen wiffen. 2. Ser fyaljncneib. 3um geugnis, baß ber Solbat bie fefte Slbfidjt ljat, feine folbati* fcfyen SSerufgfjflidjten jeberjeit treu unb gewiffenljaft ju erfüllen, leiftet er ju beginn feinet 2>ienftgeit ben ^aßneneib. Tiefer lautet: „Sdj fdpoöre gu (9ott bem ?llltoiffenben unb ?lllniäd)tigen einen Iciblidjcn &ib, baß idj Seiner Wajeftät bem Könige bon Preußen, Sßilßelm bem ^Weiten, meinem allergnäbigften £anbe§= Ijcrrn, in .allen unb jeben Vorfällen, ju Sanbe unb gu SSaffcr, iu $riegb = unb §rieben§geitcn, unb an Weldjcn Ehrten c§ immer fei, getreu unb reblidj bienen, $lllerl)odjftbero Flüßen unb Seftc§ ^eförbern, Sdjaben unb 92ad)teil aber abWenben, bie mir bor» gelefencn $tricg§artitcl unb bie mir erteilten 8orfdjriften unb Befehle genau befolgen unb miet) fo betragen Will, Wie e§ einem
SirieiySortifcl. 41 tedjtjthoffenen, unberjagtcu, pflidjt= unb ehrlicbcnben Solbaten eignet unb gebühret. So Waijt mit öott ^clfe burdj Sefum Gbriftum unb jein Ijeilige§ (SbangeliumI" Sür ctfraefiten lautet bie Schlußformel: „So Wapr mir ®ott pelf e!" ©iefe SibeSformel gilt für ben preußifdjen Solbaten, wäprenb bie Untertanen anberer ßanbeSfürften auf biefe — in ben freien WeidjSftäbten auf ben Senat — bereibigt werben; fie geloben außer» bem, ben befehlen be§ ®aifer§ als oberften ÄriegSljerrn ^olge ju leiften. Kur ein ehrenhafter, gottesfürchtiger 3Rann wirb biefen ®ib in feinem ganzen tiefen (Srnft erfaffen unb halten tonnen. So wie im SSertepr bet SRenfdjen uniereinanbet ba§ ® h t e n» Wort als bie pödjfte sBefräftigung einer Bufage gilt, fo berpf änbet bet Solbat mit bem S d) w u r ju bem allwiffenben unb allmächtigen ®ott feine ewige Seligteit. ®r ruft iljn §um Beugen an, baß er gewillt ift, ben übernommenen fßflidjten getreulid) na^ufommen — niäjt au§ betgänglidjen weltlichen ober perfönlidjen Wüdfidjten, fonbern aus Biebe unb gurdjt ju ®ott, ber ipn überall fiept. Sludj feinen Seib feßt ber Solbat -jum ^fanbe für fein (Gelöbnis ein. ®ott möge iljn aud) baran ftrafen, wenn er feinen Sdjwur nidjt halt. Söie ber 3R e i n e i b i g e fdjon auf Srben enteljrenben GfefefeeS* ftrafen berfällt unb au§ ber ©emeinfdjaft aller eljrlicfjen SRenfdjen auSgefdjloffen wirb, fo erwartet ihn im ^enfeiiS ber Widjterfprudj feines GfotteS, ben er einftmals im @ibe anrief, unb ber ben nidjt ungeftraft läßt, ber feinen Warnen mißbraudjt. !$n‘feierlidjer gorm, nadjbem bie £>eiligleit unb Sidjtigfeit ber •fjanblung aus berufenem SÄunb Ijerßorgefjoben ift, geht bie ® e r• e i b i g u n g bonftatten. ©er (Sib wirb bei ber Infanterie auf bie Sahne, bei ber Artillerie auf bie GJefdjüße abgeleiftet. Unfer oberfter Kriegsherr fann nidjt überall fein; fo bertritt beim kie § a 1) n e, biefeS Sinnbilb ber Bufammengepörigteit unb ©reue, feine fßerfon. Sie ift ein ftummer Beuge beS SSerfpredjenS, ihm getreu unb teblidj bienen ju wollen, fie begeistert braußen unfere tapferen ®tieger, iljt Beben für baä .‘peiligtum be§ ©ruppenteilS ju ®hien beS ^aterlanbe? einjufeben. Sin Snfanterie»JHegiment batte am 22. Slufluft jein etjteS ©efeebt 5U "ejtepen, unter benlbar ungünfligert tBebingutigen für bie ^eutjeben gegen öen gjeinb in breifadjer Übermacht, thterjl roar angegriffen roorben, aber Sapt jn feproaeb, um burdjjuftoTien, ging man in bie Sierteibigung über, am Sladjmittag franjöfifdje Snfanterie*'äRaffen mit 'IJlafdJinengeroebren ’te redjte plante bebropten, lam ber Wfept jum SRiicfjug. ®er fjapneiv näger beS II. SataillonS War fepon uorper gefallen, fieutnant 9t. patte bie oapne an fiep genommen. Sei bem nun folgenben 9iüdjug erhielt auep biefer ein töblidjeS ©efcpojj. fjeinblidje Infanterie tt>ar faum 100 m entfernt im Sot»
42 KriegSartifel. rüden unb bie Fahne in hödjfter Sefaljr. ?ßlöfelid) jtürgt ein ©opferet not unb reifet bie Fahne an fidj. Um bie Ülufmerlfamfeit non biefer abgulenfen, jerbridjt er ben Fatjnenflod unb gelangt, baä Sudj im Sauf um ben Seib Widelnb, glütflid; mit ber geretteten fjaljne gurüd. ©iefer $elb war fDtuStetier Q, non ber 12. Kompagnie. ®r würbe mit bem Sifernen Kteug ausgezeichnet, mufete aber1 leiber fdjon am 8. September fein Seben taffen. 9iur einige 20 2Rann bet 6. Kompagnie eines Fnfanterie-StegimentS lagen auSgefdjWärmt einem biäjtbefefeten feinblidjen Sdjüfeengtalien gegen- über, bet Fahnenträger mit ber fjafjne in ihrer ffltitte. Sßiel 93lut war gefloffen, aber bie tapfere S®ar hielt im flärtften (jeuer bie gewonnene Stellung mit jd^em SSiberftanb feft. Feber Segenangriff be! Segnet! würbe unter blutigen Serluften für ben ^einb gurüdgefd)lagen. 911» aber ein Samer ab nad) bem anberen, tot ober oerWunbet, ba§ GJewefer au! ber $anb finten laffen mufete unb lint! unb redjt! ber oorbringenbe Feinb fie gu überflügeln brotjte, ba »ufeten fie alle, bafe fie biefer etbrüdenben Übermacht gegenüber nidjt mehr Sieget bleiben tonnten. ©a »ar e! heilige fßflidjt, bie gafjne gurütfgubringen. Sdjritt für Stritt, bas feinblicfee Feuer immer erwibernb, gingen fie gurüd, um bie Fahne ge fdg art. ©ie Segnet »erftärften ifjr Feuer, natfebem fie beobachtet hatten, warum ber fRüdgug erfolgte, ©em Fahnenträger, Sergeant Sr., gerfdjmetterte ein Sefcbofe ben Slrm. Slber er liefe feine Fahne nicfjt non ftcb. Sa traf’! iljn gum zweitenmal in ben anberen 2lrm. Sin 9?ad)bar tife nun bie Fabne an fid) unb fanl unmittelbar barauf töblicfe getroffen gufammen. ©ann ergriff fie Unteroffizier 6. SluS feinet $anb empfing fie, als er ermattet >u Soben ftürgte, ber Kriegsfreiwillige Ä.; fo gelang eS, unter unfägtidjen SKüfeen unb unter Sinfefeung beS eigenen SebenS bie gafjne gu retten. Sdjioer waren bie Opfer; benn nur fieben flRann tarnen jur ©ruppe gurüd. 93ei ben Singriffen eines Infanterie-Regiments war Seutnant $. ». Sä., bet. füngfte Elffigter beS {Regiments, flets in oorberfter {Reihe. Sein Sdjnetb, feine Unerfdjrodenheit unb fein Siegesbewufetfein tife alles mit fid) fort, ©al geigte fid) inSbefonbere, als baS {Regiment bei S. bie feinblidjen Stellungen ftürmte. Sei feinem $ug befanb fid) bie SataiUonSfahne. Sill ber Fahnen- träger fdjtoer Beriefet zu ©oben gefitnfen unb ein Sefreiter, ber bie Fahne banadj ergriffen hatte, gefallen wat, rife er baS Felbgeidjen an fidj unb formte mit ihm feinem gug Weit öorauS. Sdjon »ar bie er fee, z Weite unb britte feinb- lidje Stellung genommen; babei hatte ber ßug fernere SSerlufte erlitten. Stur ein Heiner Sleft War eS, bet, um feinen jugendlichen Führer unb bie Fohlte gefdfeart, gu weiterem Sturm anfefete. Kaum aber waren fie in bie öierte Stellung bei Segnet! eingebrungen, ba erhielten fie ftartes fUtafcbinengemehr* feuer. Sluftedjt, bie Fahne in ber feodjerhobenen $anb, ftarb Seutnant ». ®g. hier ben §elbentob. Serben erft nod) mefjr ©injetyeiten bon ben ^elbentaten unferer gelbgrauen befannt, fo toerben nodj weitere leudjtenbe SSeifpiele biefer 9ltt fidj finben laffen, bie fidj ioürbig ben Säten unferer Später anreiljen. 8. ®ie befonberen $flidjten., . Söie jeber Stanb unb Söeruf feine befonberen fßflidjten fyat/ fo ljat fie audj' ber unfrige. ©er 2. S?riefl§artitel, beneinjeber <5 o l b a t auStvenbig roiffenmufe, fafct fie turj jufantmen: ®ie unberbriidjlidje föaljrung ber im F°^neneib gelobten Srette ift bte erfte ^flidjt bc§ <SoIbatcn. SRödjftbem erforbert ber
SriegSartifel. 43 ^Bcruf bc§ Solbatcn: SfciegSfcrtigtcit, ®hit frei allen Tienft= oblicgcnljcitcu, Tapferleit im Stricg, ©eljorfam gegen bie Aor- gefetsten, e^ren^afte gil^rung in nnb außer Ttcnft, gutes unb reb= Iid)e§ SBcrtjalten gegen bie Stamcrabem a) Tie Treue. AIS ber ©runbftein, auf bem fidj alle anberen folbatifdjen Tugenben aufbauen unb erft watjre ^flidjterfüßung überhaupt ermöglichen, wirb bie Treue al§ erfte unb twrnetymfte ®cruf§pflidjt genannt. ®on Hein an baut fie fidj im SJlenf^en auf: Treue beS ®inbeS gu ben Eltern, gur engeren Heimat, jum erwählten Söeruf. Sie reift fid) aus jur ernften beutfdjen JOlanneStreue, jum SBaterlanb unb $ertfdjer. Sie tritt fo redjt in ben SBorbergtunb bei bem §eer, biefem SSerfgeug, baS nur gu braudjen ift, wenn gerabe biefe Tugenb in allen feinen ©liebem ein Allgemeingut ift. S38a§ oon itjr geforbert wirb, baS fagt uns Artitel 6. Tic $flid)t ber Treue gebietet bem Solbaten bei allen Aor= fällen im SJrieg unb Stieben mit Aufbietung aller feiner Kräfte, felbft mit Aufopferung beS ScbcnS, jebe ©efaljt bon Seiner Atajeftät bem ^aifer, bem SanbeSIjerrn unb bem Saterlanb abgutoenben. Ter Solbat übe fdjon im kleinen bie Treue burd) ftete ©ewiffen- ijaftigfeit im Tienft. ®r tue feine ^flidjt nidjt um ber SSorgefefcten Wißen ober gar auS jjurdjt-bor Strafe, fonbern um ber Sadje wißen, ber er bient. @r fei treu in allen Tienftberridjtungen, um ein gu- berläffigeS ©lieb beS §eeteS §u fein, baS berufen ift, baS Saterlanb bor Sdjmadj unb Zertrümmerung gu fdjüpen. SßaS nüpen iljm braußen bor bem f^einb alle anergogenen unb erlernten 83erufspflid)ten, wenn er nic^t aus bem unbesiegbaren S3om ber Treue immer tvieber neue Äraft gum AuSIjarren unb gu mutigen Taten fdjöpft. 9£ur fie allein, feftgewurgelt im Znnerften eines jeben, bermäg bie Seiftungen gu zeitigen, bie un§ gum enblidjen Sieg führen Werben. DI) ne boll ft e Eingabe, oljne Opfer Willig- keit unb Selbftberleugnung kann eö feine edjte Treuegeben. SBie unfer gefamteS 83oll hinter ber gront aßeS aus Siebe unb ißflidjtgefüljl in ben Tienft beS SgaterlanbeS fteßt unb feine perfön* lidjen Opfer, @ntbel)rungen unb Unbequemlichkeiten fc^eut, fo geben unfere tapferen Kämpfer braußen tagtäglidj nun fd)°n feit bielen Monaten unbergleidjlitfje iöeifpiele tyelbenljafter Treue. sJlur einige feien auS ber unenblitfjen .gafjl ber Söeifpiele, bie uns biefer ®rieg fdjon bradjte, auSgewählt: Tagelang ftanb bie 3. ^Batterie beS gclbaxtillericregimentä 9lr. 59 in bei Stäfje be3 Torfes 8. in tjeftigem SlitiUetiefeuer. ©idjter Jiebel fcefjinberte ant borgen beS 7. September bte SluSfwtrt nad) bem geinbe, ber ober an» fcfjetnenb bie ®attene|tellung ertannt batte unb mit einem ©ranatljagel Über-
44 striegs>artiiel. fdjüttete. gn biefet Sage verlangte ber Slbteilungätommanbenr nad) einem Beobad)ter, ber auf eine naße bet Batterie fteljenbe ljotje Rappel fteigen unb bie feinblidje Slrtillerie auffuchen follte. Sofort melbete fid) ber Unteroffizier Stlein auö 9leutitd)en. SBlit einem Binbeftrid unb einem guten gerngla^ auägerüftet, tletterte er bie Rappel ljinauf. Ser Auftrag wat nid)t ungefährlich benn unaufhörlich fauften Sranaten unb SdjrapnelU vorbei, tiffen bie 3ifte beö Baumeö herunter unb ivarfen trachenb aud) eine bcnadjbarte ftarle anbere Rappel um. Unerfchtoden ftieg fflein weiter, unb banb fidj, oben angelangt, mit bem Binbeftrid feft. Sie wadere Kletterei madjte fid) balb befahlt. Eö gelang filein, bie feinblidjen Batterien ju entbeden unb ba» Reiter mehrerer Batterien beö gelbartillerieregimentö 9ir. 59 auf fie ju leiden. Sdjon nach einer Stunbe tonnte er melben, bah brei feinblidje Batterien fo jugebedt feien, baß fie ihr geuer eingeftellt hätten. Wlit bem Sefijhl gut getaner Slrbeit wollte er hmabtlettern, als p läßlich neues geuer, bieSmal auö ber g-laute bei ben Balte« rien einfdjlug. Sie neuaufgefahrene Batterie war balb von Stein ertannt, ebenfo fdjnell baö geuer ber 3. Batterie auf fie gelentt. Schon nad; fnrjer ^eit melbete Slein, baß bie SBirtung ber Sattere vortrefflid) fei. Bot bem vet« heerenben Sranatfeuer Ratten bie feinblidjen Kanoniere fludjtartig ihre ®e* fchüße verlaffen; bie großen, weldje bie Sefdjüße retten wollten, Wurben im fieranfommen gefaßt unb jitfamm en gefd) offen. Unteroffizier »nein beftieg feinen Beobach tungöftanb nod) zweimal unb leiftete feiner 'Batterie unb 9lbteilung bamit weitere auägejeidjnete Sietifte. 911S einer ber Erften erhielt er baä Eiferne Äreuj. $[ud) von bem Jpelbenmui unb ber pflichttreue bi§ gum ^lu^erften eines jungen ©iilitärargte» fei berichtet: ES War bei ben jüngften heftigen Sümpfen in glanbern, am ^pern* abfdjnitt, wo ein junger Slffiftenjarzt burd) einen Sdjuß im Oberarm ver» wunbet War. Ohne auf bie ernfte Berleßung ju adjten, wanbte er fid) fofort einem jungen, burd) einen Schuß burd) bie ©ruft fepwerverlebten SriegS« freiwilligen ju, um biefem fo fcfjuell als tnöglid) §ilfe ju bringen. Erft fpäter fühlte ber junge Slrjt ben großen Blutüerluft, ben ihm bie Sdjußwunbe am Oberarm bereitet, unb erfudjtc ben gerabe in feiner 9iät)e befinblidjen Ober» ftabäarzt, feine Blutung ju ftillen. Sem alten, erfahrenen Ehirurgen gelang eS ftfjneU, mit bet fßinzette bie jerriffene -Slrteric 311 faffen unb fie ju unter» binben. ©erabc war ißm bie? gelungen, als er merfte, baß fein junget fiamerab auch an bet Stirn blutete. „So, baö weiß id) gar nicht! Sch fcheine nochmals verlebt Worben $u fein; bitte erlebigen Sie ba§ aud) nod) gleidj", fagte biefer, barauf auftnerlfam gemacht. Sie flüchtige Unterfudjung ergab, baß eine ffiugel bie Stirn geftreift unb $autbede, Stirntnodjen fowie bie geltwänbe jettiffen hatte. ES War eine fel)t fd)merzhafte Betleßung, bie ber junge Slrjt jebod) mit größtem ©leidjmut ertrug. Er wollte gerabe wieber bem Sd)üßengraben ju» fd)reiten, als ich ihn hinterrüd? ber Sänge nad) 511 ©oben jtürjen faß. fülit einigen Säßen fprang ich 3lt ihm nnb fanb ben jungen gelben mit blutüber* ftrömtem Sefidjt auf bem Boben liegen.......... Ein Sdjrapnellfplittet hatte ihm bie fJiafe eiugefd)lagen unb iljm ba§ linte Sluge herauögeriffen. geh winfte fofort einige Sanitäter heran. SBit trugen ben Sdjwerverleßten ju bem Sjauptverbanbplaß, wo et lunftgetedjt Verbunben Wutbe. Segen Ülbenb beö nämlichen Sageö (Wir hotten fehl viel ju tun) begab ich mich ju bem Berbanb» plaß beö Oberftaböar^teö B., bei bem fid) ber fchwervcrlcßte junge Strjt befanb. geh wollte fragen, Wie e3 bem jungen Äameraben ginge, wer aber befchreibt mein Erftaunen, als ich ihn hie*/ mit einer Binbe um baö Sluge, feine ärztliche iätigteit mit größtem Eifer WeiterauSüben felje. BerWunbert fah ich ben Ehef» arjt unb bann ben jungen Ülr^t an. Siefet bemerft mein Erftaunen unb fagt frfjlicht: „ES gab heute viel ju tun, $etr OberjlabSatjt, ba mußte ich bodj noch
JlriegSartitel. 45 unBebingt miffjelfen, um ben atmen Beuten fo fdjnell al§ möglich für ihre Seihen ßinberung ju bringen. AJir wären fonft and) gar nidjt foweit ge» tommen“. Ergriffen brüdte idj bem jungen gelben bie $anb unb badjte bei mir: „$>a3 ift militärärjtlidjeä $elbentum". 9Jid)t an feine fßerfon benfenb, ein leudjtenbeS Sorbilb feinen Warner ab en, opferte ein Leutnant ber 4. ^Batterie eines 9?eferbe»§elb’ artitterie«=9iegimeut3 fein fieben bem Sßaterlanb unb befiegelte feine Treue mit bem Tob: SBäljrenb ber Sdjladjt bei St. Ouentin ftanb bie Batterie in einem Korn« felb. @ine Anzahl SKunitiouSJörbe eines ©efdjiifjeS lagen Ijinter einem ®otn< fdjobet, ber plöfcliih burd? einen Atlilletielreffer in SBranb geriet, Tie ©efaljr, bie für bie - gan$e Batterie burd) bie möglidje (Sjplofion ber ©efdjofjtörbe broljte, erfannte ber nädjfte fiugfüfjrer, £t. SReidiert, fofort unb {prang unbe» tümmert um bie ©efäfyrbung feiner eigenen Sßerfon tjinju, um ben 83ranb ju löfdjen ober bie SRunition ju bergen. SBon ben ejplobierenben Sefdjoffen töblich »erwunbet, fant er ju 50oben, nadjbem eö iljm gelungen war, ben größten Teil ber ÜJlunition ju bergen unb baburdjbie Kanoniere feines 3uge§ ju retten. Treu fein fjeißt aber audj, fidj burd) nichts bon feinen fßflidjten abwenbig madjen laffen. SBie eS fdjon im ^rieben etjrloS ift, fid) burd) SBerfpredjungen ober Slnnafjme bon ® e» fdjenfen beftedjen gu laffen, um felbft Vorteile bafür ein» guljeimfen ober gar UnredjteS gugulaffen ober felbft gu begehen, fo wäre ein foldjeS unWürbigeS ©erljalten im Jtrieg eine hoppelte Sdjanbe, bie mit ber ^eigpeit gleidj gu nennen ift. Als in ber §erbfM£ljampagnefd)lad)t ein befreiter $. jwei Sruppen feiner Kompagnie gut SSerftärfung nach »orne bringen wollte, würbe er mit feinen Beuten plöfjlid) von feinblidjer übermalt überrumpelt, als fie im GJraben anlamen. ®lan führte ben Trupp ju einem franjöfifdjen SSataillonStomman» beur, ber fid) mit feinem Stab — er gehörte bem fran-jöfifdjen Infanterie» Regiment 64 an — fdjon in bem Staben IjäuSlidj eingerichtet batte. Ter SDlajor befanb fich mit gwei Hauptleuten, einem Abjutanten unb brei Tele» Phoniften in einem Unterftanb, bie Telcpljonleitung ju ihrer Artillerie Ijatten fie fdjon Ijergeftellt. Hierher brachte man bie (befangenen, unb ber 9Rajor, ber gut Teutfdj fpradj, unterzog fie einem genauen SSerfjör. gebe AuSfage Würbe fofort nadj ljinten teleplpnifdj weitergegeben. Alle möglichen fragen Würben geftellt, Wo fidj ba§ Bager ber Truppe befänbe, wo bie Artillerie jtelje, Wie bie Ablöfung pot fidj gelje, unb fo Weiter. Tropbcm fß. bie 18 Kameraben nie porter gefprodjen hatte, war bod) fofort ein fhllfd)WeigenbeS Überein» tommen jwifdjen ihnen tjergeftellt: „Scfagt wirb nichts!“ — AIS man ifjnen eine Karte oorlegte mit ber Aufforberung, bie i^nen betaunten Artillerie» ftellungen unb Truppenlager einjujeichnen’, {teilten fte fich, als ob fie leine Karte lefen-tonnten. Ilm ben Beuten bie Bunge ju löfen, waren bie {jranjofen fefjr liebenswürbig, man gab bcu befangenen Kaffee unb Schot »labe, unb unter» hielt fich tnit iljnen über bie allgemeine Sage auf ben KriegSfdjauplähcn- Tro|bem fie gewärtig fein mußten, baß mit iljnen oon ben tfcangofen turger fßrogeß gemad)t werben würbe, weil aud) bie s-8eftedjung3berfudje erfolglos blieben, berrieten fie nichts. @in Sturm her Unfrigen erlöfte fie bann balb au§ ißrer turgen ©efangenfdjaft. feiner unferer ®aiferföljne, fßring £)§Iar bon fßreußen, faßt ber Treue unferer braben (Sljampagne^ämpfer in feinem $ud)
46 Sriegöartitel. „Tie äßinterfdjladjt in ber ©ljampagne" ein bleibenbeS Tentmal. „Tag unb 3iadjt a&wedjfelnb arheitenb unb lämpfcnb, leiteten unfere braven Sruppen fo gerabeju Ubermertfdjlid)^, jeber einzelne Slann von. bem einen (Gebauten befeelt, bie Stellung bis jum lebten Dltemjug ju halten, ben Sßillen beä SegnetS ju bredjen, burdföuhalten, fomme, WaS ba wolle, gebet güljter, jeber Sruppenteil pielt eS für feine Stjrenpflidjt, feine vorbere Stellung ju galten unb verlorengegangene Seile burd) Slaljangriff fofort Wieberjunehmen. Unb fie hielten burd), biefe gelben bet ©jampagnefd)ladjt !" Tie Treue trägt iljren £otjn in fidj. Sie and; äußerlidj gu belohnen, Wirb nidjt immer möglid; fein. Sieben aßen Drben unb ßtyrengeidjen Wirb e§ aber ber Ijödjfte Sotjn für jeben beutfdjen Solbaten fein, bie Slnertennung feiner fßflidjttreue au3 bem SJlunb feinet oberften Ärieg^ Ijerrn gu Vernehmen, wie e§ vielen Truppenteilen fdjon guteil würbe. 2öo ©. 3JI. ber SJaifer e§ neben feinen audj im ®rieg fortlaufenben Sftegierungggefdjäften unb bei ber Leitung bei? Dberbefelfte irgenbwie ermöglidjen !ann, eilt er gu feinen braven Sruppen, ipnen bon Singe gu 5ßuge feinen San! gu fogen. Sine Sdjilberung in bem S5ud) „£inbenburgj§ Sßinterfdjladjt in SJlafuren" Veranfdjaulidjt un§ einen foldjen foiferlidjen SBefudj. „Sefonbere Bebeutung gewinnen bte Sümpfe um fitjrf am 13. unb 14. gebruar 1915 babutd), baß fie unter ben Singen imfereS SaiferS aus* gefodjten würben. Sen Slbfdjluß bes Kampfes bilbeie „eine tiefergreifenbe weltßiflorifdje ©jene": ber Kaifer auf bem SDtarttplafj in 2pd, inmitten feinet fiegteidjen, ruljmgetrönten 33er güfiliere, hinter btefen Rimberte ruffifdjer gefangener aus bem fernen Oft en SlfienS. 9iing8um jerfdjoffene Stauern, taudjenbe Srümmer, glimmenbe Salten, bie jerftörte Sirdje! Gins nur ift erhalten, baS ßriegerbenfmal von 1870 mit bem griebenöengel, bem Gifernen Sreuj! Unb nodj eins ift erhalten burd) ^afjrtaufenbe ljinbutdj unb geigt fidj fjeute wieber im fjellften Sidjt: bie beutfdje Sreue, bie Sreue oeS SEanneS jum gürften, bie Sreue beS gürften jum Soll! Slit breifachem $urra, mit „$eil bir, im Siegerlranj" unb „Seutfdjlanb, Seutfihlanb über alles" begrüßen bie bärtigen, aerfeßten unb blutigen Staunen ihren Saifer. Unb ber Soifer rebet ju feinen Setreuen, et rebet Sßorte, beS SanfeS unb ber SKnerfennung für Opfermut unb Sapferteit, er rebet SSortc, burdjglüht Von Ijeißer Sater« lanbsliebe. Unb in ißt, in ber Siebe jum beutfd)en Saterlanb vereinen fi<h‘aller $erjen, beS Siannes unb bes SaiferS $etj! S8er ihn.erlebt hat, biejen klugen» blid, er mag ihn bewahren, lein größerer wirb ißm befdjieben fein!" b) Vergehen gegen bie Treue. Slrtitd 8. Tie Erfüllung bet Ticnftpflidjt ift eine (Sljrenpflidjt jebeä beutfdjen WtanneS; Wer fidj itjr burd) (ScWftberftnnunelnng, burd) Säufdjnng Pbcr auf anbere Beife entgicljt aber gn entgieljen bet® fudjt, wirb in bie {Weite klaffe bc§ $olbateuftanbe4 berfept unb mit greiljeitSftrafe belegt, ©leidje Strafe trifft ben Teilnehmer. Smmer wieber fommt e§ gelegentlidj bor, baß töridjte Seute i^e ©Heber berftümmeln, um nidjt eingegogen gu Werben ober vom Tienft wieber lo^gulommen. Sar nidjt fdjarf genug !ann ein berartig eljrlofeS Treiben verurteilt werben.
firiefläartifel. 47 Sbenfo erbärmlid) fyanbehi bie £eute, bie alle möglichen lörperlichen Sebredjen öortäufdjen, um fidj Dom SJienfte ju befreien, Sdjon bei ber StuSljebung finbet man foldje traurigen £eute. 2Iber aud) währenb berTienftjeit trifft man auf foldie Trüdeberger. §ierju gehören aud) biejenigen, bie fidj bauernb Wegen jeher Äleinigleit Iran! melben, um fidj bem Tienft ju entbiet)en; befonberS Dor größeren Übungen hat oft bie Öiebierftube eine eigentüm- liche ÄnjieljungStraft auf foldje Schwädjlinge. Sludj ber S e l b ft m o r b, ju bem ljin unb wieher berjärtelte ®hitterfö^nd)en ober djargfterfdjtoadje Seute greifen, weil fie glauben, ben Tienft nidjt ertragen ju fönnen, ift ein fdjtnexeS Verbrechen im Sinne ber Treue — er ift als eine f ai)nenflud)t allerfdjlimmfter 9trt anjufeljen. «rtitel 9. Sem Solbatcn fall feine gähne heilig fein, tr barf fie niemals berlaffeu. SBer bie gähne bcrläfjt ober bon ihr fortblcibt, um fidj feiner Verpflichtung jum Sienft bauernb ju entgehen, macht fich bet gahnenflndjt fdjnlbig. Sie gahnenfludjt wirb mit ben fdjtoerften grciheitüh unb ibrenftrafen, im gelb felbft mit bem tob beftraft. Schwere Strafe trifft benjenigen, ber einen anbercn jur gahnenfludjt bcrleitet ober biefe beförbert, foioie aud) ben, Weldjer bon einem ju feiner Kenntnis gelangten Vorhaben ber gahnenfludjt feinen Vorgefeüteu nidjt al§= balb Vnjeige madjt. $tudj Wenn bet Solbat nidjt bcabfidjtigt, bauernb fern* iubleiben, finb eigenmädjtige (hrtfernung bon ber Truppe unb tttiaubSiiberfdjrcitnng ftrafbar. Unter % a h n e n f l u dj t ift ju berfteljen, wer feinen Truppen- teil mit ber Stbfidjt üerläfjt, fid) ber Verpflichtung jum Tienft bauernb ju entziehen. genügt alfo fdjon bie 9lb fidj t; ob fie jur bollen Ausführung gelangt ift, bleibt gleichgültig. lann für einen Solbaten überhaupt leinen ®runb geben, ber gähne bäbonjulaufen. • güljlt er fidj bem ©ienft nicht getoadjfen, glaubt er bie Slnftrengungen nicht ertragen ju tonnen ober fühlt er fich fdjledjt unb ju Unrecht behanbelt, fo gibt e§ anbere Wlittel unb Sßege, um ihm au§ feinem inneren Stvie- fpalt ju helfen. ®r wenbe fich bertraueii^boß an feine Vorgefefcten; fie Werben feinen Klagen jeberjeit gern ®el)ör fdjenten unb ihm helfen, foioeit e§ in ihrer Sftadjt ftel)t. Tie gahnenfludjt ift jubem auch eine.grofje Torheit, gn unferm georbneten Staatätoefen wirb ber fahnenflüchtige bodj balb gefaxt. ®eljt er über bie ®renje, fo erwartet iljn ba§ traurige £o§ eines igeimat- lofen, ba§ ipm fortan eine JRüdtehr in ba§ Vaterlanb unmöglich macht.
48 Üriegsartifet. gft et gar nadj granfreidj gegangen, fo fteljt er fdjon mit einem gufj in ber grembenlegiön, in ber ihn ein elenbeS Stafein unb ein jammer* bolleä ®nbe in 3Ifrita§ mörberifdjem Älima erwartet. gebet Samerab, ber bon bem ©orljaben einer gähnen* flucf)t föenntnU erfjalt, ift berpflidjtet, wenn er fidj nicht felbft ftrafbar madjen. will, feinem ©orgefe|ten fofort SKelbung ju .erftatten, Sdjon ber ©ebanfe, feinen Sameraben Ijierburdj bor fdjwerer Strafe gu bewahren, muß iljm biefe fßflidjt als eine jwingenbe erfdjeinen laffen. Sdjwere ©eftrafung ljat ber SOfamn ju gewärtigen, toeldjer e§ gar unternimmt, anbere Stameraben jur galjnenfludjt ju ber* leiten ober fie bei biefem Unternehmen ju f ö r b e r n. ®er £>et)ler ift genau fo fdjledjt Wie ber Steljler! Jpart an bie fjaljnenfludjt grenjt bie unerlaubte ® n t * f e r n u n g, inbem ber Solbat, oljne Urlaub gu Ijaben, ©ienft ober ffaferne berläfjt ober einen iljm bewilligten Urlaub eigenmächtig berlängert. ©leibt bet SRann im §rieg brei, im g-rieben fieben Sage auf biefe 333eife ber Sruppe fern, fo wirb fein ©ergehen al§ galjnen* fludjt angefeljen unb bementfpredjenb beftraft. äöenn ber Solbat burdj eigene^ ©erfdjulben, ©erfeljen ober sftadjläffigteit ju fpät öom Urlaub jurüdfeljrt, fo macht er fidj ber Urlaubsüberfdjreitung fdjulbig. Slbgefeljen baüon, bafj eine foldje Unpünttlidjfeit eine Strafe erfordert, Ijanbelt ber©etreffenbe aufjerorbentlid) unbanfbar gegen ben ©orgefefjten, ber iljm ben Urlaub bewilligte. 2luf lange 3eit hinaus wirb er bergeblid) wieber um eine foldje ©ergünftigung bitten. drittel 7. 2ßer fid) mit bem gcinb in ©crbiubung fefet ober auf fonftige 2öcife burd) jganblungen ober Uutcrlaffungeu'bic bcutfdjen ober bcrbiinbetcn Sruppen abfidjtiidj fdjiibigt ober ju febäbigen unter; nimmt, bridjt bie eiblid) gelobte Sreuc unb macht fid) <be§ Stiegt betrat^ fdjulbig. Ser ©errötet Wirb mit ben jdjWerften grcihcitS« unb @f)ten; ftrafen ober mit bent Sob beftraft. $itdj im grieben wirb ber ©errat militärijdjer Qcheimniffe mit fehlerer unb eitteljrenbcr Strafe belegt. ©Jet bon einem berräterifdjen ©orljaben Kenntnis erhält, ift uerpflidjtet, bic§ fofort feinen ©orgcfeijten anjujeigen, er jieljt fid) fonft felbft fchioerc Strafen jn. Schmäl)lidhe ©erbrechen nennt biefer STriegSartifel. Seutfche Scanner, bie fid) foldje Jpanblungen jufdjulben tommen laffen, feilten eigentlidj nidjt nur im ®rieg, fonbern audj im grieben ba§ £eben Oer* wirft Ijaben.
SHt ffleneljmtßunß bet ßeipjiget „guuittteneit ^eituitß". STtadj einet ^etcbnung von tfehj &ttjn>ormft4bt. «uffdjrettbe gelbd(ttil(erie unter feinblidjem gener (bum ößlidjcn ftriegb^aubM)«
SJlit (Genehmigung Ber Seipjißer .^Jlluftnerten Seitunß". Slac$ einer Seitfjnung non 3oief Gorreßio. ®ei einer fdjtoeren (21*cm«9tih!fer«)8atterie bot l&erbun.
ftriegSartttel. 49 fidj überlegt, bajj burd) ben Senat militärifdjer ©eljetmnifle geinb Sftaterial an bie tpanb gegeben wirb, burdj baS er unfere ^'midihmgen ober Slbfidjien für ben Kriegsfall ober im Krieg !ennen leim, unb bafj biefem Xteubrurf) gemeinfter 9lrt womöglich Saufenbe feiner Solfegenoffen jum Opfer fallen, ber fann eigentlich unmöglich ein Hdjes Serbredjen begehen — unb Würben iljm Serge bon @olb berfpiodjen. Sind) leine ®et»alt ober Sroljung barf iljn ju einem foldjcn bewegen. Sieber tot in Sljren, als eljrloS lebenb — bie: SSort fei benen jugerufen; bie bielleicht einmal unglüdlidjertoeife in geinbeShanb fallen füllten. US Wirb nidjt an Serfudjen unferer (Gegner fehlen, gcrabe biefe ßeute burd) Sfkftedjung ober Slnbrohung bon ®eWalt ju SluSfagen ju beranlaffen. ^urdjtloS unb felbftbetvufjt Weife feber bie Serfudjung ab. Sludj ber fjeinb wirb foldjem mannhaften Sethalten bie Sldjtung nicht berfagen lönnen. (©. audj Seifpiel S. 45.) BaS alles als KriegSberrat anjufehen ift, baS fagen unS bas ®eutfdje unb baS SJlilitärftrafgefefcbudj: SBenn bet Täter 1. gelungen, ^äffe, befehle 5ßtäfce ober anbete SerteibigungSpoften, mgleidjert Seile ober Angehörige ber beutfdjen ober einer verbünbeten Ärieg&nadjt in Jeinblidje Seroalt bringt; 2. geftungSroerle, Sdjifje ober gahrjeuge ber firiegämarine, öffentliche Selber, Vorräte von SBaffen, Sdjiefjbebarf ober anbere Kriegs- bebürfniffe foroie SBrüden, ©ifenbahnen, Telegraphen unb Transport- mittel in feinblidje Seroalt bringt ober jum SSorteil beS geinbeö jer- • ftört ober unbrauchbar macht; 3. bem geinb Mannfdjaften jufüljrt ober Solbaten beS beutfcfjen ober »erbünbeten $eere$ berleitet, jum geinb überjugetjen; 4. DperationSpIäne ober ißläne bon gelungen ober feften Stellungen bem geinb mitteilt; 6. bem geinb als Spion bient ober feinbliche Spione aufnimmt, ver« birgt ober iljnen Seiftanb leiftet, ober 6. einen Aufflanb unter ben beutfdjen ober verbünbeien Truppen erregt; 7. SBege ober Telegraphenönftalten jerjtört ober unbrauchbar macht; 8. baS SeljeimiiiS beS IßoftenS ober bie fiojung verrät; 9. vor bem geinb Melbungen ober bienltlidje Mitteilungen falfch macht ober richtige au machen unterläßt; 10. bem geinb afc Sßegtneifer ju einer militärischen Unternehmung gegen beulfche ober verbünbete Truppen bient ober aU SBegroeifer Irieg» fütjrenbe beutfdje ober verbßnbete Truppen irreleitet; 11. vor bem geinb in einer SBeife, Welche geeignet ift, bte Truppen ju beunruhigen ober irrejuleitett, militärische Signale ober anbere Reichen gibt, jur gludjt auf Sorbett ober baS Sammeln jerftreuter Mannfdjaften verhinbert; 12. einen SDienflbeSehl ganj ober tcilroeife unausgeführt läßt ober eigen- mächtig abänbert; 13. es unternimmt, mit Serfonen im feinblichen $eer, in ber feinblichen Marine ober im feinblidjen £anb über Tinge, roeldie bie Kriegführung betrefien, münblich ober Schriftlich 8erfet>r ju pflegen ober einen folgen Certefjr ju vermitteln; £>er ft elbaraue, ftelbart. 1. Ul. 4
50 ÄrießSartifeL 14. feinblidje StufruW ober Setanntmadjungen im $eer üerbreitet; 15. bie pflidjtmäßige fjüxjorge für bie SSerpflegutig ber Sruppen unterläßt; 16. feinbtidje fttiegägefangene freiläßt ober 17. bem fjeinb ein ©ignnlbudj ober einen Suejug aus einem foldien mit« teilt. 23er bon einem beabfiditigtenoberbollenbeten Betrat Kenntnis erhält, b;eS Berbredjen begünftigt ober eS nidjt a l S b a I b jur Sftelbung bringt, maeßt fidj mitfdjulbig unb fielet gleidjfallS ßärtefier Beftrafung entgegen. c) Spionageabwehr. SBarnenb fei an biefer ©teile auch ber ©pro nage gebadjt; unter ben berfdjiebenften SRaSfeu, als fdjeinbar tyarmlofe i’Kenfdjen treiben ©pione in unferem Baterlanb ißt Unwefen. Seift ift es fdpver, fie gu erfennen; als Siebermänner madjen fie fid) an unfere jurgen Beute heran. ©ie fpielen bie (Großmütigen, laben gum Srinten ein, unb mittels beS reidjli<f) gefpenbeten Sfltoßols löfen fie bie 3unSe ibjre^ DpferS. Sfnbere geigen fid) als bie £>ergenSguten. ©ie Wollen bem Sann helfen, machen iljm (Gefd)enfe, bis fie ihn fo in ihrer Slbßängigteit haben, baß er ihnen nidjt mehr entrinnen tann. Seifere fpielen bie ^armlofen, bie ein gelegentliches (Gefprädj gefdjidt fo gu leiten wiffen, bis fie baS gehört haben, worum eS ihnen gu tun mar. Bitte Sittel, alle Bertieibungen Werben gewählt, Sännet unb Seiber fteßen im ©olb biefeS fdjmußigen ^anb Werts. ®arum: B o r f i dj t allen frem« ben ,Senfehen gegenüber! 53orfidjt in allen (G e f p r ä dj e n, bot allem in öffentlichen Botalen, auf Sahnen, auf ber ©traße! Niemals führe man ein (Gefprädj über militärifdje Angelegenheiten, wenn man feiner $ußörer nidjt unbebingt fidjer ift. Sißtrauen, gerabe je|t in biefer Beit, ift burdjau» am !ßlap. ®arum noch einmal: 83 o r f i dj t! (Sin SBort, bie -Kennung eines StamenS, eines Regiments, irgenbeineS KrlebniffeS tann ben unberufenen fpörer ©djlüffe auf ihm wichtige ®inge gießen laffen. @r folgert aus bem (Gehörten Sruppenberfdjiebungen ober beren SReueinteilung, beabfi(ßt.igte Unternehmungen, ober er erfährt Betbefferungen unferer föampfeSmittel — alles Vorgänge, beren Kenntnis einer feinblidjen Sadjt ben größten Borteil, uns aber unabfehbaren ©(haben bringen tann. Sie notwenbig bie SBarnung an jene ift, bie aus Unüberlegtheit unb fahtläffiger Unadjtfamleit gum Serräter am Saterlanb werben, lehrt uns nicht nur bie Beobachtung im täglichen Beben, fonbern auch bie Satfadje, baß eS fogar im gelb angebracht erfdjien, unfere 2Rann» fchaften in biefer Begießung gu warnen. (Siner Kummer ber ©hampagne'flriegSgeitung ift bie nadjpeßenbe Sarnung entnommen:
SriegSartitel. 51 S a m 11 a b c n! $mmer unb immer wieber muß fid) unfere Dberße Heeresleitung betrübet Beilagen, baß Öhr in Suren Briefen an Angehörige unb gute ftreunbe, ober auf Urlaub baheim am Viertifch bas, roaS Sh* an ber fjront »an Struppen» betfdjiebungen gehört ober irgenbwo gefehen habt, nieberfd)reibt ober aus» plappert. ÜReiß ift es eine Art Siielleit unb ©idjtigtuerei, bie Sud) baju treibt, Häufig nur Sebantenfaulheit. SInftatt barauf ju finnen, Suren Angehörigen hübßhe Sdjilberungen von Srnßem unb Heiterem auS Surem fcf)teeren SEriegS» leben mitjuteilen, fprecf)t Sh* tvaS Such anbere vorersählt haben, ober was 3h* irgenbwo erlaufest habt, nad). SS iß nur bentbar, baß Sh* ®u<h über bie Tragweite SureS HanbelnS nicht im Haren feib. ®et ffeinb hat ein feljr gut arbeitenbeS Aadjrichtenftjßem. SHefeS beruht barin, baß Agenten — meiß VaterlanbSverräter — für feiles Selb gebungen Werben, alle Nachrichten, bie fie oon ben fßlänen unb Sruppenoerfdjiebungen unfereS Heeres unb unferer Sjetbünbeten erfahren, ben Sntentemäd)ten mit» juteilen. SBiefe Agenten arbeiten {eßt fdjlau. Sie leben mitten unter Suren Angehörigen unb Sreunben baheim, fie fifyen harmlos neben Sud) in totalen unb Sifenbahnen, fie finb als harmlofe Steifenbe unter Such auf ben Sahn- höfen, auf betten Shr ein» unb auSßeigt. Sturjum. fie erfahren vieles bon bem, toaS Sh1 an Sure Angehörigen fd)teibt, auch wenn 3hr babei fdjreibt: „®a»on barfß ®u aber nichts weiter erzählen!“ unb fie hören alles, WaS 3hr etjählt. Unb nun bebentt, roeldjen unermeßlichen Schaben Sh* burd) folche ©ummheit Surem Vaterlanb, Suren Jtameraben unb lebten SnbeS bodj auch ®udj felbß jufügt! ©teilt Such bot, unfere Heeresleitung h.at nad) unenblid) forgfam auS* gebadjten, ganj geheim gehaltenen fßfänen einen großen ©djlag gegen unfere ueinbe auSgebad)t. Sinen ©d)tag, ber ben Stieg feinem Snbe um vieles näher bringen foll. Sntfig unb in aller ©title toerben bie notwenbigen Vor- arbeiten gemacht. @e wattige Wodjeu» unb monatelange Vorbereitungen finb ttn JSang. ®a auf einmal hat ber Segnet Kenntnis beS Unternehmens. Sin törichter eitler SJlenfd) hat einen SBrief nach Haufe gefdjrieben, in bem er mit» teilt, er habe gehört, baß bas unb baS Sorps tn bie unb bie Segettb täme. Sti Agent hört bon bem Inhalt beS VriefeS. Sr teilt ihn bem fjeinb mit. Sofort ’ft bie Heeresleitung brüben im ®i!b, waS Wit ju tun beabsichtigen, ©ie trifft ihre Segenmaßtegeln. SBenn eS bann überhaupt nod) möglich iß, ben ißlan auSjuführen, fo Wirb bie Ausführung jum minbeßen bas Seben oon viel, biel mehr Sameraben loften, als fie fonft geloßet hätte. SReißenS wirb fidj ber Vlan aber gar nicht mehr auSführen taffen, weil bie Überrafd)ung beS geinbeS fehlt. Ser große ©d)lag muß alfo verfd)oben werben, auf SBodjen — Atonale. $as SriegSenbe, Welches vielleicht nahe gewefen wäre, iß wieber in ungewiffe pernen gerüdt. Sh* felbß habt es Sud) jujufchreiben, baß Sh* wieber SRonat für SKonat im ©d)übengraben ausharten müßt, baß Sh* nicht heirn tönnt tu SBeib unb ftinb, Sltern unb Sefchwißern. Alfo bentt an baS große Unrecht, baS Qhr f>m Vaterlanb unb Suren «ameraben begeht! Srxählt unb fdjreibt über jatfadjen, bie bereits ßatt* Sefunben haben, erzählt bann, baß Öhr bereits bavon mußtet, feib ßoU barauf, baß 3hr ben ÜRunb gehalten unb baburch jum Selingen beigetragen habt. ®enlt unb hanbelt jeher einzelne fo, bann verlaßt Such barauf, Wirb unfere uberße Heeresleitung SRittel unb Stege finben, ben Segnet jo ju fdjlagen, "aß er gtieben machen muß. *•
52 fttiegJartifel. d) Sriegäfcrtigtcit. Strittet 19. Jet (Solbat fall fein SricgSpfcrb, feine W&affcn, Setteibung§= unb ?l«§riiftnng3ftürte in gutem Staube galten unb jur Erlangung ber föricg§tii(l)tigteit uiiauSgefctrt fid) bemühen, ben ®ebraud) ber Waffen ganj unb boilftänbig ju erlernen. 5Bcr fein Jtenftpferb, feine Waffen, ®etleibung§= ober Slu^ riiftungäftude ober einen anberen Tienftgegcnftanb borfci^lidj befdjäbigt, unbraudjbar madjt ober prciögibt, t)«t ^retyeitäftrafe bewirft, in ferneren Süllen jnglcid) %erfcfenng in bie jweitc ftlaffe be§ SolbatcnftanbcS. Unter ben Solbatenpflidjten wirb bie SriegSfertigfeit an jtoeiter ©teile genannt. SSJtadjte e§ bie SKenge ber ©olbaten, bie ein Sanb im Stieg aufjuftelten beunag, fo tjätten un$ bie fid; au§ Ohiß» lanb immer erneut herantoäljenben SÖlenfdjentoogen längft erbrüden müffen. SBir haben es» gefeljen unb erleben es nod) tjeute, baß n i d) t. bie 3 0 h h [onbern ber innere Sern unb SBert ber Männer im Sriegsfleib ben SluSfdjlag gibt. Sieben ber genialen Rührung ift eS bie grünblidje unb allfeilige Erziehung unb SUuSbitbung für baS SriegShanbioer! forme bie 3 u * berläffigfeit unb Jüdjtigteit unferer tapferen Sol» baten getvefen, benen allein unfere Erfolge gegen bie bielfadje Überjaljl §u berbanten finb. ©roßte 23egeifterung, Saterlanbsliebe unb Opfer« toilligleit bermögen baS Sdjtoert nwl)I blaut ju halten, bie Schärfe unb Sraft jum entfdjeibenben ©djlag gibt iljm bie ®üte beS SRaterialS. Sein Sienft erfdjeine bem SRanne mäprenb ber SluSbilbungäjeit überftüffig ober geringmertig, fo baß er meint, fid) iljm nidjt mit ganjer Eingabe roibmen ju brauchen. Serabe biefe fdjeinbaren Steinig» feiten geben ben Untergrunb ab, auf bem fid) bas ©ebäube unferer 9lu§« bilbung erhebt. 5R u c io e r feine SBaffe lennt unb fie ju führen öerftebt unb fie in gutem $uftanb unb braudjbar ertjält, bem wirb fie aud), tvenn er iljrer bebarf, ben £ienft nidjt berfagen. 2ßer gelernt tjat, Slnftrengungen unb Entbehrungen ju ertragen, teer an fid) felbft erfahren hat, toaS er ju leiften bermag, bem toerben auch im entfdjeibenben Slugenblid bie Sräfte nicht fehlen. Sßa§ ift in biefem ftelbgug in biefer SBejiehung fdjon an Stiftungen boHbradjt ioorben. SDtörfdje in großen ©erbänben bon übet 60 km am Jage, nacfjfolgenb ©efecfit, nrieber Sümpfe unb Sßätfdje Jag unb 5Ra'djt unter fdjmierigen 3ßitterung§« unb ©elanbeberhältniffen, bei oft unjureidjenber Serpflegungsmöglichleit. Ungeheure Slnfireugungen toutben berlangt — ju leiften toaren fie nur burd) bie Sriegsfertigfeit unferer Sruppen, benen bai ßob gebührt.
ÄriegSartilel, 53 Sind? bte fdjweren Sßerlufte unferer (Gegner, bie -jn ben unjrigen in gar feinem SSertyältnte ftehen, legen ein berebteö 3eugnb für bie grünblidje 2Iu§bilbung unferer ßeute ab. IRidji nur ju fdjief en haben unfere Seute gelernt, fonbern ju treffen. ®ein (Gegner oeimag auch unferenSturmangriffenftanbsuljalten. ®erftrammeEjerjier* Men ft, bie üorjüglidje SdjieBau§bilbung, über» Ijaufjt bie gefamte (Schulung unfereS § e e r e § in allen ^ienftjweigen bte in§ fieinfte hinein gab unb gibt inte »eiter ba§ entfdjeibenbe Übergewicht über alle unfere fjeinbe. ®cte fß r i n 5 D § I a r bon Preußen, ber alä ^Regiments- tommanbeur unb auch bon Iföfjerer ^Starte au§ im Selb (Gelegenheit hatte, fo recht aus eigenem (Grieben herauf fidj ein Urteil über bie Duelle unferer (Grfolge ju bilben, in feinem Such i e SS i n t e r f d) l a dj t in ber ®bfluipa0ne" über ben h°hcn 233ert unferer griebette« aitebilbung fagt, fei hier wiebergegeben. „9Jlan bat in ber uetgangenen SriebenSzeit bi eie Stimmen gehört, bie au$ $umanitätSbufelei, eigener SBeidjlidjleit, ftbeltoollen ober lltwerfianb befürworteten, ben bebingungslofen ©eljorfam, ben eifernen ©rill, turj gefugt, unfere alte, gute, in Qaljrhunberten erprobte Strammheit über ®orb ZU Kerfen. gab fo Diele Äßibblätier, bie baoon lebten, Strammheit unb eiferne militärifdje 3uä)t lädjerlid) ju madjen, bie ©runbieften beS Solbaten» tums in ben Staub zu ziehen. 3d) glaube, bie Eljanu agnefdjladjt ljat fie alle eines fßefferen belehrt! Sdjlagen Wir an unfere trieft unb geloben mir uns, Kenn roieber einmal ^rieben fein füllte, in biefer ©eiieljiing grünbtich Sßanbel iu fdjafjen. „Ser eherne geld, auf bem Scntfdjlaiib fixerer ruht, als bie Erbe auf ben Sdjultern beö’lltlaö, ift unfere ftolje Wrmee." Safe biefe Slrmee aber fo ift, toie fie ift, bas oerbanft fie in erfter llinic ihrer e i f e r n e n S dj u I u n g, unb ©runbbebingung für biefe ift bie oon fo oielen als lächerlich unb einer mobernen Seit 11 mehr entfpredjenb bingeftellte Kleinarbeit beS läßlichen militärifdjen Triebe aslebens. Sae „Stillfteljen", bie tabellofen Ehrenbezeugungen, bas „©reifen“ unb ber „langfame Schritt" haben uns bie ©runbbebingungen bafür gefefeaffen, bafe mir in ber Ehampagne Trommelfeuer unb tülaffenangriffen ioiberftehen tonnten, bafe mit franzöfifdje ^eroeglidjieit unb fBegeifterungSfähigleit mit eiferner ©etualt ju 93 oben fdjmettern tonnten. So hflt j. 93. unfere ©atbe bie Singriffe bei $pern mitgemacht, biefelbe 1. @arbe«3nfunterte»'-8rigabe hat im Februar niet Stochen in ber Ehampagne bei fßertheS alle fünfte bet ^ranjofen zunichte gemad)t unb hat fich beim Kampf auf bie $Öt)e 196 oon neuem ein unfterbltches Sentmal gefefet. Sie hat eS aber auch n’d)t oerfdjmäht, jebeSmal, wenn fie aus bem Sdjüfcengraben in bie (Ruhe jurüdgejogeri tourbe, oom erften Sag ab, ftramm zu ejerjieren, ja, fie bat fogar im ®efed)t an gefthüfcien Stellen „@riffe“ gemadjt unb „Stellung" unb „Gattung" geübt. Qdh glaub.e, biefe Satfadjen fprechen für f i <hr uttb eS tnirb n>ot)l i e fe t feinen mehr geben, ber fid) e11übnt» <*n folcheS Verfahren lädjer« Hd) i u finbe n." e) HRut bei allen ^ienftoWiegcnbciten, Satfcrteit im SVricg. 1. »tat unb Sabfcrteit. (Gar nicht früh 0enuS lünnen biefe SRanneStugenben, ohne bie ein tintiger ©olbai gar nicht ju beuten ift, gewedt werben. ®ie üon 9tatur
54 ftriegSartttel. Saghaften muffen mit feftem SSillen ihre Sdjwädje überwinben. (Sin Vlid auf bie anberen mufe ihren ®l)rgeig anfpornen, e£ biefen gleichgutun. ©a§ Vertrauen in bie eigene Straft, fobalb e§ gewedt ift, unb baS Vertrauen auf ®ott, ber bem SRutigen hilft, werben aud) fie balb gu anberen füRenfdjen formen. Sdjon wätjrenb ber2lu§bilbung helfet e3 bei bielen ©ienft* gWeigen fDZut ju geigen: beim gelten, turnen, S.fjwimmen, Uber« winben fd)Wieriger $inberniffe. SDlandj einer whb auch als poften in fdjwieriger Sage burdj fein Auftreten gu beweifen Baben, bafe er allen Hlnforberungen gewadffen ift. Htudj Wirb oft SRut bei HluSfübrung befonberer Aufträge im fjelb* unb OefedjtSbienfte bexlangt. Nie- mals barf fid) ein ©olbat au§ f5ur^t »or per* fönlidjer ©efaljr — fei es im ©ienft ober gelte e§, ba§ ßeben für gefäljrbete SJHtmenfdjen eingufefcen — irgenbeine Unterlaffung gufd^ulben tommen laffen. fOhitig gu fein, gilt e§ aber aud) bann, Wenn er für irgenbweldje Vergehungen ober bie er beging, gut SRebe geftellt Wirb. Offen unb el)xlidj fage er bie SBaijrljeit unb baffe bie fdjimpflidje 8 ü g e, biefe Feigheit im kleinen. Hlur ber 2Rann wirb mutig unb tapfer fein, ber e§ öermag, bie Gebauten an eigene Schwächen niebergulämpfen, unb ber ficE) bagu burdjgerungen hat, fid) unb fein Sehen für bie £at eingujefeen. ftein HßagniS Wirb iljm gu gefährlich bünfen, wenn e§ gilt, ein erreichbares Siel gu erftreben. Sr Weife, bafe Sott’eS bem tapferen gelingen läfet. ©arum Beran gu neuen Säten, bie Hingen auf öa§ Siel! fjrifdj gewagt ift I)aIb gewonnen! Unb Wenn auch einmal ein SSageftüddjen babei öerfudjt wirb, bem man bei nüchterner Überlegung ben Erfolg bielleidjt abfprecf)en würbe, ©ie ©olllühnheit führt bodj oft gum Siel: ©em Mutigen gehört bie Sßelt! Ungählige §elbentc.ten finb braufeen in biefem ftrieg fefeon ooll* bracht- 3>enen Männern nadjgueifern, mufe ber (Sfergeig jebeS eingelnen fein. 9iur bann rinnen wir befielen unb ben enbgültigen Sieg an unfere ^afenen heften. ®er Sturm auf bic Satte be Xaljure Ivar Vorüber. ®ei Sfribrud} ber Slbenbbämmerung begannen bie gfranjofen plöfclid), unfere Stellung ju »er* gafen unb fie unter 2lTtillerie»JrommeIfeuer ju nehmen. ®ie Sage mürbe für un3 red)t ungemütlich; ein Gegenangriff bet fjran^ofen erfetjien nacf) biefer Artillerievorbereitung fidjer. ®ie (Bejahung unfere? GfrabenS mar burd) bie übermenfdjlicfie Slervenanfpannung am lebten Sag unb bureb bie reichlichen Arbeiten in ber lebten Seit aufjerorbenthch abgefpannt, unb baö <DrahthinberniS, baS einem feinblidjen Angriff noch We ßalt gebieten tönnen, tvar in ber vergangenen Aadfjt von uns felbft für ben eigenen Sturm jerfdjnttten roorben. fh-tj entfcijloffen fprang Glefreiter iß. von bet 1. ffompagnie mit noch einem ffiameruben, 'WuStetier naebbem ei buntel geworben tvar, nur mit einem Spaten bewaffnet unb mit ben SB orten: „Sefct Werbe ich <nt$ ben vor bem
RriegSattilel. 55 ®raben lieflpttbeu Draßttollen vor unterem Sdjüßengraben ein DraßtßinberniS faueu, bann m'^gen bie «Jtangofcn tommen" auS bem Staben. — (Sine bange ßalbe Stunbe «erging, baS jeinblidje «Jener wollte nidjt nadjlaffen, unaufßörlicß falte man an oer Stelle, wo bie beiben arbeiten mußten, Detonationen bon fanfatdnaten, bie aus bem feinblidjen Staben geworfen Würben. Da ; lößlidj bemertt ber BeobacßtungSf. offen, wie fid; etwas itiedjenb ber ©ruftweßr natjert unb halb barauf fpringt mit feinem 'Begleiter unvetfeßtt ’n ben (Stoben gurüd unb melbet, baß baS SraßtßinberniS wicberfargeftellt fei. Die frreube im Sdjüßengraben war groß. Die beiben tapferen ernteten bas reidje :eob tßrct Borgefcßten, unb ißrc Stamerabcn fdjüttelten tßnen für ißre ßelbenmütige Selbftaufopferung bantbar bie $anb. ein gug ber 2. Batterie beS gelbartiIletie»9JegimcntS 9lr. 35 unter «Jäßnridj Korbmann war in ben Sätm fen in fßolen gegen bie 3luffen am 28. fftoveniber 1914 ber Qnfanterie gugeteilt. 9locß War eS in ber SWorgenfräße buntel, als bte beiben Sefdjüße oon rüdwärts ßer feinblidjes Sniantericieuet erhielten. Der Sugfüßrer eilte nadj biefer ftiicßtung, um näßeres feftguftellen. hierbei erßielt et einen Streijfcßufi am überfdjenlel. Sofort läßt er fein viertes Sefdjüß umbreßen, aber fdjon bringen bie Stuffen in oaS Seßöft ein, bei bem ba§ Sefdjüß aufgeftellt War. SS entfpinnt fidß auf bem §of ein ^anbgemenge gwifdjen ben Kanonieren unb ben fRuffen. Sin Äanonier fällt, jwei weitere unb ber Sefdjüßfüßrer werben verwunbct, ber «Jäßnridj felbft oon btei Sefdjoffen getroffen. Slbet ttoßbem feßt baS Sefdjüß bas fjeuer fort unb ergielt gute SBitlung. So gelingt eS ber Stuße unb Umfidjt ber fjeuetleitung, nidjt nur bie beiben Sefdjüße gu retten, fonbetn aud) bie Stuffen gum Stüdgug gu nötigen. Uber ba§ ßervortagenbe Betbalten beS UnteroffigierS bet Sleferoe SBoIf» gang Beß vom SRefetve«2feibarti(ferie*SRegiment Sir. 5 wirb beridjtet: 9lm 9. Öttobcr würbe ein 3ufl &et !• Batterie auf bie fiorettoßöße nörblidj von Slblain mit größter Slnftrengitng in Stellung gebraeßt, um bie bort feßwet bebrangte Snfanterie gu unterftüßen. Bereits wäljrenb bes SnftellunggeßenS Würbe ber Bug auS nädjfter (Sntfernung (150 bis 170 m) von feinbltdjer Snfanterie ßeftig befeßoffen. Das «Jener bet feinblidjen Sdjüßen, bie in Bäumen, $eden unb einem Sdjüßengraben 80 m vor ben Seftßüßen eingeniftet waren, fteigerte fidj fortgefeßt. Die Bebienung beS SugeS ß'atte wäßrenb biefer eine ber ßärteften groben in begitg auf Blut unb Stanbßaftigteit gu befteßen. Das feinblicße Snfanteriefeuer lam nidjt nur von ber «Jront, fonbern audj von beiben planten. Durcß bie vottreffließe unb borbilblidje ^altung ber Sefdjüß- füßrer ßielten fid; bie BebienungSmannfcßaften troß eingetrefener Betlufte ßetvortagenb. gnSbefonbete bewies-ber Unteroffigier Beß, «Jüßrer beS einen SefcßüßeS, ffialtblütigfeit unb Energie. Seiner Haltung unb feiner Gin» Witlung auf bie BebtenungSmannfcßaft ift baS bauernb burdjgefüßrte, rafdje unb woßlgegielte «Jener feines SefdjüßeS gu verbauten. Unteroffigier Beß mußte nadj Berluft gweier Kanoniere felbft bie Bebienung bes SefdjüßeS übern eß men unb würbe ßierbei burd? einen Sltm» unb einen Sdjuß burd) ben 5»als fdjtoer vertounbet; et wat nut mit Bläße gu bewegen, fein Sefdjüß gu vetlaffen, um vetbunben gu werben, fftadjbem bieS gefdjeßen, begab er fidß fofort wieber gut Batterie. $iet traf ißn fein Batteriedjef auf bem Safetten» IdjWang feines SefcßüfaS fißenb. SRit SRüdfidjt auf feinen guftanb würbe er Wieberßolt gewarnt, meßt meßt gu feinem Sefdjüß gu geßen. Droßbem vet» faßte Unteroffigier ©eß Wieber, baßin gu gelangen, bis et, bem 3Mammen» faedjen naße, von feinem Borßaben abfeßen mußte.
56 ffrießSartilel. 3u ben Stampfen Vor Su Walli (fßolen) am 30. Oft ober 1914 ljatfe eine 'Batterie eines SRefetve-fJelbartillerie-lHegimentS baS geuer non miubeftene oier rufjifdjen Batterien auöjuljalten. hinter il)t lag ein See, bie linte fjlaate war vollftänbig offen unb würbe oon ruffifdjen 'JBörfet»'Batterien auf bas empfinblidjfte befdjoffen. @ö galt, aus biefer tjoffnungslofen Steilung heran? baS Geiedjt abjubredjen unb bte Batterie für eine neue Stuf gäbe in einer weiter rüdwättS gelegenen Stellung verfügbar ju madjen. Sa eS nidjt möglich mar, im ruffifdjen fjeuer bte Befpannungen tjeranjuljolen, muffte jebeS einzelne Sefdjüfe unb jeber einzelne SlunitionSwagen burd) baS fumpjige Selänbe am Seeujer entlang jurüdgebracht werben. Ser Boben war oon ben ruffifdjen Sefdjoffen fo jerwütjlt, bafe baS Srunbwaffer jutage trat unb bie gatjrjeuge nur mit $ilfe von (gtbarbeitern vorwärts gefdjoben werben tonnten. 'Biet Stunben bauerte bie Slrbeit, foft ein Srittel ber 'Ulannfdjaft Witrbe getötet ober oerwunbet, aber gleidjwohl gelang es ber opferoollen Sätigleit von {Jüt)* rem unb SJlannfdjaften, bte 'Batterie jurüdjufchaffen unb noch vor Ginbrudj bet Sun! eil) eit aus ber neuen Stellung ba? Reiter mit ungefdjwädjter Straft ju eröffnen. Sie Stameraben von ber Infanterie, bie ba? fHmgen ber Batterie um ihr Safein beobachteten, glaubten nidjt, bag baS Söagniö gelingen tonnte, unb bradjten ben Sir tilleriften itjre 'Bewunberung unb ihren Sant burd) freubigen 3utuf bar. Sn aller Sile würbe bie 1. ffiompagnic eine? fReferve*5nfanterie«9legimentS cmgejefct unb ebenfo fdjttell folgte ber 1. 3U9 bet 4. Compagnie mit bem Auftrag, auf ber ganzen ßinie bie eittftanbenen Süden auöjufütlen, einige ®ruppen würben in ben glantierungögrahen geworfen. Gin rafenbeS (Jeuer ging über bie Stellung hinweg unb teiner wagte, ben Stopf über bie Sedung ju fteden. Sa aber jeigte fidj roieber, weid) famofer ®eijt in unferen Sruppen ftedt, rüdfidjtsloö ihre $erfon bem feinblidjen freuet auSfeftenb, (prangen Unteroffizier Schl. unb bie 'UluSlctiere S. unb Str. auf bie Sedung unb eröffneten von biet au? ein Woljlgejielteö Schnellfeuer in ben IRüden bet butdjgebrodjenen (Jtanjofen unb verhinberten gleichzeitig ein fRadjfdjieben be? $einbes burdj baS GinbrudjStor. Smmer neu gelabene Gewehre reichten bie Samer ab en ben brei gelben herauf, bie biefe mit ben abgefdj offenen vet« taufdjten. Srofcbem mehrere Gewehre befdjäbigt würben, gelang eö ihnen burd) ba? wahnfinntge {feuern, bie {Jranjofen jum Stuften ju bringen. Qeftt beteiligten fidj auch bie anberen an bem {Jener, ber (Jeinb würbe ängftlid), tarn in Betwtrrung unb .lief fdjliefjtich in wilber <$rlud>t baoon. Sebenb lam lein einziger jurüd. . 2. SntfrijlotfeHljeit unb jclbftänbige§ $anbeln, @htg üerttJanbt mit SRut unb SCapferteit finb biefe Sigenfdjaften; fie finb Von ihnen nidjt ju trennen. 9tur n>er ben 3Kut ljat, einen jetbftänbigen ©ntftfjlufj ju faffen unb bie Sapferteit befi^t, il>n and) ouSjufüljren, ift allen Sagen geioadjfen, bie fid) im ftrieg bieten. <Darum bedangt and? unfer ©serjierreglement au^brücHid), bafe ft($ ber @olbat neben 2Rut unb Satlraft feberjeit Überlegung unb raffen ®ntfdjlujj betvaljren foll. Stoße Unerfdjrodenheit unb SeifteSgegenwart bewtefen Sief. ®., fjü|. Sp. unb ÄriegSfreiw. Sd)., bie einige hinter ihnen in ben Staben geworfene fembltche 'JWinen ergriffen unb über bie Sedung jurüdwarfen, wo fie foiott ejplobierten. Surdj biefe tüfjne Sat retteten fie vielen £ameraben ba? Sehen unb ben Graben bor Berwüfhtng.
ftriegäartttel. 5? Ein Bug bet 6. ffiompagnie eines Pionierbataillons bejanb fich am 25. September im SRegimentöabfrfjnitt be3jHeferue'Snianierie^Kegimenta ..., als ber Dingriff ber granjofen erfolgte. Sie erften Dingrif f^wellen überrannten bte jufammengefdjoffene vorberfte Stellung, einzelne. Trupps granjojen ludjten bie Unterflänbe nadj bort etwa verborgenen Seutfdjen ab. So tonrben 6 Pioniere, bie am Dlbfjang ber fiölje ... ihren Unterpanb batten, Don etwa ^0 granjofen umzingelt unb aus ifjtem Unterftanb fjeraitSgetjoIt. Swei Pioniere tonrben babei Don ben granjofen niebergeftochen, ein britter verwunbet, unb bie übrigen jwei, ber Sefreite Sb. unb Pionier Sr. tourben tütfraärts gejagt, bamit fie ben nadjfolgenben franjöfifdjen Dlngtiffswellen begegnen unb Don biefen ab geführt werben füllten. Dlllein gelaffen, fudjten bie b eiben nach einet Selegenljeit, ju entlommen. gn ben oerlaf jenen Stäben vorwärtsfdjreitenb, fanben fie ein 3Rafd)iuengewehr, bei bem fid) nod) ein Unteroffizier bejanb. Sofort nahmen fie baS Setoeljt auS feiner Stellung, bradjten eä auf bie tpöTje unb feuerten auf bie fid; in ber Sd)lud)t befinbenben granjofen, bie aud; fofort bon ben übrigen spionieren burd) Seweljtfeuer unb fcanbgratiaten Ijeftig angefallen Würben, augenblidlidj bie Raffung verloren, ihre Sage als unhaltbar ertannten unb fid) ergaben. $n Iritifdjen Slugenblicfen fdjaue ber Solbat nidjt auf feinen Sladjbar, wa§ biefer wohl tun Wirb, et Warte nidjt barauf, wenn et etwas für ridjtig ober notwenbig erfannt tjct, baß anbere erft ben Slnftofj jur SluSfüfyrung geben. ®r nuße ben Slugenblid unb reiße bie Äameraben mit fidj fort. fSie 4. unb 5. Batterie beä SRefetDe»gelbartilleric*9legiment3 Dir. 19 ftanben in ber sDlarne»Sd}lad)t am 6. September 1914 nebeneinanber. ®ei ber 4. ^Batterie war lein Öfjijier mehr unb bie ®atterie mußte, ba niemanb ba§ flommanbo übernahm, für turje Seit ba8 geuer einpellen. Sa irod) ber Srieg8» freiwillige ®etjer ber 4. Batterie im fchwerpen feinblidjen geuer jur ®eobach* tungsftelle ber 5. ^Batterie ljin, teilte beren güfjrer bie Sage ber 4. Batterie mit, ließ fid) ba$ Siel anweifen unb ri<f)tete glüdlid) auf Srunb ber erhaltenen Dlntoeifungen 4 Sefdjüfce ein, bie bann in mirtungävollfter SBeife baö geuer ihrer Dladjbarbatterie oerftäriten. gft ^et Seitab, oerwunbet ober gefallen, fo muffen fidj fofort Betjergte äRänner finben, bie feinen fßlafc einnehmen unb bie Rührung in feinem Sinn übernehmen. ®on ber 3. flompagnie waren Öfffyierjlellvertteter 33. unb 6 DJlann burd) ;Sic ’m bilden eingebrungenen getnbe völlig abgefdjnitten. $aupt* mann Wl. war fofort gefallen. Dlber ®. riß feine Seute mit fidj- 2Ba8 an Banbaranaten ju erreichen war, würbe verpfeffert, 93. felbfi, über eine halbe »tunoe auf ber UJedung ftefjenb, raffte jufammen,. wa8 man ihm jureidjen tonnte, unb erlebigte, obwohl verwunbet, reihenweife bie immer von neuem borbredjenben franjöfifdjen Sturmlinien. galt, fid; gleidjjeitig nad) Dorn, »m SRüden unb in ber glanle ju Wehren. SIber bie Heine gnfel weniger tapferer Sßänner tonnte fid) halten, laute $utra$ auö il)ten paar flehten unb bie wohl* Gezielten SJürfe ber $anbgranaten wiriten SBunber, fed)$mal flutete bet Sturm jurüd, bte enblidj im Dlüden bie einfe$enben Slefetven ihnen Suft verfdjafften. ®ie Feigheit fleht im unöerein« &aten ©egenfafj ju allen falbatifdjen Xugen* ®en itnb fßflidjten. Sinern feigen Stftann fehlt e$ an 2reue,
58 JtriegSartitel. äßut, Sapferleit, ©eljorfam unb an ftamerabfdjaft. Elnftatt bie befdjWorene Sreue gu bewahren, tapfer unb mutig gum Erringen be§ Siegel mit beantragen, ben gegebenen iöefeljlen fjolge gu leiften unb feine Kameraden in 9?ot unb ©efaljr nidjt gu üerlaffen, bentt er nur an fid) unb fein ärmlidjeS Safein. Siefe fdjmatjlidje @igenftf)aft fängt fdjon mit ber Srütfebergerei bei tleinften ©elegenljeiten, wie SJlangel an 5?hit in ben »erfdjiebenen Sienftj tu eigen (Surnen, Sdjwimmen, fjedjten unb bgl.) an, ift aber befonberS f djimpflitfj unb üeradjtungSWürbig im §elbe bor bem fjeinbe. Sm StrtegSartifcl 10 wirb bon iljr gefprodjen: Sie Feigheit ift fiir ben «Soldaten bcfouberS fd)impflid) nnb entehrenb; niemals barf er fitp burth $urd)t bor perfönlirijcr Gfcfapr bon ber Erfüllung feiner öerufSpflidjten abwenbig matpen taffen. Ser feige Solbat pat fdjwere grcipcitö- unb Fprenftrafen, im ®rteg 3ud)tpau8 ober bie SobcSftrafe gu ermatten. Sie Strafen für bie fjeigljeit finb im SRilitär-Straf» gefepbudj gu finben. „SBer wäljrenb beä ©efedjte auS fjeigfieit bie ergreift unb bie ttameraben burd) SB orte ober .Qeicfjen jur fjludjt verleitet, toirb mit bem Job beftraft. SRit gudjiljauS bte ju fünf Satjren wirb beftraft, wer aus Feig- heit bei bem Sormatftf) jum Sefedjt, Wäljrenb beS ©efedjtö ober auf bem SRücfyug von feinem Struppentei! (jeimlidj jurüdbleibt, von bemfelben fid» roegfdjleidjt ober fidj berjletft Ijält, bie Fludjt ergreift, feine SBaffen ober Wlunition Wegwirft ober im ©tidj läfjt ober fetn fßferb ober feine SBajjen unbrauchbar madjt, be$gl. burd) ®orfdjüfcung einer SBerWunbung ober eines fieibenS ober burd) abfidjtlid) veranlaßte irun!enf)eit fid) bem ®ejed;t ober vor bem Feinb einer fonfligen mit ütejafji für feine fßerfon verbunbenen Sienftleiftung ju entjietjen fudjt." f) ©epotfam gegen bie $orgcfeilten Mtnng). fMrtitel 11. Ser Gemeine muff.jebem Offizier unb Unteroffizier, unb ber tlnterdffijier jebem Dffistet be§ §eere§, ber fDlarine ober Sd)u^= truppe 9ldjtung unb fteljorfam bctoeifcn unb fyat ipre befehle pünftlidj gu befolgen. Sn gleitet IBeife ift ben Einordnungen unb Reifungen aller gum 5Sartjt= ober militärifdjen SidjerbcitSbienft befehligten ^erfonen be§ SolbatenftaubeS fomie ben geitweilig gu Sorgcfepten beftcllten fölannfrfjajten unb ben im Sienft befinblidjcn ^elbgenbarmen ©eljorfam gu leiften. ®ef)orfam beifjt, feinen SSillen böllig bem beS Sorgefepten unterorb ne n. Safj ©eljorfam bei einem fpeer, biefer gewaltigen Drganijation, bie fidj über ba§ gange 9teidj erftredt, unbedingt erforberlid) ift, bebarf eigentlid) feiner Sßorte. SBotjin follte e§ führen, wenn jeber tun unb laffen lönnte, wa§ er wollte, Wenn e§ in jebeS eingelncn ffllannes '.Belieben ftänbe, ob er bie ^Befehle ausführen wollte ober nidjt. 9hir ftrafffte Sifgiplin
ffiriegäartitel. 59 vermag biefen Gefüge in Drbnung ju galten. 9ädjt eine Slrmee, ein oraud)bareö ißertjeug in ber §anb ber Rührer, fonbern ein regeUofer Raufen mürbe fie fein, lernte ber ©olbat nitfjt bom erften Sage an baä ©efjotdjen. SJtit allen jur Verfügung ftetyenben Sftitteln wirb baljer bem ©olbaten bie Gehorfaute|)fli(ht eingeprägt, in fällen äugerfter 3wt unb bringenbfter Gefahr lanii fie fogar burd) ben Sßaffengebraudj beä Sorgefefcten erjwungen »erben, ©enn Geljorfam ift unb bleibt ber Gcunbpfeiler unfereS $eere§. Mittel jum 8n»ed ift fdjon ber © i e n ft mit feinen Slnforberungen, bem ftrammen ©rill, ber genauen SBeadjtung aller gegebenen Sorfdjriften. ©er befte Äern ftedt in ber Sruppe, bie tabel* lofe Griffe macht, auf ber ©trage bie beften Gh^nbejeugungen er weift unb in ioeldjer nacf) bem Äommanbo „©tiUgeftanben" niemanb audj nur mit ber SBimper ju Juden wagt. Sine foldje Sruppe Wirb audj jeberjeit braugen bor bem §einb ihren SWann flehen. Gern unb willig feil ber ©olbat gehorchen. Sticht in ber fjfarcht bor ©träfe barf ber Geljorfam begrünbet fein, fonbern :;r ber Xreue unb in ber inneren ©rienntnte, bag otjne Gehör f am bie Sirrnec nidjt begehen tann unb im entfdjeibenben SQloment als »ertlo§ ber*" fagen rnufj. 9Hle SBefeljle müffen fo genau wie irgenb möglich befolgt »erben. §ierju bemühe fidj ber ©olbat, ben © i n n be§ 33e= Wenen ju erfaffen, bamit er b.ementfpredjenb ljanbeln fa^n. ©a jeber Untergebene ben erhaltenen Sefefjl junadjft ju roieberholen hot, fo &enü£e er biefe Gelegenheit, noch jmedbienlidje fragen an ben Sorgefegten ju gellen, falte ihm irgenb et»a£ nicht ganj flar ift. Siele oft fehr folgenfdjmere Irrtümer tonnen hierburdj auSgefcbaltet, manche Segrafung bermieben »erben. ©er Untergebene hQi feine Überlegung barüber anjugellen, ob bie SluSführung ®ile erforbert ober nicht jalleSefeljlefinb fofort au3jufühten. Sorten fich bet ®u3ffihrung einmal Unüberminbliche ©djwierigfeiten entgegenftellen, fo ift bem Sor* gefegten hierbon auf bem türjeften 2Beg Reibung ju erftatten. Gerabe im fjelb mug biefer Gefidjtgpunft befonberS beachtet »erben. £)ier gibt e§ oftmate Sagen unb 8»ifchenfäHe, bie bom Sorgefebten bei Erteilung be§ Sefeljte nicht überfeljen »erben tonnten, ©rhält er leine Reibung bon ber 9Jichtau§führung be§ Sefehte, fo tann hierburdj fdjwerfter ©djaben angerichtet »erben. . 3um ffleifpiel: (Jener Patrouille Wirb befohlen, bie fdjanjenbe Sontpagrrle ’n bet ftlante ju fiebern* 8U biefem 3»etf foll fie in ein SBälbdjen flehen, ociä jenfeitä eines Deinen gluffeß liegt. ®ie. Patrouille finbet bie einjigfle Brtttfe gefprengt,'ein ®urd)fc&tt)imtnen ift auS irgenbroeldjen ©rünben unmöfl* Sie bleibt am bieSfeitigen Ufer liegen, ohne bietoon ^Reibung ju fd)üfen. Plöfelich »frb bie Kompagnie öon oertjeerenbem JJeuer aus bem ©älbtfjen «berrafht, baS her Kompagnie^ef gefiebert glaubt. — ©ine febwete Sd)ulbf Sehen oteler ftameraben bat ber fjübrer ber Patrouille auf bem Semiffeh.
60 ÄrfeßSartilel. <Eiii anbereä Seifviel: Ein roidjtigec Sefefjl fall au3 bem Slbteilungs' it erftanb jur »orberiten Sinie. ®r wirb bem ielephoniflen im Sieben' hnerftanb überbracht, ber ihn nach wrn füll. 2>er ^emfpretfjapparat oerfagt. Slnftati foiort $u melben, haft bie ® eit ergäbe nidjt erfolgen tann, oerfucht er, fein §ernf).rechgerät wieber in Drbnung ju bringen, um ben Befehl auäjuiühren. Ser Slbteilungä-ffommanbeur ift natürlich ber Meinung, baß ber Sejehl längft in ber Stellung angelommen ift unb bie angeorbneten SBafcnahmen getrofien finb. Urft hinterher, nachbem e8 ju fpät ift, erfährt er, bafj er gar nicht ober berfrätet »orn onlangte. Si'äre oon bem Selepfjoniften fofort SRelbung erftattet worben, fo hätte ber 9lbieihing8tommanbeur jwei feiner SRelber borgefchidt, welche bie §ront nod; rechtzeitig erreicht hätten. Slrtitel 11 fprid)t aber nicht nur üon bem Gieijorfam, jonbern nennt auch nod) bie Sldjtung, bie jeber Untergebene betft Borgefehten fdjulbet. Sie prägt fich auS in bem SSeiteijr mit ihnen: Haltung, ®h*enbegeugung, Umgangsformen, ü d f i d) t = nähme, ba§ finb bie Stidjroorte, bie ein adjCungSPolleS Benehmen in fid) ftfjliefsert. SBer fid) immer bor Singen hält, bafj feine SSorgefe^ten bon Seiner SRajeftät auf biefen ihren berantioortung^boUen fßoften geftellt moiben finb, toirb e§ ihnen gegenüber aud) niemals an ber nötigen Sichtung fehlen laffen. g) Bergehen gegen Sichtung unb Schürfern. Slrtitel 12. SlchtungStoibrtgeS Benehmen gegen einen Borgcfcfcten, Be» leibigung eines foldjen, Ungehorsam gegen einen Sienftbcfehl fomic Belügen be@ Borgcfchtcn auf Befragen in bienfilidien Slngelegcn; heften ioerben nacpbriidlid) geahnbet. Bei adjtungStoibrigcm Benehmen unter bem Sctochr ober bor berfammelter SRannfchaft, bei auöbrürtlidjcr Bcrmcigcrung bc§ Schorf am§, Shtnbgcbung be§ Ungehorfamo burd) SBorte, Sebätbcn ober anbere ganblungcn ober Beharren im Ungehorfam fomie bei Bebrobung beö Borgcfeftten tritt erhebliche Berfd)ärfung ber Strafe ein. Slrtitel 13. 3Ber fich einem Borgefehten tätlich toiberfeht ober einen täb liehen Singriff gegen ihn unternimmt, hat fihmere Freiheitsstrafe, unter Umftänben 3ud)thau§ öernrirtt. §m gelb tritt, toenn bie Xätlichteit toährenb bc§ TienfteS berübt ift, bie tobebftrafe ein. Slud) ift jeber Borgefefete berechtigt, um einen tätlichen Singriff beS Untergebenen ab^umehren ober um feinen Befehlen in äufterfter 9iot unb bringenbfter Gefahr ©ehorfam gu berfdjaffen, bie Btaffe gegen ben Untergebenen gu gebrauchen. «rtitel 14. gebe Slnfforberung ober jeber Slnreig, gemeinschaftlich bem Borgefefeten ben Qkhorfam gu bertoeigern ober fich thm gu wiber«
&rieg$artitei. ßj fefcen ober eine Sätnrfjteit gegen it)n ju begehen, wirb als «lufs toiegelung auf§ ftreugfte beftraft. Serabreben fid) mehrere jur gemcinfdjaftlitftcn ©cgehung einer foldjen lD liegt Meuteret bot. SBenn mehrere fid) juf am men rott eit unb mit bereinten Straften eine GehorfamSberweigernng, 23Siberf cfclidjtcit ober latüdjteit gegen ben ®orgefc£tcn oegehen, fo madjen fie fid) be§ militärifdjen ruftrg fdjulbig; al§ Strafe hierfür tann auf 3ud)tl)au§ big ju lebend länglicher Sauer, im gelb auf Sobegftrafe ertannt Werben. 9ßer bon einer Meuteret, Welche ju feiner STenntni§ gelangt, nicht fofort feinen ©orgcfchtcn Wjeigc macht hflt ftrenge Strafe ju erwarten. Artitcl 16. Gemcinfame ^Beratungen bon Solbaten über militarifdje Angelegenheiten, Einrichtungen ober befehle ohne bienftliche Genehmigung fowie ba@ Sammeln bon Untcrfchriften ju einer gemeinfamen ©efrijwerbe finb mit ber militärifthen SRannSjudjt nicht bereinbar unb Werben beftraft. Schwere Strafe trifft ben* fcnigen, Welcher e§ unternimmt, Wftocrgnügen in ©ejiehung auf ben ©ienft unter feinen Stameraben ju erregen. Ein jeber fDtann folge feinem Blnftanbögefühl unb Gewiff en. ©ie werben ihn jeberjeit ben rechten 2Beg weifen unb eine ©fcrlefeung bet Sichtung unb GehorfamSpflidjt unmöglich ntadjen. Strtitel 12 nennt in feinem erften Slftfa^ bie ©ergehen gegen bie Sichtung, bie im SRilitär »Straf gejefcbuth nod) burth „lautet © e f djWerbeführen" unb „SBiberrebe gegen einen ©erweis" erweitert Werben. StdjtungSWibrigeS ^Benehmen tann ebenfo wie bei Ungehorfam fdjon burth SRienen, SBorte, ©eftärben ober anbere ^anblungen auggebrüdt werben, ©er Solbat hülfe fidj alfo in ftr eng er Bucht, benn fdjwere Strafen liegen auf biefem ©er- gehen. Jpöhere Straffte ft immungen treten ein, wenn bie SlthtungSöerle^ung ober ber Ungehorfam „unter bem ®e« to e h r" ober „üor berfammelterSRannfdjaft" begangen Serben, ©er erfte ©egriff ftebeuiet, baß ber Solbat mit Seweftr ober Seitengewehr im ©ienft befinblidj ift, ber jWeite, wenn bei ©erübung uufjer bem ©orgefefcten unb bem ^Beteiligten noch minbeftens brei ®lann jum militärifdjen ©ienft oerfammelt finb. ©eliigen eines ©orgcfchten (Slrt. 12). Strafe: Slrreft. Bügen helfet, toiffentUd^ bie Unwahrheit fegen.
62 ffriegSar titel. SJeifpiel: ffanonier ff. Wirb vom Stubenältesten gefragt, warum er ju fpät jum Antreten fommt. ff. Jagt, ber SBadjtmeifter hätte ihn mit einem bienftlidjen Auftrag in bie Stabt gefdjidt. Gr f>at aber ir ber ffantine gefeffen. $(d)tung§toibrige§ '-Benehmen gegen einen tBorgefctjten (SIrt. 12). ©träfe: Slrreft. SSeifpiele: ffanonier 3K. wirb beftraft. Gr ladjt barüber. — Gr wirb vom SJorgefefjten barüber jur fRebe gepellt unb anwvrtet in ftedjem Xon unb unbefdjeibenet fitrt. SautcS SBefdjtocrbefiihren ober Surrcbeftellen cine§ Sorgef efcien (9)?©t@23. § 89) über einen erhaltenen SBefe&I (a) ober SSertoeiS (b). ©t.rafe: Sirreft. 58eifpie!e: a) ®er ftellvertretenbe Stubenältepe tommanbiert einen SRann jum Stubenbienft. tiefer antwortet: 3d) bin nod) nicht bran. ®Jie lommt eö, bag ich fdjon wieber tommanbiert werbe. — b) Gin Unteroffizier verweip einem ffllanu feine fdjledjte Haltung, in ber er vor ifjm ftetjt. ®er Solbat fagt: 3d) ft ehe ja tabelloS piff; beffer lann idj eä nidjt. SBeleibigung eines Sförgefehten (Slrt. 12). ©träfe: $8iS ju 5 ^atjren greiheitöftrafe. SSeifpiele: ffanonier ruft einem 53 or gefegten ein Sdj impf Wort ju. — Gr macht ihn vor anberen Untergebenen tädjerlid», inbem er ihn nadj* madjt ober ffarilaturen über itjn jeidjnet. — Gr fdjäbigt ben 5Ruf eines SJor* gefegten, inbem er unwahre Jatfadjen in verleumberifdjer STbfidjt übet ihn verbreitet. ^ebrohnng ober SBiberfehung gegen einen SSorgefefeten (9J2©t®S. § 96) begeht berjenige, Weldjer einen SBorgefefjten mittels 2)rol)ung ober ©etoalt an ber SluSübung eines ®ienftbefel)13 Ijinbert ober jur 53or* nähme ober Unterlaffung einer ©ienfthanblung nötigt. ©träfe: SHebrigfteS ©trafmafj 6 SRonate greiheitsftrafe. Keifpiel: Unteroffizier SB. foff ffanonier jum SBadjtmeiper h°lcn- 2)., ber ein fdjledjteS ©ewiffen bat, verlangt von bem Unteroffijier, ju fügen, baf) er nidjt ba wäre, fonp würbe er bem ©atteriedjef melben, bah bet Unter* Offizier neitlidj gegen einen SBatteriebefehl verPofjen habe. (SJtofjung.) ®. läuft barauf in Die Stube unb hält bie Xür ju, um ben ihm folgenben S8ot* gefegten nidjt h^reinjulaffcn. (Gewalt.) Jätlidje SBibcrfefenng (a), tätlidjer Singriff auf einen Sorgcfefctctt (b). (Slrt. 13.) ©träfe: SHebrigfteS ©trafmafj 3 3ahr^ ^rei^eit^ftrafe; ift ba§ Vergehen im Selb währenb beS ®ienfteS berübt, tritt SobeS- ftrafe ein. Qebe beabfidjtigte, unberechtigte Sßerüljrung beS ÄörperS ober ber Uniform eines SJorgefefcten gilt als tätlidje JfBiberfe^ung. ift nidjt notmenbig, bag bem SSorgefefeten hierburdj ein förderlicher ©djmerj oerurfa^t totrb.
KriegSartitel. 63 Seifpiele: Ein fßoften will einen Solbaten fejtneljmen; et Wiberfefct TO_bet g-eftnaljme, inbem et fith .mit Gewalt loSjureißen »erfudjt (a) unb icfjlögt, als ifjm bieS nidjt gelingt, auf ben poften ein (b). 58emerlt fei fjierju, bafs jeber SJorgefefcte bered?- tiÖi ift, um ben t a 111 tf) e n Angriff eines Unter» 9ebenen abjutuefjren, üo.n feiner 2Ba f f e (Se- hr au dj ju machen; Crinfadjer Wtgeljorfam (S9?St®S3. § 92) — 3HdjtbefoIgnng (a), eigenmädttigc Abäuberung (b) ober uberfdjreitung (c) eine§ Sienft* befeW- Strafe: Sirre ft; SBerfdjärfung tritt ein, wenn burd) ben Ungeljorfam ein ertjeblidjer -Jtadjteil öerurfadjt Wirb (d). SJeifpiete: a) Kanonier 91. crtjält ben IBefetjl, feine Stiefel »u pufcen. 2(. tut bieS nidjt. — b) Kanonier foll Kanoniet G. jur Kammetatbeit holen. — S. ift fein gteintb/bem et bie Arbeit erfroren Will. Gr halt Kanonier ®. " o) Kanonier G. fjat fBefeljl, um 7 Utjr abenbs in ber Kafeme ju fein. Er lommt erft um 9 U^r abenbS. — d) Kanonier fj. foll bie 95?affertonne bor ber ^atterietammer reinigen unb neu füllen. Et reinigt fie rooljl, ift aber ju faul fie neu ju füllen. GS brüht balb batauf g-euet aus, bie Kämmet brennt ab. AnSbiüiftidje SBertoeigcrung be§ (Stfjorfam§ (Art. 12). Strafe: 9Hebrigfte3 Strafmaß 14 Sage ftrenger Aneft. Söeifriel: S)et gütjter einer SBirtSljauSpatrouiHe befiehlt einem SlhtSletier, ber fid) ofjne Urlaub außerhalb feines Quartiers befinbet, ifjm jur SBadje ju folgen. Gr faßt: „3dj bente nidjt baran, mitjutommen“ unb läuft bavon. ^etjarrett im Ungrijorfatn (Art. 12) — fortgefe^te fRidjtfiefoIgung troi? mieberljoft erhaltenen $efcljfö. Strafe: fftiebrigfteS Strafmaß 14 Sage ftrenger Sirreft. SBeifriel: Kanoniet 21.. foll ben fjlut auSfegen. 911$ bet Unteroffizier ’ bom 'Sienft iljn rebibiert, ljat er es nidjt geten. Gt erhält bon neuem ben ®ejetjl, ben et wieber nidjt auSfüljrt. 9llS ber Unteroffizier bei feinem IRunb« gang wieber auf ben fylur lommt, finbet er 91. auf ben SBefen geftüfct in Unter- haltung mit Kameraben. Gr fjat bie meljrjad) befohlene Sltbeit nodj nidjt begonnen. Erregen bon 9Hiüt>i*rgtttigen unter ben ftantcraben in Scjieljnng auf beri Sicnft (Siri. 16). Strafe: 23i§ ju 3 fahren ^xeitjeitSftrafe. ffleifriel: Kanonier fagt feinen Stubenlameraben, fie follten fidj boeb beim $ienft nidjt fo anftrengen, bie ganje Stillerei märe ja nur baju ba, itjnen ba$ fieben roätjrenb ber Sienftjeit fauer gu madjen. Aufwiegelung (Slrt. 14) — Slufforberung jur ©ehorfamgbertveigerung (a), jur SBiberfefjung (b), jur Begehung üon Sätlidjfeiten (c). Strafe: SRiebrigfteS Strafmaß 5 3a^Te ®efängnt§. Beifriele: Ein Solbat forbett bie Kametaben feinet Gruppe bei einer Übung auf, wenn ber Grupp en führet „Sprung auf, marfch, marfdj" tomman»
64 ÄrtegSatHlel. biett, liegen gu bleiben (a), kvenn er fie anfaffen follte, um fie Ijtxf) gu Iriegen, feilten fie fid; bem miberfefeen (b), lie&e er fie bann nidjt gufrieben, fo feilten fie if>n nur »erprügeln (o). SReuterei (?lrt. 14) — Verabredung jur ®eljorfam§öeriueigerunß, Biberfepung unb jur Segeljung oon ©atlicgteiten. Strafe: Srgögung ber für bie berabrebete Handlung gefeplich berfoirtten Strafe. Seifpiel: SBie unter Aufwiegelung; nur mit bem Unterfdjieb, bnfj fidj ber Solbat mit feinen Jtameraben oerabrebet bat, baß fie gemeinfam fo banbeln Wollen. SRilitarifcgcr Vujrugr (9lrt. 14) — gemeinfameS Sufammenrotten, um mit bereinten Äröften eine ©etjorfamSbermeigexung (a), Biber» fe|Ii(f)!eit (b) ober ©ätlidjleit (c) gegen einen Vorgefegten ju begehen. Strafe: •JäebrigfteS Strafmaß 5 Sagte ©efängnis bis ju lebens» länglichem BuchtgauS; im gelb ©obesftrafe. Seifpiele: ffltannfäjaften, bie in ber Kantine fifeen, galten bie “Jur ju ate ber Unteroffizier Dom $ienft iljnen befiefjlt, bie Kantine gu räumen (a). Ml« er fie feftnefjmen will, toiberfefeen fie fief; (b), fpäter fallen fie gemeinfam über itjn her (c). h) ehrenhafte Rührung in nnb auger Sienft. 1. Sm Sienft. Vrtitel 20. Ser Solbat hat über Sienftangelcgengeiten Verfd)toiegenheit ju beobachten. Sei allen ^Reibungen unb 9lu§jagen mag er fleh ber ftrengften Bagrheit befleigigen. Sie absichtliche unrichtige ftbftattung bon Rapporten, bienfh liehen 99lelbungen ober bienftlichen Vcrid)tcn ober ihre toiffentlidje Beitetbeförberung unterliegt Strenger Veftrafung. Vudj 5ahr= läffigteit ift hierbei ftrafbar. drittel 21. Ser Solbat barf niemals, fei e§ burth ^ubficht auf augere Vorteile, fei e§ burth irgenbeinen anberen ®runb, bei Ausübung beb Sienfteb fitg ju $fllcütn>ibrigleiten berleiten laffen. Ber für eine § an Ölung, bie eine Verlegung ber Sienftyflidjt entgalt, ^efthenle ober anbere Vorteile annimmt, forbert ober fid) besprechen lägt/ hat SucgthauS ju gebürtigen. @hre ift bie Selbfta^tung, bie im SSetoiugt* fein ber atedjtfchaffenheit unb fpflidjttreue beruht. 3eber Solbat fügte fidh im ©ienft ehrenhaft unb fei rebltdjj bemüht, bas Vefte ju leiften. ®r berrichte feinen ©ienft ober bie ihm auf- getragenen Arbeiten nach beftem können, auch toenn er toeig, bag igu lein Vorgefegter beobachtet ober beauffichtigt. (Sanj befonberS
ffiriegSartilel. 65 Silt biefe 3Jtat;nung für abfommanbierte 2eute, SSurfdjen, Drbonnangen unb bgl. Staburdij, baß bie 9lu§toal)l gu einer foldjen Äommanbierung ®uf fie gefallen ift, geigt fidj, baß ber ^orgefeßte befonbereö SJertrauen SU ifjm gehabt ljat; ber (Solbat enttäufdje bie§ nidjt. 2 ü g e n ift nicfft nur eine fjeigljeit, fonbern gugleidj eine große Sunimljeit. (Sie betoirlt nur eine höhere (Strafe. Sßielleidjt märe bet &>rgefeßte nadjfidjtig gemefen unb hätte ben SDlann ivegen feines Vergehens ftraffrei gelaffen —nun lommt bie 2üge bagu, bie nad) bem SWilitär-Strafgefeßbudj Slrreft als 9ll)nbung forbert. 2Ser a b f i dj 1l i bienftlidje Rapporte, SJlel- bungen ober SJeridjte unrichtig abftattet, ober fie ioiffentlidj loeiterbeförbert, roirb mit (Gefängnis nidjt unter 6 3Ronaten unb Serfeßung in bie 2. klaffe be§ (Solbaten- ftanbeS beftraft. ©etoarnt feien hiermit bie 2eute, bie bielleidjt einmal al§ SBadjtjjabenbe, (Schreibet auf bem (Sdjiefjftanb ober in ber Äom- pagnie*<Sdjreibftube unb bgl. in SJerfudjung fommen feilten, falfdje Eintragungen gu madjen. Unbeftedjlid) fei ber Solbat. Niemals laffe er fid) burd) oerlodenbe Singebote ju *ßfli#n)ibrigleiten berleiten. ^Betfpiele: $et Sßoften auf bem Äaferneuljof faßt einen anberen Solbaten babei ab, nrie er nad) Sapfenflretdj über ben Saun fteigt. Siefer bittet iljn, fein Setgeljen nidjt gu melben unb »erfprtrfjt iljm bafür, iljn tn ber Santine freijuljalten. ‘Ser poften läßt ißn bataufljin feiner SBege geßen. Wbete Seute fteßen auf poften bor militärifd) toidjtigen Anlagen, Heftungen, §ort§ u. ä. ^enbetne Swilperfon lommt gum poften, bie be- hauptet, fidj bie Sache nur etn bifjdjen anfeljen gu toollen; fie fagt iljm allerfjanb ijteunblidjfeiten, ber Sßoften fei ein brauet Äerl uftü., brüdt it;m @elb in bie $anb, ba3 ber poften annimmt. ®r läßt ben SKann gemaßten. — Sßeldj eine fernere (Sdjulb fann ber fßoften burd) bie« Vergeßen auf fidj laben. W«el 26. Strenge dfcbltdj'tett gehört ju ben befonbeten ^flidjten be§ Solbaten. $iebftä1jle ober Hiiterfdjlagungen bet SluSübung be§ S)icnfte§ ober unter Scrleüung be§ nrilitärifdjen $ienftberl)(iltniffe§ Werben mit greiljeitös nnb ^renftrafe belegt. Sn glcidjcr SBeife beftraft Wirb berjenige, ber einen 2>iebftaljl ober eine llntcrfdjlagung gegen einen Sorgefeijten ober einen ^anteraben ober gegen feinen ^uarticrioirt ober eine gu beffen §au§ftanb gehörige fßerfon begeht. Strafe tritt attdj bann ein, ioenn ber SBcrt bc§ geftoßlenen ober beruntreitten ^egenftanbc§ unbebentenb ift, ober bie £at aud) nut berftttfjt tonrbc. Seber (Solbat mit richtigem Ehrbegriff foirb nidjt erfi im Sienft- Werridjt barüber aufgeflärt gu Werben braudjen, baß frembeS Eigentum heilig gu halten ift. 2eiber lommen aber immer wieber §-älle bor, baß ttnIlen3ftf)tDatf)e ©olbnten fid) an !pab 2? er gelb art. 1. SU fr
66 ffricgSartiTcI, unb Öut anberer bergreifen unb ficf) baburdj beS SJiebftahlS ober ber Unter fdjlagung fdjulbig machen. Stuf ber Sammer, wohin fie tommanbiert finb, nehmen fie 9luSrüftungSftüde fort, in Quartieren machen fie lange Ringer. ®anj befonberS unehrenhaft finb biefe Sergeljen, Wenn fie gegen Sameraben begangen Werben, SJurdj bie Oleiftung ber ©ienftpflictjt finb bie ©olbaten gegwungen, in größerer 2In§ahl auf Stuben gemeinfam gu toohnen. ®a mufj ein jeber Samerab gu feinen (Stubeugenoffen baS Vertrauen haben bürfen, bafj er eS nur mit ehrliche«, anftänbigen SOtenfdjen gu tun hat. (Sollte einer berfehentlidj einmal (Sachen braunen liegen ober fein (Spinb unberfchloffen laffen, was an unb für fich ftrafÄ bar ift, fo mufj er baS GJefühl hoben, bah ihm öon Äameraben nid)t§ geftohlen werben !ann. Um djaralterfdjwache Seute nicht in Serfudjung gu führen, bermeibe man folche 3?achläffigleiten unb öerwahre bor allem niemals (Selb ober SBertfadjen im (5|)inb. ®er (Sefdjäbigte macht fich fonft mitfchulbig an bem Vergehen feines Sameraben. 2. Slufjer fcieuft. Wrtitel 24. Set Solbat foll ein orbentlittjcS £eben führen unb barf webet Schulben machen noch bem Stunt, bem ®hiel ober anberen 2lu§: fchWcifungen fidj ergeben. Sind) «mfi et bom ^abfenftteidj bis gum ®8eden in feinem Quartier fein, wenn et nicht im Sienft fich befinbct ober bon feinen Sorgcfehtcn ßrlaubniS erhalten h°t, fi<h anberSWo aufguljalten. Sei fttafbaren ganblnngen gegen bie Pflichten ber militärifchen Unterorbnnng, bei allen in 9ln@itbnng beb Sienfteb begangenen fttafbaren $anblmigen bilbct bie felbftbcrfchulbete Sruntenheit beb Säterb leinen SKilbetungSgrunb. ®Jer im Sienft ober nadjbem er gum Sienft befehligt Worben ift, burd) Zrunlenheit gut ?lubführung feiner Sienffbcrtidftung fidj untauglich macht, Wirb mit hattet greihcitbftrafe belegt. ® e r £ r u n f ift ein gefährlidjeS Sa ft er. ®aS (Selb wirb burch bie ®urgel gejagt, ber Körper ruiniert unb gum ®ienft unfähig gemacht. Schaben an Seit unb Seele finb bie unauS* bleiblidje fjrolge. ®enn eng berbrübert mit bem Süunf finb Steigungen gu Siel um @elb unb SluSfdhweifungen mit lieberlichen fjrauengimmem. ®er Gfelbbeutel hält biefe SSelaftung nidjt mehr aus, burch Sorgen ober gar Unterfdjlagung unb Siebftahl wirb bann oft- mals berfudjt, einen Ausweg auS biefer klemme gu finben. Sein SOtenfdj wirb bem Solbaten »erwehren wollen, gelegentlich ein ®laS Sier gu trinfen, aud) gu niebrigftem (Jinfah einmal bie Satten in bie §anb gu nehmen ober mit feiner Sraut gufammen gu fein; aber alles, was barüber geht, ift öom Übel. Unaufmerffamfeit,
StneßSortilcl. 6? Zerfahrenheit, Schlaffheit im ©ienft, womöglich fdjwere Kranlheit mit unüberfeljbaren folgen finb baS traurige Ergebnis. Ehrenhafte ^Jiiljrung aufjer ©ienft forbert anftänbigeS Benehmen auf bet Strafe unb an öffentlichen Orten. — ©er Solbat fei höflich UTlä5 be* fdjeiben; er falle niemals auf — eS fei benn burd) Strammheit unb aufmertfameS Verhalten, ^eberjeit fei er fidj bewufjt, bafj er mit feiner Uniform bie Batterie, baS (Regiment, ja bie Slrmee berförpert unb bafj alles, was er begeht, auf biefe gurüdfällt. ©ie Öffentlidjleit beurteilt im allgemeinen baS (Sanje nach bem Einjelnen. Sie fagt nitf)t, bafj Kanonier SRüKer B- fich in einem ßofal übel benommen hat, ba fie feinen -Kamen nicht lennt, fonbern fdjliefjt auf ben (Seift bes Truppenteils, ben fie aus feiner Uniform erfiept. ©aSSlnfeljen unferer ganzen Slrmee wirb oftmals gerabe burch Mangel an ehrenhafter Rührung einjel* ner £ e u t e aufcer ©ienft f dj w e r g e f dj ä b i g t. 8. Snt §elb. drittel 17. Sm gelb barf ber Solbat nie bergeffen, bafj ber Krieg nur mit ber bewaffneten fflladjt be§ geinbcS geführt Wirb’. §gb unb (Sut ber Bewohner be§ feinblidjen SanbeS, ber BerWunbetcn, Krauten unb Kriegsgefangenen ftepen unter bem befonberen Sdjufc be§ (Sefefceb, ebenfo baS Eigentum bon gebliebenen Singehörigen ber beutfdjen ober berbünbeten Truppen. Eigenmächtiges (Beutemachen, (ßlünberung, bo§hafte ober mut« Willige Befthäbigung ober Bernichtung frember Sachen im Selb, Bcbrüdung ber SanbeSbetoohner Werben mit ben fdjttwrften Strafen belegt. BIS (ßlünberung ift e§ nicht atqufehen, Wenn bie Aneignung fidj uur auf SebenSmittel, Heilmittel, BetleibuugSgegenftänbe, Seuerungbmittel, Sutter unb Beförbcrung§mittel erftredt unb bem borhanbenen Bebürfnib entfpridjt. SBir führen mit ben frieblichen Bewohnern in SeinbeSlanb leinen Krieg. Ein fittlidj unb religiös fo hodjftehenbeS Boll wie baS beutfd)e tennt fo etwas nicht, unb wenn uns auch bie feinbliche ßügenpreffe immer wieber als „Barbaren" berfdhreit. ©afj unS in Belgien unb Sranlreidj ^u Beginn beS Krieges baS Schwert auch gegen bie Einwohner in bie §anb gebrüdt würbe, ift ihre eigene unb ihrer ^Regierung Schulb. Sn falfdj berftanbener BaterlanbSliebe berwanbelten fich Bürger, grauen unb fogar Kinber in fanatifdje Segner unb hinterliftige Hedenfchü|en. Überfälle, 2Rorb, Totfchlag, beftialifdje Berftümmelung (befangener unb Berwunbeter jeitigte biefer irregeleitete Hufe lener Bewohner. (Segen foldfje Ber*
68 ftnegtartilel. bredjen Ijört jebe Schonung auf; bie garten, aber boll- beredjtigtenSriegggefefee treten an if>re<SteIIe. Sßie fid) ein etjrenljafter ©olbat in geinbeglanb ju benennten pat, bag fepen unb Ijören wir täglict) aug ben befetten (Gebieten, ©elbfh berftänblid) entnehmen Wir bem ßanb, wag wir braudjen; bieg pält fid) aber im Nahmen beg Sftoiwenbigen unb gefdjieljt nur unter 9luffid)t. 9htr Wag ber ©olbat jum ßebengunterljalt braudjt unb Wag fonft nod) im SJlrtilel 17 aufgefüprt ift, barf er für feine B^ede fotbern ober nehmen. SHleg wag barüber genommen wirb — @elb, SBert- fadjen, fogenannte „Slnbenlen" unb bgl. — [teilt fid) alg $ I ü n b e - rung bar unb berwirft fdjwere ©träfe. ®er beutfdje ©olbat ljalte feinen f dj i l b rein. Et laffe SEßeljrlofen, berwunbeten geinben, (ge- fangenen, grauen unb SHnbern ©djonung unb ©djufe angebeipen unb tjelfe ipnen, foweit eg in feiner SJtacfjt ftept. ißidjtg ©djimpflidjereg lann eg geben, alg wenn fid) ein ©olbat womöglidj am § a b u n b @ut toter ober berwunbeter Sameraben ober geinbe bergreift. Einem beutfdjen Grieger fann man foldje ©djanbtaten überhaupt nidjt jutrauen. §afet ein ©olbat foldjen ©cpuft ober foldje §päne beg ©djladjtfelbeg, fo lege er iljm fofort bag Jpanb- wert. ® e r ©olbat ü t e fid) a u dj, mutwillig ftembe ©acpen im [Jfelb ju befdjäbigen ober ju ber- nieten. Slbgefefeen babon, ba§ ipm bie ©adjen nidjt gehören unb er fein Sftedjt baran ljat, fdjäbigt er audj bie eigene Slrmee. ®ie Vorräte unb bie Ärieggbeute braudjen wir felbft; ein finnlojeg Ber* ftören beraubt ung iprer Wpbarmadjung. 91 ud) Unüorfidjtig- feiten fönnen ung fdjwere ©djäbigungen ein- tragen. ^ebeg £aug j. S3., bag feintet unferer gront abbrennt, bebeutet einen unerfefelidjen SSerluft. S)ie Quartierbelegung im Ort mufe berengert werben, bag 9Iugtupen unb bie Srpolung ber Gruppe erleibet bauernbe Einbufee.’ 2ll§ Sßorbilb für fein SSerpalten in ^einbeglanb nepme fid) jeber junge ©olbat unfere ßeute braufeen im <yelb. $n Eintradjt leben fie mit ben ßanbegeinwoljnern, bie feäufig fogar auf ipre äRilbtötigfeit angewiefen finb. ©elbftberftänblidj ift, bafe fiep ber ©olbat babei einer gewiffen Burütfpaltung befleifeigt unb bebenft, bafe bie ipm erwiefenen ^reunblicpfeiten fepr oft nidjt ed)t finb. Sludj ift SJorficpt bei (Sefprädjen am $Ia|, ba er im „fteinbeglanb" ift. i) ®ute§ unb reblidjeg Serljalten gegen bie Santeraben. «rtitel 25. $er ©olbat barf int ®ampf, in 9iot unb (&efaljr feine ^anteraben nidjt berlaffen, mufe iljnen nadj allen Kräften $ilfe leiften, Wenn
Axiegdantte!. 69 fie in erlaubten Gingen feines SBeiftanbeS bebürfen, unb foll mit ihnen in Gintrartjt leben/ Schlägereien unb üBeleibigungen bet Solbaten untereinanber Werben nadjbritdltdj beftraft. (Sdjte ®amerabfdjaft f oll alle Solbat en untereinanber innig berb’inben. Sa gibt eS feinen 9taum für ben Süntel, bafj eine Waffengattung mehr wert fei als bie anbere. 9UIe tragen gemeinfam beS Königs 9tod, eine Ijerjlicf^e Waffenbrüberfdjaft beftelje untereinanber, .fo Wie fie braunen im fjelb ju finben ift. Schulter an Sdjulter fämfjfen bie berfdjiebenen Waffengattungen bort jufammen; eine fefjt fid) für bie anbere ein. So mufj eS audj ini engeren SamerabenfreiS fein. Ser Solbat fdjliefje fid) nidjt bon feinen ^ameraben ab, fonbern fudje ben SBerfeljr mit guten Elementen. (SS barf ifym niemaB gleichgültig fein, Wenn er fieht, baff irgenb etwas baS $erj feines ftameraben bebrüdt. (Sr foredje mit ihm unb helfe iljm. Ungefcfjidten leihe er feinen SSeiftanb. (Sr bemühe fid), mit feinen Stameraben in (Sintradjt ju leben, bermeibe grobe Siedereien unb ^änfeleien, bie leidjt nachher in Streit ober gar Prügeleien auSarten. (Sr fd)ü|e bielmetir ben Sdjwädj'eren gegen jebeS Unredjt. Wirb fein Sßetffanb in erlaubten Singen b e g e f) r t, fo leifte er ihn als etwas SelbftberftänblidjeS. (Sr jeige Wahre Shxmerabfdjaft, inbem er böswillige an fdjledfjtert Streidjen Ijinbert, SJeidjtfinnige warnt unb fie baburd) bor Strafe bewahrt. (Sin befonbereS Wort fei bem benehmen bes älteren Jahrganges bem jüngeren gegenüber g e w i b m e t. Sie älteren Jffltannfdjaffen mögen immer an ihre eigene Stetrutenjeit beulen, wie fdjweraudj ihnen bamals bas (Sin* leben würbe, bann Werben fie fich gegen bie jüngeren richtig ju ber» halten Wiffen. 9IuS ihrer Erfahrung heraus füllen fie bem jungen •JiadjwndjS mit Olat unb £rilfe jur Seite fteljen, ihnen burdj Wort unb beifpiel ein borbilb fein. Säemais fteljt bem älteren Solbaten baS Siecht ju, ben jüngeren ju jüdjtigen, audj Wenn er glaubt, im Jntereffe ber batterie ju Rubeln. Sinb fdjon Prügeleien untereinanber üble (Srfdjeinungen, fo ftellejt SRifjhanblungen jüngerer ein grobes Vergehen bar, baS fdjwerfte Strafe erforbert. Sarf ber Solbat fdjon im ^rieben einen SÜameraben in 31 o t unb‘@efaljr nidjt berlaffen, fo gilt bieS im Sri eg in erhöhtem SR aff. $ier fyit fo recht jeber für ben anberen einjufteljen unb taufenbe beifpiele treuefter Äamerabfdjaft lünben uns bie (Srjäljlungen unb beridjte unferer Kämpfer in Oft unb Weft. Ob hoch/ niebrtg, ob alt, ob jung, ob ®orgefe|ter ober Untergebener — alle umfdj11ngt bas'fefte ÜSanb ber &n f a m m eng eh ö r i g le i t unb Samerabfdjaft.
70 ftrieg?artitel. Ein ftrieg?freiwiUiger, non zarter Sefunbheit, Oberlehrer Sdj., weit über breißig, war zu Beginn be? ©tellung?lampfe? in? ?felb gezogen. Er unter* jog ficf) mit einzigartiger SelPftberleugnung, in fteuejter ftamerabfdjaft mit jebermann jebe? gelbpatet teilenb, ben unfäglidjen SHüßen be? winterlichen Schüfcengraben», ©cßanz» unb Entwäfferung?bienfle?, nicht adjtenb be? auf ber ftompagniefront faft täglich ^ftig ruhenben Slrtilleriefeuer?. S5a? (teilte fich, al? ihn eine heimtüdifdje Stanate in ben Slrgonnen in bie fühle Erbe biefe? unbeutfchen ungepflegten SBalbe? felbft bettete, al? fein lebenbige? Sermächtni?, ba? er fcßon bei Sehweiten erfüllt hatte, ßerau?? — Bon bem Slugenblicf an, Wo er Unteroffizier geworben War, hatte er nur unb au?fdjließlich oon ber Unteroffizier?löhnung gelebt, ©ein ganze? Eehalt al? Oberlehrer aber hatte er ... bem (Roten ftteuz gefpenbet, Ser Unteroffizier Sh« gab ein Seifpiel großer, felbftberleugnenber Opfer» freubigteit, inbem er Sdjwerüerwunbete, bie fdjleuniger ärztlicher Jpilfe be* burften, zur lebenrettenben Operation trug; am hellen Sag über bie ^ötje, bie bon heftigem feinblichen «Jener beflrichen Würbe. Sie 2trt ber Ser* Wunbungen ließ ben Sran?port burch ben 9lnnäherung?gtaben nidjt z«- Sein Seifpiel unb Einfluß bewog mehrere ftameraben, ihm bei biefem Sicnfl z« helfen, fo baß alle SerWunbete geborgen werben tonnten. Sim 30. Sluguft 1915, bormittag? gegen 10 Uhr, erfolgte ganz überrafchenb linfö bot bem fjranzofentridjter eine Sprengung burd) bie (Jranzofen, welche unfere neue Stellung hier z»m Seil zerftörte. Sabet Würben fünf SRann berfdjüttet. Sei ben Bergungsarbeiten haben fich SBehrmann S., bie fRefer» biften S. unb E., Erfaßrefemift SReferbift D. unb IReferbift ft. ganz ßerbor» ragenb benommen. S. unb S. flanben im 3ug nebenan Soften. Sofort übergaben fie ihren Soften anberen ftameraben, um ben Serfchütteten bei» Zuflehen, bie nur bem fchnellen Eingreifen ber beiben oerbanten, bafj fie ohne fdjwere Berlef-iungen baoontamen. SJlittlerweile hatten fid) Don ber anberen Seite E., unb ft. hinzugearbeitet. Sa? SBimmern bet übrigen Serfchütteten zeigte ben SBeg zu ihnen. Sobalb ber ftopf eine? ber Serfchütteten freigelegt War, reinigte ber ftrantenträger fReferbift O. 3Runb unb Slafe, um bie Sltmung Zit erleichtern. Sie Sergung Würbe befonber? baburch erfchwert, baß bet ziem» lieh flache Sridjter bom Segnet eingefehen Werben tonnte unb bauernb unter flattern (Dänen* unb Sufanteriefeuer gehalten würbe. Slud) ba? «Jortfchaffen bet ©dj werb erlebten mußte im feinblichen «Jener gefdjehen. (Rad, eineinhalb ©tunben Waren (amtliche Serfdßüttete geborgen. — ft. war bereit? im Sefifc be? Eifernen ftreuxe? 2. ftlaffe. Sie übrigen erhielten für ihr wadere? Ser» halten biefe 9lu?zeidjnnng. SU? im September 1914 ein württembergifche? Regiment, im ©traßen» lampf au? allen Käufern befchoffen, in St. Si? einbtang unb bi? zum Ein» treffen bon Serftärfungen bie Stabt Wieber räumen- mußte, bemertte ein Burfche, baß fein Leutnant anfeheinenb berwunbet liegen geblieben war. Er ließ (ich troß aller Sitten unb Ermahnungen feiner ftameraben nicht zurüd» halten, nach ihm Z,u fudjen. Er brang, begleitet bon einem ftameraben, ber gleich ißm «» beliebten Sorgefefjten nidjt in franzöfifdje §änbe fallen laffen wollte, heftig befeßoffen, in Die Stabt ein, unb e? gelang ißm, troßbem er br>i oerrounbet worben war, wenigflen? bie Seiche feine? inzrcifchen geflotbe» nen Öeutnant? in Sicherheit zu bringen. Unteroffizier Jp. war auf. Satrouille gefallen. Sim nädjflen SRorgen faßen bie ftameraben feine Seiäje fernab, birfyt bor bem franzöfifchen Eraben liegen. Stet Ceute erboten fid), ißu fofort zu ßolen, bamit er nicht bem fjeinb
JtttegSatHTel. 71 in bie $jänbe fiele. ®ie <31 rette, bie fie jurütfjutegen ljatten, betrug 500 Bieter; eS mar am Ijellen ©ag, unb Teincrlei ©edung bot fidj ihnen gegen bie franjöfi' fdjen @efcfjoffe, bte fie lebhaft urnfthmirrteu. ®riedjenb mußten fie ftdj oorroärtS* betuegen, unb auf biefe Slrt bradjten fie bie fietdje beS UnteroffijierS unb fein ©eiuefjt inä Sager, wo ihr ein eljtenb olles Vegtäbnis bereitet tourbe. SB eich rüfjrenbes Verhältnis j mif^en Vorgefeßten unb Untergebenen beftehen tann, fdjilbert baS Sagebuch eines fächfifdjen Offiziers. liefet erzählt aus einem ©efedjt: „3dj Iriedje jurüd auf bemfetben SKJeg, ben idj gefommen bin. ®a, mo mit werft inS Wiafdjinengemeljrfeuer getommeu finb, liegt mein treuer Vurfche fjrthe; ein fiopffdjujj-hatte ihn fofort getötet. Sief erfdjüttert Iniete idj lange Seit neben feiner Seiche. Stnei lange Sah re hatte fffriße Jreub unb £etb mit mir geteilt. SBeine SeutnantSbube hatte er musterhaft m Dtbnung gehalten; meine Vf erbe unb $unbe verforgte er treu unb gemiffenhaft. SUS idj an einer fdjmeren ^atSentjünbung erlranlt mar, pflegte er mich roi? e’nc ffllutter ihr ffiinb. Unb mie ftrahlten feine treuherzigen Singen, als er mir nach einet Seit boll fangen unb Vangen zu meiner Verlobung gratulieren Tonnte, ©ann zogen mir mtfeinanber burch Belgien unb fjranlreidj bis an bie SOtarne, teilten unfere lefjte Vrotrinbe unb Sdjololabe auf bem ffltarfch an bie SliSne, loo idj im.Slobembet bermunbet mürbe. 91(8 fjrifje im Sanuar hörte, baß idj einem anberen (Regiment ungeteilt fei unb bei SlrraS läge, fcljrie'b et mit unb bat, mit baßin folgen zu bßtfen. — Sange brüdte idj bem ©oten bie erlaltete $anb: $ab ©an!, bu Suter, für alle ©reue". 4. Belohnungen für treu erfüllte $flidjten. (Siehe auch Drben unb ©hrengeiefjen.) Artitcl 3. geber redjtfunberjagte unb chrliebenbe Solbat barf bet Anertennung unb be§ SBohlwolIenS feinet Borgefetrten ber- fidjert fein. Artitel 4. ®em <5olbaten fteht nad) feinen güh^eiten unb $tenntniffcn ber ®8cg felbft $u ben Ijödjften Stellen int §cer offen. 2Ber fich burd) ©abferteit nnb SRiit Ijerbortut ober in langer SHcnftjeit gut geführt hnt hft* für feine treue ^flithictfüllung bie betbiente Belohnung burd) ehrenbolle Aufzeichnungen ju erwarten. 8Ber nad) längerer bortourfäfreicr Sienftjeit bie Sefihtoerbcn be§ $ienftc£ nidjt mehr jn ertragen berutag, teer burd) Sertounbung bor bem $einb bienftunfähig htirb ober fonft im Sienft ju Sihaben tommt, ertvirbt ben Wnfyruth auf *ßenfion ober Aufteilung im 3ibifbicnft. (Sin fdjledjter ©olbat mürbe ber fein, ber nut um be§ ßohneä willen feine ^ßflidjt tut. Um be§ 93aterlanbe§ unb ber großen Sache willen, ber er bient, fall er feine Sdjulbigleit tun. ®ie£ merle fid) jeber ©olbat; bann finb ihm aud) bie in unferem SSeruf möglichen Belohnungen nidjt eine AbfchfagSjahlung, bon ber er glaubt, bafj fie ihm jjuftehe, fonbern ein äufjerlidjeS Reichen be§ ®anleö feiner Borgefefcten unb be§ BaterlanbeS
72 ftcie&tartitel. Ein tüdjtiger Solbat wirb leidjt einen längeren Urlaub er* halten, et wirb gu eljrenbollen ßommanboS au§gewäl)lt unb in ber SluSbilbung an befonberer Stelle öerwenbet. Er ljat ^Beförderung gu gewärtigen unb bermag fid) ba3 Sdjiefjabjeidjen fowie mancherlei anbere 9Iuvgetd)nungen gu er* ringen. 31m erftrebenSwerteften bleiben natürlich biejenigen £)rben unb Eljrenjeidjen, weldje im fjelb erworben werben. Stolg [djmüden fie bie SBruft ber tapferen Stieger als ein Beiden, ^et Xräger in ernfter Seit feinen SOlann geftanben 1jat. ®ie heften (befreiten werben bei ber En t * laffung gu Unteroffizieren ber 5R e j e r b e b e * f ö r b e r t, wenn fie e§ nidjt borjieljen, als S a p i t u l a n t e n bei bet Sompagnie gu bleiben. 9?adj zwölfjähriger S>tenfigeit erhalten fie bann ben Bibilberforgungöjdjein, ber itjnen bie Slnroartfdjaft auf eine gute Slnftellung im Bibilbienft eröffnet. Südjtige Unteroffiziere, bie bie Saufbaljn ber «ÖHlitärbeamten einfdjlagen, fönnen eä audj im ^rieben gum Dffigierätang bringen. ®afe biefe hohe Sluögeidjnung aud) im Stieg gu erwerben ift, geigen un§ bie Dielen 23eifpiele hierfür aus ber ©efdjidjte ber Slrmee unb ber ftefctgeit’ SR a n dj e r Solbat, ber 1914 a 1 § ein* fadjer SRuöletier ljinausgog, trägt jefjt fdjon b a § Portepee. Turdj treue ^ßftidjterfüllung, Sdjneib unb Xapfetleit im W er fid) roürbig gegeigt, berartig belohnt gu werben. * 5, Strafen. Slrtitcl 5. Tagegen trifft benjenigen Solbaten, Welcher feine $flidjt ber= lefct, bie berbiente Strafe. Geringere Vergehen Werben bifgiplinarifdj geapnbet, bei frf)Weren tritt gerichtliche Seftrafung ein. Tie Strafen, auf Weldje gerichtlich ertannt werben tann, finb Sirrcft, $eftung§haft, Gefängnis. 3udjthaic§ unb in ben fdjWerften gällen Xobe§ftrafe. Ter Sirreft ift gelinber, mittlerer ober ftrenger. Ter $ochftbetrag ber beiben erften Sitten ift 6 8Sod)en, ber be@ ftrengen SirrcftcS 4 Stochen. §eftung§haft, Gefängnis unb BuchthauS finb enttoeber bon zeitiger Taner bi§ gu 15 fahren ober lebenslänglich. ^reiheitSftrafen bon mehr alS 6 Stochen werben auf bie attibe Tienftgeit nidjt angerechnet. «Reben biefeu Strafen tommen alS befonbere 6hrenftrafen gegen ben Solbaten gar Slnwenbung: Serjehnng in bie 2. Slaffe beS SolbatenftanbeS, Tegrabation unb Entfernung auö bem $eer. Sei ^nchthanS wirb ftetS auf Entfernung au§ bem $ecr ertannt.
ftrieglariitel. 73 ©egen SRannf^aften bon befonbetS fdjledjter gütjntng fann (Stnftellung in eine ^Irbeiterabteilung bcrfügt Werben. 3ft ber Striegäjuftanb erflärt, fo werben bie Strafen berfdjärft SBenn gute§ Bureben, Belehrung, (Ermahnung unb SBatnung frudjtlo§ bleiben, fo mufs ber Borgefe|te jufcfjärferenäftitteln greifen, um ben Untergebenen jur Erfüllung feiner Beruf3pflid)ten anjufjalten ober baju ju gwingen. ®er -Kann Ijat e£ ficfj bann felbft jujufd^reiben, Wenn nod) anbere für iljn ungünftige folgen fid; barau§ ergeben. Beftrafte ßeute werben mit Urlaub fürs gehalten, befonbere Bergünftigungen entgegen iljnen, unb bie Beurteilung ifyrer gütjrung in ben Sntlaffungäpapieren fällt bementfpredjenb ungünftig au§. Sffieift wirb bie Borlage feines güljrungSjeugniffeS beim gtüdtritt in ben bürgertidjen Beruf öom Slrbeitgeber verlangt, unb mancher SRann fiat fdjon bie fdjweren Bergenen wäljrenb feiner ©ienftjeit nadjträglid) büfjen muffen. S8ei ben Sifjiplinarftrafen untcrfdjeibet man: a) Steine Sifjiplinarftrafen: Strafexerjieren, Strafmaßen, Strafbienfi in ber ffiaferne, Erfdjeinen jum fR apport, Entjiefjung bet freien SJer* fügung übet bie ßMjnung auf bie Sauer non niet SBodjen. Auferlegung oer Verpflichtung, $u einet bestimmten Seit bor bem Sapfenfiteid) in bie Äa ferne jurüdjutetjren big jur Sauer Bon niet $?oßen. b) Slrreftftrafen: Sa fernen- ober Sluartierarreft bis jut Sauet bon biet Soßen. Sie SBeftraften bürfen aufjerbienftliß it)t Quartier ober bie Safetne nidjt oetlaffen. ©elinber Slrreft big biet SBodjen, bei »oller Verpflegung. SKittlerer fttrreft big brei Soßen. Einjeßaft bei parier ßagerftätte unb SB affet unb SBrut. Sie Sßät jungen tommen am bietten, aßten, jtoölfien unb bemnäßft jeben brüten Sag in gortjall. Strenger Slrreft bis 14 Sage. Einjeßaft in bunller Slrreftjelle bei SBaffet unb ©tot. Sie Sdjätfungen tommen an jebem »ierten, atzten unb bemnädjft {eben britten Sag in gfottfall. Strenget Slneft wirb m bie ßrntlaffungäpapiere eingetragen. ©eridjtlidie Strafen finb: a) Sie SobeSftrafe: fie wirb im gelbe bur<§ (Stfdtiefjen, im grieben burd) Entljaupten oollftredt, b) SudjtljauSfhafe; fie ift mit bet Entfernung au3 bem $eete »etbunben. o) EefängniSfltafe; bon einem Sage bis fünf $afyce. ®i3 fed)§ SBodjen im SarnifongefängniS wie gelinber Slrreft, bei längerer Sauer in einem gefiungägefängnU. d) $äft; ein Sag big fedjg SBodjen (mie gelinber Sirreft). e) Slrreftftrafen: , sellnta Staelt 1-42 S%e 1 bie S« :: Ui : j f) ßfirenftrafen: Entfernung au$ bem §eet — Verluft ber Orben unb Eljrenjeidjen — Verfemung in bie 2. Slaffe bee> Solbatenflanbeg. (Verluft ber Sofarbe. Sie bürfen leine SBertrauengftellungeu bctleiben.) g) Tegrabation.
74 SriegSartilel. 3ebe gerichtliche Strafe bleibt bauernb in ben papieren be» ManneS. gfreiheiwftrafen bon mehr als fecb$ SEodjen müfjen nacfcgebient werben. 5luch bte ©inftellung in eine SltbeitSabteilung ift eine fdjwere IStjrenflrafe. 6. Bejd)Wcrbefiihrung. drittel 15. ©er ehrenbolle Beruf be§ Solbaten barf bitrcf) ehrenwibrige BeljanMung beSfelben nicf)t herabgewürbigt werben. S®cr bie Untergebenen OorfthriftSWibrig beljanbelt, beleibigt ober gar mifftanbelt, ober wer feine ©ienftgcwalt baju mißbraudjt, nm auf Stoffen feiner Untergebenen fi<f) Borteile ju berf(paffen, Wirb nadjbrürflicp beftraft. (Glaubt ber Solbat $eranlaffnng jur Befdjwcrbe ju haben, fo ift er bennoep berbunben, feine $ienftobliegenbciten unweigerlich ju erfüllen, unb erft bemnädjft feine Beftpwcrbc auf bem berorbneten Seg anjubringen. Ser eine Befcpfoerbe auf unwahre Behauptungen ftiitst ober unter Abweichung bon bem borgefeprieben ©ienftweg anbringt, wirb mit $reiheit3ftrafe belegt. ©er Solbat, ber feine ^ßflidjten treu erfüllt, hat aud) ba§ SRedjt, roürbig behanbelt ju werben. £äfjt fich ein Borgefepter baju pinteißen, einen Untergebenen üor» fdjriftäwibrig ju bepanbeln ober gar ju mifjpanbeln, fo trifft ipn bie Strenge beS ®efepe§. Seber SWann muß f i dj aber auch bemühen, ben Borgefepten n i d) t burd? bauernbe Trägheit oberböfen$Sillen3urei§en. ©ie Borgefepten, bon benen berlangt wirb, ihre ßeute ju trieg»tüdjtigen Solbaten auSjubilben, finb auch nur SJienfdjen, bie leicht einmal in Erregung geraten tonnen, ©arum legt ein anftänbig gefinnter Solbat nicht jebeS berbe SEBort, ba§ einmal fällt, auf bie ©olbwage. ©en Bef^werbeWeg wirb er erft bann befreiten, Wenn er fidj empfinblidj in feiner Spre getränlt fühlt ober unwürbig ober borfdjriftewibrig behanbelt worben ift. ®he fich ker Solbat gu einer Sßefcfjwerbe entfließt, wirb er gut tun, bie Sache mit einem öerftänbigem Sameraben ju b.efpredjen unb bie nachfolgenbe BefdjWerbeorbnung genau burdjäulefen.- S c b e 3 gibweidjen bom borgefdjriebenen ©ienft weg unb bon ben in ber Befdjwerbeorbnung feft” gelegten 23 e fti m mung en, bie genaue ft en§ ju be* achten finb, trägt ihm jonft eine Bestrafung ein. * Scf^toerbeorbnunfl. 1. gebetn Solbaten, welcher glaubt, baß ifjm burch itnwürbige VJetjanblung, burch SGorenthaltung gelbwerter Sebührniffe ober auS einem anberen ©runb non ®orgefefeten ober Sameraben Unrecht jugefügt fei, ift: eS geftattet, fidj ju befchweten.
ffriegSartitel. 75 2. gebe Befchwerbe ift bem St'otnpaguio uf«. Gtjef unmittelbar unb münblid) »orgutragen. ffiidjtet bie Befd)Werbe fid) gegen biefen felbft, jo ift fie bei bem nädjft- ölteflen Offizier bet Kompagnie ufm. anjub ringen. a) Sft &te münbliche Anbringung bet Befd)tuerbe nicht ausführbar, fo lann biefelbe fchriftlich eingereicht «erben. • b) Nlannfchaften, welche einem Detachement angeboren, haben ihre BefchWerben bei bem fjrüljrer bcSfelben angubringen. (Richtet fich bie Befchwerbe gegen ben Süßtet felbft, fo ift fie bei bem nächftälteften Offigier, unb ift ein folcßer nicht »orfjanben, bet bem näcßften Borgefeßten beS KommanbofüßrerS anjubringen_ o) Gbenfo lönnen Unteroffizier? ufro., bie jur Brobebienfileiftung bei Sfoilbehörben abfommanoicrt finb, etwaige militärifche Befdjwerbcn fchriftlich bei ihrem Kompagnie» ufm. Eße) anbringen. Eine Beteiligung bet ßtoilbeßörben bleibt auSgefcßloffen. 3. Ser ©olbat barf niemals mährenb ober unmittelbar nach Beenbigung beS SienflcS, fonbern erfl am folgenben Sag feine Befcßmerbe anbringen. (Richtet fid) bie Befcßmerbe gegen eine über ben ©olbaten »erhängte Difgiplinarftrafe, fo barf et fich erfl nach bereu' Berbüfjuug befchweren. 4. ftebe Befcßmerbe muß innerhalb einer Stift »on fünf Sagen angebracht «erben. a) 3n biefe S-rtft Wirb bet Sag nicht eingerechnet, an bem ber Anlaß gut Befcßmerbe - gegeben ift. b) SBitb bie bie Befdjmerbe veranlctffenbe $anblung ober bie fßerfou beS Urhebers bem Befcßrocrbcfüßret erfl fpäter betannt, fo beginnt bie (Jrifl mit bem Sage ber erlangten Kenntnis. o) Bei ftfjriftlicfjer ®efd)wcrbefüljrung genügt es, wenn bie Beicßwerbe» fdjrift nachweislich innerhalb ber gfrift gut Bofl gebracht wirb. 5. ©emeinfcßaftlicße Befcßwerben mehrerer (ßerfonen finb unftatthaft. QJibt ein unb berfelbe Borgang mehreren (ßerfonen Anlaß jur Befcßmerbe, fo ift eS jebem Beteiligten überlaffcn, für freß Befcßroetbe gu führen. 6. 28er leichtfertig ober wiber beffeteS BJiffen eine auf unwahre Be* hauptungen geflößte. BefcßWerbe anbringt, wirb ftreng beftraft. Ebenfo ift bet ©olbat ftrafbar, welcßer eine Befchwerbe unter Abweichung »on bem »orgefchrieben Sienftwcg ober unter Nichteinhaltung bet feftgefchten Stift anbringt. Nidjteinßaltung ber fjtifl bleibt in foldjen fjällen [traf frei, in welchen befonbete Umftänbe, bie außerhalb beS BerfdjulbenS beS BefdjmerbefüßrerS liegen, bie »orgeitige ober »erfpätete Anbringung ber Befdjmerbe gerecht- fertigt erfdjeinen laffen. 7. Sier ©olbat hat bas SRedjt, gegen bie über feine Befchwerbe getroffene ßntfdjeibung innerhalb einer Stift »on fünf Sagen an ben nädjfthöheren Borgefeßten unb fo fort bis gut Allerhöchften ©teile eine weitere Bcfdhwcrbc cingulegen. Sa$ Stecht gut weiteren Befchwerbe fleht audj bem betlagten.Seil gu. Die Srifl für bie weitere Befchwerbe beginnt nach Ablauf beS SageS, an welchem ber Befdjwerbeführer »on ber Entfdjeibung bienfllich .Kenntnis erhält» 8. Blannfchaften beS BeurlaubtenflanbeS haben, (»lange fie nicht • gum.
76 ftiiegaartilel. Siienft einberufen finb, Sefdjinerben, roelcfje Wlilitärbienftangelegen^eiten betreffen, ifjtem SBeatrtä'fommanbeur oorjutiagen. 9?idjtet fid) bie 'jJefdftoerbe gegen biefen, fo ift fie bei bem »orgefefjten SejirtS» ober Sontrolloffixier, roenn aber ein foldjet nidjt oorljanben ift, bei bem SBejirtsabjutauten aiqubringen. 3m übrigen gelten aud) für biefe 'JOZannfdjaften alle SJorfdjriften biefer Serorbnung. 9. ®te SBorfdjriften biefer SBerorbnung finberi Slntoenbung aud) auf bie* fenigen fjälle, in meldjen bie Sefdjtoerbe gegen einen Seamten bet SRilitär* oermaltung gerietet ift. 7. SBarfjbergehen (Skt. 22 unb 23) fomie Saffengebrauth (Skt. 18). (Siefje unter @arnifon*SBachbienft.) 8. Verhalten im 28eurlaubtenftanb. Slrtitel 27. Sind) int öeurlaubtcnftanb muß ber Solbat ben iljm Obliegenheit bcfonberen ^flidjten tninttlidj nadflommeri unb macht fid) bet ftutoiberbanblnngcn ftrafbar. Ser elfte ftrieg&ittilel tt)ie3 barauf Ijin, bafe fid) jeber Solbat ba3 ioätftenb ber Sienftjeit Stiemte aud) im JÖeurlaubtenftanb betoahren unb erhalten foll. Slrtitel 27 geigt ihm bie fßflidjten, benen er aud) nod) nad) feiner Sntlaffung nadjgufomnten tjat. Sie einzelnen militärifdjen fßflidjten, bie bem 9ieferüiften unb ßanbiveljrmann obliegen, Ijier aufgujäljlen, erübrigt fid). $eber SOlann erhält beim Übertritt in ben bürgerlichen 58eruf feinen SJlilitärpafj, in bem er alles, n?aS if)n noch ™ militärifdjer SSegiefjung angeljt, bor* gebrudt borfinb et. -ßfenauefte SBeadjtung aller bort gegebenen S8or* fdjriften ift nottoenbig, will fich ber äRann beS 83eurlaubtenftanbeS bor Strafe betoaljren. Jpier feien noch ßriegerbereine mit einem turjen SSort berührt. Sa fie fo redjt ein §ort' baterlänbifdjer ©efinnung unb 9teich^treue finb, fo follte jeber Solbat unb Grieger, nachbem bie grofje Läuterung in mancher Söegiehung über unfer SBolt gefommen ift, fich jum Eintritt in biefe Vereine bereit finben. ®r finbet bort gleichgefntnte ftameraben unb noch manche Veteranen au§ früheren ftriegen, bie e§ f ich fjreube anrechnen merben, mit ben braben ftriegern biefeS Seit* triegeä ein fefteS $8anb treuefter ftamerabfchaft einjugehen.
8ufammenfefcung be«? $eere$. 77 VII. 3ufmnmenfe£uxtg be§ ®eere<o. 1. ÜBaffengattungcn. Sie §aupttt»affe be§ feeres ift bie Snfanterie, ft>ogu audj Säger unb Sdjüßen gehören, Sie ljat bie größten förperlidjen Anftrengungen burdj lange SÖlärfdje unb ©efedjte unb jälje§ Äugelten im Sdjüßen* graben unmittelbar am §einb gu ertragen; fie geljt bem geinb, nadjbem fie iljn mit iljtem fjeuer betämpft ljat, auf ben ßeib unb entfdjeibet burdj ben Sturm unb Sinbrud) in bie feinblidje Stellung ben ®ampf. So toerben an iljre Bäljigteit, iljren Sftut unb iljre Sapferfeit bie größten Anforberungen geftellt. Auf allen ®tieg§fdjaupläßen bat fie gegeigt, baß fie bem geinb überlegen ift. Sie großen Seelüfte ber Infanterie betoeifen, toeldje bebeutenbe Stolle bie Snfanterie im ®ampf fpielt. Sebeö Snfanterie*9tegiment ßat eine Wafdjincngctocljrtonipagnic. Sie iötafdjinengetoeljre befißen eine feßt große fjeuergefdjroinbigfeit. Sie biößer im ^rieben ber Snfanterie unb ben Sägern gugeteiften SRafdjinengeiocßrabteilungeu.finb beffer befpannt als bie äRafdjinen« geioeljrtbmpagnien. Sie gehören im Srieg gu ben Stabafterie* Sibifionen, benen fie rafdj folgen fömien. Senfeiben 3tt>ed paben bie IRabfaßrertompagnien ber Säger. Sie Stab allerie ift fdjnell betoeglidj. Sie ift, ebenfo wie bie Flieger e§ finb, ba§ Auge ber Slrmee. Sie Härt Weit bor ber Snfanterie auf unb fdjidt SKelbungen, bie bem Süljrer bie Unterlagen für feine An* orbnungen geben. Sroß ber Flieger ift fie nidjt gu entbehren, ba biefe nidjt bei jebem SBetter aufflären tonnen. SSor unb auf ben fylügeln ber £eere bewegen fidj große Staballeriemaffen, bie Staballerie= bibifionen unb StaballerietorpS (meutere Staballerie’Sibifionen), bie mit reitenber Artillerie, SRafdjinengeweljr’Abteilungen, 9tabfaljrer= tompagnien.unb nötigenfalls mit Sägern ober Snfanterie fotoie $io* nieren auf Automobilen berfeljen finb, bamit fie gum Singriff gegen feinbtidje Sruppen aller SBaffen borgeben unb fid) iljren 2Beg baljiien iönnen. So.ßaben g. SS. unfere BiballerieTorpS' beim Sßormarfd). auf ißarig auf bem. redjten ^lügel bet beutfdjen Armee unb in SRußlanb bei SBilna fottrie in Sturlanb große Sienfte geleiftet Sie Selbartilleric foll mit iljren Sdjnellfeuergefdjüpen bie feinb- liebe Artillerie unb Snfanterie betämpfen. Surdj iljr Sufammentoirfen mit ber Snfanterie erleichtert fie beren Angriff ober Sßerteibigung. .^iergu geßt fie biStoeilen mit eingelnen (Sefdjüfcen bis in bie Snfanterie’ linie bor. Sieben ber Selbfanone gibt e§ nodj leiste fyelb» ß a u b i ß e n, bie burdj ifjre getrümmte fylugbaljn bedungen bon oben burdjfdjlagen unb f^iele bicljt Ijinter bedungen treffen tonnen. Bur Abtoefjr ber flieget unb ßuftfdjiffe bienen befonbere ftlug’ abtoeljr*®anonen (S-Iat).
78 Bufammenfefoung beä $?eeie$. Sie gußartillerie tjat fdjwere ©efcfjüpe, mit benen fie bot allem gegen ftar! befeftigte Stellungen unb Heftungen willen foH. Sie tjat Flacpbabngefcpüpe, fernere ^aubipen unb SOlörfer. ®ie FußartiHerie ftellt §um Felbpeer bie fcpwere Slrtillerie be§ Felbljeereö, ba§ finb plan* mäßig befpannte Formationen, bie überwiegenb mit ferneren Feib» Jpaubißen (15 cm) unb SKÖrfem (21 cm) ausgerüstet finb. Sluperbem ftellt fie bie Bemannung ju ber BelagerungSartiUerie ber FeftungS* artiHerie unb eine Bleilje bon Spejialgeftpü^en betriebener Kaliber. Unfer größter Dörfer ift ber 42»cm»3Rörfer, ber befonberS bei ber ®n» napme ber belgifdjen Festungen, bei Storno Seorgiewfl unb ißultuft fowie beim Äampf um Berbun eine große Stolle fpielte. ©ie spioniere feilen ben anberen SBaffengattungen burd) fljre tedjnifdjen Arbeiten Singriff unb ©erteibigung erleichtern unb 33er» feptoeiniicptungen perftellen. Styie Slufgabe ift unter anberem Einlage bon fdjwierigen BerteibigungSeinridjtungen, Bau bon $inberniffen, üon SRinenftoUen, Sprengungen, Anlage bon Sappen, Bau üon neuen ober jerftörten Brüden (wogu fie aud) SßontonS, b. fy. Boote aus SJletall — BrüdentrainS — paben), Anlage bon SBegen ufw. * SBäprenb be§ SriegeS finb bei allen Jpeeren aus ben Pionieren SRinenWerferabteilungen jufammengeftellt worben. ©ie SWinen» werfet, beten e§ üerfcf)ieben große gibt, feilen auS einer gefdjüfcartigen 33e: ritfjtung ftarle Sprenggefcpoffe in bie f einblidje Stellung fcpleubem. 3um Beleuchten beS BorgelänbeS im Feftung§= unb Stellung^» lampf finb Sdjeintoerferformationen aufgeftellt, bie mit £ilfe ber Scheinwerfer ba§ 33orgelänbe bei Sladjt jeitweife erleuchten foHen. SBerteprStruppen. Sie (£ifenbapntruppen bauen ©ifenbapnen unb ©rüden ober ftellen gerftörte ©fenbapnen per unb palten fie in ©etrieb. ®ie ielegrappentrnppen bauen Fernfprecpanlagen unb finb im Srieg in Fetnfpredj»2lbteilungen eingeteilt. S)ie ^unterformationen führen @inrid)iungen, um burd) Fun!’ fprud) ©efeple unb Slacptidpten auf große Sntfernungen ju über» mitteln. ®ie Flicgetbatnillone, im Srieg Flie9eta&teilungen, Hären mit ihren Flugzeugen auf unb futpen feinblicpe Flieger aus bem. Felbe ju fragen. ®ie SujtWffcrformationen bebienen entweber Feffelballone jur Beobachtung ober Senfiuftfdjiffe. Sraftfaprtruppen bienen jur Slufftellung ber zahlreichen Formationen beim Felbljeer, bie mit jpilfe bon $erfonen» unb Saft» traftwagen ben ©erlebt (auch Xtuppenüerfdjiebungen) unb ben Stad)» fepub vermitteln. ©er Srain füprt bem §eer Sebenämittel, SRunition unb Sanitätö» material ju.
3ufdtnmenfcfcutig be§ Jpeerc?. 79 2. Einteilung be§ §eere§. Bor Auäbrmf; beS CriegS beftanb baS beutfdje §eer au§ 25 Armee« lorps, unb gwar: Preußen: GarbeforpS, I. bis XI., XIV. biä XVIII., XX. unb XXL = 19 ArmeeforpS Saufen: XII. unb XIX. = 2 Württemberg: XIII. =1 „ Batjetn: I. bis III., BaperifdjeS = 3_________„ 25 Armee lorp-j. £)ie Gefamtftärfe betrug bor bem Crieg 662 000 SDlann (669 Bataillone Infanterie, 550 ©SfabronS CaüaHerie, 633 Batterien ^elbartillerie, 55 Bataillone fjußartillerie, 44 Bataillone Pioniere, 31 Bataillone Berle^rStruppen unb 26 Srainabteilungen). Siefe ßaljlen ljaben burd) ben Crieg eine ungeheure ©rweiterung erfaßten, inbem banl ber glängenben ßeiftungen unferer tpeereS» Verwaltung jafylrei^e Reuformationen aufgeftellt Werben tonnten. 2)ie Berwaltung be§ feeres wirb burd) ba§ Criegsminifterium bewirft, ba§ in Berbinbung mit bem Großen ©eneralftab für ben Crieg alles bereitftellt. $ie Borbereitungen für bie Rtobilmadjung unb ben Aufmarfdj an ber Grenge trifft bet ©roße Generalftab, in beffen Rauben bie Seitung be§ tpeereS liegt. ©in ArmeetorpS im ^rieben. Commanbierenber General ift meift ein General ber Infanterie, Caballerie ober Artillerie. $ljm unterteilen meift: 2 ®ivifionen (Commanbeur: Generalleutnant), 1 Pionierbataillon, 1 gußartillerie-jRegiment, 1 Srainabteilung, unb bei einzelnen Corps Xelegrapben, Cuft« fe^iffer*, fjfliegerbataillone unb ^eftungSformationen. ©ine $ibifion beftefyt au§: 2 3nfanterie*Brigaben gu je 2 Regimentern, 1 Äaöallerie-'Brigabe gu je 2 Regimentern, 1 ^elbartiHerie’Brigabe gu je 2 Regimentern, 5)ie Brigabetommanbeure finb meift Generalmajore. ®a§ Infanterieregiment ijat 3 Bataillone gu 4 Compagnien gu je 3 Bügen. Außerbem eine 80tafd)inengewel)rtompagnie. ©in QägerbataiUon ljat 4 Compagnien, bagu eine äRafdjinen» getoetyrabteilung unb eine Rabfaljrertompagnie. ®a§ Caüallerie»Regiment ljat 5 ©SfabronS. S)a§ Artillerie-? Regiment ljat 2 Abteilungen gu je 3 Batterien (etngelne Regimenter bagu noef) 1 reitenbe Abteilung).
80 Uniformierung beS ßanbljeereä. Sm SB r i e g ift bie Äaballerie auf bie ©iüifionen üerteilt (©ibiJionsfflüaUerie). ©er Reft ber Äaoallerie geljt ju ben Äaballerie’' ©iüifionen. An tedjnifdjen SßJaffcn befi^t eine 3nfanterie*©ibifion meift 1 bis 2 Pioniertompägnien, SRinentoerfer, 1 bis 2 (SanitätS* tompägnien unb 1 ©iüifionSbrüdentrain. Bum ArmeeforpS gehören ferner 1 fyernfpredjabteilung, 1 f}Iiegerabteitung, bisweilen eine Suftfdjifferabteilung, ÄorpS» Sörüdentrain, (Scheinwerfer fowie SRunitionStolonnen unb ©rainS. (Sin ArmeeforpS ift im Ärieg etwa 40—45 000 SJlann ftarf. ©ie SERarfcfjlänge ber fedjtenben ©ruppen auf einer Strafte beträgt etwa 25 km, mit ^Bagagen, Kolonnen unb ©rainS, bie mit Abftänben folgen, ettoa 50 km. VIII. Uniformierung be£ SanbljeereS. A. Allgemeines. ©urdj SlUertjödjifte Drber bom 21. (September 1915 ift bie 53efleibung unb AuSrüftung beS feeres unter 58erüdfidjtigung ber ÄriegSerfaljrungen neu geregelt Worben. ©aS (Srunbtudj beS Ußaffenrmß (bei §ufaren beS Attilas, bei Ulanen ber Ulanta) ift felbgrau*), für Säger unb Sdjüpen, Säger Su ißferbe unb baS Reitenbe ^elbjägerlorpS graugrün, ©ie lange ©udj» ljofe ift grau, ©er JBaffenrod (Attila, Ulanta) toirb nidjt im fjelb getragen, fonbern ift nur für baS Srdanb beftimmt. ©er Felbrod ift bie SBfafc, bie für olle SBaffen ben gleidjen Sdjnitt ljat unb ebenfalls felbgrau (graugrün) ift. ©ie ftelbmü|en unb bie eigenen DRüften ber ^ufttruppen, Artillerie, SSerfeljrStruppen, beS ©rainS unb ber Ulanen (mit grauem Sdjirm für alle Sffiaffengattungen) haben felbgraueS (graugrünes) ©runbtudj. ©ie eigenen SRüfcen ber Äüraffiere fjaben roeifteS, ber §ufaren berfdjiebe.nfarbigeS, ber ©ragoner blaues ©rünbtud). ©er tpelm hat eine abnehmbare <Spi|e (Äugel bei ber Artillerie), Infanterie — Sager —• Sdjiifcen. SSaffenrodber Snfanterie. Steljtragen unb Armelauffdjläge finb buidjweg rot. Alle Regimenter unb fonftigen Formationen ber Snfanterie mit Ausnahme beS 1. bis 4. ©arbe^RegimentS 3. beS ®arbe*Füfilier=RegimentS unb beS Seib=©retmbieMRegünentS Rr. 109 tragen Armeipatten (rot ober grau), bie teilweife anberSfarbige $Bor> ftöfje haben, ©ie ®arbe» unb £eib »Regimenter unb ein ©eil ber @renabier»Regimenter tragen auf Äragen unb Auffdjlägen bjro. Ratten ßi^enbefap (auf Äragen 1 ober 2 ßipen). ©ie (Schulterflappen finb burdjtoeg weift; biejenigen ber Oarberegimenter unb Unteroffizier» •) S)ai arbe-$utaen-fRe(iimetit tt4«t ben roten fm ^rieben weiter
Uniformen. Tafel L 1. Grd-Rg, x F. 5. Grd.-Rg. x F. Eisenb.'Rgt 2 ln£~Regt. 25 Tel.-Bail. 3 Gd.-Sdita.-Btl. Luftedi.'BtL 4 Jäg.-BatL 1. Pionier ßtl. 1. FiiegerBtl 1 Kür.-Rgt 7 DragxRgt 1 Husar.~Rgt 6 Ul&n.-Rgt. 9 j4g,'RgLt.PL3 Feld-Art.-Rtf. 1 FufpArt<~Rgt. 9 Infanterie Jfiger Dragoner 4 Ulanen 9 Train-Bail. 7 Bluse Jn.-Rg.16 Bluse Jfig.-BtLl Kürassiere 7 Train Husaren 6 FeMmAtee Inf.
Unifotmietunfl beS fianbijeeie^ 81 fdjulen f)tiben größtenteils anberSfarbige Sinfajfung. 9iegimentS» nummern unb 9lamenSjüge finb rot, ebenfalls bie SJorberbiefe. SRü^enbanb rot. knöpfe finb blanf — 9lidel ober Xombat (gelb). Sudjtjofe (jat roten SJorftofj. §elm mit Sturmriemen. Sefäfce ber Säget finb lj eilgrün, be§ @arbef(^ü|enbataillon§ Idjroarg. ©arbe=Säger unb ©arbe*Sdjü|en ljaben jtoei gelbe ßifcen. Sutfjpofepat bellgrünen SSorftofj. Sldjfelflappen finb fjeHgrün, Hummern unb. WamenSjüge rot. knöpfe Wombat (gelb). Sfdjalo mit Sturm* riemen. SÖlufe ber Infanterie (Säger, Sdjü|en). fragen unb Sdjultert lappen felbgtau.’ ®ie Sdjulter floppen ljaben gröjjteuteil» iveifje ©infaffung (bei ber (Sarbe, Unteroffizier* fdjulen, £eib=@renabier4Regiment 9h. 8 berfdjiebene fyarben); fRegimentSnummern ober 9iamenSzüge finb rot. Si^en finb grau. Säger unb Sdjü|en: fragen unb SdjulterHappen graugrün, ©infaffung ber Sdjulterllappen Ijellgrün (©arbe-Sdjüfjen fdjmarj). Hummern unb 5Ramen§jüge rot. gelbnttilleric. SBaffenrod tote Snfanterie, jebodj SBefap fditoarj mit rotem 5Borftoß. Sdjulter Etappen rot, 9lummern, ©rannten unb tarnens* ZÜge gelb. ®ie 4 ®arbe*9iegimenter, fonrie ba§ fieljrregiment ber 5elbartillerie*Sdjiefjfdjule ljaben 2 gelbe ßipen auf bem fragen, je jtoei auf ben iftrmelanffdjlägen. Shtöpfe Wombat (gelb), £elm mit föugel. S3lufe. 9ld)feltlappen rot mit gelben Shtmmern bjto. 9?amenSjügen. Stab aller ie. a) SHiraf fiere. 9Jlü^e: ©runbtudj tue iß, 83efa|jftreifen hrie bisher berfdjiebenfarbig. 9luf bem grauen Steljfragen beS SBaffenrod» finb Stragenpatten in f^atbe beS SRüpenbanbeä (Regiment ber @arbe§ bu ÄorpS unb bet ©arbe^üraffiere ljaben auf ber Sfragenpatte eine, auf Sluffdjlägen, bie bie ©runbfarbe ber Shagenpatte ljaben, jivei fiifjen). #rmelauffdjläge in ^arbe be§ SragenS. &djfeIHappen audj auf ißlufe toeifj mit farbiger ©infaffung je nadj ^arbe be§ 2Rütjenbefa|e3. Sorberbiefe bed SSBaffenrotfS ebenfalls nrie SRüjjenbefafj. knöpfe: Riefel ober Sombat Staljlfjelm. b) Dragoner. SRüfce: ©runbtudj blau. SDlü&enbefafj unb SSefafc be§ SBaffenrodd toie bisher berfdjiebenfarbig. Sldjfeltlappen: blau mit rotem (ober rofa) Slbjeidjen unb ©infaffung je nadj Äragenfatbe. Änöpfe: 9HdeI ober SLombaf. 1.- unb 2. @farbe*2)ragoner-fRegiment tragen £ipen (gelb bjiv. meifj). Skagonerljelm. c) ^ufaren. 2ln ber 2Rüje Söefafcftreifen nrie bisher Derfdpeben- farbig. Sdjnutbefafc be§ SltttlaS grau, ßeibgarbe-lpuiaren tragen ben । Ter ft e Iba taue, ftelborl. 1. *. 6
S2 UnifnTmietunfl be3 SonbfieeTe'. toten Slttifa mit gelbem (Sdjnurbe[a| Weiter. Scfiulterfdjnüre jioei’ farbig mit Hummern ober Namenägügen. Änebel, Sftojetten unb knöpfe ftfjWarj. Neitljofe mit farbigem £i^enbefa| (weift ober gelb). $el}müpe. d) Ulanen. Sefäfce berfcfjiebenartig wie bteljer. Sldflelflappen: rot mit gelben Stummem ober Namettezügen. 1. bte 3. (Sarbe^Ulanen» Regiment ljaben ßipenbefap (weift ober gelb), knöpfe: Nidel ober £omba! (gelb). Sfdjapta. e) £jäger Zu fJJferbe. 3Rü|e ljat Ijellgrünen Streifenbefa| unb gelbe liefen. Sefä^e be§ StoffenrodS IjeUgrün mit berf^iebenfarbigen Sorten. Sld^fetflappJen:- Ijellgrün mit roten Nummern ober gelben Namenszügen. (Staljltjelm. Pioniere, ®ertc!jr§truppcn. ' 2Sie fjelbartillerie. ©djulterfiappen bei Pionieren fdjWarz mit roter (Sinfaffung, bei Serletjtötruppen grau. Nummern, Namenszüge, Slbzeidjen rot. S)a§ @arbe’fßionier*S3ataiIlon, Sifenbaljm unb Äraft> faprtruppen, Xelegrapljenbataillon 1, ßuftfdjifferbataillon 1 unb 2 ljaben2, fjliegerbataillon 1 eine weifte ßifje auf bem Äragen, je 2 auf ben 9luffcf|iägen. 2luf ben Slcfjfelflappen tragen Suftfdjiffer ein £, Äraft» faljrtruppen ein Ä, Selegrapfjentruppen ein flieget einen Propeller mit klügeln, knöpfe au§ Nidel. Pioniere unb ßnfenbaljntruppen §elm, bie übrigen Sftfjafo. gufjartillerie. Sßie ^elbartillerie. (Selbe Stdjfelftappen mit roten 9lbzei(f)en; Ztoei gefreute (Sranaten. ®arbe=fyuBartillerie=Negiment, £eljr4Regiment unb SerfudjS’ Satterie tjaben gelbe £ipen. Sluffdjläge ber ßinienregimenter mit Rotten (branbenburgifdje). §elm mit Äugel. Xrain. SBie Dragoner. Sefä|e faliblau. 1. unb 2. ©arbe^rainabteilung roeifje fiifsen. Änöpfe: im allgemeinen Sombat (gelb). §elm ätjnlidj ber ©ragoner. B. Setleibung unb Üiattgabjcidjen ber Sorgefcfeten. 1. Sanbljeer. A. Dffijicre. Sämtliche Offiziere tragen allgemein eine Äotärbe mit ber» filbertem (bergolbetem) SNittelring, SIdjfelftüde, Portepee, f^elb» föppel ober (Stfjärpe, Dffizier»Seitengeroepr bei ben gufetruppen am filbernen ober golbenen Sreffenloppel, bei ben berittenen Stoffen an roeifjladiertem ßeberfoppel mit ßötuenlöpfen. ®ie Offiziere tragen
Tafel II. Achselstücke und Achselklappen. Leutnant Ass^Arxt VetcrinÄr OberlL VR.KaisAVllh. (iGrofih. Hess. 1161 Hauptmann 3. Pion.-ÖatL Major Feld.-Art.* Rftt. 6 tu ^ufikArtt. Rgt 9 Sachs." Pion.* * Batl. 22 Els.-Rgu 3 .TeUBatL 5 Krafts Bad. Luftscii - Bad, 1 Flieger* Bad. 1 Tn in* Bati. S
Unifotmierung beä ßanbljeeres. 83 ebenfo tote bie SRannfdjaften äßaffenrodf, üölufe unb £ofe, leitete mit Stegen. Slujjerbem ift ber fogenannte „Keine fRod" eingefüjrt; gtoei Änopfreijen, Äragen mit Spiegel. 21m SBaffenrod ift ben Sifcen ber äßannfdjaften entfpredjenb golbene ober filberne Stiderei. Ter §elm, Tfdjafo ber Säger unb SSerfejrStruppen fotoie ÜWüpe finb äjnlidj benjenigen ber Sftannfcjaften. Paletot (einreihig) felb= grau, fragen grau*olibgrün; ferner felbgrauer Umgang. 3um Tienftanguge gehört baS gelbfoppel auS fieber mit SRetalb fdjlofj (Silber ober Golb), gur 5ßarabeuniform bie Sdjärpe unb bei beftimmten ^Regimentern ein Helmbufdj (toeijj ober fdjtoarg). Tie einzelnen Tienftgrabe bet Offiziere finb an ben Siang* abgeidjen gu ertennen. Tie Subalternoffigicre unb Hauptleute. Sie tragen SIdjfelftüde aus nebeneinanberliegenben filbernen (in ^reufcen) fdjtoargburdjttnrlten Sdjnüren, mit einer an ber Seite 3 mm tjeröorftepenben Tudjunterlage in bet SQtbe ber SdjulterHappen beS Truppenteils. 2luf bem Sldjfelftüd befinbet fidj bie ^Regiments« nummer ober ber SRamenSgug fotoie a) beim fieutnant fein Stern, I _ . t, te. . b) beim Oberleutnant ein Stern, J Subalternoffigtere. c) beim Hauptmann ober JRittmeifter gtoei Sterne ®tab§offigierc. Tie Sldjfelftüde biefer Älaffe finb geflodjten. Tucjunterlage jle^t ebenfalls 3 mm per bor. a) Ter SRafor trägt feinen Stern, b) ber Oberleutnant trägt einen Stern, c) ber Dberft trägt gtoei Sterne. Tie 5 e l b adjfelftüde ber StabSoffigiere, Hauptleute unb 2eut« nants finb fdjmäler unb nicjt glängenb. Generale. Tie SÜcjfelftüdte finb au§ ®olb* unb Silbetfdjnur getounben. 3luf ijnen befinbet fidj: n) beim ©eneralmajor fein Stern, b) beim Generalleutnant ein Stern, c) beim General ber Snfanttrie, SaoaHerie ober Slrtiflerie gtoei Sterne, d) beim Generaloberften brei Sterne, e) beim Generaloberften mit bem SRang eines Generalfelb» marfdjalls vier Sterne, f) beim Generalfelbmarfdjall gtoei gefreugte. Äommanboftäbe. Ter $ e I m ber Generale bat einen fliegenben Oer mit bem Garbeftern. 6*
84 Uniformierung be« 2anbf)eere-5. Ser äßaffenrod tjat golbene <s?t icf er ei an Äragen unb Stuf« fdjlägen. Sie öeintleiber finb neben ber Siefe mit breiten roten Streifen berfeljen. Ser Sßaletot t)at innen an ben Sruftflappen rote» futter, vorn getunter, an ben Slrmelauffdjlägen, ben Safdjenflappen, ben Ijinteren Safdjenleiften unb am Saillengurt rote Sßorftöße. 3um ©ala* ober ißarabeangug SSaffenrod mit Sldjfelbänbern unb fjangfdjnüren. Stuf bem Jpelm ein fdjmarjtoeifjer f}eberbufdj). ©eneralfelbmarfdjälle führen jur ißarabe unb bei fonftigen feierlichen ©elegenljeiten ben g- e l b m a r f dj a 11 ft a b, jum Sienftanzug ufto. ben 3nterim§*£yeIbmarfd)aII» ft ab (SReitftod). Äricg^minifterhim unb ©eneralftab tragen am SSBaffenrod larmefinrote Sluffdjläge unb Äragen. Sa§ ÄriegSminifterium ljat golbene, ber Seneralftab filberne Stiderei. Seibe tragen an ben Sein fie ibern breite larmefinrote Streifen, glügelabfutanten (©eneralabjutanten, ©enerale ä la suite) Ijaben filberne Stiderei, filberne Sld^elfc^nüre unb Seintleiber wie ©enerale. B. Sanitätsoffiziere. SBaffenrod mit bunfelblauem Äragen unb Sluffdjlägen, golbene Stiderei. Stuf ben Sldjfeljtüden ein ^tehilapftab (Solange mit Stab). 3um ißarabeanjug feine Sdjärpe. Sienftanzug: ^elbfoppel. Sonft toie bie anberen Offiziere. Sie ©rababjeidjen entfpredjen ben ent» fpredjenben SfiangHaffen ber anberen Offiziere. (Siefye Seite 92.) C. Seterinäroffijicrc. SSaffenrod mit fdjroarjem Äragen, golbene Stiderei mie Sanität§* Offiziere. Äeine Sdjärpe unb fein gelbtoppel. D. Unteroffiziere. 1. Unteroffizier; Sim SBaffenrodtragen unb an ben Strmel» auffdjlägen golbene ober filberne Steffen. Sim Plante! toeifpvollene, fdjmate Sifce mit einem Streifen in ben ßanbegfarben (Preußen fdjtoarz, Satjern blau, Reffen toeißroi uftn.). Srobbel in ben ßanbeS» färben. Sn Sßreufjen fdjnjargroeifj; Sanb iveifj mit frijmarjen Streifen. Sin bem Slufentragen befinbet fid) eine matte Unterofftyerborte. Sei ben Sä9ern l)eigen bie Unteroffiziere Oberjäger unb ljaben eine grüne, filberburdjroirfte Srobbel. 2. Sergeant: tvie Unteroffizier, jebod) mit großem Slblerfttopf auf beiben Seiten beä Äragens. 3. gätjnrirtj: tvie Unteroffizier, jebod) mit filberner Äolarbe an äRüfje unb §elm unb filbernem Portepee. 3m ^rieben trägt er
Abzeichen. Tafel IDL Kaiserprcis-Abseichen Warttmbg, Baden Hessen Medtknbg. Oldenbg, $ths.*Weim. Braun sch w. Anhalt S*dis. Hrxgt Lippe Schmbg.-Lp, Waldeck Schbg.-RudoIsL Söndrsh. ReuB Lübeck« Bremen Säbeltroddel L 2. 3, I. Bataillon 4. 5. 6. 7« & II. Bataillon 9. tü 11. 11 III od. Füsilier<BatL 13. Kpg KG.J nniiHiini 1—4. Batterie 5.—8. Batterie Faustriemen Kavallerie (ohne Husaren) Artillerie (Berittene) Uffz. Jäter 1 1 3. 4. 1 EsL 1. 1 3. 4. $. 6u Batt. Inf. Schütz. ” - “ - -
Uniformierung bei ÄJanbfjeereä. 85 nach abgelegter Dffigieteprüfung bie Dffigiete Waffe am Unterfchnalh föppel. $8te jur 23eförberung jum g-ätjnrtd) Reißen junge ßeute, weldje bie Dffijierlaufbaljn einfdjlagen wollen, Fahnenjunfer. 4. ©er $ijefelbtoebel ober ©ijetoadjimeiftcr: wie Sergeant; er trägt jebodj bie OffijierSWaffe mit filbernem Portepee am Über- fdjnalltoppe! unb bie filbernen Kofarben. 5. ©er FelbWebel ober IBgchtmeifter unterbleibet fidj öom SBije- felbwebel bjw. SSijewaifjtmeifter burd) eine jweite golbene ober filberne ©reffe übet bem Ärmelauffdjlag be§ 9Baffenrode§ bjn». jwei ßitjen auf bem fragen be§ SÖiantete. 6. Sie ©ffijierftcllbertreter tragen jur Uniform be§ SSijefelb* webete um bie Sdjultertlappen eine ©reffemSinfaffung öon ber g-arbe bet Knöpfe; Seitengewehr unb ©ornifier wie bie Offiziere. ©ie FclbWebelleutnantS, bie gu ben Offizieren gehören, tragen gut Uniform be£ ©igefelbwebete anftatt ber SdjulterHappen bie Ädjfelftücie be§ ßeutnante, außerbem Jpelm, Seitengewehr unb Sornifter wie bie Offiziere. Änbere Stbjeictjcn. Kapitulanten tragen bie Unteroffigiertrobbel am SBanb ber Gemeinen- unb ein SHjulterabgeidjen quer über bie Ädjfelllappe. Sinjährig-freiwillige Ärgte unb Unterärzte tragen eine mit filbetner ©reffe eingefaßte Ädjfelflappe mit golbenem Äsfulapftab fowie OffigierSwaffe; Unterbeterinäre begleichen mit golbener Schlange auf ben Ädjfelflappen. Sille übrigen Sanitäteunteroffigiere unb Sanitätemannjdjaften tragen auf bem linlen Ärmel einen gelben ÄSfulapftab. Fahnenträger haben einen Stinglragen, Ärmelabzeichen unb ein befonbereS Seitengewehr, falte fie nidjt SSigefelb Webel finb. Faljnenfchtttiebe hüben 1, Oberfahnenfdjimiebe 2 Ipufeifen in gelber ßi|e auf bem rechten Unteratm. Unteroffiziere ber Unteroffigierfdjulen finb fenntlich an einer Weißen bjw. blauen Schnur über ber Slchfelflappe. befreite tragen an jeber Kragenfeite beo SSaffentocfe» einen Heinen Saffentnopf. Obergefreifre ber Fußartillerie tragen in gleich« SBeife SergeantenTnöpfe unb Unteroffijiertrobbel. Sin» jährig^FtfciWillige tragen Schnüre in ben ßanbesfarben um bie SldjfelHappen; ©rompeter haben Sdjwalbennefter am SBaffenrod. ©a§ ßehrbataillon trägt Schnüre au§ roter bjW. gelber SSoIle. Unteroffiziere unb Wiannfdjaften, bie einen ßepr» Iurfu§ auf bet S <h t e ß f cf; u l e mitgemacht ljaben, tragen an ben Stuffdhlägen SSappenfnöpfe. ©a§ Kaiferabjeidjen unb bete Sßinterabjeichen wirb auf bem rechten Ärmel, ebenfo bao
86 Uniformierung be$ £anbf)eere$. iRidjtabgeichen (©ranate), bie Schieftau3geid)nunj bon ber rechten Schulter nad) ber S3ruft getragen. ~ SBeifte SInnbinbe mit rotem Streug trägt im g-elb ba§ gefamte Sanitäteperfonal, rote Slrmbinben bie §ilf3franfenträger, blaue Slrmbinben bie Wahrer bom S8oct. Sluf ber ®Iufe ioerben nid)i’ getragen: ©ie Slbgeidjen ber Fahnenträger, Sd)ü|enabgei<hen, Sd)ieft» au§geid)nungen, Saiferabgeid)en, 3Ibgeid)en. be§ Sehr»Snfanterie» bataillmte, ber Unteroffigierfdjulen unb SBorfdjulen fotoie ber SBinfer; ferner bie Sdjtoalbennefter. E. Beamte. ©ie oberen ÜJtilitärbeamten, reelle fämtlidj gu grüßen finb, tragen in ißreuften an ber Stufte einen Heinen filbemen Slbler jtoifdjen beiben Äofarben unb auf bem §elmgierat, einen Sßaffenrod mit berfdjiebenfarbigen Shifftfjlägen unb ba§ Dffigier- Seitengeivehr. Stuf ben Sldjfelftücfen tragen fie ate ®rababjeidjen SRofetten. ©ie Sluffrfjläge ufto. finb bei ben Kriegsgerichte» raten au§ hellblauem «Samt, bei ben 3ntenbanturräten au§ bunlelblauem ©udjj mit iveiften 58orftöften, bei ben 2Jiilitärapo» tljeiern au§ farmefinrotem Samt, ©ie SRilitärgeiftlidjen haben einen langen, fdjrvargen 9tod bis oben gugefnöpft. ©ienftangug ber ^elbgeifflichen: ©rauer, einreihiger Überrod, Filghut mit Sfteich§* unb ßanbeSlofarbe. SKüfte mit violettem S3efa|. IBioIetttveiftgeftreifte SSinbe mit ©enfer Kreug am linfen Oberarm; aufterbem ein filberne^ Kreug an einer filbernen Kette um ben £ate. Untere SRilitärbeamte (g. 83. SBaffenmeifter) tragen an ber 3Rü|e über ber ffofarbe ein ftfjilbartigeö Söffen. «Sie haben fein Slnredjt auf einen ©ruft. 2. Wlatine. A. Offiziere. ©ie Dffigiere tragen einen bunfeiblauen SRocf, ber am §al§ au^gefdhnitten ift, fo baft ber toeifte fragen, ^ratoatte unb Ober« hemb gu fel)en finb. ©olbene Slnferfnöpfe. Säbel ober ©old). 9ftü|e mit beutfdjer $gtarbe unb ßaiferfrone mit (gicftenlaub’ ftiderei. Site Schärpe filberner ©ürtel mit Stnferfd)loft. SlUe Dffigiere tragen bie golbene Äaifertrone auf bem SIrmel. Slbgeidjen befinben fich auf urmel (golbene Streifen), SIdjfelftüden, ent» fpredjenb ben Stangflaffen ber ßanbarmee, Gspauletten unb $ut (ber bem $elm entfprid)t). Sie befi^en aufterbem eine befonbere ©alauniform. ©ie SOlarineärgte unb «beamten haben ben Dffigieren ähnliche Uniformen.
Uniformierung beä Sanbtjeereä. 87 B. ©edoffigiere. 3roifchenftellung jtoifdjen Offizier unb Unteroffizier. Uniform toie Öffi^ier, jebocf) mit 2td)feltlappen unb oljne utrmeUrone. C. Unteroffiziere (Wate). Wat = Unteroffijier. Obermaat = Sergeant. gätjnrid) jur See = gatjnridj. §elbioebel = fjelbtvebel. SSelleibung toie bie ber Wtrofen, ausgenommen bie §ät)n» ridie, bie einen hirgen bunfelblauen fRotf, ber toie bei Offizieren auSgefdjnitten ift, forme ©old) mit fßortepee tragen. Sepr ber« ftffiebene fRangabjeidjen befinben fid) an ben Ärmeln, aufjerbem Unteroffigierborte am Sragenfpiegel. ©ie Wrineinfanterie hat SBaffenrod toie bie Infanterie, weißen SSefafc, gelbe ßipen, Sfdjalo, Sftüfje mit Sturmriemen. 3. £>rben unb ßbrcnzeitfjen. A. $?rieg§au§zeirf)Hungen 1914 —1915 —1916. Stönigreitf) ^reufjen. ©aS Siferne Äreug 1. unb 2. Maffe unb ®rojjireu§ ift am 5. fJluguft 1914 erneut geftiftet. 2. Maffe, fdjinargeS 93anb mit weißer ßinfajfung für JBer- bienfte auf bem SSriegSfdjauplap ober befonbere mititärifdje SBer* bienfte in ber §etmat. SEBeifjeS S3anb mit fdjioarger ©infaffung für batjeim erworbene SJerbienfte. 1. klaffe Wirb auf ber linfen SSruftfeite getragen. ^nljaber beS (Sifemen ÄreugeS 2. SHaffe oon 1870/71 tragen auf bem 93anb filberneS ®id)enlaub unb barüber für 58erbien[te im feigen ®rieg eine filberne Spange, auf ber ein berHeinerteS ®i[erne§ Sreuj mit ber Satjreäga^I 1914 angebracht ift. Orben „Pour le merite". S?gl. föronenorben 1. bis 4. klaffe mit Sdjroertern. fRoter Slblerorben 1. bis 4. klaffe mit Sdjrvertern. Sgl. §auSorben bon ^oljengonern mit Sd)tr>ertein. Siönigrcid) ®ai)crn. £füt Offiziere: S)er Wlitär^erbienftorben mit Sd)rt>ertern unb ebtl. Ärone (mehrere Älaffen) foivie für befonbere SBerbienfte ber 3Jltl.»Wj'Sofeph’örben. fjür Unteroffiziere unb Sftannfdjaften: ©aS Wtttät’SSerbienftfreuj mit Sdjrvertern unb ebtl. mit Srone (mehrere fflaffen). SSeifjeS $8anb mit blauem 9tanbftreifen.
Preussische Orden und Ehrenzeichen- Kriegs den km ünzen. 0 i ensiauszei ch n u n q Di en sra uszekhnung UL Kt iStohU IL KI. (Bronze.» Milifgrehrenzeichen Militärehrenzeichen II. Kl. I.KL Kolonial-Denkmünze. 1970/71. Kronen* Onden IV. Kl. Roter Adler-Orden IV.KLffiitSch'vertern
Kriegsauszeichnungen. Tafel IV. Preußen Eis. Kr 11. Kl Baden Silb Verd -Med. Hessen Tapferkeits-Med. Oldenburg Friedr Aug.-Kr. Sachsen-Altenburg Taplcrkcits-Med Sachsen-Weimar Ehrenzeichen Württemberg Mil.-Verd.-Med Mecklbg-Sch werin MiL-Verd -Kr. Braunschweig Kriegs-Verd.-Kr. Sachs-Metnifigen Ehren-Med. Sachsen Friedr Auf -Med Mecklbg-StreliU Kr. f.Ausxeidin. i. Krg. Anhalt Friedr.-Kr Lippe Mil-Verd Med Schaumburg-Lippe Kr. L treue Dienste Waldeck-Pyrmont Silb. Verd.-Med Sch war» bürg Kriegs-Verd.-Med. Reuß 1. u ). Linie Verd.-Med.
Uniformierung be# Sonbbeete«. 89 ßönigreirf) Sadjfert. fjür Offiziere: Ser ®?ilitär=St.=^)einrid)»»Drben, Sterbienftorben, Albred)t§»Drben. §ür Unteroffiziere: Sa3 (S^renfreug (®olb) aud) mit SBrone, baS SBerbienfttreug, ba» Albredjt§*®reug. fjür Unteroffiziere unb 5D?annfd)aften: Sie utilitär «St.^einridi^ Sftebaille unb bie fJriebridj’Auguft’iDlebaille (Silber ober Söronge); föanb fielje Safel. SBönigreid) äßürttcmberg. f}ür Offiziere bie fdjon befteljenben Ärieggorben ober bie golbene äRilitär»®erbienftmebaille; für §elbwebel--£eutnant§ unb ältere Portepee »Unteroffiziere ba§ ©erbienftfreug mit Sd) wertem; für Unteroffiziere unb XQannfdjaften bie filberne ober golbene SDälitär* SSerbienftmebaiHe. ^rofUjerjogtum ©oben. fjür Dffigiere: Orben bom ßäbringer ßöioen mit Sdj wertem, Orben S3ertijolb I. unb ber ^ilitär^SBarl^riebridj^erbienftörben: festere beiben für befonbere SSerbienfte. §für Unteroffiziere unb Sftannfdjaften: Silberne unb golbene SßerbienftmebaiHe am 95anb beS ®lilitär=®arl»5riebrid)»$erbienft orben» unb für befonbere Säten bie filberne unb golbene Militär» $arl»§riebridj»$erbienftmebaille. ®rof$ergogtum Reffen. Allgemeine^ ©frengeidjen „f£ür Sapferteit" (Sapferteitsntebäine) au§ Silber am blauen, rot eingefaßten 23anbe (für alle Sienftgrabe). Sa§ ®iilitär=>Sanität§freug (für alle Sienftgrabe). ®rofjljerjogtum f)J?edlcnburg=Srf)Wcrin. 3ftilitär»S3erbienfttreug 1. unb 2. klaffe au» ®olb für alle Sienft« grabe. f}ür fßerbienfte auf bem ®rieg§fd)auplap am blauen 53anb mit rot unb gelber Sinfaffung, für SSerbienfte in ber Heimat am toten SSanb mit gelb unb blauer (Sinfaffung. Sie 1. klaffe wirb wie ba» ©ferne Äreug 1. klaffe auf ber Unten SBruft getragen. ©roB^erjogtum Olbenburg. tJriebrid>2Iugufi’$Breug 1. unb 2. Älaffe für alle Sienftgrabe. Sdjtnargeä SOletall; &anb für föriegsberbienft: blau mit rotem Streifen, für $eimat3berbienft rot tritt blauem 9tanb. Sragetoeife mie ©ferne» Äreug 1. bgw. 2. Maffe. ^rog^ergogtum ^ndjfcn-Sßcimar. ®roßfjerzogli(f)er §aus>orben ber 2Badjfamfeit unb bom 'Beigen fallen, SJerbienfttreug in ®olb unb Silber, ba£ Allgemeine ©jren» geidjen in ®olb, Silber unb 53ronge mit Sd)rt>ertern. S3anb fielje Safel.
90 Uniformierung beS £anbf)eeted. ®rofjlj erzog'um 9Jledleuburg=®trelib. ftreuz für Sluözeidjnung im Ärieg 1. unb 2. klaffe, au§ Silber für alle Sienftgrabe. Srageroeife toie ©ifernes Äreuj. $8anb fielje Safet Herzogtum 5Braunfd)foeig. Ärieg£’93erbienftfreUjj aus Sronje für alle Sienftgrabe. 93anb bunlelblau mit gelbem $anb. Herzogtum ’Mnfjalt 5riebrid)*s£reua für alle Sienftgrabe. ®anb grün mit ginei roten Streifen eingefaßt (für 93erbienft in ber £>eimat, toeijje Streifen). Herzogtum «artjfen-Wltenburg. Sapferteitemebaille au§ SSronje für Unteroffiziere unb äftann« jdjaften an toeiBgrün geftreiftem 23anb. §erjoglid) Sä(^fifd)4£meftinifdje filberne unb golbene SSerbienjt* mebaille mit Stfjroertern für ganz befonbere 98er bienfte. Herzogtum Sarfjfen=Stoburg=®otl)a. (SrneftinifOe $au§orben, 98erbienfttreuz, golbene, filberne 93et- bienftmebaille mit Sdjtoertern. 93anb fielje Safet ©roB^erzogtum ®a0fen:3Reiningen. Sfyrenjeidjen für 98erbienfte im förieg. ftreuj für Offiziere unb bie SJiebaille für Unteroffiziere unb Sftannfcfiaften arte Sronge. 93anb gelbfdjjiuarzgelb mit toeifjgrünem iHanb. fyürftentum £ip|)e. S)aö Ärieg$»®t)renfceuj für Ijelbenmütige Sat, ba3 SriegS« SSerbienftlreuz, bie WGilitär^erbienftmebaille mit Sortiertern. 58anb fielje Safet ^iirftentum Sd)OHntburg-£ip|K- „Sfreuz für treue bienfte" für alle Sienftgrabe. SBanb fietje Xafel. gürftentiimer SOütavzburg. Sljrenfreuz 1. bte 4. Slaffe mit Sd)toertern; für Unteroffiziere unb SRannfOoften eine filberne SDlebaille für „SBerbienft im Ärieg". iÖattb fietje Safet Sürfteutum ÜSalbcd unb tßtytnwnt. Serbienfttreuz 1. bte 4. Stlaffe. Offizterlreuz- ^renlreuz. ©olbene unb filberne 93erbienftmebaille. Siefe Orben toerben mit 2htenaf)me be§ Offiziertreuze§ on einem feibenen meinen, [Otvaq rot unb golb geränberten SBanb getragen.
Unifotmierwufl bei ßanbfjeeres. 91 Sürftentum 9teug 9. unb j. fiinie. ?}ür Offiziere Sljrentreuj 1. bi§ 4. klaffe. §ür Selbfoebel* .'Leutnante, Unteroffiziere unb SJtannfdjaften eine golbene b^ro. filberne Serbienftmebailte (erftere audj mit ber trone). „triegS-Serbienft* fteuj" an alle Sienftgrabe für befonbere Säten. Sragetoeife roie ©iferneS treuz 1. tlaffe. Sürftlidj ^o^enjollcrnf^er Dtben. §auäorben bon ^oljenjoltern mit Sdjioertern für Offiziere. §ürftlidj jQotjenaolternfdje Silberne (Serbienft») unb ©olbene (Sljren») SRebaiHe mit Schwertern. ®ie §anfeftäbte Jamburg, Sübed, Sternen. §anfeatentreuj au3 Sronje; Sorberfeite, mit roter ©mailte belegt, zeigt in ber SKitte ba§ SSappen ber betreffenben §anfeftabt. fjür alle ©ienftgrabe beftimmt. B. ©fjrenjeid)en, im Stieben ju eimerben. 1. ©a§ aiUgemeine ©Ijrenzeidjen (in Sronje, in Silber unb ba« Streuj be§ iSQlg. ©IjeenzeidjenS). 2. ©a§ Serbienftlreuj (in Silber unb ®olb). 3. Sie StettungSmebailte. 4. Sienftaugzeidjnungen 1., 2. unb 3. Jtlafje (Äreuj aus Tupfer, Sftebailte au§ Sronje, Staljl) für 15», 12= unb 9jäljrige Sienftjeit- 5. 2anbrt»eljr=Sienftau»3ei(f)nung 2. Slaffe (äÄebaiUe au§ tupfet).
92 Sorgefe(te. IX. ^Borgefc^te. 1. fRangtlaften. Sanbfjeer SWatine Ganität^lorpä SJeterinärlorpS 1. Offiziere, a) ©enerale, Wbmirale. GJeneralfelbmarJ^an ®eiiewt*Obeifi @eiiertii berSnfcinterie, Stavalterie, Artillerie Seneraüeuhtant ÖroBabmiral Stbmiral iBije-Slbmiral ©encralftabgarjt bet SIrmee Seneralmajor ®onter-2lbmiral Obergeneralarjt b) StabSofjßierc. Dberft Kapitän jur See Oeneralarjt (Genera löeterinär DberfUeutnant । 1 Sregatfen-SPapitän GJeneraloberarjt : fiorp»itiiböüeteri« när, Oberftabö- öeterinär SOtajor Sorbetten-Sapitän Oberftabäarjt Hauptmann, SRitt« meifter c) Hauptleute. | ffiapitänleutnant I Staböarjt d) Subaltem-Offiziere. Dberleu tnant Obe rleutnant jur See Obe rat jt ficutnant Ecutnant jur See ftfftftenjarjt Selb tvebel'fie u tnant1) i Stabätoeterinär i Oberüeterinär Seterinär 2. Unteroffiziere- SelbtoebeljSacfjtmeifter iyelbioebel, Sedoffi« SanitätSfelbwebel Unterjablmeifter, QM n‘ r-c P: 43^ P 3* QM © ro n» Dbermujihneifter u. äRnfilmeifter ufro. Sijefelbttebel, ®tje« Sijefelbtoebel.Un- lltttexöeterinär m(f)tmeifter, gäfyi- ritfje ufro. Sergeant Obermaat ferarjt,®njäl)rig- SreiroilligerSltjt Sanitatäfergeant Unteroffijier, Ober- ®laat Sanitäöunter« jäger, Hoboiften ufw. offijier 2. ßinietlung. A. dauern be 'ßorgcfctrte be§ Stolbatcn in unb äuget $ienft. 1. 3eber Offizier, SanitätSof fixier unb SBeterinärof fixier be3 £eere£, bet SDtarine unb ber <5dju&truppen. i) gelbrocbel-fieutixants gibt eö nur roä^renb beö Ärieqcö. ©ffiiterfielfoertrcter fa&en ben flftanß eine# ftelbnjebeld bejtr. S3ad&hneifterS, finb iebodj SBorgefefete jihntlidjer Unteroffiziere.
Boxgefe^te. 93 Vorgefehtc finb nidjt, j e b o dj zugrüfjen (fiehe Seite 94), obere lIRilitär beamte, wie gahlmeifter, ^ntenbanturbeamte, 9Rilitärjuftizbeamte ufw. ^re Slnorbnungen finb im bienftlidjen Verfeljt §ü befolgen. t 2. $eber Unteroffizier be§ feeres, ber SRarine unb ber Sdjutjtruppen (and; Sanbgenbarmen). B. Vorübcrgchenbe Vorgefehte wätjrenb eine§ beftimmten ®ienfte§. 1. Sefreite unb ©emeine, benen burdj bie bagu berechtigten Vor-- gefefcten eine bauernbe VefeljtSbefugniS für gewiffe Tienft« jteHungen übertragen ift. Tie§ erftredt fid) nur auf Vefehle unb Slnorbnungen, bie mit ber übertragenen Tienftftellung im 3ufammen(jang fteljen. Soldje Vorgefe|ten finb z- V. Korporal* fdjaftäfüljrer, Stubenältefte, Unteroffi§ier/£ieitfttuer, Vefruten« gefreite. Ein ©emeiner, ber Stubenältefter ift, ift alfo nur Vorgefegter feiner Stubenfameraben in bezug auf bie Stubenorbnung. 2. (befreite unb ©emeine, benen burd) befonbere Slnorbnung eine« Vorgefegten eine borübergelfenbe ®efeljföbefugniS erteilt ift, wie J. V. Gruppenführer, 5ßatrouinenfüljrer, güljrer bon Abteilungen (zum Sdjiejjftanb, Gefangenentransport), Auffüljrenbe im ©arnifonwadjtbienft, Sluffidjtfüljrenbe in ber SInzeigerbedung ufw. 3. äRannjdjaften im Söadjbienft, bie im ^rieben burd) ben ©atnifon« tbadjanjug erfenntlid) finb. 4. fjelbgenbarmen mit SRingfragen. 3. Ehrenbezeugungen. ©in orbentlidjer Solbat erineift bie Ehrenbezeugungen ft r a m m unb borfdjriftämäfjig, fo toie er fie im Sienft gelernt Ijat. Sdjlerfjt grüjjenbe £eute fdjabigen ben fRuf iljre§ Truppenteils upb tverben beftraft. Tie 2ld)tung unb Ehrerbietung, bie jeber SfRahn bor feinen SBorgefe^ten haben foll, fommt in ber Straffheit feine* ©ruf>e£ zunt AuSbrud. Unaufmerffamleit entfd)ul» b i g t n i d) t; ein guter Solbat barf niemals au§ Unadjtfamteit einen ©ruft unterlaffen. Tie borgefchrtebenen Ehrenbezeugungen werben nidjt nur bei unmittelbarer Begegnung beß Sorgefepten au§gefüljrt, fonbern aud) bann, wenn ber S8orgefegte ben Untergebenen nidjt bemerkt, gleidj* biel, in welcher jRidjtung ba§ Vorbeigehen ftattfinbet, ob ber Vor« gefegte bem Untergebenen zufällig ben IKüden gelehrt hat unb bgl.
94 ®orgeje|jte. tßeldje Sitten bon (^renbejengungen gibt elf Vor Wem finb fie ju crtoeifen? A. ®er einzelne SRonn. I. fDtannf duften erioeifen bie ©tfrenbejeugung: 1. burd) gr ontme d) e n bor: a) Seiner SDtojeftät bem Staifer unb slönig, 3fyrer SKajeftät ber Äaiferin unb Königin, b) ben Prinzen unb ^rmjeffinnen be£ ÄgI. Kaufes, c) ben regierenben dürften unb beren (SJemal)(innen innerhalb ihrer ßanbeSgrenje, d) iljren Sanbesfürften unb beren ©ematjlinnen, ohne ÜRüdfidjt auf bie £anbe3grenze, e) $al)nen unb Stanbarten. thront gemacht wirb innerhalb unb außerhalb beS Stanbortes, auch auf ber Sanbftrafje. 2. 55?urdj Stnlegen ber redeten Jpanb an bie Ä o p f = bebedung bor: a) allen beutfdjen Offizieren, Sanitätsoffizieren, Veterinär» Offizieren, ben oberen Beamten ber fDälitarberivaltung*) unb Sftarinebertoaltung, ben SKilitärgeiftlidjen, ben im öffi§ierrang fteljenben Singehörigen be§ Äaif. greift». Sluto» mobil* unb SftotorbootlorpS, bes SJoten ffreujes unb ber fyelbpoft fohne 3ibilärjte in Uniform. b) ben Offizieren frember Slrmeen. c) allen Unteroffizieren unb ben zu biefer klaffe gefjörenben Verfonen beS Solbatenftanbes. II. SfoSfiiljruJig: 2)ie Ehrenbezeugungen beSeinzelnenSRanneä befielen in ^rontmadjen, Slnlegen ber regten £anb an bie itopfbebedung, Vorbeigehen in getaber Haltung unb Stillfteljen mit ber fyront nad) bem Vorgefefeten. ®ie berittenen halen babei ben Säbel nicht aus. SBirb ber Säbel nidjt unter bem SIKantel getragen, fo ift bie Sdjeibe mit ber linfen §anb anzufaffen unb fenfcedji gut ragen. bei jeber ßljrenbegeugung ift ber Vorgefefjte angufehen: wenn nötig, ift ihm Vla§ zu machen. ®ie ©htenbezeugungen finb turz unb ftraff auSguführen; fie beginnen 6 Schritt bor unb enbigen 3 Schritt hinter bem bor- gefeiten. •) Cbere Beamte ber WilitäroevTOQltung tragen als 2lbjeicfien an ber 'JLküfce einen Heinen itlbemen 9lb!er, ©reifen ufm., ben Wer uhu. fuhren fie aud? auf bem $e(m$ierat, unb jruar ücrgolbct auf Silbernem/ fitbem auf üerßolbetem ^elmsiexat. Untere Militär* beamte, bie an Stelle bed 'XblerÄ ein Neinei SBatwen tragen, brauchen md)t gegrüßt 51: werben. ®in ßuter Solbat roirb in jroetfelhaften fiäHen lieber gufiel al« guroenig grüßen.
&orpe(et5te. 95 ijrontmadjen. ©er SRann fütyrt tociljrenb bei lebten Sdjrittel bor bem galten burdj §eran$iefyen bei S'UBes eine ljalbe SBenbung aul unb nimmt bie (SrunbfteHung ein. ®r beljält babei ben Kopf nad) bemjenigen, bor bem er ^ront mad)t, geioenbet unb folgt iljm unter ©reljung bei Kopfe! mit ben Slugsn. Kreujt ber Sttann ben 3Beg bei Söetreffenben, fo bleibt er in angemeffenet ®nt« femung mit ber jjront nad) djm ftetjen. Sßirb burd) Slbtoinlen auf bete ftrontmadjen ber-jidjtet, ober toirb bie borzeitige Seenbigung ber (Sljrenbegeugung berlangt, fo gefjt ber 3Kann weiter unb legt bie redjte $anb an bie Kopfbebedung. 23eim Anlegen ber redjten .*p a n b an bie Kopf» bebedung gel)t ber SRann in freiem @d)ritt unb nimmt 6 Sdjritt bor bem SBorgefegten bie redjte §anb mit gefdjlof jenen Ringern furz Ijodj; Beige» «nb SJättelfinger berühren ben unteren 9tanb ber Kopfbebectung, fo bafj fie ungefähr über bem äufjeren Sßinlel bei redjten Singel ftetjen unb ber SRann bor ber Jpanb borbeifeljen fann. ©er redjte ©Hbogen toirb ettva in Sdjulterljöfje gehoben, ©er linfe Slrm toirb ftillgeljalten. 23ei Söeenbigung be» (Srufjes nimmt ber SUJtann ben Kopf gerabeau! unb gleidijeitig bie redjte §anb furj herunter. iöeim SBorbeigetjen in geraber Haltung toerben -bie Sinne nidjt betoegt. Bum <51 i 11 ft e Ij e n ift burd) bie entfpredjenbe SBenbung bie fjront nadj bem SJorgefepten ju nehmen. B. ©efdjlofjene Slbteilungen. I. Ijfcber Kanonier ober ©efreite, ber fjüljrer einer gefdjloffenen Abteilung ift, tjat mit biefer eine ©tjrenbezeugung ju ertveifen: a) bor ben unter I 1 borljer genannten fürftlidjert $erfonen foroie fjaljnen unb Stanbarten, b) bor allen beutfdjen Offizieren unb @anitätl»Offixieren; bor Seterinäroffizieren aber nur bie Slblöfung ber Söadjpoften. II. SluSfüprung: Sljrenbezeugungen gef d)Iof f enet 21 b » teilungen Serben auf Äommanbo iljrer ter aulge f üljrt: a) im galten: Stiügeftanben! (Sin bie $fcrbe!) (Stilb gefeffen 1) ©ie fieute feljen ben SBorgefefcten an. Srfotberlic^en’ fall! ift Singen — redjte! (bie Singen — (infe!) zu fomman^ bieten. Oeljt ober reitet ber SJorgefepte an ber Slbteilung entlang, fo folgen iljm bie £eute mit ben Äöpf en bte jum britten SRann unb nehmen bann bie Köpfe bon felbfl gerabeaul,
Sotgefe^ie. •M b) im iVtar । dj: Achtung! Augen — red)t§! (Tie Augen — Imfe!) j)lül)rt ©udj! Tie Arme werben nidjt bewegt, bie Säbel ber Berittenen fenfredjt getragen. Tie auf ber Safette (SRunition-^wagen) fi^enben Kanoniere breljen bie Stopfe auf Augen redjt» (Tie Augen lint») nad) lint» (rerfjts). Auf: Wiljrt (Sud) 1 rteljmen bie Seute bie Stopfe wieber gerabeauS unb fallen in ©leidjfdjritt. III. Bertjaltcn ber $iifyrcr: a) bie ^üljrer ber Abteilungen unter 20 9)tann ober eine« be» fpannten ©efdjüfjeS marfdjieren mäljrenb ber ©Ijrcnbe^eugung neben bem Flügelmann, bie jjüßrer größerer Abteilungen bor biefen, b) § ü l) r e r grüßen bei ber Ehrenbezeugung ber Abteilung burd) Anlegen ber redjten .fjanb an bie Stopfbebedung, c) Unteroffiziere unb ©eineine al» g-üljrer bon Abteilungen ertteifen ben Sßetfonen, benen nur bie (Ehrenbezeugungen einzelner Sülilitärperfonen zuftetyen, für fid) allein bte borgefdniebcne Ehrenbezeugung, d) Äußerl) alb be» S t a n b o r t § (ber belegten Or tf d)af t) er weifen Abteilungen feine Ehrenbezeugung. Ter §üf)ter melbet jebodj ben betreffenben Borgefeßtcn, borauägefefct, baß biefe nidjt in fdmeßer ©angart an bet Abteilung oorüber» reiten ober fahren. • C. $u befonbere» fallen: Solbaten, bie fid) in Begleitung eine« Offiziers befinben, ertveijen nur Offizieren bie (Sljrenbezeugung. ßeute, bie in einem 28agen fahren, erweifen bie ®l)ien= bezeugung fißenb bleibenb burd) Annahme geraber Spaltung, Blid nad) bem Borgefeßten. SRabfal)rer fifcen zum fyrontmadjen ab. 3|tl übrigen er weifen fie bie Ehrenbezeugung bnrdj Borbeifaßren in geraber Haltung mit ermäßigter ©efdjwinbigfeit. ®raftwagenfül)rer unb Äraftrabfaljrer finb wäßrenb ber ffaljrt immer, giabfaljrer unb ST r ü m p e r» I u t f d) e r bei ftarfem Straßenberleßr, leptere jebodj nur beim Trab in ben Straßen einer Stabt, »om ©ruß befreit. 3n ^en fallen, in benen Sfrümperfutfdjer nid)t bom ©ruß befreit finb, erweifen fie bie Ehrenbezeugung fifjen bleibenb burd) Annahme geraber Spaltung, Blid nad) bem Borgefepten. fReitet ber Untergebene, fo nimmt er eine gerabe Gattung an, läßt bie redjte Spanb lofe berunterßangen, fiel)t ben
Soxgcfefcte. 97 23orgefegten an unb reitet (Sdjritt. 3JI u ß er am SJorgefe^ten fcfjnell öorbei, fo reitet er im (Sdjritt heran unb bittet um bie (Erlaubnis gum Sßorbeireiien. 5n gefdjloffeneu Staunten fteljt ber Untergebene mit ber ftront gum Sorgefe^ten ftiH; berläfjt er ben 9?aum, fo berfäbjrt er ebenfo, bis ber 5Borgefe|te ifjn gegrüfjt ljat. 21 uf Steppen wirb burdj Vorbeigehen in geraber Haltung gegrüfjt, ebenfo beim Stagen größerer ißalete (etwa Äommifjbrotgröfje)unb wennber(SolbatoljneÄopfbebedEung ift. Sie gum Stagen bon gtbilHeibern berechtigten 3Hann- fdjaften erioeifen bie (Stjrenbejeugung burch Slbneljmen ber SBopf- bebedung. 4. ^Benehmen gegen Vorgejchte. A. 2ldjtung unb Gljrerbictung. Ser «Solbat ertoeife bem 23orgefepten gegenüber feine gute Ergieljung, bie er im Elternhaus unb im (Solbatenftanb genoffen ljat, jebergeit; er fei: guöorlommenb unb aufmerlfam — Sür auf« madjen; Wntel an« unb auStjelfen; fßlafj machen auf Steppen, engen ©äugen unb in Sahnen; eigenen fßlah, fyeuer anbieten; Eingefallene «Sadjen auf!)eben; befdjeiben — Ijatte fidj gurüd; lein Vorbringen; Jein Slugenbienern; leine laute Unterhaltung in ber Stälje eine» Vor« gefegten; banlbar — bei erioieJenen fjreunblidjleiten; tvenn er g. 23. Urlaub erhalten hat (pünttlidje Stüdleljr, Schonung bet Urlaubs* fachen; anftänbigeS Veneljmen auf Urlaub, befonberer Eifer im Sienft nach SIblauf beS Urlaubs); Har — bei Sftelbungen unb ©efprädjen; leine Seit« fdjtveifigleiten; er bewahre jebergeit bie folbatifdjen fyor« men — bei S3atteriefeften, Söierabenben unb anberen aujjerbienft» lidjen Vetanlaffungen. B. 2lnteben. DliemalS wirb ein Vorgefefcter mit „Sie" angerebet; follte ein guter ftreunb mal borübergeljenb Vorgefefcter (g. JB. 2lbteilungS« führet) fein, fo ljat toäl)renb biefer Seit baS lamerabjdfaftlidje „Su" gu unterbleiben. 2UIe SSorgefefcten finb bis gum ©eneralmajor (einfdjl.) mit ^er gefrgraue. Öelbart. 1. 5[. 7
98 9?er()alten bei befonberen GJelegeuljciten.' „§err" unb ihrem ^ienftgrab*) angureben: „§err Unteroffigier", »§err Hauptmann", „.fjerr ©eneral". Som ©eneralleutnant auf- wärts ijeißt bie Anrebe: „Euer Ejgelleng". g-ürftlidje iperfönlid^» leiten werben angerebet: „Euer ®urtf)Iau(^t", „Euer $oljeit", „Euer Äöniglidje fpoljeit", ber Süronpring beS ©eutfcfjen fReid|e§ „Euer Äaifer* lidje Roheit", „Euer SRajeftät". Spricht man bon SSorgefefcten, fo barf eS niemals tjeijjen „Er" hat baS gefagt ober „®en" habe idj gefetjen, fonbern „§err Unter* offijier ljat bieS gejagt", „.fjetr tpauptmann ljat angeorbnet", „©e. Ejgelleng ljat gerufen", „©e. SRajeftät tyaben befohlen". X. Verhalten bei befouberen Gelegenheiten. 1. Allgemeines. Sirb ein SDtann gerufen, fo antwortet er laut — ofyne über mäßiges Schreien — „£>ier" ober g. &. „§err Seutnant" unb läuft im SRarfdj’ marfdj jum ÜBorgefe^ten, bot bem er fid) in 3 ©djritt Entfernung tabelloS Ijinftellt ©tanb ber ©olbat in einer Abteilung im Hinteren ©liebe, fo läuft er außen um einen Flügel Ijerum. ^eber Sefeljl wirb wieberljolt. $jft er nidjt berftanben, fo Ijeijjt eS: „Ißerjeiben §err öberft, icf) Ijabe ben Sefeljl niefjt berftanben". 9tad) Ausführung ift SRelbung gu erftatten: „Sier iöefeljl ift aus* gefüfjrt". — Erhält er wäßrenb Ausführung beS SefeljlS bon einem anberen Üßorgefehten einen ^weiten, fo melbet er biefem, baß er bereits einen S3efel)l erhalten fyat. 93efteljt ber betreffenbe gweite ©orgefefcte auf ber Ausführung feines neugegebenen SJefetjlS, fo hot ber ©olbat erft biefen auSjufüIjren, alsbann ben erften befehl. SQlelbung über biefen Vorfall ift bem tBorgefefcten, ber ihm ben erften befehl erteilte, gu machen. Soll ein SDlann einern SSorgefeßten einen ®efe!jl überbringen, bet mit einem anberen höheren fpridtjt, fo ift ber festere gu fragen: „$jch bitte, bem ^erm Seutnant eine SKelbung madjen gu bürfen". Vorher ftellt fidj ber Untergebene fo auf, baß er bon bem ©orgefehten gefehen wirb, felbft aber bon ber Unterhaltung nichts hort. ©eljt ein ©olbat im ©efprädj mit einem ®orgefe|ten, fo hä^ et fidj immer auf beffen linier ©eite; foll er nur mittommen, fo folgt er ihm einige ©chritte hinterher. Ein Offizier betritt bie Hafernenftube. SBer ihn juerft fieht, ruft „Achtung"; alles tritt an bie ©pinbe unb fieht ben Öffijier an. Ebenfo ift eS beim tßerlaffen ber ©tube; ber ^unädjftftehenbe macht bie ©tubentür auf. •} SInrebe bcc £ffiaierfielk)ertreter erfolgt und) Efjrer $ ien[tQrßbbe3eidjnung; g. ®, w'&ert £Jijen>Ad?tm elfter“, M$exr Säfntrid)“.
SJertjatien bei befonberen Selegettfyeiten. 99 (Jin Untergebener betritt bie SSSoljuung eines SBorgefeßten. SBorljer Slnmelbung burd) SBurfdjen; faubere Stiefel; anflopfen; auf „herein!" Sür leife öffnen unb ftfiließen; im Rimmer neben bie Xür treten; abwarten, bis ber SBorgefeßte auffieljt ober iljn anrebet. SBeint §inauSgeI)en nodj einmal ftramme Haltung neben ber £ür; beim SSerlaffen leine SSenbungen machen. gteljt ber Sßorgefefcte in einem engen (Sang, fo brängele fidj ber Solbat nidjt borbei, fonbern fage: „fiffy bitte, borbeigeljen gu bürfen". SBill ein 93orgefeßter gu ißferb fteigen, fo I)ält ber ißferbehalter baS $ferb mit ber redjten $anb am SBadenftüd beS BaumgeugeS feft, mit ber linfen §anb gieljt er am SBügelriemen über bem SBügel, bamit ber Sattel nidjt berrutf djt. Sann breljt er ben SSügel auswärts, fo bafj ber SSorgefefcte ben fjuß ljineinftetfen lann. gißt ein Sorgefeßter ab, fo Werben bie Sügel Ijodjgeljoben unb ber Sügelriemen innen burdjgeftedt. ®aS *ßferb wirb an beiben Xrenfengügeln mit ber redjten tpanb gehalten. ?lUe hier Bügel bleiben auf bem ißferbeljalS liegen. SBemerlt jemanb, bafj anbere ftameraben einen borbeigeljenben SBorgefeßten nidjt feljen, fo madje er fie burd) ben Stuf „2ldjtung" barauf aufmertfam. SÖluß jemanb auSnatjmSroeife ioäljrenb beS SienfteS austreten, fo warte er baS fRüljren ab, trete gum Sßorgefeßten heran unb fage: „3dj bitte, austreten gu bürfen". 9?ad) fRüdfeljr melbe er: „®om 3luStreten gurüd". Utaudjen im (Sefprädj mit ®orgefeßten ift niemals geftattet. 2. ©efudje. (SSefdjtoerben fielje unter ftriegSartitel Seite 74.) Sille (Sefudje finb bei bem.SBatteriedjef an* gu bring en. $eber SKann muß baS nötige Vertrauen gu iljm befißen, iljm audj pribate Singe, bie iljn bebrüden ober in benen er eines Ulates bebarf, angubertrauen. SSiH er g. SS. irgenbeine ftlage beim ©eridjt anbringen, fo muß bieS borljer fein §auptmann wiffen; biefer muß über alles unterrichtet fein, Was in feiner ^Batterie bor* geljt ober waS eingelne feiner Untergebenen unternehmen Wollen. (Slje nun ber Solbat fein @efudj bem SBatteriedjef borträgt, er- ftattet er feinem ftorporalfdjaftsfüljrer unb bem SBadjtmeifter SRelbung jjierbon. ©iefe SRorgefe^ten muffen ebenfalls Söeftfjeib wiffen unb tonnen iljm nod) einen guten 3tat geben ober nötigenfalls abraten. Db ber Solbat fid^ bem anfdjließen will, was biefe ihm jagen, bleibt iljm überlaffen — entfdjeiben tonnen fie über fein ®efudj nid)t; bieS lRed)t liegt allein in ber §anb beS SSatteriecbefS, ber baS ®efu<h nötigenfalls an Ijöljere Stellen weiterleitet.
100 SSertjflÜen bei befonberen Gelegenheiten. SDiit SCrteji wirb ber Solbat beftraft, ber unter Umgebung [eines VatteriedjefS etiva ein ®efud) an fjoljere Vorgefegte ober gar an Se. SRajeftät ridjtet. Veim Vorbringen beS WefudjS faffe fidj ber Solbat furj unb flat unb üergeffe nidjt, [ein öiefud) fofort ju begrünben. Sllfo: ,,-Sdj bitte um 5 Sage Urlaub nadj (Sodjem; mein Vater ift Ijeute ge< ftorben". (Sr weife bann gleidj baS Telegramm ober ben Vrief öot, burch baS ober ^en iljm bieS (Ereignis mitgeteilt mürbe. Ungehörig ift es, burdj Verioanbte ober Vefannte ©efudje beim Truppenteil ober bei Ijöfjeren Stellen einreidjen gu laffen. ©efdjieljt bieS auf Veranlaffung beS SJtanneS, fo madjt er fidj ftrafbar. Sille berartigen ©efttdje bon Slngcljörigen erleiben jubem baburdj eine Ver- zögerung, baß fie auf bem Tic uftiveg erft nad) einiger Seit an bie ßom« pagnie gelangen. Sollten 91 *n gehörige aus fidj felbft Ijeraus jugunften eines SDtanneS bodj einmal ein ©efudj, 3. V. um Srnteurlaub ober um Urlaub ju ertranlten fjamilicnmitgliebexn einreidjen, fo müffen biefem glaub’ toürbige Unterlagen für bie Vegrünbung iljrer Vitte beigefügt merben; Vefdjeinigung ber ÖrtSbeljörbe, beS ßanbratSamteS ober ärgtlidje« ®utadjten. Ter Solbat tann aber audj einmal in bie Sage tommen, ein fdjriftlidjeS ©efudj an bie Vatterie gu ridjten: @r erlrantt j. V. fdjroer auf Urlaub ober ein naljer 9lngeljöriger ftirbt turg Dor Slblauf beS Urlaubs. $n foldjem ^all iuirb natürlidj ber @efdjü|’ führet unb Söadjtmeifter auSgefdjaltet; baS ®efudj iuirb an bie Vatterie gerietet — nidjt an ben Vatterie^ef per* fönlidj. Sluf fauberem, iueifjem Rapier (Üuartblatt) iuirb eS in guter Sdjrift »erfaßt; Unterlagen, bie ärgtlidjer» ober beljörblidjerfeitS bie SRidjtigleit beS OrunbeS für baS ©efud) belegen, finb beijufügen. $ebe JpöflidjleitSrebenSarten in ber Slnrebe ober am Sdjluß beS ©efudjeS finb unmilitärifdj. Bunt Veifpiel: Slbreffe: Sin bie 2. Votierte 2. OUjeinifdjen ^elbartillerie* [Regiments Str. 23. gnljalt: (Sodjem, ben 12. III. 1916. ©lofelftraße 2. Tie Vatterie bitte idj um 3 Tage Sladjutlaub; meine SRutter ift Ijeute geftorben. Vereinigung ber £)rtsbet)örbe beiliegenb. S- Kanonier.
$01*1)011 en bei befonberen Selegenf;eiten. 101 Sollte öor SIblauf beS Urlaubs, ber zunächft bewilligt war, fein SSefdjeib bon ber 35atterie eingehen, fo feljrt ber Solbat pünttlk^ Zurüd. Eine eigenmächtige überfdjreitung be§ Urlaubs macht ihn ftrafbar. Eine StuSnahme fönnte bielleid^t nur bie bilben, wenn bet SRann fo [djwer erfrantt,.bafj ber Slrjt bie ^eimreife als auSgefchloffen bezeichnet. (Sin rechtzeitig bei ber Batterie eintreffenbeS Telegramm mujj biefe aber öorUrlaubSablau f hierbon in Kenntnis fe|en. S9ei bem frönen, tamerabfcljaftlichen SSerteljr, ber fich neben allem ftrammen ®ienft jwifdjen SBorgefe^ten unb Untergebenen in unferem £eer bon. jeljer herauSgebilbet hat, benufjt mancher Unter* gebene bie @elegenl)eit, aud) einmal in einem 35rief an ben ®orgefe^ten bon ficf» hören zu laffen. (Serabe ber gelbjug hat Xaufenbe folger Fälle gezeitigt, bie ein ehrenbeS SBeifpiel für baS @e* fühl ber gufammengehörigfeit aller ®rabe unfereS §eereS geben. äKandjem Solbaten fällt e§ nun fdjwer, feine 33riefe aud) in eine rid|tige §orm zu fleiben; manch einer läfjt fid) fogar bon Sdjreiben abhalten, weil er nicht red)t tteifc, wie er folchen 35rief abzufaffen hat. einige Fingerzeige feien hier furz gegeben: Slnrebe: „Sehr geehrter £err Hauptmann!" „Cwdj* zubereljrenber Iperr ©eneral!" 3m 58 rief: Niemals „Sie" fagen, fonbern „iperr SRajot" ober „Euer Jpod)mohlgeboren"; zutreffenbenfalls bom @ene* ralleutnant aufwärts „Euer Exzellenz". Schluß: „SKit beften Empfehlungen berbleibe ich Euer §odj- wol)Igeboren (ober „Euer Exzellenz") gehorfamfter 3B., Kanonier, 5./46. Ober „SOlit borzüglidjer Jpod)ad)tung bin id) Euer .... ufw." (3Bie bor.) 3. Urlaub. ®er Solbat hat wähtenb feiner SJienftzeit fein Stecht auf Urlaub, fonbern biefer ftellt eine '5Bergünftigung bar, bie burd) treue Pflicht- erfüllung in allen 2)ienftzw eigen erworben werben will. 2Sie baS UrlaubSgefudj anzubringen ift, ift unter 9lbfdjnitt „@efud)e" nadjzulefen. $or llrlaubSantriit hat ber Solbat fich abzumelben: beim ® ef chü^f ühr er, Sammer-, Furier»Unter o ff i> Zier unb beim SBadjtmeifter. Sel)t er längere Beit auf Urlaub, fo gibt er alle Sadjen mit einem 3?erjeid)niS an ben Sammer- Unteroffizier ab, bei fürzerem bem ©efdjühführer feinen Spinb* fchlüffel. 53om SBachtmeifter erhält er bann ben UrlaubSpaß, ben er beim Söfen feiner Ptilitärfahrfarte borjuweifen Tjot. 33eim S33ad)t*
102 Scrtjalten bet befonbeten ©elegcnljeiten. meifter lann er audj erfahren, Weldje 9lrt bon 3ügen er benufen barf. ®ine genaue Erfunbigung hierüber ift burdjauS notwenbig, um eine unerWünfdjte Verzögerung ber Slbreife burd) ©djwierigfeiten auf ber SBaljn ju bermeiben. ©er Urlaubspaß ift eine Urfunbe; jebe eigen» mädjtige Slbänberung beSfelben [teilt fidj als eine ^älfdjung bar, bie mit Gefängnis beftraft werben kann. Stöljrenb ber galjtt ljat fid) jeber ©olbat eines gefitteten betragens ju befleißigen. Er fei fyöflidj unb aufmerffam, beneljme fidj tabeUoö im SIbteil unb madje überall feinem Truppenteil burd) feine gute Erziehung Eljre. Tabettofe Ehrenbezeugungen wie auf ber «Straße finb aud? auf Söaljn^öfen gu erfaeifen. Äein Sännen, unmäßiges Trinfen, ©djreien unb «Singen;' er fei jurüdljaltenb in ©efprädjen. Sitten Slnorbnungen ber Valjnbeamten ift unbebingt §olge ju (elften; ber ©olbat barf nidjt, wie eS oftmals borfommt, beulen, baß iljm anbete Stedjie als ben übrigen ^aljrgäften jufteßen. Sßirb bon einem ^Beamten aus irgenbeinem @tunb bie ^eftftettung feiner jßerfönlidjteit berlangt, fo hat ber ©olbat biefem bie nötigen*Eingaben, wenn nötig unter Vorweisung beS UrlaubSpaffeS, ju machen. ®m UrlaubSort ljat fid) ber ©olbat zu melben unb babei feinen Vaß jur Eintragung borjulegen. ©djon bor bem Urlaubsantritt muß er fidj genau erfunbigen, an weldjer ©teile er feine ^Reibung unb in welchem Slngug er fie anzubringen ljat. Ta für bie einzelnen ©arnifonorte hierüber öerfdjiebene Vorfdjriften erlaffen finb, laffen fidj allgemeingültige Eingaben hier nidjt madjen. $[t feine militävifdje Veßörbe am Urlaubsort, fo t>at bie SRelbung bei ber DrtSbeljörbe zu erfolgen. ^Reibungen finb im Drbonnangan-jug abjuftatten; baS Tragen eigener ©adjen ift geftattet. Eine foldje SRelbung lautet 3. 33.: Kanonier fj. bon ber 5. Vatt. ^elMlrtillerie’Siegts. 9lr. 46 melbet fi<f> bom 12. bis 16. SRärj nad) Eodjem beurlaubt". GNeidj bei ber SRelbung ift jeber ©olbat berpflidjtet, fid) nadj ben für SÖlilitärperfonen berbotenen fiofalen ju erfunbigen — eine Unkenntnis biefer fd)üpt iljn nidjt bor ©träfe, wenn er bort angetroffen wirb. fallen hohe fjefttage in feine Urlaubszeit, fo muß er fidj fdjon borget mit feinem SKnjug hiernadj einridjten, ba in ©arnijonen an einzelnen Tagen Drbonnanjanjug borgefdjrieben ift; aud) im §aupt» gotteSbienft ift biefer anjulegen. Ein jeber berl)alte ficfy auf Urlaub, wie es einem woljlergogenen SDlann gebüljrt. Stuf tabeßofen Slnjug fei nodjmals Ijingeroiefen. $n gefdjloffenen ^Räumen neljme er bie äRüfce ab. Er meibe fdjledjte ©efellfdjaft unb Trinfereien; er Ijüte fid), über militärifdje Slngelegen» fjeiten, bie anbere gar nid)ts ange-Ijen, ju reben unb ficfj burdj lügen» ßafte ober übertriebene Erzählungen intereffant machen ju wollen.
58erhalten bei befonberen Seleflentjeiten. 103 6r fpredje audj nidjt über Vorgänge wenig fcfjöner Slrt, bie bielleidjt einmal in feinem Truppenteil borgefallen finb. W Solbat gehört er einer großen gamilie an, beren SIngelegentjeiten man nidjt ber Öffent» lidjteit pretegibt. Ter Solbat fdjone bie iljm mitgegebenen Sadjen auf Urlaub; Will er ju §aufe Ijäu§Iidje ober Sanbarbeiten berridjten, fo netjme er Ijiergu alte Sadjen mit. $ i o i 11 r a g e n ift, toenn e§ nidjt burdj Sßafjbermerf au^brüdlidj erlaubt ift, berboten. ift felbftberftänblidj audj unerlaubt, bie SanbeSgrenje ju überfdjreiten, beägl. fidj längere Beit bon bem UrlaubSort ju ent* fernen. Sollte jemanb auf Urlaub ertranten ober au§ einem anberen triftigen @runb einen au^naljmätoeifen iftadjurlaub hnm)d)en, fo bat er wie unter „@efudje" gefagt, §u üerfidjren. Sefonbere <SJ<mtifon*®efthmm«igen für Berthe: !♦ 3u Dftem, IBfingften unb SBeiljnaÄten finb bon ben nadj Berlin beurlaubten Unter* Offizieren unb Gannfcbaften ber ftommanbantur feine persönlichen Gelblingen ju erstatten: bie Gelbuttfl erfolgt fdjriftlicft burch bie beteiligten Stäbe unb Truppenteile. $)er Urlaubßpafc gilt ben hierher Beurlaubten alß Urlaubdfarte biß jum Söeden, ebne baß ein bezüglicher Bemterf auf bem Baß nötig ift. 2. Unteroffiziere unb Gannföaften im DrbDnnanjanjuge bürfen auf ber Straße nidjt raudjen. 3. Sluf folgenben Straßen unb ben bort bezeichneten SBegen beß Tiergartens ift non ben Gannfdjaften ba« fR a u <h e n bei Tage ju unterlaßen: Unter ben Äinbcn bom Stöniglichen Sdjloft ab bte gum Branoenburger lot, flßilhelmftrafte bon Unter ben ßfnben bis jur ßeipjiger (Straße, fieipjiger Strafte bon bet asiltjelrnftrafte ab bte einfchlieftlidj Botßbainer Blaß, SBubapefter Strafte, Senne* ftraße, Tiergartenftrafte zwifdjen (Sieges- unb $ofiägeraHeer Gharlottenburger ©hauffee bom Branbenburger Tor bte jum ©roßen Stern, Siegeßallec, Ztönigßplafc, griebeitß- allee. . 4. Unteroffiziere unb Gannfdjaften haben ben Gante! auf ber Strafte ftetß angezoßen unb nadj Gaftgabe ber Uniform baß doppel über ober unter bem Gantei zu tragen. tJetner ift auf ber Strafte [tote baß Seitengewehr anzulegen. 5. Unteroffixiere unb Gannfdjaften, bte anläßlich non Baraben alß Sufdjauer ufto. et- fd] einen, legen, wenn anbereß nidjt außbrüdlidj befohlen wirb, benfelben 2lnjug tote bte Gruppen an. (Schreiber, Burfrfjcn, Stabßorbonnanjen, Drbonnanjen bürfen bie fiinie bet polizeilichen §lbfperrung nur aud bienftlidjem Ulnlaft parieren unb müßen fiep über leiteten außtveifen tönnen. « ¥nb Gannfdjaften erfdjetnen an ben ©eburtßtagen Seiner Gajeftät beß «aifete unb Königs, öftrer Gajeftät ber tfaiferin unb Königin von 9 Uhr pormittagß bte zum gtntritt ber Tuntelbeit auf ber Strafte im ©rbonnanjanzuge. 7* "Janmdjaften ift bte Berufung beß fialjrrabcB nur im Tienfte geftattet. Wnjug: Söaffenrod, Guße, Seitengewehr (Säbel am ftabrrabe befeftigt). Ten für baB wab- fahren Gegebenen polizeilidjen Borfdjriften ift nadjzutommen. 8. Gannfdjaften (Burfdjen) in Uniform ift baB Tragen bon großen (Garft-) Körben unb auffauenb großen Bafeten unterfaßt. 2)ie tragbaren ©egenftaube bürfen nur ben einen Ulrm beB TragerB bearifprudjen unb bie ftxamme militärifdje Haltung nidjt beeinträch- tigen. 9. Burfdjen in ßibree bürfen nidjt einzelne Uniformftüde jur filbree tragen. • 10. fMufter auf benv©ippobrom ift non Unteroffizieren unb Gannfdjaften bie (Ehrenbezeugung ju Bfenw aiicn im Tiergarten im Schritt $u eriueifen. Unteroffiziere unb Ganufdjaften, bie ein Bf erb führen, tönnen oftne SSaffe geben, wenn biefe am Sattel befeftiat ift. 11. 5Den Slnorbnungen bex fni öffentlidjen Sidjerbeitebienfte befüiblidjen BolUcibeamten ift feitenß ber Gilitärperfonen in ieber Beziehung fjolge ju geben unb ift benfelben in brinflenben Sailen $ilfe unb UnterftüUnng gu leiften. 12, Bei entfteftenben Straftenerjcßen unb Tumulten hat jeber Solbat, ber nicht im Tienft ift, fieft fofort in bie Staferrie ober in fein Ouarticr xu begeben. 13. Tie Benutjunß beß GittelburdjgangeB beß Branbenburger Toreß ift nur gefdjlofienen fJlbteilunßen, nidjt aber einzelnen JR eitern geftattet. 14. $n ben ÄÖanbelhatten beß WeidjBtagßöebftubeB ift bie Äopfbebedung abjunebmen. 15. Söeßen beß Srontmachenß fiehe audj unter „(Ehrenbezeugungen1'.
104 ffierfjahen bei befanberen Sclegenfjeiten. 16. Tie Sönoen bet ftoiferlidjen ftamilie: Ter Vtlitfrfjer träßt bei ben jyabrteit eine breite filberne erfreue. SJiefetbe Slbtertreffe tragen bie ßataien, wenn niefif ein £elb* jäner (£>ut mit 0reberbufd)) mitfährt. Ter Staifedidje ^Vraftivaflen ift elfeubeinfarbig unb Tenntlirfj an einer bom anoebradjten «Startbarte.. Sr führt ald Tfeamungatoti ein befled (Signal. Tie SSaßenfübrer tragen breite ßofbene Siblertteffen, wenn ber Äatfet W6 im Etaßen befinbet. $ie SRürfreife tjat bet Solbat fo einzuridjten, bafj er pünttlid) nachts 12 Utjr auf feiner Stube ift, wenn nicht ein anberer geitpunlt für feine SRücffeljr angeorbnet ift. @t melbet fidj beim Unteroffizier bom Sienft zurüd, bei nädjfter (Gelegenheit bann beim SBadjtmeifter unb SJatteriedjef. 2lHe SBorlommniffe befonberer Strt, an benen ber SOtann beteiligt ift, finb nad) ber SRücffeljr unberzüglidj bem Batteriechef ju melben, audj wenn ber Sftann bei bem in fRebe ftehenben ^all lein gutes ©ewiffen Ijat. 3rgenbweld)e Klagen ober Befdjwerben bürfen nidjt an ben Satteriedjef gelangen, oljne baß er fchon borljer batüber unterrichtet ift unb bielleicht feinerfeitS fdjon Sdjritte tun tann, bie fraglidje Sadje aufzuHären. @S tann nur bon Borteil für ben Solbaten fein, wenn er als ehrlicher SRann borbeugenb SRelbung erftattet. @in gugberpaffen gibt eS nicht; eS ift fo rechtzeitig aufzubredjen, baß bieS auSgefdjloffen ift. SBirb ber ^eitpunft beS UrlaubSenbeS burdj eine .gugberfpätung Übertritten, fo muß biefe burd) ben Bahn» hofSborftanb auf bem $aß befdjeinigt Werben. 4. ftommanboS. 3ebet Solbat, ber ein ßommanbo antritt, muß fich beffen bewußt fein, baß ihm ein ißoflen anbertraut wirb, ben er nur bem befonberen Sßoijlwollen .unb Vertrauen feiner Borgefeßten berbantt. Sem- entfpredjenb hot er fich Su führen; jebeS Verfugen aus fRadjlaffigfeit ober Mangel an Sßflidjtbewußtfein bebeutet einen groben BertrauenS- brudj. Streng ft e Sluffaffung feiner militäri- schen Obliegenheiten, ©Ijrlidjleit, Berfdjwie- g e n h e i t, Selbftzudjt, pflichttreue im Äleinften, ®ewanbtljeit, BerftänbniS, fdjnelle 9luf f affungS- gabe, aud) Selbftänbigteit werben bon einem foldjen SRann in erhöhtem SRaß berlangt. . 1. $13 Crbonnanj. Crbonnanjen gibt eS bon ber Batterie aufwärts bis ju ben Ijödjften Stäben (auch im ßozarett). $hre Sätigfeit befteßt im all- gemeinen barin, bie parolebücher, ^Reibungen unb Sdjriftftücfe aller Slrt bon*einet Stelle zur anberen zu bringen, münblidje ^Befehle aus* ZUridjten unb foldje in Empfang zn nehmen. Soldjer ©rbonnanz werben alfo Sachen — münblidj ober fdjriftlid) — anbertraut, bie ihm nur infolge feines SonberbienfteS zugänglich finb. ®aß fie — auch Wenn es fich um ^e fdjeinbar einfachsten unb belanglofeften Singe
SSertjolten bet befonbere« Gelegenheiten. 105 hanbelt — unbebingt geheim ju halten finb, jollte eigentlich felbft» berftänblidj fein. SD?it feinem Bort barf bie ©rbonnanj feine Kenntnis irgenb jemanb gegenüber berWerten ober and) nur über foldje Tinge fpredjen; ein ßefen bon ©djriftftüden, bie fie jur Beiterbeförberung erhält/ bebeutet eine fchwete fßflidjtberleßung. Tie Drbonnanj ift bafür berantwortlidj, baß fie leine ihr über» gebenen ©djriftftüde berliert. Sie trage fie baljer grunbfä|Iidj in einer SÄ a p p e aus, bie niemals aus ber § a n b ju legen ober gar an einem unbeauffichtigten 3öh*tab ju beiaffen ift. 3ft fie einmal geswungen, ©djriftftüde ohne 33enupung ber Örbonnanjmappe toeiterjugeben, fo finb biefelben gegen 23e- fdjmufcung ober Siäffe mit einer §ülle gu berfepen. Birb iljr ein größerer Sluftrag münblidj erteilt, fo madje fie fich einige Stetigen ate ®ebädjtni§hilfe; eg barf niemals borfommen, baß befehle falfd) ober unbollftänbig übermittelt werben. Sine tüdjtige, braudjbare Orbonnanj muß finbig unb getoanbt fein; bie Stelle, bie bon iljr aufgefudjt werben foll, muß gefunben Werben. Tie Orbonnanj fdjeue leine HÄühe, feinen Beg, feine TQarfj» frage, um jum Siel gu gelangen. ©elegentlid) wirb aud) ber ©olbat als örbonnanj ju einem höheren Öffijicr tommanbiert, 3. 93. Wenn SBorgeiepte auf furge Seit ju SSefidjtißungen am ©rt anwefenb finb. Slbgefeßen babon, baß foldje ßeute burch befonberg ftrammeS Stuftreten, peinlidjfte (Sauberfeit an fich felbft (Ringer!), tabellofen, borfdjriftgmäßigen Slnjug für ihren Truppenteil befonbere ®I)re einlegen muffen, ift e§ ihre $flid)t, fich barbier genau gu unterrichten, wag bon ihnen berlangt werben fann. ©ie müffen fid) über Titelunb Slnrebe beg SBorgefeßten Har fein, am Ort genau Söefdjeib wiffen unb ein SRufter bon ©eWanbtljeit fein. Söegleiten fie ben SBorgefe|tenjuguß, fo folgen fie im Slbftanb bon 3 bis 6 ©djritt, jebergeit gewärtig, auf einen Bint jur ©teile §u fein (linfe ©eite beg SBorgefeßten). Tragen fie babei ben SRantel beg SBorgefebten, fo ift er mit bem ftutter nad) innen über ben SIrm ju legen. fReitet ber SSorgefepte, fo muß bie Drbonnanj beim Sluf» unb Slbfißen behilflich fein unb bie hierzu notwenbigen tpanbgriffe (SBügel halten, ^ferb borfüljten, einbeden, umfatteln ufw.) botnehmen. Swedmäßig ift bag SRitführen einer fiodjjange. 5 ä h t t ber JBorgefeßteim Bagen, fo hot fie auf redjt» jeitigeS Öffnen unb ©djließen ber Bagentür ju ad)ten; fie ift nötigen» falls beim Sinfteigen bepilf(id) unb hält bie Tcde jum Snbeden bereit, ©ie ift für ben ridjtigen Beg beS BagenS berantwortlid), wenn fie mitfäprt; tabellofe §altung auf bem Bagen; gerabe fifcen; fein Sin- lehnen; leine außerbienftlidje Unterhaltung mit bem Äutfcher.
106 SJettjalten bei befottberen ©elegenfieiten. Strengfte JReblidjfeit unb Serfdjwiegenpeit fei ben Äafino: Drbonnanjcn befonberS ans $erz gelegt. ®urd) bie (Eigenart ipreS ©ienfteS finb ipnen 9laudjfadjen, Sier, SÖein unb bgl. Xeidjt gugänglidj unb oft ju felbftänbiger Verwaltung überlaufen. Säemais laffe fid) eine [oldje Drbonnang burdj biefe Gelegenheiten in Verfucpung führen. $lHe$, was fie in Ausübung iljreS ©ienfteS burd) baS engere Bufammen- fein mit Vorgefepten fieljt unb pört, gept niemanb etwas an; eS märe ein grober VertrauenSbrucp, wenn fie nidjt berfdjtoiegen fein lönnte. , fßeinlicpfte Sauberteit an iprem Sörpet ift gerabe für biefe Drbonnanjen eine unerläßliche Vorbebingung. 2. »l§ »utfcpe. ®ie Äommanbierung als Vutfcpe geigt, baß bet Vatteriecpef ben Solbaten für roürbig unb geeignet pält, eine befonbere Ser- trauens ft ellung ju betleiben. ®ie Vurfdjen treten in engfte Verüpmng mit bem Sorgefeßten, finb tagtäglidj um iljn unb höben am meiften Gelegenheit, bem Vor* gefegten unb aud) feiner fjamilie treue ®ienfte gu leiften. ©au ber- leit, DrbnungSliebe, (Sprlidjtät, fßünftli^Ieit unb gewanbtes Seneljmen werben jebergeit bon ihnen bedangt. Qbr Son3e^ ©innen unb Strachten gehe bapin, wie fie bie ^ntereffen beS Vorgefepten am beften wapr- nehmen. SBer Surfdje bepanble bie ÄleibungSftüde feines £>errn gut; er gehe borfidjtig mit ben Sadjen feiner SßopnungSeinridjtung um; er führe über alle Auslagen genaueftenS Sudj; gerbridjt er einmal irgenb etwas, fo melbe er eS fofort; er fei mit bem SBeden pünftlicp; er erinnere feinen Vorgefepten an befonbere biefem aufgetragene SBienftborricptungen; er halte bie Sßoljnung fauber unb madje feinem Sorgefepten baS Beben fo bequem nrie möglidj. Säemais bergreife ber Vurfdje fidj am (Eigentum beS Vorgefepten; er fei nidjt neugierig, Wenn Vriefe ober (Sdjriftftüde bon ipm gefunben werben. Säemals unterliege er ber Serfudjung, nadjiS ohne Urlaub fein Duartier gu berlafjen — auch jebeS .'perumbummeln am Sag ift ungehörig, tiefes fei befonberS ben Vurfdjen gefagt, bie außerhalb ipreS StanborteS iommanbtert finb. GJerabe Vurfcpen abfommanbierter Df fixiere finb oftmals längere Beit ohne Slufficpt; auf fie muß man fidj befonberS berlaffen tonnen, baß fie baS in fie gefegte Vertrauen nicht miß- braudjen. Xrägt ein Surfdje an ©teile feiner Uniform einen Surfdjen- anjug, fo l)«t er alle Sorgefeßten, benen eine ©hrenbejeugung gufteht, burdj Slbnehmen ber SJiüße ju grüßen. 3Jiit lurgem 3?ud wirb fie bom Jtopf genommen unb für bie Stauer ber (Ehrenbezeugung im abwärts auSgeftredten Sinn getragen; ber linle Slrm wirb ftillgehalten. SllS ißferbeburfcpc werben fjaprer auSgewählt. Sie müffen fiep jeberjeit gewärtig palten, welcpe große Verantwortung fie mit biefem
Äafemen* unb Stubenorbnung. 107 Amt übernehmen. gebe jftadjläffigfeit, Unpünftlidjfeit unb Unreinlich» feit in ber Sef)anblung beS ißferbeS fann bem Sorgefefjten großen ©elbjdjaben unb bienftlidje Unanneljmlidjteiten eintragen. Niemals fefce fi<i> ber SBurfdje auf baS ^ßferb, Wenn er nidjt auSbrüdliche ®r- laubniS ober Sefeljl hierzu erhalten ljat. gut Söurfdjen, bie nadj Serlin tommanbiert finb, gelten bie bef anberen ©arnifonbeftimmungen für Serlin, bie unter „Urlaub" (Seite 103) nad^ulefen finb. XI. ftaferueiv unb «Stiibenorbnitug. 1. Allgemeines. Drbnung unb Sauberleit finb für ben Solbaten nidjt nur aus ©rünben ber miliiärifdjen Sifäiplin, fonbern auch aus gefunbljeit* lidjen ©rünben notwenbig. Wer biefe Sigenfdjaften nod) nidjt befi|t, foll fie beim §eer, ber großen Shule beS SolteS, erlernen. Sie Sameraben muffen fidj gegenfeitig barin ergehen. Sofort nach bem Sluffteljen finb bie Setten ju machen; bie Stroh* fäde finb aufjnfdjütteln, 3Ratra|en $u wenben. Sie- Säten unb Dberbeden finb glatt aufjulegen, fo baß bie Setten gleidjmäßig, eins toie baS anbere, tabelloS „gebaut" finb. Dljne Erlaubnis ift eS ftreng verboten, fich tagsüber auf baS Seit gu legen ober Sachen barauf gu legen ober biefe an baS Sett gu Ijängen. Sei bem Wafdjen (fielje ©efunbljeitSpflege) ift baS Serfdjütten bon Waffer nadj Sftöglidjleit gu bermeiben. Sor bem Sienft ift alles aufguraumen; jeber ift für feine Sachen berantwortlidj. Ser Stuben» bienft ift nicht etwa bagu ba, irgenbeinem feine Sachen nadjguräumen. Sie Sdjränte finb feft gu berfdjlteßen; @elb unb Wertpapiere bürfen nidjt barin fein. Wirb jemanb beftoljlen, inbem er hiergegen berftößt, ma<ht er fich [trafbar. Sag Setrißeln unb Sefdjmujjeri bon Wänben, fjenfterbrettern, Sdjränfen, Sdjemeln ufto. ift ftreng unterfagt, beSgl. baS ©infdjlagen bon Nägeln an Stellen, bie nicht auSbrüdlidj bagu beftimmt finb. Sor Setreten beS SatterierebierS finb ftets bie Stiefel gu reinigen. Ss ift berboten, Sachen aus bem ^enfter gu werfen, gu hängen ober Waffer IjinauSgugießen. Sie ftenfter finb entiveber feft ju berfdjließen ober, Wenn geöffnet, ein§uf)afen; für jerbrodjene ^-enfterfdjeiben ift ber fdjulbige Sftann ober bie SJiannfdjaft ber Stube öerantiDortlidj. SaS gutoerfen bon Süren ift eine Stütffidjtslofigfeit gegen bie föameraben unb führt leiht ju Sefdjäbigungen beS SatterierebierS. (£s ift ferner berboten: 9luS= unb (Sinffeigen burdj bie ^enfter, ^tsarreriftummel unb Streidjljötjer auf ben Soben ju werfen, ftlur unb Stube burch AuSfpuden su berunreinigen, SetleibungSftüde auf ber Stube aus« juHopfen unb unmittelbar aus ben Wafferfrügen ju trinlen.
108 ftajernen- unb Stubenorbnung. Sitter ®el>ri(f)t gehört in bie SKüttgrube (bie öerfdjloffen gu galten ift), SIfdje in bie Slfdjbehälter, Sdjmußwaffer in bie Slußgüffe, Speife» refte in bie hierfür beftimmten Sonnen. Saß fyortftfjütten üon Speife» rejten bei ben Spüleinridjtungen ift ftreng oerboten. 3n ben Slborten ift bie größte Sauberfeit am. SSlatj; ein Berftoß bngegen bebeutet eine grobe Slütffidjtßlofigteif gegen bte Äameraben. ^jebeß Hineinweifen öon'^egenftänben ift unftattljaft. Beim Slufmafdjen ber Stube muß einem übermäßigen Serbrandj bon SSaffer borgebeugt werben, ba bie Sielen fonft faulen unb bie Setfen ber unterliegenben Bäume befdjäbigt werben. Hat ein SOtann (Srlaubniß, fidj aufß Bett gu legen, fo muß er Stfjulje unb Stiefel außgieljen. $ebeß Baudjen im Bett ift berboten. Sei befohlener Bettruhe nad) anftrengenbem Sienft haben Seute, bie nidjt an bem Sienft teilgenommen haben, Büdjidjt auf iljre ruljenben Äameraben gu nehmen. Saßfelbe gilt finngemäß bon fpätabenbß heimfeljrenben Urlaubern. Seim Schlafengehen müffen bie Öfen auß fein, ba fonft bie ©efapr einer (Saßüergiftung beftepen tann. Borfidjt ift beim Umgehen mit fyeuer unb ßidjt gu beadjten; Hängelampen bürfen g. S. nicht Ijerauß« genommen werben. ®ang befonberß ift biefe Borfidjt auf ber Kammer, Srotfen», Borratßböben unb in ©elaffen für Brennmaterialien am Blaße. 2. ®tubenbicnft. $>n jeber Stube wirb bom Stubenälteften nach einer beftimmten ßifte ber „Stubenbienfthabenbe" tommanbiert. Ser Sienft bauert 24 Stunben. Ser Stubenbienfthabenbe fieljt bei ber Übergabe in Gegenwart beß bißherigen Stubenbienfteß bie ®eräte nadj bem Bergeidjniß nad; unb melbet, trenn ettoaß fehlt ober nicht in Drbnung ift. SBorgenß fteljt er alß erfter auf, polt baß Sßaffer unb wetft alßbann bie Stuben» fameraben. Bad) bem SBafcpen forgt er für Süftung ber Stube. 3m Sßinter peigt er bor bem SSetfen: baß ßerfleinern ber Neuerung auf ben Stuben ift unguläffig. Petroleum gum fyeuer» anmadjen gu üerwenben ift ftreng berboten, ba baburd) leidjt eine Befcpäbigung beß SWanneß unb Sränbe entfteljen tönnen. Steinigung ber Stube: Ser Stubenbienfthabenbe befprengt bei offenen fyenftern gur Bermeibung fdjäblidjen Staubeß bie Stube mittelß ber §anb ober eineß Sricpterß unb fegt bie Stube auß. ®r atfjtet befonberß auf ben fyußboben unter ben ßagerftätten unb auf bie Stubenerfen. Sie ®imer werben entleert unb frifdjeß SBaffer geholt. ®ß folgt bann baß Staubwifchen mit einem nur hierfür beftimmten Sappen, fyenfterbretter, Sdjränte, Süren, Bettpfoften werben mit einem etwaß feurfjt gemachten Sappen abgewifdjt. @erät»
Äftjerncu« unb (Stubenorbnung. 109 fdjoften unb bergleidjen, bie mit Slnftrid, berfehen finb, finb mit SBorfidjt gu reinigen. ®r t)at bie Stubenlampen rein gu galten unb ift berantwortlid), bafj fie gut brennen, verbrochene .^tylinbet redjtgeitig eifert unb bie Sanken gefüllt werben. betritt ein IBorgefepter bie Stube, fo hat fidj ber Stubenbienft» habenbe gu melben. ®el)en alle Senfe gemeinfam gum ©ienft, fo Der» läßt er als lefjter bie Stube unb bringt ben Sdjlüffel an ben hierfür beftimmten fßlah. S3or bem Schlafengehen hot ber Stubenbienfthabenbe bie Stube gtünblidj gu lüften, ba§ Sdjmußinaffer auSgugiefjen unb frifdjeS ©rinf« toaffer herbeigufchaffen. Bur feftgefepten 3eü löfc^t er bas §euer im Ofen unb baS Sidjt auf ber Stube. 9CHe Sacfjbefdjäbigungen auf ber Stube hot er fofort bem Stuben» ölteften gu melben. 3. ©er Stubenältefte. ©er Stubenältefte unb fein Stellbertreter werben bom Batterie» djef ernannt. ©er Stubenältefte, unb in beffen Slbwefenbeit ber Stellbertreter, ift SBorgefepter ber Stubenmannfdjaften in begug auf ben ©ienft auf ber Stube. fftidjtbefolgung eines bon iljm gegebenen SöefehlS ift Ungehorfam; er hot aber feine Strafbefugniffe unb muß alle &erftöfje gur Reibung bringen, ©r hat barüber gu machen, bofj alle 53orfdjriften ber Stubenorbnung bon ben DJhnnfdjaften befolgt werben. ferner finb feine Obliegenheiten: ©en Stubenbienfthabenben gu fommanbieren unb beffen tarnen auf ber an ber ©ür hängenben ©afel eingutragen; bie ©eräte an ber §anb beS SJergeidjniffeS bon Beit gu Beit gu prüfen unb fyehlenbeS gu melben; baS bon ber SBotterie befohlene Umftellen ber SSafdjtifche unb Simer fowie*ba§ ©ntleeren unb füllen ber Spucfnäpfe gu über» Wadjen. $m ©ienft hat er bie Untergebenen mit „Sie" ängureben. ®r ift für ben guten ©eift auf ber Stube berantwortlidj. SBei Bmiftigteiten unter ben föameraben hat er eingugreifen unb barauf gu halten, bafj feine unanftänbigen ©efprädje geführt unb Weber un» anftänbige ßieber gelungen Werben nod) gelärmt wirb. 4. Sdjranforbnuitg. ©ie Orbnung im Sdjranf ift ein SRajjftab für ben ©rbniingS»* ftnn beS SJtanneö. 93on Beit gu Beit ift er. einer grfarblichen Steinigung gu untergiehen; täglich ift bet Schranf innerlich un^ äußerlich gu fäubern unb abguftauben. Söefonbere Sieinlidjfeit ift in bem ©fjfadj erforberXtch- Schmusige SEBäfdje ift möglichst balb gu faafdjen ober fortgugeben. ©röblicf) befdjmu|te Sachen finb niemals ungereinigt im Schranf gu
110 Sw Slnjug. bertoapren. StodjtS unb bei Abwefenpeit ift ber Scprant ftets berfdjloffen gu palten. Sie Scplüffei beurlaubter ober trauter nimmt ber Korporal* fcpaftsfübrer an fidj. Sie Uniformftüde finb folgenbermajjen aufeubewapren: Adjfel« Happen beS StodeS abgelnöpft, Jpofen unb SOtüpen befferer ©arnitur umgewenbet. XII. ©er Sfagug. 1. @>ip unb tBcfdjaffenpeit ber ®adjen. Sie SBäftpe: (Sauberleit audj in bejug auf SSäfdje foß jebem «Solbaten eigen fein. @r wedjfle in ber ©amifon minbeftenS alle 8 Sage §emb unb Unterhofen, nad) großer ©rljipung ober Surdj« näffung möglitpft unmittelbar nadj bem Sienft. Sa§ §emb barf nicpt über bie .'palöbinbe (^alstudj) unb firmel pinauSragen. • (Strümpfe unb (yufälappen müffen jeberjeit ganj ober gut geftopft fein. Sie finb ettva alle brei Sage ju wetpfeln, bei Scpweifjfüfjen taglid). gufjlappen bürfen leine Siäpte befipen. Sie §al§binbc foll fo fipen, bafj man bequem mit 2 Ringern innen entlang fahren fann. beim AJaffenrod foß fie 3 mm über ben ftragenranb perauSftepen. Ser Sfrwten beS $ a l § t u dj e § barf nidjt auf ben $al§ btüden (Sfopffdjmergen). §alöbinbe unb £>al£tucp müffen beS öfteren gebürftet unb auch gewafdjen werben. Ser Waffenrod unb bie bhtfc. Ser fragen foß fo weit fein, bafj man bequem mit 2 gingem innen entlang faljren tann. Armellödjer bürfen nidjt fneifen, ba fonft blutanftauungen unb Hautreizung ent« ftepen. Sie Sdjulterßappe muß mitten auf ber Sdjulter liegen, Ärmel» länge berartig, bafj ba§ ©nbe beö Ärmels ba§ zweite Saumengelent erreidjt. fRod unb blufe müffen fo weit fein, bafj audj eine rooßene Unterjade im SEßinter barunter getragen werben tann. Sie <*9oje muff mäfjig ftramm im Spalt fipen, fo bafj fie Weber tneift noch im Spalt pängt. Ser untere Staub ber §ofe foll gerabe mit bem oberen Staube be§ AbfapeS abfdjneiben. Sie Hofen finb mit ©ummi^ofenträgern ju befeftigen, ba Seibriemenben Seib einfdjnüren unb 23rüche begünftigen. Sie gelbntii^e mujj bon born gefeljen wägetest auf bem $?opfe fi^en, mit ben Äotarben in ber SJätteßinie be§ ©efidjtö unb mit bem unteren Stanb etwa 2 ginger breit über ben Augenbrauen unb bem Dljranfafj. Sie barf niemals IjeruntergeHappt getragen werben. Sie Sdjiriitmü^c foll fo fipen, bafj ber borbere Sdhirmranb nodj gerabe bie Augenbrauen erlernten lägt, ©in $intenüberfepen ober Sdjieftragen ber 9Rüpe fiept lieberlidj unb unmilitärifdj aus unb ift baijer berboten.
Der Slnjug. 111 ©er §elm muß ber Eigenart ber Kopfform angepaßt fein unb feft auf bem ®opfe fifcen, bodj barf er nidjt brüden. ©er untere (pelm= raub fall etwa 3 cm über bem Dßtanfaß fein. ©a§ @djweißleber ift fauber, bie ßuftlödjer finb offen gu holten. ©er borbere Jpelmranb fdjneibet mit ben Slugenbrauen ab. Sdjuppentetten muffen, wenn fie unter bem ®inn getragen werben, ftraff angegogen fein; jebodj bürfen fie nidjt brüden. ©er Kiemen be3 Sd)Weißleber§ muß leidjt angegogen unb mit einer Sdjlaufe feft» gemacht fein, ba fonft ber £elm bei ©rfji^ung gu tief in bag ©efidjt fintt. ©er Helmbcjug foll ben gangen Helm bebeden, barf jebodj nidjt gu Weit fein, ©ie Sorberfdjiene muß bot allem bebedt fein, ba fie (befonbere bei Sonnenfdjein) ba§ Siel bem ®egner leidjt erkenntlich madjt. ©er Hantel foll’ bte gut ßolben SBobe reichen. Sei um» gefdjnafltem Seibriemen finb bie galten nadj ber (Seite gu ftreidjen, inbem ber SRantel gunädjft nad) hinten gufammengegogen wirb. ©er gute Si& ber Stiefel unb Sdjnür fdjutje ift bon größter SSidjtig* leit für bie SRarfdjfäljigleit. (Sie müffen feft im Spann fißen, ohne gu brüden (gußfdjoner hoben fid) feljr bewährt). Sorne müffen fie bie nötige Sreite hoben, bamit bie Beljen nidjt aneinanbergebrüdt werben. ©a§ überlebet muß fo ßodj unb fo weid) fein, baß bie Sehen fidj krümmen tönnen. ©tiefet unb Sdjnürfdjuhe follen etwa eine ©aumenbreite länger fein ate ber §uß felbft. ©ie Stiefelfdjäfte müffen gehörig weit fein, bamit bie .'pofen, ohne gu brüden, eingeftedt Werben tönnen. £u enge Stiefel ergeugen gfußfdjwellungen, Hühneraugen, fyroft beulen unb eingeWadjfene Kägel, gu Weite Stiefel führen Scheuer» Wunben herbei. $m Notfälle lege man ©inlege fohlen ein, bie befonberö im fjelb bei SSälte gute ©ienfte leiften tönnen. ©ie Stiefel müffen ferner benagelt fein. 9luf Ijerbortretenbe Siegel im inneren be§ Stiefete ift gu adjten. ©en IRcbolbet tragen bie Unberittenen redjte, bie Serittenen linfe bom Äoppelfdjloß am ßeibriemen. ©a§ Sanbolier bet Serittenen (fällt im f^elbe fort) liegt unter ber linten Sdjulterflappe, e§ foll bom gwifdjen bem britten unb bierten Sfrtopf be§ SBaffenrodg hinburdtgehen. ©ie Äartufdje wirb mittete ihrer Strippe über bem doppel am linten ©aillenfnopf (ober am hinteren fOlantelfnopf) fe ft geknöpft unb fd)neibet bei richtigem Sih mit bem oberen Kanb be£ föoppete ab.- Sei angegogenem SJtontel liegt borne baö Sanbolier gwifdjen bem gWeiten unb britten ®nopf. ©ie Unberittenen tragen noch Swtbeutcl unb $elbffafdjc.
112 Der Stnjug. 23ei ungezogenem SRantel werben Säbel, SSanbolier unb Seiten- gewehr über bem SRantel-getragen; baS Äoppelfdjlofj foll jwifdjen ben beiben unterften SRantettnöpfen ftfjen. £>er Säbel ber berittenen wirb beim ®ienft ju fßferb mittels einer Säbeltafdje an ber linten Seite beS Sattels angebracht. 2)er ^auftriemen wirb um @riff unb bügel beS Säbels ge- fdjlungen, SRiemen, einfdjliefjlicf) Duaft hangt unter bem @efäß beS Säbels etwa eine .^anbbreit herunter. S)aS Äoppcl muß fo feft anliegen, baß man mit 2 Ringern innen bequem entlang fahren lann. (Sin ju weites ffioppel fieht lieberlich unb unmilitärifd) auS. 5>ie Sabeltrobbcl foll fo lang fein, bafj ber Schieber 6 cm unter bie barierftange reidjt. ®er ^Brotbeutel ift ebenfalls am Leibriemen feft§umachen. 2)aS banb befinbet fidj im beutel felbft. £)ie 3clbfl(ifdje mit Srintbedjer (Inhalt 0,80 Liter) hat eine an einem Leberriemen befeftigte berfdjlufjfapfel unb wirb in einen fRing eingehatt, ber fich an ber hinteren, oberen (Sde beS beutels befinbet. 2. 9lnjiig§ arten. 1. Sei t>m«rf<h'H« feiger 9fnsug: $elm, 931ufe, Binbe ($alätud)), 2uc^t)ufe be^w. 9leithofe, Stiefel, Stoppet mit Sdjlofe, fReiwloer, Seitengewehr bejw. Säbel, Dtaniel, Brotbeutel, gelbflafdje unb Xrintbedjer. 2. 'Mppcllanjug: SRüfje, Stufe unb §ofe. 3. Crbonnanjnnjug: SSaffenrod, §ofe, §elm, Gljrenjeidjen unb Seiten» geweht bejw. Säbel. 4. SWad)anjng: $elm, Gfjrenjeidjen, Sleöolöer, Jornifter (S?afernenwad)en, ohne Üorniftex), SBaffpnrotf, §ofe, Seitengewehr, Banboliet (Gfarnifon). 6. tparabeanjug: $elm (föaarbufd)), ährenreichen, SSaffenrocf, .fjofe, iin Soin» mer weihe $ofe, Seitengewehr bejw. Säbel, Banboliet. 3. SSehanblung unb Steinigung ber Sachen. Starl befdjmufcte ÄleibungSftiide finb junächft a u S» jjuflopfen unb bann ju bürften. Sinb fie gleichseitig nafe gewefen, fo muffen fie guerft bollfommen t r o d n e n. .ßum SluSflopfen gehören 2 SDiann. Ser Äragen beS SSaffenrocteS wirb junächft nach innen umgefd)lagen unb bie 9lchfeltlappen gelöft. ®er eine SRann fpannt ben fRod auS, inbem er fid) beim SBaffenrod bie SSefäfce anju= faffen, bet anbere Hopft mit fötlfe einer Älopfpettfdje ober eines 5Rohr- HopferS; niemals ift hierzu ein Stod ju benupen. 3« ftarteS Älopfen befdjäbigt baS @ewebe beS Ruches. SSeim Älopfen ber §ofe finb bie §ofenbeine nicht ju fehr auSeinanberäUjiehen, ba baS 2udj fonft ein» reißt.
Ter Slnsug. 113 Sm allgemeinen ift nur bag gutter ber SudjbeHeibunggftüde borfidjtig gu Wafdjen. SP man aber gezwungen, ein gangeg Sud)- betleibunggftüd gu wafdjen, fo ift ein ^Bearbeiten beleihen mit ber Surfte ftreng berboten, ba eg ben (Stoff angreift. 9Iug befferen SRüfjen ift bag fjutter gum Sßafdjen Ijerauggutrennen. Sum 21 u § b ü r ft e n lege man bag Sefleibunggftüd möglidjft auf einen Sifdj. $u ftarteg Surften befdjäbigt ben Stoff. 9Jian Ijüte fid), gieden gewalifam, etwa burd) 2lbjd)abcn mit bem SKeffer, gu befeitigen. § I e d e finb, fofern fie nidjt mit ber bürfte gu beteiligen finb, gunädjft mit möglidjft lauwarmem SBaffer unb Seife (fyledjeife) ober mit giedtoaffer gu entfernen. SP bies nidjt möglid}, fo lucnbe man Sengin an, bei Ölfarben Serpcnihiöl, bei See.flcden butter. 9?oteg Sud) wirb burch alle 9ieinigung»uiiitcl angegriffen. ©ingdne Sdjmufjflede entferne man burd) 2lbr eiben mit einer brotrinbe. Ser $ e l m barf beim $u|jen nidjt mit ber Äugel gegen ben Sifdj geftemmt werben, ba biefe fonft bexbiegt unb ba& fieber cingebriidt Wirb. Ser fd)Warge §elmfopf wirb mit Sdjwargwtidyg bei.xb.iiet unb bann mit einem Sappen* abgerieben. Ser fcclnu.bler whb im allgemeinen nidjt gepult, ältere Slblet tönnen mit Äieibe unb einer fleinen bürfte gefäubert tverben. Ser Sornifter wirb äufjetlidj gellopft, innen befonberg in ben ©den auggebürftet. SEeifceg fiebergeug wirb mit 9teuweifi geftridjen, nad) bem Srodnen mit Saltum überpoliert. SSBenn ber Slnfhid) gu bid wirb, mufc er gang abgebrodjen Werben, ftm fjelbe wirb bag fiebergeug gefdjwäxgt. Sd)wargeg fiebergeug wirb bom Sdjmufj befreit, mittete eineg ’ßtopfeng geglättet unb bann mit fiebexfdjwärge fo lange bearbeitet, big eg glängt. ©inen befonberen ©lang tann man burd) 9tadjreiben mit fjeijjem Spiritug ergielen. Äodjgefdjirrefinbbefonberginnenfauberguhalten. Seulcn finb gu befeitigen, farblofe Stellen nad)guftreidjen. Sie Stiefel finb ftetg gunädjft bom Sdjmufc gu befreien unb gu trorfnen, iebodj nidjt in ber 9?äl)e beg Dfeng, ba bag fieber fonft hart wirb’unb fdjrumpft. Sie Sticfclfdjmicre mufj feft auf bem fieber betrieben werben. Soljlen unb Slbfäfje reibt man am beften mit ficinöl ein. SP bct ®fwfpl beim ©infetten nap, fo tann bie ^eudjtigfeit im fieber nidjt berbunften unb bag fieber wirb fjart. Sporen finb fo angufd)lagen, bafj bie Stöber etwag nad) aufcen peljen. Sdjmutjige lörotbeutel werben gewafdjen, Seilbahnen gellopft unb nur augnaljmgweife gewafdjen. Ter TveRiaraiie. fteflmrt. 1. 9L 8
114 Ser üln^ug. 4. Saö Ratten bcö Sorniftcre. 3» ben S o r n i jt e 11 a ft e n toirb jjunädjft bte SBäfdjc gelegt, bamit ber Sornifter meid) auf bem SJiüden liegt, Sarauf lommt m bie Witte bie <Jleifdjbüd)fe, red)t$ unb litt 13 bauen bie Sdjuürfdjulje (redjter Sdjul) rcdjtS, GM’acttei- lorniftcr. linier Sdjut) lintb). fßttV* unb 'Jläßjeug lammt enttoeber in bie Odjitlje ober jtoifdjen biefe unb bie äußere SomifterWanb ober in ben freien Vaum jtoildjen ben Sdfuljen. 9lUe ßeute führen bei fidj: Sanun, 'Seife unb eine SBürfte; Sie Verteilung be3 ißufeeugeä orbnet ber Sorporalfdtaftsfüßrer an 5. V. berartig, baß ein Wann eine Sleiberbürfte, ber anbere eine Stiefelbürfte, ber britte Väßseug (toa3 jeber Wann aber tunlidjfl befaßt) bei fid) füßrt. Sn ben SB ä f d) c b e u t c I gefjört bie übrige SBäfdje, ©etnüfelonfcrocu, ^wicbadabeutel, Saffcebüdjfen, <Solb» unb ®efang« ober ®ebetbud). Srägt ber Wann Sdjnürfcßuße, fo werben bie Stiefel fladj auf ben ju» gefdjnallten Saften gelegt, Soljlen nad) außen, Slbfäße nad) unten, unb barüber bie Sornifter Happe gi’fdjnallt. Die S-ußmannfdjaften tragen bett SRantel ent Weber angejogen ober ge* rollt. Sie Sornifter «erben auf ben Wunitions wagen unb 'Beobachtung»tvagen »erparft. Sa3 Vollen bea Wantel3 gcfd)icl)t jolgeub ermaß en: SerWanlel wirb mit ber Snnenfeite unb mit abgelnöpften 9ld)feltlappen unb herunter» gezogenen 9(uffd)lägen auf bie '®rbe gelegt (fieße ®ilb a), ber untere Seil toirb eingefcßlagen, fo baß er eine gerabe Sinie bilbet, bie beiben ied)t3 unb linti fo, baß ber untere Vanb fo lang roitb, wie bet Wann mit beiben Ernten fpannen tann. Sie 'Memel werben flad) auf bie beiben Vänber be3 SRanteU gelegt (fiefje Vilb b). hierauf toirb nodj ber obere Seil eingefdjlagen, bis bte Slrmtödjer fidjtbar «erben (ließe Silb c). hierauf toirb ber Wantel
EJefunbljeitöpflegc. 115 unter ©lattftreidien bon oben nad) unten gufammengerollt (1 3Rann oben, 1 unten, 1 an jebem Bipjel). Sie Enben werben nii feie be3 fDtoutelriemens etwa brei Ringer breit vom Enbe gi.fammengefdjnalli. Ser ridjtig gerollte SÄantel reicht umgeljängt etwas unter bie redjie Häfte. u. Sie Jlafettentanoniere fdjicben nad) bem Sluffitjen baS jufammett« gefdjnallte Enbe auf bie linle Gdjulter. ttbet ben Wlantcl ber fyaljrer fietje unter SJetpadung beS ^fcrbeS. 3ni Brotbeutel bejinben fidj Eßvorräte, eine Staffeebüdjfe, Eß« unb Srinhitenfilien, Brotbeutelbanb unb bcrglcidjcn. XIII. ©efunbfjettöpflcge. 1. Reinigung beS .flörperö unb (öcfmibljcttörcgcln. Sie (Srunblage für einen gefunben Körper bilbet bie 9? e i n I i dj I e it. Ser am Mötper Ijaftenbe SdjmuV enthält jaljlreidjc SfranUjeiE-erreger, bie bei ben lleinften .'pautriffen ober SJerlefjungen in ben Störtet einbringen unb ju Entjünbungen unb GJefdjWüren ober fogar jur Blutvergiftung führen. Saturn Wafclje täglidj nadj bem Sluffteljen minbeftenS Stopf, $>alS unb Cbertöryer unb bie £>iinbe fowie Ober arme unter Beadjtung bet burd) bie Äriegegeit gebotenen Sparfamteit mit Seife. SaSfelbe gilt vor allem für ©efidjt unb $änbe nad) betn Sienfte. Sie Hänbc finb am Sag öfters, our allem vor bem Effeu, mit einer Bürfte ju Waffen unb bie SJägcl 31t reinigen unb 311 Mdjneiben. Saufenbe oon Sfrantljeitöleimen finb unter fdjmutjigen 'Jiägeln Dorljanbcn, bie burdj Strafen leidjt auf ben übrigen Seil bcS StörycrS über« tragen werben. SSiele Solbaten hatten ba§ fßufyen ber ^äljne mit bet Baljnbürfte für unnötig. Sie Srolge ift, bafj iljre Bäljne burd) g-äulnisftoffe fdjledjt werben, fdjließlidj gezogen werben müffen unb babttrd) baS Stauen unb bie Serbauung leibet. „@ut getaut, ift ljalb Verbaut." Sie $aare finb bes öfteren, möglidjft mit warmem SBaffer unb Seife (gewötjnlirfje Sdjmierfeife) ju wafdjen, wobutdj ber Sdjuppenbilbung unb bem Haarausfall Vorgebcugt wirb. Sic Haare finb an ben Sdjläfen unb im ®enid für,5 ,yi fdjneiben. 3« jebem Sienft muß ber Solbat rajiert fein. Eine befonbere Sorgfalt ift ber fßflege ber 3?üjje ju roibmen. Ein Solbat, ber fdjledjte göße ljat, tarnt nidjt marfdjieren unb nufjt uidjtä. SJor allem fallen Icidjt £»eute mit Sdjwcißfüßen beim ©larfdj auö. Se^ljalb finb foldje tjüfje täglidj abenbä mit lauem (nidjt Ijeifjem) Stoff« gu wafdjen unb lalt nad)« jufpülen, bamit fidj bie fßoren fdjlicfjcn. Sic fjüfje finb bann mit Streupulver einguftreuen unb bie$ am nädjften Sage vor bem Slngiefjen gu miebcrtjolen. Häufiges SBcdjfeln ber fJuBbcfleibnng ift bei foldjcn i’euten befonberß nötig.
116 GcjunbljeitSpflege. Sie Slägel finb ju befd)neiben, jebod) ttidjt bie ©den IjerauSaufdjneiben, ba bie 9?ögel fonft leidjt einwadjfen. ^üßneraugen finb möglidjß »on einem Sadjtunbigen ju beßanbeln. Sut man es felbft unb ift guß unb SReffer nidjt ganj fauber, fo tritt bei Ungefdjidlidjleit leidjt SBlutoergiftung ein. Sollten burd) Stiefelbrud ober galten in bet gußbetleibung Sdjeuer* Wunben ent ft eßen, fo finb biefe fauber ju ljalten unb fFbalb wie möglidj Vorn SanitätSunteroffixier »erbinben ju laffen. SBlafen mit ßlabeln ober bem Wleffet ju öffnen foWie Surdjaießen eines gabenS ift ftreng berboten. Sludj tjier neljme man ben SanitätSunterof jiaier in Slnfprudj. SBirb im SBinter Warm g e b a b e t, fo ift ber Körper ßinterljet f efjr empfinb« ltd). Saljer gut abttodnen, warm anaieljen unb fidj bor Sugluft in adjt neßmen. ©or, bei unb nad) größeren änärfdjen ober flbungen ift au beadßen — unb baS gilt »ot allem für ben Krieg: Enthalte b i dj b e S St 11 o ß o 15 bor großen Slnßrengungcu, benn et fdjWädjt ben Körper. Qn bet g e l b f 1 a f d) e iß ßets SBaffer, Kaffee ober See mitjufußten; bamit ift fparfam umjugefjen. güt ben Sienß in bor* gefcßobenen SeobarßtungSftellen empfiehlt eS fidj fogar, eine jtoeite glafdje mitjuneljmen, ba man nie weiß, ob bie GJefecßtSlage ein fteranbringen oon SB affet im Saufe beS SageS geßattet. SBitb bei ßeißem SBetter ober großen Slnßtengungen auf bem SRarfdj SB a f f e r gettunlen, fo trinle man nidjt au ßaßig uub nidjt jubiel auf einmal. Stets ift bte gelbflafdje als erjteS ju füllen. SaS Stinten »on SBaffcr auö Hießenben ober fteßenben GJewäffern.ift ju oermeiben, ba Ijäufig SßpßuSleime barin enthalten finb. SBitb beim Wlarfdj eine 91 a ft gemacßt, fo fefce man fidj nid't in feudjte« ®tas ober auf falte Steine, ba fonft ©Haltungen ober ber fetjr fdjmerjßafte „SBolf" bte golgen finb. Segen legieren ßilft am beften $irfdjtalg, bet audj »otbcugenb ju öerwenben ift. Sluf SRärfdjen ift ftreng ju oermeiben, ftifdjes Dbft im Übermaß ju effen ober S d; n a p S ju trinten. Sine befonbere Gefaßt bilbet bet $itfdjtagr bet butdj SJerbidung beS SSIuteS infolge allju ftarten ScßwißenS entßeßt. Et madjt fidj füljlbat burd) großes Surßgefüßl, Sltembefdjleunigung, ^er^llot fen. SaS SdjWifcen ßört auf, baS Gefidjt »etfätbt fid) blaurot, ber SRann fcßWanlt ßin unb fjer, bis eine Dßnmadjt eintritt. Set ^ißf^lag lann »ermicben werben burd) grünblicßeS SluSfcßlafen »otßer unb burd) genügenbe Ernäßtung bor bem SRarfd). fcäuiigeS Stinten, Öffnen beS StodlragenS unb bor allem Slbtießmen ber $alsbinbe (beS $alStudjeS) beugen bem $if)fd)lag »or. ©emertt ein Sofbat bei einem Kameraben Slnjeidjen wie oben ertoäßnt, fo melbe er bieS fofort. $ilf eleiftung bei einem »on $ißfcßlag ^Betroffenen: Ser Kraule wirb in ben Sdjatten gelegt, unb awat fo gelagert, baß ber Kopf ßod) liegt, Wenn baS Sefidjt rot ift; iß eS blaß, fo Wirb bet Kopf etwas tiefet gelegt. Sille beengenben KleibungSßüde finb ju öffnen b$w. ju ent» fernen. SRan flöße iljm Heine Stengen SBaffct etn unb befprenge Stopf unb ®rujt mit SBaffet. Surd) ftm» unb $erfd)Wenlen eines SBelleibungSftüdeS iß ein £uft» jug ßetborjubringen. $ört troßbem bie djnmadjt nidjt auf unb ßodt bie Bit» mung, fo iß jut lünßlicfjen Sttmung au fdjreiten. Ser Ätanfe wirb mit ent» btßßtem Obetlörpet flad) fjingelegt, Wobei iljm eine Solle aus StleibungSßüden fo unter ben ßlüden gefdjobeti Wirb, baß ber Sfrußlorb erßößt iß. Ein TOaun umwidelt bie Bunge mit einem Sucß unb jießt fie foWeit wie möglidj aus bem offen ju tjaltenben ®lunb ßerauS. Gin anbeter füijrt bie Slrrne beS ößnmädjligen nad) tüdwärtS bis ßinter ben ffopf autüd — ßierbuteß Ijebt fid) ber SJtußlotb unb ßuft ßrömt burd) ben offenen Wtunb in bie £unge ein. ßlad) futter fßaufe werben bie Sltme sutüdgefüfjrt unb feß an ben Srußlorb angepreßt — bie
©cfunbf) eitsp |legc. 117 fiuft entweicht auS bei ßunge. S)ie3 wirb bauernb in rußigem Pempo wieber» fjolt, wobei ber anbere “Kante nur barauf adjtet, bafj bie §unge weit heraus» gegogen bleibt. Seginnt bie Sltmung fidj Wieber einguflellen, fo muß nod) eine Steile mit ber Hin ft lief) en Simung fortgefaljren werben. Sie 3un9e lann bann loägelaffen werben, jeboch ift ein Snebet auä bem Suche gu madjen, ber feitlidj gWifcßen bie 3^ne gu fdjieben ift, ba fonft ber Sranfe bei etwa auf* tretenben Stampfen ber Erftidungögefahr auSgefeßt ift. Peiftrenger Saite fdjüßt man fidj gegen groftfd)äben burd) ©in- fetten oon ®efid)t, Dljren unb färben. ©S empfiehlt fid), Pulswärmer gu tragen fowie, wenn ang^orbnet, $anbf<hutje unb Dfjrenfdjüfcer; ebenfo wärmen gwei bünne fjemben ben Sörper beffet aU ein bideä. Por allem finb SBunben gegen g r o ft gu f dj ü ß e n; im gelbe finb mancherlei bös- artige Perfdjlimmerungen burd) 9?ad)läffigleiten in biefer Pegießung ein» getreten. SßJerben bei [tarier Saite eingelne Sörperteile gefühllos, fo tft ber SBlutumlauf burd) 3leiben Wieber ßerbeigufüßren. groftfd)äben leicßter Slrt beßanbelt man burdj fünf pinfein Bon Serpentin ober Petroleum. Sinb Seute bem Erfrieren nalje unb feßon bewußtlos, fo bringe man fie in einen mäßig erwärmten, niemals in einen überßißten SRaum unb reibe ben Sörper mit (Schnee ein. Kan flöße bem Sranien erwärmenbe Setränle, aber nur in geringen SJlengen ein. fRadj ber Stüdfetjr inS (Quartier ober in bie Saferne barf bet Kann fich nicht fofort Talt wafdjen unb muß ben 9?od nod) eine Ent- lang gugelnöpft am erßtßten Sörper behalten. Sie genfter finb gu fdjließen, um gugluft gu uermefben. Eße SBaffer getrunten wirb, ift ein Stüd fBrot- gu effen. 33ei regnerifchem Sßetter finb bie burdjnäßten SleibungSftüde fofort abgulegen. Verhalten bei Erfrantungen. gm Sriege Wie im grieben fiat ber Solbat alle ernftlidjen Erlrantungen feinem ^efchüßfüßrer gu melben.' Sie§ gilt Bor allem bon gußerlrantungen, Schmergen in ber Seiftengegenb, Oßrenetlranlungen mit SluSfluß, ©efdjledjtä» tranißeilen, SBlutßuften, Sungenfdjmergen unb. Pruftftidjen. . Sie Sranien ber ©atterie werben gefdjloffen bem _ SanitätSofjigier gum Sievierbienft borgefüljrt, ber barüber entfdjeibet, ob fie bienftjäßig ober in baS Peoier ober ins ßagarett aufguneßmen finb. 2. Sanitätöbienft im gelbe. gm gelbe regelt [ich ber Sanität Sb ienft je nad) ber SefecßtSlage unb ben örtlidjen SBerßältniffen. Slidjt bienftfätjige Sranle werben g. ®. im Stellung^* Irieg in bie fReuierftuben ober Sranlenfammelftcllen hinter ber gront ober in bie gelblagarette abgefdjoben; im PewegungSlrieg treten Wäßrenb beS Sejedjtö an beten Stelle fieidjtoerrounbeten* Sammel), laße unb Gruppen» Perbanbpläße, bie ben Gruppen belanntgegeben werben. Seiler rüdwärtS liegen bie $aupioerbanböplä|je. ßpicßtuetWunbel e ljaben SluSrüftungS* ftüde unb Saffen bortßin mitguneßmen. gut Unterftüßung ber SanitäW* affigiere unb Kannfdjaften flehen biefen bie ^iljöiranlenträger ber Batterie gut Perfügung. fülle Sd)WerBerW unbeten haben fid; »or Slugen gu halten, baß fie fid) nidjt in $eden, ©ebäuben ober fonftigen oerftedten Orten oerlriedjen, ba fie fonft nidjt aufgefunben werben tönnen unb tjilfloö liegen bleiben. gebet [Kann f üljrt im linfen Porberfdjoß feines SRodeS gwei Serba n b» päddjen mit, bie nur für ben galt einer Serwunbung oorgefeljen finb. gebet PHftbraudj biefer, Wie g. 58. SJerbinben oon aufgefdjeuerten güßen unb bergleidjen ift ftrengftenS unterfagt. 2luf bem Päddjen bejinbet fid} eine SebraudjSanWeifung, bie herüorijebt, baß ein ^Berühren beS roten Serbanb* ftoffeö, ber fidj an ber fDluIlbinbe befinbet, fowie ber Sunbe mit ben gingem
118 ©ebührniffe. eine SSerfchlimmerung ber Verleg ang (jerbeifufjren tann. Vei Vaudjfchüffcn empfiehlt fidj ffilleS Siegenbleiben mi; angelegenen Knien bis 311m Abtransport; nidjtS effen, ni ()tS trin en! SolLe eine >5 Ijtagaber ücdefct fein, fo muß fie mit ®inbjabenr Srotbeiitelbanb ober bergleidjen fofort feft unterbunbcn werben. 3)er Bettel, ber bie Art ber *3 er in .mb tng trägt, fowie bie G r t e n n u n 9 S- märten bürfen nid)t abgetnadjt werben. .Verrounbete unb Krame müffen fletS im SBefiß beS SolbbudjeS unb ber GrtennungSmarte bleiben, bie iljren AaSweiS für baS gelblazarett ufw. bilbeu. ®a fid) im ©efedjt ober nad) bemfelben oft ber Verbleib VerWunbeter nidjt feftflellen läßt, ljat jeber Wann bie Vfüdjt, füfealb er tann, aus bem Sazarett an feine Vatterie zu fdjreiben ober fdjreiben 311 laffen, Wo er fid) befinbet. Aud) bie Angehörigen finb zu benadjridjtigen. 3. Srfjufc ÖcÖcn Ungeziefer. ®a3 Ungeziefer, baS burd) Übertragung oft an bie fauberflen Seute fommt, flört nidjt nur bie 3?adjtrut)e, fonbern überträgt oft anfledenbe Strantheitcu (Saufe — glecftppljuö). Bunädjfl fdjütit man fid) gegen glötje unb SSanjen burch Ginreiben ber $aut mit Sdjmierfeife, Sdjwefelfeife ober burd) ®afdji<ng mit Petroleum. S)cn fdjledjtcn ©etud) muß man in Sauf nefjmen. Sie aufgefdjmiertc Seife laffe man auf ber trodnen. Vehaartc Seile finb befonbcrS ftart einzufdjmieren. ©egen Saufe (Kleiber*, Kopf* unb gilzlanfe) foll biefc* Verfahren aud) Ijelfen. Anbere Wittel finb Einreibung mit 9taphthaKn»Vafe(in, Vergamottöl, gendjelöt ober Serpentinöl. SeßtereS ift baS wirlfamflc Wittel. getner empfiehlt fidj Veflreucn ber $aut mit Aaihttjalinpulver ober einem feßr widfamen Wittel, bem gemahlenen f d) w a r 3 c n Pfeffer, ben man fidj aud) leicht bon $u Jpaufe tommen laffen tann nnb ber nidjt toflfpielig ift. Shifcen alle biefe Wittel nidjtS, fo müffen bie Kleiber in bie hinter ber gront befinblidjeri SeSinfeftionSanflalten, wo fie einer ftarten $iße auSgefeßt werben. Seute mit Ungeziefer Ijdben fid) bei ihrem ©cfdjüfcführer 311 melben, bamit biefer baS weitere veranlaßt. XIV. ®etiüf)riüffe. 9tebcn freier Verpflegung, Sleibung, äöohnung mtb ärztlidjer Vehanblung fleht*bem Wanne bie Sölptmig ju, weldje iljm am 1., 11. unb 21. jeben WonatS auSgezahtt wirb. 1. Sühnung: A. güt Wannfihaften (im griebenj. gür Kapitulanten 16,50 JC berittene Oiefreite 12 unberittenc Glefrcite gahrer als (Gemeine unb berittene (gemeine 10,50 JC un berittene Sc meine 9 .« > monatlid) 2 a 3 a r e 11 t r a n t e n I 0 h n u n g: täglid) 5 A r r c ft a n t e n 1 ö (j n u n g: täglid) 15 *ßf.: fie bient zur Veflreitnng ber warmen Soft nnb ber Aufgaben für bie Si'äfdje. © e f ä n 9 n i *3 l o h n u n g: täglid) 40 '3f. zur Veftreitung ber 53c* töftigung^ Söhnung für beurlaubte tommt im allgemeinen in gortfall: nur in gätlcn ganz befonberer Scbürftigfeit tann fie auf Antrag gewährt Werben.
®ebüljrnijfe. 119 2. Verpflegung. Sie befielt aus einer Vrotportion fowie ber SJlorgeu», SRittäg* unb . Ülbenbtoft. a) Vrot: Sille 4 Sage ein Brot Don 3 kg;. Sie SBrotportion tonn audj für einzelne Seute, bie mit ber Dorgefdjriebenen nidjt auäfommen, erljöfjt Werben. ^Beurlaubte unb S a j a r e 11Ironie erhalten lein Vrot; im mittleren unb ftrengen Sirrefi wirb alle 3 Sage ein SBrot verabfolgt. Vrotgclb erhalten bie Beute, bie fidj felbft verpflegen ober benen ber Oenufj beS KommifjbroteS öerboten ift (etwa 12 Vf-)- Kein Solbat barf ofjne ßrlaubniö fein '-Brot Verlaufen. b) Velöftignng: Sie befteljt auS SRorgen», ffltittag» unb Slbenbtoft; man unterfdjeibet hierbei bie fleine unb bie grofee V e I ö ft i • gungBportion; leptere ifl im SJlanövet unb bei länger bauernben Übungen juftänbig. Vlannfdjaften, bie fid) felbft verpflegen, erljalten baä nichtige VetöftignugSgelb, baS in feiner $öljc fdjroantenbjft; beim Stuf enthalt in Varadenfagetn auf SruppenübungBpInpen erljöljt fid) biefeä um 5 Vf. 3m Viwat unb bei größeren Übungen (mefjr als 24flünbtge 2lb» wcfenljeit au3 ber Samifon) ftcljt baS ljolje VctöftigungSgclb ju, ba§ 16 Vf- fiöljet ate baB niebcre ift. c) fDlannfdjaften, bie mit S ö l) n u n g beurlaubt finb, erhalten 13 Vf- SBctöftignngBgelb für ben SöfjnungStag. SBei S r a n 3 p o r t e n, bie eine gafjrtbauer Don 8 Stunben über» fdjr eiten, wirb eine VerpflegungBgebüljrniB Don 50 Vf- gewährt; bei ® i e n ft r e i f e n ju einem Kotnmanbo erljält ber Solbat 1,20 JC VlarfdjgebüljrniB täglidj. 3. Vul?icufl{ldb. Bur SBefdjaffung beB VufeeugeB erljält jeber Unberittene 7,10 Jl, jeber Verittene 8,80 JU, beim Sintritt; bie hiervon getauften Sachen verbleiben fein ©igentum. B. gür Kapitulanten (im Stieben). 1. Kapitulationö^anbgelb. a) Kapitulanten, bie fid) ju einem weiteren galjr oerpflidjten, erljalten 50 J4, b) foldje, bie gleitfj auf 2 weitete galjre tapitulieren, 100 Jl. 2. KapitutantenIPpnung. a) Seute, Wie »or unter a, erljalten einen Söljnungsjufdjufj non 3 Jl monatlid), b) fold)e, wie oot unter b, erljalten al§ Söljnung monatlich 15 ,Ä. C. 3m gelbe. 1. Söljnung: 15,00 ,14 monatlid), Oejreite 18,90 J4. 2. Verpflegung. GntWeber burd) Eluartierwirte ober biirrfj ^Beitreibung ober burdj mitgefüljrte Vorräte (ScbenSmittelroagen). Sie Zubereitung erfolgt jumeift burd) bie gelblüdjen; flur Sdjonung berjelben wirb, wenn cS irgenb möglidj ift, in ben Kiidjen ber fünfer, in mitgefüljrtcn Keffeln ober in itodj* teffeln gelodjt. Sie eiferne Vortion barf nur auf Scfeljl angegriffen werben. Vei Urlaubsreifen wirb ein Serpflegungägelb Don täglidj 1,50 .fi gewäfjrt.
120 ^ßoft- unb ßifenbaljnvergünftigunßeu. XV. gSoft- unb ©ifenMjnvergünfHQnngcti. 1- Stieben. ©oftvergfinftigungen im ®erlebt bet Angehörigen mit ben ©olbaten. a) portofrei finb gewöhnliche 53 r i e f e unb ‘Stu d f a cfje n bte ju 60 g fowie Ißofttarten, wenn biefe ©oft fad) en ben ©erntet! tragen: „©olbatenbricf. Eigene Angelegenheit beb Empfäitgcrö". b) ©ortoerteidjterung tritt ein, wenn obiger ©erntet! gemadjt ift, für ©oftanweifungen (©elbfenbung bte 15 Jt loftet nur 10 ©f.) unb für getoöpnlidje © a t e t e (bte ju 3 kg nut 20 ©f.). ©en» bungen mit Sivillleibern, bie ben Slefcrviflen burd) bie Sruppe jugeljen, fowie foldje mit Sivitileibern ber Untetofjijierfdjüler finb poriofrei. c) Keine ©ortofreibeit genießen ©tabtpoftfenb ungen fowie ©enbungen an beurlaubte Wtannfdjaften unb an Einjährige, ©ergfinftigungen auf ber ©ifcnbaljn. Sei Urlaub in bie Reimst ober nadj bem SB o b n f t b bet Eltern unb n ä dj ft e n Angehörigen barf in jebem 3)ienft jaljt eme freie $ i n» unb Siüdfaljrt gewährt werben. ©onft jaljlt ber ©olbat unter ©ortveifung beä UrlauHfdjeineS ben ©rete ber ©l i l i t ä r f a p r 1 a r t e mit 1 ©f. für ben Kilometer. ®ie ©enußungvon S cp n e 113 ü g e n ift nur unter beftimmten ©ebingungen juläffig. Auf bem UrlaubSfdjein mufe fidj bann ein ent» fpredjenber Setmerf befitiben. ©Serben D * $ ü g e in aitenaljnte Weifen fällen bemeßt, fo ift ein Qu- fcplag ju entridjten. E i (j ü g e bürfen 4 Stage vor unb 4 Xage nad) ben großen fjeften fotvie Wäljrenb biefer Seit nicht mit 9Rilitärfaf)rlarten benußt werben. 2. ©Sährenb bc§ StricgcS. gür ©enbungen au § bem gelbe beftept ©ortofreiheit. Singaplungen auf gclbpoftantueifungen finb bei ber Batterie, nidjt bei ben gelbpoftanftalten felbft gu leiften. Telegramme, bie in bringlidjen gälten Don beftimmten ©teilen au£ beförbert »erben tönnen, finb Dom (Empfänger gu begaljlen. ©enbungen ins gelb: ©enaue Mbrcffe! Strmee* torp§, QnfanferiebiDifiott (9?eferDebiüifion), Slrtillerie- ^Regiment, Abteilung, Söatterie ober befonbere gor- mationen (SRunitionsfolonne, gliegerabteilung unb bgl.). 5JEHe SSegeidjnungen finb nnbertiirgt auSgufdjreiben; Slbfürgungen ioie 9?ef.=T)., 9?. 57, g.*8C unb bgl. finb ungu- läffig unb .fütjren gur SBergögerung ber SJeftcliung, Dorauä» gefept, bafj fie überhaupt ausführbar ift. Tie Slngeljörigen müffen hierüber genau unterridjtet fein. fß o 11 o: ©te 50 g frei; barüber bte 250 (275) g 10 fßf., bte 500 (550) g 20 ?f. jätete foften: Über 500 g bte 5 kg 25 fßf., jebe§ weitere Kilogramm 5 fßf. meljr. ^ödjßjuläffigieit 10 kg. SlUe jätete finb burch bie $a!etbepot§ gu beförbem; nähere Shtroeifungen hierüber hängen in ben ^oftämtern au3.
ßtarnift>n)tMJd)i>ien|'L 121 gür ben *ßoftberteljr mit StriegSgefangenen finb befonbere ©eftimmungen erlaffen, bie in jebem ißoftamt unb audj im Selbe ju erfragen finb. ®ie peinlidjfte SSeadjtüng biefer SSorfdjriften ift notwenbig, bamit bie Senbung iljr Biel erreicht. 93ei Urlaubsreifen a u S bem ^elb ift freie S8af|n* faljrt üorgefeljen; galjrtauSweiS ober $ajj ift borjulegen. D*Büge fönnen gegen Böfung einer SRilitärfaljrlarte unb Ballung beS SdjneIljugjufd)fageS benu|t werben (Sltinbeftentfemung 100 km). ® er teuren auf beftimmten Streden befonbere Urlauberjüge, fo finb nur biefe ju benutzen; ein Umfteigen in Sdjnellgüge ift bann ber* boten. 2)en ’Slnweifungen beS S8aI)nperfonaIS ift jeberjeit fjolge ju leiften. XVI. ©anitfonwadjbtenfL A. «erhalten ber SSßndjcit, poften unb Patrouillen. 1. SillgcincincS. Wrtilel 22 (1. unb 3. ’Äbjalj). ein »crantivoTtunflöboIler $ienft ift bet SSadjbienft; feine gewiffenhafte ftudfiihrung muj; bet Solbat fid; befonberS angelegen fein (affen. (Sniffite^enb bet SSidjtigteit biefeS $ienfteS Werben 2S ad) ber gehen befonberS ftreng beftraft; bot bem geinbe tann auf SobcSftrafe ertannt Werben. Hriitel 23. ®er ata ^Befehlshaber einer militärif^en 2öad>cr eines-Sommanboö ober einet Ubtcitung, ober ata ÜSadJboften eine ftrafbare ganblnng, bie er berbinbern tonnte unb ju bcrljinbetn bienftlid) bcrpflidjtet war/Wiffentlidi begehen lägt, Wirb ebenfo beftraft, ata ob er bie ganblung felbft begangen hätte. (Stab einem Solbaten (gefangene jur SeWatyung anbertraut, fo haftet er für beten fidjete Sc w ad) ung. SSer bie 2Sad)e ober bei einem ftommanbo ober anf bem SRarfdje feinen $(ah eigenmächtig berlägt, Wirb mit Slrreft beftraft. Bwei ®riegSarti!e! befaffen fid) befonberS mit bem SBadjbienft, ba biefem 2)ienftjweig eine befonbere SSidjtigteit beijumeffen ift. ®er SBadjbienft in ber Samifon ift eine Vorübung für ben nod) biel berantioortungSboIleren im fjelbe. ®er Solbat mufj fdjon im ^rieben lernen, felbftänbig unb oljne Sluffidjt burd) 33orgefe|)te für eine be* ftimmte Beit feine ganje iJIufmertfamleit auf beftimmte, iljm über* tragene $flidjten ju lenfen, febe STblenfung ober Sftübigteit ju über* toinben fowie nötigenfalls felbftänbige, oft fdjwerwiegenbe Sntfdjlüffe faffen unb burdjjufüljren. $ft er in ber Samifon in biefer SSejieljung gut gefdjult, fo Wirb er audj im Kriege nidjt öerfagen, in bem oft öon feiner iBflidjttreue unb SeifteSgegenwart Beben unb Sidietljeii ber Xruppe abljängt.
122 ÜJ <i ni i) o itroad) b ien ft. GMfptedjenb ber Sßidjtigteit biefe3 ®ienfte§ finb alle SBadp mannfdjaften int (öaniifiNiivodjbiciift ‘Borgcfebtc fiiinüirfjcr übrigen Unteroffijiere nnb SKannfrfjaftcn. 2Us Sßödjmannfdjaft gilt ieber, ber in Ausübung be3 2S a dj b t e n ft e » begriffen unb a l § foldjer burd; feinen 9Ingug fenntlid) ift. Slnjug: Seitengewehr bejro. Säbel, SieDolber, §elm. Plante! unb Tudj« fjanbfrfjutje nur im SBinter. 2ln ben ©eburtötagen Schier 3)Jaje[tät be3 KaiferS unb Königs, Sfcer SRajeftät ber Staiferin unb Königin, beä SianbeSljerrn unb beffen ©ematjliu, ferner am Karfreitag, an ben beiben Öfter*, s$jingft* unb SSeiljnadjtSfeier* tagen, am 9kujaljrv- unb £>ünmelfat)rt$tage legen bie SL'adjen unb poften ben $arabean^ug an. SJeim Anlegen beS $>aarbu{djeS werben beim ?luf$ieljen bet SBadjen fotoie wäljrenb ber Tauer bc$ SSadjbienfteS Don ben poften bie Sdjuppentetten unter bem Kinn getragen. ©er § 111 beä SRifitäpStrafgeie^bucfjes benimmt, um ben 2öad)-- mannfefjaften and) bie nötigen SRedjte unb Stnfeljen §u geben, folgen- be$: „SJcr gegen eine milttarifdpe Sßadje bie it>r fdjttfbige tfdjtung berletjt aber fid) einer Vefeibigung, eined Hngef)orfamÖr einer *&iberfe$ung aber einer Xätlidjfeit fripitbig madjt, wirb ebenfo beftraft alb wenn er bie $anb* lang gegen einen Vergifteten begangen ^ätteu. 2. Sorgefe^te ber SSatfjcn. TJie SBadjen ftefjen unter bem befonberen Vefetjl beS Sommanbierenbcn ©enerate beä SlrmeetorpS, beS ©ouüerneurS ufw., bes Offizier* aam Orts* bienft, ber 9tonbeoffi$iere unb ber Sadjljabenben. 9Rit ber Slnfünbigung ober bem Signal „Vergatterung" fdjeibet ber SBadjmann auf 24 Stunben auS feiner Sotteric aitS unb tritt unter bie 2Badj* üürgefefctcn. ®cr ^la^major säl)lt nid)t mit $u ben Vorgefefcten ber Töadjen. ßr ift nur bercd)tigt, im 9(uftrage bc3 Souncrneurs nfro. 9$efcl)le an SBadjen unb poften ju erteilen. Slufjer ben befonberen SJorgefefcten ber SBadjen unb fßoften wirten alle mit ^ifaiplinarftrafgeroalt belieljcnen Offiziere bes wadjljabenben Gruppen* teils baljin mit, bafj ber Sadjbienft in ben Dorgefdjricbenen formen aus* gefüfjrt wirb. 3. ß^renbejengungen ber Söadjen. ajSicSßö^enptäfenticrcn: Dor Seiner ©tajeftät bem S?aifer unb SBönig, Sforer sDiaieflät ber tfaiferin, unb Königin, vor ben grinsen unb ^rinjeffinnen bes Königlichen §aufeS, oot ben beutfdjen un& a«cn fremben $errfdjern unb iljren ©emaljlinnen, oor alten $rin$en unb ^ßrin^effinuen Kaifcrlirfjer unb Königlidjer Käufer, üor ßrbgroß^er^ögen unb iljren ©emaljlinnen, vor ©eneralfelbmarfdjällen, galjnen unb St anbarten; Dor ben 9iittern beS Sdjtoarjen SlblerorbenS; bor ben ©eneralen unb 9(bmiralen, ben fouftigen Vorgcfeftten ber SSadjen unb ben unmittelbaren Vorgefe^ten bes tvadjljabenben Truppenteils oom WcginicntS* (fclbftänbigeu Vatailkms*) Jtommanbeur aufwärts unb oor niilitärifdjen Trauerparaben. g-ür bie ®fjrenbe$eugungen ber 23adjen oor filtern oon Drben ufro. in ben nidjtpreußifdjen Staaten bcS Seiitfrfjcn Stcidjes finb bie bärtigen Seftimmungen mafjgebenb.
OJnr uifon wachb ieuft. 123 Offizieren ftember 9Irmecn werben biefelben Ehrenbezeugungen ernuejcn, Wie benen ber beulfdjen 9lrmec. t "Jiätjext fid) jemanb ber 23a<he, bem eine Ehrenbezeugung ber 23adje Zutommt, jo ruft ber poften vor bem ©eweijr: $craud! ober ilingeit. Sie? muß jo zeitig gefdjeljen, baß bie Ehrenbezeugung auögefüljrt ift, wenn bie fßerfon ufw., ber fie etroiejen wirb, bie 23adje erreidjt. Sfr ba? fjerausrufen Zn fpät erfolgt, fo wirb bennodj bie Ehrenbezeugung auögefüljrt. Ser poften bor bem ©eweljr führt in biefem fjalle bie Ehrenbezeugung rechtzeitig für fich au§, ohne wie fonft auf baß Stommanbo beS 4Bachh«benben zu warten. Sollte ein ©orgefeßter burd) SSinteu bie feinem Sienftgrab ober feiner Sienftftellung bon ber SBadje zu erioeifenbc Ehrenbezeugung ablehnen, fo führt ber poften bor ®eWeljr allein bie Ehrenbezeugung auß unb unterläßt erft auf abermaliges SBinten auch bieß. Ipaben bie SBadjcn bie Wäntel angezogen, fo treten fie nur vor Seiner Wajeftät bem fiaifer unb Äönig unb bor ben Offizieren bom DrtSbienft ins Eeweßr. 3ft ein erljeblidjer Seil ber SBachmannfchajten burch bie söeauffid)tigung bon geftgenommenen in Slnfprudj genommen, fo tritt bie 23adje zum Erweifen hon Ehrenbezeugungen nicht heraus. b) $e r au S t r e t e n ber 23 a d) en in befonbeten fy ä 11 e n: Slußet bei Slblöfutigcn unb Ehrenbezeugungen treten fachen ins ®ewct»r, um fRulje unb Orbnung aufrcd)t zu erhalten unb zu ihrer eigenen Sidjerljeit. Ser fßoßen bot Seweljr ruft in biefen fällen: getane! ober Ilingeit. SaS Weitere ©erhalten ridjtet fid) nad» ber ©cracilaffnng, burd» bie bie SBadjen ins Öeweljr gerufen worben finb. 4. Vorbereitung jum ©Jacßbienß. Surd) cingehenben Unterridjt Wirb ber Wann »or Antritt beS 2ßad»» bienfteß nod) einmal über feine allgemeinen fffflidjtcn unb bie befonbere 9tiiweifung für feinen fßoften, ben er verjeßen foll, belehrt. Ser ©olbat muß fich bemühen, feine Slnweifnng genau zu tennen unb auswenbig zu wiffen, fo baß er jeberzeit nachher in ber Sage ift, bementfpred)enb Ijanbeln unb auch feine Slnweifung auf ©erlangen fagen zu tönnen. Er »erweichet bann peinliche Sorgfalt auf bie Verrichtung feines SSad)anzugeS. ©eim 2Bad»ejerziereu Werben il)tn bann nod» einmal alle äußerlichen formen, bie zu biefem Sienfte gehören, eingeprägt. 5. Verhalten auf ber ‘•SJacffftnbc. SaS Seitengewehr muß immer umgefd»nallt bleiben. '.RachtS bürfen bie Äragen geöffnet werben; fie finb zu fchließen, fobalb ein ©orgefeßter bie SBadje betritt. Erlrantt ein Wann auf SBadje, fo melbet er eß fofort bem 23ad)« babenbeit. IRiemalS barf am Sage bie Sßritfche zum Sdjlafen bemißt werben. §eber 2Ilfol)olgenuß ift unterfagt. Wit Seiden, bie jeftgenommen finb, barf nidjt gefprotßen Werben. Wit fürreft wirb beftraft, wer bie SBadje oljne Erlaubnis verläßt. 9t ad) bem Slußtreten (nur mit Öieneljmigung beß SBach' ßabenben) melbet fich ber Wann bei bem SBadjljabenben. Seber Wann benuße bie freie Beit auf ber SBadiftube, fid» bie allgemeine unb befonbere 'Xnweifung für feinen ©often erneut einzuprägen. 6. ‘Mnffüßrcn unb Slblöfcn ber ©often. ?(uf bem V in woge führt baß Äommanbo ber üluffülji'enbe ber neuen SBadje, auf bem SR ü d w e g e ber ber a 11 e it. 3eber Slufführenbe ift Vorgefeßter ber von ihm geführten 9lblöfung; er marfdjiert redjtß. _©or Offizieren, Sanität?» unb ©etcrinärofjizieren tommanbiert ber fjührer
124 Sarnifontoadjbienft. G^renbegeugungen, bie ftramm auSgufüfjren finb. Tie Sluffüljrenben finb bafür verantro'ortlidj, bafj bie Slblöfungen orbnungSmäßig gwei Sdjritt hinter itjnen unb im Tritt marfdjieren; bie Slblöfungen ljaben fid) auf bei fjaßrftraße ju ljalien unb nur im Dioifalle ben Sürgerfteig gu betreten. Tret SDlann unb barunter marfdjieren in einem Stiebe, vier 'Kann unb meßt in gtoei Sliebern. £ E3 «Ö Öi 3<Ö 2®- O 3Ö bb ” EH! Schilderhaus. 1 Auffahren der der neuen Wadia. <2 . aheo ’ 3 Ablösung. < 4 AlterfWetV Slblbfung eines poften3, 9?a<f) erfolgter SlblÖfung füßrt ber äluffüßrenbe ber alten SBadje bie Stblßfung gut Sßadje gurüd unb melbet bem SBadjfjabenben bie vorfdjriftS- mäßige Slblöfung, ettoaige befonbere Sortommniffe ufto. 7. Serljalten auf poften. a) Tie allgemeinen ^fli^tcn. Äricgöartitel 22 (2. ?lbfaß). Tem 3Sad)poften ift, wenn nidjt ein anbercö auäbrüdlidj beftimmt wirb, »erboten, fidj nieberjnfctjen ober niebcrjulegen, bie Söaffe auS ber <janb ju taffen, ju effen, ju trinten, Tabaf ju raudjen, Scfdjente anjuncljnten, ju fdjlafen, über bie Srcnje feines Sofiens tjinauSjngcfjcn, ifjn bor erfolgter Äblöfung ju bertaffen ober fonft feine Tienfttoorfdjrift gn übertreten. Sei ßbetnafjme feines S p ft c n 3 Ijcit er fi(^ bavon gu über» geugen, ob bie iljm jur ßbertoadjung übergebenen Segenftänbe vorljanben unb unbefdjäbigt finb, ebenfo ob bas SdjilberljauS fauber unb nidjt belrißelt ift. fjinbet er irgenbeine Unorbnung, fo macfjt er bem Sluffüßrenben Slelbung. TaS ©djilbertjauS ift nur bei ßntoetter gu betreten; fobalb eS ber ©ienft ober eine Gljrenbegeugung erforbert, ift eS ju »erlaffen. 3ft eg nidjt auSbtüdlidj anberS angeorbnet, fo barf ber poften in ber IRälje feines SdjilberljaufeS auf» unb abgeljen. Sollte ein Soften erfranten, fo muß er troßbem bis gut Slblöfung auf feinem Soften verbleiben; finbet er Selegenljeit, ben SEadjfjabenben burdj britte Serfonen von feiner Grlranfung in Kenntnis ju (eßen, fo barf er bieS tun. S o ft e n, bie m i t S 11 o n e n auSgerüftet finb, ftefjen mit ungelabenem Sevolver; bie SJltinifion befinbet fidj in ber Sievolvertafdje ober in ber Tafdje beS Tßadjmante^. Sie bürfen nur laben, toenn eS in iljrer Slntoeifung auS» briidlidj angeorbnet ober ber Sebräudj ber Sdjußtoaffe nadj Sage ber Ser* fjältniffe erfotberlid) ift. b) Tie befonberen Sorfdjriften. ftfür jeben einjelnen Sßofletr gibt eS neben ber allgemeinen eine befonbere Slntvcifung. Sie umfaßt feinen engeren SflidjtenlreiS, ben er an feinem Sloße ju verfeljen fjat. Seine gangen Sebanien ljat er toäßrenb feines gtoeiftünbigen TieufteS nur auf biefe SfÜdjten gu ridjten. Gr muß befonberS barauf adjfen, niemals über bie iljm genau gegogene Srenje feines St»Pen^ tjinauSgugeljen, bamit er audj jeberjeit ju finben ift. Tie geringften Serftßße gegen bie fUntveifungen im 2Vad)bienft tragen eine Strafe von minbeßenS 14 Tage ftrengen SirrefteS ein.
©arnifonwadjbienft. 125 o) K^renbejcuguitflen ber poften. 3U ben Ehrenbezeugungen, bie bie Poften ju ertueifen haben, treten fie auf itjren pia& unb a) grafen deren ober b) flehen mit @ewehr über ftill. fRäfjert fid) jemanb, bem eine Ehrenbezeugung juftetjt, fo begibt fid) ber Poßcn fdjnell auf feinen plav unb erweift tjier bie Cijrenbe^eugung, Patrouil« leurpoften er weifen bie Ehrenbezeugung auf ber Steile, an bet fie fid) gerabe be|inben. Sßat ber SBorgefeßte zu fpät bemertt, fo wirb bie Ehrenbezeugung nadjträg» lidj erwiefen. PeiSoppelpoßen fieljt ber linfö fteljenbe Mann nad) bem redjtS fteljenben unb madjt bie (Griffe mit biefem gleichzeitig. 5)ie fßoften p r ä f e n t i e r e n: in allen fällen, in benen bie 33 ad) en präfentieren, außerbem üor allen Df.ijiereit ber Slrmec, ber 3)1 ar ine unb ber Sdjithlt uppen, Bor ben Saniiäteojfixieren unb Pe t er inäto) fixieren, üor ben diittern beS ©roßtreuzeS unb bet 1. ffilaffe be$ Sioten Slblerorben«, benen bet 1. Slajfe be$ StronenorbenS fowie beä DrbenS Pour le merite unb Bot Offizieren frember Slrmeen. © i e iß o ft e n fteljen mit @ e to e l) r über ftill: not ben Qntjabern beS Eifernen Streuzes, vor ben Süttern non Orben mit Sdjwer.ern, vor ben 3nl)abern be* Militär« PerbienftlreuzeS unb beö Militär»El)tenzeid)enS 1. unb z. Älaffe. grür bie Ehrenbezeugungen ber Poften vor Süttern unb Snfjabern von Orben unb Eljrenzeidjen in ben nicht) reußifdien Staaten beS Seutfdjen SieidjeS finb bie boriigen Peftimmungen maßgebenb. ES ift ohne Einfluß auf bie Ehrenbezeugungen ber Poften, ob fie mit ober ol)ne Mantel aufziehen. 8. Verhalten Bon Patrouillen. a) Patrouillen ber SSatfje. 3ut Prüfung ber Poften tnerben Patrouillen ent’fanbt, beten führet Potgefeßier feiner Pegleiitnannfdjaften ift; jeber Wann ift in Sluäübung feine* lienfteS Porgefe|jlet jebeS Solbaten unb jcbeS Unteroffiziers. Stürb ein Poften angetroffen, bet feine pflidjten Bericht, fo löfl iljn ber Patrouillen« fülltet fojort ab unb nimmt itjn mit jur SJadje. Sollte ein Poften jemanb jeftgenommen hoben» fo nimmt bie Patrouille ben {Jeftgenommenen mit zur Stfadje zutüd — aud) (jil]lofe ober Ironie Perfonen, bie gefunben werben, finb bortljin zu bringen, gur SSad)e mitjunehmen finb außerbem: Mann« fdjaitcii, bie nad) äapfenftrcirfj, Unteroffiziere, bie nad; 12 Uljr nad)t$ ohne UrlOub*fd)ein außerhalb beö Ouartierd betroffen werben; Unteroffiziere Dom Sergeanten aufwärts braudjen leinen foldjen Schein. b) $Hrtöhaudpatrouillen. Unteroffiziere unb SOlannfdjaften, bie als Patrouillen zum Überwachen bon P.;irlöt)iiufern nfw. tommanbiert Werben, haben in SluSübung bicfeS fEienßeS biefelben Pejugniffe wie SBadjmannfdjajten. Sie finb baburch Icnntlid) zu mad)en, baß fie Otbonnanzanzug anlegen.
12G Watiiijonluadjiiicnft. SBiTt&Ijau^lßatroitillen marfjcn iljre SBefeljIabejugniä nur gegen Sßcrfoncn be3 Solbatcuftanbeä geltenb unb uerfaljven bei vorlommenben Streittgleiten jluifdjcn, ®lilitäi unb 3röil in Wemcinfdjajt mit bet £rt$«'}?oliäeibel)örbe. ®icfen ^Patrouillen iuirb für tljreu Sienft eine befonbere Untertueijung juteil, bie je nad) ßlclegenfjcit unb örtlidjcn ®crl)ältniffen verjdjieben ift. Qm allgemeinen übermadjen fie bie Sttafieubifjiplin, ba§ ®ergalten an öffcntlidjen Orten, bie uon Solbaten jumeift beüorjugt iverben; be3gl. erftredt fid) iljre Üätigleit barauf, bie UrlaubSfdjeine földjer ifeute nad)»- juprüfen, bie |ie nad) gapfenftreirf) nodj irgenbmo antreffen. B. tfeftitafymc unb SSnffenflcbrdud). I. gcftnafjjuc. 1. 'Befestigung. 3ur 5e|'tnal)me einet '.Militär»« ober einer ßivilperfon finb au« eifl en er 9R a d) t v o 111 o in m e n l) e i t bie jum SBadjbicnft fommanbierten 'Blann* fdjaften in folgenbett Fällen befugt: 1. 'Tßcnn jemanb bei SBegcljung einer ftrafbaren $anbtung betroffen iuirb unb feine ®erfiinlid)teit nid)t fofort mit Sidjcrljeit feftgcftcllt luerben tann. 'tfeiftncl: 'S« USojtcn fieht, mie jemanb ein Witter ü&erfteiflt, um offeu- Hcfitlirf) iraenb etnmS sn ftebkn. (fr nimmt iljn feit. 3ft ber Wann bem poften nicht ftcitait betannt, fo behält er ihn bei fief). Seinem ^erfnd), fid) ihnen aeaen- über rnissutvctfeitj brandjt er leinen GHauben 511 febenten. 2. itfenn bic Jycftnaljme ryim Smutje ber ihrer ikivadjung anvertrauten ^erfonen ober Sachen erforberlid; ift. Seute wollen einen fteitßcnommencn, ber im Sdnlberbauje fielet befreien. (5rrix 'JJJrtnn ücritnrenüßt trofc borbergebenber ^enuarnung bat« Webänbe, vor bem ber poften fteht. 3. Kiki einem 9lngri|f auf bie SBadje unb $often, bei Sätlictjteiten ober ^eleibigungcn, beren gortfepnng nur burd) bie geftuabme verljinbert werben tann. ftteifriet: (Sin 9Jlmm ruft bem SBoften rin Sdiimufwort su nnb beleibtgt ibn troij £krlwk metfer. tfin SBoitcn iuirb von jemanb mit Steinen gcTvorfcn. 4. <ycmuuet)nien finb ferner ^Htitärpcrfoneib bie fid) nad) bem Rapfen* ftreid) unberechtigt anjkrbalb ifjreS Cuartiers aiijfiatten. 3«m SMfrnel ioldje yente, bte ber poften ertßtwt, nne fie auf verbotenem in bie .QWerne iururftehren wollen. ®ic geftnabntc einer SWilitär^ ober Sivitperfon burd) bic S'tfadjen uftv. flcfd)ie()t auficrbein: Lauf ® e f e () 1 ber SS a d) v 0 r g c j c v t e n: 2. auf f d) r i f 11 i d) e n e f e l) I eines m i l i t ä r i f dj e u ß e r i d) t $ l) e r r n ober einc$ ÖeriditS; 3. g u f Antrag ber d 1 i a e i b e (j ö r b c ober a n b e t e r Beamten, benen bie s£ilidit obliegt, Straftaten nadj^uforfdjen, iiifonbcrfjeit von ^Joli^eibeamtcn, ©enbarmen ufn\ Cfjüiere, Ganitäteoffixiere unb SJeterinäroffixere in Uniform bürfen nur feftgenummen werben, tvenn fie bei Ikgeijung eine* ®erbrechens auf frifdjer Sat betroffen ober verfolgt werben. 2. Ser (ja ft en bei ber ^epnaOtnc. 911S feftgcnonuneTi gilt eine ^erfott erft bann, wenn if>r uni er $anb« anflegen ober ikriUjrcn mit ber Sttaffc auSbrüctlidj eröffnet ift, bafj fie feft* genommen fei.
©arnifojiwadjbicnft. 127 Ser Ixloßc Buntf „$alt" ober „Sie finb verhaftet, arretiert, feftgenommcn" ober bcvgleidjen genügt nidjt. Sem feftgenommenen ift fofort 311 ertlären, baß bei Bludjtverfuch von ber Sßaffe ©ebraud) gemadjt werben mürbe; SBaffen unb SBert^euge fino iljm ab^nnefjmen. Sie Poften muffen fidj bei ber geftnaljme alles unnötigen Siebend fowie aller Beleibig 11 ngen unb SNißljanblungÄi. enthalten, anbererfeitS aber, wenn eine fjeftnatjme "erfolgen muß, biefe nötigenfalls mit ©etoalt erzwingen. ®at ber poften eine Betfon feftgenommen, fo ftellt er fie in baS Sdjilber* l)au$, ©efidjt nad) ber SKanb. GS ift prattifd), ben feftgenommenen bie ^ojenträger ober Seibriemen abtegen ju laffen, um eine fjludjt 311 erfdjweren. Gr felbft ftellt fid) fo vor baS SdjilbcrfjauS, baß er ben Slrreftanten unter Singen ljat. Gr erWeift feine Gljrcnbe^eugnngen. ®en SSJadjIjabenbcn febt er burd) einen norübergefjenben Solbatcn ufw. non bem Borgcfallenen in StenntnU; M Jeftnaljme von Swilpcrfonen laßt er einen fßoli^eibeamtcn ßerbeirufen, toenn bieS f^nellcr jum Biele füljrt. Sille feftgenommenen SDHlitärperfoncn werben nach ber nädjften SSadje gebraut. Gbcnfo alle feftgenommenen Bivilpcrfoncii, bie bann burd) bie Bolijei, bie fofort 311 beuadjridjtigen ift, abgeljolt werben. Slußcrbem finb bie poli^eilidjen G^ehitivbeamtcn, bie fid) nidjt auf Straßeupoften ober auf Patrouille mit feft Vorgefd)ricbcnem, Slbweidjungen nidjt julaffenbcin ©ienftgange befinben, angewiefen, bie von militärifdjen $ offen, Patrouillen ufw. feftgenommenen Bivilperfonen anf Slnfudjen gegen SluSftcllung einer ©efdjeinignng $u überneljmen unb an bie näd^fte polijei* wadje ab^uliefern. 3. Betreten bon SSo^nungen. Sie SBadjen finb 311 Surdjfudjungcn von Mahnungen unb umfriebigten Räumen bcljufS gcftnaljmc einer perfon nur auf Grfudjen eines militärifdjen ®erid)tsijerm, beS 9tidjtcrS, ber 2>taatSantoaltfd)ajt ober bereu öflfSbeamten beredjtigt. Slndj wäljrenb ber 9tad)t^eit bürfen Surdjfudjungen oljne Buftimmung be$ beredjtigten BnljafccrS ober feines Vertreters in folgenben gällcn vor* genommen werben: a) Bei Verfolgung einer Jßerfon auf frifdjer Sat ober bei (Mefafjr im Verzug ober beljufS 21'icbercrgrcifung eines entwichenen befangenen. ’&eihüete;/£ic VatrouiUe verfolgt einen duiVrcrfjer über einen fte(t- genDnuncnen, ber tbr fürfgetaufen iFt. — Gefahr int Ver^ua?, w bürfen nunaeit cuicft ofine (*iiiuiil1taitng beS beredjHfiten $nba&er$ von benStuften betreten werben: s8ei einer ftenerd- ober &<afferäiwt, bei einer Sebensflefobr ober bei einem auS beut inneren ber ^BoOmntg Ijcrvorgeganoencn Wnfitdjen. b) Qu Räumen, bie SDiilitärperfouen 311m bienftlidjen öiebraud) an* 1 gewiefen finb. ftitb s. V. dritte infolßc Gin.sicbuuß bon Wefendfien auS brr itaferne in Vürfleranntticre verlebt. c) an Orten, bie bei Segimi ber Surdjfndjung bem ^ubltlnm oljne Unterfdneb geöffnet finb. 3utn V ei Wiel afaftfriiuier. Scv BnttiH ju ben von Wilitärperjoncn benagten SSotjnungen barf ben militärifdjen Vorgefcßtcn unb Beauftragten $ur Vollsicljung bicnftlidjcr Bcfeljlc aud) ^nr Wadjtaeit nidjt vertagt werben. 3um Veijplel bie unter b Genannten Seute foUen retnbiert werben. 'Sic Wadjtjeit umfaßt in bem B^itianm vom 1. 9lpril bis 30. Snptembcr bie Stunben von 9 Uljr abenbs bis 4 Uljr morgens uub in betn Beürawm bom k Dttober bis 31. SDtärj bie Stintben von 9 Uljr abenbs bis 6 Uljr morgens.
128 Sarnifon wadjb ienjt. II. Stanengebraudj. Hrtitcl 18. Ser «Solbat barf feine Staffen nur in Erfüllung feinet ^Berufes ober in rerijtmäfjiger Sdbftbcrteibiguug gebrauten. ^edjtStoibriger Staffeiigcbranrf) wirb fifjfocr beftraft; beSgleidjcn bie nnborfirfjtige fBeljanblung ban Staffen unb Munition, toenn baburd) ein Wenfdj tötycrtidj berietst ober getötet tuorben ift. Sem Militär ift auf 5®aö)e unb poften fowie bei Patrouillen ber ©ebraudj ber SBaffen auo eigenem IHedjte geftattet: 1. 28eiin baSfelbe angegriffen ober mit einem Angriff gefährlich bebroljt wirb ober burd) S'ätlidjteit ober gefährliche Srofjung SBiberftanb finbet — um ben Eingriff abjuweljren unb ben SBiberftanb ju be» wältigen. Seifviele: £eute bringen mit Gtoden auf ben poften ein. — Gine fBetfon, bie brr poften fettnef)men iriilt, nreift ju einem Weil, baS fie über ber Gdjulter tnifl. — Gilt Wann, ber fcftfienommen werben foll,f<f)(ä(jt mit $änben unb frühen um fidj ober ruft babei: „3dj fteefte biefj nieber", inbem er hlöfelirf) in bie Saftfje greift, um ein Weiter fieruorju,eichen. 2. &enn ess jur 'Ablegung ber a-affen ober anberer jum Singriff ober SJiberftanb geeigneter ober fonft gcfährlidjer SJerljeuge aufforbert unb biefer Sluffotbetung nidjt fofort fyolge geleistet .wirb, ober bie ab» gelegten SEaffen ober SBerljeuge wieber ausgenommen werben — um ben ihm fdjulbigen C-ehorfant ju erjwingen. iBeifoiel: Ter Spotten ixrin einen Wann feftnefimen, ber babet (gdjtvieriß- feiten madjt, unb eine Senfe auf ber Stfjulter träflt. Ter Wann leert fie trofc mehr- maliger Wufforberung nidjt ab über--------er tut e? unb Greift fofort wieher nach ifir, a!$ ber Lotten &ur geft nähme fdjreitet. 3, Sß’enn bei gejhiatjmen ber bereits SBerfjafteten ober ein jur Slbfüfjrung über ©eroadjuug atwertrciuter (gefangener entfpringt ober audj nur ben ©erfuef) ba^u madjt. Ter Wann, ber in eine foldje ßaße fommt, muft fidj barüber Har fein, bafe eft fidj fiter nur um folcfic ßeute hanbelt, bie bereits Verhaftet ober feftgenommen Hub, nidjt um foldje, bei benru erft flut fßerfiaftung ober geftnafime flefdjrttten werben foIL 4. Wötigenfalte jum ©djufcc ber feiner ©emadjung anücrtrautcn ^er* fonen ober Sadjen. (Jin Wann fiat (idj an einem Weibchen in übler SO elfe vergriff en; ber Rotten hatte ben Sterl fettßenommen. Anbere ßeutc, bie ebenfalls Beugen feiner Sdjanb- tat waren, wollen ben Wann berbauen. Ta er nadj feiner gettnafime im (Sdjufie beä SpoftenS ttefit, mutt biefer ifin audj flegen bie vielleicht beredrtiflten Angriffe ber anberen fcfiüfcen. — GS will jemanb mit GJewalt in ein Tor einbringen, betten SSewadjung bem poften obliegt. 5. Ser einzelne Mann barf autf) in redjtmäfiiger ® e l b ft • »erteibigung auä Wotroetjr »on feiner ®affe ©ebraudj machen. SßaS unter „Notwehr" ju »erfteljen ift, fügt ber § 53 3?eiif)§»Straf» gefeVbtidjS: „Kofweljr ift biejenige Serteibigung, weldie erforberlid) ift, um einen gegenwärtigen, redjtswibrigen Slngrtff »on fidj ober einem anberen abjuwenben“. 9liemalö barf biefe Selbft« »erteibigung über ba3 SRafj beffen hinauf» gehen, was j.ut Slbweht beä SlngriffeS not» w e n b’ i g t ft. Stommt jemanb als poften ober audj) außerhalb be§ 'S) i e n ft e 3 in bte Sage, »on feiner SSJaffe Gebrauch machen ju müffen, fo hat er folge n b e 3 im Sluge ju b e h a 11 e n:
®eroaffnung. 129 1. fRadj SKöglid^teit laffe er bem SBaffengcbraudj eine SB a t n u n g »orauSgeljen. 2. SieS barf ifjn aber nidjt ljinbcrn, t c dj t j e i t i g unb ent« f d) l o f f e n feine SBaffe ju gebrauten; ber beabfidjtigte ^WedmufjnnterallenUmfl an benerreidjt werben. 3. 91 i e m a 1S inenbe er bie SBaffe f dj ä r j e r au, aU jur ©rteidjung beS SwedeS unbebingt notwenbig ift. 4. 'S er Gebräu dj ber Sdjup Waffe tritt nur bann ein, wenn ein befonbercr Sefeljl Ijietju erteilt ift, ober wenn bie anberen SBaffen unjureidjenb etfdjeiuen. 5. Er trage Sorge für ben 53 e r w unbeten; fletjt er j. 53. auf fßoften, ben er natürlidj nidjt vetlaffen barf, fo fudje er brüte fßerfonen berbeijurufen, bie fidj beS 53erWunbeten anneljmen unb bie SBacfje benadjridjtigen. XVII. öewafftttttig. A. Otebolber. 1. ?Hlgemeine§. 8115 Sdjufjnmffe für ben 9?al)fampf Ijaben bie ^aljrer unb Kanoniere ben fRebolber 83*). fßfltronen baju führen im Kriege bie ^Berittenen in ber Äartufdje, bie Kanoniere in ber fRebofoertafdje mit. 2. SBetyanblung unb Steinigung be§ SietoolberS. 1. Wllgemeiue Seftintmungen. fßir^en unb ® l a n t m a dj e n ber S t a f> l' unb ® i f e n» teile ift verboten, foniit ein f dj a r f e S fßufjcnber SBaffe, felbft wenn fie gart netto ft et fein follte, niemals juläffig. 6 3 brftfen ferner nur bie votgefdjriebenen {Reinigungsmittel angeroenbet werben. © a 3 Stagen Von meljt als jwei {Revolvern butdj einen 9Rann fowie baS Stagen beS {Revolvers am $aten b e S SäbeltoppetS ift »erboten. ES ift verboten, ben {Revolver in einer an beten Stellung ju tragen, als in fRufjrajt unb gefidjert. 2. Oeftiinmungen über {Reinigung beS ttebolberö 83. Ser Äanoniet batf aud) ju {ReinigungSjweden nur bie SBalje tjerauS» nefjmen. 53erfafjten: $aljn in „SRubraft". Srud auf ben Jlopf bes Sperr- giftS. SBaljenadjfe IjctauS. fiabellappe öffnen. 5Balje IjerauS. SaS Sufammenfefcen gefdjieljt in umgeteljrter fjolge wie baS 9luS» einanbernetjmen. 3ebe Gewalt beim {Reinigen vermeiben. {Reinigungsmittel: 9llS SBifdjftod bient ein Stod auS SBeifj* budjenfjolj, beffen Gnbe fo jtarl mit fJladjS bewidelt wirb, baß baS fßolget tn bie Büge einbringen tann, oljne jebod) eine JHemtnung Ijervorjutufen. , *) Selltveife finb bie Sagtet notfj mit bem tRebolöer 79, ber fieft in ber $auvtfM$e nur in bet fflröfje vom fftebofoer 88 unterfdjelbet, auggeriiftet. — Mn Stelle bei fRevolvet* Be- langt bie äsiftole 08 jur tSinfübrung. ®et fjelboraue. fjelbart. 1. 81. 9
130 ^Bewaffnung. Rappen unb SBerg, welche jur Erbe gefallen finb, »or bem SBieber« gebrauche völlig reinigen; SBifchftöde erhalten in biefem gall eine neue Sffiergbewidlnng. Die EifentcUe werben mit leinenen Sappen trodeft gewifcht unb mit Weichen, wollenen Sappen, in bie etwas öl eingerieben ift, eingefettet. a) Weinigen it a d) bem gewöhnlichen Dien ft. SReift genTtgt eS, ben Wevolver äußerlich mit einem trodenen unb bann mit einem Öllappen abjttwifd)en fowie ben Sßifcfiftod burd) bie Seele beS Saufeä unb bie fftatroneiilager ein» ober jweimal Ijinbnrchjufühven; SBalje hierbei nid)t herauSnehmen, fonbern bie fßatronenlager nadjcinanber vor bie geöfffiete Sabetlappe bringen. Waftgeworbene Wevolver werben unter $erauS* nähme ber SBalje abgewtfcbt unb wieber eingefettet. b) Reinigung nad) bem S d) i e ß e n. Die Steinigung finbet unmittelbar nadj bem Sdjießen, fpäteftenS innncrhalb 24 St un ben, burd) bie b e t r e f f e n b e n 3K a n n ) d) a f t e n felbft, unb jwar u n t e t 91 u f f i <h t, ft a 11. 5Berf. aßren: SJei ftarter 3Jerfd)leimung beS Kaufes bie SBalje herauSnehmen; bie ®ol)tung für bie Sßaljenadjfe fowie bie Öffnung für ben Wrretierljebel mit einem 'JBergpjropfeii ober burd) einen leinenen Streifen fd) ließen; bann wirb ber Wevoioer mit ber SJlünbung nadj unten ge* lehrt, ein entfpredjenber Heiner Dridjter in baS Saufmunbftüd gefefet unb fo lange SSaffet burd) ben Sauf gegoffen, bis eS Hat herauSläuft. Deinnäd)ft wirb bet Sauf aus* unb trodengewifdjt, wobei ber SSifdjftod, ben 3ii0en folgenb, Bon ber SWünbung au3 langfam burd) ben ganzen Sauf [(inbnrdjgeftofien wirb, bis baS Sffierg auS bem Saufmunbftüd etwas tritt. SBifd)ftod einige 2Rale hin unb hct bewegen. Erneuerung ber SBerg» umwidlung nad) Hbtrodnen beS StodeS fo lange, bis baS Sßerg ganj rein unb troden bleibt, ßum lebten Drodcnroifd)en womöglich einen befonberen trodenen 2i'ifd)ftod bcnufjcn. Der 2Sifd)ftod barf anfdnglidj nicht ^u ftart umwidctt
Bewaffnung. 131 Werben, «eil ba3 Sßerg infolge EinfaugenS von fjeudjtigfeit quillt unb ber Stod bann leidjt fteden bleibt. Sritt leßtereS ein ober bricht ber SSifdjftod ab, fo mufj ber SNebofoer jum Sßaffenmeiiter gebradjt werben. geigt fich ber Sauf nad) bem ©djiefjen nur wenig b e r f d, I e i m t, fo braucht lein SBaffer butdjgegoffen ju werben; e$ genügt, baä SBifcfjpelfter anfänglich anjufeudjtcn. gn gleicher SBeife werben auch bie Patronenlager in ber SBalje gereinigt. c) Sie Entfernung oon 91 o ft. gebe SRoftbilbung mu& im Entftetjen befeitigt werben. Poftftellen finb öfter« einjuolen unb natfi einigen SRinuten Wieber abjnroifdjen, unb jWar fo lange, bis ber fRoft üerfdjWunben ift. $eifje£ öl ift üorteilhafter als falteS. Strafen unb Scheuern ift verboten. d) 91 a dj jeber 91 e i n i g u n g werben mit einem SBifdjftod, beffen fßolfter mit Öl ober fjett fdjwad) geträntt ift, baS Saufinnere unb bie Patronenlager leidjt gefettet; baSfelbe gefdjieht mit ber SBaljenadjfe, unb erfolgt bann baS Einfefcen ber DBalje unb ba« Ein- fetten ber übrigen Seile l)aucf)äl)nlid). B. Sie gelbtanone 96 d/A. ®ie ift ein Sdjnellfeuetgefdjü^ mit langem fftoljrrürflauf. (Pilb l) 1. SaS §elbtanonenröl)t 96n/A befteljt auS bem Seelentofjr bem SRantclrohr mit bem SRohrljalter, bem Sedring unb 3 SR o h r > flauen. SaS Serntoljt, beffen.innere Höhlung bie Seele heißt, wirb außen oor ber mittleren SRobrtlaue fidjtbar unb enbet Dorn in ber fenlredjt abgefchnittenen WtünbungSflädje. hinten tagt baS Sernrobr, gleichfalls fentredjt ab gefdjnitt en, ein Wenig in baS Steillocb) hinein. Über ben hinteren Seil beS SernrobreS ift jur Erhöhung ber SSiberftanbS^ fäljigleit gegen ben Srud ber fßufoergafe bis faft an bie mittlere 91oljrHaue heran baS SDtantelroljr gezogen. fBeibe SR obre finb burch ben üorn am ffltantel« rohr aufgefdjraubten Sedring oetbunben. Über baS SRotjr finb ferner bie 3 SRohrllauen gezogen, bie bas SRoljr beim gurüd* unb SSorgleiten infolge beS SdjuffeS auf ben (Gleitbahnen ber öbev lafette führen, gn ihren tlauenförmigen Seil ift ein bronjener 0 l e i t f d) u b ®i'ngefchraubt; Sdjmierlöcher, bie burd) <3 d) u ß f e b e r n gegen 2Jev fdjntuhung gefdjüßt Werben, ermöglichen baS Einfetten ber (Gleitbahnen. Sen hinteren Dcrftärlten Seil beö SDlantelrohreS nennt man ba§ SJ e r« f d) l u 6 ft ü d. Sie hintere 2lbfd)lufjflädje beS IRohteS nennt man bie SB o b e n f l ä d) e. Unter biefem hinterften Seit befinbet fich her SR o h r h a 11 e t, ber mit bem ®rem$jt)linber, einem Seil ber SBremäDorridjtung, feft oerbunben ift. Pon ben gnfdjriften Ijcifjt baä lateinifche Pro gloria et patria: für SRuhm unb ©aterlanb; unter bem SRamen^jng Sr. SRajeflät fleht ba$ gleidjfalB lateinifche Ultima ratio regis: bas leßte ®lad)twort beS £önig3*). SaS gnnere beä SRoljteä nennt man Seele. Sie Seele befteht au§ bem hinteren glatten Seile unb bem Dorberen gejogenen Seile. Set glatte Seil nimmt ben hinteren Seil ber burd) ba3 fiabelod) ein« geführten fjelbpatrone auf. Sa8 ©efchofj legt fid) mit feinem gführung8ring gegen ben Übergang8!egel »om glatten jum gezogenen Seil, fc» baf; •) 3« Providentia« memor; Set etngebenf ber ©orfdmrm.
132 Bewaffnung. e3 mit feinem öorberen längeren Seil im gejogenen Seil liegt. Ser hintere ‘älnfafc beö Fernrohrs bient als Slnlage für ben Bobenranb ber gelbpafrone. Ser obere unb untere 9ianb biefed 9lnfa$e3 ift abgefladjt, bamit bie Stallen be$ ÜluSWerferö unter ben fllanb ber gelbpatronenhülfe greifen tönnen. gelblafette 9« n/A. (Oefamtanjicht.) ®a$ fentredjt jur fRoljrfeele laufenbe Diertantige fieillod) nimmt ben Berfdjluß auf. Seme Borbere glädjc fleht fenlrecht jur Scclenachfe unb ljat redjtö ba§ Sager für bie SrelfWulft beö flluöWerfcrS. Sie hintere Äeillodj* fläch«, Slnlagefladje für ben Bcrfdilußteil, flcf)t fcfjräg jur uorberen, fo baff bas S'eillod) redjtS breiter als lintö ift. 3n ben gejogenen Seil finb 32 Büge eingefdjnitten, bie bem @efd)oß bei feiner Bewegung burd) ba3 IRohr eine Srebung um feine £äng8ad)fe geben, bamit baS Sefchoß fid) beim ginge nicht überfälligen tann. Sie Büge finb red)t3läufig gettmnben. Sie ,jtoifd)en ben Bügen fiel) en gebliebenen Seile ber Scelenwanb Ijeijjen gelber, bie untere glädje ber Büge bie Sohle. Sie Büge finb gleidjlaufenb, baS tjcifjt, fie finb überall gleid) breit. Sie SBinbung ber Büge nennt man ben Stall, biefer Berjtärlt fid) all» mäljlidj bis. 77 mm »ot ber 'Dtünbung (juneljmenber Srall) unb bleibt 6ann gleichförmig. 2. Ser B e r f dj 1u & (f. Bilb 2) wirb burd) bie Bewegung eineö Hebels jum Schließen unb offnen beä Steil* unb be3 jjabelodjeä gebracht (Sleittjebel* Berfdjluß), Ur betoirtt jufammen mit ber ißatrouenljülfe ben gaöbidjten Slbfdjluß beä Siotjreä (fiiberung). Ur enthält eine Spann*, Slbjugö*, S i d) e r u n g 8 * unb Slu3h)erfeuorrid)tung. Bu jebem Berfd)luffe gehören 3 Stahlplatten, bic mit ben Budjflaben A, B ober Ex bejcidjnet finb. Beim Sdjarffdjießen iuirb bie fßlatte A ober B oerwenbet, beim (Sjerjieren unb beim Sdjießen mit SDJanöuertartufdjen bie Ißlatte Ex. Bu jebem Berfchluß gehören ferner 4 Sdjlagboljen, bie mit A, B, C ober Ex bejeid)net finb. Beim ßjerjieren wirb Sd)lagboljen Ex ohne Spitye Ber* wenbet, beim Schießen einer ber Sdjlagboljen A, B, C mit SpiVe. Sic 3 Schlag» boljen mit Spiften tönnen foiuohl bei Stahlplatte A als aud) bei B Berroenbet loetben. — gebe ber 4 Schlagboljenfpi&en jumBorrat tann bei Unbraud)* öiinuetben einet eingefdjraubten Spifce in einen ber 3 Sdjlagboljen ein* gefd)taubt werben. Set Beschluß hat einen äö i e b e r j p a n n a b j u g, b. h- einen Slbjug, bei ibem baö Slbjieljcn beliebig oft wieberholt werben tann, ohne baß ber Berfdjluß ganj ober teil weife geöffnet ju werben braucht. Surch Itäftiaen Bug am Slbjugögriff Wirb bie bereite Borljanbene Heine Borfpannung neröoUftänbigt
Bewaffnung. 133 unb bann bie Sdjlagboljenfeber freigegebcn, fo bafj fie ben Sdilagboljen nad) uorn gegen bje fßatrone fdjneflt. Sin unbeabfidjtigtes Slbfeuern nerfjinbert bie SidjerungSöorridjtung, bie fidjert, wenn baS ®3ort „Sidjet" leferedjt fleljt. Sn biefer Stellung »erlfinbert fie aud) ein Offnen beS Ber- fdjluf feä. GJrunbfäfjIid) iftbeimgfatjre n u nbbeijeberSetoegung b e 3 gelabenen ßiefdjüfceS 3 u f i d) c r n. Sie SluSftierfeüorridjtung entfernt nad) bem Sdjufj- bie §elb« patronenljülfe au3 bem llloljr felbfttähg burd) frfiftigeS öffnen be§ Ber fdjluffeS. Nurfd.ölettriegel ^kraogsleiste I flö^eaxwtySparmstack Eolienmmjtlauffsffiick) ' z Stalüplatteinit'Rttter Lager id 1 ' Versdftußbölzen) VersMuß\_ platte } Äbzagsgriff1 Jbzagsstuck vorderelfeilflächff f Auswerfer .inseblagzapfen Bilb 2. Berfd)lu§ ber gfelbtanone 96 n/A. ffalteschraube nk i '\xamAisir. Verschlußbolzen) Seile: Berfd)lufjteil ©tafytpfatte mit Stafjlfutter Sdjieber 311t Berfdjhifjplatte ffiurbel ©leittjebel mit GJleitriegel {am fRofjr) Spannftüd Spannfl ollen > Sollen jum Spannflütf Sdjlagfebet Schlagbolzen mit «d)Iagboljenfeber Sdjieber jum Sdjlagboljen fHbjitgöftüd mit Bollen Borfdjubftift lusmerjer Berfdjlufjbolzen jum 'Jlustoerier Sirfjerung Silb 3. tafettenfd)tvanj ber gefbtafette 96 n/A. 3. Sie fi a f e 11 e ift baö Sdjiefj« unb ffraljrgerüft be$ Soffre», fie bient ferner jur Seförberung eineö Seils bei ©efdjüfföubeljörS, non Sdjanjjetig unb bei fafjtenben Batterien non 2 Wann ber Bebieming.
134 öeroaffnHnfl. Unterscheid Aufsatz-. Absdilufiptotte~ Schutzblech-- Aufsatzträger^ Seitenrichtj maschine } Spannkettefd. Uhterschüd Riegel Oberschild \ Schlamme I Zylinderkappe Ladesitz JtarM ladeloch 'Jtodenfläche -Mttelschild -Gleitriegel -Keil Auflager \ Brmshebel Ußhenrichtmas chine1 ^chtmaschinenkasten SÖilb 4. grelbtafettc 96 n/A. (ginficfjt von tjinteiu) Sie Jelbtafette 96 n/A bejtetjt an$ ber ©bedafctte unb ber Untedojette. Sie Obetlafeite bient betn Sloljr aU ®lciibtiijn beim Sdjuffe unb nerbinbet biefcS mit ber Unterfafcttc; otjne $aupttei!e jittb: bie 91 o t) r b r e m f e (in ber 9i o fj r tn i e q e), bie 91 o i) r tn i e g e, b i c <5 e i t e n r i d) t m a j dj i n e, unb bie 91 i d) t in i 11 e I. Mündungsfläche 'Büb 5. ftelbtafette 96 n/A. (5lnfid)t dcmi rornej
Setoaifnuiig. 135 ivönbenj Sßrofeöfe Sporn Stidjtbaum ßafettenlaften Sie Unterlafette trägt bie Oberlafette; iljre ^anptteile finb: Stoei ßafettentvänbe ‘‘1* vier Stiegel (ütoifdjen ben ßafetten. bie ber ber bet jttvei ßafettetififje ber 9tidjtmafd)ineitlafteit 4. Sie fjelbprope 96 n/A ßafettc unb bei fnljrenben ^Batterien ^ur Seförberung von 3 Kanonieren fotoie ber 3Runitton&« unb SeobadjtungStoagen; fie nimmt ferner auf: a) Munition (®ilb 21), b) $ a f e r (24 kg = 4 Stationen), c) ©djansjeug (2 g-elbbeile, 1 Spaten, 2 $aden), d) 3 u b e f) ö r u n b !8 o r r a 13 t e i l e. Sie Stiftung nach ber Seidjfel Ijeifjt vorn; man unterfdjeibet: bie jpanb» ober redfte Seite, Sattel* ober linle Seite, 3U9‘ ober vorbere, Stüd* ober Hintere Seite. bte Siidjtmaidjine > ba$ Slujlager für bte SioljrtDiege bie Sldjfe mit .Qttbeljör itoei SldjSfiVe*) " bie Srfjilbc baä innere ßager bie Stidjtfoljle jroei Stöber unb bie Seilbremfe (®ilb 6) bient jum gatjrbarmarfjen ber OberesZübehörfadt linkes Mmaitions- fdeh,--, Zeltsack^. Überwarf Tür -Deckel 'Handgriff Fachfürdie Blendlaterne baum iBilb 6. ^elbprobe 96 n/A (von hinten). Hebe- FKRohrzubehör- ,'kasten. Feldpatrone jniei Ortfdjeite 96 bie Seidjfelftirpe ätttei fjußbretter bie Seidjfel 96 n/A bie ®orberbrarfe 04. Sie Sproße befielt au3 bem ißrofcgeftell unb bem ißrohfaften. Sjauptteile be3 ißrofcgeflellö finb: 2 ißrotyarme ber fßroVhaten bie Strafe jtttei Stöber $tvei SJradenftangen
136 Bewaffnung. Ser ®ro&!aften ruht auf bem fßrohgeftell; fern ©erippe ift mit bünnen Stahlblechen belegt, bie Sür auS Stahlblech ift am $interrahmen angebracht. Sorbete unb hintere ßehnftüffen tragen baS ßeljnbrett. Verfdjiebene ®eftf»läge tragen ©chanjjeug, Beil, ßeltfad innere4 Einrichtung f. Bilb 6. C. $ie leiste gelb^aubi^e 98.09. Sie ift ein Srfjnellfeue.r-fJelbgefchüfe für grladj* unb Steilfeuer mit ftänbig langem Stohrrürftauf. (®ilb 7.) 1. S a d fj e l b () a u b i V > 91 o h 98.09. Sag 3felbhaubifcrohr aud Slidelgufjftahl beftetjt au§ bem Seelenrohr, bem Wtantelroljr, bem VerflärtungSring, bem Scdring, bem 'Siebeiring, b'ex SRof)riIaue unb bem Siohrhalter. SaS ffliantelrotjr ift auf ben hinteren Seil beä SeelenroljrS auf« gezogen unb burd? Sedring unb SBerftärfungSring mit iljm »erbunben. SaS SRantelrofjr verläuft nach hinten in &cn jtjlinbrifdjen Seil, in ben SBierfant, baS Verfdjlufjftüd mit abgerunbeten Eden unb Santen. Ouer burdj baS ®erfd)lu&ftüd geht ba§ Seillodj. Ser VerftärlungSring, bie »to^rilaue unb. ber Sioljrhalter verbinben ba§ 9tof)r mit ber Siotjrroiege unb bem BremSjtjlinber. SBilb 7. Sclbbaubihlafettc 98. 09. Ser glatte Seil — ber ßabungöraum — nimmt bie Sartufdje unb ben hinteren Seil be$ @efd>offe3 auf. Ser »erbere Seil bes @efdjoffeg liegt im gezogenen Seil. Sa§ ® e i 11 o dj nimmt ben 53erfd)lufj auf. Sie » o r b e r e gläcQe fleht fenlredjt jur Seelenadjfe unb hat redjte eine fenlredjte Vertiefung für bie Srehtmilft beä 9lu§Werferä, lintä bie bogenförmige 9lut für bie fyüljrunggboljen ber ßabetappe. Sag Seilloch ift rechts breiter als linfs. Sie f} tt l) r u n g £ l e i ft e n führen mit ihrer hinteren ffante ben S3er« fchlufj. Sie Vertiefungen oben unb unten bienen 311t Slüfnahme von Sdjmufj. SaS £ a b e 1 0 d) bient jum Einbringen ber Cabung. 3um leichteren ßinfehen ber ft'artufdje ijj bie linfe Seite beS VerfdjlufjftüaeS auSgefdjnitten. Sie Sichre finb mit bem .^oheitöseidjen be§ VunbeSftaateS gefdjmüdt, wie bie tJelbfanonenroljre (f. Seite 131). 2. Ser 53 e r f dj l u fj (Vilb 8) ift ein fJladjfeibfieitwenuerfdjhifj mit Spann« ab^ug. Er bewirft mit ber Wletallfartufdje ben gaSbidjten Slbfdjlufj beS Sichres (fitberung), enthält bie Spann« unb St^ngS»örridjtung jur Entgünbung be§ 3ünbhütdjen3 ber Startufcfje unb bringt beim öffnen ben 9lu§werfer in Sätigteit. 3eber 58erfdjlu& ift in baS Sichri beffen Stummer er trägt, eingepafjt,
Bewaffnung. 137 Sämtliche Seile finb aud Sfaljl gefertigt unb tragen bie Üiotjmummer, mit ftudnafjme ber Sdjraubenfebern. ®et-Berfdjlufj enthält bie Spann«, Slbjugd«, Sidjerungd* unb SludWerfer* Vorrichtung unb enthält u. a. folgenbe £>auptteile: Berfdjlufeleil, ©edplatte jum Berfdjlufjleit mit 'Befeftigungdfdjraube, fieitftelle mit ©riffijebel, • ßeitwellenmutter mit $altefd>raube unb Sidjerungdjdjraube, Sperrflüd mit Sefjäufe unb Siietfdjraube, fjeber jum Sperrflüd, Sicherungslinie, Sidjerungdriegel mit fjeber, Staljlfutter, Schlagbolzen mit Sd)!agboljenfpifoe, .Griffhebel Deckplatte LeitweUe / Führangsnut Füget • ' ,.obereNatf.dJiiswertBt ' Stahtfatter Ladeklappe Flügel Fährangsbolzen Sperrstä Sicherungsldtttk^ Fiiopfzur»''' Sichemngsrügel Zmsdiatstu SchieberzuaiAnswerfer Silb 8. Serf4(u& ber leisten gfelbhaubifoc 98. 09. 'Juswerfef Sdjlagfeber, Sdjlagfebergegenlager, Slbjugdflüd mit geberfplint, Spiralfeber jum Stbjugdftiid, ©renjflift jum Slbjugdftüd, Slbjugd Welfe, SBelle jum 3toifd;enfiuct, Btoifdjenflürf, Spannftüd mit Stoßen unb 'Blattfcber, Sfadtoetfer mit Sdjieber, fiabctlappc mit SSerbinbungdboljen, tJüljtungdboljen jur fiabetlappe. 3« bie Vorbere ffeilflädje ift bad Stafolfutter eingcfdjraubt, ed Ipt innen eine Bohrung für bie Sdjlagboljenfpifoe. @d gibt brei mit ber Bejeidjnung A, B, C. 3u jebem SSetfdjluffe gehören ferner 3 Sdjlagboljeu, Sejeidjnung A, B, C, unb ein GjetjietoSdjlagboljen — ohne Spifce — bejeidjnet mit Ex. ©in unbeabfidjtigteö ÜT&feueni verfjinbert bie Sidjerungdvor« tidhtung, bie fidjert, toenn bad SBort „Sidjec'' leferedjt fteljt. $n biefer Stellung toertjinbert fie aud) ein öffnen bed IBerfdjluffed. @ r u n b f ä fo t i d) ift beim gcihren unb bei jeber 'Bewegung bed ge< labenen @ e f d) ü fo e d ju fidjern. ®ad Spannen ber Spanntiorrid)tung erfolgt beim Sdjliefjcn bed Bet« fdjluffed, inbem ber Sdjlagboljen nach hinten gebrfidt unb foinit bie Sdjlag« lebet gefpannt wirb. ®utcb fräftigen 3“fl ftn ber fKbjngsjdinut wirb bas
138 ^Bewaffnung. SlbgugSftüd nad) hinten red)tä gezogen. ©aburd) fdjnellt bie Sdjlagfebet ben Sdjlagbotgen not, bte Sd)lagbolgenfpibe trifft baS 3ünbf)ütd)en bet Startnfdjc unb bringt jur Gntgünbung. Sie 91 u£roerfe»orrid)tung entfernt nadj bem Sdjuß bie J?artufdjt)ütfe burd) eine breljenbe ©etoegung beS 9luöwerfer3, fo baß fie mit einem föurf aus, bem 3tol)re fliegt. 9UIe Seile beS ©etfd)liiffc§, welche fid; untereinanber ober am fteillod) reiben, finb fdjroad), ber Sdilagbolgen unb feine © o f) r u n g im Seil bagegen ft ar t e i n g c ö 11 g u galten. 'ißiiljrcnb bei? Sdjießenä ljat fid, ber @efd)üVfüljret bon Beit ju 3ed uou bet Steinzeit ber Seele unb beS Äartnf<f)raum8 gu überzeugen. Etwa im ftar- tufdjtaum jurüdgebliebene SRefte ber Sartufdje, beS Sartufd)bedels u. bergt, tönnen gu geitraubenben Sabeljemmungen füljren. Soldje füefle finb baljer fofort, benot wieber gelaben wirb, mit ftilfe bon Sappen ufw. gu befeitigen. Um bie leidjte (Sangbarleit bc§ ©erfdjIuffeB ioäljreub beö SdjießenS gu erhalten, ljat ber ©efcfjüfcfü^tet nad) ©ebatf bie berfdjmuVten Stellen am ©erfdjluß unb im Steitlodj — befonberß an ber Dorberen Seilfläd)e unb am SlnfaV an bet »erbeten Äeitlocfjflädje — reinigen gu laffen. 6$ ift befonberß SBert auf bie Reinigung be£ Sd)IagbolgenS, be£ Spann» unb 3wifd)enftüdeS, foroie beten (Sleitflädjen unb Sager gu legen. ©Jiitjrenb be$ Sd)ießenS ift namentlid) baS Slugenmert auf bie ©oljruug für bte Sd)lagbolgenfpif)e im Statjlfutter gu ridjten, um SluSbtennungcn an bet ©Ortung red)tgcitig feftguftellen. Sinb foldje nut in unbebeutenber 9luS» beßnung »otljanben unb Itangarfig um bie ©oßrung gruppiert, fo finb fie im allgemeinen unfcßäblidj unb bebingeu.nod) lein ©Jedjjeln beä Statjlfutter^. Serben fie aber tiefer, ober ift bte ft'ante ber ©otjrung roeggebtannt, fo föniten bie 3üntl)ütd,en bei etwaigem ^uTiidfcf)teüen in biefen Vertiefungen feft« Üaften unb Sabel)emmungen fjetBorrufen. (5$ ift beMjalb groedmäßig, basf Staljlfutter bei bet nädjften fjeuetpaüfe gu toedjfeln. 3. S i e 5 e I b b a u b i p » £ a f e 11 e 98.09. ©ie Safette ift ba$ €d)ieii» unb jyabrgerüfi be3 9?oljte3, fie bient ferner tut ©eförberüng »on 2 SRatin ber ©ebienuug unb eines Seiles beS (Sefdjült» MiinditngsfUiche Wegenkappe Rohrwiege-, Seilbnmse rechter ZäknA. bogen J Arhssitz- ,jiasgleicher StätMtch / Untarsdiiid Zwtttwit» TadtrgAäuse j Iragerf.d.3gannmnde J>bav \visierkiappe jmtael \Rremshebel untere) ©ilb 9. 09 (Don vorn).
Bewaffnung. 139 jubeljörS. Sin ifjr befinben ficf) bie Sinrtdjtungen für ben 9iüd« unb Borlauf unb bte SRidjtvorritfjtungen. Sie ^auptteile betfelben finb bie Unterlafette unb bie Dberlafette. Bilb 10. eafettenfdjtvanj mit umgclegtem 9H$tbaum unb fjotjer Spornffellung. Sie $auptteile ber Unterlafette finb: 1. bie ßafettenwänbe, 2. bie beiben ßafettenfifje, 3. bie Seiten^Hitßtmafd)ine, 4. bie fßrofjöfe, 5. ber Sporn, ö. ber 9iidjtbaum, 7. bie beiben ßafettentaften, Bilb 10 8. bie Sldjfe, 9. bie 2ld)3lager, 10. bie beiben SMjafifce, 11. bet Sdjilb, 12. bie beiben IRöber, . 13. bie Seilbremfe, 14. bie sjurrung, 15, ber SluSgleidjer. Sie fiauptteile ber Dbcrlafette finb: bie Dberlafettentoänbe mit Ouerüerbiubungen, bie $öljenrid)tmafdjitte, bie jfloljr wiege, bie SRoIjrbremfe unb bie jugeljörigen Seile. Son ben jugeljörtgen Seilen befinben fid, an ber überlafette: bet 91b tveifer, ber Sluffajjträger mit Seljäufe, bet Shiffaß, baS fRunbblidferntoljt Sie übrigen jugeljötigen Seile Reißen ba§ „3ubef)ör“. 4. Sie <Jelbl)aubi&*BroVe 98. Sie fßtofce bient baju, ba§ Sefdjüfo ober ben 'Ulnnitionewagen ober ben l. BorratäWagen fafjrbar ju madjen, fotoie jur S3eförbetung von 'Diunition, ®efd)üf)jube1jöt, $afer unb von 3 'JRann ber Sebiemtng. Sie BToVen biefer 3 ftaljrjeuge finb gleid).
HÜ Bewaffnung. Schubstange ebm^sterktapge^ RtrndblickfanrahrK Richfbogenlager- -W Abschhißplaue — Schüästütze-l Schüdzapfen-- Aafsaizträger^^ Sdhnedangehänse- Hehenrichtmaschüie Seitmriäitmaschiene Aufsatz fulirungssddenenzumSdiieba' j StchieberzumSckildausschmit । ; Rohrkimme [ t t Abzugsstudc RüMsüsf OberiafettE "'"Hacke JSchtidzapfen- < pfannendeckcl Ladesitz XerschluS) ^Griffhebel ^Bodenfläche Abzugsgriff J&Uoch, Zurihebel' ?W||i \ \ Spannmutter / Abweiser vordererLkrtettenkasten Ruhrwiege SÖb 11. Selbljaubifclafette 98. 09 (non hinten). Bilb 12.
'Bewaffnung. 141 Sie 9H(f)tuiig nad) ber Seidjfel tjeifjt »orn; man unterfdjeibet: bie §anb» ober redjte ©eite,' Sattel» ober linte Seite, Bug» ober »orbcre, 9lüd* ober hintere Seite. Sie Seile bet $ro$e finb ba3 ißrofogeften unb ber SßroVt'aften. a) SaS tBroftgeftell (SBilb 12) befielt au§: '•Protjtajten Seidjfel mit Seidjfelftüfce 2 Ortfdjciten lofer äJorberbrade 2 gufjbrettern ben Söefdjlagen. Sldjfe mit $ubehör Stöbern öradenftangen ffjtofcarmen SidjSlagern Äaftenträgern 2 2 2 2 2 . . „ .... Ser fßrohtaften ruljt auf bem Sßrofcgeftell; fein ©erippe ift mit bünnen ©tahlbledjen belegt, bie Sür au3 Stahlbled; ift am $interraljmen angebracht. SBorbere unb hintere Setjnftüfcen tragen ba3 ßeljnbrett. SSerfdjiebene Befdjläge tragen Sdjanggeug, SBeil, Bettfad. Snnere Einrichtung f. SB üb 12. D. Stet 93eobathtung§h)agen für gelbartiHerie befielt auö ber fßrofje unb bem Jgrintertoagen. Er beförbert biä gu 5 SJlann, barunter ben unberittenen gfernfpredjtrupp, unb ferner: a) alle gut SBeobadjtnng bienenben ®eräte unb ba§ gernfprec^geriit, b) 9JI u n i 11 o n in ber Ißrofee, o) § a f e r (24 kg = 4 Nationen auf ber fßrofce), d) ©dhanggeug (an ber Ißrofee 2 fjelbbeile, 2 garten unb 1 ©paten, am tpinterhjagen 1 fjelbbeil unb 2 ©paten), e)3ubef)örunbiÖorrat§teile. 1. Sie $ro$e beö $co&a$tmiadtoagen8 ffir gelbartillerie gleicht ber 96 n/A biet auf ben Sümrfdjlufi unb einige ®efcf)Iäge. ®ilb 13. Set 8eobad)tung$toagen fflt bie gtelbartillerie.
142 '?’t’TO<ii hunm. 2. 5er .£interraagen (iöilb 13) befiel)! auä bem $intetgeftell unb bem ,5>mterrangentaften. a) *5) a 3 $ i n t e r g e ft e 11. » § a u p 11 e i l e: 2 Sragbäume, bie ißrofcöfe, bte uorbere SBagenftü^e, bie SSorridjtung jum geftlegen ber ßeiter, bie Sld)fe, bie 9läber, 2 ft'aftenträger, ber Unterfdjilbraljmen unb ber £)berfd)i(brat)men, bie Hintere SBagenftüfre, bie 3ru|jbretter, bie SBremfe. b) 'Iler $interroagen!aften. $ a u p i t e il e: ®er Sorberrafjmen unb ber $inierrat)men, ber Wttelfdjilb, bie beiben Suren, bie beiben ©eitenfdjilbe, ber ©d)ilb jum ßeiterfadj, bie Seljne, ber ©ntfernungä'meffertaften, ba3 Sornifterfa<$, bet ßaiernentaften, Sefdjläge für ©rfjanjjeufl. xJiib 14. ÜRunÜionbbinterioagen (abgeprofct).
'Bewaffnung. 143 E. Ser Wnition&foogen. Qeber SRunitfante wagen bcftetjt auä ber ißro^e unb bem hinter wagen. ®r beförbert bte ju 6 Mann, feiner: a) Munition, b) fcafer, c) ©djonjjeug, d) gubetjör unb SBorrateteile. 1. Sie fß r o V e n ber SRunitionS Wagen entfpredjen ben ^Jrofcen bet ©efdjitfce. 2. $interwagen b e S SR.» 85J. 96 n/A. 3. ©interwagen b e 8 e I b l).» SJl u n. • SS a g. 98 gleidjt bem» ientgen 96 n/A. F. Sie ®crtoaltung§:gal)rjeugc. I. Ser 1. SSorratöWagcn 96 n/A beförbert auf ber SßroVe bte ju 3 SRann unb ferner: a) 'Munition in ber fßrofce, b) $ a f e r, c) Sdjanjjeug, d) 3 u b e 1} ö r unb Sorratäteile, non leiteten tn erfter fiinie folcfje, bie im @efed)t gebraust werben. Site befonbete Wid)itg finb gu nennen: t JÄÄ*"} bem I®0Ä“f?„intn,a'le"} ‘"i 'Rndträger Silb 16. 1. Borratetoagen 96 n/A (hinterwagen).
144 Bewaffnung. e) im 4»inter)vagett 0 g) h) „ ... .. i) bet fatjrenben Batterien: 1 Ätanlen 11 age auf bem §interwagen, Sanitätötaften Sanitätöiomifter Sranlenbeden fßferbear^neilaften fiebenämittel 23erfjeug } im hinter Wagen Stallgerät für Jpffisierpferbe J f£ o it n i ft e r unb fßafttafdyeH auf bem $interwagen. 1. $ie $ro$e ift bie gelbprofce 96 n/A. Änljalt für bieBerpadnng. Sebenämitteltaften, Borratäteile, Sranlenbeden, (H) Saften „Schraubstock“. Bferbearjneifaften, Stanlenbede, 93e[d)lciQ$eiiQtäfd)ef f Saften „Schraubstock", w \ 1 Untertumt. ÜBertjeuglaften „Schlosser I“, Sanitätätapen, Sanitätetomiper, Sranlenbeden, (H) 1 Untertumt. IRidjtmapfyinenlapen, SSettyeug für ben Sattler, (K) Bort)olfebern, fiebenämitteltapen, Saften „Ausgleicher“, Saften „Spannwinde“, Sranlenbede, SS otrate gefdjirrteile. Sluf bem SBagentapen: (Eine Srantentrage unb (H) Saften „Vorholfedern". (H) II. ®er 1. Borrate Wagen 96.09 für g.*$. ift berfelbe wie bei Sanonen-Batterien. 2)ie ißtofce ift bie gelb!jaubi^«Bt0&f 98. ®er $intertoagen füljrt als SBorratStöber 9läber 98 n/A mit. III. Ser 2. BarratöWagcn 96 n/A beförbert bte ju 3 Wann unb ferner: a) §afer, b) Sctjanjscug, • , e cj 3ubet)ör, Borratä teile unb foldte Segertflänbe unb SBertjeuge, bie im Quartier (Biwat) gebraucht werben, d) fiebenämittet, e) Offijietgepäd. Wnbait für bie Serpadnng. Borratstaften: 2ld)äfcf)miete, Blenblaterne, Saue, Stalleine, Untertumte, gielfcbeibe, Binbe» prange, Stellfctjlüffel für Stelltumte, SSorljängeftfjtöffer, Söeidjfelfdjienen mit Wgetn, Seberringe, ®re^boljen jum Borrateriditbaum, Binbe> ftränge.
Bewaffnung. 145 Bilb 16. 2. Borratöwngen 96 n/A. <S i V f et ft e n: Borrctt (in SBetleibung, Seibüinben, Sränteimer, Reifer, Sidjte, SBaffertragefod. 91 b t e i 1 u n g hinter bem S i f t a ft e n: ?Ittcntaflen, SEßcrT^uqlaften „Schneider und Schuhmacher", $elte, $afer, 3 Sornifter. 2R1111 e r e Abteilung: Vebcnämittel. Offijierloffer unb wollene Serien für Offiziere. Bilb 17. 2. ^orratbluagen 96 n/A (von tjinfen). Ter ftelbarmte. fycfbnrt. E ?( 10
146 ©eroaffnunq. Hintere Abteilung: Sßerfjenglaftcn „Fahnenschmied“, „Schlosser 11“, „Stellmacher", „Waffen- meister“; haften „Kohlen", „Hufmgel und Schraubstollen"; Slmbofj, Slmbofjiloty, SBriiftleier, SBremsilüffigieit, tJülliridjter, Clfeife, Sraljt» feile, §anbfiige, fjelbfdjmiebe, ©djweifjeifcii, ^tadjflabl, Staljlbled), fjeuerjange, Sorfdjlagljammer. IV. Ser 2. ^orratöwagen 98.09 bejörbert ba3 gleidje, wie berjeitige 96 n/A. Hinterer Vorderer tiilb 18. 2. Öorratöwagcn 98. 09. Sn^att für bie Verhärtung. © i f a cf): Dlfeife, iBremSflüffigfeit, ffalibermafsftab. Vorberfad): §afer, Südjsfdjtnicre, fttrje VerbinbimgSlaue, SEJaffereimer, ffodiabparat, IBinbeftränge, Scberringe 96, Vorf’ängefdjlöffer, 3t:aiferiragefaef, Stall» leine, Srämeiiner, Uiitcrlutnte, fiiilliridjtcr, ©lellfd,lnüel für Stelllumte, Sd)raubenfdjlüffcl mit fllaue, 9ioiboljrer unb ©pi|)e- S e i t e n f ä d) e r: $ufeifen, Hufnägel, Sdjraubftollen. Shrberer Saberaum: 2eben?mittrl, Stcarinlid-.te, SBvficl ^ur S’olrhiarre, SrornfpiVen, Trafjtfcüe jur Scilbrcmfe, Sdjweif cifen, glad ftaljl, Stal Ibledj, Dffi.-icrtofier, fjalirrabtaftcn, $afer, gielfdjeibe, Vorrat an ^ellcibung, Seibbitiben, Selle, langes $ejt. ?luf ber Sh>ifd)entuanb: Sdjraubflod. « Hinterer fiaberaum: Sltenfaften, Seutnanf^Ioffer, SPerfjeuglaflen „Schneider und Schuhmacher“, ©djueibejeug für fJelbaritUerte{ ©djneibejeug für SBaffenmeifter, Xor» nifter, wollene Seifen für Df fixiere.
Steroaffmntji 147 i n t e r f a dj: SBerfjeugfaßen „Fahnenschmied", „Stellmacher“, „Schlosser II“, „Waffen- meister“; Stoßen „Kohlen“; Slmboßtlob» tragbare fyelbftbmiebe, Simboß, $eueqange. V. Ser ScbenömittelWogen 94 (®ilb 20) beförbert bi« ju 3 Wann unb ferner: a) fiebenämittel, b) Safer, o) QubeljÖr unb einige »orratäteile. VI. Ser guttcrtoagen 96. 09 (»Hb 20) bient benfelben groeden wie ber SebenSmittelwagen 94. »Hb 19. 4N>tattti0et gntterWagen nnb SebenbmittefWageu 96. M. G. $ie ®cf(f)üfcinttnition. I. »ei ber gelbfanonc 96 n/A. Sie ®ef<b üftmunition befteijt auS: ber gelbfcfjrapneHpatrone mit Soppeljünber unb ber gelbgranatpatrone mit Soppeljünber. Ziinderteller ZmtrUrwalst Fuhrunasring BcdenrinQ FmdpairoAaihälst Zünd. »üb 2u. ge(bf$rapticnpattotte »ber gelbgranatpatrone. $6r äRanöver&roecfe bient: bie SRanörerfelbfartufdje 96.09, für fibunaö» unb UnterridjtJjroede: bie Sgerjierfelbpatrene unb bte »erpadungSfelbpatrone.
148 Setvaf Inunn 3ebe iß a t r o n e befielt au8 einer ißatronenhülfc, in ber fic^ bie Sef$ü$* labung unb ein für biefe beftimmtes ßünbmittel befinben, unb bem eigentlichen ©efdpfj mit günber. ®aS ©efdjofj ber fjelbf^rapnellpatrone ift ba# fj e I b • fchrapneU96mit®oppeljünber96. ®ie $ ü 11 e au# befonberem Stahl ift im Qnnern mit 300 “ 10 g fdjtoeren Sleifugeln gefüllt; auf ihnen be« ruht bie SBirlung be# Schrapnells. Sa# ©efchofj ber gelb g tau otp atr one ift bie fj e I b « g r a n ft t e 96 mit ® o p p e 1 j ü n b e r 96. 3hre SHrfung beruht auf ber 3al)l ber toirtfamen Sprengfiüde ber §ülle unb bem ßrfpIofionSbrucf ber. Sprenglabung. ®ie 'JBänbe ber Ipülle au# befonberem Stahl finb beiher biefer als beim Schrapnell. 5>ie innere $öf)lung ift mit einer Sprenglabung gefüllt. Der iöoppeljünber 96 befiehl au# einem Muffd>lagjünber unb einem Srennjünber »on 200 bist 5350 m. ©egen ein Sdjarftoerben be# Bünber# beim fahren ufrv. bient ber Sorfteder. II. Sei ber leisten »elbhaubitje 98. 99. gut ©efchüfemunition gehören: iDa# §elbhaubihgefcho_B 05, bas Üb'.tngä^cibljnubiVgefdjofj 05, bie Sjer^ier* unb SerpadungSgefchoffc, bie 8-elbhanbihtartufdje 98, bie SJlanöoer-gelbhaubifcfartufche 98.09. Mu Berbern jum Mufbrauch: ftelbhaubihgtanaten 98, ubungäo^-elbhaubihgranaten 98. 2) a # gfelbhaubihgefchof} 05. Zeile beleihen finb au# Silb 22 erlennbar. (Einteilung be# Bünber#: Muffchlag: ©rannte o. S., „ Sranate m. S., Stennjünbet: Schrapnell, ©ranate. ©inftellen be# Bünber# •burd; ben Stellftift auf bie oerfdjiebenen SRarlen. Srennlängen non 300 bi# 5300. Sei roter IDlarfe jerfpringt ba# ©efefjofj balb nach 33erlaffen be# SRoljreä. ®er Bünber fleht ftet# auf Suffälag (f). Um ben Qilnber fchuBfertig ju machen, braudjt nur ber Sor« fteder entfernt toerbeu. IDietJelb' hanbi^fartufche 98. Sie hat eine f&etalllortufch» hülfe mit Bünbhütchen. Sie ift au# Xeilfartufchen jufflmmengefefct unb bur<h einen herausnehmbaren Siedel abgefchloffen. ®ie’ Xeillartufchen tragen auf beiben Seiten bie Wummer ber Patntng. rote SDtarfe. SMlplatie Sleiinuff fowcfUÄrm acftitUlplatti TVfejU ÄWZ an ) häb 21. *«♦ 9elbhanbi4«ef<h*B imb bie gefbhanbihtattnfAe M*
löv waf | nuug. 14» Sei beiben ©efdjüfcen finb im Saufe bei fttiegeä noch eine Sing ab l neuer (Jfefdjoffe eingefübrt Worben, über bie nähere Eingaben nidjt gemadjt werben bürfen. H. Stoljrjubdför. 1. gelbtatwnen.Stoijrjubebötlnftc’’. ©Hb 22. ^elblaHonenro^t^Mbe^rtafte*. 3 n tj al t: A 1 »uffafc1), B 1 Sdjlagboljen1) mit Sptye’), C 1 Spannftüd1), D 1 ©tablplatte1) mit Stn^lfutter unb fialtefdbraube1), E 1 Spann Hollen1), F I gebet jum ©otfdiubftift, G 1 gebet gut SidjerungSfdjeibe, H 1 gebet jum ftnopf ber Sicherung, J 4 Sdjlagbolgenfpifcen, K 1 gebet gum Spannrollen, L 1 gebet gut Spettllinte, M 2 Sdjlagfebem, N 1 ^HSroetfer1), O 1 ©egenfcmüffel für ben Sdjlagbolgen, P 1 Sdjtüfiel für bie SdjIagboljenfpiVe, Q 1 @tellfd>lüffel ) R 1 „ } für 3ünbet, S 1 I T 1 gernrotjrfdjlüffel, Ü 1 fpifcer ®otn, V 1 flumpfer ®orn, W 1 ftlinge jum Sdjraubenjie^et, X 1 ©eft gum Schraubengie^er, Y 1 SRotDifierbeljfitter, barin Z 1 92otnifier. getner: A’ {i iÄ&«,ub} 2. StotWttbcfjörtaÜen >8. «9. 3 n l; a It: A 1 Sdjlüfiel für bie güllfdjtaube unb ben SSentilfty, B 1 Sdjlüjjel für bie Sdjlagbolgenfpifce unb bie ^altefdjraube, >) ®ej«ictnet B. •) Be»et4nrt C.
150 Beroafjttung. C 1 Sdjlüffel für bat Statyfutter, D 4 Sdjtagjebem, E 1 Sdjtagbolgen*) mit Spifce1), G 1 fejt0* } 4um ®$taubengie1)et mit umbte^batet ÄÜnge, H 4 Sdjlagbotgenfpi&en, J 1 getnrat)tfd)tüffel, K 1 güljtungäbolgen1) gut ÜebetHappe, L 2 gebern gum SidjeriingStiefel, M 2 gebetn gum Sperr ft üd, N 1 Sidjetungtfdjraube für bie $altefrf)raube, 0 1 gebet gut Slbfdjlufjplatte, P 1 ÖJegenfcftlüffel für ben Gdjlngbolgen, Q ’l gebetftlint gum fKbgugsftüd, R 2 Spiralfebern gum Slbgugsflüd, S 1 tonifdjet 2)orn gum geraut flogen ber Stifte, T 1 ftumpfer f&orn, U 1 SluSroetjet1) mit ©fieber1), V 1 SelänbettHntellibelle unb 1 fRabftanblibelle, W 1 ®tengfd)taube gut äußeren Muffabflajige, X 1 ^altefdjraitbe*) füt bie fieittoellenmuttet, Y 3 Blatt febetn4) gum Spannftüd, Al 2 Staljlfuttet’), Bl 1 SRuttet gum Slutgleidiet, CI 1 Seitroellenmuttei1), 1 Gdjiefjbucf) 1 1 ßugfüljtertafei 98.09 } in ber Wedelt af$e. 1 gugfitytettafel 05.09 J Büb 23. Rj>f>rjnbebör!aften 98. 09. >) Bejeirfjnet B. •) 9etet<bnet C. •) fBwUitM B unb C. *) 9eBetän<*t B, C unb D.
Sdjießleßre. 151 XVIII. e^icfjlctjre. genügt nidjt, nur bie Sonftiuftion beä ßJefdjüfceä unb feine SSebienung grünblidj gelernt ju tjaben, fonbern ber ©olbat mufe audj Wiffen, waä in feiner Baffe borgest, »nenn er abgewogen ljat, wcldje S5afjn ba§ ©efdjofj burdjeilt unb roeldje Seiftungen et bon feiner Baffe erwarten lann. 1. Vorgang in bet Baffe. ®eim Sdjuß fdjnellt ber SdjlagboUen burd) ©ntft annung ber Sdjlagboljen» feber nach vorn unb irtf jt mit feiner <S; ifc auf bas ^ünbljüid en im wartufdj« hoben. $ierburd) toirb ber 3ünbf<iV in biciem ent^üiibct unb bie ljierburd) ent* ftetjenbeii Heinen ©tidnlamme» bringen burd) bie fjünblanäle in ben 'ßulvet* raum ber Jiartufdje. ©utdj bie Verbrennung be« pulvere enlfteljen pttfe, bie fid) mit ©erealt au«bel;nen. $ierbutd) toirb nad) vorne bcrs ©cfdioß mit einer gereiften ©efdjreinbigleit au« bem Dioljr getrieben, nad; ljinten ba« >)iotjr auf ferner ÖUetlbafjn jurüdgebrüdt GJivtjrrüdlauf). Tas ©efdioß erteilt infolge ber Büge, beten gelber fidj in bie güfjrungsringc be« ©efdioffe« eiiifdjnciben, eine Tretjung um feine £äng«ad)fc (Trail), bamit e« immer mit ber ©rife nad) vorn bie ®efd)oßbaljn burd),liegt, infolge be« 5Ked)t«brall« erhält ba« (»efdjofj eine geringe Slbreetdjung nach ted)t«. 2. glttgbafjn. ©ie glugbatjn ijt ber bom ®efd)oß «urüdgelegte S3eg. Unter bem alleinigen Einfluß ber Q)efd)reinbig;eit unb bet 9lbgang«ridjtung reütbe ba« ©ejdjoß mit unveränbetter Sefdjreinbigteit grablinig in bet t’lbgangä* ridjtung fort fliegen. ®« retrlen aber nod) anbere fträfte auf ba« Sefdjoß ein, foreie e« bie 3iof)r« münbung verläßt. ©iefe Si’räfte finb: bie ©djreerlraft, bie ba« gallen be« QJefdjoffe« veranlaßt; ber fiuftftriberftanb, ber bie @cfd)toinbigleit be« ©efdjoffc« nerminbert; bie Treljung be« @ef$offe« um feine £äng«ad)fe, burd) bie c« nad) ber Seite abreeidjt. ©urd) Etntoirlung biefer fttäfte entfielt eine glugbaßn, beren Seiten* 2lnfid)t fflilb 1 jeigt. 6« fjeißt: ' ©er SBinlel e, ben He ^-^*c***^ Seelenadjfe mit ber SlBage» t \ red)ten bilbet, ®rtjöt)ung, I “Fiugbähn^*^K ber 9BinteI f, ben bic -****®\ I glugbaßn beim $Iuffd)lag mit Wr ‘4 ber Bageredjten bilbet, galt« , toinfel, E bie (Entfernung von bet Wtünbung bi« jum 9luffd)lag (G—Z) S d) u fj» weite, ber tjöd?fte ißunlt bet glttgbafjn (S) Sdjeitelpuntt, ber fenlredjte Kbftanb (P W) eine« fßunlte« (P) bet glugbaßn von ber ÜJagered)ten g! u q fj ö l) e. ©ie ©efdjreinbigteit, mit ber ba« ©efdjofj ba« 8?ol)t verläßt, Ijeißt Anfang« gefdjroinbigteit, bie, mit ber e« ben 9üiifd)lag«vuntt erreidjt, Enbgefdjtoinbigteit. ©ie «um 8urtidlegen ber ganjen glugba^n gebraudjt, glugjeit. ©ie Strede, innerhalb ber fi$ bie glugbaßn nidjt aber ßielljöße ergebt, wirb beflridjener {Raum genannt.
158 Eie Slugbahn ift um fo getrümmter, je genüget bie ÄnfangSgefthwinbig- teit Ift. — ®egen auftedjte ßiele (SKannfcfjaften, fßferbe, öefdriiöe, Stauern uftv.) ift eine gefiredte, gegen wageredjte (ginbedungen, Unterftänbe ufm.) eine getrümmte glugbahn etfotbethcb. — Erflete föladpbatjnföufi) wirb burd) gto|e, leitete (Sogenfchufj) burd) Heine £abungen erretdjt. Eie Kanone tjat nur ben f(fadjbaljnfd)u&, nie $aubi(e aufjerbem ben 'Bogenfdmfj. *L Q Silb 2. Sei ber Kanone gibt eS nur eine ßabung, bei ber äaubifce fieben verfdjiebene Sabungen. Eie Seitenabweichung roächftinflärterem SerljälN niS als bie Entfernung, fie iuirb bei ber Kanone bis 6000 m, bei ber ^aubi^e auf atien Entfernungen burd) bie Stfjrägftellung beS ?(uffa|)ei ausgeglichen. ©ierburch iuirb beruirtt, ba| bie Serlängetung ber Seelenachfe & d fo tueit linfS am 3'el c vorbeiläuft, wie baS ©efdjofj bei fRidjtung ber Scelenadjfe auf baS $iel nad) rechts abweidjen würbe (ed - ob). Sei S$. (Srennjünber) « ®efcf)offen heilt bet fßunit ____________________________________ ber fjlugbaljn, in bem baö ,Mr —- । . ©efdjofj in ber £uft jet* ’ —— b' fr ringt, Sprengpuntt m{lb 3 (S), ber «bftanb beS Spreng* ® *’ punlteS Von ber Sifierlinie bie Sptengh^h6 (8—b), bet Slbftanb bei vom Sprengpuntt auf bie Sifierlinie gefällten ßotes bis jum giel bie Sprengweite (b—Z) (Silb 4). Silb 4. 3. Setljaften unb SBirtung ber ^efjdjojjc*). Ead Schrapnell unb bie ©rannte ber Kanone wie baS (}elbhaubfrgefd)oB tönnen burch ihren &ünber im 21 u f f d) l a g ober i n b e r £ u f t in beftimmter Entfernung uom Enbe bet fjlugbatjn jum 3etfPtingen gebracht werben.*) EaS ge(bhaubfrgefd)o& wirft im Slicffdjfag immer als ©ranate. ES wirb babei erft von 600 m ab fdjatf. Sei Einleitung beS 3ünbetS auf m. ®. »etfptingt eS etfl einige 3eit, nadjbem es in bas ßiel eittgebtungen ober nad) bem Suf« fdllag abgeprallt ift. Seim 3e’cfPringen in bet £uft (Sj.) tuitft es je nach Ginftellung bei ßün« betö als Sd)tapnell ober ©ranate. Eer Srennjünbet reicht bei ben Sefchoffen bet Jtanone’von 200 m bii 5350*) m, beim $elbhaubiögefd)ofj von 300 m bis 5300 m. *) bebrütet ’Muffcijlagjüttber, S5j, Srennaünber, nt. ß. mit S3er)ögentng unb o. B. ohne Beejöfierune. Unter <5d?tm>neII ©J. (Brannte ®j.) tft baS Sc^rtWnen (Brannte) M unb bat gelbbaMbt** tefcftob In ©Änurnrnfteftung (Btmtaifteauna) ju tirrfteben.
163 ®agffelbbaubitgefth0& gerfpringt bei Einftellung auf tote Starte nicht toeit t>or bet Slönbung mit Schtapnelltmrlung. Sünbet, bie länget brennen, al# e# bet für bie Flugbahn paffenben Stenn» länge ent f p rief) t, ergeben $ u tiefe Sprengpuntte, 9luff$läge <Spreng$>untt unter bem Siel auf Heiner (Ent- fernung ober Sprengpuntte unter bem 3'c* (Silb 5 unb 6), folche, bie fürder brennen, ju ljotje Sprengpuntte. Silb 5. ®ie Sprengteile breiten fitfi beim Qerfpringen be# Sefchoffe# in ber ßuft in einem Segel an#, beffen (Sptfce im Sprengpuntte unb beffen 9lc^fe in ber SSerlängerung bet fjlugbatjn liegt. Ser Segeltointel ber ©ranate ift erheblich größer toie ber be# Schrapnell#, bem Sermenbungäjtvecfe beiber ©efdjoffe entfprechenb (f. Silb 7 unb 8). Seim Schrapnell fällen bie Äugeln ben Streuungitegel faß gleichmäßig au$, bei ber ©ranate ift bet StreuungStegel in bet Slitte fjoljl (Sub 7,8 unb 9). Seim S d? r a p n e 11 8(3. fliegen bie Sptengletle nach ^em 8erfPr*ngen nach bormärts unb oorwärt# »feit märt#, bei ber ©ranate nach feittoärts. Sie SSBirtung bet 8t5.* © e f ch 0 f f e gegen lebenbe Siele ift gut, Wenn bie S^iiffe in unmittelbarer SRähe beS Biele# liegen; beim S«hW««n ift bie# nur auf Heinen (Entfernungen bet tfaTL Stuf Entfernungen, auf benen ber Srenn^iinber be# Schrapnell# nicht au#» reicht, fotvie gegen bie Sebienung bon Schübbatterien unb gegen Truppen in bocbh^mmifleri SSälbem ift bie SBirtung bet ©ranate beffer toie bei Schrapnell# fflj.
154 ed)ießlet)re. Sie S d) r a p n e 11 55j.»SB i r f u n g ift auf ben ©auptlampfent* fernungen bet 6i rengiveiten von — 30 m bist — 150 m unb richtigen Spreng* jjöljeu gut. SJebeutenbe Siefenroirhing unb große ber Sprengteile madjen baö Schrapnell Pj. befonberS geeignet jum Petänu fen aller lebenben Siele, bie fid) nid)t bicfjt hinter bedungen, innerhalb h°d)ßämmiget SBälbet ober unter Sinbedungen befinben. 91 ud) gegen bie tneniger gefehlten Seile non (Sc^ilb- batterien verfpridjt eS auöreidjenbe SBirfurtg. Sie Sranate unbbaS Qelbhaubiftgefchoft in gr. 'Bj.« Stellung mitten gegen Srbijiele fjauptfädjlidj burd) ben fteil nach unten gerichteten Seil ber S} reng* Jtüde (SBilb 8 unb 9). Surd) bie graften Sralltoirtiel finb beibe ©efdjoftarten befonberS geeignet, um Siele bid)t hinter Sedungen unb bie gefd)übteren 2Rannfd)aften von @d)ilbbatterien ju treffen. Ser größeren SBirlung entfpredjenb tönnen $aubiftbatterien einen boppelt fo breiten Sietabfdjnitt auf einmal unter geuer nehmen, als Sanonen» Batterien. Qm 53ogenfd)u6 ift baS gelbhaubiftgefdjoft m. S. imftanbe, alle felbmäßigen Sinbedungen ju butdjfrfjtagen. Qm StellungSfrieg finb biefe Sedungen aller* bingd im Saufe bet Seit oft fo ftatl auSgebapt (®eton unb Panzerplatten), baß nur fdjtnerere ffaliber fie zu burd)fd)lagen vermögen.
®dMeßlef)te. 155 4. Sdjiefjbetfatyren. Tamit bie Sßirtung beä ©efdjoffcj! ba£ Siel erreicht, ift eä nötig, ben fßuntt, an bem baS ®efd>oß jerfpringt, in beßimmte Sage jum Siel 8U bringen. ®ie8 erreidjt man burd) baä Einfdjießen (®abelbübung). ®ic ®abel< bilbung erfolgt mit'einem. 8uge im S$.»tJeuer, wenn man nadjfjer mit S^. tueiterfdjießen will, mit einem Sefcfjüfc, Wenn man mit tuciterfdjießen tuill. 9lad) ber ®abelbilbung erfolgt mit ber ganzen Batterie bad SBirhings* feuer (©tuppeufeuer ober fjlügef feuer). WuSnaßme: Sei Entfernungen bis 600 m iuirb otjnc ®abelbilbung fofort mit bet ganzen Batterie gefeuert. 3um Einfdjießen muß ber Satteriefütjrer bie Sdjüffe mit bem 3’cl ’n Serbinbung bringen tönnen, b. t). er muß jeljen tönnen, ob ein Sdjuß bauor ober baljinter ift. Seim Schießen mit 81 j. ift bieS offne weiteres möglidj; beim Sdjießen mit Sj. müffen bte Sprengpuntte burd) fReglertorrettureu fo gelegt toerben, baß man fie mit bem Siel in Serbinbung bringen tann.
156 Sdjießlehre. Seim Schießen mit ®j. will man jcfjnell äBirtunp erzielen; bet Satterie* führet begnügt fid) baßet bei bet Sabelbilbung bamtt, feftjujtellen, bafj baS Biel innerhalb eines SÜaumeS non im allgemeinen 100 m fiefjt. Seim SBirtungSftfjießen werben bann bie Sprengpuntte burd) Anbetungen bet flieglerftellungen in richtige tpölje gebraut. 9Ran fdjießt auf üetfd)iebenen (Streu«) Entfernungen, fo baß baS Siel wenig jtenS auf einer Entfernung toirlfam gefaßt tvirb. Seim weiteren Sdjießen fudjt mau allmählich bie unroirf« famen Entfernungen feftjuftellen unb auöjufdjalten. hierbei ift bie Bahl unb AuSemanberftelluitg ber einzelnen Streu« entfernungen toie bie SJaljl ber Anfangsentfernung bes 9BithmgSfd)ießenS entfpredjenb bet SJitfung unb SerWenbung ber Schrapnells unb Sranaten üoneinanbet »erfRieben. Seim Schrapnell beginnt man baS Sj.«®3ittungSfdjießen im allgemeinen auf einer Entfernung, bie um 100 n> türjer ift aU bie tutje ©abelcntfernuitg, bann fdjießt man nod) auf einet um 50 unb einer um 100 m weiteren Ent« fernung. Bum Seifpiel: Schrapnell S j. <• fr e u e r; & a b e l 36—00 (furje (ilabelentfemung) — 37— 00, — AJirtungSfdjießen: 35—00, 35—50, 36—00. Sei bet ©ranate Sj. beginnt inan auf einer 50 m fürjeren als bie Iurie ©abelentfetnung unb fefjiefit bann nod) auf 6 um je 25 m auSeinanberliegenbeii weiteren Entfernungen. ©ranat S j. «freuet: © a b e l 36—00 — 37—00; SH 11 u n g $ fdjt eßen: 35—50, 35—75, 36—00, 36—25, 36—50, 36—75, 37—00. Xie B^bl bet Streuentfernungen unb iljre AuSemanberftelluitg wirb um io größer, je tiefer ber SRaunt ift, bet unter geuer genommen Werben foll. Xies wirb.ljauptfädjlid) gegen Bude üon großer XiefcnauSbel)nung unb aud) bann ber frall fein, wenn mau ,j. S- über bie Stellung eines 3»clc‘s hinter einer ßölje nidjt genau Sefdjeib weiß. Seim S d) i e ß e n m i t A j. muffen bie Sdjüffe, um SJitlimg ju erzielen, in unmittelbare Aälje beS BieleS fallen. Xie ©abel wirb junächftbiS auf 50 m verengt; bann ®)it!ungöfd)ießen mit ber ganzen Satterie auf ben beiben ©abelentfernungen. — Xa bie Sdjüffe jur Erjielung günftigfter SJirhmg gleichmäßig üorunb Ij intet bem Biel liegen müffen, werben bie 6JabcI« entfernungen je nad) Sage bet Sdjüffe um 25 ober 50 m geänbert. Bum Seifpiel: ©abel 40—00, 40—50. SßitlitngSfdjießen: 40—00 eine ©ruppe, 40—50 eine ©tuppe, 40—25 eine ©ruppe ufw. Seim Sdjießen mit Sogenfdjuß wirb in bet Siegel erft im frladjbaljnfdjuß eine 200 m»Sabcl gebilbet. Auf bet Wtte bet ©abel geht man jum Sogen» fdjufj über,, ermittelt in biefem bie 50 m«@abel fowie bie günftige Entfernung (gletdjmäßtge Sage ber Sdjüffe vor unb hinter bem Biel) unb geht auf biefer fdjließlidj jur ®r. m. S. übet. ©egen Biele in SeWegung wirb je nad) SeWegungSridjtung unb ©efdjtoinbigleit beS ßieleS eine Sabel in weiteren ©renjen gebilbet unb bementfpredjenb beim AHrlungSfdjießett an ber Entfernung jugelegt ober abgebrochen. ©egen üuftjielc (frlugjeuge, üuftfdjiffe) fdjießen nur befonbere baju eingerichtete unb bafüt auSgebilbete Satterien ober eiitjclne ©efdniße. Ein Einfdjießeti ift unmöglid), bie füt baS SJirluitgSfdjießen nötigen Angaben (Entfernung, glugholje, ©efdjwinbigfeit ufw.) müffen burd) befonbere Apparate ermittelt werben.
ttucbtlbung im Stiegen. 157 grlngöa^nen »er^iebetttt gtla$> itnb ®teilfeuerflefd)fli?e unb ifcre fliele
158 Au^btlbunn im StyieRen. XIX. S)te 21 ilbung tm ©djicfjetu 1. AngemeineS. SSolle Sföirtung, »ie fie in öorftefeenbem bargelegt »orben ift, lann nur erjielt »erben bei forgfältiger Ausübung aller Sebienung?* mannfdjaften. flotte SÖebienüng, bie nur burd) grofee Übung erhielt »erben fann, ift erfotberlidj, bamit ber Satteriefüferer in ber Sage ift, turge Momente, »o fid) günftige 3tele, »ie 5. 93. öotgefeenbe Sdjüfeen- linien, bieten, burd) fdjnelle? §euer auSjunufeen. (Genaue SSebienung ift erforberlitfe, benn bie gemiinfdjte SSirfung fann nur eintreten, wenn alte Einteilungen am Bünber unb an ber 9iidjtborrid)tung genau bem 58efefel entfpredjenb geftellt »erben unb wenn bie $Rid>t- fanoniere genau ridjten. ®er Kanonier präge fidj alfo ein: (öeuauigteit unb ®rf)nclligteit finb beim Sdjiefeen bie ^aupterforberniffe, erftcre ift ba? toicfetigftc, aber audj lefeterc milfe fein. ®on bem genauen Sdjiefeen bet Artillerie feängt oft ber Erfolg ber Sdjladjt ab, in »ofelgejieltem Sperrfeuer ift nodj feber Angriff §ufammengebrod)en. güt bie 93ebienung am »idjtigften finb bie 9iid)tfanoniete. SBenu man audj bon jebem Artilleriften bedangen mufe, bafe er (im Notfall jur Jialjberteibigung, bei Ausfall bon S3ebienung§mannfcfeaften) bem ®e)d)ü() bie 9tidjtung geben fann, unb er audj bementfpredjenb auSgebilbet »irb, fo »irb bod) nur einer befdjranften Bafel bon Kanonieren, bie bot allem nad) iferer Sefefdjärfe unb iferem AuffaffungS« bermögen auSgefudjt »erben, eine befonbere AuSbilbung aU ^Riefet* fanoniere juteil. 2. AuSbilbung ber 9Hdjttanoniere. E§ gibt 2 SRidjtarten: ®a§ b i r e 11 e SRidjten, b. I). ber 9lid)tfanonier fann ba§ Biel burd) ba? fjernrofer fefeen. ®a? t n b i r e 11 e SRidjten, b. fe. ba? Biel ift bom ®efdjü|j bj». ber geuerftellung ber Batterie au? nidjt ju fefeen. ferner finb ju unterfefeeiben: bie Seiten« unb bie $ ö fe e n» r t dj t u n g. A. $a§ birette 9iid)ten. Seiten« unb §öfeenrid)tung mit bem fjernrofer. ®efd)üfefüferer, K2 unb K3 fudjen ba§ B <e l auf. Sie tönnen baju ba§ lioppelfernrofer benufeen, aufftefeen, audj neben ba§ Sefdjüfc treten. — Bum 9flid;ten erfafet K3 ben SRidjtbaum mit beiben Jpänben unb gibt bem ®efdjü§ unter 93enufcung bet Stoferüifierung ober be§ »eifeen StricfeeS auf ber SOlitte be§ SdjilbeS bie allgemeine SRidjtung auf ba? B^- Kl unb K2 fiefeen auf, »enn ber Safettenfrfetoar^ be »egt »erben mufe, unb unterftüfcen K3.
Äuäbilbung im S'i'iefce i 159 K2 (teilt juerft ben Seilring, bann ben Siegler, julefct ben Auf* (afc. für Siegler nnb SStfier leine 3a¥ tommanbiert, fo überzeugt er fidj, bafj ber Xeilring auf 1600, ber Siegler auf 0 ftefjt. Sie grobe unb feine Äopfteilung be§ §ernrol)re§ tnufj auf 0 fteljen. 3ur genauen Sinftellung ber Seil» (tricffe bringt er fein Auge in beren §öl)e. 5Bei größeren Seiten* torrefturen fdjaltet er bie ^einbewegung au§, Heinere füljrt er burd) ©reifen ber unteren Seiltrommel au§. Soll ber Auf* fafc um ein gröfjereS •iOlafj berfdjoben wer* ben, fo fehltet er bie Auffafjfdjnetfe au§. ©a3 ®cfd)ü| ljat Seitenridjtung, wenn im fternroljr bie Spifse be§ winlete ober bei toageredjtem Staber* (taube bie (entrechte unterbrochene £inie bie SOlitte be§ Biete treffen. Starte SSer* (djiebungen be§ Stotyceä gegen bie ßafette beim erften ©inridjten bermei« ben! S3ei größeren Kufiabträaer, Muffaftactkiuic Anbetungen ber Sei* mit Stunbölirtfernro^r ber $etbtanone tenrid)tung wirft Kl am Safettenfdjrüanä gemäfj bem SSinfen be§ K2. Sßtrb bie §Ötjenrid)tung mit bem Fernrohr genommen, (o gibt K2 bem ©efdjüfc mit bem Äurbelrabe bie grobe tpöfyen*, mit bem ©reifrabe bie Seiienrid)tung. 3UTn Sdjlufj nimmt er bie feine Seiten* ridjtung. 58eim Sdjiefjen gegen Suftgiele reidjt ber Siegler meift nicht au3. AHe Sieglerlorrefturen werben beähalb an ber Äopftcilung auägeführt.
16U AuSbÜbunfi tm 6d)tefecn. §ötyenrid)tung mit ber ß i b e 11 e. Sßirb bie ^öhenridjtung mit bet ßibelle genommen, jo ftellt K2 auf „ßibelle 29!" ben <ßfeilfiridj bes ßibelleugeljäufee auf biefen Seilftrid), nimmt mit bem ©teifrabe bie Seitenrid)tung unb läfct jum Sdjlufj bie Sibellc burdj Stehen bec- ShitbelrabeS ein» fpielen. g- e ft I e g e n ber Seiten« r i d) t u n g. SBirb bie £ötjen* ridjtung mit bei ßibelle genom- men, fo ift ö o r bem 91 b f e u e r n bie Seiten» r i dj t u n g f e ft« julegcn. &ad>» bem baS ©efd)ü|j eingerichtet ift, fudjt fid) K2 einen möglidjft entfernten, rüd« ivärtS ober feit« tuärtS gelegenen, leidjt auffinbbaren ©egenftanb als gcftlcgcpuntt unb richtet baS gern« rohr burd) Sreljen 2. • beSgerntoljrhipfeS ftHnbbtidfetnro^r 98. 99. ein. §ierju lann biefer, falls ber geftlegepunttljötjer ober tiefer liegt,burd) bie obere Seiltrommel in jenf* rechter SRidjtung bemegt merben. ginbet fich auSna^nöweife lein geeig- neter geftlegepuntt, fo lann öurdj^inlegen einer Patrone, eines Steines ober bergt, möglidjft nitfjt unter 20 Stritt hinter bem ®efd)üV, ©rfafj gefdjaffen merben. Sie Etappen tm Sdjilbe merben gefdjloffen. — ©efdhübfübret unb Kl fehen fi$ ben geftlegepunlt burd) baS getnropr an, ohne K2 beim ?Ridjten ju flöten.
ffltlt Qfeneljmiguna bet SeWset »jjnuftrierte« Beituns“. 9l«S einet Betonung um gsrof. ftau ©tötet). $er WrtHterie toirb burdj Snfanterlften ber SJeg burd) ben Hefen ®^nee gebahnt (au$ ber SMnterf^la^t in Mafnren).
SRit ©eneijmigunß bet Setnjiger „3Uu[trierten Beitung*. 9ia<b einet Bei^nung non äofcf ©orreggio. Munition witt» auf bem öfttidjen ftrieflSfdjaublÄtf unter graften Sdjtoierigteiten bei ftartem ©ranatfeuer na$ borne gebraut
?lu«bübun0 im ©djiefjen. ig} K2 berflänbigt burd) ben 3uruf fertig! ben ®efchübführer, fobalb ba§ ©inridjten bed ©efdjüfceä beenbigt ift $iele in {Bewegung erforbern f^nelleö {Richten. S)ie {Ridjtlanoniere müffen allen SBe« Regungen bed Bieter bte jum Slugenblid bed Slbfeuernd folgen, ©in „Vorhalte n" ift unftatthaft. £ört bie {Bewegung auf, änbert fid) bie {Bewegungdrichtung, fefct fid) bad Siel, auf bad geiidjtet toiib, toieber in {Bewegung, ober oerfdjroinbet ed, fo ruft K2: S i e 1 ft e h t! .ober Siel get)t jurüd! nadj red)td (lin td)! ober Siel b e r f d) w u n b e n. — Sei „31 u f f a & t i e f!" unterbleiben bie Sn* rufe. fRidjten bei SJunlelfjeit. §ür febed ®efd)üb, für {eben {Ridjtlrcte unb für jeben ^eftlege- punlt ift eine {ßlenblaterne erforberlid). Sie toirb fo benufct, bafj nicht ber Volle ßidjtfdjein nad) bem f^einbe fällt. 9Iuf f i d) t b a r e Siele ({Bitoatdfeuer, erleuchtete §äufer, (Schein’* werfet unb S^2 int ßidjtfegel bes <Sdjcinwetferd) wirb bie erfte Seitcnrtdjtung mit bem Fernrohr, bie ©rhöljung mit ber ßibelle genommen. Kl beleudjtet tjierju bad fünfter bed fjerntohrd unb bie ßibelle. hierauf toirb bie (Seitenridjtung feftgelegt. Kl be» leudjtet auch hierbei bad Fernrohr. 9Ud ^eftlegepuntt, möglidjft für bie ganje {Batterie, wirb eine ßaterne nicht unter 50 (Sdjritt hinter bet {Batterie aufgeftcßt ober an einem {Baum ufro. aufgehängt. Sie (Stelle ber ßaterne toirb begeidjnet. Sie ©Jefdjüfcführer fdjreiben bie nad) ber ßaterne (^eftlegepunft) ermittelten Scihingjahlen ate ®runbgal)Icn auf. Sie (Seilenridjtung Wirb für bie fjolge nach bem f}eftlegepun!t genommen. (Soll auf Siele gerichtet werben, bie in ber Sunlelheit nicht f i d) t b a r finb, fo mufj bie {Richtung fd)on bei Sage burdj ®efcfjüfe ober SRid)tlrete feftgelegt fein. Bum ffefilegen ber (Seitenridjtung bei Sage burch ®efdjüfc toirb, möglidjft für bie gange {Batterie, eine ßaterne aufgeftellt ober aufgehängt, bie gum {Richten bei Sunlelheit angeftedt wirb. SBat nur ein Seil ber ®efdjüfje bei Sage in bet Dtadjtftellung, fo werben bie anberen nad) einem bon biefen eingerichtet. Ser Üluf* ftcllungdplatJ unb bie {Richtung be§ ®runbgefd)ü^ey finb bei Sage burd) pfähle gu begeidjnen, bie bet Stacht burd? ßatemen beleuchtet werben. Sum ©inridjten wirb junädjft beim ©runbgefdjüfc ba§ ^enfter, bei ben anberen ©efdjüfcen ber rote {Ring am Fernrohr bon Kl be» leudjtet. 3um Slnridjten be§ ®runbgefdjübe§ erfolgt baS 58eleudjten umgelehrt. ®a£ {Beleuchten bed ©runbgefdjüfced pßrt erjt auf {Befehl SußfWet3 auf- IVr ftrfbcireine, ftefbctrt. 1. W, 11
1C2 Stusbilbung im ®d)ie6en. Bum geftlegen ber ©eitenridjtung bei Sage burd) SK i dj t» f r e i § mirb fein %3Ia|j burd) einen bfaljl, bie iRidjtung ber 1600 £hne burdj 2 ^fäljle bejeidjnet, audj wenn ber iRidjtfreis bte jum (Sinti effen ber Qlefdjüfje fteljenbleiben foll. Sie ’ßfäljle werben bei iftadjt im bebarfsfalle burd) Saterncn beleuchtet. Sie Sefdjüfce werben mit bem ljoljen ^ernroljr eingerichtet. Sa£ 53eleud)ten be3 9lidjtfreife§ unb ber Fernrohre erfolgt ent* fpredjenb bem (Sinridjten nadj bem ©runbgefdjiifc. Sa§ beleuchten be§ ®eftc1lfopfe§ am jHidjtfrete Ijört erft auf befehl be§ Bugfühier^ auf. fjeuerberteilung beim birefte.n 9lid)ten. B?be§ ®cfc()üb wirb burd) ben SRidjtfanonier auf ben,iljm gegen» überliegenben Seil be§ B’e^c§ °bcr Bi-'lraumes eingeridjtet. Sie Bug* füljrer Ijnbcn bon ©efcljübcn bie Bü'lpunfte anjugeben, nur beim ©djiefjen mit ?hqjah tief ’ wählen bie ))iid)tfanoniere bie Brünfte felbftäubig. Sft ba§ B*cl ober ber Bidrcnim breiter ate bie batterie, fo haben bie Bugfütjrer burd) bJedjfcln ber Bülpnnlte bafür ju forgen, bafj fein Seil unbefdjoffen bleibt. □+ □>). o+* ('Sie äuficren Seile ber Batterie 6 (6) werben nur auf Befeljl ber 3ug* jüljrer befonberß befdpffen.) (□♦r □: ™. »; □; U) ^^«•«oenedfü^n. ' <niib 4 ’ uiuen, Shwalleue, «Sdjiifjengraben . ufw. barf nidjt ju nalje an bie ®n(a<6e Senrorr titimd einet wie™ ffillt,cn 3icte gerietet werben, »“ 4 'll,c iu 5 (6) weil fonft ein Srä ber SSitfung öerloren gebt. können ©cfdjühe (Büge) bie ihnen jufallenben Seile nidjt jehen, fo rohb auf 9lnoibnung be£ Bufl^atteiieOfüljrerä ba§ f}euer inner- halb be3 Buges ('Batterie) gefreujt (f. Bill 6). <Soll beim (Sinjdjicfeu mit einem Buge (®efdjüh) bon biefem junädjft auf einen anberen ate ben iljm gegen» überliegenben Seil bes B^e^ gerichtet tuerben, fo wirb ber „® i n f dj i e ft p u n 1t" bc- fonber§ Tommanbiert. Srft beim Übergang jur „ganjen Batterie" mirb bann f e l b ft ä n b i g auf ben gegenüberliegenben Seil geridjtet. S ilb 5. (Hnfadjeftenerberteüung gegen eine Batterie gu 4 SefdjüVen unb 1 3)lunüion$ wagen. B. inbirette 9lirf)tcn. S(te Biel wirb im Sommanbo nidjt bejeidjnet. — Sa§ (Sinridjten erfolgt nadj einem 9Hd)ttrci§, nad) einem ®runbgcfd)üh ober nadj einem gemcinfamen $ilf§jicl.
8lu$6flbung itn ®d)iefeeu. 163 I. SRidjtfrei3 üerfafjren. ffiommanbo: 3iidjttrci&! — 28—00! — SiOclk 33» a) Verfölgen mit einem Siidjtheis (RI). RI wirb fo aufgeftellt, bafj üon iljm au§ ba§ 3^ u°b alle über foenigftenS ein ©efdjüfc an« gerichtet werben Tonnen. Sie ©efdjüfce nehmen bie üom SRidjt« -V j' ’l’ o freidunteroffijier angegebene allgemeine 9Rid)tung unb bie §öljeniidjtung. Sefjtere barf erft geänbert werben, wenn bie Seitenridjtung genommen ift. ©er 9?idjtlteiS mirb mit IGOO auf ba * Siel geridjtet. ©ann wirb burd) ©reljen be§ Oberteile^ beS iRidjttveifeö ber SRcitje . . nad) ber rote Seil jebeö Diunbblidfern- roljreS ber einzelnen ©efdjüpe angeiidjtet. ’ * 8’ Sie ®efd)ü|5fül)rer, bie fid) injivifdjen jum RI begeben ljaben, über« nehmen für iljr ©efdjüfj bie iKidjtftehjaljl, fdjreiben fie fidj auf unb 1. Geschütz S8ilb 6. ®ttb 7. für getbartillerie. geben fie an ihren K2 weiter, ©iefer ftellt ben Seilring auf biefe ßatjl unb ridjtet, nötigenfalls mit SBerlängerungSftürf, ben roten Oeftelltopf
X64 RuÄbfibung hn ©djiefcen. beS R1 an. SBenn größere Anbetungen ber Seitenrichtung ein 53e- wegen be§ ßafettenfchwanjeS nötig machen, fo wirten K1 unb K4 gleichmäßig in ben Stabern, ßum Schluß wirb nach Sntfernung beS SBetlängerungSftüdeS bie Seitenrid)tung feftgelegt unb bie §öhen« ridjtung berichtigt. b) Verfahren mit j w e i 9iid)ttreifen (RI unb RII). RI wirb fo aufgeftellt, baß er baS 3^1 unb RII fetjen tann. SSon RII muß wenigftenS 1 ©efdjüß angerichtet werben tönnen. * RI wirb wieber mit 1600 auf baS $iel eingerichtet. Sann wirb burch Srel)en be§ Oberteiles bon RI ber rote ©eftellfopf oon RII anoifiert. Üöiit ber fid) hierbei ergebenben gaßl j. 53. 26—35 wirb RII nach bem toten ©eftelllopf bon RI eingerichtet unb bann burch Stehen beS Oberteiles auf 1600 geftellt. RI unb II haben nun gleiche Stidjtung. RI tann nun (meift bot bet ^Batterie ftehenb) fortgenommen werben. Sßon RII wirb nun bie Seilring jaljl für bie ©efd)üße ermittelt unb wie unter a) angegeben berfal)ren. c) Verfahren mit 9t o r b n a b e l. ®S wirb angewenbet, wenn bie Übertragung- ber Seitenrichtung auf bie ©efdjüße butd).Anrichten nicht möglid)ift — Seim (Gebrauch bet Siotbnabel müffen Staljl® unb (Sifengegenftänbe minbcflenS 20 Schritt bom StichttreiS entfernt werben. — Sie Aufftellung in ber 9lät)e bon größeren ©ifenmaffen ober eleTtrifdjen Leitungen ift ju bermeiben. RI wirb unter SBerüdfidjtigung ber Sßinbtorrettur auf baS 3iel eingerichtet. Sie Storbnabel wirb gelöft unb ber Oberteil um ben Unter- teil folange gebret)t, bis bie 9iorbnabel auf bie N«9RatIe einfpielt. Sie iRichtfreiSftellung wirb abgelefen unb bem RII übermittelt. RII wirb auf bie übermittelte 3atjl geftellt, bie SRorbnabel gelöft unb ber StichttreiS folange um ben &apfen gebrel)t, bis bie Korbnabel genau einfpielt. RII überträgt in gleicher SBeife wie borftehenb, bie fRidjtung auf bie @efd)üße. II. (Sinridjten nad) einem Srunbgcfdjiih- SBenn beim 3ftid)ttteiSberfahren ein @efd)üß von RI ober II nicht anjuridjten ift, fo muß eS nach einem bereits eingerichteten @efd)üh (®runbgefd)ü£) eingeridjtet werben. Saju wirb eS mit biefem möglidjft gleidjlaufenb geftellt. ®lit ber ßibelle erhält eS bie Jpötjenridjtung, bie erft geänbert werben barf, wenn bie Seitentidjtung feftgelegt ift. Som ©runbgefchüh aus wirb mit bem SerlängerungSftüd burch Sreßen bes ^ernrohrtopfeS bet rote Seil am Fernrohrauffcifc beS einjurichtenbert ©efchüfteS angerichtet unb bie Seilringjah^ gemelbet. 2Rit biefer gaßl Wirb bann bom einjurichtenben nach bem Qtrunb- gefchüh gerichtet, ßulefct befliegen bet Seitenrichtung wie bor.
Wuibübuiifl im SOpefcen. III. tinrtdjten n a dj einem $Hf3gteI. gtedjta $iWei S^ornftein! — IW Weniger! — 42—00! — «Welle 29! ©He (Sefdjüfce richten mit ber für bie gange ©atterie angeorbneten ©eilringftellung auf ba§ im Stommanbo bezeichnete §ilfggiel. IV. fteuerberteilung beim inbiretten dichten. ©urdj ®inridjten nad) bem 9tidjt!rei§ ober nad) bem ®runb» Qefdjüjj wirb ba§ ft e u e r über einen Sftaum bon ber ©reite ber Batterie b erteilt, ©ei ©nroenbung eines gemeinsamen £)ilf»giele§ ift bie ©rt, in ber fidj baS fteuer berteilt, bon ber Sage be§ §ilfSgiele§ ab» hängig. Entfpridjt bie gu ertoartenbe fteuerberteilung nicht ber beabfi^- tigten, fo hat fie ber © a 11 e r i e f ü tj r e r möglidjft fdjon bor ©eginn beS Schie&enS ju regeln: fteuer Verteilen Vorn 3. bon rechts (lintS) mit 5! $n gleicher ©Seife tann berteilteS fteuer bereinigt werben: fteuer bereinigen auf ba§ 2. bon Iint§ (rcdjtS) mit 3! ©ie 3UQ' führet otbnen für bie ©efdjü^e, bie neben bem im ffiommanbo bezeichneten flehen, bie ©runblorrettur, für bie übrigen ba§ eni» fpredjenbe bielfache an. ftft ba§ ober ber Sielraum breiter als bie ©atterie, fo mufj ber ©atterieführer in berbedten (Stellungen nach ^er fteuerberteilung über ba§ gange Siel entweber felbft burdj (Seitcnlorretturen bafür forgen, bafj fein ©eil unbefdjoffen bleibt, ober eS ben Sugfüfirern übertragen: Sngioeifc fteuer verlegen biö 15! ©ie 3ugfül)ter otbnen innerhalb ber befohlenen (Stengen für ihre (Sefdjüfce nach redjt3 unb lintS Seitentorretturen an. C. ©uwenbuug be§ ©idjtfreife& bei ftefonberen ©elcgenheitcn. 2R e f f e n bon Seitenab [tauben. ©er ffiidjttreis wirb auf 0 geftellt, burdj ©reljen um ben Sapfen auf ba§ linte Enbe ber gu meffenben Strede eingerichtet unb auf bem Sapfen feftgetlemmt. ©ann wirb baS fternroljr burd) ©ewegen be§ Oberteils um ben Unterteil auf ba§ redjte Enbe ber Strede geridjtet. ©ie abgelefene 3nhl ift ber ©eitenabftanb in ©eilftridjen. ©eim SReffen beS SeitenabftanbeS gwifdjen gwei Sielen ift nidit ber lidjte 5Raum fcftguftelletf, fonbern ber ©bftanb bon Sielmitte gu Sielmitte ober bon bem bisherigen Sielteil beS ©infdjiefegugeS bis gum dinfdjiefjpunlt. Ermittlung ber tleinften Entfernung, mit ber eine ©edung überfchoffen werben tann. SRan ftellt ben iRidjtfreiS mit gufammengefdjobenen (Seftellbeinen (in fteuerljölje ber SRohre) in ber beabsichtigten fteuerftcllung auf unb mifjt ben (Selanbewintel nad) bem hödjften fünfte ber ©edung.
166 Üu»b Übung bn ®d)te&w. Sie ^Jaljl bet öJelänbewintelteile (über 30) »erüielfältigt man bei ber Stanone mit 100, bei bet Jpaubiße mit 50 unb rödjnet bie Entfernung fjeuerftellung—Seetang reidflid) bemeffen Ijinju. 9)?an erljält babei SBerte, bie (bei Siegler nidjt unter 0 unb gegen Siele, bie nidjt tiefer fteßen ate bie Batterie) bte ju einem Ülbftanb bon etwa 500 m bon bet Sedungunb bte ju 10 gemeßenen teilen für bie praftifdje Serwenbung genügenb genau finb; j. 93. Kanone: ©elänbewintel 35; alfo 5x100 . .’.................= 500 ________Entfernung ffeuerftellung—Sedung............= 200 alfo tlcinfte Entfernung, mit ber bie Seetang über* fdjoffen werben lohn..........................= 700 m $ aubi fce: ©elänbewintel 35; alfo 5x50 ......................= 250 ________Entfernung ffeuerftellung—Sedung............-= 200 alfo tlcinfte Entfernung, mit ber bie Seetang über* fdjoffen Werben tann................................= 450 m. D. Sibclle, (Manbewtntel nnb Siegler. Sie ßibelle bient jum Sleljmen ber $öljenrid)tung auf ba§ Korn’ manbo „Sibelle 10". Ser 9luffa$ wirb auf bie tommanbierte Entfernung, bie Libelle auf bie tommanbierte Baljl (Oelänbewintel) gestellt unb bann bie ^ötjenridjtmafdjine gebreßt, bte bte Suftblafe einfpielt, b. I). in ber Glitte jwifdjen ben auf bem ßibellenglafe eingefdjnittenen Sfridjen fteljen bleibt. Soll auSnaljnteweife ber ©elänbeivinfet mit bem ©efdjüfj ge* meffen werben, fo läßt ber 9lidjtfanonier, nadjbem er bie Jpöljenridjtung nad) bem Siel mit bem fjernroljrauffaß genommen ljat, bie ßuftblafe in ber ßibelle burd) Sreljen an ber Süiebfdjeibe einfpielen. Sann lieft er ben ©elänbewintel in ganjen unb ljalben Seilen an ber (Mänberointelteilung ab. Scr (MänbcWintcl ift ber Sßinlel, ben ^Sifierlinie mit ber SEBage« redeten bilbei, er jeigt alfo an, um wieüiel ba£ S^ ßöljer ober tiefer fteljt ate ba§ ©efdjüfj. Siefet SBintel muß ju ber normalen Erfjöljung be§ ®efdjüße§ bei ber betreffenben Sielentfernung fjinjugejogen ober bon itjr abgewogen werben. Steljen beibe gleicf) ßodj, fo ift ber ©elänbe* wintel 0 (SeiW 30). Er wirb am SRidjttreiS abgelefen ober mit Sdjerenfernroljr ober auSnaljnteweife bem ®efd)üfj gemeffen. Ser ^Regler bient baju, um Unftimmigleiten jwifc^en ber §lug* jeit ber ©efdjoffe unb bet Srennbauer ber S^ber auSjugleidjen.
HuSbilbung im S$iefjen. 167 Sie 3iinber finb fo fonftruiert, baff fie ein beftimmte» SDiafj — tunb 50 m —f benor bete GSefdjofj bei ber fommanbierten Entfernung ben Erbboben erreichen würbe, jur SÖSirtung gelangen, Sßrennt nun arte irgenb einem ®runb ber Bünber ju langfam ab, fo erhalten mir ftatt ber eprengpunfte Auffdjläge, brennt er ju fdjnell, gu Iplje «Spreng» punfte. erften muß ntan gewiffermafjen ben Sprengpunft auf ber fjlugbal)tt nadj rüdwärte, im anbern fyall nad) borwärtS ber» fdjteben. SDlan fönnte bie§ erreichen, wenn man für Auffafj unb Bünber» ftellung jwei berfdjiebene Entfernungen fommanbierte, j. SB. Auffafc 2000, SÖrennjünber 1950. Siefe jwei gaplenim ^ommanbo tonnten leidjt ju Berwed)flungen führen. «Sie foll ber Siegler bermeiben. $nbem man- ihn burd) Sieben an bem knebel l)öbjer ober tiefer ftellen tann, erreicht man, baß trofj be& ftommanboS nur einer EntfernungSjal)! Auffap unb SBrcnnjünber ben beabfidjtigten Unterfdjieb in ber Entfernung auf weif en, . « 3. AuSbilbung am tinbejpanntcn ®cfdjüfj. Allgemeines. ßur Sßebienung be§ @efd)üfceS geboren: 1 ®efdjü|jfül)ter unb 5 Kanoniere, jur SBebienung be§ SOlunitionSwagenS: 4 Kanoniere, jum SÖeobadjtungSfoagen: 5 Kanoniere. Sie ®efd)ü§f anomere erhalten bie SBejeidjnung Kl bte K5, bie SKunitionSwagentanoniere Ml bte M4, bie Sßeobadjtungvtoagen» fanoniere Bl bte B5. Sie Kanoniere Bl bte B3 bebienen ben S3eobad)tung§n?agen, B4 unb B5 ben fjernfpredjer. SBei ber reitenben Batterie treten für ba§ ®efdjü£ 2 SfJferbe» haltet, K6 unb K7, für ben SRunitionSroagen 2 ^ferbeljalter, M5 unb M6, für ben SBeobadjtung&uagen 2 Sßferbeljalter, B6 unb B7, ljinju. Ser ©efdjüfcfütjrer ift mit einem Soppelfernroljr auSgerüftet. Sem ®efd)ü|jfül)rer, Kl bte K3 ift erlaubt, fid) über baS Bici ober ^ilfSjiel ju berftänbigen. Auf: a—I—tt, ba§ ju jeber Beit unb ju beliebigem Bived tommanbiert werben tann, unterbridjt bie SBebienung ihre üor» riditungen unb l)ört gefpannt auf bie folgenben SommanboS ober 'Befehle.
168 HuiJbflbung tm ©djtefcen. be§ {öef(f)ü£jül)rer§ unb ber Rationiere. Söei ber faljrenben Ratterte finb bei aufgepro^tem ©efdjüfc, SWunitionS- unb 83eobad)tung£wagen bie Kanoniere auf« gefeffen (Sßilb 8, 9 unb 9a). 2Iu§na^men finb anjuorbnen. Slbgefeffen fielen bie Kanoniere, f^ront nad) bom, 2 *Sd)ritt hinter bem ®efd)üfc, SRunitiortS« unb 93eoba<f)tung§wagen in 2 ©lieber n, bie Kanoniere ber Sßrofje im elften, bie ber Safette unb be§ hinter« wagens, nad) redgtS auf Sorbermann, im jtoeiten ©liebe, in berfetben $Reil)enfolge, wie fie auf bem fjaljtäeug fifcen. S)er ©efd)üpfüf)ter ftefjt, wenn oljne SBefpannung geübt wirb, an ber ©eidjfelipifce, thront nad) üorn. 'Öilb 8. 2luf SW ä r f dl e n fönnen fiel) bie Kanoniere fpnter ober neben bem ©efdjüp, SRunitionS« unb Ü8eobad)tungSwagen befinben. ®a§ Stuf« unb 91 b f t fj e n barf nur im §a11en geftfyetyen. Ranonicre aufgefeffen! K3 unb K4 fifcen üon bet Sattel«, K5 üon ber tpanbfeite auf. Sinb bie Kanoniere neben bem ®efd)üfe, fo tönnen K3 bis K5 aud) üon ber Seite aufjifoen, auf ber fie fid) befinben. K4 fafjt nad) bem 9luffifcen K3 unb K5 unter, bie fid) am Jpanb«. griff be§ ßetjnbledjS fefttjalten. Kl, K2, Bl unb B2 fd)ieben baS ju« jammengefdjnallte ®nbe be§ gerollten SWantels auf bie Sdfulter unb (jalten fid) an ben Jpanbgrtffen (bem unteren Xeile be§ JpanbgriffS ber Söremfe) feft, 2Hle leljnen fid) bei unebenem $oben’unb in ftarfer ©angart feft an unb ftemmen bie fyiifee gegen baS fyufjbrett ober bie Ürittplatte. Rationiere abgefeffen! ®ie Rationiere fpringen ab unb begeben fid auf dre $Iäfce fjinter bem ©efdjüfc.
tÄusbÜbung im Schieben. 109 ®ie SBagentanoniere üerfat)ren beim fünf- unb 5!lbfi§en .finit’ gemäfe. SJilb 10. Bilb 11. ©te Äanoniere bet reitenben Batterie reiten bei auf geprobtem ©efdjüfe unb SBagen in groei ©Hebern, bei ber geöffneten Batterie unb Staffel geöffnet (Bilb 10, 11 unb Ha), fonft gefehlten. ©eöffnet bat ba§ erfle ©lieb 6 Sdjritt ftbftanb Dom ©efdjüfj unb 1 Sdjritt Sroifdjenraum, baö jtoeite ©lieb 3 Sdjritt Sibftanb Dom erften. ©efdjloffen bat baö erfle ©Heb 2 Schritt 2lbftanb oom ©efdjüfc unb Fühlung Bügel an Bügel, bas j tu eite 1 Schritt Slbftanb Dom erften. 'SJie Sftidjtung ift nadj K4, Ml unb B4. ©runbftellung für ba§ ab ge- probte ®efd)ü| mit 9Jhinition»l)inter» wagen. (58ilb 12.) ®efedjtSlage, j. 58. Schräg» ober fjlanlenfeuer, unb ®elänbe lönnen Anbetungen bebingen (58ilb 12, Slnm. 4). 9lad) 2Iu§füt)ten einer SBerridjtung, ju bet bie SDlannfdjaften ihren $lab bettafjen haben, wirb bie ©runbfteüung ohne weiteret wieber eingenommen. Kl fifjt auf bem Sabe-, K2 auf bem 5Rt<htfifc. ®er ®efdjü|fühter, K3 bis K5, Ml unb M2 fnien, bie Rettung ber Sdjilbe unb beS hinter-
170 Uludbitbung frn Sdjiefjen. wagens auSnupenb. Sie fte^en nur auf, wenn bie 53ebienung bei ®efd)üpe§ eS erforbert. rnilb 12. I. m — Btunitiondtörbe; beim Ver- lieren genügen einige Körbe. 2. <Stef>t ein SDlunitiondn?agen nidjt jur Verfügung, fo finb bei allen Übungen auf feinem ©labe einige Körbe fjinjulegen. 3. Sott bie ©rofje beim (Sefdfüfc bleiben, fo ift fie 8 Sdjritt baljinter auf* jufietlen. 4. 5)et Wlunitionötoagen fann oudj linTS bed @efd)üVeö flehen. K5 tritt bann hinter Ml, K3 lintd neben ben 9iid)tbaum. ®er @efd) umführet roetfjfelt feinen ©lafc mit K4. Seim ©jerjieren tann jur Sdjonung ber fülannfdjaften ba§ Stnien befdjräntt werben: 9hif ! unb Stiebet! M3 unb M4 befinben fidj bei ber ®lunition§wagenprofce. Sei ber r e i t e n b e n Satterie halten bic ©ferbehalter bie ©ferbe ber anberen Kanoniere redjtö »on fid) in ber and S3ilb 10,11 u.lla erfidjtlidjen SReifjen- folge. 3fi bie ©rof)e in Sedung, fo fleht K7 4 Stritt hinter ber ©ro^e, ©orber» mann auf bie ßahrer, K6 4 Stritte hinter ihm. ©leibt bie ©rofce hinter bem ®cfd)ü&, fo flehen beibe in gleicher Steife »or ben Köpfen ber ©orberpferbe, fjront nad) bem fjeittbe. ®ie ©ferbehalter ber ©Jagen {teilen fid) in gleidjet ©Seife hinter ihren ©rohen auf. Umgängen unb Oblegen. Umgängen! Slufgefeffene Gfefdjüfcfütjrer, Sßagenfiit)ter unb Kanoniere fpringen ab. 2)er @efd)üpfüfjrer fdjliefjt Safettentaften unb fßrofcej ber SBagen« führet fßrope unb §interwagen auf. ®ie Säjlöffer werben in bie fßrofce ju betn Subetjör gefegt. K3 ftreift bie SUlünbungStappe bon ber SÜiiinbung unb Ijängt fie auf ben Slufljänger. K4 nimmt bie 3 OteUfcfjIüffel auS bem Setjfllter im Safettentaften unb fdfliefft biefen. (Sinen Stellfdjlüffcl befestigt er am oberften f$nopf be3 SEB.rf fenrodfe unb ftedt itjn jwijdfen bie knöpfe, bie anberen gibt er K3 unb K5, bie [ie ebenfo anbringen. K5, M3 rrnb B5 fdjnaüen ben ©eidjfelriemen burd) bie Gramme um bie ®eid)fel feft. Qft angefpannt, fo fdjnallt ber Stangenreiter ba§ Änebelenbe in ben Ülufffängeriemen am Sattel feinet SattelpferbeS. Sladj bem Umgängen fifcen ©efdjüfcfüfycer, SBagenfü^rer unb Kanoniere auf. Sinb bie gat)rer abgefeffen, fo fipen ®efd)üp* unb SSagenfüfjrer nirfft auf, bie ftanoniere begeben fid) hinter baS ©efdjüfj unb bie SBagen.
'AiubÜbung im Stiegen. 171 'Beim «ödjiefjenbarf bie SSefefjung bei Batterie Satte in bie Dfycen fteden. Mblcgett! Slufgefeffene Qfefdjüfjfüljrer, Sagenfüljrer unb ftano* niete jpringen ab. Kl nimmt ben 53erfd)Iufjüberjug ab unb tjängt iljn an ben §afen be§ ©djilbeö. ®ann öffnet er ben SJerfd)Iufj, um nad^ufeljcn, ob ba§ Oefdjüfc nod) geloben ift. 3ft bie§ ber §all. fo fängt er bie jurüdgleitenbe Patrone mit ber Unten §anb auf unb gibt fie K4, ber fie in fjaljrftellung (Sünber Sreuj auf SRarfe)*) in ben S?orb jurüdftedt. S8ei ^aubifcen bleibt ba« ©eftfjofj im Wofjr, bie Start ufdje wirb ent laben. hierauf fdjliefjt Kl ben SSerfdjlufj unb fidjert, inbem er bie Sidjerung«» fdjeibe auf „Sicher" bret)t. ‘Sann bringt er ben Sßerfdjlufjüberjug Wieber an unb überzeugt fid), bafj bet SlbjugSgriff l)eruntcrt)ängt. K3 fdjiebt bie SWünbungStappe auf ba§ SRoljr. K3 unb K5 geben bie <5teHfd)lüffel bem K4, ber fie im 93eT)äIter in ben Safettenfaftcn legt unb biefen fdjliefjt. K5,M3 unb B5 legen bie ®eid)felrtemcn in bie $ro|jen. Sex ©efd)ü|jfüt)rer öerfdjliefjt !ßto$e unb Stafettentaften, ber Sagen fiifjrer ^Jxope unb Jpintertoagen. Wad) bem Oblegen berfaljren ©efdjüfcfüljrer, Sagenfüljrer unb Kanoniere toie nad) bem Umgängen. 'Mb: unb 'Mnfprotjen. 'Beim W unb Sifprofcen be§ ®efd)ü§e» mufj ber Stafettenfdjwanj fo geljanbtyabt werben, bafj bie Wlünbung ben Beben nidjt berüljrt. Wbpropen beS ®efd)üfje§ nad) Vorwärts. 'Batterie jnm g-cncrn — tjjalt! unb: Warf) öorroärte — prout ab! Wuf: Warf) öotWärtQ fpringenber ®e)d)üpfül)rer unb bie Kanoniere ab, erfterer nad) Abgabe be§ XrenfenjügeB an ben SSorb er r eiter. Ser @efd)üpfül)ter wäl)lt für fein ©efd)ü| ben $lap au§. Sie Kanoniere laufen an bie SJa fette. K3 jietjt ben ©djlilffelboljen au3 bem ^ropljaten unb tritt bidjt an bie ©attelfeite ber Stafette in $öl)e ber ^ßro|öfe, $ront nad) ber Stafette. Kl tritt red)t§ neben K3, K2 bidjt an bie Jpanbfeite ber Stafette gegenüber bon Kl unb K3. K2 unb K3 faffen mit einer §anb in bie ipanbljabe, mit ber anberen unter bie Stafittentoanb, Kl fafjt mit beiben Rauben unter bie Stafetten» ioanb. K4 läuft an ba$ Stafettenrab ber ©attel-, K5 an ba§ ber £anb» feite. (Erfterer fafjt fo in bie Speichen,bafj er ba3 9lab nad) ber ®c)rf)iip» münbung ju> lederet fo, bafj er e§ nadj bem Stafettenfdjroanj ju breljen tann. •) föehn TopVelftünber 86 mufe in bex ßSorfrerfer im Büubrr iinen.
172 nuftbUlMing im Ödytefcen. 2Iuf: $toht abI f)eben Kl bte K3 ben 2afettenfd)roan$ Dom $io$« baten. K3 ruft: 93or! ®er fiafettenfchwanj wirb fernen, jebodj nicht im Saufen, nach ber Seite Don Kl unb K3 ju fjerumgebretjt. K4 unb K5 wirten Sterbet träftig in ben ^Rabern unb breljen fo gleidjmäfjig, bafj ber Skehpunlt unter ber 9Ritte ber Sldjfe liegt. Staun mirb ba§ ©efdjüh ohne Sommanbo auf ben Dom ©efdjüb» fütjter gewählten $lafe gebraut. Sftadj bem ftieberfefcen be§ Safetten« fchwanjeS nimmt Kl ben SBetfdjlufjüberjug, K2 ben Sluffabüberjug ab; fie bangen bie Überzüge an bie £>a!en be§ <5d)ilbe§. Kl nimmt bete gerntoht au§ bem '.Behälter im ßafettenlaften unb gibt e§ K2, ber e§ auf ben ?luffafc fteett. Staun laffen fie burch Söfcn ber Spanntetten ben Unterfcf)ilb herunterfallen. Kl brüdt auf ben Siegel be§ Ober» fdjilbeS unb Happt biefen hoch, fo bafj bete Sdjlofj einfdjnappt. Kl unb K2 löfen bete <3d)anjjeug unb legen e& neben bete ®ef(hü§. K3 legt ben SRidjtbaum um. K4 unb K5 Happen bie £ür ber $ro$e herunter. K4 ergreift 2 9Runition§törbe an ben XrageÖfen, begibt fid) auf feinen fpla^ nnb W bie ftörbe linte neben fich. ^5 fdjliefjt bie ißrobe, ehe fie fortfährt, unb läuft aüf feinen Bei ber reitenben Batterie flogen fid) auf: Ka# bortoärtö Kl bte K5 mit beiben $änben unb bem Sailen be$ linten gfugeS träftig ab unb ftf^ivin- gen fid) fo vom ${erbe, bag fie mit einer ffledjteumtehrtbrehung linte vorroärte beS ^ferbetopjeä fieben. Bor bem 9lbfprmgen (affen fie bie Kanbaten^ngel fallen, bemalten aber bie ©renfcngügel, bie fie über ben ftopf btte ^Jierbeä wer.cn, in ber vollen linten $anb. Sie geben bem Sßfcrbefjalter bie Irenfen* jügel ber 3iei()e nad) in bie entgegengehaltene redjte $anb. Qm übrigen ver* bähen fie fid) wie bie Kanoniere ber fahrenden Batterie. Kl lögt bie Berbinbnng ber Brentelcine, lägt bie an ber Safette befinb* iidjen SJiementeile au ber Gat telf eite Ijetunterfallen nnb wirft bie anberen 9tie ment eile nad) vorn über bete 2el)nbreh. ©ie Sferbeljalter fdjroenten, fobalb fie bic Bügel aller Bferbe haben, linteum teljrt unb reiten im Sdjritt 30 Sdjritt jurüd, K6 hinter K7. ®el)en bie Broten in ©edung, fo (eben fid) bie Koppeln vor ihre Broten, fdjroenten ein, -wenn biefe bie ftront nad) ber Batterie* hflben, unb (teilen fid) wie Seite 170 befd)rieben auf. Bleiben bie BT°t^n bei ben Sefdjüfcen, fo fd)roenten bie Koppeln nadj bem Burürfrciten linteum lehrt. Beim führen ber S^ferbc halten bie ^ferbeFjiiHer bie rechte $anb mit ben Nägeln nad) auf warte, ungefäl)r in Jpöhe ber Brufr, flehen iljre Bf erbe etnxte Ijalbredjte mit ber Kruppe von ber Stoppel ab unb reiten ihr voraus. 3u ben Moppeln follen bie Bf^^be nebenemanber flehen unb gehen. Tcm Sei.roänsbrängcn nnb Borprcllen ber glügelpfcrbe fiidjt ber Bierbe* hiil.cr burd) hkgenrci:en gegen bie Stoppel 311 begegnen. 3fr bie Crbnnng einmal gefrört, io verhindert er nur bas Burüdbleibeu ober fiosreigen ber aus* gebnmgteu Bu’ibe. ^enbungen werben im Borroärtsreiicn gemacht« Beim Sinteroenben wirb bus eigene Bft'tb laugiam juerfr geroenbet, roährenb bie Moovel ben Bogen beiilircibt. Beim :Hecbteroenbcn roirb bic Movvel verhallen: ber Bf^befraher reit ei im Bogen um fie herum. 3IU galten freijt er {entrecht jur ÖJnmbliiue ber Batterie, ben Koppeln eine fcateläuge vorauf, unb lägt bie redr-e $anb Ijerabijängeu.
^uöbübunß hn Srf)te6en< 173 Oprofcen b e § ® e f d) ü | e S nad) r ü d w ä r t §. Batterie jum feuern — $alt! unb: Wad) rödwärts —• probt ab! 9Iuf: Warf) riidWärtS Verfahren ber ®ejd)ühfühICT unb Kl bis K3 wie auf: Wad) öorwärtS, K4 ftellt fid) auf bie Sattel», K5 auf bie §anbfeite in £>Öt)e beS !ßroph«ten§, einen tjalben Schritt außerhalb beS (Steifes, f^ront in ber Widjtung ber (Sefdjü^münbung. Stuf: probt ab! tjeben Kl bis K3 ben £afettenfd)wanj bom ^ßrophaten. K3 ruft: Bor! 5)er ßafetteiifchwanj wirb auf ben bom (Sefdjüpfütjrer gewählten ^ßla& niebergefejjt. $m übrigen berfatyren Kl bis K5 finngeniäfj Wie beim Slbpropen nad) borwärtS. ©ei ber reitenben (Batterie Verhalten fid) Kl bi§ K5 nad) Abgabe ihrer ©fetbe rote bie Stanoniere ber fahtenben; Kl löfl bie ©remelcine, bie ©ferbehalter rüden im Schritt mit halbrechts am.®efd)äfc »otbei unb »erfahren roie »or. ©leiben bie (proben bei ben ®cfd)ütjen, io jrfjroentt K7 linfSum teljrt, wenn er 8 ®d)ritt über ben ©orberreiter IjinauSgeiomtnen ift, unb nimmt mit 4 Sdjritt Slbftanb ©orbermann auf bie ftaprer. K6 führt über K7 ljinauö nnb nimmt mit 4 Schritt Slbftanb ©orbermann auf ipn. Opropen beS ®efd)üp'c§ nad) ber fylanle. Batterie jum feuern — $alt! unb: Wad) rcdjts (Hnt§) — proh* üb! wirb wie nad) borwärtS ab gepropt, baS ®efd)üp jebodj mit ber Sftünbung nach &CI befohlenen Seite gebrel)t. ©ei ber r e i t e n b e n ©atterie fefjroenfett bie ©ferbehalter 1ints*(red)ts») um unb »erfahren bann rote beim Slbpropen nach »orwärtö. Opropen bes SWunitionöwagenS. Wbpropen! ®ie Kanoniere fpringen ab, Ml tritt auf ber Sattel» feite, M2 auf ber Jpanbfeite an bie Xragebäume. Ml jiel)t ben edjlüjfei» boljen au§ bem ©roßhafen, propt mit M2 ab unb ruft: Bor! M3 unb M4 nehmen fofort au§ ber *©rope bie fförbe tinb legen fie nieber. ®ie Kanoniere M ftellen ben hinter wagen auf bem bom ®efdjüpfül}ret gewählten $laße fo auf, baß bie '©ropöfe nad) hinten jeigt. ÜRad)t baS Bewegen be§ Sagens Sdjwierigfciten, jo wirb er bon ben Sanonieren M ganj ober teilweije entleert. Ml legt bie Sagenftüpe aus, Happt bie Sür hod) unb befeftigt fie, M2 läfjt ben Unterfd)ilb herunter. M3 unb M4 legen bie Störbc ber SDlunitionSwagenprope hinter bie Safette. Sorbe auS bem hinter» wagen werben hinter biefen gelegt. ©ei her reitenben ©atterie geben Ml unb M2 iljre ©(erbe an M5, M3 unb M4 an Mß ab, nehmen bie fötabe au$ ber ©rohe unb ftellen ben $nn:er> wagen auf. (Sie ©ferbehalter »erhalten fid) roie beim 91bvropen ber @efd)ül<e nach ber plante. 3fl nach rüdroärtS abgeproftt Worben, jo rüden M5 unb M6 Hn!8 am SRunitiondwagen vorbei unb »erfahren bann cbenfo.
174 Suöbflbung im Sdjiefjen. Slbpro^eu b e S S3eobad)tung»magen§. Oproben! ®te Kanoniere fpringen ab, Bl tritt auf bet (Sattel* feite, B2 auf ber tpanbfeite an bie Sragebäume. Bl jiefjt ben Sd)lüffel* boljen auS bem ißtofcpafcn, profct mit B2 ab unb ruft: Sor! Sie Kanoniere B (teilen ben £>intermagen fo auf, bafj bie fßrofj* öfe nad) ljinten jeigt. 23eim Sebreud) ber 53eobad)tungSlciter toirb ber tpintermagen, menn nidjt befonbere Srünbe bieS Oerbieten, bidjt neben bie $8e* obadjtungSlciter geftcllt. Bl legt bie üorbete SBagenftii^e auS, Bl unb B2 taffen bie Seiten* fdjilbe herunter, Happen bieSür ljod) unb befeftigen fie. B2 legt bie Sdjilbtlappe um. ©ei ber reitenben ©atteric »erljalten fid) Bl bi§ B7 bei Abgabe ber ©ferbe wie Kl biö K7. Bl fjat vor bcin «Ibproßen bie ©rcnwleine ju löfen. Slufprofcen bes (MefdjüfjeS nadj bor mär ts. Warf) bormärtS — protit auf! Stuf: Wad) boriwittd treten Kl bis K3 an bie Safette unb faffen ben ßafettenfdjmanj mie beim Wbprofjcn an. K4 unb K5 faffen mie beim Wbpropcn nad) bormärtS in bie Stüber. Stuf: proftt auf! roirb ber Safcttenfdjmanj Dom 23oben gehoben unb bie ßafette mie beim Slbprofjen nad) bormärtS IjetumgebreljL Wad) bem §erumbrel)en laufen K4 unb K5 an bie fßr Darüber unb erleidjtern burdj geringes ®or* unb S11™erbringen ber ‘•jjrofje ober eines Stabes baS Wufprofjen. Stad) bem Sinpängen ber ißroböfe ftedt K3 ben @d)Iüfjclboljen burd). 2ßer fertig ift, fi£t auf. Ser ®cfd)ii£fütjrer überzeugt fid), bafj bet Sd)lüffelboljen rid)tig burdjgeftedt ift, unb fifjt bann auf ober geljt an bie Seid)fclfpi£c. ©ei b.er reitenben ©atterie tommen bie ©fcrbeljalter mit ben ©roßen an bie (55efdjüße vor. §e nadjbcm bie ©roße rcdjts ober lint* an ber Vafcttc vorbei äljrt, riidt K7 redjtd ober lintS bi® in §ölje be-? Stangenteil er«, K6 folgt iljm mit 4 Sd)ritt Wbftanb. Sparen bie ©roßen bei ben (iiefdjiißen ge- blieben, fo rüdt auf: Warf) »ortvärtd K7 mit Ijalbredjt^ bis in £>öbe beö Stangen* reiterS, K6 folgt iljm mit 4 Sdjrilt 9lbftanb. Wadj bem ßinljängen ber ©roßöfe oerbinbet Kl bie getrennten Steile ber ©remslcine, K3 ftedt ben Sd)lüffelboljen burdj. ®er fertig ift, fißt auf; K4 unb K2 fitljren baju iljre tßferbe eine ©jcrbelänge vor. 3um Sluffibett ivetfen bie Stanonicre bie Srenfcnjügel über ben ©ferbe* topf, jieljen fie burd) bie linle £>anb, bis fie anfteljen, unb fepen gleid)jeiiig ben redjten ftuß einen großen Sdjritt vor. Ocnmädjft bringen fie ben linten fjufj in ben ©ügel, erjaffen ben $interjtviefcl unb fdjtvingen fidj in ben Sattel. Sßeim Weljmen ber unb ber ©ügel ljiljt bie redjte $anb ngd) ©ebatf. $ie fpjerbeßalter rüden nad) Abgabe aller ©ferbe eine *pferbelänge vor. Die übrigen Kanoniere ridjten fidj nadj bem Sluffißen nadj iljnen ein. ©eim 9lnfal)ren beS QJefdjüßeS bleiben bie Kanoniere palten unb jiepen fidj mit tjalbred)td (palblinfS) bafjinter, fobalb ©laß ift.
'Äitebilbnng im Sdjiefjen. 175 aufprofeen b e § ® e f d) ü fe e $ nadj rüdwärts. 3lacf) rüdroärt§ — prüfet auf! auf: 9iad) riidwärtS tritt ber ©efdjüfefüferer auf bie Sattelfeite; Kl big K3 bertjalten fid) wie beim aufprofeen nadj borwärtg. K4 unb K5 faffen in bie Safettenräber. auf: prüfet auf! mirb bie ßafette an bie ißrofee jurüdgebradjt. SDag »eitere tßerfaljren ift wie beim aufprofeew nad) bortuärtg. Soll bie fßrofee an bie Safette jurüdgebrad)t werben, fo wirb fie auf: Diodj rütfroiirtg unb: tßrofecn jurüd! jurüdgefdpben, wobei K4 unb K5 in ben Släbern Wirten. Wei her r e i t e n b e n Watleric lommen bie Wfcrbcfjalter mit ben tßropen an bie (Mdjüfje t>or. K7 reitet, je nadjbem bic Tropen oon red)te ober linte lammen, bte 2 Sdjritt lütl3 ober redjte ber tflto^adjfe oor. K6 jolgt itjm mit 4 Sdjritt Jlbflanb. SBaren bie Ißtofjen bei bett (SJefdjiiben geblieben, fo tüdt K7 auf: fNatf) rürftvärtö mit ljalbredjte bte 2 Sdjritt feitroärte ber tßropadjfe bor. K6 folgt iljm mit 4 Sdjritt SIbftanb. JRadj bem wuififien'unb Worrüden fteljt ba$ erfle GHieb in Qöfye ber Safetten«, baS jtocite in $>öt;e ber ifJrofadjfe. ®eim Slnfaljrcn fdjtoenlen bie Stationiere liute» ober redjteum teljrt Ijinter baS ©cfdjttp. Wäljrenb be$ Sdjtoeniette fcijlicfjt ba$ ;roeitc ©lieb auf. 3)ie ßtoifdjenräume toerben in ber erften $äl|te ber Sdjroentung gefdjloffen, in ber jmeiien roieber geöffnet. aufprofeen b e § ® e f d) ü fe e § nad) ber plante. fRiKl) reffet^ (lititö) — profet auf! wirb wie nad) borwärtg aufgeprofet, ber 2afeitenfdjroan§ jebodj nad; ber ißrofee ju gebreljt. Wei ber r e i t e n b e n Batterie füljrcn bic Wfcrbefjalter bie Wferbe fo cor, baß nadj bem Vlufftyen unb SSorrürfcn ba4 erfle ©lieb in ftölje ber Stattgen* Vferbe, ba4 iroeite in -fiötje bet ®rof)ad)fe fteljt, ftront in ber Slbmarfdjridjtung. 9lad) bem ylnfaljrcn fdjlicfet fidj bad enteile ©lieb auf, unb bie SJanoniere fefjen fid; mit ljalblinte (ljalbredjte) Ijinter bad ßtefdjüfj. Stuf profeen be§ SRunitionSwagenö. 'Mttfprofecn! Ml unb M2 faffen bie Sragebäume wie beim 9Ibprofeen; babei legt Ml bie SBagenftüfee ein. Sann wiib aufgeprofet, Wobei bie übrigen Kanoniere M an ben 9läbern unb ber Ijinteren SBagenfeite feelfen. Ml ftedt ben Sdjlüffelboljeit burd). SÖar öorfeer nidjt: Batterie tjalt! fommanbiert, fo fd)Iieftt Ml juerft bie Sür; M2 bringt ben Unterfdjilb in ^aferfiellung. SBer fertig ift, fifet auf. Wei bet reitenben Watterie oerfabren M5 unb M6 wie K6 unb K7 beim 9(ufptofcen beä @efdjüf>eö na<b rüdnsätte. aufprofeen beg 93eobadjtung§wagen§. auf pro feen! Bl unb B2 fdjliefjen bie £ür unb bringen bie Seiten* fdjilbe in fyaljrftellung. Bl erfafjt bann mit B2 bie Sragebäume wie beim abprofeen; babei legt Bl bie öorbere SBagenftüfee ein. Sann wirb aufgeprofet, wofeei B3 an ber feinteren Söagenfeite ober einem 9?abe feilft. Bl ftedt ben Sdjtüffelboljen burdfe.
176 Äuabilbung hn Schießen. Sei ber r e 1t e n b e n Batterie Verhalten fid) Bl big B7 nad) bem Sluf* profeen tote KI bii K 7. Bl pat Mr bem Xuffifeen bie getrennten Seile ber Bremdleine ju Mtbixben. ^anbljabung bet SSrcmfe. ®ie SBommanboö geben ®efd)ü&* unb Sßagenführer. ßum Sßremfen be§ aufgepropten (3efdjü£e3 legt Kl auf: ©rcmfcn! bie Sicherung um, ergreift ben ^anbgriff be3 SteUl)ebeI§ unb brüdt ipn in ber 3ugrid)tung bot. ®r laßt bie Jpanb am .'panbgriff, um nad) iöebarf bie Spannung ju berftärfen ober ju mäßigen. Sluf: Stcmfe 1»3! brüdt Kl bie Sperrflinfe an ben Stellhebel heran unb bewegt ihn allmählich big in ben erften SIu»fcfjnitt be§ 3ahn* bogen§ jurüd. ®r muß fich öabei borfehen, baß ber Stellhebel nicht ioeggefdjnent toirb. fDann richtet er bie Sicherung auf. Kl tann bie S3remfe wäl)renb be§ fahrens fowoljl bom Sldj^fip toie ju fjuß bebienen. Soll baö abgeprofcte ©efdjüp gebremft werben, fo wirb entfprechenb berfahren. Kl läßt nach bem Spannen ber Siremfe ben Jpanbgriff Io§. fUlufj bei einem $ a 11 auf anßeigenber Straße gebremft »erben, fo ljalt Kl bie $emm!ctte um eine Siabielge. Bor betn Sütjaljren palt er fie aud, fdjlingt fie zweimal um bie Bremdtjebel unb ljalt fie ein. Sie Sremfe bed ÜBunitiondwagend bebient M4, bie bed Beobadjtungd« Wagend Bl, Sei ber reitenben Batterie iß jum fflremfen bet ©ejdjüfee unb bed Beobadjtungdwagend bie Bremdleine ju benufeen. Sim GJefdjüfe wirb fie beim Slnfpannen mit bem geteilten 6nbe burd) ben Sdjilbaudfdjnitt feinburd) an ber Bremfe, unb ^roar ber breite Siemen an ber Ofe bed Siellpebeld, ber runbe an ber St errtlinle, mit bem anberen Gnbe an einem ber Stangenpferbe befeftigt. Seim Slbfvannen wirb bie Bremdlehte abgelegt. Sim Beobacptungd* wagen wirb finngemäß »erfahren. Sluf: Sremjen! jiept ber Slangenreiter ben breiten Stiemen ber Sremd* leine an. Stuf : Brent Je (ob! ^iept er ben runben SRiemen mäßig an, läßt ipn aber fofort wieber nad), bannt ber Stellpebel jurüdfdjnellt unb nidjt ju früi) ein« fdjnappt. Seim abgeprofeten fflefdjüfe paubpabt Kl bie Sremfe von feinem ißlafee aud in entipredjenber SBeife. Sie Sremfe bed Slunitiondwagend bebient Ml, bet baju abfifeen muß. 9lnf: unb ?lbbaucn bet ®cobad)tuugä{citer.*) Slufbaueu. ®ic Seiter wirb aus bem ßager gelöft unb herauf genommen, ber Sdjilb jum ßeiterfad) gefdjloffen. 91m Slufftellung^ort werben bie JRiemen jum ßufammenfdinaHert ber ßeiter gelöft, §olme unb ßeiterftüpe auögejogen, bie SJorftedboljen •) fällt ffinftiß fort.
Tafel V. Erkennungszeichen der Militär-Flugzeuge. 1. Deutsche Heeresflugseuge _______tragen auf der Oberseite der oberen und auf der Unter* ISeite der unteren Tragdecks und auf beiden Seiten der am Schwanz befindlichen senkrechten Fläche (Seitensteuer) sowie auf beiden Seiten des Rumpfes je ein schwarzes Kreuz _______}auf weitem Grunde. X Deutsche Marineflugzeuge sind wie die deutschen Heeresflugseuge gekennzeichnet und führen außerdem an der Hinterkante der unteren Trag* decks lange rote Wimpel. x X österreichische Flugzeuge sind meist deutsche Bauarten. Sie tragen entweder die Erkennungs- zeichen der deutschen Flugzeuge, dazu im Bereich eigener oder ver- bündeter Truppen einen rotweifi gestreiften Wimpel, oder auf Ober* und Unterseite jedes Tragdecks, auf Schwanz- und Steuerflächen weifirote Querstreifen, dazu am Schwanz rotweifi gestreiften Wimpel. 4. Türkische Flugzeuge tragen auf der Oberseite der oberen und auf der Unterseite der unteren Tragdecks und auf beiden Seiten der am Schwanz befind- lichen senkrechten Fläche (Seitensteuer) je einen Halbmond mit Stern in einem roten Quadrat. Die Nummer des Flugzeuges Ist in türkischen Zahlen an der Seite des Rumpfes angebracht. S. Französische Flugzeuge tragen auf den Tragdecks blauweifirote Kokarden und auf beiden Seiten des Seitensteuers die National- farben (Blau-Weifi-Rot) in Streifen. 6. Russische Flugzeuge sind zumeist französische Bauarten und tragen auf den Tragdecks weifiblaurote Kokarden und zu beiden Seiten des Seitensteuers die Nationalfarben (Weifi- Blau-Rot) in Streifen. 7. Englische Flugzeuge tragen auf den Tragdecks rotweifiblaue Kokarden (Marineflugzeuge einen dunkelrotenRing) und aufbeiden Seifendes Seitensteuers dleNationalfarben R o t-W eifi - Blau, Marineflugzeuge Rot-Weifi, in Streifen. 8. Belgische Flugzeuge tragen auf den Tragdecks schwarzgelbrotc Ko- karden und auf beiden Seiten des Seitensteuers die Nationalfarben (Schwarz* Gelb-Rot) in Streifen. 9. Italienische Flugzeuge sind zumeist englische oder französische Bauarten und tragen auf den Tragdecks grünweifirote Kokarden und auf beiden Seiten des Seitensteuers die National- färben (Grün-Weifi-Rot) in Streifen. H 0 ®)0 0 ®
Sluäbilbunß im Schießen. 177 eingeftedt unb gefiebert. ©ie ßeiter wirb aufgeridjtet, bie Sproften Werben eingelegt. Slufiritt, Sdjitbe, Keines SdjerenfernroljtgefteU sleiterhopf Oberschild inneres Hölmrohr' Schildriemen -Auftritt Ihttersghild Scherenferarohr Sprosse ffolme- X ^-Segment f ISeines ^-Ktemmring] Scheren- Itohrstqnge) femroh& gesteU leitersitz ^mitSattel Silb 13. $eräa$tun(ßf$tlb auf bet Seifer. / unb Sifc «erben ber ®ebraudj§höhc entf^redjenb angebracht. ©er ftaltegurt mirb eingelptt. Sdtüdhqtetfi UntersclaUL Biemenösetd. Schildriemen, Silb 14. Seobadjiunßä- fd)ilb auf bem Sobeu. gieren» fernrofjr niebttß. h.iniiii)lll Scherenfemrohr- gestell Bohrstange Schildstütze SBirb ber Sluftritt nidjt auf ber obersten Stufe angebracht, fo mirb ber Unterfdjilb mit bem Sdjilbriemen, baS Keine Scherenfernrohr’ gefteK mit bem Stlemmring an einem §olm befeftigt. S)er ^elbftröue. ßfelbart. 1. 12
178 HuSlnlbung im Sdjtefjeii. Bei weidjem Untergrunb werben bte fyufjplatten unter bie Boben» platten gelegt; bei ftartem SBinb unb ungünstigen Bobenöerfjältniffen toirb bie Seiter betauter t. «ilb 15. '8e ob ad) t ungs f djilb auf bem ®agen. 3um 'Mufftellen ber Setter auf ben Jninterwagen wirb bie hintere SBagenftü^e herunter gelaßen, bie Seiter in ben Süllen mit Borfted« boljen unb uiemen befeftigt. Bor Ausführung biefer Borriditungen barf bie. Leiter nicht beftiegen werben. Sie Seiterftüije wirb nad) Bebarf ein biß jwei 2od) türjer eingeftellt. Bewegungen mit ber Leiter, a u d) b a ß Joinauf« f e £ e n auf ben Jp i n t e r w a g e n unb b a » herunter’ f e h e n oon i h m, b ü r f e n nur ohne © d) i l b e unb Sdjerenfernrohraußgefülirt werben. S i e o l m e b ü r f e n nur ben Felonien e n t j p r e d) e n b bewegt werben. A b b a u e n. Saß Abbauen gefd)iel)t entfpredjenb in umgefeljrter fReiljenfolge. Saö ßünfüliren ber Seiter in ifjr Sager utufi fo erfolgen, bafj bie ?ylügelfd)raube im Seitertopf nad) lintö oben (Sattelfeite) jeigt. A u f ft e 11 e n ber « d) i l b e auf bem g e w a d) f e n e n B o b e n. Saß Aufftellen gefd)iel)t mit Jpilfe ber 'Sd)ilbftü|je. Sie Sd)ilbe werben nad) Bebarf berantert.
Sfuäbilbung im ©djiefien. 179 2)ie Sdjilbe tonnen aud) auf bem S3eobad)tung§wagen aufgeftellt werben. Sabcn, 9tid)tcu, gcuern unb Entlabcn. S3ei ben Entfernung§jal)len über 1000 finb bie jpunberte bon ben 3el)nern getrennt ju fommanbieren, j. 20—50 = Swanjig^ünfjig, 22—00 = .ßwounbjroanjigljunbert. @djrapncll§ Srcnnjiinbcr! — bicrabcauS Srfpiücn jWijrfjen SbMfcc unb SS alberte! — 1 tiefer! — 20—00! unb: ntc§ — ftener! Soll bie Stellung be§ SeilringeS geänbert werben, jo ift ba3 9J?ajj ber xiJorrettur ju tommanbieren: 4 mcljr (6 Weniger)! 1 (2) pöper (tiefer)! wirb fommanbiert, wenn bie Stellung be§ jRegler§ geänbert werben foIL Soll bie §öpenrid)tung mit ber Sibelle genommen werben, fo ift „ßibcllc" unb ber ©elä'nbewintel ju tommanbieren: Sibcllc 29! 2)er (belaubewinlel Wirb mit bem Sdjerenfernropr ober mit bem Siidjt« trei§, fall» biefe nid)t jur Stelle finb, mit bem ©efdjiip gemeßen. 2luf: SfprapnclW (Granaten) SSrennjiinbcr (Sluffdjlag)! ent« fidjert Kl, inbetn er bie SidjerungSfdjeibe auf „Feuer" brept. K2 Öffnet bie klappe im Dberftpilbe. 3um SRidjten mit bem jRidjtglaS ift bie klappe im äRittelfdjilbe ju öffnen. K4 nimmt eine Scf|rapnell«((Stanat«)Patrone. (Sr ftellt bei ißj. ben ßünber mit bem Stellfdjlüffel auf bie tommanbierte Entfernung. 3ft eine Entfernung fommanbiert, bie auf 25 ober 75 enbigt, fo ftellt 1 o*
180 2(u3t> Übung tm Sdjiegen. er bie Stellmarte nad) bem Slugenmaß auf bte SRitte jtrif^en beiben Seilftridjen ein. Sei 2Ij. fieljt K4 nadj, ob ber Bünber Kreuj auf SRarfe fteljt. Sann l)ält et bie Patrone mit ber Stellmarte nad) fid) gu, mit bem SBoben auf ben Dberfdjenfel geftüßt. Ser (Sefdjüßfufjrer überzeugt fid), bafj ber Bünber ridjtig ge» {teilt ift. Bum £ a b e n öffnet -Kl gleidj nad) bem ßnffidjern ben Serfdjluß. Sie auSgetoorfene Jpülfe fängt er mit ber linten §anb auf unb legt fie hinter fid). Sobalb B^it borßanben, Werben bie hülfen bon K5 unb ben Kanonieren M in bie Körbe jurüdgeftedt. K4 fafjt bie Patrone mit ber redeten §anb unter ber Spiße, mit ber linten am Soben. Sann fdjiebt er fie in ben SabungSraum, bis ber tRanb ber §ülfe anftößt. hierauf ergreift er bon feinem ißlaß aus eine anbere Patrone. Sei §aubißen füljrt in gleicher SSeife K4 baS (Sefdjoß in baS fRoßr, Kl fefct baS (Sefdjoß mit ber linten träftig an, fo bafj eS fidj feft in ben gejogenen Seil feßt, unb labt ljierauf bie Kar* tufdje, bie er bon K4 (biefer triebet bon K5) empfangen ljat. Seim gaben ift barauf ju adjten, bafj ber Serfdjluß böllig ge* öffnet ift. K5 unb nadj 3Röglidjteit K3 fdjieben bem K4 bolle Körbe ju unb Ijelfen beim (Sntneljmen ber SRunition unb Stellen ber Bünber. Ml unb M2 nehmen nad) Sebarf Körbe aus bem Jpinterroagen. Ser (Sefdjüßfüijrer, K2 unb K3 fudjen baS B t e l auf, fobalb eS bejeidjnet ift. Sie tönnen baju baS Soppelfernroljt benagen, auf» ftetjen, audj neben baS (Sefdjüß treten. Bum fRidjten erfaßt K3 ben fRidjtbaum mit beiben ipänben unb gibt bem (Sefdjüß unter Senußung ber 9ioßtbifierung ober beS Weißen StridjeS in ber SRitte beS SdjilbeS bie allgemeine Sidjtung auf baS Btel- Kl unb K2 fteßen auf, trenn ber gafettenfdjtoans bewegt ioerben muß unb unterftüßen K3. K2 berftänbigt burd) ben Butuf; tjextifl! ben (Sefcßüßfüljrer, fobalb baS ©inridjten be§ (SefdjüßeS beenbigt ift. ntc§ — freuet! 3Iuf: ntc§ ergreift Kl mit ber linten §anb ben SlbjugSgriff, gießt auf: §cuct! mit mäßigem Bu6e ab unb läßt ben 3lbjug3griff fofort triebet lo§. Solange bie Safette nodj nidjt feftftetjt,.muß auf: nte§ K3 träftig auf ben 9lid)tbaum brüden, K2 beri Kopf unb bie Unterfdjenfel gurüd* nehmen unb fid) mit ber linten, Kl mit ber rechten §änb an ben Sefeftigungdriemen be§ Spatens feftljalten. 9tadj bem Slbfeuern bes (SefdjüßeS wirb oljne Kommanbo wieber nad) bem Biel, bei feftgelegter Seitenridjtung nadj bem fjeftlegepunft gerietet.
Sluöbilbung im Srfjießen. 181 Stn SBg.^euer wirb ber Bünber auf bie julegt tommanbierte Entfernung geftellt, geloben wirb erft nad) bem erneuten Sommanbo einer Entfernung. SluSnaljme: ©urdjgeljenbe Habeweife unb Schnell’ feuer. Sm Slj.^euer wirb nadj bem 2tbfeuern fofort wieber geloben. K2 mufe jum Sleljmen ber SRidjtung jebcn freien 9lugenblid betrugen unb bor jebem Sdjufj bie Stellung ber SRidjtborridjtungen nadjfeljen. SBirb ba» aufgeprogte ©efdjüfc gelabcn, fo fidjert Kl nadj bem Haben. SJluf: Wffag tief! wirb mit Slg. geloben, ©ine auf SBrennlänge geftellte Patrone wirb oljne Umftetten be§ BüuberS eingefegt. K2 läfjt ben Sluffag gang tjerunter. SBei Bielen in Bewegung unterläßt er bie Stufe. Bei einem Berfaget jietjt Kl fofort oon neuem ob. $ritt toieber ein Berfa ger ein, fo toirb auf Befel)! be3 ©efdjüfjfiibrerö nad) etioa 15 Setunben bie Patrone crfefjt. 6 n 11 a b e n: Kl öffnet ben Berfdjlufj, fängt bie Patrone mit bet linlen $anb auf unb gibt fie ab. SBcdjfcl ber Biinbcrart, ber SBrennlänge unb ber ©cfdjofiart. örennjiinber (?lttffdjlag)! — 24—00! ober: Granaten (Straps netl§) SHufftfjlag! - 28-00! ober: Sluffag tief! Sft bie Sßatrone gum Haben fertig gemadjt, fo wirb beim SBedjfel ber Bünberart ober ber SBrennlänge ber Bünber umgeftellt. 9lu§napme bei „SÜuffag tief". SBeim Söedjfel ber (Sefdjofjart wirb bie Patrone in galjrftellung in ben Sorb geftedt. ©in gelabeneä (Sefdjüg wirb bei Kanonen beim SBedjfel ber Bünberart, ber SBrennlänge ober ber (Mefdjofjart entloben unb eine Sßatrone mit ber gulegt fommanbierten Bünberart, SBrennlänge ober ©efdjofjart eingefegt, ©ine gelabene laubige wirb abgefeuert. ©ie Sörbe werben burd) K5 unb bie Kanoniere M umgewedjfelt. BielWedffcl. SBei jebem BielWedjfel wirb bie $ö1jenridjtung, audj wenn öorfjer mit ber Hibelle gerid)tet würbe, mit bem ^ernrogr genommen, falfö nidjt wieber Hibelle tommanbiert wirb. ®et SRegler befyält feine bisherige Stellung, wenn feine Säuberung tommanbiert wirb. $>urdj SReueinridjten: ffledjtö nabe ©Wögen jwififien gabrit unb Sircgc! — 1 tiefer! — 800! ©er Seilring wirb auf 1600 geftellt, wenn ni^t eine anbere Stellung tommanbiert wirb. Sie grobe unb feine ffiopfteilung Werben auf 0 geftellt.
182 9(uäbilbuiifl im Sdjiefcen. Surdj Seite uforreftur: 30 weniger! — 1 tiefer! — 38—00! — Sibelle 29! Äorretturen für ben Steilring bejieljen fid) auf bie bisherige (Stellung. Ser feitlidje Slbftanb be» neuen 3iel§ bom alten wirb mit bem SRidjt* trei§, bem SeilfreiS am Sdjerenfernroljr ober mit ber Stridiplatte getneffen. ©cbrandj be§ Verlängcrungyftiittc«. äJtufj bie erfte Seitenridjtung mit bem t) o l) e n fjernroljr genommen werben, fo nimmt Kl (bei §aubi$enK3) basVetIängerung§» ftüd au§ bem Veljälter im Safettenfaften unb gibt e§ K2, ber e§ auf* fe|t. Sann ftedt. K2 bas ^ernrotjr auf ba§ Verlängerung§ftüd unb ridjtet ba§ $iel ober Jpilfgjiel an. Ser ©efdjüfjfüljrer l)ilft beim Se= bienen ber Jpöljen* unb Seitenridjtmafdjine. ..hierauf entfernt K2 mit §ilfe bon Kl ba§ Verlängerungsftüd, bas. Kl (bei fraubifjen K3) im Veijälter in bem ßafettenfaften unterbringt. K2 legt bie Seiienridjitung feft. Sie Jpöfjenridjtung wirb mit ber Sibelle genommen. ©rnnbjafjl — ©nmbridjtnng. 9luf: ®tunbjafjl! fdjreibt K2 bie nad) bem tfeftlegepuntt er* mittelte Seilringjaljl mit Streibe an ben Sd)ilb, bei Stegen an bie innere Seite be» Safettenfaftenbedels. 9luf: ®runbri(f)tiing! ftellt er bie angefdjriebene ©runbjatjl am Seilring ein unb ridjtet nad) bem ^yeftlegepunft. VeWcßcn ber abgcproptcn gafyrjciigc. Vor beginn jeber Bewegung muffen ge* labe ne Sefd)üfje auf V e f e b l be» ® e f d) ü $ f ü p r e r § gefidjert werben. ift berboten, bei S3 e w e g u n g e n bes ®ef(^ü^e3 Sluffaf? unb 9lbw eifer als §anbl)abe ju benufjen. Vorbringen beS ©efdjüfees. Olejdjüü bor! unb: .^alt! Stuf: (öefdjiiü bor! bringen Kl unb K2 ben Unterfdjilb m fyaljr* ftellung, wenn er Ijtnberlid) ift, unb wirten in ben Näbern, K3 unb K4 fefcen entnommene SJlunition in gatyrftellung in bie ®Örbe. K3 erfaßt ben SRidjtbaum. K5 läuft an bie ipanbfeite ber Safette unb wirft mit K4 am Verfdjlugftüd, am 9iidjt* unb am fiabefijj. Soll bas ®efd)üp gerabeauS borgebradjt werben, fo Wirten bie Kanoniere auf beiben Seiten gleidjmäfdg. Soll e§ fd)räg oorgebradjt werben, fo wirten bie Kanoniere entfpredjenb ber bom $efdjüfjfüf)rer ju bejeidjnenben Stidjtung. £8ei fdjroierigen Verpältniffen werben auf: Saitgtauc! bie bon Kl unb K2 gelöften Sangtaue benufjt. ,8um wetteren Vcrftärfen bes
•Jhisibilbung tm Sdiieften. 183 Buges Tonnen and) in bie Öfen ber iRöijrfdjeiben Sangtaue eingehaft werben. 9ladj beenbeter Bewegung bringen Kl unb K2 bie Sangtaue wieber an £)rt. ®er @efdjü£füt)rer tann aud) anorbnen, bafj K3 ben 9tid)tbaum auf bie Sdjulter nimmt. K4 unb K5 wirten mit einer .fjanb in ber ^anbljabe, mit ber anberen am Sabe unb am >l?id)tfib. Ml fdjiebt am ßabefifc, M2 trägt Munition nad). Kl unb K2 wirten in ben9iäbern. Bur Unterftüfjung tönnen and) Stanonierc anberer (Jiefdjü^e angeftellt werben. tann fid) aud) empfehlen bas Wcfdnifc umjubreben unb mit ber äRünbung rüdwärts oorjubringem 9luf: £att! wirb ber linterfcbilb tjeruntergelaffen. Burüdbringen bes @efd)üües. ®efd)iitj iiirürt! unb: $alt! Kl bis K5, Ml unb M2 «erfahren wie beim Vorbringen. K4 unb K5 wirten jebod) oorn an ber Üßiege unb an ben ^Idjsjiben, bei ber reitenben Batterie an ber BJiegc unb au ben Sd)ilbftüpen. Stuf größeren Streden, in fernerem Boben unb bei anfteigenbem ©elänbe Wirten auf ?lnorbnung bes ®efd)üf}fül)rers K3 unb K4 an ben ^anbfjaben unb am Sporn, Kl unb K2 in ben Üiäbern, K5 unb Ml bom an ben 2ld)sfi^en unb an ber SSiege, bei ber reitenben Batterie art ber Sßiege unb an ben Sdjilbftü^en. Befonbers auf ftart abfallenben Öängen tann es fid) empfehlen, bas ©eidjüfj umjubreljen unb mit ber 9Rünbung üorwärts jurüdjubringen. hierbei tönnen bie Sang- taue berwenbet werben.' Bewegen bes SSRunitions« nnb Beobad)tungsl)inter= Wagens. ®er hinter wagen wirb ätjnlid) wie bas @efd)üy bewegt. 2ßenn nötig, werben für bie tarier ber Bewegung bie Sagen» ftü|en eingelegt, bie Suren gefdjtojjen, ber llnterfdjilb unb bie Seiten» fdjilbe in Saljrftelluttg gebracht. Bei fdjwierigen Vertjattnijfen finb unter £>eranjiet)en anberer Kanoniere bie Sangtaue ju benufcen. Bum Verftärfen bes Buges tönnen aud) in bie Öfen ber 9}öt)rfd)eiben Sangtaue eingefjaft werben. Bei Bewegungen ber ©efdjüfje unb SRunitionswagen im feinb- lidjen geuer ift barauf ju ad)ten, bafj bie Bebienung nad) 3Röglidjteit ben Sd)ilbfd)Ufj nidjt berläfet. nnterbredjung be§ feuere. ftcuerpaitic! ©elabene Kanonen werben entlaben, Jpaubifjcn gefidjert. $ie. Verfdjlüffe nidjtgelabener ©efdjü^e bleiben geöffnet. K3 unb K4 ftellen entnommene Patronen in gahrftellung in bie ®örbe. SBäljrenb ber ^euerpaufe wirb ba§ ®efd)üfc gereinigt unb inftanb» gefegt.
184 Slusbitbung im <&d)iefjen. (Soweit eö bie sBcrl^ältnipe geftatten, bei g-riebenöübungen grunb« faßlich, fammeln K3 bis K5, Ml unb M2 bie hülfen, berpaden fie in leere SJörbe unb fdjieben biefe in ben §intertvagen ober in bie ißro|je jurüd. Siefe fyorberung ift bon großer Sßitfjtigfeit int $ntereffe ber bringenb gebotenen ÜRaterialerfparniö. Sm 'Stellungsfriege toirb ihr immer, im sJ3eroegung*friege meift entfprodjen werben tönnen. Sie fyeuerpaufe wirb burd) bie ÄommanboS jur Eröffnung be§ fjeuer» beenbigt. Söecnbigung bc§ gcncr&. ©atterie $att! ©elabene Kanonen werben entloben, paubifcen gefiebert. Kl fidjert, bringt ben ©erfdjlufeüberjug am fFtoijr an unb überzeugt fid), bafe ber SlbjugSgriff tjerunterljängt. K2 ftellt ben ^Regler fotvie grobe unb feine Sfopfteilung auf 0, ben Shilling auf 1600. @t löfet ben Sluffafe ganj herunter, gibt bas Fernrohr an Kl, ber es? im ©eljälter in ben Safettenlaften legt unb biefen fdjliefet. Sann ftellt K2 bie ©eitenridjtmafcfjine auf 0 unb fdjraubt bie ^ötjenridjtmafchine ganj herunter, fo bafe ber hintere Seil ber 9tot)rwiege ba§ Auflager umfafet. (Sr fdjliefet bie klappen in ben ©djilben unb bringt ben Sluffahüberjug an. Kl unb K2 bringen bie Sdjilbe in fyahrftellung. K3 ftellt baö (Sefdjüfc gerabe unb Happt ben 9Hid)tbaum um, inbem er gegen ben fjufetritt be§ Sfiid)tbaumbügels? tritt. K4, K5 unb bie Kanoniere M befjanbeln entnommene SRunition wie bei einer ^euerpaufe. Äörbe mit SRunition fcfeliefeen fie unb fefeieben fie in ©ro£e unb .'pinterivagen. Sann tnöpfen fie bie 5Be» feftigungSriemen in ber fßrofee feft, fdjliefeen bie Sür unb legen bie ©orrciber um. M2 bringt ben Unterfcfeilb in fjaferftellung. Qteftatten e§ bie SSerhältniffe, fo tuerben geleerte föörbe audj eingepadt. Ser ©efdjühführer ift bafür Oerantwortlid), bafe gefiebert ift. Sie S8cobad)tung§Ieiter toirb abgebaut. B3 fdjiebt etioa noefe vorfeanbene SfRunition in bie ffjrofce b.e£ I8eobad)tungötvagen§. Bl unb B2 f djliefeen bie Sür unb bringen bie <5eitenfd)ilbe in gahrftellung. Stcllung^tvedjf cl! S3ei Sanonen wirb Schrapnell 9lj. geloben, wenn nicht ba§ ßaben mit ©ranoten $lj. angeorbnet tvurbe. ©elabene £taubifcen iverben abgefeuert. Sm übrigen ift wie auf: Batterie §alt! ju Verfahren.
©efecfjt. 185 XX. ©efedjt 1. Allgemeines. ©ie Felbartillerie bereinigt große JSirlf am teil beS einzelnen SdjuffeS mit Ijofjer § e u e r g ef d) w i n b i g t e i 1 unb bermag ihre an fid) ftarfe Feuerwirtung burd) überrafdjen* b e S Auftreten noch wefentlidh ju [teigem. ©ie SBraft beS Artilleriefeuers wirb bem SBedjfel ber ©efedjtS* läge entfpredjenb an* unb abfdjwellen. Sie Feuergefdjwinbigteit beS ©efdjüfceS muß baljin auSgenu^t werben, bafj man burd) plöfclidje, lurje unb heftige Feuerwellen ben Gegner jeitweife l ä l) m t. ©er eigenen Infanterie wirb baburd) ba» SorwärtSfommen erleichtert, [a unter Umftänben erft ermöglicht 23 i r t f a m ft e Unter ft ü^ung ber Infanterie ift bie Hauptaufgabe ber Feibartilleri e. Shre (SefedjtStätigteit ift jettlid) unb räumlich nicht hon ber ber Infanterie ju trennen, (Srunbfäfclid) muß fie JtetS biejenigen Stele befämpfen, bie ber eigenen Infanterie am gefäl)rlid)ften finb. Sie ©erwenbung ber Artillerie im ßiefedjt ift äußerft üietfeitig. Sur ©rjielung Ijödjfter HJlaffenwirtung fann man nidjt nur ^Batterie bidjt neben Batterie [teilen, fonbern fogar unter AuSnuJjung ber großen «Sdjufciveiten ber fdjweren Artillerie mehrere Artillerielmien hinter* einanber bilben. AnbererfeitS ermöglicht aber auch gerabe bie 3teidjweite unferer (Sefdjüfce, bie Sdjnelligfeit ihres Feuer§ unb bie Ausbreitung ber Sprengteile am Siel eine weitgeljenbe AuSeinanb^rgiehung ber ge* famten Artillerie. Auf biefe SBeife wirb auf ber einen Seite Sufammeufajfung ber furdjtbarften Artilleriewirtüng auf engftem [Raum erjiclt, wie bor SSerbun, an ber Somme, in ber GHjampagne, bei Qiorlive, auf ber anbem eS ermöglidjt, auf nicht angegriffenen Frontenmit fdjwädjerer Artillerie auSjuIommen! Sie Batterie wirb meift jufammengeljalten Werben, bodj finb gerabe auch bei bet Felbartillerie im StellungSIampf bie Fälle nicht feiten, wo einzelne ©efdjüfee ju Sonberjweden bon ihrer Batterie abgejtoeigt, ja ganje Batterien aufgelöft werben. 3ßir haben 2 Arten bon Feuerfteilungen: offene unb berbeefte. Offene Feuer ft ellungen. Offene Feuerftellungen geftatten birefteS Slidjten, ermöglichen rafdje Feuereröffnung unb erleichtern bie ^Seläntpfung fich fdjnell bewegenber Siele, ©agegen finb Frontberänberungen unb StellungS« toedjfel erfdjwert, im feinblichen Feuer oft unausführbar. Auch ber SWunitionSerfah wirb oft SdjroierigTeiten bieten.
186 Ta? ©ejedjt. 3ftre $n)oenbung ift wotjl faft gang auf ben Betoegunggfrieg befd)ränlt. B e r b e rf t e § e u e r ft c 11 u n g e n. B e r b e rf t e yeuerftellungen erfdjioeren beni fyeinbe bas 2Iuf» finben be§ Biel» unb ba» (Sinjd)iefien, erleichtern 3Runition§erfa|5 unb Stellunggtoed)fel unb geftatten ein überrafdienbcs (Singreifen in ben stampf. ©ie finb ein Mittel, ben (Segne r über bie Störte ber Xruppe ju täufdjen unb geeignet, ber Artillerie ihre @efed)tsfraft für bie ent» fdjeibenben Aufgaben bes Kampfe» -ju erholtem Anberfeit» ift bie Beljerrfdjung bei? Borgclänbe« aus oerbedten Stellungen mitunter feljr befdjriinft. Qe n ä 1) e r bie Stellungen ber Stectung liegen, um jo eher ift fdjneller Übergang gu offener $euerftellung burd) Borfdjicben ber (söefdjüfje möglich- 3ft bie Überhöhung ber Stellungen burch bie Steifung nur gering, fo tönnen fie bei Staud) unb Staubentnnrflung unb burd) SKünbunggfeuer »om (Segnet erfannt n>erben. Be io e i t e r bie Stellungen üou ber Sterfling abliegen, befto mehr erfdjtveren fie bem (Segnet bie Beurteilung ber Sage be» ßiek- unb jwingen ihn jn einem am-gebehnten ©treuücrfahren; fie geftatten häufiger ein Uberfdjiefjen ber Steifung bi» in ba» nähere Borgelänbe. dagegen ift.meift eine größere Entfernung ber Beobaditungsftcllen bon ben Batterien notmenbig unb hierburdi bie. fyeuerleitung erfd)wert. Ster Übergang in offene fteuerftellung ift in ber Siegel nur mit .vnlfe ber (Sef panne möglid). S)aS Sd)iefjen aus »erbedter Stellung erforbert forgfältige Bor* Bereitungen. S)ie redjtjeitige fyeuerbereitjdjaft mufj burd) frühjeitigeS Bor reiten ber (5-üf)rer, gemaubte unb umfidjtige Befeljlserteilung, befonberg an fRid)tfrei§* unb fyernjpred)trupp«, unb burd) jmerfmäfjige 2Bal)l unb Einrichtung ber Beobachtungsftellcn erreidit werben. Um bie E n t f d) e i b u n g im ^nfanteriefampfe herbeijuführen, mufj bie eibar tillejcie, unter ®erjid)t auf bie Borteile oerbedterülufftellung, ihr 5euer »neift aus offener Stellung abgeben. 2. Batterie in ^cucrftdhmg. § e r r i d) t e n b e r- # e u e r ft e 11 u n g. gür bie feuertätigfeit ber Batterie ift e§ widjtig, bah ^te Gfefdjüfte fchnell jum Stehen lammen unb günftig flehen. Ipierju finb meift befonbere SRafjnahmen erforberlid), bie möglidjft fdjon oor ber freuet* eröffnung au§juführen finb. Sdjtefer Siaberftanb ift ju oermeiben ober ju befeitigen. $ür beu Sporn ift ein ioiberftanb§fäl)ige», an bie ganje hintere fläche ber Scharre bid)t anliegenbeö 2Siberlager ju toablen ober herjuftellen.
Ofeferfjt. 187 Kl unb K2 werfen fofort, ober f ob alb bie ©ef edjtSlage e§ juläßt, oon Ijinten Erbe gegen ben Unterfdjilb ber Safettc, Ml, M2, Bl unb B2 gegen bie Unterf djilbe ber hinter wagen, um ben SRaum gwifdjen Sdjilb unb Erbboben auSgufüllen. Seitere bedungen für Wnnfdjaften unb SRunition, audj ©eobadjtungSftänbe für ©atteriefüljrer unb Ijöljere Slrtilleriefüljrer werben auf ©efeljl angelegt. Senn bei ljartem Untergrunb ber Sporn nidjt faßt, muß ber ©oben aufgeljadt werben. ®abei ift barauf gu adjten, baß ber fRidjtbaum nidjt aufliegt. J r o n t o e r ä nb e r u ng e n i m fyc u e r. "Ser ©atteriefüljrer läfjt ein ©efdjüß in bie beabfidjtigtc Jront= linie wenben unb tommanbiert: Jrontbcriinbcnmg auf ba*» nte bon redjt§ (liiifö)! hierauf laffen bie ©efdjütjfüljrer ifjre Eefdjüßc in bie neue Jrontliiiie bringen. Soll nur ein SZeil ber ®efdjüße bie neue Jront anneljmen, fo wirb bieS tommanbiert. *5)ad freuet ift babei möglidjft nidjt ju unterbrechen. Sdjnelles jteimadjen ber neuen Jeuerfront unb tperanfdjaffen Oon 9Jlunition ift notwenbig. Senn erforberlidj unb ausführbar, werben bie .’pinter» wagen wieber an bie (Öefdjüße gebracht. 3um Jenem nadj rüdwärtS wirb tommanbiert: ©atterie im Jener Siebet — Wlatfdj! ®ie ©efdjülje machen feljrt. SKanufdjaften, .’panbpferbe unb befpannte Jahtjeuge madjen bie fyront frei. Jeuerorbnung unb J e u e r g e i dj w i n b i g f e i t. 1. © $. •• J- e u e t mit einem 3 u Ü e- ertjter (Unter, mitt= lerer) ßng! — Jenem! ®ie (öefdjüße beS im slommanbo bejeidjneten 3uge<s werben gelaben unb, nadjbem fie geridjtet finb, auf Stommanbo be~? 3ugfüljrer» mit einer ©aufe bon 2 bis 3 Sefunben abgefeuert unb fbgieidj wieber geridjtet. Nadjbem wieber eine Entfernung tommanbiert ift, wirb gelaben unb gefeuert. ®ie ©efdjüfje ber anberen 3üge führen bie ft’ommanboS, oljne ju laben, mit au§. Sie laben erft auf: Oranje ©atterie! unb feuern nadj bem Äommanbo ber jenembnung. 21 j. = J e u e r mit einem ® e f dj ü ß. ntc§ bon lintö (redjtS)! unb: Jenem! Sille Sefdjüße werben gelaben unb geridjtet. 3Qur mit bem im Stommaubo bejeidjneten ©efdjüß beginnt ber 3ugfüljrer ba§ Jeuer. $)ie übrigen ©efdjüpe füljren bie ÄommanboS mit auS, nehmen aber baS Jeuer erft auf: <$an;c ©atterie! unb nadj bem ®ommanbo ber Jeuerotbnung auf. (Si r u |i p e n f e u e r. 28-00! — 1 Gruppe (2, 3 ®nippen)!
188 5)aö @efedjt. ftebeS ®efdjü| feuert auf ftommanbo beS ®efdjüjjfüljrerS, [obalb eS geridjtet ift. [Rad) Mbgabe ber tommanbierten Sdjußgal)! wirb ge» ridjtet unb im %.*fteuer oljne Äommanbo wieber geloben. ftm fteuer werben bie $ünbet auf bie gulefet lommanbierte Entfernung geftellt; geloben wirb erft nad) bem erneuten föommanbo einer Enb fernung. Staffelfeuer. ©eftf)ü^Wcife (jugwcife) ftaffclu! — 30—00! unb: 1 ®ruN>e (2, 3 blruggen)! SaS 4. ©efdjü^, bei [Batterien ju 4 ©efdjüben baS 3. ®efd)üfe bon redjtS (ber jroeite $ug bon red)ts) labet unb ridjtet mit ber fom- manbierten Entfernung, bie übrigen ©efdjütje (Büge) nehmen auf Jlnorbnung ber Bugfüljrer eine um je 100 m anbere Enifernung, fo bag baS 1. ©efdjüjs bon redjts (ber redjte Bng) bie fleinfte unb baS1. ©efdjüfe bon linfS (ber linte $ug) bie gröfjte Entfernung ljat. Soll um ein anbereS Wfj geftaffelt werben, fo ift bieS ju tommaiv bieten: <$cfd)il^Weife (jugtoeife) 200 in ftaffcln! — 30—00! unb: 1 (Gruppe (2, 3 (ftruppen)! Streufeuer. 400 m (300 m) [taff ein! — 40—00! — Streu- feuer ! unb: einmal.(gwomal) ftreueu! ftebeS ®efd)üp feuert, bon feiner Staffelentfernung auSgel)enb, auf 4 (3) um je 100 m fteigcnben Entfernungen unb wieberljolt biefe« fteuer fo oft, als „ftreueu" befohlen ift. Sie 3uSfüt)rer geben ben (Mefdjüfjen bie Entfernungen an, auf benen fie feuern [ollen, bie ßünber ]inb fofort gu [teilen. Streufeuer ift nur gegen Suftfatjrgeuge anguwenben. < ü g e l f e u e r. ®ou red)t§ (linfS) feuern! Sie Eefdjüfje werben bon bem begeidjneten ftlügel bet fReilje nad) auf Stcmmanbo ber gugfüljrer abgefeuert. ftft baS Eefdjüp, baS feuern foll, nidjt fdjufjfertig, fo täftt ber Bug* füt)re: baS anbere ©efdjüf? feines B^geS abfeuern ober berftänbigt ben n-idjften 3ugfül)ter. Sa§ ausgefallene ©efdjüfj folgt erft, wenn eS wieber an bie fReitye fommt. £>at ingwifdjen ein [Sedjfel bet Bünber* •irt, ber JBrennlänge ober ber ©efdjogart ftattgefunben, fo ift wie unter „SSedjfel ber ©efdjofjart" angegeben gu berfaljren. Sie ab* gefeuerten @e[d)ü^e werben oljne Äommanbo wieber geloben unb geridjtet (burdjgefjenbe ßabeweife). £at bie [Batterie burdjgefeuert, fo ruft ber lejjte Bugfüljrer: fteuer burd)! ©iefer Buruf ift bom mittleren ^ußfixljicer weiterjugeben, worauf ber ftlügel, ber begonnen l)at, baS fteuer fortfefot. Sagenweife! — 18—00! wirb tommanbiert, wenn im S8j.-fteuet bie QJefdjüfce nur für ein einmaliges Sutdjfeuern bon einem ftlügel (Sage) fcfjuftfertig gemacht werben follen. ftür bie folgenben Sagen iftgu lommanbieren:fRädjfte Sage! —19—00! 2luf biefeS Äommanbo nehmen bie nodj nidjt abgefeuerten QJefdjüfce bie neue Entfernung erft für bie folgenbe Sage.
©efecfjt. 189 SRadj bem SIbfeuern werben bie Gejdjüpe wieber geridjtet. K4 ftellt ben Bünber auf bie jutept tommanbierte Entfernung, fept aber bie Patrone erft nadj bem Äommanbo für bie nädjfte Sage unb nad) bem etwa nötigen Umftellen beß Bünberß ein. Bum Übergang bom lagenweifen freuet jur burdjgetjenben Sabe* Weife wirb tommanbierte ®nrd)ioben! Einzelfeuer. SSilt ber $8atteriefül)rer ben Beitpunft beß Slbfeuernß ber einzelnen ©efdjüge beftimmen, fo tommanbicrt er: Einzelfeuer! ober: bon rcdjt§ (lintß) Einzelfeuer! Stuf feinen Buruf: ©djnfe (2, 4 (©djufj)! tommanbieren bie gugfüljrer bas Stbfeuern ber @efd)ü§e, bie an ber fReitje finb, bei mehreren (Sdjüffen mit Raufen bon 2 biß 3 (Sefunben. Schnellfeuer. Stuf: (Sdjnctl jener! feuert jebeß Scfdjüfc fortgefefct' auf Äommanbo beß Gefdjüpführerß, fobalb eß geridjtet ift. 55>ie geuergefdjwinbigteit ift im fylügelfeuer fo ju bemeffen, baB ie^eT Sapfj beobadjtet werben tann. Stuf: .Sturze (Üangc) geuerpaufen! wirb bie ^euergefdjwinbigteit gefteigert (ber* langfamt). Stuf: GeWöpnlidjcß §cner! wirb wieber bie gewöhnliche fyeuergefchwinbigfeit angenommen. Bum Übergang bom Einzelfeuer zum gewöhnlichen fjeuer wirb tommanbiert: GctoohKlidjeß §eucr!, zum Übergang bom (Schnell* feuer zum glügelfeuer: §—ß—I—t! unb: Son rcdjtß (Hnt§) feuern!, bom Gruppenfeuer zum fjlü'gelfeuer: ®on redjtß (lintß) feuern!, bom Staff elf euer zum feuern mit einer Entfernung: Ganje Batterie 28—00! unb: g-euerorbnung. 3. Die Batterie im geuertampf. Bufainmenfebung unb Glieberung. 1. ®ef$ü& ©efe<bt8t>otterie 3 eobacfytungätuagen 1. SRunitionätoagen ) ! 1. SBagenjug
190 ®a3 ©efedjt. {II. 53orrat3it>agen Offizier» unb SBorratsmetbc ©rofje SBugcigc | 2. 33 orratS maßen | £cben3mittelw(igen | (Juttcrwaßen $eber 3U9 unb Staffel werben in ber Siegel bon je einem Offizier, jeber Stegenjug unb bie Sagagen bon je einem Unteroffizier geführt 3n ber ‘Jeuerftellung fteljen bie (äfefdjüpe mit möglidift 20 Sd)ritt "Mbftanb, neben jebem ®efd)üh ein äRunition»wagen. Ser Seobadjtungswagen befinbet f id) meift bei ber Seobad)tung£* ftede. Sie ^er ®efd)üpe, SlunitionS* unb Seo bad) tungS wagen fteljen im Setoegungofrieg einige 100 iDleter (reglementarifd) big ju 300 m) hinter ber fjeuerftetlung, nad) lOlöglidjfeit gegen fdinblicf)e-5 gerier gebedt. StellungSfrieg finb fie oft tilometerweit in Unter* funftSräume zurüdgejogen. Sie grofje Sagage befinbet fid), bibifionoweife jufammengejogen, biele Kilometer ljinter ber Kampffront. tfcncr=(öejcrt)t. S e b i e n u n g bes S e o b g d) t u n g S w a g e n ». Ser Seobadjtungswagen propt auf ber befohlenen Stelle ab. SieS wirb meift in ber 9läl)e ber auSgefudjten SeobadjtungSftelle fein. iJall3 für baS Suf ftelle n ber Leiter leinSef el)l erfolgt, wirb fie gebraudjs* fertig niebergelegt. Ser Selepljontrupp baut bie ^ernjpredjftation, bie übrigen Kano* niete geben fid) an ben SluSbau ber Seobadjtungöftelle (bergt, fjelb- pionierbienft). Stemt bet Sd)ilb auf ber Leiter ober bem Soben fteljenb über bie Sedung perauSragt, finb bie fdjarfen Kanten burd) eingeftedte Sweige ju berfteden. ® e f d) ü p b e b i e n u n g. ©eWanbte unb juberläffige Sebienung finb bie (Srunblagen be5 (S-ifülgeS. etficr -inie finb nötig 1. ridjtigeS Stellen ber Slidjtgeräte, 2. forgfältigfteä Slidjten, 3. genaue» unb fd)nelle§ Steden ber ßifnber. SBirb ein ©efdjüfj auf bem Stege jur ober bon ber fJeuerfteHung burd) feinblid)e$ fteuer bewegungsunfähig, fo ift mit allen Oitteln anzuftreben, ben (örunb balbigft ju beheben unb wieber ben Snfdjlufj an bi? Satterie ju finbeu.
Scfedjt. 191 5S)ie SRannfdjaften müffen bie bei 95ebienung beS einzelnen <&ejdjü|eS erlangte ®etuanbtl)eit unb ßu&erläffigfeit and) bann be* Wahren, wenn fie auf fid) felbft angewiefen finb. Dlufier bem ©efdjütj* führet muffen 2 3)lann jur glatten iöebienung beS ©efduifeeS genügen. 5Brifanj*3)lunifion ber sKunitibnS<?interiuagen tvirb ftetS aus* gepadt unb fobalb eS bie (Sefed)tSberhältniffe julaffcn, ljinter ber fiafette unb bem SEunitionShint erwägen eingegraben. Oblegen beS Mantels unb anbere ®rleid)terungen im Slnjug nur auf befehl. Der Kanonier als S e f d) ft |j f ü h r e r. Die ® e f d) ü | f ft I) r e r forgen für ^wedmägige 9hifftellung ihrer ®efd)ü^e unb 3)tunitionSl)interwagen. Sie unterftüfcen bie 9üd)t* fanoniere beim ?tuffud)en beS BieleS ober JQilfSjicles, feljen fid) ben bon K2 gewählten ^-eftlegepunft, oljne iljn beim 9iid)ten juftören, burd) baS <yernrol)r an unb überwachen bie Dätigfeit ber älebienung, namenllid) baS Stellen ber 5Rid)tborrid)tuiigen unb baS ridjtige Stellen ber .ßiinber. Sie finb bafür üerantwortlid), tyifi il)r ®efd)ü|j ba, wo es baS ©xerjier* ^Reglement öorfdjreibt, g e f i d) e r t ift. Sic beobadjten ihr ®ejd)üb, befonberS SBerfdjlufj unb 9iol)rrftdlauf, um Störungen ber fyeuertätig» feit redjtjeitig ju begegnen, iöei Sßcrluft regeln fie ben Srfats an iljrem @efd)öh- Söcrbcu biebicfrfjiitjc auf Stommanbo bc§3itgfül)rcr§ abgcfeucrt, fo beben bie (liefdjiifefiiljrcr jnm Seidjeu ber {yeucrbercitfdjäft ihre« (hcfdjiitjcS ben ?lrm fjorl), int fyliigelfeucr, Wenn it|t <$cf(l)üfj an ber Wciljc ift. u n i t i o n § tv a g e n f a n o n i e r e. 3n ber fjeuerftellung bleiben Ml unb M2. M3 unb M4 geben mit ben ^ro^en jurüd. Ml bis 4 ftellen auf baS ^ommanbo jum Slbytofjen ben Sluni- tionStvagen einen halben Sdjritt redjtS (ober linfs) feittvärtS ber Safette auf unb entleeren bann bie SKunitionSroagenpro^en. (^rifan-j* munition fiel)? oben.) Ml unb 2 treten unter ben ^Befehl il)reS ©efdjühfübrerS. Sie forgen in erfter £inie für bie JOiunitionSberforgung beS SefdjüfceS, helfen aujjerbem bei ben Srbarbeiten mit unb benupen freie Momente, um bie leeren Äartufdjen ju fammeln unb wegjupaden. Slufjerbem bienen fie als ®rfa$ für SluSfälle in ber ®efd)ü£* bebienung. (Srbbedungen fiehe ^elbpionierbienft.
192 äRarftfjbtenfL XXL 9Jtarfcf)bieitft. 1. Slllgcmeincs. 9Xuf ber fdjnellen unb fixeren SluSfüljrung ber HRärfdje beruht ein großer Xeil beg (SrfolgeS. Stur wer auf bem Sd)lad)tfelbe jur Stelle ift, tann bei ber ®ntfd)eibung mitwirfen; tuet 311 fpät fommt, niißt nid)tS meljr. ©aß bie beutfdje Slrmee aud) in biefer Jpinfidjt iljrer Sluf» gäbe gewad)fen ift, ljat wieberum ber jeßige Krieg bewiefen. $u beginn besfelben l)aben unfere burd) belgien üorgetjenben ß-lügelarmeen außerorbentlid) anftrengenbe, bauernb mit öiefedjten berbunbene SJlätjdje auSsufüljren gehabt, ßbenfo Werben bie berfolgunggfämpfe nad) erfolgtem ©urdjbrud) im Dften unb in Siumänien ftetS als eine SJiufterleiftung an S£Rarfd)fäf)igteit angefeljen werben müffen. be- fonbers bie in bag Sumpfgebiet hinein üerfolgenben Sruppen ijaben unter fteten Kämpfen, bei fdjledjtefter Unterfunft unb größten ®ntbel)rungen öerüorragenbeS geleiftet. Stur ein geftäfjlter Körper unb 23ille fowie Übung bermag fold)e oon feiner anberen Slrmee erreidjten Stiftungen ju erzielen. ®efunbl)eitlid)e SJtaßnaljmen bor unb bei bem 9Jtarfd)e fielje S. 115. 2. berßalten auf bem SJtarfdje. Sie im ^rieben unb in ber (Sarnifon geübte 3Karfd)orbnung barf and) im Kriege nidjt berloren geljen. Sobalb nadj bem Slntreten bag Kommanbo SKarfdjorbnung gegeben ift, feßen fid) bie berittenen in bie ßüde hinter itjremfJaljrjeug. @g barf, wenn nid)tS anbereS befohlen tuirb, gefprodjen, gefungen unb geraudjt werben, bei Srabbeföegungen „leid)t" traben. (S^renbejeugungen werben nid)t erwiefen, jebod) finb borgefeßte, bte bie Sruppe an fidj borübetjieljen laffen, anjufeljen. @g wirb ftetg auf borbermann marfdfiert, eine Straßenfeite ift für SJtelbereiter, Kraftwagen ufw. freijüfjalten. Sigenmädjtige ©rleidjterungen im Slnjug, 3. b. öffnen beg Stott fragens, Slbneljmen beg §alStud)eS ift berboten. Srleidjterungen wer- ben, wenn nötig, angeorbnet. @iu Slugtreten aug ber 2Jlarfd)folonne ift nur mit ©enetjmigung ber Bugfüljret geftattet. 2Bäl)renb jeben JpaltenS finb in erfter 2inie alle ^ferbe genau ju unterfudjen. (§ufe, Kummetlage, Sßoiladjg fammern 1) Qn sweiter £inie erft benfe ber Slrtillerift an fid) felbft. Raufer bürfen nur auf befehl ber borgefefcten betreten werben. beim Übergang Über Kriegsbrüden fißen bie galjter ab, Kanoniere an bie §anbpferbe, bremSnummer bleibt aufgefeffen. Stodungen finb 3U bermeiben, ben Slnorbmmgen beg fßionierperfonalg ift fjolge au leiften
SJlarfcpbtenft. 193 3. ©lorfrfjfidjcrunö. Alle 3Jtarfd)bewegunßen bolljietjen fid) im allgemeinen auf ben ©fraßen unb Segen. 2Äit 9iüdfid)t auf bereu geringe Breite ergibt fidj, baß lange Kolonnen entfteljcn (bie fed)tenbcn Sruppen eines Atmeeforpö finb in ber SRarfdjfolonne 25 km tief). 93cim ^ufanunen» ftofj mit bem ftcinbe braudjt eine foldje SMonne 3ett jum Aufmarfdj unb jur Öefedjtöcntlvidlung. ©ie muß gegen flberrajdjungcn bor allem in bet DJlarfdjridjtung unb ben fylanlen gefidjcrt fein. Sie SJtarfdjfolonne gliebert fid) in 93or- Ijut unb ©ro§. 0 □ a □ . Jnf. Spitze Spitzen- Komp- eigentL Vortrupp 2 o Kavallerie voraus! AbtJg. Gros der Division 8 Km«tief □ 1 Bat). SSorljitt. Sie SSorlynt, bie mit iljrer Saballetie weitljin auf Härt, unb bie maxfdjierenbe ©nippe gegen foldje Übertafdjungcn fidjert, foll bie jum Aufmatfd) nötige 3eit berfdjaffcn. $e größer ber Sruppenberbanb, befto ftärter ift bie SBorljut. Qu größeren SSerbänbcn Wirb ifjr audj Artillerie beigegeben. Sie ?3orl)ut gliebert fid) in $(uipttriipp, SSor trupp unb S8orl)ut» Kavallerie. @in ftarter SSortrupp fdjicft feiner« feitS noef) eine ®pit)cntonipagiiic bor. ©em SSortrupp ober ber ©pipenlompagiiie marfdjiert bie ftiv fautcricjpike borauS. Siefer weit borauScilenb be- finbet fid) bie SSorljut-Kaballeric. SSiStveilen marfdjiert aud) eine Kaüalleriefpipc bet ^nfanteriefpiße botauS. ®etrad)ten wir j. 93. bie SJorljut einer ©ivifion, bie auS -..... , 1 fRegiment ^Kabancrie, 1 ^Regiment Snfontcrie, 1 vuaalung fyelb- artillerie unb 1 Pionierfompagnie bcftcbl, fo feßen mir bie Kuballciie einige Kilometer bor ber Infanterie, ©ie Snfiuitericfidjeiungen werben nad) l)inten immer ftärter. i Bau 1 Pion. Komp Leichte Mun. Kol/ ^clbgraue. ffelbnrt. 1. $1. 13
194 JUiarjcijbtenjt. Öroö. Ser Porljut folgt mit einem gewiffen Abftanb ba» ®ro§, bei iljm befinbet fidj (jinter bem üorberffen Snfanterie-Pataillon bie ipau.pt' maffe bet Artillerie. Solange fie fidj in ber 9Äarfd)foIonne befinbet, ift bie Artillerie in ben weiften gälten genügenb gefidjert. tann aber and) nötig fein, bafj bie Artillerie burd) feitwärtö entfanbte Patrouillen, bie bie Sftarfdjtolonne begleiten, and) felbft für iljre Sidjerfyeit forgt. ÜSenn aber bie ^Batterien auS ber SRarfdjfolonne l)erau§gejogen werben, um in fyeuerftellung ju getjen, wirb eine üermeljrte Aufllärung nötig, ©injelne Sleiter werben öor allem bie Perbinbung mit ben jur ©tfunbung ber fjeuerftellung botauöeilenben Abteilung^* unb 33atteriefül)rern aufrecht erhalten, fowie einen für alle §al)rjeuge gangbaren SEÖeg ertunben müffen. 9lad)I)iit. SBeim iHitdmarfd) wirb ebenfo wie beim Pormarfd) nad) bem fjeinb eine Sidjerung, bie 9?ad)l)ut, abgejweigt, bie fid) entfpredjenb wiebie Porljutintpaüpttruppunb9tad)trupp gliebert. Ser9?ad)trupp läßt eine 3nfantericnad)fpit;c jurütt, in größeren Perljältniffen aud) eine 9iad)fpiVenlompagnie. Sie 9täd)l)ut foll ben nadjfolgenben §einb an geeigneten fünften aufljalten (Beigabe bon Pionieren unb in größeren S3erf)ältniffen ftarte Artillerie). XXII. @ifeiibflljiitranfoporte. 1. Allgemeines. (Sine Batterie mit fämtlidjen ^atjrjeugen lann in einen SJHlitärjug »erlaben werben. •Viergu entljält er Perfonettroagen für Offiziere unb SRannfdfaften, gefdjloffene Güterwagen für bie pferbe, offene für bie f^aljrjeuge. 2. Tas ^erlaben. a) ga^rjeuge. Gefdjüße unb galjrjeuge werben felbmarfdjntäfüg au§gerüftet öerlaben. 3>ie 9täber ber berlabenen <yal)r§euge finb burd) ftarte unb au»- ~eid)enb breite Steile gegen 2äng§- unb Seitenberfdjiebung feftjuftellen, öie favren fiafettenfporne burd) ßagerflöße fcftjulegcn. Seile unb Slöfje auf SBageu feftnageln, fyabrjeiige mit pinbe- 'trängen am SSagen feftbinben. ©egen fjunfenfall Simer mit SSaffer bereüftellem futter unb anbere feuerfangenbe ©egenftanbe mir Seilen fdjüfcen.
tSiienbaijntransport. 195 b) iß f e r b e. SluSrüftung bet SBagen: 4 Sßorlegebäume, 1 ßaterne, 2 Sdjufj» breitet mit SängS* unb Cluerlciften, 1 Sdjemel. Sie ißferbe fteljen in bebedten SBagen baljnlängä mit ben köpfen nad) bem mittleren Staum, je 3 in einet S3ud)t. Sie ißferbe werben in ber Siegel gejäunt, gefältelt unb gefdjirrt berlaben. Sluffap- unb SluSbinbejügel borljer löfen. Slbfatteln erft auf SBefeljl im SBagen. 3n jeben Sßagen mirb junädjft ein möglidjft rutjigeä ißferb gefüljrt, bann, möglidjft bidjt aufgefdjloffen bie übrigen. $ft eine SSudjt boll, fo mirb fofort bet JBorlegebaum borgelegt. Sßiberfpenftige ißferbe finb burd) Slntreibeit, Biegen an Um- gängen ober Sauen, ober burd) Slüdwärtäridjten in ben Sßagen ju bringen. Sie ©efpannfaljrer bleiben im SBagen. futter für bie Sauer bet gatjetunb ißf erbeb etleibung mirb in bem Ulittelraum niebergelegt. c) ®l a n.n f dj a f t e n. Sie Sftannfdjaften werben abteilweife eingeteilt. ®infteigen auf SBefeljl ober Signal Appell. 3. Verhalten Wäljrenb ber ^abrt. 3m jugewiefenen Slbteil bleiben. Slaudjen in ber Slätje feuer- gefä^rlidjer ©egenftänbe ift ftreng berboten. SluSfteigen auf ben Stationen ift nur auf SBefeljl beg Sraiwport- füljrerS geftattet. ißferbe ioerben auf befonber» bqju eingeridjteten Xränlftationen geträntt. .Stuf jeber Station, auf ber auSgeftiegen werben barf, bleibt in bem ißferbeWagen 1 iDlann al§ Stallwadje jurüd. Sluf bet lebten Station bor bem Slu»Iaben ’tßferbe fatteln unb Räumen. SOlannfdjaften jum Stuöfteigen fertig madjen. 4. SliiSftctgcn unb 9(u3labcn. a) SK a n n f dj a f t e n.* Slu^fteigen erft auf Signal ober SBefeljl. Slntreten ber borget eingeteilten SÖadje. SRannfdjaften begeben fid), roie borljer eingeteilt, jum SluSlaben bet Sßferbe unb ^aljrjeuge. b) ftalirj euge. ßaberampe fof ort freimadjen, fJaljrjeuge fo auf [teilen, bafj an- gefpannt werben tann. c) iß f e r b e. 9Hd)t el)cr loöbinben, al§ auSgelaben Werben tann. SDlit lepterem erft beginnen, Wenn ßabebrüden ober Sdjufebretter ridjtig liegen. 2lu§gclabene ißferbe gefdjüpweije gefdjlofien jum Slnfpannen fort- füfjrcn. 13*
196 ßi f cnbafjittrcmSp ort. 5. Stotrampen. 3um gnthben auf freier Strecte füfrt jeber Truppenjug an Slot» ramp.ngeriit mit: 10 lange') «.Uten, 6 m lang, 10/10 cm [tart, 10 turje1) «alten, 2,25 m lang, 10/10 cm ftart, 24 «retttafcln, 2,25 m lang, 0,60 m breit, oben mit 2 Tritt», unten mit 4 ßhenjleiften oetfeljen. 20 klammern. SJlannfdjaften fd)ieben ober jieljen bie Sagen nur an ben SängS* feiten, nie an ober jmifd)cn ben puffern unb im ©efalle nur langfam. Sagen burd) 3 u r ü d l) a 11 e n, nidjt burd) ©egenftemmen, jum Stillftanb bangen. 3um 'Inhalten unb fjeftftillcn ber Sagen «remfen anjiel)cn; fehlen fie, Steile Dor ba3 erfte ?)i aber paar legen. Slud) bei Arbeiten an fiebenben Sagen nidjt jiuifchen bie Sdjienen ober bie ©Ictepaare treten. 'Xn- unb 'Mbfuppeln ber Sagen, fomie «ebienen ber «remfen nur bon «aljnbebienfteten ausfül)ten laffen. ßofe Seitenrampen. ©erätebebarf. Siampe für «ferbe 3, für fydjrjeuge 4 l. «alten, je 2 t. «allen, 12 bte 14 «rettcfJn, 4—G Stlam» mein, aufteibcnt einen 1. «al- ten jum Rieben ber Stampe. Xruppftärfe: 1 Unteroffizier, 6—10 iüiann für 5—10 SÄi» nuten. bei t) o l) e n 33 a fl e n t ü r e n. fjür «f e r b e. Tie l. «alten müffen mit 10 cm Ubcrftanb in ba3 innere beS Sagens reichen, bie äir’eren «alten bidjt innerhalb ber dufteren Örenj» leiften ber «rettafcln liegen. Site f}uft ber Stampe einen eingegrabenen unb berpfühl- ten t. «alten benvenben. ©inbeden mit «rettafdn oben beginnen; Spalt jmi« fd)en obeijter «ret täfel unb Sagen burd) längSbcrlegte «rettafcln übeibeden. Unteifte «reit- täfel gegen ben t. «alten [tüpen ober burd) klammern ober «faljle *) 3m weiteren a&ßetürjt: L — lanae, t — turje ®alten.
Gif e n b ab n f ronäy ort. 197 befestigen. yür unruhige ^ßferbe ben oberen Seil ber Stampe burdj jtoei ljodjtaniig an bie Sürpfoften gelegte Srettafeln einfafjen. 9htr jttjei I. Salten bertoenben. gunädjft Srettafeln mie bor belegen, bann bie beiben obersten ent« fernen unb mit ben ©rensleiften nad) oben berlegen. (Spalt auf bei« ben Seiten burd) jroei 1 Salten auSfülIen. =oilb 2. SKtitelunterftüfcunfl ju S ili> 1. gür §a Ijrj eug e. Jperftellung f. Sub 1, 2 unb 4. ßöbenunterfd)ieb jnnfdjen SJagenbielung unb Dbertante ber Stampe nad) Silb 7 bermitteln. g-iit lange unb fdjmere ^abrjeuge Siampe nad) Silb 5 bauen. Umlippen ber Srettafeln burd) jroei l. Salten (a) ber« binbern. 4Mlt> 4. Sofe fdjmnk ©eiienrampe. Sebienung ber Stampen. Stadj Abfertigung eines SSagenS fdjmale Stampe burd) 4—6 SQlann, breite tHampe burd) 9—12 SJiann mit .einem l. Salti n ober einer fhnfen Stange am oberen @nbe anljeben unb auf ben neu borgefaljrenen Skigen nieberlegen. ©ruppenmeifed ßntlaben. SBagen mit abgenommenen Äopfmänben burd) Srüden uerbinben; Stampe an einem Üttbmagen ber ©ruppe ailiegen.
198 C if cnbcifjnt ran§p ort. £ofe Äopfxamp'e?) ©erätebebaxf: 4L, 3—41. Satten, 13 Stettafeln, 6—8 klammern. Sxuppftärfe: 1 U., 10 SJL für 5—10 SWinuten. '3 iib fi. Stampe für fltuppentüeifc? Gntlaben. ’) ®ei ffriebenöübungen ift bte Slitfftclluxifl bon STornrarnpen im ®leite Auf freiet Strectc berboten.
3urccf)tfinbcn im öeläube. 199 Vorteilhaft angumenben, wenn eine größere Slngaljl hinter* einanberftehenber Sagen abnehmbare SFopfmänbe hat- Stampe barf nicht auf ben puffern auf liegen; unten bie I. Vaffen gegen eine Sdjroelle fejjen; Staum jnnftfjen ben Schienen ausfüllcn, um fyatjrseuge leichter aü§ bem Vatmgleifc heraussubriugen. $ e ft e 9i a ntp e n. . Serben nur ate Seitenrampen gebaut (Vilb 8 unb 9). Sßtfb 8’. <5fefte Seitenrampe. Unterftühung am oberen ®nbe je nach Vreite burch 2 ober 3 Stäuber, gmifdjen W 0. fyefte 'Seilcnrampe mit 2ftbebül)tie« Stampe unb Sagen eine Vrüde berieten. XXIII. Suredjtfmben im ©elänbe. •fiommt ber Solbat in eine (Segenb, bie ihm fremb ift, fo halte er bie 21 u g e n offen. (Sr präge fid) ba§ (Selänbe an fünften, bie fidj befonberS abheben, ein, bamit er jebergeit in ber Sage ift, fidj nad) biefen mieber juredjtgufinben, falte er e3 allein mieber burdjfdjreiten muf. ftirdjtürme, Sinbrnüßlen, einjelftehenbe Väume, Segetreujungen, SpÖhenjüge, Salbfäume unb bgl. merben ihm baju einen guten Slnbalt geben. ®a§ Vefragen ber £anbe£einmohner mirb in fJeinbeSlanb meift au§gefdjloffen fein, ba ber Solbat im allgemeinen ihrer Sprache nidjt mädjtig ift. Sollte fie jemanb beherrfdjen, fo traue er ben Eingaben ber £eute nicht ohne meitereS. §at fich jemanb V. nadj bem Seg erfunbigt, fo ift e§ praftifdj, bie befragte Veifon al» Rührer mitjunehmen. unb il)r burd) 2lnbrol)ung bon Saffengebraud) bie folgen Ilarjumadjen, menn fie eima falfd) führen follte. ®in guter SlnhaltSpunft finb im allgemeinen bie S e g m e i f e r an ben Straßen; bodj ift aud) hier Vorficht geboten. Vielfach finb fie in ^einbeSlanb ju unferer Irreführung falfdj befdjrieben, berfefct ober in falfdje 9iid)tungen gebreht
Kartenzeichen für die Karte des Deutschen Reichs 1 Boden und ßodenb ewachsung 2. Eisenbahn, 5traß«n usw. fikl-undWaldivßgß. «.xt_______. _xic:• a» •StaurryaflacL (^»»ch^birgB}
Kartenzeichen für die Karte des Deutschen Reichs. 4 ZckhgnQrklärung. t Zürcfa? •F Kap- Kopalin £ Windmühle # Ptf&se&nü&te X? .Ham/ruttnserfc \Z QJ? Oher-farster A f^zthum. f flf&unjz e» Ai^g^yddinctorßaiim. X Mdd^sSfhkxh^dd o Alix^ Schan&a, ^MrajS(^9 1 Derdwtai ”l_ A^aiuzc^ QT? MdUnidtIaduz(/Qud^) X BemiüQrks1>dddb(^di^aui^ StbzStenbuuh O Grosse Gruben. «be» Fidsajr^ ® ixmdhö&Vr?“!^- [•££] . ' \fiirJuden. K QJCidk^tin. A Za Theerofen. SM Jtftfoss SchdfSchifarti. fV^fviescnnxir/ar- Fvd>t~ JRabd/t. PM. PuhxxGtfagtßtrt.
202 $urerf)tfiiiben im ßjclänbe. 3ft ber Solbat im Sefifc einer fiartc, fo mun er biefe zu lefen verfielen, wenn fie it)m nü Jen füll. 2Jei ber SJlannigjaltigteit ber Schau vläje bicfeS StiegeS ift e$ nidjt möglid), tjier bie oerfdjiebene geidjenart ber Starten unferer Segner ZV erläutern. 911$ SlnljaltSpuntt mögen bie auf Seite 200 unb 201 aufgeführten 3eidjen ber bei un$ gebräudjlicfjen Starten im Tiafeftab 1 : 100 000 bienen, bie jjebem Solbaten begannt fein muffen. Unfere Starten für ben $i en ft gebrauch finb alle berartig gezeidjnet unb gefdinitten, bau oben korben, unten ©üben, recht» ßflen unb linte SSeften ift. Seljt ein Wlann Z* * 93., nadjbem er foeben ^orf 91. verlaffen ljat, auf einer Ehauffce weiter unb will toiffen, wo Worben ift, Weil er bortljin abbiegen füll, fo braucht er nur bie Starte oor fich au$zubreiten. Sr fud)t auf biefer ®orf 91. unb breljt bie Starte fo, bau bie Sljauffee, toeldje auf biefer au» 91. herauSführenb tffiftemadni * - N. NW €*Abdp s.w aQ Mich mA NO. >'3D Hoogs >0. äo. 9° Mors*. gezeichnet iftr in bie glcidje Widjtung zeigt wie bie WirHidje, auf ber er fid) befinbet. Sie gerabe S3orwärt$rid)tung mitten über ben bberften ffiartcnranb l^mweg gibt iljm bann an, wo 9iprben ift. ®a bie starte burd) biefeS. @in= ridjien außerbem genau fo liegt, wie ba$ um« Hcgenbe Selänbe auf ihr verzeichnet ift, fo ber* 6°M0rgS niag CT nun auc^ jeben fühlbaren<ßuntt in bet Umgegenb nadj ber Starte ju benennen. 3um »eiteren Suredjtfinben im Selänbe, oor altem um bie Himmelsrichtungen fefou* [teilen, muß jeber Solbat über bie gebrauch3' lirfjften Hilfsmittel hierzu ^cicbeib toifjen. S t>Uö 1. a) Tic Sonne. Sie fteljt um 6° morgens immer im Often, um 12° mittags im Silben, um 6® abenbS im ÜBeften (üöilb 1). Sft feine llfjr jur $jant>, fo wirb fidf> bie Beit bod) meift annätjernb fdjäfecu laffen; frfjeint bie Sonne am Sage nidjt, fo ift iljr Staub faft immer burdj eine etwas gröfecre Helligleit am beberften Himmel gu erlernten, b) Ter Sotnfmfj. derPolarstem ®ie fteifdjwingenbe Magnetnadel t»at bie ©gcnfdjaft, unter gattj geringer SfbWeisung »nit itjrer befonberS tenntlidj gcmadjten Spifce 4 ftetö nadj 9iorben ju jeigen. yäfjt man biefe Spifte auf baö N bc3 ftompaffe^ einfpielen, fo • ‘ ergeben fid) bur^j ?lblefcn otjne weiteret audj bie anberen ftimmeferid)' Ueineßär tun0Cn' / ; c) ißolarftetn. L-i aro&eBär . ®ie’cr ®‘ern immer genau tm Sterben, (xr ift bei Harem $tmmel 'Bitb 2. '' unter Senufcung ber beiben T eigenartigen, tootjl fafi ; jebem befannten Stern» < büber bc3 Girofeen unb be3 < fileinen 93ären — audj „Himmelswagen“ genannt — ju finben. Sericingeyt man bie £>tnter<tcHfe ©rofecn HimmeÖiüagenä etwa fünfmal, fo trifft biefe fiinie auf ben f)clleud)tenben $olarjtem (®ilb 2), ber feinerfeitS ber le|jte Scidjfelftern be$ fileinen Himmelswagens ift.
Jelbpionicrbienft. 203 d) Ser SRorgcnftern fteljt furj Bor Sonnenaufgang ftetä im O ft e n, bet 91 b e n b ft e t n turj nad; ifjrem Untergang im SBeften. e) Ser Bollmonb fteljt mit feiner fjellerleudjtcten Gdjeibe immer genau ber (Sonne gegenüber; alfo -um 6° morgens im Söeften, um 6° abenbä im Open, um SRitternadjt im Süben. f) künftige ^ilfSmittet, bie aber nur im allgemeinen jjutreffen, finb: ff i r dj e n, beren Stürme meift an ber ftBeftfeite fleljen; SBein berge liegen an ben <Süb* ober Güb trieft« abfjängen ber §öljen; bie fjluglödjer ber 5B i e n e n ft ö d e finb nad) Gäben geöffnet; einzelne SBäume, $ f ä ß l e ober Steine finb auf ber SBetterfeite (fRorbtueften) ftärter bemooft ober oermittert. XXIV. SelbptDnterbtenfL A. Ser ®tcnung§famßf. (Sieße aud) „SRilitärifdje fJacßauSbrütfe".) Ser jeßige f^ricg ljat aud) bte Startc ber Bcrtetbigung ertoiefen; Jie wirb baßer in Bufunft meßt geübt werben, alß bißßer im ^rieben notwenbig erfdjien. ^eber fflann muß befäßigt fein, alles, was ßierju notwenbig ift, auSjufüßren, wobei nur bie fdjwierigften, befonbere ^enntniffe unb f^ertigfeiten berlangenben Arbeiten bon ben ßierfür gefdiulten Pionieren gu ber« ricßten finb. Bcobad)tung§ftencu. Bn erfter ßinie ift für Rettung ber BeobadjtungSftellen ju forgen. §ier fifjt gen>iff ermaßen ba» \*pirn ber 'Batterie. Söirb fie außer ©efedjt gefeßt, fo ift in ben weiften fällen bie in üerbedter geuer« ftellung. — unb ba§ ift im SteUung^fantpf bie Siegel — fteljenbe Bat« terie jur Abgabe eines gezielten $euer§ über« tjaupt unfähig. ®abei befinbet fidj naturgemäß bie BeobadjtungSftelle, um fel)en ju tönnen, an einer felbft audj ber <5id)t anögefeßienStcHe. SSon größter SBidjtig« leit ift baßer, ben Bau nicßt nur fo feft als mög« lid) ju madjen, fonbern 58ilb 1. B e o b a d) t u n a § ft a n b.
204 Selbpionicrbienft. aud) fo unauffällig als irgenb erreidjbar. S5aju nnrb meift nötig fein, bie Stelle bei Sage nur gu ertuubcn, ben SJau nur bei tRadjt bor* gunetjmen. S3ilb 2. 23 a u eines 23eobadjtungSftanbeS. 23eim 23au nufct man alles SKatexial aus, baS man erhalten fann, gefdjnittene Sollen, (Sifenbaljnfdjmellen, Sßellbled), @ifenbal)nfd)ienen, l
gelbpionierbtenft. 205 gement ufw. ©en SSeobadjtungSfdjilb mit einjubauen cmpficljlt fid, nidjt, ba man fonft bielleidjt bei StellungSwedjfel iljn nidjt miineljmen fann. gut ©edung gegen Sidjt bermeibe man fdjarfc kanten. SRöglid)ft niebrige ©rbauffdjüttungen, Belegen mit fh'afenftürfen, SluSnufeen bon natur lidjen SRaSten, roie Sößalbränber (bom Sßalbranb meljrere SReter nad) innen getjen, borfidjtig ®urdjblide fdjaffen), ©üfdje u. bergt, ©er gefdjidteft angelegte S3eobadjtungSftanb ift wertlos, Wenn er burd) ben SJerfeljr ber SRelbegänger ufw. betraten wirb. ©eSljalb SlnnäljerungSgtaben bis jur nädjften ©edung. Sind) biefen nad) SRög» lidjteit gegen ftliegerfidjt gebedt anlegen. ©atteriefedlnng. gn ben meiften fallen entwidelt fidj im (StellungStampf bie 58atterieftettung burd) ben immer weiter greifenben SluSbau ber urfprünglidjen Sefdjütjbedung nad) äRafegabe ber bortjanbenen gelt unb ber bet fügbaren 'iöauftoffe. ©efdjüfeeinfdjnitte nadj SBilb 4, 5, 6 Werben auf biefe SBeife ber eine aus bem anbern entfteljen. ®em heutigen ®tja* ratter beS SteltungS* tampfeS entfpredjenb mufe fdjliefjlid) audj ba* für (Sorge getragen wer* ben, bafe bie S3ebienung monatelang in jeber Sßitterung unb galjreS* jeit in ber Stellung bleiben fann. a *g iöilb 4. CEinfadjer GJefdjü^einfdjnttt. ©ieS bebingt bie Sdjaffung bon SRann* fdpfteunterftänben, in benen bie ganje SBebienung Ißlap finbet. Sic werben je nadj bem ©elanbe unb bem Gtefdjid bet Sinjelnen mannigfalligft angelegt. 31m einfadjften wirb ber gwed eneidjt burd) SSergröfeerung ber Unterfdjlupflödjer an ben ©efdjüfeen. ©rforberlid) ift, feljr tief in bie ®rbe ju arbeiten, um einigermafeen Sdjufe gegen Slrtilleriefeuer ju ljaben. SJiclfad) werben aud) befonbere SKannfdjaftSunterftänbe tjinter ber Batterie gebaut, bie ben SJorjug gröfeerer SSoljnlidjfcit ljaben. $8ei ben ©efdjiifecn mufe bann nadjtS eine SHarmbereitfdjaft jurüd* bleiben. 'Bewäljrt ljat fidj bielfad) ber (Sdjufe foldjer Unterftänbe burd) Splitterwänbe. . pbilb 7.) gflr bie fVernfpredjftation in ber geuerfteHung wirb jwedmäfeig ein befonberer Unterftanb gebaut.
206 gelbpiouierbienft. (3; r f o r b e r l i d) e 31 r b e i t ö 3 c i t. ®edüngen neid) SBilb 5: in leidjtem Sßoben 2% bis 3 Stunben „ mittlerem „ 5 „ 6 „ „ fdjroerem „ 10 „ 12 ’ Jlibjjüijrung burd) bie ®e< bienung mit bem «Sdjanjjeug ber ^Batterie; mirb aud; ba§ Sdjan^eug ber leid) len 9Run.* Slot, tjeran gezogen, fo Der» minbert fid) bie ^Irbeitögeit . um bie Jpälfte. Slusgebaute SJatterieftellunghad) ißilb 6: in leidjtem Sßoben 7 Stunben „ mittlerem „ 8 bte 9 „ „ fernerem „ 16 „ 18 „ ?hiSjü()runfl burd) bie SRann* fdjaft ber Batterie mit Unter* ftufung non 'IWannf ijajten ber 1. 2)1 un.»Slot.; 6d)an^eug bei* ber Formationen. B. ®cn>eflunfl§taml>t Sind) im Semegung^friege mirb e§ faft immer möglid) fein, gum (Späten gu greifen. S)er Wvbau ber Stellung tann natüiüd) nidjt in bei 3<ollenbung borgenommen roerben, roie es in bem Stellung?fliege möglid) ift. Site 3iel bleibt aber immer ansuftreben, eine ®efd)ü|? ftelhing ju fdjaffen, bie bem,unter bem Slbjdjnitt „Stellungsfampf" (Mefagten möglidjft nafje lommt. 3eber 9Jtann fei bemüht, an ber it)m an* geroiefenen Stelle fo fdjnell, roie er eS bermag,
3cli>piüuieröien|t. 207 mit £ i l f e feine* S p n t e n * im (5 r b b o b e n j u o er - f d) tu i n b e n. 2(uS bem einfachen SJlannfdjaftSlodj entwitfelt fid) allmäljlid) eine tiefere ®tube, bie bereits ber gangen 33ebienung ® edung bietet. Sdiließlid) wirb aud) an bie Sedung nad) rüdwärtS gegen bie £ p.engftüde ber ®r. 9I§. gebadjt werben müffen. SBidjtig bleibt, oie gefdjaffene ®edung unter allen Umftänben fo amulegen, bafj jebev Seil ein StellungSwedjfel borgenommen werben rann. $um $luf- proßen wirb eS meift leidjter fein, ©efdjüß unb 9ftun.«2Bagen erft ein paar ©djritt bor unb bann um ben ®efd)üßeinfd)nttt berumjufdjaffen, et* burd) ben (Einfdjnitt nad) rüdwärtS. Um ben ®egner irrejufüljren, fein fteuer abjulenten ober ju jev iptittern, werben $rt)cinanlagcu gefdjaffen, toie j. 23. ©tbaufwürfe, üie iljm eine (Stellung bortaufd)en. Rebern (Solbaten fei eS gejagt — unb bieS gilt aud) boll für ben SteHungSlampf baff burd) bie tocrtcibigungSweifc Slampfart niemals bet alte, bewährte MngriffSgeift bertoren gepen barf. fer allein fidjert uu§ ben Sieg! C. Rubere tcdpnfdje Arbeiten. ®ie CStfaljrungen beS jeptgen Krieges ljaben gelehrt, baß jeber ^Irtillerift jugleid) ein tüdjtiger Pionier fein muß. ®r muß jeberjeit in. ber Sage fein, fid) felbft audj otjne biefe «Sonbertoaffe beljelfen ju tönnen, ba Pioniere ober bie Wenigen im $ionierbienfte befonberS auS*
208 gclbpionierbieuft. gebilbeten SJtannfdjaften ber Batterie nidjt immer jur §anb finb. S3 ift baljer notroenbig, baß jeber 'Dimin über bie einfadjften Arbeiten, bie in biefer ibejieljung im §elbe oon iljm geforbert werben tönnen, SSefdjeib weiß unb über iljre 2lu<5füljrung unterridjtet ift. 1. Sßcflcncrbqfcrwng. Söcfjer unb au§gefaljrene ßJleije werben mit Steinfdjüttungen auSgefülIt unb mit Sanb beworfen. SBeidje ©teilen finb mit etraudj* wert, gefdjidjteten $ften ober Stämmen ju bebeden; barüber werben bann Bretter, Stären ober 2ore quer jur Segeridjtung gelegt. SBidjtig ift immer bie §ürforgc für ben 91 b j 1 u ß b e i SS a f f c r« nadj ber ©eile. Shiffleroeidjle SSefleftrctfen 1 todnett belfer, tocnn bte Gei en» fltäben aufgeräumt ober vertieft Werben. 9lud) bie fWeuanlage foldjer ßlraben tann in ffrage tommen.
ftelbpion Serbien ft. 209 £aö SJiliKit einer reitenben 'Batterie ljat biefelbe Gin« rirfjtung. 15ie «Ställe er« batten jebod) eine Sänge von 35x; ein befonbercr Blafj für baa (SJepäcf ber H'anoniere ift riicf)t Borge« ietjen. 58ei guter galjreS* «Seit reid)t bie trag* bare gelt auSrüftung audj für längeren Stuf* enthalt auS. ®ie größte & e f e dj i § • b’ e r e i t f dj a f t ge= ivätyren wegen tljrer f Quellen gerlegbarteit Heine gelte für 3 SRann, wobei bie britte gelt» baljn jum SdjluB be§ geltet an einer Seite bient. ©rötere gelte (für 1 ober mehrere ®e« fd)ü^e) geftatten eine beffere 9Iu£nufcung ber geltba^nauSrüftung. , Übriggebliebene gelt* baljnen bienen jur Stb» bidjtung auf ber ®Mnb« feite. 2. SitoaL rumL90*‘ 75m Fronibreite.- ( „ f35^ UOm.reit.Bttr.) 5.G. ‘t.G. ^3)G ZG. l.b. ' Gapäck ujidAusrüsbaig derEanonfere 'S --------- ----------- ----------$ Lnaeawache . ;x ZMHT; ~T & —o i 6unr 5j£«r'di£w Gepäck undAumtetuxg decKtmnwsre ZJT Lagerplatz. •sewt zFTc Kochgräben OfTz. 1 C ’l Aborte 'Bilb 9. Tiefe: rund Z35K*i90m. Bilb 8. 'Bitvat einer Batterie ju 6 (äcjdjü^eit mit Staffel nnb <it. Bagage. Bilb 10. ®ie geltbaljnen müffen fo gefnüfjft werben, baB ber SSBinb niemals unter bie Snopfftelle faffen lann, ba e§ fonft in bem gelte jieljt ober SRegen fyineingebrüftt wirb. ®urd) einen leiditen (Srbaufrourf finb bie Der Qrelbgraue, fielbort. 1. 9L 14
210 ftelbpionierbienft. ßeltbatjnen unten am Soben abjubidjten. Niemals bürfen fSeuerfteflert in ber Slätje ber ^elte angelegt toeiben. Jfamfhreihe» rund 180*-145m. Z. Sektion 6, Zug. * 5.Zug. 4»—4* Hi j|l (tyäck und Ausrüstung der Kanoniere Kmentmdte Gepäck undAusrüstung der Kanoniere Lagerplatz EW. L.K KK Offi. JKochgnäben i i । ~ । l ' ~ J Aborte -t . j_________________r —i Tiefe: rund, Z35* ‘ 7,90m. Silb 11. Qitoal einer (eilten 9tanition»fofonne mit gr. Sagage. <s>inb bie ^elblücfyen nidjt jur §anb ober ju iljrer Sdjonung aufcer betrieb gefegt, fo mu| jeber SRonn fid) felbft bte not» roenbigen StJtfjeinrirfjtungenfdjaf» fen Tonnen. 33ei ber Anlage »on ftodj» graben (Silb 12) ober S odj• ! Ö dj e r n (Silb 13) ift jeberjeit bie SJinbriditung ju beadjten.
'Jernfrred)' unb SBinletbienft. 211 Aborte (Katrinen) genügen fdjmale, etiva 0,50 m tiefe Stäben, möglidjft roinbabtnärtS bom Söimafpla^e ober ber befetten Stellung. Silb 13. S3ei längerer 33enu$ung toirb ber Unrat täglid) mit (Srbe ober 2lfdje unb, toenn möglidj mit (Stjlorlalt überbectt. §ür längere ÜÖenu^ung finb Aborte nad) fßilb 14 toünfdtenStoert. 2>ie Stübpfäljle’ erljalten je nadj bet Siärfe bet Sivftangen bte ju 2 m Slbpanb. <Bet Stäben ift rrrinbeftenä 1 m tief, bamit et burti) ba3 regelmäßige Sefctjütfen bed Unrats nidjt ju ftül) gefüllt toirb. fRadj 58ebatf »erben neue Stäben angelegt. g-retbleibenbe Slbotte umgibt man mit leidjten SBänben »on Straudjlvetf, Strol) unb bgl. XXV. gernfpred)* unb föinterbienft 1. ?Hlgentciuc§. Sßenn and) nur ein Seil ber Kanoniere mit bem fjernfpredjgerät au§gebilbet wirb, fo ift bod) biefer Sienftjmeig befonbere für ben StellungSfampf bon ganj fjerbotragenber SßJidjtigteit. Sie übetnriegenbe Slntoenbung berbectter fjeuerftcHungen bringt e§ mit fidj, bafe in ben feltenften fällen bie S8eobad)tung§ftilie fo liegen toirb, bafj ber SJatterief ütyrer ba§ geuer feiner SÖatterie mit ber Stimme lenten lann. Sn ben ir>eitau§ meiften fjällen ift jur fteuerleitung eine §em- fpredjüerbinbung jmift^en S8eobad)tung$ftfHe unb fjeuerfti llung nölig. Sf)r fixeres Arbeiten, audj in ben gefälfrbetften Momenten ift abfolute§ Srfoiberniä. Sie Sätigleit ber fjernfpre^er ift alfo fel)r berantioortung^ooll unb berlangt grofje Umfidjt unb oft groten SJlut. Senn oft wirb in 14*
212 fjernfpred)* unb ©iitferbienjl. jdjroerem fjeuertampf bie Leitung burd)fd)offen fein. S)ann Ijeifjt e» für bie ßeitungSpatrouilleu „fRau§ au§ bet Sedung" unb unter allen Umftänben bie 58erbinbung mteber Ijerftellen. 9lm jdjnellften gefdjieljt Apparatfern • höPw Laulhorknopf^ fachMirzj Deckplatte ^uphan Sprerhtrichter (5 zum Ersatz drs Jchatlblrrfa Ivum) Summertaste hi t iß) »üb 1. Wrmeefcrnfprcdfcr mit Spredjbatterie. bie», wenn bon jeher Seite eine Patrouille ju arbeiten anfängt. SSiele brabe Kanoniere ljaben fid) babei ba§ (Siferne ®reuj berbient. Sttö Siegel biene: fteber, bet mertt, bafj bie ^erbinbung unterbrodjen ift, fud)t nach bet geßlcrgucllc. SEßeitere ©elegenljeiten jum gernfptedfbau finb: Sßerbinbung ber 93eobad)tung§ftelle mit ben in ben Sdjüfcengraben borgefdjobenen s-8eobad)tern unb ber SlbteilungSbefetjlftetle. 2KI biefe ßeitungen liegen hn StellungStrieg bauernb unb b erlangen, ba bie meiften Sag unb ißadjt befett fein müffen, mit ben regelmäßigen SIblöfungen ein jiemtid] umfangreidje§ Perfonal. Sm SBetoegunggfrieg werben jum minbeften bie ßeitungen bon ber SeobadjtungSftelle jur Batterie unb jur
gernfpredj« unb ißiiitcrbienft. 213 Sfbteilung^fteUe audj fofort gelegt werben müffen. ®d)uelligfeit im SSau ift burd) fortgefefcte Übung f)erbei§ufül)ren. SJilb 2. ftotffernbwcr. (Stotberfeite tote Slpparatfernfjörer.)
214 tfetnjpted)» unb '-Sinfcröicnit, 2. ftcrnfpretljgcröt. §aupt teile: Wrnteefcrnfprerfjer mit § a l § r i e m e n in Safdje; Kopftcriil)öret mit Kopfriemen unb SRuftrompete in Safdje; ©prctljbatterie mit S3ermittlung§fd)nur in SSajdje; Kabeltrommel mit Kabel, $1 b f p u l e t, Kurbel, (£ r b = l e i t u n g § b r a f) t u n b (S d) m i r g e I p a p i e r i n £ a f dj e; $raljtgabel; Glemcntpriijer (nut bei Abteilung); Sorratöteile unb Sßcrtjeuge. S3ilt> 3. Sprerfjbatterie (offen). Srfjaltung non linK nad) red)t«: 3inrpo(bra()t in Jtot)lepo(Hf)raut>e, freien Äofjlepot mit ffilemme K, freien ^infpolbrat)t mit ffiemtfle Z oerbinben.
5'Cinjpred}' uui> &Uiileri>tettft. 215 53ilb 4. Ginteilung unb ?tnsftattung bc§ g-crnfprc(l)triipp§. ®a3 ^ernfpredjgerät ber fjfelbaxf tlferie bient ausfdjliefjlicty jur tBertoenbung inneityatb ber SSaffe. Sllle Offiziere unb Unteroffiziere, einfdjlief lid) Trompeter, müffen mit bem Slrmeefetnfpredjer ©efprädje füllen tönnen. Sn ber S3ebienung unb 58el)anblung beS {yemjpredjgerätö mufj jebe Batterie ausgebilbet fjaben: 4 Unteroffijiere 1 Sleferneun ter Offizier* Slfpiranten biefe and) alä Sruppfüprer, 5 Wnn üon jebem Satyrgang, einfdjlief.lid) 2 Leiter. $eber Stbteitungsftab unb jebe ^Batterie ftellen einen Sernfpred)- trupp auf, beftetyenb au£: 2 Leitern, barunter 1 Stuppfüprer, 2 Unbeiittenen (bei reitenöer Slititterie Leiter). ®ie Leiter reiten beim '2lbteilungs4ißatteiie»)füt)rer, bie Unbeiittenen merben als B4 unb B5, bie übiigen au^gebilbetcn fieute cvU M3 unb M4 eingeteilt.
.216 tyetnjprcd}' unb Sinterbienft ©in §ern|pred)trupp tann eine betriebäjäpige iBerbinbung (jioei burdj Seitung üerbunbene Spredjftelten) qerftellen; bei öettvenbung be§ Oerätä für bie britte Spredjftelle wirb er berftärtt. «öilb 5. S ! i g ft c b c 5 S u f b a u e $ üon 81 r tn c e f c rn f p r e d) c r, ® o p f < f e r n I) ö r e r, Batterie unb SJ c r m i 11! n n g v f d) n u r. 3eber Sftann beö Srupp3 fütjrt eine Sinter flagge unb eine ,3elt> bapn, jeber Oleiter außerbetn einen Heinen Spaten, SDtelbefarten unb nadj SInorbnung ber Xruppe eine SJeinfeffel bei fidj. Sßor bem ©efedjt nimmt jeber Leiter @erät für eine Spredjftefle unb 2 Sabeltafdjen au§ bem !öeobadjtung3tt)agen; gleidjjeitig nimmt er einige äReter SfoKerbanb au§ ber SBIedjbofe (Saften E) unb bringt in jeber Sabeltafdje ein Stüd unter (redjtjeitig für ®rfa£ forgen); Ülrmeefernfpredjer unb Spredjbatterie werben auf bem 9\üden, Stopfe f empör er nebft 3u^e^ör am Soppel redjte bom getragen. 3e eine
gernfprcdj' ititb Söinierbienft. - 217 Stabeltajdje iixrb rcdjtS unb litifS am <StraKcJräger[töüeI unb Obergurt be§ Satteß befeftigt; Unberittene tragen fie am doppel. Sdpnblung unb Qkbraurfj. SlllgemeineS. ®aS g-ernfpr ettygerät ittu|j forgfältig be = fyanbelt, ö o r Stofe, S dj l a g, fyall unb $ e u dj t i g • feit bemafert m erben. 33 ei Stegen Wetter 5 u = b e d e n. ' 31 u f b e m a t) r u n g. ©ingefdjloffen, an füllen, . tro denen Orten, möglidjft in Sdjränfen, in ben Süfdjen üerpadt, Spredjbatterie aufrecht ftefeenb. Verboten: Stellen beS ®eratS auf ben (Srbboben opne Unterlage (Beltbafen); Brüden auf bie Sdjailbledje ber fjernfeörer; JiBniden ber ®abel; iperauSjieljen ber Stopf ei anben-Sdjnüren auS ben Söudjfen unb Stlinfen; Srodnen beS ®erätS am ^euer. 33au unb betrieb bon g-ernfpredjteitungen bei ®eWitter im ^rieben Wegen SebenSgefapr unterlaffen. Sßätjrenb eines ®eroitterS Apparate öon Seitungen trennen; wenn Spredjftellen in ©ebauben emgeridjtet, Rettungen aufeerfealb einige SReter baoon entfernt nieberlegen. ÄnifternbeS ©eräufdj in ^ernljörern lünbigt ©ewitter an. ©ctftljren bon ®tartftrom= unb §ortjfpannung§lcitungcn mit ber $anb ober mit ableitenben ^cgenftänben ift lebenSgefäferlirfj. SSerüfeten ber Schienen bon Strafeenbafynen mit oberirbifcper Stromjufülitung ift ofene ©efafer. Prüfung bor bem ®ebraudj. 3u prüfen finb Sltmeefernfpredjer mit ßopfferntjötet unb bie demente. §terju ?Itmeefernfpred)er an jinei Clemente fdjalten, ®utj(fd)lu& b«r« ftellen (SBerbinbung »on E* unb L«Stlemme mit fiJupferbratjt); $olfdjrauben unb Stemmen müffen feft angejjogcn fein. ®ei Srud auf Summertafte müffen Summet unb Wpparatfernböter tönen. 5£önt Summer nidjt, ®erfplatte abneljmen, ^refjjdjraube mit Stell' ftiff löfen, Summcrtontähfdjröube tjerausfdjrauben, Spifje reinigen, unter ©rüden bet Summertafte langfam Wieber cinfdjrauben, bis Summer laut unb Hat tönt; hierauf ^refjfdjraube Wieber anjieljen. XÖnt Slpparatfernljörer nicht, it>n burd) ©reljen ber auf bet dlüdfeite befinblidjen Sd)taube auf einen llaren, lauten ©on bringen. S8irb bieä nid)t erteidjt, Sdjallbledj erfe&en unb ffrernfjöter roie »ot einftellen. Sopffernljörer ebenfo einftellen: für ffurjtfdjlufj eine Sdjraube am Stöpfel burd) E'©ral)t mit L'Slemme, anoere mit E»Slemme »erbinben.
218 . gern) p red)* unb SEinterbicnft. SBHb 6. • Steile ein, fo finb bie Elemente ju erfefeen. Sftilropljon unb ffopf* ernfjorer mit SRuftromret« miet mefjtfadjem lurjen •^erunierbrücfen berSx red)* aftc prüfen. SBirb hierbei im Stopf jcrntjörer fein Son gehört, bann ©eljäufe, Gummiring unb SOlilro* ptjon, oljne auf @djtving* uttgäj. latte ju brüdcn, reinigen ober neucä 3)ihro* ptjon einfepen. Stift bei biefen fßrü* fungen ein Verjagen atler 3. §erftcllnng, SluSbau nnb (Sicherung einer Scrbinbung. Sruppfüljrer erbittet bom 2lbtei(ungS»(f8atterie*)füf)rer befehl über fßertoenbung beS SruppS. ®r forgt für fdjnelte .fpeiftellung bet SSerbinbung, für ©idjerung bet fieitung, ftetlt SBinfer* unb nad) SBebarf JRufoerbinbung fjer unb befett ©predjftelle bei Slbteilu‘ngS*(23attexie*)füljrer. ^erftellen einer SJerbinbung in ber Segel burd) bie beiben fReiter. 5)er eine abgefeffen, ftedt Slbfpuler in glatte ©feite ber Kabeltrommel, fpult etwa 10 m Kabel ab, befeftigt eS fo an ÜBaum, eingeftedtem Säbel ufro., ba& abgefpulter Seil lofe auf bem Sßoben bleibt, gibt Kabel- trommel bem anbern fReiter unb richtet ©predjftelle ein. Set anbere SReiter legt in Sedung ju fßferbe, fonft ju guff, unter "öenufjung bet fßlattenbremfe (©djlingenbitbungen bermeiben!) Kabel aus. Seiajt biefeS nidjt, neues Kabel burd) SBebertnoten anfdjliefjen, JBerbinbungSftelle mit Sfolierbanb umwideln ober Ijodjlegen, elfte Kabeltrommel ljinlegen, neues Kabel abrolten. 3um Segen bet Kabel Söalbränber, §eden, gäune, trodene Stäben unb SRulben auSnufcen. ®ertel)rSn)ege fonne Startftrom* unb Jpodjfpannungsleitungen m ö g I i d) ft b e t m e i b e n, fonft redjt* rointlig treujen. 5Bon gleidjlaufenben Selegrapljenleitungen minbeftenS 10 m abbleiben. 3n ber ^euerftellung Kabel, wenn angängig', bor bie @efd)ü|e legen, fonft SRaum für ©infaljren ber ^Batterie bon Sratjt freimadjen ober iljn junädjft nut bis in 9lätje ber geuerftellung (vorläufige ©pred)* ftelle) fügten. 9ln ber ©predjftelle abfi^en, ißferb nadj S3ebarf feffeln, ©predj* ftelle einridjten. ©predjbatterie auf ßeftbaljn ftellen, Kopffernfjörer an Slrmee* fernfpredjer fdjalten unb umfdjnallen, Slrmeefetnfpredjet mit ©pred)* batterie Petbinben, lofeS Kabelenbe an einer I^Klemme befefiigen.
fjetnh-rcd)« unb SBinfcrbienft. 219 Supferbraljt für ©rbleitung an E^Slcmme fdjalten unb um ben tief in bie (Stbe geftedten Säbel mit mehreren Sßinbungen nudeln (erben). $e feudjter bie ®rbe unb je größer bie eingefenfle SOietallflädje, befto beffer bie Teilung. @r Weitungen mehrerer Spredjftellen nidjt ju natje aneinanber legen. 58ei ungenügenber Srbleitung ftatt biefer ein ^weites Sabel mit minbeftenS 1 m ßwifdjemaum legen unb an beiben Spredjftellen in E-^ Stemmen einfdjalten. befonberen fällen (feljr trodner SBoben, getsboben, grofje ütätje beS fteinbe») bon vornherein burd) jroei Leiter ober einen SRann ju §ufi Doppelleitung legen. 3n Auslegeridjtung linlen Draht in L« Stemmen, redjten in E-Slemmen fdji.lkn. SBerbinbung burdj Durdjfpredjcn prüfen. 3UTn ©djufj gegen ablentenbe ©eräufdje ^eltbaljn umljängen. Slngefdjloffene Spredj- ftellen auf äRerlplatte fdjreiben. 9tadj §erftellung ber Sßerbinbung fidjern bie Unberittenen be§ fjernfpredjtruppg bie Seitung burdj (Singraben, fjeftlegen mit Steinen, ^odjlegen mit Dratjtgabel, SBefeftigen an Räumen, Stnntlidjmadjcn bon Überfaljrtöftellen ufw., fie beibeffern, wenn nötig, bie (Srbleitung burdj Sinfteden mehrerer Seitengewehre, ©ingrabcn bon Sonfervew büdjfen unb berg!., SBegtefcen, 5lu§nüpen bon SBafjeilodjetn, öräben ufw. $odjlegen be§ Sabels empfieljlt fid), wenn Seitung burdj Drb fdjoften, über SBege, SBaljnen, SBafferlaufe, ncffe Stillen geljt; an -SBerteljrSftellen müffen Leiter mit Sanje unter iljm burdjrciten tonnen. Sine Spredjftdle lann gleichzeitig mit mehreren anberen ber» bunben werben, 3. SB.: SlnfdjTufj mehrerer (bis gu brei) Seitungen an L’Slemmen einer Spredjbatterie (Oefprädje werben bann bon allen angefdjloffe nen Spredjftellen mitgetjört) (SÖilb 7); ober SpredjbWterien betfdjiebener Leitungen fteljen bidjt beieinanber; Leitungen werben nadj SSebarf burdj SSermittlungSfdjnur berbunben. $ierju Stopfe! ber SermittlungSfdjnur in jugeljöuge Stinten ber ju berbinbenben Spredjbatterien fteden, bei Doppelleitung audj beten E«Stemmen mit Supferbraljt berbinben. Spredjbatterie mit Reinem Stopfel ift bann -auSgefdjaltei, bie anberen Spredjftellen Ijören alle <5tefprädje. (SBilb 8.) Ißerbinbung mehrerer ßeitungen untereinanber erfdjwert ben betrieb, wegen be§ SftitljörenS ber ©efprädje bei allen angefdjloffenen Stellen. Die Serbinbung jwifdjen JöeobadjtungS* fte11e bes ÜBatteriefüljterS unb Batterie ift [tet§ bie roidjtigfte. Slufierbem ift nur nodj $1 n j dj^l u fj
22U tj-ernjpred)* unb äßtnteröien)t. an 'Abteilung geftattet; e p r e d) ft e 11 c bei 9lb = ieilung barf bann mit feinet anberen ber* 1) u n b e n [ein. *0iib 7. $ilb 8. 4. betrieb. SJeutlidj unb langfam [preßen. 'öeim (Sprechen Spredjtafte brüden, beim &ören loslaffen. 3U11T Slnruf einer Spredjftelle Summertafte brüden, bei SSerfagen Summern üftuftrompete benu^en. Slngerufene Spredjftelle antworte* 5. 93.: „Ijier er[te Batterie", „ljiet 93eobadjtung".. SBet ungenügenber ßautftärte ßautljörfnopf brüden, aber n w r jum $öten; für Sroifdjen* ober SBermittlungSfpredjftellen ber* boten. ©eljörteS jurüdfagen; längere ©ejptädje fapweife geben unb nnebertjolen. Soll ©efptäcf) aufgefdjrieben toerben, bann in (Gruppen ju btei bis fed)S SBorten (je nad) Sänge unb Sdjtoierigfeit) fpredjen. 'Ser Slufneljmenbe wiebert)olt Gruppen in einzelnen SBorten, toäljrenb er nieberfdjreibt, fo bafj ber ©ebenbe barauS erfieljt, wann er fort* fahren fann. Sdjtoer berftänblidje <SÖpe junädjft einmal im ganzen borlefen unb bann erft biftieren. iRad) 23eenbigung lieft 2lufneljmenber baS ganje, einfdjl. (gafcjeidjen, jur SJergleidjung noef) einmal bor. 93ei Übermittlung bon SWelbefarten ift junädjft ju fagen „®opf"; wenn biefer übermittelt „9luffd)rift", barauf „^nljalt"; bor ber Unter* fc^rift „Unterfdjrift", nad) SSeenbigung „Sd)luf}". SBorte, bie nidjt berftanben ioerben, nadj SJudjftabiertafel budj* fta bieten unb erft am Sdjluf? be§ SBorteS wieberljolen; bei nidjtber* ftanbenen Bafylen bis ju ben betreffenben B'ffern jäljlen. Leitung bei flädjtgebraud) Ijalbftünblid) burd) Slnruf prüfen.
Jernjprcdj» nnb SSinterbienft. 221 5. SRafina^mcn bei befonberen SSorfommniffcit. 2-> Ä SJorfommniö. Urfadje SJefeitigung 1 Spradje »wirb an» beutlidj. — Sautfjörlnopf anlocnben. 2 Stoß 9luiven» buttg beS 2aut« IjörlnopfeS ift Spradje nidjt 1 Batterie« ober Sei« tungdftöpfel fißen nidjt tief genug in ben Budjfen. JJeft einbrüden. üerftänblirf), ober Summer L«Drät)te fißen in ben Sräfjte gut beteiligen, (Enbeu ertönt nidjt. Stemmen niefjt metjr genügenb feft ober finb ganj beraub gefallen. ißülbräljte ber 61 e« mente liegen nidjt feft an ben Sdjrau« feen unb Stemmen. fiurjfdjlufj (Berühren Don E« unb L»Draljt). E-Draljt liegt an Säbel ober fonftigen jurSrb« leitung »ermenbeten 'JJletallteilen nidjt meljr gut an. (Erbleitung ift ju fdjtuad] Dotljer metallifdj blanl madjen. Sdjrauben unb Stemmen an» Sietjen. Drätjte auöeinanberlegen; blaute Stellen in L»®raljt ifoliercn. Srafjt gut anbrüden. ‘Snrd) 'Begiegen uerbeffern; feudjtere (Erbe auSfu^en; nötigenfalls Doppelleitung legen. 3 Störung toirb burd) SRafr naljme Ijb. 9lr. 1 unb 2 nidjt befeitigt. Sunädjft unbekannt. , Wlbung bet Spredjftelle an iljre Dienftftelle. SBinlet» ober tftufuerbinbung mit ©egenfprecfjftelle auf neh- men. Segenfpredjftelle fo» fort Unterfudjung nadj Ifb. <Rr. 2 ausführen; banadj Dtüfen, ob SSerftänbigung Dorljanben; fefjlt fie nodj, bann uerfudjen, ob burd} Spredjen in ben Apparat* femtjörcr ober. Sopffetn» Ijörer ^erftänbigung möfli lidj.
222 tjerttfprccl)* unb SBinterbienjl. 8* jO ci Storlotnmnte Utjacfje SBefeitißung 4 'Gcrftänbißunn feljlt flänjlidj. Leitung ift nid)t in Drb* nung. fieitung grünblicfj nadjjeijen; baju ge()t ein sJQiann mit Sabeltafdje unb SEopffern* fjörertafrfje mit Qntjalt am Stabe! entlang, läßt e£ burdj bie $anb gleiten unb prüft eä auf Sd)äben. '-Blaute Stetten im Habet. 3Rit Qfolierbanb umtuideln; längere Streden fdjab* Ijafien Slabete 1jerait3fd)nei* beti, Enbeu metallifd) blanf madjen, burd) Stno ten üerbinben (leine 3fo* lierung cinbinben) unb mit 3folierbanb umtuideln. Habet (jeriffen. SSerbinben mie vor» Sei Serwenbung melj* rcrer Sabel.rammeln Serbinbung fdjledjt Serbinbuiig $mifdjen erftem unb sroenem Sabel löfen; erfte£ Stabelenbe an eine Stemme be$ ©töf.f*fc am Sto p f) erntjörer aufdjalteti, anbere Stemme erben (141); 8luSgang$ftred)* (teile mit SRuftrompete an* rufen. 8rel)lt SJerftänbi* gütig, Sabel auSioedjfeln. jßrüfung ber übrigen Sabel in gleicher Steife. 5 SJerflänbigunß rtrirb au cf} nad) 3fnßanbfeVung ber Seitung nidjt erjielL ®erät ber Srre djftell c ift nicht in Drbnung. Sprcdjbatterie, Slrmeefern* rerfjer ober Sopffern* ijörer gegen brauchbare midroedrfeln. Surüdfleftclt* te$ ®erät balbmöglidjft ge* nau unterfudjen unb in* ftanbfefcen. 6 Störungen finb fo umfangreich, baß fo. artige . SnftanbfeVwng nidjt möglid). Sleue Leitung legen, alte balbmöglidjft auf nehmen unb inftanbfefcen. i
^-crnfpred)- unb iBiuferbienfl. 223 6. ?lbbmi einet Serbinbung. Sruppfüljter erhält Dom $bteilung3*C8atterie*)fütjrer SÖefeljl 3um iäbbau ber Seitung. Spredjbatterie, Slpparatferrifjörer unb Sopffernfjörer in Safdjen Derpaden. E»Sral)t ftetö Don E* Stemme löfen, auftoideln unb in Sabel* tajdje Derpaden. Sabel auf roden, wenn ®efedjt3lage e§ juläßt, im Trieben ft e 13; bagu Sluffpuler fo in fromme! fteden, bafj fßlattenbremfe auf Seite ber Heinen 9?ebenfdjeibe; Surbel auffefcen unb bormärts fdjreitenb breljen, Sabel babei nidjt auf ©rbboben fdjleifen. Sabel trommeln bütfen nidjt liegen bleiben. 7. 8orrat§teile unb Sföcrtjeuge. 3m ‘Batterie* unb 2lbteilung§*^8eob. §t. 2ß. Benennung 3«bi Scmerlung 3m Saften E ^elbele mente, un an gefegt................ {Ring Qfolierbanb ju 25 m in einer SMcd)« bofe................................ . . . . {Ring Srbleitungöbraljt *u 50 m............ Kabeltrommeln f. fjetoo. mit je 500 m Slrmcetabel 08 ober mit je 250 m Sabel 12 f. Selba................................. SJeljälter mit 2 ©djallblecben ...... Srfjraubenjieber . ........................ ©tellftifte................................ ÄabeUange.................................. @cf;mirgelpapier, etmn 20 x 20 cm . . . . SJücijfe Xinol............................. Ülbfruler........................ . . . . Kurbel.................................... Wuf bem febernben Saften G Wlitropljone in SSledjbofen................ ({für ben ®ebraudj ge« öffnete SBlecbbofen am ®edel mit ettoaS Qfo» lierbanb umwideln. <)* 1 1 2 1 1 1 1 1 3 1 1 8. 'Befyanblitng nad) bem (öebrautf). 9?acE) jebem GJebraudj gernfpredjgerät unter Sluffidjt be3 Xrupp* füljrerS grünblidj reinigen, unterfudjen unb inftanbfefcen. SBefonbereS 2lugenmerl auf Seile ridjten, bie beim betrieb al§ fdjabljaft jurüdgeftent ober nidjt fadjgemäfe auSgebeffert tvurben. Sabel ftetä gang abrotlen unb forgfältig nadjfetjen; blanl ge= Worbene Stellen mit ftfolietbanb umroideln, längere fdjabljafte Stellen l)erau3fd)neiben, SrennungSftellen gut Derbinben, gefpreijte Sabel* enben jufammenlöten. • gcifjl im Selbe erbeblid) ßtoBer,
224 Scrtifpred}» unb SSinierbienft. 3ta^geivorbeue Apparate unb Sabel au§ ben Sajdjen nehmen unb an ber ßuft trodnen; Wafdjen innen gut reinigen unb trodnen. 3ft fjötjerne <5pred)tafte gequollen unb Hemmt, fie tjerauö^ fdjrauben unb gefonbert trodnen. £oder geworbene Elemente mit Rapier, am beften SBellpappe (nidjt Sud) ober §ilg)z feftlegen, *ßo!fd)rauben unb Stemmen feft qtv gieren, ausgetretene' ^lüffigfeit ober SJtetallfalge abroifdjen, Qhtmmv ftöpfel feftbrüden, ljart ober briidjig geworbene erfe^en. geljlenbe (exfjrauben aller -Slrt fofort erfefjen. 9.2cr Üßintcrbienft. 3ur Verftänbigung ober ^ur Vermittlung non Befehlen unb Reibungen werben, wenn befere Hilfsmittel, wie Sk Sclepljon, nidjt $ur ©anb finb, am Sage flaggen, bei 9tad)t Ijelleudjtenbe Laternen nerwenbet. 3e nad; SJeleudjtung unb Filterung.wirb mit Weiften, blauen ober gelben Jlaggcn geroüitt; aud) mit betn $(rm allein ober mit bem Helm ufw. fönnen im Notfälle SBinterjeidjen gegeben werben. S)er 2B.i n t e r t r n p p beftetjt ™ allgemeinen aus 1 <?Lil)rcr unb 2 Wtann, von benen ber eine lieft unb ber anbere gibt. $ic Sfufftettung bes SlruppS muß fo gcftfjicft erfolgen, baß ber Öegner unter feinen Umflänbcn ntitpilcfen oer- mag, ba bie Vucßftaben nach 9lrt beS SRorfealpbabetcS gegeben werben, ba* and) bem Jycinbc betannt ift. ^interftellung. $untt. £trid). Silb 1. Silb 2. Silb 3. ®ie 3 e i d) e n eines VutfjftabenS werben mit turnen Raufen — non etwa einer Sunftlänge — l)intereinanber gegeben; ^toifdien ^mei Sudjftaben ift <ßaufe non etwa fünf ^unttlängen einxufrfjalten. sJiad) Veenbigung eines SßorteS toirb bie flagge not bem Sörper fentredjt nad) unten gefdjlagen unb erft wieber in bie S&intcrflefltmg gebracht, na^bem bie ©egenftelle „ Verftanben" (i) gegeben bat 3m 2)iircbfrf)Ttitt müffen etroa 10 SBorte ju 6 sBud)ftabcn in 5 SRinuten gegeben werben. ©S ift unbebingt erforberlid), bie einzelnen ® c * wegungen fdjarf in fid) abjiigrenjen fowic richtiges 3 e i t m a ß nnb b e u 11 i d) e Raufen i n n e n l) a 11 e n. Hierzu b e b a r f es einer e j e r i e r m ä ß i g e n 6 i n ü b u n <| bei 3 e i dl c n. 1
getnfptedj' unb SBinlerbienft. 225 gu fdjnellerer Betfiönbigung über Ijäufig Wieberfefjrenbe Borgänge lönnen befonbere geilen uerabrebet unb bte Beidjen aufser mit $8 inten loggen aud) mit ®rm, Wlüfce ufw. gegeben Werben. BefonberS im totrlfamen geuer ift regelrechtes Beicpengeben nur feiten möglid). golgenbe Beiden, bie jebem Dffigier unb Unteroffizier geläufig, auch möglich ft allen Wlannfdjaften betannt fein müffen, finb allgemein gu benühen: güt gelb' unb gt «. ag 2luffd)lag B. bf Batterie führet bt Batterie bg Brenngünbet btt brittel f (Singelfeuer • f feuern, weiter feuern fbt feuerbereit fp geuerpaufe ft fraglich f» geuer üeremtgen firt geuer »erteilen gf geWöljnlidjeS geuer gb gange Batterie gt » ©ranate (n) gg im gangen $• bä Hälfte gi baljinter 1 ho 1 hoch i hä i hüb« bt $auptrid)tung ht $att (9lufl)örcn be§ geriete) 3. 1 if 1 tief 1 i fr 1 tiefer Kur für g S. bo Bogcnfd)ufi fladj gladjbaljnfdjuh 0. ggeS ©tunbgefdjüh gp ©ruppe St. tf hirge geuerpaufen ®cr ßetberaue. JJelbart. 1. 21. fi a r t i 11 e r i e gemein fam. £. lag lagenweife; Sage Ibß 2Übung It linte, linier Hf bon linte feuern 9W. mr mehr mt White: mittlerer mv mit Bergögerung W. nlag nädjfte Sage D. o» o^ne Bcrgögerung pl fßro|)cu tommen rlr JRidjtfreiv rr Jtoljre frei r3 red)t<>, red)ter r3f non redjte feuern 0. . fc Sdjufs ff) Sdjrapnell fn fltciicn flw Stellung«)» cd) fei 5. t Wull B. »o bauor n>r Weniger s. }i B'd Ibartillerie. 2. Ib fiibelle If lange geuerpaufen llnb linte vorbei rgl Sieglet rlbb ted)te vorbei S. tl Seil, Seile tr , Seilring «8. n>t)i Weit baljintet wno weit bauor 16
226 fjernfprecf)’ unb ©interbienft. 3ft baS Beidjen berftanben, fo roirb bieS feilens beS Empfängers burd) baS Seidjcn „Berftanben" (i) beftätigt. 3Rit ber fi a t c r n e werben bie fßunlte unb Gtridje burd) lurje unb lange Sfidjtbltye bargeftcllt. 3)aS für nler)loggen oorgefcfjtiebenc Beit »naß fl’lt aud) ^ier. 9ltr IfcUeS, gteid)mäßiges Brennen ber Salcrnc ift ju adjtcn. A. 9Rorfe&ei<fyctt. töudjftabcn: i *• — • i • —. f • • • I —— t_ I • —— • • u • « — m — — ü • • — — n — • v • • • o — —— m • — ö ——• j—— P • — — • 1) — • — — <1 —-• — A —* —- • • 3» f fern: l»— — — — 6_e«»« 2>> —7—— »a« &••• —_ 8—— — 4 • • • • —i~ 9 — — —— • 5e«oee o------------- SRömifdje Boßlcn werben unfer SSoranftellung oon „röm" gegeben, j. ®. 1V = » — o — — —e_________«••• — Brudjfirid) « — • Bei me^rftcltigen goßlen finb bie ßtffetn iljrer 9leil)enfolge nad) ju geben, J. SB. 45: • • • • — • • • • • Bei Beitongaben nad) ?(rt beS gabrplanS ift sur Trennung bet Stunben non ben SXinuten ein ffomma ju geben, j. SB. 630 = 6,30. Safocirf)en: $unlt . • • • • • • ffotnma , • _ • _ • _ Jtagcicidjen ? • • — —- • • Sienffjeidjcn: 2tnruf (fßunltjeidjen) « • • • • • Srrung \ ••••••••© Summen (kk) Unterbredjung / 'Berftanben (i) • 23 art en Trennung — • • • Gdjluß • _ • M • 5>tid)tricrftanben unb Bitfe um SBiebetljoIung (rp) • _ • B.2) Nbtürjungcn für ben betrieb. £id)t gut Ig £id)t fdjledjt If StintS geben ltg «flagge blau fb fflagge gelb fg ffrlagge Weiß fw SRedjlS geben rg Welbetarte m! l) ftiir hinter unb (Sifliwlitten, fonft • • • • ) aitäurtJfnben im <Eiflnal»erfefcr mit bet 9Jlorine»
©et fjrtfiret» unb SHeitetunterricbt. 227 Snljalt, ©rennungäaeid) en, Unlerfdjrift, Sdjlufcaeidjen, (• > güt bie W i e b e r f dj r i j t ift beim Sßinlemrfefjr bie SRelbefarte ju benutzen. Sie toitb in folgenber SHeiijenfolQe übermittelt: anrnf bet ÖJegenftelle, 1 «*-*•**» ft'opf bet OTelbefatie, ©rennnngSaeidjen, (— • • • «nffdjtift, Srennungäaeidjert, XXVI. ®er ftaljrep unb ^citernntcrridjt 1. Das pferb. etirn Obren Gebettel Wennitfctt . Lüftern 6 ^odileifie 7 Ober« itnb Unterlippe 8 Slmnoncbe 9 Wtaittoinfel (Mannfrfj^ Qtacte Gtenid Wäbnenranb be8 fca Werbe Cbrbrüfenoeo^b Troüelrinne ÄTcblranb be$ ©alle* 1 2 3 1 5 jBencnnunfl ber äußeren Körperteile. 10 11 12 13 14 15 16 17 _________ 18 «ßibenift 19a SBorberbruft 19b Unterbriift iflc sBnifttt>cmb 20 ~ ’ 21 22 23 24 ______ ... 25 U?orber!rüe 26 ~ 27 28 29 80 8t 32 33 34 (Schütter Oberarm 3?orarm (SUenboflenbütfer $torbcrfchienbctn fttffdfüpf freffel (.ftohe) M ö theiuDbf tarne £nif (Gcitenttmnb) $uf (Sebenroaiib) £nif (Iradjicnwanb) Wien 35 fflütfen Senbc ^öfludj ftlanten Ä nippe tfdiffe $interbci(fe Cbeiidjenlel ft nie Untertäenfcl Gprunogdent 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 .fctiefe ftrtftartie .Vüitcncbicnbein Gchtaudi .frobenfatf (Brfjrorifanfafc ©ibbeinjpifce 48 49 50 51 52
228 ®et gatjr«* unb SReiterunterridjt. 1. SSefdjreibung ÖcS SßferbcS. 3um töeitunterridjt teilt man jebeS 5pferb ein in SSorljanb, Mittel ljanb unb §interf)anb. Sie Sßorljanb geljt bis gu ben Sßorberbeinen einfdjliejjlid), bie SDlittetfjanb ift bei Seil gioijdjen ben Sßorber* unb Hinterbeinen, unb bie Hinterfjanb beftcljt aus ben Hinterbeinen unt allen bajttjijdjen unb baljinter liegenben Seilen be§ SRumpfeS. ®or$ an b 1 ©ent et 2 Cliren S GHrn 4 Ocfilftfe 5 viuaengtube 6 Wate 7 Wafenlßrfjer (Wüftern) 8 Wtaulfpalte 9 Atnn 10 Socfi We 11 Qtanafdjen unb S?brcn- 12 £>al« {freiet) elbrüfe 18 STamtn mit Wtäftne 14 Aeblflanß 15 EUberrifi 16 ©ruft [terßden! 17 Gdjulfetblatt m. Grfjub Mnodjcngcrüft. 18 Stanbeiu 19 ©orarm, (Speirfje 20 GUenbogenbrin 21 SSorberfufctDiirael 22 ©orberrobr 23 ft elf elß eien! 24 .fteftelbein 25 Axonbein 26 Axone 27 $uf m» fcufbeht, £otn* n>änbe, Axone, Gotjie unb Strahl 28 ©allen Wtter&anb 29 Würfen 30 Penben 81 Wippen 82 ftlanten unb ©auch 4>intct(janb 33 A nippe mit Äreujuurbcl 34 fcüftc 35 Grinnetjrutcm.GrfHoeif* 36 Slftei [haar 37 Schlauch (beim inätmL 38 'fcinterbacfe [*£ferb) 39 Stfcbdn 40 Darmbein 41 Cberrfienfelbetn 41a Anidcbeibe 42 Uiiterrhenfelbein 43 2vniTißflelent 44 Gifknbcin 45 ftef1elbein 46 Aronbein 4 7 fcufbein a) Ser S? o p f. Oben am S^opf ift ba§ @enid. Über baS (Menid nad) borne fäUi ber Sdjopf be§ ißfetbeS. Sie ©den be§ SSRauIeS Reiften SDlauIroinfel ober Sefgen. SaS ißferb ljat oben unb unten je 6 Sdjneibegäljne unb oben unb
*®et grastet» unb Seiterunterrirfjt. 229 unten je jroölf Sadenjäljne. $n bem Broi^entaum sroifcfjert ben Sdjneibejctynen unb ben Sadenjätjnen ftel)i nodj auf jeber (Seite oben unb unten je ein einzelner Batjn (^afenjäljne). Sei ben (Stuten feljlen fie. ©ie Bäljne fteden in bem Ober« unb Unterliefet, hinter ber Unter« lippe fietjt man eine Sertiefung, bie? ift bie ßinntettengrube. ©en Hinteren, oberen Wanb ber Saden nennt man bie ©anafdjen. b) ©er £>al?. ©er §aW ift aufgebaut au? 7 §al?roirbeln; am unteren Wanbe be? §alfe? ift bie Seljle. c) ©er Wumpf. ©er oberfte Wanb be? ißferbetumpfe? ift ber Wüden unb bie Gruppe. ®r roirb burd) bie Sirbelfaule gebilbet, bie au? SEBirbeln befteljt unb mit bem ®reujbein enbet. Son ben Wüdenroirbeln getyen nad) redjt? unb lint? bie Wippen nad) unten, ©ie oorberften Wippenpaare finb unten jroifdjen ben Sorberbeinen mit bem Sruftbein berroadjfen unb peifjen bie ro a f, r e n Wippen, ©ie anberen Wippen tjeifjen bie falfdjen Wippen, ©ies ift beim Satteln non SBidjtigteit. ©er ©urt mufj nämlid) auf ben roaljten Wippen liegen, roa? man am Stuftbein füllen fann. ®ommt er juroeit jurüd, fo liegt et auf ben falfd)en Wippen, fdjnürt bem $ferbe ben ßeib ein unb ftört e? beim Sltmen. $n bem Sßferbeleibe liegen bie ISingeroeibe, rooju bie SItmung?«, Setbauung?« unb @efd)led)t?organe geböten. Sim Wumpfe ift nod) ju bemerken: Sotne am @nbe be? Äantme? ein Ijerborftetjenber Sudel; ba? ift bet Sßiberrift. SRit iljm beginnt ber Wüden. hinter ber £enbe beginnt beim ißferbe bie Gruppe. Sim @nbe ber Gruppe fe^t fidj an ba? Sreujbein ber Sdjroeif be? Sferbe? an. d) ©ie botbeten ©liebmafjen. 3u ben botbeten ©liebmafjen gehört junädjft bie Schulter. Sim ©nbe be? Sdjulterblatte? fifct ba? Suggelenf; t)ier fept fid) ber Oberarm be? $ferbe? an, ber bi? baljin geljt, roo bie Sorberbeine unter bemßeibe,ba? buräj ba? Sorbertnie gebilbet roirb, reichen. Unter bem botbeten ftniegelenf ift ba? Sdjienbein. ©iefe? gebt bi? jum Reffet gelenf. ©iefe? enbigt in bie ®rone, unb batan fept fidj ber Jpal?. ©er binterfte ©eil ber Stone IjeiBt ber Sailen. e) ©ie Hinteren ©liebmafjen. Sluf jeber Seite be? Sreuje? fieljt man beim Sßferbe ben )püft» fnodjen. Sßo ber Oberfdjentel mit bem ©armbein betbunben ift, fifct ba? §üftgelenf. Sim ®nbe be? Oberfdjentel? liegt jiemlidj bic^t unter bem fpferbeleibe bie Snief^eibe; alfo ift bie Äniefdjeibe in bet §ölje toie beim Sorberbein ber @nbogen. Son ber Sniefdjeibe au?
230 ®er galtet* unb Seite runtcrricfjt. getjt nadj hinten ber Unterfdjentel. Ser Unterfdjentel enbigt in ba§ «Sprunggclent. Ser ljinten Ijeroortretenbe Seil bed «SprunggelenfeS Ijeifjt bie Jpacte. Saö Sprunggelent ift alfo in berfelben Jpölje, mie bei ben SSorberb einen bas? SJorberfnte. 33o.n Ijier ab ljaben bie einzelnen Seile biefelben tarnen, toie bei ben SSorberbetnen, alfo: «ödjienbein, fteffelgelenl, fjeffel, ®cone mit fallen unb §uf. f) Ser £ u f. Ser äufjere Seil be§ Jpufe?’, ben man fieljt, wenn ba3 fßferb fteljt, ift bie §ornmanb. Sie Ipornmanb wirb eingeteilt borne in bie Belje, in bie beiben (Seitenteile ber Jpornmanb unb in bie beiben Sradjten ljinten. Sort, too bie Jpornluanb fidj ljinten an ben Sradjten nadj innen umbiegt, liegen bie ©dftreben; ber untere Seil be» tpufes? Ijeifjt bie Soljle. ftn ber ©oljle unb jwifdjen ben (Sdftreben liegt ber Sltaljl. Sen oberen tlianb be» §ufe§ nennt man ben Äronenranb. $n ben bfe je£ t befdjiiebenen Jpornteilen bes? fpufe3 ft e den bie ftleifdj’, §ett* unb ftnodjen teile beleihen. ftn ber Wittcllinic buvdjfrfjnittcncr Sorbcrfufj. & 7 8 69 17.13 14 16 12 J Sdiienbcin 2 ^eiUlbein 3 Mruribcin 4 .vufbein o GtttitHbem 6 sStrerffrfntc 7 ^ktinriebiu» bcv beinö S '-beitflefebnc fee* Xtrun* bein* 'J aufrere $ant 10 ftleifdjtrone 11 ^leifrfnwinb 12 tVleilrfitoble 13 ftleitotrabl 1-i GtrablTifien 15 ^orniunub 16 .ÖDrnfDble 17 .ftprnfirabl 18 TOeifje £inle —10 r--/5 —4 ti 8 Silb 3. 2. Sie ft ar ben be§ ^ferbcö. 9tadj ben ^arbeit loerben bie fßferbe in 7 £>au|)tHaffen eingeteilt: föraune, klappen, fyüdjfe, ©djimmel, falben, Sdjeden unb Siger.
®et göltet« unb 9leiterunterrid)L 231 3. Mbjcirfjcn bcö ^ßfetbcS. 9Ibjeid)en finb roeifee Sruftftellen, bie namentlich am Stopf unb an ben Seinen borfonxmen. 9Äan unterfdjeibet angeborene unb erworbene Slbjeidjen. 2. Sfaltbienft unb SfaUorbnung. Der St all bi eil ft in ber ©atnifon wirb in ber Siegel nad) bejonberen oom ^Regiment erlaßenen Sefeljlen gepanbpabt. Die Oberauffidjt liegt in ben Rauben beö SBadjtmeifterS. allgemeinen ift fein Verlauf folgenber: D>a§ morgentfidje Dränten unb füttern ift Sadje ber oerftärlten St all W ad) c. Ungefähr eine palbe Stunbe fpäter treten bie $aprer unb ißferbepfleget jum Stallbienft an. Der ißferbepfleget fiept juerft fein ißferb grünblid) nadj, ob e§ in ber iRadjt leine Verlegungen burd) gdjlag, Siß, ^ettenpang unb betgleidjen erlitten ljat unb pupt e§. ®twa eine palbe Stunbe bor bem Slbrüden wirb gefattelt unb gefdjirrt, bann auf Sefepl be§ ^uttermeiftexö jum Slnfpannen perauSgejogen. Sßäprenb bie Satterie braußen ift, lüftet bie Stallwadje gtünblicp ben Stall, forgt für SorWetfen Don §eu, $n»£)ibnung*bringen ber Streu unb Örbnung im Stall. fRadj bem (Sinrüden werben bie ißferbe äbgewartet, obetflädjlidj gepupt, geträntt unb gefüttert. Da§ grünb” lidje ißupen ber ißferbe gefdjiept im SRittagsftallbienft, ebenfo bas Steinigen ber ißferbebetleibung. Seim Slbenbftallbienft wirb getränlt, gefüttert, eingeftreut unb $eu üorgeworfen. Die ißferbe finb mit Slu&xapme ber fyutter* unb ißupftunben lang ju binben, bamit fie fid) jeberjeit legen tönnen. Singebedt werben fie nad) Sebarf. SBidjtig für ba§ SSoplbefinben ber ißferbe ift Slupe im Stall unb gute 2uft. Die Demperatur foll nidjt mepr al§ 10—15 ®tab ®elfiu§ betragen. iRad)t§ ift ber Stall nur fdjtoadj erpellt. Die ÜluSrüftungäftüde beä ißfetbeS pängen an bem ißoften pinter ben Stäuben in ber »on ber Satterie befohlenen Dxbnung. Staudjen im Stall unb bem fjutterboben ift berboten. Die St all W adj c wirb 24 Stunben bor Eintritt be£ Dienftes lom* manbiert.*) Üßadjtpabenber ift ein Unteroffizier ober (befreiter. Sei Ubernapme ber SBadje prüft ber Sßacptpabenbe ben Seftanb ber Stallgeräte unb läfjt fidj über bie für erlranfte ißferbe angeorbneten SRaffnapmen unterridjten. @r forgt für bie borfrpxiflömäpige güptung be§ StallwadjbudjeS unb ber Stalltafel. Sum füttern (unter 9luffid)t be$ guttermeifler^) wirb bie alte burd) bie neue Stallwadjc berftärlt. ülnjttg: Dxillidjanjug, SJadjtpabenber mit Säbel unb Sanbolier. 2ht§treten nut mit Genehmigung beä SSadjtpabenben. ♦) GU iöljlt nicfyt fr« bin in btn firiegiärtiUln AufgeführUn ©fldjen.
232 Set 3rfll)ret« unb fteltetuntetridji. £cr 9Badjthabenbe teilt feine SSacfje in Boften ein unb führt, fall? ber fjutternwtflet nicht anwefcnb ift, bie Öberauffidjt im Stall. @r forgt für fRulje unb ßüftung be? Stall? unb meift Unbefugte Ijinau?. Söei plöhlicßen ©rfranlungen ober Beilegungen bon Bferben trifft er fofort bie nötigften Eingaben unb forgt für Benadjridjtigung be? fjuttermeifter? unb ÜBacijtmeiyterS, nötigenfalls auch be? Beterinär? bom SJienft. Betritt ein Offizier ben Stall, fo ftehen bie Seute auf ben ?Ruf „Sichtung" hinter ben Stänbert ftill, ber BJadjtljabenbe madjt bie bon bet Batterie oorgefdjiiebene SRelbung. Siadjt? unterbleibt bie?. Ter !Eßad|tpoftcn entfernt in bem iljm jur Beauff idjtigung übet* tragenen SReüiet ben fOlift unb halt bie ©treu in Srbnung. Oefüllte ©unglatren ober Stuften finb fofort auSjuIeeren. ferner achtet ber Boften bauernb barauf, bafe bie SJJferbe fidj nidjt loSmadjen, nidjt über ®ette ober fjlanfierbaum treten ober leiteten herunterweifen, audj ftdh nicht beißen ober fdjlugen.. Bei Betreten be? Staube?, befonber? bei ^unfelheit, finb bie Bferbe anjurufen, bamit fie nidjt erfdjretfen unb auöfdjlagen. * Bferb cpf lege in ber Öarnifon unb im gfclbe. Da? tränten erfolgt in ber fRegel 14 % Stunbe vor jebem füttern unb jWar ftet» joöiel, al? ba? Bf erb annimmt. Bei feljr frühem Slufbrudj werben bie Bferbe oft nut Wenig Sßaffer annehmen, ba? tränten muß bann moglidjft unterweg? nadjgefjolt werben. SBirb auf bem fDlarfdje getränft, fo finb, Wenn bie Beit e? irgenb geftattet, bie ©ebijfe ju entfernen unb 9(u?binbe* unb Sluffa^ügel ju löfen. 3!Ruß wegen Beitmangel? auSnaljmSweife mit @ebiß geträntt werben, fo ift barauf ju adjten, baß ba? Bferb ba? ganje SRaul tief in? SSaffer fteden lann. Sludj wenn ba? Bferb babei weniger SBaffer ju fich nimmt, Wirb e? burch ba? 2lu?fpülen ber OHiftern erfrifdjt. 1—2 Stunben nach bem Slbenbfutter werben bie Bferbe noch einmal fatt geträntt. Bei ®rünfütterung, ©rbfen unb Bohnenfutter Borfidjt! Bortjer tränten, nach bem futter lange Baufe. Ta? tSßajfcr foll rein fein, im SBinter etwa? abftehen laffen. Da? füttern erfolgt 3ma1 täglidj. ®ie Station befteljt au? $afer, fjeu unb Stroh nadj folgenben Sähen: 1. imgricbcn. 3 n ber ©arnifon. £afer £eu er Stroh fjaljrenbe SanonewBatt. Bugpferbe .... S 5875 ß , 3500 s 4000 iReitpferbe .... 5500 3500 3500 Seidjte ^elbljaubiß’Batt. Bugpferbe .... 6250 3500 4000 tReitpferbe .... 5500 3500 3500 fReitenbe Batterien . . . . Bugpferbe . . . . 5500 3500 4000 - fReitpferbe .... 4750 3500 3500
®et gatjrer« unb fteiterun fertigt. 233 91 u f bem 9R a r f dj e. fjaljrenbe Äanonen-SSatt. Bugpfeibe .... 63.75 3500 2250 jReiipferbe .... 6000 3500 1750 2eid)te ftelbfjaubi^Söatt. Bugpfetbe .... 6750 3500 2250 5Reitpferbe .... 6000 3500 1750 iReitenbe Batterien Bugpferbe .... 6000 3500 2250 CRur (Jutterftrob, (£ireuftrob Weit Pf erbe .... liefert ber Quarticrneber.) 5250 3500 1750 ♦ 2. 3m Kriege. 58ei mobilen Gruppen. ...............................................1 6000 3500 1500 flieitpferbe.......................................................J S3einid)t mobilen Sruppen. 6600 3500 3500 klinge Wemonten erljalten nod) einen .vjafersufdwfj. ®ienftpferbe, bie ba§ 9Ranöoer mitgemadjt ljaben, erljalten nadj- Ijer 30 Sage lang einen Bufdjufe üon taglidj 1 SHIo £eu. 9Iuf ©ifenbaljntransporten gibt eS für alle $ferbe einen §eu- jufdjufj. ®ie ÄriegSfä^e tonnen wegen ^uttertnappljeit oft nidjt gewährt werben. Sßenn möglidj, muf] man ftetS biefelbe ftutterjeit eintjalten. SSälj* renb be§ fütterns nidjt burd) ißuijen unb bergt ftören! ®er .fjafer wirb gern mit ^ädfel bermijdjt berfüllert £>a§ Strolj Ijat ben geringften Wäljrwert, bie Streu foll aber ftetS fo gehalten fein, bafj ba§ Sßferb reines Strolj jum fjreffcn im Stanb finbet. ®« 4>afct ift baS befte futter. ®r foll bünnfdjalig, golbgelb, grofjlörnig unb troden fein, barf nidjt muffig riedjen ober Ver- unreinigungen enthalten. (Jrfot) burdj GJerjte, 9loggen über SSeijcu möglidj. §ett foll troden unb roof)lried)enb fein. SSiefenljeu ift bem Sleeljeu borjujie^en. Strolj ieber 5Ärt ebenfalls troden. Bum teilweifen @rfa|j be§ ÄörnerfutterS tonnen SRaiS, hülfen- früdjte wie Srbfen, Söoljnen ober Stnollengeroädjfe wie sfartoffet floden, Wfyrrüben, 53iet)rüben, Buderrüben, 5Rübenfd)ni^el in nidjt ju großen SRengen üorteilljaft berroenbet werben. (Srünfutter nur in geringen SRengen geben (ertjifjteS ift jdjäblidj). 58rot wirb bon allen ißferben feljr gern genommen. 9lniebeS*neue futter mufi ba§ fßferb fid» erft allmäljlidj gewinnen.
234 Ser ftahtex* unb SRetterunterrid)t. Tag ®lorgcufnttcr muß fo gereidjt «eiben, baß minbeftenß eine h<dbftünbige Verbauungßpaufe für bas fßferb möglid) ift. Qn ber (Garnifon unb im fjriebengbienft mirb biefe ißaufe meift auf 2 Stunben bemeffen. Ta§ ?lbcnbf Utter foll bag reidjlidjfte fein, «eil bann baß ißferb bie meifte Slulje jur Verarbeitung beß Flitter» ljat.. Tag ^ußcn erfolgt wäljrenb beß Stallbienfteg. ®ie ißferbe finb babei tjodjjubinben. Sißlidje ißferbe mit befonberer SSorfidjt unb Stuße beljanbeln. mirb in langen Stridjen mit ben paaren gepußt, bie Äarbätfdje babei feft angebrüdt. Sdjmußhuftcn «eiben mit Stroß- mifdjen, nidjt mit bem Striegel gelöft. Seßterer bient nur jum Ent’ fernen beg Staubet auß ber föirbätfdje nad) mehreren 5ßu£ftricE)ert. Et wirb hinter bem ißferbe auf ber Staltgaffe in gleichmäßigen Stridjen außgetlopft. Stadj bem ißupen «erben bie ißferbe mit einem Sappen in ber §aarridjtung forgfältig abgewifdjt. Sdjopf, SJläljne unb Sdjweif bcbürfen befonberg forgfältiger fßflege. Sie finb nidjt nur eine Bierbe beg ißferbeg, fonbern bienen bor allem alg Sffiaffe gegen bie fliegen. ®ie §aare müffen forgfältig mit ber Jpanb beriefen "werben, ber (Gebrauch eineß fülähnenfammeß ift nur bem futter meifter geftattet. SSJirb SJtäljne unb Sd)Weif mit Seife auggewafdjen (befonberß in ber Shimmetlage Öfterß nötig), fo müffen fie ftetß gut mit flarem Sßajfer auggewafdjen werben. klugen, Stüftern, Elfter werben mit Sdjwamm ober naffem Sappen außgewifd)t unb gereinigt. Tic gufpflcge ift bon großer Sebeutung. S3eim fßußen wirb ber £uf gewafdjen unb bei SBebatf eingefettet. Seßtereß barf ju ißferbe» befidjtigungen nidjt gefdjehen. T)aß Steinigen unb Sßafdjen ber §ufe gefdjieljt am beften außer- halb beß Stalles, jum minbeften aber in ber Stallgaffe. 2)er Straljl unb bie Stratjlfurdjen müffen ftetß mit einem hölzernen ober eifernen ftumpfen £uftraßer gereinigt werben, lofe freßen finb abjufdjneiben. Sei faulem Straf)! Streu gut tröden halten! Steinigung mit ßpfolroaffer, 3oboformätf)er ober ^otjeffig. 9)lit biefen eiten burdjtränlte ®erg« bäufefje hineinpreffett. Shtpferuiltiollüfung barf nut Pom fjuttermeifter ober SBefdjlagfcbmieb »ermanbt werben. $8eim SBafdjen finb bie Ueffeln trotten ju halten, fonft entfteljt leicht fDtaute, eine tpauttrantljeit, an ber bag ißferb leidjt laljm gehen tann. (Gefährlich würbe ÜKaufe oft auf ben Eljanfjeen fjranlreidjg, wo fid) ber feljr falthaltige Staub in bem Sluöfdjlag feftfeßte unb bie „SSranbmaute" Ijeiworrief, bie bie ißferbe üielfadj gebrauchsunfähig mad)te. fS)a§ Sßafdjen ber £ufe muß fidj nadj ber ^ahrpgjeit ridjten. 3u” biel fjeudjtigfeit ift ebenfo fdjäblidj wie ju wenig. SÖJirb’ Weniger ge* mafdjen, muß mehr eingefettet werben.
Der fjrtfjrer. unb 9ieiterunterri(fjt., 235 Ter $cfd)Ing ift Sad)e bev Vcjdilagidjmiebs. Tie Ipufeifen werben in 13 (Prüften gefertigt unb warnt auf ben Jpuf berpafet. $n ben .fjufeifentafdjen träetf iebes $fetb ein berpafetes Vorher- unb ein Spintereifen bei fid), bie im SRotfdl falt aufgefdjlagen werben tönnen; jur Verl)inberung bc« Slusgleitens bei $feibe bei @Iätte finb ben (Sifen S d) raub ft ollen unb (£ i d n ä g e l beigef ügt. Vor bem ©infdjrauben ber Sdjraubftollen finb bie für fie an ben Sdjenfelenben ber tpufeifen beftimmten Üödjer mit ber am Sdjrauben- fdjlüffel oorljanbenen Sptye ju- reinigen unb nötigenfall« mit bem am Sdjraubenfdjlüffel befiublidjen Wbol)rer iiadjjuboljreu. Tie Sdjraub-- ftollen wetben mit bem Sd)lüffel in bie Jpufeifcn eingefdjraubt. hierbei ift ber tpuf aurf) am .fjufeijen feftjul)alten, bamit eine Zerrung bes ©elentö unb Verfd)iebung bed Ipufcifens bermieben werben. Vcim (Sinrüden in ben Stall ober in eine Untcrtunft fiefjert man junridjft bie $ferbe gegen Bug (in Ställen fünfter fdjliefeen). $ufe reinigen, bebor in ben Stall gegangen wiib. SP ba3 'Jiferb ert)ifjt, tann man ed bei warmem SÖetter nod) einige Beit im freien Ijerurtv führen. $m Stallmöglidjftetwa*Ipeuborwetfen, abjäumen,abjatteln, mit £>eu- ober Stroljwifdjen troden reiben, befonberti in bei ®nmt- unb Sattellage unb in ben fteffeln. Buin Sdjluf) leidjt mit Shnbätfdje überpupeu. Satteb unb Shimtlage nad) Trudfdjäbeu, .'pufe nad) cingetretenen Nägeln ober Steinen (fofort entfernen!), Vejdjlag .auf ^-eftigteit prüfen. Sft ber Stall lül)l, Sßfevbe lang einbetfeii. ®rft wenn bie Vferbe bollftänbig berforgt finb, an bad Peinigen bed ®efd)irrd gehen. Bitt Streu berroenbet man Strol), Torf, .peibetraut, Saub. $n bet ©arnifon wirb im 'Binter oft eine 'JJialrahenftreu mit Torf’ ober Ipeibefrautunterlage berwenbet, im Sommer iöedjfelftreu. ®ute trodene Streu ift feljr widjtig, bamit fid) bie s}Jferbe gerne legen. Streu fo anlegen, bafj %lferbe boruc ftets ba£ befte Strolj jum ^reffen finben. 3. Die ftranffjeiten bes pferbes unb tyre Befyanblung. a)#ufjere Verlegungen bes ^ferbeS. Sßenn ber Ipuf irgenbwie entjünbet ift, wufj er in flieftenbem SBaffer oberjm Äüljlftanb gefühlt werben. Stnb offene Stellen ba, fo mufe ber .*puf in ein Stütjlfafe geftellt werben, in bem ju bem SSaffer Karbol ober JÖXjfol jugefefet ift. Sft beim S5efd)lagen ein Hufnagel in bie 'g-Icifdjteile be« .’pufes eingebrungen, fo ift bad ißferb ber na gelt. $n leidjten fallen genügt Sfüljlen; immer mufe ber Veterinär jugejogen werben.
236 . Ter unb Steiferunterri$L 'Rageltritt ift febe 53erleßung, njelcfje burd) Einbringen fpißer ©egenftänbe in bie Sßeidjteile bes £>ufc? oerurfadjt würbe, ^unadjft müffen biefe ©egenftänbe entfernt werben. Es ift üon größter äi'idjtig* feit, baß ber ©egenftanb ($agel, §olgfplitter, ®la? u. bergt) boli* ft ä n b i g entfernt wirb, £>at man ben ©egenftanb Ijer ausgewogen, jo Wirft her Jafjrcr ißn iridjt weg, fonbern geigt iljn jpäter bem ^aljnen» fdjmieb ober SSeterinär. Sinb bie Scljucn ober eine fjcffel warm unb angelaufcn, fo madjt man ißrießnißfdje Umfdjläge. @el)t ein 'ipferb an trauter ©ebne latjm, fo muß e? fteljen bleiben unb barf aud) nid)t unnötig au? bem Staub gefüfjrt werben, ba ber fleinfte fteljltritt eine SJerfdjlimmerung bet* urfadjcn tann. Surd) Streidjen mit bem .^ufeifen, burd) fdjarfe Steine, ober baburd), baß ein )ßferb über ein Sau fommt ober ein ©cjdjirrteil nidjt ridjiig liegt, werben bie ^ferbe gi’fdjcuert, unter Umftcjnben eutfteljen aud) Keine .’paiitwunbcn. gunädjft wirb, wenn möglid), bie Utfadjc be? Sdjeuern? entfernt. $ft ba? Sireidjen eine 3-oIge Don SDlübigfeit, muß ein Streidjlappen umgelegt werben, ftet)t ein 9?agel am Eifen Dor unb liegt ba? Eifen nidjt ridjtig, fo muß ber SBefdjlag* ober galjnenfdjmieb eingreifen. Sdjeuern ber SÖoilad), bie Saue ober fonftige ©efdjirrteile, fo werben biejelben mit SSadjötudj ober §ell befeßt. Sdjeuert bie Stinnfette in ber Ginntet tengrube, fo legt man ein Stinnfettenleber unter bie ftinnfette. Qft eine Sdjeuer* ftelle in ber föumtlage, fo legt man ein Untertumt auf ober binbet gwei Sdpvellfifien an ba? stumt, fo baß bie gefdjeuerte Stelle frei gwifdjen bie beiben Sdjwellfiffen gu liegen fommt. Sie gefdjeuerten Stellen werben mit üerbünntem Sijfolwaffer abgemafdjen unb mit einer Ijeilenben Salbe (^obofotmfalbe, grafet* DatiüSterne, STreolinjalbe) eingefettet. Sie Teilung wirb burdj fßrießnißfdje Umfdjläge feljr befdjleunigt. $at ein pferb auf bem Siüdcn .fjißptdcl ober .^ifebcnlcn, fo wirb bet dürfen öfter? mit Sijfolroaffer abgeWafdjen. S8ei Snbcnbriitlcu muß bie verlebte Stelle fjaufig mit Effigwaffer au?gewafdjen werben. SRuß ba? fßferb geritten werben unb fann man au? irgenb einem ©runbe feine SEBaffertrenfe auflegen, fo muß ba? $ferb au?fd)ließlid) mit ber Unterlegtrenfe geritten unb bie baubare fo eingefdjnallt'werben, baß ber halfen nidjt auf bie wunbe Stelle gu liegen fommt. (Größere offene tföunbcn werben mit warmem Stjfolwaffet rein gehalten; befonber?, wenn ©iterung eintritt, muß öfter? mit warmem StjfoP'JSaffer gewafdjen werben. (Sdjorfe, bie fidj au? iJBunbcn gebilbet fyaben, barf ber Kanonier nidjt abteißen. 9Jian beftreidjt ben Sdjorf mit Sßafeline ober ungefalge* nem §ett. Sa? wicberljolt man folange, bi? ber Sdjorf bon felbft abfällt. SSor jebem neuen ©infdjmieren muß ba? alte fjett grünblid?
©er ftoljrer* unb SRetterunterridjt, 237 mit Warmem Sßaffer abgewafdjen werben, ba eg ftaubig geworben ift unb baburdj neue Sntjünbung beranlaffen formte. Sind unb Schwellungen finb Beulen in ber §aut, bie burdj Quetfdjungen entftanben finb. Ser Srud fommt unter bem (Sattel unb unter bem Sumte, bie Sdjwellungen unter bem Sattelgurt bor. Urfadjen beg Sattelbrudeg finb: Sd)Ied)t berpafjter Sattel, fdjiefer Sig beg sJ?eiter§, galten im Soilad), Unterfatteln bon ©egenftänben aß Strohhalme, Sumtftrippen, ^adtafdjenriemen, Grifentafdjen, Bügelriemen ufw. Urfadjen beg Sumtbrudes finb fdjledjt paffenbc ober ju harte Sumte, Sanb ober Sdjmufc, ber fidj beim galten unter bag Sumt gefegt ljat, raulje ffläljte, ungleidj lange Saue unb fdjledjtes gatjren beg gafjrerg, Wenn bie Ißferbe, ftatt ruljige Slnletjnung an bag Sumt ju beljalten, halb mit lofen Sauen geljen, halb wieber in bie Sumte Ijineinprellen. Urfadjen ber Sdjwellungen finb bag Unter* gurten bon ©egenftänben unb ein feftereg $lnjieljen beg £)bevgurteg alg beg Untergürteg. 'IReifteng ift ber SDlann felbft fdjulbig an Srud unb Sdjroellung. Unmittelbar nadj Abnahme beg Sattelg ober SumteS finb Srude unb Sdjwellungen meift mit bem. 9luge nodj nidjt waljrju nehmen. Ser Beginn eineg Srudeg jeigt fidj burd) Sdjwinbcn beg ©lanjes unb Stauljwerben ber tpaare an ber betreffenden Stelle; in ber Sumt* läge werben bie Jpaare Wellig. Bei beginnendem Sumtbrud erljält bag ^ßferb fofort ein Unter* Turnt ober bag Stellfumt wirb anberg eingeftcllt. Sann bag fßferb bei beginnenbem Sattelbrud feinen anberen Sattel befommen, ob* Wohl ber Srud bom ungleichmäßigen Slufliegen beg Sattels getommen ift; fo mufj eine Strohmatte geflodjten werben, bie man unter bie Sradj* ten legt. Siefe 9Katte wirb an ber Srudftelle genau fo groß, wie biefe Stelle ift, auggefdjnitten. Saburdj wirb bie Stelle beim Seiten gar nidjt belüftet unb bet Srud tann heilen. Sie Betjanblung jebes Srudeg gefdjieljt, folange bie Beule nodj nidjt jur offenen Bhtnbe geworben ift, mit bem Btiefmihfdjen Umfdjlag. ®in foldjer Umfdjlag wirb wie folgt gemalt: ®ati taucht einen Sappen bon ber bietfadjen @rofje ber Srudftelle in falteg Sßaffer, wringt iljrf bann fo feljr aug, alg man bieg mit ben §änben tann unb faltet iljn bierfadj jufammen. Sann legt man ihn auf bie Srudftelle. Sarüber legt man ben SSoiladj unb befeftigt iljn mit Sedengurten ufw., fo bafj bie Suft feinen Zutritt ju bem feudjten Sappen hat. 4?at man ®utta*$erdja*Rapier, fo legt man babon ein Stüd, bag ringgum nodj über ben feudjten Sappen herbotftel)f, juerft auf biefen; ehe man ben SSoiladj auflegt. Sdjwellungen Werben ebenfo behanbelt wie Srude. b) innere Sranthcitcn. gft ein Ißfcrb innerlidj erfranft, fo hat eg ein anberes Benehmen unb ülugfehen alg in gefunbem Suftanb.
238 ^ec frahrcr* unb SteiterunlerridjL .Sftan muß anneljmen, ba| ein $ferb franE ift, Wenn folgenbe Srfdjeinungen ju bemerEen finb: ©änjlidje SeilnaljmSIofigEeit, trüber SBlitf, gefträubteS, ftumpfeS Haar, trodene hodjgerötete ober gelbliche Slafenfdjleimhäute, SluSflufj aus ber Slafe, gelbe Färbung ber fonft weifjen Hornhaut beS SlugeS; in ber SRutje: rafdjeS Sltmen, ^lanfenjdjlag, ungewöhnlich weites Öffnen ber Slüftern, häufiger Eurjer fdjwadjer duften, fd)led)te3 ^reffen ober gänjlidjeS Verweigern beS fyutterS, bei ber Arbeit mübe, fafdje Bewegungen, rafd)eS Srmüben unb balbiger SdjweifjauSbrudj, harter ober breiiger übelriedjenber SJlift. Sobalb ber Wahrer foldje SrantfjeitSerfdjeinungen an einem ißferbe ju bemerfen glaubt, melbet er bieS fofort bem @efd)ühfüljrer ober fjuttermeifter. Ser fjaljrer felbft bedt junädjft baS ^ßferb warm ein, lüftet ben Stall grünblidj, bietet bem 9ßferbe häufig nidjt ju EalteS Sßaffer an, womöglidj einen SHeientranE. übrigen beobachtet er baS 5fßferb genau, bamit er bem SSeterinär über baS SBeneljmen beS $ferbeS SluSEunft geben fann. Sine ber IjäufiQften inneren Shanffjeiten ift Äolif. Sobalb ein fjaljrer glaubt, bafj ein ’ßferb an SSolif erfranlt ift, mufj er bafür forgen, bafj fofort nad) bem SSeterinär unb bem guttermeifter gefdjidt wirb. Stolit finb Seibfchmerjen beS ’ßferbeS, bie in ber Siegel mit SBer* ftopfung berbunben finb. SJleift tritt bie ÄranEtjeit plöfclidj auf, manch* mal ganj allmäljlidj. SaS $ferb wirb unruhig, frißt nidjt unb tritt bon ber Grippe nadj rüdwärtS, Salb fleht eS mit gefrümmtem Slüden, balb ftredt eS fidj feljr. 63 trippelt l)in unb Ijer, ftampft, fdjarrt mit ben fjüfjen, ftöljnt unb fieht fidj öfter nach feinem Seibe um. SS fdjlägt mit ben Hinterbeinen nadj bem Selbe unb peitfdjt mit bem Schweife. Sann legt eS fich borfichtig hin ober eS wirft fid) nieber. SJlandjmal bleibt eS nun ruhig liegen, ein anbermal wäljt eS fidj, fdjlägt um fich unb fpringt.plö^lid) wieber auf. Stellenweije ober am ganzen Seibe fdjwi|t eS. SS berfudjt öfters bergebenS ju ftallen ober ju miften, unb ber £eib ift ftart aufgetrieben. Belommen bie ^ferbe währenb beS SteitenS Stolif, fo feigen fie einen gefpannten ®ang, wollen fteljen bleiben, fdjarren unb berfudjen fich nieberjulegen. ®olif Eann bon ben* felben SrEältungS» unb SBerfütterungSurfadjen hexfommen, wie ber SSerfdjIag; aufjerbem noch bon Überfütterung unb bom ^reffen bon ju Eurj gefd)nittenem Hädfel, roljen Startoffeln, grünem Stlee, fdjledjtem §eu, fd)immeligem Hßfecf fdjimmeligem 58rot unb bom Treffen ber* unreinigter Streu ober bon Sanb. Dft ift auch äu wenig Bewegung baran fchulb. Sobalb ein $ferb unter leichten Stolilerfdjeinungen erEranft, Wirb, eS auf Sede y4—y2 Stunbe bewegt, bann in ben Stall gebracht unb am Söaud) unb in ben fylanEen bon mehreren Ceuten grünblidj abgerieben. ,8eigt baS ißferb tjeftigere Sdjmerjen, beginnt man
S)er tJrcit}rex* unb 3t cif erunt errief. 239 fofort mit feftgetoideften Stroljmifdjen ben 23audj, planten unb 9lüden tüdjtig ju reiben. SRadj bem SIbreiben tmrb ein Sßriefjnilfdjer llmfdjlag angelegt: 3wei ftarf burdjfeudjtete gmtterfätfe ober bergl. merben, einer über bie Werenpartie, einer unter ben S3audj gelegt, jioei BoiladjS iverben barüber mit Sedengurten befeftigt. 4. pferfcebefleibung. Auflegen unb S>itj. A. S a 11 e 13 e u g unb ® e p ä d. a) Slufpaffen beS Sattels. Halfter SBilb 4. fteitpferb »noerpadt 9tadte§ $ferb mit aufgeridjtetem £>alfe gleidjmäfjig auf alle bier 93eine fteHen; Sattelbod mit Derberen Sradjtenränbern bidjt Ijinter Sdjultefblättern auf Stüden legen unb feft aufbrüden. SJnrifdjen Biber» rift unb SluSfdjnitt be§ SSorberjiüiefelS müffen bann oben roenigftenS 3 cm, an ben Seiten 1,5 cm gtmfdjenraum bleiben; Ijerborfteljenbe Sdjraubenenben abfeilen. Sradjten müffen gleidjmäßig aufliegen unb bürfen mit ffiänbern fltüden unb Sdjulter be§ ißferbeS nidjt tlemmen. 5Hete unb Sdjnürriemen müffen genügenb oerfenlt fein. S5efdjab,en bet Sradjten geftattet, Söefdjneiben unb iöetjobeln öerboten. 3ft fein paffenber Sattel Dorljanben, bann unter Sradjten golftet bon §ilj ober sioif Heben, au§ Strolj binben, nidjt nageln; nötigenfalls ijöljeren SSorber« unb §interjtoiefel anbringen.
240 Ter gafjrer« unb 9leiierunterrtd)t. Sief [ter Sßunft beS SifcriemenS mufj in ber äRitte liegen; s-8eritf)ti' gung burd) BInjiehen ber Sdjnürriemen. Sißriemen barf webet fo lang fein, bafj er unter Siettergeroidjt ben $ferberüden berührt, nodj fo turj, baß er faft geftredt liegt. Seiten-PackriemerL kfMeL-Paclaiemeit Strippen zumStrahnengurt $8ilb 5. Serparfür ^odfattct. b) Satteln. Sßotlacf). Sechs* ober neunfadj jufammengelegt, fo auflegen, bafj er beiberfeitS gleichmäßig herabhängt, offene (Snben nad) lintS unten unb hinten; er muß über Sattel »orn fo weit tjerüotragen, baß ba» @epäd auf iljn ju liegen tommt. Sattel. SBie beim Stuf paff en auflegen; SBoilad) bann in Rammet Sieben. Steigriemen. $on unten nad) oben unter Steg burd^ieljen, Schwalle bis an Steg hiuaufjiehen. Sträßncngurt. 3)luß fo lang fein, baß Schnallen, in eines ber mittleren Södjer ber Strippen gefdjnallt, nodj auf SBoilad) liegen. $orbcr}eng. Oberriemftrippe burth '-öinbeöfe ber rechten Sradjt, Schlaufe beS Striemens, ^öinbeöfe ber linten Sradjt §iel)en unb in Oberriemfdjnallftüd einfdjnallen. Schlaufe beä UnterriemenS umfaßt Obergurt; tperjblatt liegt auf ber Jpetjgrube, Unterriemen barf webet fpannen noch herunterhängen. Sattcltiffcn. SJtit Sdjlaufe über §interjiviefel jieljen, mit SSinbe* riemen fo am Striemen anbinben, baß Änoten jroifchen Striemen unb Riffen liegt. Saften nach S3ebarf ausftopfen.
®er iJ-aljret- unb SReiterunterricfjt. 241 Ob er gurt. SRit Sdjnallftrippe nadj linte über Sattel legen, bei Sieitpferben audj burd) Sdjlaufe be£ ®orberjeugeö führen unb linfö jo jufdjnallen, baf? er auf Sträljnengurt liegt unb nidjt mefjr aß biefer angejogen ift; Sdjnalle etwa in £>ölje beS föllbogengelenß. Säbcltjalter. Sangen ©djuallüemen bon ljinten um linte Stüpe be£ Ipinterjwiefeß fdjlingen unb jufrijnallen. Säbel, RJügel nad; hinten, einfdjieben, bis Sting- auffipt unb mit Heinern Stiemen feft« fdjnallen. Säbclljalter liegt auf SßJoiladj, bei gepadtem $fetbe auf ^ufeifentafdje; ber Stiemen ift fo lang gefdjnallt; baf} ber Säbel Sieiter unb $ferb nidjt beläftigt. S8ei fdjledjterSattellage Sradjten polftern, Sättel mit berlängerten Sradjten benupen, Sträljnengurt in anbere Strippen fdjnallen ober Strippen Verfemen, SJor» ober §intergurt öertuenben. c) $aden; Einbringen beS ®epädä unb fonftiger Stüde, ^ufcifcntafdjcn. 3 nlj alt: redjte: 1 EJorbereifen, wie nebenfteljenb, 16 (Steil pf erb 8) Sdjraubftoüen in Seinfoanb. linte: 1 Erntereifen, Elufjug mit Sßerg umwidelt, Sdjenfel nadj oben, 16 $uf«, 8 (Sßnägel in Seertudj, 1 Elnbinbexing in ßeinroanb. Einbringen. Strippenbe um linte Stüfje beS IpinterjwiefelS fdjlingen unb jufdjnallen (©djnaHe liegt ljinten). Safdje möglidjft ljod) hinaufjiefjen; üorbere ®de unter Satteltiffen fteden. Somit ^ufeifentafdje Str. 2 nidjt ju weit unter Sattelliffen rutfdjt, lann tjinterer Seil beS Stiemens burdj Seitenpadriemen ober Sting beS SrijnaUftößefö gezogen werben. ^adtafdjcn. 3n t) alt: linte: 1 ^paar Sdjnürfdjulje Seite, in einem Sdjul) Strümpfe, im anberen §anb* fdjulje, 1 Sdjmup« unb 1 Sdjmierbürfte jwifdjen ben Sdjufjen, IBIedjbüdjfe mit ßeberfett, fßuplappen, Äarbätfdje, Sorften nadj aufjen, an Qnnenwanb, Sabaläpfeife mit Sabal in ber SNitte (nadj EJebarf), Seife, ®amm, Siäljbeutel in Sedeltafdje. Tet Selbßtaue. ftelbart 1« an ber redjte: £>emb, Unterljofe feft jufammen- gerollt auf Stoben (bei fßla$« mangel in Safdje be§ Sattel- liffenö), eiferne SRunbportion, Srinidj- jade unb SriKidjljofe (bei fßlapmangel unter Sattel- liffen be§ $anb«(5teit«)^ferbeS Gfefangbudj unb Solbbudj, Älei- beibürfte, Söffel unb @abel mit Äorfpfropf längs ber 3nnenroanb, fjrüljftüd, fjelbmüpe, barin ^efbflafc^e. 16 1
242 (ber (Jafjier* unb (fteiterunt erricht. Einbringen. Sftit Sdjli^ fo über ElufIjängeriemen unb ißad» ring jieljen, bafe S^nalle be§ E3erbinbung§blatte§ born liegt; SdjnalV riemen burdj fßatfring gieljen unb feftfdjnallen.' Duerriemen muß bon ljinten nadj born burd) bie Sdjlaufe auf bem ESorberteil, bann bom um bie Safdje Ijerum burd) bie (Sdjlaufe auf bem ^unterteile laufen. @r toirb burdj SBinbeöfe auf ber Sradjt geführt, fo weit angegogen, bafe bie Sdjnalle möglidjft nalje an bem Sdjnallftöfjel auf bem SJorberteile fifct, unb gugefdjnallt. «Steigbügel bet ^anbpferbe. Elm Steigriemen Ijod^ieljen, mit Sofjle gegen tjinteren Seil ber ißadtafdje legen, «Steigriemen um Seiten* teil wideln, Cluerriemen ber $adtafd)e burd) Steigriemenenbe unb Sdjlifj ber Sotjle füljren. ERantcI unb Eteiterfutterfarf. Sufammenlegen. ERantel. Sdjulter- Happen ablnöpfen, ERantel in £äng§« ridjtung, Mtöpfe nad) oben, jufammenHap» pen; unteren Seil nadj innen gerab» *’ linigumfdjfagen; bem .. SRantel burdj ®in« f djläge eine annaljemb redjtedige gorm Oon 70 bi» SO cm Breite geben; {yufjenbe etwa 17 cm breit umfdjla’ gen (Mappe), obere Wntefljfflfte fo über untere legen, bafj fragen bon Mappe etwa ljanbbreit entfernt bleibt; ERantel bom oberen ßinbe au§ breimal einfdjlagen. Etrmel müffen fo gelegt fein, bafj ERantel eine gleidj» mäßige (Starle erljält. Eiciterfutterf ad. 1 eiferne Station (6 kg) §afer, auf beiben (Snben gleidjmäfcig berteilen, 1 Sränteimer (§anbpferb 2) jufammengeroHt in ber SRitte einwideln. El u f l e g e n. ERantel. Mappe nad) oben, offene «Seite nadj bom, mit ERitte unter, au£naljm§weife l)inter ober über ßöffel legen; barf ißferbe» rüden nidjt berühren. ERittelpadriemen bon oben burdj <Sd)Ii£ be§ $inter§wiefeß, «Seitenpatfriemen bon born nad) hinten burdj ißa dringe jieljen unb fo uni SRantel fdjnallen, bafj ERittelpadriemen in ber ERitte, Seiten* padriemen etwa 1% Jpanbbreit bom ®nbe entfernt fifcen.
5)er gatjxer* unb SHeiterunt erriet? t. 243 Leiter fttif er fad. 2Ktt Shiopf (a/A. mit gefdjloffener (Seite) nadj redjtä auf Söffet legen unb mit $adriemen feftfdjnatlen; Strippenben • ber Seitenpadtiemen babei burd) Sdjlaufen am fReiterfutterfad Sieben. (Snben be§ 9leiterfutterfade§ liegen jnrifdjen SDlantel unb 'Jteiterfdjenfet, mittlerer Seil oben auf bem äRanlel. SBenn fein^afer mitgefüljrt wirb, SReitexfutterfad glatt jufammen- gefegt auf kantet fdjnallen. SÖei nidjt aufgepadtem SRantet fßadriemennad) SBebarf um Leiter= futterfad fdjlingen. «gpatentafdje. Slrt ber Sefeftigung freigeftellt. Selbbcittafdje. SRit Selbbeil, Sdjneibe nad) Vorn, redjt§ am «Sattel fo befeftigen, baB fie 2—3 cm unterhalb ber Sradjt liegt; Tjierju SdjnaH» riemen jtoeimal um redjte (Stube be§ ^interjmiefefe fdjlingen. Sdjneibe unter Satteltafdje fteden. 5ßarabeau§riiftung. «Steigbügel unb Steigriemen ber $anbpferbe, Halfterriemen, Mtantel, Sßadtafdjen, fReiterfutterf ad fallen fort. (»attelüberbede. SQlit Öffnung über Söffet sieben unb mit Ober* gurt befeftigen, Sidjerljeitenabcln an SBoiladj feftfteden. Siibelljalter. 2luf Sattelüberbede legen, Öiiemen burdj Sdjlifj an linier Seite jieljen unb dm ^intergiuiefel befeftigen. B. Saumjeug. Halfter. SSadenriemen etwa 4 cm Ijinter, fRafenriemen etwa 2 cm unter $odjbeinfeiften, fo bafj biefe burd) SSierlante nidjt gefdjeuert werben; Sänge be§ «Stirnriemen^ bementfpredjenb. «Sdjnalle ber Halfter unb ^nopfborridjtung mitten auf bem (Senid; ^eljlriemen mit Sdjnalle etwa auf SKitte be§ ®adentnod)en§ fo lang, bafj man bei beigejäumtem ißferbe eine fladje §anb jroifdjen ®el)lgang unb SHemen fteden Tann. Hanbtgeftdl. iöei richtig liegenber ^nlfter etiva 2 cm Ijinter 3od)beinleiften, mit Ipalen in Öfen ber Halfter eingel)aft. Jrcitfe. ®ebiß fo unter baubare fegen, bafj e§ an SRaultuinleln anliegt, oljne biefe Ijodjjugieljen. betten nad) red)t§ auSbreljen, oon innen burdj Jpalfterringe gieljen unb mit knebeln in Schlaufen befeftigen. Stan bare. 3Rit ber Wtte beS SJiunbftüdg etwa in Höbe ber Sinn* tettengrube liegenb, barf Hatenjätjne nidjt berühren. llRunbftüd nur fo lang, bafj bon iljm ju beiben Seiten be3 SRauleS nidjts ju feljen ift; Öbergeftelle bürfen jebodj Sefjen unb iSadenfjaut nidjt jufammen» brüden. föihnlettenljalen nidjt berbogen ober berroedjfelt. 83ei föanbaren älteren SRufterS finb Sdjerriemen geftattet, für Öiemonten borgefdjtieben. ^anbarenjüöel. ®en für^eren redjt§ einfdjnatten. 16*
244 ®er Jaljret- unb SReüerunterridjt. Stinntette. Kad) redjts glatt auSgebre^t, muß unter Srenfen- gebiß in Hölje beS SlanbarenmunbftüdeS liegen. libetfdjießenbe Skalen auf beibe (Seiten gleichmäßig »erteilen, bei ungerabei 3^1 Kleijrgaljl linf». $3ei nid)t angenommenen Bügeln muß gwifdjen Äinnfette unb Unterliefet für gtvet ginget bequem Kaum fein. Halfterriemen, gn Ijalbrunben $alfterring einfdjnaHen, 30 cm lang boppelt legen; (Snbe burd) Ijalbrunben $alfterring gietjen, um boppelt gelegten Seil tvidcln, burd) beffen öfenartigeä ®nbe gieren unb in Sdjnalle be» SfcljIriemenS einfdjnallen. 9luffcßcu unb WuSbinben. Äanbarengügel fo in Slufljängeriemen be§ Sattels fnoten, baß Sdjieber in ffnoten fißt. Sei turgem ißferbe* fjals ©infnoten in ^ßadring beS SlufljängeriemenS geftattet. Seilenbe Ijängt link Ijerunter. SluSbinbegügel außerhalb be§ ÄanbarengügelS burdj Bügelring beS ßumtS, Winbeöfe an redjter Sradjt, bann wieber burdj Bügelring gieren unb gufdjnallcn. Kuffaß' unb Slusbinbegügel müffen in ber Bewegung anfteljen, ofjne 5ßferb im gieljen gu fjinbern. Strcujlcine. SBreuggügel burdj Bügelringe ber turnte füljren unb übet Srenfengügeln in Srenfendnge fdjnallen. Sie inneren Äreuggügel freugen fid) fo, baß ber beS Heineren ^ferbeS oben liegt. Sie Srenfengügel liegen unter bem in Äumtftrippe gefdjnallien SSerbinbungSricmen. C. & e f dj i r r. Stund. Sftuß im Buge mit ^ßolfterung längs ber Sdjultern rußig liegen, ofjne Hat» gu Hemmen unb oljne Sdjultergclent gu berühren, gm galten muß man fladje £>anb unten gwifdjen Äumi unb fßferbe- ljafö burdjfteden tönnen. Regelung ber Sage burd) ßößereS ober tieferes ©intjängen ber Slattßafen. Kammer barf webet gu breit (fonft dftäljnenfdjeuerung) nodj gu fpifc fein (fonft ©unbreiben beS Halfen). Wertteilen bcS StelltumtS n/A. Äumtfeberriemen löfen, obere Stellöorridjtung öffnen burdj Sinkfdjrauben beiber Stellfdjrauben, bis biefe feftfteljen unb sJ?adenta)dje auSgegogen werben tann. Untere Stellöorridjtung öffnen burd) Sluffdjnallcn bet fid)ernben Schnall« ftrippe unb Sreljen beS Sreljbolgene um 180° link Ijerum. ®umt erft nad) ber Sänge, bann nadj ber ®reite öerftellen. löeim Werftellen nad) ber Sänge Kummern an ben Seiten beadjten, bamit Shimt nidjt fdjief eingcftcllt wirb, Kadjljer nötigenfalls Sdjnalliicmen angieljen, bamit GJenidfiffen unb Seitenpolfter fefi aneinanbeiliegen. Werfdjlüffe fdjließen burdj .ßurüdbtetjen ber Stell' fdjrauben unb Srefjbolgen unb Sidjern beS le&teren mit Sdjnall- ftrippe. Sumtfeberriemen möglidjft feft angiefyen
5)er fjjaljier* unb Sleiterunt erriet. 245 KerftcHcn bc§ Stelltunite^ a/A. SSerfdjlüffe öffnen; bagu (Stell» jdjlüffel für Gtelllumte auf £>alfe ber SSerfdjluglnöpfe fdjicben (bei ben oberen SSerfdjlüffen von oben nad) unten, bei bent unteren von red)tS nad) linfö) unb biefe vorn $anjer abljebcn. Shimt erft nadj ber Sänge berftellenunb SBerfdjlüffe fdjliegen; babei barauf ad)ten, bafj Sumi nidjt Borbcrljanbpferb untoerpadt. fdjief eingeftellt ivirb. Sann Sumt nad) ber Breite berffellen unb SSer- jdjlug fdjltefjen.' Sägt fid) Shunt beim Serftellen nidjt genügenb ju- jammenfdjieben, bann lofe Kuben ber fßolfterung abbiegen, angenaljte burdj Söeflopfen jufammenbriiden. Sägt fidj beim Sßerfdjliegen ein Sßerfdjlugfnopf nidjt auf fßanger tjerunterbrüden, bann an Sumt rütteln ober mit Jpanb bagegenfdjlagen. Bur SJermeibung bon Srudfdjäben unb (Sdjeuerungen finb Wfjnenfdjoner au§ §il§, Sßel^, SSledj ufro. geftattet. UnterTumte müffen gleidjmägig unter bem Sumte liegen unb bürfen nidjt ju grog fein. Saue, Strangträger, Strangfrfjlanfcn. Saue, bie jufammen» gehören, müffen gleid) lang eingeljängt fein, innere Saue ber (Stangen- bfetbe jebodj fo viel lürjer, bag Drtfdjeite nidjt an ^interbrade fdjlagen. ’ Gtrangträger unb Strangfdjlaufen müffen bie Saue tragen, oljne fie im Buge ju bredjen. Bur SSermeibung Von Saufdjeuerungen Seberunterlagen unter ’SIattfyaten jioedmägig; nötigenfalls Saue beferen. 53ei tif?Iigen fßferben finb SJaudjriemen, bie verljinbern, bag Saue über tpüfte ober Sruppe rutfdjen, geftattet.
246 2>et §a()rer- unb SReiterunterricfjt. Umgang. SRit breiedigem SRinge unter Sauletten in SMattgaten eingafen unb fo an Strangträgern unb Sdjtoeberiemen befeftigen, bgg er gerablinig, Ijinten ettoaS tiefer aß bom, etma eine Jpanbbreit über Sniegelenf liegt. (Sinern Scgeuern ber Santen be§ Umgangs burdj SSerfdjnallen ber Strangträger unb Segn? eher iemen borbeugen; nötigenfalls befegen. fflilb 8- ®tangent)anbbferb berpadt. tBruftrieinen. SRit §afen nadj äugen in Slufgaltebügel eingafeH. ,3u Stellfumten «Rr. 2 nur SBruftriemen 9?r. 2 berioenben. Sturge Stoppel. Sdjnalle mug bom unb oben liegen. Um tudroeifeS 9luf galten gu berljinbern, barf «Bferb fotoogl groif d)en Sumt unb Umgang, toie gtoifdjen Sauen unb Steuerfetten nur mägigen Spielraum gaben. Seöljalb Umgang fo anpaffen, bag man bei ftraffen Sauen gerabe nodj mit Duerganb gtuifdjen Umgang unb ^interbade gerumfagren tann; ^ßferb barf aber in freier Bewegung ber ©liebmagen nidjt beginbert fein. Sänge bon Inner Stoppel unb Steuer fette fo bemeffen, bag legtere im Buge leicgt anftegt. S3ei untergeftelltex Seidjfelftüge unb ftraffen Sauen mug jebodj Steuerfelte in leidjtem SBogen gerUntergängen, bamit $ferb nidjt SSorbergeividji ber Seidjfel trägt. «Regelung bet Sänge be§ Umgangs burd) SBagl einer anberen GM^mnummer ober burdj — beiberfeitS gleidjmägigeS — 53er« fcgnallen. JBei ju furger Steuer fette längeren SBruftriemen mäglen ober turge J.ippel länger fdjnallen (baju in fie ein gtoeiteS Sodj ftedjen) ober am 53ruftring einen ober meljrere fRinge anbringen ober Steuer= fette felbft berlängern. S3ei gu langer Steuer fette Saue fürger ein- gängen.
Ser gabrer« unb SleiterunterridjL 247 §interjcug. Siegt mit botbetem Staube be§ fölaits etwa eine .*panbs breit hinter hödjftem fßunlt ber Struppe; Sdjiveberiemen berlaufen fcbräg nad) hinten. «erbinbungSblatt, SerbinbungSriemen. SSerbinbungSblatt in Sattellage legen; in feine Siinge Strangträger fdjnallen; burd) feine Sdjlaufen bon born nad? hinten Schnallen be§ SBerbinbungSriemenS jietjen unb in biefe Hinterjeugfirippen fdjnallen; SSerbinbungSriemen über Srenfenjügel tyinroeg in Sd)nallftöBeI am ®umt einfdjnallen. Sturze SerbinbungStauc. 3ur SJerftärlung be§ 3u0e3 SJoppeP baten in SerbinbungSring be§ SßorbertaueS einljafen; an ben fo ber (fingerten (Sfefdjirrtauen SJorlegepferbe anfpannen. (Borfpann mit (ßorlegepf erben an einer 3 weiten SSorberbrade. Schlauff Ihlrn ScMaufr 2Juuu)lau X‘#7rvi’/’i/'arlfar M djerVarhgrpfMi StraAgtniner 'StrangxchLwfe Strang' fSc&lau/r träger austfirufrsfrärtfei S8ilb 9. Sie ®efd)irrtaue unb langen Sterb inb ungetane finb nirfjt mitgejei<$net HerftclIuugSarbeiten. 9lllgenieine§. 3ur Snftanbfefcung ber Sattelung an Steit» unb Sattelpferben junädjft Seile bon ben Hanbpferben berwenben. ßrfafc unb Snftanbfcijung einzelner Seile. fRicmen. ®urd) ißinberiemen, Halfterriemen, SJinbeftränge (nötigenfalls meljrfadj jufammengelegt). Stettenfdjaten. ©urdj mebrfadj butdjjjuäieljenbe fßinberiemen ober -ÜÖinbeftränge. Saue nnb Stetten. ®urd) bierfad) ineinanber geflochtene 23inbe* fträuge. Stinntettc. Surdj Seberriemen. Shtric Stoppel unb ©ruftriemcn. ®urd) lurjeS SßerbinbungStau. Shtmt. ipinterjeug mit Sdjweberiemen nach öotn om SSorber ^toiefel auf ben Sipxiemen beS Sattels auflegen. Umgang mit bem 58latt als Siele über bie fßferbebruft legen unb burch Sdjroeberiemen, in bie SJoppeljdjnallen gefdjnallt, tragen laffen. Hinterseugfhippen glatt unter ba§ Siptiffen legen. Strang träger in bie Sänge an ben hinteren Satteltradjten einfdjlaufen. 3roe’ äufammengeflodjtene ^inbeftränge auf jebe Seite am UmgangSring unb am Drtfdjeitring
248 Ser galjrer» unb Sieiterunterridjt. als Sugtaue einfdjlaufen. 3um galten bet Steuerlette Vruftring ber furjen Soppcl auf einen JDöergurt jiegen unb biefen um ben Vferbe- ljate über ben Striemen beä Sattel» legen. • Umgang, ©inen als Sßlatt ju neljmenben Dbergurt an jebem ®nbe burd) einen Steigriemen Verlängern. Gptrangträger unb Scgroebe- riemen mit Vinberiemen befestigen. .^intcrjcug. Biuei Steignemen mit ben Sdjnallenteilen in ben ißadringen befeftigen unb über Sreuj in bie Umgang^fdgnallen ein- fdjnallen. Untergurt. Sattel mit einem Dbergurt über bem Striemen feftlegen. ©criffene Stiemen. (Snben auf- ober gegeneinanberlegen, mefyr- fadj burdjboljren unb mit Vinberiemen Verfdjnüren. Unterfudjung, Vcganblung, Steinigung. Unterfudjung. Sorgfam unb häufig prüfen, ob alle Seile genügenb haltbar finb, inSbefonbere Umgänge, Vruftriemen, lurje doppel, Saue, Strähnen« gurt, Strähncngurtftrippen, Steigriemen, Stähle; ob fid) Sperriemen, Schnallen unb Sperringe gelöft ljaben, unb ob Seile ber Sßferbe- befleibung ©rüde, Sdjeuerungen ober Verlegungen Hervorrufen fönnen. Vodjattcl. Bmiefel unb Staaten nidjt gebrochen ober Verbogen. Sin ßmiefel unb Unterfeite ber Sradjten bürfen leine Sdjrauben, Stiete, SIbfplitterungen ober Stiemen Vorfteben. flumt. ©arf fjorm nidjt verloren ljaben; Ißolfterung mufj meid) fein unb barf leine Söulften, galten unb Stägte gaben. Gkfdjirrtcile. Soldje, bie am ^ferbetörper anliegen, mie Umgänge, ftalftern, Vorher- unb ftinterjeuge, bürfen innen meber rauf) fein nodj vorftegenbe Slätjte unb fdjarfe Santen haben, ©ebiffe ohne ©rate, Slnjüge nidjt Verbogen, Sinnfettengaten nidjt nad) äugen abftegenb (Verlegungen be§ StebenpferbeS). Veganblung, Steinigung. Sleue Södjer in Stiemen nur mit Sodjjange ftedjen. Sumt nidjt an Sammer aufljängen. Staffel Seberjeug, Saumert, fieinenjeug, SBoiladjS forgfältig trodnen; £eber babei nidjt ber Sonne ober £ifent)i&e auSfefjen, nicht lut} unb ftarf biegen. Saue lang aufljängen. Staub, Sdjmup, Sdjroeifj, befonberS an ben Stellen, bie am Vf er betör per anliegen, forgfältig entfernen. Vlante 6 i f e n t e i l e roftfrei galten unb nadj SInorbnung bes Sruppenleilä polieren, geftridjene Vtetdllteile nur rein galten, abgenufcte Verzinnung felbgrau überftreiegen.
©et unb SReiterunterridft. 249 Seberjcug. Safdjen unb S8el)älter nur äußernd) mit Seberöl beljanbeln. SBoiladj. SluSfdjwingett, über Streuj jieljen, trodnen unb häufig fonnen. Etwa einmal jährlich burdj SBatfen, SSafdjen in faltem Gaffer mit Sahniafgeift ober geeigneter «Seife reinigen. 5. KdfunferritfjL ?Ulgemcii!c§. 9teiterlidje§ Selbftbertrauen, Suft unb Siebe jum gleiten unb Siebe ju feinem 'ßferb finb bie §aupttugenben beS OleiterS. ©ie gteitfertigfeit ber 9iefruten ift bie Orunblage für bie ^aht- auSbilbung unb bamit ein grunblegenber gnhor für bie Stf)lagfertigfeit ber ©ruppe. ©ie SluSbilbung beginnt mit bem Seiten auf Trenfc. ßiel: ©er 'Jletrut foll baS ölcidjgewidjt auf bem ißferbe erlangen unb fid) loSlaffen. $ierju ungefähr 6 SBodjen gleiten ohne S3ügel (auf Si&fiffen). hierauf folgt baS gleiten auf Äanbare, baS als Enbjiel bie Er- langung eines fidjeren militärifdjen SifceS unb SÖeherrfdjung beS 'jjferbeS ljat. Etflfirung einiger S3cjeidjnuugen im ftcitunterridjt (Sfcunblinie ift eine Sinie, bie man fid) burd) bie Jßorberljufe beS ridjtig aufgeftellten ’ßferbeS beS SRittelreiterS gezogen beult. Sfcbftanb ift bie Entfernung bom ©djroeif beS SSorberpferbe* bis jum Äopf. beS ihm folgenben. ©ie Slbftänbe Werben nadj Sdjritt (80 cm) unb ißferbelängen (3 (Sdjritt) gemeffen. 3roifd)enraum ift bie feittidje Entfernung jweier nebeneinanber befinblidjer Leiter, bon 53ügel ju iöügel gemeffen. Geöffnet beifit eine Abteilung, wenn ber Snriföenranm 3 Sdjritt beträgt, gefdjloffen, wenn fie Sügelfüt)lung bat. fjüblung haben bie Sfteiter, wenn fid.) ihre SSügel berühren. Fühlung unb Olidjtung finb bon jebem ^Reiter ohne weiteres ju nehmen. Slugenridjtung wirb auf: SRirtjt Eud)! nad) bem SJlittelreiter genommen. «Soll auSnaljmSWeife bie $id)tung nach einem ^lügel genommen werben, fo lautet baS Stommanbo: Gingen rcdjtö! (Tie Gingen (intS!) — giidjt Eud)l bie 2tugenrid)tung wirb auf: klugen gcrabcauS! be- enbet. fülan reitet auf ber redjten (linlen) §anb, wenn bie redjte (linle) Seite bem 3nnern ber '©aljn (iHeitplag) jugewanbt ift. Snwenbige Seite wirb bie nad) bem Innern ber SSaljn jeigenbe; auSWenbige, bie ber SEBanb (iöanbe) jugelehrte Seite genannt.
250 2)er tJaijier» unb 9?eiterunterrirf>t. $albe ^ßaraben finb Sinwirfungen beS WeiterS, burdj bie baS fßferb entweber nur für ben Augenblid öerljalten, berfammelt, jum Wfeigen be§ Tempos ober jum Übergang in eine lürjere ©angart beranlafjt wirb. ©anje ^araben bringen baS im ©ange befinblidje fßferb jum galten. Sempo bebeutet bie ©efdjwinbigteit, mit ber ba§ fßfetb eine beftimmte Strede in einer beftimmten ©angart jurüdlegt. SidjereS Semporeiten ift bie ©runblage für fjfütjlung unb W i dj t u n g, fowie für georbnete unb fluffige Bewegungen im ©efpann. Seber Weiter muft baljer fdjon im Weitunterri d)t baö © e f ü h I für £ e m p o unb bie fjaftigleit, e 3 in allen ©angarten ridjtig anjuneljmen unb bauernb gleidjmaftig ju erhalten, fidj aneignen. ©3 finb jurüdjulegen in ber Wlinute: Qm Sdjrftt 125 Sdjritt, im SJätteltrab 300 Stritt (beim bekannten ©jerjieren im ©jerjiertrab, Sommanbo: Batterie — Stab! 275 Sdjritt), im SRittelgalopp' 350 Schritt (beim bekannten ©jerjieren^im ©jcerjiergalopp, Äommanbo: Batterie ©alopp — SRarfdj! 500 Sdjritt). güljren ber ^ferbe an ber §anb. Auf Srenfe. ©ie redjte §anb ergreift bie burd) Beige* unb SRittelf inger geteilten ©renfenjügel eine fpanbbreite hinter ben Wingen, fo baft ber redjte Srenfenjügel etwas metjr anfteljt. ©ie Bügelenben werben in bie bolle rechte $anb gelegt, Säumen auf ben Bügeln. ©er Weiter geht auf ber linlen Seite beS 2ßferbe3. ©er redjte Amt ift leidjt getrümmt, ber linte wirb jwangloS bewegt. * 21 uf baubare. Sille bier Bw^ liegen auf bem fßferbe^alfe. Sie redjte $anb ergreift über ben Unten Sanbarenjügel ljinweg bie Srenfengügel unb teilt fie mit bem Be'9e‘’ un^ SWittelfinger eine ^anbbreite hinter ben Wingen. Qm übrigen wirb auf Srenfe berfaljten. Slufftellnng einer Slbteilnng in bet Weitbaftn. Sn ber Wegei werben bie Abteilungen geöffnet aufgeftellt. ©ie Aufteilung erfolgt gleidjlaufenb jur langen SBanb berart, bafj bie fjßferbetöpfe ljinter ber fWittellinie ber Baljn bleiben. Sn ber abgefeffenen Abteilung berichtigt ber Weiter bie Stellung feines ’ftferbeö in ber beim Borfütjren angegebenen Sßeife. ©ie hierbei twrgefdjriebene Stellung nimmt er audj ein, wenn auf: WüdWärtS
Scr galjicr» unb Steitetunfettidji. 251 fRid)teii! bie ganje Weitung fidj etluaS mehr rüdtoärtS aufftellen foll. SaS {RüdtoärtSridjten gefdjieljt Stift für Stift unter {Beibehaltung ber gtoif^enräume unb toirb auf: §(ilt! beenbet. Stuf: Stillgeftanben! {Richt 6udj! toirb bie {Richtung bon ber Stirn ber fßferbe genommen. 2lnff itsen unb Ofißen. Stuf Srenfe ohne SSügel. Stuf: fertig jum Wuffiften! macht bet neben bem ^ßferbe fHUftetjenb.- bleitet recht? um. Sie linle §anb ergreift bie Bügel, bie rechte läßt fie io? unb empfängt, übet ben Sferbeljal? h.mtveggrei|enb, ben ihr »on ber linlen entgegengereuhten regten Büßet Sie linle $anb faßt ben linten Bügel jwifdjen Reinem unb fRingfinger fo lang, bafj fie bis jum SBibertiß jurüdgehen tann, Wirft ba? Bügelenbe auf bie rechte $al?feite unb empfängt »on bet regten $anb ben regten ßügel in »oller £>anb, fo baß et übet bem linlen liegenb lim? herab» bangt. Sann tritt bet’ bleitet fotoeit recht? feitWärt?, bafe er, mit ben Süßen am linlen SSotbetbuf unb biefjt an bet Gdjulter bei Sferbe? flehenb, über ben 'JJiberrift ßintoegfieht. Sie Itrile $anb wirb auf ben SRätynemamm »ot bem SBoilatb aufgefeftt, bie rechte erfaßt ben Sotbetjwiefel. Sie Bügel fieben nur leicßt an, bereit, Setoegungen be? Sferbe? ju »etbinbern. Stuf ba? ffommanbo: Wuf! fpringt ber Steifer in ben Stuft. Stuf: ©efeffen! toirb ba? rechte Sein geftredt feit märt? erhoben, worauf bet Weiter fich mit einet Siertelbreßung linl? Weid) in ben Sattel Ijincingleiten läßt unb bte Bügel ergreift. Stuf: fertig jum Wbfitjcnl wirft ber Steifer mit ber linlen $anb ba? lint« Ijerabbängenbe Bügelenbe auf bie rechte Seite, legt ben rechten Bügel über ben linten, ba? Bügelenbe auf ber linten Seile. Sie linle $anb wirb auf bem ’Käbnentamm, bie rechte auf bem Sorberjwiefel Wie beim Vluffiften aufgeftüftt unb gleichzeitig ber Gift ein wenig gelüftet. Stuf: Wb! toirb ba? rechte Sein geftredt hoch über bie Sruppe hinweg mit einer gleichzeitigen Siertelbrehung be? Körper? nach recht? neben ba? {entrecht tjerabbängenbe linle Sein geführt, bie rechte $anb fiüftt fid) auf ben Sorberjtoiefel. 9luf: ©efeffen! läßt fich ber fReiter mit au?geftredten Suß» {pißen an bet Schulter be? fßferbe? auf bie Gerbe herab. Wad) einer Stnl?« toenbung tritt bet Weiter einen Sdjritt »ortoärt?, Wobei er bie Büßel wieber tote jum Süßten orbnet. 21 u f Srenfe mit SB ü g e l n. Bum Sluffißen tritt ber {Reiter nad) bem Drbnen ber Bügel übec bem fßferbehalfe unb ber {Redjt§toenbung berart tedjtä feitivärts unb fotoeit jurüd, baß er ben linten fjufj in ben 23ügel feßen fann. Sie linle §anb ergreift bie SRähne. Jpterauf erfaßt er mit ber redjten ^anb ben Steigriemen, fefct ben linten §uß biä hinter ben SBallen in ben {Bügel, inbem er fidj nad) SBebarf bem fßferbe nähert, unb legt ba§ linfe Shtie feft an ben Sattel, bamit bie fjußfpi^e ba3 Sßferb nidjt berührt. Sobann hebt er fid) auf bem SBallen be§ redjten §uße§ unb ergreift mit ber rechten §anb ben ^interjtoiefel. 9hin l)ält fid) ber ^Reiter an ber SRähne, tritt mit bem linten $uß in ben SSügel, brüdt ba3 linle Wie an ben Sattel unb fcBjnellt fid) burd) einen fräftigen fÄbftoß mit bem rechten f$uß unter Verneigung be3 Oberleibes in bie
252 ®ex tjatjrer* unb 8!eiterunterrid)t. ipöpe. gr bringt bann ben testen Fufj an ben linten, bie recpte ipanb al§ Stüfce beS Oberleibes an ben ©orberjroiefel, pebt baS recpte ©ein mit auswärts gehaltenem Sporn hoch über ben §intergwiefel nnb lä&t fid) weid) in ben Sattel gleiten. ®er rechte wirb in ben ©ügel gefegt, bie Siegel werben georbnet. ©eim Slbfifcen läfjt ber Sfteiter ben rechten ©ügel loS, tritt in ben linten ©ügel unb lüftet ben Si§. Rad) bem Jperübernepmen bes rechten ©eines lägt fich bei ©eiter langfam auf ben rechten §ufj nieber, wobei baS linte ftnie fefl am Sattel liegen bleibt, hierauf wirb ber linte §ufj aus bem ©ügel perauSgepoben unb neben ben rechten gefteUt. 91 uf ft anbare. Bum 9luffi|en ©erfahren wie auf Srenfe mit ©ügeln. Stach bem Schritt rechts feitwartS führt ber Reiter jebodj bie bier Ringer ber linten offenen §anb bis an baS @nbe ber Srenfenjüge! unb fdjiebt ben linten Ringfinger jwifd)en bie ftanbarenjügel. Sie rechte §anb ber- fürst fie bis jum leichten 9lnftepen unb legt bie gügelenben auf bie rechte Seite. ©eim 9lbfifcen werben bie Sriflel wie beim Slufjifcen georbnet, fonft wirb wie auf Srenfe berfahren. Sluf ©efepl tann auch burch’ gejogenen Xrenfenjügeln aufgefeffen werben. ©bbrecpen au§ ber Abteilung. 91 u S bet geöffneten Abteilung. 9luf: ©attcrie jn einem rcrfjtS (Iint§) brecht ab — SRarfth (Gangart)! reitet bet rechte (linte) Flügelmann im lebhaften Schritt gerabeauS an; ebenfo berfahren alle übrigen Reiter naepeinanber, fobalb ihr rechter (linter) Rebenmann mit ber ftruppe feines ©ferbeä eine ©ferbelänge über ben ftopf ihres ©ferbeS borgerüdt ift; alle Retter fepen gerabeauS. ©rei Schritte bor bem Jpuffcplage wenbet jeber Reitet in einer ©iertelbolte rechts (lintS) unb folgt auf bem $uffcplage beS ©orbermanneS. S)ie (Sröfjenöerpältniffe ber ©ahn tönnen auch Heinere ^bftänbe bebingen. ®em 9lnfünbigungStommanbo ift bann „mit x Schritt ©bftanb" pinjujujepen. Soll im Stabe ober (Salopp abgebrochen werben, fo reitet jebet Reiter junäepft eine ©ferbelänge im Schritt bor unb fefct bann etfi fein ©ferb in bie befohlene (Sangart. ®urd) bie ftorrettur eines falfdj angaloppierenben ober beim 9lbbrecpen im Srabe in ben (Salopp fallenben fßferbeS bürfen Sempo unb Slbftänbe in ber Weitung nid)t beränbert werben. FebeS fßferb mufs unbebingt am B^gel unb ftiH fiepen, bis bet 'Heiter bie §ilfen jum Slnreiten gibt.
(Jatjret» unb SReiterunterridjt. 253 3Iufmarfff)icrcn jur Abteilung. gut geöffneten Abteilung. Tete retf)t§ (lint§) breht, mit Swifdjenräumen lintg (re^tä) markiert auf — Slatfd)! f>(uf: äRarfd)! wenbet ber Tetenreiter in bie 5Bahn unb reitet fentrecht auf bie gegenüber liegenbe Seite los. ©ie folgenben {Reiter reiten eine reid)lid)e ^ferbelange über ben {ßunft, wo ißt 33orbermann in bie 23afjn abge wenbet hat, hinaus unb verfahren wie biefer. Stuf: Tete _ §a(t! pariert ber Tetenreiter fein SJSferb unb [teilt eS {entrecht jur gegenüberliegenben Seite l)in. ©ie übrigen Weiter, reiten in unoeränbertem Tempo bi» in bie §ölje bet Gruppe iljreS redjten (linten) {RebenpferbeS unb rüden, auS bem Trabe ober (Salopp jum Schritt übergepenb, in oerfämmelten Tritten in bie {Ridjtung ein. ©in §inau£tommen über bie .Widjtung$linie muß unbebingt oermieben Werben, bamit ein SRüdwärtSrichten nidjt nötig ift. Stillfi^en. {Rühren. ©hrenbejeugungen. StUlgefcffcn! ©ie {Reiter [teilen ihre {ßferbe an bie äugel unb nehmen bie oorgefdjriebene Haltung ein. 9ludj im „Stillgefeffen" finb bem {Reitet bie {Bewegungen ge» ftattet, bie erforberlid) finb, ridjtig auf ba§ '£ferb einjuwirten. Tie Jpauptfadje ift bie gute Rottung beS ’Pferbeö. 2luf: {Rührt (hüt)! bleibt ber {Reiter aufredjt fifcen, bod) ift iljm freiere Bewegung geftattet; er läßt bie Büßd burd) bie Ringer gleiten unb gibt bem ^feibe jur ©rholung bolle 3ügelfreil)eit. 3?ähert fid) ein befidjtigenber 53orgefefcter einer Abteilung bon bom, fo wirb er auf: 'Mrfjtung! bon jebem Weiter angefefjen. Tie ©tjren» bejeugung wirb auf: klugen gcrabcauS! beenbet. Slu^natjm^weife lann beim Slbbredjen befoljlen werben, bafj ber SSorgefefcte angefe^en Wirb. ©in fein 'ßferb fübrenber fReiter ridjtet bei bet ©btenbejeugung ben Äopf beä ^ßferbes [o in bie $öl)e, bafj fid) bie red)te £>anb etwa in $ö1je feiner Sdjulter befinbet. Tie ^uffdjlagSfigurcn. ©anjeSSaljn. $albe$Bal)n. Slnlegen eines 33 i e r e d S. Tie Seiten ber fReitbaljn Werben lange unb furje Sßanb (58 a n b e, S e i t e) genannt. Tie lange SKkinb muß boppelt fo lang fein wie bie turje, bie minbeftenS jwanjig Sdjritt lang fein foll. ©et Übergang öom £>uffd)lag ber ganjen iBaßn auf ben ber falben SSaljn erfolgt auf: $albc ®al)n! Soll wieber ber ganje £uiffd)lag ge» ritten werben, fo wirb: föanjc $at)n! tommanbiert, fobalb [ich bie Tete ber offenen Seite ber halben 5Batjn nähert.
254 ®er tJctfjrer* unb 3?eilerunterri(f)t. SBill ber Sfteitleljrer auf einem nidjt abgeftedten Sßiered reiten laffen, fo leitet er bie £ete burdj baS wieberljolte Stommanbo: Xete rcrfjtS Uiut§) breljt — SDlarfrfj auf ben geiüünfdjten $uffdjlag unb läfjt bie Wtünbigung: ?Inf bem Sierert geritten! folgen, fobalb ber .fjuffdjlag feftgelegt ift. ABCr ß’anje Whn. DCFh } ®nfte S£*“6n* • Qbariniemnn&Mintte. —-----(jharißierimflaHitten. (Von ber ItnTen iwr rechten $anb), C fcitffrblßfi bet Gdfe. • tparabcDiinfte ber Bittet abc \ Gbangteninitflirüen auß ben dbe f • Birfehi. ....(Jtjanßierunößlinlen bnrcfj bk Bittet ®urdjreiten ber ® d e n. $)er $uffdjlag, auf bem bei ridjtiger SluSfüIjrung bie @de gu burdj* reiten ift, ftellt ben Sogen eines mit brei Sdjritt Jpalbmeffer in bie ©de gelegten Greifes bar. (H)angieren burd) bie Söaljn. 2>urdj bic ganjc (tjalbc) Söalju djangiert! SaS föommanbo erfolgt, beüor ber Setenreiter auf ber turjen Seite an bie ®de fommt. ®aS Süommanbo: $ttrdj bie Sänge ber Salju djangiert! erfolgt, wenn ber Setenreiter fidj ber ^weiten @de ber langen 3L;onb näljert.
®er grtrfjrer« unb Witerunteriidjt. 255 3Iuf ben (StjangierungSlinien finb Sempo unb ^orbermann inne-' jüfjalten. ®in Umftellen beä ißferbeä erfolgt, wenn bie SBorberfüfje ben nv- wenbigen 9tanb be§ !puffdjlage§ auf ber anberen $anb erreichen, falte nidjt D^ne 2Bedjfel! bem Äommanbo borangefe>t wirb, gm (Mopp toirb nur im abgefürjten Sempo djangiert. Ser Bit fei. 9luf baS Sommanbo: Sluf beut Birtel geritten! geljt ber Seten» reiter bom nädjften $arabepunft auf bie 3«^»« Aber, bie übrigen SReiter folgen an berfelben Stelle. Soll gleidjjeitig auf jwei Birfeln geritten werben, — Sluf jtoci Wirteln geritten! — fo mufc borfjer ein Setenreiter für ben jweiten Birfel beftimmt fein. Bur jRüdfeljr auf ben £ufftfjlag ber ganjen Staljn erfolgt ba§ Sommanbo: ©au je fBa^n! jipifcfjen ben $arabepunften ber furjen unb langen SBanb. Ser Setenreifer be§ ^weiten Betete füprf bie iljm folgenben Steifer auf bem fürjeften SÖege, opne ba§ Sempo §u ber» änbern, in ba§ richtige SJerljältnte jum erften girfel. Stuf: 9ln§ bem 3trteP(ben Birteln) djangiert! geljt bon ber Sete ab jeber Sieiter am Sßarabepunft ber offenen Seite auf bie Büfellinie be§ anberen ^ittete über. 25eim gleichzeitigen fReiten auf jtoei Birfeln toeidjen fid) bie gleitet auf ber redjten £>anb redjte, auf ber linfen §anb linte au§. Ser Stellungäioedjfel erfolgt am Sßarabepunft ber offenen Seite, falte nidjt „o Ij ne 23 e dj f e l!" befohlen toirb. 2Iuf: Surdj ben (bie) gtrtel Rangiert! toenben bie SReiter bon ber Sete ab bom ißarabepunft bor ber offenen Seite in ben Bittet SteHungSioedjfel erfolgt, wenn nidjt „obre SBedjfel!" befohlen ift, in ber 2Jtitte be3 Birtete. Stuf: Birtel (auf x Sdjritt Slbftanb) bertleinern! toirb ber Birfel in bet SBetoegung fo lange berfleinert, bte fid) bie Slbteilung, gleidjmäjjig bon ber .ßirfellinie nad) innen entfernt, auf einem Sdjritt Slbftanb ober bem befohlenen SIbftanb befinbet. Stuf: Birtcl bergriigern! toirb im 2?ortoärtereiten ber bertleinerte B’1'^ toieber ju feiner bollen ©röfje erweitert. S)a§ SBertleinern unb SSergröfjern wirb bon jebem 9teiter felbftänbig gegen ben Wlittelpunft unb bie Äretelinie beö ßirfete au»gefüljrt. 2? o 11 e n. Sie SSolte ift ein Stete bon 6 Sdjritt Surdjmeffer. Sie Stn» paffung an biefe Sretelinie ftellt ba§ tjödjfte 3Raf? bon SangSbiegung bar, bie ba§ ^ferb oljne SBeeirdrädjtigung be§ Sänget anneljmen fann.
256 'Bet grastet- unb SReiterunterridjt. ?Iuf: Softe — ©iarjrf)! wenbet ber Leiter fein Sferb Dom $uf* fdjlag jur Sötte ab unb feiert am fünfte beS Slbwenbens auf ben §uf- fd)lag jurüd. »ilb 2. ——~<&djIartaenHnie an ber lanaen SBanb, —••• &cf}ian0enl(nie burd) bie JÖaijn. Sehrtwenbungen. Stuf: Satteric tdjrt — SWarfcfj! wenbet jeber Leiter auf einer falben Solte in bie Safjn urt^ reitet bann nad) einem ißunft be3 $uf» fd)Iage§ jurüd, ber brei ^ßferbetängen rüdwärtS be3 SlnfangäpuntteS ber Sehriroenbung liegt. ©djlangenlinien. Sete Schlangenlinie an ber langen SSanb! Sete Schlangenlinie burd) bie Sahn! ©ie SommanboS werben tior ber Ede jur langen SBanb gegeben. Sier Setenreiter beginnt bie Sdjlangenlinie nach bem ®urd)reiten biefer ®de. ©ie Übung tann mit unb ohne Stellung^roedjfel angeführt Werben, ©er SJedjfel erfolgt beim Eingehen in jeben neuen Sogen, ©ie $al)I ber Sogen richtet fich natfy ber ©röfce ber Sahn unb bem StaS* bübungägrab öon SJiann unb $ferb.
®et fjatjrer« unb JReiterunterridjt. 257 IRcitlehre. <Sty, 3iigelfiiljnntg, $ilfcn. <£)em Si£ be? fReiterö bienen al? ©runblage bie beiben ®efäß- tnodjen unb ber Spalt. Ta? ©efäfj rupt mit lo?gelaffenen 3Ru?feln in boller SÖreite auf bem ^ferberüden. Tie Oberjd)cnfel, mit ttycer «ilb 3. Sotfdjriftämägiget Sift auf Srcnje. inneren breiten glädje anliegenb, werben foweit nad) innen gebreht, baftba? ©nie flad) am Sattel liegt. Sie werben foweit jurüdgenommen, al? e? mit bem Si| auf beiben ©efäfjhtodjen vereinbar ift. Ter Oberleib ergebt fid) fenlred)t au? ben lüften, bie nid)t ein» geTnidt werben bürfen. Tie lüften io erben bor gehoben, ba? ©reug wirb mäßig angegogen. 55>ie Schultern finb natüilid) fallen gu laffen unb gwanglo? gurüdgunehmen, fo baß bie 53ruft fid) wölbt. Ter ©opf wirb, oljne ba? ©inn bor wärt? gu ftreden, frei unb aufredjt getragen, ber 58lid über ben ißferbe !opf gerichtet. Tie Oberarme hängen au? ben lofe gehaltenen Sdjultergelenten herab, ohne angebrüdt gu weibcn. Tie Unterarme bilben mit ben Oberarmen annähernb einen red)ten SBintel; ihr mittlerer Teil lehnt fid) mit ber inneren $läd)e leidit au ben ßeib. Tie Unterfdjentel hängen bom ©nie au? je nad) Sänge ber SJeme be§ SReiter? mehr ober minber fdjräg nad) rüdwärt? am ^feibe' leibe herab unb halten mit ber SBabe leichte Fühlung. Tie fyuf fpißen Ter felbgrau?. 5eIbarL !♦ 9L
258 5Der pröfjrer» nnb SReüerunterritfjt. finb bet natürlid) Ijängenbem Unterfd)entel in geringem fDlafte bom fßferbe abge wenbet. ©er f ufj wirb mit bem Salten berart in ben Sügel gefegt, ba| bei frei betoeglidjem f ujjgelenf bie Soljle mit iljrei- gangen Sreite bie ©rittftädje berührt. ©ie SCbfä^e werben leidjt Ijerabgebrüdt. Seiber fütjrung auf ©renfe ftetjen bie tpänbe annätjernb 2 §anbbreiten‘ tjodj über bem SBiberrift unb ettva 4 fingerbreiten ooneinanber, ben £>alS mit ben 3üQetn umfdjliefjenb. Sei ber 58ilb 3a. füfjrung auf Staub ar e wirb bie linte Jpanb in gleidjer §ölje mie auf Srenfe genau bor ber Sftitte beS, Unterleibs fenfredjt über bem Sßiberrift getragen. Sei loSgelaffenen ober burdjgegogenen Srenfengügeln Ijängt ber redjte Wem natürlid) bon bet’Sdjulter Ijerab; bie Jpanb liegt Ijinter bem redjten Oberfdjenfel, ift leidjt unb gwangloS geöffnet unb geigt mit ber inneren flädje nad) bem fßferbcleib. Sie redjte Sdjulter unb §üfte bürfen nidjt gurüdgenommen merben. Sei ber füljrung mit angefafjter Srenfe ftetjt bie redjte §anb etwa 2 fingerbreiten neben ber linten. ©ie Sinmirfungen be« Leiters auf baS SfSferb, burd) bie er feinen S&illen funbgibt unb eS betjerrfdjt, nennt man Hilfen. ©'r Leiter wirtt auf baS Sßferb mit SdjenMn, unb ©ewidjt ein. ©ie (Sim ivirfungen ber Sdjenfcl finb öortreibenbe, bie ber ipiinbe oerljaltenbe §itfen. Seibe werben wirtjam unterftü^t burd) bie ®ewid)tSein= geblerfjafter <Si&. be§ 9Mter§- ©ie Sebeutung ber treibenben Hilfen ftefjt ljodj über ber ber vertjaltenben. ®a§ SofungSmort ^ei^t „Vorwärts". <Sc^en!et'f)itfen- ©er ©djentet Tjat bie Aufgabe, auf ben gtcidjfeitigen ^interfufj gu wirten, fe natjer ber Sdjentel bem @urt liegt, befto met)r wirb ber Hinterfuß gum SJortreten angeregt. Siegt er weiter ljinten, fo wirft er entweber öerwetjrenb, b. I). er öerljinbert ben gleidjfeitigen hinter» fufj am Serlaffen be§ §uffdjlage§, ober feitroärtstreiben. ©ie (Sdjenfelliilfen befteljen in einem ©rüden ober Stlopfen ber Unterfdjentel bei möglidjft unveränberter -Sage ber ©berfdjenfel. ©ie Störte ber Jpilfen ridjtet fid) nad) ber folgjamteit ber ißferbeS. ©er Sporn bient gur Serftärtung bet Sdjenfefijilfe ober als Strafe.
©er iValjrer- unb 8teiterunterrid)t. 259 3 ü g e l h i l f e n. Sie entfielen burdj bermehrteS Slu* ober Slbfpanuen ber £ügel unb äußern fidj in bem tyerburd) erzeugten ftärferen ®rud beS ©ebiffeS auf bie ßaben. ®a§ Slnnehmen gefdjieht burd) ein feftereS Sdjüefeen unb fdjraubenartiges Sirenen ber Jpänbe, fo bafj bie Heinen Ringer nad) oben fteigen, baS Badjgeben burd) eine Drehung ber jpänbe berart, bafj bie Heinen Ringer fid) bem *ßferbemaul nahem. 3ur SBenbung fteigt beim Beiten auf Srenfe burd) eine Sinbreljung ber inneren Jjjanb.ber Heine ginger gegen bie Bruft be§ BeiterS. ‘Sie äufeere §anb gibt nur fobiel nad), bafe ba§ fßferb bem Slnjug folgen tann. Beim Beiten auf Stanbare mit angefafeter Srenfe roirb bie Söen= bung im allgemeinen nad) ben gleidjen ©runb* fäfeen au§gefül)rt. Bei ber gührung mit einer £anb roirb ju Beginn jeber SBenbung bie er* forberlidje Stopfftellung be§ *ßferbe§ burdj Ster* für jung be§ inneren 3ügel§ erreidjt. Bei bet SBenbung breljt fid) bie §anb nodj ftärler 3ügelfül)runs mit-einer §anb (burdjgejOflene Srenfe). ein, bei ber SBenbung red)t§ fteigt hierbei ber Heine Ringer unter Beteiligung beS Unterarmes gegen bie red)te Bmft, bei ber SBenbung linfS gegen bie linte Bruft. Setoid)t§t)ilfen. (Sin 3urüctnet)men beS IDbertörperS hinter bie ©enfredjte belaftet bermeljtt Buden unb Jpinterljanb unb roirft gleid)jeitig »ortreibenb. Berlegt ber Beiter fein ©eroidjt nach ted)tS ober linfS (SBenben), fo erhält baS erb ben Slntrieb, nad) biefer Bidjtung bon ber bisherigen ßinie abjuroeid)en. Snfammcntoirten unb Slnroenbung ber $ilfen. Sin bie 3üöcl ftellen heifet, ba§ ißferb berartig bon hinten nad) born jufammenfdjieben, bafe im galten foroohl roie im ®ange jroifefjen Beiterhahb unb Bferbemaul eine unbebingt fid)ere, roenn aud) leidjte Berbinbung IjetßefteUt ift. ’Ster Beiter beroirft bieS burd) Slnfpannen beS SreujeS unb B orbrüden be§ 5ßferbeS mit beiben ©djenfcln gegen bie ruhig ftehenbe ^ciuft. SBenn baS 5ßferb babei bei SBieberholung ber Jgilfen fid) in §a!S unb ®enid biegt unb am Oebife taut, fo „jäumt fid) ba§ Ißfcrb bei". ’SJurdj bermehrteS Unterjdjieben ber ^interfeanb roirb baS ©ertid beS Sßf^beS hodjgeftent, „ba§ fßferb ift auf geeicht et". Bei jebem SBiberftreben beS BferbeS ift bie BorroärtSberoegung ber befte Berbünbete bes BeiterS.
260 5)er grafjrev unb 9teiterunterrirf)t «Sdjritt. 2rab. Seirfjttr ab en. ©er Übergang jum Sdjritt erfolgt aug bem galten auf: Batterie, — äJlarfdj!, aug ber Bewegung auf: '-Batterie — Sdjritt!, ber Über- gang aug bem galten ober Sdjritt gum Stabe auf: Batterie im abge= tiirgten Sempo — Stab!, '-Batterie im 'Arbeitstempo — Stab!, Satterie — SRitteltrab! gum SBerftärtcn beS Sempos mirb: 'Arbeite trab!, üRittcltrab!, Starter!, gum 53erfürgen: Stürjcr!, 3m 'Arbeite tempol, $m abgetiirjten Scmpo! fommanbiert. $8eim Übergang aus bem galten jum «Sdjritt fdjiebt ber Steiler bag an bte gügel geftellte ^ßferb mit Streug unb beiben Sdjenfcln in bie Vorwärtsbewegung hinein. Staub ba» SJJferb in enger ®er- fammlung, fo müffen bie gügel fobiel nadjgeben, baß eg frei antreten tann. Sie ipilfen jum Slntraben entfpredjen benen jum Einreiten im «Sdjritt. (Stoßweifeg Einreiten, Vorn- ober Hintenüberfallen bes Ober- törperg, nidjt genügenbeS Vorfdjieben ber Hüften unb gu fefteg ©egen- kalten ber Hanb finb bie am Ijäufigften bortommenben fj-efjler. gum Verftärten beg Sempog treiben bie <Sd)enfcI bag *£ferb beftimmter borwärtg. Ser Übergang muß fließe nb, bie Jpilfen bürfen nidjt ftoßenb fein. Sie Srabtritte müffen gang allmätjlid) wadjfen, plößlid)er Übergang gum ftarten Stabe üerurfadjt Übereilung. 2cid)ttrabctt! SBerfciilaffen! Sag ßeidjttraben berminbert wefentlid) bie ftoßenbe ©cwid)tgeinwirfung beS SteiterS auf ben bilden unb bie ©elenle beg 5ßferbe§; eg erleidjtert bem Sferbe bag Sltmen fotuie bag STbfdjieben unb Unterfeßen ber Hinterbeine. Sind) ermübet e§ ben Sfteiter weniger alg baS Sßerfenlaffen. Ser Leiter läßt fid) bei unheränbertem nidjt bei jebem ©ritt beg Ißf erb eg werfen, fonbern fängt, auf Stnie unb Sügel fid) ftüpenb, je einen ©ritt ab unb finit erft wieber nadj bem folgenben ©ritt mit borgefdjobenem @efäß weid) auf ben (Sattel nieber. Ser Obertörper Ijebt fid) beim Vorfdjwingen beg einen über Streug befinblidjen fjuß- paareg, alfo beg redjten JpinterfufjeS unb linten Vorberfußeg ober umgefeßrt, unb fentt fid) beim fjußen beSfetben Veinpaareg. Ser Leiter fommt fomit jebeSmal in ben (Sattel gurüd, wenn ent Weber ber redjte ober ber linte Hinterfuß auftritt. 9Ran fagt bementfpredjenb, bafj ber Leiter auf bem redjten ober linten Hinterfüße trabt. Sag ®or- fdjroingen beg Hinterfußes, burd) ben ber Leiter gehoben wirb, ertennt er an ber gleidjgeitigen SSorbewegung ber entgegengefeßten Sd)ulter. SBeim Sleiten in ber SSaljn wirb ftetS auf bem inwenbigen Hinterfuß getrabt, weil nur ber burdj ben inneren «Sdjenftl gum weiten Vortritt beranlaßte innere Hinterfuß beim ffienben in ben Sden bie Storperlaft richtig ju ftüpen bermag. 53eim (Rangieren muß ber ^Reiter ben Hinterfuß baburd) toedjfeln, baß er fid) einmal ober in ungeraber gafjl Werfen läßt unb fidj wieber erbebt, wenn bet nunmehrige innere Hinter- fuß bortritt.
®et fyatjxex« unb 8leiietuntetrid)L 261 3lud) bei längeren Bitten muß bet Jpinterfufi gewedjfelt werben, bannt nidjt eins ber beiben über Kreuj bcfinblidjen fyufjpaarc mehr al§ bad anbere in Slnfpntd) genommen wirb. Sten Leiter, ber nidjt auf ben fj-ufjwed)fel achtet, pflegt bad ißferb beim Slntraben faft immer auf benfelben Hinterfufj ju fefeen. ^araben. ®ie falben ißaraben ljaben ben 3 Wed, bad erb in eine für je re ©angart ju »erfepen, Berfammlung unb Haltung bed '^ferbed mätjrenb bed ©anged ju üerbeffern, »erloren gegangene Haltung tviebei ju gewinnen, bem Etüden auf bas jDtunbftfld unb bem (Sil en im ©ange ju begegnen. üBet ben ljalben üßaraben umfafjt ber ^Reiter bad *ßferb erneut mit ben Sdjenfeln unb nimmt gleidjjeitig bie Sügel an, gleidjfam als ob et eS jum Stehen bringen wollte. S)en g a n j e n iß.iraben, befonberS aud ftärferen ©angarten, wirb burd) tjalbe Jamben »orgearbeitet. SBommanbo: 'Batterie — Halt! ®ie ganje ‘‘ßarabe mujj in ber iöewegungdridjtung erfolgen, bie Haltung beS ißferbed barf babei nidjt oerloren geben, Kopf unb §alS müffen\n ber rid)tigen Stellung »erbleiben, bie £nnterfüfje untertreten unb babutd) bie ©elcnfe ber ljinteren ©liebmagen fidj biegen. Um bie Hinterfüfje nidjt am Untertreten ju ftinbern, muf» fidj ber Leiter be» fonberd Ijüten, bie öerljaltenben gügelijilfen in ein ßieljen änderten ju laffen. Sie finb »ielmeljr in lebhaftem ÜBedjfel »on Slnneljmen, Stadjgeben unb SSieberanneljmen fo oft ju wieberljoten, bis bad $ferb fteljt. biefer annehnrenben 3ügelljilfen wirb burdj bie bie Hinter* tjanb tjeranljolenben Sdjenfel* unb ©croidjtdljilfen begleitet, rooburdj bad $ferb »on hinten nad) üorn jufammengefdjoben wirb. §ierju mufj ber Sieiter, je nad) ber Starte bes SempoS, aus bem pariert werben foll, ben Dberförper mit angefpanntem Kreuj etwas jurüdl)alten. ©erabcridjtcn bed fßferbed. ®er Sdjub ber Jpinterljanb wirtt nur bann in geraber iRidjtung unb »oll gegen bie ^ortjanb, wenn bie Ipinterfüfje bem £uffd)Iage ber Sßorberfüfje folgen. Umgefeljrt fann aud) nur bann ber Leiter bie Hinterbeine burd) bie gleid)feitige ßügelwirfung belüften unb biegen. iBortjanb unb Hmterfynib beS ^ßferbed müffen alfo ftetd ridjtig auf* einanber eingeridjtet fein. 'Ster ©rfüllung biefer ^orb'erung fe^t bie ben meiften gerben eigen* tihnlidje Steigung ju fdjiefer Körperhaltung Schwierigfeiten ent* gegen. S)ie ©inwirfungen, beren fidj ber Leiter bebient, um bie SBorljanb auf bie Hinterhanb einjuridjten, nennt man ©eraberidjten. ®aS fo gerabegeridjtete, auf einem Huffdjlag geljenbe ^ßferb. fall fich
262 Set Safjrei- unb fReiteranterricht. bet BängSachfe feinet StörperS ber $uffd)lag§linie anpaffen, gleidjüiel ob fie gerabe ober gebogen ift. 93ei Schiefe 58. nad) redjt§ öer^inbert ber Leiter mit bem rechten Sdjenfel unb Qügel ein weiteres Seitwärtstreten be§ rechten fufje3 unb gebraust ben linlen Scheutet näher am ®urt, um ben gleich» fettigen §intetfufj ju bermeljrtem Sortreten ju beranlaffen. Tie linfe Schulter beö 5ßferbe§ toirb mit bem tief gehaltenen linten Bügel oer- wahrt unb bie Sorhanb mit bem rechten Bügel foweit nach innen ge- führt,. bi§ ber rechte Sorberfufs auf ben rechten Jpinterfufj ein- gerichtet ift. Stetten in Stellung. Tic tßferbe rechts (lint§) ftellen! Tie tßferbe gerabeauS ftellen! Ta§ $ferb geljt in Stellung, wenn ber Leiter imftanbe ift, e§ im ®ange in bem .^öchftmafj Oon BängSb'iegung ju erhalten. Tabei finb §ilfen unb fjufjfefcung bie gleichen wiq beim Siegen. Bur 23 er f a mmlung, jum Turd)reiten ber (Seien, ju ben 2Benbungen, ben §uffd)lag§- figuren, bem (Salopp unb §u ben Seitengängen ift ber befdjriebene ober ein geringerer (Srab bon Stellung erforberlidj. Tie Siegung ber §uf- fdjlagSlinie, baS. SRafj ber Serfammlung unb baS Tempo finb für ben @rab ber Stellung mafegebenb. Sei gerabem Sifc toirb ber ffieiter inneres üluge unb 'Jlüfter feljen tönnen. Beber Leiter mufe babei felbft- ftänbig and) ohne ffommanbo fein Sfetb redjtjeitig ftellen. Ta§ Äommanbo.ift ftetS erforberlid), wenn ba§ Seiten in Stellung als Jöettion geübt «erben foll. Sßcubitngcn im galten. SJenbungen auf ber Stelle tönnen auf ber Sorhanb ober auf ber ^intettjanb ausgeführt werben. Ten Trehpuntt bilbet bei ber SBenbung auf ber Sorhanb ber innere Sorberfufc, bei ber SBenbung auf ber §tnterh°nb ber innere Printerfufj be§ ipferbeS. Suf ber Sorhanb redjtSllint^um (umtetyrt) — SRarfd)! SRtt entg eg enge fettter Stopf ftcllung auf ber Sorhanb re<ht§(lint§)um — ÜRarfch! Ter Sieiter ftellt ba§ $ferb junächft an bie- unb nimmt leidjte Stopf« ftellung nad) ber Seite ber SBenbung. Ter innere Sdjcnlel Jjintcr bem Giurt briftft, toenn nötig unter SOlitwirtung beö inneren 3iigef£, aUbann bie hinter« hanb Tritt für Tritt um bie S?orl)anb herum, bis bie SBenbung öollenbet ift. Seben Tritt ber tpinterhanb fängt ber äufjere, vertaahrcnb hinter bem @urt liegenbe Sdjenlcl beftimmt auf, fo bafj jebe^mal eine ißaufe entfteht unb ein $etumcilen ber ^intcrijanb öermieben mirb. SBährenb unb nach bet 'IBenbung forgen Srf)enlel unb Streuj bafür, bafj ba>3 ipferb am 3äQel bleibt unb ntdjt jurüdlriecpt. Ein SSortreten, baS in ber Siegel ein 9lu3fallen ber äufjeren Schulter im Sefolge hat» mu| burd) @egenn»ir!en beö auSroenbigen $ügete üerhmbert werben. Ein 3urüdtreten ift ber geringere fehler. 9tur wenn baö rohe (ßferb
®ct faßtet» unb SReiterunterridjt. 263 ben fettroört« treibettbcn Sdjenlel nod) nidjt lennen gelernt ßat ober ba« gerittene ‘ß’erb fid) feinet (Siitivinung roiberfclM, bari ber innere ßügel burd) flärteres, fehlidjes 'Biegen bes fcalfe« unterftüfcenb eingreiien. 3ut 'JBenbung auf ber Sortjanb mit entgegen» g e f e ß t e r Jfcwfftellung, j.S. iint« um! Veranlaßt ber sHeiter burd) ben tjimer bem (Ihtrt liegenben äußeren (linten) Sdjentel, unterftüßt burdj fanfte 'Jlnjüge mit bem äußeren (linten) Bügel gegen ben linten Hinterfuß ba« ©erum« treten ber ftinterljanb. XRit bem inneren (redjten) Sdjen» tel fängt er bie ^interljanb Silb 5. nad) jebem Stritt auf. §intertjanb?menbung. Sorljanbetvenbung. $ur SBenbung auf ber hinter1} a n b — fRcrfjt§(lin!§)um (ttmtetjrt) — SRarfd)! — ftellt ber Leiter ba£ fßfetb juuädjft an bie ßügel unb nad) ber Seite ber SBenbung. ©er inwenbige ^ügel leitet bie SBenbung ein unb filiert bie SSorljanb ©ritt für ©ritt um bie hinter» fjanb ßerum. ©er inwenbige Hinterfuß muß wäljrenb ber SBenbung feftgeftellt werben, Hierzu ift ein $lnneljmen be§ auSWenbigen ßügel? in 9lidjtung auf biefen Hinterfuß erforberlidj. ©er auSwenbige hinter» fuß wirb burd) ben auSwenbigen Sdjentel am SluSfallen berljinbert. SSeibe Sdjentel, bornetjmlidj ber innere, berljinbern ein 3urüdfviedjen be§ $ferbe§ wäljrenb ber SBenbung. ©in SBortreten ift ber geringere f^eßler. ©ie Sdjroere feines Oberleibs läßt ber Leiter meßt auf ben inneren ®efäßtnod)en wirten. Sßenbungcn im ®ange. Genaue unb enge SBenbungen im @ange tann ber Leiter nur bann ridjtig auSfüßren, wenn er bem Ißferbe eine bem S3ogen ber SBenbung entfprecßenbe, gleidjmäßig berlaufenbe SängSbiegung ju geben unb baburdj bie Jpinterljanb ju gwingen Vermag, in ber SBenbung genau bem Jpuffdjlage ber SBorßanb ju folgen, ©ieengfte Sßenbung, bie ba§ ißferb nod) auf einem £>ufjdjfage auSfüljren tann, bilbet ber SEretebogen ber Sßolte. SBor jeber SEBenbung im ökinge berfammelt ber ^Reiter bas ißferb burd) eine Ijalbe fßarabc unb berlegt fein ©cwidjt ein wenig nadj ber Seite, wofjin er Wenben will. «Redjt§(ünfä)um — SWarfdj! ©a§ $ferb wirb nadj ber Seite ber Sßenbung geftcllt. ©er innere $ügel füljrt ba3 $ferb in bie SBenbung Ijinein, ber innere Sdjentel am ®urt treibt ben gleidjfeitigen Hinterfuß bor. ©er äußere BüQel regelt burd) ©egenljalten bie Äopfftcllung, beftimmt ba§ 5D?aß ber Sßenbung unb berljinbert jufammen mit bem jurüdgteifenben äußeren Sdjentel baS 9Iu»fallen be§ äußeren Hinterfußes. 3e weljr e3 bem
264 ®er ^afjrer» unb Weiterunterridjt. SReiter gelingt, wätjrenb ber SBenbung ben inneren £)interfufj jum ridjtigeii 'Stufen ju jwingen unb ben äußeren Hinterfuß jum Bot» fdjreften in üiidjtung jroifdjen bie Borberfüße ju beftimmen, fomit baS Ausfallen beS äußeren JpinterfufjeS ju berljinbern, um fo enger unb fdjncller tann er fein $ferb wenben. Sft bie Bortjanb in bie beabfidjtigte 9iid)tung geführt, fo ber* minbert ber Gleiter bie Sivfung beS inneren Bügels, ftellt ben föopf beS ißferbeS mit bem äußeren Bügel wieber ger abeauS unb füljrt unb erhält eS fo auf ber neuen 2inie. Sie äßenbungen beim ©urdjreiten ber ®dcn müffen fliefjenb unb ohne jebeS St öden beS ©angeS auSgeführt werben. Bei ben SEßenbungen jum (Rangieren burd) bie Bahn ift bei unbebingter Beibehaltung ber Stellung nad) innen mit tätigem innerem Sdjentcl unb burd) Borwirten beS äußeren Bil0e^ barauf ju achten, baß baS ißf erb nid)t, um ben 5Beg abäufürjen, fd)on auS ber ©de heraus, fonbern erft am ©hangierungSpuntt in bie Sßenbung eingeht. 9?ad) bem Abwenbcn ift eine beftimmt »orfdjicbcnbe Sinwirfung geboten, um baS Bferb gerabe auf bie ®hnnö’erull93linic einjurid)ten. ©enaueS Seiten auf bem Biifel «erlangt fortgefeßteS SBenben beS ^ferbeS, beni eine ber Kreislinie beS B^M* entf’predjenbe 2ängS* biegung ju geben ift. hierbei ift eS befonberS wid)tig, ben IpalS an ben Sdjultern feftsuftcllen. ©er innere Hinterfuß bes IßferbeS foll bei ridjtiger Biegung auf bem Bit fei im Sdjritt unb Stabe in bie Spur beS glcirijfeitigen BorbeifußeS treten, ber äußere Hinterfuß muh auf bem £uffd)lage beS äußeren BorberfußeS gehen. Slnrj ft'chrt — SJlarfd)! Sie Kurjtehrtroenbung ift eine Ketjrtroenbung auf ber hinter* hanb wäljrenb ber Bewegung. Sie wirb nur au» berfammelten (Sängen auSgeführt. SaS ^ferb foll fid) babei in ber bisherigen (Sangart in einigen dritten ober ©aloppfprüngen bei leicht erhobener Borhanb auf bem inneren Hinterfuß herumbrehen. 9?ad) Beenbigung ber Sffien» bung wirb in ber früheren ©angart weitergeritten. (Sine bollenbete Ausführung wirb nur bon wenigen Leitern geforbert werben tonnen. ©er Leiter gibt erft auf: Wifdh! bem ^ßferbe mit bem äufeeren Bügel in ber Stidjtung auf ben inneren Hinterfuß eine entfdjiebene ^Jarabe. Sie ‘’ßarabe barf nur ein Aufhalten im ©ange jur fjeftftellung beS inneren §interfufjeS unb bamit erhöhte Berfammlung, aber nicht ein bolltommeneS Stillftehen he^Dotrufen. Sie Unterbrechung ber BorwärtSbewegung unb ba§ ^erurnf ühren be§ BferbeS in bie Söenbung müffen fid) beShalb unmittelbar aneinanber anfdjließen. Surd) eine längere ^Jaufe nad) ber ’ßarabe würbe ber Leiter bie erlangte Ber» fammlung wieber aufgeben. Sie Borljanb wirb um bie ^interhanb herumgeführt, wobei ber inwenbige Sdjentel ben inwenbigen hinter« fuh am Bnrüdtreten berhinbern mufj.
©ex gafjrer» unb SRettemnterrfdjt. 265 Salopp. ÄommanboS: gum Sntwideln be§ ÜRittelgnloppS, beS Arbeitsgalopps unb beS abgetürgten SaloppS: «atterie ®Httelgafopp (im Arbeitstempo Salopp, im abgetiirgten Scmpo Salopp) — Wlarjdj! gum Übergang aus bem abgetürgten ©empo in ba§ Arbeitstempo unb aus beiben in ben SJiittelgalopp: Arbeitsgalopp! Alittclgalopp’ gum Übergang auS bem SRittelgalopp in ben Arbeitsgalopp unb ben abgefürgten Salopp: 3m Arbeitstempo! Sm abgetiirgten Xempo! gum Übergang auS bem SRittelgalopp in einen freieren (Sprung: gulegen!, umgefeljrt: ©Httelgalopp! ©er Salopp Wirb burdj eine Steiljenfolge bon fprungartigen Bewegungen gebilbet, wobei bie fvüfee einer Seite weiter borgreifen als bie ber anberen. diejenige Seite beS BferbeS, bereu fyüfee bor= greifen, ift bie innere. ©er Steifer mufe alfo in ber Balju ben ber §anb entfpredjenben Salopp reiten. Ob baS Bferb richtig ober faljdj galop* piert, ob eS alfo mit ben inneren ober aufeeten yüfeen üorgreift, füljlt ber Leiter befonberS in ben Sden. Steifen bie bem Innern ber Baljn gugefehrten f^üfee bor, fo bleibt baS Sefuljl unter bem Sefäfe weid), ber Steifer beljält feine natürlidje Steigung nad) innen. Steifen bie nad) aufeen geteerten fyüfee bor, fo betommt ber Steifer Stöfee unter baS Sefäfe unb fipt unbequem. $n erhöhtem SDlafee ift bieS ber <yall, wenn baS fßferb über SSreug galoppiert. gum Angaloppieren mufe ber Steifer baS Bf erb burch berfammelnbe fpilfen unter gleidjgeitigem Stellen nad) innen borbereiten. ©er äufeere Sdjenlel bleibt hinter bem Surt bertoaljrenb am Bferbeleib, ©er äufeere Bügel befdjränft burd) eine halbe Barabe ben Bortritt beS äufeeren JpinterfufeeS. ©er innere Sdjenfel am Surt forbert ben gleidjfeitigen Jpinterfufe gu bermel)rtem Bortreten auf. ^ierburdj Wirb bie bisherige f^ufefepung geanbert, baS Bferb gum Am galoppieren beranlafet. ©er innere Bügel erhält bie ^opfftellung. ©aS Sewidjt beS SteiterS rufet bermehrt auf bem inneren Sefäfetnodjen. SS ift ftreng barauf g u achten, bafe baS Bferb gum Angaloppieren' nidjt auf 3 w e i §uffdjläge g e * ft e 111 w i r b. Sobalb baS Bfetb fid) hebt, ljat ber Steifer mit leidjt nadjgebenber fganb ben Saloppfprung feerauSgulafferi unb burch bortreibenbe (pilfen bie Sprungbewegung in fjhife gu bringen. $e ruhiger unb weidjer baS Angaloppieren bor fidj gefet, befto ruhiger unb weidjer bleibt baS Bferb auch Weiteren Salopp. Saloppiert ein Bferb falfdj an, fo mufe eS ber Steifer burch» parieren, gerabe ridjten unb erft bann in ber richtigen Stellung wieber angaloppieren, häufig wirb ber g-efeler gemacht, bafe bie Bflnibe nidjt bollfiänbig burchgefüljrt, unb bafe ba§ Bfetb bon neuem angaloppiert
266 ®er gaßrer* unb JReiterunterric^t. wirb, et)e bie ridjtige (Stellung gewonnen war. Äud) ein Hineiuwetfen in ben richtigen Salopp burd) SSexftellen be§ $fetbe§ nad) außen ober burd) grobe GeWidjtSljilfen beö Leiter» ift feljlerljaft. SSätjrenb be§ Galopps finb ftiller Sip unb ridjtige Sinwirhingen öon SSebeutung nidjt nur für bie Dtutje, Gleidjmäßigteit unb Sßeidjtjeit be§ Ganges, fonbern aud) für bie ÄuSbauer be§ 'ißferbeS im Galoppieren. 2)a£ Gefäß barf fid) nidjt üont Sattel entfernen unb muß, wenn e§ burd) bie Bewegung jurüdgefdjobcn worben [ein follte, immer wieber gegen ben SBorberjwiefel oorgleiten. fittie» unb gußgelenfe müffen iljre febernbe Söeidjljeit beibeßalten. 55>er Dbertörper beS SeiterS muß in ber Senfredjten bleiben. Dteiter, bie ben Öbertörper ljintenübetneigen, Ijängen meift in ben 3ügeln, geljen mit ber Bewegung nidjt genügenb mit unb erfdjweten bem ißferbe baS Galoppieren. gute DJlitneljmen ber äußeren Sdjulter ift ju beachten. 9iiidroärt§rid)tcn. Batterie rüdwärtS ridjt £udj — DRarfdj! Haft! (Vorwärts — SRarfdj!) ®aS DlüdwärtSridjten förbert bie SSerfammlung be§ ißferbeS, biegt bie Hinterßanb, berbeffert Haltung unb Surdjläffigfeit, bient aber aud) als Strafe, ferner jeigt eS bem Dieiter, wie ber ^ügelanjug burdj baS fßferb auf ben Hinterfuß Wirten foll. 3um SüdwärtSridjten fpannt ber Dieiter ba§ Streuj an, berfammelt baS ißferb in guter Haltung unb ridjtet eS gerabe. ÄlSbann beranlaßt er eS burd) gerabe auf bie Hinterfüße wirfenbe 3ügelanjüge, einen guß nadj bem anberen mit möglidjft gleidjmäßigen, rußigen dritten in geraber Dlidjtung jurütfjufteilen. Sie Sdjentel liegen wäljrenb» beffen nur berwaprenb am fßfetbeleib, um ju berljinbern, baB ba§ ißferb mit ber ipintertjanb ausfällt ober auSweidjt unb fidj bom ^ügel loSmadjt. Seiten auf $Wei Huifd)Iägcn. $ieißferbe bem redjten (linten) $d)entct weidjen laffen! Gerabe* au§! S)a§ Sdjenfelroeidjen letjrt ben flleiter ben Sebraudj ber ein» feitigen Sdjentel* unb gügelljilfen. ®ie Stopfftellung wirb ftetä nadj bemfeitwärtS treibenben Sdjentel genommen, bet baburdj jum inneren wirb, aud) wenn er bem Äußern ber ®aljn jugewenbet ift. $n ber Söaljn barf ber Dieiter ba§ ißferb auf ben langen Seiten, fotoofjl bem redjten wie bem linten Sdjentel, auf bem Birfel nur bem ber ^irfelmitte jugeteljrten Sdjentel weidjen laffen. 2>a§ Sdjentelweidjen wirb im gehaltenen Sdjritt ober gemäßigten SIrbeitetrabe unb nur in turjen Seprifen geübt, ©den bürfen im Sdjentelweidjen nidjt burdjritten werben.
Ser fahret* unb Sleiieruntertidjt. 267 93eim Sdjenleltoeid)en beivegt fidj ba§ $fetb mit ganj gelinget Äopfftcflung auf jroei §uffd)Iägen. ®abei treten bie inneren fyüfje gleidjmäfjig über unb bor bie äufjeren. Ser Leiter fifjt berme^rt nad) innen unb brüdt bie §intert)anb mit bem bidjt hinter bem ®urt liegenben inneren Sdjentel feitroärtä. Siefer ©rud mufj eintreten, toenn fid) ber innere Jöinterfufj bon ber ®rbe Ijebt unb wirb, Wenn nötig, bon Sritt ju Sritt toieber^olt. Sie SBor^anb wirb burd) ben äufjeren Bügel auf iljrem Jpuffdjlage weitergefüljrt. Ser innere Bügel erljält bie Stellung, foigt für bie SBeidjtyeit bet inneren Seite unb unterftüpt wenn nötig, ben feitroärtö treibenben Sdjentel. Springen. SidJeteS unb gefdjidte§ Übertoinben von Jgnnberttiffen ift bie Sorbebingung für gutes Weiten ttn ©clänbe. Um «den Slnforberungen ju genügen, bte fjiei an ben einzelnen Weiter tjerantrelen, bebürfen Weiter unb $ferb grünblidter Sorberettung unb bauetnber Schulung. Som Weiter toerben geforbert: Gilt bon ber .§anb unabhängiger Sip bet leichter giigelantchnung, tocirfjeS Stdjanpaffen unb “üRitgeljen mit ber S3e» tvegung, Setmeiben jeber Störung beS SfcrbeS im Wlaul unb 9iüden. Sttb ö. '-'Iblt. ritng. ®a3 ißferb füfjrt einen Sprung ridjiig auS, toentt eS ohne ju ftupen ober ju flürnten im ruhigen, gleichmäßigen Semt’o an ba>3 $tnberni3 herangept, toeber ju früh, 3« fpät abü ringt, baS ^inbemiS mit möglüiift geringer ffraftantvenbung überioinbet, unb fidj barauf itn gleichen £emj. o roic »or bem Sprunge auf gcraber üiitie Weiter fortberoegt.
268 Ser gabrer« unb fReiterunterridjt. 2t u f ffianbate barf nut mit an gefaßter ober burd)* gejogener Srejife gef p tu ngen werben. Bor bem. Sprunge »crfidjcrt fid) ber Weiter burd» oortreibenbe $ilfen ber ?lnlel)nung an bad (öebifj unb reitet mit gerabegeftelliem Bi erbe Jemredjt auf bie Wlitte bed Jfcmtberniffed lost. Bie()t bad Bferb ba« ^tinberind an, fo ift iljm bei SSabrung ber Slnlebnung an bad ©ebifj fooiel Süäelfreitjcit ju geben, toie ed bem Weiter abuer fangt. 'Ääfjteitb bc§ ganjen Sprunges bleibt ber Cbertörper bed Weiters an* näl)crnb fcitlredjt jum Grbboben. Seim $ebcn ber Borfjanb sunt Sprunge toirb fid) fomit bet Jpatd bed Bierbos ber Stuft bes Leiters, beim Üanben bie S’ruppe feinem Wüden näl)ern. Wur roäljrenb bed Sdiiocbcnd über bem $>inber« nid tvtrb ber Dbertörper bed WeiterS aud) annätjernb fen!red)t jum Bi erbe* rüden bleiben. Btlb 7. iianben. Seim ©eben jum Sprunge fotoie toäfirenb bed Sprunges ift ed bafjer erforberlid), bafe ber Weiter bei feftem Sdilufi nid)t (»intcr ber Bewegung bed Bferbed jurüdbleibt, fonbern mit öorgcfdjobencm ©ejäfe in bie 9fuf» unb Vorwärtsbewegung bed Bferbes gefdjmcibig eingefjt. 2cm $alfe, ben bad Bferb im Sprunge ftredt, mufe am Bügel bie nötige iVrefijeit gelaffen werben. Ser Weiter mufe ba()er and bem Gllbogen* unb Sdjultergefent nadjgeben; in einjclnen JJällen tann fogar ein Biilgelien bed ganjen 9lrmeS geboten fein. Sie Unterfeljentel blctben am. fßferbc liegen, bie fjüfee tönnen bi» jum Spann burd) ben 'Bügel geftedt werben. Stolpert ein $terb beim Vanben ober oerlicrt cd bie Sorberfüfee, fo oerlegt ber Weiter, inbem er nötigenfalls bie Bügel burdigleiten läfet, fein ®eroid)t mef)t nad) rüdwärts, bamit bad fßfetb oolle fyreilieit bat, fid) roieber aufjuridjten. Ser lange Bügel ermöglid’it bem fßfetbe ein beffered Untergreifen ber $interf)anb jum Slufriditen unb jiel)t ben Weiter nidjt auf bie Schultern bed im fallen begriffenen fßferbcs.
®er fahret* unb Leiter unterricht. 269 3?ühlt ber SReiter bei einem SBetifprung, baß baS ^ßferb mit ber $inf etfjanb ntcf)t ridjiig lanbet, fo muß er 311 beten ©ntlaftnng ba£ ®emid)t bes OberiörperS meijr nach Vürn auf bie bereits gclanbete SJorljanb legen. 9lad) bem S. runge ift baS spierb gerabeauv weiter 311 reiten, um bei 9ieigung bet ißferbe, nad) bem ©inbenite nad) einer Seite ab^uweidjen, ent* gegenju wirten. 6. Ausbildung am befpannfen (Öefcfjü^. a) .^atyrauSbilbttng. QlllgemcincS. ®eroanbte§ unb entfd)loffcne£ g-aljren, juberläffige Bugleiftungen, aud) bei anbauernben Seroegungen in jd)ivie,rigem Soben, finb Sor* bebingungeit für bie Serwenbung ber fyelbartillerie. Müffchen unb Muöbinbcn. ®et üluffafcgügel foll bem Jpanbpferbe bie nötige Haltung geben. ®er Muäbinbegügel foll bet Mnnaljme be» §anbgügel» entgegenrohfen. Sluffafc’ unb MuSbinbegügel müffen in ber [Bewegung anfteljen, otyne ba§ ißferb in ber Bugljaltung gu beljinbern. Seim Muffepcn mirb ber Stanbarenjügel in ben 2lufl)ängeriemen be§ Sattely fo eingefnotet, bafj bet Sd)ieber fid) im Snoien befinbet. ®a» Äeilenbe Ijängt nad) lint§ herunter. fyeljlt ein 'Jafjret, fo fällt ber SKittelreiter au§; ba§ SJlittelfattelpferb wirb aufgefe&t, bet £>anbgügel mirb am Sattelpferbe befeftigt. galten unb gurren bet ißferbe. ®er tJfa’fjrer fteljt in bet für ben [Reiter borgejdjtiebenen Mrt neben bem Sattelpferbe. ®r palt in ber redjten ipanb aufter ben 2ren[en* gügeln be§ Sattelpf erbeä ben unter bem .vjalje beweiben burd)-- genommenen §anbgügel, in ber linten bie ^eitfdje mit ber Spifje nad) unten. SBeim Antreten füljrt et beibe ißferbe mit ber redjten £>anb. SBleibt ba§ Jpanbpferb gurüd, fo nimmt er ben .’panbgügel in bie linte §anb unb fütjrt e§ bor. S3ei engen ©urdjgangen läßt er ba§ §anbpferb borangetjen. 5ln= nnb Wbfpamien. Slnfpanncn! ®er Stangenreiter nimmt, rüdwärtS ridjtenb, bie ®cid)fel gmifdjen feine ißferbe. Sorbet* unb ffllittelreiter [teilen fidj oor iljm auf. ®ie ^al)rer befeftigen ben «’panbgügel am Slattl)aten, bie Seüfdje am §intergwiefel iljreS ©attelpferbes? ®er (Stangenreiter tjafr bie Steuerfetten bon oben nad) unten ein. 2>ie [yaljrer fpannen ihr Jpanb* unb bann iljr Sattelpferb an. 2)ie SLaufjafen werben bon unten nad) oben in bie föappenöfen ober [Ringe getjaft, bie Speniemen burd)* gegogen. Hbf pannen! ®ie galpcer fpannen, nad)bem .'panbgügel unb [ßeitfd)e am Sattel*
270 Der tyafjrcr unb 9ieiterun!errid)t. pferbe befeftigt finb, in umgeleßrter SReißenfolge ab, mic fie angespannt ßaben. iRadj bem Slbfpcnn m rüden bie fyaßrer mit ißren gerben eine ißferbelänge bor. ©er SDlittelreiter ftellt bie Vorberbrade, oßne fie abguneßmen, fenlredjt. ?Iitfs unb 9lbfifecn. 'Jür baS 9luf= unb 9lbfi^en be» fyaßrerS gelten biefelben Äont* manboS wie für ben Leiter. ©ie faßtet eines ©efpanneS fifcen gleidjgeitig auf unb ab; fie ridjten fid) nad) bem Stangenreiter, ©iefer’legt bor bem 9luffißen bie ©eidjfelftüße ein, nad) bem 9lbfißen auS, wobei iljm ber äRittel- reiter burd) 9lnljeben bpr ©eidjfel ßilft. 91 u f f i |j e n. ©er fjaßrer ergreift mit ber redjten Jpanb über ben £>alS beS SattelpferbeS ßinweg ben Jpanbgügel, ben ißm bie linle §anb gureidjt, tritt feitwärtS, orbnet bie gügel be§ SattelpferbeS, legt ben §anb= gügel in bie linle §anb unb ergreift bie 9)läßnenßaare. ©ie ißeitfdje unb baS ßmbe beS .'panbgügelS läßt er an ber linten Sdjulter be» Satteb pferbeS ßerunterßängen. ©ann fißt er auf, läßt bie ÜRäßnenßaare los, ftedt bie r-edjte §anb burd) bie Sdjlaufe ber ißeitfdje, gießt biefe burd) bie linle unb läßt fie am §anbgelent gwifdjen beiben ^ßferben ßerabßängen. hierauf erfaßt er ben ^anbgügel wie ben .ßügel einer SEßaffer» trenfe, fo baß er unüerbreßt anfteßt, unb ftellt bie redjte §auft, ©aumen nadj oben, oßne baS §anbgelenl §u üerbiegen, in §öße ber linlen gwi* fdjen beibe Vferbe. 91 b f i jj e n. ©er tpanbgügel unb bie Sßeitfdje werben wie beim 9Iuffitjen in bie linle §anb gelegt, bie redjte auS ber Sdjlaufe ber ^eitfdje gezogen. SRadj bem 9lbfi§en ergreift ber 'Jaßrer mit ber redjten §anb ben §anb^ gügel unb nimmt bie borgefdjriebene Stellung am Sattelpferbe ein. 3ügel= unb djeitßtlfen. fjüßrung beS SattelpferbeS nadj ber e i t b o r f dj r i f t. $ur fyüßrung beS JpanbpferbeS bienen folgenbe §ilfen: SSortreiben: drßeben ber $eitfdje, nötigenfalls Sdjlag ßintej ben ®urt. parieren unb 3urü^neßmen: ©ie f^auft geßt redjtS feitwärtS, fpannt ben §anbgügel in ber SRidjtung ber Gruppe beS JpanbpferbeS an unb wieberßolt bie §ilfe, bi» ber 3wecf erreidjt ift. £intS wenben: fjeranneßmen be» §anbpferbeS mit bem Jpanbjügel unb, wenn nötig, Vertreiben. SRedjtS wenben: Slnreiten mit bem Sattelpferbe gegen bie Sdjulter beS ^anbpferbeS unb Vortreiben.
©er Satjrer« unb SReiteruntetridjt 271 §etanne^men bet § int er lj anb: Jpanbjügel in bie linte §anb, SJerüljren be§ redjten £>interfdjenfelS mit ber ißeitfdje, wobei bie redjte §anb möglidjft weit über ba§ ^anbpferb nad) redjts geljt. 58ei ben §ilfen ift ÜRuden im -Mtaul ju bermeiben. Sin redjtev ©teile unb bann nadjbrüdlidj gegebene ißeitfdjenbilfen Werben bem ißferbe Sldjtung bor ber ^eitfdje einflöfjen. 3U intern ©ebraudj tann ber Jpanbjügel in bie linte §anb genommen werben. ®a§ ©djlagen auf Stopf, £>al§ unb Gruppe ift berboten. 9tadj bem ©ebraudj wirb bie ^eitfdje tjeruntergenommen. 2>em SluSfdjIagen be§ $anbpferbe§ wirb burd) fräftige Slnjüge nad, oben, bem ©teigen burdj foldje nadj unten begegnet. Sluf: 'Jlüljrt ßud)! tann ber §anbjügel jeitweife in bie linte §anb genommen werben. ©ang bet galjrauSbilbung. Sie SluSbilbung ber ©ef panne erftredt fid) auf (Sntwidelung be£ gteidjmäfjigeu 3 u g e S fämtlidjer ißferbe in allen ©angarten unb bei allen 93obenberljältnifjen, auf ©teigerung ihrer 3ugleiftung, ba§ parieren, ©rlernen ber Sßenbungen, auf bas fyaljren über £>inber» niffe unb auf ba§ fyaljren jum 91b* unb Slufproljen. ßntwidcluug nnb (©teigerung bet Sugleiftung. ^n ber ©runbftellung beS ©efdjüpeS fteljt bie Seidjfel fenlredjt $ur ßafettenadjfe. Sie ftafyrer ljaben mäfjig ftraffe Saue unb SSorber» mann. Ser ©efdjü^führer Ijält mit bem SBorberreiter SBügel an SSügel. ‘ ^Batterie — (©angart)! _ Sa§ Slnfaljren erfolgt burdj gleichmäßiges Sin» «□€=* jieljen aller Sßferbe beö : ; ©efpanneS. ©ie müffen *---------* • - - — «2 - - -----------*-------»5 babei allmäljlidj in baö "-----------------------«»..............- ©efdjirr geljen unb fidj 58üb 8. mit träftigem Srud in bie Stumte legen, oljne ljineinjuprellen. 3ur gleidjmäfjigen SBirtung eines ’ßferbepaareS mufe ba§ $anb» pferb fo jeitig borgetrieben werben, bafe es fidj mit bem ©attelpferbe gleidjjeitig in§ Stumt legt. 3ur Übereinftimmung im ©edjSgefpann müffen Mittel» unb Stangenreiter genau auf ben Sorberreiter adjten unb bon iljm bas 5SRafj ber ^Bewegung nehmen. ®eibe ljaben bafür ju forgen, bafj bie SJorberpferbe nidjt überanftrengt werben. Sie fyatjrer reiten genau auf SSorbermann; alle $ferbe müffen bie befohlene ©angatt inne- halten.
272 $et unb Sieiteruntcrritbt. $um erften ülntraben wirb fommanbiert: Satterie im berfflrjten Xempo — irabl, jux (Sntwidelung be* (Sgerjicrtrabe*: Wittel — Stab!, jum Übergang au» bem Sdpitt über galten jum ©jerjier» trabe: Satterie —• Xrab!, jum Sertürjcn be» ©gerjiertrabeS: Sm bertitrjten Scntpo! Satterie ©alopp — SJlarfd)! ßwctf'näfjig mirb burd) allmäljlidjeS Serftärfen be§ Grabes in ben ©alopp übetgegangen. 2)er Stangern reiter erleid)tert ben anberen ftjaljxern ba* Slngaloppieren, wenn er auf ba» ÜlnfünbigungSfommanbo burd) Serftäxfen be* SempoS ben borberen Ißferben für turje etwa* lofe Saue fdjafft. parieren. Satterie — (©angart)! ober: Satterie — «alt! Sie Stangen» pferbe bürfen bei bem ^lufljalten nidjt gewaltjam jurüdgeworfen werben, bamit fie fid) baran gewöhnen, ben Srud be» ©efdjüpe* Willig aufjuneljmen unb burdj nadjljaliige Slnwenbung ihrer Körper* fdjwere unb SRuSfelfraft ju überwinben. Ser Stangenreiter erteilt bem ipanbpferbe bie £ilfe fo, bafj e» gleichzeitig mit bem Sattelpferbe unb oljne mit ber Gruppe auöjufallen pariert; er üer^arrt bann fo lange in ber Sarabe, bis ber ßwed erreicht ift. Sei einer guten Sarabe barf bie Seidjfel nicf)t in bie £wtje fdjnellen. Sorbet» unb SRittel» reitet parieren iljre Sferbe allmäljlid) unb gel)en mit mäfjig ftraffen Sauen um ben SRaum bor, ben ber Stangenreiter jum parieren bebarf. SRadj ©angart unb Sobenbefdjaffent)eit wirb biefer 9laum betfdjieben fein. Söcnbungcn. Satterie liut§ (redjtS) um — ober: ljalblintS (palbredjtä) — (©angart)! ober: Satterie tcljrt (rcd)t§um tcljrt) ~ (©angart)! 2luf: Satterie tcljrt — (©augart)! wirb linfSum fehlt gemadjt. Sei genügenbem 9iaum wirb bie SBenbung fo gefahren, bafj ba§ innere einen Sogen bon 8 Sdjritt §albmeffer befdjreibt. Sie SBenbung beginnt unmittelbar nad) bem Äommanbo, au§ bem galten, fobalb ba§ ©ejdjüp gerabeauS in Sewegung gefegt ift. gafjrcn jum Stb* unb Shifproücn. £>ie im folgenben befdjriebenen Stege beim fyaljren jum 9lb» unb 2lufpro|en fowie bie angegebenen Wafje füllen nur als 9(nl)alt für bie fdjulmäfüge Einübung bienen. ÖenaueS 3nne^)a^en ber* felben ift nidjt ju forbern. Slbpto^en beS ©efdjübeS nach borwiirtS. 2luf ben ffiuf be§ K3: Sor! mad)en bie ftatyrer eine Steljrtwenbung nadj linB. ®et Sorberreiter reitet im Sogen auf einen Suntt ju, ber in Serlängerung bet ©efdjüfcadjfe 8 Sdjritt bom linten ©eft^ü^-
Ter gatjter» unb 9ieiterunterud)t. 273 rate liegt, bon hort auf einen fßunlt im (Meife biefeS SRabeS 4 Sdjritt hinter bem £afettenfd)Wanj unb biegt bann im fladjen Sogen in bie Verlängerung beS ©efdjüpgeleifeS ein. Sei berengten (Sefdjüp* jwifdjenräumen ljat ber Vorberreiter ben Kreisbogen fotoeit ju öer- fteinern, bafj er bie Kanoniere beS StebengefdjüpeS nidjt anreitet. SBenn nötig, wirb im Sdjritt gefahren. SKittel' unb Stangenreiter folgen bem Vorberreiter möglidjft genau, ©er Stangenreiter pält bie ©eidjfel nadj redjtS, bis er in £öpe ber ®efd)üpadjfe fommt, bann beim ©inbiegen in bie Verlängerung beS (SefdjüpgeleifeS nad) lintS. ®r pariert, fid) redjtS umfepenb, fo, bafj bie Srope 8 Sdjritt pinter bem ©efcpüp, üom Safettenfdjwanj bis jum ißroppafen gemeffen, ftept. Vorbei unb SRittelreiter parieren entfpredjenb. Opropen beS QJejdjüpeS nad) rüdwär'tS. $luf ben Sfiuf bes K3: Vor! rüdt bie ganje Sefpannung 8 Sdjritt im Sdjritt bor. Ülbpropen b e S (S>efdjüpe§ nad) ber plante. ©ie ^atjrer madjen eine SJinlSwenbung, wenn iiadj redjtS, eine StedjtSwenbung, wenn nad) linfS abgepropt wirb. , ^Ibpropen beS 2KunitionS* unb S e ob a cp tungS =• wagens. SBirb ber fDtunitionSwagen nadj ber plante abgepropt, fo brepen auf ben Stuf be» Ml: Vor! bie Rapier bie ©eidjfel nad) ber bem f^einbe abgewanbten Seite unb bleiben palten. SBirb bet 3JhinitionSwagen nadj rüdwärts abgepropt, fo rüdt bie Sefpannung auf: Vor! 1 Sdjritt bot unb palt. ©aS Slbpropen beS SeobadjtungSwagenS gefdjiept entfpredjenb. ^lufptopen b e S ® e f dj ü p e S nadj bormärte. ©er Vorberreiter reitet bon be'm fßunfte, ber 8 Sdjritt bom redjten ®efdjüprabe in Verlängerung ber ©efcpüpadjfe liegt, auf einen Ißunlt ju, ber fiep 3 Sdjritt bor bet borberften fjelge biefeS Stabes befinbet, überfdjreitet baS linle Seleife unb biegt bann im flacpen Sogen in bie Verlängerung beS SefdjüpgeleifeS ein. ©er SRittelreiter muff fdjarf nadj aufjeu palten, um ber SIbftadjung bes SogenS borju» beugen. ©et Stangenreiter reitet fo, bafj ba§ linfe Stoptab 2 Sdjritt oor ber borberften fjelge be§ redjten ©efdjüprabeö borbeitommt. @r pält wieber bis in §öpe ber Öiefdjüpadjfe nad) red)t£ unb bann nad) lintS unb pariert, fidj redjtS umfepenb, fo, bafe bie Vrope 3 Sdjritt not bem ©efdjüp ftept. Ter ßrelboraue. ftefbarL 1. 9L 18
274 5Bet galtet* unb 9ieitexuntetrid)t. Slufpropen b e § © e f d) ü p e § nad) rüdwätt • ©ie fliege! ift, bafj auf: flladj rüdwärtS bie $ r o p e fiepen bleibt urib baS ©efdjüp an fie ijerangebradjt wirb. Soll baS ©efdjüp ftepen bleiben, fo unterftüpt auf: $ropen juriht! bet Stangenreiter bie K4 unb K5 beim ßurüdbringen ber ißrope, inbem er feine fßferbe in geraber SRidjtung jurüdtreten läßt unb fidj pterbei redjte umfiept. SBorber* unb SSRittelreiter taffen ipre ^ferbe entfpredjenb jurüdtreten unb fepen fidj ebenfalls redjts um, bamit fie bor bem Stangenreiter bleiben. $lufpropen b e § ®efdjü|e§ nad) ber g-laute. Sluf: flladj rerfjtS (lintS) wirb bie Sßroße fo in bie SRidjtung bes beabfidjtigten fllbmarfdjeö gefahren, bafj bie ©eid)fel in SSerlängerung bet ©efdjüpadjfe ftept unb ber $roppalen 3 Sdjritt bom ©efdjüptabe entfernt ift. 9lufpropen beS SRunitionS» unb e o b a d)t u n g s • wagend. SBitb ber Sßagen nadj rüdwärtS aufgepropt, fo wirb bie fßrope burdj eine Sßenbung fo pinter ben ^interwagen gefahren, baß ber ^roppafen 1 Sdjritt bon bet SfJropöfe entfernt ift. fltadj ber plante wirb wie beim ©efdjüp aufgepropt. b) ßjrerjierauSbilbung. Grtlärnng einiger Sejcidjnungcn. g r o n t f e i t e peißt bie Seite, auf bet fid) bet gürtet befinbet. Swifdjenräume werben nad) ber Seite bon SRitte ju SJlitte bet Sefdjüpe unb Söagen gemeffen unb peißen gefdjloffene, wenn fie 5 Sdjritt, geöffnete, wenn fie mepr als 5 (normal 20) Sdjritt betragen. Sl b ft ä n b e werben nadj ber Siefe bon ben SRünbungen ober ben $interrabfelgen ber borberen bis ju ben köpfen ber Sßorberpfetbe bet folgenben gaptjeuge geredjnet. StommanboS unb Sciifjen. Sie SluöfüprungSfommanbo» finb, wo betriebene ©angarten tommanbiert Werben tönnen, burdj ba§ Sßort: (©angart)! erfept. ßut SBe^eidjnung ber ©angarten werben folgenbe s2lu§füprungS’ tommanboS gegeben: SRarfrfj!, wenn in ber Bewegung bie ©angart unberanbert bleibt, ober wenn aus bem galten im Sdjritt angeritten werben foll, Sdjritt!, Stab!, ©alopp — äJtarfdj’., 3Rarfdj:fl)tarfdj!, wenn in bet Bewegung bie ©angatt beränbert, ober wenn auS bem galten in einer ftärieten ©angart als im Sdjritt angeritten werben foll, Starter! unb: Stiirjct!, wenn bie ©angatt beibeljalten, aber baS Xempo beränbert werben foll.
®er ftafyms' unb IReiterunterricfjt. 275 ®erabeau§!, wenn au§ ^Bewegungen fjalbfeitwörts bie urfprüng- lidje Sftarfdjridjtung unb fftidjtung wieber angenommen ober nad) bem Sdjliefjen unb öffnen in ber früheren äRarfdjridjtung unb ©angart weitergeritten werben foll. £)tjne weiteres ffommanbo wirb nad) Sdjwentungen unb SBenbungen bie für fie tommanbierte ©angart beibeljalten unb bie neue 3ftarfc&rid)tung aufgenommen. Stuf: grontr wirb bie SBenbung ober Sdjwentung oljne 2lu^ fü^rungStonimanbo fofort auSgefüljrt unb bann oljne weiteres- Äommanbo in ber früheren ©angart, au§ bem galten im Sdjritt, weitergeritten. Shtfjer SBefetylen, StommanboS unb Signalen tönnen jur gütjrung ber ©ruppe audj 3eid)en öerwenbet werben. Bum 9iad)reiten nimmt ber güljrer ben Slrm Ijodj, mit il)m in bie Wrfdjridjtuug jeigenb. $um Eintreten unb jum Übergang in bie nadj ft ft örtere ©angatt Wirb ber Slrm wieberljolt nad) oben geftofjen. Bum Übergang in bie nädjfttürjere ©angart wirb ber t)odj erhobene Ülrm gefentt. Bum galten wirb biefeS Beidjen wieberljolt gegeben. §ält bie ©ruppe, fo bebeutet ba§ Senten beS SlrmeS a b j i fj e n. Bft bie ©ruppe abgefeffen, fo bebeutet ba§ einmalige §eben be§ Sltmeö auffifjen. Bum Sl u f m a r f d) wirb ber SIrm über bem ®opf gefdjwungen unb barauf in bie betreffenbe iRidjtung geftredt; foll in ber nädjfib flatteren ©angart aufmatfdjiert werben, fo wirb hierzu ba§ Be^en gegeben. Bum grontmadjen Wirb ber nadj ber Seite ausgeftredte 8(rm wageredjt nad) ber einjunetjmenben gront gefdpventt. ©urd) bie Signalpfeife tann bie Slufmertfamteit auf ben gül)rer geteuft werben. güt bie Staffel gelten biefeiben ©runbfafce. ©er Staffelfüljrer leitet bie ^Bewegungen burd) SommanboS, Beicben unb Burufe; ba§ Slntünbigungötommanbo ift: Staffel! ©ie Satterie. Bufammcnfcbung unb ©lieberung. ©ie fal)renbe Satterie l)at 6 ©efdjüfce, 1 SeobadjtungSwagen, 6 SÄunitionSwagen, 2 SorratSwagen, £)ffijiet’ unb Sorratspfetbe, 1 SebenSmittelwagen, 1 gutterwagen, bie reitenbe Satterie 4 ©efqüfce, l SeobadjtungöWagen, 4 SWunitionSwagen, 2 SorratSwagen, Df fixier« unb Sorratöpferbe, 1 ßeben^mittelwagen, 1 gutterwagen. ©ie Staffel wirb, wenn möglid), üon einem Dffijier geführt. IS*
276 'Sex fjaljrcr» unb 9tciterunterrid)t. Sliebcrung bet faljrenben ©atterie. (Sei ber rcitenben ©atterie fällt ber 3. 3«9 unb ber 3- SJagenjug fort.) 1. @efcf)ü|> ©eobad) tungö hingen 1. SRun.-SSagcn \ 2 (< i 1. ©taflenjug ©efedjts* botteric > ©taffe! @efed)t$» ©agage 1. ©orrats wagen Dffijier* unb ©orratepferbc 2. ©orratsmagen ©rofje SebenSmittelroagen ®oßagc juttertoagen. ©cjdjrcibung unb ftWed bet formen. SHegeöffnete© atterie bient gu ©ewegungen auf bem ®efed)t§felbe. ® i e g e f d) l o f f e n e ©atterie bient gur ©erfammlung unb jur ©arabe. $ i e Kolonne g u (Sinern bient gu ©ewegungen auf bem ®ef ecfjtSfelbe, al» Wrfdjfolonne unb jur ©erfammlung auf ber Strafje. 3 u r ©ertürgung ber 3Ä a r f d) t i e f e tann bie Staffel neben bie ©efdjüfce borgegogen werben (®opp elf olonne). ®ie 3u9^°l°nne (nur füt reitenbe ©atterien) bient als ü erfüllte Wrfdjtolonne, jur ©erfammlung unb gu ©ewegungen auf bem ©efedjtsfclbe. $faf= unb Slbfifjcn. S)a§ SBommanbo: 9Iufgefeffen (Ögefeffcn)! gilt gleidjgeitig für bie Kanoniere ber faljrenben ^Batterie. ®ie Kanoniere berreitenben ^Batterie nehmen bor bem W fifjen, wenn fie gefdjlofien ljalten, auf: ©atterie — abgefeffen! ben gum Slbfifcen erforberlidjen 9iaum bon ber SJtitte. 9tad) bem 9Iuf[i|en fdjliefjen fie nad) ber HRitte gufammen. ©cWegnngen ber ©atterie. ©ei allen S d) w e n t u n g e n in gefd)loffeuer ©atterie ober ßuglolonne ift bie Slidjtung nad) bem äufjeren fylügel, bie 3roifd)en räume werben bom inneren §lügel genommen.
®er gfatjtei* unb äieiterunterridjt. 277 Sie geöffnete Batterie. CD -30* □ 4 ^..20*.^ 2’, m : m m /f qp 6* "'f 30' 8»: i tr 9 er' « 9 & 9 a 6 lÜnitenefübr«. Oberleutnant CeutnanL 'Jöcirtjtmdfier. Stafielfritjrer Wdrtjilfclilbrer. SBanenfübrer, fdjlifBCiibrr Umerofrtgler. «JNeibereiter. >» ffl ’lromDMcr 0 Saljrw, ^Reiter $ant)D|erb. i ®eöbad)iunö?Mnaflen OTunmonöiDctQfn > QJaitfric- 0 irupo 3' । * «ilb 9. 1. SDie JÖänge bet bekannten leichten gfetbbaubifce beträgt 19,5x. 2. Ter ^eobaebtunflätvaneu Tann auch hinter bem redjten ftlüßelflefdjüb joißen. 8. ^3el ber reitenben Batterie beträgt ber Slbftanb ber 9)hinitwnänjtißen- 13*. 4. Tie Staffel tann audj hinter iebem anberen Ö5efd)üb ober in geöffneter fiinie folgen ober eö TÖnnen bie Sftunition&oftgen neben bie (Mdjüfce gegoßen werben. ftolßt bie Staffel bem (fteftfjnfy hinter bem Heb ber 'Seobacfjtunft&xmnen befinbet, fo betragt ber Slbftanb oon bem ^eobacfituriß^mugen bei ber fafjrenben Batterie 8*, bei ber reltcnbcn '-Batterie 23x 5. Sdjliefjenbe Unteroffiziere unb Trompeter finb nur einsuteilen, wenn folcfje über- jäbtiß borfjanben finb. ®ie äußeren g-IügelgefcijüVe fahren in ber fommanbierten Öang= art, bie inneren (Sfrefdjütje »erüirjen ober Deränbern je nad) itjrer Snt= fernung bom äußeren ^lügel bie Gangart fo, bafj fie mit bem äußeren gleichseitig in bie neue SÖlarfdjridjtung tommen. £$ &ic Sdjiventung auSgefüljrt, fo get)t bie Batterie otjne ioeitereS ftommanbo in berfelben ©angart, bie ba§ äufjere $Iügelgefdjüfj toätyrenb ber «Sdpuentung fyatte, in ber neuen SRarfdjridjtung rveiter. S3eim öffnen unb Sdjliefjen berfürjt ber SRidjtungSjugfüljrer bie ©angart. ©benfo berfütjen bie ©efdjüfje
278 Der tJofyrcr' unb fReit «unterricht. nadjeinanber, nadjbem fie ihren berlangten B^ifthenraum burd) SeitwärtSbreljen gewonnen haben, bie ©angart. Bum 9lufnehmen beS gewöhnlichen XempoS mufj bann lommanbiert werben: © e r a b e au S1 Sie gef^toffene Batterie. ö8----1 30” a i S'W 2*1 * mm am mm mm 7 lud im an an . (b<t ”L9 5Bei ^Bewegungen in ber Kolonne müffen bie SBorberreitet ftetS barem beulen, bafj, wenn baS borherfahrenbe ©efdjüfc plop’ licE» türjer wirb ober l)ält, ohne bafj ein Beidjen ober fiommanbo gegeben würbe, fie fofort nach redjtS ober linlS auSbiegen, je nad] bem borljanbeuen SRaum ober nad) ber bem fjeinbe abge- teerten Seite. Sehen bie ^aljrer, bafjbae borfjergehenbe gdljrjeug junädjft bewegungsunfähig ift, fo bleiben fie im £empo unb laffen 9taum für bas ausgefallene gatyrjeug, alfo nicht nadjjagen. Sehen fie, bafj weiter bom eine Stodung entftanben ift,. fo bertürjen fie baS Xempo, bis bie Stodung be* hoben ift. ®amit baS 2empo bann rechtzeitig Wieber auf ge- nommen wirb, mufj ber Stangen- _ .. bet m ( fotonben ffl U Bauerte OTT^-.1 7"). • cß m m m ?.:mm au cm an -~a ®i!b 10. Der ®eobad)tung3wagen fann aud) weiter nad) bom felfen unb bei neben bem redjten fJIügelgefdjüpfleljen; ber Jpanb fein. bie staffel auch, redrt« ober ImB ber 23ei 91 u f mär f d)en aller Slrt ®efdwt)e. unb M beränberungen müffen bie ©efchüpe, bie in ber näcbjft^öljeren ©angart finb, über bie ßinie botfahten unb bürfen bann erft parieren, ßur Ißarabe, namentlich aus bem ©alopp, braucht man immer eine gewiffe Beit. S8itb bann ju früh burdjpariert, fo gehen bic Slebengefdjüpe in ihrem £empo weiter unb bie aufmarfdjierenben ©efd)üfce brauchen lange Beit, bis fie in bie SRidjtung lommen. (Erfolgt baS Sommanbo jum Slbprofcen, bebor fämtlidje ©ef^üpe in ber geuerlinie jum galten getommen finb, fo proben fie nadjeinanber auf Äommanbo ber @efd)ühführer ab. &in= unb ?lbfal)reu bet URunitionSWagen. Slbpro^en. a) ftäljrt bie Staffel bon ber plante ein, fo fährt fie, fobalb bie
’Stet (Jaljrer» unb 9ieiterunterrid)t. 279 Ikonen ben Saum hinter ben (Sefdjüfeen freigemacht haben, brei Schritt hinter ben fßrofcöfen entlang. — ©atterie in Äolonne ju einem. ©ei bet rcitenben ©atterie beträgt ber Wßanb 13* Qfeber 2Kunition§loagen hält fo neben bem ©efdjüfc, an baS et gehört, bafj ber ipintertvagen mit feiner SItfjfe iy2 Schritt redjtS feit« wftrtS be? rpdjten ßafettenrabeS fteht. SBefanb bie Staffel fidj hinter einem gflügelgefdjüfc, fo fährt fie üom Flügel au§ ein; befanb fie fid) hinter einem anberen ©efdjüfc, fo fährt fie bon biefem aus nach ted)t§ unb lints ein. b) SBaren bie SOlunitionSroagen hinter ben ©efdjüfcen, fo fahren fie redjt§ au§h°^en^ e^n>
280 ®ci unb Sleiterunterridjt. c) SSaren bie SJlunitionSwagen botper red)t§ neben bie ©efdjüpe gegoßen, fo werben fie nadj bor warte abgepropt. ®ie fßro'pen fahren gleidjjeitig mit ben ©efdjüppropen nad) linte fjerum. d) SBaren bie SJlunitiottewagen linte neben bie ©efdjüpe gezogen, fo fiifjren fie beim ßeprtmadjen unb SIbpropen nad) rüdwärtS bie föeprt* wenbung gleidjgeitig mit ben ©efdjüpen nad) berfelben Stidjtung aus. Meitenbe Batterie in ftußtolonne. (D m ODDO GDI.,, an an.;', Silb 12. SBeim Slufpropen: 3Jor bemSlufpropen ber Staffel jum StellungSwedjfel Sommanbo: ^intcrWagcn jiirüd! ®ie ^interwagen werben barauf bte 3 Sdjritt pinter bie Sinie ber ’ßropöfen, ober fo weit, wie eS ber SSatteriefüprer befiehlt, gurüdgebradjt. Stuf bie öon ber Staffel jum SteHungSroedjfel tjeranlommenben JjRunitiottäwagenpropen fipen (bei ben faljrenben SSatterien) bie M3 unb 4 in ber Siegel auf. ®ie SDlunitioitewagen propen in ber Siegel n a d) rüdwärtS auf. . ®ie SRunitionSwagenpropen muffen ftreujungen öermeiben, felbft wenn ^Jrope unb Jpinterwagen mit üerfdjiebener Stummer ju* fammentreffen unb aufpropen.
Anhang 1. 91ntyaltö))untte für ben jur §ront ge^enben SRann. 1. Vor bem Auömarfdj. $a u§ b e ft e 11 e n: ©djulben begleichen — alle Rapiere jur (Erleid)* terung für Hinterbliebene orbnen — Sepament machen; biefe tönnen audj burch richterliche SRilitärjuftizbeamte aufgenommen unb in ber „Sentrafc bertoahrungSpelle für leßttoirtige Verfügungen" (SricgSminißerium) hinter- legt werben. 91 (l e 3 auf ben ® i e u ft im <y e 1 b e Sejüglidje in biefem ühidje nachlefen unb genau einp rügen. SRitjunehnrenbe (Sachen: Uhr; tuet e3 fich leiften tann, mit leudjtenbem giffcrblatt — warmes Unterjcug — Halstücher — Stafchentüdjer — Hofenträger —- Sölbbud) — fjelbgefang« ober »gebetbuth — oollpänbigeS Kähzeug, (Erfaßlnöpfe, Kabeln aller Art — Vinbfaben — Safdjentneffer — ßfjbefted — fjafchenfpiegel — Seife — Heftpflaster — SRittel gegen Ungeziefer. 3n allen eigenen ünb Sienpfachen deutliche Kamen. — ®enn Regiment ufto. betannt, ben Angehörigen bie genaue Abreffe ntitteilen. 2. WuSmarfdj unb Üranöport. A b m a t f dj: Stramm militärifd) — leine Vlnmen am ®efdjüV — lein Kauchen im ©liebe — fid) oon Sibilf erfonen leine ©adjen tragen, Angehörige ufto. nicht in bie SRarfchiolonne Ijercinlaffen. S3ahnh°f: Gin« unb AuSpeigen nur auf auSbrüdlidjen Vefeßl ober Signal — SBabnpeig nicht oerlaffen — nidjtS h°len laffen burd) anbere (bei Abfahrt ift @elb ober fjelbflafche ufto. fort) — SBorfidjt mit Alloljolgenuß — anpänbigeS SBeneljmen auf fBahnfteigen, befonberS bem toeibtidjen 9iote»fireuj« fßerfonal gegenüber — nidjts über Sahrtgiel »erraten. SBagenabteil: Veinlidjpe Sauber!eit, ba oft tagelang SBohnraum für bie Beute — leine ©djrcierei au3 fjenpern — Vefteigen oon SSagenbädjern, ^Betreten oon Plattformen ip ftreng berboten. 3. 3m Entarfier (unterwegs in geinbeölanb). SBaffen immer gut beauffidjtigt in ber Kälje haben — ^Brotbeutel, fjelb» flafche pet3 gefüllt bereit — größtes SRißtrauen gegen SanbeSeintoohher in be^ug auf @efprä<he; nid)t§ StilitäriidjeS befpredjen, nidjt „tooher41, „tooljin" ufro. — ©atteriebereich nicht berlaffen. — Über Alarmfammelplag RJefdjeib Hüffen. — Kidjts ©efdjriebencä unb bgl. liegen laffen., — Sringcnb feit oor irgenbtoeldjem GJefd)led)t3x>ertehr getoarnt! 'Der tJelbjug ljat in biefer SBejiehung fdjon oiele traurige (Erfahrungen gezeitigt. 4. An ber {yront. *) Siehe „SB inte für bas Verhalten in ber SJeuet« Peilung" (Seite 283).
282 Anhang. b) Allgemeines: Angehörige (wenn nidjt fdjon gefdjehen) »on genauer Abreffe be» nachridjtigen — fie anweifen, nichts geuergefährlicheS ju fdjtden (SBaggon- bränbe infolge entjünblidjer ftelbpoftfenbungen), ihnen unterfagen, über unbequeme Buflänbe im ^jeimatSgebiete ju Hagen (Vriefe fönnen in fJeinbeS» hanb fallen; bort AuSnugung beS JJnhaltS ju unferem Schaben). — Selbft nicht (lagen; eS lann b rauften nicht immer Wie im ^rieben mit allem Happen (unmännlich; erzeugt jubem fcftledjte Stimmung in ber $eimat). S o l b b u cf) gut Verwahren; wichtiges AuSweiSmittel für alle ßahlungen. tJamilienjahl ungen. Anweisung eines Teiles ber Söljndng Verheirateter $um Unterhalte ber Familie in ber $eimat; fiebige nur bann, Wenn fie ganj ober übertoiegenb Ernährer ber bett, Sßerfonen waren. tjür Truppenteile finb EroberungSgelber auSgefefct, bie mit ftürmenber §anb Sahnen, Stanbarten, ©efchüfce, (Dlafdjinengewehre ober Atmen werfet nehmen, auch wenn Suftfahrjeuge ab gefdj offen werben. Um Öefcbüfce unbrauchbar ju machen, legt man eine Sprengpatrone auf ben mittleren Teil bet Ad)fe ober in bie §öt)en« unb Seitenrichtmafchine ober an bie (Rohrrüdlaufoorrichtung; auch genügt bie Entfernung beS Ver» fdjluffeS. (gelingt beffen Abnahme nicht, fo verfuche man, ihn ju öffnen, bie Verfcblußgewinbe ju verbeulen unb lofe Teile f ortjunehmen. Saßt fid) ber Verfd)luft nicht öffnen, fo jerftört man bie AbjugSOorridctung. SBeile unb $aden finben fid) in ber Siegel an ben Safet ten unb Fahrzeugen ber (Batterien. Auch eine Vefchäbigung ber 9Hd)tmafd)inen an ben ©eroinbegängen unb ber Stofjr» rüdlaufvorrichtung an ber 2Biege unb- ben VtemSjplmbem mit ben vor« gefunbenen ÄJertjeugen ift wirtfam. ®aS Abfragen ober Betpören ber Vifiereinridjtung madjt baS (gefdjüfc nicht unbrauchbar, erfchwert aber feinen (gebrauch. Um einen fdjnellen Erfag ju verhinbern, müffen in ben frohen unb Vorratswagen befinblidje VorratSftüde ebenfalls entfernt werben. f^inber* unb (Bergelohn für Kriegsbeute ift auSgefefct für VelleibungS«, AuSrüjtungSftüde, fdjarfe unb Teile oerfdwffener dRunition, leere Konfervenbüdjfen, Tuben, (ßadgefäße ober fonfttge (gefäfte auS Atetall. ES befteht aber aud) bie VflichtjurAblieferungttonFunb* unb (Beute ft üden. — Alles ift Eigentum unteres Staates; wiber» rechtliche Aneignung ift Tiebftaljl ober Unterfchlagung; Hehlerei, Wer fold)e Sadjen burd) Sefdjenl ober Kauf an fich bringt. 3?ad)laßfadjen finb mit genauer (Bezeichnung beS bisherigen Eigen* tÜmerS an Kompagnie abjugeben; niemals foldje Sachen birett an bie An* gehörigen fdjiden. (ßoftvergünftig ungen fietje Seite 120. 5. Benehmen gegen befangene. a) Siehe „SBinle für baS Verhalten inberfjeuer- ft e 11 u n g" (Seite 284). b) Keine (Beutefadjen finb (gelb unb SBertfadjen ber (gefangenen: fie bleiben beren Eigentum. Abjune|jmen finb alle SBaffen, Alunition, Aleffer unb bgl.; Stiefel u m t a u f d) lann üorgenommen werben. Schnelle Jftüd» Schaffung ber Seute, aber nur bon ben ba$u (Befohlenen. 6. Vncttehr. a) AIS V c t w u n b c t c r. Verhalten bei befonberen VerWunbungen, (gebrauch bes Verpanbpäddjen» fiehe Seite 117. Verwunbete tommen im SiellungSlriege jum SanitätSunterftanb, fonft jum Truppetwerbanbplah- 3ettc^ m’t Vejeidjnung ber Verlegung ficht» bar am (Rod befeftigt tragen; nid)t fort werfen ober ocrlieren.
Anhang. 283 Abtransport. 1. gm SeWegungStriege: Sd) Werber Wunbete burd) Sranfenlvagen jum ^auptoerbanbplaß; Seichtoerwunbete ober 9Ratfd)fähige burd) fjußmarfd) ebenfalls borttjtn ober jur 2eichtöerWunbeten«SammelßeIle. 2. Qm StellungSlriege: ®urd) gußmarfd) ober SrantenWagen jum §elb- iajarett; ganj leidjt Serwunbete ober Erlranlte in IRevierßuben hinter ber <$ront. 3. &) Sefunbe tommen bann mieber jur gront; b) ©enefenbe in ©enefungShelme hinter ber fjront ober in ber $eimat; e) SdjWerlranle ober «öerwunbete mit Sajarettjug weiter rüdwärts. (£ajarettjug barf auf (Stationen niemals »erlaffen werben; 3ioü» ärjten in Uniform finb SJjrenbejeugungen ju erioeifen.) S>a bte Batterie tjäufig nicht Weiß, wo bet betreffenbe Serwunbete ober Sranle geblieben ift, iß bie Satterie möglich ß balb ju benachrichtigen ober benachrichtigen ju laffen (Satte ber Sranlenfchweßet ober bem SanitätSperfonal bittieren), in Welchem Sajarett ufw. er fi$ befinbet. b) 211s Urlaubet. 1. Eifenbahnoetgünßigungen fiefje Seite 120. 2. Sei Seurlaubung jtoedS heirat bebarf e& tjierju eines fdjriftlid)en $eirat3etlaubnisfd)ein3 öom (RegimentSfommanbeur für ben StanbeS- beamten. 3. 311 $aufe Serfdjwiegenljeit über alle militärifchen Angelegenheiten {Spionengefatjr); leine Storb£gefd)id)ten etfinben ober etjäfjlen. Sabellofe <£tjvenbeaeugungen; guter Anjug. $ünltlid)fte (Rüdtehr. 2. SJintc für bߧ Sertyßften in ber geuerfteHung. 1. Sauberfeit. 9lut fiatrinen benufcen. — EffenSteße nur in fiatrine fdjütten; niemals vor, in ober hinter ben Sefchüheinfdjnitt (Srantheit, fliegen, (Ratten, Ungejiefcr). — ®efd)Oßteile, Supferringc, Bünber, feinblidje unb eigene SBaffen unb AuSrüßungSßüde, hülfen, befdjäbigte Shmition, unbraud)« bareS SRaterial, Sonferoenbüd)fen finb ju fammeln, abjugeben, bei Ablöfung mitjunehtnen (Eigentum beS Staates, bet bie Sachen notwenbig braudjt unb verwertet). — Seine gebrauchten Sadjen (SJäfd)e ufto.) fort werfen; fammeln unb'abgeben. — Steine entfernen (Splitterwirlung). 2. 9tuhe. fiautloS bei Ablöfungen, ba ®egnet fonß Artilleriejeuer hin« lentt. — Sefonbere Stille vor beabfidjtigten eigenen Unternehmungen (Sturm, Überfall ufto.). — Seine lauten GJefprädje, wenn feinblidje Stellung bidbt an eigener (®egner hat oft an foldjen Stellen £eute, bie Söeutfd) verßehen unb ividjtige ®inge erhorchen). 3. Scobad)tung. gebet muß feinblidje Stellung gegenüber genau Tennen, jebe Seränbetung (über 9lad,t) fofort erlennen unb melben; j. S. neue Sd)anj< arbeiten. — Sefonbere Aufmerlfamleit ber Seobadjter (große Serantioortung l). 4. SadjeHbchattblung. @efd)üt immer tabelloS gebraud)Sfät)ig (ßat! eingefettet) galten, fonß toehrloS. — ffllunition am Qtcfdjüh, weitere bid)t jur $anb (SlunitionSnifdjen), troden lagern. — !§n jebem Unterßanb Sdjanjjeug bereitlegen, bamit Setfdjüttete wenn möglid) fid) felbß helfen tönnen. 5. Setpflcgung, Sparfam mit Eß« unb Srintvorrätcn; bebenten, baß $eranbxhtgcn bet Serpflegung aud) einmal auSgefdjloffen feilt tann; immer eine fReferve jurüdbehalten (bcfonberS IrinlbareS). — Siiemals ohne Sefehl eiferne Soii’on angteifen. 6. Flieger. Sofort ®edung auffitdjen.— SBenn ju fpät, ßillßehen ober liegenbleiben (aud) in Serbtnbungs« unb Saufgräben). t. Üiunlctbeit. Sefonbere Stille, leine Sefpräd)e militarifchen gnhaltS, ba DieHeidjt feinblid;e Patrouille in ber 9läl)e. — Sorfid)t mit eleltnfdjen Iafd)enlampen (and) weit hinter ber Stellung); leicht finniges Umgehen mit
284 Anhang. biefen tjat fdjon viele, meift unfdjulbige ©pfer geforbert, ba feinblidjeS fjeuer oft borttjin .gelenlt toirb. — Silit Neuerung in Unlerftänben, Sorfidjt ({Junten auä bem Sdjornftein). — Sei Seleiicfjtung mit Sdjeinroerfern, Seutfjtfugelu ufto., wenn eö geljt, nocfj fjintverfen, fonft regunq$loö oertjarren. 8. (befangene, ßlegner nidjt otjne weiteres bet „$änbe (jod/* o er trauen; einzelne iteute immer fdjufcbereit bleiben. — ©efangene in erftcr 2inie auf todjri, tftüde burdjfudjen; biefe fofort an Sorgefcfcte abgeben; auf paffen, bafj fie nidjte forttoerjen. — Sei ÖlbtränSport: Streng auf Orbnung tjalteu; Semadjung gelaben; leinen Scrtetjr mit unferen Seuten ober Ginwohnern bulben. 9. WHgemeines. SHemald Stellung berlaffen (3. S. jum Gffenholen) ober in Stellung gehen Q. S. SRelber, Trupps, bie nadjtS Saumaterial vor* bringen ufto.), oljne Seit enge roefjr unb SRunition mit au füljren (unterwegs unb vorn fonft Wehrlos). — Stuf Telephonbräljte achten, befonberS bei Trans« port oon SRaterial. — SHemalS ®rappen bilben jur Unterhaltung ufw. (Soll« treffertoirtung). — 91m Sage feine ftarl raudjenben fjeuer in Unterflänben unterhalten (lodt feinblidjeä Slrlilteriefeuer an). — SasfdjuhmaSte immer jur öanb haben. — (Stöber nidjt mit SluSrüftungSftüden fdjmüden; Breiig, beut« ltdjet fRame unb Truppenteil genügt. — SBet oon ber Truppe abtommt, fid) fofort ber nädjften anjdjliefjen; Sefdjeinigung übet bortigen Aufenthalt geben laffen. — Sltnbgänger liegenlaffen. — 9lidjt mit §anbgranaten fielen. — 'Jliemals ohne Sefeljl ben eigenen Slbfdjnitt betlaffen. — Tote Tiere eitoa l m tief oergraben. — Sei SBinb aufpaffen, bnfj leine Bettel (^Reibungen, Sefehle, Sriefe ufto.) jum fjeinbe geweht werben. 10. Scthalten bei SaSangtiff. Trodene Stroh* aber Seifigbünbet bereit halten; angeftedt oor Stellung toerfen. — SrfjuhmaSle mit Sdj«bflüffiflleit ttänlcn; immer jur $anb haben. — GJraben nidjt oerlaffen, ba fonft ©aswolten nadjjolgen. — (SefdJÜb balb hinterher reinigen, bamit Sifenteile nicht an« gegriffen werben. 3. ©fflttärifdje §«rf)ait^btitdc. Wttoerfeau — $inbentte aus gefällten Bäumen unb #ften. UuffcOtafl&ünbcr — Worricfitunp on ber Spifce »on Artillerießefdiofkn, bie biefe beim Aiifirfjlagen 3 um tfpplobieren bringt» tludfatlftixfen — eine Art Drerwe in ber Vorberreanb be# ©ftübengrabenö, bie ein Vorgehen au§ ihm ermöaliften, Mttber Want feuern’* — Beuern über bte Brufhoefir, unabhängig »on Gcfjicfe* fcfjlifcen ober (Scfjutfchilben. Weitreibung — tfntnabme »on Vor* ritten nftv. auS Quartieren unb Ortfcbaften, ieboeb nur gegen Sd?ehi. Wcobmbhuifldftaiib — Unterftanb mit (Sebfrf)lÜ3 üte Worgelänbe. WereitfcbaftöHenung — (Stellung, in ber Weferben in erhöhter Gefechtebereit* irfjaft »etwenbunö^bereit gehalten werben. Wetatt — äuftent wiberftanb^fähige Waffe nuS Semen t, (Steinen unb ftie«; manchmal norfj mit (Hfcn- unb Stahl* flanken bnrdMogen. ©littDgänger — nicht erplobierte Ar- tinerie» unb WinenwitrfgefmoHe. Blorftjaite — »eritärfter, fjaiteähnlicber 'Bau mit betonterer Beladung unb ein* gebauten Kampfmitteln. Kombenftäcr beißt eine ftartc ^edunß, bie aeqen Volltreffer fcfjübL Wrennjfcnber — Vorrichtung an ber (Sfcifce bon ?trti1 kriegefdioffen» bie baS Gekbofi iwdi mäbrenb feinet &luseS jur ÜXpIoflon bringt. Wrifanagranate — Granate mit bejonberS empfinblidjer (sprenglabunß. Wrufiivcf)? — Chrbaufrourf ober (Bahb* faäuadung am »öfteren Ütanbe. beS (ScfiübenflrabenS ober Gefrfjiifcbecfung. Xcfenfftc — Verteibiflung. TiätuSaranaten — eine Slrt ffacfcer, fcbilb!rötrnäfjnltftcr fcanbgranaten. SraMbinberniS — Verroenbung oon SSraht (aud) mit ^tartftrom gelaben) unb Gtarfjelbrabt in mannigfachen Barmen, uni baS Gelänbe ungangbar ju machen. Drahtrollen 1 DrahtWingtit ? Ikfje $rctl)ttnnberniS Draht ttmljen J (£ta»»e — (Hnrufitunfl hinter ber Kampffront jur Vermittlung ber 3u* unb Slbfufjt- &afc$ine — Geflecht auS Stoeigen gut WefeFtißunfl ber Grabenbauten. Belbbaubihe — Gteilfeuergefcfiüb bet Artillerie: leichte für Beibart.; fftmere B- für Buftart. fteffclbaUon — Gaö&allon, ber an einem Trafiticil befeftigt, ^ur ^Beobachtung bte au einer beftimmten ipöbe aufgelaifen werben fann. Blabbentiine — eingenrabene Spreng* Tabung, bte burdj Darauf treten in VHrt* famfeit tritt. Blanrierutmdgraben — Grabenanlage aus Der ein Gelänbe feitlidj unter geue» genommen werben fann.
Slnfjang. 285 Sfaga&todfcflcfcftiUse — befonbere GJe* fdjüfee jur &lieger- unb ßuftfdjiff- betämpfung. ftÖrbetbabti — fcfcmalfpuriße Elfen* bahn gum Jperanfdjaffen von SUiunitioJiz Baumaterial, Verpflegung ufro. ^rattgofemteft — Begeidjnunß für ein ©tüd feinbli^er Stellung, baS in ber eigenen ließt „ _ gunter — Sfunterabtetlung — Be- dienung ber bratjtlofen Xeleßravhte. (öaSattgdff — Einleitung eine* (öaSattgdff — Einleitung eine* &n* griffet burd) Vortreiben bon GtaSwollen ober burdj Slrtillcriefeuer mit Ötaägranaten. (tfaSfc&nijmaötcH — Vorridjtuiig äurn Beflißen im ©efirfjt, um ba£ Vltmen bei feinblidjem GJaSangriffe gu ermößlidjeti. (Sefeiijteftanb — Unterftanb ober 'MttfffellunßSort h öfterer XVommcmbobe» hörbem (pcfcchtäürbonrtanjcit — Leute, bie gu Wtelbcbicnflen gu Vorgefühlen fomman* btert finb. OSrabcnfpieget — Gpleßehwrridjtunß in einem ^olgßeftell, mit ber man baS GMättbe bor bem Sd^übengraben über- leben tann, ohne felbft über bie Brufiwebr leben gu brauchen; ähnlidi wie in ber ?ln- geigerbetfung. b (Granate — SIrtiUeriegcfchofj mit ff artet Gprcngwiriung nad) allen Gelten. Giros — bic 3Jiaffe einer inarfdjieren* ben Kolonne, ber eine Vorijnt boranSgetjt aber eine Badjljut folgt. Swtbfltanaic — ejplobierenbe BSurf« gefdjoffe, bte ohne befonbere Vorritf)tung vom Wanne felbft gefdjlenbert werben rönnen. ^anbiije — fiehe Relbljaubihe. äaupiVeribanbptah — Gamm enteile für SSerwunbete, bie von ber Gaiiitätö- fompagnie angelegt wirb. ^ordjftollcn — unterirbifdj Vorgc- triebener Gtang, and bem feinblirfje Slrbeiten unter ber Erbe frübgeitiß gebärt werben füllen. ÜcrdjpofkK — Poftcnmannfchaften in ^ordjfiüllen ober foldje, bic wäfjrenb ber Warbt an, in ober bor bie ^tnberniffe gehoben werben, um befonbere Bor* gänge beim fteinbe redjtgeitiß gu benterfen. ^nbircücö Schieben — Abgabe bon Gdjüffeti auS einer (Stellung, aus ber ber Stationier baS gu befchiehenbc Biel nidjt fieljt. Stabet — [tarier, ineift gegen Wäffc burd) Umtvicttiing gcfdjüfjter ßeitunßö- braht. Slanindjenlörfjcr — Begeidjnung für Heine, bon ber ÖArabenfoble anßgeljenbe Unterfcfilupfe für ben einzelnen Wann im Gtellungätriege. Änüppelbainiu — mit Jpilfe bon töften, Stämmen, Bohlen ufw. gangbar ßemaditer ’sE&eg (auf naffem Beben ober in Grfjübcn- grüben). Lafette — ba$ ttntergeftell eines (öefdjubeS, auf bem baS Woljr ruht. Laufgraben — ein Wraben, ber nur gu BerbinbungSgweden angelegt nnb im allgemeinen nicht gu BerteibißiingögWeden eingerichtet ift. Leuchtpatrone — eine 9trt Wnition, bie auS einer Bifi ule in bie £öfje verfeuert wirb unb beten Giefrfjoü aus cincut bic Umgegenb bell beleudjtenben GMübtörper beliebt. Leucbtpifiole — Turge, Piftolenartigc $anbroaffe, aud ber ßendjtpatronen ver- feuert werben. SofuitgShwrt — ein gemeinfam Oer« abrebeteö Eriennungdwort, burdj bad fich Leute untereinanber ald gut eigenen Partei gehörig au^weifen. Biabte — i. Einlagen, bie bie eigene Stellung ber Gidjt bed C&egnerd entgietjen füllen. 2. Siebe Gtaöfrfju&maöten. Selber ) .. Wcfbercüe” J ©efedHdorbonimngen JfRNine — Gprenßtörper, ber in unter irbifdjen Üttingen. (Btinenftollen), bereu BJftnbe burdj UNhtcnrafjmen geftübt finb, von hierfür befonberS auegebilbeten ßeuten (Bditentrupp) angebracht unb eleltcijch eutgünbet ober burdj (Pefdjüfc ober arm- bruftälmtidje Einrirfjtungen CDHnentverfer) verfette :t werben. Dörfer — StcHfciiergefdjüb fdjmerer Slrtlllcrie mit ©efdjoffen grofcen SDttrcb« mefferS (bis 42 cm). sDhtirition3nif$en — Hebe Wifdjen. Wifchen für JDlunttiou — fadjartige Vertiefung in ber GJrabenwanb gut Vluf« nähme von Wtartition. Wifdjcn für Erhüben (poften) — Heine, meift eingebcdle $UiSbmiteit aus bem Gtfjübengraben gur Aufnahme einzelner MfenfiVe — Angriff, Crbounangoffhier — SJlelbeoffigier bei höheren Stäben. Bangeraiitomobil — burdj Gtapl« platten gefdjüfcter Mraftwaßen. Bangergrauate — befonberS gehärteter* (tjufjart.) HJefdwfo, ba§ imffanbe ift, Banger gu burchfdjlagen, Bangermunition — Snfanteriemuni« Hou mit einem befonberS wiberitanbs« fähigen Gtafdwü, baS audj Gtablplatten von gevoiffer starte burdjfdjlägt. Bert [top — baS fluge ber Unterfec« boote; in vereint ad) ter 2luSfii[jriinß and) an Stelle ber Erabenfpiegel im Schüben« graben im GJebraud). permanente Befeftigung — eine (wie g. B. bie JyortS) fdjon im Trieben angelegte Befcftigung. pionierbepot — Sammelort von ($5e- rätfrfjaften, bie für ben StellungSauSbau von ben Pionieren bereit gehalten werben. Poffcnlorfj — Erb(od) gut Aufnahme einzelner poften anfierftalb ber Stellung. poftcnnHcOe — fiebe Wifcbe. poitc’ucltel — Blatt, auf bem bic befonbere Unterweifunß beS PoftenS ver« geichnet ift. Probe — gweiräbriger Borberwägen, bem baö Gtafdjü^ ober ber BlunitionS- wagen angebännt ift. Otelatö — Berbinbung (g. B. jmifrfjeu ‘ Rührer unb STruppe), bic burd) eine Äetic eingelner ßeute au fredjterh alten Wirb. PlcquHfron — fietje Beitreibung.
286 SIntjang. StebolPertanone — Heines, fernen* fcuembeS, leicht beweßfidjeä ßSefdjüß, baS aud) im Sdjüßengraben SSerroeribunß finb et. WoUmatte — langer Streifen aus glechtroert aller Vkt, ber über 5Drahthinber- niffe geworfen wirb, um biefe übeeid)reiten iu fönnen. IHüdetttoebr — (Srbauftourf an ber bem geinb abgewenbeten Seite beS Sd&üßengrahenS. Sanbfatfbarrifabe — eine aus Sanb- fäcfen im (graben gefchichtete Wau er, bie j. $3. einen ©rabenteil, in bei} ber fjcinb etngebrungen ift, bon bem unfrißen ab- fperrt. (Sappe — furjeS ^rabenftüd, baS aus einem (traben borßetrieben ift; ber (Snb- punft fjeißt Sappen topf. 0t$ehianlageii — (traben ufw., bie jur %äufd)unß beS ©egnerS angelegt wer- ben. Cdjeitttoerfer — Sampert mit weit- reichenber £eud)tfraft, bie ihren ßichtlegel in eine beabsichtigte Stiftung werfen. Scherenfernrohr — jwetarmigeS 93e- obadjtungögerät ber Slrtilirrte mit großem (SJefidjtSfelb. &biettfd>Ity —‘ fchmaler Spalt in Sruftwehr ober Schußfdjilb für baS ®ewehr. Schrapnell — (SJeftfjoß ber Gelb- artillerie, baS beim Sgplobieren eine große Sahl bon Xhigelrt in flhdjtung ber glugbahn oorwärtS fdjleubert. Qchnliertochr — (Srbtloß ober -auf- tüurf im Sdjüßengraben jum Schuß gegen fjlanlertfeuer. <Bd>üßenanftritt — Stufe im graben, auf ber ber Schüße fteftt. Bcpüßennifchen flehe ftfifdjen. 0cpuhma3ten — flehe ©aSfrfjußmaSten. i^uüfchilbe — Stahlplatten mit S^ießfölK Cignalpatronen — Wunltion, mit ber ftatt bet ©efdjoffe weithin fichtbare, bunte öeudjtfugeln berfeuert werben. Cpcmifcher Weiter — liinglkfieS $olj- geftell mit SJraht befpannt, baS jum fdjnellen $inbemiäbau uerwanbt wirb. Sperrfeuer — ‘9Irtilleriefeuer, baS 5. 53. berartig heftig jwifdjen bie oorberfte £inie unb bie üieteroen beS (Regners gelegt wirb, baß bie leßtcren nidjt nach bom binburchgelangen. Splxtterfiiher — ift eine fdjwädjere SJedung, bie gegen ©ranatfplltter unb Scprapneltfugeln fdjüßt. Sprengtrichter — baS (£rblodj, baS nad) Sprengung einer Wine entftebt. Stollen — unterirbiftfjer Öang; flehe auch Wine. Stolperbrapte — bidjt über bem S3oben gezogene Drähte, bie ben Gfegner beim Sturm ju Gall bringen fallen. SidmimSfucher (Störuitgötrnpp) — ßeute beS XelepbontruppS, bie 33efd)äbi- gungen in ben Geltungen fudjen unb auSbeffem. Zotcr WinJet — GSelänbeftrecfe,. bie oom Sdjüßen aus nicht eingefefjen werben tann. Xrotmnelfeucr — eine im frelb ent- ftanbene '-Bejeidjnung heftig jten, an* bauemben SlrtilleriefeuerS. QSoUtreffer — WrtUleriegefdjofj, ba£, ohne oorber ejcplcblert ju fein, ins Sie* trifft. Wolfsgrube — ftinberniäart in Gorm einer Gkube, in ber ein angefpißter fßfafil eingerammt ift. Wurfmine — Wne, bie burd) einen Win enw erfer (fielje Wine) gejdjleuberi wirb. 3ielferitrohr — Gernrohr für ein Singe, baö auf ein Öemenr aufßejeßt werben tann unb iBifier fowie Äoni jum 3^^ auSfdjaltet. Aünber — ,<topf beS SlrtilleriegefcfjoffeS, ber bxefeS jur ^xplofton bringt. Sünbtapfct — Bünbmafie in Wetall* Umhüllung; j. ®. jum ifritjünben oon «fcanbgranaten. 4. WMHtärfirafgendjtSfiartcit. SReidjeit bte Sifoiplinarftrajen nidjt auä ober finb für SBetfleljen nur geridjt- lidje Strafen anßebroljt, fo erfolgt bie fBeftrafung burd) militärifdje ©eridjte. ®erid)töljerren ber nieberen ©eridjtsbarTeit finb: S)er SRegiment^tommonbeur, ber Äommanbeur einer felbftänbigen fübteüung, ber Äommanbeur einer Sanbtoeljtaüteilung, ber ftommanbtxnt »on Berlin, ber Stommanbant einer Heinen fyeftang- @erid)t§ijerren berijöljeren ®erid)t§bnrfeit finb: 2ier SFommanbierenbe ©eneral, bet 5)ioifionvfommanbeur, ber ©otioerneur von Stettin, bet Souv erneut ober Äommanbant einet großen fjeflung. 'Sie ertennenben Seridfte finb: 1. Stanbgerirfjt. Bufontmenfeßung: 1 ®iab$offixier ate SSorfißenber, 1 Haupt- mann unb I Oberleutnant als Seifiger.
Slnljanfl. 287 5)te Boruuterjudjung füEjrt ein ßcutnant al§ @eri(f)t§- on'ijict. ®a£ ©taubgeridht urteilt über Übertretungen unb SJcrgetjen, wcldje mit ?lrrcft biet ju 6 Sßodjen ober mit ©elb [träfe bte ju 150 J/L beftraft Werben tönnen. 2. Ärieg&gerirftt. gufammenfeftung: 4 Offiziere unb 1 ftriegügeridjterat. ®ie Borunterfudjung führt ein jtricg4gcrid)14rat. 64 urteilt über bie nidjt jur ßuftänbigteit ber Stanbgeridjte gehörigen Straffadjen unb über Berufungen gegen bie Urteile ber ©tanbgeridjte. 3. Dbcrtricgögcriifjt. ßufammenfefiunß: 5 Df fixiere unb 2 CbertriegSgeridjtSräte. entfdjeibet über Berufungen gegen Urteile ber ÄriegSgericbte. 4. BddjömiütärgcridH. 3ufammenfe|}ung: 1 Seneral ate Borfiftenber unb mehrere (Senate, bie fidj auö (Stabäoffixieren unb äRilitärjuftijbeamtcn ju« fammenfeften. ßte entfdjeibet über baö SRedjtämittel ber Bebijion gegen Urteile ber Dber!rieg4geridjte. Bei ben ^auptverljanblungen — außer beim (Stanbgeridjte — tann fid) ber SIngellagte eines Bcrteibigcrö bebienen (Offiziere be§ aftroen ober ® entlaubten ftanbeä, fölilitärbeamter ober beim ©eridjt jugelafjener Bedjtöanwalt). _ S)ie Berljanblung ift im allgemeinen öffentlid). Solbaten legen jum ©eridjBbienft Drbonnanjanjug an; Behaftete werben in Klüfte oßne Seitengewehr Dorgeführt. ©egen bete Urteil bet ©taub» unb ÄriegSgeridjte tann innerhalb einer SBodje Berufung, gegen ba« eines DbeririegSgeridjtS 9t e’D i f i o n eingelegt Werben, ©egen bie ©ntfdjeibungen be« SteidjSmilitärgeridjtS finbet ein orbentlidjeS StedjtSmittel nicht fiatt. ©eridjte, bte im 3feIbe jufammentreten, heißen gelbßanbSgeridjte ober fJelbtriegSgerithte. 5. $ie ftriegSartttel. (®om 22, (September 1902,) 9t r 111 e 1 1« Grinaebent feines hoben ^Berufes, Thron ttnb IBaterlanb au fdjüfcen. mufe ber ©olbat ftetS eifrig bemüht fein, feine Pflichten 311 erfüllen. Ter Xienft bei ber gapne ift bie Schule für ben Strieg; roaö ber ©olbat wäbrenb feiner Xienftjeit gelernt bat, foll er aud) im föeurlaubtenftanbe fidj erhalten, Artikel 2. Xie unverbrüchliche SBabrung ber im gabneneibe gelobten Treue ift bie erfte Pflicht beS So(baten. fwächftbem erforbert ber ®entf beS ©olbaten: ShiegS* fertigteit, SIFhit bei allen Xienftobliegenbeiten, Xavfertcit im Kriege, ©eboriam gegen bie SSorgefebten, ehrenhafte gübrung in unb aufcer Xienft, gutes unb reblidjeä Verhalten gegen bie tfameraben. VI r t i t e I 3. tfeber redjtfdjaffene, untersagte unb ebrliebcnbe ©olbat barf ber Anertennung unb beS SöohlwoIlenS feiner SBorgefebtcn toerfitfiert fein. r t i! e l 4. 2)em Solbaten ftebt nach feinen gäbißleiten unb tfenntitiffen ber 2öeg felbft au ben höcbften ©teilen im fceer offen. 2ßer fi<f) burd) Tauferfeit unb Wlut bettoortut ober in langer Xienftseit gut führt, bat für feine treue fßflidjterfülhing bte berbiente föclobnung burd) ehrenvolle 9In5$eidjnungen ju erwarten. SBer nach längerer, vorwurfsfreier Xienftseit bie föefcfimerben bcö XienfteS nicht mehr {u ertragen vermag, Iper burch fBerwunbung vor bem fieinbe bienftunfäbig tvirb ober fonft m Tienfte au Sdjaben fommt, erwirbt ben Wnfvruaj auf fBenfion ober Aufteilung im Stvilbienft. Ärtltel 5. 5Dagegen trifft benjenigen Solbaten, welcher feine Pflicht verlebt, bie verbleute Strafe. Geringere Vergeben werben bifaivHnarifdi geabnbet, bei fdjtveren tritt gerichtliche fBeftrafung ein. 2)ie Strafen, auf weiche gerichtlich ertannt werben tann, finb Arreft, rVeftungSbaft, ©efängniS, 3uchtbauS unb in ben fdjwerften Sailen Tobeöftrafe. Ter Arrefi
288 Slnljang. • ift gelbtber, mittlerer ober ftrcnger. ©er Jpödjfibetrag ber beiben erften 'Urten ift 6 SBodjen. ber beö ftrengen Vlrrefieä 4 SBodjeu. Fefiungöbaft, ©efängnte unb ^ucfjttjauö finb entweber oon zeitiger Tauer bte zu 15 Saften ober lebenölänglidi. Freibeiteftrafen bon mehr ate 6 SBocfjen werben auf bie aftive Tienftzeit nicht an- gerechnet. Stehen biefen Strafen Tommen ate befonbere Eljrenftrafen gegen ben Solbaten jur 2Inwenbung: Verfebung in bie 2, jiilaffe beö Solbatenftanbeö, ©egrabation unb Entfernung mte bem J&eere. Söei Sucfttbaite mirb ftetß auf Entfernung alte bem £>eer erfannt. (Stegen Gannfdjaften von befonberß fdjlcdjter Führung Tann Einjtellung in eine Virbeiter* Abteilung verfügt Werben* $fi ber Mriegßzuftanb ertlärt, fo werben bie Strafen verfdjärft 21 r titel 6. ©ie ©flidjt ber Sreue gebietet bem Solbaten, bei allen Vorfällen, im Krieg unb ^rieben mit Vlufbietung aller feiner Kräfte, felbft mit ÖlufOpferung beß itebenß, jebe ©efaljr von Sr. Gajeftät bem Kaifer, bem SanbeMjerrn unb bem Vaterlanb abzu- wenben. 21 r t i t e I 7. 2Bcr fid? mit bem Fetnb in Verbinbnng febt ober auf fonftige ©Seife burd? .^anblungen ober Unterteilungen bie beutfdjen ober oerbiinbeten Truppen abfidjtlidj fdjäbigt ober gu frfjäbigeit unternimmt, bridji bie eiblidj gelobte Sreue unb madjt fid) beß Kriegßverratö fdjulbig. Sier Verräter Wirb mit ben ftfjwerften ßrreifceitö* unb Ehrenftrafen ober mit bem Tobe beftraft. 2ludj im ^rieben wirb ber ©errat militärifdjer Gteheimniffe mit fdjwerer unb ent* eprenber Strafe belegt. 2öer bon einem verräterifdjen Vorhaben Kenntnte erhält, ift verpflidjtet, bieß fofort feinen Vorgefebtcn anzuzeißen, er zieht fid) fonfi felbft fdjwere Strafe 3«. 21 r t i t e l 8« Tie Erfüllung ber ©ienftpflidjt ift eine Ehrenpflicht jebeö beutfdjen Ganneö; wer fidj ihr burdj Sclbfiverftümmelung, burdj Täufcfmng ober auf anbere UBcifc entzieht ober zu entziehen verfudjt, wirb in bie 2* Klaffe beß Solbatenftanbeß Perfekt unb mit tfreiheitehrafe belegt* ©leidje Strafe trifft ben Teilnehmer. 2l r t i t e l 9. ©em Solbaten foll feine Fahne heilig fein. Er barf fie niemalö ber* laffen. SBer bie ßafine verläfjt ober bon ihr foxtblcibt, um fidj feiner Verpflichtung jum ©teufte bauernb 311 entziehen, madjt fidj ber Fahnenflucht fcfculbig. ©ie Fahnenflucht wirb mit ben fdjroerften Freiheitß» unb Ehrenftrafen, im Selbe felbft mit bem Tobe beftraft. SdjWere Strafe trifft benjenigen, ber einen anberen jur Fahnen* fludjt verleitet ober biefe beförbert, fowie audj ben, welcher non einem zu feiner Kenntnis gelangten Vorhaben ber Fahnenflucht feinen Vorgefefcten iüd)t atebalb Vlnjeige macht. 9lud) wenn her Solbat nicht beabfidjtigt, bauernb fern zu bleibeni finb eigen* mächtig® Entfernung bon ber Truppe unb Urteuböüberfdjreitung ftrafbar. 21 r t i! e l 10. Tie Feigheit ift für ben Solbaten befonberß fdjimpflid) unb enteprenb; niemals barf er fid) burdj Fnrdjt vor perfönlicher ÖJefahr öon ber Erfüllung feiner Verufß* pflidjten abwenbig madjen laffen. ©er feige Solbat hot fdjwere Freibrite» nnb Ehrenftrafen, im Kriege Sndjthauö ober bie Tobeöftrafe zu erwarten. 21 r t i t e t 11. ©er (Gemeine muß iebem Cf fixier unb Unteroffizier, unb ber Unter * Offizier jebem Cffizier beö fcecrcö, ber Garine ober Stfiubtruppe Vldjtung unb Gtehorfam betoeifen unb bot ihre Vcfcble pünftlid) 311 befolgen. 3n gleicher VBcife ift ben 21norbnungen unb Reifungen aller jum VBadjt* ober militärifdjen Sidjerheitöbienft befehligten ©erfonen beö Solbatettfianbeö fowie ben zeitweilig jum Vorgcfefcten heft eilten Gannfdjaften unb ben im ©ienfte lief löblichen gelbgenbarmen GJehorfam 311 leiften. Vlrtilel 12. VlcptungSwibrigeß Venebmen gegen einen Vorgefefcten, ©eleibigung eines foldjen, Ungehorfam gegen einen Tienftbefehl fowie Velügen beö Vorgefebten auf ©cfragen in bienftlirfjen Vlngclegenljciten werben nadjbrüctlidj geahnbet. ©ei arfjtungßwibrigem Venehmen unter bem Gewehr ober vor versammelter Gann- fdjaft, bei mtebrüdlidjer Verweigerung beß QJehorfamß, Shmbgebung beö Ungehorfam» burdj Worte, Giebärben ober anbere fcanblungcn ober Vefjarren im Ungehorfam fowie bei Vebrofjung beö Vorgefefcten tritt erpeblidje Verjdjärfung ber Strafe ein. 21 r titel 13. VBer fid) einem ©orgefeljten tätlich wiberfept ober einen tätlichen Angriff gegen ihn unternimmt, hat fdjwere Freibeitöftrafe, unter Umfränben ^udjibauß verwirft. 3m Felbe tritt, wenn bie Tätlidjteit wäljrenb beö ©ienfteö verübt ift, bie Tobeß* ftrafc ein. Vlucfj ift jeber SSorgefefetc beredjtigt, um einen tätlichen Vingriff beö Untergebenen abzuwebren ober um feinen ©cfeljlen in äufeerfter Vtet unb bringenbfter GJefahr ©eljoriam verfdjaffen, bie VBaffe gegen ben Untergebenen 3U gebrauchen. Ölrtifcl 11. 3ebe Vlnfforbentng ober jeber Vlnreiz, gemeinfdjaftlicfi bem ©orgefebten ben ©eborfam zu verweigern ober fidj ihm zu wiberfeben, ober eine Tätlichfeit gegen ih« 311 begeben, wirb alö Vlufwieglung aufö ftrengfte beitraft. Verabreben fidj mehrere jur gemeinfdjaftlidjen ©egehung einer foldjen Tat, fo liegt SIReuterei vor. Söenn mehrere fidj zufammenrotten unb mit vereinten Kräften eine QJehorfamö* Verweigerung. 'ÖSiberfebltdjTeit ober Tätlidjfeit gegen ben Vorgeiebten begeben, fo machen fie fich beö militärifdjen VlufmhrS ftfjnlbig; ate Strafe hierfür tann auf Budittjaite bte 31t lebenslänglicher Tauer, im ßelb auf Tobeöftrafe erTannt werben. Vöer von einer Geuterei, welche zu feiner Kenntute gelangt, nidjt fofort feinen Vor* gefegten Vln3eige madjt, bat ftrenge Strafe zu erwarten. 21 r t i ! e 115. Ter ehrenvolle '-Beruf beö Solbaten barf burch ehrenwibrige Vehanblung beöfelben nicht herabgewürbigt werben.
Slnfjanfl. 289 SBer bie Untergebenen vorfrfjriftswibrig beljnnbelt, beleibigt ober gar minhanbelt, ober wer feine SMenftgewalt baju mifebraHdjt, um auf ftoften feiner Untergebenen fid) Vor- teile 31t verfdjaffen, Wirb nad)brüdli<h beftraft. Wlnnbt ber Solbat Veranlaffunß jur Söefcbwerbe 511 haben, fo ift er bemwd) verbunben, feine Ticnftoblicgenheiten unweigerlid) ju erfüllen, unb erft bemnädjft feine Befd)wcrbe auf bem verorbneten Söeße anjubring en. 2Ber eine Vcfd)werbe auf unwahre Behauptungen ftiibt ober unter Slbweidiung voit bem vürgcfdjriebenen ^icnfiweg anbringt, wirb mit gzeiheitäftrafe belegt. Slrtitel iß. ©emeinfame Beratungen von Golbatcn über inilitärifrfjc Vlngekgen- betten, (Sinrid)tungcn ober Befehle ohne bienftlidje (Genehmigung, fowie bac Sammeln von llnterfdjriften ju einer gemeinfamett Befcfewerbc finb mit ber militärifdien Wanne*- judjt nidjt vereinbar unb werben beftraft. Schwere Strafe trifft benjenigen, wcldier cä unternimmt, Wfevergnügen in Begebung auf ben Sienft unter feinen ftameraben ju erregen. '?( ctitel 17. 3m 'Jelbe barf ber Solbat nie vergeffen, baß ber Mrieg mir mit ber bewaffneten 9)iadjt be£ fteinbrä geführt wirb, jpab unb ©ut ber Bewohner be* feinblidjen UaiibeS, ber Berwttnbctcn, ftranten unb ftriegSgefangenen ftefeeit unter bem befonbereit Sdjnb ©efebeö, ebenfo ba«? Ulgentimi von gebliebenen Singe!) örigeu ber bentfdjcn ober verbünbeten Gruppen. iS’igenmädjtigeS Beutemadjen, Blünbernng, boshafte ober mutwillige Beicfeäbigung ober Vernichtung frember machen im <yclbc, Bcbrüdiuig ber £anbcSbewi>tmer werben mit ben fdjwerften Strafen belegt. 911S <ß1ütiberimg ift eS nidjt aiijnfebcn, wenn bic Slneigimng fid) mir auf ßebcnSmittcl, Heilmittel, BefleibnngSgcgenftänbe, fieuerungömittel, futter unb Beförberungomittcl erftredt <nnb»bem vorhanbenen BebürfniS entfpridjt. \H r t i t e 1 IH. 2>er Solbat barf feine Waffen nur in Erfüllung feines Berufes ober in cedjtSnir. feiger SelbfWerteibigung gebraudjen. Wcd)töwihriger 9Baffeitgebraudi wirb fdjwer beftraft; bcogleidjcn bie unvorjichtige Befianblnng von '-Waffen unb Witirition, wenn baburdi ein Wenfdj torperlid) verlebt ober getötet worben ift. 91 r t i! e l 19. ’5>er Solbat foll fein *Sienftpferb, feine SBaffen, Beflcibnng*- unb Vluö- riifiutigdflficlc in gutem Staube halten unb jur (Erlangung ber AtricgStüdjtigfeit unauögefebt fleh bemühen, ben ©cbrtmd) ber Btaffcn gauj unb vollftänbig ju erlernen. SBer fein ^lenftvferb, feine BJaffen, BctleibungS- ober '?h:Srüftung*jtüde ober einen anberen Tienflgegcnfinnb vorfäßlich befd)äbigt, unbrauchbar macht ober prci*gibt, Jjat fyrei- hcitöflrafe verwirk, in fdiwercit fällen jisglcidi Bcrfcljung in bic 2. Ailaffc be* ^olbaten- fiaubeS. 91 r t i T e l 20. 'Set Solbat bat über Siciihangelegcnbeitcn Bcridnuiegcnbcit ju beobarfjtciu Bei allen Welbnngen unb \‘hi “jagen mufe er fidj ber ftrcngüen BJaljrheit be* fleißigen. $ic aofirfjlHcfee unrichtige Slbftattuiig von Rapporten, bienhlidicn Reibungen ober bienfflidjen Berichten ober ihre miffcntlidje SVciterbeförberung unterliegt ftrenger Beftrafung. Sind) ftabrläfftafcit ift hierbei ftrafbar,- Slrtitel 21. $>cr solbat barf niemals, fei eS burdj SluSfidtt auf äußere Vorteile,’ feicS burd) irgenbeinen anberen ©runb, bei 'Muöübung beS $icnfte* fid) 511 Vflidjttvibrig- teitrn Verleiten laffen. BJcr für eine Haiiblimg, bic eine Berlehnng einer Tienftpfltcbt enthält, Gicfdjcnfe ober anbere Vorteile nntuiimit, forbert ober fid) verfpredicn läßt, bot Bnditljau* *u gewärtigen. Slrtitel 22. tfin verantwortungsvoller $ienft ift ber VJadjbicnft; feine gewiffen- fjaftc Slnofüfining mnfe ber Solbat fich befonberS angelegen fein laffen. ‘Dem &tad)Voftcn ift, Wenn nicht ein anbcreS ausbrüdlidj bcüimmt wirb, verböten, fidi nieberjufepen ober uieberjulegen, bic Sßaffe au* ber Hanb ju laffen, ,ju eficn, ju trinfen, Eabnt ju raudien, ©efrfjente anjunchmcn, 31t fdüafen, über bic ©ren.u' feine* 'VoftenS hinaus- jugeben, ihn Vor erfolgter 9lblöfung 311 verlaffen ober fonft feine Ttenfworfdjrift &u über- treten . (jntfpredjenb ber VMrfjtigfeit biefcä TicnftcS werben ^achvergebcn beionberS ftteng beftraft; vor bcin -Jeinbe hmn auf Jobedfirafe ertannt werben. 91 v t i t e t 2:t, Wer als 'Befehlshaber einer militänfdwn VJadw, eines .ftommanboö ober einer Nbteihmg, ober als VJarfjpoften eine ftrafbarc .fcaiiblung, bte er verbinbern Tonnte unb ju verbinbern bienfllici) vcrpflidjtet war, wiffentlirf) begehen läßt, wirb ebenfo beftraft. alS ob er bie Haitblung felbft begangen hätte. Ginb einem Goibatcii (befangene aut Vcwadjung an vertrant, jo bähet er für bereu fidjerr 'Bewachung. 'BSer bic 5Bad>e ober bei einem .M'oinmanbo ober auf bem Warkfje feinen fUlaij eigen mädjtig verläßt, wirb mit Vlrreit beftraft. 91 r t i T c l 24. CBer Solbat wf! ein orbentlidjeS 2eben führen unb barf Weber Grfjulben machen, nod) bem 2riuiTc, bem Spiel ober anberen 9lu§fd>weinuigen fich ergeben. ?Iuch muß et vom Bavfenflreid) bis juin ^Beeten in feinem Chiartier fein, wenn er nidjt im Tienfl fid) befinbet ober von feinem BorgcfctAten ©rhiiiLniid erhalten bat, fidj cmberSwo aiiijnhalten, 5Bei [trafbaren Hanblungen gegen bie 'Bflidjtcn ber militäriftfjen Unterorbnung, bei allen in Vhiöübung bcSTicnfieS begangenen ftrafbaren .vanblnngen Inlbetbiefellntvcrfdjulbete Tninlcnbcit beS Täters feinen VJHlberungSgrunb. Stter int 3)icnft ober nadjbem er 311111 Tienft befehligt worben ift, burd) ‘Zruntenbeit jur VluSfübrung feiner Ticnftverriditung fidj untauglich madit, wirb mit harter fvreibeitS ftrafe belegt- 9! r t i T e l 25. Ter Solbat barf im fiamvL <n 5>lvt nnb ©efctfir feine stameraben nidU 'Ter jyrlbgrauc. freibart 1. 91. in
290 9lntjanfl. berlaffen, mufe Ihnen nad) alten ^Taften £nlfe teilten, wenn fie in erlaubten Singen feine« ©elftanbe« bebütfen, unb teil mit ihnen in Irintratfjt Jebem (Scfjlägereten unb SSeteibigiingen ber (Solbateu untereinanber werben nadjbrfidcfjf- beftraft. QI r t i ? e I 26. (Strenge SReblicfjteit gebärt ju ben befonbereu Widften be« Solbaten. Siebftftbfe ober Unterfdjlagiingen bei 'Xit«übuna bed Sienfteö ober unter Sterlefcunß bed militärifdjen SienftberfcältniiteS werben mit Freiheit«* unb (^brenfirafe belegt. 3n gleicher KBeife beftraft Wirb berfenige, ber einen Siebftafjl ober eine Unterfdjlagung gegen einen $Sor* gefegten ober einen Äfcamerrtben ober gegen feinen Cuartierwirt ober eine ju beffen fcaud- ftanb gehörige fetten begebt. «Strafe tritt aud) bann ein, wenn ber Altert bed geflöhten en ober Veruntreuten Gtegemtanbeö nnbebeutenb ift, ober bie Sat and) nur oenuefjt würbe. SIrtttel 27. fJtud) im föeurteubtenfianbe mufe ber Golbat ben ihm oblfegenben befonberen fBflidjten piinttlid) nadtfommen unb madjt fid) bei Suroiberljanblungen [trafbar. WrttTel 28. föon bem Öhr- unb 'iBfliditgefüf)! be« Solbaten wirb erwartet, bafe er alte ftrafbaten fcanblungen bermeibet unb fort unb fort feine Sftidrten treu unb gewiffen* haft erfüllt, burch ©ütteöfurcfjt unb ehrenhafte fyübrung in unb aufeer Sienfz ein fünfter orbenttidieu unb redjtfdjaffenen ßebend gibt unb nad) Kräften baju beiträgt, ben guten [Ruf be« $eered im $n- mib 'Mudlanbe 31t bewahren. 6. Cittlnffung unb SScrforgnng. . Sor bei (Entlaffung hat jeber Wann bie Stammrolle ober einen Stamm« tollenauSgug gu unterfdjreiben, Woburdj er befonbere bie (Eintragungen übet Betwunbungcn, ffranlljeiten unb Sienftbefdjäbigungen anerlennt. Surd) bie Steigerung, bie Stammrolle anjuerlennen, wirb bie Gntlaffung nidjt ver- jögert. (Eine foldje Slnerlennung Gebeutet leinen Sergidjt auf flicnte; ein fflentenanfprudj lann audj nodj fpäicr etljoben Werben (ficljc unten). Sie bem Wilitärpafe oorgefeefteten Scftimmungett enthalten alles, was er in militärifdjer $injidjt im ®c urlau bi enftanbe wiffen muß. §h ber $auptfadje ljat er foIgenbeS gu beadjten: 1. Welbung innerhalb 14 Sagen nadj ber Gntlaffung bei ber ßontroll« pelle bes 91ufenilja(tSotteo (^auptmclbeamt, Welbeami, Sejirtefelbwcbel), audj wenn et in ber bisherigen GJarnifon bleibt. Sic (jntlafjungSpapiete finb mitjubringen. 2. Sille ©efudje finb an ben tttejjirlSfelb webet fdjrijtlidj ober münblidj gu richten. Sefetere» empfiehlt fidj, ba ber 9IntragfleIIcr helfet aufgetlärt Werben tann. Wilitärpapiete finb mitjubringen ober mitgufeuben. 3. SBedjfelt er feinen SlufentljaitSort innerhalb beS ßontrollbegirtes, in größeren Stabten audj feine SSoljninig, fo mufe er bies binnen 14 Sagen feiner fiontrofljtelle melben. 4. Stergietjt er in einen a n b c r en fiontrollbcgirl, fo melbet er fiep bei ber bisherigen .ftontrollftelle ab, bei ber neuen innerhalb Oon 14 Sagen an, Wobei bie Wilitärpapicie ootgulcgen finb. 6. Stetreift er auf länger als 14 Sage, fo ljat er ebenfalls Wölbung ju erjlatten. 6. Weibungen tönnen müttblidj ober fdjriftlidj gemadjt werben. Soldje über lürgere Steifen nnb SBotjnungswedjfel tonnen fogar burdj fjamilicn» angehörige erfolgen. 7. Sn ben Äonirolloerfammluiigen ljat et redjtgeitig gu erfdjeinen unb feine Wilitätpapiere mitjubringen. 9(m Sage ber ftontrolloerfammlung fleljett bie Seilntljmer unter ben URilitärgefefeen. ®ter nidjt erfdjeint, wirb beftraft. ©efudje um SJefteiung, audj bon Übungen, müffen, oon bet OrtSbcljörbe beglaubigt, ber ftonirollftelle eingereidjt Werben. 8. Seber Wann, ber innerhalb bet erften 6 WobilmadjtungStage eintreffen mufe, erfjält eine fl“ r i e g S b e o r b e r u n g, auf bet Ort unb Beit bes (Ein« treffens genau angegeben ift. SBer nach bem 6. WobilmadjtungStag einireffen mufe, erhält eine tß a fe • notig. 9luf bet Slüdfeite ber Äriegsbeorberung unb ber fßafenotig finb genaue IBefeimmungen über baS Sethalten gegeben. SBer feinen Wilitärpafe ober fein güljrungögeugnis oerlicrt, h°t bei bet
Dlnftang, 291 Äontrollftelle eine Sicuatwftellung biefer Rapiere gegen 3al)lung von je 50 Pfennig xu beantragen. $ic fBcnorgintg.*) Unteroffiziere unb ©emcine höben Dlnredjt auf eine Wlitärrente, w e n n unb fo lange fie infolge einet Tienftbcfdjäbigiing wenigftenö 10 Prozent ettvcrböiinfäljtg finb. £>öbe ber Diente in Warlbeträgen: l<>% 15% ^(»% | 25% 1 30% 1 w.%. 35% 40% 45% !_5£%J l_55% 54 81 108 | 135 162 180 189 216 243 270 297 SRoua'I. M t,50 6,75 9,-1 ll,2ö| 13,50 15,- 15,75 18,-l 20,25 |22,50| 24,75 405 | 432 459 486 513 75% I 80% «5% | 90% 70% 378 10Q% 540 60% 324 3äljrlid)..fl 5Konall.,f( 351 29,25 360 30,— 31,50| 33,7ö| 36— 38,25 40,50| 42,75 45,— Ter 'J(nfptud) muß vor ober bei ber Gntlaffung, währenb beö Stieget beim Grfa(itmppentcil — fonft Truppenteil, n a dj ber Gntlaffung beim Sezirte- felb Webel erhoben werben (bei Tietiftbefdjäbigungen innerhalb von 2 labten, bei Sl'ticgsbienftbefdjäbigtmgen innerhalb von 10 fahren nad) g-riebenöfthluß, bei iiettounbuitgcn ohne~ ßeitbefdjränfung). Tie Sefdjäbigung muß jebodj vor ber (Siitloffiing feftgeftcllt fein. DJtadjcn fid) bie folgen einer Tienftbefchäbigung erft nach ber Gntlaffung betnerlbar, fo tönnen obige Triften überfdirittcn Werben, jebod) muß bie Dtnmelbung beö ülnfprurfjcö innerhalb von 3 ftftonaten nad) bem SÖemerlbat» Werben erfolgen. ' ®ei Jt'riegöbiettftbefdjäbigung Wirb neben ber Diente eine Mriegb}utage von monatlid) 15 .4 gejalftt. g-etner gibt eö nod) 'Serjtüinnieluugöjulagen, 3. 'S. für ben Serluft eines ©Uebeö monatlid) 27 jt, von zwei ©liebem 54 X ufw. Gin (Solbat, ber alfo 3. 58. bie linte $?änb verloren hat unb 60 Prozent erwerbsunfähig ift, erhält monatlid): Dll ilit arten te...............................27 Jl ji?riegöjulage . . .t...........................15 JC $crftntnmclung§,yilage..........................27 .14 öii'JL . ffriegöjuloge unb ^erftümmchingSzuIage (auf ©runb einer Kriegs» bienftbefdjäbigung) tann unter gcwijfen S?otau6fe|,iungen nad) bem ©cfefc vom 3. guni 1916 eine AlapitalabfinbitngS) gewährt werben. So Tann 3. S. ein DJiann, bet im 21. Jüebenöjahr einen Eintrag ftellt, erhalten: für bie Striegöxulage........................ 3330 .!( für eine SJerftümmehmgejutage .... 5994 ,K 9324 Jl. Tie eigentliche Diente bezieht er weiter. !pat ein S?riegöbefd)äbigter nad) feinet Gnilaffung infolge feiner Ä r i e g btenftbefdjäbigung ein erheblidj geringeres Dlrbeitöeintommen als früher, fo tann iljm auf Dlntrag eine Unterftüßung gewährt Werben. $n feinem Sattbe ber Grbe ift wie bei unö für im Tienftc befdiabigte fceeteSangehörige gejorgt. *) 'JtäfteresS Tietje: . ®.Le 5®* einet au8 £bila& be8 Rtiege« erlittenen ®e|d)äbiai<n0 «et- «n mcOn ®emmta (.fttiesöniinineriitnt); SJerlaß ®. Staffing, Clbenburg. 45uCl© 40 ’) 9lät)ere8 lielje: erhalte teft «13 Aviegabef(I>äViater ober o!8 Avieaertoitwe eine jtafcttala&finbMng «?«. *6* ätrieo3Ver5orgunfl? QJon Waior Wleier (fttiegSminifterium). 2?erlag ®. Staffing, ©Ibenburg t. Sr. <Brei§ 50 <Uf. 27- fung, wäjrenb beö Krieges 19*
292 ?(n5ont|. 7. Signale.*) I 9 Sdjritt. • ©et <£ifenbatjnfatjrten: IKuSfteigctt ber SRannfdjoften. •) ^ungenfdjtag ift in ben 9?oten nidjt berßdfidjtigt; er ift jebodj geftotiet nnb bon ntten Trompetern ju üben
p o I (ft <3 a äB a p CP
294 «Ruf: 3. (6.) Batterie. J = 104. Äomtnonbeur-ÄttT. J. = 84. 18. Trotnpeter*SRuf. j, = 116. ®a3 Sanje. — 60. gutter ijolcn. J = 88. 24.
9lnt)aiifl. 295
29G \’ln (jaiii]. 8. 9Rorjd)Iicber. (Tie erften 8 Sieber muß jeber Solbat Tennen, jo bau fie bon ber Truppe ieber.jeit gejungei: werben Tönnen.) 1. D Teutfcplanb, po$ in (Sptcn. D Teutfcplanb, podj in Gprcn, bu peiFgeö Saab ber Treu! Stets teudjtet beineö WuhmeS GHana in Oft unb ^Beft auf« neu. Tu ftepft, wie beine SWergc, feft ßen fteinbeö Wadjt unb Trug, Unb wie beö Slblcrö gflug bom Wcjt gebt beined Qteifted ging, jpaltet and, paltet auöl Saffet pod) bad Banner toelm; Beißet ihm, aeißt bem fSeinb, baß wir treu äidammrintepn! Tau fid) untre alte Straft erprobt, vütenn ber Gcf)Iad)truf und entßegentobt; galtet aus im SturmgebrauS, galtet aud im Shtrmgebrauö l GJebenTei eurer ißäter, gebentt ber großen Beit, Teittfdjlanbd guteö WitterjdjWert gefiegt in jebem Streit' Tad finb bic alten Sdjwerter nod), bad ift bad beutfdje £>er>; Tie fitjfaflt ipr nimmermehr ind (fad), fie bauern feft Ivie Ch$. galtet aus, haftet audl Saffet fiod) bad Banner Wehn; Beißet ftol«, jeißt ber SBJett, baß mir treu ^ifammenftepn, Taß fid) alte, beutfdte Straft erprobt, Ob uns $ riebe ftrafilt, ob Äricg umtobt; galtet aud int SturtrlgebrauS, paltet and im Sturmgebrand 1 Bum £>errn erbebt bie »dänbe, er fepirm7 cd immerbar, Tad fdjöne Sanb toor iebem Jycinb; poch [leige, beutfeper Slar! Tem teuren Sanbe Sdjirm unb Säjuß fei beutfdjer SIrm bereit, %J$ir bieten jebem fyeinbe Truß unb fdjeuen feinen Streit! valtet auS, paltet aud! Saffet pod) bas Banner wepn; Saffet und treu unb tüfin mit ben erften Wölfern grlui! Taft fidj beutfdjer (Steift boll Straft erprobt, '&enn bad Urigewitter uno umtobt; .valtet and im Sturmgebraud, haltet aud im Sturmßebrauö! 2. Worgen marfdjiercn Wir. Worgen marfdjieren mir, abe, abe, abe, abe. Worgen marfdjieren mir, abe, abe, abe; SBic Heblirfj fang bie WadjtlgaH bor meines Siebrfjenö $auä, ^erftungen ift nun Sang unb Sdjall, baö Sieben ift nun aus, Taö Sieben ift nun and, fttbe, abe, eö muß gefdjieben fpm Slbe, abe, eö muß gefdiieben fein, abe, abe, abe, abe, abe. Worgen marfdjieren wir, abe, abe, abe, abe. Ti argen inarfdjieren Wir, abe, abe, abe: Unb irnfer 'BünbcT ift geftfmurt unb alle Siebe brein: 'Mbe, bie Trommel wirb gerührt, eö muß gefd)ieben fein, tfö muß gefdjieben fein. ?Ibe, abe, eö muß gefddebeu fein. 2lbc, abe, eö muß gefrfpeben fein, abe, abe, abe, abe, abe. Tlorgen marfdjieren wir, abe, abe, abe, abe. Tlorgen markieren wir, abe, ftbc, abe; So reich mir benn-nodjmat bie £>anb, £>cwllerliebfte bu; Unb tommft bu in ein frembeö Sanb, fo laß bein Söünbcl ju, So faß bein öünbel &u. Slbe, abe, c3 muß gefdiieben fein. ?tbe, abe, eö muß gefdjieben fein, abe, abe, abc, abe, abe. 3. Tlarfdb tnö $clb. Ted SHorgenö awUd)en brein unb toteren, Ta muffen wir Solbaten marfefjieren Tod ©äßlein auf unb ab, träte ra, Wein ©djäbiein ficht herab, träte in. TaS ©äßtein auf imb ab, Tteiii Sd)äblein fiept herab, Träte rfl. Träte rat la la la la, träte ral la (a Ta la. Träte ra, trata la la la Ta la, trata la. Träte rat la la la la, trale ral la la la ta, Tlein Sdjäßteui fiept herab, irala la. Wit Sad unb ^Ead flepn fdjmucf bie Seute, Ta gepfö hinaus aufö ftelb in bie fEBeire, ftrifch toorwärtö, Wann für Wann, träte ra, Tie Trommler McPn twran, träte ra.
297 ftrifdi vorwärt?/ Wann für Wann, Tie Trommler ^iebn twn, ©rale ra, Trale ral la la la la, träte ral la la la la* Trale ra, trala la la la la la, trala la, Trale ral la la la la, träte ral la la la la, Tie Trommler äicljn voran, trala la. Unb lufftß fort'ftietm bie Solbaten, Wein Sd)äfcel fiat eß länetft in erraten, Wenn wieber irf) marfdüer, trale ra, ^om Pfclb in ba? Quartier, trale ra, Wenn Wieber id) marfdiier Stern fielb in ba? Quartier, Trale ra. 'Trale ral la la la la, trale ral la la la la, Trale ra, trala la la la la la, trala la, Trale ral la la la la, trale ra! la la la la, *3om tjelb in baö Quartier, trala la. Jd) batf einen ftameraben, ©inen Seffern finbft bu nit. ©le Trommel fcfiliiß Aum Streite, 6r ßinß an meiner Seite r 3m Qleidjen Gdjritt unb Tritt. 4. ©er gute STamcrab. Will mir bic £>anb noch reifen, Term eil id) eben lab. Mann bir bic $anb nidjt neben, Sileib bu im cufßcn 2eben, :,: Wein puter Shuncrab. (*iitc Mupel !am geflogen, (fhlt’ß mir ober gilt e? bir? Mn bat e? weflgertffen, (Sr ließt mir vor ben prüften, : 511? mär'? ein ©tuet von mir. 5. $cil bir, tm Siegertranj. •<?cit bir, im Sieoertranj, ^errfdjer beö Stefcrltuibßl fceil, Slaifer, bir! ftübl* in be? Throne? (JManj, bic hohe Wonne flauj, Sicbliug be? Stell? su fein! -bcil, ftaifer, bir! fflidjt 9teß unb fReifige fidjem bic [teile £öb, Wo frürftcH ftel)ii, Siebe be? Steterlcinbö, Siebe be? freien Wann? (Wtnbet ben $errfd)ertl)ron Wie <jel? im Weer. $>eilifte grlamme ftlülj, ftlüb unb erlöfdje nie fjürö Stetcrlanb! 933 ir alle ftefjen bann mutig für einen Wann, ftämjjfen unb bluten gern für Tljron unb 9ieidj. .^anblunft unb Wiffenfdjaft beben mit Wut unb Araft 3br S^auvt emfcor! ftrieger* unb fcelbentat finbe iljr Sorbeerblatt, Treu aufoeljoben bort an beinern TTjron. Sei, ftaifer Wilhelm, hier lauft beineß StelTeS S^r, Ter WenWjljdt Stofo! güljl’ in be? Throne? (äJlanj, bie fjotje Wonne ganj, Siebling be? SBoltö ju fein! Jpcii, Maifer, birl ü. 3dj bin ein ^reufee. 3rfj bin ein Sßreu&e, fennt ihr meine ftarben? Rabne fefiwebt mir n>ei& unb fdjwarj voran; Tafe Jur bie Äretbeit meine föäter ftarben, ©a? beuten, mertt e«, meine garben an. yhe Werb idj bann ber^aflen; mie Jene will teff? ivaoen! :,: Sei’? trüber Tag, fei*? heitrer Sonnenfdjein, 3d) bin ein Preuße, ivill ein USreufee fein! Wit Sieb1 unb Treue nah ich uiid) bem Throne, fßon welchem milb ju mir ein fBater fpridjt; Unb wie ber Steter treu mit feinem Sohne, So fleh id) treu mit ihm unb toante nidjt- &eft finb ber Siebe S3anbe, $eU meinem Sßaterlanbe! ©e? fföniß? [Ruf bringt in ba? £en mir ein, ftrfi bin ein ^Jrenfee, will ein fßreufee fein! :,:
298 Vlni) ancv Glicht jeber Tag fann glüfjn im (Sonnenlichte; (Sin fEBöttdjen unb ein Gtfjauer lammt jur Seit, Trum leie leinet mir ed im ©efidjte, Tafj nidjt ber Söünfcfje jeber mir gebeifct. Söotjl taitfcfjen nab’ unb ferne mit mir gar niete gerne. :,: 3fjr GMücf ift Trug unb ihre &retljeit (Schein, Sdj bin ein SJSreufce, will ein 5Breufce fein! :r: Unb wenn ber böfe (Sturm mitfj wilb umfaufet, Tie Vtßtfjt entbrennet in bed ^ti^ed ©lut, fcafd bodj fdjon ärger in ber 5Belt gebraufet, Unb wad nicht bebte, war ber S^reu&en Wut. Wag Seid unb (Siche fplittem, irfj werbe nicht erbittern; : (Sd ftürm* unb fradj', ed blifce wilb barein, 3d) bin ein fßreuBe, will ein ^reufee fein! 2Äo Sieb' unb Treu fich fo bem Stönig weihen, Söo ^Jürft unb Solf fich reichen fo bie Jpanb, Ta mufj bed Soited wahres ©lud gebeioen, Ta blüht unb wäcfjft bad fdjöne SJaterlanb. (So fchrtjören wir aufd neue bem $önig Sieb' unb Treue. öreft fei ber 93unb, ja. fdjlaget mutig ein, 3<h hin ein trenne, will ein ^reuije fein! : 7. $eutf<htanb, Tetiifrfjlanb über alled. Teutidjlanb, Teutfcfjlanb übet alles, über alled in bet ©Jett, Sßenn ed ftetS ju Gdjufo unb Trufoe brüberlidj jufammenhält, 'Son ber Waad bid an bie Wemcl, oon ber (Stfcf) bis an ben ®elt, Teutfcölanb, Teutfchlanb über alled, über alles in ber Sßelt. Teutfdje Stauen, beutfdje Treue, bcutidjer 53ein unb beutfdjer Gang Sollen in ber 5£elt behalten ihren alten, fdjöuen Slang, Und au ebler Tat begeiftent unfer gamed Sehen lang. Teutidje grauen, bciitidje Treue, beuiieher S3ein unb beutfdjcr Sang. tfinigfeit unb Dierfjt unb Freiheit für bad beutfdje föaterlanb! Tanadj labt und alle ftreoen brüberlich mit £?era unb jpanb! (Hnigteit unb fRetfjt unb Sreih^it finb bed ©lüded Unterpfanb. 93!üh ini (SHan^e biefed ©lücfed, blühe, beutfcfjeS fBaterlanb! 8. Tic 2üad)t aut iHhcin. (Sd brauft ein fRnf wie Tonnerhall, 59ie GdjwertgeHirr unb 53ogenprall: „Sum fftljein, Aiim tflhcin. gum beutfdjen fRhein! 5tler Will bed Gtromed ,$üter fein?“ : Sieb Saterlanb, magft ruhig fein! : &eft fteht unb treu bie Söarfjt, bie SBadjt am fKbein. : Tnrdj ^unberttaufenb judt ed fdjnell, Unb aller Singen blifcen bell; Ter SJeutfcfje, bieber, fromm unb ftart, Scfcbüfet bie beil’ge SanbedmarT. Sieb Saterlaub, maaft ruhig fein! : 8eft fteht unb treu bie SBarfjt, bie 59adjt am fRbein. <£r blktt hinauf in ^iwmeldaun, $a fcelbcnbäter nieberfeftaun, Unb fdjwbrt mit ftoljer ftampfedluft: „Tu iNbein bleibft beutfdj wie meine Söruft”. Sieb Saterlanb, magft ruhig fein! 8cft fteht unb treu bie Stacht, bie Sfiadjt am JHfjein. Solang ein Trobfen ©lut norfj glüht, 9?odj eine fraufi ben Tegcn Mefjt, Unb noch ein Sinn bie Sürfjfc fpannt, betritt fein fjeinb biet beinen (Straub." Sieb Saterlanb, magft ruhig fein! u* 8«fi fteht unb treu bie Söadjt, bie SSacfjt am 9Ujein. Ter Schwur erfrfjallt, bie iEBoge rinnt, Tic ftabnen flattern hoch im $3inb, Sim vthein, am fRhein, am beutfdjen Sihein, SBir alle wollen fcüter fein. Sieb Saterlanb, magft ruhig fein! fjeft fteht unb treu bie SJadjt, bie SSadit am SRbein.
s4iüjan0. 299 ÖÜciterc betäubte Siebe«. 9» fbtaljlauh ftameraben, auf3 ^fevb. Söohlauf, ftameraben, cmfö »ferb, aufö »ferb, inö <yclb, in bie Freiheit gesogen, 4}m ßrelbe, ba ift bet Wann nod) was wert, ba wirb baö J&erj nod) gewogen, :,; ba tritt fein anbrer für ibn ein, auf fid) felber fteljt er ba ganj allein. ßluä ber SEÖelt bie ffreiheit verfdjwunben ift, inan fiel)et nur Herren unb $i nedjte. ©ie fjalfchbeit herrfdjet bie $interftft, bei bem feigen Wenfdjengcfdjledjte: :,: ©er bem ©ob fix baS Vlugenlcdjt frfjaueu tann, ber Solbat allein ift ber freie Wann. ©eä Sebent Slngfte, er wirft fie weg, bat nidjte mehr $u fürd)teu, jn forgen; er reitet bem Sdjidfal entgegen !cd, trifftte Seute nid)t, trifft c$ borfj morgen, unb trifft es morgen, fo laffet unö Seut nodj frOlürfcn bie Zeigen ber föftlichcn Beit. »on bem .'pimmel, ba fällt ihm fein luftig Soö, brauchte nidjt mit Wüt)' öu erfireben; ber ffröner, ber fudjt'ö in ber (Srbe Gdjou, ba meint er ben Sdjag ju erbeben. (St gräbt unb fdjaufelt, folang er lebt, unb gräbt, bte er enblidj fein Girab fid) gräbt. :,: ’ ©er inetter unb fein gcfdjwinbeä Ölofc, fie finb gcTÜrdjtete GJäfte; eö flimmern bie fiampen im .fcodjjeitöftfjloft, ungelaben fommt er jum fyeftc; er wirbt nidjt fange, er geiget nicht GJolb, im Sturme erringt er ben Winnefulb. 'JBaö meinet bie ©im’ unb jergrämet fid) fehler, lag fahren ba^in, lag fahren; er bat auf (Srben fein blelbenb Quartier, fann treue Sieb’ nidjt bewahren; bete rafdje Srfjütfal, eö treibt ihn fort: Seine fRufje lägt er an feinem Ort. :,: ©rum frifdj, ftameraben, ben Uiappen gebäumt, bie »ruft im 65efechte gelüftet; bic JJugenb braufet, baS fieben fdjäumt, frifdj auf, eh ber GJeift nadj uerbüftet, :,: unb fefcet ihr nidjt baä fieben ein, nie wirb end) baö Seben gewonnen fein. 10. ipluß idj benn, mufj ich beim. Wuf) id) beim, muß irfj benn aum Stabilem hinauf, unb bu mein Gdjah bleibft hier! ffißenn id) fomm, Wenn fdj lomm, meint id) wieber fomm, lehr' idj ein, mein Sdjab, bei bir. Kann irfj audj nidjt allzeit bei bir fein, hab ich bedj meine greub’ an bir. ^fienn id) fomni, Wenn id) tomm, Wenn idj Wieberlomm, fahr' id) ein, mein Sdjab, bei bir. fiBie bu Weinft, wie bu meinft, baß id) toanbem muß, ate wenn bie Sieb' jefet mär' Vorbei; finb audj brauß', finb audj brauß’ ber Wäbdjcn viel, lieber Sdjag, id) bleib’ bir treu. ©enF bürt) nidjt, wenn id) eine anbere fei), nun fei meine Sieb’ borbei, finb auch brauß’, finb aud) beäug' ber Wäbdjen biet, lieber Schab, ich bleib’ bir treu. Uberö fta&r, überö ftafjr, wenn man ©rauben fdmeib't, ftell idj hier mid) wieber ein. »in id) bann, bin ich bann bein Gdjäßdjcn iwdj, bann foll bie Swcfjaeit fein. Überö 3abr, bann Ift meine S^ii borbei, bann bift bn mein, idj bein, bin idj bann, bin idj bann bein Odjäßdjen nodj, bann foll bic fcocfacit fein. 11 11. &tcb’ ich iu ftnftrcr Mitternacht Steh’ id) in finftrer Witternacht fo einfam auf ber ftillen S9ad)t, fo bent' leb au mein fernes Sieb', ob mir'S aud) treu unb halb verblieb, bann bent’ id) an mein fernes Sieb, ob mir’ö auch treu unb fiolb üerblieb. Vite ich 5ur Sahne fortgemüßt, h“t fic fo her^lidj mich gefügt, mit »änbem meinen $nt gefchmüdt unb meinenb mich uns £>era gebrüeff. Wit »änbern ufw. Sie liebt mid) noch, fie ift mir gut, bann bin id) froh unb Wohlgemut; mein $>erj fdjlägt warm in tatter Viacht, wenn eö an§ ferne Sieb gebadjt. Wein jpen ufw, fifefct bei ber Sampe mitbem Gdjein, gcljft bn wohl in bein Kämmerlein unb fdjidft bein sJladjtgebet aum ^etrn, aud) für ben fitebften in ber Sern'. Unb fdjidft bein ufw. Xodj wenn bu traurig bift nnb meinft, mid) von GJefahr umrungen meinft, fei ruhig, Idj ftefj’ in GfotteS .<putr er liebt ein treu (Solbatenbhit. Sei ruhig ufw. $)ie GSlode fchläßt, balb naht bie 9ttmb* unb löft midj ab ah biefer GtunbT Sdjlaf wohl im ftiCTen Kämmerlein unb bent’ in beincu träumen mein’ Schlaf wohl ufw. 12. Worgenrot! Worgenrot I (eudjteft mir jum frühen £ob 1 Worgenrotl Worgenrot! leuchteft mir aum frühen 5Eob! »alb wirb bie trompete blafen, bann muß id) mein fieben laffen, ich unb mancher Kamcrab. Kaum gebadjt, laum aebadjt, wirb ber Suft ein <£nb’ gemadjt. Heftern nodj auf ftoljen bluffen, heute burch bie »ruft gefd)offen, morgen in ba$ tüljk ®rab. 2ldj wie balb, ach wie Salb frfjwinbct Schönheit unb (Meftalt! »raljlfi bu gleich mit beineri langen, bie Wie Wtlcft nnb »utbur prangen, ad), bic SRofen weiten all'. Unb waö lftz unb wa§ ift biefeö fiebenö tur^e griff ? Unter Stummer, unter Sorgen, fidj bemühen frul) am Worgen, bte ber Stag oorüber ift. ©arum ftill, barum ftill füg' id) midj, wie ®ott eö will. Unb fo will idj wader ftreiten, unb fallt1 ich ben ©ob erleiben, ftirbt ein braver Sleiterömann. 13. Xrei Sitten. ©rei ßilien, brei fiilien, bie pflanat1 idj auf mein 6>rab, ba fam ein ftolscr Weiter unb brach fte Qldj fReiterömann, ach SNeiterömann, (aß bod) bie Sitten fteljn, fie foll ja mein Seilte- ttebchen nodj einmal febn. Unb fterbe ich noch heute, fo bin id) morgen tot; bann begraben midj bie Seute um? Worgenrot.
o en l Starte t«on $eui]djlanb.
Wnljamv 301 Starte non ßuropa.
302 SlrtTjattg- (örobabjcidjen ber Untcronijicre ititb bcr Wnri’tc. Seqjpa^Y^ddw/davÖdwebel Achsdklappen (peckofflziere^ Oben- Bachmann • Boahmart Ärmelauföchläge der -Seeoffiziere.. Möteeder SeeofHx/ere LeufrxnteOe» Mutder3eecftaere vamKaprtän zur&t abwärts
Gradabzeichen der Oesterreich isch -Ungarischen Armee (am Rockkragen). 1 Unterklassen. Feldwebel Eni-Freiw (Knopf) van ApenKorps (Eoawdß) 2. Offiziere. Leutnant Oberleutnant Hauptmann Im General* Jtab (schwarzer Spiqgd) Oberstleutnant Generalmajor Generaloberst Besondere Abzeichen. Urftfahrtruppe KrattfhhrtHjppe-
30-1 ^rababjcirfjen bcr Dfterrcittjifrfpnngßriftfjen Ärmee. 1. Unteroffiziere unb (Gemeine; Jein Sortenbefap fonbern weiße Sterne au? gettufoib. 2. gelbWebct; fdjmale Seibenborte mit 3 Sternen. 3. StabSfelbWebet; breite filberne Sorte, bie von einem roten Streifen burdjjogen ift, mit 3 Sternen. 4. Dffizier fiel Ibertreter; Sorte wie Stabsfelbwebel, 1 gotbener Stern. 5. $ä[)nri(f)‘, fdjmale ®olbborte mit 1 fitbernen Stern. 6. ®abetten; Sorte wie ^afjurid), je nad) 9iang 1—3 3ellutoib> [terne. Sei ^abetten in ^elbwebetrang (3 Sterne) ift über ber gotbenen Sorte nodj eine gelb)eibene. 7. Hauptleute unb Seiitnanto paben auf bem Äragen Sterne in @olb= ober Silber ftider ei je nad) ber fjarbe ber ft'nöpfe. 8. Stabsoffiziere paben golbenen ober fitbernen Sortenbefaß auf buntem Äragenfpiegel (Oeneralftab fdjwarje Spiegel); golbene ober filberne Sterne umgeteljrt wie ber Sortenbefap. 9(m Ärmel 3,3 cm breite ©olbborte. 9. bJcneralc tjaben breite ©olbborte mit fitbernen iflangfternen; Spiegel ift ziegelrot. 2tm Ärmel 5,3 cm breite ©olbbortc. SeinHeiber haben breite rote Streifen wie bei ben beutfdien (Generälen. Sieben ben Äbjeid)en bei Spezialtruppen am Stragen gibt es neben ben wollenen Sdjüpenfdpiüren (rot, grasgrün) mit 3 SBoIb ballen nod) runbe ÜDtetaUfdjeiben mit berfdiebenen ßeidjnungen (Äbgeidjen für Sntfernungvfdiäßer, jReiteraus-jeidjnung §at)rau?- geidjnung, fKidjtauSzeidmung), bie auf ber rechten Sruftieits getragen werben.
Krieger» unb ftintctblieb eit eit= A erforgung SSie werbe idj bei einer aus Stnlafj beS Krieges erlittenen Befdjäbigung ocrforgt ? 3Kit amtlidjer Genehmigung toerfa&t bon ©emmig, StedjnungSrat unb Geheime* ejpebierenber Seite töt ber SRenten»Abteilung beS preußifchen Kriegs» minijteriumö. 14. Auflage (70. ©aufenb). ®reiS 40 $f., 11 Gfpl. Sft. 4,—, Bon bet SJlebijinnl-Abteilung beS KriegSminifleriumS unb bielen anberen böseren Bewürben empfohlen. ©ie fich bon ben SDlängeln ähnlicher Schriften fernljaltenbe Arbe’it ift Wirlli$ ein SDlerlbudj für jeben Krieger, ©iefe borjüglidje, mit amtlicher Genehmigung berfaßte Schrift orientiert in muftertpfter Überficht« Hrfjleit über bie berfd)iebenen XJerforgung3gebüt)rniffe unb bie ©eltenbmad)ung ber Anfprüdje. Unb jwar gefdjieljt baS an ber jjanb prattifdjer Beifpiele, bie forootjl bie Sientenberforgung als bie gibilberforgung nach bem äJtonnfdjaftSberforgungS».'efelj berüdfidjtigen. „©et ©ag", Berlin. 2ßic erhalte id) als KricgSbefchäbigter ober als Kriegerwitwe eine Kapitalabpnbnng an Stelle bon KriegSberforgung? Kapitalabfinbung an Stelle bon KriegSberforgung (KapitalabfinbungSgefef)). Allgcmeinfaßlid) erläutert bon SDieier, SJlajor unb ßieferent ber Stenten» 'Abteilung beS KriegSminifterinmS. 2. berbeff. Auflage. IßreiS 60 $f. 2lmtlid) empfohlen burd) Verfügung ber SWebüinal-Slbtcilung beS Königlich ißreufiifdjen KriegSminifteriumS ift biefe Schrift unb ihr SSert folgenbet* maßen lurj djaralterifiert worben: „©iefeS ®ud) eignet fid) wegen feinet fachlich iutreffenbcn, überfidjtlidjen unb mit pra!tifd)en Beifpielen belegten Ausführungen ganj befonberS als AufllärungSfchrift für bie in ben Sajaretten befinblid)cn KriegSbefchäbigten nach abge* fdjloffener Beljanblung unb tann als foldje auch ben HRitgliebern ber ÄuSfdjüffe für KriegSbefd)äbigtenfürforge empfohlen werben." ©eS Weiteren empfohlen burd) baS preufjifdje SJliniflerium beS Innern, SWinifterium Jür Raubet unb Gewerbe, Sädjf. KriegSminifterium, SDlinifterium ju Altenburg, Jlinifterium für Glfaß-Sothringcn ufw. ufw. Kann id) als KricgSbefdiäbigter Beamter VtlPthptt ®n Erlbach für jeben Krieger oom ß-elbwebel abwärts IvtlUVll i herauSgegeben bon ©emmig, fRedjnungSrat, Geheimer ejpebierenber Seitetär im KriegSminifterium. ®reiS 65 ®f., fyelbpoftporto 10 ®f. ©aS aufjerorbentlidj Har unb berftänblich gefdjriebcne AuSIunftSbüdjlem ift für jeben Gingejogenen bon größtem SHJert. SS erläutert an $anb von bei» gegebenen SDluftcrn ber Sdjeine, Anträge unb ®efchwerben, welche SKöglidjteiten Kapitulanten wie Slichtlapitulanten für bie Srlangung beS 3ibilberfotgungSjd)eineS ober beS AnftcllungSidjeincS ober ber Gelbentfdjäbigung offen flehen, unb gibt genaue Anweifungen für baS Antragberfahren. gu beziehen burch jebe flduc^^aiiblung foroie burch ben Berlag ©erwarb <Sfaflntg E3eXe?fijierbkittle«^en Oldenburg i.
£ilftfjer für ben ftelbfolbaten Spradifütjrer für Unteroffiziere itnb 9D?ann= (flirt ft fit 1* 5r««Jöfifch. II. (Englifd). III. SRulfifd)-^olnifch. 3U' | U/u | ll IU fammengepcllt bon Seutnant 2Nopjifthewifr. 2ln bie ^unbert* taufeub verlauft. ffJreil je 25 Bf- Tie Büchlein hoben gegenüber anberen ben Borteil, baff fie {einerlei Sprach- fenntniffe ober -Begabung beraubteben. Selbfl in ben $>äiiben beb einfachen SJtublctierb, ber noch n'e frembe Saute gehört hat, erfüllen fie ihre Slufgabe, benn c3 roirb nicht etrva ein (Irlernen ber betr. fjeinbeöfprache geforbert, fonbern ber fjührer ift fo eingerichtet, bafj bcr SRann, um fi<h Derftanblich ju machen, auf bie bet beutfdjen Srage bejro. bem Befehl gegenüberftehenbe frembe Über- legung nur mit bem fjinger ju geigen hat. $ül)rcr biird) £iu=, (Sft= inib fiurfanb, beutlch* lettifdjen unb beutfch-eftnifchcn Sprachführer unb einer Äarte ber baltifdjen Brobingen. 2. berbefferte Auflage. Ter ©eneralfiab taufte 20000 (jjemplare an! Tafd)enformat. $rei< 80 Bf- ®r foll unfern in ben baltiichen Dftfeelanben borrüdenben Truppen erleichtern, fi<h in Canb unb Seuten gured)tgufinben. gu bem Cnbe ift itjm eine angiehenb äefrfjricbene Sligge ber (jeicfjidjtlidjen ßntroidlung be« Baltifumä beigegeben. ®9 folgen Schilbcrungen ber einzelnen Bebölterungäfchichten, eine phüfitalifche ®e°* gmptjie im Umtife unb lurge politif dj-geogra pt)if ehe Befdjrcibungen ber brei Brobingen. Ten iöefrfjlufj machen bie Sprachführer, bie ber Truppe bie notroenbigflen Sßenbungen für ben täglichen Bertchr barreichen. TaS tjaublidje Büchlein oerbanlt feine Cntftehung ber gemeinfchaftlichen Slrbeit in Berlin lebe über Balten, ein neue« Reichen ber Siebe unb Treue, mit ber fie bem beutfehen Baterlanbe ju bienen befliffen finb. „ftönigSberger $artungfd)e Bettung', «Rciicb Slrmcdicberbuch. IRicharb änötel. Bufammengeflcllt bon SO?. SSaltet. 60. Taufenb. fßrei« 25 Bf- Empfohlen bon OeneralfclbmarfchaH b. £>äfeler, ben @eneral!ommanbo3 bei VII., X., XI., XVII. Itorpb, bet ®eneral«3nfpe!tion ber fjufjartilkrie unb bielen anberen hohen militärischen Stellen. fjelbf o djbitd) für bie Unteroffiziere nnb Btann» frfmftnrr ®pn ©eneralmajor Sapmann. 2. berbefferte Auflage. Brett 20 Bfß- ®a8 Büchlein gibt ben Btannfchaften prattifche, leicht gu befolgenbe Statfchlage für ba8 BiroaRocheni Über unfere reichhaltige militärifd)« Fach- literatur verlange man Sonberbergeidjnifie« gu begiehen burd) jebe Buchhanblung foroie burd) ben Betlag ©ertjaib ©tadiug Oldenburg i. <&t.