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BANDVir 1TEIL6 WJU DIE KUNSTDENKMÄ- iLER DER PROVINZ i BRANDENBURG! KREIS CROSSEN HERAUSGEGEBEN VOM BRANDEN= BURGISCHEN PROVINZIALVERBAND

'Die Minftbenfmüler Der Wovinj ^raubcnbutQ.
®e ||unflbenfinäler bei* fgroinnfl Brandenburg. * * * .^craueqcqcbcn vom '75ranbcnburqifcbcn ^roviißifllvcrbaiWc. ^anb VI, £cil 6 troffen. PÖLITECHNIKA WRO^^5KA WYD AL K TLR KATEÖRA HioTORU ARCHjJL^:^- '« Berlin 1921 jin 5ioninnf|Ton^vcr(flqc ber ^offifdicn £&ucManblung.
®ic ||unßeiifmäler M Steifet ftrofleiL # # Unter Der (sebrifdeitung tc? 'X'rovin^ialFonfcrnators QJrofclTor (fncb ^Muncf bearbeitet Vl'H Dr. phil. ißilbehn 3ung, 'Profcifor Dr. ^riebricb folger, l'rofcübr Dr. IGilln ®pah (t) unb ?lrcbivrat Dr. 9??cl(e Älinfenborg. * * 9)?it 2 .Starren, is tafeln, 252 ?(bbHDungcn itn ^err. Berlin 1921. T'ruef von ®?eifenbadi SRiffarth & (So., 93crlin=$d)öncbcrq.
®anb I. „ I. „ VI. II. „ vi. II. „ VI. „ I. „ V. „ III. Sbaitb III. „ VI. „ VII. lieber finb crfcbicitcn: 5eil 2 (üftprigniß 1907. „ 1 Sßeftprtgnig 1909. „ 1 £e6u$ 1909. „ 3 Stabt unb £>ont Sßranbenburg 1912. „ 2 Stabt granffurt a. SD. 1912. „ 1 Üßcilbavellanb 1913. „ 3 'Ißeflflernfcerg 1913. „ 3 SRupvin 1911. „ 1 ?ncfau 1917. „ 1 ^renjlau 1921. 5n 2<orl'crcituiiij: Seil 3 'Jlngermünbc. „ 1 Üitflernberg. „ 1 Äöntgeberg j)?nt.
3n^alt^übernct)t. Seite $eograpbifd)*($eologifd)e Übcrjtdit.......................................IX ($efd)id)tltd)e (Einleitung .... XXI Äunftgefd)id)t(id)e Überfidit .... XXXV Sßcfdjreibung ber Äunftbcnfinälcr ... t ©rtfdjaftöberxeidjniö....................................................259 SSerjeidiniö ber Sertabbilbungcu ......................... . . . 260 'iBcrjeidjniö ber harten unb tafeln......................................264 SBerjeidjniä ber gainihen, Stifter ufw.................................. 265 SWeifterberjeidjniö......................................................272

Vorwort 3n Sladjfolgc beß wäbreub brr Trucflcguitg beß vorlicgcitben Banbcs ver> Itorbencn B'fovinjialfonfcrvators (geheimen Bauratß 'Profeffor @occfc ift and) bic Sdniftlcitung biefeß ’äßerfes an ben llutcrjcidnictcn überßegangen. 31odi ein weiterer fdjmcrjlidicr 'Bcrlitjt für baß üßerf ift burd; ben erjt fürjlid) erfolgten Sob beß langjährigen unb bod)vcrbicntcn Bearbeiters beß gcfd)id)tlid)cn Seiles, .iperrn jJrcfcflor Dr. 2ßi11p Spats, 511 beflagcn. Tem SScrftorbcucn war eS (cibcr nicht mehr vergönnt, feine 21rbcttcn am vorlicgcnbcn Banbc jum 21bfd)lnfj 511 bringen. Sdnvicrigfcitcn maiidicrlet 21rt bei ber Trucflcgung nnb bic vorerwähnten Bcrluftc haben baß (Erfdicincn biefeß Banbcß, beß elften in ber 9ictbc ber vor» gefehlten 3t» jireißbänbe, immer wicbcr verzögert. -Beine 21norbnung entfpricht ben bisher crfducncncii Bänbcn. Pie funftgcfdiidrtlidic (Einleitung fowie baß eigentliche Bcrjcidmiß ber Tenfmälcr, ihre llntcrfudjung unb befdweibenbe Parftcllung entftammt iviebcrum ber geber beß Jpcrrn Dr. phil. 3ung, ber glcidtjeitig bic jcidniciifdicn unb photographifdicn Unterlagen ju ben Safclbcigabcu unb ben Scrtabbilbungcn geliefert hat. Tic gcfdjiditlidjcn SBorbcmcrhtngcn pi ben einzelnen Crtfdiaftcn bat Jpcrr Brofcffor Dr. phil. Spät bearbeitet, währenb nodi im leisten 21ugcnblicf Jperr 21rdnvrat Dr. Älinfcnborg )7d) in licbcnßroürbigcr 5ßcijc bereit gefunben bat, bte allgemeine gcfdnditlid)c (Einleitung pi fdirctbcn. Tie vor ntdit 511 langer 3cit erfolgte jHücffcljr bes Bearbcttcrß beß gcogravljifdisgcologifdicn Seils bcs Sßcrfcs, Jjcrrn 'Profcffnr Dr. Bolger auß japanifd)er ©cfangcnfdjaft hat eß crmöglidjt, aus feiner Jpanb ivieber einen 21briv über bic geograpbifd^gcclogifdic Bcfdiaffcnbctt beß (Proffcncr •ftreifcß cinjufügcn. Pie farbige Safcl ivurbc ivieber uadi einem Original beß Wilers 'ißtlbeim Sinbncr hcrgcftcllt. Bcfonbcrß fei an biefer Stelle ben Jpcrrcn Brofcjfor Dr. Vübbecfc in öroffen, Cbcrpfarrcr Steinhaufen unb Supcrintcnbcntcn ffliobr foivie grau Plommcrsicnrat Vangc in Sommcrfclb, enblid) and, ben Jpcrrcn (geheimrat J^ugo Vidjt in Vctpjig unb gabrifbcüiscr 21. Scfdienborf in Älingc für bic in licbcnßtvurbiger ÜBcifc ben •ipcrren Bearbeitern beß gcologifdvgcographifdieu unb funftgcfduditlidicn Scilß fotvic für bic gcfdjidithdjcn SSorbemcrfungcn ju ben einzelnen Trtfdiaftcn erteilten 2lußfünftc unb jur 'Beifügung gcftclltcn Unterlagen gebanft. Sämtlidic 21bbilbungcn im Scrt unb Safclbeigabcn |Inb nadt ben gelieferten Unterlagen von ber girma fOicifcnbad, 9iiffartb & (io. in Berlin * Sdiöncberg gefertigt worben, bie aud, ben Prucf unb bic Brofdiur beforgt bat. Berlin, im gebruar 1921. 58funct Brovinätalfonfcrvator.
Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. VI. 6. Crossen. 7er/. 'iifiii ’.Dikte udu/ \HaherSdoi SaaVN^f iKil/lt vHJirlrjishbTtei itsciilan 'Mittel •rst Griäet, Wö>r. rer Heide, lenfbtu^ Pa/zig?£ Kfüime Murzig G'iitti Mittel^ Orosse; intm RqTir 'Poln.f/elli itulz KiHorC Ptothi leicho Kos. tfjSdHiniboi tr/iloin' Juint ’Vnuhi; TliM rinden ittnilz ^tGöltzi Schmiiutz VISA mrtm .Druse) dun. lai'tmiirutsd/.'. Ossi iluVfl-M Zweigleisige Hauptbahn Provinzial - Chaussee. (adl. 50 OOO Eüuvohnem von. Eingleisige Hauptbahn Kreis- Chausser. 1OOOO von Gebaute Straße Erben-oder Kleinbahn Meit 5000 unter projektierte Eisenbahn DörTer mit Kirche Provinz - Grenze Feldweg Filialkirehdör/'cr Kreis- Grenze ftißweg Dörfer ohne Kirche, Bauernschaften Wiese Wald 1:200000. Uslmni '.VeuM, ORTE Orte Orte Ziegelei Försterei Bergwerit. Wuidnii'ihle Wassennuhlr Schleuse hpsta, GöfbÜscJi^^. Lidejtaü/rn\ V*- - ^FojSt^ See .Vr/w/// MtÄnL^S^.. Hoffhi^qC^i iGßsi lei’fcTdei Lith.Anst.v. Bogdan Gisevins,Berlin W
®fograpl)ifd)*®eo(0gifd)e Uberficbt. Ta, wo bie Ober, uad)bem fte bie ©rünbcrqer Jpötjcn umfloßen bar, Kn Silben if)rcn bifc bahin größten 9?cbenflufl, ben SJober, aufnimmt, breitet fidi etwa 32 km lang beiberfeitö bcö Stromeö ber .Streik öroffen auO unb entfernt ftd* mit feiner ©retqe norbwärte etwa 25, fübwärte 35 km von ber föber. 3wifd,eii bem Vanbe Sternberg im 9?orben, Schießen im Süboften, ber Oben unb 9?ieberlauft£ im Subweiten unb Sßeitcn gelegen, verbanft ber Streik mit feinen nur 1397 qkm unb Ijcittc runb 6000“ 9J?enfd)cn bie felbftänbuc ©efd)id)te, bie ibn auejeidinet, ber befonberen SBebentung ber iBobermünbung alo Übergangöpnnft über bie Ober. Tiefer für ben Vertcl)r widjtige Quillt mar im übrigen wenig günftig für acferbaulid)e Stcbclung. SBiö beute ßat ber vorwiegenb bürrfanbige SBoben ber 2(ufc fdjlicßung burd) ben Vanbmann befonbcrc Sdiwicrigfciten bereitet; baher fein 9ieid)tum an Sffialb, ber mit ,690,e qkm = 53% am SBobcn etwa boppclt fo viel Jlnteil bat wie burdlfdjnittlid) in ber 'f.'rovinj ©ranbenburg. Tiefer ‘Jßalbgürtcl hat eine widitigc 'Jlbgrcniung vor allem im 91orbwc|ten gebilbet, wo er fidi an bie ‘ißälbcr anlehnt, bte feit altcrößcr Vaufiß unb 5P?ittelmarf voncinanber trennen. So war ei natiirlid), baß ffd) bie ©efdndjtc (ireflenö anfangö ebenfo wie bie ber Vaufft; ben fübltdjcn 9?ad)barlänbcrn anfddoß. ?lbcr feine Sage an ber Straße ©reölau—granffurt gab ihm frül) and, SBcjiclpingen jur ®?art. Ta» gegen mögen bie weiten Ißälbcr, bie |id> an ber @rcnjc gegen ben Kreiß ©üben auöbel)ncn, baju beigetragen ljaben, baß tret; ber Straße @uben—troffen—SBentfdjcn baß (Sroffener Vaub nidjt mit ber Vaufiß, fonbern mit Sdilefien verfnüpft würbe. 3n bicfen Ißalbfläcben liegen bie börflidjen Siebeliingcn noch l)cute gerabeju * in einzelnen ©nippen von Diobungcn cmqefprengt. Sie brängen fidi biebter im Obertal unb um (Sroffen unb ebenfo in ber 9täl)C von Sommcrfelb, bem gweitcn iBrennpunft ftäbtifdwr ©c|tcbclung innerhalb bee Strcifcv, befien SBcwoljite^gßl feit bem S3au ber 9?ieberfdilefifdi-9??ärfiidicit ©ifenbabn 1 iS I r» biejcnige von (Sroifcn fogar überholt ljat. ‘Jlndi Sommerfelb ift ein alter Xalübcrgangöpunft. Jpicr war bie Sumpfnieberung ber Vubft bequem ju überfdjrciten unb ber Übergang leidjt $u vor« teibigeu. ^breii wirtfdiaftlidjcn JlufCdiwung verbanft bie Stabt allerbingß ber fpätcrcn Jlufnnbung wertvoller Xonlager unb in jüngfter 3cit ihrer günftigen SBcrfehrölagc au ber Berlin—SBreölauer <3ohn. 'Ißollcn wir biernad, verftchen, wie bte 9?aturbebinguugen beö ©elänbeo ber Siebelung unb bem Scrfebr bcö SD?cnfdien hier im C'roffcner .Streife ben Ißcg gewiefen haben, bann miiffen wir neben ber gragc nach ber Verbreitung tilgbarer ©obenarten vor allen Tingen and, ju erfahren fudjcit, woburdi bie Talübcrgänge benimmt (inb, benen Oroffcu unb Sommerfelb ihre Vage verbauten.
X @eograpf)tfd) - (3eologifd)e Uberfid)f. Paß wirb am beiten bnrdi einen fnrjcn Übcrbltcf über bic geelogifdic (fnt* wicflnngßgefdjidjtc ber Vanbfdiafr beß .ftrcifeß gefdjeben. Ptefcr Überblirf muß freilidi mandie fragen ungcleft laffen, weil bic gcologifdtr vSpejiakinfnabnic ber bctrcffcnbcn iDicptifdiblättcr nod) nidit »erliegt. £)a| folgenbc ift bei halb alß ein SBcrfud) auf* $ufajfen, nnferc bisherigen, nod) fcl)r lürfenbaften Ä'cnniniffc 311 einer foweit flarcn 2lnfd)auung ju ergänzen, baf; auch ber j)?id)tfad)inann barauß ein ungefähres SÖilb gewinnen fann. Pie äftefte Bot, bereu Spuren unß im ißoben beß Mrctfeß (froffen alß wirt* fd)aft(id) bcbcutfam entgegentreten, ift bic 3cit ber 35raunfohlcnbilbung, ber in ber ©coiogic alß SDiiocän bcjcidjnctc ’Jlbfd'iiitt in ber jüngeren Jpälftc ber Jcrtiärjeit. Sb111 »erbanft ber .ffre ß jwei wichtige IÖ»oenfd)äiT, bic $rannfol)lc unb ben Jen een eemmcrfcib. Vegcn wir bic geologifd) belfer crferfdjten JPcrbältniifc weiter wcftlttb in ber 5)?icbcr(au|tb nuferer Pcutung ber enjiditcn jugritnbc, fo liegt über einem älteren $>raunfohlenflöfc, baß im -Streife (Erogen anidieincnb nid)t aitfgcfd’lo|fcn ift, ber fe* genannte ftVafdwnton. (fr i|t (ebenfalls auß edjlainmabfaljcn »en ^lü|f»n entftanben, bic in ber iüriocänjcit »en ben banials weniger h2l)cn eubeten auß einem in biefer Wcgcnb liegenben ©üßwafferfee jufloifeft ?luf biefem Jen beruht bic Joninbiiftrie »en Jtlingc bei ©emmcriclb. (fr wirb eß »crmiitlid) and) gewefen fein, auf ben bic frül)cr nidjt imbcbcutcnbc Jöpfcrci »en (frolfcn unb weljl and) »en $obcrßbcrg iirfprüngud) ^urücfjitführcn ift. 3n 23oberßbcrg freilid) ift in fpätcrer Beit nicht mehr ein an Prt unb Stelle gefunbener Jen »erarbeitet werben, fenbern man beite baß Material ju UBagcn anß ber (Mcgcnb »en eemnicrfclb. feilte gewinnt man weber in greifen nod) in 93obcrßbcrg $raiinfol)lcnton, nur baß SSerfemmen »en «Sonuncrfclb bar nod, wirtfdjaftlidw Sabcutung. 3er bortige Jon wirb hanptfädüid) bei Älingc gc* Wonnen, (fr feßt ffd) nad) @apcn 511 im Ärcifc (Sorau fort, unb aud) weiter füblid) gibt eß äbnlidjc SJorfonimcn, 3 ü'. bei J)?iewcrlc. (Gegenüber ben gcwebnlidicn Brcgcl* tonen ber 9J?art, bic wäbrcnb unb nad) ber (fißjeit entitanben (inb, ift biefer Jon burd) Jlrmut an Eanb, .Kalt unb (fifen nußticjrtfyiet. (fr bat baber eine höhere ölarbranb* tempcratirr 1 etwa 1100°C), jcigt reinere färben beim trennen (gelb, grau ober rot> unb wirb in Rl)n größeren 'IBcrfcn 511 JkicWcincn (naturrot ober glafrcrt), l'crblcnb* unb iWabialücincn, fcucrfc|rcn eteinen unb 'Platten, »oröfen Jonwarcn unb Dfcnfadwln »erarbeitet. Sem iPniylaucr Jon, ber einer älteren gcologifchcn Beit, bem iE'bcrfenon, feine Gintitchung »erbanft, fleht er an geinbeit nad). J>ic cigcntlidic Jöpfcrci bat |Tdi baber feit HcrbciTcruiig ber 'Itcrfcbrßmittel wegen bev iBettbewcrbeo »on 9>unjlaii in Sommcrfclb nid)t bei aupten fonnen. Per (Süßwaifcrfcc, in bem fid) ber Jylafdjcnton abgefeimt batte unb ber burd' eben biefc .’lbfäjlc auogcfüllt worben war, »crwanbcltc fict» fpätcr in ein UBalbmoor, vermuthd’ begünfligt burd) ein Bcuditcrwcrbcn bev filimaß gegen (fnbe ber jDiiojan* jeit. Pie auß ben Sumpfjoprclfcn unb anberen ’J.'flanjcn biefer SEalbmoore ent* feanbenen Jorfma|fen lagerten fid) über ben Jon, unb auß ihnen |Inb burd) fpätcrc langfainc llmbtlbunq bic $1101111101'101 bereorgegangen.
föeograpljijcb - föcologiidjc ÜbcriirfjL XI iPrauttfofjlcn würben früher bet CcittfdvEagar abgebaut, fpäter auch bet 9iäfd)ett. Jjeutc ift bie einzige im betriebe bcfhtblichc iPraintfoblcngrubc eine neue SJJutttitg bei '-lÜcUmiß. Urfprünglid) muf; ber Jon unb bte iPraunfoblc eine eben« gelagerte Sdtidjf gebilbet haben. Cb biefc über baß gattje (Sclänbc beß heutigen Mrcifcß CrofTcn hin einmal jufammenbängenb |td' außbebnte, lägt |id> itidit nut eidjerheit lagen. fjcbcnfallß war fte einmal viel außgebebnter alß jeßt. 2(ber am ünbe ber Jertiärjcit, in bem gcologifd) alß jMiocän bcjctdincten Bcitabfchnitt, traten in ben baruntcr liegenben $clßfd)iditcn ber (irbe ßufatnmcnfditcbungcn ein, bie and) bie Jon« unb Moblcnbecfe tu galten legten. Ctc babet emporgcftauchtcn Jede würben (pater burch äßinb unb Iraner abgetragen. ?(ud> bie ©letfdjcr ber (Jivjcit haben einen Jcil bavon fortgefdiafft, inbent fte ben 33obcn glcidtfam abljobelten. Cann lagerten fte ihre eigenen Sdnittmagctt barüber, SdnncljWäger unb anbere tflütTc brachten Saube herbei unb bcbccften bannt bte älteren ‘Ablagerungen, unb fo ift heute ber Jon unb bie .Stoble ber Jertiarjcit nur an wenigen Stellen aufgefddoficn, bie tneift oben genannt würben. 3bncn fdiliepcn fid) nörblid) ber Cbcr nodj einige unbebeutenbe ftniibpiinftc bet (iidibcrg ttorbwcftlid) von (jroffen unb nn Süboftcn von iXicßniß an, bie oljne wirtfdfaftlidw 93cbciitung bißber geblieben |inb. Sic bilben eine SBcrbinbnng nad) bem SSntungßfelbe ber (Srubc iPadt bei ßiebtngcn an ber (Srcnje beß ÜBcftftcrnbcrgcr Ärcifcß. So widjtig biefc (Sahen ber Jertiarjcit ftttb, fo treten fic bod) junief hinter bem, was bie barauf folgenbc (Sißjeit für bie Jöeraußbilbnng beß (jroffencr (Sclänbco bcbcutct bat. Sein Acter« unb löalbbobcit unb bie (Scitaltung beß Cbcrtalcß ift ein 'l'Jcrt ber ©ißjeit, währenb bie 'Pcrhältttiije, bie (Srogcn jtt einem fo günjttgcn Über« gangßpnnft über bieß Jal gemacht bähen, jttin Jcil erft nad) bem Sdtlugc ber (iißjcit entftanben finb. üß wirb notwcnbtg fein, auß bem allgemeinen Verlauf biefer (fiojeit einige Büge voraiißjnfebitfen. ®ir Fennen bie llrfad)en nidit, bie am (inbe ber Jcrtiärjcit ein iiälterwerben beß .ftlimaß auf ber ganjen (frbc veranlagten. Sffitr begnügen miß mit ber ^citftellmtg, bap babttrd) bie (Srcnje bev ewigen edjttccß rnnb !()():) m tiefer gt liegen tarn alß Ijcutc. ifanbtnavten lag baher gref;tcntcilß über ber (Schnee« grettje, unb bie |tdi bort anbäufenben «Schnccinaifcn quollen unter ibrent eigenen Critcf alß ©letfdierctß nad, allen Seiten. Cie fübwärtß vorbringenben (fißftrome überbccften Slorbbcutfdtlanb. l’lnfangß fdjoben fidt biefc (Wletfdtcr in Sfanbinavicn unb füblid) bavott über einen llntergrunb hin, ber im Vaufe ber Jcrtiarjcit ftarf verwittert war unb bcfTcn 55rttd)ftücfc baber mehr ober weniger leicht burd» baß tSie alß „Wrnnbnwränc" mitgefdilcpvt werben tonnten. Ciefc burdwinanbcrgeinifditen SdnittmaiTcn lagerte baß (*tß ab, alo eß nach ?Rorbbcutfd)fanb gelangte ttnb hier al'iutaucn begann. Cicfc (Srtinbmoräitc bilbet ben fogenannten (Scfdnebcmcrgcl SPranben« bürge, ein (Scmifd) von Sanb, Jon unb Walt mit gröberen, halb me()r, halb weniger abgerolltcn Q3riid)ftücfctt ber vcrfchicbcnftcn (Scftctne. Jim Gieranbc fclbfl würbe baß iOlaterial burd( bie Schmetjwäffer aufgearbeitet, in gröbere Miefe unb Sanb einerfettß unb feine Jone unb Jonmcrgcl (faltige Jone» anbrerfeitß getrennt, bie neben ber
XII ®cograpf)ifrf) = ©eologifcfje liberficfjf. ©runbmordnc einen wefcntlidjcn Anteil am 'Aufbau unferee ©obenß haben, jbre Vagcrttngßform ift oft eine recht vcrwicfeltc, jumal bic ©tejeit burd) männere 3ft>ifd;en« jetten, bte Sntcrglajialjciteu, unterbrochen war, in benen ®oorc, glüffc unb Seen mit ihren Ablagerungen wie heute an ber llmgeftaltitng beß ©ebene tcilnabmcn. 3t» länger baß ©iß an bem Sranßport von @c|tcinßtrümmern auß Sfanbinavicn arbeitete, umfomchr jebrtc eß bie Vorräte altvcrwittcrtcr ©efteine auf, ber frtfehe Aclß barunter war fdnvercr angreifbar, nnb fo würbe baß ©iß immer ärmer an Sdiutt. Daljcr nahm eß nun vtclfadi bic fdion in SforbbeutfdiLinb abgelagerten ajiaifcn roicber in |td) auf unb lagerte fte an anberen Stellen feiner ©letfdierbetten ab. SBo baß ©iß in biefer IBcife bie von früheren Sdjntcljwäffcrn außgeivafdienen Sanbc alß ©runbmoräne aufnahm, tonnte eo feinen ©efdjicbcmcrgcl anß ihnen madicn, weil eben faltige unb tonige Seile fehlten, ©ß entftanb eine „fanbige ©runbmoräne", bereit geringe gruditbarfeit jtt einem großen Seil bic Urfadjc ift, baf; (uh ;wifd)cn ber brmtbenburgifdicn fflfittclmarf unb ben ©egenben ber Saujifc unb Schlcüenß biß in bte neuefte 3cit ein breiter ISalbgürtcl außbehnt. Daneben würben neue Sanbc gcbilbet beim 'Abfrijmetjen ber lebten ©tßbeefe. Dtcfc )üngftcn Vorgänge ber ©ißjcit (inb unß naturgemäß am betten befannt, ba ihre Spuren int ©clänbe im allgemeinen nidit wicbcr burd) fpätcrc SJorgängc außgclöfdit worben |mb. Dbwobl wir nod) fcincowcgß völlig flar fehen tonnen, foll auß biefem ©ntnbe- bodi im folgcnben ein etwaß ctngcbcnbercß ©ilb von ber ©cfd)id)te ber ©roffener Vanbfdjaft fc.t bem ©nbc ber ©ißjcit 51t geben verfud't werben. Jdt weiche babei ftarf von einer älteren Auffaffung ab, bie jtcill)acf (Sahrb. ber ©col. Vanbcßanßalt f. 189* S. 98) unb Sielte icbcnba 1911 S. 160 ff.) im 'An» fd)lu(fe an bic ©ercnbtfdie Sheoric von ben norbbcutfdicn llritromtälcrn entwiefeft haben. Die ©rnnbjügc ihrer 'AiiffaiTiiug (inb etwa folgenbc: 3m baß ‘Anfteigcn ber Sßärntc nad> ber ©ißjcit, baß bic ©letfdjer jtint 'Abtaucn nnb ihren 9ianb 311m Bltrücfweidten gegen Sterben braditc, fdialteten fid) etnselnc fül)lcrc Seiten cm. Daß ©iß taute bann langsamer ab, fein SXanb wid) jcitweifc nidit stirucf, eß ergab |id) eine „Stillfcanbßlagc" beß ©ißranbcß. Der Sdjutt, ber beim 'Abtaucn attß bem ©tfc auofchmofj unb ber, ben baß ©iß vor (td, herfdjob, häuften fid) vor bem ©tßranbe in foldjcn Vagen ftärfer an. ®ir erfennen biefc baher an ben fo gcbilbetcn UBallcn ber „©nbmoränen". ©ine fold)e ©nbmoränc meint Siebe von ben ©rttnberger .t?ohcn über @ubcn unb weiter nad) Uicberofc verfolgen ju fönnen. Kwifd)cn ben ©rünberger Döbcn unb ©üben nimmt er brei bintcreinanber liegenbe 9)?oräncnilajfcln an (vgl. 'Abb. Ii, bie ältcftc in ber Vinic ©obren—©rabfew—Döbern—Vaafow-©crgc, bic jweite von ilöcipig über bic ©Ns^nfen» ©erge unb Dberföritcrci Dcibcfrug, bic jünäftc von ben Srcppelncr ©ergen über Dcidtow jur Dfcißcmüttbung. IBährcnb biefer Seit floffcn bte SkhmcQwaffcr 3um Sprcetal oci .ftottbuo h*n burd) bao fegenannte ©logauj©aruthcr llrftromtal. Dann jog |td) baß ©iß weiter nach Storben sttrücf. Die Sdnnciswaffcr ber nächften idton auf ben Stemberger Jpöl)cn unb bei tfranffurt a. C. gelegenen Still|tanbö= läge beß ©toranbeß fanben il ren "K!cg bnrdi baß „'Klarfdiatt«©crlincr Daupttal“
®eogr<ipf)ijd) - ©eoloflifdje Oberlid)!. XiH " . Chr. - Cbristianstacfr Bcbuttkegef des Bober t'lbb. II. fisfreies Por/and \>lbb. HL 'Jlbb. 1. Stiilftanbälagen (I—III) bte G'ioraitbee tu ber ülabe von Gronen beim 'Mbtaiicn ber feilten eibjcit« lieben Wietfdter und) ©teile). Vlbb. II u. III. ®tc lebten Ginflunc bereib^eitlidien Wletfd'er mit bie Umgebung von Greffen (vgl. im <crt £. XIV). ©er Gibfh-om bat fidi ben fd)on bamale vorbanbenen <ä(crn angepajit unb bie Steruberaer unb ®riinbergtr jjöhen umgangen. So entflanb eine Groffencr (Welfdierjiingc. ülbb. II. ©er (ironeuev Wletfd'er roahrctib feiner s4uebcbnung bid gegen Sommerfelb. ?lbb. HL ©er GroiTener Oletfdter in einem fpäteren 3eitpunlt beö ülbtanenb. tage be? Gi^rauber bei fSeutnih. 9(tt ißm vorbei flop von Jopper auS ein Scbmeljroafierbarf) ius Obertal, ba? bamaK aud bett Subeten nur bürd' 'Bober unb -Jleifte gefpeift würbe. t’lbb. IV. 5)(utinaglid'e 2ßanerläufe bei Greffen im Mittelalter.
XIV @eograpf)tfd) -- (Seologi[d)e Übcr'idfl. über fltotbenburg, Crojfen, Kürzen berg unb weiter über Sftüllrofe jur Spree. Q5eim wetteren iXiicfjuge beß Siftß würbe bann ber Abfluß über graulfurt ben S?berwa|fern freigegeben, benen nun auch feine (iißfduneljwaffer mehr juftrömten. Tamil wäre baß heutige 5?lußnef; bergeftellt gewefen. 3d) habe an anberer «Stelle bie allgemeinen (Mriinbe barqelegt, weßbalb idt bie hierbei angenommenen Cubmoräiicnrichtungen für uiiniöqlid) halte <3eitfd)r. ber Teutfd). ®eol. @ef. LltOS ®?on.'55cr. S. 215 > unb möd)te h>cr eine furje Sarftellnitg meiner Auffaffung aufdiließcn ivgl. ’lbb. IIt. 3d) gebe glcicflfaUß von ben (tnbmoräncn an ben ©rünberger .tjoben, bei 'Ißeißig unb au ben (5l’igonfcn«25ergen auo, febe aber il)rc gortfeljitn$ in ben 'Ptfarfditen* bergen unb weiter füblicli über Tobern unb (jflrabfow. i Taß ift Jicgeß „ältere" (inbmoränenflaffel, bie nad) ihm ben ißeftranb, nad) mir ben Tftranb einer @iß« junge btlbete.) Ter (Mlctfd)er, ber bie ©clänbeformen im großen fdwn fo vorfanb wie beute, hatte bie Sternberger .Roheit umgehen muffen unb war in baß Tal, in bem beute bie JCber an großen vorbeifließt, von Dften l)er cingebrungcu, er batte l’d) int 25obers= unb flfeißetal em Stücf hinanfgefdwbcn, eben biß an bte erwähnte (inbmoräne, hatte l'tdr weftlid) von @uben an ben J^öhcnranb gelehnt, ber baß fjcuticic Übertal linfß begleitet unb war in biefem Tale uorbwärtß gebntHqvn, wo er wabrfdteinlid) mit einer nörblichercn gißjttngc jufammenftteß. l£in Vappen beo ©letfd'erß batte |Id> fdjon oberhalb (Jrofjen nad) jRorbweften aitßgebcbnt biß an bte 'f'lciete. üb ber \iubberg?Trchnower -t?öhenjug, ber bieten ©letfdwrlappcn von bem beß Übertales trennte, in biefem Meitpinttt auß ber (Eißflädje! neraußragte ober ob bie (Mlctfd'crlappen |7d) über ilpn jufammenfdflonen, läßt |td» taum cntfd)cibni. Ter gcfdnlbcrtc GHctfdier hinberjt? bei 2'3eißig ben iöobcr am ‘Abfluß nad) Siorben. T’cfer breitete beßbalb feine Sanbe weftlid) feineß heutigen Tal eß in einem weiten Stftuttfegel auß, ber beute bie ,yorft (Sbriftiaitflabt trägt unb nod) *,u einem Heilten Teil bem Süboften beß flreifeß (Srojfen angehert. Taburch verfperrte er ben C.uellwalTerii ber Subft ben 2lbfluß burd) bao 5al norboftlid' von (.halfen. Tort btlbete |7d) ein fladter feet, wie audt bie weiter nörblid) gelegenen fladien Xäler von 3ähneborf unb SSellnun in ihrer Gnttwäifcrung burd) bte (Jhtbnioräne im 3nge ber (ibiaonfcn«®crgc bebinbert waren. ’Jlud) hier fammelteu |kü Seen, abnud) wie eß noct) beute ber ^yall i|l. Ter Sißraub im 'Ißeften ber 'Pifarfd)tcus95crge jog |Tdt gegen Silben hinauf über SDfjig, 2)iertc unb Toljig unb lehnte |Tdt gegen ben alten .^cbenrüefen auß Sdndtten ber Sertiärjeit, ber hier feit ben oben erwähnten Haltungen vorbauben war. SV?an fann baber hier weniger von einer Snbmoräne fvredten alß von einem Seitenufcr beß (Mletfdierbcttcß. Daß (SMctfdierbctt felbft behnt |Td) gegen ®eitcn alß eine beute jutn Teil vermoorte, jum Seil walbbebeefte jlfreberung. 3wifdten biefem wenig gangbaren @efänbe unb ber Aorit tSbriftianftabt bat ber inenfdilidie JBer* fel)r fpäter feinen Ißeg gefudit. Ta bie Vubft, burd» beu Sdiuttfeqel beß Q5oberß an bem ‘Abfluß von Sßtßen gegen fßorben bin gebinbert, fidi nad) bem Abtanen beß
®eogrcpl)iid) = ®eo(ogiid)e Itberjidjl. XV iSifce einen 'Ißeg nad, jenem ivcftlidicn CMlctfdicrbctt l)in fud)tc, bilbctc iljr Tal quer burdi ben genannten Sertiärboljcnrärfcn ben gegebenen ^unft, an bem man ben 'Ißeg jwifdien 9?orbcn nnb (gäben verteidigte, nnb hier cntftanb baber bie SJMirg Sommcrfclb. Citwad andere Bedingungen führten ;ttr llßabl Oroffend alv Cdcrübcrgang. Ißir febren pinäd)ft wieder 5111- (h'bjcii yiräcf. (Der ©letfdicrranb verfdiob ftcfr beim weiteren ‘Jlbtaucn nadi ber Siid'titng 511, and ber bat? (*id in bad Cjroffcner Tal cingcbrungcn war, b. b. nad) £jtcn. 'Ißir fönncit eine etwas? fpätcrc Stillftanbdlagc and einer (Snbmoränc erfennen, bic bet Battbadi unb Bcutnii; gebilbet würbe (pgl. 2lbb. III). Vife ber @lctfd)cr bort (ag, feromten bic Sdimclpväjier ber weiter norböflltd) liegenden gidmaffen von bett Steinberger .ßöben über Topper nnb Tobcrfaul gegen Trebtdww ttnb von hier jeitweife nordweftlid) über Sanbow, jeitweife fäböftlidt über Sfprcn ine übcrtal. Der Bobcn biefeß alten Sdimcljwajicrlaufcd, and attdgewafdjcncm Sanbc beftchcnb, trägt Ijcntc nodi nur an wenigen Stellen untcrbrodicncn Üßalb, während an ber gnbtnoränc jtcllcnwctfc lehmigerer Boden burd' ben gidranb emporgepreßt wurde nnb wohl bic 2?cranlafiitng baju gab, baf; fid> hier inmitten ber mäditigcn 5Öälbcr um eine lanbwirtfdiaftfidi gängigere Stelle bic .ßerrfdiaft Bcutniß in netterer Seit entwicfelt hat. Der gidlappcn von Batibad) unb Bcutitiii (ebnte |tdi int Silben an eine jttni 5cil aud älterem ©cfditebcmcrgcl bcftcbcnbc Jf>öl)c fbic jetyge .fpöl)e jwifdien (Moefar nnb ©üntcrdbcrgi an, bic von bett Jpobcn bei TcutfdvSagar unb 9iudborf burd) ein breited Tal getrennt war. £ut biefem Tal muß wohl ein jweiter Vappcn bce Cfifcd gelegen haben. Seine Spuren ffnb beute nidit mehr jtditbar. Um biefe 3cü gab cd nodi feine Über im heutigen Sinne. Tiefe cntftanb erft, als? bat? eben genannte Tal burdi ben weiteren SRücfjug ber ©letfd'cr etdfrci würbe nnb nun bte ?lbflüjfc ber öftltchcn Sudeten hier ihren 'Jßcg nahmen. Tie üßager bed iXicfcngcbirgcd flößen auf fürjerem, gcfällrcidicrcm Üßcgc burd) bett ©ober ab nnb famen baljcr in bad Cbcrtal mit mehr Sanb bclabcn alb bic Über fclbft. Die Sanbfül)rttng war bamald tun fo ilärfcr, ald bat? Sie, obwohl and ber unmittelbaren Diälic von (SrotTcn vcrfdjwunbcn, bodi bad jtlima nodi ftarf beeinflußte unb nod' längere 3c’f, befonberd burd) bic von ihm herfontmenben falten unb trotfenen Cft« winbe, ben ’Pflattjcnwudjd jurätfbielt, fo baf; ber ©oben ungefdiülU bett SXcgcnbäd'cn preidgegebcu war. So baute ber 93ober einen Sdjuttfcgcl von anfcbnlidicr Oiröpc von Säbett her in bad SDbcrtal hinein. 'Ißir erfennen ibn nodi in ben etwad über bem glupnivcau gelegenen bcwalbcten Satibfladtcn jtoifdjcn 9?ciu9icbfelb unb äSündiß* borf, an bereit STftranb ber neue SSobcrfaital entlang geführt ift. KU nadi bem völligen ißerfdtwiitbcn bed (Eifct? eine fdjüpcnbc 'Pflan^cnbccfe bae Vanb überjog, nahm bic Sanbfübrung bed QJobcrd ab. Statt jenen Sdnittfegcl nodi ju verftärfen, l)at |7dt ber gluß jwtfdicn 9ieit«9icl)fclb unb ber Sdiwcbcnfdiattjc vielmehr in ihn tiefer cingcnagt, wie er audi weiter oberhalb fein '33ctt nun ju vertiefen begann. ?n biefem tieferen 9?ivcau bat er bann einen netten Sdnittfegcl gefdjaffen, ber bic Tbcr unterhalb ber 33obermünbung hart an ben nörblidicn Jßohenranb brängte. Dabitrdi
XVI ®eograpf)ifcf) - ®eofogi[cf)t Jüberficf)f. wurae bie Ober weiter aufwärts jtarf geftaut. .pier bilbetc fie ein fladicß ©dniwmnu laut), innerhalb befien fte uni bie ;Vcit ber fädgifdwn ätaifer, als Preßen juerft er« wähnt wtrb, etwa tu bem Sßctt gefloßen fein muß, baß beute alß Sänßbcutel bc« tetchnct wirb (‘Abb. IV1 @ß lag nabe, baß unmittelbar öfrfid» ber 95obcrmünbuug burd» bie ©anbinafien, bie ber 9?cbcnfluß hier binwarf unb nicht wie unterhalb feiner SKiinbuug mit fortfdiaffen ljalf, eine befonberß fladw ©teile in btr Ober ent* ftanb, eine Jyurt, bie ben günftigften ©tromübergang weit unb breit bieten mußte, unb hier cntftanb baber friil)jcitig bie ©tabt Groffcn. 3ii gefchiditlidwr Seit hat ber -Kampf mit ber Ober großen unb ben benadt« barten Orten nod) oft 311 fdjaffen gemadjt. ©a ber Bober bie ©ber gegen ben SForbranb ihreß ©tromtalcs brängte, war ber ©troinlauf au biefer ©teile burd» bte 9iaturbcbiugiingcn feftgclcgt. Tiber öftlid» bavon wirb bie Ober ihren Sauf mel)ttad> Vcrfdwben tyabcii, wie beim bte ©puren alter Oberläufe in ber ‘Aue oberhalb von groffen and) außer bem Sänßbcutel nod) mcljrfad» erfennbar ffrtb. 95ei J&odnvaflcr flofien unb fließen nod) beute bie ©bcrwafTer 311m ©cif füblidt von Oroffcn bem Sßober 311, unb ljier fjat man fdwn früh burdi ‘Anlage beß ©tabtgrabens nacbgclwlfcn; aber cs ift 311 vermuten, baß ber J?aupt|trom urfprünglid) öitlid) an groffen vorbei biß an baß nörb(id)c Jfjodjufcr gefloßen ift (.flehe Abb. IV). ©er jeßige Oberlauf verbanft nad) ber gbronif Von Wlattlfiaß feine gntftcbmig bem Jjodiwafjer bcS Sahrcß 1595. öcwunbenc ©tromläufc wählen oft bei .15od;* wagcr flcrabcrc Iffcgc unb wafchcn biefc juwcilen fo tief aus, baß and» nad, bem ‘Abläufen beß i^ancrß bort bie ©tromrinnc bicibt. ©0 war cS aud) hier. ©er ©anb unb ©ddirf ber Ober l,at bann bie 'Abswcigungßftcllcn beß früheren ©berbetteß |ugefd)wcmmt. ©ein Übcrrcft ift im Säiißbcutcl erhalten, ber nun nur nod» bie ®cwä|Tcr beß fübitdjcn .fjohenranbeß abführt. ©iefer wa fwrrcidic ©übranb bat baß 'IBaffer für bie 1538 angelegte 'lUaficr* leitiing ber ©tabt Proffen geliefert, Biß 311m ifnbc beß 19. Sabri), leiteten brei bofsern* SRobrlcitungen, ber SDiarftgaitg, ber ®cinbcrgßgang unb ber iOiofclpfiiblgang, ©.ucllwaflcr auS ben Bergen von 9htßborf burd) bie ©bcranc nach ber ©tabt. ©ann würben fie wegen ber all3U häufig nötig werbenben ‘Auöl'cffermigcn burd) eine tiefer in ben (irbboben gelegte Leitung auß Soncifcnröbrcn mit SMeivcrfdduf; erfetst. ©ic Vage (jrogens mufite bie ©tabt bem -ßodiwaiTer ber Ober ftarf außfeßeu, baS l)ier nod» burd) ^od»wäffer beß Söobcrs gelegentlich verftärfr wirb, ©ic ®?it« wtrfung beß i^oherß ift bei ben <Vrübiabrsl)odnvä)Tcrn weniger empftnblid), wirft fogar infofern günftig, alß ber (Sißgang im 93obcr fdwn beenbigt 311 fein pflegt, wenn ber im Jpauptftrom oberhalb troffen beginnt, ©agegen fann ber SDobcr bei ben bem ©bcrgebict eigentümlichen ©einmcrl)od)wa|Tern 3iiwcilen bas ©berwaffer fo erbebltd) aitfilaucn, baß 5. 35. am 1. Suni 1801 biefer ©tau uod) 7 km oberhalb ber 95i>bcrmünbung bemerft würbe. Sie hcdiftcn befannten Jpodnvaner waren bie fyrüb« jahrßbodiwaffer (^wifdjen (inbe g-ebruaf unb ‘Anfang ’Diao von 1698, 1739, 1785, 18J 1, 1830, 1^38, 1876 unb ISSil unb bie ©oinincrbodnvafTcr 5uli, ‘Augiifr ober ©eptember) von 1595, 173«, 1831, 1851, 1903 unb baß vom ©ftober 1915. Unter
®eograpt)ifd) = ®cologifd)e flberficfjl. XVII tiefen crrcidjtc bie größte Jßöhe bic glitt vom 30. 2(uguß 1854 (5,55 m am Erogener 'Pegel = 4,23 m über iDiittelwaffcr). Sic veranlaßte eine grünblidic Erneuerung ber burd; ftc viclfadi jerftörten Seidjc. Sie Seid)c ber Eroffciter Sbcrßrecfc ßnb auß einzelnen ©emeinbebeidjen bervorgegangen unb belieben teilweife nod) auß foldicn. Erft im 18. 3ahrl). bilbeten fid; Seidjverbänbc, fo ber Ercifeucr 1766. Sic Scidic füblid) ber *?bcr oberhalb SRäbniß gehören jum ©rünberger Seidwerbaitb, beffen 'Anfänge auf bie „Sfd)arfd)iite«Sojietät" von 1715 jurütfgcl)cn. Sie Aue füblid) ber Über jwifdjcn Diäbnifc nnb Eroficn ift nodi beute uncingcbcidjt. 3n ihr fehlen baber and) alle Sörfcr. Saß bortige SBicfengelänbe überläßt man lieber ber fd)Iitfbringcnbcn Überflutung bnrdi bic Sbcr, unb ber Erogener Seidwerbaitb bat ftd) baranf bcfdjränft, bie burd) bic $Bobcr«Anfchwcmmungcn hotjer über baß WHttclwaffcr aufgcfdiüttctcn glädicn füblid) ber r'bcr jwifdjcti ®obcr unb Steiße burd) Scidic ju fdjültcn. J?icr fab man fid, nadi bem -ßodgvaffcr von 1838 gezwungen, baß Sorf Stcuenborf auß ber unmittelbaren 9iäbc beß Stroinufcrß weiter nad) Silben ju verlegen. Söic bic Siegierungßjcit griebridjß beß ©roßen bie Q3cgrunbung beß Erogener Seidivcrbanbcß bradite, fo begann unter feinem Stadifolgcr eine cinbeitlidjc pflege beß Cbcrilrombettcß für bie 3'vccfc ber Sdjiffahrt. ?ao Erogener Sd>loßmül)Icnwcl)r würbe entfernt, unb mehrere glußfdilingen würben burdi gcrablinigc Snrdjftidic abgcfürjt, fo 1788 biejentge bei Scutfdi«9?cttfow. Stadl ben grcibcitßtriegcn wanbte bic ^Regierung ber injwifdien jurücfgeftctltcn Obcrrcguficntng von neuem ihre ‘Auf mcrffainfcit ;u; aber erft nad) ben Einigungßfricgen fonntcu bie crfbrbcrlidicn ©clb« mittel in außreidjenber SOiengc bercitgcftcllt werben, fo baß erft feit 1873 ein wirflid? planmäßiger ‘Außbau ber Sßaffcrjtraßc auf eine SWinbcftticfc von 2 m unter SJtittcl« waffer burd)gcfül)rt werben iß. Surd) zBubnenbautcn iß ju biefem 3n>ctfc bic Strom« rinne für Wtittelwaffcr auf 120—135 m, für Stiebrigwaßcr auf 70—SO m QJrcitc eingeengt worben. Sabitrd) ftnb bic anßgcbel)iitcii, wcdjfclnben Untiefen weßlid) ber SBobcrmünbung verfdiwunben, bic früher ben Sd)iffen fcljr fiinberlid) waren. 3m 3abrc 1905 ßcl bann baß ftärfftc ‘Abßußbinbcrniß ber ©egenb, bie alte hölzerne iBrüdc über bic Sbcr bei Erogen. Sie würbe burd) eine mäditige Etfenbrücfc erfeut. Enblid) würbe ber Stau, ben ber ©ober außübte, furj vor bem Picltfriege burd) bte ‘Anlage cineß Ä'analß über 9?cu>9lcl)fclb nnb pfeiffcrhafin abgefd)wäd)t, ber bic 93obcrmünbitng weiter oberabwärtß verlegte. Siefc Stromrcgulicrungcn hoben nid)t ohne eine gewiffc Sdjäbiguitg beß feit altcrßl)cr von ber gifdjerinnnng ber Croffencr Tlmtßßfdjerci außgeübten gifdicrci« gewerbcß ilattßnben fönnen, bod; hat man bem nad) Sflöglichfeit burd) ‘Anlegung von Wid)fd)onrcviercn entgegengewirtt. Saß Cbcrtal mit feinem gifdirciditmn unb feinem frudjtbarcn SJobcn ift ber von jeher am ftärfjlcn bcficbcltc 5ci( beß Ärcifeß. Saneben sicht ßd) ein vcrl)ältniß« mäßig borfretdier Streifen in ber 9lid)tung ber Straße granffurt—Eroffcn— ©rünberg hin. Sic bid)tcrc ©cffcbeliing, ber bic Straße folgt, ift hlcr bebingt burdi bie auß bcu fanbigen ©letfdjerbcttcn unb Sdiinelswaffcrtälcrn ber oben gefdjilberten Eißranblage aufragenben Jj?öhfn befferen iBobcnß wcfclid, von ©oßfar unb bei Kaminen« ftunllt’rnfni. fr. *Drov. VI. ß. Groficn / U
XVII! ®eoflrapf)ifcf) - ©eoloflifdfc liberfid)!. borf, fowic füblid) ber S?bcr bei $ritfchenborf. Sic günftigen Befonnungöverhältniffc haben biefc Jpöhen ju ben Srägcrn beä (Sroffcncr Sßeinbaucö gemadjt, ber, um 1150 burrf, rhcinifdjc Sffiinjcr cingcführt, ftdj biö heute erhalten hat (1913: 48,» ha Sfficin» berge unb »gärten im Ärcifc). Auch baö (Siebtet norböfllid) Soinmcrfclb, baß glctdv fallc? außerhalb ber ermähnten Gnäranbgrcnje lag, ift etwatf bidftcr bcftebclt. Aber and, bic fanbigen 9ticbcritugcn bargen bort, wo ffe fumpfig waren, ftcllcnwcifc einen wertvollen Stoff, bab ‘Dlafcncifcnerj. Sic Jpitmuöfloffe, bie ftd) im feuchten Äluna auö ben abfterbenben ’pflanjcntcilcn entwtcfcln, löfen bie fcinvcrteilten Gfifenojpbc auf, bie im Boben enthalten ftnb unb ihm feine gelbbräunlidje ,yärbung geben. Sahcr |inb SWoorwäjfer oft eifcnhaltig, unb fte lagern biefen Grifcngchalt befonberö bort ab, wo fte ftagnieren. So finben wir il)n alö Sumpferj in moorigen Sümpfen ober unter ben auö folchcn hervorgegangenen S)?oorwicfcn alö fXafcncifenftcin ober Söicfcn» crj. Sicfe Abarten beä Braunetfcnerjcö, bem mcift ein erheblicher sPhc^Fb°rgebciIt cigcntümlid) ift, haben in früheren Seiten alö wtdjtiger SXohftoff jur ©ifenerjeugung gebient, befonberä für ben ®ufj eiferner Äugeln, gclcgcntlid) and) a($ Baumaterial, wenn baä Grifenerj alä Binbcmittcl eineä Sanbeö auftrat unb biefem fanbftcinähn» lidje Aeftigfeit gab. An Diafeneifcnftetnlagcrii felbft tft nun wohl ber (Sroffcncr ÄrciO weniger rcid) gewefen. Sicfe lagen befonberä in ber fubftnicberung füböftlid) von @ubcn. 2(bcr ber gcfällreidje Bober unb bic von ben Sternberger JP>öt)cri fommenbe SpiciOfe lieferten roillfommcne SBa(ferfräfte, bic umgebenben 'lüälbcr bic nötige J?oljfohle, unb fo entftanben in Steubrücf bei Seidcow am Bober unb in 'Plciöfchammcr (Sifenfchmeljcn unb JfSammerwerfe von nicht uncrhcblidjcr Bebeutung. Ser 9ieubrücfer Jpammer ift heute vcrfdjwunbcn. Sic bortigen Söaffcrfräfte nutjt jclst eine »Papierfabrik unb noch Ijcutc begrenjt baö Sliklir von 9teubrücf bic Sd)iffbarfcitö|lrcrfc beC Bobcrä. 3« 'ptciäfchammer ift jc£t nod) eine Crifcnwcrfflättc im Betriebe, bie Scnfcn unb spflug» fdjaren macht, freilich au$ eingeführtem Gfifcn. SBou ben @rafcn von Slottcnburg |utb bort, walirfdjeinlid) feit ber 9J?itte bc$ 16. 5«hrhunbertß, bann feit 1778 vom Staate, bie SRafencifcncrje auö ben angrenjenben Seilen beö (iroffener Ärcifcß unb ber beiben Stemberger Äretfe verhüttet worben. £>icfe 'Arbeit würbe mit bem Aufblühen ber oberfchlefifchen ^»üttenwerfe, ber SBerteucrung ber ^oljfohlc unb ber 33crbc|ferung ber SBerfehrämittel unwirtfd)aftlidj. Saö Ißerf ging 1829 um einen geringen ^rcicS in 'Privatbänbe über. 97ad) vergeblichen 'Anläufen ju neuer ©ntwicfclung mußte 1868 ber Jjochofen enbgültig auägcblafcn werben. Sie phoiSphorrcichcn (Sifcnfchlacfen hat man jum Seil 1913 nach Cberfdjlcften gefdjafft jur Sßcitcrvcrarbcttung mittels bee Shomaoverfahrcnö (flehe ßroffener Ärciofalcnbcr f. 1915, S. 110—142). SRit ben iBaffcrfräftcn bcö ifanbeä, juglcid) mit feiner lanbwirtfchaftlidjen ‘Armut unb ber gewerblichen Überlegenheit ber bcutfd)cn Äoloniftcn über bie öftlidicn 9iad)barn hängt nrfprünglich wohl aud, bie (Sntwictelung ber Sudjinbitflric jufammen, bic auf flamlänbifchc Sinwanbcrcr beö 12. Sahrh- jurüefgeführt wirb. Sic bcftcht nod) heute in ©ünter&bcrg, vor allen £)ingcn aber in Sommcrfclb (flehe (Sroffencr Äreiöfalcubcr f. 1915, S. 133).
©cograp()ifcf) = ©eoloflifd)e Überjidjt. XIX Die einfdtneibenben )ßeränbcrungen, bic bic Snbußrien beß ftrcifcß im Hanfe beß i 9. Sahrhnnbertß, meiß im ungünßigen Sinne, erfahren haben, ßnb großenteils auf bte unncrmciblidjcn Umwäljungcn ber 9J<arftverbältni(fc burd) bie neuen (Bcrfcbrßmittcl innerhalb unb außerhalb Öuropaß gurüefjuführen unb auf ben (ffiettbewerb günßigcr gelegener unb mit billigeren SRohftoffcn verforgter (Großbetriebe. Grrft allmählid) hat ber jfreiß aud) feinerfeitß an ben Vorteilen ber (Gifenbahncn unb ber .ftunftßraßcn tcilge« nommen, wie ja and) ber Tlußbau ber £)bcrfd)iffahrtßftraßc ein feljr junger iß. (Sigent« lidjer Snbußricort würbe nur Sommcrfelb, baß 1846 burd) ben (Bau ber Sticberfchleßfd)« 9)?ärfifd)cn @ifenbat)n unmittelbar mit (Berlin, ^ranffurt a. S. unb (Breolau verbunben würbe. Demgemäß ßieg feine Sinwohnergahl jwifdjcn 1819 unb 1900 von -5981 @in« wohnern auf 11910, Großen von 6902 auf nur 7369, währenb bic britte Stabt beß .ftreifeß, SBobcrßbcrg, «on 1-545 auf 1258 faul. @rß im Sabre 1870 wurbc ßroficn (Bahn« ßation infolge beß SBaiicß ber (Bahn Oitbcn—9lotl)cnburg—SBcntfdjcn. Seit 1874 bttrd)« fdincibct bic (Bahn Stettin—(Breslau ben Ärciß pvifchen pleißfchammcr unb dtäbniß. Seit 1911 iß Greffen burd) eine Sicbcnbahn mit Sommcrfelb Derbunben, bereit ®citer« führung nadi Sterben jufammen mit ber glcicßfallß vor bent Äriegc geplanten Kleinbahn Großen—Sagan bem .Streife erft ein allfcitig außgebilbeteß Sdiicncnncij geben würbe. Stidjt Diel älter alß bic ßifenbabneu |mb bic ätinißßraßcn beß .ftreifeß. Stur bic fchon erwähnte Straße gtanffurt—ßroffen—(Grünberg iß fdjon im Anfänge bev 19. Sabrb. alß Stcinßraßc ausgebaut worben unb wirb heute alß Provinjialdjauiicc unterhalten. Die ältcücn .ft’rcißdjauffccn ßnb bic von Großen nad) 3ßHidiau (1861) unb nadi (Guben (186-5) nnb bte von fforft nadi Sommcrfelb (1864), bic 1883 nad» ßhrißianßabt weitergeführt wurbc. ßrß 1891 cntftanb bic itreißdjaußcc, bic ßroffen mit Sommcrfelb verbinbet. Seitbcm ßnb jablrcidjc anbcrc ßhaitficcn im ftreife gebaut worben, unb bic 1913 außgcarbcitctc ßhauficcvorlagc faß Uor, bic bamalß vorhanbenett 131km Äreißdjaitßccn biß 1921 um rnnb 115km 511 erweitern. Die Sicibcnfofgc biefer (Bahn« unb Straßenbauten geigt bcutlid) bic wadjfenbc Sinftcllung ber neuen SBcrfcbreinittel in ben Dicnß ber ortlidicn ßntwiefching, nad)bcm bic erßen Einlagen nur Seile größerer 2'crfchrßwcgc gewefen waren, bic ben Atrcis fd’H tten. (Tinen weiteren Sdwitt in ber glcidwn Siiditung bebcutet ber ‘Jlnfdiluß beß •ftreifeß an bic cleftrifdje Ubcrlanbjcntralc jyranffurt a. £. Damit wirb anberer« feitß ber Äreiß enger alß bißber in bic ©cfamtcntwicfcliing ber >])rovin$ hincingcsogeh, unb eß mag bcßlialb jum Sdiluß bic (GcgcnübcrßcUung einiger ßatißifdicr 3af)Icn auß bem Jtreife unb auß ber ’Probinj SBranbcnbiirg hier s]5la£ ßnben. Die Stellung beß Ärcifeß gegenüber ben Durdifd)nittß;al)lcn ber 'Provinj iß in hol)cm SDtaße burd) feinen außcrorbciitlidicn 2Balbrcid)tum hebingt. Darauß folgt junädift bic geringe Dichte ber (Bevölferung (1900 nur 15,< (Bewohner auf ben Dluabrat« filometer gegen 78,0 in ber provinj). 9)?it ihr bürftc and) bic verl)ältnißmäßig geringe (Binnenwanberung jufanunenhängen. (Bon 1000 ßinwohnern waren 1905 im .ftrctfe geboren 800, in ihrer (Gcburtßgemciubc lebten 6-52. Diefc Icßtcrc 3abl wirb inner« halb ber gangen provinj nur nod) vom Ifanbfreiß .Stottbuß wenig übcrfdjrittcn (658), übertrifft aber bic .ftottbufer 3abl, wenn man bort Stabt« nnb Vanbfreiß pifammcn« 11*
XX (äeograpfjifd) = ®co(ogi(d)e Überjidjl. rechnet (552). TUlcrbingß ftefjt bem wie in ben ineiften Greifen öfiltd) ber Ober eine ‘Jlbwanberung gegenüber, bie von 1871 biß 1905 auf bem platten Vanbe bie 93e« völferung um */is (7,7 %) vcrininbcrt fjat. Diefe Tlhwanberung wirb nicht voll auß« geglichen burd) baß 2lnwad)fcn von ßroften unb (Sommerfelb. 2>on 1871—1905 l?at ber Kreiß 2,1% feiner ©efamtbevölferung verloren (1871: 60527; 1905: 59252). 9?ebeu 52,8% SÖalb befaß 1913 ber Atreiß 30,8% Tiefer« unb ©artcnlanb, wovon bie Jpälfte mit Sßinterroggen, % mit Kartoffeln beftellt war. Die SÖicfeit nahmen etwaß weniger alß 8% ein. Srotsbcm blieb ber SRinbvicl)« unb and) ber Schweinebeftanb nur wenig hinter bem Surdjfdmitt ber 'Provinj jurücf (30 ©djwcinc unb 21 (Stücf SRinbviel) auf ben Eluabratfilometer gegen 35 bojw. 23 in ber ^rovinp. Dagegen ift troß beß 3ud)mad)crgewerbeß ber Sdjafheftanb fd)on früher vcrljältiüß« mäßig gering gewefen unb in ber {Weiten Jpälfte beß 19. 3ahrl). hier nod, ftärfer jurüefgegangen alß in ben übrigen branbcnburgifd)cn Kreifcn HS64: Kreiß (jrofien 42,8 auf ben E'.uabratfilometer; ^rovinj Söranbenbiirg 75,-; 1913: (iroffen 3,e, 'Provinj ll,fl). @inc außfüfyrlidicrc Statiftif crfdicint fjier nicht tunlid), umfoweniger, alß bie ÜSerfjältniffe nad) bem Kriege ftd) nod) nicht flar genug übcrfchen laßen. ÜBertvollcß SDiaterial in biefer 9lid)tung ftnbct ftdi .;ufammcngcftellt in ben Jahrgängen beß (Jroftener Kreißfalcnberß feit 1913. Clucllen. Über SBeoölferung, 93ie6ftanb unb Vanbwirtfdjaft fflhe baß öcmeiiibcCSjpon unb baß 23iel;|lanbß= unb Obflbanmlepfon ber 'l'minj iBranbenburg jeweilß nad) ben Säljlimgen, fowie lanbroirtfd)aftlidw «Statiflif in ber Statiflif beß 2)renßifd)en (Staateß. Jiir bie Stabte finb bie SBeridjte ber (Sorauer JÖanbelßtannner beranjUAteben, and) enthält baß 9leid)ßabreßbud) jablreidje Eingaben. Über ben Öberflrom vgl. „Der Cberftroni, fein ©tiomgebiet unb feine roidjtigften Tlebenfluffe", auf örunb beß 2(llerf>öd>fteii (Jrlaffeß vom 28. gebruar 1892 fjeraußgegeben. SBerlüi 189«. Jur bie oortiegenbe Darftetlung mürben anßcrbeni freunblid)e 'Jlußtünfte ber Jperren 'Drofeflor l'iibbetfe in Groffen, ÄonnnerAtenrat gange in Sommerfelb unb Jabritbefitjer 21. £efd)enbcrf in Klinge fowie beß Sanbratßainteß ju Groifen benuht.
©cfchichtlichc Einleitung. Quellen. SIrdjtDalien. Unter ben etnl)cimifchcn Quellen ragt bei weitem baß ®?aterial ferner, baß 3vt)anit Soachim SD?öIlcr in feiner beim S)?agiftrat ju Groffcn aufbewahrten banb- fdjriftlidjeu (5[)ronif jufamincngcbradft hat< Er würbe am 24. ‘.Äug. 1659 ju Sommerfclb geboren, befiichtc bie gelehrten Schulen ju Groffcn unb 3ittau, fobann bic llnivcrfttät Vcipjig, wo er 1685 bic ®?agifterwürbe erlangte. 2lm 13. 3an. 1689 würbe er 2lrcftibiafon ju Greifen. Saß 2lmt eineß foldjcn bcFleibete er biß ju feinem 2obc i. 3. 1733. SWit unermüblidjcm ^leift l)at er alle ifjin vorfommenben 9?adjrid)ten jur @efd)id)te Groffcuß gefammclt unb in fein 14 Sßänbc umfaftenbeß $ßcrf aufgenommen. Siele feiner Quellen ftnb anberweitig nidit erhalten, baruntcr bie Vorn Stabtfchreibcr 3ohann ^uchner (f 1569) verfaßten „2lnnaleß unb Seitbud) ber Stabt troffen" unb beb 9leftorß 3oftanii '"Profopiuß (f 1552) „Gröftnifdie G'pbcmeribeß unb Jpauß«Gbronica, baß ift fcftledite unb einfältige Serjeucftnuna glaubwürbiger Singe, fo förberlid) antreffen gemeine Stabt Groffcn, aueft baritt mehrcntcilß ftd) jugetragen hat’en- Anno Domini 1540." Saß Sfßcrf, von beften 14 SBänbcn 13 erhalten ftnb, ift folgenbcrmaften gcgliebcrt (vgl. S. 32.): I.: Son bem 9?amcn unb Erbauung, II.: Son Groftnifchcn Qbrigfcitcn, Scrwcfcrn, Jjaubtleutcn, 9iätcn, gürftlicften ^Beamten, III. unb IV.: Son Groffnifd)en £D?iniftcrio unb ber 'Pfarrfirdjc, V.: Groffnifchc Schul« unb .£ofpitaI«Ghronifa, VI. unb VII.: Sßon Groffnifcften ©clcftrten, VIII.: Son ber Groffnifdjcn Bürger« fdiaftßmatritul, speft, Jpungcrßnot, üßetter« unb Sßaffcrfdjabcn, IX.: ®efd)id)te ber um Groffcn liegenben Sörfer, X.: g^eljft (enthielt Groffcner Tlnnalcn von 840—1500), XI.—XIV.: Tlnnalen Groffcnß von 1500—1721. Saß übrige in einjelncn Qrtcn beß Streifet vorhanbene SDtaterial ift an ben bcjüglidjen Stellen ber ©arftellung (vgl. j. SB. Greffen S. 32, Sommerfelb S. 153) vcrjcidjnet worben. 3n ben einheimifchen Quellen ift aud) baß 2lrd)iv ber im 18.3ahrh- außgeftorbenen @rafcn von 9iottcnburg jit rechnen. Gß ift baß cinjige Jtbclßarchiv beß Ärcifeß, baß ftch jicmlidi unverfchrt erhalten hat; aufbewafftt wirb eß beute alß Sepot im SBrcßlaucr Staatßarchw, früher im Sdjlcft ju ^olnifd)’9?ettfow, baß jeftt jwar ju bem fchleftfchen Greife ©rünberg, chemalß aber (biß 1816) jum .Streife Groffcn gc« hörte. Gß ift vcrjeid)net bei St. Sßutfc, Sic 3nvcntare ber niditftaatlidjcn 2lrd)ive Sdftcftenß. I. Sie Streife ©rünberg unb grenftabt (= Codex diplomaticus Silesiae SBb. XXIV) S. 22: ^'olnifch^tcttfow.
XXII 0efcf)id)tlid)c Einleitung. !Bon auswärtigen 21rd;iven fomtnen gemäß ber wedjfelnben 3ugel)örigfeit Greifens ju ^'olctt, Sdtleftcn unb 93ranbenbttrg»^reußen bie Staatsarchive ju ^ofett unb 93reßlau, fowie baß Qiehcinie Staatsarchiv ju 93crlin in 93etracht. Die bort bcrutycttbcn älteren Urfunben ftnb jum größten Seif gebntrft. Dafür vergleiche man: Codex diplomaticus Maioris Poloniae, 4 93änbe. ®rünl)agen unb ffllarfgraf, ZeljnS» unb 93eft|5iirfunbcn SchleficnS unb feiner einzelnen giirftcntütncr im S)?ittclaltcr 93b. 1—2 (^.'ublifatiottcn auS ben .fiönigi. 'prcußifdjcn Staatßardjivcn 93anb 7 unb 16). Codex diplomaticus Silesiae, barauS befonberß 93b. 7, t—3, 16, 18 unb 22: (S. ©rünfyagen unb Ä.SÖutfe, Siegelten jur Sdjleßfchen @efd)id)te, BJöättbc (bis 1333) unb 93b. 14: SUarfgraf unb Sdjulte, Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis. 21. ff. Siiebcl, Codex diplomaticus Brandertburgensis, 41 93änbr. Dajtt für baß benachbarte Äötügrcid) Sadtfen: Codex diplomaticus Saxoniae regiae. 5?otn 15. 3af)rf}. ab treten bie im 93crliner ®eheitnen Staatsarchiv aufbewahrten Tlrdjivalien burd»auS in ben SSorbergrunb. gür bie allgemeine Zanbeßgefchichte ift bie Slepofftitr 15: „Daß Jjerjogtum Croffen" am widjtigften. Sic gliebert ßdt in folgenbe ©ruppen: I. Erwerbung Treffens. Stellung ju Sthleficit unb 93öhmen (S?r. 1—2), II. baS SBittum ber fürfiltchcn ^erfonen (3—13, vgl. Step. 12, 13), III. Zanbßänbe, SDlilitaria, Kontribution (14 —16), IV. Tlmtßfachen (Domanialia i (17—s20), V. ^ürfllidte 93eamte (21—23), VI. 93obcrßberg (21), VII. Stabt (Sroffen (25—33), VIII. Dörfer (34), IX. ©renjfadtcn (35). Dte mit ben Zehnfachen jufammenhängenben Tlngclcgenhciten ftttb itt ber Step. 78 unb ‘’Provinj 93ranbenburg Step. 4 „Slcumärfifdte Sicgicrung ju (Süftrin" ju fud)en. Daneben fotnnten namcntlidj auch bie Titten beS ehemaligen Timte (Sroffctt t’Prov. 93ranb. Step. 7), ber Siettmärfifchen Tlmtßfammer unb Krtcgß» tttib Domänen» fammer pßrov. 93ranb. 9lep. 3) unb beS ©encralbireftoriumß (Sleumarf) in tfragc. DicS ftnb bie JjSauptfunbflätten; Crinjelheiten fönnen hier nicht beriuf|Td)tigt werben. Sarflellungen. Tin einer auf ®rttnb beo mobernett StanbeS ber Siffenfdjaften aufgebauten Darßellting ber @efd)id)te beö Jperjogtitmö (Sroffen fehlt eS bisher nod). Tin älteren 'Ißcrfcn fhtb vorhanben: SÖcbcfinb, (5. Z., ®efchid)tc ber Stabt unb beS ^erjogtumS (Sroffen (1810). SOJatthiae, @uft. T(b., ßhrottica ber Stabt unb beß ehemaligen JperjogtumS (Sroffen, herttußgeg. Von (S. Stange. (Sroffen 1853. Dbftfcler, (Sari v., (Shronif ber Stabt (Sroffen. (Sroffen 18U5. 93erbig, §., Die (Erwerbung beß Jperjogtumß (Sroffen bttrdt bie J?ohenjollertt. geftfdjrift. (Sroffen 1882.
®efcf)icf)tlid)e (Einleitung. XXIII @eograpl)ifcfcbtflorifd>c Q3ebingungcn. Tte gcograplßfd)c Vage bat bem -Streife Treffen eine bcfonbcrc gcfdßdithdic «Stellung jugewiefen: feine Sage alß .Knoten« unb Übergangßpnnft mehrerer (Straßen an ber mittleren ©ber. Tiefer §luß ift tret feiner ©reite feine (Bölfcrfdicibc, wie eß bei mand)cm Heineren reißenben ©ad) ber §all ift, fonbern vielmehr ßetß ein Slcrbinbungßwcg gewefen, wie bie Satfaeße ergibt, baß in i)ißorifd)cr Seit regelmäßig beibe Ufer von ein nnb bcmfclbcn (Stamme befeßt unb bewohnt ftnb. Gß iß bal)cr bic bereite im Mittelalter Verbreitete Meinung, alß ob bie ©ber einmal bic @renjc jwifeben 'Polen unb Tcutfdilanb gebilbet habe ober bod) bilben muffe, alß irrig $n bcjcid)ncn. Tiber immerhin bot fie in ben Tlnfängcn ber Kultur bei ber bamaligcn fumpßgcn ©cfdjaßcnbcit ihrer Ufer unb Panbfcßaftcn mandjerlei 'Sd)Wicrigfcitcn für baß Überfdireiten größerer Maßen. ©afür famen nur ctnjclnc (Stellen in ©etracht: an ihrem Mittellauf bauptfädjlid) bic, wo heute 5rai,ffurt a- uub Großen liegen, •hierher führten baljcr bic (Straßen von ©ßcn nad) bem Sßeßcn: bic eine von ©ofen über Meferiß, Biclcnjig, fReppen, granffurt a. ©., jjürftenwalbe burd) ©arnim unb J^aveUanb jur Glbc, bic anberc von ‘’Pofen über ©cntfdjen, Großen, ©üben nad) ber jRicbcrlaufnj. @crabc lefetcre war anfänglidi bic wichtigere, wie baburd) bezeugt wirb, baß in ben früheren Gpoeßen alle Jpecreojüge ßc cinfd)lugen, fclbft wenn beren SBcrfammlungßort Q. ©. Magbeburg) vielmehr auf bie nörblidjcrc (Straße bimvieß. Ta mm außerbem noch ber 2Öeg von (Süben nad, 9?orben, von granffurt a. ©. nad, ©rcolau über Großen ging, fo bilbctc eß einen ber wicßtigßcn Änotenpunfte. Taßer brängten ßd) hier in biftortfdjcr Seit (Stämme nnb Sölferfdiaftcn an« unb gcgcncinanbcr. ^räbiftorifc^c unb erfte ©ermanifation. D?id)t anberß wirb eß audt in ben Sahrbunberten gewefen fein, von beiten unß feine fd)riftlidien Tlitfjcidjnungen nielben, fonbern von benen wir nur burd) bic ÜBißenfebaft beß (Spatenß, burd) Tluegrabungen unb bic baranf beruhenben (Sd)Iüßc (’Präßißorie) bürftige Äunbe ljaben. (Darnach iß in ber fogenannten ©ronjejeit, etwa vom jweiten 5al)rtaufcnb vor unfer/r Tira an auß bem (Süben in baß mittlere Cftbcutfdjlanb ein ®olf cingcbrnngcn, beßen Jperfunft unb Sugehörigfeit biß beute nidjt ßdtcr fcßgcßcllt iß. Gß bürfte fein 3weig ber Snbogermanen gewefen fein. 'Sange bat eß l)icr feine Sßohnßßc gehabt, wie bic aufgefunbenen ®räber unb §ricbl)öfc jeigen. 58on
XXIV @ejd)id)tlicl)e Einleitung. 9?orbcn fjcr traten ihnen bann bte ©ßgcnnancn, bic in bem heutigen lücftprcußcn ein Aulturjcntntm befaßen, entgegen uub vcrbrängtcn fie nad) unb nad). Vcrfdiicbcnc Stämme haben bamalS Greffen berührt nnb wohl gar länger ober fürjcr beficbelt: Sanbaien, Vurgunber, Jperuler, ©firren unb Slngier. Somit ift baS ?anb jnm crßen 9)?ale germanifd) geworben, inbcßcn famen bicfe ^Bewegungen hier nid)t jur bauernbcn Svitbe. Vielmehr ßnb gerabe bicfe Stämme bic Srägcr jener großen Völfcrwanbernng geworben, bic baS Gnbc bcS weßrömtfdjen 9?cid)cS f)erbeifüf)rtc- ©djwadic fließe non ihnen blieben wol)( jurücf, aber im ganjen würbe bod) baß ©bcrlaub bis jum Gnbc beß l. 3abr(). geräumt unb bamit baS Vorbringen ber Slawen auS bem ©ften crmöglidit. (Slanüfcbe 3cit. ?lud) »on biefen älteßcn flawifdwn SJanbcrungen haben wir nod, feine fdmftltdic Jtunbc. Sehr balb batten bic Slawen aber beibe Ufer ber Ober befeßt, ja crgojfcn fid) biS jur GIbe unb an ctnjclncn Stellen barüber fjinauö. Großen l)at ßd)er bei biefer Überflutung als ©berübergang eine bebcntcnbe fXollc gefpielt. ^ebenfalls wirb fein 9famc als foldjcr fdjon genannt, alS bic Scutfdjeit fid) gegen bic Slawen energifd) jur ÜBebr fegten unb unter ben fäd)ßfd)cn Jfaifern jum Angriff gegen ©ften »ergingen. Samale gehörte cS ju bem unter ber Spnaßic ber ^taffen ßegreid) vor* bringenben fPolenreid). Jpter Rieß Aönig Jpcinridi II., ber int 21uguß 1005 in Vcißfau bei fflfagbeburg ein 4?ccr gcfammclt unb burd) bic 97icbcrlaußg geführt batte, auf ben ^'olcnfönig SBolcSlaw, ber ßd, rcdjtS ber ©ber Greffen gegenüber gelagert unb »crfdjanjt batte. Sind) eine Umgebung erjwang JjJcinridi ben Übergang unb brang bann auf ber oben bcfdjriebencn Straße bis nad) ^Jofcn »or. 'Ißenn aud) feines* wcgS ntcbcrgcworfcn, bat fßoleSIaw bod) einen grteben erbeten. SnbeS waren bie Verbaltnißc nid)t »on langer Sauer, fo baß ber Aaifcr 1015 nod) einmal ben gleidjen 3ug unternahm. "Auf ihm crreidjtc er aber iied) weniger, alS auf bem früheren. 3?od) manchesmal ift bei ben Jtämpfcn ber Seutfdicn unb Slawen ber j)?ame Großen genannt worben, benn beibe Soifer crßrcbtcn — bic einen »on SÖcßcn, bic anberen »on ©ßcn — biefen wertvollen Anotcnpunft in ihre ^anb ju befommen. 3uuäd)ß behauptete il)n baS fPolcnrctd). Gin feßer 'Plaß wurbc angelegt, ber jum ©iß eincS AaßcllanS (castellaneus, comes castellaneus) wurbc. Gr war ber Äonnnanbant unb übte bic militärifebe unb jivilc Verwaltung in bem umlicgcuben Vanbc Großen aiiS. VcßtcrcS bot ßth olfi' banialS ju einer feften ©rganifation, ju bem districtus Crosnensis jufammengcfd)loßcn. GS teilte im übrigen bic GJcfdjicfc bcS oberen unb mittleren ©bcrlanbcS, bie befanntlid) in ber legten .fpälftc bce 12. Sahrb- baburd) cntfd)icbcn würben, baß bieS ©bcrlanb unter einem ßweige ber 'Piaßcn als <$crjogtuin Sdilcffcn anerfanitt wurbc. Über brei Sabrbunbcrte ift Großen mit Sd)lcften verbunben gewefen, wenn co aud) bin unb wicbcr auf fürjcrc Seit burd) Vcrpfänbung ober fonftige llmftänbc einer ber brei bciitfdjcn SOfäditc jitftel, bic in ßänbtgcm Sßcttfampf and) untcrcinanbcr
©efd)id)tlid)e Ginleitung. XXV gegen ben Often vorjubringen fuditen, nämlid) ben ’JlSfanicrn in Branbenburg, welche burd) bic im 13. 3al)r(). erworbenen Vänber SebuS unb Sternberg 9tad)barn Groffetw waren, ben SOTarfgrafen von Steißen, welche bic 9?icbcrlaufiß burd) ben Q5cft£ ber Oberufer abjufdtlicßcn ftrebten, unb cnblich ben Grjbifdjöfen ju SDtagbeburg, weldjc ihre gcißlidtc Obcrl)crrfd)aft burd) territoriale Erwerbungen ju Verftärfen bad)tcn. 21bcr bic SSidjtigfeit bcS s])la£cö gab ben fdjleftfdtcn J^erjögen, bic fidt in verfd)iebenc Linien fpaltctcn unb baS Sanb unter ftd) geteilt batten, immer wicber ben 2(nftoß, ibn jurücfjit erwerben. (Sbrifhanifterung uni) ©nbeutftbuncj. S3äl)rcnb biefer vom 11. bis 13. Satjrl). ftnb jwei Bewegungen grunb« Icgenber 21rt in Groffcn wie überhaupt in Sdjleften burchgeführt worben: bic Ghriftianiftcrung unb bic Einbeutfehung. Beibe Erfdjeinungen Ijängcn aufS engfte miteinaiibcr jufammen, bettu bcibc ftnb anS ben glcidjcn Begebungen tycrvorgegangcn, auS ©rünbett ber Kultur. Jan bem Ghriftcntiim trat ben Slawen bic überlegene geiftige, in bem ©cnnancntuin bic überlegene wirtfd)aftlid)e unb |laatlid)e Äultur entgegen. Eben biefe fulturcllcn ©fiter fud ten bic B)iaftcn für iljrc Vänber |u erwerben; baber Ijexben fdjoit bic polnifdjctt 3v>cigc biefer Dpnaftie mit iljrcr Einführung begonnen, wäljrcnb ihre SBollcnbung ber fdjlefifdien 3^ft Vorbehalten geblieben ift. Dtc Ghriftianiftcrung bcS VanbeS Großen ift von ben brei Bistümern, bie ftd) in ihm teilten, erfolgt, DaS Bistum fDicißcn, bas eigentlich baS ganje ©ebict weftlid) ber Ober bcanfpruditc, behauptete juh nur in bem größten Seil beß weft# lief) ber Ober unb nörblidt bcS BoberS gelegenen StridjeS; bem Bistum BreSlau jtanb bic SuriSbiftion über bic ©egenb füblid) ber Ober unb bcS BoberS ju, wo« bei btc ©rettje allcrbtngS viclfad) biefe £ylüffc überfprang unb an ben jenfeitigen Ufern entlang ging; cnblidt fiattc baS Bistum ‘Pofen baS ?anb jwtfdnn Ober unb 'PlciSfc. 3wci Urfunbett belehren ttnS über bic BrcSIaucr unb 'Pofener Dtöjcfanjugc* hörigfeit. Tarnad» unterftanben ber BrcSIaucr Äirdjc: Ocutfd)# unb ’Polnifd)»9tctt« fow, Vodnvilc, ©ünterSberg, S)?effow, ‘Polenjig, Sd)önfclb, 9ieucnborf, SJ?tind)Sborf, ®cutfd)» unb 2ßcnbifdt> Sagar, ®ul)low, Sontow, Goffar, ’Plau, £ogau, ©rttnow, 9iußborf, Sd)Icftfd) Orchnow, ’Paganj unb ’piothow ejetjt ÄrctS ©rünberg). Dagegen begengte ber Bifdtof von VebuS ber ‘Pofener Ätrd)c i. 3- 1308 bie 3ugcl)örigfcit ber Dörfer: Drehnow (nadi granffurt), Sammenborf, 9itcSnig, Glebow, .W’urtfd)ow, Srebidjow, 9labcnicfcl, Gtdjbcrg, Sfpren, 3ettiß, Straube, Baubad), ®rc* wtt?, Bcutniß, Dobcrfaul, ©lembadi, GrämerSborn unb VeiterSborf. Sion allen brei Bistümern aus ift bic Ghriftianiftcrung tatfräftig betrieben worben: babei ftanbett bic Bistümer wefentlid) unter bcutfd)ein Einfluß. DteS gilt audi von jpofen, benn bic Bifdtefe hatten ftd, gegen bic Untcrftcllung unter baS Grj« biStum Glnefcn gctlräubt unb bic Gr.;bifd)öfc von SDJagbeburg als ihre SDJctropolitanc mit aller Energie ftd) ju bewahren gewußt. Somit bcbcutctc bic Ghriftianiftcrung
XXVI @e|'d)id)flid)e (Einleitung. jugleid) eine Stärfung beß Seutfd)tuinß, baß eben bamalß |td) bereitß eine bc= l)errfd)enbe Stellung im Vanbe gewann. SD?an barf babei nicht von einer ©crmanifferiingßpclitif reben, bcnn bie ßer* beijiebung beutfd)er Äoloniffen gcfd)ab, wie erwähnt, außfdjlieglid) auß wirtfdjaftlid)^ fulturellen ©rünben. S)?an wollte baß Vanb beffer außnufecn burdi befferc Bebauung, 9lobung unb Urbarmachung unb burd) 2lußbauung ber Stäbte. Tllleß leiteten bie Seutfchen. Sie Vanbeßherrcn fclbff, bie potnifdjen unb fd)Icfffchcn spiaffcn, bie ©runbhcrrcn geiftlidjen unb weltlichen Stanbcß, enblid) bie Jtirdjc alß foldjc trifteten biefer ^Bewegung, bei ber nationale @effd)tßpunftc wohl meiff fehlten unb bei ber eine ©rgänjung ber bißberigen Tlnffeblungen unb feine l'crbrängung ber Slawen beabffd)tigt war, mögirchff SBorfdiub. SBon ben gcifflichcn ©runbhcrrcn muß man babei für (Sroffen vor allen Singen baß 3iftorjionferfloftcr Vcnbuß an ber Sbcr nennen, ©er 9?amc SD?ünd)ßborf, ber an bie Stelle beß flawifdjcn Sffctnicc (ober 3arf>ie) getreten ift, erinnert nod) heute an bereit fultivatorifd)c Xätigfeit in biefer ©egenb. Sie 2frt unb ffßeife ber Äolonifation ift befannt. Ser ©runbljcrr fegte ffd, gewöhnlich mit einem Unternehmer (Vocator) in SBcrbinbung, ber bie bem einzelnen Sorfe entfpred)cnbe 3&hl '-Mnffcbler anwarb. 3eber erhielt alß wirtfdjaftlidje öinheit eine J&ufe, beren ©roße fet)r verfd)ieben, von 30 -90 borgen, war; ber Unternehmer fclbft befam 2—3 J^iifen mit anberen ©cjügen, meiffenß bem Sd)uljenamt. J^äuftg würben and) für bie erffe 3«t greijahre von Abgaben bewilligt. Über bie ©roße ber Sörfer ftnb nur wenige Angaben erhalten, bie nicht recht gefiebert ffnb. Spätere SBerjcidjniffe bürfen bod) nur mit SBorffd)t herangejogen werben. Sarnad) hat feie J&ufcnjabl jwifeben 7 unb 50 gcfdjwanft. Sb man auß ber gorm ber Sörfer, ob eß fogenannte Stragenbörfcr ober 9iunblingc ffnb, 9tücffd)lüffc auf bie 9iationalität ber Tlnffcbler jichen barf, iff bißher unffdjer. SD?an fann höthff^uß fagen, baß baß Stragcnborf unter germanifdjem ©influg ftel)t. Über baß gortfdjreiten ber Molonifation im ©roffcnfd)cn haben wir wenige 9?ad)rid)ten; welche Stämme babei Vornehmlich beteiligt waren, wie weit alte flawifdje Tlnffeblungen bemigt, wie viele 9?eugrünbungcn erfolgten, lägt ffd) nidtt fagen. Soviel iff wohl ffdjer, bag in bem erffen SBiertcl beß 13. hat)rl). bie Äolonü fation im ©roffcnfd)en alß abgcfdjloffen betradjtet werben fann, wenn and, vereinzelte 9?ad)fd)übe nod) ffattgefunben h^u- £>ie ßroffener SScrhältniffc würben bamalß bereitß für anberweittge ©rünbungen alß 9?orm angeführt, ©erabc von ben Stäbtcn wirb bteß inehrfad) hervorgehoben, fo bag wir annehmen fönnen, bag ffe $u jener 3eit ihren beittfdjen ©harafter bereitß vollftänbig befeffen haben. Umwanblung flawifd)cr Sörfer in beutfdic ffnb nur vereinzelt bejeugt. So wirb uitß berichtet, bag ©ünterßberg urfprünglid) ©ffetnice geborgen bal’c> unb bag leßtcreß bei ber 9?eugrünbung in jwei Sörfer, ©ünterßberg unb S)?ünd)ßborf, geteilt worben fei. gür bieß wirb nod) ein anberer flawtfdjer 9?ame, 3nrbie, überliefert. 9iid)t fo ffdjcr ffnb Sbcntiffsicrungen von ©idjberg mit Vubogafl, 9?cucnborf mit 3arnowe, Sdjönfclb C®. 153) mit Subrau unb 9lugborf mit *Polupin. EOTandje ber
(3eld)id)tlid)e (Einleitung. XXVII öfteren 2lnßcblungcn fd)icben ßd) nad) ben ^Rationalitäten in jwci Seile; fo ljaben ßd biö Ijeiite Sßenbifd)* unb dcutfd)«Sagar (Sagar polonicale unb teutonicale) fowie dcutfd)« unbfi)olnifd)«97ettfow bewahrt, bic biß in ben ?(nfang beß 19. Sabri), beibe jum Krcife Großen gehörten. SBon bem ©eßcljen cincß ffawifdien 2lbclß in Großen ßnb genauere 'Spuren nidjt vortjanben. Scbenfallß überwogen bcrcitß im 11. Sabri), beutfdje @efd)led)tcr, bic auß ben benachbarten Scrritoricn flammten, burdiauß im ©eßt ber ^Rittergüter: id) nenne bic Vöbcn, 9iottenburg, Siabcnau, Glrünbcrg, ißefenberg, Vanbßbcrg, Kalt« reut!) unb Knobclßborf. (Sic haben ßdi !>icr über 3 Saßrh. behauptet, biö im 17. unb 18. Snljrl)./ namentlidj burd, ben dreißigjährigen Krieg, ein ßärferer 2ßcd)fcl cinfcßtc, ber märfifchen 2lbcf über granrfurt a. £>. inß Vanb brachte. die Gntwieffung, bic Großen in ber fdileflfd’Jit Seit burdjmadfle, war im gaitjcn fricblid)cr Statur, fo baß Vanbwirtfdiaft unb J^anbef ju einer gewißen ©lütc tarnen. Tlllcrbingß wurbc bic Stabt Großen im Jjpanbcl unb SBerfehr burd) baß günfliger gelegene grantfurt a. d halb überflügelt. SBon größeren Kriegen blieb baß £anb Perfdjont, felbft bic Jjpufßtcn hüben hier nid)t arg gehäuft, benn bie Jper« jöge verßanben eß, ßc burd, Kontributionen fcrnjuhaltcn. Überhaupt mad)tcn bic Vanbeöherren ßd) burd) fBcrlcif)ungcn, ©auten, ©efudjc, namentfid) um bic Stabt Großen, verbient. 2lm befannteften tjicrfür iß Jperjog -Geinrid) I. unb feine Glemablin, bic heilige Jpebwig, geworben, wie in ber Stabtgcfd)iditc ('S. 33 ß.l näljcr außgeführt ift. die 'Plagen beß Sliittelaltcrß, Scucrung, Seuchen, namentlich ber fdjwarje Seb, geuerßbrünfte, wcld)c an ben Jpoljhäufcrn rcidw Nahrung fanben, unb Über« feßwemmungen haben aud. Großen nid)t vcrfdwnt. 'Jlbcr größeren Sd)abcn bat baß Vanb erft burd) ben fogenannten märfifchen ober fd)lcftfd)cn Krieg erlitten, ber mit ber ©cßhcrgrcifitng burd) bic ^obcnjollcrn cnbctc. Srtrerbung Durch Die •^obenjollern. ©ei ben piclfad)cn Seilungen ber fd)lcßfd)cn J^erjöge hatte man incift Großen, 3üUid)au, Sdjwiebuß, GHogau, greiflabt, Glrünberg ju einem Serritorium jufammen« gefaßt, hierüber hat afö leister fclbftänbiger Jperjog Jpeinrid) XL in ben Sabrfu 1467 biö 1476 gcl)crrfd)t. Gr verlobte ßd) 1472 mit ber Soditer ©arbara bcö Kur« fürften 2llbrcd)t 2ld)illco von ©ranbenburg. dabei vcrpfliditctc ßd) ber Kurfürfl ju einer iDJitgift von 6000 guten rhciiufdjcn Ghilben. Jjiugcgen verfprad) ber Jperjog feiner sufünftigen ©cmablin bic glcidic Summe alö ©egenmitgift („iL!ibcrlcgung") unb baju eine SDtorgengabc nad) feinen fftrftlidicn Gbren. 2llö Unterpfanb vcrfchricb er bafür feine gefamten Väitücr feiner grau bei finbcrlofem Sobe. Jpinjugefügt wurbc nod), baß, wenn feine grau bann fpätcr ftürbe, bicfe ganzen 9ied)tc auf ihre Grben übergeben feilten. die heirat wurbc i. 3. 1171 gcfdjloßcn, fanb aber bereite am 22. gebr. 1176 burd) ben finbcrlofcn Seb bcö Jg>cr;ogö Jpeinrid) XL ihr Gnbc. Sofort ergriß für
XXVIII ®e[d)id)Htcf)e Einteilung. * bte Sßitmc bereit ©ruber S)?arfgraf Sobattn Öiccro, ber feit Saljrcn bie .H'urmarf für feinen in granfen mcilcnben Setter 2lfbrcd,t 2ld)illeö vermaltet«, ©eßfc von bem gefaulten £anbc unb fanbte ben J&crrn Sd)cnf auf Seupin alö „oberßett ©ubernator beß ©logauifdjcn gmrftcntumö". Sehr halb aber mürben bie branbenburgifdjen ‘JCnfpriidjc von brei Seiten befäinpft. 2(10 crßer incibctc ßd) J?erjog Jpanö Von Sd)leßcttsSagau für bie gefamtc ©rbfdjaft alö näctyflcr Sippenvermanbter. Sobann mürben von feiten ©öfymcim feine obertebitttycrrlidjcit 9ied)tc, bie eö über ganj Schießen befaß, angeführt, um ben J^eitnfall ju crflärcn. Siefe bötjniifdjen Stcdjte mürben nun, um bie Sadtc nod) vermicfeltcr 311 machen, von jmei ^)rätciibcnten geltenb gemacht, von .Honig S>?attl)iaö ßorvinuö von Ungarn unb Atöuig SOßlabiölam von ©Öhmen, mcld)c beibe um bie Jtronc ©öbntcn miteinanber fämpften. Sic ©rbfdjaft fatu fomit in bie großen ©cgcnfäfcc ber ofteuropäifdien ^olitif ber bamaligcn 3eit. Äurfürß ?llbrcd)t Tfdjillcö fudjtc burd) gefd)icfteö lavieren bte Sicdjtc feiner Sodjter ju ftdjcrn. Snbem er ihre Jfianb unb alö SDZitgift bie ererbten Vanbe bem «Honig Sßlabiölam Verfpradt, gewann er bcnfclben jur Untcrßüftung. Sagegen mußte 2Ubrcd)t ffd, im Äantpfc ber beiben anberen ^rätenbenten ermel)rcn: bamit begann ber märfifdje ober fdjleßfdjc «Krieg. jhn führten verbünbet «König SD?attt)iaö von Ungarn unb JfJausJ von Sagan, ben man wegen feiner 9iücfßd)töloßgfeit unb Stobjeit ben milbeit Jj?anö jubenanntc. 3uglcid) veEtanben fte cö, alle 9teiber beö Jj?aufcö J^ohcnjollerit aufjuhefsen, inöbcfonbcrc ben Seutfdjcn Srbett unb bie Jg>erjöge Von Sommern. So entßanb eine gefährlidte Koalition gegen ©ranbenburg, fo baß SDJarfgraf Sobann in bie größte ©ebrängnic geriet. Sähet litten natürlich bie ßrittigen Vänber, bie man von beiben Seiten ju befefjen fud)te, mol)l am meiften. Sroffen fei bamalö, fo vcrßd)trt ber GEtjroittft SDiöllcr, von foldjer 9tot überfallen morben, baß ce beinahe untergegangen fei. Sn ber Sat hatte Giroffen mehrere 2ln« (türme ber Serbünbeten auöjubaltcn, bei beiten u. a. bie ©logauer Sorßabt jerftört mürbe, aber bie ©ranbenburger behaupteten ben spiafe. Sic ©cfahr mürbe für bie 9)?arf immer größer, fo baß fd)ließ(id) ber jtiirfürft felbft auö grauten Ijcrbeictltc (1478). @r führte einen JfJccretfjug hcraiV beffen ganje 2luörüilung bamalö alö mufterhaft galt. 5hm hielten bie grtnbc nidjt ßanb. 3unäd,|t mürben bie Komment jurüefgemorfen, fobann «$crjog «£anö verfolgt. Sein 9?ad)trab mürbe unmeit ©roffcit jmtfdjcn ©cröborf unb *piait jerftreut; er felbft bei Sd)lcßfd)«Srehnom geftellt unb beßegt. 3nhlrcid)c Jj?arnifd)c, Jpirnfd)alcn unb ©e* beine mürben nod) jur 3cit bcö ©broniften Voller in jenen ©egenben auägegrabett: lebenbige 3cugtti(fc ber großen 9?tcbcrlage. Ser Äurfürfl Ißdt cö nidit für nötig, feinen Sieg mcitcr ju verfolgen. 3« feinem Sdtaben, beim J&crjog Jj?anö begann beit Äantpf im näd)|lcn 3al)re mteber aufjunebmen. Snbcä crlofd) er nad) unb nad) in ftd) felbft, ba Äöttig SD?attl)iaö an einer meiteren ©eteiligung burd) brohenbe Sürfengefahr vcrl)tnbcrt mürbe. Somit mürben Scrbanblungcn angefefet. Sic jogen fid) nod) mehrere Snbre fjüt, big ßc nad) vcrfd)icbcnen Sorßabicn ju einem bcßititivcn 2lbfd)luffc beö Streitet führten.
töejd)id)flidje (Jinieitiing. XXIX Unter Vermittlung beö Äöiiigb ?J?attl)iaß von Ungarn, bem injwifdjcu bie £)f>er(el)nöt)err(id)fctt über ®d)lc)Icn jugeftanben war, würben cnblid) am 20. Sept. 1182 ju ßamcnj folgenbe fünfte abgcfd)lonen: Qi mürben ber grau ^Barbara, ihrem Vater Äurfürftcn 2Ubrcd)t 2(d)tllcö unb iljrcn ©riibcrn für bie 50000 Ungarifdjen @ulbcn, bic ihnen auö ber (irbfd)aft beb Jpcrjogö «ßcinridi XI. jugeftanben waren, folgenbe Sd)lö|fer, Söcidibilbe unb Sauber cingerauint: Sdiloß unb Stabt (Sroffen mit bem Sänbchcn SBobcröbcrg, Sd)loß unb '•IM'. V. iieqel fee .Hurfürften C'oadiim II- mit bem Slbler reu vroffen im vierten (reibe linK (vom VeRhauer aue>. «Stabt 3üUid>au, Wie Schloß unb Stabt Sominerfclb auf Söieberfauf unter Vorbei halt ber (rrbhulbigung an Jtönig ®?atthiaö. Sö ijt alfo ein Kompromiß juftanbc gefommcn, beim Die Siranbenburgcr erhielten nur einen Seil ber von ihnen bcanfpritdjten unb ihnen rcdjtlid) juftcl)enbcn Sauber, wobei nodi Sominerfclb für Sdjtvicbuö außgctaufcht würbe. (Darauf lag bann aud; bie ©infdjränfung, baß ein Siücftauf erfolgen fonntc, fobatb bic ^fanbfuinnic bejaht fein würbe. Srft nad) mehr alö fünfjig 3<ihtcn, am 23. 9J?ai 1538, gelang eß Äurfürft joadjim II., biefe SBcfd)ränfung ju befeitigeu. (Die böhmifd)e Schnöherrlid)fcit, bie nodi ju vielen Äuöeinanberfe^ungcn TInlaß gab, würbe gar erft burd) ben ©crlincr gricbcn vom 28. Juli 1712 befeitigt.
XXX ©efd)tdjllid)e ©inleifung. Welchen Ißcrt bic Jßol)eiijollcrn auf biefen ©eß$ (egten, bafür sengen ver? fdjiebene Umßäube. Sititädjft lief? man am 13. Df tob er 1182 im gangen Äurfürßcntum ein allgemeincß Danffefl abljaltcn unb in ben Äirdjcn ein fcierlidieß Tedeum anftimmen. Dann nahmen 1538 nad» ber beftniriyen Erwerbung bic Jpohensollcrn ben Titel: „Jjpcrjog in Sdßcftcn 311 (Sr offen" an. Der 2(ußbrucf ift |taatßrcd)tlid) richtig. Dagegen ift bie barnadi viclfad; gcbilbctc $öe;cid)nung „J^crjogtum ßroffen", waß fpäter fogar im amtlidicn Slcrfcfyr angewanbt wurbc, an ßd, nidit haltbar; eß l)at [ich aber in ber Literatur burdjgefctjt. 2lußerbem ift für (‘roßen in baß Jßohenjollcrnwappcn ber Idilcßfdie 2lblcr cingefefct werben unb $war an heroorragenber Stelle. Sßcnn er fpäter auch nad) ben großen Erwerbungen allinäljlid) mehr nnb mehr jurüefgebrängt worben iß, fo h‘t( er bod) biß 1918 im ©roßen Sßappen unter ben 52 gelbem nod? auf bem 22. behauptet (flehe 2lbb. V). ©nglieberunq (üroflentf in bie SReumarf. Daß .ßerjogtum (jroßen, um ben furjen 2lußbrucf 311 vcrwciibcn, umfaßte alfo bie oben angegebenen ©cbictc unb gcrftcl in bic beiben «Streife Eroßcn unb 3üllid)au. Eß fanb feinen unmittelbaren 2lnfd)luß an bic Dtcumarf, mit beßen einem «Streits Sternberg ber größte Teil gcograplßfd) eine Einheit bilbct. ®ic Einglicbcmng in bic Dlcumarf warb baburd) um fo feiler gcbunbciv baß fic unter bem SDfarfgrafcn 3ol)ann von .ßüßrin ein felbftänbigcr Staat wurbc. Damit würben bic ncumärfifdien £anbeßbcl)örr>cn gleidjfam Scntralftcllcn, benen alle Territorien beß SWarfgrafen untcrftellt würben. Dicß bauerte natürlid» fort, alß bie 9icumarf wieber bei 3ohannß Tobe mit ber Äurmarf Vereinigt wurbc. Somit war bie Jtüßriner 9icgicrung, wc(d;cr biß 1808 bie allgemeinen Vanbcßhoheitßfachcn unb bic 3ußisangclcgcnl)citcn juftanben, unb bic bortige 2lmtßfainmcr, fpätcr jtricgß? unb Domänenfammer, weldjc bic Steuer? unb Domänenverwaltung batte, bic vorgefefcte 3nßanj aud) für bie Eroßcncr ©cl)örben. 3m Jperjogtum war ber vornehmjtc ßaatlidjc Vertreter ber SBcrwcfcr, beßen 2ünt ßd) auö bem bcö JtaftcUanö erft im ©ruttbc cntwicfclt h^dc- ®alb bei ber (Erwerbung war feitenö ©ranbenburg ein fold'cr in ber Werfen bcö ©rafen ©itclfrilj Von 3vHcrn, bem fdjon früher bie Domänen verpfäubet waren, cingcfcfet worben. Die 9ied)tc beß SSerwcferß, bic ftd) urfprünglid) auf alle 2(ngclegcnhcitcn crßrccftcn, würben nad) unb nad) mcl)r eingeengt, fo baß fein 2(mt bcrcitß vor 1700 nur eine mit einer ©elbbotation vcrbmibene ©hrcnftcllung war. 3m erften Viertel beß 18. 3ahrh- »ollßänbig cingegangen. Slcrbrängt war baß SBcnvcfcrantt vor allen Dingen burdi bic ©ilbung beß £aubratßamtß, baß wefentlid) auf flänbifdjer ©runblagc beruhte. Die Stänbe waren jwar and) mit benen ber Stcumarf ju einem einheitlichen 5törpcr vcrfd)inolscn, hiittei' aber baneben nod) eine Sonbervcrtrctung für bie ?ntgclcgcnl)ettcn beß Saubcß (Sroffen bewahrt. 2ln ihrer Spifec ftanben jivci Vaitbeßaltefle, wcldic von bem 2tbcl beiber
®efd)id)f(id)e Einleitung. XXXI Streife Groffcn unb 3üllid)ait gewählt würben. Ute ©cbeutung biefer poften l)ob fid), alß int Urcißigjäl)rigcn Jtriegc ihnen nad) unb nad) bie 9icd)te beß Äricgßfomtniffärß, ber für SBcrpflcgting unb Unterhalt ber burd)5ict)cnben Uruppen ju forgen l)attc, juftclcn. Omäblid) trat immer einer Von ihnen mehr in ben SSorbergrunb, fo baß biefer ben Vanbratßtitel bei beffen Ginführung in ©ranbenburg im 5ahre 170J erhielt unb beibe Streife alß foldjer verwaltete. Uancben gab eß nod) bic Sofalbchörbcn: in ben ©labten bie SOiagijtratc unb ihre ©ebienten, in ben 'Ämtern urfprünglid) Ämtßhauptlcutc, fpäter Ämtßmänncr, in ben Uörfcrn bic ©djuljen unb auf ben ®ütcnt bie Grunbhcrrcn. Überftcbf über bic branbenburgifc^preufnfdpe Seit. Uic erften 3al)rl)unbcrte ber JpohensoUernherrfdjaft waren für baß Jperjogtitnt (Sroffen eine 3eit ruljiger unb fortfdjreitcnbcr Gntwicflung. Ucr 2Bol)l|tanb hob fid) unb ©Übung unb Äultur verbreitete ftcfr mehr unb mehr. Gitte gewiffe Sßcrltcbe ber JfScrrfdjcr für (Sroffen mag bajtt nidjt wenig beigetragen haben. Sie haben nidit nur baitftg perfönlid) ©tabt uub Vanb (Sroffen befudjt, fonbern beibeß and, oft alß ffBitwcniifc d)rcr Gemahlinnen beffimmt. So bicltcu auf ©d)loß (Sroffen bie SD?arfgräpn Katharina, SSitwc beß Soljann von Äüftrin, Von 1571 biß 1571, bie Sturfürffin Glifabctl) von 1598 biß 1607 unb bic Änrfürftin Glifabctl) Gharlotte, bic Shutter beß großen Äitrfürftcn, von 1640 biß 1660 ihren Jpof unb haben in förberfamfter ffBctfc bort gewirft, wie bei ber @cfd)id)tc ber ©tabt (©. 35 ff.) näher beriditet worben ift. Ute fürftlidicn jjratten, vornehmlich bic Ättrfürftin Glifabctl) Gharlotte, bic geborene »Prinjcfffn auß pfäljifdiem Jpaitfc, jcidjncten ftd) burd» feine ©Übung unb ©cißcßfultur auß, fo baß fte hürburd) auf ihre Um» gebung tiefen Ginfluß außübten. ‘Hon (Sroffen auß würbe von einer 97id)te ber genannten Aiurfiirftin eine eifrige Äorrcfponbcig mit bem berühmten »Pbüofophcn Gartcffiiß unterhalten. Äbcr batnalß gcrabc fd)(ugcn bic fdjwercn 3eücn beß (Dreißigjährigen Sfricgcß über (Sroffen gufammen. Gß war wicbcr einmal bic alte ©tellung Groffenß alb .Rnotcnpunft mehrerer ©fraßen, welche von allen ©eiten bie fämpfenben »Parteien hcranlocftc. Gß blieb bann natürlich bei feiner einfachen ©efefcung, fonbern Äontributioncn würben geforbert, ^lünbcrungcn unb Sßcrwüftungcn folgten gar halb. Uic erften Jlnjctdjen beß großen jtriegeß waren für bie Stabt mehr intcreffant alß furdjtbar: Uurdjfahrt unb 2lufeittl)alt ber Jamüic beß flüd)tigcn »IPintcrfönigß unb beß SOTarfgrafen Svhann Georg von Sägcrnborf 11620/21). Uann aber fant bic Aricgßgcißel: faifcrlichc Gruppen, ®raf Gruft von SWaußfclb mit feinen Sölbncrn auf ihrem 3ugc nad) Ungarn, Söallcnfrcinfchc ©olbateßfa. Darauf folgte im Ginvcrftänbniß mit bem .ffurfürften bie ©efchung burd) bie ©diweben, wcldjc am l. Tlugufl 1630 burd) Unvorftd)tigfcit einen gewaltigen Stabtbranb erregten (vgl. ©. 19 ff.), ber bie SOtehr^abl ber Gebänbc, ja felbft bic .Htrdtcn verniditctc.
XXXII @efd)id)llid)e Einleitung. dod) wir verfolgen l)icr nid)t ben ffficdjfcl ber ©cfcßungcn Großcnß burd) bie feinblidicn Parteien. Stabt unb Vanb litten feßwer baruntcr. Mancherlei ©criditc von ben bamaligcn Reiben ßnb unß erhalten. Gin tppifcßcß 3cirf)cu für bie 9iadp wirfungen iß, baß halb nad) bem dreißigjährigen Kriege ber bobcnjtänbigc 2lbel anfängt ju vcrfdjwinbcn. 92od) bei ber Jpulbigung von 1575 (eben wir, baß bie v. Änohclßborf in ©erßborf, ©rcppcln, Sagar, Murßg, gritfdienborf, ©oberßberg, bie v. Äalcfrcutl) in Sdjlegcln, ©lumbcrg unb ^ommersig, bie v. Soßen in Sl)icmen* borf, ÄurtfdwW, ©rcbidwro, Mcrsborf, ©aubad), ©oßfar, bie v. Soge ju Vogau, bie v. 9iottenburg jit 9)olnifdp92cttfow, Sippen, bie V. 9\ahcnau ju Goßar, 'Ißeißig unb ©riefenifc ßßen. Jlcincß biefer @efd)lcd)tcr l)at baß Gnbc beß 18. Sabri), auf ihren Erbgütern erlebt, beim bamalß waren bie v. ’Jflvenelcbcn auf ©Öhren, bie Freiherren V. Jlrnolb auf Sogau, bte V. ©ecrfclbc auf bem Sommcrfclbfdicn Majorat (©aubad), (Mahlen^, ©rabfow, Sommerfelb, löcllmiß), bie V. ©erg auf ’Plau, bie v. ©lom« berg auf Sicbthal, bie ©rafen $\incf »• F*ncfcnffc*n auf drcl)now, Jpcibenau, 9iabcnictc(, Sfprcn unb ©rebidww, bte v. (Mahlens auf Jjjcrmßwalbc, bie v. b. ©rohen auf ©aubad), bie v. Jßagcn auf Äenigewillc, bie gürfren von J^ohcnsoUcrn auf ber 4?crr« fdjaft ©cutniß (Äiincrßborf, dobcrfaul, Sciterßborf, 97cttfow, ‘plcißfc, Straube), bie Freiherren v. Atottwiß auf Gojjar, Äucfäbcl unb 3cttiß, bie v. <S?ppcn auf Ftitfdicn» borf, Siicfcniß, dciitfdjsSagar, Sdjmaditcnhagcn unb Sßicmcnborf, bie v. Pforten auf ©riefcnilj unb ©riefel, bie ©rafen v. 9icid)cnbadi auf ’Prcidjow uub Sdilcgeln, bie ©rafen V. Sdjmcttan auf ^onnnersig, bie Freiherren v. Sdjöuaid) auf ©erßborf unb @iil)low, bie v. Sdiöncbccf auf dcutfd)«Sagar, ber greiljerr »- Selb auf See« borf, bie ©rafen v. Saucnßicn auf ©lumhcrg, bie Freiherren v. 3rofd)fc auf Älcbow, da 11 he, dammenborf, Soruow unb SQcißig, bie v. ülogcl auf jläßincn unb Miirjig, bie v. SBulffen auf Sippen, bie v. 3obcltiß auf Soppcr unb bie v. 3»djlinßfi auf drcppcln. der 'löiebcraufbait bat ßd) langfam VoKsogcn, trotjbcm ber ©roße Äurfiirjl jtdi perfönlid) für baß Sänbdjcii intcref|Tcrtc, in bem er wiebcrholt namentlid) jum ©cfitdic feiner butter weilte, ©lüeflidjerweife würbe bie auffteigenbe (intwicflung burd) bie weiteren Äricgc beß 17. Snhrh- wenig gcjlört; bod) blich baß Sanb Von ben iiblidjcn plagen ber Seit, üißhefonbcrc aud) von Sbcrühcrfdjwcinmungcii nid;t ver* fdjont. 2lbcr ein wirflid) großcß llnglürf ereignete fidi erft, alß bie Stabt Großen am 25. 2lpril 1708 von einer fürd)tcrlid)cn ©ranbfatafirophe heimgefudit wurbe (vgl. S. 36). die ?lufwärtßbcwcgung würbe burd; biefc ©efdjicfc inbeo mir wenig aufgc« halten, sumal Jtönig Frißbridj 1. in großartiger 'Ißcifc in ber 9?ot eingegriffen h^ttc- der dbcrhanbcl, bem bie Einlage beß Fricbrid’ 2öilhclm»5?analß (1668) swifdicn Spree unb S?bcr jugutc Farn, brad)tc größere Einnahmen, der 2'crFchr vermehrte fid), alß bie großen Dlouten s«r Ginridjtnng jränbiger 'Poften bemißt würben. Sud>-' unb Veinwanbiuanufaftur erfreuten ßd) außgcfprodjcncrmaßcn beß lanbcßherrlidjcn Sd)Ußcß unb hoben ßd) feßr. Sn Stabt uub Sanb mehrte ßd) ber Ußohlftanb. Ginc 2ln$ahl fapitalfräftigcr ©utßbcßßcr hatte fidi angcßebelt ober tat eß; eß waren weiß märfifdic ‘Jlbcligc,
®ejd)id)tlid)e Einleitung. xxxni wcldic von ^ranffurt a. S?. ber ber gropcn 'Poitftrapc gefolgt waren unb firti angc« tauft hatten, Sic brachten einen feinen (Scfdimacf, ber bamalß in ben harten unter ßinflup von .ßollänbcrn unb fraiqö|ifcbcn 9icfugicß ftcß cntwicfclt batte, mit |Icfi. Ser (Scneral @corg ‘Jlbolph v. 2)?ifranber auf Sammcnborf, ßleorg Sicgmunb v. Snobclß« borf auf ßoffar, bic 3ptbli»^f» J« ßrämcrßborn nnb fpäter @raf ftricbrid) Stto Jytncf v. ^intfcnftcin unb feine FunfUicbcnbc @emal)lin 'Ißilhclminc Sorothca ßlifa» bctb geb. v. Bicrccf auf Srcbidiow finb bafür bcrvorragcnbc 93cifpiclc. SDIan jablt bicfe 3cit Jit ber glücflidiftcn beß Sanbcß. Sa bradjtc ber Sieben« jährige .Krieg and) hierher mandicrlci 9?ot nnb Scib. ßß waren bic 9inffcn unter bem ©citcral Soltifow, wcldic am 23. 3uli 1759 ben prcupifdicn (General V. ÜBcbcll bei .Stan unweit 3üKidian beftegt hatten unb @c(b unb Scbcnßmittcl erpreßten. 53alb Famen baju nod) Cftcrrcidicr. 92 a di ihrer Bereinigung jogen fte gegen Jfranffurt a. C. unb febrteu von bort, nadibcm ffc bem .König jyricbridi II. bei .ftuncrßborf eine 9iicbcrlagc beigebradit hatten, jurücf. (Kefdiiefte Slianövcr jyriebridw jwangen fic inbeß 511m ?I6jug. Saß folgenbc 3abr erneuerte bic Siujfcnplagc. Sic t)?ot vermehrte (idi [ehr, ba eine ungeheuerliche ifontribution cingctricbcn wurbc. 3brc ©cjaljliing foniitc nid)t gclcutct werben, fo bap man mit ffliübc eine jyriftvcrlangcrung biß pim nädiften Sabre erlangte, ßrft bic glücflid'c Sßcnbung beß Äriegcß burd) ben 5ob ber .flatfcrin von Shiplanb braditc bem Sanbc wicbcr Sidicrbcit. 92odi einmal bat ßroffen bann -Kriegßlcibcn burd)inad)cii muffen nad) ben Siicbcrlagcn von Sona unb Qlucrjtäbt am II. Sft. 1806, wo franjöfTfcfrc unb baverifdic Sruppcn unter ©efebl bev ^.'rinjen Seromc 9iapolcon hier häuften. ßß folgte eine böfc 3cit mit Saiten aller 2lrt, bic erft mit bem ©cfrcinngßfricgc ihr ßnbe fanben. 2t{cnn bicfe Aricgßuiirubcn aud) mancherlei Sd)äbcn qcbradjt haben, fo bat bod, bic iyürforgc ber .iiönige |Ic halb ;u heben vermod't. j)?ad) bem 'Siebenjährigen .Kriege bat iiamcntlid; ftrtcbrid) II. burd» iOielioratioußgelbcr unb ^crbcijicbung von ftoloniften in ber glütf(idjfteii SScifc jur 'IBicbcrhcrftcllung, dvctabliffemcnt, wie man bamalß fagte, ciugcwirft. (Sroffcn nahm baber an bem gropcu 'Jüiffdnvung 'Prcnßcnß unb fpäter beß Scutfd)cit fÄcidicß teil: allcrbingß bic alte Ärcißftabt fclbft nidit in bem 9?<apc, alß eß wohl hätte ber fiall fein fönnen. Jpicrju bat uid)t wenig ber Um- Üanb beigetragen, bap fic ihre alte gcographifchc Sage alß Änotcnpunft verlor. Sic bauptfad)(id)ftc ßifcnbabnftrcifc folgte nid)t mehr bem alten 'liicgc, fonbern ihre 9loutc verläuft von Jyranffurt über ®ubcn, 'Sommcrfelb, Sagan, Q5rcßlau. Sic bc« rührt beit .Strciß ßroffcit alfo nur in Sommcrfelb, baß eine bcmcrfcnßwcrtc, Stabt ßroffen übcrtrcffcnbc SBlütc erlebt bar. Unb fclbft, bap eine Stcbenbabn bic alte Strape von üften nad) SÖcften: ©ubcit, ßroffen, 95cntfd)cn, ’l'ofcn verlief, tonnte bic frühere 25cbcutung ßropcnß nidjt wicbcrberftcllcn. Ser Ärcie batte währenb biefer letten ’J-'criobc an feinem alten Umfange burdi ($rcn;6crid)tigungcn bei ber dtcuorbnung beß prciipii'dien Staatcß nadi ben S3c* freiungßfriegen einige flcincrc Bcrluftc. Sic im Soraucr .Krcifc gelegenen ßnflavcn Hunfttrnfni. b. Wow. SBrbbß. VI. ß. fronen HI
XXXIV @efd)id)tlid)c Ginlcihing. ©aubad) unb ©ablcnj würben bortfyin überwiefeu unb bic Stabt Siethenburg itcbft '))olnifdp9tcttfew unb Sddcfifd)*lDrci>now bem jfrctfc ©rimbcrg unb bamit ber ^'revitij Sdtfeften cuwcrlcibt. gllcidjjcitig würbe bic alte Serhinbung mit bem Jlreifc BiiKidjau geleit, tnbem letzterer mit bem Vänbdicn SdniHcbuö jufamincn« gefaßt würbe. Die @röpc beb .ftreiiee {treffen wirb bei ©ratring in feiner ©cfdircibung bei Start ©ranbenburg (_1809j mit 223/« ©.ugbratmcilcn, in ber nein Vanbrateamtc 1863 vcreffentlidjtcn Stati|tifd)cn Überftdjt mit 23,1b Ouabratmcilcii, beute mit 1307 C-iiabratfilomctcr angegeben. AÜc (5inwel)iicrjal)l betrug i. 1750=21161 (Vanb 15720 unb (Stabte 5 111), i. 3r. 1809 = 32807 (£anb 26211 unb Stabte 6596), t.3. 1861=56 785 (?anb^lO65 unb Stäbte 15720) unb cnblid, i.3- 1910 = 59668 (Vanb 39025 unb Stabte 20613).
XXXV ^unftgefcbichtlicßf Überfiel)t. $)Jad) Vage mit Umfang entfpridu ber heutige .ftreiß Großen, von bem jeßt jum .ftreifc 3üllid)an»(£d)wicbuß gehörigen ©cbictßtcil abgcfeljcn, bem ehemaligen glcidjnamigen fd»lcßfd)cn Jpcnbgtum. 'ißenn and) banf einer jiclbewußt cinfctcnbcn unb tatfräftig fortaefuhrten .ftolonifationßpolitif ber fdflcßfdwn Jpcrjögc auß bem ©efdiledjte ber *Pia|ten bcutfdjc SBurgmanncn früh fd)on uiit ftratcgifdjcn ©tüfcpunftcn belehnt unb voruehmlid) bie von bcrl'cigcrufcncn Äoloniflen planmämg außgebauten siebclungcn mit ftäbtifdwm Gbaraftcr im 13. \ahrl)- bereitß bcutfdjcr Äultur er» Icßloßcn mürben, fo blieb bod) wäbrcnb beß ganjen SDiittclaltcre hinburd) ber flawifd)c (Einfluß auf bem platten Vanbe vorhcrrfdjcnb, bie enbficfr gegen Gnbc beß 15 johrl)- baß (triftige (Grbc in ben $Bcߣ beß jturfürften von (Branbcnburg übergegangen war. ?(lß (Grenzgebiet jebod* fpielte eß and, weiterhin ben Vermittler von jt'unft uub .ftultur ber beiben 9tad)barlänbcr, fo baß manche eigenartige Grfdicinung bei ber (frforfdtuitg feiner xknfmälcr auß biefen uralten engen Sßcdifclbcjichtingcn unb ber (Gcincinfamfcit ber politifdien sdjicffalc erflärt werben muß. Tine bem ®?ittclaltcr bar ßd) von gcfd)id)tlidicn Dcnfmälern auf bem Vanbc äljnlid) wie in bem benadibarten engverwanbten .ftreifc 3üllid)aii»sd)wicbuo ver» fdjwinbcnb wenig in iinfcrc Sage l)frübcrgcrcttct, weil baß flawifdic (Element mit Vorliebe (Bauftoßc von jcitlid) vcrljältnißmäßig furj bemeßener Tancrhaftigfcit verwanbte. ‘Aber auch nicht einmal Urlauben ober ältere 2lbbilbuitgcn, wie ßc bei ben stäbten mit Grfolg Ijcrangcjogcn werben fönnen, freben jur Verfügung. Grit vom 16. Siihrb. an, alfo unter branbenburgifdjer Jpcrrfdtaft, fließen bie C.uellcn ergiebiger, unb eß ift voruehmlid) ber (Baufrciibigfcit im 17. unb IS. Saßrl). jn banfen, baß and) baß flache Vanb im Großcner .ftreiß mandieß Tcnfmal von fünft» unb fulturgcfd)id)tlid)cr SBcbeutung aufjuweifen h^t- J&inßd)tlid) ihrer baulidjen (Gcfd)loßcnbcit unb guten (*rl)alrung aber übertreffen viele biefer (Schöpfungen mand)e gleidjartigcn unb glcidjjeitigen (Bauten in anberen Greifen ber ‘Provinj, fo baß baß Vanb Großen unter biefem @eßd)tßpunft bctraditet feinerlci Vergleid) ju fd)cuen iyat. 3?ie beiben Otäbte sommerfelb unb Großen ßnb fd)on in ber ^rühjeit ber äiolonifation äljnlid, wie Vucfau alß Givitatcß anzufprcd’cn, b. h- ßc waren alß plan» mäßig angelegte, mit Wiaucrn, ftöall unb (Graben umwehrte ©rünbungen (Gemein» wefen mit wcitgchcnbcr fläbtifd)cr sclbflvcrwaltung, wenn and, ihre Urßebclung im Sdmßbercid) cincß Gaftrumß gelegen batte. 53obcrßbcrg bagegen, beflen beutfdic Äolonic ßd) ’an bie beute nod) crfcnnbarc flawtfdw Siicbcrlaßung anlcljnte, hat ßd' erft in fpätercr 3cit fuß einem SBurgflccfcn hcrauß jur stabt cntwicfelt. seinen schul? bilbctc ein beute voHflänbig vcrfdjwunbcneß sdfloß, von beßen SBcbcutiing and) für bie weitere Umgebung viele mittclalterlidw Urfunbcn 3<*ugniß ablcgcn. nr ©iiileitenber Überblicf. ®ie Holoni» fotionßjfit. I
XXXVI £unftgefd)id)t(id)e Uberfidjt. 2lucb bic im 14. 3af)rl). anftcllc alter Grbvcrfd;an;uiigcn auß Jfclb* unb SDacf* fteinen errichteten Siingmaitcrn mit iljrcn ftarf außgebauten Soren unb Vcrtcibigungß* türmen, auf bic ftd) bie 2ßcbrf)aftigfeit ber beiben erftgenannten Stäbtc ftütjtc, würben biß auf vcrfdnvinbcnb geringe Siefte nicbcrgclegt. Von ihnen bat fid) bei (Sominerfclb nur nodi ein ftarf verbauter, runber Vcrtcibigungßtiirm auß ©aefftein, jebod) oljuc jcglicnc rcid)crc ©licbcrung, hcrübcrgercttcr. (5ß mag bahingeftcllt bleiben, ob Schl. 100 100 200 m Abb. VI. «iebtbol. Tcrfplan. baß 3nrüchvcid)cn bee flawifdjcn Slemcntß vor bem fertigen Vorbringen gcrina* nifd)cr Äoloniften auch eine all* mähliche, babei aber burcbgrcifcnbc llmgcftaltung ber mciften Torf* plane im (befolge hatte; foviel je* bod, ftcht feftz bag abgcfchcn von einigen SJiifditppcn, wie Söhren unb Sähnßborf, nur ber Torfplan von Vicbtbal, wie eine alte Vermeffung (Abb. VI) heute nod) erfennen lägt, alß faft nnvcrfälfdjt erhaltener iXunbling angcfprod)cn werben barf. Svpcn reiner Otragenbörfer bagegen ftcllcn .öcrmßwalbc, Sei* terßborf unb SRäbnti? bar, währenb baß biefem Sruppcntpp engver* wanbte Angerborf in Anlagen wie ®?crjWicfc unb Tornow ju er* fennen ift. Tic erfte Stadjridit von einer gcfdjiditiid) bcmcrfcnßwcrtcn Q5au* tätigfeit in bem im 12. unb 13. 3ahrbunbcrt nur fdjwad) bcfic* beiten, and, heute nod) walbrcidjcn Vanbe ftnbct ftdi anläglid) ber beß (jroficncr 2lufcntl)altß ber ()l- Jpebwig, ber Semahlin beß Jjpcrjogß bic abgefeben von ber Stiftung beß bcrcitß im 17. 3al)rh- unter* granjißfancrfloftcrß and) bic anfdjcincnb fdwn vorbanbcnc Anbrcaß* (Erwähnung .pcmrid) I., gegangenen firdic auf ber ?(nl)öf)c rechte bei- £>bcr im ftahrc 1232 neu erbauen lief;. ®ä(,renb aber and’ biefe ©d)öpfung infolge fpätcrcr Um« unb Srncucrungßbautcn ebenfo rcftloß vcrfdiwunbcn ift, wie em von Tominifancrmöndjcn um bic SJiittc beo 13. Satyrl). in (Sroffen erbauteß Äloftcr, haben ftd) in bem grögten Seile ber Um* faffungßmaucrn ber ’Pfarrfirdjc ber Sdjwcftcrftabt im Süben beß Slrcifeß SBeftanbtcilc erhalten, bic alle SDicrfmalc cincß SDaucß beß 13. 3al)rl). tragen Atoloniftcn, bic von ®cflcn über .ftottbuß gegen jDitcn jogen, verwerteten nidit nur, fonbern übertrugen
ÄiunffgefdjtcfjHidje Uberßdjt. XXXVII anfdietncnb bte in alle Qinjelhciten ben 'Plan ber Äirdjc von 50?aßen unweit Jinftcr* watbe bei bem JluSbau ber alS bcittfdicS ©emeinwefen in ber crßen Jpälfte beß Äoloni* fationSjahrhunbcrtSaufblüf)enbcnStabt Sommcrfelb. 2lußcr einem 'Ißcgcfrcuj in Dcutfd)* Sagar bürftc nod) mit großer 2ßabrfd)cinlid)fcit je eine verhältnismäßig fcßlanfc, infcßriftlofc ©locfc im Dßgicbcl ber Stabtpfarrfirchc unb im Dadibobcn ber Slifolai* firdjc ju Sommcrfelb biefer ßcit angeljörcn, ju benen nod) je ein glcidjartigcS 2fite= ßattungSftücf in bem Surm ber ätirdic ju ©aubad) unb ju 3cttiß 51t jäljlen fein wirb. 2(iid) aite bem 11. unb bem 'Anfang bcS 15. 3aßrl). hat ßcb in unferem Ärete nidjt viel in bie 3c(?tjcit hcrubcrgcrcttct. hierher gehören bic wenigen bereits .erwähnten 9icßc ber ©cfeßigung unfercr bcibcit Stäbte. Die nad) bem Sobc bcS ©roßen SBalbcmar cinfcfecnbc wirrenreieße ßcit verlangte gebicterifd) einen Vcrftärftcn Sd)Ufc. ©ei Großen barf vielleicht bic jum 3wcrfe ber Stärfung ber 'Ißcbrhaftigfcit ber Stabt bejeugte ‘Anwcfcnhcit bcS ©rafen ©üntßcr von Äcfernbcrg im Auguft 1319 mit ber Vorbereitung 51t biefen SRaßnahmcn in engen 3nfammcnhang gebradjt werben. 9tid)t viel fpäter begann Sommcrfelb feinen erften größeren, burchgrcifcnbcn Umbau ber J&auptfird)C, ein 3cid;cn anbcrerfcitS für baS Aufblühen biefer Stabt, bereit ©ürger bic Dtot ber VanbcShcrren gcfdjitft auSnußtcn, um viclfadic Vorrcditc, wie 3ollabgaben, eigenes SWünjrcdit u. a. m. ju erlangen. 25ic bei Großen bic ehemaligen Äaßcllanc vcrfdpvanbcn unb baS Schloß in ben ©crcid) ber ©iirgcrfdjaft überging, fo erweiterte ber 9iat von Sommcrfelb feinen ©cßß burd) ben ©rwerb ber beiben Dörfer Jpinfau unb Sdjönfclb. Von fird)lidjcn Stiftungen, bic ju umfangreicher ©au* tätigfeit anregen mußten, beriditen viele Sommcrfclbcr unb Großcncr Urfunbcn. Von AiteßattungSßücfen aite biefer 3«it ift unS bie 1107 batiertc ©locfc in ber bereits erwähnten 2lnbrcaSfird)C auf bem ©erge vor ßroffen überfommen, eines jener trefflid) gelungenen ©cifpiclc allcrbingS, bic 3'ugniS ablcgcn von bem 2luffchwung, ben bic ©locfcngußtcchnif im SRittclaltcr genommen. 2tuf bem fladjen Vanbe befunbet ßd) crß nadi ber Plot, bic burd) ben Ginfall ber J&ufßtcn heraufbefdiworcn worben war, eine regere ©autätigfeit. Die wenigen älteren ©aurefte ber Dorffirchcn in unferem ©cbict gehen frül)cßcite biS in baS ßnbe bcS 15. 3ahrf). jurücf. 3n ihrer 2lnfprud)Sloßgfcit ßnb bicfe ©auten, bereu UmfaßungS* mauern aite ©aefftein ober aite unregelmäßig aufgcfdßdjectem ^clbßeinmaucrwcrf be* fteben, heute nodi Beugen ber fdjwcrcn 3cit, in ber ßc cntßanbcn. ‘Auch ber ©rnnbriß ift auf baS Allernotwcnbigitc jufammengebrangt. Gr beftcht auS einem einfadi recht* ccfigen VanghauS mit cingejogcncm Tlltarrautn wie bei ßoßar ober mit einem in ber OTittc ber Söcßfront ßtjenben, im ©runbriß quabratifd)cn Sßcßturm wie in ©crSborf, ©Öhren, SähnSborf ober Äurtfdjow. 3JaS alte, jefet verfd)wunbenc ©obcrSbcrgcr ©ottcShaite gehörte ebenfalls biefer ©autengruppe an. Sine TfuSnahmc bilbet bic ätirche in Drehnow nut il)rcm breifeitigen ©ftfdiluß. Die wenigen Übcrrcßc mittelalterlicher Sd)nil5creicn, wie ßc ßd) in ©cßalt einer fpätgotifeßen ^'icta auf bem äiird)cnbobcn ju Somow ober einer allcrbingS vortrefflichen ©eweinung in ber Kirche ju Sainmcnborf fowte einer 2lnjahl J- 2. feßr vcrnad)läfßgtcr Figuren ju ßrämcrSborn, Vicbtbal, fRicSnig unb in ber Stabtpfarr* ®aS fpäteve SRittelaltrr unb ter Qliifaug ber l'wntcn» burqifd)en Äetrfd)aft.
Slefonmitioit^ hifji'fcitubert. XXXVIII fiunftgeid)id)llid)c Uberjidjl. firdje ju Sommerfelb erhalten haben, laßen feinen aunätjeriib jutreffenben 9iüdfd)lup ju auf bie cinftige 9tcid)l)altigfcit ber inneren 'Anßftattung. Allenfalls ermöglicht ber in unferer Seit ivicbcr aufgebeefte ©ilbcrjvfluß in ber jufaßt genannten Äirdie eine SSorftcllung von ber garbenfreubigfeit ber üßanbhcmalitng. 9?odi gauj im mittel» alterlichcn Sinne ift ber ebenfalls in ber Sommcrfclbcr Stabtfirdyc aufgcftcllte Srab» ftciit beß 1516 »erftorbenen Jf>cinj v. Stöber gehalten. Üßcfcnth'd) befferc Außbcutc ergibt ber SDcftanb an fpätmittclaltcrlidjcn Slotfcn im -Streife. Sm Segenfaß ju ben cntfprcd)cnbcn Außftattungßftücfcn ju (Jrämcrßborn, Sidjbcrg, SJicffoiv ober Sftündißborf, bie nur auß ber 2>crwcnbung ber SWinußfcl ober auß ben £>arftcllungcn ber am 4?alß aufgegoftenen 9J?cbailleit 9iücffd’lüft'c auf. iljre Sntftchungßjeit gcftattcn, nennen bie Slocfcn ju 3>cutfd)»Sagar unb Trchnoro bie Sabre ihrer Anfertigung 1191 bejiv. 1503. Aupcrbcm läßt biefc nod) ben 9?amcn bce bereits in ^Bilbenljagcn (-ftreiß iffieftfternberg) nadygcivicfcncn 9??ciftcrß granj J&ufcfar erfennen. Sn bie Ißcnbc beß 15. Saßrl). fällt ber beginn beß faßten unb größten Umbaues ber ©omincrfelbcr Stabtpfarrfirdyc, ein bcutlidicß Spicgclbilb ber unter bem Sinflup ber Deformation ßd) volljichcnbcn Änbcrung in ber rcligiöfcn ‘Anfdiauung. Sic nimmt äljnlid) wie bie 3?rcifaltigfaitßfird)c in ginftcrroalbc eine Sonberftellung unter ben ®ottcßl)äufcru iljrcß -ftrcifcß ein. Vcbt, abgefeßen vom 'Äußeren in ber Tccfcn» bilbung, ben reidjen 9?cß» unb Sterngewölben, nod) ber Seift ber Sotif in ungc» bunbener §orm nad), mag aud) felbft in Vcrciujcltcn Außftattungßftücfcn, wie in bem 1522 batierten SWaricnfaiidftcr mand) älterer SJiciftcr mit feiner in mittclalterlid)cm Sinne gehaltenen gormenfprachc ju ®crtc fommen, ein neuer Daumgcift burdjwclft bie Sdjöpfung, ber Seift ber proteftantifdjen s]Jrcbigtfirchc. Gincn fverberer hat wohl biefer innere Ausbau im Stnnc ber in ben Storbcrgrunb getretenen ’]3rcbigt in bem auß fd)lc|tfd)cm llrabcl ftammenben bamaligcn Sdiloßbcrrn J^cinrid) v. ^.'acf gehabt, wie überhaupt aud) bie engen verwanbtfdjaftlichcn 95cjichungcn beß Vanbabclß ju ben ber Deformation frühjeitig jugcwaiibtcn fdjlcftfdicit ?lbclßgcfd)fad)tcrn bie Sin» führung bet neuen Veßrc begünftigte.; unb eß ift fein Small, baß bie Sdtißer T>orf» fird)c cuifd)licßlid) ber T'cdcnwölbung baß erfte vollftänbig in bem bamaligcn neuen Scitgcfdunacf crridjtctc Sotteßhauß ift. Staub bodt 'Abraham v. Srünbcrg, ber ‘patron unb Srbaucr, im engften Scnvanbtfdjaftßvcrhältniß ju bem mit 9??cland)tbon innig bcfrcunbctcn J^crrn v. 33ergc in £?bcr»J?crrnborf, auf beften 'Anregung troß beß Sßtbcrftanbcß beß höheren Älcruß Vittljcrß ®crf vorher fdwn in 9?icbcrfdifaftcn Sin» gang gcfitnbcn hatte. Sin fetteneß Ißerf beftßt bie Scttipcr Jtirdic in ber 9iücfivanb bco Altäre. Sßährcnb nämlid) alle nod) erhaltenen glcid)jettigen inneren 'Außftattungßftücfc im Atrcifc wie bie cntfprcd)cnbcn Scgcnftänbc in ber ©ominerfelbcr .Slirdic cinfdilicplid) ber Spitaplyicn, ferner bie 9tcfte beß ’Altarß in Tobcrfaul unb bie 1.582 batierte 5aufc ju $hifmcn^t'rf ehcr ihre etwaß jüngere Sdjivcfter ju Vicbthal auß J?olj gc» fertigt ßnb unb fdjon vollftänbig außgcrciftc 9fanaifianceformcn jeigen, flingcn vor» nehmlid) in ber ornamentalen Umrahmung beß >C»auptbilbce ber auß Stein gefertigten
.finnjlgeidjicfjllidje llberjicf)!. XXXIX 9lücfivanb gönnen ber fonft vcllftänbig verladenen Stilridjtuug bcutlidi nad). £aS Ißcrf ift woljl fdwn im 4pinblicf auf bau jur Serwenbung gcfommcnc Sanbflein* material fdjlcftfdicn llrfpruugS unb weift bamit ebenfalls auf bie bereits mcl)rfadj betonten nabclicgcnben SBcjictjuiigen jwifdicn ben beiben benadjbarten ©ebictcn l)in. ®ol)l glcidicr Jperfunft finb audi bie ©rünbergfdien ©rabfteine in ber Bcttilscr Atirdic, bic .ftnobclSborffdicn ©rabplattcu ju 3}cittfdi*Sagar, bic glcicbjcitigcn Tenfmäler ?lbb. vn. '£r1ptpd)oii in ber tiufjolifdicn Üirdie jn 6roiTcn. ju (Sroffen, Sominerfclb unb Sopper, fowic bic 1611 batierte Sanbftcintaufe jtt Sßeißig. 9Jcftc von ©laSmalcrcicn, bic bureb bic SaljrcSjahlcn 1581 unb 1596 jcitlicb fcftgclcgt |nib, bcjtljt bic Äirdjc in Sopper. (StwaS älter ift ein Sriptndwn in ber fatl)clifd)cn Äirdjc ju ßroficn (216b. VII). ißäbrciib bas fcltcnc Sorfemmen von heiligen (Geräten auS ©bclmctaU, von benen n. a. je ein jlcld, in Vippen, Siäbniij, Jrebidioiv unb ein allcrbingS rcid)« ornamentiertes Stücf in ber 2lnbrcaSfird;c ;u (Sroffen nadigcivicfcn werben fonnten, bnrdi ben Jpinweio auf bic „'Vorliebe'', bic Jfpane von Äüftrin biefen ©egenftänben ivibmctc, erflärt werben muß, ift baS vollftänbigc gehlen von ©lotfcn, bic auS bem illcformatioitSjabrhiinbcrt jlaminctr, übcrrafchcnb.1) ’) Crinc t. 3. 1592 oon S-'fob SrcUnwdjtr in Sdnecbmi für Cie Croifener SRaricntirdie gegciTmr Üilotfe ging fpäter infolge Per veridnetenen Stürme, eie Pa« WoitcSfjauS l;niniud)ten, jugrimbr.
XL &unffgcid)ict)tlid)c Xlberficfjt- (fine ©ilbcrbibcl auß bem Sciljrc 1584 bcfitt bie Aiird)c in (Jofiar. SDiit ber 2ßal)f bcc (iroficncr Sd)loffcß jum SGitwcnfifc für .ftatharina, bte (Scmafylin beß '9?<arfgrafctt J?anß, i. 3- 15öt begann an biefer weiträumigen "Jlnlagc eine rege 5Bautätigfcit. Veiber bat bic fpätcrc 3cit biß auf geringe 'Spuren am Süb« unb Dfiflügd beß Sdtloficß faft allcß vernichtet unb nur alte Inventare geben ttnß ‘Xttffchlufi über bic cinftigc 'Pradjt. S>?it ber gürfiin wetteiferte bic (froficttcr 23ürgcrfd)aft. Saß 'Planbilb ber Stabt, befielt ^auptftraficn gröfiteutcilß im Vaufc bed 5al)rfiunbcrtß crljöfjt unb gcpflaftert würben, vcränbcrtc man wefentlid) nadi ber Sticbcrlcgung beß Sominifancrtlcjterß burd) ©dtaffung beß jc^igcn Stcumarftcß, brad) ©cbäubc, baruntcr baß alte Drbotianjfiaitß, ab, jum 3'vecfe beß Turdjbrttdjß neuer SBcr« fctjrßwcge, wie ber Saljgafie, verlegte bic SPegräbnißplätcc unb fdjttf 2ßol)nuugcn für SDiinbcrbcmittcltc. 9?<an bcnußtc ben SÖafierrcidjtum ber Stufiborfcr SBcrgc, um ber Stabt gcfunbce Srinfwaficr ju liefern unb riditctc in bem neuerbauten ätauffianß bic erfte Jlpotbcfc ein, ju ber wenige Saljrc fpäter auf ^cranlafiung ber SVarfgräftn« Sßitwc eine jweite 'Jlpothcfe fam. (fine neue ätnabcnfcfiitlc trat i. 3. l-»83 anftclle ber jcljn 3al)rc früher jum Oymnafium umgcwanbcltcn alten llntcrridUßanftalt unb fünf Saljrc barauf folgte ber 23 au einer SJiäbdjciifdmle. (fnblid) fällt nod) bic Anlage ber Strafe ,,<5id) bid) führ" vor ben Soren ber Stabt in baß Slcforiuationßjahr« hunbert, baß wofil wie für troffen fo aud) für baß ganje t'anb bic 3«it ber hödjftcit 5231 ütc bcbcutct, bic eß weber auf gciftigcin nod) materiellem ©ebictc je juvor crrcidite. Saß glcidic Sdjtcffal wie bte (Sroficitcr Einlage traf fpäter baß Sommcrfclbcr Sdjtof;. ?lud) hier lafiett nur nod) tvpifdjc ©ewölbeformen, Acnftcrcinfafituigcn, Voluten« refie am (fingangßgicbcl tt. a. in. auf bte Sutftchungßjcit beß auß bem 16. 3al»rh. ftammenben Scilcß fd)licpcn. Weitere 3cHflcn für ben fertig wadjfcnbcn 22ol)l|tanb ber ©iirgcrfdjaft, bic trog ber Iwljcn 23cgciftcrung, bic fic für bic nette Vchrc befreite unb vielfad) ju ivcitgchcnbcr firdjlidjcr SBautätigfcit auregte, bod) and, nidjt ben ^rofanbatt in ben .ßintcrgruiib treten liefi, finb bic faft glcidjjcitigcn 9iatbaußbautcn in (iroffen ttnb Sommcrfelb. .ftatiit man fid) and, bei bem ürofietter 23au nur auß jcitgcnöffifdicu Sditlbcruttgcit ein attnäbernb jutreffenbeß SBilb machen von feiner ©tattlidifcit unb ber 93crücffid)tigung wcitgcljcnbftcr jcitgemäficr ‘Jlnforbcrungcn, fo jetgt fid, baß Sotnmcrfclbcr 9iatl)auß, von bett nid)t allju wcitgcl)cnbcn 2lbänbcrungcn fpätcrcr 3citcn abgcfcl)cn, l)cutc nod; in feiner urfprünglidjcn ®cftalt. Stidjt ber italietüfchc £D?ciftcr, fonbern bic völlig veränberten 'Jlnfdjaitungcn unb ‘Jlnforberungen, bic an bic Stabb Verwaltung im 16. Jjahrh- herantraten, haben hier einen eigenartigen, von bem mittel« altcrlicficn Siatbaußtpp bttrdjwcg vcrfdficbcncn 93ati crftcl)cn lafiett. Sic an ifim ju« tage tretenbeu fiilifiifdjcn Steuerungen aber mögen weitere 'Pflege am 23ürgcrl)attfe gcfitnbcn haben, befien inaffivcr 2lußbatt burd) lanbeßl)crrlid)c 'Privilegien lebhaft geförbert wurbc. Vcibcr fabelt fidi nur in Sicficn Spuren biefer Sbautätigfcit in Sommcrfelb an ciujclncu Käufern l)crübcrgcrcttct, ba bet ber 30icl)rja()l ber bamaligcn 'IGohnhäufcr bie SHcrwcnbung beß Jjoljcß nod) überwog unb folchc 23autcn, befonberß aud) wegen ihrer mit Stroh unb Sdnubcln gcbccftcn Sädtcr, nur allju leidjt ein
üun|fge?cf)icf)t(ict)e Uberficbt. XL! Staub ber flammen warben, jnmal im Dreißigjährigen Äricgc, ber ben ffioljlftanb völlig vernichtete. Urots ber großen geuerßgefabr griffen bic fanbbewobner, befonberß wo ®alb» befianb unb (Sanbbobcn vorhcrrfdjtc, beim Ißicberaufbau jum gleichen ©auftoff. @in tppifchcß Söeifpicl hierfür ift baß "Dorf Srebidjow mit feiner beute noch großen Jlnjffbl von ®cl)öftcn, bereu bauten alß ’^locfhäufcr aufgefübrt ftnb (2(bb. VIII). Die weiften Die SBaiitätig« fett uiiei' bau ©men Äriege. ?lbb. VIII. iBii'rffiaite in Srebidjon’. ftamnieit woljl nod, auß bem 17. unb Anfang beß 18. Bahri?, wie Vcrfd'icbcnc burd) jnfdtriften jcittid) fcflgclcgte S&cifpielc fajlicßen taffen. ,\n anberen läiiblidjcn ©emeinwefen überwiegt ber ftadiw^rfbau, ber attd? bei ben wicbcr aufgebauten öotteßbäufern wie in J^crmßwalbc unb ©dwnfclb föcrwcitbung fanb. Anßnabmcn bilben in biefer Jf?in|Td)t btc 1670 vollcnbctc 33lodfird)c von Ereppeln, baß einzige berartige Q5cifpicl im Ärcifc, fowic bic mafjtv außgebauten Ewteßbänfer jit Vogau CHiDS cingcwciot) unb jn Eprnow (1712 vollcnbct». Tiefe brei bauten |Inb aufterbem alß Bcntrafanlagcn aufgefübrt. -Sbglcidj biefe neu« erbauten ®ottcßbäufcr wohl and) alß Büfludjtrtättcn für bic nad) oem 'Ißcftfälifdwn ^rieben ihrer .Hirdjcn beraubten evangelifdien Bewohner ber bcnadfbarteit fd)lc|tfd)cn S?rtfdmftcn bienten, ift eß nidit angängig, in ihrer eigenartigen 'Anlage einen be« fonberen Svpuß ber fogcnanittcn (Mrcnjtirdjcn crblidcn ;u wollen. Audi bcrcitß vor» banbenc Atirdwn, wie bic jn Sbicmenborf, bienten wobl biefem 3wed, nad)bein bae
XLII Äunngefcf)icf)tlicJ)e Uberfidjl. Snncre burd) 23crmcl)rung ber ©mporcncinbauten entfprcdjenb umgeftaltet »erben »ar. Um nod) mehr s])lafc 311 gewinnen, würben vietfad) aud; Äanjcl unb Vlltar überetnanber angeorbnet, eine Neuerung, bie fid) biß »eit hinein inß 19. Saljrb. erhielt. 3m ©egenfafe 311m ‘Äußeren war bte innere 2lußflattung mcift auf Äoftcn beß ^atronß, rote in J^ermßwalbc, reid) gcfdjniljt ober rote eß bet ber Sdjönfclbcr Äirdje ht’ßt, „mit £0<ahl' unb Sdjmttdroerf" verfcljcn. ®<it ben reid) gefdjnilitcn 2otcnfd)ilbern unb feibcncit ?ya!)tten beß Vanbabclß wetteiferten bte mannigfach auf- gebauten unb bemalten Epitaphien ber bürgcrlidjcn ©efdilediter in ber Stabt, uub aud) bie Snnuugcii fdjmüdtcn ihr ©otteßhauß wie ju Sommerfelb mit Snfchriften, SOialereien, reid) aufgebauten, viclarmigen ®cfffngfroncn u. ä. m. Sin fiditbareß 3eidien beß rafdi juncl)mcnben ®ol)l|lanbeß ift ber alßbalbige Erfaß ber and) im Eroffener jfreiß junädjft allerortß befdjafften, 3. 3. lieute nodi vorbanbencu Tfltargeräte ober Saufbecfcn auß 3imt, allenfatlß and) auß SJiefffng burdi fold)e auß Ebetmetall. BSicle »en ihnen tragen infdiriftlicb bie Sahreßjaljt ihrer Stiftung unb ftnb heute nod) im ©ebrattd); fo 3. 25. in ber 25crgfirdic 51t Sroffen (1655), in ben ©otteßhäufern 511 9?euenborf unb Siäbniß (10591, ferner 31t Sidjbcrg (16601, 31t ©erßborf unb in ber Sicforniicrtcii Äirdje 311 Sroffen (1677), enblia) 31t ©obren (1678). Ein feltcncß Sßerf baroefer ©olbfdjmicbefitnff befrist bie Äirdjc 31t Vogau in ©effalt eineß reid) ornamentierten, auß Silber getriebenen 2ntarfni3iffruß. 25cmerfenß»crt ftttb and) »egen ihrer 3. 5. trefflidjen ^olsfchnitte bie in manchen Atirdjcn beß Äreifeß aufliegenbcn, auß bem 17. Sabri), ftammenben 25ilber? bibeln. Xie älteflc im Sabre 1618 gebruefte ftiibet ftd) in Srebnow. lüent 3al)re 1672 gehört bie 25ibcl 311 Eoffar an; brei Sabre jünger enblid, ift baß laut eigenl)änbigcr Eintragung am 21. November 1675 von J?anß Ehriftopb v. ©rünberg ber .ftirdw in 3cttiß gefdjenfte 23ud). 2>on größter Einfadjbeit, aber ihrem 3»ecf entfprcdjenb voll auß einem emsigen J?ols gesimmert, frctffebettb s»ar, — jebod) tief in bcu Äirdjcnfußbobett eingclaffcn, Scigeit ffd) bte E'pfcrjtöcfc 31t Vogau unb Sreppeln. 2Säfrcnb bie mit bem befannten djarafteriftifdjen Stanfcmvcrf ber 25arocfjcit gefd)mücften ©rabffeiitc 31t Sroffen, ©Öhren, Sommerfelb, 5opper ober 3ctti0 niditß weiter 25cnicrfcnßroertcß bieten, mttf; baß Sortommcn einer großen ’Jlitjahl neubefdiaffter ©loden im greife mit bem J'Mnrociß auf bie verbccrenbcn ®irfungcn beß großen ifriegeß erhärt »erben. 2lußer von einigen häufiger aud) in anberen Greifen vertre« tonen SJiciffern, wie ben beiben granffurter ©ießern §rans unb Sebaftian SSoillarb, bie ©loden für 5turtfd)oro, Vciterßbotf, ?ogau, Sdibnfelb unb 3l)iemenborf fertigten, ober ben Berlinern Neuwert nnb Sdntltj, auß bereu ©ußffätten fidi Jlrbeitcn auf ber Somänc Sorge unb 51t ©erßborf bcs». 311 Sroffen vorftnben, hängen nod) ©loden von bem Erfurter jtörucr 3U Sreppcln, von bem 25reßlaucr ©eorg Jodler tu Srämcrßbcrn, von oem Stettiner Äöferib in ßidjbcrg, von bem ©örlißer 2lbral)am Sievert in Jjerinß* »albe, bem granffurtcr SWartin ’preger in Viebtbal unb bem (Süflrtncr SOictftcr xMetrid) Äeffler in EeutfdjsSagar.
5iunffgejd)id)tlid)c Uberjidjt. XL1II Sßic in ^Berlin unb bcifen nädiftcr Umgebung waren auch in vielen größeren unb felt'iT Heineren Orten ber ^rovinj bie von bem ©roßen Qnrfürflcn auß bem Vanbe feiner tjiigcnbjahrc unb ber Heimat feiner ©attin jum Sßieberaufbau herbei« gerufenen J^ollänbcr alß Vebrmeifter unb güfyrcr eingejogen. Spuren ihrer viclfcitigcn Xätigfcit pubct man Ijeute nod, allcrortß, fo ljaben |td, j. im ßroffener SDiufeum Äunjt im "citoitev tef' SlbiolHtiemiii’ ^Berliner Ginflüfie 'J(nftd)tcn ber Stabt von ber d£anb cincß l)i'Uänbifd)en ©cnicofftjtcrß Soor van 6all erhalten, bic für baß Stubium ber Topographie ber Stabt im 17 3al)rb. von map« gebenber SBcbcutung ßnb. 2ludi fcranufdie Tlrbcitcn in bollänbifd)cm ®cfd)ntacf fanben hier im äußerlten Offen ber jBrovinj Beifall, wie bic im ©ajHjnuß jur Sonne jit (5 r offen in unferer Seit wicocr frcigclcgtcn üöanbflicfcn erfennen [affen, 'löcnn and) nidit auß ^»ollanb, fo jlammcn bod) hödiftwahrfdicinlid) bicfe ©rjcugniffe auß ber unter l)ollänbifdicr Oberleitung ftebenben i. 5. 1678 in ’])otßbam gegrünbeten, fpäter nad) ^Berlin verlegten §ancncc»§abrif für „Sclftcr" Ußarcn. Ser 2lußbau ber .ßauptfirdjc in Großen, ber $\ricbridi 1. ben ßljrcnnamcn -Patriarum Antiquitatum Restaurator“ einbradite, unb mcljr vicllcidjt nod) bic burdjgrcifcnbc Stcgclung beß Sßicbcraufbaucß ber Stabt nad) bem großen SBranbe vom 3<il)rc 1708 geben ein anfdiaulidjcß 53ilb Von ber cingcbcnbcn Sorgfalt, mit ber |idi ebenfo wie fein großer Später ber Solin um beß Vanbeß ffiobl bcfümmcrtc. iBei ber fübrenben Stellung, bic pcrlin feit bem Diegicrungßantritt beß ©roßen äfurfürften übernommen hatte, ift eß vcrftänblidi, wenn von nun ab ber fdilcfifdic Sinfluf; im Streife jurüeftritt unb bic ^rovinjftäbtc wie baß platte ?anb ihr 2lugcn« merf nad) ber J&auptflabt unb bem bort rc|Tbicrcnbcn Jfpofe ridjtctcn. S^llcnbß war bieß unter feinem prunflicbcnbcn Sohne ber Jfall. Ser Vanbabcl, ber biß in baß 17. Sal)rb. hinein gegenüber feinen fonft feineßwegß bcfdjcibcncn ?lnfprüdicn baß Verlangen nad) einer bcbaglidjcn Sßobnung jurücfgeilcllt hnttc, ging 311 einer seit? gemäßen llmgejlaltnng feiner Vanbftfcc über, gübrenb waren naturgemäß jene ^Bauherren, bic mit Slücfßdit auf ihren militärifdicn Slang ober ihre foußigc Stellung in ftänbiger Fühlung mit bem J^ofe ftanben, wie ber ©cncral unb Stabtfommanbant von granffurt a. O. ©corg Slbolpb greiberr von Sftifranber ober (öcorg Stegmunb von Hnobelßborf, ber Slater beß nadjmaligcn ‘Jlrdiitcftcn fmcbridjß beß ©roßen. 2ßäl)rcnb unß wegen ber fparcrcn burdjgrcifcnbcii Umbauten nur wenige Steile biefer SöaufdH'pfiingcn 31t ßo)Tar unb Tammenborf erhalten finb, bietet baß nidit viel jüngere ©utßhauß ber 3vd)linßfn 511 Crämcrßborn ein nodi jicmlid) unveränbert crlialtcncß Sj|ifpicl. Wßeit über ben engen Slabmcn feiner nädiftcn Umgebung ragt ein anberer $Bau Oiifranbcrß binauß, bic älirdic von Tammenborf. (5r gehört ju einer ©ruppc von Sdiöpfungen, von ber wir im flrcifc fclbft fein anbereß glc.diartigce Sßeifpicl bc|tfccn, bereu ißorbilbcr unter ben Sßerfen beß ö|lcrrcidiifd)cn foarocfß ju fiidicn jtnb. Sicfcß abermalige Slorwicgcn öftlidjcr ßinflüffc auf branbcnburgifd)cm Q5obcn jumal bei ber Sd)öpfung cincß protcftantifd)cn iBauherrn wirb vcrftänblidj im Jpinblicf auf bcjfcu öjlcrreidiifdjc ‘Xbfunft. ‘jlhnlid) wie fein Vaubeßberr wollte aud> er an feinem 3?>au all jene Sinbrüefe wicbcr auflcbcn laßen, bic er in feiner Siigcnb in feiner
XLIV üunftgefdjicbnicbe llberfidjf. 'dH1. IX. CMotcngcrafi auß ber Äirdjc tu 9taieuborf. Heimat empfangen hatte. ©ß ift bieß bei einem SOtannc hoppelt verftänblid), ber and, feine fonftige Sorgfalt biß iiiß einjdne feinem 33au angeboren ließ, nm ihm eine pcrfönlicfje Stete ju geben. llncrmüblid) förberten andi ,vriebrid) Sßilbclm I. unb griebrid) ber ©roße, biefer felbft in ben fefnveren Jlnfangßjabrcn feiner ^Regierung, bie J^ebung ber ge= famten Sanbcßfultur. Übcrrafdjcnb wud)ß bie ©in« wohncrjabl unb weiteten fid) bic ©renjen vor« ncljmfid) ber fläbtifdjen ©cntcinwcfcn im atreife infolge ber 2(nficbe(ung gciverbctrcibenber 5tolo« niften wie ber fädjfifdjcn Sud)ntad)cr; and) anbere 3nbii|tricjwcigc blübtcn, fo baß bereitß im 17.3at)rb. fdjon in S&obcrßberg betriebene, burd, ben vornan« benen fetten Ücbmbobcn bcgünßigtc Söpfergewerbe, von beffen ©rjeugniffeu wir eine beute nodi im ®c« brand) bcßnblidic, gut erhaltene, irbene Sauffdjüffcl ju J&crmßwalbc bcftljcn. Sclbß wo größere 2luß« flattungßßücfc für .Rtrdjcii neu befdiafft werben mußten, ftanben fie, wie bic Tfltäre ju Xf)icmcn« borf, Deuting ober Veiterßborf, ferner bie Crgcln ju SReffow unb Sornow unb enblid) bic fdtlicßlid) immer mcljr auftcllc ber Saufen auffemmenben Saufciigcl ju ©offar, ©crßborf, 3äl)itßborf, Sdjöu« fclb unb 3dti£ erfennen taffen, faum hinter ben cntfprcd)cnbcn ©egenftänben beß 17. Safjrl). jurücf. Enc ©olbfdpnicbc, 3imts, (Selb« unb SRotgießer batten trog ber Sparfamfeit, bic bei J&ofc bcrrfdjtc, rcidilid) ju tun, wobei auf bic filbernen Äclcbc unb 'Patenen ju Söentnig, (Sroffen, Scitcrßborf uub Sicbtbal, bic 3inngcrätc ju Sippen, Sogau unb SRcrjwicfe unb enblid) auf bic mcfyrarmigcn Äronen ju ©crßborf unb ©obren verwiefen werben barf. ©ine Leiber anfebeinenb ber SDtctallbefdjlagnabmc jum Spfer gefallene, cbcmalß ber Äirdjc ju Steilen« borf gehörige jinnerne £>b(atcnbüd)fc (2lbb. IX) jcid)iict fid) befonberß burd) eigenartige Jyorm unb rcid)crc ©ravicrung auß. Sür biefen .ftunilabfdjnitt cbaraftcrißifdjc @pitapl)icn unb ©rabßcinc abcltqcr unb bürgcrlidjcr ©cfddcditcr ßnben ftdi in ben .ftird)cn ju (Sroffen, ©offar, Scitcrß« borf, Sominerfclb unb Sopper, wäbrcnb in ben Sanbfirdjen ju ®aubad), ©obren nnb vorncbmiidi ju ^lau bic Eenfßcinc von ’Paftoren überwiegen. Son SDteifter« namen auß biefer 3cit feien neben ben bereitß in anberen Greifen mit 'Arbeiten ver« tretenen ©lodcngicßcrn Johann 3afobi, griebrid) ©ottljolb Atörncr, Johann griebrid) ©diramm, Soljann 3afob Sdjulg unb <5t)riftian See nod) genannt ber SJtalcr 3-
Stunflgefrf)id)l(irf)c Uberfidjl. XLV ’PcfcoIbt, ber ftd) auf bet iRüchvanb beß 2Utarß ,511 Vcitcrßborf anßbrücflidt alß auß Scftlcftcn ftammcnb bcjcidinct, ferner ber ßlolbfdjmicb Kunibert unb ber 3inngicßcr SJottiß dßenry T'avib, beren SRamen mit Sidjcrljcit auf ihre 3iigcl)örigfcit ju franjöftfdicn Emigrantenfamilien hinweifen. Sbncit ift vicllcidit auch ber ©olbfdinücb tÄornan ju» 5ii$<U)Icn, ber einen Sfcld) für bie Eroftener ^Reformierte Ä'irdjc gearbeitet hat. 33ci biefer regen 33ctricbfamfcit in Sllcinfunft unb (bewerbe, bei ber i*icl» feitigfeit ber fdiaffenbcn Strafte, bei ber SRannigfaltigfcit ber C.ucllen, auß benen bie Stunft im Eroftener Streife fdwpftc unb auß benen ifyr immer wicbcr neueß Veben jufloß, erfdieint eß befonberß befrembenb, baß bie 2frd)iteftur nad, bem Übcrfdnvang ber Jyreube an Stuef» unb Sdmißvcrjicrungcn, wie fte, obwohl jurücfljaltenber alß in vielen anberen ^roviiqftäbten, aud) bei bem äßieberaufbau ber Stabt Eroftcit an ben im übrigen ruhigen, wenig geglichenen Jyafi’abcn mit ben tppifdicn SRanfarb» bäcftcrn jutagc trat, ftd) plöfelicfa an fd)lid)teftc Formgebung hielt. TJic fo fd)cinbar unvermittelte Tlbfehr von allem überflüfftgen ^runf nad) außen l)in, biefeß Staßhaltcn in Sierformen bei ben gaftaben ber auß ben breißiger Fahren beß 18. Fahri), ftammenben Raufer ju Sommerfelb, enblid) baß 2lufgcben jcglidjer Puftglicberung bei bem ©au ber Äoloniftcnwoftnuugcit ju ©oberßberg ift nidit juleßt auf eine Über» fättigung infolge beß Formcnrcichtumß ber vorhcrgchcnbcn ßeit, auf eine 2(bgctlärtl)cit äurütfjufüljren, wie fte aud, im ^»inblicf auf bie fpartanifd; ftrenge Vebcnßführitng am Jpofe nid)t außblcibcn fonnte. iBöllig anfprudjßloß jeigen ftd, bie in biefer Seit entftanbenen £anbfirdien. Sffienit aber jubem nod) alle biefc (S5otteßl)äufcr mit ?luß» nähme ber beiben mehr auf burdtgreifenbe Umbauten ober wcitcrgcl)cnbc Fnftaiib» fcßungcii jurücfgcl)cnben Stireften ju SDcutnife ober Vicbtftal alß gadnverfbanten un» verpaßt wie ju Erämerßborn ober vollftänbig vermißt wie ju Veiterßborf unb SRießniß crrid)tet würben, fo barf bieß yumal bei bem Jjoljreichtinn ber ©cgcitb nidit be» fremben ju einer 3fit, wo nod) nidjt lange vorher Fricbridi üBilbclm I. bei ber Erweiterung von Berlin nnb vornehmlich ber .ßavclrcftbenj ganje Straßen burd) feine bamit beauftragten Jlrdjiteftcn SBaumann unb SBerger in biefer 35auwcife erftchen ließ. 3m (Megenfaß ju biefen mehr ober weniger langgcftrctftcn, mit einem Surm, Saebaufbau ober ®adncitcr gefdjmücftcn Saaltirdjen ftnb bie beiben cbcnfallß auß Fadjwcrf hcrgcftclltcn Foicbhoffapcllcn ju 55ciitniß unb (Möhren jcntral angelegt. 9?ur jwei Sßaiitcn ober befter eine fBautengruppe, nämlid) bie unter ein unb bcmfelbcn ^Bauherrn m jufammenhängenber Folgt mit ber gefaulten lanbfdiaftlidien Umgebung gcfdiaffciic Stird)c unb baß <£>crrcnh<iuß ju ^rebithow nehmen eine 2fuß» nahmcftcllnng unter ihrcßglcidjcn im Streife ein. Sdwn bei einem SBIicf auf bie 2lußcnard)itcftur ber Sfirthc unterliegt eß feinem 3weifcl, baß biefer 3entralbau unter unmittelbarem Einfluß glcidjartigcr ©aitteii in SScrlin unb beften nädifter Umgebung entftanb. 3)ictrid)ß Sdjöpfung in 25ud) hattc offenftd)t(id) bei bem ?lußbau ber 3rebid)cwer .ftirdic Sdjulc gemadit, ohne jebod) Iftot über eine rein hanbwcrfßmäßigc 'Jciftung Iftiwuögobiftyon 1f>n- tiefer SOtangef an fünftlcrifd) glcidiwcrtiger 2)urd)» bilbung ber Sinjcl()citcn aber tritt jurücf gegenüber ber (Mroßjügigfeit ber @cfamt» anlagc ber ganjen 33a Uten gruppe einfcblicftlidi ber 'IBirtfdiaftßgcbäube beß .ßcrrenliaufeß. 9lüditmie 9liicf|'d)f«geuiib feil’ ftciitbige Sdjöpfmigeii mi? tem 1H.
XLVI Äunftgc[cf)irf)(Iid)c Xlbcrfirfjt. 3« ber ‘Art unb 'ÜBeife, wie Airdjc unb Jjicrrfdjaftßgcbäubc burd) ftreng gcomctrifdicß 2liiftcilcii beß jugehörigen ©cläitbcß burd) üXuimallccn unb SBaffcrfäiifc ju cinaitber in 95cjicl)intg gcftcllt werben, wie fte anbererfeitß wicbcr ftd) in baß gefaulte ?anb« fdjaftßbilb cinfügcn, ftnb wol)lburd)bad)tc füufttcrifdjc ©rnnbfäßc ju crblidcn. (iß ift biefe 5rcbid)oivcr Anlage eiueß ber wenigen erhaltenen 93eifpiclc int SZftcn, baß troß tcflwcifcr jüngerer Slbänbcrungcn f)cutc nod) jenen cinljcitlidwn fünftlcrifdicii 3ug er# feniien lägt, ber allen äftnlidicn Schöpfungen ber friberijianifdjen Seit eigen ift unb ber allein verftänblid) wirb im ßinblicf auf bie großjügigen unmittelbar vorher fertig« geftcllten gleichartigen Einlagen in Berlin unb ’Potßbam. Jßier haben aufterbem nod) ver« wanbtfdjaftlidjc Söejiehungcn jivifdjcn ber gräflid) ginrfcuftcinfdjcn gamilic i t 5rcbid)ow unb bem Staatßntinifter von Sicrcrf in SAid, biefe SBccinfluffung beß Srebidwwer Unter« neftmenß burd) bic bainalß Ijerrfdicnbc berliner Diidjtung wcfcntlid» begünftigt. ilUar bod) jffiiUjelminc von ginefenfteiu eine Sodjtcr beß Staatßminiftcrß unb wie auß ihrer Ueidjenprebigt l)crvorgcl)t, bie geiftige Urheberin beß ganjen baulidjen Untcrnchmcnß. Aunftgcfd)id)tlidi nidjt aunähcriib glcidjbcbcntcnb ift bic etwa jwanjig '»aljrc vor ber Srebidwwer ‘Anlage in Angriff genommene 3nftanbfciutng beß Sommcrfclber Sddoffcß unb audi feine ber firdftidjen SBaufdwpfungcn auß ber 2. Jbälftc beß IS. 3uf)rl). tritt, wie bie aufß befdwibenfte außgcftattctc, I7SJ erneuerte Jjcbwigß« fapcllc ju Jjinfau ober bic 1781 fcrtiggcftclltc Airdic ju ©riefel unb enblid, baß in ben fahren 1782 biß 178-5 erbaute ©otteßhauß ju Q3aubadi jeigen, fcüicowcgß bcmcrfcnßwcrt hervor. Allenfallß verbietet nod, auf bic iiyicbcrhcrftcllung ber Airdjc in @ö()rcu verwiefen ju werben wegen iljrcr 177(» von einem anfdjcincnb auß Sdjlcftcn nad) Soinmcrfclb jugejogenen SDiciftcr SSictorinuß Sgnariuß Voob vollcnbctcn Scrfenmalerci, ein tppifdjcß SAifpicl baroefer J^anbwcrfßfunft. ?ln bem etwa jur fclbcit 3eit erbauten SJiarftbrunncii ju Greifen mifdicu ftd) jwar fdion jopftge gönnen mit ftreng flafftfdjcn SDcotiven, bod) ift bic ruub jwanjig Saftre jüngere Crgcl ju sSommcrfelb nodi nidjt frei von allerlei S5ciwcrf beß Siofofo. dagegen ift, wie u. a. vcrfdftcbcnc ®?ol)nl)außfaffabcn ju Sominerfclb jeigen, ber Alafftjißmuß auf bem ©cbicte ber 2lrd)itcftur bereitß um bic UBcttbc beß 18. 3al)rh. ftcgrcidi bnrdi« gebrungcit mit feinen fonftruftiv folgcridjtigcn ©ebanfen unb hat baß bei bem Xobe ,yricbrid)ß beß ©roften bereitß abfterbenbe fpiclcrifdjc Slofofo völlig überwunbeu. Sßäljrcnb im ©egenfaß jur ’Profanbaufunft ftd) im gaujen Arcifc fein cinjigcß in biefer neuen ©tilrid,tung erbauteß ©ottcßljauß nadjwcifcn laßt, tjat bic gricbljof« fuuft u. a. ju Greffen unb 3reppcln mehrere tppifdjc ÜSertreter hintcrlaffen. Sem 3ug ber cntfprcdtenb hat bei ihnen allen bie fdjwcrmütigc altere 2luffa)Tung von ber 2lUgcroalt beß 3obcß einer jwar ernften, aber vcrl)cißungßvollcrcn 2hifd)auung sPlaß gcmad)t. 2lnftcllc ber Aronoßgcftalt ober beß 5obeß mit Senfe unb Stunbeu« glaß ftnb Säulen ober ^'oftamente fronenbe ©cnicn ober Urnen getreten. Gin djarafteriftifdjer ©ruftbau ftcftt auf bem griebftof ju Srcppcln, wo and, jwei uodi gut erhaltene höljcmc ©rabtafchi von einer gefunben Xcdinif ßcugniß abtegen. 9?cuartige, ihrer Gntftehungßjcit cntfprcdjcnbc gönnen, wie mir fte in anberen ©egenben ber'Provinj, fo u. a. bei einem Aeldi in Q5ottfdww ober ben 2lltarlcuditcrn
£unffgejd)id)Hid)e Übcrfid)i. XLVII ju ©runow im Stemberger Vanbe angetroffen haben, finben |idt bei feinem ber auf miß übcrfoinmcncn 3imigerätc im CEroffcncr .Streife, dagegen beffeen mir in einem prächtigen Silbcrfcldi ju ©cutnitj einen gcrabeju flaf|Tfchcn Vertreter ber bamalß neuzeitlichen ©cfd)macfßrid)tung. 2luß fpätcrcr Seit ßnb Weber auf bem ©cbicte beß Jitrdjcn* nod) beß profan* baueß irgcnbwcldjc bcmcrfcnßwcrtc Stiftungen in unferem Greife ju vcrjcidnicn. Sclbft bic anberwärtß t)äuffg angetroffenen Suncnaußftattungen auß ber Sbicbcrmcicr« jcit fehlen faft gänjlid). 9?ur ab unb ju trifft man im 'Privatbcßi; cinjcfne £D?öbe!= fcücfc biefer Stilriditung, ohne mit Sidicrljcit bereit SPobcnßänbigfcit fcßftcllen ju fönnen. Enblid) fei nod) barauf hingewiefen, bap anläßlich ber auffallcnb vielen in ben lebten Jahrzehnten gcmaditen 9?cuanfcbaffiingcn von ©toefen, ju benen and) bie Erfaßftücfc anß ©ußftahl in ^Ponuncrjig unb Soppcr gehören, mandteß wertvolle ältere Stücf cingcfdimoljcn wurbc. Übcrfd)äfcen beß 9lcuhcitßwcrtcß, gepaart mit rDlaitgcl an ehrfürchtiger Sdjcu vor bem von unferen 2lltvorbcrn Übcrfoinmcncn ffnb aud» hier mciff wohl bie gcfäl)rlid)ffcn ©egtter ber (jeimifdjen 'S'cnfmalpflcgc gewefen. 9?id)t nur chebem ober in ben fdnvcrcn Äricgßjahrcn, fonbern aud) heute ift Sd)lufnvcii. ber ©ebanfe beß 3>cnfmalfd)iifccß nodi nidit Tlllgemeingut beß Volfcß geworben. 9?od) immer fällt ber ^'ictätloßgfcit unb bem Mangel an Vcrßänbniß für bicfe große ffttlidie Sat beß vergangenen Jahrhunbcrtß niandic altcl)rwürbige Sdwpfung ohne ZWingcnbc 9?otwcnbigfeit jum Dpfcr. Sn ben Denfmälcrn cincß Vanbeß fpicgclt ffd), worauf mchrfad) aud) in unferer furj gebrängten Übcrffdjt hingewiefen wurbc, fein politifd)cr tfijerbegang; in ihnen beruht heute mehr benn je ein wcfcntlidicr Seil unfereß 9?ationalrcid)tumß. SJiögcn baher alle, bic berufen ßnb, in ben Denfniälern ber Vergangenheit ju fefen, mit ihnen ftillc Swicfpradie ju heilten, ihre Erfahrungen, bic ffc gewonnen, ;um Segen beß EBolfcß in '11'ort unb Sat nußbar madjen, bann werben wir halb hvffnimgßvollcr auß bem Tunfcl ber ftürmtfd)cn ©egenwart einer liditvollercn 3ufiinft cntgcgcnfchcn bürfen.
Äunittitnfmäfcr ter 'Drcvity iBrantenburg. Vl. 6. erogen. Über[id)töfarte ber im Serjeidmiß ermähnten Orte.
5Bmibdc(). Baxtbadj, 11,5 km nörblicf» von Greifen. @cm. 493 Ginw., 935 ha; ©utßbejirf 23t Ginw., 1GG9 ha (baju Sopbicuwalbc 335 ha). Daß von jeher ftarf bcvölfcrtc Dorf jäljltc uni 1800 19 Stauern, 13 ttoffätcn, 22 SSiibner unb 14 Ginlicger; im 95c|Tlj beß @utcß, baß einem iHcrjcidiniß ber „0iop* bicitfic im Grofnifdjcn" jufolgc 1565 ber „grau? v. Itaubadi", fobann uni 1600 nad) Aiißwciß alter Vcbnßaftcii im ^'farrardiiv ben Vöbcn, vom Drctfiigjahrigen .firicg an ben fjtannewilj unb enblid) um 1780 vorübcrgcbcnb sDiirgerlidjen gehört Ijatte, befanb fid) ätanonifuß v. b. ©rohen. 93alb barauf iiiadjtcn fid) bic 3«ftrow hier anfäfjig. SJoii bem ©ouvcrncur von 9?citcnfutrg, ©cncral von 3‘iftroiv, ging baß ^Rittergut faint ^'atronat burdi ätauf 1838 an ben Üonimcrjienrat Gnbcll über, bem 1865 bie ^Berliner Jjiigcnottcnfanülic goürntcr folgte. 9?äl)crec über bic alte 3cit bietet ‘3oad)im SWöllcrß „Dorff Gbronica" Cifap. 87) im 9latl)auß jit Greifen, fowic eine l)anb* fd)riftlid)c Drtßgcfd)id)tc im Vebrcrhauß. Die Stancriigütcr würben in neuerer 3<‘<t vom 9iittergut jumcift aufgcfaiift. Die Äirtfje (Abb. 1 u. 2», ein maffiver 'Pitljbau mit Vifenenglieberung, wurbc, wie auß einer Snfdirift auf ber Snucnfcitc ber Sdjranftür unter ber ätanjcltreppe hervor* gcl)t, in ben fahren 1782—1785 erbaut. Auficr einem 2'orbau für bic'Jtatronatßhcrr* fdiaft vor ber Dilbälftc ber Sübwanb beß int Cftcn clliptifdi gefdiloffenen Vanghanfcß weift baß ©otteßbauß nod) einen in ber Ad)fc ber 'IBcitfrout fiiicnbcn, im ©runbrijj quabratifdicn Surm auf, beffen ebenfalls quabrattfdjcr, verbreiterter 2(ufbau über ber vierfeitigen, ätnfgebetftcn, Iciditgcfdnvciftcn J&aubc von einer 28cttcrfal)nc nut ber Sufdjrift: „C. F. S. v. B. C= Garl Jricbridi icdwlj von ©aubadii 1/85“ befrönt wirb. Die Vid)töffnungcn beb ^iirdicnraiiincö |uib ftid)bogig gcfdiloffcn. 2luf;cr bcrSür jur sPatronatc4oge unb einem 'Portal auf ber Äiibfeite bcö 5lird)cnfd)iffö fül)rt nod) ein brittcr 3ngang Von 'IBcitcn her burd) ben Surmuntcrbau nadj bem fladjgcbccttcii Äirdicninncrcn (2lbb. 3). Der gmfdwbcn beftebt j. S. auß SBacfflcin, j. S. auß quabratifdicn Sonflicfcn von 22 cm 'Seitenlange. Die ÜBcitl)älftc beß jtirdicnfdiiffß ()nt ?lbb. 1. SBiiubadi. öriinbriji bet liirclir. auf brei Seiten (fniporciiciubauteu, bereit bori|Tcrciibc Säulen auf baß elfte Drittel beß 19. 5al;rl). alß ©ntftchuiigßjcit biinvcifcn bürften. Der ‘Aufgang ju ben Gniporcit liegt in ber iiorbwcftlidtcit (fcfc. 'ftunflt-rnrm; t. %'rcu. Q3rfcb|j. VI. 6. Großen. 1
2 Soubad). Der Äanjclaltar (Abb. 3) jcigt bic gormcitfpradic beß leßtcn Hicrtclß beß 18. 3«l)rl)unbcrtß. 3?ic fdion oben erwähnte, |ld) vorndjmltd) auf bic gcrtigftclliing beß Hanjclaltarß bcjicljctibe 3nfd)rift tautet: „1789 den 4. August Job. Gottlieb Lindner als Küster alhier hat mich gemacht 4 Jahr nach den Thurm-Bau und 7 Jahr nach den Kirchen-Bau“. Die (jöljcnicn ^almbäumc redjtß unb tinfß vor beut Altaraufbau fertigte jebod) erft um bic 5)<itte beß 19. 3al)rl). ber Jtantor gr. @. jttaunig, ber 2<crfaffer einer alß SDlaituffript in ber ©diulc aufbewahrten ($cfd)id)tc von 93a u bad) (vgl. and) jlirdjcnbud) unb Äirdicnrcd)nungßbudj). Die Ijöljernc 'Saufe jcigt etufadje Sßarotfformcn. Daß fcdjßccfigc, jtnncrnc Sauf beeten trägt bic 3itfdirift: „Matihes Zeisiger 1676“ unb ift ßroffener Arbeit, ®?et|icr M. S. Die Drgcl gcljört ber neueren 3o't an. 3wci J^oljlcudjtcr auf bem Altar, 6 l,e cm ljodi, würben 1852 von griebrid) (Gottlieb Ätaunig gelüftet. 3wci 9JtcffingIcud)tcr, 16,e cm hod), jeigen bic cingcgrabcncn 95udiftabcn: „n. D. V. P. G. V. G.“ (=.ßclciia Dorothea von'Panitcwiß geb. v. Ohaubiß) unb bic 3af)rcßjal)l „17H“. (Sin mcffingncr, von einem Doppclablcr betreuter Hron leitd)ter für 12 Herren trägt iiad)frcl)cnbe ©tiftungßiiifdjrift: „GOTT ZV EHREN SCHENKET DIESEN LEICHTER HÖLENA DORETEA VON PANWITZEN GEBOREN VON GLAVBITZEN FRAW AVFF BAVDACII UND BELKO ANNO 1711“. (Sin cinfadjcr ©d)rauf mit güllungßtürcn ftcfjt auf ber Drgclcmporc. Alliiertem |Tnb nod) jit nennen: 3wci baroctc Siummcrntafetn, eine ftricgß erinneriiitgßtafcl von 1813 unb 1815, eine Sctcrancntafct unb eine Safe! unter ©laß jnm Anbeuten an einen SDlitfämpfer von 1866; ferner in ber’patronatßloge bic neugotifdic formen jeigenbe, mit bem 3«ftrowfchcn s18appcn gcfdpnücftc cifcrnc Sotcn täfel beß gricbridi 'ILhlhclm von 3ä|trow, geb. am 22. Dcj. 1752, gejt. am 22. 3uli 1830. (Sin cinfadieß Äreuj über ber Sür bient bem Anbeuten ber (Sinina von 3aRrow, geb. am 2. Auguft 1830, geft. am 17. Dcj. 1830; über ber 'Patronatßlogc Ijängt baß auf Hupfer gemalte iffiappen ber gamilic JMcß von ber ©rohen. Die ’-lßanb hinter bem Altar fd)inüdt baß von (Sari griebrid) ©diolj von 95au# bad) felbft gejcidjnetc Familien Wappen. 3e jwei von ben vier Sfclbern weifen eine Saubc, bic beiben anberen jwei (Sggcjintcit auf. (Sine braune Altar bet leibung mit langen ftlbcrnen Traufen i|T ein (Sicfdicnf beß 'Patronß ^'leß von ber Sröbcn auß bem 3al)rc 1801. (Sin grünfamtener, golbgcflicftcr Alingclbcutel trägt bic 3nfd)rift: „I. v. E. (= 3- von (Snbellj 1840“. (Sin filberfarbener Ärnjifiruß mit fdiwarjcm Ärcuj ift ebenfalls ein ©cfdienf beß 'Pleß von ber (Sirbbcn. (Sin Stcld), 21,6cm bodi, ©ilber, trägt bic 3ufd)rift: „Baudach 1863“. Auß bem gleichen 3ahr flammen bie zugehörige Hanne, bic -patenc unb bic 3iboricnbüd)fc.
23aitbarf). 3 (Jin 3innfc(cfi, 19 cm f)od), trägt ben 9?amen „Carl Friedrich Scholz auf Baudach“ unb bie 3ahrcßjal)f „1783“. (Jine jtnncrne 'Patent jeigt auf bem 9\anbe eingegraben „E. D. v. S. G. v. P. (= (Jfeonorc Eorotfyea V. Stofd) geb. V. pannerotfe) Baudach, d. 28. Nov. anno 1762“. (Jin ßinnfefd), 17cm bodi, ift barotf. (Jine runbe Jiirdicnfatcrne mit Äegelfpiße ift auß burd)* födjertem (Jifenbfcd). (Jin .ftfingelbeutel jeigt außer bem S3iid)ftaben S bie 3al)rcßjaf)I „1774“. SBon ben in bem ©croöfbe unter bem 2fftar ßefjenben vier großen Särgen enthält ber nörbfidie bie Veid)e beß 9tittmciftcrß 'Milton von paiunvifj, geft. am 16. üft, 1735. 53or ilim fleht ber Sarg feiner grau. Kon ben beiben Särgen rcdjtß vom (Jin* +*"+---1—1---1---1---1---------------1---------------|- 10 6 10 15m 91bb. 2. Sanbadi. Itirdie von Oben. gang auf ber fiibfidjcit Seite birgt ber vorbere laut Snfdjrift bie Vctdje ber grau Xiuta Vovpfc Jjatfcn geb. von pannenng, geb. am 17. Sept. 1603, geft. am 2. Sej. 1687. £)er jugcljörigc Parabcfarg mürbe erft im folgcnben 3al)rc fertig* gcftellt. "Die beiben (feineren Äinberfärgc enthaften bie £eid)en ber Aiinber beß @utß* bejüjcrß von Vubivig. (Jin baroder ©rabftetn fübfid) vor ber ,fiird)e bient bem gemcinfamen 2fn* beuten beß Paftorß Sofyann (George girier, geb. am 10. 5D?at 1681, geft. am 21. Sept. 1753, feiner grau SDtartlja SJZargarctba geborene 95irff)ofj unb iljreß Soljneß Sobann öottficb girier.
M Qlbb.3. QJaubad). 3»nerei ber Jtirdjt, QMicf nad) Öfben.
23aubacf) — 'Sculnih- 3'vci 01 offen. Sie öfthdtc, 85 cm Durdtm., wurbc ^ranffurt a. gegoßen, bic wcfHidjc, 63 cm IDurdpn., ift [dfctncnb nodi mittclaltcrlid). 1836 von ©roßheim in ohne Snfdjrift nnb an* S'aö Herrenhaus, ein im ©runbriß rccbtcefigcr, int 2(ufbau [dflidjtcr, jwei* gc[dto[|Igcr, mafßvcr 'J.'itfibait mit gicbclbcfröntcm SOhttelrifalit gehört in [einer heutigen ©cftalt etwa ber SJiittc beß 19. 3ahrh. nn- ®aö nennenswerte ftfbcrne Safclgefdjirr flammt jum größten Seil auS bem ‘.Anfang beß 19. SahrhunbertS. SBcutnifc. Bcitflüfj, 12 km norbnorböftlid) von (Sroffen. 0cm. Ttttbcutnih 365 (Jinw., 1067 ha, Slciif'ciitnüj 381 ©inw., 1065 ha; ©utSbejirf 229 (Jinw., 5207 ha. „Butnicz- gehörte ju ben Vanben, bic 1329 ^»erjog Jjpeinridt von Schießen vom Sööhmcnföntg 3ol)ann ju Vchn nahm. SBolfl fdton bamalö war bic große ©rtfehaft mit ihrer alten, jwifdtcn jwei Seen gelegenen 95urg ber SJIittclpunft eines Jjcrrfdjaftßbcjtrfö. 2(in 24. 5uni 1129 belehnte SBcnjcl, .ßcrjog von Sdtlcßcn, Jperr ju (Sroffen unb Sdtwicbuö, ben SJartnfd) von SÖcffinbnrg unb STtto von Vanböberg mit ben Sdtlöficrn 1 0 10 20m ?(6b. 1. ®fiitiiit). Orimbrih ber Hirdje.
6 23eufntf}. „SDobtrßbcrg" unb „93cretcnicj". 3m 3al)re 1500 fdjmurcn bic ©rünbcrg ju SJSeutni^ bem Jfurfürftcn joadjim I. Ecbnßpflidjt, unb 1519 erhielt Witter Jöanß ©runenberg ju „3ebiß" »en bemfelbcn Jjjofycnjollern bie £ef)nßbeffätigung über baß „©tettidjen Söcut» 2lbb. 5. SBcutnty. ’Jlorbfeitc ber Jtirdjc. nife mit bem Sil? bofclbff, baß Torff eilten Q5cutnii5, boneben gelegen". 2lupcrbcm beflißen fdjon 1501 bic Slotcnburg Ttntcifc; im Vauf beß 17. 3«l)r!). feilten ffc ftd) in ben @cfamtbcff(3, nnb alß 1717 „9?cn"*Q3cutniß, ba$ frid)crc „Stöbtdicn", nbbranntc, mürben Äirdjc, Pfarre unb Sdjulc burd, Sodann ©igißmunb von 9vottcnburg neu erbaut. Tie ®rafen von Siottenburg ftarben gegen 2(ußgang beß IS. Satjrl). anß. Sfyrc «£>errfd)aft fam 1786 für 442000 Saler an ben «£erjog ^eter Von .fturlanb itnb ©agan, fobann 1800 an ben Crrbprinjcn von J^ofjcnjollern^cdjingcn, beß .£crjogß Sdjmicgcrs
'Bcutnifj. I 2H'b. 6. SBciitnfa. Jtirdjr, £otb<ut vor bem Umbau. fcl)n. Uber bie leisten Bier Safyrtjunbertc ber SBcutnißcr öcfd'idjtc berichtet «Pfarrer gtanbau in einer 1893 crfdiicncncn Sdjrift; Statiftif bietet ©ergbauö, £anbbitd), III, 741 (erfd;. 185G). 3u ber unter bem «Patronat bcö fatboiifdicn dürften »on 4?obcnjottern ftebenben Äirdje geboren bie Drtfdjaftcn unb Sorrocrfc in ben großen SBalbungcn ber llntgegenb.
8 'Bcufnifj. jEftc mit 35cniivung ber Svefte eiltet älteren, 1717 abgebrannten ®ottcöl)aufcö nenerbaute unb am 27. STtober 1750 cingcwci()tc Äircfye (216b. 1, 5 u. Safe! 11 '2(l'b. 7. SBcutuiti. Jviretje, C.itcrfdjiiitt, 'Blicf nad) !?|lcn. liegt auf einem annäljcrnb qnabra« tifdjcii ötirdiplatj, beffen auß einer verpufften SFaeffteinmauer gcbilbctc (Sinfriebigung biß auf etwa bic .ßälftc ber SDftfcitc vollftänbig er« halten ift. 21bgcfcbcn von einer flcincn 3ngnngßpfortc auf ber ©üb« feite fiiljrt an ber wlorbwcftccfc ein baroefeß für 'IBagcn« unb Jytif?« gängervcrfcljr zwcigwciltcß 'Portal nad, bem 5tird)()of. "Daß im ®runbrift trapezförmige, von ©ften nad) heften fid) vcrjüugciibc, völlig überputfte, maffivc ®ottcßbauß bc« filft vor ber SDiittc ber ’lßcftfront einen Vorbau (2lbb. 6), beffen jicgclgcbcrftcß iOtanfarbbadi vor bem Umbau bic ®cbläfcfammcr ber Crgcl enthielt. fcrr über ber Jirftmittc beß ebenfalls mit Siegeln gebccftcn, gebrochenen Äirdjcn« badieß fißcnbc, hölzerne, adftccfigc, von ftidjbogig gct'diloffcncu ©djall« lufcn burdibrod’cnc ©adircitcr enbigt in eine gcfctnvciftc J^aubc, bereu mit einer llljr gezierte, offene Vaterne von einer SBetterfahne mit bem TRottcnbiirgfdicu ?öwcn unb ber ßaljrcözal)! 1750 bc« frönt wirb. ©ämtlidjc Vtdftöftiiiingcnfdriicftcn ftid’bogig. 21bgcfcbcn von einem SBcftportal füljrt nodi eine zweite 5ür in ber ?2<ittc ber Siorbfront nad) bem ftad)gcbctftcn Innern (2lbb. 7 u. 8), baö burd) je zwei 9icil)cn übcrcinanbcr angcorbnctcr, runocr Jjßlz« faulen mit auf brei ©eiten eingebauten (Smporen gcwiffcrmafjcii in brei ©dufte geteilt wirb. Übcroieö fdjeiben nod» zwei ber 4?öbc uadj burdigcl)cnbc, maffivc, frctftcbenbc ©äulcn, fowic z^ci in bcrfelbcu §lud>t an ber Pftwanb angcorbnctc J?albfäulcn ?ntarraum unb ©d)ift. Tic ßiigängc jfu ben (imporen liegen in ben vier liefen bcö Äirdjcnfdjiffcö. (iincr ©afriftei unb pfarrlogc unter ber ©übempore bcö (5l)orc£ cntfpridjt auf ber 9?orbfcitc ein Vogcncinbau. Sn ber Slorbwcftccfc ber ©mporc füljrt eine kreppe z«nt

yibb. 8. ®eiitnits. Snitereö ber Ätrdje, S8(itf nad) Dften. •Qiujnaa
10 Ueutnifj. 9lbt>. 9. Seutnifi. Ateldje in ber Äird)e. Dadjboben. £)cr Qlltarraum wirb nad) bem 5tird)cnfd;iff ju burd) ein im Sritubriß gefdjweifteö, Ijöljcrncö i)oggcngelänber abgcfdjloffcn. Der feitlid) von reidjem Sdjnifjtverf unb Säulen eingefaßte 2Htaraufbau (Safcl 2) jeigt bie übtid)e ?Reil)cnfo(gc ber bret gemalten ^auptfjenen auö bem (Srlöfuugöwcrf unb wirb von ber aiunbftgur eincö triumpfyicrenben @l)ri(tuö gefrönt. Die ebenfo wie baö gefamte innere auöfd)licß(id) beß braun gehaltenen, baroefen @cftül)lö weißgcftrid)cnc Äanjel jeigt fd)lid)tefte Formgebung. 2>er neugotifd)c Saufilciu faßt ein jinncritcö 5auf« beefen mit fed)öecfigcm SRanb unb ber 3nfd)rift: „Georgius Martini Pastor 1651“, gegenüber lieft man: „ich bin 4HW- I I I I I I I I I 10 5 10m ?lbb. 10. 5Beutiit0. ©runbriß ber 5riebl;ofbh'rd)e.
ßroffen. Safet 2. ^Seutniß. ?Utar in bet £ird)e.
•lujJjaiqng) ua« Xp4y?jo(jaaiig -öntjiws 'IT W6 •Qiujnaß II
12 Q3cu(ni(j. Qlbb. 12. 55eiitnitj. 3iniereö ber griet>f;ofefird)e, QMttf nad) Öflen.
Seuhiifj. 13 'Mb. 13. 93eiitni£. gricNjofäfirctyf,'Mtar.
14 23eutnifj. getavft avf Christi Bludt, das ist mein Schatz vndt höchstes Gutt“. 9)?eifter L. S., (Stoffen. Oie Orgel ift neujeitlid). 3wei mefftngene 21[tatleud) ter, auöfd)Itcfflief) bcS bei einem Seud)ter nad)träglid) jugefügten fjöQerncn llnterfaßeö 56 cm l)od), gehören 2(bb. 14. Seufniß. Jpöljerne ©rabtafeln auf bem 5tircf)ljof. fpäteftenö bem 17. 3al)tl). an. Sine ©laöfrone für fedjö Äerjen ift baroef. 50?ci)rcre @ r i n n e r u n g ö * tafeln an bie Kriege von 1813, 1861,1866unb1870/71 Rängen an ber Sübivanb. 2lußerbem ffnb elf baroefe ®tül)le in ber Storbloge unb ein auö ber glcidjen Seit flam« menber Sifd) in ber Süblogc bemerfenöwert. @in teilweife vergolbcter, rcid) ornamentierter Äeld) (2lbb. 9 rcdjtö), 25 cm ljod), ift ebenfalls baroef. @in ftlberner Äcld) (2lbb. 9 liitfö), 30 cm Ijod), flammt auö bem 2lnfang beö 19. 3abrb. Son ben jwei ©locfeit im Oadjreitcr mißt bie füblidjc 72 cm im Ourdjmeffer unb jeigt auf ber J?aube ben 2lbguß jweicr Sölätter. Sie flammt laut Snfdjrift auS bem Saljrc 1752. Sie nörblidje mit 90 cm Ourdjmcffcr würbe 1904 von Collier in Söcrlin *3cl)lenborf gegoffen. Sie griebljofslürcfje (2lbb. 10 u. 11), ein ^adjmerfbau mit verpußten gelbem, weift eine redjtecfigc Einlage mit breifeitigem Oft« unb iffieftfdjluß auf. Über ber SÖ?itte beö jicgelgebetften Sattelbadieö ft^t ein im ©runbriß qitabratifdjer 3)ad)« reiter, beffen sinfgebetfte vierfeitige ^pramibc von bem 9lottenburgfd)en Soweit befrönt wirb. Oie Siebtöffnungen fdjließcn ebenfo wie bie in ber Glitte ber ©üb« unb 9?orbfeite burebgebrodjenen Suren nad) oben flid)bogig. Oie genfter« verglafitng ift, foweit ffe anfdjetnenb nod) urfprünglid), in SMei gefaßt. Oaö Snncre (2lbb. 12) ift flad) gebeeft.
Mb. 15. SBcutnitj. gtibfeite bcS (SdUriTcei. Seufnifj. cn
16 23eufnifj — 'Binboto. Ter gmßbobenbelag beftcht auö fed)3edigeii, roten Tonflicfen Von 12 cm Seiten» lange. Tas @cftül)l jcigt fctjlidjte Söarocfformcn unb i|t nicht geftridten. Ter Xltaranfban (?lbb. 13) befißt ein Von rcidjgefdjnißtcit Sianfen umrafjmtcS, auf Jeinroaub gemalte^ S&ilb bcö ©cfreujigtcn. Tcm Tcjtwort 3ol). 3,5B. 11 u. 15 in ber ^'rcbclla entfpridit in ber SScfrönung bie Söibeljtellc 9iöm. 5, XI. 10. Taö XBcrf ift laut 3nfd,rift auf ber 9iücffcitc eine Stiftung bcö ©corge Ghriflopl) Seibel unb feiner ftrait geb. Söagncr $um ‘Xnbcnfcn an ihr im □fiter Von nahezu bret 3ahrcn ver» ftorbeneö Söfyndjcn. (Srrid)tet würbe ber ‘Altar am 21.3anuar 1719. Tie ©rab» ftellen vor bem ‘Altar werben burd) ein in 93acf|lein auögcfiihrtcö Sircuj bejeidniet. Tie Äanjcl (Abb. 121 biirfte bem (Snbc beö 17. 3ahrl). angeboren. Sie jeigt in ben von Säulen flanficrtcn XSräfhingäfüllungcn Tarftellungcn, bie XScjug nehmen auf 3cf. 1, 3er. I, (Sjcd). 32 u. Tau. 1, wälfreub in ber Sörüflnng beS ‘AufgangcS bie Sprüdte 3cf- H, '!>. 6 unb 3ef. 2ß wiebergegeben ftnb. Au ber Unrcrfcite beS jtanjclbccfelö erfennt man bie Taube alö Sinnbilb beS heiligen ©cijtcö. ‘An ben XBänben hängen eine große 'Xnjaljl X5a itern epi tapl)i en fowie Totenfronen unb Aränjc unter ©laß. (Sin ciufadjce, gcfdjmiebcteß ©rabfreuj liegt hinter bem ‘Altar. Auf bem 5iirdil)of flehen eine ‘Anjahl Ijöljcruer ©rabtafcln (Abb. 1-1 • unb eine höljcrne ©rab» ninfriebigung anö ber crflcit J^älftc beö 19. 3ahrl)unbertö. Taö erl)öl)t im Torfbilb liegcnbc, int 3al,rc 1808 völlig umgebaute (5ri)lo)i(Abb. 15) ift ein langgcftrctftcr, im ©runbriß reditecfiger, mafüver 'Pufcbait mit gebrodjenem Siegel* bad). 3m ©egenfafc ju ber um bie SOiittc beö vorigen 3ahrl)iinbertö ftarf Veränberten 9?orbfeite (jat bie Sübfront mit bem in ber 2ld)fe gelegenen Jpauptjugaitg im allge» meinen ein einbcitlidjeö ©epräge bewahrt. Ter vorfpringenbe, ,pvcigefd)of|Tge SWittel» rtfalit fd)lief;t nad) oben mit einem fladjen Treietftfgiebel, beffen J-elb baö auö (Sifen gegoßene ^Tirftlid) ^ohenjollernfdie XL'appcii fdjmücft. 2(m ganjen 25an biirften nur in bem mit mädjtigeu Tonnengewölben itberbecftcn Socfelgefdjof; bcö UBc|tfliigclö ältere, vielleidjt nod; auö 9tottenburgfd)er Seit flammenbe Dtefle ju erfenuen fein. IBinbotv. Binbolu, 11 km öjllid) Von (Sroffen, ©em. JlOSinw., 577 ha. 'Bon alterö l)er gehörte baö S&auernborf jnm Tomänenamt (Sroffen unb war ciiigepfarrt in Teutfd)=9»ettfow; einer Statiflif im Vanbratöamt von 1790 jufolßc wohnten hier 2 Vchnfdtnlsen, 11 ©anjbanern, ferner Jtoffäten, QMibncr unb (Stnleger (vgl. and, Sbratringd Söcfdjrcibung ber SOtarf von 1809, 111,307). Patron ber .ftirdte ift bie ©emeinbe. Tie Sürri)C i|l ein im ©rmibriß redjtccftger, im 3al)re 1882 erriditeter X'acf» fteinbau mit fünffeitiger 21p|T6 auf ber Tßfeite, einer in ber Siibofterfe liegcnben Safriflei uub einem in ber ‘Jldjfe ber 'Ktcftfront fUienbcn Turm. Ter innere ‘Ausbau cinfdjließlid) ber ©loden gehört bem vorerwähnten SÖaujaljr an.
(3rof}=231umberg — Sobersberg. 17 (Sroü^luniberq. (firüß-Biimilnnj:, 23 km öftlid; von Großen. (?icm. 1272 (Sinn)., 2252 ha. 3n bem vermutlich im 13. Sabrbunbcrt gegrünbeten jüorf faßen 1565 bie Äalfrcuth, (pater bie SöurgSborf, etwa von 1725 an bie Srfnnettow, unb ju 95cgiini bcS 19. jialjrb. ber auS ben iyrcihcttSfricgcn befannte (General Saucntjicii. 9?ach 1850 ging baS 9iittcrgut in ben 93cfifc bor öcmcinbc über, bie um 1800 16 SBaucrn, 33 Atoffäten, 48 93übner, inSgcfamt 6f->5 Seelen jäljlte. Sic früher unmittelbar am Jluf; gelegene £?rtfcliaft ivnrbe nach einem großen ®ranb i. 5. 1854 auf eine nahe 21nböbe verlegt. 3« ber unter bem 'Patronat ber bäuerlichen Dcminialbcß^er ftchcnben SOTutterfirclie gehört baS 2 km öftlid; gelegene -ft'lcin^Sölumbcrg. Sic Äircfje ift ein im ßhuinbriß rcditccfigcr, verputzter 25acfftembau mit 'Jileft* türm nnb apfiSartigcm ‘JlnSbau in ber ?(difc ber jCftivanb. Sic ftammt cinfdilicßlidi ber inneren 2luSitattung nnb ber QNocfcn auS bem Jahre 1851. ^oßcvStUTfl. Bübrrsln'Vil, »Stabt 10,5 km fublid; von Großen. 1206 ßsnw., 1298 ha. £3aS von Sumpf unb SD«ora;t umgebene „Stofs Söobiröberg" mar ein;! ber Sftittclpunft eines „VänbdicnS", unb viele Urtunbcn, j. 93. von 1129 unb 1459 im ®el). StaatSardiiv 31t 23crlin, bcriditen von Stiftern unb Jrcrrcn, bie hier im 15. Jaljrh. alö Vchnömanncn ber J^crjögc von Sd'leften faßen. 1 159 übereignete Stto von t'anbS« berg „fcvnc nianfdiafft ju Söobirsbcrgc gehörenbe unb baS Sloß" bem J£>crjog J?cinridi ? von Sdilcjicn. 93alb barauf festen |Tcf> hier bie .Hnobclcborff feit, unter bereit J2>crrfd;aft 1618 baS ganje Stäbtd'cu mit Vlnsnahntc oer Aiirdje nicbcrbianntc. (Snbc bcS 17. Jaljrh- baute man bie 9?cuftabt auf ber Sübfcitc an, unb 1735 nturbe bie Großcncr SSorftabt von fäd;|Ifd;cii Sudimadjcrn angelegt. Um 1800 suhlte bie ,,21mts» llabt" 171 Jpäufcr unb etwa 1000 (Sinw., wie 95ratring in feiner ©rfchreibung ber SWarf (III, 303 - 5) beriditct. SaS 21mtsvorwcrf würbe bereits 1S19 burdi Verlauf ber i'icgcindiaftcn anfgelöjl. 3u ber unter ftaatlidwm 'Patronat ftchcnben Siirdic gc« hören bie 5 im weiten UmfrciS gelegenen Orte 93crlogc, 93ranfow, Chutoiv, (Sbrumow unb Sarfow. J?cntc nähren ßd) bie 2(cfcrbfirgcr junici'it von ber auf bem „Vetter hoben" gut (ohnenben Vanbwirtfdiaft; bie hier jeitweilig bod) in iMütc ilcbcnbc Töpferei ift cingcgangen. 3m 'litappcn führt baS Stäbtdjcn einen aufgcridHctcn, bie fdnvärmenbcn 93icncn abwcbrcnbcii s&ärcii ivgl. iDiattljiaS, (ibrouica von (iro)Tcn, S. 213; für bie ältere 3fit ©unbling, 93ranbcnbitra. 2(tlaS von 1721). ®enh m ä ler. Eeiicllcn für ben funilgcfdiiditlidicn Jcil. Slbbilbungcn unb 'Pläne: 3wci '.•liifidneH ber alten .fiird'ö m ter Satriitci. ‘äRciitifdwiinuihmc. Oebrudüe Cilerafur: Üliehl unb ®d)cn: „'.Beilin nnb bie ‘SJJarf jBninbenburfl", S. 526 n. sBetliu 18)0. „(Jinige 9tad)l td'teu über 'Bobevebeig“ suianintengeilellt nein Cvteprcbigei llretiduner, eroiTen. Srncf bon 3- £• Stiel', 1856. •ftuniltcnfiit. b. Troo. SSrbbfl. VI. 6. Groucn. 2
18 Sobersberg. ?lbb. 16. SBoberäberg. ©tabtplan.
Sobersberg. 19 Anlage ber Stabt. wie ©olßeit im Vutfaucr .ftreiß ift aud) ©oberßberg (21bb. 16) auß einem ehemaligen Söurgflcden allmählid) ju einer Stabt herangewadjfcn. 9tod) bcutlid; erfennt man im ^pianbilb, linfß »on ber »on Sübofien nad) 9?orbwcftcn fid) f)injiei)enben J?aupt»crfehrßftraßc, ju bereit beiben Seiten fid) bie germanifd)e Sleugrünbung ent* wicfclt fiat, bic ehemalige Sage beß »orgcfdjobcnen, befeftigten Stüfnpnnfteß, beß im 'dbb. 17. 'Bobetsberg. ®o&nbauß Erofftner (Straße 164. Mittelalter mcl)rfad) genannten Sdjloffeß. Sn unmittelbarer 97ähe unb inmitten ber jur Erleichterung beß SBerfehrß angerartig angelegten Erweiterung beß -fjaupt* ftraßcnjugcß finb Äirdje unb 9tatl)auß erbaut. Dagegen uiiterfdjcibct fid) ber 55oberßbergcr Stabtplan baburd) ivcfentlid) »on ber ®olßencr Einlage, baß fid) außer ber burgartigen Stammfiebelung unb ber germanifdjen 92eugrünbung aud) bie wenbtfche llrfiebelung fdiarf abfiebt. Sie wirb burd) einen ringförmig »erlaufcnbcn Straßenjug bcutlid) gefcnnjeidjnct, beffen öfilidie J^älfte ben eigenartigen 9?amen „Magfd)nienfiraße" füfirt. Diefe SÖejcicfinung ift allem 21nfd)cin nad) auf eine SBerftümmcluttg beß nieberroenbifd)cn Üßortcß „moksytia“ jurürfjuführen, waß am beften mit „9taß(anb" ju überfeinen wäre. Die uorbwcfMidje Stabtbälftc ift .eine ncujcitlidje Erweiterung, bic alß Eroffener SBorftabt im Safire 1735 angelegt würbe. 2
20 Sobersberg. 3?on ben bemerfenßrocften Straßennamen erflärt ftd) bte Dlittcrftraße von felbft. £)aö SBorfommcn einer Älofter» unb einer iOiöndienftraßc fcfjeint, ivcntt and, uidit Qlbb. 18. QJobevebcrg. Jjauetüv Sroffener Straße 164. auf baß ehemalige SBorhanbenfein eineß Äloflerß, fo bod) vteUeidjt cineß bei ber Säfularifation aufgehobenen Äloftervoriverfeß ober Älofterhofeß Ijinjuroeifen. Sie ältere, engere Stabt jeigt aud) l)ier bie ®röße ber bebauten ®runbfläd)e anbcrer gleidiartiger (Semeinroefcn. Snfolgc ber häufigen Stabtbränbe gel;t fetneß ber jefctgcn 3Bohnhäufcr vor bie SWitte beß 18. 3al)r(). Jiirütf. Sie ftnb mit Auß» nähme ber groeigefdjofftgen Jpäufer am SRarft unb an ber Stenftäbter Straße überiviegenb flehte ein$e» fdjoffigc spu&bauten (Abb. 17) mit j. 5. reidjcr gefalteten, f)übfd)en Suren (Abb. 18 tt. 19). SBott ben jiveigefd)of|Igcn SBauten ift vielleicht baß ©aftbauß junt fdnvarjen Ablcr, Steuftäbter Straße 13 (Abb. 20), mit feinem gebrodjenen ©ad) unb ber leiber ctivaß befdjäbigten, aber vor» nehm geglieberten gnffabe baß be» mcrfenßivcrtcfe (Sebäube. Sa baß ehemalige Sd)Ioß voll» ftänbig verfd)tvunben ift, baß 9lat» hattß aber alß jüngerer, fd)lid)tcr, einfad) redjtecfiger ^Pufcbatt nidttß weiter S'rmäl)nenßtvcrteß bietet, fo fätne nur bie Äird)e alß bcmevfenßiverter SDatffteinbau für eine eingebcnberc ®etrad)tung in ^ragc. ©te 5ürrf)e. SB augefd)td)tc. 91ad) jtvei in ber Satriftei hängenben Stcinbrucfen (21bb. 21) ju urteilen, war ber SBorgänger beß jetzigen @ottcßl)aufeß ein auß bem fpäten SWittelaltcr ftainmenbcr SBacffteinbau, beftel)cttb auß rediterfigem Vangl)(tuß mit ‘Altbau auf ber 91orbfcite unb einem breit vorgelagerten Surm. 3m 3«hrc 1838 bereitß ver» anlaßten im ilVaucnvcrf beß Surniiinterbaucß ber alten Äird)e ju Sage getretene, gefahrbrohenbe SBeivegungcn eine Sddtcßung ber Äfrdjc unb einen tcihveifctt 21bbrud)
QJobersberg. 21 beß Sunncß, bem jcbocf) erft nad) fangen SBerljanblungcn nnb enbgültiger Vöfuttg ber 'Plaijfragc für beit allfcitß gcwünfdjten 9?eubau im Sa()rc 1852 bic SÖefcitiguiig beß ganjen SBaucß folgte. Die ©ritnbftcinlcgititg für bie heutige nad) einem Entwurf Stülcrß errichtete Atirdic fanb am 30. 2)<ai 1853 ftatt. Der Aioftcnanfdilag belief fid) außfd)licf;lid) Jjanb« nnb Spannbicnftc auf 26 259 iXthlr. 11 Sgr. unb 4 ^.'fge. Die Bauleitung lag in ben Jpänben beß Bauinfpcftorß Äranfe auß Sorau unb beß Bau* fülircrß ^Jollacf auß granffurt a. ©. Unternehmer waren 3iinmermeißcr 9Ungßleben unb 9Raurcrmeifter ücljinann auß Großen. Die Einweihung beß ©otteßljaufeß, jebod) außfdjlicßtid) beß erft am 19. 3uli 1857 begonnenen unb auf 5012 9Ul)lr. 21 ®gr. »eranfdjfagten Surmeß, fanb am 29. 2lpril 1856 ftatt. Um ein Bilb von ber Jj>öl)c beß ^'reifeß einiger 21nßftattungß* ftücfc ju erhalten, fei ermähnt, baß u. a. bic von Orgelbauer Sd)itlj in Grofi’cn verfertigte Orgel 1600, ber Saufftcin 35, baß Saufbecfen 5, bic 2l(tar* leudjter 36 unb baß Ärujißj; 28 9lcid)ßtalcr foficten. Son ben vielen freiwilligen Stiftungen ift wol)l eine in bic Tlltarrücfwanb eingefafienc gußeiferne 9iclief* täfel, barftcllenb baß hl. 2(benb* mal)l nad) 8eonarboß SSorbilb, bic bemerfenßwertefte. ßrwähnt fei enblid) nodi bie 95efd)affitng jweier neuer ©locfcn, bic am 22. SOtai 1873 eingcweil)t würben. ©aubcfdircil'ung. Die auß SBacfßcin crridjtete Atirdic (2(bb. 22 it. 23) ift eine breifd)ifftge ©aßlifa mit ap|Iß« artigem, im Srunbrif; elliptifdicin 2(ußbaii in ber SWitte ber Oft* front, einer auf fd)lanfen, quabra« tifdicn Pfeilern rul)enbcn 9lunb- 6ogenl)alle vor ber ®cftwanb beß 9)?ittelfd)tffß unb einem ßraffgc« glicbcrtcn, fdjlanfen, in bie Sübs wefteefe jwifd)cn einer ßad>gc« beeften 25orl)allc unb bem füb* lidicn ©eitenfdjiff eingebauten 9166.1». sBobcrsberg. .f?ai:etür Sd)iil|traf;e 111.
22 'Bobersberg. Ülbb. 20. SJJoberßberg. jinn fd>war^en Sieter, Dkufhitter Straße 13. Dttrm. □tußcr brci Heinen 9iuttbbogcnfenficrn burdtbridjt eine einfadte 9lofc bie Üßeftfront. Stile übrigen Dür« nnb ^enftcröffnungen beß Ätrdtcnraumeß ftnb ebenfallß rnnbbogig. 3m Ocgenfafc ju bem inß Std)tccf übergefübrten ©d)ieferi)clin beö Snrmeß ftnb bie SOHtteb* unb Seitenfdtiffbädjcr mit Bfegern gcbccft. SBon beit beiben quabra* tifdjen ^Räumen, bie in bie Sübofb unb 9?orboftccfc beß auf brei Seiten mit Doppelern«
Sobersberg. 23 Qlbb. 21. ®obersberg. Qlnfidjt ber alten jtirdje (naeb einem ©teinbrnef in ber Safriffei). poren verfefjenen Snncrn eingebaut ftnb, bient biefer afö Safriftci. £>ic 2lufgänge ju ben @tn= porcncinbautcn liegen in ber 9?orbn>efb unb Süb* wefteefe ju beiben Seiten beß J?auptcingangß. £)ie verfyältnißmäfjig einfadje innere Tfuäflattung eins fdllit’plitfi Äattjel unb 211 tar ift braun geftridjen. 2luf?er bem bereits ermähnten guffeifcrneit Qlbb. 22. S8oberSberg. ©rttnbrifj ber Äircf)c.
24 'Bobersberg. 9lbb. 23. SSoberöberg. Jvircbe, Qlitftcfyr een 9lorbrorffen.
Sobersberg — Goßar. 25 'Jlbenbinahlßrclief verbleiten nod) bte 2fpoftelftguren auß 3infguß an ber ätanjcl unb bte in bie 9lürfwanb beß Jlltarß eingclaßcnc Sarßellung beß ©cfrcujigtcn genannt jn werben. Siefc fertigte (5. ®. ^fannfchmibt int 5al)rc 1890 nad) bem 1874 von feinem Haler gemalten llrbilb. Gin barocfer auß J^olj gefd)itißtcr Jtru$iߣuß mir ben beiben Sßeißguren ber SWaria unb beß Sohanneß liegen in bcr©afrißci; bafelbß hängt außer bem ©eite 23 abgebilbeten ©teinbruef nod) ein jweiter, ber bat? SBilb ber .ftirdjc unmittelbar nad) bem Ginßttrj beb Surmcß wicbergibt. Sic brei ©locfcn von 98, 74 unb 65 cm Surd)tn. witrbcn von Fr- ®rul)l in Äleinwclfa in ben fahren 1872 unb 1874 gegoßen. Dollar. (Cüflav, 12 km fübfübößltd) von Großen. ®em. 431 Ginw., 1052 ha; ©utß« bejirf 158 Ginw., 1317 ha. 3m 3al)re 1500 Ijulbigtc in granffurt a. D. „9?ifcl 9iabcitow ju Gofdtcr" bem Äurfürßcn Soadjim I. unb empfing feine Vcbcn. ®egcn Tlußgang beß 17. 3al)rl). er» baute ßd) ©corg ©iegtnunb von Änobclßborff, <Gcrr auf Goßar unb ätufäbcl, jwifdjen ben Seichen ein ßattlicßeß ©utßhauß. Gr war vermählt mit llrfula Söarbara von Jpaug« wit;, unb ßier würbe 1696 fein ®ol)tt ©corg Wcnjcßlattß, ber berühmte Saumeifter Fricbridjß beß ©roßen, geboren (vgl. Wilhelm von Änobclßborff, „3ur öcfdßdjtc ber Familie v. 5t.", 5. J^eft). 3m 23cßt5 folgten bie Diabcnau, Hierccf unb enblid) bie Freiherren von Äottwiß; bie heutigen SDcßßcr. Saß Sorf jählte um 1800 28 SÖaucrn, 12 ätoßalen, inßgcfamt 419 Giiiwol)ncr. — 3u ber ®?uttcrfird)e gehören Sl'nfäbel (cingcs pfarrt) unb Sicbtl)al (Sodjter). Sic Äircße ('Xbb. 21), ein im ©runbriß rcditecfigcr Finblingßbau mit cingejogencm, gc< rabc gcfdiloffcucm Gt)or bürftc, nad) ber Scdjnif beß SD?aucrwcrfß ju fdjlicßcn, frül)cßcnß bem 15. Saljrb. angehören. Gitter vor ber halben ©übfette beß Ghorcß crriditctcn Horhallc mit barüber licgcnbem ’l'atronatßftuhl entfprad) cin|l auf ber 9torbfcitc eine jeßt nicbcrgclcgte ©afriftet, bereit Sonnengewölbe ebenfo wie bie vermauerte Sür nad) bem 5tird)cninncrn nod) beutlid) erfennbar iß. Über ber 9Bcß« front ßßt ein im ©runbriß quabratifd)cr, verbreiterter Sadjaufbau mit gcfchicferter ‘Ppramibe, bereu Wetterfahne bie 3al)rcßjal)t 1654 jeigl. Gin fdjlanfcß, fpißbogigeß, ictjt jur J?älfte vermauerteß Fmßer in ber SOtitlc ber Sßfcitc verrät nod) bie urfprüng« liehe ©eßaltung ber £id)töffnungcn. Gin jweiter, ftießbogig abgefdjloficncr SRauer«
26 Goffar. burd)brud) auf ber ©übfeite beb @I)oreS biirftc in feiner jetzigen ©eftalt ber ©litte beö 16. 3al)rh- angeboren. Title übrigen ^enftcr würben im 19. 3al)rl). burchgreifenb er» weitert. Tluffer ber fpißbogigen Serbinbungötür jwifefjen ©übvorhalle unb Shorraum führt nodi ein jwcitcö portal von Söeftcn l)cr nad) bem Snncrn. Ter gupboben befleht auö SBarfilcin. Tie füblidje Sßorwanb ausgenommen, ftnb fämtlidjen SBBänben bcS Äirdjeninnern Smporen vorgclegt. Unter ber Oftempore liegt bie jeßige Safriflei. 35er Äanjelaltar würbe in nuferer ßeit auf roße ®eife auS Stellen jufammcnge|lücfclt, bie von jwei ber ©litte beS 17. Satyrl). angehörigen, urfprünglid) getrennt anfgcftellten TtiiSftattungSftücfen flammen. SBornchmlid) bie Äangcl mit ihren fdjön gefirnißten SörüjlungSfüllitngen, fowie bie Tlbenb» mahlbarflelluug ber ehemaligen ^rebclla unb eine Arciqigung ftnb trefftidje Tlrbciten. Saufe unb Drgcl ffnb neuzeitlich. Sine ÄricgS» erinncriingS» unb eine Veteranen täfel hängen im Snnern. Sin baroefer Saufengcl wirb auf bem Äirchen» hoben aufbewabrt. 3wci jeßt vernif» feite 2lltarleud)tcr 2(bb. 25. ßoffar. auö söronje (2[hb. 25) Äird)c, Wltarteiichtev. geigen bie Snfdjrift: „AUF DIESEN LEUCHTER BRENNT DAS LICHT KLAR, GOTT WOLLE UNS LEUCHTEN MIT SEINEM WORTE IMMERDAR, WIE AUCH MIT DEN SAKRAMENTTEN REIN, BIS WIR KOMMEN ZU DER CHRIST- LICHEN GEMEIN“. 2lm gmß erfennt man bab Siabcnaitfcfje SÖappen mit ben ©uchflaben „W. v. Rfabenau]“. unb ber SahreSjahl „1662“. Sin ftlberner, innen leicht vcrgolbetcr 93arocffelch (Tlbb. 26), 26 cm hvd), zeigt am fyufl baö, ®raf v. ^imfcnfleinfche UBappen. SReifler G. F. G., Stoffen. 3wei 5öitberbibelu flammen auö ben fahren 1584 unb 1672, Qlbb. 26. Sofiiir. Add) in bev Jtirdje. Ter @rab|lcin bcS ©tegiömunb Srnfl
Goffar. Qlbb. 27. ßoiTar. @rab|bein beb giegibnuinb ©ruft Atari von Unruh.
28 (SoHor — Grämersborn. @arl von Unruh (2lbb. 27), geb. 12. 9?ov. 1711, geft. 31. SWärj 1763, ift an ber öfb ltd)en 21ußcinvanb ber ätirdie aufgeflcllt. Srei ©lorfcit. Sie öftlidic, 56 cm Surdim., flammt auß bem 3al)rc 167-1. Sic füblidjc, 66 cm Surdjm., nnb bic nörblidje, 41 cm Surdim., mürben im 3ahrc 1877 von ?yr. öritbl in Jtlciinvelfa bei ©außen gegoffen. Saß Herrenhaus wurbc nm bic ®cnbc beß 17. 3al)rl). alß ein im ©runbriß rcd)tctfigcr, im 21ufban cingefchofftgcr, mafftver 'Pußbaii mit Vorfpringcnbcn Seiten« flügeln von @eorg Siegmunb v. Änobelßborf crridjtct. 3m 3al)rc 1854 ließ ^anß 2lbolpl) SBilljclm von Äottiviß bic 21n(agc jnjeigefdiofftg aüßbaucu, mit Sdiicfcr betfen unb bie SBorfyalle mit bem flachen 3infbad) aufführen. 2(ußer einer reicheren, in ber SDiittc mit einem ®cmälbc gcfdimütftcn Stitcfbccfc im Spcifcfaal unb einfacheren Setfen in einigen Slcbenräumen hat ßd) auß ber erften ©aitjeit nid)tß weiter bcmcrfcnßwcrtcß herübergerettet. Sagegen ßnb außer einer gefdjmatfvoll außgcwäl)Itcn Sammlung von barotfen Sritl)en unb Schränfcn fowie alten Sßaffcn, 'Porzellanen u. bergt. in. vor allem bic biß inß @nbe beß 18. 3al)rl). jurütfgehettben Äottwißfd)cn 2ftjncnbi(ber ju nennen. Sränier^born. CfrälttPVSibürn, 14 km norböfllid) von ßroffen. @em. 256 @ünv., 619 ha; ®utßbc;irt 58 @inn>„ 1694 ha. „dremerßborn" gehörte im SJiittelalter Firdjlid) jum SBiötinn ^Jofcn, ivic ßd) auß einer 2fuf(tcllung von 1308 ergibt. 21uf bem 9littergut faßen im 16. 3al)rl). bie Stößel (vgl. ©erghauß, Vanbbud) III, 755). 'Paul von ©unbling gibt in feinem 1724 crfdjiencitcn 21t(aß bie (Sjpd)linßfp alß Söeftfjer an. Um 1800 wohnten hier 9 ©auern, 12 Äoffätcn, inßgcfamt 234 Einwohner. Saß bamalß bem Dbcrförfler Utted)t ju ©eutnil? gehörige @ut fam halb barauf an ben dürften von $ol)cnjollcrn; er ift audi 'Patron ber Äirdje, bie von jeher alß 5od;ter ju Vciterß« borf gehörte. 10 5 10m '.’lbb. 88. Grämcreborn. ©rimbnf; brr Äirctje. Sie Streße (2lbb. 28 n. 29), ein unverpußter gad)= werfbau auß 93atfftcin von redjterfigem Srnnbriß mit breifeitigem ©ftfdjluß, einem Vogenanbau vor ber Sß« l)älftc ber 9?orbfront unb einer gad)werfvorl)allc vor bem in ber 9Äitte ber Sübwanb burdjgebrodienen 3ngang, erhielt in unferer Seit eine an ber Süboflctfc ber 2lnlage errichtete, maffTve SaFriftei. Über ber verbreiterten iffieft« front fi$t ein cbenfallß verfchalter, höljerner Sachaufbau, beffen leicht gefdjroeifte, jinfgebetfte Jpaubc eine im ©runbriß quabratifche, offene Laterne trägt, bereit ^.'pramibc
Grümersborn. 29 von einer SBetterfafyne mit ber 3al)re$jal)[ 1776 befrönt wirb, Die einfachen, redjt* etfigen Sidjtöffnungen finb, entfprecfyenb ben int Innern auf brei Seiten eingebauten ©mporen, an ben Sängöwänben in pvei Steifen überetnanber angeorbnet. Daö Snnere ifl flad) gebeeft, ber gmfjboben gebielt. ülbb. 2ü. Srüniciebotn. Itirdje von Slorboftcn. Der Äanjelaltar jeigt ebenfo wie bie -Jaufc unb bie fonftige innere 2fut5* flattung fdjlidjte formen. Die Orgel flammt laut Mitteilung auö ber Veiteröborfer Äirdje unb ifl barorf. Sie weift reidjcrcö 9tanfcnfd)ni£werf auf, baö jebod) jeßt braun überftridjen ifl. S)ie
30 Grömersborn. figürlichen ^Beigaben über bem Jjauptgefimß: ber 2fpoftel ^aufuß (baß Sdjwcrt fehlt), bie 1)1. ^Barbara (Äeld)), bie 1)1. S>?argaretl)e (Äronc unb £)rad)e) unb ber Tfpoftcl ^petruß (Sd)lü|TcI) ffnb Übcrrefte cineß öfteren, rval)rfd)ein(td) auß ber 'Ißenbe beß 15. ober bem Anfang beß 16. 3al)rl). bcrrübrcnben ©djreinaftarß. 21bb.3O. ßrämcrßborn. Hirdje, Vitarleud)ter. Sine Srinnerungßtafef jum Tfnbcnfeu an einen fOiitfämpfer oon 1866 bangt im Snnern. 3n>ei mefftngene, leidjt ver|ifberte 2(1 tar* (eudjter (2(bb. 30), 55 cm bod), jcigen reidjeß Siofofoortiament. Sine mefftngene Sattffcbüffef mit ber £ar* ftellung ber Verfünbtgung in ber Vertiefung unb ber übfid)cn rein bcforatiocn Umfdtrift ift eine ber bekannten SÄafienarbeiten ber wcft* unb (üb* beutfdjen Söecfenfdjläger. Sin 3innfefd), 18,6 cm ()od), eine juge* hörige ^atene unb eine J?oftien büchfe flammen auß ber crilen Raffte beß 19. Sabr* bunbcrtß. Sin 3innfe(d), 17 cm bodt, bat auf ber Ättppa eingegraben bie Snfchrift: „Bartel Bvrck Krämersborn verehrt Anno 1658 in die Kirchen“. Drei gcpolftcrte Stühle in ber ^.'atronatß* löge gehören bem leisten Viertel beß 18. Sabr* bunbcrtß an. 3'vei ®(ocfcn. Die (übliche, 42,6 cm Durchm., hat am Jpafß bie fpätgotifdje «Dlinußfef» umfdjrift: „ave maria gracia plena“. 15. Sabr» bunbert. Oie nörblidje, 28,6 cm Durdjm., jeigt über reidjem Ornament bie Snfdjrift: „George Heller hat mich gegossen A. 1668“. £)aß (Sufsljaus (2(bb. 31), ein rcd)terfigcr, mafftöer ^ufcbau, bcjlebenb auß Socfef* unb Srbgcfdjog, bürfte ber erften Hälfte beß 18. fjabrl). angeboren. Oem 3ugang in ber 2(d)fc ber Sübfront ift ein überbccftcr, mafftver, jmeiariniger kreppen* bau »orgelegt. Oaß gebrodelte Oad; ift mit 3iege(n gebetft. Sm Snnern ftnb bie einfadjen ©tucfbecfen ber 9öol)nräume unb bie tonnen* gewölbten Vlirtfdtaftßräumc im Socfelgcfdiof; für bie angegebene SBaujcit tppifd).
Grämersborn. 31 ?(l'b. 31. grämertborn. ©ut^jauS.
32 Stoffen (@cfd)icf)((idje Einleitung). 0rabr Qroflcn. Sinwohncrjahl (1919>: 8279; ©cmarfuitg 1800 ha. £?. u c 11 c u. Daff)aii5: Sllterc Urfiuiteit uitt Sitten finb nidjt vorfjaubeu. Pie geringfügigen Slrdiivalicn reichen im allgemeinen nid)t über baß 18. Jahrh. Iffiiauß. — 'Dian von 1722 im Sitmugßfaal ber StabC verorbneten. — Don befonberer 'Bebauung ift joad)im 507ollere? l)gnbfd)tiftlid?e Elironif. Sier Der Kiffer, 1659 geboren, I6S9 biß 1733 ®iatonnß von Stoffen, erlebte ben 'Braiib mit nnb hielt nad) bem ’2ßieber= anfban bic ®antcßprcbigt, bic er feiner ßljroiiit eingebettet bat. Don ben 11 Dänbcn feineß iföcrfrß baubelii bte erften 8 aucfdiliefitjd) von ber Stabt, unb jroar Tom. I: „Don bem 9M;men tt. Erbauung", Tom. II: „Don (Jroffnifd)cn Dbrigfcitcn, 'Denvefern, paubtlcutljcii, 9latl)en, AÜritlicben Deambten", Tom. III n. IV: „Don Sroffnifdjcn Dliniftcrio" unb bet 'Dfarrtirdie, Tom. V; „Eroffiiifdie Sdm(= u. J?ofpital Ehronita" Tom. vi: „Don Eroffiüfd)enCGelebrtcn",Tom.VH: „Supplement jtt ben ©clc&rten", Tom. VIII; „Don ber ßrofiiiifdjen ’Bürgeridjaftßmatricul, f'eft, .*?ungcrßiiotfj, '2öcttcv= u. ®afferfd)abcn". Dlujeuin ju Stoffen: Einige Urtunben unb Siegel vom 11. Jabrb. an. (Sei). Gtaalsarcffio ju Serlitt: Urtunben vom 11. 3a6rb. au, jum Seil gebrueft in 9(icbc(ß „Codex diplomaticus“ (vgl. and' Cod. diplom. majoris Poloniae); Sitten in ben fHep. 42, 15 imb bt" fouberß in 9lcp. 78: III, 58 (Dranb von 17081, IV, 15; ferner in Step. 71, 3 unb Step. 93, D. — Sitten auß b. Seit bei 30 j. Airiegeß in 9lep. 21 u. Drov. 'Brbbg., 9lcp. 7. CGriinbrif: von Sdilof; Eroffcn auß bem 18. jabrb. in bet Kartenfammlung. Gfoalsarcfjiv ju Drcslau: Uitiinbeu bei; fdilcfifdien J£>crjöge vom 13. 3abrb. an, vgl. (Sriinbagen, „Siegelten jur fdjlefffdjcn EAefd'idjte" unb Stcnjcl, „Urtunben jur C'lefdvdcte beß Dißtumß Dreßlau". Eine Stabtgefd)idite febrieb um 1815 (M. St. Dtatt(;iaß; fein 'IBcrt ivurbe 1819 burd) Stange berauegegeben (für bie altere Beit unjuvcrläfiig!). Statiffifdje Slngabcn bei'Dratring, 'Bcfcbrctbung ber Diart, III.'Bb. (1809) nnb Dcrgbauß, 'Jirueß Vaitbbud), 111. Db. (1856) foivic befoubero and) in DJebcfiiibß Wcfdndite brr Stabt unb beß .ß'crjogtumß (1810). Über Dhinjcn unb Siegel vgl. 'IScrfc von Dabrfelb (Diiiiyivefcn ber Dlart) unb Ajupp elßappcii unb Siegel beutfdjer Stabte). ®efcl)id)fe. £)io 2fiil)öhcu am redjton Cbcrufcr |tnb ivtc gc)'d)iiffcn jur 'Anlegung bon S&c« fejltgungcn, unb cö iff fieber anjitncbincn, baf; flnwifctjo dürften fdjon frühjeittg l)icr eine 23itrg erriditet babcit, uinfontcbr, alß im 10. unb 1t. Subrl). ber „rcipenb fliepeitbe Übct|trotn" alß (Sircujfdicibe jrotfdicn ben Teutfdien unb Slawen ven yolnifdier Seite auß angefprodwii wurbc. Aud; in anberer Jjmfidit tonnten )Tdj bic Slawen auf bem CMdänbc, wo cinil vor ber Dölfcrwanbcruitg 3?cutfd)c gewohnt batten, wol)l fiiljlcn, beim |Ic betrieben ja ben gifdjfang mit (fifer, unb bicrjii bot ffd) am (Sinfluf; beß 93obcr in bic i?bcr übcrrcidic (Gelegenheit. Per Äiclj mit feinen etwa l 3)ut?cnb J^aitßflcllcn linfß ber SDbcr i|l wabrfdicintidi eine biß in baß frühere SDiittclaltcr jurütfreidjenbe Sicbclung; biß in bao 17. Satyrl). wurbc !)icr wenbifd) geprebigt. Alß im 11. unb 12. Saljrl). bic bcutfdjeit .ft’aifcr häufig itriege gegen bic Atöuigc von 'Polen führten, gingen jic, von ber Vau|Uj fommenb, bet (iroffen über bic Sb er. Der Ehronift 23ifdiof von 9)?crfcburg cf 1019), beriditet bcifpiclweifc von ftatfer Jpeinridi II., er h«l't bfi feinem gclbjug gegen 23olcßlaw i. 3.1006 ben Cbcr« Übergang bei „Erofno" bcwcrfftclligt. Per bamalß jum crftcnmal auftretenbe DSamc,
Großen (®efd)icfjt(irf)e Ginletfung). 33 fidjerlid) flawtfchcu Urfprungß, ift in Tftbcutfdilaiib fehr häufig ju finbcn; fo liegt J. 33. ein „castrum Croszena“ bei einem widitigcn Übergang über ben fflfterfluß im SOIetßncrlanb. 3m 12. Sahrhunbert mürbe ©dilcftcn gcrmaniftert, unb baß fflcbiet Von (Stoffen fam unter ben Grinfluf? ber bort bcrrfdjenbcn piailcu. Tic £)bcr verlor fomit ifjrc «Bcbcutung alß ©rcnjlinie. Tic J^crjögc, obwohl flawifd'er J^crfunft, bcgünftigten äbnlid; wie bie ihnen flammvcrwanbtcn Könige von Polen ober bte J^erjögc von Pommern bie ffinwanbcrung bcutfdicr 33ürger, unb fo ift anjunchmcn, baf? eine bcutfdjc ©tabt (Srolfcn etwa um 1200 cmporwudjß. llrfunblidic 9?adiriditcn hierüber fehlen freilid) gänjlidi, ähnlich wie and) j. 33. baß crfte Sßcrbcn ber Stabt 33crlin in ticfeß Tuntel gehüllt ift. Taß ffleläitbe bot für bie jujichenbcn Teutfdjcn mannigfache 2>or# teile. ?(uf ben Jg>öl)cn gebiet) ber ilBcin, beffcn ?lnbau fie entführten. Tic S?bcr auf# unb abwärtß tief? fid) bequem ©dnffahrt treiben. Taju fam, baß bic bei (Sroffen ben Fhtp übcrfd'rcitenbc alte ©trage in bem SJZape, alß fidi bcutfdic Äultur in 'polen verbreitete, immer widriger würbe. Son früh an wiirbe hier burd) bie lanbcßbcrr; lidicn Bcllncr Soll erhoben; freilich unterfagte 33olcßlaw, Jpcrjog von Schielten unb Polen, um 1210 feinen BcUncrn, in „.ftrofuo" von ben iWöndicn beß Äloftcrß parabieß irgcnbwcldjc Solle ju erheben. Tlllerbingß batte bic ?agc audi ihre ©djattenfeiten, benn 2(cferbobcn gab eß linfß ber 5?bcr fo gut wie gar nid)t, fo bap bic 33ürgcr mit wenigen Jpufcn rcchtß ber Ober vorlieb nehmen mußten. Taju tarnen nodi häufig Übcrfdjwcmmungcn beß fumpngen, tief liegenben ©efänbcß im ©üben unb ÜBcftcn ber ©tabt befenberß bürd' ben reißenben, nodi nidit cingcbämmtcii 33obcrftrom. Tie von ben fd'tcfifdicn Jpcrjögen cingcfefeten ©diloßhauptlcutc ober „ffaftcllane" werben häufig in ben llrfunbcn beß 13. 3ahrt). genannt, fo j. 33. am 28. 3unt 1203 in ber ©tiftiingßurfunbc für baß nicberfdilcfifdjc Äloftcr Trcbnip, ferner ber „Tribun" ( SXiditcr?) Mirzlav de Crösten bereitß 1202. Tie ©tiftßfirdic ©t. 33artholomäuß biefcß 9?onnenfloftcrß würbe 1221 von ^>crjcß Jpciuridi I. privilegiert, unb ber Tfußftcllung ber llrfunbc l)ierubcr wohnte „Sobeslaus comes de Crosna“ (= @raf von ff.) bei. Jpcrjog JJcinrtd) I. unb feine fflcmahlin, bic heilige Jpebwig, hielten fid) bitt mit ^erliche auf. 1221 ftiftctc Jpebwig auf ber „hinteren Fifdicrei" ein fyransißfancr# Äloftcr ju ffhrcn beß 1)1. jtrcujcß von 3crufalcm unb beß 1)1. Sftidiacf unb ließ rcdjtß ber Cbcr bie 2lnbrcaßfird)c 1232 neu erbauen; bic bortige propftei würbe bem bifdwflidien Sprengel von 33rcßlau untergeorbnet. ©in 3cbntftreit beß jperjogß mit bem 33tfdiof Sorcnj von 33rcßlau würbe 1226 babin cntfdjicbcn, bap ber Äird)cnfürft von jeber J&ufc in „ffroften" brei „S>?ap" (mensuras) erhalten folltc. 2(lß J&crjog ^iciiirid) I. 1233 bic bcutfdic ©tabt Slaumburg am Ehictß grünbctc, bcwibmctc er fte mit ben ffroffener Freiheiten; fünf 3ahrc barauf ftarb er ju ffroffen. 1211 überrannten bic wilben SOTongotcn 9?icbcrfd)lc|Ten, unb bie Trcbnißcr 92onncn flüditeten auf 9iat beß Jpcrjogß Jpcinridi beß grommen nadi (Sroffen. Tamalß bchntc ber mäd)tigc TOfarfgraf Jfpcinrid) ber ffrtauditc von SDlcipcn jeitwcilig feine Sftadjt biß jur mittleren Tber bin auß, unb fo trat ihm je nad, Üßahl 1249 Jperjog Jpeinridi III. ffroffen, ©tabt unb ©dilofj, unb bajugehörigeß ffkbict ober Jtundtrntm. t. >Pre». ffirtbg. VI. 6. 6roffen. 3
34 CEroffcn ((3efd)itf)flid)c Einteilung). baß fanb jwifdicn Ouciß unb ©ober ab („Croznam civitatem et castrum et terram ad Croznam pertinentem vel totam terram inter Quissum et Pobram“). Tod) bic 3rit beß SD?itßncr Ginflußcß war nur furj. Um 1261 faß «£cr$og jlonrab II. von Schießen unb Polen hier wicbcr feß im Sattel; feiner ®cinal)lin Sophie von Steißen, bie il)m eine SOTitgift non 1OOOO @ulbcn jugebradjt, fette er einige Sdjlöncr, barunter and) (großen juni Pfanb. 1277 ging bie Stabt für 1000 SD?arf Silber in ben pfanb* beßß beß aßfanifdjeu SJiarfgrafcn Otto von ©ranbenburg über, glcidifallß nur ganj vorübergebenb, ba «fperjog Jjpeinrid) IV. non ©reßlau bie Stabt halb wicbcr cinlöfcn fonntc. 3n einer Urfunbe Jperjog Jjpcinridjß von 1302 crfdicint J^err Seßco, Pfarrer von Crozna, alß 3rngc. Ter große SIßafbcmar beftätigte am 20. 2(itgitft 1318 ju Sagan baß Übcrcinfommcn, baß bie Stabt mit Sagan, ©iibcn, Sommcrfelb unb Tricbcl cingcgangcn war, um gcmcinfdiaftlid) ben Sanbfdiäbigcru entgegenjutreten. Tiefer ©unb iß ein ©eweiß bafür, wie bie ©ürger auf eigene £?auft Politif trieben. 3in Jluguß 1319 weilte ®raf ©üntljcr non Mefeniberg bicrfelbft, um burd) „@clb unb SÄcnfdicnfräftc" bic 2ßel)rl)aftigfcit ber Stabt ju ftärfen. Tieß gefebab fcßoii nad) bem Tobe beß 'üWarfgrafen ÜSalbcmar, ber wenige SBod)cn juvor ben J^crjögcit Jpeinridj unb Prpmfc „Greife Jpuß unb Stat unb alle bic ffliann bi barju geboren" für ben galt feineß finbcrlofcn 2(bfd)cibcnß jugefagt unb ßd) bafür baß £anb am rcdjtcn Ufer ber faulen ©bra ßattc abtreten laßen. So nahm bic branben« burgifdjc Jperrfebaft nad) fnapp einem 2licrtcljabrl)iinbcrt ihr Gilbe. Greffen verblieb von nun an über l’/s Sabri). bei Sdilcßcn. 21 in 13. §cbr. 1330 beftätigte Jperjog Jpeinrid) IV. ju ©reßlau feierlid) alle $reit)eiten ber Stabt, befonberß binßd)tlid) beß ®crid)tßßanbcß vor ihrem Grbridjtcr. Tic lanbcßhcrrlidicu Jtaßcllane vcrfdjwtnbcn allmäbltd) — alß leister wirb in einer Urfunbe von 1305 iO?ol genannt, „castellanus de Croszena“; baß Schloß nahmen bic ©ürger an ßd). Gin Stabtßcgcl bangt an einer Urfunbe von 1376 im Stabtard)iv ju Thorn. Tic .(5er;ögc von Sdjfcßcn waren in mannigfadic .Stampfe mit bem polcnfönig Jia ßmir bem (Großen (j 1370) vcrwicfclt. 3citmcilig geriet Großen fogar in polnifdjc GJcwalt. Tod; um 1350 fette ßd) Jperjog Jpeinrid) V., ber Siferne, wieberum in ben SÖcßt ber Stabt, ©et ber (yrbteilung, bic feine Söhne, alle 4pcinrid) genannt, 1380 Vornahmen, ßcl (großen jufammen mit Sdjwicbnß unb Sagan an Jpeinrid, VI. 3n biefem 3abr werben jum crftcnmal ber ©iirgermeißer, Jllaucfc §ul)lc, fowic bic 8 9lat« mannen, ferner and, bie öewerfe unb bic „®cmcinc", enblid) ber 9icftor ber Sdiulc unb bie „Sdjolarcn" namcntlid) erwähnt. Gin 3al)t barauf fdjliditctc ber J&crjog einen Streit ber ©ärger nut bem Torf (Moßfar wegen ber 4?ütung auf ber Siit'clwicfc unb beß Gidjcllcfcnß im Cbcnvalb. Überhaupt fuditen bic ©urger ihren Guißuß weit über bic ßäbtifdien ©lauern l)inauö außsubebnen. 2llt>9ichfclb warb ihnen bcrcitß 1321 verpfänbet, unb einem 'Privileg beß Jjpcrjogß ßBcnjel jufolgc gehörten 1420 ber Stabt außerbem noch bic „J^unbßbcllc", 2llts9ichfclb, Tfdianßborf, pfeiferhabn unb ber ISalb bei bem „ücfßfdjcn". 9icid)c fird)lid)c Stiftungen würben gemadjt. So ßattetc Johann iDhinsmciftcr 1384 ben ©arbaras2l(tar in ber 'Pfarrfirdie mit einem 3i»ö ben 71/’ Silber
(Sroffen (@efcf)icf)fltcf)e Einleitung). 35 auß, unb 13bb fnftetc ber prieftcr peter von Ärafau ein Jpofpital, bem and, halb eine Mtrdtc mit vcrfdjicbcttcn Elitären angcglicbcrt würbe. 2(upcr bem granjißfaners Äloftcr, befien ©uarbian unb Sörübcr 1272 urfunbltd) erfdjeinen, war audi ein Dominifancr«j?lojtcr erftanben (12s5 urfunbltd) genannt). Sin fehwerer Sddag für bte Stabt war 1131 ber Stttfail ber J^uffitcn. ÖBic crjäljlt wirb, jog Jpcrr 3)?artiit, „fo ein 'Prior ber Dotninifaner war", famt feinen SDiöndwtt bic Diüftttng an unb rief: „'iBollt ihr ettd) nidjt wehren, fo tue id) eß 1" ... Sott ber SVittc beß 15. Sahrbunbcrtß an bebnten bic J&oncnjollcrfdtcn 'Piartgrafcn von SBranbctibitrg iljrc SJiadit mcl)r unb mehr nad’ Süboflcn bitt auß. 9?ad) vielen 2ßtrrcn unb Sßcdtfclfällcu, über bic in ber @cfd)id)tlid)cn Siitlcitung ju biefem Panbe naljcr beriditet wirb, fam Greffen „Slofj unb Statt" 1482 an .Hur für ft 2(Ibrcdjt 21d)illcß. Seitbcm ift Greifen bei Pranbcnburg geblieben. 2llß Jpauptmann über „Stoß, Stabt unb 21mt", ju bem fpätcr Söobcrßbcrg unb runb 25 "Dörfer gehörten, waltete bamalß Sitelfrif @raf ju Bollern. 1509 erteilte Seadjim I. ber Stabt ein Siiunjprivifcgf fo baf) fte burd) Den SDiünjmciftcr Sngclharbt neueß Selb fd)lagcu fonntc. 1535 erfaufte bie Stabt, bereu Söürgcrmciftcr granj Dlcutnann, ber fpätcr fo berühmt geworbene SDictitcr beß 3ol)annitcr«£?rbcnß, war, baß Dorf $T>crg von SPafttan von Änebcloborff; bic Urfunbe hierüber ift tut ftäbtifdicn SOiufcttm aufbcwaljrt. 1525 trat ber elfte cvangclifdtc prebiger, Jpeittrid) $amm, auf. Die neue Vebre fanb halb Eingang, befonberß ba 1535 nad) bem Sobe Soaditmß I. bic Stabt famt bem ganjen Vanb an »Warfgraf d&anß Von Güftrin, ben erflärten geeint» päpfclichcr febre, gcfommctt war. Die -Vtlöftcr würben cingejogen, mattdjc Tlltäre entfernt. Der fparfantc J^ofecnjollcr lief; 1511 auß bem an ibn abgeliefertett jfirdjenfilber fogen. „ Dütd’en" prägen unb trat bafür ber pfarrfird)e eine gorberung von 800 ©ulbctt, bic er an ben 9iat batte, ab. SWarfgraf 4?anß hielt ftd) mebrfadt in ber Stabt auf. 1540 naljm er biet’ bic J?iilbigung ber Siitterfdjaft cntgcacn. Seiner ©cmahlin -fiatbarina von fünebttrg wieß er Greffen alß SSitwcnidö an, unb 1551 bnlbigtcn bic Bürger fctcrltd) ber gürftitt. gortatt bürgerte ftd) bet ben Jpobcnjollcrn bic ©cpflogcnbcit ein, baß Sduof; alß Sßitwcn» |IU ju beftimmen. 2Htc Inventare, bte über bic reidje (Stnridjtuiig 2luffd)luff geben, bähen ftdt int (Geheimen ®taatßard)iv ju Berlin erhalten. Die 9Bc()rbaftigfcit Der Söürgcr nahm vom 15 Hahrl). «n erljcblid) ab. @cgctt* über ber 2lrtil(cric verfagten bie alten 53efeftigungen. (feine furditbare f'etbenßjeit brad) mit bem 30jäbmgen Ärteg herein. 1631 fetten ftd) l)icr bie Sd)WCbcn feft unb verteibigten ftd) am l.SOtai, obwohl nur 260 SDiann ftarf, tavfer gegen 6000 ötaifer* lidtc unter Dberit G5öt. Eine ®od)C barattf ging bic Stabt in glimmen auf; 162 Jpäufcr fanfen in Sdjutt ttnb Srümmer, unb nur bie 1612 erbaute gtfd)cretfird)c uub einige J^äufer an ber Siiüttje blieben verfdwnt. 5m SD?ai 1633 witrbc baß ficinc Jpäuflein Sdjwcbcn von neuem burd» Saufenbe von Jtaifcrlid)cn beilürmt; wteberum vergebenß! Dodt im Dftober 1633 erjwang |Td) ÜßaUenfteitt bett Eintritt. 1636 jogen bic Schweben von neuem ein unb hielten von 1639 an bte Srabt bauernb befett, biß fte enblidt 1611 abjogen unb einer furbranDcnbttrgifdtcn SBcfatiung baß gelb überliefen. Sinern 3»
36 Großen (©e[d)id)llid)c Ginleitung). gleichjcitigen 33erid)t jufolgc waren bamalß erft 157 Jpäufcr aufgebaut werben; 305 ißauflcllcn tagen wüft, bereit Söefiger „mehrcnteilß burdi bie grimme ^Peft hinweg» gerafft ober inß Glcnb verjagt waren". 9?adi bem QBcfffäfffdjcn gricbcn nahm bte Äurfür(tin»$Bitwc Glifabctl) Gliarlottc in ber Stabt ihren 9Bol)n|Uj unb lief? ffd) eine Äapellc tut Edilof; cinriditcn. 9?cuc Äriegßjeitcn begannen 1675, bod, tapfer hielt fid, bte Etabt gegenüber ben vor» bringenben Ediwcben. Som 3al)rc 1676 an fjat fic fid) unter bem Ed)iig ber .fjohen» jollern, von bem 9iuffcneinfall 1759 unb ben wenigen Satiren ber granjofenjeit nad) 1806 abgcfct)cn, bauernben griebenß erfreuen fönncn. 9lad> bem ©raube von 1708 bliihtc ßroffen rcriit auf. Pie (Sinwobncrjahl flieg biß 1750 auf ungefähr 3000, Ijat fid) bann in ber 3cit bon 1750—1850 nodi mehr alß vcrboppclt. ffiährcnb man um 1719 nur 276Jpäufcr mit Bwgclbädicrn in ber Stabt unb 115 Jpäufcr in ben Sorfläbten jät)Itc, gab eß bereit um 1750 bereite 114; etwa je 7 S)?cnfd)cn Famen auf ein Jpauß. @cgcn ‘Xußgang ber 9iegierung gricbridiß beß ®rofjcn bcfdjäftigtcn 58 5udimad)cr unb 160 Sßollfpinner runb 400 'Arbeiter unb festen tim 1800 für weit über 60000 9lcid)ßtalcr an Üßarcu ab; bic ?lußfuhr ging fogar biß nad) Sdjwcbcn bin. 9?ebcn ber ^udimadicrci war bic ©rancrci ein Jj>aupt» nahriiugßjwcig, bcun bei bem Jtöniglidien 2lmt wurbc ein „bcrüljmtcö UBcigcnbicr" gebraut, unb in ber Etabt fclbfl gab eß 119 „perpetucUc ©rauhäufer". (*twa von ber SJiitte beß 19. 3al)rl). an trat ein Etillftanb in ber Gntwicfluitg Groffeitß ein. 9iein äußerlid) jeigte fid) bteß barin, bap bic ©evölferung ober fanf alß flieg. 2iud) ber SkrFcljr liep nadi, jumal bic S?bcrfd)iffahrt ebenfo wie ber „Söerlin»©rcßlaucr Etcinbahnvcrfchr" nad) ber (Eröffnung ber nicberfd)lc|Tfd)»märfifd)cn Eifcnbabn „auf baß Söcbaucrlidjftc abnal)in", fo bap halb nad) LS50 gute ©cobaditcr Von „juncbtnciibcr SBcrarinung" fpradien. Pie Sudimadicrci ging völlig ein, unb 1912 verlief? ber legte SJlciffcr bic Etabt. 2lud) bic ©ratteret liiclt fid) nidit auf alter ^öhe. Paß Pomänenamt lüfte fid) infolge beß ScrFaufß ber Vicgcnfdjaftcn an private auf. 3u neuerer l<nb freilid) ber Etabt burdi mancherlei hierher verlegte ©cl)örbcu gewiffe Sortcilc erwadjfcn. Son befonberer ©ebeutung war eß, baf; Greffen alß Jjaupt» (labt beß Ärcifcß auß ber Gfntroicfluttg ber burd) baß (Jlcfcg von 1872 auf neue @runb» läge gcflclltcit Ärcißvcnvaltung 9?ufcen jog. 2lud) eine ©ariiifon, nämlid) ein ©ataillon beß feit 1870 fo berühmten 9vegimcntß von 2llvenßlebcn, bjiclt feinen Ginjug. ätirchlid) jcrfällt bic Etabt, bereu Pfarrer (plebanus) 3ot)anncß 1226 bereits? urfunblid) erfdieint, in 3 ^.'arodiicn, nämlid) Etabtfird)c Et. SDiarien, Edilopfirdjc, unb cnblidi bie Jiirdje Söerg vor Greffen. Pie Prtfdiaftcn 211t» unb 9icurcl)fclb, ^feifferhahn, ferner Sßtelow, @oßcar, Jpunbßbcllc, Ääl)mcn, Wicrjborf, OTurjig, üodiwiß finb ju biefen Äirdien eingepfarrt. 3m Sßappcit führt bic Etabt in @olb ein roteß Etabttor: jwei mit genflcrn unb 3ittiictt vcrfcl)cnc Sürmc, jwifdicn benen ein .ßauß mit Eattclbad) fleht, vorn ift eine ftlie angebradjt. 3n ber golbncn Poröffnung ber fd)lc[ifd)e 2lbler: fdjwarj mit filberncm J^albmonb auf ber Sörufl.
9lbb. 32. Stoffen. StaMplan nad) einer SBermefiung oom 3af>re 1721.
38 (Sroftcn ((Sntwidilungsgcfd)id)fc unb Einlage ber Stabt). Teulnnäler. Cucllcn für ben tunftgcfd)id)11id)cn Seil. Citeratur: 1) Jnant>fd)riftlidie Gtyronif von Soad'im 5Röl(er.‘) 2) „Gljronica" ber Stabt Großen von ©ufiav Qlbotpfi 9)iattf)iaß. Großen unb Sielenjig 1849. Ü? erlag von Gart 9lange. Gütige Grgänjungtn bietet für bie jroeite f?älfte beß 19. Safirb. bie 1895 en’dtienene Gfronif von G. v. Öbftfetber. SIbbtlbungen unb $täne: 1) 93erfd)iebene ?lbbilbnngen ber Stabt im Grofiener 9)iufeum; bie beadjtenßroerteßen flammen von bem t)ot(. ©enieoffyier Toor van Galt. 2) ?lnfid)t ber Stabt uad) «Betjolb in ber preufiifd)en Staatebibliotbef ju «Berlin. 3) Tret allerbingß nicht eintvattbfreie Sfijjen ber Stabtanlage bei SfKattfiiaß. 4) «Plan ber Stabt anß bem 3«bre 1721 in ber ’PianFammer beß SWmifierüimß ber öffentlichen Qtrbeiten. 5) üleuefte StabtvenneiTmtg. Gntwi(fIuHgßgcfd)id)tc unb 2fnlagc ber Stabt. SBolß feiten läßt ein ßäbtifdwß ©cmcinrocfcn beß Montafon Sßenß ben gangen Gntwicflungßgang feiner Tfnfage fo bcutlid) erfennen wie Greffen (Safcf 3 unb 2(bb. 32), bie Jpauptßabt beß ehemaligen gleid)itamigcn JjcLogtumß. Ur« unb (Stamm« ßebehing fowie germanifdjc 9?cugrünbung liegen Ijeitte nod) gewißermaßen für ßd) abgegrenjt Har Bor unferen 2lugcn, unb wo infolge beß festen Bcrljccrcnbcn ©raitbcß Born 25. 2lpril 1708 bic 2lnl)altßpunftc über bic urfprünglidjc ©cßaltung beß 95c« bauungßplaneß ber Stabt innerhalb beß S)?aucrringß ju fehlen fdieincn, hilft ber ein« gel)cnbc 93cnd)t beß gfcid^citigcn Ghronißcn SDiöllcr über jcglidicSdiwicrigfcitcii hinweg. 9Bcnn ältere Gljronißen wie Sl)ictmar Bon 9J?erfcburg für bie Seit um 1000 bercitß ben 9?amen Greffen anführen, fo famt ßd) biefe Grwäl)nung uumöglid) auf bic plan« mäßige Einlage ber heutigen Stabt beziehen. ©emeint ift bic flawifdic llrßcbcfung, ber heutige äticls, mit bem Borgefdtobencn Stütjpunftc, bem Sdtloßc. ©ebörten bod) beibe frübfltitig fuwn jufammen, wie u. a. and) ein biß in bic ueueße ßcit beftchcnbcß 2lbhängigfcitßBcrhäftniß beß Jticgcß Born Sd)foffc folgern läßt. Tie Stabt afß foldje iß jüngeren Urfprungß; ßc trägt uttBcrfennbar bie tpptfdjc ©cftalt einer ©rünbung beß begiunenben 13. 3al)rhunbcrtß. Tie nad) wohlburdibaditcm «Pfau Borgcnommcnc beutfdje 9?eugrüubung ßcl)t )boI)1 in unmittefbarem 3ufam>nenl)ang mit ber angeb« tidjen 93elcil)ung ber Stabt mit bcutfdjem 9icd)t im 3al)re 1208. Gin hdfbeß 3abrl)utibert jünger iß bantad) bie „9?cugrünbung" ber Stabt granffurt a. £). Sßcfd) mcfcntfid)e fHcucruitgcn aber ber Stabtcbau innerhalb ber angegebenen Seit ßd) ju eigen gemad't hatz erhellt wol)l jur ©enüge, wenn man baß beinahe fdjon feßematifd) entworfene, redßroinfclig berlaufcnbe Straßennetz ober bic burdjwcg annäl)crnb quabratifdjen Jpäufcrinfcltt biefer Stabt (Bgl. SDanb VI, Seil 2 Stabt granffurt a. S., 2lbb. 2) ucrgleidß mit bem unregelmäßigeren ^Maubiib, baß Großen bietet. Gin anbereß nidit unwcfcntlidwß 9J?crfmal, baß beibe Stabtanlagen unterfdjeibet, iß bie Satfadje, baß bic ^>auptucrfcorßßraßcn Großcnß im ©egenfaß ju *) 23011 ben tm erßen Triuel tee 18. Saini), niebcrgefd riel'citen vier$el)ii fBänben waten brcijel)ii im Grofiener .«Hatbauß aufbetvaljrt. Ter 3cl)nte «Bant iß verloren gegangen.
Sroffen. Safel 3.
?!(>[>. 33. (Jroffeu. 2tufid)t ber Stobt nad) ^efeolb um 1711. Großen (Sntwichtungsgeicfjirfjte unb 2lntage ber Stabt). Qtbb. 34. (Jreffen. Qlnftdjt ber Stabt nad) ’Petmlb, Qlubfdjuitt.
•i 40 Groffen (<£ntwichlung5gefd)id)te unb Einlage ber Gtabt). ben bem Sbcrftrom parallel laufcnbcn glcidjbcbcutcnben Straßenzügen »on Jranffurt [entrecht auf biefen gluß juftoßen. 2htd) in ber ringförmig vcrlaiifcnbcn Umwallung (2(bb. 32), bie allcrbingß nicht julefct auch burd) bie (Eigenart beß ©clänbcß bebingt fein mag, trägt unfcrc Stabt mehr ben ßharaftcr älterer Sicbclungcn wie SOTünchcbcrg ober Vitcfau; bagegen unterfcheibet |Ie (ich feineßwegß »on ben meiften mittelalterlichen ©rünbiingcn hinftdjtlidi ber 4'lat^ wal)l für bie Jpauptpfarrfirdjc unb ber 2lnorbmnig beß vor bem SBranbe Vorn Jahre 1708 mitten auf bem SWarftplafc gelegenen Siathaufcß mit feinen Scharren unb fonjtigen Anbauten. Sclbft baß wie bei Jucfau bidjt an bic Stabtmaucr grenjenbe Äloftcr fehlte nicht bei ber mittelalterlichen ^langcftaltung. Tie, nach einem auf ber Cftfcite noch erhaltenen 9ieft ju fdiließcn, auß SBacfflcin errichtete 0,80 m ftarfc, von vielen Sd)icßfdiarten burchbrochcnc Stabtmauer befaß urfprünglid) außer bem Sbcrtor im Storbwcflcn, bem ©logaiter Sor im Silben unb bem Steintor im £)jtcn noch jmei 9?ebcntorc, bic Schüßen« unb bie Sanbpfortc. Jn bie SBcfcftigung mit cinbejogcn mar baß Schloß, bagegen wurbc ein ün Jahre 1221 gegrünbeteß §ranjißfancr«Äloitcr mitten im ©cbict ber flaroifchcn Urßcbclung errichtet; aud) baute man ein @corgß»Jjofpital mit zugehöriger Äirdje wie üblich vor bem Sore ber Stabt. Ter außbrüeflid) bcrvorgchobcnc Stcubau ber St. 2lnbreaß' firdje auf bem SBcrgc vor Giraffen burd, bte bl. Jjcbwig im Jahre 1232 läßt mit Ziemlicher Sidjcrhcit barauf fdjlicßcn, baß wir in il)r baß ältefte, zum Jmecfc ber Ghriftianijtcrung ber Slawen gcgrünbctc ©otteßl)auß erfennen bürfen, währenb bie fpät erft ermähnten Kapellen auf ben vcrfdjiebencii ^riebbofen ber Stabt bic jüngften .ftirdtenbauten barftcllcn. Ter 95crid;t von einer 2lußbcffcrung ber Stabtmaucr um bic £D?ittc beß 14. Jalirli. barf alß ^Beginn beß mafjiven Tlußbaucß ber SBefcftigung gebeutet werben, ferner beitätigen immer wicbcrfchrcnbc 9tad)rid)tcn vom J^öhcrlcgcn unb sPfIaftcrn ber Straßen, vom mafftven ‘.’lußbau ber Jpäufcr u. a. m., baß man erft allmäl)lid) baju überging, bie erfreu Slotbautcn burd) bauernbcrc zu crfchen. So würben nod) im Jahre 1579 an Jpanß Schulz 15 Sftarf Silber Prämie gegeben, „weit er ein fteinern Gfrfhauß in ber ©logaucr Straße gebaut". )5attc fd)on u. a. bie balb nad) ber 2lufhcbnng ber beiben Älöftcr um bic SKitte beß 16. Jahrl). erfolgte 9hcbcrlcgung beß Tominifancr=Äloftcrß bie Sdjaffung beß Dteumarftcß unb bamit eine nidit uinvcfcntlidje Änbcruitg im alten ^lanbilb ber Stabt zur §elgc, fo war bieß weiterhin noch ber §all, alß beim Sßicbcraufbau ber Stabt nach bem SBranbc vom Jal)r 1708 gricbridi 1. neben verfd)icbenen ^Befreiungen unb 2'orrcd)tcn ein genaueß „Qiaurcglcnicnt" für (Sroffen erließ. Tic einzelnen fünfte biefer SBauvorfdjrift hier aufzuführen, würbe zu weit gehen. (Sine 2lnftd)t ber Stabt auß bem Anfang beß 18. Jahrl). fertigte ‘J'eiwlb (_2lbb. 33 u. 31). Qlußcr ben vorreformatorifdjen ©otteßhaufern, benen and) bic Äloftcrfirdjcn, bic gricbhofßfapcllcn unb bic Äirdjc beß im Jahre 1S25 zum größten 3eil in neu« qctifdjcm Stile vollftänbig umgebauten St. ©corg^ofpitalß in ber ©logauer Straße zugcred)net werben muffen, ßnb nod) bic jüngeren ©otteßhäufer h’cr Zu nennen. Son
Großen (6t. Ölnbrcashtrdje). 41 teilen ifl bie ebcnfallß auß ber erflen Jpälftc beß 19. 3abrh. flammenbe Synagoge in ihrer 2frd)itcftur völlig anfprud)ß(oß. 2lucb ber im Saßet 1851 errichtete Söacffletn« bau ber in ihrer 2lnlage rccßtecfigcn unb im Sflen mit einer polygonalen 2lpflß «er; feßenen fatßolifcßcn jltrcße weicht nicht non anberen gleichartigen ©otteßßäufern bcrfelßcn 3cit ab. Grwäbnung vcrbicncn bagegen bie in ihrem Söcflß ßeflnblicßcn reichgeflicftcn SHeßgcwänbcr, bic non ©eitner in 93rcßlau im S«ßrc 1871 gegoltene ©locfe mit 59 cm Surdnn., ferner jWei auß einem ^Berliner Wcufeum leißweife über« laffcnc baroefe SBilbcr, von beiten baß eine SRaria mit bem Gßriflußfinbe, baß anbcrc bie Anbetung ber J^irten barftcllt. Äunflgcfd)id)tlid) wichtiger ift ein ebenfallß in biefer Äirdjc fjängenbeß Sriptydwn beß 16. Saßrß., befien 93ilbcr ben SBefudi ber Sßeifen auß bem SDiorgcnlanb im Stalle ju 93ctßlcßcm wicbcrgcben. Giugcßcnberc 93cßanblung alß baß fatßolifd)c ©otteßbauß erforbert bagegen bic ^Reformierte ftirdje. — Sie foll baßer mit ben beibcii wichtigeren ©otteßhäufern ber St. 2(nbreaß; unb ber SRarien« fireße, jeboch an Icyter Stelle cntfprcchcnb beßanbclt werben. ®te Sf. Slnbreashtrcße. SBaugcfchichte. S)aß feiner ©rünbung uad) vcrmutlid) ältefle ©otteßhauß, bie St. 2tnbrcaßfirdie, Hegt, wie erwähnt, nid)t in bem planmäßig angelegten Stabtgcbict, fonbern auf bem SBerge vor Großen. 2(ußcr ber Überlieferung von bem buren bic 1)1* -ßebwig vorgenommenen Slcubau im Saßre 1232 fehlt jcglidic nähere Sladjridit über bie 5lird)C. Sßäßrcnb beß SRittclaltcrß unb im Srcißigjährigcit dtrieg teilte ße baß Scßicffal fo vieler anbercr völlig außgeplünbertcr ©otteßhäufer, fo baß ße nad) bim Kriege einem Slcubau ^piafc madien mußte; bod) muß aud) biefer, nad) bem SBeridjt beß Gßroniflen SRöller 511 fd) ließen, ju 2lnfang beß 18. Sabri), noch mand) wertvollcß, mittclaltcrlidicß 2lußftattungßflücf bcfcßeit haben, tun SDftober lfe21 würbe aud) biefe ihrdie wegen 95aufälligfcit gefchloßen unb halb barauf abgebrodien. 2lm 8. 2üig. 1825 (egte man ben ©runbßcin 311m jeßigen @otrcßl)auß, baß am 4. SWärj 1827 eingeweiht würbe. 95 a u b c f d) r e i b u n g. Sie felsige 2(nbreaßfirchc iß ein mafflver ^Jufebau in Siunbbogenßil mit einer flehen« feitigen 2(pßß unb einem im ©runbriß quabratifdwn Sßcftturm. Ser innere 2(uebau entfpridit in feiner Slücbternßcit bem trorfenen Stilcmpßnven ber genannten 3^*1- S>on crwähncnßwerten älteren 2(ußßattungßftürfen ßnb 511 nennen: 1) Gin mcfßngcneß Sau fbeefen mit ber Sarßelluug 2(bain unb Gva am Söaum ber Grfcnntniß unb einer rein beforativen llmfdirift, fpätcftcnß 17. Sahrßunbcrt. 2) Gin ötcld), ßlbcrvcrgolbet, 23.6 cm l)odi, mit ben Sieliefß ber jwölf Tlpoßet am Sed)ßpaßfuß uub Slenaißanccornament am Knauf. Ser 3fnfd)rift: „HOC ACC1P1TE IN CAL1CE QVOD EFFVSX'M EST EX LATERE EIVS“ (= Gmpfangct im Meld,, waß auß feiner Seite gefloßen iftj
*1 42 GroHcn (6t. 2(nbrcashird)e). entfpredjcn auf ber jugebörigen, mit einem SBcityfrcitj »crfcbcncn spa teile bte 2Öcrtc: „HOC ACCIPITE IN PANE + QVOD REPENDIT IN CRVCE CORPVS CHRISTI“ (= Empfanget im S3rct ben feib «Sljrifti, ber bet nm Ärcitjc Ijäiigt). ©ie ißibmung auf ber llntcrfcirc beß Äcldjfu^cß (nutet: BALTH • BANDOVIfVS] PfASTOR]. ET SENIOR • A • D • Andr (= ad Andreae ecclesiam) CROSNCE 1655. MARTI[N| LEMAN PAVL RIDIGER Kirchen Vorsteher wiget 481ott. 3) @ine jinnerne ©e cfclfauuc, 27 cm ljod), mit ber 3al)rcßjal)l 1780. 3« ber Surmvorfyalle ilcljt baß ©cnfmal beß fgh ’preup. Jpauptmannß 3cl)ann 2ßi(l)c(m ». SLs'ogcl, geb. am 21. ©ej. 1751 ;it Aüftrin, geft. am 9. iuli 1803 ju Ääfymen unb beigefetjt in ber SDcrgfirdic am 11. 3uli 1803. ©er im Orunbrif; redjt« eefige Unterbau wirb von einer an eine i?afc gelernten trauernben graucngcftalt bcfrbnt. ©rci @ lo cf en. öie weft(id;c, 89 cm Turdpn., trägt um ben J?alß bie fpätgotifdic SD?inußfe(infd)rift: „o anno [d]omini m°ccccx>it0 fvsa o est o b[a]ec o campana ° in o honorc[tn] ° sancti o andre[a]e.“ (= 3m 3abrc 1107 witrbc biefe @locfc bem tl. 21nbrcaß ju <5brrn gegoffen). Tie ö|Hid)c, 1,08 m Turdjm., geigt auf ber Jpaube nadjftcbcnbc 3nfd)rift: „AUS DEM FEV WER BIN ICH GEFLOSSEN DIETERICH KESLER ZV CVSTRIN HAT MICH GEGOSSEN ANNO 1651 / EST VOX ILLA DEI AD TVA TEMPLA SACRATA VOCAMVR / VT TVA SIT CHRISTVM FIRMA PRECARE FIDES / HAEC NOVA CAMPANA FVSA ET FORMATA EST ANNO SALVTIS NOSTR VE M DC:LI:TVM TEM- PORIS S\ B REGIMINE / SERENISSIMAE PRINCIPIS AC DOMINAE DOMINAE ELISABETHAE CAROLINAE MARCHIONISSAE ET ELEC- T[O]RIS BRANDENBVRGfENSIS] / VIDVAE EIVSDEM CONSILIARI- ORVM FIDELISSIMORVM ILLVSTRIVM GENEROSISSIMORVM / PRESTANTISSIMORVM ET DOCT[ORVM]: / DOMINORVM DOMINI IOII: FRID: LIBERI BARONIS A LOEBEN SERENISS[IMI]: ELECT[O- RIS]: BRANDENBfVRGENSISJ: CONSILIARII INTIMI ET PR[A]ESID1S / CROSNENSIVM DIGNISSIMI VT ET ERASMI ATROSCHIGE MARE- SCH YLLI ET CONSILIARII AVLICI ET CHRISTIANI HEREDESIANI CONS[VLI]I: / SIMVLAC PASTORIS IN ECCLESIA MONTANA QUAE VOCAT'.R PENES S: ANDREAM F: P: T: FIDELISSIMI DOMINI' BALTHASAR1S BANDOVI / DIECESEOS CROSNENSIS SENIORIS SALVAT NOS MISEROS GRATIA SOLA DEI MERTEN LEHMA.N PAVL RIDIGER MATHE VS GOLAST K: V:“ C= ©aß ijl jene Stimme @ottcß. 3» ©einer gcrocil)tcn Stätte werben wir gerufen, bamit ©cm @Iaubc feft fei, ßbriitum anjubeteu. ©iefe neue öleefe würbe gegeffen unb wcl)l gebilbet im 3al)re unfereß Jöcilß 1651 unb jitgleid) unter ber 9tcgicrung ber crlaudjtcftcn gürftin
Großen (61. OTaricnfiirdje). 43 ®ie -ö - C . Sßie bei ©otteßbaufern Slbb. 35. UroiTen. SDlarienfirdje. Gifentonflrnftioii beß neuen Zunnaufbaiieß nach ^>ugo £id)t. unb Jpcrrin, ber SDiarfgräßn ©lifabctl) Charlotte, ber Sßitwc beß JfUrfürftcn »en Sßranbcnburg unb beß Jpcrrn ber trcucitcn State, ber crlaudjtcftcn, cbclßcn, »ortrcfflidiftcn unb gclcljrtcflcn SDiänncr 3ol).§ricb.greil)crrn »on Vocben, beß geftrengften furfürftlid) branbcnburgifd)cn »ertrau« teilen Siatß unb bodiwürbigcn Vorft^enben ber Croffener fowic aud) beß SJiarfdjallö, beß Sfeofs unb crblidjcn djrift» lid)cn Siatß ©raßmuß »on Srofcnica, glcidjjcittg aud) beß ^farrcrß an ber Sßcrgfirdjc, bic neuerbingß ©t. Tlnbrcaß’ firdjc genannt wirb, beß trcucitcn Jpcrrn Söaltljafar ©an« bo»iuß beß 2lltcftcn ber öroffencr Tiöjcfc. SOtöge unß ©lenben ©otteß cinjigc ©nabe jum Jg>cilc gereichen. SWartin feljmann, *Paul Stibiger, SDtatheuß ©olaß, Äirdjen»ätcr). darüber fjängt eine britte ©locfc, 42 cm ^urd); meffer. Sie ift oßnc Snfdjrift, »on fdilanfcr ©cftalt unb gehört bem l)ol)cn SDiittclaltcr an. 'glcidjbebcntcnbcn bei ber Croßcncr baß Tatum ber Gfabfpfarrliirrfje Gl. 'lllarien. 93augcfd)id)tc. ben meiften anberen ber ^.'roBtnj ift aud) SDiaricnfirdje ©runbfteinlcgung nid)t befannt; eß fällt jebod) unjweifclljaft in bic §cit beß planmäßigen 2(uß? baueß ber Gtabt im 13. 3abr» l)unbcrt. ©ine Vorgängerin an ber glcid)cn Stelle bürftc ftc wie bic Vurfaucr SDiartcnfirdjc nicht gcljabt ljaben, ba ja woljl, wie bcrcitß bet ber SDcfdjreibitng ber Stabtanlage bcr»orgcl)obcn wurbc, bte St. 2lnbrcaßfird)e alß erfteß ©otteßbauß »or ber ©crmanijicrung biefeß ©cbictcß bctradjtct werben muß. 33ci bem »eiligen Jcljlcn jcglidicr bcitimmten 9tadjrid)t über eine baulidjc Jätigfeit an unferer ‘Pfarrfirdjc im Sftittclalter ift man aud) hier, wie bei §ranf« furta.C. unb anbcrwärto.barauf
44 Greffen (6t. ’Htarienhircffe). angewiefen, eine foldje auS ben übtidjen Berichten von 2Iltarftiftungcn ju feiger«, wie fte unS u. a. auS ben Sahrcn 1381, 1405 oocr 1412 überliefert werben. S£?afj ge* nügcnb SRittcI jur Verfügung ftanben, bejeugen reidjc ©djenfungen, wie bie Über« laffung beS (ilberncn, febwer vcrgolbctcn JtcldjcS burch ©ernbarb 2Imptij im 3«hrc 1417. SBcftimmter fdwn lautet bie allcrbingS febr fpäte 9?ad)rid)t von bein aufSSer« anlaffnng bcS 'Pfarrers 9?ifoIauS ^romnig im Saljrc 1512 vorgenommenen SBau einer ÄapcKc, ber jcbenfallS alS Schluß einer IBaujctt betrachtet werben fann, bic mu 211’b. 36. troffen, ©riiitbrij; bet SDl«rieiiftrd)e. mittelbar anfdjlicßcnb an einen am 27. Suli 1482 auSgefommcncn 9>ranb jum ßweefe ber SßiebcrberftcIIung beS ©cbäubcS begonnen halte- 9iad) jüngeren Überlieferungen foll ber Turm eine burdjbrodjcnc ©piße befeffen haben. Sn biefem Buflanbe über» ’ bauerte bic jtireffe auch bic ©türme ber ^Reformation. ©clbft ber 93c|Ißftanb beß Seinern blieb im großen ganjen verfdjont, unb nur ber ©ilberfdjag würbe am SRittWocf) nad) @allt (22- Srtober) 1544 auf 93cfcl)I bcö 9??arfgrafcn Sof)ann nad) düßrin übcrgcfüf)rt. 2Inbercrfeitß bleibe nid)t unerwähnt, baß jur ^Bereicherung ber inneren 2(nöftattung bereits ein Saljr nad) ber 1537 eingeführten ^Reformation ein von SufaS (Sranach b. Ä. gemaltes SRaricnbilb aufgeftellt würbe. SBie fdntcll aber bie 5tirdie ihren ©d,aß vornchmlid) in Crbelinctall ergänjte, gefft auS einem 1589 aufgenommenen Äirdjcninvcntar her*’orr *n bem außer rcidjgeiticftcn SD?eßgcwänbern, 2IItarbefIci«
Großen (61. ’JRarienfurcfje). 45 W'. 37. Greffen. «Karienfirdte, Qfttffdji von «SitVoffen.
46 Groffen (St. <niarienhird)e). •i W. 38. Sroffen. 5Jiartenfird)e, Oberteil beS SurnteS oon 5lorbn>eften nad) ^ugo £id)t.
ßroßen (6t. <Dlarienhircf)e). 47 bungcn, Seppidjen u. ä. m. nidjt weniger a(& vier [tlberitc, j.S. fdpver# vergottete jtetdje mit ju# gehörigen ^atenen auf# geführt würben. 2lucb fonft würbe im 3nnern bauernb gebefjert unb 9?eueö angefcfyafft; fo lieferte 1573<l?anöJpeine in ©riinberg ein neueß ^Jofttiv jum greife von 15 Salcr 18 @r. 1574 nnb 1575 würbe von 3oad)im (Sdjepfow in spofen jum greife von 700 SO?. eine neue Orgel aufgeßettt, bie jebod) be# reitö 18 Saljre fpäter von bem Orgelbauer ^eter in ßottbuö Vollftanbig umgebaut werben mußte. 1576 unb 1577 würbe bie Stirdie eingetjenb auö# gebeffert, neu gebetft unb mit neuen SBänfen ver# feben unb batte außer# bem 1592 eine von 3afob (Stellmadjer in Sanbäberg verfertigte ®lotfe erbatten. ®clb|l mehrfad) vorgenommene Ttuöbeflferungen am Surin batten bie Äirdjc in ihrer urfprüngficfyen @e# ftalt befaßen, biö bann am 7. Suti 1597 bie „fdjöne burdibrocbene 9tbb. 39. (Stoffen. iOtarieiifirdje, Sßeffeingang. Opi$e" burd) einen ®ti(5|trat)t veruiditet würbe. 2tn ihre (Stelle trat eine J?aube unb baö ©etäute würbe um ein neueö fteineö ©töcftein bercid)crt. 2tud) erhielt enblid) ber Surm ein von ®eorg ^aul auö granffurt gelieferte^ Ubrwerf. 9?ad)bem ber S3au 1619 von bem iDiaurermcifter 2(nton ^ibigo auö (Sommerfelb einer grünb#
48 GroHen (6f. ’Hlarienftirdje). ?lbb. 40. ß'rofi'en. SOtarienfircbe, Soge bev Saitbeßbcmit.
Grojfen (61. OTarienhirdie). 49 Qlbb. 41. Sroffen. ‘5)larienfird)e, Santgcinepitapb M Satt griberid) von Sofjenftein. 9lbb. 42. Sroffen. ‘Dlarienfirdje, Srabffein bes Stabtp&nfttui Qlnbreai ®eorg Älette. liegen Tluibeffcrung unterjogen worben war, traf ihn im 5al)re 1631 ber crfte Vernidftcnbe Sd)lag. SDZit ber Stabt ging aud) bie Äirdjc in flammen auf unb brannte biö auf bie Safriftei fo vollftänbig aub, bag fie erft vier 3afjre fpätcr nur not« bürftig SBerwenbung finben tonnte. Oie 2lufftcllnng einer Orgel, bie an Stelle eincö fleinen 1642 gefdicnftcn Wßerfcö bcfdjafft würbe, lieg biö 1657 auf ftd) warten, wätjrenb bie bret von 3<tcob Sleuwert auö ©erlitt ftammenben ©loden bereite mit ber ©ollenbung beb Surmeö, wie iljn bie ©cgolbfdw Seidjnung (21bb. 33 u. 34) jeigt, im gleidjen 3al)rc angeliefert waren, dagegen war bte alte von Sorenj Äoderifc auö Stettin 1683 umgegofiene ©lode fdwn 1687 wieber gefprungen unb tätigte fünfmal auö äljnlidjett Urfadjett von J^einje auö ©erlitt erneuert werben, fo bag fte erft 1696 „jur perfeftion gelanget" war. Tiber and) baö ©rgelwerf fdjeint ben 2(nforberungen feineöwegö entfprodjen ju haben, ba 1688 bercitö eine neue Orgel von 3ot)ann Sd)ttrig in ©erlitt angeliefert witrbc. Schienen hiermit bic Tlrbeiteu am Jtirdjenbau beenbet, fo war eö nunmehr bie ©la^fragc, bie trofj mehrfadjer Änberungcn am ®e« Jlunftbrnfm. t>. JDrot>. 33rt>bg. VI. 6. (Stoffen. 4
50 Großen (61. OTarienftirdje). ßühl, bcfonberö ben grauenbänfen, ju feinem gcnügcnben ©rgebntb geführt batte unb bafyer bte Oemetnbe veranlaßte, 31t einem Srmciterungbbau ju fchrcitcn. 2(m 1. 2htg. 1705 mürbe von bem Waurermeißer Wartin Seonharbt aub granffurt ber erße Stein jum Umbau auf ber Slorbfcitc gelegt. SBegcn ©elbmangel jcbod) mürben bie SJauarbeiten erft am 8. 2lpril 1707 fortgefetjt, unb ba man ben crßcn spian vor« morfen batte, mürbe ber Weißer grtebrid, aub SüUidjan mit ber gortfefcung ber Arbeiten betraut. Sa brad) nad) etma einjähriger Sßautätigfeit am 25. 21pril 1708 jeneb folgen* fchmcrc Q3ranbung[üd über bie Stabt herein, bab mit biefer aud) bab erneut ver* nidttetc, mab nach jahrelangen Wühen am jtirchenbau vollenbet mar. Um fo tat* fräftiger begann man am Wontag nad) bem Sonntag Stogate von neuem, jumal aud) namhafte Unterßügungen von außerhalb beißrömten. 21m 12. Oft. 1708 fdmtt fonntc, nadjbem bie Sccfe mögen angeblich „ju breiter 21nlage ber Seiten" nur alb Sdjein* gemölbe aub ^Brettern h^rgeftellt mar, ber Schlußstein gelegt merben, unb im 2luguß 1710 mären bie beiben Sacobifdicn ©locfen angelicfcrt. 2(m 9. 21ug. fd)lug bie neue Uhr jum erjtenmal, unb mährenb fdjon 1714 ber neue 2Utar gemeibt morben mar, tonnte erft am jmeiten sPßngßfeiertag 1717 bie auf .ftoßen unb nad) bem ©efdjmacf beb Superintenbenten ^auli angefertigte Jtanjel befliegen merben. 2lußcr ber großen ©locfc, bie ber Äönig aub einer ber ^Berliner .ftirdien fehenfte, gab er überbieb nod) 200 Salcr jur Erbauung beb Jtönigd)orb (vgl. 21 bb. 40). Sic neue Drgcl mar bereitb 1722 von Soßann “ERöbcr in ^Berlin jum greife von 1200 Salcr aufgeftellt morben. Snblich l)attc man im Sahre 1729 mit ber Sollcnbung beb ,ftird)turmeb unter Leitung beb Weißerb Jporneburg ben 25 a u nad) ruitb jmanjigjähriger Sätigfeit fertiggeftellt. Sn neuerer Seit ift eb )?ugo £id)tb pietätvoller, fd)öpfcrifd)cr 5ätigfeit ju ver* banfen, baß ber Surm, bab über anbcrthalb 3al)rl)iinbertc alte Sßal)rjeid)en ber ©ber* ftabt, nad)bem ber von Jporneburg aufgefeßte ©bcrteil am 14. Wai 1886 von einem heftigen Sturmminb tjcrabgeftürjt morben mar, in ehemaliger Sd)önl)eit unb möglidjß alter ©eßalt miebererjlanb (21bb. 38). 21n Stelle ber früheren 25cfleibung mar Jtupfer getreten unb bab ^»oljgerippe mürbe burd) ©ifen erfetjt (2lbb. 35). Sie ©cfamtfumme ber SBaufoßen belief ßd) auf 87028 W. Seitbcm ift ber Snßanb beb ©ottebbaufeb im mefentlichen unveränbert geblieben. 23aitbcfd)retb n ng. Srofc ber burdjgrcifcnbcn Grrmeiterung unb Snßanbfcßung im 2(nfang beb 18. Sal)rl)., bei ber ber ©runbriß (21bb. 36) burd) je einen in ber 2ld>fe ber 9?orb* unb Sübfeite errid)teten 2(nbau frcujförmig geßaltet mürbe, läßt ßd) unfdjmer ber Äern einer älteren, brcifdßfßgen, unb mie bic abgetreppten Strebepfeiler am @hor nnb Sd)tff erfennen laßen, einß gemölbten Jjjallentirche mit SBcßturm unb einem nad) fünf Seiten eineb 21d)tccfb gefdjloßenen (51)or erfennen (2(bb. 36 u. 37). Sab Äußere (5afcl 4) iß völlig überpufjt, bab Äirchenbad) mit Siegeln gebeeft. Ser vorneßmße Bauteil iß, mie bereitb augebeutet, ber ©bcrteil beb Surmeb (21bb. 38), ber ßd, über bem verpusten, von einem Äonfolgcßmb abgefchlofienen, mafßven Unterbau erhebt, ©bmobl ber Weißer
Stoffen. Safet 4. Imil i- I ! I । I -I 10 5 1O /5 =t= 20 m (Stoffen. ©übfeitc ber SOMrienfirdje unb Ttadjflulfffonflruftion.
(Sroffen (6t. OTarienhirdje). 51 ffdfftid) bemfifft roar, btefen burd) ©tftifenen, ’Puti# quabern, Äartu# fd)en C2C6&. 39) unb met)r ober minber reid)e ba# rotfe genfferum# rat)inungen mit berreicffgegtieber# teil oberen 9?eu# fdjöpfung nad) SWöglidffeit in ©inftang ju brüt# gen, taffen bod) u. a. biefd)Ianfen, fpi^bogigen ?id)t# Öffnungen unb eine fd)mate in berflßeffmaucr er# ffattene Sreppe fofort ben mittel# altcrtidjen .ftcrit erfcnnen. Daö gebrochene ©ad) beß J?auptbaueö fdjtiefft ju beiben Seiten bcö Sur# meö mit einem baroefen ©lebet, wäfjrcnbbicatten, fefftanfen, goti# fd)en g^nfter beö Äirdjenraumeö ^fqrt/Wö/Solmrrihrfa) Siirj. ~ wßncilkis 4er Utoitf (fronen , ^{(yjefafriic -5rov 9M.i& v • ' . .,W(!)C 4 ’^cijratijet MDCLXIH T •in eiwr^rnjimgtcH W gjfWxt .• ‘XL.3# 6 'ilbn<rf'Z^.4(a^ >im^Öiiwnffaiiik Vjn^ohi; 4 Olontrf JÜPorfK cnölid) ledig jdtorbcn'Ä^t iÄö. HDCCXn 4-187$ Jxiu. FcbiJirt Mtifämoniuin ^Iktferklüxif Liberos probe} cdücavif j.O^i is Juis jitfeiffe rftinuus i.'Ömnibus bonum Lxonpknnj L? rcliqüif -’j—,, 5 H< fanden) in Cbrj/fo Ä J/i» 'icatc inortüüs. oft ‘ i-iZ M.DCG IH. d.xi I T D W. b -, e niji QK’b. 43. Sroffen. ?Karienfivd)e. ©rabffein beö gjiarfttt Xielcfau unb feiner ©fjefrau ?tnna «SRargaretba geb. Sparring. gteid) ben £id)t# Öffnungen an ben neuen Anbauten mögen ber ben Snnenmänben vorgetegten Grmporen ju je jroei übereinanber angcorbneten, etroaö gejtetjtcn )?atbfreiöfen|lcrn umgeffattet würben. Die SSergtafung iff neujeittid).*) ') ?tt$ fd)inücfenbe ^Beigaben roeiff baS OJlittelfenfler ber unteren Oleibe auf ber ©übfeite bie SBilber beb Momponiffen jof). <Seb. ®ad) unb beb Mird)enlieberbid)terb 'Paul ©erwarb auf. ©ab näd)ffe 5 en ff er in ber 9lid)tung nad) ber Orgel ju jeigt bie beiben Soangeliffen SOTattbäub unb Oobanneb. ©iefen ftgürlidieu fßergtafnngen entfpred)en auf ber Olorbfeite bie Silber ©nffao Vlbofpbb nnb beb Sffarfgrafen Jpanb oon Süffrin fowie ber Jtefonnatoren Sutter unb SDlelaudjtfjou. 4
52 (Stoffen (<5f. Marienlürtfje). Sie mittelalterlidjen, adftecfigen Sd)iffßpfeiler verwandelte man beim 2(u6ban toßfanifd)e Säulen unb fd)loß ben am Anfang beß 18. 3al)rl)unbertß in runbe i""i i i । । । । । i । ।-----------------------p 1 0 10 20m Qlbb. 44. Stoffen. ©runbriff beß Jlatbaufco. 9laum wegen ber großen Spannweite burd) Sdjeintreujgewölbe auß J?olj, bie jwifdjen maffiv aufgemauerten ©nrtbögen eingefpannt würben. Um ein Jjaften beß ^)u$cß ju ermöglichen, würben bie Sdjalbretter mit aufge* fpaltenen, 2 biß 3 cm ftarfen Änüppel# höljcrn benagelt. Ser Fußbobcnbelag beftefjt jefjt auß neujeitlid)en ^liefen. Sßäbrcnb baß ©eftüffl im Sdjiff nur eine cinfad)cre Sßangenverjierung jeigt, ftnb bie von runben, höljerncn Stufen getragenen Smporen am unteren Staube mit gcfd)ni£ten ©bft* unb Sßlumengehängen unb unmittelbar über ben Stufen mit fonfolartigen Srennungßgliebern gefdjmücft. 2lußer* bem weifen bie einzelnen SBrüftungß* füllungen aufgemalte Sprüche auß bem Tüten unb Stetten Seftament auf.* 1 * * * * * 7) Sie £oge ber Sanbeßfyerren (2lbb.4O) auf ber Storb« feite ift u. a. burd) bie Tlbjeidjen ber Äönigßwürbe, friegerifchc ©mbleme unb bie Shftgnten beß Sdjwarjen 2lblerorbenß hervorgehoben. Sie heutige Farbtönung beß ge# famten d?oljwerfeß ift nid)t meffr urfprünglid), fonbern geht vorwiegenb auf bie in ben 3al)ren 1876 unb 1886 vorgenommenen nmfangreid)en ©rneiterungßarbeiten jurücf. Ser eigenartigfte ©egenftanb ber inneren 2lußftattung (Safel 5) ift ber ‘Xltar wegen feiner epitapljartig aufgebauten Stücfwanb. Über einer von rcidjem Sdntitjwcrf ’) la. Obere Sübempore. 1) Matth. II. 1, 2; 2) Ps. XC. 1, 2, 3; 3) Deut. VII. 6; 4) Gen. XV. 1, 5, 6; 5) I. Paul. XVII. 13, 14, 15, 16; 6) I. Reg. VIII. 23, 52; 7) Ps. CI. 4—7; 8) ES. XLV. 22, 23. Ib. Untere Sübempore. 1) Matth. XXVIII. 18, 19, 20; 2) Hebr. XII. 2, XIII. 8; 3) Eph. I. 4; 4) Gal. III. 6, 7; 5) I. Petr. II. 9, 10; 6) Joh. XVI. 23; 7) Apoc. XXII. 15; 8) I. Tim. II. 5. II. 2Be(tempore. 1) Es. LUI. 5; 2) Röm. IV. 24; 3) Ps. CXLV1II. 11—13; 4) Ep. V. 18; 5) Jer. VI. v. 16; ß) ES. LX1V; 7) Matt. XI. 28. Illa. Obere Jlorbempore. 1) Jer. II, 19; 2) Es. LXV. 2; 3) Hos. X. 12; 4) Ps. 21,2; 5) ES. LV. 7; ß) Ps. XXVII. 4; 7) Ps. LXXIII. 28; 8) Jes. XLIX. 22, 23. inb. Untere Storbempore. 1) Matth. XXIII. 37; 2) Röm. II. 4; 3) I. Cor. I. 30; 4) 2. Peter III. 9; 5) 2. Cor. V. 10; 6) 1. Petr. II. 13, 14; 7) Apoc. 1. 5, 6. yiufferbem jetgen nod) bte ©mporen Äartu|'d)engef>ängc mit retd) verfd)Iungenen Monogrammen, Qlbjeidjen von 3»nungen unb ©pritdjen.
________ Stoffen. Safet 5. (Troffen. Sfnnereö ber 9)?arienfird?e. £Blicf nad? öftcn.
CO IO ßroffen CJlaffjaus).

54 • ßroffen (Gcfjlofj). To" 10 30 rn 9(bb. 46. (Stoffen. ©rnntrifj
Sroffen. Safel 6. troffen. 3nncrcö ber $?arienfircbe. £B(icf nad> <2ßeffen.
Sroffcn (61. dHaricnhird)c). 55 umranftcn unb von jivci Snfdjriftfartufdjcn flanficrten, ovalen Safcl erhebt ftdi baß von neun cbcnfallß ovalen infchrifttafcln unb rcidicm SÄanfemverf umrahmte Jpauptfclb. Samtlidic Safein ftnb mit 95tbclu?rüdicn auß bem ‘Alten unb Dtcucn Seftaincnt bemalt, ivährenb bejugnehmenb auf bie ’prcbcllainfdirift über bem oberen Abfdilußgcfnnß beß Unterbaueß bic ernöbte Sd)Iange unb ber ©cfrciqigtc aiifgcftcllt ftnb. Ttr Jpintcr« grunb beß Altarraumcß ift mit einem ieppiebartigen Q3cbang unb bic .ftiippcl ber A^erfe mit Gitgclßföpfdjcn, bic in Stoffen fdiivcbcn, bemalt, ivährenb baß Von ge« malten Sonncnftrahlcn umrahmte ovale fünfter über ber Altarrücfivanb an baß fonft an biefer Stelle über barorfen Altaranfbautcn fihcnbc Auge öotteß erinnert. And) bic Äanjcl Grafel 6), bereit Jyuf; bie ?yorm einer Sulpe jcigt unb bereit Werfel alß eine von (leinen fdnvcbcnbcn (Ingeln getragene Ärenc gebilbet ift, ftcht vor einem auf btc rürfroärtigc Sdiiffßfäulc aufgcmaltcn, von bem Spruche: „dbre fei @ott in ber .ßbljc“ gefrönten Seppid). Auf bie 'f'rebigt bcjugnchmcnbc Sprüd)e um« jicbcn ben Staub beß Äanjclbcrfclß foivic baß obere Abfdjliiß« unb Jvußacftinß ber Äufc, ivährenb bic von getappelten, forinthifdien 'Pitaftcrn eingefaßten Füllungen Völlig leer blieben. £ic Srgcl (.Safet 6) fleht glcimfallß vor einem teppidi« ober vorbangartig bemalten Jpintergrunb. Sic ift bem Bcitgcfdimacf eiitfprcdjciib am ^.'rofpeft rcid) gcfdiniiit, foivic mit Sprüdjen unb Ornamenten vcrfct .m. Uber ben beiben Seitenteilen unb ber 9?iittc thronen Abter mit ben Abjeidjen ber J5crrfdicrgcivalt unb bajivifdjen flehen pBafen mit ©ehängen. Unmittelbar vor ber Orgel fdnvcbt eine barorfc Sonne mit bem Dtamen 3cfuß unb ein Sprudjbanb am oberen Abfddnfjbogen ber Surmnifdic enthält bic '13 orte: „Jjäeilig ift ©ott ber Jperr ßebaoth". 93oit fonft nod) vorhanbenen bcnicrfcnoivcrtcn ©egenftänben im Sintern ber Ätrdjc ftnb, abgcfchcit von jivci in bem Stau m itörblidi ber Orael ftenenben Sdiränfen beß Jrifdicr« unb .ftürfdntcrgcivcrfcß auß ben fahren 1659 unb 1791, nod) ju nennen:1) *) 3m 3ahre 1724 berauben fid) unter bett in einem 3nventar namhaft gemaditen ©egenftänben: Gilt filberneß &mfbecfen, 1719 von ber fyamilie z'yrtcbrid) 2öill)elm Jiod) verehrt. Sin vergotteter filberner Äeld>, von 'Daul Äramm 1658 gefd)cnft. Gin ebcnfold)er, vom 9latf)e 1625. Gin ebenfold)er, von 9?ernl)arb Amptij im 3afjre 1417 verehrt. Sine filberne Jtamir, 1670 von StReifler Gregor iBurbad) gefd)enft. Sine vergottete filberne .Hanne, 1692 von fyran von Sidmoroefa. Sine vergottete filberne £)blatcnfd)ad)tel, 1681 von Ctto von ©ablenj. 3roei filberne l'eudjter, 1701 von ber Jrau Superintenbentin ©rpphiuß verehrt. Sine große vergottete iDatene. Trei tleine vergottete 'Datenen. 3n>ei große mefü'iigenc ‘Jlrmleuditer. Sin mefftngener Äronieudjter, 1712 vom Qlbvofat ©iefjra gefdjenft. Sin Qlltartudi von weißem 5)amait mit dniicffi’d'en (Blumen unb ’l'erlen, weldieß ein geborener eroffener Sohunn Seiler 1721 von 3)1 oetau gefd)itft l;at, unb außerbem nod) vier große unb fed)ß fleinere Qlltartüdier. Ulußer ber oben erwähnten großen ©lotfr nnb nod) angegeben: ®ie mittlere ©locfe, 21 ’/» Str. fd)iver, bie fleinere ©lotfe, 6 3tr. fdjwer, baß tleine „Signier* glöcfd)en", weldjeß beim iBraube unverfehrt geblieben ift.
56 Groffcn (Gdjloft). 10 ^Ib6.47. ßroiTfli. ©infafjrt jmn Schloß.
(Sroffen (6rf)(oß). 57 ?([>b. 48. (Jtofien. Sdjlog, ©übroeflrcfe t>eö Jj>ofeö. I
58 Groffcn (Gdjlofi, 61. OTorienhirdje). 4Wtf|------1----1—i-------1----1----1—।-------1---1—F 10 5 10m 49. ©reffen Schlot’, jj»ofg«kiic. 3wci mcffingcne, 50 cm höbe Slltarlcucntcr Von einfacheren SBarorfformen. 3wci 2,6S m Ijobc vcrgolbetc, gnßeiferne, neujcitlidw Stan bl end) ter vor bem 2lltar, jwei achtarmige ncujcitlicfic SÄeffingfroncn für 16 Jterjen unb eine ältere jwölfarmige Äronc für 12 Äcrjen im Sdjiff. Tie übrigen wenig anfpredjenben SBclcnchtungägcgcnftänbc geboren ber allcrjüngften 3cit an. Gin Sanbdeincpitapl) (2lbb. 4t), reditß vom 3ugang jur Safriftci, baß reid) umrapmt unb mit bem von Üobcnficinfdien SBappcn gcfdjmücft ifl, bient bem Tlnbcnten beß am 22. £cj. 1702 in „Vage" geborenen unb am 23. 2lug. 1719 in Groben vor* ftorbenen Garl griocrid, von Soficnftcin. Gino einfadjc Snfdjrifttafcl an ber Sübwanb nennt beit 9?amen beß im ‘Jlltcr von 45 Bahren am 3. San. 1641 ju Gidjberg verdorbenen ehemaligen SBürgermci|tcrß ber Stabt 4?irfd)berg, 9J?eld)ior Sielifd). 9? ad) Steilen folgt baß in bie SSanb cingclafienc SBrudjftücf ein eß ®rab^ ftcinß, auß befielt darf befdjäbigter Snfdirift nur entnommen werben tann, bafi er bem 2lnbcnfen einer wciblidjcn SBcrdorbcncn bient. Tsein fdiltcfiten Tcnfdcin ber im 2Hter von 71 Safircn unb im 13. Safir ihreß Sßitwcntnmß 15S9 verdorbenen Gatfiarina 9?aumann, ber Ghcfrau beß Jvranj 97au=
Greffen (6t. OTarienhirdjc). 59 mann, auf ber Sübfcitc ber Surmvorl)allc ctttfpridjt gegenüber eine mit Slollwcrf» fartufdie unb bem SBilb einer ver bem ©cfrcujigtcn fniccttbcn weibltdtcn Werfen gcfdjmürftc glatte. »Sie bient bem 2(tibcitfcii ber im 2Htcr von 36 Sabren am 23. ©ft. 15-56 verftorbenen ©arbara Siaumann, ber Ehefrau beß Sbcntaä Dicid'ttau. ©ic au ben 2lußcnwänben ber Äirdw aufgcitclltcn ©rabfteine jeigen, foweit fte ber ©arorfjeit angeboren, vorwtcgcnb baß übltd'c rattnücfcnbe Sianfenwerf. — ©ic einfacheren Snfdirifttafcln bagegen ßnb meiß nur von einer fdtliditcn Umrahmung eingefaßt, bod) tragen fte bauptfäd)lidt fdjmücfcnbc ‘föappenbcigabcn. ©tc ®rab« platten, bic nadiftcl)cnb von ber (Sübwcßccfc beginnenb nadt rcchtß fortfdjrcitcnb aufgcjäblt werben, geboren an: 1) bem "Paftor Sobattn ©aVtb Slcttc, geb. ben 30. (Seht. 1696, geft. im 2Utcr von 39 3flbrcn 7 SOionaten weniger 3 Sagen am 28. 2lpril 1739. 2) einem anfd'cincnb am Tlttfang beß 18. 8al)rl). verftorbenen 9)?itglicb ber Slcttcfd)cn gamilic. 35 einer im 2lltcr von 20 Sabren nnb 7 ®odien am 6. (Sept. 1701 verftorbenen grau, bereit Sornamc Crlifabctb nur allein nod, ;u entjiffertt ift. 4) ber am 14. 2lpril 1599 im 2Htcr von 65 3al)rcn veritorbenen ©arbara Äalfrcutb, (fbefratt beß J?anß von Ättobclßborff. 5) ber am 26. San. 1658 im 211 ter von 28 Sabven unb 18 Sßodjcn verftorbenen ©orothea Siotbe uub ihrem totgeborenen (Söhnlein. 6) oem im 2llter von 70 Wahren unb 36 'JEodwn am 13. ©ft. 1663 verftorbenen 2(potbcfcr 2lttguftin <g>ilbebranbt. 7) bem (Stabtpbpftfuß 2(nbrcaß Ocorg Älctte, geb. 12. SOTai 1691, geftorben 11. 3uni 1756 (2lbb. 42); enblid) an ber 22cflfront 81 bem 51 öniglid) ’Prcußifdicn ‘Poftnictftcr, (Saljfaftor unb ©ürgcrmciftcr SOtartm Stclrfau, geb. am 13 gebr. 1638 in @ubcit, geft. am 11. (Sept. 1703, unb feiner ßbefrau 21nna tWargaretba geb. J^arrittg, geb. am 5. 2lug. 1646, geft. am 18.9J?at 1<12 (2(bb. 43). güttf ©locfcn hängen im Sttrm, jwei in ber Saterne unb brei in ber ©locfcn* ftubc; von jetten, bie beibe am 4?alß bte Snfdtrift: „VERBVM DOMINI MANET IN AETERNViM ANNO 1731“ tragen, mißt bic öftltdic 66 cm, bic ivcftlidic 88 cm im ©urd)mcffer. 2*on bett brei anberen bot bic fübltdjc ber beiben oberen einen ©urdjmeffer von 1,30 m unb würbe • 1710 von Sohann Sacobi in ©erlitt gegoffett. (Sic jeigt außer bem J^obenjollernfd)cit unb cSroffcnfdten ®appcn auf ber ^>aubc bie 9tamcn beß 9iatß unb ber ©ciftud'feit. ©ic nörblidtc mit 1,05 m ©urd)tn. würbe 1900 von (Schilling in 21polba gegoffett. ©ic unterfte enblid' mit 2,10 m ©urdttn. trägt außer ber anfdtcincnb von dtrer 23or« gängertn übernommenen fpätgotifdtcn iDttnußfclauffdjrift: „O rex glorie xpe veni cum pace, ave gracia plena anno d[omi]ni m° cccc l xx v“ (= © Aönig ber Grbre, ßbriftuß, fommc in gricbcn, gegrüßt feift btt ©ttabcnvollc, im Sabre beß Ferrit 1475) auf ber (Sübfcitc ber Jpaube bic SBortc:
60 Groffcn (Gl. OTarienhirdje, (Reformierfc fiirdje, IBoljnfjäufer). 9lbt>. 50. (hoffen. JiauS Stofiftrafje 142. „CAMPANAM H \NC / ANNO D[OMI]NI: MCCCCLXXV FVSAM / INFELICI VERO CASV A[N- N]O: MDCCV / RVPTAM / FRI- DERICVS PRIMVS / BORVS- SORVM REX AVGVSTISSIMVS / PATRIARVM ANTIQVITATVM RESTAVRATOR STRENVVS / FELICITER / REFVNDI AC RE- STITVI CVRAVIT / MDCCV“ (= Dicfe im Sahrc 1475 gegorene, burd) einen unglücfltdien 3ufall aber gefprun« gcnc ©locfc lieg 1705 griebrid) ber Crftc, ber crhabenjte Äönig ber Preußen, ber tatfräftige löiebcrfyerftcllcr batcrläiv bifd)cr Tlltertümer, glücflid) umgiegen unb aufbringen), gerner bemerft man am ®d)lag auger bem SSappen beß Söniglidjen Jpaufeß bie Snfdjrift: JOHANNES JACOBI GOSS MICH“. , [ Sie Oteformierle ftirdje. 53aiigcfd)id)te. S)ie ©rünbung einer reformierten ©cmeinbe in ßroffen fielet in engem 3ufammcni)ang mit ber Übcrftcbclung ber Änrfürftiinvitivc GHifabctb Charlotte, bie um baß 3al)r 1650 baß ®d)log ju ihrem Sßitwcnfi^ erfor. 9J?it (5id)crf)cit fleht feg, bag im genannten 3al)rc ber ^rebiger griebrid) Sl)ulmcicr alß erftcr reformierter ©ciftlidjer nad) ßroffen berufen nntrbc. 3u einer feiner erften 2(mtßi)anblungcn gehörte bie SBcibe ber umge* bauten (5d)Iogfapcltc, bereit 3nnereß borncl)mlid) (empören unb eine heilbare £ogc erhalten hatte. Son ber inneren 2(uß(lattung auß biefer QJaujcit ift uidjtß erhalten; fie bürfte aber bem 3eitgefdnnacf cntfpredienb nid)t minber rcid) gcivefcn fein alß anbere glcidjartigc unb gleichzeitige SBaittcn. 3nt 3ahre 169S erhielt bie Äirdje vom Äurfürflen griebrid) III. baß heute nod) vorhanbenc Siegel unb eine 2(ltarbibcl mitTlußlcgungen von Sofjani jum ©efdjenf. SBenig mehr alß hnnberr 3al)rc nad) bem Umbau ber Sdjloffirdje jur -mm । । i । i i । । । । 10 b 10m Sll’b 51. droffen. GHnnbrifi btS jjauffd 5D(«rft 61.
Groffen (QBoljnfjäufer). 61 52. C'rcffcti. SDl«rft 61.
62 (Sroffen (Reformierte üirrfje). ^Reformierten «ßirdjc würbe auß ©taatßmittcln eine neue Atanjcl befd)afft unb im Jahre 1771 ein neueß 'Pofttiv erworben. (Enblid) folgte im Jahre 1821 ber 53au einer '2166. 53. (Sroffen. £><utß 9Rarft6l. ©injclbeit ber Jcnfler im erften *?6ergefd)off. neuen Drgel. 53alb barauf begann man im <£>inblicf auf bic vcrfdjicbcuartigilc Vcrwcnbung ber übrigen ©diloffs räume ftd) mit bem ©ebanfen an einen 9?cubau vertraut ju machen. Dod) erft am <> ÜRai 1^8-5 fanb ber leiste ©otteß* bien ft in ber alten ©ddoffirdie ftatt. 2fm 2'0. Drtobcr beßs felbcn Jahrcß (egte man ben ©runbjtcin ju ber felsigen ätirdjc, bie im ©üboitcn ber ©tabt erbaut unb am 4. 97ovcmbcr 1887 cingcwciljt würbe. 53 a u b c f cb r c i b u n g. Die heutige Jiirdje ift ein im ©ruitbrifj redjtccfigcr, neugotifdjer 53acf|lcinbau mit einem 'Ißcfttiirm unb einem auß fünf ©eiten ciiicß 2fd)tctfß gebilbeten, apjißartigen Dftanbau. A3cr innere 2(ußbau cntfprid)t in feiner 9?üd)tcrnf)cit ber bamaligcn nadiromantifdien ©cfdjmacfß« riebtung. ©locfen fnib nicht vorhanben, bagegen haben fid) auß ber alten 5fird)c folgcnbc bemerfenßwerte ©egenftänbe, bic jefct im ^>farr? Ijauß aufbewahrt werben, hcnibergcrrttct: ©ine ftlbcrne Sauffdjüffcl mit reid) ornamentiertem 9tanb unb cntfprcdjcnbcr Vcrjicrung in ber W?ittc ber Vertiefung; auf bem 9ianb baß Söappcn eingraviert; an ber Untcrfcitc: „3C7K £cPCSlGe&jgi SdSlS&ttNSl GS&.GS3ZN CPÖW SC3CQ31313C3C 9LUS 3)G7M 7K8RUSG S)GSl &8RG3G7N S'GttMDGS- 'KG&SIS&KSIS'G C3lSie£3leG <U9fS) S3GUG7KG7N SCSKG7N7KG &3GSGS ZU7MG^SgG7£Sl7N®G7N7KG7£®GS{SU;SOSm3GS^G7NgG7MG7£MDG 931 S)G& SC9L£OSS SKSSiC^KGiN ZU C8ROSSG7N. SO££^G S9G Sl&GSl ZSKSlGtt gCT&GGS ZM.GZKR 33f S)GSG <SG£&£N SG£ S3G SG33[, GS Sl^G^GSi^S ZKSffl ZICSM StäG^fS^G 33( 3SK&G& 3<3£RC3{G ZU 3(G3C^tG3[. C&OSSGW, 2. SKGRSiZ 1718. '^'a . „ _ C= S>- 9)?. ©raftn v. ©d)onaid) SWciitcr Uo llo £>urd)meffer 4-5 cm. gcb. (SJräftn v. 9thvbe [?]). ©ine jugehörige, cntfvrcd)cnb reid) ornamentierte Saufwaffcrfanne, 17 cm hodi. Unter bem 21ußguß baß ©tifterwappeu. ©ine filberne, juin Seil lctd)t vcrgolbctc T) ccfc lf 1 afd) c, einfd)l. Dccfcl 19 cm hod), mit reicherem, Icidit vcrgolbctcm Drnamcnt hat auf ber Untcrfcitc beß §uffeß bie Jnfchrift: „S£n[no] 1719 d. 4. 3uny. 3)iese Slasche cli)irt der Sfefotmirlen gemeinde zu Crossen von einem 3/litgliede derselben-^Verehret.“
-- t - 54. Gtoffen. 5)larftp(at5, SBlitf »ad; 51cri>iüei'tcn. (Sroflen (QBofjnbäufer).
(Stoffen (IBofjnhäufer). Slbb. 55. greifen. ®iarftp(at), SBlicf nad) ®üt>o|len.
10 m Qlbb. 56. Stoffen. ©runbriji beß $anfeß ‘SRarft 115. troffen (Qtejormierte äircfje, ^afljaus, Ißof)nbäu(er). » Sine ad)tecfige ftlberne Secfelflafche mit ©ecfel, 171/» cm f)od), über bem Sdjönaidjfdjen üßappen (©aum im Sßappenfelb) bie Snfcbrift: „CRISTINA TUGEND- REICH V. GRÜNBER- GIN WITIB GEB°RNE OTTERSTEIN.“ SQeifter Daniel SDlännlid), ©erlin. Üßenbe 17. Safyrljunbert. Von ber gleichen Stifterin flammt ein 27’/a cm fyofyer, ftlberner, leidjt vergolbeter Äelch mit tppifchcm SBBufftfnauf. 2lud) l)ier erfennt man am 2fd)tpaf?fu$ baß Schönaichfche ÜÖappen, ferner bie 1677, foroie am 9ianb bie Snfcfyrift: „CHRISTINA Tugentreich Wittib von Grün- berg. G. v. Otterstein.“ Sine jit biefem Äeld) gehörige fllberne, feidjt bergolbete Palette oljne befonbere SJlerfmale trägt baßfelbe SOleifterjeidjen. 2Iuf einer (tlbernen spaleite lieft man an ber Unter« fette beß Dlanbcß bie 3nfd)rift: •: ^Kirchen-Heller. 1706. ; @in Äeld), 24 cm l)od), Silber, innen Ieid)t »ergolbet, von einfadjcrer ^orm, jeigt am $uf; bie 3nfd?rift: „A. C &N“ unb rourbe in ber erflen Jjälfte beß 19. 3al)rl). von Humbert, ©erlin, verfertigt. @in Äranfenfommunionßfeld), Silber, 14 cm I>od); SOleifler Vornan, ©erlin. 1.78 m------------------------* 'llbb. 57. Stoffen. Jjauß SOlattt 115, Sinjelljeit bet Jaffabe. Runftbentm. b. Uron. ®rbba. VI. 6. troffen. ©as 'Hatyaus. SB a u g e f cf) t d? t e. T)ie Vorgängerin beß heutigen Statfyaufeß, bie mittelalterlidje Äauf« unb ®crid)tßf)allc, lag rote anberroärtß, fo and, in ßroffen mitten auf bem üÄarft. Sie fdjeint nod) im 15. Saljrl). auß Jpolj ober ^adjroerf erridjtet ge« roefen ju fein, ba in ben fpäteren ©e« richten außbrücflid) fjeroorgefyoben roirb, baß baß bürd, ©ranb befdjäbigte iXat> t)auß im Jlnfang beß 16. 3at)rl). mafftv aufgefüfyrt rourbe. Siefer ©au roar mit einem 1562 Vollenbeten 5urm gefd)mücft, ber 1595 eine von Sorenj auß granf« furt gelieferte neue Uljr erhielt, unb beffen J?aube jroei 3al)te fpäter von 2lnbreaß ©ofynfacf auß Sommcrfelb mit 5
66 Groffen (QBofjntjüufer). Qlbb. 58. Stoffen. Sanbfjairä.
Xafel 7. (Stoffen. ©furfbecfe im (Si^ungöffmf bes
(Sroffen (Vatljaus). 67 ,Kupfer gcbcdt würbe. Seit Surmfranj jiertcn von 9J?cißcr Martin Älofe gefertigte Quälereien, barunter baß furfürßlidjc Sßappen. ücr beim SBranbc int Sabre 1C>31 am meiftcn bcfd)äbigtc 5urm mürbe erft 1673 von ^cter 3onaßfof)n, einem (Sdnvcbcn, außgcbeffcrt, ßürjte jebod) am 10. SJ?ai 1705 vollßänbig in ßd) jufammen. er große (Stabtbranb beßegeltc 1708 cnbgültig baß Sdjidfal beß alten 9latbanfcß. gür ben 9teu« bau mürbe auf 21norbnung beß Äönigß bic ©tfc ber ©rauer* unb ®d)Ioßßraßc vorgefeben. 21m 21. Suni 1710 mürbe ber ©runbßein junt Ijciittgcn Statfyanß gelegt, unb am 12. Sttli 1712 mar, nadjbcm ber ©rofietter 3immcrmann ©corg Jtölbel ben .Knopf auf ben 5urm gcfcßt hatte, ber 21ußcnbau fcrtiggcßcllt. ©aubefdjretbu n g. £)ic bnrdt ben Umbau ber ehemaligen 5ßad)ßube (vgl. Vidjtbilb im Stabtrnufcum) an ber Süboßedi in 9(bb 59 gd,lUp(iein neuerer 3fit abgeänberte, im ©runbriß rcdjtcdtge, im 21uf* atn £aufc «Steinftraße 240. bau brcigcfdtofßgc 21nlagc mirb im ©rbgcfdjoß burd) eine breite 3)urd)fal)rt in jwei annäljcrnb glctdjgroße .©äfften jerlegt C?lbb. 4 1 u. 45). Son i()ncn läßt aud) bie faß burdnveg gemölbte 'Ißcßhälftc an ber Unrcgclmäßigfcit ber Staumteilung fpätcrc 21bmcid)imgcn von einer älteren Planung erlernten, ohne baß jebod) über bie urfprünglidje 3wcdbcßimmung ber Qlätime, in bcncit bic Qtatßfcllcr* mirtfdtaft untergebradjt iß, anttäl)crnb jutreffenbe Vermutungen geäußert werben tonnten. SJ?cl)r Urfprünglidjfeit hoben trofc ber in nuferen Sabrcn vorgenomtnenen (Erneuerung bic beiben SDbcrgcfdtoßc bewahrt, in benen bic Qläiitne für bic ßäbtifdjc Verwaltung, baß ©auamt unb baß ^eimatmufeum untergebradß ßnb. Die burd) einen SDtittclrifalit brcigctciltc, bnrdt ^ußqtiabcrung, berbe .©ori* jontalgeßmfe unb entfpredjenbe gcnßeriimrahmittigcn fräftig gcglicbcrtc, nad) bem SWarftplafe gcwcnbctc Jpauptatißd)t (21bb. 45) jeigt über bem ßidtbogig gcfdtloffencn ©ingang einen burd) ein fdjlidjteß ©ifengitter geßdjerten, balfonartigcn 21ußtritt auß bem baljintcr gelegenen 3t>nmcr beß ©ürgcrmctßcrß. IDaß gcbrodjcnc, tnäd)tigc, mit 3icgfln gebcefte 5Cad) beleben gefebweifte fufen unb an ber ©de ber ßd) redtt* wtttflig fdjttctbcnbcn ^rßlinicn ßfct ein int ©ruttbrtß quabratifd)cr, mit SWctall bc? fdjlagcncr IDadweitcr. Unmittelbar unter ber Ul)r iß auf ber 9?orb* unb eübfcitc ein SBalfonanßbatt vorgcfcltcn. T)ic bemerfenßwerteßen 9icßc beß urfprünglidtcn inneren 21nßbaucß weiß ber an ber Süboßctfc beß crßen übcrgcfdjoßcß liegenbe 'Sfßungßfaal auf. 21ußer einem rcidjgcfdjntiebeten, jefet leiber völlig übcrßrid)cncn ©djranfengitter unb einer Stud» fartufdjc über bem 3ugang auf ber ötorbfeitc fei bic ßtudbede (5afcl 7j erwähnt. (Sic jeigt in ben beiben SDtittclfclbcrn jwei pofauncnblafcnbc ©ngcl, umgeben von fünf Aöpfen unb einer (Sdwibe mit Trophäen unb friegerifdten 21bjeidtcn. ferner bcnicrft man am grieß bie ßgürlidjen Sarßellungcn ber vier ©lemente unb in bett ©den Dicliefß,
68 Groffen (Hadjaus, Ißofjnfjäiifer). lllllllllll I I I I I 1 0 5m 9lbb. 60. Stoffen. JjMitfJ SBobcrftraßc 20. bie aufdjeincnb auf bie Jpaupttugcubcn §riebrid)ß I. fld) bcjtcl)cit. (inbtidi feicu int glctdjcn Saal ein „E. I. Z. 1849“ gcjcidmctcß Porträt unb ein auf Vcintvanb gc# maltcß SIbilb gricbridjß I. enväl)nt. Grin im QJtaßftab 1:20 gefertigtes .^o^mobcll auß neuerer 3cir (teilt ben oberen Seil beß ®?arienfird>tunnß bar. Sic jum Steuerbüro füljrcnbc Sür wirb non jtvei Säulen mit frijmerer Sier# bad)ung umrahmt. Sen Sugang vom Steuerbüro jnm Sifcungßfaal frönt ein von rcid)cnt Sdjnilttvcrf umranfteß ÜBappcn ber Stabt. Sic Sdjnitjcrci über ber Sa fei beß Stanbeßamtß auf bem Srcppcnflur flammt auß ber ehemaligen Sdtloßfirdic. Saß ftäbtifdjc 211 tcrtumßmufcum im Statljauß birgt, abgcfcljen von ben üblidjen vorgcfdiidjtlidicn §mnben unb außer Urfunbcn meifl bie Innungen ber Stabt betreffenb, Sammelftürfc von übenviegenb ortßgefd)id)tlid)cm Sßcrt. 9?ebcn verfdjic# benen firdjlidjctt 2lußßattungßgcgcnftänben wie Sicftcn von verfdrmunbenen, baroefen 2fltaraufbautcn unb jinnernen 2lltargeratcn, fei ein trcfflid, gefdmißter, vorwiegenb rot unb (tlbcrn bemalter, baroefer Safriftcitifdi auß ber J^ofpitalfirdjc genannt, »vährcnb unter bem ^außgerät ein J&arfenflavicr auß bein Anfang beß 19. Sabri)., ciuc glaftcrtc Sonlatcrne unb Sdjattcnriffe auß ber Söicbcrmcicrjcit an erftcr Stelle ftef)en bürften. 2lltprcuf;ifd)c 9Jlaf?c unb (Scwid)tc, ältere foivie neuere ©clbfortcn unb Scnfmünjen, ferner verfd)tcbcuc 'IL'affen, (Srinncrungßfdiriftcn auß ber napolconifd'cn Seit Sroffenß, @eburtß==, @ilbe», Snnungßmeiflcr« unb Lehrbriefe, Jperbcrgßfdjilber unb Sd)ü(3enfd)cibcn vcrvoUftätibigcn baß tppifdtc iöilb einer berartigen Sammlung, unb nidjt an lefjter Stelle flehen einige für bie Sopograpljic ber Stabt miditige 2tn* fid)ten, gcjeiduict von bem hollänbtfdicn (Scnieofft^icr Soor van (Sali i. 3. 1680. Ghiblid) beftnbet fid) nod) im SöefTbc ber Stabt bie für bie @efd;id;te Giroffcnß äufjerfl widitigc hiinbfdjriftlidie 9J?öllerfd)c ßl)ronif. Sic umfaßte urfprünglidt vier#
Großen ((Baffjaus, Gdjlof}, Tßofjnfjäufcr). 69 -------------------1.18m-------------------* ?lbb. «2. (Jroffcn. Jnauerür C^rabcnfh-aße 317. 2lbb. 61. (Jri'iTtit. Jpauenir L'nnbbiiueflrnße ib7. jcbn 93änbc, von bcncu jcbod) jwci biß in bic ncucftc 3fit fpurloß vcrfdiwunbcn waren. (Siner von "men würbe jufäKig wicbcr in ber prcußifchcn Ätaatßbibliotijcf 511 Berlin aufgefunben nnb von ber Stabt juriiefgefauft. ©äs SdjfoJj. Q3aug cfdiidjtc. llrfunbfidie s&cricbtc über bic Q3augcfcbid>tc beß ßroffener Sddofjcß im ffllitteh alter fehlen gänjtid); audi ft-citcr fließen bic Cmcltcn fparlid). £)ic Anlage bürfte in ber §n"i!)jcit ber Jtofonifation wie bic mciften berartigen befestigten ^lätjc in ber ’Provinj übenviegenb auß vergänglichem SBauftoff crridjtct worben fein, ©tc erflcn 9?ad)riditcn über eine baufidjc 5ätigfeit am edifoffc flammen auß bem 16. 3ai)rl)., alß in ben fedjjigcr Safjrcn umfangreiche Umbauten vorgenommen würben, um ben
70 Sßau für .fiatbarina, ber (Scmafylin beß SDiarf? grafen 3ol)atin, nad) bcffcn Jlblcbcn alß ®it? wengg möglidjg wobn= lid) ju gegaltcn. Snt? fpredjeube Um? unb @r? neuerungßbauten folgten, alß Slifabctg geb. gürgin von 'Jlubalt, @ema()liit beß Äurfürgen 3ol)ann @eorg, Sroffen alß 2Bit? wengg erfor. 3m 3a()rc 1599 lieg fte abermalß baß ®d)log innen unb äugen inganbfegen unb eine neue 3»iflbrücfc bauen. Obwohl über baß weitere ®d)itffal ber Oebaube niditß Siägercß befannt ift, barf bod) mit ®id)erl)eit angenom? men werben, bag ber SBranb vom 5al)re 1631 t)auptfäd)lid) ber cbe? maligen Söebeutung ber 2tntage ein 3tcl fegte. Grojfen (6d)log, lBof)nf)äufer). 9lbb. 63. (Sroffen. JpMietür 9)hu tt 117. |m..| | | | | |-----------1- 10 5 10m Qlbb. 64. (Sroffen. ©runbriß beß Jjaufeß ®d)loßftraße 193. 9?id)t einmal für einen vorübcrgcljenben fürftlidjen SBefud) fdjeint eß bann im 18. 3al)rf). geeignet gewefen ju fein, ba gricbrtd) ber @roge bei feinen fpäteren Steifen nad) <Sd)legcn lieber in bem feist burd) eine ©ebenftafel bcjeidjnetcn 4?aufe Str. 115 am SDtarft ®ol)nung naljm. 2Bic in ben ginger? walbcr Jperrenftg, fo waren and) nad) bem ©reigigjägrigen Ärieg bie mit ber Verwaltung ber J?crrfd)aft betrauten 2lmtß? leutc in baß Sroffener ®d)log eingejogen, unb alß gar erft im 19. 3al)rl). bic $öaulid)teitcn alß Äafcrnc Verwcnbung fanben, war eß mit ber alten Jpcrrlidgcit vollenbß vorbei. Ser legte Sieg aber einer gefdjloffeneren ^Baugruppe auß
(Stoffen (IBotjnffäufer). 71 WM>. 65. Stoffen. 5?auö ©logauer Straße 77.
•> 72 Großen (Gcfjloft, IBofjnttäujer). ber Sßarocfjeit ging mit ber Verlegung bcö reformierten ©ottcöbienjlcö in einen 1886—1887 errichteten 9?eubau jugrunbe. 9?ur einige nod) im Scbrauch bcftnblid)c Äultgegcnjlänbe auö ©bclmctall, wie Abenbmahlö« nnb Saufgeräte, gcflattcn unvoll« fommene 9lücffd)lüffe auf bie ehemalige ^radjt ber inneren AuSftattung (vgl. näfyereö unter „Tie '»Reformierte Äirche"). Q3aubefd)rcibung. Tic im Saufe ber 3afyrl)iinbcrte borgenommenen mehrfachen Um« unb @r« weitcrungöbautcn an ben verfdffebenartigcn, um einen rcdjtecfigen <£>of gelagerten ©ebäuben gcflattcn ohne eingehenberc Unterfudjung beß hCHte burdjweg verpufften SDlauerwerfö feine beflimmten 9tücffd)tüffe auf ihre ©utfichungöjcitcn unb ihre Sroecf« beflimmung (Abb. 46, 47 u. 48). Sppifd) für baö 16. 3ahrl). ifl ber auf ber Sübhälftc ber ffBcflfcite angelegte, langgeffrccftc, äbnlid) rote in (Sonnewalbc toiuicngewölbte, jebod) nid)t rote jener in gebrodjener Sinic, fonbern gcrabc vcrlaufcnbc 3»fahrtöwcg mit bem cinft anfeheinenb jur SScrteibigung bcö Sugangeö bcjlimmten, im ©runbrip halbfreiöförmig vorfpringenben mafffgen SBaurejl unb bem von einem fd)lid)tcn 3elt= bad) überbccften fd)(anfen Srcppenturm. 9?id)t viel jünger bürfte bic von jroci weit« gefpannten, mächtigen 9iunbbogcn getragene, jierlidjc ff'feilcrgaleric (Abb. 49) fein, bie ßd) ber OBcffhülftc beö im ®rbgefd)oß j. S. rippcnfrcujgcroölbtcn (Sübflügclö mit feinem in bic Söeffroanb eingebauten fchmalen, nod) völlig mittelalterlich anmutenben Treppenaufgang verlegt. 2lud) baö im ©rbgefefjof; bicfcö ^lügclö fowic ein in ber 2fd)fc ber Ojlfeite bcö )5ofcö burchgcbrod)cncö 9tunbbogcnportal mit feinen fcitlichcn <Sif5« nifdicn atmet nod) ben Seift ber 9lcnaiffancc, roährcnb bic fchlanferen ^enjler« auöfdjnittc vornehmlich ber ©ingangöfeite im ©egenfag ju bcu gebrüeften faft quabra« rifchen Sidjtöffnungen ber Jpoffcitc auf eine jüngere Abänberung fdjliegcn taffen. ©inen wertvollen 9lcft, ber einen annät)crnb (tdjeren 9lücffd)liiß nid)t nur auf bic Seit einer älteren Söautätigfcit am jefcigen (Schlöffe, fonbern and) auf ben bamaligcn 95aul)crrn juläfjt, bilbet aber eine in neuerer Seit ju Sage getretene fortlaufcnbc 33er« jicrung, bic in bie ältere ^uhfdjidjt ber bem Jpof bcö ©pmnajtumö jugefehrten Außen« wanb ber fübwcjllichcn <Sd)Ioßecfe eingegraben ift, bcftchcnb auö mehreren cinanber burd)bringenben Greifen. Tiefe (Sgrafffti ftnb ein djaraftcriftifdjcö Söcifpicl fdjlcfifd)« polnifd)cr Teforationöwcifc unb cö iff nid)t itnwal)rfd)cinlich, baß fte nod) auö ber erften Q^ranbenburgifchcn Seit ßroffenö flammen. QJemerliensiverte Käufer. Tbwoljl ber ffßicbcraufbait ber Stabt nad) bem großen SBranbe in bic ©lanj« jeit ber «Stuffatoreö fällt, äußert ffd) beren Sätigfcit im ©roffencr (Stabtbilb fcincö« wegö in glcid) üppiger, übcrfprubclnbcr üBcife wie in granffurt a. £). ober Sudan, fonbern bcfdjränft ftd) vorwtcgenb auf ben inneren 2tuöbau, auf ben Sdtmitcf ber Jtaminc unb bie Anfertigung mehr ober minber rcid) gejeidjncter (Stucfbecfen.» 3u ben wenigen bemerfenöwerten gaffaben gehört wohl bie Schaufeite beö )?aufeö 9ioßjlrafje 142, gerabc wegen ber fparfamett aber glücflidjcn iBerwcnbiing
Groffen (QBot)nf)äufcr). 73 ber (Stucfverjie» rungen über ben genftern beß Ober« gefdwffcß unb in ben Sßrüftungen (2Cbb. 50). (?ng verwanbt fTnb ent» fpreefjenbe Eintrages arbeiten am Jöotcl jur (Sonne, SWar ft 61 (21bb. 5t, 52 u. 53), beffen woljl* erhaltene, rcicfjgc* fdjntfcte ^enfters freuje im jn>eiten Dbcrgcfd)cfi nid)t weniger 33cad; tung verbienen. 2)ie im ©icbclfelb angc« bradjtc Snfcfyrift: „Der <$@9191 forget 17 für unß 09." weift auf ben mit Jpilfe beß Äönigß begonnenen unb rafd) geförberten ÜSiebcraufbau l)in. Äußer einfacheren (Stucfbccfcn in bem erften Dbcrgefdjoß unb bem freuj» gewölbten @rbgc= fd)op ift nod) eine 2(njat)l ^liefen in Selpbter Ärt be« malt 511 neunen, bie in einem ber Qlbb. 66. Greifen. £anb$au£, Mamin. oberen 3iwmer unter ber Tapete blofjgclcgt würben. 33on ben übrigen burdjweg breigefd)of(tgen gaflaben am fOiarft (21bb. 54 u. 55) verbient nodc baß mit einem (Stid)bogcngiebel gefdjmücfte Jpauß 9)r. 115 (2(bb. 56 u. 57) l)crvorget)obcn ju werben, baß abgefefyen von feiner rcid;cren ardjiteftonifdjen 5a)Taben=
74 Großen flBoßnfjäufer). geftaltung baburd, bemcrfcnßwcrt ift, baß eß, wie fdjoii crroäßnt, gricbrid? bem ©roßen bei feinen Steifen nad) <Sd)Icften alß 2lbßcigcquarticr biente. Sine anberc weit größere ©nippe »en Käufern jeidjnct ßd) weniger burd) reidje Tlntragearbcitcn alß burd) bic ft raffe ©licbcrung ber gdffabcn auß. 2fn ifyrcr 9lbb. 6~. großen. Jtamin in ber 9lpotl)ete. Spitze ficl)t baß erft in nuferer Seit auß bem Eigentum beß Arcifcß in ’Prwatoclig itbergegangcne „Sanbßauß" (2lbb. 58), baß burd) bie gequaberten ©cflifcnen, £)rci» ecfßgiebet, fdjweren @eßmß»crbad)ungcn u. a. m. ein naßeju monumcntaleß ©epräge erl)ä(t. SBornefymtid) feeren bic ©rcnjlifencn in »feien oberen, nod) burdjroeg bor SBeränberungen »erfdjont gebliebenen gmffabcnbälftcn ber metflen Straßen beß Stabt» innern wieber, fo befonberß in ber ©logauer», ber Sunfer*, ber Stoß», ®d)äbe» unb
Groffen (<marhtbntnnen). 75 68. Greffen. SJtaftbrunueu im Vlanbiib.
76 Greifen ('2Bo()nf)äufer, 'JUarhlbrunnen). Sddopftrapc fowtc am Sfeumarft. Jjjcrvorgcbobcn fei von ihnen nod; baß Jföaue «Btcinftraße 240, baß im ©d)lupftcin ber .Ipaußtür baß Stenogramm beß Bauherrn unb bie Sahrcßjahl 1709 ;cigt f?lbb. 59). Überall Ijcrrfcbt int Strapcnbilb baß gebrodwne Oadt vor, baß jebod; leiber mandicrortß bttrdi wenig fadjgcmäpc 9?cucinbccfung in feiner Ußirfttng ftarf beetn» trädjtigt würbe. iOialcrifdjc Onrdjb liefe gewähren bie ©rabenftrape unb bie Jpänfcr ber 2?orflabt „Äidt bidt für" mit ihren niebrigen, cingcfdjofjigen J^äußdtcn, in bereit üDiitte tncift wie am J^atte 95obcrftraf?e 20 12166.60) ein mädjtigcr Tadiaufbau ftßt. '.’ll'b. 69. Gvoffni. SRorttbruniieii (gcontetrifdjc SlnjtdjO. SÖcmcrfcnßrocrte einfadjcrc, genagelte unb rcidjcrc Q3arocftiircn haben ffcfr tt. a. an bett Eingängen Sunfcrftraftc 63, Vatibbaußflrapc 187 (2lbb. 61) fowie 9top= ftrape 99 unb 129 erhalten, wäljrcnb bie nicht ntinber bcaditenßwcrtcn Suren ©rabcttflrapc 317 (2166. 62) ober 9copftraßc 81 unb Starft 117 (2fbb. 63) ber 'lycnbe beß iS. Sal)r(). angeboren bürften. 3)erfd)icbcnc SBautcn am Starft unb in ber e>d)lopftrapc jntb äbnltdi wie baß Siathanß tm ©rbgcfdjofi gewölbt. 2llß Q3cifpicl biene ber ©runbrip (Sdilopftrafjc 193 (2lbb. 64). 'IBcld) formale unb tcdjntfdic SBanbluitgcit enblid) bie 2lntragcfuii|l int SBcr« lauf beß 18. 2al)rl). burdigcmadit hat/ jcigt bcutlid) ein SScrgleid) ber bißl)cr erwähnten Jlrbcitcn mit ber auß bem ©nbe beß 18. Sabri), ftamtnenben, vornehm geglichenen, mit )larf hervortretenben £>bftgcl)ängen gcfdimütftcn, brcigcfdiof|tgcn gaffabe ©logaucr ©trapc 77 (2lbb.65) ober mit bem flafßjtilifdiett Ornament am Jpaufc Sammftrape 379. 58on reidjeren Stucfbetfcn beftpen attper bem 9iathaiiß (Safcl 7) trefflidie Söci» fpiefe baß Sanbbauß (Safet 8j unb bie 2lpotl)cfc. S3on ben Arbeiten im Vanbhattß
t (Xroffen. ©fudbetfe im Xanbljauö.
Greffen ('lßobnf)äufer, OTarhlbrunnen, ©rabbenfimüler). ( ( iff wol)I bic grofie Saalbccfc im Obergefd)of; bic bemcrfcnßwcrtcfte. Sic jcigt, von reichen Ornamenten umrahmt unb an bcu Seien mit Sropljäcn gcfdjmücft, im J^aupt» felb ben gegen bic Sonne anfteigcnbcit prcupifd)cn 2Iblcr. Saß ebenfalls von reichen Ornamenten umranftc OTittclfelb ber Sccfe in ber 2tpotl)cfc am Süarft bagegen fdjmücft eine Siana unb an ben Seien crlcnnt man vier bie ^ahrc^eitcn barjtcllenbc 'Putten. Q5cifpiclc trefflicher Äaminaufbauten in biefen Käufern jeigen 2Ibb. 66 u. 67, '•lll’b. 70. Greffen. ©rabbenfmälcr auf bem ®ergftrcf)bofe. Bum Schluffe fei nod) in biefem 9taum ber 2Ipotl)cfc auf baß Sbilb beß 2(potl)cfcrß Äicnjcl hingewtefen, baß nad) bem beigefügten Sbronogramm auß bem Sabre 1722 frammt. Sin fupferner SDIörfcr cbenbafclbff trägt ben Spruch: „GOTTES GABE IST MEIN HABE WIE GOTT WILL SO IST MEIN ZIEL.“ Sr würbe laut Snfdirift im 3al)re 1613 von Sacob 97euwcrt in Berlin gegoffen. Ser 9]larhtbrnnnen unb bie Senfimäler auf bem Äirdjhofe- ßroffen iff im 3>crglcid) ju anberen Stabten, wie 5. 95. ftranffitrt a. ü., arm an A>cnfmälcrn auf öffentlidicn pläßcn. Saß einzige nennenßwerte SDcifpicl ift ber ffliarftbnmncn auß Sanbjtcin t2lbb. 68 u. 69). Saß Mreißrunb beß Brunnenbeefenß
78 (Stoffen (®rabbenhmii(er) — Gunersborf. unterbrechen vier in gleichen Tfbftänbcn verteilte Vorlagen unb ben im ®ritnbrifj qiKibratifchcn ©runnenobefißfen fdpnürfett cntfprechenb angebrachte n'affcrfpeienbe -Wj 1—।—I H 1 1 1—I—8—h 01 0 0,5 im 2(l'b. 7I. (Stoffen. ©rabbentmal auf bem Kirchhof. Unmittelbar baneben enblid) ftel) £0?aria SDirfcrheim geb. 93orcf, geb. 5. £ SWaßfen. Streng flaffaiftifdje Slrdntcftiirteile mifchen fleh mit jopffgen Überreden, unb aud, nad) bem ard)iteftonifd,en 2fufbau jn fdjliefjen, bürfte bie Tbrbeit bem lebten Viertel beß 18. Sahrf). angeboren. 2luf;crbcm ift nod) eine 9icil)e von ®rab» benfmälern jit nennen, bie ben älteren Seil beß auf ber Söcrgfcitc gelegenen jtird)hofeß fdjmütfen. Unter ihnen lieht an erjler Stelle baß S'cnfmal beß fgl. preitpifdjen ©cncral« majorß ^Janl von Stataliß, geb. 8. 9J?ärj 1722, gc|t.4.2lpriI1789(2lbb.70rcd|tß). £>cn fd)lid)ten, mit bem Höappcn beß Bcrjtorbeneit gefdimücften Unterbau front eine SBafc, auf ber ein .f?elm unb ein Vcrbeerfranj ruhen. 3n ber Sticbtuiig nach Sßejten folgt baß ©rabrnal ber (Sl)arl. Scal)cl von Stataliß, Söaroneffe von ßollaß, geb. ben 24. Dcj. 1721, geft. ben 13. 2>ej. 1795 (2(bb.7O linfß); bie ©ecfplatte beß Untcrbaiteß fdimücft baß SOcebaillonbilb ber Xlcrftorbcnen, bem auf ber Slücffcitc baß gamilienivappen cntfpridjt. (Sin britteß Dcttfmal (2(bb. 70 SWittc unb 71) jeichnet fid; burd; feinen ftrengen 2luf- bau auß. ©in cinfadjcß Stcinfreuj, an baß, mit einem £cid,entud) verbeeft, |Tdc eine 3nfd,rift« täfel lehnt, bient bem 'Anbeuten beß ^Bürger» unb 53äcfcrmei|lcrß ^>cinrid) SBilhclm SBicfcr» beim, geb. 1. ©ft. 1778, geft. (>. 3uli 1825. t ber völlig fd)lid)tc @rab|lein ber §rau Sophie Jtärj 1751, geft. 17. Tfpril 1811. (SuncrSbovf. (TuiwretJütf, 22 km norbnorböillid) von ßroffen. ©ein. 271 Sinn'., 998 ha; ©utßbej. 66 (Sünv., 2584 ha. 'Bon beutfehen Äclcniften vermutlich im 13. Sahrh- gegrünbet, erhielt bie ©rt- fchaft ben beutfdien Stamcn „Äoitrabßborf". 1503 belehnte Siurfüril Soadrim I. ben „SWatiß v. Voben ju ©ren" (= ©rehnotv) mit „Suucrßtorff farnt SBonvertfcn, Schultcfcn, ©ebawren, ©ertnern, Stenten". 2luf bie Vöbcn folgten 1695 bie v. Stcnarßfp unb enblid.
Gunersborf — ©oberfaul. 79 um 1800 ber glirft von J?obcnjollern; bamalß jäljltc man 7 Stauern, 9 jtoffäten, iitß* gefamt 288 ©inw. — Die Üirdje, von jetjer Tochter von ©riefel, ftebt unter bem Patronat beß gürftcn; über baß alte, „von 4?olj gefdjrotete" ©otteßbauß berichtet Soadjim Böller. Die Sirdje, eine im ©runbrig redjtcdigc Tlnlage mit apfißartigcni Jlußbau auf ber Sßeftfeite unb quabratifdjem ©ftturm würbe in neugotifdjem ©ad|teiiiftil im Sabre 1879 erbaut. Sllcii älteren 2(uß|tattungßüüden haben ftd) her übergerettet: 3mei jinnerue 2Htarleud)ter, 55cm ljod), mit bem in ben breifeitigen §ujj eingegrabenen Eeld)owfd)en (?J SBappen, ben beigefügten S3ud)|taben „E. G. v. S.“ unb ber 3äbreßjal)l »1074“. ©in jinnerncr Dedclfrug, 18cm (jod), mit ber Darftellung einer ^aufbanblung auf bem Dedcl unb ber lateinifdien llmfdtrift: „Christus sanctificavit ecclesiam suam“ f ©tjriihiß heiligte feine J?ird)e); au^erbem lieft man nod) ben 9?amen „Gottl. Heinrich Schultze“ unb bie Sabrcßjabl „1707“. ©in ftlberner Tlbenbmahlßfeld), 22,6 cm f)od), ftammt auß ber eriten .<?älftc beß 19. Sahrljunbertß. Sn ber Vorhalle werben bie auf 35led) gemalten Sßappen beß iD?td)ael 21nbreaß v. .fi'onarßft, geb. im Ecpt. 1632, geft. im Tlpril 1718, unb feiner grau geb. fßirbifdjav aufbewahrt. Die fdnver jugänglidte ©lode im 2urm f?at 60cm Durdjm. unb würbe laut Snfdwift im Sabre 1718 von Sljr. Ece in Sroffen gegoffen. StaberfauL T'übctJ'aul, 15 km nörbltd) von Sroffen. ©em. 781 ©inw., 1818 ha. Die im weiten Umfreiß von ^Salbungen umgebene Crtfdiaft trägt im ©egenfaß ju Suncrßborf unb Srämerßboru einen ed)t flawifdjcn Manien unb gehörte von alterß ber jum Ed)loü Stautnilj; nad) bitt iü bte Äird)e, bie um 1700, ju 3oad)im SÄollerß Seiten, „umb unb umb mit Jjolß gcfdjürßet war", eingepfarrt. 1503 erhielt SD?atthtaß v. Vöben burd) .fturfürft Soad)im I. bic freie aSicljbrift ju „Doberfawel". Um 1721 folgten im $25c|7ß bie v. Siotenburg, ©rafen feit 1736, unb von 1800 an bic gürften von .fpobenjollcrn. Die von Sßratring bezeugte Söefeßiiug beß Dorfcß mit 2 Vchnfdiuljen unb 16 ©anjbauern gebt wohl auf bic Seit ber beutfdien Aoloni* fation jurüd (vgl. feine SBefdjreibung ber 9)?arf 1809, III, 310j. Die Sürdje, bereu ©runbfteinleguug am 13. September 1880 unb bereu Söeibc am 3. Dft. 1881 erfolgte, ijt ein SBatffteinbau mit quabratifdjem Qßeftturm unb apjlß« artigem Dflaußbau. ©in Sinnfeld), 22,6cm bod), jeigt barode gorm. SReftc cineß Epätrenaiffanccaltarß liegen auf bem Äird)ciibobcn. ©ine ©lode, 70 cm Durd)m., wurbe von gr. ©rul)l in .ftleinwelfa für ben Sfeubau gegoffen.
80 ®rel)nom. ?lbb. 72. ©rcbtwtv. ©runbriß bet Ätirdje. X)rcbnoiv. l^rrlpwiu, 20 km norbwefllid) von ßroffcn. @em. 258ßrinw., 489 ha; ©utßbcj. 175 @inw., 1279 ha. 3m 3al)re 1308 erfannte Söifdjof gtiebrid) von Cebuö an, baß „Brenow" gum Sprengel beß SBißtumß 'Pofen gehöre. 3m 15. 3<d)r[). faßen hier bie v. £öben; „SWattfyeß £oben ju Brette" leiflete t. 3. 1500 bem Atur« fürflcn 3oad)im I. bie Jpulbiguiig. Später wed)felte baß 9iittergut oft ben SBeßfeer: 1609 Jpanß v. Sbeitcfenborf, Steuniärfifdjer Äanjlcr, weldjer 3oad)int SWöller jufolge „an ber fleinernen Ätrdje gebauet fyatte", um 1700 v. Bcdjen, um 1800 @raf gincfcnftein, biß 1911 Ißilljehn Prinj ju VöivcnfteiitsSSertljeimsgreubeitberg. — Baß alte Sdjloß war bcreitß 1701, wie SWöller berichtet, „verfallen". — 9?ad) SBratringß „23efd)retbung ber SO?arf" von 1809 woljuten ljicr 12 SBauern, lOÄoffäten, 10®übner, inßgefamr 336 ©inwo^ner. 'Patron ber 5tird)e, einer .mater sine filia“, ift ber SBeffßcr beß @utß. f 'Mb. 73. Bvchiibw. .ftirdte »en elibDilen.
Qreljnom. 81 Oie Äirdje C^lbb. 72 tt. 73), ein ver* pnßtcr, im Atome mittelalterlicher Rinb* lingßbau, bcftcht auß einem einfach redjt* ccfigen Sangljauß mit breifettigem Oft* fdilup, einer aitfdieincnb crft im 19.3atjrl). vor bcffett mittlerer 'Polvgonfcite auß 95acf« (teilt errichteten quabratifdjcn Safrißei unb bem im ©runbrip quabratifdjen 9öeft* türm, ber von einer fchlanfcn, inß Tlditecf übergeführten 'Pnramibc befrönt ivirb. Oie burchrveg erweiterten ober neu burchge* brodiciteit Rcnftcr fdiliepen mit einem gerabcn Gtuq im ©egenfaß ju ben |tid)* bogig gcfdjlofjcncti Zugängen auf ber 'jyeft« unb ber Gübfeitc. Oer weitauß größte Seil beß inneren 21ußbaueß, bar unter bieaufbrei Seiten ein* gebauten Gmporen, ber Äau« j e 1 a 11 a r unb bic icßt in ber Gafrtftn aufgcilclltc höljernc Saufe (21bb. 74), jeigen einfache baroefe Rönnen. Oer ehemalige 21uffaß beß Ä'anjclaltarß hat jeßt alß 93c* frönung über ber ftidjbogig gcfd)loffcncn Ükrbinbungß* Öffnung jtvifdjcn Surmunterbau unb ®d)iff 2>cnvcnbung gefunben. £)ie ncugotifche Saufe im Mirdienraum ift auß Äunflfanbitcin. ‘21ud) baß Orgelgel)äufe jeigt neu* gotifdje gönnen. 3mci ©mpirefronen hängen im Snnern. 3wci jinnerne 211tarleiid)ter C?tbb. 75), J 1 cm bod), tragen am Ruß bie 3nfd,rift: „PAVL KROFT 164/ BARBER STARKENE“. ©ine 93 i Iber bi bei auf bem 21ltar i|T 1618 Datiert. Guten filbernen, im Suttern vergolbcten Äeld, mit bem Rincfcniteinfdi. n Söappen fdjmucft am oberen Slbb. 71. Tre&noro. pnrdjc, (jöljenie Saufe. '?lbb. 75. ©ref)itoro. Itirdjc, ?((tarfcud)tcr. Aunnbcnfm. b. QJroü. Q3rbbß. VI. G. Greffen. 6
82 ©reljnow — Gidjberg. 9ianb ein (Smpircornamcnt; er flammt von bem SDteiftcr SDtüllcr in SSerlin. 9ßenbe beß is. 5al>rl)unbertß. (Sine iHbervergolbete ^Ja teile ift C. E. W. gemarft. (fine jtnnerne Xecfelfamte, 27cm bod), würbe in ber erflen Hälfte beß 19. 3<il)rb’ fcon 3- ß. ‘Jlrenbt in Berlin gefertigt. (Sin Ärantcnfommunionßfeld), 9,6 cm hod), mit 'l'atene, ift mit bem Vorgenannten ®egenflanb etwa gleichzeitig. Xrei Äriegßcrinneruugß* unb ebenfoviel ©ebenftafeln nut 3?amcn von äKitfärnpfcrtt auß ben Kriegen von 1813/11, 1866 nnb 1870 Rängen im Innern. 911'b. 76. ©re&now. Jtircbe, Cnnylljcit ber G5(ütfcniiifd)i ift. 3rvei ®locten. Xie öftlidje, 68 cm Xurdpn., olfne Snfdjrift, trägt auf ber J&aubc ein 15 cm Ijofeß SRelief, barftellcnb (51)ri|lii6 am Atreuj mit SJtaria unb Soljaniicß unb bürfte bem Anfang beß 17. 3al?rl). angeboren. Xie ivefUidic, 93 cm Xurdjm., l)at am 4jalß bic fpatgotifdjc, Iciber an ber ividjtigflcn Stelle verjlümmelte SOhnußfelinfcbrift CMbb. 76): „o anno d|omi|ni m°ccccco tercio o fvsa svtn in bonorefm] sanct[a]e ann[a]e o a m|a]g[ist]ro francisco (b) ? (v) ? feier o o ibv ( = iesv) miserere nobis“ ( im jabre 1503 bin ich ju (Sl)rcn ber 1)1. Qlnna von SOteiflcr granj 4?ufelcr tvgl. aud; Sübglocfe ju lBilbcitl)agcn, 93anb VI Xeil 3, Jtreiß 2ße|lfternbcrg) gegoffen. X 3cfu erbarme Xid) unferi. Xie leiste Xrennungemebaillc $eigt ben (Mefreujigtcn mit SDtaria unb 3vt)a*,,,c^- (Jidjbcrfl. (BidjbCtfl, 11 km norbwefllid) von (Sroffen. ®em. 525 (Sinn'., 1156 ha. Um 1400 faßen I)ter bie Äitlig, 1137 bie jtnobelßborff. 1192 gefiattete Äurfiirft 3obann von QSranbcnburg bem Siegmuub v. SXotcnburg, bic il)m vom J&erjog von
(£icf)berg. 83 ©djlefieit überladenen ©üter in ben Dörfern „©idjperg, ^Menfe, SDlcffotB" an Söal^cr B. £öben weiterjuberpfättbcn. 3m 17. Sabri). ging baß Dorf in ben 93efTfc beß Sanbeßhcrrn über unb würbe jum Domänenamt ©roden gefctylagen. Die ©emarfung Bon runb 30 .fpufen bereiften laut Aufhellung non 1633 int @ef). ©taatßardiib 22 „5Birte", nad) ©ratringß „33efdjreibung ber SOlarf" Bon 1809 3 greifdjuljen unb 19 dauern, bagegen nur 5 Äoffätcn. Die ®?uttcrfird)C mit ber Soefyter ©üntcrßbcrg ftefjt unter flaatlidjcm Patronat; baß alte ©otteßfjauß, fo fd)reibt SDJöller, war „gang auogefdjrottet unb mit <Sd)inbeIn gcbcefet" (1Bi|itationßberid)t Bon 1701). Die £ürd)e ift ein auß bem ©nbe beß 19. Safjrf). flammenbcr Söacffleinbau im Siunbbogenftil mit Sßeftturm unb recht* ecfigem ©boranbait. ©in jinnerneß Daufbecfen trägt auf bem fcdjßfcitigcn Staub bie 3nfcbrift: „DIESES BECKEN VEREHRET IN DIE KIRCHEN ZV EICHBERG FRAW DOROTEHA KINDERIN PFARFRAW ZV EICHBERG 1653.“ S)?cirter L. S. Wappen mit Doppellilie. 3wci 3innleud)ter, 10cm fjod), Bon gcbrungenen formen, gehören ber jwciten J^älfte beß 17. 3al)rl)unbertß an. 3wei 3innleud)tcr, 62 cm l)od), flammen auß ber SOZittebeß 19. Sabrijunbertß. ©in filbcrBcrgoIbeter ©pätrcuaif* faucefeld) ('Abb. 77), 18 cm t)od), mit jugcl)öriger ^atene, tragt auf ber Unter* feite beß ©edjßpaßfußeß bie Snfcbrift: „Aö • 16 • 60 N - v • S x II • PAVL KRAM VON MESRITZ DER KIRCHEN ZV EICHBERG“ (Bgl. auch bie Ateldjc in Sleuenborf unb Stäbnifc). Drei ©locfcn. Die füblid)c, 60cm Durdjm., l)at am -ßalß ad)t SOfebaillen mit bem 3eid)cn ber Dreieinigfeit unb ift mittelalterlid). Die mittlere, 83 cm Durdjm., jcigt um ben J^alß 6 SOiebaillcit angcorbnet mit bem Cwnbol beß ©Bangeliflcn 3o()aniteß. Die bie 9J?ebaiUcn trennenben Slliiiußfel finb rein beforatiB. 2fud) biefe ©locfe ift nod) mittelalterlich. Die nörb(id)c, 61 cm Durd)m., trägt um ben Jpalß bie 3nfd;rift: „In dei gloriam sub imperio dfomijni Frid|erici] Wilhelmi elecftoris] brand [en]b[ur- gensis] et baronis de Canitz praesidjis] crosnae. Haec campfana] fundebatur fi ?lbb. 77. (?id)l’erg. Jtdrf) in ber Äirrfje.
84 (Sictyberg — ©ersborf. tune temporis Balth [asarus] Fridfericus] Hamel praef[ectus] crosfnensis]“ (= 3u @ottcß 9lutym würbe unter ber Dtegicrung beß Äurfürfteii griebrid) fföiltyclm von SSranbcnburg unb beß Sßaronß von (Janig beß Serwcferß ju ßroffen biefc ßflocfe gegolten, alß SJalttyafar gricbridi Jpamel $8ürgermci|lcr von ßroffen war). @ießcr war Vorenj Äöfcrife von Stettin nnb alß Sionat unb Satyr beß @n|jeß wirb ber SDftober 1683 verjeictynct. ©crSbotf. (ÖSreVütf, 5 km füböftlid) von Großen. @cin. 262 Ginw., 598 ha; ©utßbcj. 105 Giitw., 775 ha. 2>er 9lamc, urfprünglich wotyl „(Mertyarbßborf", weift auf bie Solonifation beß 13. Satyrty. tytn. Der £)rt ift ein alter .ftiiobelßborfffdjer Söcfife: 1500 tyulbigte Gtyriftopty Atnobelßborff feinem £etynßtycrrtt, bem iturfürflcn Soadjim I. gurd)tbarc Vciben bradjte ber Dreißigjätyrigc -ftrieg mit fid), benn, wie Soadiini Stoller berid)tct, brannte 1632 baß Dorf mit 2 wohlgebauten ‘Abelßfißcn, Äirdjturm unb 20 Käufern vollftänbig ab. Die Jfnobelßborff bauten bic jltrd)e mit Ditrm unb 3 ©locfcn wicbcr auf, tonnten ficty aber infolge 3>crmögcnßjcrrüttung nur biß 1662 betyaupten. 2ion etwa 1700 an biß jur £D?ittc beß 19. Satyrb. faßen tyier bie greitycrren V. Sdtöncid) auf einem ©enioratgut. Über bie Sßefeijung beß Dorfeß mit 11 dauern unb 17 Äoffätcn berichtet 93ratring in feiner „93cfd)rcibung ber Start" von 1809. — 3« brr Slutter* firctye ftnb von altcrß tycr S»ricßniß, Giutylow, 9iußborf unb 93ottyenborf cingepfarrt. Die inmitten cincß nodi tetlwcifc von ber alten gclbftcinmauer umgebenengrieb* tyofeß gelegene &irctye (21bb. 78 u. 79) ifl ein annätycrnb rcditccfigcr, im Item fpätmittcl* alterlidjcr ginblingßbau mit einer auf ber 9torbfeitc angebautett fpißbogig tonnen* gewölbten Safriftci unb einem im Glrunbriß quabrattfdjcn 'Ißeftturm, beffen 4'»ramibc ..... .. 1 1 0..10 20 m ?lbb. 78. ©erßborf. ©ruiibrifj bet Äirdje. bie brei ftidjbogig gefdjloffeucn Jcnfter auf ber von einer lUettcrfatyne gefrönt wirb unb bereu Sufdjrift: „lIGFv. S Gfpaitß ©ottlob greitycrr von ©djött* cid?) 1/10“ auf eine im Tlnfang beß 18. Satyrty. vorgenommenc Snftanb* fcisung tyinweift. Der glcidjcn 3cit muß aud) ber 55au ber über ber Safrijtci liegenben, Von außen ver* mittelfl einer Freitreppe jugänglidjcn ^.'atronatßlogc angeboren. Die laug* geftreeften fpiljbogigen Öffnungen auf ber ©üb* unb Dflfcite getyören ber Stittc beß 19. Satyrty. an, wätyrcnb Storbfcite unb bic ebenfo geftaltcte ßsafrifieitür, uad) ber an biefer angcbradjtcu Satyreßjatyl ju fctylicßeu, wotyl bem Satyrc 1671 entflammen. ‘Außer einem 'portal auf ber Sübfcite ber Äird)e vermittelt nodi eine
— V 2(bb. 79. ©erebovf. Kirdje von (Siibofleu. ©ersborf.
86 (Bersborf — ©obren. ftidiboatg gefridogeric KcrbinMmgßtür in ber Sücftwanb Dom Surmnntcrbaii auß ben 2>crfct)r mit bem fladjgebccftcn Shutcrn, bcffen gußbobcn mit Q5acf|teinen gcpftaßcrt iß. Die anfdjeincnb um bie £D?itte beß 19. Sal)rb- auf alten Setten eingebauten ©mporen werben »en borifdien Jpotjfäiitcn getragen. WIcidialtrig mit bem inneren Jtußbau bürftc and) ber fdjtidjtc Äanjclättar fein. ©in barocfer 5aufeng et gehört bem Anfang beß 18. Sal)rl). an. Daß jugc» Ijerigc jinncrue Jaufbedcn Ijängt Ijintcr bem Aanjefaltar. Die Orgel (lammt laut Snfdjrift auß bem £sa!)rc 1852, ein jwötfarnüger, mcffingcncr itroiilcndjter auß bem 18.Sabrljunbcrt. ©in filbervergoibetcr Ä ctdi, 22.5 cm fjed), jcigt auf ber llntcrfcitc beß gußeß cingravicrt: „Gersdforfer] Kirche 1677 d. 12. Mig.“ SWcifler Dfaniel] M[änn- lich] Berlin. Die jugcljörigc ßtbcrnc JJatenc mit eingraviertem jirujiftr ift gleichen llrfprungß. Drei ©tocfcii. Die öftfidjc, 50 cm Durd)in., jeigt am J^atß cingcgrabcn bie Snfdjrift: „Anna Maria Knobelstorfin Witfraw auf Gerstorf G. M. Jacob Nevwert Anno 1642“. ferner bemerft man auf ber Sübfcitc ber Jpaubc, eingefaßt von einem '9iing, inmitten ber lateinifdjen Snfdjrift: „Amor mevs crvcifixvs“ (= SDlcinc Siebe iß ber ©efreujigte) eine SOlcbaittc mit einer jlrciijigungßbarßcttung, baruntcr ftcfyen bie 95ndntabcn: „I.W. C. S.“ 2tud) bie fiibtidic ©totfc, 75 cm Durdjm., ivurbe taut Snfdtrift von Sacob Sleuwert in Sßcrtin, jebodj crß im Sal)rc 1651 gc» goffen, iväljrcitb bie nörbtidjc mit 90 cm Durdjm. unter bem Sol), ©otttob Vftbcr]. STJaro] j£= §reil)crr] be Sdweneid) unb, wie auß ber latcimfdjcn Jluffdjrift: „CAM- PANAM FRACTAM PRISTINAE SOLIDITATI RESTITUIT JOII. JAC. SCHULTZ FUSOR AERAMENTfARIUS]. CROSSNAE. A.M.D.CC. X. MENSE OCTOBR[IS]“ [jervorgefyt, von bem ©iciier Sd). Sat. ©d)itllj ju ©roßen im Oltober 1710 auß einer gedrungenen ©lode in iljrer „alten Daiiirljaftigfcit" wiebcrl)crgc|lcllt würbe. ©Öhren. (Siiljrcn, P/s km nörblid) Von ©ommerfetb. ©em. 1322 ©inw., 2894 ha. Die Ortfdjaft i(t baß größte unb volfrcidjfle Dorf beß gefamten Aireifcß unb jäl)Ite 1809 nad) Angaben beß Statiflifcrß 25ratring 25 ©anj* unb 36 J(5albbaiiern, inßgcfamt 146 gcuerftcKen mit 875 ©inw. — üßic eine Urfunbe vom Safyrc i 182 melbet, war eß bamatß ßrittig, ob „öeren" ju ben Söe(it5iingen ber 3><arfgrafcn von 35ranbcnburg ober beß J^crjogß -f^anß von ©agan gehöre 1190 »crfd'neb .fturfürft Soljann von iI5ranbcnburg ber ©attin feines Scljnßmanneß ©icgmuiib v. Diotenburg baß Dorf; 10 Sabre barauf leifteteit „SOlertcn unb J^anß ®d)lid)ting ju ©eren unb jur ©riefet" bem Aturfürften Soad)im I. Jputbigiing. Später, um 1665, befanb ßd) baß ^Rittergut im 33eftlj ber bereitß 1315 im Soraucr Atrciß urfunbltd) auftrcrcubcn ©abtenß (.bereu S?tcr 17 74 ju ©ommerfclb (larbj, fobann feit 1777 ber S&tombcrg (auß fitrlänbifdjcm 2tbcl), unb wurbe 1818 von Söauern auß ber ©emeinbe auf»
®öf)rcn. 87 getauft nnb verteilt. Somit würben bie ©ominialbcfitier Patrone über bie Mirdjc, bic von jcljcr eine Shutter oljne Sodjtcr war unb 511 ber Dubrow, ©rabforo, Samnife, Malfc unb Mofonic Äönigßwillc cingcpfarrt |iub. — ‘Alte Sraditen fiaben ftd) hier erhalten. Die Siircfie < Abb. 80) gcl)t mit ihrem Merit auf einen mittelaltcrlidjen ftinb* littgßbau, beftebenb auß redjtctftgcm Vangfiauß, einem im CMrttnbrtß annäfiernb qtiabra* tifdtcn ©cfitnrm unb einem eingcjogcncn, gcrabc gcfdjfofiencn Cljor jttrütf. Der 9iorbfcite ift nadjträgltd) eine ©afriftci vorgclcgt, bte burd) eine 3'bifd)enwanb in jwct von Sonnengewölben itbcrfpannte SRäume geteilt wirb. Ter wcjtlidie biefer beiben Diäitme ift vicl(cid)t nur wenig jünger alß ber öjtlidjc, wäbrcnb bie über ben Safriftctränmen liegenbe Soge, bie vermittel)! einer jur 4?älfte in ber nörblidjcn llnifafiungßinatter liegeuben Sreppc crrcidjbar ift, beftimmt ber ©arotfjeit angchört. 9?id)t viel jünger bürfte ber Außbati Abi*. 80. ©ßfjrcti. ©vimbrif; ber Mtrdjr. auf ber ©übfeite beb (Sfiorcß fein. Der mit feinem Oberteil nad) innen abgcfctjte Surin fdtfießt mit einem in neuerer Seit maffiv aufgcfüljrtett .Ipelm, befielt ©etter* fafiuc bie ^atjrcöjaljfeir 1822 unb 1899 jeigt. Die ©übfeite beß Surincß ftfimücft eine barotfc ©oitncniifir (vgl. audi 21. Sftagnnß, „Allerlei auß unferer ütergaiigcnljcit", Sommerfelb 1887 bei J?. SOTertfdnng). Die Viditöffnungen ftnb im Vangfiaitß unb auf ber ©übfeite beß cntfpred)cnbcn 2?orbance in jwet 9teiben übercinanber angcorbnet unb fdjlicßcn ebenfo wie bie Sogen* fenfter uub bic fd)lattfcit SO?aucrburd>brudie ber Ojtwanb, über benen außerbent nod) ovale Remter angcorbnet ftnb, ftid)bogig. Den jttd)bogtg gefdiloffenen ßugängen, bic von ffiefien l)cr über ben Surm* unterbau l)inwcg unb in ber SJJitte ber füblidjcn llmfajfungbmancr beß Mird)enfd)iffß nad) bem Innern (21bb. 81) fiiljren, entfpridit je eine ebenfo geftaltcte Sür in ber SWitte ber Dftwanb unb auf ber ©übfcite beß entfpredwnbcn 6l)oranbaueß. Die flad)e Jjoljbctfc beß Mird)cnraumcß jeigt eine berbe barotfc Malerei mit einer ©onne im iD?ittclfclb, bereit Sdieibc aufjer ber 93ibel|telle „‘'Pfalm 95, $8. 67" nod, ben auf baß 3<»br t’1'* ‘Anfertigung biefer ‘Arbeit l)inweifenbcn 3»foß 1776“ enthält. 3n jwei anberen freißrunben ©dicibcn, bic von fräftigem Ornament umranft jtnb, erfennt man bic Darjtcßung ber Dreieinigfeit unb einen über ©offen fd)webenben Üiigcl, befien ©prudjbanb bic Auffdirift: ,Hier ein ewig Hosianna Hier ist Weide hier ist Manna“ jeigt. Die ‘Aiißnialung war wofil bte leljte größere Snilanbfcßttngß* arbeit ber bet bem großen Sbrattbc am 1. Sunt 1763 ftarf in O?itlcibcnfd)aft
©öfjren. Qlbb. 81. ©öfjren. Snuereb ber 5tird)e, ©lief nad) 2Beften.
©Öhren. 89 9(l’b. 82. ©Öhren. Äinbc, ?(ltnr(cnd)tcr. gezogenen, am 19. Sonntag n. Srinit. 1764 jcbocfj bcrcitß wicbcr geweihten ät'irdje. Statt) einer noch im ^.'farr^auö aufbewahrten O.iiittung crfjiclt ber SDiaicr SBietorinuß Jgnatiuß Voob auß Sommcrfclb am 20. Juli 1776 19 Safer außbcjahlt, bie mit <f?i(fc freiwilliger öaben von ber öcmcinbc aufgebracht würben (.vgl. 21. WZagnuß a. a. O.j. 21bgcfchm von neujeitlidwn, fdtwarjen unb weifen ^liefen in ben Gängen unb im '.’lltarraum (,at |Tdt nodt ber aftc Siegel» bclag erhalten. ?fnf;cr einer Orgelempore unb einem anfdicincnb für bie hcrrfdjaftlidwn Beamten bcjtiinmten Ojtcinbau ift nod) je eine Toppelempore auf ber Süb» unb Slorbfcite angcorbnct. ®ic ffc gehört and) ber Äanjclaltar mit feinen baß @ebälf tragenben Säulen, ber befrönenben Sonne unb bem l)anbwcrfßmäpig aiißgcfdjnittcncn fcitlidjen Sianfenwerf ber Seit Der vor» erwähnten 3n|tanbfe^ung an. SOic höfjcrnc, fd)Iid)tc Saufe faßt ein jinnerneß Saufberfen mit ben auf bem adjtfeitigen Sianb eingravierten, auf eine ©ablcttjfdtc Stiftung hinweifenben SMichflaben ,H. II. A. v. G.“ unb „I. C. v. D. G. v. G.“. Sine in Vinberobe gefaufte Orgel, bie laut cbcnfaflß nod) vorl)anbcncr, am 20.2?ejcmbcr 1777 außgefertigter Ouittung ber Orgelbauer öottfricb J^ccrbc auß Sorau jitni greife von 18 Salem S guten (Mrofd)en aufgcftcllt Ijattr, würbe burch bie jefeige, von bem Orgelbauer Sdjnlj in (iroficn mit einem .ftojtcnaufwaub von ruitb 800 Salem erbaute unb am 5. Sonntag n. Srinit. f= I. 3ufi) 1858 ctngcwcibtc Orgel erfeftt. Orei Siummcriitafcln mit ber Sahrcßjabl 1796 unb eine Safe! jum Anbeuten an (gefallene von 1813, 1866 unb 1870/71 hängen im Innern. Sin jwclfarmigcr SJ?cffingfronlend)tcr bürftc bem leisten SWicrtcl beß IS.^ahr« hunbertß angeboren, ein anbercr nur aditarmiger hängt wcftltd) von jenem unb trägt bie ^nfchrift: _I. C. W. B. 1867“. 3»vei zinnerne 2(Itarlcud)ter (21bb. 82), 55 cm hoch, würben laut einer in ben breifeitigen, mit Vöwenföpfen gcfdnuürftcn $uf; cingcgrabcuen Snfdjrift von Johann S&arboh in @öl)rcn 1768 gefdjenft.
90 ©Öhren. 21bb. 83. ©obren. 2Sappen auf per j’Scjtfcitc bcö 'l'nirrljoufeö. Gin (Tlbcrncr .Seid), 21,5 cm Ijodt, trägt am 9tanb bic Snfdjrift: „Heinrich Otto von Gablentz Anna Brigitta Gablentzin Ge- bohrne Ts|ch|irnhausen Anno 1678“. SOiciftcr 9Mß, ^Berlin. Gin 3imtfcld), 21 cm l)od), gehört ber lüiittc bcö 18. Sal)rb. an. Vfußcrbcm werben nod) in ber iSafrifict ein gcpolftcrtcr SBarorf jtuhl, jivei .ftriegö« er i ii n er ungö tafeln an 181lunb 1870/71, fo« wie jwci auö sBrcttcrn auögcfdjnittcnc, berb bemalte, barotfc ©cftaltcn, $ol)aiuieß ber Säufer unb 'iDiofeö, aufbcwaljrt. Drei ©totfen. Die öfilidtc 67 cm Durd)in., bic mittlere 86 cm Durdint. nnb bic weßlidje 56 cm Sitrdjm., ftnb von §r. ®rul)l in .ftlein« wclfa 1827 gcgo|Tcn. Gin iin ©runbriß quabratifdicr Surm, ber fogenanntc Heine ober Glcfangniö« türm, fübößlidi von ber Jt'ird)c, von etwa 5,so m ^citcnläugc, fdjeint in feinem auö jVinblingcn crriditctcn unteren Drittel nod) fpätmittclalterlidicn Urfprungö jn fein. Per größere Oberteil auö QSßtfftctn würbe, wie audi bic Snfdwift: „B. v. B. (35aron von SBIombcrg) 1785“ in ber 'Ißcttcrfabnc über ber vicrfcitigcn 'Ppranübc erfennen läßt, in ben adjtjigcr Saljrcn bcö 18. Sal)rl). mit SBarfftcin auögebaut. @lcid)seitig wurbc bort and, bic fogenanntc Jjofgcfinbc«®!oefe untergebradjt, bic jebod) bann bei bem Umguß bcö von ben ©ebrübern fyifdicr auö Äönigöbcrg 91m. 1791 ju 3l,Uid)au verfertigten (Meläutcö mit einer bic Sal)rcöjal)l 1752 tragenben jtirdjcnglotfc ein« gcfdunoljcn würbe. Dnrd, ben älteren Unterbau führte cinft von £?ftcn l)cr eine jeßt vermauerte, breite, fpißbogigc Durdifabrt. Der 3ugang juin barotfen Oberteil liegt auf ber 91orbfcitc. Gin auf ber SÖcjlfcite bcö ‘JJfarrfyaufeö cingcmaucrteö SBappcn <?lbb. 83) trägt bic Snfdjrift: „H. O. v. G. ( J^cutrid) £?tto v. (Mablcuj) I7ll“ uub „P. I. T.“ ( 'Pojtor Sacob Jitiuö; aud, bic "Deutung Patronus In Tempore ift nidjt auö« gcfdjloffein. Die im Oritnbriß adtterfige QJegräbnishapelle (21bb. 81 u. 85 » auf bem oberen 5lird,l)of wurbc von bem grei« Ijcrrn von SMontberg gegen Gnbe bcö 18. 3al)rl). über bem älteren, jetjt nidjt iucl)r jugänglidjen Gruftgewölbe ber Jyamilie von ©ablcitj auö §ad)wcrf mit Scbmfüllung er« baut. Paö adjtfcitigc ^'»ramibenbadt frönte ein Sürindjcn. Sin Sabre 1835 baute man bic fetjabbaft geworbene Einlage Westen nrni ! 1 0 10m ?U’b. 84. ©obren, ©riinbriß bet IBcgrabnietapcKe.
GJötjrcn. 91 mit Sßacfftcincn maf|Tv auß. Um baß 3arr isßs entfernte man hab jum geil flarf Vcrmorfd’tc 7ürmdjcn unb fdjlofi bic cntftanbenc Öffnung vermitteln: einer einfachen, mit einem ft'rcuj versierten Etappe auß ßinf. ®ic ber auf ber £?ftfcitc burdigcbrodjcnc Eingang fcblicßcn and bic Vtdn« Öffnungen mit einem geraben (Stur,;. Em Heiner Seil beß Snnenraumeß, von SBcitcn ber geredmet, wirb burdi eine s&rcttcrroanb abgetrennt uitb bient alß ©afriflci. Slt'b. 85. (Sjöljrcn. Q?cgräbntsFapc((e von vierten. SSor ber C.ucrwanb, in bereu SDJitte bic Mangel eingebaut ift, gebt ber Ijöljcrnc 2Htartifd) mit Munftmarmorplattc. 3u beiben -Setten beß 3ugangß ftnb in etwa i m -Obbe Emporen eingebaut. Ein bronjener Ärujifi;ruß gehört bem erften Viertel beß vorigen Safrl). an. Sichrere ^otenfronen unb ©cbcnfblättcr, foivic eine SÄarmortafcl jur Erinnerung an einen SOiitfämpfcr von 1870 hängen im Innern. Stfon ben nod) erhaltenen bcmcrfcnßwcrtcn ®rabftcincn auf bem gricbljofc bient ivoljl ber Heine T)cnf|tcin an ber Sübivcftfcitc ber 93cgräbnißfapct(c, wie man nad) ben linfß unb rcdjtß oberhalb ber ftarf bcfdjäbigtcn rociblidjcn öcflalt äuge« brad)tcn (yablcnjfdjcn unb 5fd)irnbaufcnfd)cn Üßavpcn fdjlicficn barf, bem Tliibcnfcn ber 2lnna Sßrigitta von 5fd)irnbaufen, ber Ehefrau beß <£>cinrid) C'tto von Olablcnj
öötyren.
©Btyren — ©riefel. 93 (vg(. Pfarrardnv). ©in ©rabftcin unter bem gtnftcr in ber 9)<itte ber 2(ußcnwanb gehört (aut Snfdirift ber am 13. S?ft. 1675 verdorbenen SRaria von ©ablcnj an. Tic darf verwitterte ©cftalt ber SBerftorbenen tyält in ber 9(cd)tcn eine Stofe. Sieditß bavon folgt ber nid)t nüubcr befdiäbigte Tenfftein beß am 15. San. 1611 geborenen unb am 16./26. S»tli 1686 im 2f(tcr von 12*/a Sauren verdorbenen 4?cinrid) Ttto von ©abfenj, beß ©cmatylß ber 2(nna ©rigitta von Sfd)irntyaufcn. Ter SBeigcfcfctc id in ber Siüdung unb in ber 2((longcpcriicfc wicbcrgcgcbcn unb hält in ber Vinfen einen Stotf unb in ber Stcdjtcn bie Jpanbfdjutyc. (Sbcnfallß in ber Lüftung unb mit bem Tegen an ber «Seite id ein 1682 im 2((ter von nur jwei Sfltyrcn verdorbener Mnabc auß bem ©cfddcditc bercr von ©ablcnj auf bem uäd)dcn ©rabftein bargcdcllt. S?dlid) von ber Äapcllc ficht ber gcmcinfame ©rabdein beßPfarrerß Sotyann Sigißnutnb Vehmann (2(bb. 86 rcd)tß), geb. 28. SRat 1678, ged- 27. £0?ärj 1718, unb feiner im glctdjcn S«tyrc am 30. Stovember verdorbenen (Stycfran ‘Anna (ShrifHaitc SRärfnfuiß. Über bem \5tein id baß von (äugeln gehaltene Toppelwappcn angebradit. (eigenartig abgebeeft burd) ein auf vier gemauerten 'Pfeilern rubenbeß 3icgclbad> id baß ©rab (2(bb. 86 linfß) beß am 1. §cbr. 1716 geborenen unb am 21. San. 1771 ju Sommcrfclb verdorbenen J?cinrid) Ttto von ©ablcnj. Ter jugetyörige ©rabdein id trotybem fchr verwittert. ©riefet (£>rtc|cl, 19 km norbödlid) von ßroffcit. ©cm. 391 ©inw., 516 ha; ©utßbcj. 91 ©inw., 2282 ha. 3öic Soactyim SRöller, ber ©tyronid von ©rogen, um 1700 bcridjtct, „bedanb baß auf «Sanb unb J^ügcln (iegenbe Torf urfprünglid) auß (autcr Sccrbuben" unb warb erd jum Torf, nadtbem bie gelber geräumt waren. — 3m Satyre 1500 tyulbigtc „SRerten Slidjting jur ©rifcl" bem Äurfürden Soadjiin I. Tic v. 'Sddidjting behaupteten ßdt tyier biß 2(ußgang beß 17. Satyr!)., wie auß Vcbnßurfiinben — j. 23. von 1521 — tycrvorgctyt; einem IBerjcidiniß ber SRoßbiende von 1565 jufolgc hatten fic ityrem Vctynßtycrrn von „©reißell unb jhtncrßborff" mit 2 pferben ju bienen. 1611 würben ©riefet unb ©unerßborf „von beß ©cncral (Staltyanßfdjcn 2frmec total ruinieret". 23alb barauf mußten bie (Sdjlictyting ityren Shejifj aufgeben; nm 1700 faßen tyier bic grcitycrrcn von (Bd)cnfcnborf, um 1780 bic v. Pförtner, benen bann bic würden von .öobenjoKern im Söcßty folgten. Tie Ä'irdjc, von jetycr eine SRuttcr mit ber 3od)tcr ßuitcrßborf, dctt unter bem Patronat biefer fattyo(ifd)cn Würden. Tic fitretye (2(bb. 87) id ein im ©runbriß rcd)tcrfigcr, völlig überputyter Jfad)« werfbeyt mit einem auf ber ©übfeite crrid)tetcn Tlnbau für bic patronatßtycrrfdiaft unb einer biefem wcft(id) angcfd)(offcncit Slortyallc vor bem ©übjugang. Über ber ®cdfront ßtyt ein im ©runbrif? quabratifdwr Tad)aufbau mit vierfeitiger, fd)inbc(« gebetfter pvrainibe, bereit 4l?ettcrfatync bte Snfdjrift: „VM VP. (v. Pförtner.) /
94 ©riefel. AX\rO 1/81“ jeigt. Oie genfier ftnb ebenfo wie ber Sübjugang unb je eine Sür an ber l'3c|lccfc ber (Sübfeite unb in ber SDeittc ber Slorbfront cinfad) rcrfjtccfig gcftaltct. IBon ben beiben Anbauten in ber Sübofe unb ber 91orbo|tcrfc bcö fladjgcbccftcn Snnern bient jener alö Safriftei. Oer Wupboben ber .ftirdjc ift mit S3acfjlcincn belegt. Der anö ben nrfprünglid) getrennt aiifgcjlclltcn Sinjcltcifcn jufammcngcftücfclte Äanjclaltar (2lbb. 88) jeigt in bem flanficrcnbcn Sdjnipwcrf bie gemalten ®c# flalten bcö 'l'etruö unb ^aiihiö, wäljrcnb über bem von jwei Säulen getragenen öcbälf jwifeben jwei 'J'almjwcigc ljaltcnbcn Gngclögcilaltcn eine ncujcitlidjc Sfyrijlnöfigiir augebradjt ift. Über ber jtanjcltür ernennt man baö Ooppclwappcn bcö yatronatö« ?(bt>. 87. Chiefei. öiunbtiß ber liivdie. Orci Srinncrungötafcln an Snnern. 2luf?crbcm werben nod) in paarcö, unb in ben Füllungen ber Äanjclbrüftung lieft man bic Scrtilcllcn: Jes: 58. v. 1, Joha: VlII. v. 51. unb II- Tim: IV. v. 2. Oie Orgel jeigt nciigotifdjc formen. 3wci jinnerne 211tarIcud)tcr, 57 cm ljodi, tragen auf ber einen Seite bcö brcifcitigcn Wiipcö cingravicrt bi. Snfdjrift: ,He[rr] To- bias Eberhard Boeckelmann Pastor in Griesel 1771“. Sin Saufb’ecfcn auö Sinn, mit bem Stempel ber Stabt Sroffen unb ber Saforcö# jabl 1710 ift baroef. bic Jtriege non 1813 unb 1870 71 bangen im ber J-'atroiiatöloge adit auö bem Saljrc 1715 ftammenbe, auf 0??cfall unb cbcnfovtcl auf Veinwanb gemalte ®app cu (_2lbb. 89) auö bem Sabre 1705 aufbcwaljrt, von benen jene, foweit bic j. S. jerftörten Snfdiriftcn entjiffert werben fonnten, ben Familien v. Stößel, v. (glaiibitj a. b. .£>. Älcinwangcn, V. 9ticfcmci|d)ele, v. M'retfroite, v. Segren a. b. .ß. „5tiil)ncm", v. Stohren a. b. (hab wit>, v. ^.'ogcrcllcn a. b. .£>. J.'ratfd)in, v. Sciblilj a. b. Jp. SOiadjnip angeboren; bic anberen tragen bic $8cifdwiftcn: „v. Ärafaii, v. 95rürfcn, v. 35rauncn, v. Wellenberg# SVigfdjcit, v. Stöffel, v. Segrin, v. Stoljrin, v. Sciolipin". SBrudgtürfc von Orabjtcincn auö bem 21ufang bcö 18. Saljrl). liegen unter ber auf ber Mßcfrfcirc cingcoautcn Orgelempore. 3wci SHoefen. Oie füblidic, 85cm Oitrdnn., wurbc IS91 von üiujlav (Sollicr in Öftlcnborf gegoffen. Oie nörblidjc, 65 cm Ourdpu., trägt bic Sfyfd)rift: „Dem Höchsten zv Ehren, dem Menschen zvm Hören. H. Johann v. Schlichtig, H. Johann Kaspar von Stosch, H. Wolff v. Schlichtig, H. Andreas Lange, H. Johannes Cramer Pastor in Griesel. Franciscus Vuillard me fecit (W- mtef) verfertigt)“. 2(iipcrbcm erfennt man bae $ßappcn bcs 9??ciftcrö mit ben Q5ud)|labcn F. V., eine SDiabonna unb Sbrifhiö am jtreuj. Sine 3al)rcöjaI)I fcfjlt, bod, bürftc bic 2(nfcrtigung ber SMoefe nadi ber Seit ber Jpaupttätigfcit bcö öicficrö ju fdiliepcu in bie fedijiger Sabre bce 17. Sabrb. fallen.
©riefel. 95 Qlt’b. 88. ©liefet. Afirdje, 5tanje(n[far.
M'i * ©riefet. 2(bb. 89. ©riefet. Äirdje, SBappentafel in ber ^Jatronattioge.
97 ©ünteröberg. (Eninfrrsbrvtl, 4 km uorbiveftlid) »on Sroffen. ®cm. 1211 Stntv., 1068ha; ®utßbcj. 27 Siinv., 28-51 ha. 33er Ort, auf flaivifd, „Oßnetnice" gc« nannt, liegt auf einer 21nl)öbe oberhalb beß fdjnellflieficnbcu 93iclo>vbad)cß unb würbe an« geblid) 1202 alß Sßefttj beß fdjlcftfdjen Älofterß Scubuß burd) Jjcrjog Heinrich I. betätigt. Siner in 2(bfdirift erhaltenen Urfunbe von 10 10 20m 91bb. 90. ©ünterßberg. ©runbtig ber Äirdje. 1417 ;ufolgc hatten bicr ^ic 5Doininifanerin6nd)e von Sroffen, an bereit Spike 21bt SWartin ftanb, Sßeftßungen. 1-523 ffcherte Äurfürft Soacftim I. bem ^'ropft ber 3iftcrjicnfer 511 Jeubuß 511, bap bie neu in ©ünterßberg anjufegenben ©ärtner Qlbb. 91. ©iinftrßbtrg. 5th-d)c von 9lorbcften. Munftbrnfm. b. ^roo. Q5rbbj. VI. ß. troffen. I
•> 98 ©iinfcrsberg. von allen ^ofbtenffen nad) Stoffen befreit fein füllten. 9?ad) ber Dlcformation fam ber ©rt jum Eomäncnamt Stoffen. — Sauern Ijat cö hier nie gegeben; Srat* ring führt in feiner „Sefdjreibung ber SDJart" von 1809 außer einem ?el)nfd)iiljen nur 32 ©ärtner ober Jtoffätcn, 28 Sübner, bic jumciff Schiffer waren, fowie 19 Sin* lieget auf. Eie Äirdic, Von jeher Socbter von Sidjberg, fleht unter (taatlid)cm Patronat. ?lbb. 92. ©iintcröberg. SmiereS ber Äirdte, ®litf nad) Cßeftcit. Eie ftirclje (Abb. 90 u. 91), ein g-adpverfbau von red)tccfigem SJrunbriß, ronrbc nad) ber auf ber 9?orbfcite ber 9?orbwcffecfc am Soviel angebrad)tcn Saljreöjat)! ju fdjließen, im Sabre 1816 fertiggeftellt. 23on ben beiben l)öQernen Surmaufbauten über ber ©ff* unb SÖefffront l)at man ben öfflidjen im Sabre 1906 angeblich wegen Saufälligfeit entfernt. Eie bafilifale 'Anlage beö ‘Äußeren (Abb. 91) fommt im Snnerit CMbb. 92), baö in ben Scitcnfdiiffcn flad) gebetft ift, wäljrenb baö 5Diittelfd)iff eine SBoutenbecfe jeigt, weniger jur ©cltung. Ecr ?yußbobenbclag beftebt auö Satfüeincn. Eie Sidjtöffnungen fowte bic in ber SJHtte ber ©ff* unb 9?orbfcite vorgefehenen Suren ffnb reditetfig geffaltet. Eie gefamte innere 2(uöffattung einfdjlicßlid) ber auf brei Seiten eingebauten, burd) 'Aufgänge au ber 9?prboff» unb Süboffecfc jugänglid)cn Smporen ift braun gcffricben. Eer fd)lid)te Äanjelaltar ffcl)t im SBeffen. Eie böljerne Saufe jeigt cinfadje, aber tppifd)c ©mpireformen. Eaö ©rgelgebäufe iff neitgotifd). 23erfd)iebene Sotenfränje unb Srinncrungßblätter an IBerfforbene hängen an ben SBänben.
©ünfersberg. 99 ?(bb. 93. ©iinterbberg. SBcuimigcfjöit.
4 100 ©ünlersberg — iicrmstoalbe. 2?cu jmci Älingel beuteln jcigt ber eine bie Jnfcbrift: „T. W. B. 1812“, ber anbere bie Salfrcäjahl „1851". Tic 2lbcnbmablßgcrätc ftnb ncujcitlidi. (Sine fedißarmige Äronc auß bronjicrtcm Binfgttp ift in Slofofoformcn gehalten. 2'on jmci höljcrncn Stanblcuditcrn ift einer fcdjßarmig, ber anbere, im Sften aitfgcfleilte, ift für jmanjig Jtcrjcn cingcriditct unb trägt auperbem nod) eine faterne mit buntfarbigen Sdicibcn. Bmei ©locfen. Tic füblidjc 95 cm Turdpit., bie nörblidm 80 cm Turdiin., beibc 1873 von gr. @ritl)l in ätlcinmclfa bet SBaugcn gegoffen. Mehrere ältere (Seljöflc (Jlbb. 93), beren ^Bauten alö SBlocfl)äitfcr erriditet finb, beftnben fidr im Torfe. Jocrmsivalbc. Jpcnnämalbc. Vcbnßurfitnbcu beb '?(l’t’.!»i. Cinntbrifi ter Äirdie. brrniSlü<lll»C) S’/s km norbnorböjtlid) Von Sominerfclb. Giern. 196 Gfinm., 1269 ha. Tic von beutfdicn Afolontftcn vermutlid) im 13. Sabri). gegrünbete Trtfdiaft Ificp urfprünglidi „Jöcrmanuthvalbc". 14S7 erfaufte Stgißmunb v. IRottcnburg vom Äönig 9??attl)iaö von Ungarn „Jpcrm^malbc, Söclmcniß unb ©ehren"; feiner ©cmablin ‘Anna v. ©rüneberg verfdjrieb .ffiirfiirfl Johann 1490 mehrere GiütcrJ barunter and) 16. Sal)rh. bcrid'tcn über bie ©ercdjtfamc ber v. Siotcnburg. Au ihre Stelle traten itadi 1650 bie vom 14. Sabri'. an in ber Siicbcrlauftß be- gütert gemefenen unb von Eccehardus de Gabe- litze (1315 urfunblidi genannt) abftammenben ©ablcnß, bereu SBtrfcn ahi Patrone Soadiim SJlöllcr rüljmcnb ermähnt. SBratringß Statiftif von 1809 jufolgc jäMtc baß Torf einen gehn» fdutljctt, 10 .ßalbl’aucrn, O.ft'offätcn unb 4$Bübncr, inßgcfamt 214 ©inmolfticr. Tic üirdic mar von jeher Toditcr ber Shutter von Sähnßborf; Patron ftub btc Tominialbcftljcr ber ©emcinbe, ba baO 9iittcrgnt, nad> bem (rrlöfdtcn ber Giablcms i. 5. 1771, in neuerer 3eit jur '.Aufteilung gelangt ift. Tic Slircl)e (2lbb. 91 unb 95), ein jyadimcrfbaii mit gewußten gelbem, bürftc nad) ber £\nfd)rift -H. O. V. G. 1687“ ber bie 'Pnramibc bcö quabratifdicn Tad)« rcitcrö befrönenben IBcttcrfabnc ein 3al)t nad) bem Sobc bcö J^einrid) Ttto v. ©ablcnlj b. 2lc. voUcnbct morben fein.1) Sic jcigt einen rcdjtccfigcii, im Cftcn breifettig gc? ’) tem am 16. 3nli H>S*> erfolgten Si'te teß CrrhuievS ftnb bis 1698 bie liirdiciircditiungen von feiner Jrau Qlnna SBrigitta von @ab(cnn geb. v. 3Tct)irnbaufeii von 'l'atroiuitoivegen unterjeidjnct. Crrp nm 1700 trat fic bie ererbten ©fiter au tf>re beibeit alteren Söhne .Veitirid) £>tto unb f?teronnmuö Cßriftopf) ab.
Sermsmalbe. 101 911'1'. 95. jpcrmgiviiftc. Äirdjc von SiiOoilcn.
fiermsmalbe. 9166. 96. jpenn&vatbe. 3nneieS brr Äird)e, QSlicf nad) Oflen.
fiermstoalbe. 103 fddoffcncn ©runbrif; mit einem CMfocfeiiftuhl vor ber uorböfltidjen 2ffc(ctffcitc nnb einen Vorbau vor bem Sübgugatig mit feinem bcrbcti aber diarafteriftifdjcn Tiirbcfdffag. 33er Cftnianb ift eine nad, ber Sübcmporc fübreube työljcrnc Treppe mit Sdilcpp# bad' vorgelegt. Gino jiveite Treppe für bic 'Ißcft# unb 91orbcmporc liegt in ber 9?orb)vc|tecfc bctf Snncrn. 2tuficr bem im ©egenfaß ju ben rcd'tcrfigcn Sidit* Öffnungen runbbogigcu Sübgngang gelangt man nod' burdi eine pveitc Tür von 9?orbrocftcn bet’ nad' bem Snncrn <2(bb. 96). Sn ber ®?ittc ber nad' oben niufbcn# förmig auögcbaiiditcn 3cdc iff eine auögcfägtc Sonne befeftigt, auß ber eine Taube hcrabfdnvcbt. Die Söcittyälfte beß iyupbobcnbclagö beftetyt auß quabratifdwn Jylicfen von 23 cm Seitenlange, bic in ber Sftbälftc faft aitöfd)Iicf;lid) burd) ncujcitlidic gelbe nnb fdjwarjc Tonplatten erfeßt ftnb. 33er 2(1 ta rauf bau ift unverhältnismäßig fdilidjt unb flcin unb geigt ebenfo tvic bic ba# . hinter aufgcftclltc jtanjcl außgcfägtcö, fdnnücfcn# bcS iRanfcinvcrf. 9icid)er ift bic im ©runbrip aditcefigc Taufe t 2(bb. 97) aufgebaut. Tic, abgcfctycn von bem Satyr ber 2(itfertigung 1679 auf bett Seiten auf» gemalten Taten 1830, 1858, 1871 unb 1894 weifen auf wicbcrtyoltc Griicucruugovcrfud'c tyin. 21m aufivcnbigitcn ift ber Tccfel gcftaltct mit feinen Spangen, ben gebrebten Säulchen unb Änöpfd'cn, wätyrcttb eine Snfdjrift in ber be« frönenben Sdicibc mit folgcnbcn ^Sorten auf btc Stiftung iöcgug nimmt: „anno 16/9 Hat Der Hoch Edel geborne Herr Herr II. O. v. Ga- balenz auf göhren Friedersdorn und Kabke Churfl. Brfandenburgischer]. Rath und Vice- verweser des I lerzogthumbs Croszen und Zilchau diesen Tauffstein machen laszen. Das Mahlen aber hat die Kirche bezahlt“. 2luf ber 9iücffcitc erfenut man baß ©ablcnßfdic ÜÖappcn mit bem Bufafe „II O. V. G. 1679“. Gin fcltcncö sBcifpicl feiner 2(rt ift bic wabrfdicinlidi auö ber gleid)cn Beit ftantnienbe Tauf# fdiüffel (2lbb. 98) auö grünglaficrtcm Ton mit ber üblidicn 9ianbiiifd)rift: „Raffet bic Äinblcin ...." Sic vergegenwärtigt ein wohl allein nodt feiner urfprünglidicn BTOccfbcftimmung bicnenbcö Stücf biefer 2(rt älterer SDoberöbcrgcr Töpferwaren. B'vci Jpoljlcuditcr, 58cm tyodi, ftctycn auf bem 2(ltar. Bwci boljcinc, baroefe, jeßt brongiertc Äroncn ftnb fediß# bejw. aditarmig. 2(it ben Gmporcnl'rüftungcn hängen mehrere Totenfronen unb ©cbcnfblättcr unter ©laß. ’2lbb. 97. .bernieivfllt'e. Taufe in hrltircbc.
104 •ßermstoalbe — Sätjnsborf. ßwei @lo cf en finb in einem norböftlid) von ber .fair die errichteten ©locfenitubl untcrgcbradit. £?ie nörb(id)c, 50 cm £urd)m., würbe 1888 von @rubl in Älcinwelfa gegoren. 3)ic füblidjc, 67 cm SDurdjm., jcigt auf® bem 9?amcn unb Sßappen beß ’Patronß Jpcinrid) Stto von @ab(cnj baß @uf;ja()r 1681 nnb würbe (aut Snfdjrift am Sdilag von ?(6raham Sievert ;u ($ör(iß gegoßen. 2lbb. 98. JScriufWiilbf. iiuiffd'imcl in ber Jiirdic. 3äbnsfoorf. Jalptsbürf, 11 km itorbnorböft(id) von eoinmcrfcfb. Wem. 353 (*mw., 901 ha. ®aß' £?orf, vermutlid) im 13. Sabri). von bcittjcbcn Dolomiten mit einer O'c; marfuitß von 17 J5ufcn außgefrattet, fam etwa jur Seit ber Deformation an baß furfürft(id)c £>onrancnamt Stoßen. ®ic man von amtßwcgcn 1633 fcftfrclltc, jaljltc bie ©cmarfnng II J^ufcit, bie von 11 namcut(id) erwähnten flirrten bcjrcllt würben; auperbem wohnten hier 6 Särtncr unb l 93übncr; audi ber Statiftifer föratring führt in feiner „95cfd)rcibung ber 9)<arf" (HL 95aiib, 18091 alß (iinwohncr je einen Vel)nfd)ii(äcn unb Schumann, 10 ®an^ unb 2 J^albbaucru, 5 (Maii^ unb 2 J?a(b« fofläten, fowie SBübncr, Siitlieger unb Sd)inicbc, iußgefamt 198 SDlenfd’cn, auf. S'icfc Söcfcßunß mit SDaucrn unb ffoffäten gcl)t weh( auf bie Seit ber bciitfdjcn Atoloni» fation jurücf. — T?ie 'jfirdjc, von jeher üDiuttcr, ju ber bie Crtfdjaften X'adjoiv,
Sötjnsborf. 105 Baubc, ^reid)om, •Sd;egeln, (5eeborf,®ellmi£tutb®diroirjc eingefird)t ftnb unb bereit 5od)tcr Jjermbroaibe ift, ficht unter ftaatiidjem Patronat; 3oad)im 9)?öUer ijat um 1700 ifyrcn ßuftattb cingcljcnb ge» fdjilbert unb befonbcrb „ein fein 2(Itar von 1519" herber» gehoben. 2)te äircfye ()ibb. 99 unb 100), ein int Äernc fpätmittel» >- I I I » I । I I 1 ♦ 10 10 20m 2(bl'. 99. 3äf>nebDrf. Orintbrif; ber Strebe. aiteriidier ginblingöbau uon rcd)tccfigcr ®runbfornt, mit einem im ©runbrip qitabra* tifdien, jinnengefrönten ®cfttitrm mit »ierfeitiger ^pramibcitfpi(5c nntrbe nnfdjeinenb yibb. 100. 3«bn^borf. Ätrdje von 9lorben.
106 Gäfjnsborf. Abb. 101.’ Säbhöborf. 3?ird)e, A(t<ir(eud)ter. im 17. Soljrb. burd)greifenb unigebaut (Ißcttcrfahne über bem Dftenbe bcö Dadi» ftrftcö mit ber 3ahrcöjabl 1660). Der ganzen Süb» uub 9?orbfcitc ffnb eine Steife ncbcnfapcllciiarttgcr Anbauten vorgefegt, von benen einer alö Safriftci bient,währenb je jwei anbcrc bic Treppenaufgänge ju ben auf brei Seiten eingebauten Gmporen ent» halten. Die urfprünglid)c Bmeefbeftimmung ber übrigen Anbauten bürftc nidit mehr mit Sidicrhcit 511 bezeichnen fein. Türen unb genfrer ftnb heute tut ©egen» faß 311 bem fpißbogigen Turmportal fttdibogig abgefdiloffen. Gin groper Teil ber älteren, blcigcfafjtcn Jcnftcrvcrglafinig hat fidi herüber» gerettet, baruntcr eine ’lßappcnfdicibc in ber neben ber Safriftci gelegenen Voge mit ber £snfd)rift: „V.T, 1/47“. 3nt ©egenfaß 311 ben fladigebctftcn Gm» poren ift baö SOiittelfcbiff mit einer Souten» berfe verfeben. Der ältere SXicfftcinbclag würbe im Altar» raum burd, ncii3citlid)c a liefen erfeßt. Der fdiliditc Jianjclaltar unb bic ebenfo gehaltene Taufe geboren ber >D?ittc bcö 19. Sahrb. an. Die siitncriic Tauffduiffcl Zeigt auf bem 9ianb 3wei geflügelte Gngclö» föpfdjen, ferner zweimal bae Auge @ottcö, Zwei jtreu3C unb bic Taube mit bem Dl# jwctg fowie auf ber Untcrfcitc bte Sahrcö» Zahl 1858. Die ncnscitlidic Drgcl fdjmücfcit nod) fcitlidj ‘Dieftc baroefer Staufcnvcqicrungcn. Bwei Altarlcuditcr, 70cm hodi, weifen Gmpireformen auf. 3»vei mcffingenc Altarlcudjtcr (Abb. 101), 30 cm hodi, haben am fyup bic 3nfdirtft: „H. K. E. v. T. G. v. U / 1744“. Giuc Anzahl Äricgöerinncrungö» unb Totentafeln 3. T. unter Gllaö hängen an ben 'ßänben. Gute bemalte J?olzfigur, anfdieinenb 'Pauliiö barftcllcub, liegt in ber Jiirdjc. Gin Totenfovf aue> Saubftein, vicllcidjt ber Überreft bcö Sorfclö cincö ,ftru;i» firuö, wirb in ber Altarnifdic aufbewahrt. Gin baroefer Taufengcl nnb swei cifcrnc Ablcr auö bem Anfang bcö 19. Sahrl). liegen auf bem Äirdicnbobcn. 3tvci Söarocfftül)le mit Veberbesug ftcl)cn in ber Safrijtci. Drei ©lorfcn. Die füblidic 78 cm, bte mittlere 1,00 m unb bte itörblidje 65 cm Durdnn. würben von $r. @ruhl in Jllcinwclfa bei Janßen 1S71 gegoffen.
107 ft'urtfcbotv. lilirtj'djülu, Id km norbwcjtlich von Eroßcn. Wem. 123 Grmw., 687 ha; Wutßbcj. 92 Einw., 1037 ha. Ängebtid) gehörte cinft „Eorejovo", wie |td) auß einet piufjtcllung von 1308 ergibt, jum Sprengel beß Pifchofß Von pofen. SOiöllcr beriditet: „1158 bat Partufd) v. Wefenberg ju Pobereberg feine Ehefrau an Aortfdtow gcwicfcn. — 1460 ift Soljann Memmerer picbanuß (= 'Pfarrer) gewefen." 3ablrcid)c Vcl)nßurfunben Von 1111, 1460 u. f f. berichten über bie hier anfäffigen Vi'bcn; llllridt v. Vbben ju „Äurfcfdww" (jattc 1565 bem Änrfürften mit 2 Vcbnßpfcrbcn jn bienen. 'Ißäbrenb beß Dreißigjährigen .Hrteflcß gingen 1641 Äirdtc unb Torf in fetter auf; jene würbe banf ber gürforge ber Patrone wicbcr aufgebaut, wie benn btc „JWatricul" von 1701 bcrid'tct: „älirdtc ift in gutem Staub, mit gelb« unb gcbacfcncn Steinen gemauert." 9tad, 1721 fam baß ^Rittergut von ben Vöben an Pürgcrlid)c, unb jwar 1800 an Teiebinfpeftor Ehriftiani, fpätcr an Tfono’micrat ätarbc. Taß Torf war von früh auf ftarf befefet: um 1800 jäbltc man 13 Wanjbauern, 8 Äoffäten, 33 Pübner. Tie ilirdic, von altcrß ber SDiuttcr, ftebt unter bem 'Patronat beß 9iittcrgiitßbc|ißerß; alß gilia crfdicint fdwn in ber SPcatrifel von 1701 „Srebro 1= Srebidww). Tic Siirdje (_2lbb. 102 unb 103), cm fpätmittclaltcrlid)cr, völlig überpußter ginbtingßbau mit fünffeitigem Tftfdiluß unb einer ber mittleren polpgonfcitc in ber Parodjeit vorgclcgtcn quabratifdicn Satnftei, bc|Tfct einen im Wrunbriß annähernb cbcnfallß qitabratudtcn, im Tütfbau nijd'cngcglicbcrtcn mittelalterlichen ’ßjcftturm auß Padftein. Sn ber Wetterfahne lieft man: „C. F. v. L. (= Eafpar griebrid) v. Vöben) lb93“. Tie quabrattidicn 2>or« hallen vor ben in ber P?ittc ber Süb« unb 9?erbfcitc gelegenen 3ugängcn bagegen |mb mit ber Safriftei etwa glcidijcttiq. 'Ißu bic Strebepfeiler am Äußeren, fo weifen aud) bic Monfrlcn im Cftfd)luß beß heute eine fladjc SÖrcttcrbccfc gcigcnbcn Snncrn auf eine urfprüngtidi jum min» beften im ?lltarraum l'cab|Tditigtc üßölbuiig bin. 2ln ben 'iBänbcn QM. 102. siirtfdjoro. ©ninbrifi ber Itudje. im Sduff |mb 9?ifd>cn außgefpart. Ter ftufibobcn ißt mit Paefftein belegt. Die heutige Wcftalt ber Viditöffnungen unb ber größte 5cit ber inneren Äuß» ftattung gcljcn auf eine in ber Paroefjeit vorgcnommcnc Erneuerung jurücf. hierher gehören in erftcr Vinic bic Gmporcncinbautcn fowic ber jefct ein* farbig gcftrid)cnc, mit SRantenwert unb Säulen gcfdnnücftc unb von einer Sonne bc« frönte Äanjclaltar (2lbb. 104), cnblid, brei giguren über ber patronatßlogc, bar«
Äurtfd)ow. ?lbb. 103. Xurtfdjoro. iiüd)e eon sSütroejlcn.
üurtfcfjoiu 109 Qlbb. 101. Äurtfdwro. Äird)e, Äanjelaltar.
•cnolpjpiuy QU 105. Jhirffditnu. ©ecfe in ber Safriftci ter Äirdje.
Aurfjdjow. 111 ftellcnb einen Salvator mundi, £D?aria unb So* banneß; bie vier Svangeliftenbilber auf ber SRücffcttc beß 21ltaraufbaucß bagegen finb Riefte cincß älteren Qlltarfdircinß. Sine deefe mit Sagbfjcnen unb darftcllungcn mi)tl)olcgifd)cn 3nbaltß ift baroef (21bb. 105). Sin fedißarmiger mefjingener Ar en len di ter auß bem Snbe beß 17. Sabrb., von einem doppel« ablcr befrönt, bangt im Sdiiff Ibrei 21rmc ftnb ergänzt i. 3mci rcidicr ornamentierte 2111ar 1 cu di tcr (21bb. 106), 12,6 cm hoch, bürften ber 3eit nnmittcl« bar nadi bem dreißigjährigen Anege angeboren. Stroa bunbcrt3abrc jünger mögen vier böljcrue Vebnfti'il)lc fein. Sütige Si c b c n f t a f c l n bienen jur Srinnc« rung an bie Ariege von 1813, 1866, 1S7O unb 1871. Sin Acldi (?lßb. 107), 25 cm bodi, (Silber, yibb. 107. Aurtfrfioro. (leid) in ber Sirdie. nnbbtcjm gfh^t ige tnfi Jtirrfic, 'illtnrlcudjtcr. ’P a t c n e tragen bie Sabrcejabl 1716. 3)?ciftcr C. B. Sine ovale, filberne 3iborienbüd)fc jcigt bie Snfdirift: „M.L. / G.V.K./ 1716“. 21n 3>»ngerätcn ftnb vorbanben: Sin daiifbecfen (21bb. 108) unb eine 19 cm bobe Sauftannc i_21bb. 108 £D?ittej, laut 3«fd)rift von ber "Pfarrerßfrau S. ®. Stein geb. Sitctfcl 1800 gcftiftct. Sin Addi (2lbb. 108 SDiittcj, 16,8 cm bod), mit jugetjöriger "patene ift barotf. Sine fcdjßccfigc A i r d) c n f 1 af di e, 26 cm bodi, bereu detfel verloren ift, (,at bie 3nfdirift: „KIRCHEX-FL ASCHE ZU KURTSCHO 1803°. Sin 3?edel trug (21bb. lob rcdjtß), 15 cm bodi, jcigt auf bem dctfcl „V G L“ unb auf bem 53oben: „HEv.L“ cingcgrabcn. Sine cifcrnc S?pferbüdifc i2lbb. 108 linfßj ift 15 cm bod). Sine SMedilatcrnc (21bb. 109), 25 cm Ijodi, ift Sigentum ber Jrcbidioivcr Airdic.
112 jwrffdjoiD. 3wct @i orten. gic füblidjc, 63 cm Ditrdjm., l)nt nm J^alö bic Snfcfjrift: „LAVDO DEVM VERVM NVBES FRANGO VOCO PLEBEM DEFVNC- TOS PLORO FESTEM FVGO FESTA DECORO (= 3d) lobe ben wal)r* Ijnftigcn @ott, id) brcdic ben ?Rcgcn, id) rufe bnß Sßolf, id) bcflngc bic SBerftorbenen, id, fließe bnß Sßerberben, id) fdjmütfc bic ?ycftcj ANNO 1666“. ?(uj?cr reidjem D'riiamcnt, wie eß ben g.loillnrbfd)cn ©[orten eigen ift, erfennt mnn nod, auf ber ?(bb. los. Xtinfdwiv. .fiirchciigcrätr. Jpnubc u. a. ben ©cfrcusiqtcn mit ilKnria, 3obauncß unb einer Heinen tfiaur, an« fdjcincnb ber (Stifter, nm Stamm beß Äreujeß; ferner eine Mater gloriosa nur bem J&albmonb unb bnß 'li'npvcu beß Wicf;crß mit ben beiben 95itd,|tnbcn F. V. C - ^ranj SSoillarb). Die nörblidjc, 82 cm Durdjm., würbe 1SH 1 von ä'Of; in Stettin gcgo|Tcn. Dnd ßerrenfyaus, ein cingcfdwf|Igcr, red,fertiger ’Piifebnn mit 'Pilaftcrglicbcrung unb sicgclgcbcrttcm Sftanfnrbbad), ftninmt nuö bem Ici-tcn Drittel bc$ 18. 3nnrl)unbcrtv. Der unmittelbar fotm Sreppenbauß fül)rcnbc J^auptcingnng liegt in ber 9J?irtc, fo baf; bnburd) bic rcdjtß liegenben “iBcl)nräiimc für bic Jfpcrrfcbnft gcfdiiebcn werben von ben Söirtfconftß* unb Wc|7nbcräumcn linfß. Die innere 21ußftnttung ift nicht mehr urfvrünglid). Die 3üren jcigcn cinfadw 9lofofoformcn.
ßurffdjotu — Ceitersborf. 113 Unter ben wcrfdiicbcncn, nod, erhaltenen Q31och= Käufern im Torf feien genannt bic Jpäufcr 9?r. 9 unb 10, (eljtereö feil auö bem 3abrc 1797 flammen. Son ben Jpäufcrn 97r. 54 unb 9)r. 55 jeigt baö erffe bic 3al)rcö» jal)l 1787. vcitcreborf. Xeifrrstiürf, 17 km norböftlidt wen öroffen. ®cm. 613 Ciinw., 1581ha; (Mutöbcj. ISlSinw., 1312ha. Taö Torf wirb in einer Crcffcncr Urfunbc wem 1. 9?ow. 1435 im ®cl). <Staatöard)iw ju Berlin erwähnt; ber 0iittcr|I15 gehörte ben „Sricfell", wie ein Vchnöbricf wen 1508 befaßt. (Siner ‘Jlufftcllung wen 1565 jufolge batten bic wen „Vcutcreöborff unb Ärcmcröborn", ju* fammen mit ben w. Vöbcn ju Trchnow, bem Äurfür|ten, ibrem Vchnöhcrrn, mit 5 pferben ju bienen. Tic Siegel behaupteten |7di biö in baö 18. 3al)rl)unbcrt. Um 1770 fam baß Torf an bic 3iclfau, um 1800 an bic Aürften wen Jpobcnjollcru, bte nod' beute hier anfäffig unb, ob« wohl fathelifd), Patrone ber 9J?uttcrfird)c |Tnb. am Torf wohnten 16 Olanjbaucrn, 29 ©anjfoffäten, inögefamt 112 9J?cnfdicn, fo berietet ber (ctatiffifcr Sßratring in feiner „©cfdjrcieung ber ®?arf" wen 1809; bic 95aucruguicr gehen wol;l biö m bic 3cit ber .ftolonifation, b. 1). biö inö 13. Sabrh- jurürf. Clbb. 101t. Äuttfdjoro. Mirdie, SMccMittcnie. Tie $ürd)e (2(bb. 110 unb 111) ift ein wollig iiberpußtcr ^adpwcrfban mit breifeitigem ©ftfddufi. Ten beiben 'Vorbauten wer ber Tfthalftc ber Sub« unb 9?orb« feite mit ben Vogen unb ben Aufgängen cntfprid't ein Safriftcianbau wer ber mittleren pelngonfcitc. Tic Srcypcn ju ben im Innern ringsum laufenben ümporen liegen 91bb.no. Seitereborf. örunbrig cer liirdte. Jtunflbcnfin. b. HJrou. Q3rbbfl. VI. C. troffen. in ber Sübwcfc unb 9ierbwcftcrfc. Taö gcfdnuciftc 3'nfbadi beö wer« bretterten, an ben (Srfcn nut pilaftern gc« fdimürftcn 2(ufbaucö über ber ®cftfrent front eme fcdwfcitigc offene Vatcrnc, bereu cocnfallö mu 3inf geberfte Jpaubc eine '>Licttcrfal)iic mit bem 3al)r ber @r» ncucrung bcö Anopfcö 1768 jicrt (wgl. Elften im jiirdicnardjiw). Tic Viditöffnungcn |utb mit 9Uirf|7d)t auf bic ben Snncnwänbcn worgclegtcn (imporen in ic einer 9ici()c runbbogiger unb quabratifdicr {yenfter übcrcinanbtr 8
114 öeifersborf. angeorbnet. 2lufjer ben Sugängen burd) bie Vorbauten unb bt'c Safriflei führt rtocf) ein vierter, von 2öeften l)er nad) bem in neuerer Seit fladjgebetften unb in ber SRitte beß Staumeß anfdjeincnb auß rein beforativeu ©rünben mit einem verbreiterten Schwibbogen verfel)enen Snncrn. Ser Äanjelaltar (2lbb. 112) mit feinen genutnbenen Säulen, bem ctivaß berben Wcufdteb unb Stanfenfdjnifsroerf unb ber gebrochenen ©tebclvcrbacbung tvirb über bem 2lbb .111. Seiterßborf. Äird)c vcit (Süboften. uid)t mel)r vollftänbig erhaltenen 2luffat5 mit bem Sötlbc ber 2luferftel)uug von einer anfd)einenb fpäter hinjugefügten Sonne betrönt. Sem £öbenfd)en unb bem Sdjaploivfdjen äöappen in bem Sianfcnroerf ju beiben Seiten beß Jpauptfelbeß ber Äanjelrücfroanb ftnb bie 23ud)ftaben F. v. L. unb D. v. L., foivic bie 3al)rcßjal)l 1731 beigefügt. Sine 3nfd)rift auf ber Stücffeite lautet: „Dieses Altar ist erbauet worden unter Gottes Seegen, u. Löbl. Veranstaltung der Hochwohlgeb: Fr. Fr. H. S. ver- wittibt: Freyfr.: v. Löben geb. v. Schaplow, wie auch des Hochwohlge: Herrn H. J. E. v. Schaplow, und He. Mart: Knöspel damaligen Prediger in Leuters- durff, u. Cremerlsborn A. 1731 Pictor (= SDtaler) J. C. Petzoldt aufs Silesia“. Sie Äanjeltür ift neujeitlid).
Geifersborf. 115 Qll’b. 112. Seiter^borf. Jtird)e, Äanjetaltar. 8*
116 Oeifersborf. 2lbb. 113. Seiterßborf. J?ird)e, Stininxmb beß sjXifloreiifluhiß. 'Stelle ber 1867 gegifteten Saufe auß Ätunftfanbftciu ftanb cinft bie jeßt auf bem Stirdienbobcn ber füblidicn Vorfälle aufbewatyrte baroefe Saufe auß Jfpolj. (Sin Saufbcefcn auß 3<ntt trägt in ber Vertiefung bie Snfdjrift: „Herr Johan Carl Christian v. Tielekau und Hochkirch auf Leitersdorff und Steinbach hat solches d. 1. January Anno 1768 der hiesigen Kirche geschenket“. Die Ürgel ift neujeitlid). 3l)rc Vorgängerin ift jefet in (irämcrßborit. (Sin barocFee Scfcpult fleht in ber füblidtcn Vorballe. Die Stirnwattb beß paflorenftublß G’Ibb. 113» ift rcidi gefdmifet unb wie baß übrige @eftüb( leibcr braun übcrjtridicn. (Sin äironleuditcr auß @(aß für fcd)ß Mcrjcn Ijängt im Suttern. (Sin Iföljcrncr, baroder äir ujifijrttß, eine (Srinit er ungß täfel an bie S&cfrei? ungßfänipfc, jwei Söaucrncpitapljicn unb cm 01 cbcnf b la 11 unter Oilaß liegen auf bem Dadiboben ber füblidicn Vorhalle. (Sin Äcld), 27 cm ()od), |Ilbcrvcrgolbct, jcigt am Scdjßpafifuf; baß Sdtaploiv# Vebeitfdic Doppclwappcn mit ber 93cifd»rift: „J. E. v. Schaplow II. S. F. v. Löben G. v. Schaplow“-. SDIciftcr G. B., (Sroffen. Die jugcljörigc |I(bcruc 'Palette mit 'lüciljfrcuj fowic eine lättglid) adjtccftgc, Itlbemc Dblatcnbüdtfc mit ber Snfdirift: „Herr Johann Carl Christ, von Tiele- kau und Hochkic (== Jpodffird)} auff Leiterfdorff und Steinbach Anno 1768“ unb beut Siclcfaufdicn Sßappcn finb cbcnfallß vom 9)?ciftcr G. B. in (Sroffcn gefertigt. Den gleidfcn Stifter unb baßfelbc Saljr nennen eine rcidwrnaineutiertc, fllbcrne, fciditvergolbctc Stirdicnflafdie <2Ibb. 114 linfßf unb ein aditetfiger cbcnfallß rcid;*
Qeifersborf. 117 ornamentierte^ |7(bcn)crgo(bctcr XanftcIIcr (2(66.111 rcdjtß). Tiefer jcigt über« bicö norf) in ber Hcrticfung ein Toppchvappcn mit ber llmfdjrift: „E. C. F. v. P H. C. v. T. E. H. B. H. v. P. II. E. G. v. B. 1766“. Tic 5\iipe fdteinen naditrägltd) hinjugefügt ju fein. Gme ovale |71bcrvcrgolbctc J^ofticnbüdifc mit cingcgrabcncm Tccfclornamcnt ift laut Sianbinfdmft von „H. S. F. v. Löben geb. v. Schablow“ gefliftet. tOlciftcr D. N. M. Gin 3i>infc(d), 19 cm hodt, ift von cinfadjcr ißarotfform. Gin» fcdißcdigc jinnerne ätird) cnflafdic, 20 cm Ijod), mit abfdjranbbarcm Teefet $cigt auf einer Seite cingcgrabcn: „Leitersdorffsche Kirchenflasche 1759 wiegt 33/* St“. Gin 3innfrug mit ber 2(iiffdirtft: ,J.C. C. v. T. f= Johann Gar! Glfriftian V. Ticlfauj 1768“ ifl 17 cm (jod). Ginc Tctfclfannc, 32 cm Ijodi, ifl auß cnglifdicm Sinn. 3n ber jcljt unjugängtidicn ©ruft unter bem nörblidfcn SBerbau fteben (aut einer im 'Pfarrarebiv verwahrten, 1768 bei 2(6nabmc beß Turmfnopfcß angefertigten 2(bld)rift cincß i^erjeidmiffeß, bic Särge beß Sobft Gbrcnbtrcid) «. Sdiaplow unb feiner Gbefrau J^cbcroigc Sophia Baronin b. föben geb. «. Sdiapforo, ferner ber S)?argarctba, Sabina unb Gbriitma «. Sdjapfon?, foivic ber erften Gbefrau beß G'. v. Sd)aploiv geb. v. Tanten. 2(uf ber Slorbfeitc ber .fiirdjc ivcitlidi vom Vorbau fleht bic Sanbflcingrab« täfel ber 2(nna Torotljca ». Malfrcuth geb. v. Slotcnburg, geb. 23. Sept. 1660, 'Mb. 111. Seitcrebovf. Utrdie, taufgeriite.
118 Scitersborf — Siebt tjot. geft. 27. gebr. 1736. 2litj;cr ben üblichen 21I)n en Wappen ju beiben «eiten ift nod) über ber 3nfd)rifttafcl bcö «tcincö baö 5talfrcutl)«9totcnbiirgfd»c Soppclwappcn angebradit. 92orbo)tlid) vor ber Äircbc gebt baö ebcnfallö auö ©aitbftcin angefertigte, von einer 2»afc befrönte, int ©runbriß quabratifdtc Scnfmal für 3ol)ann Carl ätapfer, „Herzoglich Curland - Saganischen He. Generalpächters allhier.“, geb. 1734, geft. 1796. Bwei ©locfcn. Sic fübltdjc, 56 cm Stirdjm., würbe von griebrid) ©ottholb ätörncr in grcpjtabt am 16. SWärj 176S gegogen. Sic nörbltdje, 65 cm Sitrdpn., trägt am Sianb bic 3nfd)rift: „H[aec] Campana laudare deum non infima vis est conciliat dominum convocat et popolum“ C= Sicfc ©locfc ijt nid)t bte leljtc 9??ad»t [allein bejlinunt] ©ott ju loben, fte ver« föhnt ben J^crrn unb ruft baö SMf jufammen); aiipcrbcm erfennt man nod) u. a. bic SKabonna auf bem ^»albmonb, ben ©cfrcujigtcn fowie ben Slamcn unb baö ®appen bcö SWciftcrö Fran; SBotllarb ncbjl ber Snbrcöjabl 1660. Vicbtbal. Xil'btljal, 11 km fübfüböftlid) von Crogcn. (Ment. 308 C'tnw., «22 ha; ©utöbej. 77 Cinw., II 12 ha. Sic vermutlich im 13. 3a()rl). von bciitfd)cn Atoloniftcn gcgrünbctc Srtfdtaft war von alterö l)cr mit dauern, Äogätcn unb 93übncrn ftarf befefet, benn 35ratringö „SÖefdjrcibung ber iÜ?arf" jufolge jäbltc man ju beginn bcö 19. 3al)rb. 11 ©anj« unb 7 J^albbaucrn, 5 ©anj« unb 2 Jöalbfoffätcn, fowie 17 53übncr. Sie in äturlanb ju beginn bco 11. 3al)rb. auftretenben Freiherren von SJlombcrg, bte heutigen 93c|il<cr, waren bamalö hier begütert, vorbem, um 1600, bic Vöbcn. Sic Airdte ift Soditcr von (Sogar; baö bortige ätirdjenbud» gibt über bic |§T~ESE:[ fircblidicit 2>crl)ältniffc 21uffd)liip. J Sic Äircfje <2lbb. 115 u. 116j, ein map iiver 'Pufebau mit breifeitigem Sft« nnb 25cü« pv • . fdjluü, weift eine in ber 9)?ittc ber «übfront L . U-Vj crridjtetc, burd) bic 3ahrcöjabl 1715 jcitlidi ‘ fcflgclcgtc iBorballc unb vor ber Sftl)älftc ber Siorbfeitc einen jüngeren 21nbau für bic ^'atro« fo " 1 'icmjl uatölogc auf. Über ber fficitfront |tict ein im ©runbrif; quabratifdtcr Sadtaufbau, bepen mit 9lbb. ito. ^icbtfjdt. ©vttnbriü bet .ftirtfie. gcfjtnbcln gcbccftcö Sadt eine adjtccfigc Vatcrnc mit wclfchcr Jjöaitbc trägt. 3n ber IVcttcrfabnc fteljt bic Jaljreöjal)! 1818. J21uf;cr ber (Sübtür nut ihrem Friü)rcnaijfauccbcfddag unb bem Snflnng ««f ter Dlorbfcitc bcö ‘patronatöanbaucö führt nodt ein ’).'orta[ von 2Ücftcn ber nad) bem fladjgcbcrftcn Snnern, begen burd» 9iifd,cn gcglicbcrtc 'lihutbc auf einen frül)cftcnö bem Einfang bcö 16. 3nl)fh- angehörigen Äcrn ber Umfaffungömaucrn fdtlicfscn lagen. Sie fladjbogigen
8iebtt)a(. 119 ?lbb. 116. gicbtbat. Ähd)e ron gäben.
120 Ciebttjal. gcnftcr |mb mit S)iüd)idrt auf bie ben SBänbcn im Snncrn vorgclcgtcii (Emporen m jwci Siethen nbereinanber angcorbnct. Ter 2lufgang ju ben Gmporen, bic übenviegenb 9icnai|T«ticeformcn jeigen, ift ber 9?orbivcft)vanb beß Airdicnfdiiffeß vorgclcgt. Ter baroefe Aaujclaltar ift von fcitlidiem 9ianfcnfdiniß)vcrf eingefaßt. Tie Saufe (2166. 117) ftammt auß bem 17. Sal)rh. unb ift in ihrem Sberteil cinfdrlicftlidi ber S'cmalung nodi urfprünglidi. 117. Vicl'tbiil. Saure in bei- Aird't. Tic 2ld)tccffcitcn weifen in ihren nad) oben ftidibogig abgcfdifoficncn gül« hingen Wappen vcrfd)icbcncr 2lbclß« gcfd)lcd)tcr auf; bic betgefügten Uber» fdjriftcn lauten: „T. v. Siottenburg auß be. Jpaufc T>cd)clhcrmfßborff, b. v. Stofeh auß be. Jpaufc SDiünfdjij, b. v. Sdjfoppc auß be. Jpaufc J?cnncborf, b. v. ©laubiß auß be. J&aufc Jperjig« ivalbc, b. ». Aittlij auß be. Jpaufc SÜRaltiß, b. v. Vöbcit auß be. .l?aufc Aurttfdjoiv, b. ». Aalrfrcuth auv be. ^aufc Alembjigt, b. v. sBornftborff auß be. J^aufc Sdftcttcl. Taß fcdißccfige jinnernc Sauf« beeten jcigt in ber SBcrticfimg baß Vamm mit ber Jtrcujcßfaljnc unb bic nmlaufcnbc Snfdrrift: „DIE T WF FÜR • GOTT EIN ROTHE • FLVTII • VNS ALLEN SCHA- DEN HEILEN TH VT — ECCE AGNVS DEI QVI TOLLIT I’EC- CATA MVNDI6 (= >eicbc baß ift @ottcß Vamm, wcldjcß ber ’JBclt Sünßc trägt). Tic Ürgcl ftammt auß ber jmcitcn J^alftc beß 19. Salirhunbcrtß. ©ine Safet jur (Erinnerung an bic Ariege 1S13 11, 1806 unb 1870/71 fott'ic eine 'Veteranentäfel unter ©laß hängen im Snncrn. Gin .ftcldr (2lbb. US), (Silber, innen leidrt vcrgolbct, 21cm ljodi, ljat auf ber Atiippc bic 2luffdirift: „Henriette Juliane Gottliebe Freyen Blomberg gebohrne v. Li[c]hnowski 176bk,bariil'cr erfenntman baß ^id)nowßfi=2Moml’crgfd)C Toppchvappcn. 9icftc von cinfadjcn Slanfcumafercien auß bem 16. Sabrh. an einem 93a 1 feit über ber heutigen Airdicnbccfc beuten baratif hin, baf; ter llntcrjug cinft vom Airdren« raum auß ftditbar ivar. g-erner liegen nod) auf bem Airdrciibobcn brei Jpoljfigurcn barftcllcnb SOiofcß, Solianncß ben Säufer unb (51)riftuß Sriumpbator alß Seile cineß älteren 2t(taraufbaucß, unb cm Ijöljcrncr Tpfer ftoef, 16. Sahrhunbert.
Siebt fjal — Sippen. 121 Ginc @lecfc, 58 cm Turdtm., ljat am Jpalß bie 3iifcf)rift: „Maximi- lianus von Löben Erb- sessen v.Liebthal Anno 1604“, am Sd'Iag ferner felgt: „Aus dem Feir bin ich geflossenMertin Preger hat mich ge- gossen Anno 1604.“ £)aß im 18. Sabrb. burdigrcifcnb umgebaute S5errenl)cuis mit feiner ben Säulen getragenen, im?lnfangbcß 19. Satjrlj. Ijinsugcfügtcn $erl)allc bietet nidjtß ivcitcr 33c« incrfcußmcrtcß. SmIJnncrn finb aufjer jroci auß bem 17. jal)rl). ftammenben, j. 5. cifcn« bcfdilagcncn ftaffetten unb einer Sammlungältc« rer Söaffcn inßbcfenbcrc bie^aftcllbilbcr beß 1799 berfterßenen SJictrigj, ©ettljarb ». ?3fembcrg unb feiner öcmaßlin fe« wie baß ben g. Ärfigcr gcjcid)nete 53i 1 b beß 1S36 berfferbenen Äarl b. ©lombcrg ju nennen, bie in erffer Siiiic familicn« gcfd)id)t(id;cß Sntcrcffc 9[l-t' 118. Siel'tßai. .Selch in ber Sirdjc. Rippen. bieten. Xtpprn, 19 km fubeitlid) een Greffen. ®cm. 210 Giniv., 500 ha; CMutßbcj. 25 Gimv., 539 ha. Jjpicr fajjen ven altcrß ber bie ületcnbiirg; Üftellcr bcridjtct: „innerer Gkorge ven TRetcnburg ju Vippcn bat 1555 een ber Xilcfin feiner ©aucrin) 20 gl0™1 geerbt". 9?ad) 1644 felgten bie Ghiincbcrg, bic bcrfclbc ®croäl)rßmann alß Patrone cincß um 1667 erbauten ©ettcßljaufcß nennt. äcr Statiinfcr 93ratring flciltc
> 122 Sippen. I)icr ju ^Beginn bcö 19. Satyrl). eine nur geringfügige altangcfcffcnc bäuerlidic SBcvölfcrung von 2 ©anjbauern, 7 ©anj« unb 4 JjJalbfoffatcn, bagegen 21 SBübner unb 7 Gfinlicgcr feft. Sängfl |utb anftcllc ber bamaligcn defilier, ber v. 'IBulffen, ^Bürgerliche getreten. Slbb. 119. Sippen. £)rgtl in ter Itirebe. 32>ie 5ürcl)e ift ein reditccfiger güdnvertbau mit qiiabratifdicm ÜBcitturm, beffen vierfettige ^uramibc eine SSetterfabne mit ber auf bic Seit ber ßrbauung bcö jeiügen ©otteöbaufeö binweifenben Sabrcöjahl 1812 trägt. ‘Jlbgcfcijcn von ber £)fl= unb <Sübtür führt nod) ein brittcr Sugang von SÖcftcn her über ben Surm« unterbau f)in»vcg nad) bem flad)gcbecfteu Snnern, beffen gmgbobcnbclag auö Siegeln beftebt. T)er (Safriftci in ber Storboftcctc bcö Äirdjcnraumcö entfprcchcn in ben brei übrigen @cfen bie 2(ufgängc ju ben auf brei ©eiten eingebauten Smporen.
Sippen. 123 Der Äanjelaltar ift bet ©auje11 ber Äircbe cntfpredjenb fd)Itebt gehalten. 2(tt ber iBorberfeite ber Äanjclbrüftung fangt eine Uötcbcrgabc bcr9tiibcnßfd)cnAlrciijcßabnahntc. Die Saufe ift cbcnfallß ganj fd)lid)t. Daß Drgelgebäufc <2(6b. 119) mit reicherem barotfett Sdutipwerf witrbc »er wenigen Sauren bttrdi Ginfügen ber änperen spfcifcnfctbcr erweitert. 3wei Äriegergebenftafefn ven 1818 unb 1S66 bangen int Sintern. Gin rcidicr gefebnifcter tu hl mit gcflod)tcncm *5i£ ift im ©efebmatf beß Siofefo gehalten. Gin ©auernftuhl mit weiften 9ian* fen unb ber Sahrcßjabl 1673 auf bitnflcm @runb, ferner ein bareefer Salvator mundi auf Veinwanb unb eine auf 4?olj gemalte, ftarf nachgcbunfclte, anfdictiiciib »en bem älteren 2((tar ftanunenbe 2(bcnb« m a h I ö b a r ft c 11 it n g werben in ber &a« frtftci aufbewahrt. Gin bareefer, gläferner Ä r o n I c u dt t c r für 12 Äerjen hängt unter ber eübempere. 3wci 2((tar(cud;tcr, 61cm tjvdi, flammen auß ber crjten Jpälftc beß 19. ’llt'b. 120. Sippen. Äeld) in ber Äirtfe. Sahrhunbertß. Gin filberncr 3t c 1 cf) (2(bb. 120j, 17,6 cm bed), jcigt am Scdißpaftfiip b<c ©udjjtabcn ihs unb an ben Cuabern bie auf bem Ä'epfc ftebenben SOlinußfcl sancta, wäbrcnb barüber in fpätgetifdicn SDlajußfeln ber 9lamc fflHRJH angebradit ift. 2tnfang H>. 3al)rl)nnbcrt. Gin 3innfcldt, 17,6 cm fodi, bat am gup cingcgrabcn: BJ. J. S. P. 1669“. Gin 3innfeld), 15,6 cm tyod), ntit jugcl)erigcr 'patcnc, trägt am Jup bie Snfdjrift: „SCHENEICH 1652“. Gin 3innfc[dt, 10,26 cm bed), mit jugeheriger patcnc, ift baretf. Gine 3innfannc, 23,6 cm l)od), gehört ber jweiten J^älftc beß 18. Sahrh. an. Gin Saufbetfen auß 3inn weift an ber llntcrfcitc beß 9ianbcß bie ©ttd)* fraben rJ. E. S.“ unb bie Sahrcßjahl 1775 auf. 3wct dtaraftcriftifdjc @r ab ft eine t2(bb. 121» auß ber Söenbe beß 18. Sahrh» ftebcu füblid) »en ber ftirdje. Gin GHetfe, 60cm Durdjin., würbe 1719 unter bem "patrenat beß Sehann §abian v. CMrünbcrg von Gbriftian See in (ireucn gegoffen. Sichrere ©lotfthäufer hnben fid) im Dorf erhalten.
124 Sippen. Qlbb. 121. Sippen. ®r>ibfleiue.
125 Wb. 122. £od)ivit>. ®runbriff ber jtirdje. Xüdjlutf|, 4 km nörblidi von (Sroffen. ®cm. 418 (Sinn?., 599 ha; @utöbc;. 104 (Sinn)., 312 ha. Tie Tluöftattitng ber ®emarfnng mit 16 Jpufen weift auf bic beutfdie Äolonifation im 13. Sabrb. l)in. 1521 lief) Soachim I. bcr@attin beö SBcrweferö 51t (Sroffen, Äafpar v. SDtaltig, baö Torf alö Veibgcbingc. SDtöller berichtet, SOtarfgraf Jpanö von (Süftrin ljabe 1551 eine neue iWüble gebaut. 28or 1618 gab cö in bem 311m furfürftlidjen 21 mt (Sroffen gehörigen Torf 16 bäuerlidje äßirte, baju 11 Äoffäten unb 1 Sßübner. Snfolge ber Siricgölciben lag bereits 1633 etwa bie Hälfte ber @ütcr „wüft". Tie Süden fdjloffen fidi faft vollftänbig im Verlauf bcö 18. Satyrl)., fo baff man um 1800 wieber einen Seljnfdjuljcit, 13 ®anj« unb 3 Jpalbbaucrn fowie mehrere Äoffäten unb Söübner jäblte. Sn ber gwlgcjeit ging baö Tomänenvorwcrf in ben Sßeftfc ber Familie gwurnier über. — Tie .ftirdie ift Sodjtcr ber SWiitter 33crg vor (Sroffen. Tie Äirclje (2(bb. 122), ein im ®runbrifi redjtccfigcr verpuffter SBatfftcinbau mit quabratifdjem SBeftturin, flammt in iljrer Ijeutigcn ©eftalt auö ben breifftger S«l)ren beö 19. Saljrljunbertö. Sc eine 5ür mit 9?orl)alle unb vier runbbogig gefdiloffene ^enftcr |hib auf ber ©üb« unb 9?orbfcitc burdjgcbrodjcn; ein britter 3»gang ver« W. 123. godjiviti. Smiereö ber J?ird;e, ®(itf nad) Offen.
126 Codjtmfj — Cogau. mittclt von Sßeften her über ben Surmunterbau bimvcg ben SBerfehr mit bem flach* gebecften, fyell geffrtcfjenen Snncrn (2lbb. 123), beffen gmßboben mit Siegeln belegt ift. 'Die auf brei Seiten eingebauten Smporen, bereit 2lufgänge in ber 9?orbroeft* unb Sübtveftecfc liegen, ruhen auf fannelierten Jpoijfäulen. 2lltar unb Stanzet mit Safriftcieinbau ftnb ljintercinanber angeorbnet. Sie Saufe ift ad)tecfig; ein ältereß jinnerneö Saufbccfen ljat auf ber einen Seite beß fedjßccfigcn Sianbcß bie Sufdjrift: „LOCHWITSCH • TAUFBECKEN WELCHES • ZVSAMBT DIESER NEWEN • TAUFE VON • DER KIRCHEN MITTELN • Aö 1 • 6 • 54 • GEMACHT WORDEN“, (gegenüber ftehen bie 23ibel|tcllcu „Ezech. 36 v. 25“ unb „Apost. Gesch. 2 v. 38“. Sie braungeftriefjene Drgcl ift im IRunbbogenftil gehalten. (Sine neuzeitliche SReffingfrone ift achtarmig. (Sin vcrgolbetcr Äeld), 21 cm l)vd), rcid) ornamentiert, jebod) fdjledjt inftanb* gefegt, gehört ber SIRitte beß 17. Satyrl). an. (Sine zinnerne Sanffanne ctnfd)ließlid) Secfel 22,6 cm hoch, ftammt auß ber SRitte beß 19. S<il)tl)unbcrt$. 3n»ci ® lo cf eit. Sie füblidje 65 cm Surdjm., bie nörbliche 85 cm Surchm., beibe 1894 wen $ranz Sdiilling i. g. @arl griebrid) Ulrtd) in 2lpolba (Sfjürtngen) unb 2Ulenftein (Dflpreitßen) gegoffen. £ogau. Tvpait, 13 km oftfüböftlid) von (Srofjctt. ®cm. 215 @inn>., 290 ha; ©utöbej. 31 (Sinn>., 342 ha. @iuem Scrzcidjttiß ber bem .Sturfürftcn zu ftellenbcn £cf)nßpferbc zufolge faßen gier 1583 bic „Coger"; zufammen mit ben Soberfdjüg zu flauen gatten ftc ein Cehn* pferb zu (teilen. 9tad) bem Sreißigjährigen Ärieg tarnen bic v. Tlrnolb (auß Cäßgett) in ben 23e|lg, bie ftd) biß in baß 19. S<tl)rb. behaupteten. Ser Statiftifcr SBratring bietet in feiner „23efd)reibung ber SRarf" von 1809 genaue Tlngabcn über ®ut unb hw| ...................I----------1 10 10 15m 9l l’b. 124. Sogau. ©runbriß berÄirdje. Sorf, ivo bamalß 9 ®anz5z 3 J?albbauern, 10 Äoffäten unb 5 SBübner ivof)nten. — Sie Äird)e, feit 1877 mit Sl)iemenborf verbunben, ftcl)t unter bem Patronat beß Svittergiitßbcftgerß. Sic Sürche (2lbb. 124,125, 126 u. 127) ift ein im Unterbau quabratifd) angelegter, in ber größeren oberen Hälfte ber Umfaffungßmauern inß 2ld)tecf übergeführter mafftver ^ugbau, beffen gcfdjmeifteß Siegelbad) eine ad)t* ccfigc Catcrne mit zinfgebccfter Jjpaube trägt. Sie Sicht* Öffnungen ftnb an ben geraben Seiten beß @otteßl)aufeß bitrd)gebrod)en unb nad) oben ruttbbogig abgefd)loffen. Ser cbenfallß runbbogige Sugang zu bem ad)tfeitigen,
ßogau. 127 ?(['('. 125. gogaiu Äirdje von 9lorbo(len.
128 Cogau. von einem cntfprcdicnbcn Ä'uppclgeivölbc überberften Snncnraum liegt auf bet <£üb= feite unb jcigt in ber von ^ilajtcrn getragenen gebrochenen Sßcrbadiung außer bem V. 2[rnolb<jeutbcfd)cn T'oppclroappcn folgcnbc ©auinfdirift: ,DEO TER OPTfIMO] TER MAXfIMO] / PERENNI BONITATflS] FONT / UNDE MANAVIT QUICQUID SUNT ET HABENT / PRO INNUMERIS BENEFICIIS QUJE INDIGNI / \CCEPERUNT / HANG .ED EM Sfanctam]. AD MAIORfEMJ IPSIUS / GLORIAM A SE EXSTRUCT[ ANT] / GR ATA MENTE DICÄ[N]T CONSECRÄ[N]T / AC SUAM SUOR[UM]Q[UE] SALUTfEM] IIUMI- LIME COMENDÄ[N]T. / INFIMI SERVORfUM] DEI / JOfHJANNES AB ARNOLD / ET / DOROTHEA DE JEUTHE / CONIUGES / HEREDITA- RII IN GROSSLESSEN. WENIGLESSEN / LzESSGEN(r), SEEDORFF SEIFFERSHOLTZ, SCHERTEN- / DORFF, PLOTH, JONASBERG, ET LOGAW. / \\NO MDCXCVIII. / “ f= bem brcimal beften unb brcimal größten ©ottc / bem ewigen C.ucll ber ®üte / auß bent allcß waß fTe ftnb unb haben, geflogen ift / erbauen für bie unzähligen IlMjltatcn bie ftc unwürbig empfingen / biefcß heilige ©ebäube 511 feinem / großem Siuhm auß eigenen S-Vitteln / wibmen unb weihen eß banH baren Sitincß / unb überlaßen eß bebmiitig 311 eigenem nnb ber 3()tißcn Jpcil / alß niebrigflc Atncditc @ottcß / bie ©begatten Sohann v. 2lrnolb / unb / Dorothea v. Scutbc / bie Srbfcffcn in @roß*?effcn . . . / i. 5. 16981. 3c eine Heinere Tür vermittelt an ben ßefen beiberfeitß beß Jpaupteingangß unb an ber Storbccfc ber SBcftfcite ben R?erfcbr mit ben QBcnbcltreppcn, bie in ben ©runbrißjwicfeln beß llntcrbaucß liegen unb 51t ben auf allen Seiten eingebauten ömporen fowic jum Tadjgcfdjoß führen. Sn ber vierten @cfe liegt bie freißrunb angelegte, fiippclgcwölbte Safriftci. S'it ©egenfaß jit bei- teilß rcri)b tcilß fcd)ßccfig gefaßten STcivcrglafung ber Viditöffnungen finb in baß Sübfcnftcr brei S&ulsenfdicibcn eingelaßen, bereit 3n* fdjriftcn: ,Johan|n| v. Arnold, Dorothea v. Arnold Gfeborene], v. Jeuth 1698: 14 Mav“ unb „Johanfnf Adolph v. Arnold Barbara Sophia v. Arnoldin Gfeborene]. v. Schlichtig Ao 1698: 14 Mar“ unb „Johanfn] Leopold Wilhelm v. Arnold Mattheufs Lavrentius v. Arnold Carolus Ludewig v. Arnold Aö:1698 14 Mav“ ivohl ben Tag ber gcrtigitcllung beß Siobbaucß nennen, währenb bie Sahreßjahl 1699, bie ßd) neben bem auf eine freißrunbe ©laßfdjcibc aufgcmaltcn Toppclwappcn mit ben Stamcn Dorothea 21rnolb geb. v. Scuth unb Sobann v. 2lrnolb ßnbet, baß Saßr ber SJollcnbung beß inneren ?lußbauß anjugeben fdicint. (Sin um bie 'IBappenfdicibc laufenber Spruch lautet: „O GOTT Vater in der höhe, hilf daß niemand hier aufstehe, unerhört mit dem Gebete, daß er thut an dieser ftete. O du Glantz der Herrlichkeit, Licht vom Licht aus Gott gebohren, mach uns allesamt bereit, öffne Hertzen Mund und Ohren, unser Bitten, Flehn und Singen, laß Hr. Jesu wohlgelingen.“ 21h ben @mporcnbrTi|tuugen erfennt man 26 gemalte T-arftclliingcn von parallel« tcjtftcllcn auß bem 2llten unb Steilen Tcftamcnt, beginnenb mit ber (frfdtaffung beß erften SDtcnfdicn biß jum Süiigftcn ©cridit.
2ogau. 129 •ftunftbenfm. b. 'Dron. ®rbbg. VI. 6. ßrofftn. 9
130 Cogau. Ser 2Htar (Safel 9) mit feiner bcflicftcn Sccfe jcigt im 4?auptfclb beß bon Säulen flanficrten unb nad) außen mit SRanfcit abfdflicßcnbcn Slufbaueß bie auf Scinwanb gemalte Sarflellung beß ©cfrcujigtcn unb barübcr bie an bem ®c|nnß bcfefligtcn 2öappeu b. b. Unrnl), b. b. Seutbc unb jwctmal b. b. 21rnolb. Über bem Jjpauptgefnnß ertennt man jwifdicn ben ©cftaltcn beß 'Petruö unb ^Jauliiß ein ©cmälbe ber ©rablegung unb ben oberen 21bfd)luß bilbet bie SHunbflgiir beß 2lufcrßanbencn. 21lß anläßlich ber in ben Saljren 1899—1900 borgenommenen 3nftanbfefeung baß Jpcljwcrf leiber größtenteils braun überftridjen unb baß fRanfcnwcrf bcrgolbct worben war, befestigte mau and) auf ber Sh'icffeitc beß 2Htarß jwei itrfprünglich an ben ©äulenpoflamcnten angebrad)te Safcln mit nachftebenbcr, im Sl)ronogramm beß lebten ©afecß baß tjafyr 1717 wicbcrbolenbcn 5nfd)rift: „Dem allerheiligsten gott zu Ehren ließ diesen Tempel mahlefn] der wohlgebohrne Herr Hr. Carl Ludewig von Arnold Anno 1/17“, ferner: „End dem andächtigen Nechsten zur Erbauung sparete zu dieses gotteshauses Zierde keine Kosten die wohlgebohrne Frau Fr: Eleonora v. Arnoldin geb. von Unruhin In lahr Da Das anDere eVangeLIsChe IVbeL lahr gefelret Ist“. Sie Äanjet, welche in ben gcfchwciften Orüflungen beß Atanjclförperß unb bco Jfufgangcß mit ben ®cflaltcn G»l)rifti unb ber hier Ebangcliftcn fowic mit einer auf baß ^Jrcbigtamt bcjiig nebmenben Sarflellung gefdimüeft ift, jcigt an ber Shicfwanb bon Stanfenwcrf eingefaßt bic Scjtftclle Ebr. 12 v. 1/. Über bem bon einer Sonne befrönten Äanjclbccfcl, bon beffen llnterfcitc bic Saube, baß ©innbilb beß 1)1- ©eifteß, berabfdpucbt, würben bei ber letzten Snftanbfcßung bie SSappcn beß ©tifterpaareß 3obann bon ?lrnolb unb feiner Ehefrau Sorotbea geb. b. Scutlje, leiber in berfebrter ^Reihenfolge, wicbcr angebradrt. Sic alß mufd)clbaltcnbe Engclßflgiir burd)gcbilbctc Saufe (Safe! 9) front eine bom Secfel aufwärtßfd)wcbcnbc Saubc. Sic jiiincrne Sauffd)üffcl bat bic £cnfd)rift: „D. v. A. G. v. J. MDCCV“ (=Sorotl)ca b. ?lrnolb geb. b. Scutbc 1705). Sic auß bem 2‘«brc 1835 ftammeube Drgcl jcigt fchlidjtc Empireformen. Ein bbljcritcr, anfd)cinenb nod) auß ber 'löcnbc beß 17. 3a()rb- ftantmenber Cpfcrftod (lebt rcditß bom 'Altar neben bem Jütfgang jur Empore. 3e eine @cb en f täfel ehemaliger Scilncbmcr an ben Ü5cfrciungßfricgcn unb an 'bem gelbjugc bon 1870/71 fdnnücft bic sSrüftung ber Srgclcmporc unb bic Üöanb rcdjtß bom Außgang. Sine l)öljcrnc Safcl jur Erinnerung an ben 'Prcbiger ßl)riftopb öerbarb, ge« ftorben im 2Hter bon 81 fahren 11 Söodwn am 17. S)?ärj 1686, wirb hinter bem 211tar aufbewahrt. Saß Söilb beß ^.'rebigerß Sobiaß pirfdier (berg!, aud) Sreppcln) beftnbet ftd» in ber ©afriftei. Ein mcfiTngcner ©pätrcnaiffanccfron lendjtcr, bon einer flcincn, einen Äranj haltenbcn Engelßgcftalt befrönt, iß jwölfarmig. Ein ßlbcrncr Äriijifijruß eSafe! 10), 56 cm bb^lz vier Sbangelißcn» fpmbolen an ben Ürcujcßbalfcn fowic jwei geflügelten Engclßföpfdjcn unb ber Sar«
(Sroffen. Safcl 9. ?ogau. 2l(tar unb Qjiufc in ber Äircbe
£ogau. Sttfartrusifeuö in ber Kirche.
Cogau. 131 Q(bb. 127. Sogau. <Sd)nitt burd) bie 5tird)e. ®(icf nad) Öflen. 9»
132 ßogou — SRerjwiefe. ftcllung ber Sreieinigfcit an bem ebenfo wie bie fXüdfcitc beß Äreujeß rcid) orna« montierten §uß, gehört ber Sßenbe beß 17. Safyrb- «n. SDicifter J. K. Bwei 3innlcud)tcr, 55 cm Ijod), (affen auf bem mit cingegrabcncn Orna« menten gefdjmüeften breifeitigen gnß baß (Kappen beß (Stiftcrß mit ber beigefügten 3nfd)rift: „S. B. Anno 1673“ erlernten. Broei jinnerne 2Htarleudjtcr, 61cm l)od), finb cinfadjer profitiert unb tragen an bem cbcnfallß breifeitigen §uß außer ben (Stifterwappen bie Ußibmungßinfdjrift pJohan v. Arnoldt und Dorothea v. Arnoldtin geborne v. Jevth 1699“. Hon brei glcidiartigcn jinncriten Sed elfanncn ift eine „J. C. v. Arnold 1825“ gcjeidjnct. Hon jmci Binnfcldjen, 15,6 cm unb 16 cm bod), mit jugebörtgen sPatenen, jcigt jener bie 3nfd)rift: „Adam Saver Mitsman in Logaw verehret diesen Kelch in die Kirche nach Logaw 1635“. (f ine «San buh v mit vier Hicrtclftunbcngläfcrn im böljcrncn ©cßcll war cinft an ber Ä'anjel beteiligt unb liegt jegt in ber 9?ifd)c hinter bem 2l(tar. ©in ®rab (teilt mit reidjem fXofoloornamcnt ftcl)t nörblid) vom ®ottcßhauß auf bem <ftird)l)of. Gr bient bem 2(nbcnfcn beß ^nebrich (Sigißmunb SWartrn, geb. am 23. 9Xai 1780 ju Vaeßgcn, gcftorbcit im 2fltcr von 16 fahren 10 SXonatcn unb einigen Sagen. 3wci ©loden. Sie ö|tlid)e, 50 cm Surdjm., trägt um ben ^»alß ben ©loden« fpritcb: „Heller als die Cymballen Klingen will ich meinen Schall ersch[w]ingen Anno 1661“. Sie wcftlidje, 62 cm Surd)m., h«it an cntfprccbcnbcr (Stelle bie Snfdjrift: „Herr Michaeli Magir von vnd zv Logaw Lehnerbherr vnd H. Christoff Gerhardt Pfa(h)[rr]er Anno 1661“. gerner erfennt man auf ber £aitbe, außer bem aud) auf ber vorerwähnten ©lode angebradyten ©cfrcujigtcn mit SOiaria, bem (Kappen beß ©icßcrß granj Hoillarb unb ben beigefügten 2(nfangßbud)ßaben F. unb V. beß 92amcnß, jwifeben ben Söudjftabcn H unb P einen geflügelten Gngclßfopf. ^KcrjWiefc. IHEtJÜtipfE, 10l/s km weftfübweftlidi von Groffen. ©cm. 966 Ginw., 1290 ha. Hermutlid) im 13. Saljrt). grünbeten vorbringenbe beutfdtc Atolonijlen bie Ortfdjaft „£D?artinßwicfe" unb ßatteten |Tc mit einer ©cmarfung von ritnb 28 Jpufen auß. ©ine 23obcrßbcrger llrfunbe vom 3. Sej. 1459 im ©eh. (Staatßardjiv ju 23erlin erwähnt Renten auß „SDicrtinßwcje", bie Jfjcrjog J?cinrid) von 'Sdj(e|Icn bem Otto von Sanbßbcrg vcrfdjrieb. Sic Srtfdjaft tarn in ber golgcjcit jum furfürftlichen Somäncnamt ©roffen; wie 1633 von 2lmtß wegen fcftgeftcllt würbe, bienten bie 21 Wilirtc bem 2(mt mit 2 ^ferben ober 4 Odjfen; ferner gab eß hier 7 ©ärtner unb 1 ®übner. Sic 3al)l biefer 2ßirtfd)aften hnt ftd) burd) bie Sabrhunbertc erhalten, wie bie 1809 crfd)iencne „Sßefdtrcibung ber TDlarf" beß (Statiftiferß Q5ratring bejeugt.
9Herjwie[e — «Hleffotn. 133 ©ic Äirdje, ein SBacfffcinbau mit fünffeitigcm, apfißartigem Sffaußbau unb einer in bic 9?orboffccfc jroifdien 'Jlpftß unb £angl)auß eingebauten Safriftci, flammt auß bem Sabre 1878. Gin jinnerneß Saufbccfen trägt auf bem 9ianb bic Snfdjrift: „C. D. Müllern J. C. Müllern, O. S. Müller 1/. A. H. Liebschern 98“. 3roci jinnerne 2fftarfcud)tcr, 68 cm bod), jeigen bic für bic ffßcnbc beß 18. Sal)rbunbcrtß tvpifdjcn grrmcii. Gin Sittnfcfd), 18 cm (jodi, geifert wob! bem erften ©ritte! beß vorigen Safjrljuiibcrt^ an, bie jugebortge spatene trägt neben bem ©ubener ffßappcn bte Sabreßjab! 1830. Gino jinnerne ©ccfclfannc, 19,b cm hodt, iff „A. Öhme Guben 1819“ gemarft. ©rci @! offen. ©ic füblidjc 80 cm ©urdjm., bic nörblidje 95 cm ©urdjin. unb bic baruntcr aufgelegte 61cm ©tirdtm., fämtlidi von gr. Girubl in itlcintvelfa bei SBaufccn 1861 gegoffen. 50ic|To». HclTülü, 13 km weftnorbweftlid) von Groffen. @cm. 781 Ginw., 922 ha. 1251 verlieb Otto, Sobn beß Äaffcllauß Äonrab von Groffen, bem 21bt J£>einrid) von Seubuß baß Glut „SDiefforoe"; eine Urfunbe von 1259 betrifft gleidffallß ben jtloftcrbeflb. 1192 gcftattctc iturfürfl Sobann feinem £cbnßmann, bem Siittcr ©ieginunb v. SRotenburg, äDicffow an .SBalijar v. ?obcn" weiterjuverpfänben. Sm 16. Sabrb. fam baß ©orf an bie Vanbeßberrfdjaft unb mürbe jum furfürfflidien ©omänenamt Groffen gefdflagen. 1633 ftclltc man vom 2lmtc auß feit, baß 15 iffiirte 13 Jjufen bcmirtfdjaftctcn, fomie 12 (Partner 3abl ber ÜBirtfebaften bat ndi biß in bie 9?eu* jcit, mic auß ißratringß „Sßefdfreibung ber SDiarf" von 1809 bcrvorgeljt, jiemhdj un? veränbert erhalten, ©aß ?lmtßvormerf ging im 19. Sabrb. in ^rivatbcflfc über (vgl. ®erg* l)auß, „9?eucß Sanbbud'" III, 749). — ©ic Atrdje, von jeber SDtuttcr, (tert unter float* lidjem Patronat. ©ic ftird)e (2!bb. 128) iff ein redjt* eefiger, mafflver ^ufcbau mit breifeittgem 5?ff* fdfluj;. Der annäbernb quabratifdien, tonnen* gewölbten, frübeftenß auß bem 16. Sabrbunbert unb 8 Sßübner anfäfflg waren, ©ic ... 1 1 0 10 20m 'ilbb. 128. 9JttfFow. ©runbriö ber Ätrdje. flammenben Safriftci auf ber 9?orbfcitc entfprrdit vor bem Sübjugang eine im 19. Saljrb. crridjtcte SEorballc; baß Sßcflpcrtal iff oljne SSorbau. £D?it Stücfffdft auf bie ben
134 SReffow — 5Rüntf)sborf. äßänbcn beß Sanghaufcß in ber ©arorfjeit vorgclegtcn Emporen ftnb bie £id)t? Öffnungen auf ber 9lorb? unb ©übfeite in jwci Steifen übercinanbcr augcorbnet. Sic SBeftwanb bagegen biird)brcd)cn nur jwei in ber Jg>öl)c ber Orgelempore figcnbe ftid)= bogig gefd)loffcnc genftcr. 5Bon ben 9iunbbogcnfcnftcrn am ©ftfcbtuß ift baß mittlere unter ber in tjalbcr Jg>öi)e einfd)ncibenbcn jtanjclbrüdc vermauert. Saß Jpoljwcrf ber inneren Slußjlattung ift braun geftridjen. Äanjelaltar unb Saufe finb einfadjite Sifd)Ierarbcitcn. Saß Orgel gehäufe ift baroef. Broei etwa auß bem 17. Bahri). ftammeube 3inn(ettd)ter mit Vlblcrn an ben Eden ber breifeitigen grnpe finb 59 cm bod). Se eine Safe! jur Erinnerung an bie ©cfrciungßfriege unb ben gelbjug von 1866 bangt im Snncrn. Srci ©loden finb in einem befonberen ©au bei ber Birdie untergebradjt. Sie füblidjc, 66 cm Surdjm., ifl 1891 von Earl ^rtebrid) lUrid) in Tlpolba gegoffen. Sie mittlere, 29 cm Sitrd)m., trägt um ben Jpalß bie vcrftümmelte SOiiuußfelinfdjrift: „+ igs — blle + ons“ (= ihs — helf + uns), 15. Saljrbunbert. Sic nörblidje, 84 cm Surdjm., jcigt bic ebenfattß in SWinußfcln verfaßte, von rcdjtß nad) linfß ju lefenbe Umfd)rift: „+ nenniweg • edne - tvg - nie riv • sad • nnen • igeb - riw - sew • tog • flfijb “ (= b‘ff ©ßtt waß n»r beginnen, baß wir ein gut Enbc gewinnen), 15. Sabrbunbert. 50iünd)^orf. Wündjslrürf, 7 km wcßlidt von Eroffcn. ©em. 306 Einw., 426 ha. Sie am Obcrftrom gelegene Ortfdjaft, früher angeblid) auf flawifd) „Barbic", foll bereitß 1202 burd) J^einrid, I. alß ©efife beß jtlofterß Seubuß beftätigt ivorben fein. iffiabrfd)cinlid) burd) Eroffcncr SRöndjc empfing fic ihren heutigen Stamcii. 1438 verfauftc Jjerjog jjeinrid) baß Sorf unter SBorbcfyalt beß üöiebcrfaufß an 10 10 15m ?(bb. 129. SJiüitd)ßbon. ©riinbrifi ber Ätirclje. ben Eroffcncr ©ürger 9ltdel ©anber. 9tad) ber 9ieformation fam eß an baß furfürftlidie Somänen* amt Eroffcn, unb in einer Übcrfid)t von 1633 im @cl). Staatßard’iv werben bie 26 Äoffätcn ober ©ärtner von „SOcöndjßborf" alß bem 2ünt jit „aller? ßanb Sicnftcn" verpflid)tet aufgcfüfyrt. Sie 3^1)1 ber 2Birtfd)aften ljat fid) biß weit in baß 19. Saljrl). fytnein erhalten (vgl. ©ratring, ©cfdjrcibung ber SRarf, 1809, III. ©b., ©. 316). — 35ic Äirdie war von jeher Sod)tcr von Steucnborf; einer Urfunbe von 1226 jufolge verlieh Sorenj, ©ifdjof von ©reßlau, ber von il)>n geweihten SRartinßfirdjc ju „®iond)iß? borph" eine 3chnterl)ebung. Sie 5tird)0 (2lbb. 129), ein im ©rnnbriß rcdjtctfigcr, verpußter, neuzeitlicher gad)Wcrfbau, jcigt einen in ber 2ld)fe ber Sübfeite errichteten Surm mit vierfeitigem
9Hünd)5borf. 135 sppramibeiibad). Die £id)töffnmigen ftnb rcditecfig. Dem 3ugang in ber SWitte ber Slorbwanb cntfprid)t auf ber ©übfeite eine Sür weftlid) twm Surm. Daß innere ift flad, gebedt; ber gußbobcnbelag befielt auß Sßadfteinen. Die 2(ufgänge ju ben auf brei ©eiten eingebauten Smporen Hegen in ber ©übweft? unb 9?orbweftcde. ?lbb. 130. 5Mund)öborf. Ätirdje. Dllrorgernte. Sine 5nfd)rift an ber Sörüftung ber Orgelempore befagt, baß, nad)bem am 30. 2lug. 1851 nad)tß 2 llbr baß Dorf SD?ünd)ßborf infolge Dammbrudjß größten? tcilß jerftört worben war, auf Q3cfel)l beß Äönigß .ftirdje unb Dorf an ber jefcigen Stelle neu erridjtet würben. Der Ä'anjelaltar weift ebenfo wie bie Orgel, ber SSaujeit cntfpred)enb, ein? fadjfte gönnen auf. Sine 2lnjaf)l Sotenfronen unter ©laß bangen im Snnern.
136 QRüncfysborf — 'Ueuenborf. ©in cinfadicr, höljcrncr Äaftcn jcigt auf ber Snnenfcitc beß Sccfclß bie Snfehrift: x r-v • • iztn Jacob Kvtschke ) . „Anno Christi 1662 J ’ Eitesten alhier.“ Adam Schneider J ©in Ijöljcnicr iirujifijuß, mit ber Snfdirift: „donavit hunc crucifixum templo Münchsdorf. S. Redlich Pastor 1/94 d. 29 Mai.“ an ber llntcrfcite beß tfußcß, ift jwar jerbrodwn, aber in feinen ©injclteilcn nodi völlig erhalten. ©in Siitnfcldi (2lbb. 130 rcd)tß), 19 cm hod), trägt neben bem Stifternamen „Georg Hänsel“ baß Saturn „den 23 May 1734“. ©tn Sinnfeld) (21bb. 130 linfß), 16,5 cm bed), nennt bie 9?amen „Michel Scholtz“ unb „Girge Zachersch“ fowie baß Sabr 1606, währenb bie Snfdirift auf ber Unterfeite einer jinnernen ’Patcnc: „Andreas Schultze Schultze imKoenigl. Ambtsdorff Münchsdorff im Jahr Christi Anno 1762“ lautet. (Sine jinnerne Sauffdüiffel (21bb. 130) trägt auf bem fcdjßccfigcn 9ianb außer ber Sahreßjaht 1657 bie Spriid)c: „Luc. Cap. 18 und Gal. 3 Cap.“ unb ift ©roffener 21rbcit. ßtvei ©locfcn. Sic füblidic, 82 cm Surdnn., würbe von ©ujtav ©ollier in 3el)lcnborf 1889 gegoffen. Sic nörblidic, 68 cm Surdnn., trägt um ben Jpalß bie fpätgotifdic «Dtiuußfcliufdwift: „maria ° ibs o crilte pveite Jpälfte beß 15. Sabr» bunbertß. Deutfd)=9 icttfoiv. 18 km öfrlid) von ©roffen. ©cm. 858 ©inw., 1121 ha; ©ntßbcj. 213 ©inW., 570 ha. Sn ben Urfunben beß außgcljcnben SDcittHalterß crfcheint ber Srt alß „Stcttidicn" unb gehörte ju ben weit außgcbcl)ntcn Söcßijuitgen berer v. Diotljenburg. Später fanf baß Stäbtdjcn jnm Sorf herab, in bem um 1800 24 SÖaucrn, 38 Äoffäten, 39 93übncr unb 35 etnlicgcr wohnten. Samalß gehörte Sorf unb @ut ber erb» prinjeffin von 4?ol)ciijot(crn».fj)cd)ingcii (vgl. and) SDerghauß, Sanbbud) ven 1856, III, S. 748). Sic 9Jiutterfird)e fleht beute unter bem Patronat beß (Grafen v. Rothenburg ;u sPolnifd)»9?cttfow im 97adibarfrcifc ©rünberg. Sic Sürefje ift ein im ©rimbriß rcditccfigcr, in ben adjtjiger fahren beß vorigen Saljrhiinbcrtß im 9iuttbbogcn|li( crrid)tcter Skicfjtcinbau mit einem von jwei quabra» tifdjen Seitenbauten flanficrten apßßartigcn Jhißbau auf ber SSeftfeite unb einem ber anberen Sd)inalfeitc vorgclegtcn, reidwr gcgliebcrtcn Surm. Sie brei ©locfen mit 1,03 m, «2 cm unb 68 cm Sitrdnncffcr würben laut 3nfd)rift 1881 von ©ebrüber lllrid) in Tlpolba gegoffen. Dieuenborf. lieucnbütf, 9 km weltlich von eroffen. ©em. 835 ©inw., 852 ha. 5m Sabre 1223 verfprad) JJcrjog .tpcinrtd) I. von Sdilcftcn, Dem Sorf „Sarnovo", baß bem 9?onnenflo|tcr ju Srebnils gegeben warb, bcutfdjcß 9ied)t ju verleihen; fortan
Sleuenborl — piau. 137 hieß eß 9?citcnborf. Sm 17. Sabri)- fam bie Trtfdjaft, bic und) Soaduni SO?öllcr nod) 1590 bem Äomtur von £agow, Jlbraham v. ©rünbcrg, jugcftanbcn hatte, an baß fiirfürftlidw Tomäiicnanit Großen. Sn einer SBcfdwcibung ber 2Imtßbörfcr von 1933 werben bic 17 plirtc, wcldic bic 11 l/z Jjpnfen jäljfcnbc ^clbmarf bestellten, foivic bic 10 ©ärtner naincntlidi aufgcfüljrt. 3Bic 25ratring in feiner „Pcfdjrcibung ber Sffarf" von 1809 fcftftcllt, gab eß and) bamalß nod) in bem 'Jüntßborf einen Scßfdntljen, 13 ®anj« nnb l Jjpalbbaucrn, im ©egenfaß ju bem bcnadibartcn SRündißborf, wo nur jfofiätcn wohnten. Tic Äirdje, von jeher SNuttcr, ftebt unter ftaatlichcm 'Patronat; Toditcr ift SOiündißborf. XMc ftiretje, ein Pacfftcinbaii in Stunbbogcnfril mit fcit(id) vorgclcgtcm 5fi?cjlturm, würbe 1897 fertiggcftcllt. Gin ßlbcrncr Acldt, 21,6 cm hodi, mit neiqcitlidjcr jtuppa, bat an ber Unter» feite beß -Scdißpaßfußcß bic Snfdjrift: „AVS H. PAVL / KRAMES VON MESERIZ SE- / LIGEN TESTAMENT DIESEN / KELCH DER KIRCHE ZV NEVNDORF ANNO 1659 BEKOMEN“ (vgl. aurii bic Äcldic ber Äirdicn von Gidjbcrg unb Siäbnilp. Tic jugcl)örigc filberne Patcnc bat ein ®cil)frcuj. Ginc 3tnnfannc, 22 cm hodi, ift ,HE Guben 1830“ gemarft. $Mau. piau, 9 km füböitlidi Von Großen. 0cm. 211 Ginw., 283 ha; Glutßbc^. 75 Giliw., 785 ha. 1531 faß „Griftoff Tabcrfriiig" (= Tobcrfdiül?) ju „piaw". Gutem SScrjcidiniß ber 9ioßbicn|lc von 15<>5 jufolgc hatte J?anß v. £öbcn feinem Vcbnßbcrrn, bem Äur» fürften von s&ranbcnburg, mit 2 pferben von „planen" unb „SRcrßborf" ju bienen. Sm SBcßtj beß SRittcrgutcß trat in ber Jxolgc;cit häufiger iöcdifcl ein: nm 1650 bie V. £ucf, auß bem Ölfcr Bwcigc biefeß bcrcitß um 1240 in ©ddeßen auftretenben @cfdi(cd)tcß, um 1800 v. 93crg, um 1S50 v. Sdwlten. Sn bem Torf mit nur Heiner ©cmarfung faßen von jeher feine Paucru, fonbern, wie ©ratringß „P>cfd)rcibung ber 92?arf" von 1809 angibt, nur 19 jfoffäten, b 95übncr unb 7 iStnlicger. — Tic Äirdic, eine SRutter, ftebt unter bem patronat beß 9Uttcrgutßbcfigerß. Tic Sürd)C ift ein 1871 fcrtiggcflelltcr 95au auß gcfpaltcncn ginblingcn mit ÜBcftrurm unb apfißartigem Tftauoban. Tic Tür» unb ^cnftcruinrahmungcn ßnb in Q5acfjlcin außgefübrt. (jin jinuerneß Taufbccfcn mit fcdißecfigcm 9taub ift 1589 batiert unb vom SReifter J. B. in Groffcn angefertigt. 3wci 3tnnfcld)c, 16 cm Ijod), jeigen cinfadjcrc formen.
138 'JMau. ©in Äcld; (2ibb. 131 rcd)tß), 17,6 cm bod), Silber, innen vcrgolbet, mit orna# montiertem Änauf unb einem 5ßeil)frenj am Scdjßpapfug, trägt bie 3ufd)rift:J„Dieses verehret Herr Michal Heisert avss Crossen der Kirchen in Plav. Anno 1674“. S)lei|ter J. F. S. £)ie jugeljörige spaten c ift ebenfalls auß Silber. Vlbb. 131. UMait. jthdje. Wargreäte. ©in Äcld), 18cm ljod), filbcrvergolbet, jeigt einen mit ©ngclßföpfdtcn Vers jierten, bei einer neujcitlidjcn 21iißbcffcrung vcrfcljrt cingcfcgten Änauf. ©ine reid) ornamentierte 316 o r t c n 6 ü d) fc (2fbb. 131 linfßl bat auf bem Zettel unter ben ®ud)(tabcn „AVGB“ nnb „EG GVS“ baß entfpredjenbe TtUianjwappen foroie bie 3abreßjal)l 1687, ferner auf ber llntcrfeite einen unter bem ®roficn Jfur« fürftett i. 3- 1650 geprägten 5aler mit ber llmfdjrift: „Frid. Wilh. D. G. M. BR. S. R. I. ARC: C. PR. E“ (= Fridericus Wilhelmus dei gratia marchio Branden- burgensis, sacri Romani Imperii archicamerarius princeps elector), mäbrenb bie SRücffeitc bie SÖorte: „MAGD. PR. I. C. M. S. P. DVX“ (= Magdeburgiae Prussiae Juliae Cleviae Montis Silesiae Pommeraniae dux) trägt.
<p(au. 139 Oie Steiije ber i)erfd)iebenen an ben Ttußenfeiten ber Äircbe aufgeftellten ©rabfteinc eröffnet an ber Sßeftfront ber Oenfitein (21bb. 132 linfö) bcö ^Jrebigerö Sfjrijtopf) ®eorge £ubafd), geb. 17. Oft. 1716, geft. 24. $ebr. 1798. Sbm folgt red)tö bavon bie gemeinfame ©rabplattc (21bb. 132 redjtö) ber ©rüber ß^riftian Qlbb. 132. 'Dtau. ©rabfteine btä @f)riftopb ®eorgc gubafd) foiuie ber SBritber ©ottlieb unb ®eorg (Sfjviftlteb gubafd). ©ottlieb Subafd), geb. 6. Oft. 1722, geü. 28. 9J?at 1745, unb @eorg <5f)rifttieb Subafd), geb. 21. ^ebr. 1708, geft. 16. SJtärj 1711. SRecfjtö öom Surm folgt ber fcf)lid)tc @rab« ftein beö ^farrerö Sofyanneö ßanabaeuö, geb. 15. 3uni 1633, geft. 5. San. 1710, roäfjrenb baö in ber 91icf)tung »eiter ojtroärtö fteljenbe Tsenfmal beö ^aftorö M. 3ol)ann 8ubafd), geb. 21. San. 1675, geft. 8. 21pril 1747, etwaö rcidjer gehalten ift.
140 tpiou. 9106-133. ©vabftein bes @eorg t>. Sucf.
IJtau. 141 Der nächfte Denfftcin bient bem gemeinfamen Tütbenfen beö (Sfyriftopt) granj v. Surf, geb. 19. SOcärj 1723, geft. 3. Sufi 1792, unb feiner grau Sopljie Dorothea, geb. 15. 5D?ärj 1733, geft. 15. gehr. 1775. gcrner folgen bie ©rabpfattcn beö Sfjriftopf) ©eorg v. Surf (2fbb. 133), geb. 16. Dej. 1660, geft. 16. Sufi 1712, unb ber grau Qlbb. 134. ’lMait. ©rabftein ber ^Barbara Ilaria ». ©laubig. ^Barbara SO?aria v. ©faubife geb. ». 9?iefemeufd)ef (2(66. 131), geb. 29. 2(pri( 1639, geft. 3. gebr. 1711, enbfid) an ber 2ßeftfeite bcä fübfichen 53orbaueö ber, int ©egenfafj ju ben.meiften ber vorgenannten reich mit Ornament unb gamitienmappen gefdjmürften glatten, einfacher gehaltene Stein beö sprebtgerö Sohann ©ottlieb Gsanabaeuö, geb. 13. £O?ai 1688, geft. 10. Sunt 1776. 2)?an erfennt linfö unterhalb ber Snfdjrifttafef
142 'JJfau — ^ommerjig. 1734 ein gibeifommiß, baß 1888 erweitert würbe eine Senfe, rcdjtß ein außgc» brannteß £id)t. Ser Stein t2(bb. 1351 vor ber JSDftfcite ber 2lpßß gehört ®corg £>tto v. Surf, geb. 4. Stovember 1687, geft. 10. SÜ?at 1726. %'omincrjig. Pxnnmrrng, 25 km oft» (id) von ßroften. 65cm. 1040 ©inw., 1237 ha; ©utßbej. 152 ©inw., 1576 ha. ©inem Ser jcidjniß ber Stoß» bienftc von 1565 jttfolgc faßen bic Seßlaw ju ^Jommerjig unb batten ihrem Schnßherrn, bem .fturfnrften von Söranbenburg, mit 2 Schnßpfcrbcn ju bienen. Äurje Seit barauf werben bic Äalcfrcitth alß begütert aufge» führt, um 1700 faßen h*cr nad) Eingabe beß ©hronifteit 3oad)im SJiöllcr bie v. Sßintcr» fclbt unb Shttmeifter V.Sloten» bürg, betten um 1720 bic Sdtmettow folgten. Siefe 1742 in ben Sicidjßgrafenftanb er» hobcnc gamilic ftiftctc bcrcitß unb ju bem bic Äolonic 23ricfe unb bic Sorwerfe 'Salcßfabof unb Ärcbßmüblc gehören (vgl. 23crghauß, Sanb» bild) IH, 752). Sie ©cmarfung beß Sorfcß ift eine ber umfangrctdiftcn beß ganjen Jlretfeß. 3u beginn beß 19. 3al)rh- säljlte man h*cr ~~ J&albbaucrn, 54 Äoffaten, 58 Söübncr, inßgcfamt 920 ©Inwohner. — Sic Äirdjc, von jeher SWuttcr, ficht unter Sd)mcttowfd)cm Patronat. Sic Kirche ift ein 1858 errichteter Söarffteinbau mit ißeftturm unb apftßartigcm Öftaußbau. Saß Snnerc hat auf brei Seiten ©mporen. Sie Atanjel ifl über bem 2Htar angcorbnct.
'JJommerjig. 143 3n>ci 3 inn(cud) ter (2(66.136), 7?cm (jod), l)a6cn an ber einen *3citc beß breifeitigen Jupcß ein ^oppchvappcn unb bie Söudjfta6cn: ,A C. C. W. B. D. S. 1742“ eingcgra6cn. 3w»ei 3innlcud)ter, cinfdj(ic§lid) beß Unter« fafccß, jcbodi oljne ben neiijcitfidjcn ©(cddranj 57 cm Ijodj, (affen am ®djaft bie Snfdjrift: ,A. G. v. H. 1649“ crfcnnen. Gfin 3innfe(d), 14,6 cm hod), trägt an ber llntcrfcitc beß gufjcß bie Uöibmung: ,1649 Kelch zv Renschen (vielleidjt = „RENTSCHEN“ Tliöjcfe SitKidiaiO Johannes Fendivs Pastor“. Qfine jinnerne Tccfclfannc ift 30 cm (jod). 2lbb.i36. qioimntrjiß. .<ind't.2lltarltud)tev. SBon jnici fi(6crnen Sßarotf« fcldjcn, 23 cm unb 25 cm hod), mit spatcncn, jcigt jener (2(66. 137) an ber Äuppa ein auf ben Slawen SQintcrfclbt Ijtnrocifcnbcß SWono« gramm, biefer bicSnfdjrift: „Elisa- beth Tornin Anno 1/3/“. SDlcijlcr C. B. troffen. Griiic ovafc, fi(6crnc Jpofticn« 6üd)fc ift G. G. Croffcn gemarft. 3'vei @(odcn, 88 cm unb 72 cm Emrdjin., würben 1868 auß Söodjumcr ®ufjftal)( gefertigt. ®in int ©runbrifj quabratifdjer (55ruft6au mit einem von einem 9(bb. 137. iJJommerjiß. Meld) in bet Atirdjc.
144 'JJommeraig — 'Käbnifj. Stern bcfröntcn Ppramibcnbad) ift um 1700 errichtet, jcfet aber nicht mcljr jugänglid). (Sine SDiarmorgrabplattc auf ber £)ftfcitc bient bem 21nbcnfcn beß Sicidißgrafcn Söcrnljarb von ©djmettow, geb. 2. SKärj ISIS, geft. 11. SOTärj 1889. (Sin ©rabftein für ben Paftor ©ottfrieb diente, geb. 10. Jan. 1731, geft. 1. 21ug. 1812, ftcfyt norböftlid) von ber Jtirdje. %dnü?. KäblÜfj, 9 km norböjtlid) Von (Sroffen. @em. 1377 Gfinw., 1265 ha. „Skbcniß", ein von bcutfdicn Äoloniftcn im 13. Saljrb. gcgrünbcrcr Crt, wirb in einer llrfunbc vom 1. 9tov. 1435 im ©cbcimcn Staatßardtiv jit söcrlin erwähnt. Jpicr faßen, wie febnßrcgiflcr von 1525 bescugcn, bic 9iittcr SOioftid), fpätcr fam baß Glitt an baß Bomäncnamt (Sroffen. 21ftcn beß 2lmtß von 1633 ergeben, baß 33 bäucr« lidic 2ßirtc, bic bic 29 döufen ber ©emarfung bcftclltcn, ebenfo wie 17 Ciärtncr unb 14 Söübner bem Bomäncnamt jn allcrljanb Bicnftcn verpflid)tct waren. 1657 ging baß ganje Borf „in Reiter unb Bampf" auf. SSiclc ©teilen waren wäljrcnb beß Brcißig« jährigen Ärtcgcß wü|t geworben, bic Vücfcn fdjloffcn ftd, aber im 18. Jaljrb., fo baß um 1809 I;tcr wicbcr 1 Scfynfdmfjc, 2 Vebnmänncr, 31 dauern, 14 .ftoffäten fowie viele sBübncr unb (finlicgcr faßen. Baß Bomänenvorwcrf Älcin«9iäbnii5 fam fpäterhin in privatbefftA. — Bte Äird)c ift Sfuttcr unter ftaatlidicm 'Patronat. 2lbb. 138. fRäbnifi. _fitrd>e oon 91orboften. Bte im 3al)rc 1827 fertig« gcilclltc üircfje (21bb. 138) ift eine auß jyadiwcrf errid)tetc, im ©runbriß rcd)tccfigc Einlage mit einem Vicrfcitigcn, Ver« bretterten Badmufbau über ber 'Ißcftfront, beffen inß 21ditccf übergefübrte ppramibc mit 3inf gcbccft ift. 21n einer Sdicibc ber oberen gelber beß wie bic übrigen ^tetttöffnungen fdjlanfcn, rcditccfigcn SNittel« fenfterß ber Siibfront bcftnoct ftd) folgcnbcr, wabrfdjcinlidi auf bic ÜSollcnbung ber ®lafer« arbeiten bcjugncljmcnbcr SBcr« merf: „Ber ©lafcrmcifter So« nanu (5arl ®ottlob Spcdtt jun.
•Jläbnifj. 145 ßroficn b. 23. ©ft. 1827". Je ein ßugang auf ber ®iib« nnb SSeftfeite füffrt nad) bem auf brei Seiten mit Gmporen verfeffenen Jnnern. ©ic "Aufgänge ju biefen (5ut bauten liegen in ber SüboiL, Sübroeft* unb Slorbroeffcde. ©er Altar jcigt im Auf- bau bic ©arftclhmg „ßffriftuß mit ben Jüngern auf bem 'ißege nad, Gmauß". ©ic fdiliditc Aianjet ift von ber in ber 9lorboftctfc gc? legenen Safrijtci auß jngänglidi. Audi bic Saufe unb bic Orgel ffnb in ben cinfadjilen formen ber oben angegebenen Söaujcit crrid)tct. (Sin mefffngener Ai r o n = lend)ter ift aditarmig. An ber Safrijtenvanb bän- gen mehrere Safe In jur <ir* inncrung an bic Ärtege von 1813—1815, 1866 unb 1870/71. (Jin fflbervergolbctcr Atcld) (Abb.139), 18 cm bodi, mit Scd)ß# pafffuff unb einem am Änauf eins gravierten (Spätrenaiffanceornas 9IH, 13!l. ÄrM) in btr Äjrd,f. ment, trägt an ber Unterfeite beß ftuffcß bie 3nfd)rift: „AVS H - PAVL KRAMMES VON MESERITZ. S[ELI- GEM] • TESTA / MENT HAT DIESEN KELCII / DIE KIRCHE V[ON] REDNITZ Ao 1659. N. V. G.“ (ugl. and) bic Aicldje ber .ftirdicu in Grid)6erg unb SHeuenborf). (Jin fflberncr Aicld), 22,6 cm ffodj, mit ornamentiertem Änauf, gebörr ber erffen Jpalftc beß 19. Sabrff. an. (Jin jinnerneß Saufbetfen ijt 1828, eine Alfenibcfaitnc 1861 baticrt, eine anfdjeincnb glcidtjeitigc ^'atcnc, cbcnfallß auß 'ÜBciffnictall, ift offne 3affrcßjaffl. 3roei ®loden, ©ic fiiblidjc, 66 cm ©urdpn., trägt am Jpalß bic llmfdtrift: „SOLI DEO GLORIA / GOSS MICH JOHAX’N JACOB / SCHULTZ IN BERLIN ANNO 1709“. Sie nörblicffc, 60 cm ©urdpn., ift (aut Jnfdirift 1717 von (Jffriftian See in (Sroficn gegoffen. Auf ber Sßefffeite ber Jpaubc erfennt man einen Ärujiffruß unb auf ber ©ftffälfte eine fliegenbe »Putte. b. Trov. SBrbbfj. VI. 6. Greffen. 10
146 "Bäbnifj — QSiesnifj. mm । । । ..................1 10 10 i5m Qtbb. 140. ERie^niti. (^viinbnf; ber Mirrfje. SRcljrcrc tcilwcife gut erhaltene 'Slotfüjäufer mit ©trobbad) ftcljcn j. S. mit bem @iebcl uari) ber ©trage getoenbet im 'Dorfe. DiicSnüj. IxU'jönilj, 191/» km norbroc|Hid) von ßroffen. (Sem. 193 ßinro., 540 ha; ßlutßbej. 52 ßinro., 1307 ha. 3n einer Überfidit über baß sDiötum spofen von 1308 wirb „‘tRcqija" aufgcfufjrt; ob eö mit unferer Örtfdjaft ibentifd) ift, erfdjeint jrocifelfyaft. — Saß Rittergut tarn im 18. Saljrfj. an bie V. Sppett unb fpäter, nad, 1828, an bürgcrltdic 33c|i(jer, j. SD. bie 'Pctfd). Der Drt jäljlte Von aiterß fjer 8 bäucrlidjc ©ebefte, wie bie flatiftifdjen Qlngabcn in SDratringß „Söcfdjrcibung ber SRarf" ergeben. — 3>ic 5tird>c ift 5od>tcr von 5ammcnborf. Sie mit einem Äoftenaufwanb von 301 Salem erbaute, im 3«l)re 1732 ge* weifyte 5iircf)e (2(bb. 110; vg(. and) ‘Jlftcn im ’Pfarrardjiv $u Sammcnborf) ift ein im 21 bb. 141. 9ltfenit>. juneiee bet Mirdje. SBlicf nad) Sübogen.
SHesnlfj. 147 (Srunbrig redjtetfigcr, verhältnißmäßig fleincr, ver« pu^tcr gad'werfbau, befielt jur ver bic ußeftfront vortretenber, auf ber ’löetterfeite ver« bretterter, quabratifd) angelegter Surm in ber baß spvrantibenbad) frönenben 3öcttcrfabne bie Snfd)rift „Anno 1731“ jeigt. 21ußer bem J£>aupt« eingang auf ber Oftfcite führt nod) eine jweite Sür über ben Snrmuntcrbau Ijiinveg nad) bem fiachgebetften Snnern (2lbb. 141), baß burd) je brei auf ber ®üb« unb 9?orbfcitc vorgefel)enc, einfad) red'tedige Siditoffnungcn erhellt wirb. 3wci Heinere gcnfteröffniingen finb auf ber 32cft« feite über ber Orgelempore burd)gcbrod)en. Oer gußbobcnbclag befreit auß neujeit« lidien weißen unb fdpvarjen gliefen. Oer fd)lid)te, barotfc Äanjclaltar ift wie bic gefamte innere 2lußftattung weiß überftriefien. 21n il)m tjaben aud) Überreife feiueß noch fpät« gottfdicn Sßorgängerß, eine SWabonna unb eine bl. 21nna eclbbritt, SBerwcnbung gefunben. Oie auß ber erften J^älftc beß 19. Saljrb. ftammenbe Saufe bat einen flcincn, barotfen, jcfit ui ber Surmballc verwahrten S a u f e n g c 1 verbrängt. 21ud) bic Orgel ift neujeitlid). ?lbb. 142. Slieeitit). JieM) in ber Äird)t. Sine Jtirdienfaffe fleht cbcnfallß im isorraum jur Äirdic. 3wct Safe In jum Tlnbcnfcn an fWitfänipfcr von 1843, 1814 unb 18ßß fowie eine neujcitlidie SQiebcrgabe ber 21ufcrftcl)ung hängen im Snnern. 3wci jtnncrne 2lltarleuditcr, 48 cm hod), flammen von bem SDleiftcr Ochmc in graimurt a. O., Tlnfang 19. Snhrhunbcrt. SBon jwei Smpirefronen beflel)t bie örtliche auß ©laß, bic wcfllidie auß 4?olj. Sin auß ber erften J^älfte beß 18. 3al)rb- ilammenber jücld* (21bb. 112j, Oilber, 21 cm l)vd), unb eine jugehörige §)atenc jeigen baß auß ben SBudjftabcn A. C. v. W. (= X ß. v. SQintcrfelbt) gebilbete 9J?onogramm unb ßnb granffurtcr Tlrbcit. Sine ©lotfc, 70 cm Turdnn., ijl laut 2luffdjrift von Sobann £>cinridi V. gieper, Ägl. ^reuß. @el)eimer ginanjrat unb >Präftbent, 1747 gegiftet unb von Sol). &r. Sdjramm in granffurt a. O. gegoffen. Oer ©loctenfpritd) lautet: „Glocke ruffe viele Jahre Christen in ihr Gotteshaus Schalle zu der Totdenbahre Kündige das Fest voraus Und dem gehe es beglückt Der sich in dem Rufien schückt“. 10»
148 X)cutfd) = 0agar. Deittrdj-J&agar, 5 km füblid) von (Stoffen. @em. 105 ©imv., 432 ha; ©utßbej. 53 @intv., 225 ha. Jpier faßen von alterß ber bie ünobelßborff, bcnn bereite 1496 belehnte Murfürft 3ol)«nn von Sßranbenbitrg ben 4?annß v. Änobelßtorff ju Tcutfdi*Sagar mit ber Crtfdiaft. Wßic auß einem Verjeichniß ber ?Roßbienflc von 1565 hervorgeht, batten „bie Jtnobelßborffer jum «Sagar" foivie ju gritfdjcnborf, SBoberßbcrg, ©crßborf unb Trcppeht ihrem Sehnßhetrn ’uit 5 ‘Pferben ju bienen. 1815 tarnen bie Freiherren V. sjibeäibabcn in ben Q3c|üj (vgl. Qkrghauß, ?anbbud), 1856, III S. 751). Tie bäuerlidie ©evölferung war ftete? redjt jahlrcidi, beim ©ratringß „•söefdircibung ber ®?arf" jufolge gab eß bi£r neben Äoffäten 13 ©auern, ferner 1 Sübncr unb 15 ©tnlicgcr. — Tie Äirdje ift von jeher SJhitter; mehrere Trtfdiaften, barunter audi 'lüenbifdvSagar, finb eingefirdit. Tic Äircbe, ein s23atfftcinbau in ncujcitlidjcm Diuiibbogenftil, ivurbc in ben fahren 1882—1886 anftclle eineß 1701 auß Fachnierf errichteten ©otteßhaitfeß erbaut. Ter Tlltar, ber auß ben alteren 3icjlcn beß Vom 3ahre 1710 ftammenben Vorgängern jufammcngeftücfelt ift, läßt über bem Von Säulen getragenen CMebälf ben jivtfchcn SDtaria unb £9?arta Sftagbalcna ftchcnben ©efreujigten, eine Taube alß Sinnbilb beß bl. ©ciftcß unb bic ©eftak ©ottvatcrß erfennen. Tie an ber TrgcP empöre angebrachten, gcfdjnifctcn Tafeln ftnb anfdieinenb ebcnfallß TKefte beß älteren 211tarß. Taß G>hri ftußb t lb im J^auptfclbc beß heutigen 21ufbaucß ift neujeitlid). 3roei ?lltarleud)tcr auß 3inn, *’5 cm hod), tragen auf ber einen Seite beß breifeitigen Fllfieß bie Jnfchrtft: „Friedrich Wirth Pastor zu Teutsch Sagar d. 1. December 1768“. (Sine mcffingenc Tattffd)üffel mit ber Tarjtcllung ber Vcrfünbigung in ber Vertiefung jcigt ein fpätgotifdjeß Fladjoritament. Trci ©rabfteine ftnb hinter bem 2tltar in bie ®anb etngela|fen. Von ihnen gehört ber erfte, mit bem 9tcnßburgfd)cn unb bem äfnobelßborffchen ffiappen unter ber 3nfd)rifttafel, bem am 25. Fehr. 1600 im 211ter von 67 fahren verftorbenen Heinrich bon Änobelßborf, ber jrocite mit bem gleichen Sdmutcf bient bem Tlnbenfcn ber am 7. SOtärj 1580 verftorbenen l’lnna Von Sicnßburg unb tnrer Toditer; ber britte enbltd) nennt ben Stauten beß' im 2Hter von 73 3«hten am 26. Stov. 1600 verftorbenen J?anß V. JBnobclßborf. 21ußerbein erfennt man noch auf biefem Stein baß übliche Toppchvappen. Tret ©1 oct en. Tic ö|lltd)e, 82 cm Titrdpn., ift 1882 von (S. Voß unb Sohn in Stettin verfertigt; bie roeftliche, 63 cm Turdnn., ivurbc von bem nämlidjcn ©iefjer im 3ahre 1886 auß einer 1651 von Tietrid) Äfcflcr in ßüftrin ftammenben @locfe umgegoffett. Tie fübttdie, 35 cm Turchm., hat am J^alß bte fpätgotifche SWinußfclinfdjrift: „anno + domme (= domini) + m cccc 4~ l xxxx nn +m F“ (= 3m 3ahre beß Jjerrrn 1191 SJtaria). ©in fogenannteß Sühnefreuj ficht auf ber üftfeite beß Äirdjhofeß.
149 0cl)önfcß. JÖiijüHfcltr, 17 km roeftnorbweftlid) von Groffen. ©cm. 727 Ginn'., 1837 ha. Ter 9tamc ber Ortfd)aft unb bie ftarfc ©efiebclnng mit runb 30 ©auern, benen fiel) nod) 13 Äoffäten unb 52 ©übner jugefellten, läßt auf eine ©rünbung burd) beutfd)C Äoloniften im 13. 3abrh. fddiefjen. — 1481 übereignete 9)?arfgraf ^otjann von ©ranbenburg bem ülofter 9?eujelle baß Torf „Sd)onenfclbt", baß bie SQtßndje von bem Sßogt ju Sommerfelb, Siegmunb V. 9iotenbiirg, erlauft batten. Später mad)ten fid) l)ier bie toben begütert, wie beim laut tcbnßregiftcr Von 1614 gricbridi V. toben anfäffig mar. 3o«d)im Sftöller bringt in feiner <51)ronif eine 21bfd)rift beß lurfürft« lidjcn privileginmß vom S. Tej. 1661, bemjufolgc Der ©eijeimc 9iat unb Hauptmann ber ©raffdjaft Diuppin 3obflnn griebrid» v. toben baß »Patronat über bie neuerbaute Ä'ircue erhielt, jm 18. 5al)rl). tarn baß 9iittergut an ©ärgerliche unb ivurbe nad) 1850 unter bie jablreicben ©auern aufgeteilt. Tiefer Gnttvicflung entfpred)enb ftnb bie Srcnnftücfbcfifecr Patrone ber Äirdje, einer $od)tcr von SDtcffom. Tic Ginivol)iicrjahl belief fid, um 1800 auf 786 Seelen, bat affo feitbem einen 9iücfgang erfahren. Tic Äird)e (21bb. 113 u. 114), beren urfprünglid) nur auß fyadpvcrf bcfleljenbc Umfaffiingßwänbe anfeheinenb im 18. 3af)rl). ringßum Mtrch eine verpuste ©acf« fteinmauer verftärft mürben, jcigt ein annäbernb quabratifefteß tangbauß mit brei« feitigem £)ftfd)lup. Völlig maffiv finb bic Sa« friftei auf ber 9torbfcitc unb bic SBorballc vor ber Sübtür aufgcfüljrt. 21uf bic gadnvcrffirdjc unb bereu inneren 21ußbau bejieljt fid) anfdjeinenb eine 3nfd)rift an ber Orgelempore, nad) ber im 3al)re 1659 baß @ottcßl)auß von Sobann grtebrieb Jrci« Ijerrn von toben auf eigene Äoftcn („bero Un« loften") gebaut, am 14. Tluguft 1677 cingc« rocil)t unb Von feinem Sohne 16S0 „mit SOtabl unb Sdimucfiverf" verfeben worben ift. Ter mafilve Tacftaufbau über ber Sßeft« front bat ein von Oftcn nad) Sßeften gcridt« teteß Satteibad). Tie en ft er finb innen redjtecfig, außen jwifd)cn SBorballe unb Sd)iff unb bem 3ugang Taß Sßeftportal ift runbbogig. Taß Snncrc (21bb. 115) ift f{ad) gebeeft, ber Jufjboben befiebt abmcdjfclnb auß quabratifd)en unb adjtccfigcn 3icgelplattcn von 15 cm Seitenlange. Tlußer ber er« wäbntcn Trgclemporc auf ber ^Kfftfcitc |mb and) ber 9?orb« unb Sübroanb Gin« bauten vorgclcgt, von benen ber füblidje alß Patronatßfife bient. TiC togenöffnungen nad) bem Äird)cnraum ju finb mit ©u£enfd)eibenfenftern Verfd)Iicfibar, unb bie Stüljen 148. ®d)onfdb- ©runbrig ber Äirdjc. aber äbulid) ber SBcrbinbungßtür jur Salriftci ftidibogig gefdjloffcn.
150 6d)önfelb. jwifd)en ben Öffnungen mit Jpermen gefdjmücft. 2m ben nad) Dften geridjtetcn 53rüftungö? füUungen erfennt man ornamentale «Walereien, wäljrenb bie bilbtidjen Sarftellungen in ben-übrigen gelbem von Dften nad) Sßeften fortlaufenb bie vier großen Propheten, bie vier (Evange? liften, baö (Erlö? fungöwerf unb baö Süngfte ©eridit aufweifen. Ser ÄanjeU altar (2(bb. 146) gehört ber jweiten «fpälfte beö 18. Safjrl). an. «Wit i()m ift ber Sauf? eugel gleidjjeitig, ber nad) ber Sn? fdjrift beö jugehö? rigen meffingenen Saufbecfenö ju fd)ließen,eine(5tif? tung bcö Soljann (Sljriftoph ®ted)er auö bem 2>at)re 1767 ift. ®aö reid) ge? fdjnifcte Örgel? ge häufe wirb von bem von Butten gehaltenen SWono? gramm beö ^Ja? tronö gefrönt. 2lbb. 144. Sdjönfelb. Ätrdje von Süboßen. Saö auf eine ovale «Dtetallplatte gemalte Q3ilb beö griebrid) „(Erenreid)" v. Höben, geb. 4. Stovember 1658, geft. 27. 2lpril 1719, hängt an ber norböftlidjen fPolpgontvanb. Sn ber Patronatöloge werben Jpelm, Sdjärpe unb Segen beö griebrid) 'Jßinfler, geb. 1. 9tov. 1810, geft. 20. gebr. 1868, aufbewahrt, ferner in einem nod) (Empireformen jeigenben ©laöfaften ein Äiffen, beftfeft mit bem Stamen „G. W. E. Baesler“, geb. 13. Sept. 1791, geft. 9. Sej. 1832. 3e ein reid)umrat)mteö ©pitapf) (Safel 11) für bie greiherren 2(bolf «Warimilian v. Höben, geb. 28. ®ept. 1631, geft. 2. SWat 1682, unb $ot)ann «Warimilian V. Höben, geb. 1. Suni 1667, geft. 28. Sej. 1693, fowie eine Safel jur (Erinnerung an bie
©cbönfdb. ^otentafdn Slbolf OTtaginriltan unb bcö Sofjnnti $lagitnitian von £öben. troffen. Safe( 11.
2[bb. 145. Sd)öufefb. Jnnercö ber Äitdje. SBltcf nad) Sübroeflen. •qjajuoips
152 Gdjönfelb. Snfiaitbfeljung ber .ftirdie burd) greiljerrn griebrid) »on ?öben unb bie gretfrau OTarta 2(nna »on Sicdjcnberg in ben 3al)ren 1663 unb 1664 mürben in unferer Seit nad) bem üftärfifdjen SOhtfeum in $ber(in »erbracht. £ciber ftnb bie 3nfd)riften burd. unfad)gemäfe @rneu* crung j. 5. gegen* ftanbStoö geworben. @in alteriöaucrn* tifd) unb ein ge# polfterter Stul)[ mit b lauem Ornament auf gellem @runb, erftc Jjälfte beöl9.3al)rt)., Itcfjen in ber Safrijtei. 3wei & ( o cf c n. ®ie öftlidje, 70 cm Ourdtm., jcigt auf ber 4paitbe eine SO?a* bonna auf bem Jj5alb* monb unb ben @e* frcujigten mit SWaria unb Sofanneö, ferner am 9ianb ben ®prud): „Lobet ihm mit hel- len Cymballe Lobet ihm mit wollklin- genden Cymballen alles was athen hat lobet den Herren“. Dann folgt bie auf ben Patron Sodann griebrid) greil)errn »on Söben unb bao @ttf}jal)r bejugncl)* Qlbb. 146. <Sd)önfelb. Äird)e. Äanjefoltar. menbe Snfdjrift: „H. H. J. F. F. v. L. C. B. G. R- C. H. R. V. J. B. R. J. O. C. L. Anno 1667“. Daß ©ieferwappen unb bie Q3itd)flaben F. V. taffen ein 2ßerf be$ SWeifterS granj SSoillarb erfennen. ®ie )veftlid)e, 72 cm SDurdjm., ift »on ßl)riftian See in SSerlin im Saljre 1722 gegoffen.
153 stabt, 11880 @inw., 2255 ha. Ou e II c n. 2trd)ioalten. ©tc Jpauptqnelle für bie ©efdiid)te biß 1708 ift bie um 1729 verfaßte ©brotttE von 3of)ann 3oad)im 9Köttev, in jpanbfdirtrr auf bem Rarpauß aufbeivafjrt. SScrfaffer, geb. 1659, war 1689/1733 ©.aFoniiß in ©roßen. ©tc UrEimben beß 14. nnb 15. Jafnf). iverben im SSorttaut geboten; von ber Seit ber Reformation an bringt 9)i6tler befonberß Eird)(tdic Racnncbten, and) über bautidie iBcränberungen an ber JjauptpfarrEirdie. Jerner liegen im Ratbauß nod) einige Ur Enn ben von 1321 au. Siegelten, verfaßt von Xfjenner 1894. 3m fPfarrard'iv: Ävirdient'udi von 1610 an mit vielen 97ädnid)ten über bie .firiegoleiben, ferner SRatrifeln, bie älteften von etwa 1700. Sdiloß: Seßnbriefe nnb UlEten von 1513 an. UrEimben auß ber Seit von 1249—1531 im ©eh. Staatßa rditv 311 ©ertin: „UrEimben martifdier Ortfdmften"; einige ?lEten beß 16. biß 18. Jahrfj. rbenbort in Step. 19 unb Rep. 21. ßiferatur. ©ine ©ßroniE ber Stabt vcröffeutlid)te fSebeEinb 1816: brauchbare 3itfaminenftel(iing beß gefd)idit= lid)en SRaterialß mit UrEmtbenanljang unter Sugrunbelegung von SRötlerß ©hroniE. ©le mittelalterlidien UrEimben ftnb abgebrutft in ben Urfnnbenbud'ern von Riebet unb ®orbß; vgl. ©nmt)agenß Regelten. Statiflifdie ©efdn-eibungen bei Banntet ©roffer, „taufmifdie ?RerEiviirbigEeiten" (1711) unb '.Bratring, „®cfd)retbung ber 9Jtc.cE" (1809), III. ©b., foivic befonberß bei ©ergfjaue, ,,1'anrbud) ber 9JlarE" (1856), 111. ©b., S. 742 f. ©aß altefte SBappcn jcigt ein Stabttor mit 2 Jürmen, in ber 9Jlitte einen fd)reitenbcu Söiven, bat über eine S'ronc (Batt ihrer beute ein ©ngeD; vgl. O. & it p p, «Sappen unb Siegel ber beutfdicn Stabte. 1. Jneft. ®efcf)id)fe. Urfunblidie 91ad)rid)ten über bie Gnitfrehung unb bie erfle Sntwicfelung ber Stabt liegen nidjt vor. äßahrfdjcinlid) ifl Sommerfelb unter bem Schüße beß SJtarfgrafen ©ictrid) von SJteißcn ju ©cginn beß 13. Sabri). von ©eutfdwn gegrünbet worben; ein Pfarrer (plebanus) erfdieint urfunblid) 1230. Sidjertid) befanben |tai l)icr bcrcitß flawifdje Sicbclungcn, wie auf ber ©cmarfung gefunbene Urnen u bgl. m. bezeugen. Urfprünglid) !)icß baß fjeute cingcmcinbctc Sdwnfelb auf flawifd, „Tubrau" (von dub = (Jidjc); nod) Ijeutc finb bort jatjtrcidje Sidjcit vortjanben. 2Iud) bat ftdi bic wenbifebe Spradic biß weit in baß IS. Ssatjrl). hinein in ben ©orfteibteu gehalten. — giften ©oben unter ben güßen gewinnen wir erft baut einer Urfunbe von 12^3, b.e ber berühmte SJtarfgraf J^einrid) ber Srlaudite von SDicipen, Tictridjß 9?ad)folgcr, ju Treebcn am fediftcn Sage nad) Äreujeß ©rböbung außfertigen ließ, ©cwillt, bic 9lcd)tc feiner ©ürger von Sommcrfelb, bic benen feiner ©ürger ju @ubcn entfpradjen, nad) Straften 511 vermehren, gegattete er ihnen, jwei vierfpännige Stagen auf feine 5al)rmärftc 51t fdjicfcn unb bei ber Tluefuhr von Südjern nid)t ben gcwöhnlidjcn 3^, fonbern nur von jebent ^Pfcrb brei £ot Silber ju geben, von ben anberen ffiaren bagegen, bie fic auf bic SRärftc brad)tcn, überhaupt feinen 3oll- g^rner burften fic fcd)ß Üllagcn jum Saljhvlcn frei entfenben unb bie Jgwljcr innerhalb einer SRcdc um bic Stabt herum nad) ©ebarf falten, mit Ttußnahme ber ju ©icncnbautcn bejcidHicten ©äuntc. (snblid) übergab ber SWarfgraf baß eine Stabttor völlig ber £)bl)Ut ber ©ürger unb
154 Sommerfell) (©efdßdjtlirfje Einleitung). befielt ficf) nur'Vor, baß anbcre 2or mit äßäd)tern unb QBärtern ju befegen. So erhalten mir auß biefer llrfunbe ben Ginbrucf, baß bamalß, jur 3eit beß Ä'önigß TRubolpl) von Jpabßburg, (Sommerfelb bereitß eine ßarf befeßigte Stabt mit lebhaftem Jpanbclßverfchr roar. Tue Sud)iuad)erei muß fchon in SMütc geßanben haben; freilid) roar ben Köchern (textoribus) nod) nidjt erlaubt, rote £D?arfgraf J£>cinridi außbrücf(id) bcrvorljob, bic gerechten Stoffe felbft jit fdjnciben. Son bem ^Burgherrn iß in biefem T>ofument gar feine 9lcbe, unb bod) fpridß viel bafür, baß bie $Burg jum minbeßen ebenfo alt roic bie Stabt fclbß iß unb verinutlid) fogar bie SBürger von frixt) auf ju bett Sßurgljerrcn in lofcrn Qlbl)ängigfcitßvcrt)ältniß ßanben. 3?ic ßäbtifd)c Gntroitfclung cinjufd)ränfcn haben ßc freitid) nidjt vermodß. 9iittcr von Sommerfelb, gefcßricbcn „Summirvelt", fomincn in fdfleflfdieit Urfunbcn beß 13. unb 1 1. 3abrb. vor; ob ßc iljrcn Sig auf ber SBurg Ratten, freßt balßit. 3m 3abrc 4315 beßätigten Äonrab, 9tid)ter von Sommerfelb, unb bie adjt Svatmanncn (consules) bafclbß, baß ihr Sftitbürger Sßolpcr ber pfarrlirdic 3infen tn ber Jpöße Von einer 9J?arf Silber, bic auf bic J^ufcn beo (iefart von Öabriclß eingetragen waren, jur Scrgcbung feiner Sünbcn übereignet habe. Siidßcr unb Stab mannen beßimmten nun, baß Von biefer Summe eine ewige Vainpe angcfdjaßt unb bem Äußer ein ffeineß Entgelt bafür, baß er „fleißig nad, ber Vampe febe", gegeben werbe. Um 1315 fam bie Stabt furje Seit an ®?arfgraf äßalbemar von SBranbenburg, ber 131S itjr fowie ®ubcn, Großen, Sagan unb Sricbel ein befonbereß 'Privileg erteilte. 3m 2luguß 1319 beßebtigte 3afob V. 'löolferßborf im 2luftrag beß 2lßfanterß bic Stabt auf ißre SBefeßigungen ßin- 9?ad) bem 3obe beß SDfarfgrafen SQalbemar im 3aßre 1319 begann eine über l1/» Saßrßunbcrte iväßrcnbe, roirrenreidje ßcd, in ber unfcrc Stabt faß ungejähltc 9)?ale ben Vanbcßßcrrn roedßeln mußte. Um 1321 fudjte Äönig 3ohann von ^Böhmen ßd) ber gefaulten 9heberlaitߣ ju bemädßigen, einige 3aßre barauf war Vubivig, iD?arh graf von ©ranbenburg, wicbcr am 9iuber, 1357 folgte £D?arfgraf 'Ißalbcmar von flRcißcn, 1359 SDtarfgraf Jubwig ber Dtömcr von SBranbcnburg, fnapp ein 3aßrjcl)nt fpätcr Äaifer Äarl IV., fobann feine Sößnc, bic Äönigc SBcnjct unb Sigißmunb fowie bereit Setter 3obß von Mähren, um 1160 enblicb ber SBöhmcnfönig ©corg pobtebrab unb wenige barauf ber feßbefüdjtigc Jperjog 4?anß von Sagan. Grß ber 2lbfd)luß beß Äamenjer Sertragß von 11S2, burd) ben baß Jjerjogtiim Großen famt bem Vanbe Sommerfelb an 25ranbcnburg fam, fegte biefem 5ßcd)fcl ein 3icl, unb halb barauf tarnen bie Stäube beß tanbeß in Sommerfelb jufainmcn, um bem neuen Jpcrrn, bem 3ollcrn Äurfürß 2llbredjt 2ld)illeß von SBranbcnburg, Jjulbtgung ju leiflcn. Sapfer tjabc« ßd? im 14. unb 15. 3<d)rh- bie SBürgcr behauptet, im engen SBunbc mit ben 9fad)barßäbtcn. X>ie ßnanjiellc 9lotlage ber fo oft rocdßclnbcn £anbeßherrcn uugten ßc gcfdßcft auß, um Privilegien bcraußjufd)lagcn. 1343 erlangten ßc vom SOlarfgrafcn fubwig Freiheit von 3vUabgaben burd) bie gefamte SWarf, ßeben 3abre barauf bic Übertragung ber ganj ivüß balicgcnbcn Üßaßcrmühtcn an ber fd)nell fließeuben „Subufl" (£ubiß; ber 9lamc leitet ßd) von wenbifd) luba = baß Sicfe her),
(äommerfelb (®efd)id)tlid)e Einleitung). 155 1359 ©efrciung von ber Verpflichtung, ihre fffiareu in granffurt niebcrjulcgen. Von bcfonbcrer ©cbeutung war ber 3. ®?ai 1370, benn an biefem Sage erwarben bie weifen Slatlcute unb bie ©cmeinbc ber Stabt Von ben Stiftern v. Scfelon bie jwei Dörfer J£>infau unb Dnbrau; bem (5fjrvntften joadjim SDtöUcr verbauten wir ben 'Ißortlaut biefeß ©ricfeß. 1411 übertrug Äönig ’lßcngel ber Stabt baß Slcdjt, geller ju prägen unb überlief; anfdjeinenb im fclben 3«br bem Stifter Jpanß v. ©lebcrftcin auf Sorau Stabt unb Sd)loß Sommerfclb für 1200 Sdjocf böl)mifd)C ©rofd'cn pfanbwcife; vermutlid, batte fdwn vorder cn Vafall biefeß Scittcrß, Dietrich v. ,ftrol)e, biefen spfanbbefiß inne, Damit trat enicß ber älteften 2lbclßgcfd;fed)tcr ber Stieberlaufife, baß im ’lßappcn ein roteß ^>irfd)ljorn im golbencn gelb führte, in nabe ©ejicbung ju ber Stabt. Dod) lag eß ben ©icberitcin fern, irgenb einen Driicf auf bic ©ürger außjuübcn, umfomcljr alß Äönig Sigißmunb 1422 bcnjcnigen ©ärgern, bic Vöcin* gärten in ber Stäbe ber Stabt befaßen, SWagbcburgcr ©eßfcrccht jugcftdwrt batte unb (ich biefeß Sicd)t mit trgcnbwcldjcr Untertänigfeit nidjt gut vertragen fjättc. Daß £cben im Innern ber Stabt pulfierte fräftig. 2luf bem Siatljauß, baß bcrcitß 1154 genannt wirb, fanben vor ben Schöffen gcrid)tlid)c Vcrl)anblungcn ftatt. Jpier würben (Selber hinterlegt, unb wenn ein ©urger eine fromme Stiftung ju madicn bcabfid)tigtc, gab er auf bem Slatbauß hierüber eine (frflärung ab. 1478 würben bcifpiclßwcifc 30 Sdjocf @rofd)i*n jur @rrid)tung eineß 2Utarß in ber ’Pfarrfirdje gefpenbet; ein J&ofpital, bem 4?l. @ciß „ju @bren unb £ob" errichtet, crfd,cint bcrcitß 1401 urfunblid). Die Sd)itle jlanb ganj in 2lbl)ängigfeit von ber Jltrdje, unb 1423 übertrug ber fromme Statßhcrr -ßanß ßjjmmerniann bem „Schulineifter" einen jährlidwn 3inß von einigen Schillingen jum 3wccf ftrd)lid)cr Stiftungen. Die crflen Sd;üßcn« orbnungen flammen von 1180. Über bic blül)enbc unb tätige Stabt bradi im 2«brc 1 l‘,(i fin furchtbarcß llnglücf herein. Durch baß Verfeben einer „liebcrlidjcn sX?agb" fam in einem ©ürgerbauß ein geuer auß, baß fid) balb über btc ganje Stabt verbreitete, fogar and, Äirdje unb Stathauß in 2lfd)c legte, jturfürft Sobann von ©ranbenburg verfünbigte fofort, baß brei Sabre lang l)intcreinanbcr ein beiligeß ßUmofcn gcfammclt werbe, ba bic ©ärger ohne Jpilfc frommer Vcntc ihre Stabt nidit „wicbcrum bauen unb aufrid)tcn" fönnen. Die beiben ©ifchöfc Sbeoborid) von Schuß unb Sot)ann von Steißen verhießen ferner allen benen, bic jum SSicbcraufbau l)ilfreidw Jpanb (elften würben, einen 2(blaß von 10 Sagen. So tonnte ber Sdcabcn wicbcr außgcglichen werben. 3u beginn beß 16. Sahrb. würben nod) mandic firchlid)c Stiftungen gemacht. So verbanft beifpiclßwcifc bic ’Pfarrfirdje bem Sörcßlaucr. war Stoßfewif} einen (Ilbcrncn JMd), jwei ftlberne Jlmpcln, ein filberneß ffiSjipfal — allcß vcrgolbct; ferner SJtcßgcwänbcr, flcine Äapitalien für S??effcn unb 93cfolbung beß '^farrerß, Ataplanß unb SJcftorß auf @runb eineß $8crmächtni|Teß vom 2. September 1515. »öalb barauf begann bie Steformation aud) in Sommerfelb fid; ©ahn ju iredjen. Schon 1525 fdjricb ber ©ifdjof von SDtcißcn bcfd)wcrbeführcnb an ben Äurfürflcn 3oad)tm I., ein junger SDtann, SD?id)el Sccuter auß bem Ärcujbof vor ßottbuß, hcchc
156 Sommerfelb (®e,o)id)flid)e ßinleifung). feine Sonfur vrrwadjfcn (affen unb geprebigt, bag allcrwcgö jeljn Sobfünben in einer SDtcffe begangen würben. 1526 ermahnte beö Äurfürftcn 3)rubcr, ber Äarbtnak erjbifdjof 2llbrcdrt, ben Siat febr ermllid), bie fatholifdwn Bcrcmonicn beijubefyalten unb bie Sut^crifd’cn 311 verjagen. IPod) in ber 9tad)barftabt Sorau fanb bie neue Sefyre bereite 1528 Eingang, unb fo fdieute mandjer Sommcrfelbcr bie Steife nadi bort nidjt, um bic „prcbifantcn" 311 hören. Stadibcm SDtarfgraf Jf»anö von Eüftrin 1535 bie Bügel ber Stcgicrung ergriffen, wurbc in Sommerfelb nad; Eingabe bcö Sdjöppcubudjcö im Saljrc 1538 bic neue Vcljre cingcfübrt. 2luf Simon Äuljnc folgte alö erftcr cvangclifd)cr Pfarrer, wie bic Eoncorbtcnforincl ergibt, um 1541 ber J£of« biafonuö 'Phrajiuö. Er war Superintendent, iljm jur Seite traten 4 IDiafonc. SPicfc 5 ©ciftlicficn hatten beibe Stabtfircficn unb 22 Dörfer ber Umgcgenb 311 verfeben; 311 ihrer Bereifung mußte ber Oberpfarrer beit £tafoncn 2 Stcitpfcrbc galten. Um biefc Beit trat auch ein '4Ped)fel in ber Jperrfchaft ein. Son ben 93icbcrftcin hören wir feit 1478 niditö mehr. Son 14S3 an werben bie v. Stotljenburg alö Sd)loßl)errcn genannt. 1543 enblid) fam Jpcinrid) v. pad auö einer fdwn im 12. Bahri). nalje Sorgau begüterten ‘Jlbclöfamiltc in ben SPefiß. J^cinridj, ber juglcicb Jpauplmann ju Eottbnö war, ftclltc alö Bnljaber bcö Sdjloffcö unb ber Stabt feinen „Vicben Untertanen" 1551 ein 'Privileg auö, „auf baß fie bic 2Öalfmül)le an ber Subuft nach ©cfallcn gebraudjen fonnten". 2l(ö ihm im fclbcn £sal)rc ein Sohn, glcid)fallö J^cinrid) genannt, geboren wurbc, ftanb ber Stat von Sommerfelb Pate. Stad) feinem frühzeitigen Sob übernahm ©ünther v. Äottwifc, auö altem 2lbclögcfd)lcd)t, bie Sor» munbfd)aft. 1571 fing, wie ber Ebronift Wiöller crjäblt, ber „eblc unb wohl ebrenvefte" J^cinrid) v. pacf an 311 regieren. 9 5al)rc barauf begann ber Siatbauöbau burdi einen wclfdwn SSciftcr 2llbrcd)t 2lntoni. 1583 wurbc jur Erweiterung bcö SDtarft» plalseö baö „wcnbifdjc Äirdjlcut" — gegenüber 9??attl)äi ?cl)mann Jpauö — abgeriffen. Sßcrcitö 15S8 ftarb Jpcmrid) v. Pacf auf feinem Erbgut Dcbbcrnil?, oljue Erben 311 hinterlaffcn. Sn ber Jpcrrfdiaft folgten bie v. Äottwitj, benen am 3. Sult 1588 ge« fiulbigt wurbc. Sdjwere Beiten bradjen an. Bit bem Äirdjcnbud) lefen wir: „162S am 8. Suni ift ber Ecitcral Stallcnftciu mit gürften, ©raven, Stiftern unb Herren alfiier an- fomincn, l)at baö Stacbtlagcr alljicr gehalten, ift folgcnbö ben 9. wicbcr auffgcbrodicn, von hinnen in bie 9tcw Belle Seinen Sßcg genommen". SBcitcr bcridjtct Sltöllcr: „Den 15. Sept. 163<> haben bic Ataifcrlidjcn bic Stabt geplünbert, bic Safriftci erbrodjen, bie Atcldjc unb allen Äircficnornat weggenommen unb bic eifernen @itter auö ben 9??aucrn gcriffen. Den 2. Zicj. 1631 haben wir eine böfc 9tad)t gehabt, benn jwifefien 1 unb 2 Uljr famen ctlidjc Kompanien von IDcutfdjen unb Erabatcn, hieben bic 5orc auf, unb plünberten alle Jpäufcr, j?ird)c, Sdjule unb Siatljauö; fdjenbeten grauen unb Sungfrauen; wie cö begunnte Sag 311 werben, marterten fie bic SPürger mit Striefen, baß fie mußten bcfcnncii, wo @clb wäre, etlidjen nahmen fie allcö Siel) unb ben Sßcin unb jogen bavon. — Sn biefem (1633) wie aud, im folgcnbcn Sal)re fam abermalö bic jwei Sabre hintcretnanber eine heftige ^cftilcnj unter baö Solf in unb vor ben Sorfiäbten, baß 580 ^erfonen ftarben. — Sn ber
Sommerfelb (©efdjidjHiche Einleitung). 157 palmcnwoche ift falt ®cttcr gcwcfen, ba bic ßrabatcr alle Käufer, in Welchen feine Söirte gcwcfen, nicbcrgeriffcn, bic Bäunc auf ben SBcinbergen eingcriffen unb verbrannt, baß ber Schabe, welchen fic getan, mit ctlidjcn taufenb Talern nidjt fann bejahtet werben. — £sm Sept 1634 ift baß faiferl. Sricgcß SBolcf allljicr ein« gefallen, bie Airdic unb 9tatbauß eingcfdjlagcn unb geplünbert, ba benn bic Sdiußcn« labe, fowoljl baß Scidjcntud) un Slatljaufc im ©ewölbe, alß aud) bic Sdjüßcnfcttc in biefem Äaften verwahret gcwcfen, weggenommen werben, Ticivcil nun bic Äricgß« gefatjr immer fdjwcrcr werben, bic peft 2 Bahre centinuierct, bie Schüßen wiefen »en Solbaten unb SBurgcrcp außgehüttet worben, ift baß Sdiicßcn nadjbliebcn. Sn biefem SDlonat 1636 warbt baß neue gcbauct, vor ber Orgel, bie J&r. 2lbam ßaßpar von Sorau ju renovieren angebinget. — Ten 13. 2fprt( 1637 warbt ein Solbat, fo allhicr gelegen bei ©corge jflappcrbcin, erfdjlagcn. ju biefem SDlonat ift bic Plünberung unb Dtaubcrci fo groß gcwcfen, baß ßd) fern T>amr auf bem Torfe bat bürfen feljcn kiffen, ftc haben nidjtß fäcn fönnen unb ftnb fo übel tracticrt worben, baß cß nidit außjufprcchcn, alle Sdjweinc würben weggenommen unb blieb fa|l nidjtß von ihrem 9iaub. —" 1642 plünberten bic Sdiwcbcn bie (Stabt. ©nblid) würbe 1648 ber ^riebc gcfd)loffcn. ©rftaunlich ift cß, wie fdjncll [tdj bic Stabt von ben Scibcn erholt h«t. ©efonberß haben bic Tud)mad)cr flarfe Scheuß« fraft bewiefen. S&creitß 1651 ließen fic (id) ihre Privilegien ju Cüftrin „fonftrmicren". ©in im Statljaiiß aufbewahrter Bnnungßhumpcn von 1670 legt von einigem Söohk ftanb Beugniß ab. Sine Sdnilorbnung von 1649 würbe burd) Sßaljcr v. Äottwiß crlaffen. Tie Aottwiß h«bcn ftdt hier biß jur 9J?itte beß 18. Bahrh- behauptet. Tie Todjter Sßaljcr ©rbmannß, beß Seßtcn auß biefem @efd)lcd)tc, vermählte ficb mit bem Oberftleutnant vom Törfflingerfdien ^Regiment ©rcnabierc ju pferbc, gticbridi Sigißmunb von Sßrebow. Tie übrigen Äottwip vcrjiditctcn nad) 2fußjat)lung von mehreren taufenb Talern auf dir ©rbfolgcrcdit, fo baß v. Sßrebow, ber unter Jriebrid) bem ©roßen biß jum ©cncral aufrüefte, feinem Sdnvtcgcrvater in ber Jperrfdiaft auf Sommerfelb fowic ben vier jugebörigen Torfern ©rabfow, Tubrow, Söaubadj unb ©ablcnß nadjfolgtc. 2ludi Sörebow war ohne jtinber. Ta feine jwcitc ©emahlin Gmerenjia Sophia, eine geb. v. Sbcerfclbc, burd) Teftament ibreß verftorbenen ©atten bie J^errfchaft geerbt h«tte, fo folgte nad) ihrem Tobe 1792 ihr SBruber ©eorg griebrid) v. Sßccrfelbe, 3oh«nnitcrrittcr unb (Sommenbator auf Vtcßen (5trciß Schuß); ber gleid)nanüge Stammfiß biefeß alten @cfd)lcd)tß liegt im Sanbe Schuß nahe ftürflenwalbc. Um baß 3ahr 1800 jählte bic Stabt 1737 ©mwohiter. 'Hon ben runb 350 Käufern waren bei weitem bic mciflen mit Siegeln gebeeft. Tic Straßen werben alß „geräumig unb gut gcpflaftcrt" bcjeidjnet. Ter Staotgraben war fdjon bamalß „verwadjfcn" unb würbe „alß Söiefe benußt". 1806 unb 1807 fowie 1813 fanben vielfache Truppcnburdjjüge ftatt; bamalß würben über 27000 9teid)ßtalcr Sdjulben gemacht, glir baß 19. Sahrh- ift in erfter Sinie bemerfenßwert bie Soßlöfung ber Stabt von ber J&errfchaft ber Sd)loßherrcn. Tie Söeerfclbe mußten auf alle ihre 9ted)tc ben Sßürgern gegenüber, bie biß bahin alß ihre Untertanen galten, vcrjichten,
15« (Sommerfelb ((Sefd)id)llid)e Einleitung). nur im Patronat ßaben ffe fid) behauptet. Styre Sänbcreicn, einen befonberen @utß« bejirf bilbenb, umgeben nod) ßente bic Stabt im güben unb Söcßen. ferner mürbe bic Xiid)fabrifation non Söcbcutung. Der gelehrte ^'rofeffor ©unbling fd)rieb bereit«? 1721: „Die Stabt bcjleljet von 5ud)mad)erit, inbem alllßcr fd)öneß Sud) gemadjt mirb". Sn ber Jpauptfirdic hatten bie Sudnnadicr fogar einen eigenen ßjbor. Die früheren SDiitglieber ber Sudjmadjergilbe mürben im Saufe ber Seit ju @roß= fabrifanten. 2(n erßer Stelle fei bie girma ‘l'aulig genannt, bie bcrcitß im Sabre 1835 eine burd« (Socfcrill erbaute Dampfmafdßitc von 15 sPfcrbcfräftcn aufßcllcn ließ. Die 18-16 eröffnete ©ifenbaßn erlciditcrtc feßr bcu 2(bfaß ber SBarcn. Sdrnn 1815 gingen Sud)e nad) önglanb unb 21merifa, von 1857 an vorncljmlidj tjclle Stoffe nad« ber Scvantc unb Snbicn. Die 9iot)ßoffc fonntc biß etma 1867 bic ßcimifdic Sdjaf* judit liefern. SBon ba an mußte man mehr unb metyr aitßlänbifdjc SÖollc, befonberß von Tlußralicn bejießen. Daß fdjnellc Steigen ber (Sinmoßncrjal)! ßängt aufß engfte mit ber ©ntmicfching ber Scjtilinbuftrie jufammen. Bit beginn beß 19. Saljrl). gäfjlte bie Stabt runb 2600, 1810 bcrcitß boppclt fo viel (iinmoßner, unb in ncitcßcr Beit hat ßc fogar, Treffen übcrflügclnb, ßd) jur volfrcidjßcn Stabt im -Streife aufgc« fdjmungcn. Der Stabt gehören vornehmlich im Sübcn Salbungen im Umfange von runb 1700 SOTorgcn, außerbem einige mentge 2(cfcrparjcllcn. ©aßbclcuditnng mürbe um 1850 cingcfüfyrt, eine eigene Ü&affcrleitung bcrcitß 1863 angelegt, grcilidj, an Tlltcr» tümlidjfeit nahm ßc ab. Sdjon 1838 batte man bie Stabtmauer verlauft unb vier Sabre barattf baß ©ubener unb Soraucr Stabttor abgebrochen. So mürbe meßr unb mcl)r neben bem Sßüttclturm unb bem Sfatßauß bie fürjltd) ftimmungßvoll erneute ^'farrfird)c baß t)aiiptfad)lid)ez an bic 700 jährige @cfd)id«tc crinncrnbc Denfmal. Söäbrcnb beß SÖcltfricgcß bemieß bie Stabt febr große Dpfcrfrcubigfcit; mehr alß 300 ihrer QSurgcr ßclcn auf bem gelbe ber (fljrc. Denkmäler. £1 u c 11 c n für ben f u n ß g c f di i d) 11 i cb e n Seil. Urftunben unb ‘Bauafilcn im Sommerfelder 9latö- und «Pfarrardßv foivic im Slrdnv bei Moußiloriiimö ju «Berlin. Cileratur. 1) .$anbfd)riftlidie Cßronif von Slrdiidiatonuö 9)1 öl 1er im SBeßfi ber Stadt. 2) 9JL Sauge: „Die 05efd)id)te ber Stabtpfarrfird)e ju Sommerfeld". Drucf von SB. 65reve. «Berlin 1917. 3) .«?. Steinhaufen. „Sson einem imederaufgefnndeiieit XircbenFunfhverf". Sommerfelder Tageblatt. 1912. 9lr. 228 u. 229. ‘Pläne. «Plan von Sonnnerfelb auö den Safjren 1721 — 1723 in der 'l'laufammer deö 9Xiniftcriumö ber öffentiid)en Slrbeiteu. StadtvcrmciTiiiig von etma 1890. Crntmicflungßgcfd)id)tc unb Einlage ber Stabt. Sommerfclb beßeßt eigentlich auß brei cljcmalß getrennten ©emeinmefen unb jmar auß ber Stabt Sommerfclb fclbß fomie bem Dorfe Sd)6nfclb im Slorbcn unb ber &c= meinbe ^>mfau im Sübcn ber 2fnlagc. Die beiben jefeigen SSorftabtc mürben fdrnn im Jaljrc 1370 von ber Stabt ermorben unb cingemcinbct (vgl. Dafei 12 unb 21bb. 147).
Sommerfelb ((SnttDicftlungsgefcfjicfjfe). 159 Qltb. 147. (Sommerfell'. e>mbtpun auö ben Sauren 1721—1723.
4 160 (Sommerfelb (ßjnfuHcftlungsgeftfjicfjfe). 9(bb. 148. (Sommerfelb. SBüttelturm.
Sommerfelb (ßnluiidilungsgefcbicble. Uliholaihirdje). 161 Sie SBejeid)nung beö in Schönfelb gelegenen ©otteöhaufcö alö 9lifolaifird)e bered)tigt vielleicht baju, an biefer Stelle bie Urßebelung ju fudjen, obwohl anberer« feitö wieber bie Einlage bcö ehemaligen Sorfeö felbft für eine jüngere ©rünbung ju fpredten fd)eint. Saö mag jebod) auf eine im £aufe ber Äolonifationöjeit vor« genommene Umbilbung ber alten flawifdjen Siebelung Subrau jur germanifdicn 9?cu« grünbung jurücfjuführen fein. Sagegen jeigt ber eigentliche Jtern, bic alte Stabt Sommerfelb, foweit fie ßd) unter bem Sdjulje beö Sdßoffeö Ijerauöentroicfelt 1)06 nod) fein itrfprünglidjeö ©epräge. Obwohl bercitö i. 3. 1838 bie alte auö f^clb« unb Sßacffteincn aufgeführte Stabtmauer an bic Eigentümer ber anßoßenben ©arten verlauft unb von biefen biö auf einen Heinen 9ic|l beim ©arten ber Sberpfarre nicbcrgclegt worben war, fann man heute nod) au bem ringförmig verlaufenben 3ug ber Straße am Stabtgraben genau ben 2Öeg verfolgen, ben bic alte Sßefcfligung genommen batte. 3wei Jpanptjugänge führten cinft nad) bem Stabtinnern, im 9?orbcn baö ©ubener, im Sübcn baö Soraucr Sor. Ser beim 2lbbrud) ber Sore i. 3. 1842 allein nod) fteljengeblicbcnc Sßüttelturm (21bb. 148) auö ©aefftein ift im ©runbriß freiöritnb unb im 'Jlufbau ohne reichere ©licberung. SScrmutlid) auö ftrategifdjen ©rünben ift aud) bei Sommerfelb ber Verlauf ber ^anptoerbinbungößraße jwifchen ben beiben Soren in ber Jpöhe beö SKarftcö gebrochen. 5Son ben anberen Straßen« namen ftnb nur bic Sd)Ioß« unb bie ©urgftraßc bemerfenöroert. 21ud) bie 53ejcid)' Hungen Ärummc«, ’^farr« unb JJirchjtraßc fdjeinen älteren Urfprungö im ©egenfaß ju ber allcrbingö außerhalb ber Litauer gelegenen ^oft« unb ber $5al)nl)of|traße. Über baö I8orl)anbcnfein eineö Jjofpitalö jum !)!• ©eift wirb i. 3. 1401 bcrid)tet. 9lücffd)ließenb von ber ©efdjidjtc foldjer Stiftungen in anberen Stabten muß man feine ©rünbung in baö 13. 3al)rl). verlegen, and) fein Stanbort war außerhalb ber ©lauer unb jwar an ber Stelle ber Jpäufer ®ahnl)ofßr. 183—185. Ser leiste größere Umbau hotte im 3abre 1732 ftattgefunben. ©egen Enbe beö vorigen 3al)r« hunbertö legte man ben $Bau nicber unb veräußerte bic ©runbftücfe ju iprivatbaujwecfen. 2lbgefel)en von ben nadjftehenb außer bem Schlöffe unb bem 9iatl)auö ein« get)cnber gewürbigten fird)lid)en ©ebäuben, fei hier uur nod) furj bie im Süben beö Stabtgcbietö r. 3. 1909 erbaute fatl)olifd)c Äirdic erwähnt, ein Sßatffteinbau von red)tecfigcr Einlage mit apßbcnartigem Dftauöbau unb 3Beflturm, ber wie bic meiften berartigen neugotifdjen Q5autcn nid)tö weiter ©emerfenöwerteö bietet. Sie 9ttholaihirche. 28 a u g e f d) i d) t c. 3war läßt, wie bereitö erwähnt, ber 9?ame ber Ätrdjc (2lbb. 119) auf eine in ber früheßen 3eit ber Äolonifation erfolgte ©rünbung fchlicßcn, bod) ßnb wir über bie $Baugefd)id)te unb ben Sßanbeftanb biö herauf inö 18. Sahrb. völlig im Ungcwiffen. Eincrfcitö fehlen alle itrfunblid)cn 9?ad)rid)tcn, anbererfeitö geht bie heutige 2lnlage Hunfttentm. b. (Drot>. SSrbbg. VI. 0. Sroffen. 11
162 Sommerfelb (<Hiholaihircf)e). auf einen völligen Steubau jurücf, ber in ben Safyren 1757—1761 norgenommen würbe. ißercitß 1755 war baß alte ®otteßl)auß niebcrgcriffen werben. Söei bem fehlen älterer SO?auerrcftc ift bie Sdjlußfolgerung wohl berechtigt, baß bie ehemaligen Umfaflungßmauern flatt auß baucrhaftcm Söauftoff auß $ad)Werf errichtet waren. 5m 3ahrc 1897 würbe mit bem Sßau beß biß baljin fe^tenben Surmeß eine neue umfang# reichere SBautätigfeit cingeleitet, ber aud) ein bem Tlnbau auf ber 9?orbfcitc cntfprcdienbcß Srcppcnhauß in ber 9Kittc ber Sübfront unb bie tleine quabratifdjc Safriftci in ber 2ld)fe ber ©ftfeite ange# hören. ®lcid)jeitig gab man bem 53au fein jefeigeß in neugotifdjeii formen gcljal# teneß ©cwanb. Sö a u b c f d) r c t b u n g. 3m ©egenfaß ju biefeit jüngften 'jfnbcrungcn bat |Id) bic Äirdje in bem flad) gebeeften, auf ber 9?orb#, ®cft# unb Siibfeite mit £>oppclcmporen, im Dfteit nur mit einem ©inbau verfchenen Snncrn ihr baroefeß ©epräge vollftänbig bewahrt (2lbb. 150). SBorneI)mlfd) trifft bieß im Jjinblicf auf ben von jwei Säulen flanficrtcn unb nad) außen mit bem übliche« Schnüiwcrf gefdjmücftcn Äaitjclaltar ju, ben auf beiben (Seiten ber Sdjallbccfcl# frone bie fpmbolifdjen ©eftalten ©taube unb Siebe jieren. £>er Jlnftrid), ber ©oben# beiag, bic 2lltarleud)ter, bic Sichterfronen, bic 9?ummerntafeln u. a. m. gehören bem 19. Sabri), an. Gfiii einfd)l. (Socfel Im l)ol)er, gußeiferner 2lltarfrujifijuß trägt an ber SBorberfeitc bie Snfd)rift: Zum Andenken der St. Nikolai Kirche zu Sommerfeld Ferdinand Rawetzky 1863. ©in Sinn trug, einfchl. Secfel 32,6 cm l)od), jcigt auf biefem eingegraben: St. Nikolaikirche / 1846. ©in jinnerncr Secfelfrug, 35 cm l)od), fowie jwei 20 cm unb 24 cm l)ol)e 3innfcld)e ftnb ol)nc Snfdirift. ©inc 2B etterfafyne (2lbb. 151) in Scftalt beß preußifcheu 2lblerß trägt bic 3al)reßjal)l 1761. Sie wirb einfdjl. Stange, Äitopf unb Stern auf bem Äird)en# hoben anfl'ewal)rt unb bilbetc einft bic SDcfrönnng ber ehemaligen baroefen Äirdjc.
eominerfelb (<Hiholaihircf)e). 163 Qlbb. 150. ©ommcvfelb. 9tifolaifird)c. 3nnereS, Slict nad) tSüboflen. 11»
164 Sommerfclb (Gtabtpfarrhirdjc). Vlbb. 151. Sommerfclb. 'JliFolaitirdjr, ©ettcrfnfme. ©bcnbafclbff hängt eine infdniftlofe ÖHctfe von 5.3 cm im Durdnneffcr, baß einige (Srinncritngßftücf an baß mittel« altcrlidic ©otteßhauß. 'Hon ben brei ©loden im Surm mißt bie nörblidjc 1,00 m, bie mittlere (,28 m nnb bie füblidic 84 cm im Ditrdjmcffcr. ©te würben im 3fal)r< 1897 von §\raiij ©d'tlling i. (5. Jy. Ulridi in 21po(ba (Sljür.) unb 'Mcnffcin (pffpr.» gegoffen. Die älteffen ©rabffeine auf bem bic Atirdic umgebenben Rricbljof tragen bie Etilformen beß erffen 'Viertele beo 19. Jabrhunbcrtß. ®ie Gfabfpfarrhircbe. '33 augcfdiiditc. Daß ältcffe firdffidic ©aitwcrl ber ©tabt, wenn andi nidjt l)in|'id)tlid) feiner ©rünbnng, fo bod) im J^inblicf auf bie ben vcrfdiicbcnffcn fönujeiten beß ®?ittclaltcrß angeboren« ben 9icffe feiner llmfaffungßmaueru iff bie heutige Stabt« pfarrfirefre (?lbb. 151). ©djoit ber llmffaiib, baf; ber 23 a u urfprünglid) ber Sfutter ©otteß geweiht war unb erff nad» bem Dreißigjährigen .ft'ricg uadi Et. ®?aria 5)<agbalena bc« nannt würbe, beutet barauf bin, baß feine ©rünbung in baß Safjrbnnbert ber SDlaricnfirdicnbautcn fällt, alfo in engem Bufammcnbang ffebt mit bem planmäßigen 'Außbait ber ©tabt gegen bie SÜlittc beß 13. Saljrnunbcrtß. Die frübeffe urfitnb« (tdic Erwähnung ffammt jwar erff auß bem Sabre 1315, bietet aber burd' tljren Jpinweiß auf bie l'crwcnbnug einer ©tifrung auß oem Sabre 1289 einen 95cwciß bafür, baf; ber ®au in ber jwciten J^älfte beß 13. Saljrb. bcrcitß längft feiner gotteßbicnitlidicii Bwccfbcffimmung übergeben war. Unb in ber Sat läßt jidi auß ber heutigen ©riinbrifianorbnuna tvgl. 21bb. 1521 im J?inblicf auf bic iKaucrrcitc, foweit |te auß fd)arffantig verarbeiteten ©ranitqnabcrn erridffet |tnb, uodi bcutlid) bic auß ber erffen 95au;cil itammcnbc Qlnlagc beraußfdiälen. ®<an er« fennt ben gutcrljaltcncn li!cittci( etneß jener fcltcncn brcifdufffgcn ©rnnbrifftppcn auß ter frühen .ffolonifatioitßjcit, alß bereu bcitcrbaltcncr l'crtrctcr biß jeßt anläßlid' ber Suvcntarifation bic 5tird)c in iDiaffcn, .ffreio Vucfau, fcffgcffcllt werben tonnte (vgl. ®anb Vucfau ?lbb. 312». 21udi hier flanficrcn bic beiben Scitciifdiiffc ben nur bem sniittclfcfriff vorgelagerten Surm, inbem ffc biß 511 bcffcit 5££fffront vorfdiicßen, ebenfo entfprcdjcH bie wenigen nodi bcntlidi crfcitiibaren älteffen Viditöffnuiigeii aeuau uadi Vage unb 21norbnung ben frühen Jytnitcrii beß iDiaffcitcr SÖauco. ’llcn ber im Snnern an ben 'I>?aucrabfäßcii bcutlid) erfennbaren urfprünglidien J^aupt«
Sommerfelb (Stablpfarrhirdje). 165 gcfimoböbc bco füblidicn Scitcitfdjiffß unb ber Sdjrägc bcö '])ultbadicß außgcljcnb fowie un J^inblicf auf baß Maflcncr Sieifpicl wcitcrfdilicßcnb, bürftc aud» ber crftc firddidic Monumentalbau ber »Stabt Sommerfelb eine 95afilifa gewcfen fein mit ein« gezogenem (il)or unb halbnmbcr ?lp|tß (vgl. Vlbb. 153». Tas Tlufblübcn ber Stabt uub bas? bamit in engem Bufammcnljang ftebcnbe 2lnwad)fcn ber 95cvölfcning mag wie in granffurt a. £?., fo aud» in Sommerfelb baß Q5cbürfniß itadi einer Erweiterung wadigerufcn haben, mit ber man um bic 'ill’b. 152. Sommerfelb. ynnibrif; bet Stabtpfarrfircbe. Mitte bcs 1L jabrb. babnrd) begann, baß inan ben üfttcil nicberlegtc unb ein cingcjogencß, gerabc gefdiloffeneß, nad) ben nod) erhaltenen ehemaligen Ecfftrebepfcilcrn ju fdilicßen, gewölbtes THtarbauß auß 93acfftein mit cbenfallß nod, crfciuibarcm Mittclfcnftcr anfügte. 3n engem l’lnfdiluß an bic Jcrtigftcllung folgte ber 55au ber gewölbten Sübbälfte ber nörblidj vorgclegtcn Safriftci. Tic ©ftgicbcl biefer neuen Bauteile würben mit wcißgcpiißtcn SBIcnbcn gcfdnnürft unb unter bem alten 45aupt* gefnuß jog ßd) ein cbenfallß weißgepugter, vertiefter Jricßftrcifcn entlang. Tic jeßt vermauerten, aber nod, bcutlid) erfennbaren älteren Spißbogcnfeitßcr auf ber Siib? feite vcrvoUftänbigen baß 33ilb ber alten ftirebe. Tie vielen 9fadiriditcn von Stiftungen im 15. 5al)rb. legen ben Söcweiß ab für ben 9lcid)tum ber SBürgcr, unb eß ift fclbftvcrftänbh’di, baß unter biefen llmftänbcn bic QSautätigfeit nidit jtillftanb, fonbern im (Wcgeuteil voruehmlid) ber innere 2üißbait rege geförbeet wurbc.
166 Gommerfelb (Gfabfpfarrhircfje)’. Da bracß pfÖBiicn am Sftargarctcntag (13. 3uli) 1196 jcneö gewaltige lln» glücf über Soinmerfclb herein, infolgcbcffcn mit ber Stabt auch bie Äircßc jum grüßten 5cil auöbranntc. ©meuter Spfcrßnn ber Söürgcr unb Unterßüfjungcn »en außerhalb, wofür bic 9ioöfcwtjfd)c Stiftung von 1515 nod) beute Scugniö ablcgt, forgten für bie nötigen Mittel unb ließen nad) annäl)crnb jwanjigjähriger Söautätigfcit wicber jcneö SBcrf erßeben, baß wir in ber JjJauptfadjc beute vor unö feben unb Slbb. 153. Sommevfelb. JRefonfhuttion beö ©ninbrtfi’eö bet evßen Einlage bet Stabtpfarrfird)e. baß i. 3. 1517 mit bem Sd)luß bcö ©cwölbcö, wie ber <5brp:! nijt Böller be» rid)tct unb eine 3nfd)rift in ber fübwcftlidjcn 5urmvorballc bejeugt, feinen vorläufigen 21b» fd)Iuß fanb. lßärccönid)t bcfannt,baß bic Sommcrfclbcr im Sal)rc 1521 fd)on „ben geißlidjcn Binö ja geben" ßcß weigerten unb ßd) and) fonß nod) frühjeitig ber neuen £cbrc jugetan jeigten, fo fprädw fdjon allein jur ©enüge bafür bic bem neuen Boitgciß Sicdmung tragenbe 21norbnnng bcö inneren 21uöbaueö afö protcftantifdjc ^rcbigtfirdic. 3m 3abrc 153S folgte bereite bic enbgültige 21bfdjaffnng bcö fatljolifdjcn ©ottcöbicnßcö unb ber Übergang bce i'atronate auf bic ftäbtifeße otrigfeit. Drei 3al)re fpätcr tarn ber erfte cvangclifdic @cißfid,c Söartßolomäuö ^ßrajiuö nad) Sommcrfclb. 21ußcr ber im Saufe ber Beit notwciibig geworbenen Erweiterung burd, 2(nbantcn, wie ber 9?orbßälftc ber Safrißei unb bcö 15S9 vorgenommenen 21uöbauö bcö ber Sübfcitc bcö Surmeö vorlicgcnbcn Scilö bcö Scitcnfdßffö, folgte, wie ber Scfunb beute nod) jcigt, in langer 9ieil)c bem jeweiligen 3cit0cfd)matf cntfprcdicnb bic ©cfdjaffnng neuer 21uö» ßattungößücfc, bic Sluöfdimücfitng ber Wirdic mit fevitaphicn bürgerlicher unb abcligcr @cfd)icditcr, Stiftungen von Söilbnißcn ber ©cißhd’cn unb SdjcnfuiigcH von fird)Iid)cn ©eräten auö 3inn unb auö Ebclmctall. Sclbft mcbrfadic unglücFIicßc giücffd)lägc, wie ße u. a. bic ffcucröbrünfte in ben 3obrcn 1597 unb 1<>15 verurfadtfen ober bie Sßirrcn bcö ©reißigjäbrigen unb Siebenjährigen Äticgcö im ©cfolgc batten, vermochten ben Dpfer» ßnn ber Sbcvölfcrung nid)t ju ßemmen, obwoßl nid)t verfannt werben foll, baß in» folge biefer ©rncucrungöarbcitcn mand) nüttclalterlidje Äiin|tfd)öpfung jugrunbe ging. SBoIlcnbö griff um bic SDiittc bcö 19. 3cd)rb. eine allgemeine 9?üd)tcrnbcit alö tfolgeerfchciniing ber irregeleiteten ©cfdjmatföriditung ber 9iomantif ^lai;. Stiel ®crt» vollcö wurbc ad)tloö beifeite geworfen ober gar völlig jcrßört. Dvefen unhaltbaren Bußänben wurbc burd) bic im 3abrc erfolgte Snßanbfcijung ber Äird)e ein
Sommerfelb (Gtablpfarrhirdje). =+= 15 m \!lbb. 151. Qomtnerfelb. 0tattpfarrCtrd)e. Eliterfdjmtt, SBlitf imd> Often.
16« Gommerfelb (Glabfpfarrhirdje). tfnbc bereitet. £ao itodi R'orhanbcnc ivurbc (jervorgefitdit unb aufgcftcllt, Uber tünditcö wicbcr forgffiltig frcigclcgt, einfarbig llbcr|trid)cncö neu bemalt, manch ftörenber eiiibau entfernt, fc baß and, bat? Innere wicbcr einen feiner 3wccf« beftimmung entfprcdicnbfh, würbtgen Cnnbrucf madit. 93aubcfd)reibn ng. CEtaö ©ottcobaitö ift eine bretidiifftgc J^allcnfirdjc (?lbb. 151), mit einem bem iDiittclfd)iff vergefegten, von ben beiben SBcftjodtcn ber Scitciifdiiffc flanficrtcn Surin unb einer jwctjod'iacn Mir JjUftc vor bic 9'orbfront vorfpringcnbcn, jur anbcrcn Jpälftc in bic Diorboftecfc eingebauten ©afriftei, ber gegenüber an ber Sübcjlccfc ein Sreppentnrm cntfpriait. £cr kreppen»erbau vor ber 5>?ittc ber 9?orbfcitc mit ber barunterlicgciibcn ©ruft gehört ber 95arocfjeit an. Ster überwiegenb auö ^clbftciiteii crriditcto, in feiner oberen Jpälftc burd) ’Jlb« Hhrägnng ber ectcn ine ?fct)tecf übergeführte 5urm enbigt in einen 3üuicnfranj atto SBadjlcin mit Umgang unb wirb von einer aditfeitigen, vcrpitßtcn, mafftven Sßpramibc befrönt tvgl. audi ‘Jlbb. 17-5 j. öcm fdilidjtcn, fpißbogigen likirportal mit feiner cinfad) abgetreppten yaibung unb ber barübcrftßenbcit, nidit nünber cinfadicn Siofe cntfprcdicn in halber Jpohe bcö Surmcö fdnnalc Sdtlißfcnftcr, wäbrenb bic iiadv träglidi btö jur .Ipälftc vermauerten ©cijnHnfcn auf ber j)?orb« unb Sübfcitc im ©egenfaß ju ben in glcidicr »fioDc fTßcnbcn Öffnungen ber 'llkftwanb unvcrhältniömäfn'g breit unb gebrüeft crfdicincn. ©ic fonft völlig fdimucfloo gehaltenen llmfaffitngömauern bcö Äirdwnfdjiffeö werben von großen, verfdiicbenartig unb inebrfad) geteilten Spißbogenfenftern mit ge« puftten Vaibungen bnrdjbrodjeii, von beiten baö fedlöteilige, am rcidiftcn gcgliebcrte Djlfcnftcr burdi eine in bic ncujeitlidjc iicrglafntig cinaclaficttc ältere, Heine, runbe 95iiße bcmcrfcnöwcrt i|l mit ber Parftellung ber ?T?aria unb beö JJobanncö ju beiben iScitcn bcö ©cfreujigtcn, ber Sahrrö^ahl 1631 unb ben beiben Stifternamen Weorgiuö (l‘fd)cnl)agcn unb SOTattheiiö 9)?al?fd)fe. 3kn vorHchmften rcidicren Sd)mucf bcö ‘jliipcrcn bilbet ber mäd)tigc, viclfadi geraffelte 5?frgicöcl i?(bb. 151 u. 1751 mit feinen ,yialen, ben .'ircujfcabtetiungen vor ben gepaßten fölciibcn unb bem befrenenben Cölocfentürmdicn. Jfußer bem erwähnten UBcitvortal vermittelt nodi ic ein Zugang an bem nörb» lidjen Surmanbau, an ber Siorbwcftccfe bcö Sdiiffco, über ben erwähnten ©ruft« aubau auf ber 9?orbfcitc hinweg unb enblid, beim kreppen turnt an ber Süboftecfc ben '’licrfebr mit bem Snncrn. 9icidic SUppcitncß« unb Sterngewölbe überbccfen bic brei Sdiiftc I?fbb. 155j; bic auf ben beiben Vängofeiten cingejogcncn empören finb, foweit fic ber iXefor« inationöjcit angcl)örcn, ntafftv unb unterwölbt. IMe j. S. auf einem Sdicingewölbe rubenbe Orgelempore erhielt ihre jeßige 2fnorbnung im Sabre 1912. ©ic übrigen (Sinbautcu finb ebenfo wie bic O|tempore auö J?ol; unb gehören ber SJ5arocfjtifl an. ©aö ©eilubl unb ber 95obcnbclag ftnb ncujcitlidi.
Sommerfelb (<51abtpfarrhircf)e). 169 2lbb. 155. sommerfclb. stabtpfarrfird)e. Snneve«, ©lief nad) Cfleit.
170 Sommerfelb (Sfabtpfarrhircfje). 2lbb. 156. Sommerfelb. Stabtpfarrfirdje, Qlltar.
Sommerfclb (Slabfpfarrftircbc). 171 25er 2lltar C?lbb.l56),beffen von duften bc* frönte böljerne TXücfivanb ftef) brci= gefd)of|Tg über ber mit lateinifd) abgefapten Serh »orten fowie mit bem Sommer: fetber SBappen gefdjmüdten Socfelplatte er« bebt, witrbc nad) SRöllerö Sßcridjt auö freiwilligen 9lbb. 157. ©ommerfelb. <3tabtpfarrEird)e, Saufe. *) ®ie Sßortfolge lautet: „JOHANN: VI / CARO MEA VERE EST CIBVS / ET SANGVIS MEVSVEREEST POTVS / QVI MANDVCAT MEAM CARNEM ET BIBIT MEVM SANGVINEM IN / ME MANET ET EGO IN 1LLO“ (= ’Dlein gleifd) ift bie red)te (Speife unb ber rechte Srant mein QMut, wer mein gleifd) ißt unb trinft mein QMut, ber bleibt in mir unb id) in ihm) unb „1. COR:XI / PROBET SEIB- SVM HOMO ET/ SIC DE PANE ILLO EDAT ET DE / CALICE Bl- BAT QVI ENIM MAN / DVCAT ET B / IB1T 1N- DIGNE / IVD1CI- VM SIBI MAN / DVCAT ET BIBIT / NON DIIVDICANS CORPVS DOMINI“ (= ©er 9)lenfd) prüfe fid) felbft, unb alfo effe er von biefem ®rcb nnb trinfe »on btefem Seid), wer nämlid) unwürbig effet unb trintet, ber ifiet utib trintet if>m felber jum @erid)t, bannt baf; er nid)t unterfd)eibet ben geib bet) Äetrn).
V 1 7'2 Gommerfelb (Gfabtpfarrhirdje). SPetträgcit am 29. September 15*7 „gefclgct". Er bilbet mit feinem QMatt«, 95anb= nnb Aled)twcrf, ben ©.nabcrii, Schuppen nnb Äncpfdjen, Jpcrmcn, Sngclö« uub Vöwcnföpfcn fowie ben rcidigcfdimücftc Aoiifolgcßmfc tragcitbcn, forinthißerenben Säulchen eine ber tvpifdißcu unb beßerlßiltcncn firdjlidicu 3icnaißanccar6citeii ber proving. ©er 9icltcf> barßcllung bcö bl.‘Kbenbinablö im J^auptfclb cntfprcdicn in ben beiben barüber folgcnbcn Mittclfclbcrn bic «Silber ber 2lufcrßcbung unb ber Opferung jfaafö, wäßrenb m ben fttifdjen ber baö 2lufcrßcl)ungöbilb flanfiercnbcu feitlidjcu Tlufbautcn bic $litubßgurcn ber 'Jlpoftcl 'Paiduö unb petruv fowie ber Propheten Mofcö unb Eliaö lieben, ©er llmßanb, baß anläßlid, ber feilten Sußaubfcßung ber Siücfwanb in ben Dlifdien unter bem 175i> aufgetragenen 2lnßridi bic jeßt im füblidicn Scitcnfdßff hinter beut Mangel« Pfeifer untcrgcbradjtcn 5afefbtfbcr ber vorerwähnten Ulpoftcl unb Propheten gefunben würben, läßt vermuten, baß aud) bic anberen SSifbcr allmählich burd, plaßtfehe ©ar« ftcflungcn erfeßt werben feilten. ©er Snfdirift: „ERBAVT / A° - D - / 1585“ ’) in einem rechte oben angcbrad)tcii Sdßlb entfpridit linfö feit ber i'ollenbitiig ber feßten 3nßanbfeßuitg ber 3ufaß „ERNEUERT / A-D / 1912“. ©ic ebcnfallö rcidigefdinißtc forinvcrwanbte Mangel, von bereu ©ccfcl auf ber Untcrfcitc bie Saubc alö Sinnbtlb bcö bl. (Seiftcö f)erabfdiwcbt unb bereit Mörpcr gwifdten ben EcFfäuldjcn in 9iunbbogennifdicn bie ülcßalten ber vier (fvangelißen unb beo Erlöferö aufweift, wurbc anläßlich ihrer Sleubcniafung am ©ctfcf unb an ber Q5rüßung mit Sprüchen gegiert, bic Möllere 'Jlufgeidinungcn entnommen ßnb. (fine nadi biefer Quelle cbenfallö neu fjinjugefügte Snfdirift nimmt SPegiig auf bie Stiftung ber ‘Arbeit bureb §rau Margaretha von Majcn, bei- 'Jßitwc bcö 4j»anö von Malfrcuth auf Söclfau, bie am ©ßertag 1586 auf ber neuen Mangel burd) ben bamaligcn 'Pfarrer ?ffbiituö Mccf gehaltene erfte prebigt unb bic Erneuerung im Sabre 1912.-) Einer faß nod) bitrdjgrcifenbcrcn ‘Auöbcßcrung alö baö Vorerwähnte ‘Jlnöftattungö« ftücf heburfte bic 1585 von Jjcinrid) von pacf auf Sommerfelb gefdienfte höfjernc Saufe (Abb. 157). Jjjicr mußte bic unter bem 93albad)in bce ©ccfclö früher vorhanbcnc Saufe Ehrißi vollftänbig neu ergängt werben, ©tc auf biefc J^anblung bcgugncbmcnbc, ’) ©it Sabrcegalg 1585 iß ter Mircbenrcd)iuiug entnommen. ’) ®ie jufd)iiften an brr luuijcl tauten: A) am Äangelbecfcl: „Dafür halte uns / jedermann: für Chri / sti Diener und für / Haushalter über / Gottes Geheimnisse“ / B) am liangelförrer: I. Oberer Staub: „Wir predigen nicht uns selbst / sondern Jesum Christum daß / er sei der Herr, wir aber eure , Knechte um Jesu Willen.“ ». 9hl ter wcßltcl'eil SSl'üßllligÖfÜUlllig: „Anno 1586 / Hat diese Kantzel / gestiftet die Edle / u. tugendsahme Frau / Margaretha von / Maxen Hansen / von Kalckreuthens / seeligen Wittwe / auf Belckau. Am / heiligen Oster- / tage ist darauff / durch den H / M. Albinum / Meck die erste Predigt gehalten / worden, egg) / (Möllers Chronik S. 612) / Erneuert / Anno 1912.“ s. 3lVlTd)Cll bell Jtoilfoleil unter ben giguren: a) „Siehe das ist Gottes / Lamm welches der / Welt Sünde trägt / Joh. 1.“ b) „Ich bin der Weg, die I Wahrheit und das / Leben niemand komt / zum Vater denn so / durch mich. Joh. 13.“ c) „Du hast Worte des ewi-* / gen Lebens u. wir haben / geglaubt u. erkannt daß / du bist Christus der Sohn / des lebendigen Gottes. Joh. 6.“ d) „Jesus Christus ist uns / von Gott ge- macht zur / Weisheit u. zur Gerechtig / keit u. zur Heiligung u. / zur Erlösung. I. Cor. 1.“ ei „V-D-M-I-.E (= Verbum domini manet in aeternum, b. (). ©OttcÖ 2Bort bleibt ewiglich) / Christi Worth / Luthcri Lehr j vergehet nun / undt niffiermehr.“
Gommerfetb (Glabfpjarrfiircfje). 173 'Mb. 158. eomnmfcft. ghnereg ber Stabtpfarrfircbe, »lief nach ®c|lcit.
174 Gommerfelb (Gfabtpfarrhirche). in lateinifdjer Sprache abgefafjte 3nfd)rift mit ber 3al)re$jal)( 1585 gibt bic Scjtftcllc 5D?attf). 3,17 wicbcr. Sie mit gemalten Sarftellungen abivcchfelnbcn, ebenfalls lateinifd) abgefaßten 3nfd)riften an vier ©eiten bcö aditeefigen Saufbetfcnö ftnb MARCI • 10, GENESIS • 7 CAP., EXODI 14 unb 4 REG 2. entnommen.1) Sie mefftngene Sauffdjale mit ber Sarftellung ber W?a« bonna in ber ®trat)lengloric trägt bie 3nfd)rift: „JOHANN o-TRAUo AK o GOTT o FENTZEL AIDCCXL.“ 'Jlbb. 159. Sommerfelb. Stabtpfarrfirdje. 33ilb beß 2lpotl)eferß 3. (i. Sternberg. Saö jüngfle ber vier Jpaupb auö|lattungöftücfc ifl bie 1795 von bem 2(potl)efcr 3-ß-Stern« berg in ©ommerfclb gefd)cnfte SDrgel (2lbb. 158). 2ln bem rcidjgefdmi^ten JJrofpcft ivei« [en u. a. bic fcfyon flaffijiftifd) gehaltenen SBafenvcrjieruitgen auf bie ermähnte fpätc SBaujcit hin. Über bem ©pieltifd) ift in ovalem, gefdjnigtem unb vergeb betem £orbeerral)men baö QJilb bcö ©tifterö (2lbb. 159) mit ber 5Bibmungöinfd)rift angebradtt. ') ©er SBortlaut bet 3”fd)riften ifl folgeuber: a) „SIN1TE PARVVLOS / AD ME VENIRE / QVIA TA- LIVM / EST REGNVM / COE- LORVM“ (= Saffet bie -Rinblein ju mir fommen, benn foldjer ifl baß jjimmelreid)). b) „IN DILVVIO / MVND1 TANTVM / NOHA CVM / SVIS SERVATVR / IN ARCA“. (= Sei bet Sintflut blieb nur tRoafj mit ben Seinen in bet Qlrdje übrig). c) „TRANSIT POPVLVS/1SRAEL PER MARE/RVBRVM SED/PHARAO IN SE/QVENS PERIT“ (= ©aß 93olf 3trae( ging mitten burd) baß rote Wer aber alß ff)l)arao folgte ging er unter). d) „ELIAS PROPHETA CVRRV IG / NEO PER TVRBINEM TRANS / FERTVR IN COELVM CVM / PALL1O PRIVS PERCVSSISSET / AQVAS IORDANIS, QVyE ILICO / TAM IPSI QVAM ELISAEO / TRANSITVM PER SICCUM [PRAE]BVERVNT“ (= ©er «Prophet @(iaß wirb in einem feurigen Söagen burd) einen ©irbelflttrm in ben Jjffmmel gcbrad)t, nadjbem er vorher mit bem SDlantel bie ffBaffer beß 3orban gefd)lagen f>atte, roe(d)e alfobalb iljm felbfl wie bem ßlifa einen ®urd)gang burd) baß Ijrocfene gemährten). 2fagerbem am Srieß beß ©ecfelß: „HIC EST / FILIVS / MEVS / DILECTVS / HVNC / AVDITE (= ©ieß ifl mein lieber Sohu, ibn höret) / 1585 / MATTH 3. 17.“
Sommerfclb (Sfablpfarrftircfje). 175 2lbb. 160. (Sommerfelb. Semmifäjes unb ^J?öl(erfd>eö @pit«pf> •>’ ber Stabtpfavrfircfje.
176 Sommerfclb (Gfabfpfarrftirdje). ?lbl'. 161. Sommerfelb. Stabtpfarrfirdje. @pit«pf> be« Äantor« Äalbenbad). ©em SHtaraufbau, ber Äanjcl unb Saufe ftcljt unter allen (Epitaphien ber Äird,e jeitlid) unb formal am näd;ften bic im füblidjen Sitrmanbau hängenbe gemein? famc Sotcntafcl (2tbb. 160) bcö am 10. Sept. 1590 jroifdjen 10 unb 11 Uljr »or £O?itternad)t öerftorbenen @corg „Scman", fonft SXeutter genannt, unb feiner am 17. ?lpril 1579 jwifdien 2 unb 3 Uhr nad) ’Wittcrnadit Perftorbenen (El)cfrau 2(nna geb. ^»erger in
Sommerfelb (Glablpfarrhirdje). 177 Sie war cinfdilicfjlid) ber Bemalung fo gut erhalten, baf; fte alö Horbilb bienen tonnte für bie ’iöieberberftclliing jener in ber S5arocfjcit Überftridienen (Gcgcnftänbc. 3>er über ber 'mfdwifttafcl im unteren 21bfd»lnp vor bem (Gcfreujigten fnieenb bargeftcllten Familie cntfpridjt in bem von Säulen flanfierten Jjjauptfelb eine bilblidjc IBiebcrgabc ber Scrtftclle Jpefcfiel Ätap. 37, unb im oberen von einem ZJrciccfögicbcl nut ber 3ahreö« ifi2. Sommerfelb. etabWmrrfirclje. Scbmifitllimfl Gbrifti. ^abl L5SI überbaditen unb mit gebrehten Spißen gefdjinücften "Jlbfdjlup erfennr man baö (Gcmälbc ber Saufe (Sbrifti mit bem entfpredjenben beigefügten QMbeltert. Xcr gleidicii 3ed etwa gehören brei sicmlid) befdjäbigte Öpitapljicn an, bic nod) in ber fogenannfen SD?önd)öfammcr über ber Safriftci anfbovaljrt werben. 21uf bem einen erfennt man bie (Grablegung (jbrifti, ein anberco trägt über ber toor bem (Gcfreujigten fnieenben Stifterfamilie eine in Herfen abgefapte, febr befdiäbigte latcinifdjc ’^nfdnift, bic üJiöllcr (Seite 5(501 wicbcrgibt. Daö Gfpitapl) bient bem 2tn benfcit beö am 21. -SDtai 1575 gegen 21bcnb im erften Vebenöjaljr verftorbenen Söljn« leinö namenö Sbomaö beö M. Jllbinuö Sictiuö. Taö britte enblid) lägt im .fraiipt* felbc (Sbriftuö in (Gctljfeinanc erfennen, roäljrenb in ben unteren ©rffclbern v> beiben Seiten ber ehemaligen, jeßt gänjlid) jerftörten 3nfdirift bic beiben fnieenben (Mc= ftaltcn bcö Stiftcrö nnb feiner fyrau abgebilbet jtnb. 21m 7. ®?ai 160(3 erfolgte unter tragifdjen 95egleitumftänbcn ber Job beö Äiaiitorö (Georg ätalbcnbadi, ber, wie SfiöHcr beriditet, „auf; irtbumb anüatt bee SBranbtivcinö bcö ®<orgcnbtö Sdicibcwaffer getrunfen habe". Seine reidnimrabmte, bcrcitö baö Spangcnwcrf bcö beginnenben 17. jabrl)unbcrtö jeigenbe (Gcbäd)tniötafcl (211'b. 161) weift in finniger 7öcifc mit bem jtgurenreidten .ftauptbilb auf ben 3'eruf .Uunntnifm. t. *Uroü. VF. «. Öre firn. 12
I i s Gommerfelb (Gfabfpfarrhirdjc). beß IBcrftorbcncn bin. Über bem mm tanjenben »Putten umringten, harfenfdilagciibcn ftönig ®avib thront jwifdjcn mufijicrcnbcn Cngcln eine orgclfpiclenbe wcibltdic (Mcftalt, vielleidtt bic bl. Cäcilie. Cingcitrcutc »Notenblätter erflehen bie SOiclobie beß gcfpiclteu tfiebce. 3'»ifrf’cn biefer t?arftclluttfl nnb bent unteren Abfddnf; mit bem üblidicn Cpitapbtcrt ift bei- im 'Alter von 21 fahren unb brei 2‘»odien "Ncrftorbcnc vor bem MIM’. n;:i. Seminei-fclb. -itabtprarrfirthc. Johanne? mit ber 'JRutter 6'cttce. (Mefreujigten fniccnb wicbcrgcgcbcn. eine baneben beigefiigte 3nfdntft weift, wie btc 'Putte mit Etunbcnglaß unb Jotcnfdmbcl m ber 'l'cfrönnng, auf bic 'llcrgänglidifcit bet' mcnfdilidicn Vcbciiv unb bic Cjcwifihcit beß Xobcß, glcidyjcitig aber aud> auf bic Crlöfung burd) Cljriftum hm. 'lücnigcr wegen beß fdion völlig baroefen Aufbaucß bei- Safcl, alß wegen ber engen verwanbtfdiaftlidicn l'cjiehung ber 41er# ftorbcucn 511 bem fdwn mchrfadi erwähnten SRöllcr fei cnblidi nod' auf btc an ber 21lcfnvanb ber fübwcftlidicn Snrmhallc vor einem auf ben .fpintcrgruub gemalten Scppidt hängenbe (Mebädjtnißtafcl (Abb. 1 <>0» Inn* gewiefcn. E>ic bient bem Anbeuten ber trüber beß Chroniftcn unb jcigt über bem iDiöllcrfdien Jamilicnwappcn im unteren Abfdjliip von gcwiinbcncu Eäuldtcn flau« fiert unb nadi außen von Dtanfcnwerf ab# gcfdik'Hcn jwifdicn ben Epriidicit £uc. 11, 29 ff. unb 'Phil. 1,23 nadifolgenbc fami# liengefdnditlidi bcmerfcnßwcrtc nnb baher wörtlidi wicbcrgcgcbcitc Jnfdirift: „Alhicr ruhen in l'jott / Jjtcrr Caßpar Crnft / iOcöller 93ürgcr unb «Wähler unb Jj>r. S5cn# jamin ffliöllcr Etabt / Hauptmann 5tirdien#3?or|tebcr unb (Mcriditß ^cfcfiScfcf. in Äoinerf. / bepbc ®itbclchntc auf bae Stifter# / gut Saiten. 3cner ftarb A. 1709 d. 2. Febr. Ät. (= Ätatis) 45. tiefer A. 1710 / d. 16. Mart. \t. (= Ätatis) 41. (Eie haben il)# / rcß ®cl. 'Baterß .fjr. Sol). ®?öllcri / Fast. u. Insp. jcrfaUcnc C«e# bcine / in biefer ©ruft cbcmal)lß jufam# / men gclcfcn unb alfo einen plals ba , rm gefitnben. Auß 3brcn Cj- / cmpcl ift ju lernen, bap ätin# / ber ihre Cltcrn and) nad, be / Jobe ehren feilen. Cathari- / na Edmiibin Mat)er] / Pient|issima| Ffieri] Ffecit]." An biefe ©ebäditnißtafclii biirgerlidicr Familien reihen |id> jivci Gpitaphicn abcligcr @efd)led)tcr. £)aß eine (Abb. 155 rcdjtß im 4?intcrgrunb) hängt feit ber ^nitaiibfcliung ber .ftirdie füblid» vom C’ftfcnft'er unb madit, obwohl cinjclnc Seile abgcitoficn nnb verloren warben,
*2(1'1'. ihi. Eomnicrffib. SÄiibtpfavtfttdjf. Tmiciifiönnnci (linfb) unb ©eißchnui CTtifti (tednS). Sommerfclb (Gfoblpforrhirdjc). •* I :d
180 Sommerfelb (Stablpfarrhirdje). immer nod) einen in ftd) gefdjldffenen ©inbrurf. ®ö bient laut 3nfd)rift bem Jfnbcnfcn beb Söalthafar (irbmatin v. Äottwil?, geb. 13. gebr. 1669, geft. 30. tDtärj 1722, nnb jeigt Von Sd)nif?ercien rein ornamentaler 2lrt, fdjwcbcnbeu unb fteljenben (sngeln fowie ben 2lt’b. 165. Sommerfelb. Stabtpfarrfirdie. 9(uferffel)tmgöbi(b am Stanjelpfeiler. üblidjen gamilienwap« pcn umgeben uub von einer ßl)ronoöfigur be« frönt in ovalen 9ial)tncn bic Silber bcö @()cpaarcö unb einer crwadtfcncu Xodttcr, ber grau beö ©cttcralö v. Sßrcbow; bic auffattcnb fleincrcn Silber von vier früh« verftorbenen Äinbern, brei Söhnen unb einer 5od)tcr, ftnb unter ben Sßilbcrn ber (sltcrn be« fcftigt. (Siu auf 3inn ge« malteö 'Porträt bcö SBerftorbencn hängt am Cftpfcilcr ber nörblidjctt Steife. (Sitte 3nfd)rift auf ber ’Xütffcitc bccft ftd) mit bem Scrtinhalt bcö (spitapl)ö. Xie gegenüber bte« fern SBilb vor einem alö Xcppid) gemalten J5in« tergrunb befeftigte ®c« bädjtniötafcl bient laut einer Jnfdirift, bic unter einem von friegerifdjeu Xropbäcn fowie ben 2lb« jeid)cn beö Sdjwarjett Qfbler« unb bcö 3oljan« niterorbenö umral)>nten ißilb beö fBcrftorbcncn att^cbradit ift, bem 2(nbcnfcn bcö Äöntgl. 'Prcttp. ®encralö ber .Kavallerie griebrid) ©iegiömunb v. 35rebow, geb. jtt galfcttberg am 5. tüiärj 1683, geft. ju „Soffo" am 15. Sttni 1759. Xaö im Satyre 1768 gefeilte Xcnfmal ift eine Stiftung feiner jweiten grau g. v. Sßecrfelbc, mit ber er ftd) nad) bem 5obe ber erften ®cmal)lin X @. v. Äottwiti im 3al)re 1718 Verheiratet hatte.
Gommerfclb (6(abfpjarrltircf)e). 181 9(1’1'. i ß«. Seimnnfelb. Stabtpffltrfircbr @ben>a(ige Xtiunipljbogeugriippe. (9iad> einer Aufnahme im SBefis bei OberufarrerS (Steinhaufen.) ®roß muß bic ?(njaf)( ber älteren Snfdjrifteit unb SRalereien gemeßen fein, bic vor ben ©rneuerungäarbeitcn beö 17. unb 18. Sctljrl). bic ffßänbc bebccftcn unb nur j. S. «nläßlid, ber lebten 3nffanbße(jung unter ber Siindjc micbcr Ijcrvor« geboft werben fonnteit. "Die ®ittitcl)intg bei- äfteften biefer SMfberfolgctt, bereu (Stoff ber SJebcnS« unb £cibcnögefd)id)tc beß Jpcrrn entnommen iff, biirftc jebod; nidit
182 Gommerfelb (Gfabfpfarrhirdje). vor baß Gnbe beß 15. Sabri). ju (eßen fein. $ür biefe ®aticrung fprcdwn bie Söcljanblung beß gdltcnwurfß, bie Sradjt ber gSurcn, bic Ijcralbifdjc ©cßaltung ber SBappcn* fdrlbcr it. a. m. 2Öir ertennen beim Aufgang jur ©ftempore bie Sdiauftcllung (Stjrifti (‘Abb. 1621. Snfdjriften auf Sprud)bänbcrn geben ben Söunfd) beß fcibcnfdjaftlid) erregten SSoIteß „crucifige, crucifige" ( = freudige, freudige iljnl unb bic mitlcibigcn 'lüorte bcö Ißilatuß „ecce homo“ (= fehl weid) ein ®?cnfdi) ivicbcr- ©aß vicllcidit bcad)tenßwerteftc 93ilb (Aob. 163), Soljanncß mit ber Icibgcbcugtcn Slutter ©otteß, folgt unmittelbar baneben an ber gcnftcrlaibung. Bivci bramatifd) bewegte ©jenen, bic Dornenfrönung unb (Meißelung (2lbb. 164), ftnben fidi jwifdjcn bem jwcitcit unb britten genfter ber Sübwanb von ©ften fycr geredmet. ©icfcn Silbern vorauf ging an ber wefUidjen Stirnwanb ber Safriftei ber nur nodi in bürftigen Srudi« Itürfcn erhaltene Scclcnfampf beß J?errn in ©ctbfcmanc. §ür bic jcitlidic Swtimnutng wichtig ift enblid) baß legte Siib ber §olgc am Manjclpfcilcr, barftellenb bic Anfer* fieljitng (‘Abb. 165). ße. bilbet juglcid) baß Slotivbilb beß Stiftcrß, ber ftd) unb feine gatnilic jn $üßen beß Anferftanbenen fntccnb ljat abbilben laßen. ©aß unter ber ©arßcllnng wicbcrgcgcbenc Rotl)cnburg«S?altigfd)c ©oppclwappcn fpridjt für bic Riditigteit nuferer angenommenen Scitbeftimnuing, ba bie ganülic von Rothenburg von 1183 J513 in Sommcrfelb anfäfßg war. Sßaugcfdjictjtlid) widitig ift eineAnjahl bloßgclcgtcr Snfdjriftcn. So weifen bic an ber 'lüeilwanb ber fübweßlidjen Surmvorballc über bem Siöllerfdwn $amilicncpitaph auf« gemalten 29 orte (Abb. 160): „Anno 1*. 5 • 8 • 9 / feer ©ott vor trautt / i©cr J?att wol ©ebautt" anfdjeinenb auf bie gertigftcllnng beß llmbaueß bicfcö ©cbäubctcilß bin. Cinc Snfdjrift unterhalb beß gcnßcrc biefeß Raumeß beließt ßd) wot)l auf bic Stiftung ber ehemaligen funßvollcn SBcrglafung burd, einen um feineß ©laubcnß willen i. 3. 1528 auß bem .ftönigrcid) Q5ol)men SScrtricbencn mit bem syornamen ^'aul. Gin großer Seil ber Sßortc i|l leiber jerTtort. 3n Ijcralbtfdicr J?infid)t von SDcbcurung ift baß nörblid) von bem großen ©ftfenßer über ber Gmporc bloßgclcgtc Sommer fei ber £ tabtwappen (Abb. 155 linfß im-tpintcr« grunb). 3n bem clb beß runbbogigen, mit Äugeln befegten AbfdilitfTcß ber ardjitcftonifdicn Umrahmung fielen unter ber SBcjcid)nung: „ber Stabt fom» / mcrfclbt 5®apcn" unb bic 3al)rcßjal)l 1512 flanficrcnb bic anfdwincnb fidi auf ben 9?amcn beß SRalcrß bcjicbcn« ben Anfangßbudjjtaben H unb S. Außerbem ließ man nod) baruntcr ben Sprudi: „ALTER OHNE WEISHEIT, WEISHEIT OHNE EHRE, / HOFFART OHNE REICHTUM, REICHTUM OHNE ALMOSEN, / ADEL OHNE TUGENDT, VOLCK OHNE ZUCHT, / STÄDTE OHNE GERICHTE, GEWALT OHNE GNADE, / HERRSCHAFT OHNE GEHORSAM, TUGEND OHNE FURCHT, / FRAUEN OHNE SCHATZ, GEISTLICHE OHNE FREUNDE, / DIESE ZWÖLF STÜCK / DRINGEN DER WELT ALLES UNGLÜCK“, fowic folgcnbc auf bic Stifter bcjugncl)mcnbc 3nfd«rift: „ET-NUNC • REGES - INTELLIGITE (= Unb nun 3br J?crrfdicnbcn feib einflutig) SONNABEND VOR - REMINISCERE BEI DEM / EHRSAMEN HR - FRANZ RAUSCHENDORFF BÜRGER- /MEISTER. UNDT HOFF-
Gommcriclb (Gtabipfarrhirdjc). 2(bb. 167. Sonimerfelb. ZtabtpfaiTfirdje. .fNIjngurcn auß ber SDIöncfyßfaminer. (Stad) ein« Aufnahme im »BefiB tei Sberrfarreri ©teinfjaufen.) RICHTER - ANDREAS SCHULTZE / HANS LEHMANN - IACOB KARGE • PAL L MESSER- SCHMIDT • ANDREES SCHERZ - IIANSS RICHTER / RATHMANNEN - UNDT ANDREES • RÖTEL • GREGOR • BAL- DUS - KIRCHENVORSTEHERN • UND • KASTENHERREN IST / DIESES • GESTIFFT - VOLLBRACHT • WORDEN“ fvgl. audi SD?öl(erö (Sljronif »Seite -501 ff.). ?(iid) weiterhin waren bie ©oinmerfelber bcjtrebt, iljrc Atirdw burd? SHalereien aiiejiifdjntHcfcn. So lieg i. J. 1-571 '^eter -ßeinj ben ©cfrenjigtcu mit SDtaria unb Jobaitned auf bic Jiürffcite beä erften ^pfcilert, ber norblidwn 9lci()c von SBeftcn ge« redntet aufmalen unb barüber ben Cprudi: „Aspice qui transis, qui tu mihi causa doloris“ i fiel)’ ber, ber bu vorbeigebft, |iutcmal bu bie Urfadic meinet Sdimerjcö bifti, unb im Jahre 1669 liegen bie ®?ci|tcr unb ©cfcllcn ber 3ud)mad)crinnung ihre 9<amen an ber Jlücfwanb ibreä (iborcC anbringen, umrahmt von einem burd» jwei greifenartige, bcralbifdic Sierfigurcn gehaltenen Vorbccrfraujc.’» *> Tic 3nfd'tifr fauter: „.Verr Joachim edpniebt / .Ven-3ol)amteS g-ifdiet oa / Tie .Venen ®c»= lincr / öcovgin? Älapperbcin / ühriitopb ilicfifcfic / Tie '?((t ©cfellen. ,vrieberid) SRifdjfe Uijrifiiaiuiä .Krüger es / Tie £präd> ©cfelien / Jieinrid) ©djuitie / ?lubreaS teppoit / Tie ©efcUeii Zdncil’er. Johanneä e(>ri|Topb Äiäfcl P1CT[LMJ (= gemalt.» • MENSE Ulugusti / ANNO 1668 / S H."
1S4 Gommerfclb (Glabtpfarrhirclje). duftuß ber 33itdiftabcn unb füßltdjen Anhalt 511 fdjlteßcn bereite ber Rett nad) bem .ftnege eine 'Jluffdirift1) an, 9?ad) bem bem fcntimental gehört cbenfallß dreißigjährigen bie jwifdien ben (Sniporcn fiiblid) vom 'Altar# fcnjter unter bem etwa 60 ju SO cm großen, baroefen ferujtbilb beß (Srlöferß aufgcnialt ift. (Sine 2lnjahl fpätgotifdjrr .ßoljfigurcn fogenannten 9}<öndwfainincr über wirb in ber ber Safriftci arfbewahrt. 2ln erfter Stelle jlebt bie cljemah’ ge 'Jriunipb* bogengruppc (2lbb. JLu«»>, ber ($cfreii== jigtfewifdicn STOaria nnb 3ohanneß. ®ie baß fpäte Atreuj bezeugt, fduniicftc bie Wrnpvc nod) 3al)rnnnbert "llbb. 1 «8. Sommerfelb. Stabtpfarrtirdw. Sdjmcrjenemann. ,511111 niinbcitcn biß inß |icbjchnte hinein bae Mirdieninucrc. jünger ift aud> ber in auffallenbcin L^egenfalj 51t bem trefflid) inobell crtcn .Körper jtehenbe fcelenlofe Äopf beß Wcfreiijigtcn. dagegen ftnb bic beiben iAiißgurcn in ihrer leib» gebeugten Jjaltitng mit bem lebhaft fpredjenben ‘Jliiebriirf beß Sdnuerjcß in ben 05c|td)tern unb ber mciiterbaftcn ölcwanbbcbanbluug fpicle ihrer ‘Jfrt. *) dtefe 9(nffd)rift lautet: ,,3d) bin Schön 9)um Vicbct mid) nidit 3«) 3d) 3d) 3d> 3d' bin baß ^eben 9)ian üfcaiScober (ud)et) mid» uid't Tiefer Linien' JQ I«- —----- !• cm SWuftcrbci« ?lbb. it;9. Sommerfelb. Stabtpüurfirdjc. 9löbcrfd'cr ©rabftein. bin bin bin bin 9lcid) ’Olan Sittet mich mehr (Sbel Stan binet mir nicht ber 2Scg SDtan manbclf mich nicht bic SBahrheit ‘»fern gleuocr mir nicht bin bin bin bin SBarmhcrhig 9)ian traut mir nid« rin rcf;rcr 5Ran feiger mir nicbr ein üid)t ‘SJiau ficht mich nicht bic i'icbc äRati begehrt mich nicht 3d) 3d) 3d) 3d) 'h_'crbcr jbr Dlnn iserbammer So vcni'cifet niirß nid't ------------------> ift er Sang geivefcit.'
Sommerfclb (Stablpfarrhircljc). 185 2ll’l'. 170 Sommerfclb. Stnbtpfarrtird)C. ©rabflcin bco JjanS von Äotfroift.
IS(> Gommerfelb (Glablpfarrltird)c). Etwa glcidjaltrig mit bicfcn J^oljftgurcn ftnb ein etwas langgcftrccftcr fegnenber ChriftuS (Abb. 167, ®?ittc), ber icfct wicbcr an ber rcdjtcn Vaibung bcs jweiten JCft« fcnjlcrö ber Sübfeitc aufgcftellt wurbc; ferner jwei wctblidic eilige ('Abb. 1671, 71 cm f)üd>, von bciicn bie eine mit Sdpvcrt unb 95ndj bargcjlcllt i|t, wäljrcnb bie Attribute ber anberen verloren gingen; fic ftcljcn jcht auf ebenfalls mittclaltcrlid'cn Äonfolcn an ben Saiblingen beS britten g-ciiftcrS ber ©übfcitc. 3n bic ‘Augen fallenbc jliliftifdjc ©cgcnfäljc geigen bie beiben auf ber glcidjcn ?lbbilbung linfS unb rcd)tS wicbergcgcbciicn giguren, eine mittelaltcrlidje Wlabonna mit bem 5cfuS« fnabcti im Arni unb ein gefronter Spätrcnaifianccfrujifirus mit typifdicr fegnenber Jpanbbaltung. EtwaS jünger alS ein bereits bem 16. Jaljrl). angehöriger Sdnncrjciismann (Abb. 168) ift, nad, ber auf fajt übertriebene 'Etirfung beredmeten .Körperbewegung, ber S)?obcllicrung bcs SOiitSfclbaucS unb uad) ber (Gcwanbbchanblnng ber K5ci# figiirctt ju fdjltcpcn, eine jweite jlrcujigungSgrnppc, barftellenb Ebriftus jwifdicn ben (Sdjächern. bereits ber fpätcrcn 93arocfjcit gehört ein Heiner, gefrcujtgtcr EhriftuS von 25 cm Äörperlänge an, ber ebenfalls nod, in ber ???öiid)Sfammcr aufbewahrt wirb. Enblid) fei hier nod) ein Safclbtlb erwähnt, bas anfdicincnb von einem Sicbcualtar ftammt. Sa es nadi ber Einführung ber 9ieformation von bem Srt feiner urfprünglid)cn 3wftfbcftimnuing entfernt unb adjtlos bet Seite gefdjafft worben war, verwenbete man cS fpäter als futter ber Emporentreppe hinter bem Altar, wo cS bei ber leisten Äirdjcncrncucriiiig gefunben unb abgenommen wurbc. Sargcftcllt ift bic 1)1- Anna Sclbbritt inmitten einer Anjahl fdjenber 2Wänner, ,yraiten unb SBon ben 3>cglcitftgurcn ift nur 5ofcpb alS J5ciligcr mit bem 3immcrmanns« erfennen. Sic vornehme Ansftattung bcs von einem 'Sternenhimmel über# .Kälber, heil ;it beeften Raumes läf;t bicfcn ber gemeinen Sßirfliddcit entrüeft erfdicincn. Slidit auS? gcfd)lojfcn ift bic 9iiditigfeit ber 'Annahme Steinhaufens, baf? bas SEilb bem Aufbau eines ber [)!• ’^lnna geweihten SlebcnaltarS entflamme. Sic Entftchungsgcit ber Arbeit, bic jcljt in ber Obcrpfarrc aufbewahrt wirb, ift in bic Ißenbc bcö 15. 3al)r= hunbertS jn feßen. An Eirabftctnen, bie jtd) bis auf nufere Sage hcrübcrgcrettct haben, finb vorhanben: 3n ber Siirmhallc rcdjtS vom 4?aupt;ugang eine (Grabplatte (Abb. 160) vom 3ahre 1516 mit ber am 5)lanb umlaitfenbcn SOiinuSfclinfdirift: ,,Jm <, ™ o ihar o am o / g ... en« freitag ° ist •> for o storben ° der v gestre / ngen ° festen « he /........... roder deniu got o genad.“ 1 > Ser ükrjtorbcnc ift als gewappnete (Maiqfignr bargcftcllt, ju jyüßen baS Siebcrfdjc '-Etappen. Ein auf ber anberen Eingangsfeitc ängebradjtcr Stein jcigt über jwei am ,yuf;enbe hcrausgcmcifcltcn 'Etappen unb bcu 'Jertwortcn beS 30. ^fahuS bic 5n« fdwift: ,Ao 1590 DEN 10 Al’RILIS ZWISCHEN /2 VND 3 VHR KEGEN ) 9lad> einer nod) vorbanbenen ^citÄtiijuiui&irtiinbc ocnn<td)te ber SnibtlHiupnnaim .fieiuj von .'Heber eine Summe (gelbes jur Stiftung einer SJteffe an hohen jycfttiigeii.
Gomtncrfclb (Glablpfarrhirdjc). 187 MORGEN IST DIE EDLE VIELEHREN TVGENTSAAE FRAV KATHARINA / GEBORNE JOPPELTIN HEINRICH VON GOLNITZ / AVF RVPPENDORF SELIGE NACHGELASSENE / WITTWE, IRIS \LTERS (?) JAHRE SELIGHLICH / IN GOTT ENTSCHLAFEN WAR- TET SAMPT / ALLEN A VS ER WOLLTEN I. GOTT GL2EVBI / GEN \M J\ \GSTEN TAHGE EI / NER FRÖLICHEN AVERSTEIIVNG“. (litte brittc Grabplatte Gibb. J7O) cublidi ift im Innern ber Sreppe huf Der 9iorbfcitc beß Surmeß eiugemauert unb bient laut Jnfdirift bent 2(nbcnfcn beß im Stcrbcflcib unb mir gefalteten JjNinben bar» qcftclltcit, im 2Htcr von 6 5ßod)cn am 23. Dcj. 1610 cntfcblafcncn Söbndtcnß Jpanß beß 53altl)afar von .Hottivife ?u 'Sommerfclb. 2£?ährcnb bic jtterft gc» nannten Steine biß jum 3«l)rc 1012 mit ber 95ilb» feite nad) unten in ber nörblidtcn Surml)allc afß gmjjbobenbelajj bienten, lag biefer biß babitt butter bem 2(Itar. Svn jivei aiifd)cincnb cbcnfallß auß ber Mird)c Itamntenbett, jcht auf bem ©runbftiitf ber Dberpfarre bcfinblidicn Grabplatten, läf;t btc eine nur nod) baß i&ilbniß eineß bärtigen SXanncc erfennen, bic anbere biente bem 2(ubcnfcn beß i. 5- 1660 geborenen unb 1717 verftorbenen toicffiiel Jbomutb. Dem 3cttgcfcfmiacf cntfprcdicnb erfennt man über ber Qnfebrift baß 3cid)cn ber Drcicinigfcit unb bett 9?amen Seljovah in bebräifdter Sdirift. (Xbcnbafelbft bangen pvei vielleicht and' anß ber fitrdte ftammenbe JJaftoren bilber Die in Vebenßgröpe alß ‘Ganjfigurcn in ber }u iljrcr 3cit üblidicn 2lmtßtrad,t bargcitcllten Gciftlidten ftnb laut Anfdirift Dberpfarrer €D?attßiaß jtiimantt, geb. am 18. Tluguft 1662 ju iXuppin, gejt. 17. ?)iov. 1737, fotvie Cbcrpfarrcr unb Sdjulinfpeftor ®?artin Soefifd), geb. 30. 'Jfpril 1680, gejt. 20. 2(pril 1751. !3on ben tBclcud)tunaßtörperu im Snnern ber Jtirdje verbient eine J^irfd)» gctveibfronc ober eilt fogenannter SDiaricnlcudUcr an erfter Stelle genannt ju tverben. Daß bcmcrfciißivcrte 2Iuß|tattungßftücf ift burd) ein am Sdtäbel|liirf befeiligteß, von ber fleinen, gefdjnujten J?albftgur beß bl. @briftopl)oruß gefrönteß 3ßappenfd)ilb mit ber bem 9J?oncgranim IHS bcigefügten Sabreejabl 1522 jeitltd) feftgelegt. 3n>ifd)Ctt ben Gen’ciljftanqcn itebt bic boppclfcitigc Biunbftgur ber glütffetig lädjclnbcn Gotteß» mutter mit bem .ftmbc, baß auf ber einen Seite nach ‘Äpfeln, auf ber Siücffcitc ttadi iScintraubcn greifenb, oargcficllt ift. 3»vci SWcffingfronlcudjtcr bangen im SDiittclfdjiff. Der öftlid)e, cinft pvei», ?lbb. 17t. Sominerfrit. Stat>trfarr= fivd'f. Qlltailcuchtcr.
ISS toommcrfclt) (G(ablpiarrhird)c). >1 l * * i l-l * I । । 1 0 10m Abb. 172. Sommerfell'. .Vctwiflefapcllc in Jptufaii. (SJrunbrif!. jeid aber mir nod) einreihig unb fedivarmig, wirb von einem ^oppclablcr befrönt nnb jeigt in bic Sftigcl cingraviert bte 'snfdirift: „GOT <> ZV o EHREN o VND o DIESER o CHRISTLICHEN o KIRCHEN / VEREHRET o BAR- THOL|OMAEVS] SCHOLTZ ° DIESEN o LEVCII- TER o ANNO o 1614.“ Jnmittcn ber 3abrcojabl liebt bas jylcifdtbaucnvappcn. löcr tvcftlidjc, j)veirctl)ig nnb für 12 tferjen cingcridjtct, wirb ebenfalls von einem Soppelablcr befrönt uub jeigt ait|;cr* bem nod) barüber angcorbnet eine rcidigcfdjuijAtc Äartnfdic, auf bereu einer Seite bic ‘Anbetung ber JJirtcn, auf ber aubern iiadiftcljciibc SPibntungo* infdjrift angcbrari)t ift: wohlgeachte II. Hein- rich Sohrr Bürger und / Handelsmann in Som- merfeldt / diese Cron und Leuchter Gott / zu Ehren und dieser Christ / liehen Kirchen Zur / Zirde.“ (fin Dritter, jebod) iiifdiriftlofcrJlronleitdjtcr auf bem 2ud)inad)crdior ift fcdiSarmig uub bürftc ebenfalls ber ©aroefjeit angeboren. Ülon ben Altar* l e u di fern gehören bie beiben 70 cm ljoben Stanblcud)ter Gibb. 171) jwei vcrfdiicbcucu «Stil* jeiten an. I?ic älteften Seile ftitb bic meffntgenen «Sdjaftglicbcr, bic in ber SBarotfjeit bic breiten Sropffdialcn ane 3inn mit ihrem reidjvcrjiertcn unb burdibrod)cncn ?lanb, foivtc bic brrifeitigen gmjjc mit bcu eingegrabeneu jl'amcn ber "Patrouatö* Ijcrrfdiaft von Aiotttvife, ,Ano 1 • 6 • 5 • S • Ver Ehret der Ehren / Veste und 'lll’l'. i<3. Sonnnerfelb. .6ciwtgSfarel(t in .'?int\m. Ännclnlrar.
Gommcrjelb (Glablpfarrlurrfjc). IS!) 2um 2lti’. 171. iviiniin-fflb. ('H-mitrn; bf» 'Hatlhuiiee. ber 'Paftorcn, fRatemitqiicbcr, .ffirdicnvomfcbcr unb ber 3rtbrei?jahl 167s crmiltcn haben. TInperbeni erfennt man noch bao SÖappcn bce (Sicficrß, fowie bic üMicnftabcn 1 • I. S • L nnb P - S. (Sin bronzener 5 teblcud'tcr, 31 cm (joch, bre arinig, biente cinft anfdjciiicnb alß ätanjclleuditcr. (Sin Stchlcuditcr, 32 cm bodi, edjmicbceifcn, cictjört ber Spätrcnaifianccjcit an. Tic beiben breiarmigen 2lltarlcitditcr auß ©ronje, ßoem bodi, ftnb neujcithdi. ‘Xu 2(benbmablßgcraten |hib ju nennen: (Sine 3<nnfannc, 27 cm bodi, geftiftet laut 3nfd>rift i. 2- 1682 von bem Sdiubmadier nnb fRatßvcrwanbtcn 9??artin .jtlappcrbciii. (Sine 3innfaiinc, 25 cm l)odi, ohne nähere S&cjcidnuing. (Sine 2(bcnbmablßfannc ane bem* [eiben 2)<ctall, 25 cm Ijodi, nennt bic 3al)rc6jal)l 1786 unb bic bamaligcn 'l'rcbigcrnamcii. (Sine 45o|ticnfd)alc nnb ein ßinntc^r ftnb ohne nähere iVjcidniung. (Sine iTlbcrnc Jöofticnbiidifc, 11 cm Tiirdnn., trägt auf ber Untcrfcitc bic Jiu fdirift: »ICH WIL DEN • HERREN • MEINE GELIEBDTE . BEZAHLEN • REG I NA • MARI A LITZMANNIN GEBOHRNE K A V DER BACH IN -171X.“ 3wci Tonfannen mit 3innbccfel ffnb 32 unb 35 cm bod;. (Sin breiarmiger bronjener Stcblcuditcr, 31 cm bodi, ift baroef, ein cbcnfoldicr 23 cm bod, auf? Sdnniebecifcu, Spätrcnaiffancc. Ein .Qcld> auß Bjciipll'cr ift ein (Scfd'cnf ber ftäbnfdicii ftorpcrfdiaftcn jum füufjigjäl)rigcn ‘Jlmtejiibiläiim beß Tbcrpfarrcrß Sdiclij i. 3- 1821. 3wci ‘Jlbcnbniablßfcldic, 21 cm bodi, würben 1860 von ben (Scbmbcrii <tcrnbrra geftiftet. (Sine iflbcrne 2(bcnbmablßfannc, 30 cm Ijodi, ein ^anfbeefen, eine .ijofticnbofc unb ein (Jeder auß bcmfclbcn SOJcrall würben i. 3. 1911 befdjafft. ?2iicr (Sirefen bängen im lycfttiirm unb jwei im (Sicbclrnrmdwn über ber Sitfront. Picfc mit 32 unb 61,» cm Tnrdnn. |Tnb infd)riftloo. Tic fdjlanferc von ihnen gehört ber .Siolonifationßjcit an. i'on jenen mipt bie fiibhdjc 1,28m im Turdim. unb jeigt auper ben Jliamcn beß "Patronß (Snftav 'Jloolpb v. S^ecrfclbt, ber (Seiftlidjen unb ber üV'.tgucbcr ber S’tabtvcrwaltung nodi baß ©tabtwaSjen unb ben öyritd) Vuc.2,i< 14: „(Shrc fei (Sott in ber Jobbe“, feie wurbc 1.317 von Jnbrid) (Srubl in Jtlcinwclfa bei Janßen gegoffen. 'l'on beit brei aubern mipt bic öftlidic 62,r, cm, bic wc)tl.d*c 83 cm, bic nörb? (idw 1,02 m im Turdpncficr. Sic tragen entfprcdjenb aufgcjählt bic 3nfdwiftcn: „GOTT SEY \ \S GN.EDIG VND SEGNE VNS Ao 1/28“,
4 Sommerfclb (9?aft)au5). 9lbb. 175. Sommerfetb. uut> ©tabtpfnrrfirrfjf von 91orboftcn.
Gonimcrjclb (jScbmigshapcKc). 191 • ferner „ACH GOTT HILF DER GESAMTEN CHRISTENHEIT VND ERBARME DICH ALLER MENSCHEN Au 1728“ unb „WENN \N DIE GLOCKE WIRD ZV B ETEN ANGESCHLAGEN ACH! SO VERGISS DOCH NICHT GOTT LOB VND DANCK ZU S \GE\ GEDENCKE MEINER MEIN GOTT, IN BESTEN! HERR DENCK \N VNS VND SEGNE VNS \o 1728“. £cr (Miefjer wirb bei allen brei ©locfcn nidjt genannt. ©ic £>ebwigshape[le in &inliau. ibangcfdjidjtc. ©ic eigenartige Vage bev .Stirdilcintf fernab vorn 2lngcr bidjt am Qianbe bed ©orfed läjjt vermuten, baf; bad ©ottcdljaud nicniald für ein in fidj abgcfdjloffcncd (Mcineinwefen alß (frbauungdftättc gebient bat, fonbern in vorrcformaterifdwr 3cit alv siyallfabrtvfirdic erbaut worben ift. iOTit großer ’iBabrfdjcinlidifeit bürfen wir in einer ihrer 'Vorgängerinnen jene „Capella B. Virginis“ erfennen, bie u. a. in
*5 Abb. 177. Sonnnerfelb. ediematifdie Tarßellung ber 9turbnnffd>t beö Aatfioiifctf. 192 Sommerfclb (ßebroigshopcllc). einer Urfunbc bcö Q5i|diofö Johann von SDIeißeit im Jahre f'+^T't bereite erwähnt nnb 1197 vom SBürgcrmcii'tcr nnb 9iai mit jel)n Sdwtf 3infcn nnb einem SPeinberg in ben (Seebergen außgeßattet wirb. (Sine fcifdjöffidje Sbcftätigiuig orbnet ben ??icffc« bienft nnb überträgt bem 9int baö „jus patronatus et praesentandi“. 9?ad)* bem im Treißigiäßrigcn .Krieg ber 53au jerftört nnb nur alb offene^ Äapclldjcn mit einem .ftrujißr wicbcr aufgcbaiit worben war, fdjeint ihr urfprünglidjer 9?amc vergeben worben ju fein. 3« einem abermaligen 9?cuban im Jahre 1(590 gab ber SWagißrat bie Steine, btc 4?infauer leiftetcn bic J^anb« unb Spannbienfte, wahrenb baö 95augclb burd, Sammlung aufgebradjt würbe, i'iclleidit infolge einer (Snt|tclluug ber urfpriing!idicn95cjcidiniing „beim J?crt wig gelegen" würbe ber 9?citbau von nun ab bie J^cbwigöfapcllc genannt. 3m Jahre 1781 erfolgte cnblid» ber leiste größere Um* unb (Srncucrnngebau. S&aubefchrei b u u g. Tao in einem 25 Ar großen .Siirdv ljof gelegene ©ottebljaub jcigt eine im C’iruubrif; rcdjtcchgc Anlage (Abb. 172». Tie .(höbe ber überputsten llmfagungc« mauern bib jur Traufe beträgt etwa 1 m. Tab SJiaucrwerf ift aub Steinen großen jyonnate aubgeführt unb bc* redjtigt ju ber Sdilußfolgcruiig, baß ber heutige 53au im .Stern fpätcftcnb ber Seit unmittelbar nad» bem Treißigjäljrigcn .Krieg angchört. Tic auf ber öftlidtcn Außen* wanb angebradite Jahrcöjahl 1781 bcjicljt ßd> auf bab Jahr ber lebten größeren Jnftanbfehung. ®aö mit Q5ibcrfd)wanjjicgcln geberfte Tadi ift nad» ben Sdunal* feiten abgewalmt. (Sin Turin ober Tadiaufban fehlt. Tic mit 9iücfßdit auf bic (Smporencinbanten auf ber Sub* unb 9?orbfcite in jwei 9icil)cn übereinanber angeorbneten Vid)töffnuiigcu fdiließcn ebenfo wie bic Tft* fenfter unb bic beiben 3ugängc auf ber Süb« unb SBeftfeite ftidibogig. Tic fladic, weiß übcrtnnditc 35rcttcrbccfc im Snnern weift 93alfcniintcrjügc auf. Ter Aiißbobcn i|t mit Siegeln belegt. Tic auf ber 'l^cftwanb vorgclcgtc (Sinporc, ’) SBgt. Original im Stabtard)» 'Jlr. 17, ferner Stcinlninfenc 'JSerid't über ©efdiidjte nnb Huflaub betf Qiaiieti in ben Alten bet’- .Ki'nfilti'rimne ju (Berlin.
Gommerfelb CBaffious). Äunffbcnfm. b *DtDß. Sßrbbß. VI. 6. Greffen.
] 5)4 (Sommerfell) (21011)0115). bereu Q5rüftttng cbcitfo wie bie ber anberen Ginbauten mit Tlfarbe weif; geftridicn nnb nut ©olblciftcn abgefcljt ift, wurbc bei ber Aufftcllung bcö .f?arntoniuntß auß afuftifdicn ©rünbtn außgefdutitten. (Sine Sreppe führt nad) ben Ginbauten. Ter Tadtboben aber ift vcrmittclft einer Leiter burd) eine in ber Terfe burdtgcbrodtcnc Cffitnng pigängltd). Taß ©eftübl im Sdtiff wirb burd) einen SOiittelgang in ;wci Jbälftcn getrennt. Ter 'Paflorcu jlttbl ift in btc ©übofterfe eingebaut. Ter ätanjclaltar ('Abb. 173) ift eine vcrbältntßntäfjig fcbltditc Arbeit auß ber 3cit ber lebten Suftaubfciiuiig ber Ätirdic. ©locfcn ftnb nidtt vorbanben. Tas Hafbaus. 53augcfd>td)tc. Ter int jähre 1196 bei beut groficn Stabtbranbe glcidtfallß jttgrunbe gegangene Vorgänger beß heutigen Siatbaufcß wirb jwar in Urlauben auß ben Saljrcn 1-151 unb 1178 erwähnt, ettte cingchcttbcre $5cfd)rcibtntg beß ©aueß jebodi nicht gegeben. Sßabrfdjeinlid) ift er ebenfo wie ber unmittelbar barauf aitfgcfübrtc 9totbau auß vergänglicherem 93auftoff errichtet gewefen. Tic heutige Anlage (Abb. 171) ftammt auß bem Sabre 1580 unb wurbc, wie Siedler berichtet, nad) bem Gntwurf eines Stalicncrß natnenß Antoni außgeführt. Gß ift baher fclbftvcrftänblidi, baf; ber Stcubait |Id) aud) in feiner inneren Siainnciutcilung wefentlid) unterfdjeibet von jenen tnptfdtcn, fpännittclaltcrlidjcn Qtathaußgrunbriffen, wie wir fic faft unmittelbar übcrcinftinuncnb bei ben Siatbättfcrn in Vtttfau unb ftürftcnwalbc fennen gelernt haben. 35au bcfdjrcibu ng. Abgefeben von jüngeren Um« unb Ginbauten liegt cß fofort Har 31t Sage, baf; bic ehemalige Haufhallc, bic bei ben erwähnten älteren Q5cifptclcn btc J^älftc ber ©cfamtanlagc außniad)tc, itt biefem Umfange erbebtid) cingcfdjränft wurbc. Tic, vcrglidjcn nut ben ‘Aufgaben ber iläbtifdicn Äörpcrfchaftcii, int Siittclaltcr weiter unb vcrfchicbcnärtigcr außgcbaiitc (Stabrvcrwalrung bco 16. Sabri), verlangte eine fparfamcrc Vfußnufeung beß jur Verfügung ftehenben Sbauplatjcß, eine weiter« gehenbe ^Xaitmtcilung jur Unterbringung ber nid)t unerheblid) angcwad)fcncit von Sdjrcibftubcn, bic j. T. mit mafftvett, feharfgratigen .Urctijgewöibcii ober, wie heute nod) ber Srcppenflttr im Grbgcfd)ofj jcigt, von fladtcn 55alfcnbccfcn mit au bett Hauten reidjer profilierten Unterjügen überberft würben.1) Sclbft baß fteile Tad; wurbc j. S. noch 51t Vlrbcitßjwerfcn außgebaitt, wie btc ebenfalls von fdtlanfen, redit« ccfigcn Viditöffnungcn burd)brod)encn, rcidtgcglicbcrtcn, mit Volutctianläufcrn ge« fdjmücften ©icbclaufbautcn über ben Sdimalfcitcn unb ber SDiittc ber Vängßfrout beß jwcigcfchofftgcn SVaueß crfcnncti lafTcn tVlbb. 175, 176 u. 177). ) Mittel) in bem nötblid) mifloßcnbcn 9humt wurbc, ttadjbcm bic ©tmtbrifiaiifnnbinc bereit« brucf= fertig vorlag, eine gleichartige Pette bfoügclegt.
Gommerfelb (Scfjloh). 195 13* Qlbb. iso. Sommerfell». ©rimbrif; M Sdjlofietf. I
196 Sommerfell» (<5d)lofj). SBon bem ehemaligen Außbau l)at ftcf? nod) im Sbergefdjoß eine rautenförmig befchlagcnc ©ifeutür (Abb. 178 u. 179) mit fiinfhwll gearbeitetem fchwercn Sdffoß bcrübcrgcrcttct, bereit Snnenfcitc nod) bic urfprüngltdjc SBemalung unberührt crfennen läßt. Sie vor einigen 3al)rcu nad) bem Urbilb neubemalte Außenfeite jcigt außer bem Sommerfelber ©tabtwappen nod) bic aufgelegte 3al)reßjal)l ber Anfertigung 1582. ®as Schloß. 2öcnn wir and) itidit äfynltd) wie in Sonncwalbc auö urfunblidjen 9?ad)« richten, 3al)reöjal)len ober ffßappenfchmucf bett SBeginn bcö monumentalen Außbaucö beb Sdffoffeö mit <Sid)erl)eit augeben fönnen, fo laffen bod) bic Sßauformen beö älteften Seileö ber heutigen ©efamtanlage (Abb. 180 unb 181) unb bic 3«fal)rt mit ben beiberfeitö ftumpfwintelig anfdjlicßcnbcn Ringeln annähernb einwanbfreic Diütf« fdjlüfie ju auf ben ^Baubeginn unb ben SBaut)crrii. SBornehmlid) in SBetracfjt fommen in biefer Jpinfidjt ber Aufbau bcö erferartig vorfpringenben, nod> vor wenigen Sabrjchntcu aufÄonfolen ruhenben SDJittclteileö beö IBorberfdjloffeö (Abb. 182) mit feinen nod) weichen SXenaiffanceformen, ben ftarf eingerollten SBoluteuanläufern, ferner bie für baö leiste Srittcl beö 16. Sabri), tppifd) profilierten, gepulten Jgiorijontalgeffmfe unb genffer« Umrahmungen, fowic nicht julcßt bic im ©egenfaß ju ben fdjarfgrabig frcnjgcwölbten ©rbgefdjoßräumcn ber ^iügelbautcn als Sonnengewölbe mit (Stidjfappen gebilbete Secfe ber Sitrdffabrt. @3 ift bal)cr nicht unwal)rfd)cinlid), baß unmittelbar nad) bem Übergang ber .fpcrrfdmft Sommerfelb auö ben Jpänbcn berer von ^Jad an bie von Äottwifj i. 3. 1588 ber neue SBeftfjer ftd) jum mafftven Ausbau cntfdjloffcu l)at. Spätere gcwaltfame Änbcrungcit, Abbrud, uub ÜBieberaufbau fowic Steuerungen in ber urfprünglidjcn Planung fdjeinen vorwiegenb bie eigenartige £agc bcö baroefen Seileö beö von ber Jperrfdjaft bewohnten JpofflügclS verurfadjt ju haben, wenn and) nid)t verfannt werben foll, baß vornehmlich in bem maffiven Unterbau beö ber Slorbweftcdc vorgelcgten (©djloßturmeö mit feinem Stippenffcrngewölbc ein 9teft ber erffen SBaujcit erhalten ift. SD?it bem abermaligen äßedjfcl bcö SBefßserö fyattc in ben brctßiger 3al)ren bcö 18. Saljrl). unter ben V. SBrcbow bic Sßautätigfeit erneut ein« gefegt, bic wohl, wie bie SBcttcrfahneninfdjrift über ber offenen Saterne beö inb Adjtecf übergefübrten Surmbacheä jcigt, i. 3. 1739 ihren Abfdjluß fanb. Ser fübfüblid) anfdjließenbe ^lügcl gehört ber Slcujeit an unb bietet funft« gcfd)id)tlid) nidjtö weiter SBcmerfeuöwcrtc^; bagegen hängen im Surm jwei ©loden, von benen bie nörblidje mit 40 cm Sitrchm. am Jjalö nur ein jweireibigeß SBlattornameut jcigt, wäf)renb bic füblidjc mit 70 cm Surchm. außer ber 3al)reöjal)l MDCCXXXIX (= 1739) uodi mit bem Soppelwappcn beß SBrebowfd)eit ff'atronatöpaareö unb ben hierauf bcjugnel)mcnben SBuchftaben F. S. v. B. unb E. S. v. B. gefdjmüdt ift. Abgefel)cn von jwei ber üblichen Spätrciiaiffancefchränfe im glur fowie be« merfenöwerteu auö ben 3al)ven 1750—1760 von ©merentia v. SBrebow l)errül)rcubeit, alö 2Öanbbel)ang bicncnbeu ^erlcnftidcrcien |Tnb im 3uncrn bcö ®d)loffcö bic Raffelt« bilber bcö Abolpb G»t)X"iftoph Siegiömunb V. SBecrfelbc, geb. 1764, geff. 1806, beö jwei 3abre älteren ^riebrid) v. SBecrfelbc, beß ©corg griebrich V. SBecrfelbc, geb.
Sommerfelb (Scfjloft). r Mb. 181. Sommerfelb. Sdjloß, Qlnftdjf von Ulorboftcn.
19S Sommerfelb (Gdjlofj). Qlbl’. 182. Sommerfelb. ‘Blittflteil M 93orberfd)loffcO.
(Sommerfeld (IBobnhäuier). 199 911'1’. 183. Sommerfeld. ’l'mrrljauö ’Pfarrftraße 236, 9lnftd)t. 15. ®cpt. 1722, geft. 26. Mai 1799, unb ber J^cbivig v. Söeerfclbc, geb. 1766, geft. 1800, l)crvor$itl)cbcii. Bwci lebcnögropc Ölbilber bcö @corg ^yrtcbricl) v. Söccrfclbc unb bcö Söaltljafar Tlbolpl) V. Söcerfelbe, geb. 16. £)ej. 1723, geft. 2. Oft. 1795, finb Utopien nad) ben im »Sdjloffc 51t (Sonnenburg beftnblidjen Originalen. 2luö bem 19. 3at)rl). flammen vier (Stcffetffdje ^Jferbcbilber, eine Srafefdje Marmorbüjtc bcö 1850 verftorbenen Suftav v. ©ccrfelbc, eine von bcmfclben Meiftcr verfertigte Sipöbüftc auö bem 3abrc 1811 unb vier <Stid)e von ^>albc)vang, bar- ftelleub baö Jjeibelberger (Schloß. Sonffige bemerhenswerte Säufer. Snfolgc ber vielen Sßräubc, bie biö tief hinein in baö 18. Saljrl). (Sommerfelb !)cimfiicf)tcn, bürften abgefeben von einigen bercitö im Mittelalter ntaffiv auögebautcn
/ 200 Sommerfclb ('Ißofjnljäufcr). Illllllllll I- I I f —1~ - i 0 5m 9lbb. 184. Sommerfell*. 5?atiö 9)mrrilrafie 212, ?lnfid)t. unb gewölbten .ft'dient wenig 2Bo[)n[)außrcfte Dor bie 93arocfjcit .jurüefgeben. .öierber gehören woljl u. a. bic an ihren ^ortalgewänbcn mit ®tfcnifd)cn gcfdnnütftcn, fonjt aber ganj fd)liditcn unb anfprudjlofcn ein? unb jwcigcfdiofngcn Käufer Eyummcitrapc 131 unb Sdtlopftraßc 46. 2lnb/rc in ihrer 93auart bem in ber £O?ittc mit einem £adp aufbätt verfehlten erftgenannten J£»aueS eng verwanbte öebäube, wie bic Käufer ftritmmcjfrafic 132 unb 136 finb mit jenem etwa glcid^citig. (Sine rege iBautätigfcit fcljre Anfang ber breißiger Sabre beß 18. Sal)rb. in Sommerfclb ein, wie bic Sabrcßjahlcn „MDCCXXXII“ an bem fonft fd)lid)tctt ’Punbau ‘poftflrafjc 173 unb „1731" im @tcbd beß Jpaufcö Ärummeftrape 158 anbcittcn. 9?adt ben im <Pfarrard)tv aufhewabrten Siedlungen fällt and) ber 93au beß ’Pfarr? baufcß (2lbb. 1831 in biefe Seit unb viele anbere ©ebäube in ber jDfarr# ober ftird'== ftrafic laffcn auß ber angewanbten ?(rt ber (Sfticbcrung ihrer ^'ußfalfaDcn auf bie gleidtc (SntftchungSijcit fdjlicfjcit. 2lnbcrc J^äufer jeidnten fid, burd) ihre eigen» artige Sadigeftaltung (?lbb. 181) fowic bic mehr ober minber bcmcrfcnöwcrtcn Suren au», wie j. 93. bic ein» l'cjw. jwcigcfdjoffigcn bauten in ber 93abnbof* ftraßc 4, 138, 192 unb 193. Jlud) nad) bem Siebenjährigen .ftriege fann auf eine ©icbcraufnabmc ber 93att= tätigfeit gcfrijloffcn werben, wenn wir bieß audi nidtt überall wie am ?luf;cnput? ber Stabtpfarrfirdic (vgl. bafclbft bic Sahrcöjablcn 1791 an ber ©ftfeitc bev ©icbcltürmdjcne
Sommerfelb (Ukt)nfjüufer). 201 nnb 1797 an bem fiib* [tdicii (frfftrcbcpfeilcr bcö £'ttßiebcl$j an ber 4?anb von 53anbatcn beweifen fönnen. 9?iit bem .ftfaffijiömitä enblid) macht ftd' ein 3nß in«? SDionnmcntalc bei ber §afinbcnßcftaltunßbcmcrf= bar, wie man an bem im Ifcrbflcfdn'Ä mit 'Blciib* arfaben ßefdnnfitfen .ßanfe ’Pfarrftrafie 91r. 241 (?lbb. lSt>), nnb mehr nod) an bem Jpanfc Sßabnljof* jfrapc 188 C2(bb. IST» n. 1S7» mit feinen fräftiß vorfprmqenbcn pilaftcrn nnb bem nad, ftrcnß bori* fdiem SSorbilb burdjqcbil* beten SrialppbcnfricO er* feinten fann. Äunffgegenffänbe int 'Prinalbefitj. 2(bßcfcbcn non einer anfebnlidtcn Sammlung alter Stein* nnb SDZajo* fifafrüßc fowie anberer fnnjtßcrocrbl.Jicr ®cßen* ftänbe, unter benen in erfter Vutic eine erftffaf* )Tßc Crmpireiihr ju nennen i|t, feien nod» nadifrebenbe ©emälbe erwähnt, bic |7d» im 9?e|Iß bee .ftommerucn* rateö ®. Vaitßc bepnben: 1. 5m Svjimmer: JpL (Säciitc von (5ißnani i Vcinwanb). 3wci ‘Jflleqorien von J. v. 9J?icriC (Jpelf). iiiiiiiiiii i i -i i 1 0 5m '?lbb. 185. Si’iniiiertdb. .f'aitö *J)faiT|Ir.ifie 211, (riindbeit ber ÄniTabe.
202 (äoinmcrjelb (Äinnffgcgcnflänbe im 'JJriDalbcfitj). '211’b. ist;. e.ommerfflt’. J>aii6 'Äifmbcntrafie iss, ülnftdif. 2. 3iii Salon: Tamcnbilbniö von Sictfdjcr (Vcimvanbj. 9?iänncrbilbniö in brr 2lrt beb Jyran^ Jpale (Vcinn'Cinb 1. iOiännorbilbnib von £vaf. SÖafcr (Vctinvanb). 'Diänncrbtlbiüb in ber ‘Art beb ‘P. 'P. 9lubcnö fVcimvanbi. T'cr ©eijigc von 97ogari (Vcimvanb). 9Raboiuta von Subger 5cm 9ving Göolj}. 3. Jm .ßerrenjimmer: JjoUanb. Äirmcf; von Soft ßornclifj v. ®rod) ®looti) (.polp. SD?onbfdicinfccitiitf von van ber 9'cer (Vcimvanbi. Vanbfdiaft von 5Woud)croii (Vcünvanb t. Vanbfd)aft von 9?oorbt Göolji- I. 3m IGobiqimmcr: ?anbfd)aft in ber ?lrt bcö 9tupvbacl id&oip. Vanbfd,aft in bev 2frt bcö IBatcrlco (JJ0I3). Vanbfdjaft von 93crgbcin»i>njarbin OJcinivanbJ. 3>vci 2(rd)itcftitrbi(bcr von -Dirf 9D?aaö (A'ciinvanb). Vanbfdiaft in ber ‘Xrt bcö ?(. (5itnp (^>0(5).
Sommerfelb (ftunflgegcnftönbe im ^rioatbcfib). 203 B i. 1 -.....-I-- 1. " " i 1^1 I 8 T, TZJ. Illllllllll I I I I I 10 5m Wbb. 187. -sommerfelb. f>auS ®flfjnf)ofßrflf;c 188, ©mjelfjeit ber gaffabe. •5. 5in ^rcppcnbano: iDiVtbologifdic ZarftcUttng von SDZignarb (Vcitnvanbj. (ftiblid) feint nod' im glcid)cn 95c|7fc bcpnblid) cnväfynt: I 451. Familie in ber 2(rt beö 5])alma SBcccijio (Vcinwanbj. 2. 4lird)eninnercö von sp. be Dlecfö (Vetntvanb). 3. Äirdtcninncreö von bc 9?ecfö (J?o(p. I J^inintclfabrt 9J?ariä von einem aftbeutfdten fifttiitcr (Jpoisj. 5 3'vei große gifdiftiHebcn von 3. öicllig fVeinroanb). •>. Üanbfdjaft von Sroijoit < Veinroanb).
204 Sammcnborf. ^annncnborf. SanuiU'Hbütf, 18 km norbweftlidi von (Sroffcn. ©cm. 279 Crünv., 892 ha; ©iitC'bcj. 75 ijinw., IS l ha. 3n einer Überfidjt über bie ürtfdiaften beß Sprengefß beß QJißtumß "Pofen von 1308 wirb „Samoborf" cnväfynn 2öic fid) auß einer llrfunbc vom 10. Pej. 1137 im ©ebennen Staatßardiiv ju S&crlin ergibt, faßen hier bic Voten, bie mit ‘peter V. Voffow ju Prenjig einen ©renjftrcit hatten, ber jn Jvranffurt untcrfudit unb 1138 entfdjicbcn würbe. 'Bcrjcidjiiiffc beß 16. 5al)rh. befaßen, baß biefe Sutter bem ®arfgrafcn mit einem Vcßnßpfcrb 311 bienen hatten. Um 1580 folgten auf jte bie Sdüiebcn, fpätcr, nm 1614, bic Stöffel — 1680 unter« jciduict ©corg (jßrijtof v. Stöffel bic 2>ofationßur« funbe für bcu Pfarrer £0<ar« cifiue — fobann um 1690 ber ©cncral SJitfranber. Abb. iss. Jantmenborf. ©runbrif; bet Kirdie. And) ui ber Jvolgcjeit hielt ber häitßgc Q5cßfcwcd)fcl an: um 1800 bic Freiherren V. 3rofd)tc unb feit 1890 bic gournicr. ©ciiauc Angaben über bie 32 Feucrftcllcn im Porf unb ihre Pcfiljcr, namlidi u. a. 9 sbauern, 8 jtoffäten, 7 Hübner, bietet 25ratringß „Söcfd>reibung ber üDiarf" von 1809. — Pie Mirdw war von jeher SOiuttcr unter bem 'Patronat beß Siittcrgutßbcfißcrß. Pie im 3al)rc 1910 von bem 'Hcrfaffer im Innern inftaiibgcfeßtc Siireße ge« hört ju ben in ihrer ©cfamtcrfdiciniiug cinhcitlidiftcn unb am heften erhaltenen Paroef« bauten ber provinj.’) Sic wnrbc von bem ©cncral fDiifranbcr (geb. 1610, geft. 26. S?ft. 1722)2), ber Pammciiborf von bem .fjerrn von Stöffel gegen ‘Ausgang ber adjtjigcr Jahre beß 17. Jaßrß. erworben hatte, erbaut. Pie ©runbitcüilcguug erfolgte am 15. ‘April 169631 unb fieben Saßre fpätcr war baß ©ottcobauß im Sioßbau fertig« gcücllt. Per alte S&au war bcrcitß 1693 niebcrgclcgt worben. 3uv 93cftreitung ber Höften würben u. a. audi bic llberfd)üffe ber 5lird)cnfaffe in ^»ößc von l—10 Malern jal)r(id) benuUt. Scdjßunbvierjig Salcr werben 1709 alß ‘Auogabc für bic große ') 2?gl. föcfduifrcl’crid)t ber SBrdiibriibiirg. Vrcvinjialfomtnifftcit für Penfmalptlcge uub beb ’l)rcviiijtnl= fonfen'citcrb 1908—1910. *) 55gl. <?rn|t jyricblänbcr in ber Allgemeinen beiicldien ®it>grapbic’-Bunb XXI, e. 701—703; ferner Tr. Iß. QJritdmuiUer, „3iutfdwn Sumpf unb Sanb", iv. .Kapitel, Peittfdjer Verlag, 'Berlin SW. ii, Köuiqgräßeritr. 11/12. -Bgl. ^anmicnberfcr Ivird'cnniatrifcl oom 1. III. 1701.

•J Qfbb. 190. Sammenborf. M'ird)e. O.uerfd)iüttz QMitf nad) ©eflcn.
9(b6. ihi. Sanmtenborf. .ftird'c von ©fibiveflen. I
208 Tammenborf. neue ©locfc verjeidmet. 2Hc> 93aumciftcr ber 5lirdje wirb „Monsieur“ m&critharb tXicgelan genannt; ®?aurcrmciftcr war Soßaiin Äarl üVatufdjfy, ber feit 1696 in Tammenborf anwefenb war. $Bon anberen ffliciftcrn feien ber 55ilbl)aucr Svhann ©rnfl ^'lato unb ber Orgelbauer ©ottfricb 3cibler crwäßnt. 1708 wirb int »Paten« regifter „Jßerr SDtüllcr ber iOiahlcr auß granffiirtb" angeführt (vgl. and) bic Snfdnift „G-S-M-1711 P-F- IBII“ an ber Jnnenfeite ber Stiruwanb beß ©cftiißlß im Sdjiff); vicllcidit hat er audi baß ©pitapbbilb SJiifranbcrß gemalt, baß bei ber Snftaiibfcljung, weil eß in fidi felbft jerficl, burd) eine forgfältige äiopic vcrbccft werben mußte. Sic .Studie mit ihrem im ©runbriß (2(bl». 188) rcd'tccfigcn Vanghauß unb bem annäßernb glcidj breiten, von fünf (Seiten cincß 21ddctfß nmfdjloficneu 2Htarraum jeigt außer bem ber ganjen »löcftfront im Unterbau breit vorgelagerten Turm je eine in ber 21difc ber beiben Vangfeiten crridjrctc Soge. 21n bic öftlidjc 'polugonfeite enblid) fdiließt ftd) eine frctßförmig angelegte Safriftci mit Jtegelbadi. Sic burd) pilaftcr, 9iifd)cn, Scrbadniugcn, rcid)c ©cftnißglicbcritngen unb äßitlidtcß mehr faft völlig aufgclöflc Sßeftfrent (21bb. 189 n. 190) frönt ein bei fpätcrcn Snftanbfcßungcn mchrfad) abgeänberter, fdilidjt gehaltener, oben mit einer Srcicrfevcrbadniug abgc« fdtfoffencr ©icbcl, ßinter bem |Td) ber nad) innen feitlidt abgefeimte unb fo inß O.nabrat übergeführte Oberteil beß Turmeß erßebt. »pilaftcr glicbcrn bic ©locfcnftnbc unb au Stelle beß älteren Binf« unb beß urfprünglidjcn J?oljfd)inbclbad)cß trat in neuerer 3cit ein Äitpfcrhelm, beffen quabratifdic Vaterne eine gcfdnvcifte Jjaubc mit Änopf unb £ral)iie frönt. JSoheß Seitcnlidit fpenben unmittelbar unter bem ^auptgefimß fteenbe J?alb« freißfenfter (Tafel 13) unb ben ‘Herfehr mit bem von einem mafftven Tonnengewölbe überbeeften Snnern vermittelt von Sffieften ßer unter ber im Tiirmuntcrgcfd)oß gelegenen Orgelempore hinweg baß von Pilaftcrn flanficrtc ^auptportal, beffen ftidibogig gcfd)Ioffcncß Oberlid)! jwifdjen einer gcbrodicncn ä!crbad)iing fitst. ©in jweiter 3«gang mit Srcictfßgiebcl beftiibct ftd) auf ber 'löcitfcite beß Sübaubaueß unb bient vor« wiegenb ber *Patronatßl)crrfd)aft. jonificrcnbc ^)ilaftcr glicbcrn bic ißsänbe beß Vangßaufcß unb beß Cljorcß (.Tafel 11 fowie 21bb. 190,191 u. 192) nnb ben Jyrieß beß unter ben genftern jfd) entlang« jichcnbcn ©cftmfcß fdjmücft angetrageneß fKanfenornament, waljrenb bic in glcidicr .ßöhe gijenbe 9)rüftnng ber Orgelempore mufljicrcnbc »Putten beleben. 21n ber Sccfcn« Wölbung ffßt unmittelbar über bem ©rnftjitgaiig baß Oiifraubcr«filingfpornfdic Soppclwappen (21bb. 191 u. 195). ©in reid; gcfdjmiebctcß, vergolbctcß ©ittcr (21bb. 192) mit bem 9)?onogramm beß T'auljcrrn trennt baß Sdjiff von bem brei Stufen l)öl)er gelegenen 2Htarraiim. 'Hon bem weißen 'Putmgrunb Ijebt ftd, bic biß auf baß ftarf abgcfcffcnc unb baßer vorwiegenb ncugeftridjcnc ©cftüßl übcrrafd)cnb gut crßaltcnc SPcmalung beß Jpcljwcrfcß bei- inneren 21ußftattung wirfungßvoll ab. IL’oßlabgcffimmt ift baß bunt bemalte, j. T. mit ©olb unb Silber unterlegte rcidic 3ianfcufd)nifcwcrf ber Sogen« brüitungcn unb beß ©ßorgcftüblß (21bb. 196).
I .13q 3JI3JQ.1O& •JJ0qU3UllUÜ$; TM uxgi 0 u i —tttttttütt— •^T {«aaaiaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaai aaaaaeaaaaaaaaaaaaeaaeaaaaaaaaaaBaaaaaaaaaaaiaaiaal iiaiaaaaaaaaaaaaiaaaaaaaaaaaiaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaii kBaaaaaaaaaaaaaasaaaaaaaaaaaaaaaaaaiaaaaaaaaaiitaiai laaiaaaaaiaaaaiaaaaaaaaaaaaaai aaaaaaaaaaaaaaaaaiaiiaaaaaia; ’£T PJVS •uaßoas)
troffen. Safet 11. Q:ammeni)orf. £än<jenfd?nitt burd) Die ftirdfe. £Micf nad; 'Dlorfcen.
Sammenborf. 209 W’. 192. Üßmnifiiborf. 3nncrco bet Äirdje. QMicf n«d; 9Jortoftfn. Jtunfttrnfni. b. <Pros. ®rbbj. VI. ß. ßroffcn. I 14
210 Snmmenborf. Der md)t nünber farbenprächtig gehaltene, auf vier wappenl)altenben Vöwen rul)enbc fjeljernc 2Htartifch Gibb. 197) war urfprünglid) mit Siüdßdjt auf baß reformierte Söefenntniß beß Bauherrn ohne jeglidjen Qlufbau. ©rfl feit ber leisten Jnflanbfetjung tyat er jene von bem mittelalterlichen 2Htar ftammenbe, treffliche, fpätgotifdje Sßeweinung auf neujeitlidjcm Unterfall erhalten, bie mit ihrer an Stiemen» fd»neiberfd)e 31 or würfe ertnnernben, ftgnrenrcidien Äompoßtion woljl ber fränfifdjen «d)ule entflammt. 'Jlnbcre auß ber alten Atirdje übernommene, fpätgotifdie Figuren würben leiber vor mehreren Jaljrcn in baß SDiärftfclic SRufeum nad) ©erlin verfdjlcppt. 3roci jinnerne baroefe 2Htar leuditcr, 53 cm hort’, geigen bic cingcgrabcnen Jnfdiriften: JOHANN GOTT / FRIED BERNTH / VEREHRE DIESE LEVCHTER DER / TANNENDORFFISCHE KIRCHE / A° 172/“ unb „EVA MARIA BERNTHIN VER / EHRE DER TANNENDORFFISCHE / KIRCHE DIESE LEVCHTER A° 1727.“ Die größte uub reidjflc uub babei am bellen im urfprünglichcn 3uftanb er» haltenc Arbeit in ber Aiirchc ift wohl bic prädjtigc Äanjcl, von ber eine eingchcnbe ©cfdjreibung ju geben Safe! 15 erübrigt. Die cbcnfallß böljerne, rcid) gcfdjitiytc unb am ©eden mit (Sngelßföpfen unb fonftigem fdjmüdenbcn ©ciwerf verfcljene Saufe flammt auß ber Altrdce in SOlanfdnww (vgl. Atunftbcnfmälcr ©anb VI Seil 1, 216b. 195). Die Orgel t21bb. 193), bereu rcid) gefdjnflste Sdjaufcite von mufijiercnben ©ngeln befrönt wirb, unb über bereu Spicltifd) außer cbcnfallß mußjiercnben (Sngeln nod) ber harfcnfpiclcnbc Äönig Davib angebracht ift, mußte, weil vor einigen Jahrjchntcn völlig weiß übertüncht, in ihrem j. S. unter ber Sündie hcrvorgcholtcn Tlnftrid» er* neuert werben. 21n bem vcrgolbcten, trefflich gefebnifcten, mit friegerifdjen Sropljäcn unb ftgür* lidjem ©ciwcrf gcfd>müdtcn 9ial)meu beß Spitaphbilbcß (21bb. 198) beß (Srbaiterß fd)cint eine IWinerva, bereu linfe Jpanb ben «diilb mit bem ©orgoncnl)aupt uub bereu Siechte einen geöffneten Sii'fcl halt, barauf binbeuten ju (ollen, baß ber 5trtegßmann and) mit bem Sirfcl umjugehen verflaub,.b. h. bem‘Ardiitcftcn in fadifunbiger SÖeife feine 'Jßünfdje ju verftel)cn gab. Die Jnfdnift beß (Spitapl)ß ift neu. (Sin auß •f’olj gcfchnifsteß SJltf ranbcrfd)eß ‘HJappcn hängt in ber ®ittc ber QJrüflung ber Orgelempore. Die böljerne 8id)terfrouc im Sd)iff ift cuiö einem in ber Äirdic vorgcfunbcneii alten ^tanjelbecfel verfertigt unb neu bemalt. (Sine Tlnjahl in ©eftalt menfd)lid)cr ?lrme angefertigte, ijöljcrnc, baroefe Vidi ter# baller mit trefflid) gefchniljtcn, vcrgolbcten Wßanbfd)ilbent hängen an verfdjicbcnen «teilen im Jnncrn, ebenfo jicren eine 2lnjaf)l ©cbcnfblättcr unb Sotenfroncn bic SSänbc. 3wci ©loden. Die füblidje, 72 cm Durd)nt., trägt auf ber ^»aube bic Jnfchrift: „DEO PIISQUE GRATl'S EST TINNITUS MEUS / EXPERTAM EADEM FATA REFICIENDAM CURAVIT / ILLUSTRISfSIMUS] L[IBER]BARO DE / MICRANDER / PATRONUS / FUSA FRANCOF.[ORTII| \D VIADR|UM]. 1727 JOII. FRID. SCHRAMM“ (= ©ott unb ben frommen ift
Sroffen. 5afe( 15. I tammcnborf. Äanjcl in ber SVirdpe.
Sammenborf. 211 ?((’(’. 193. Jannnent'ovf. 3nneies bet Äirdjc. ’Blirf nad> 'Rorbroeffcit.
212 Sammenborf. • ------------------------------------------------------------------------------:—:______: ’’ ' Wbb. 191 n. 195. Sanunenborf. 5Tircbc. SecFenretief (oben: vor, unten: nad) ber 3n(tanbfebnnfl').
Sammenborj. 213 mein Älang angenehm. Sic vom gleichen ®efd)icf betroffene ließ ber crlaudjte Patron ber Freiherr v. SWifranber neuanfertigen. Sic fyat 1727 Sol). ^ricb. Schramm ju granffurt a. D. gegoffen). Sic nörblidje, 90 cm Surdpn., wurbc von ®. 6. Söadpnann in ©erlitt im Sabre 1830 ebenfalls auö einer älteren umgegoffen. 2HS Patrone werben Äarl griebrid) jlodi auf Sammenborf unb ®uftav v. Oppen auf „9iuSniß" genannt. Äirdjcnvorfteljcr waren (Ibriftian Safdjc unb griebrid) dorritt. 9l6b.it»«. &nnmcnborf. 5tird)c. @ffßrgeftü()t. Sn bem 1680—1682 erbauten, im Sabre 1907 nad; üSefteu ju erweiterten ‘Pfarrhaus mit feinen fcljr fdjlidit gehaltenen, alten Stucfbccfcn werben aufbewahrt: Sin ©arocffeld), 20 cm bodi, Silber, lcid,t vcrgolbet, $O?eifter L. G. granffurt. Sin 3innfclch, 19 cm bodi, mit bem SRifranberfdjen Stenogramm unb ber SahrcSjaljl 1720. Sine fedjöecfige jinnerne Seele Iflafche, laut 2luffd)rift 1766 von „ÜRatteaß" Üchmann in Sammenborf gefd)cnft. @in jinnerner Dpfertellcr, 21 cm Surdjmeffer, mit gefd)Wungcnem 9lanb; 2. J^älfte beö 18. 3al)rbunbcrtö. 3wei jinnerne ^ateneu, 12 unb 15 cm Surdpneffer, 5vanlfurtcr Arbeit. @in einfacheres rotfeibeneö Äommunionötud) mit ®olbborbc, 18. Sabrbunbert. @in rcidjgcfticfteS, rotfeibeneS, fowie iXeftc eines britten ÄommunionStndicö ftnb mit bem juerft genannten etwa glcidjjeitig.
214 Sammenborf. •> 9(bb. 197. Sammenborf. Äirdje. SBavocfer Qntartifd) mit fpätmittelatterlidjev SBcroeinung. 3?aö £>errenl)au5, ein fddidjtcr, laiiggeftrecfter, cingcfdjofilgcr, mafftver 'Pufcbait, tvurbc anftelle ciucö 1694 erbauten, 1837 abgebrannten ©ebäubeö in ben vierziger Safyren bcö 19.3abrb- ne« erbaut. Slefte bcö alten sßaucS in ©cftalt eineö auö Sanbftein gearbeiteten SJlifranberfdjcn Sßappenß mit ber alten lateinifd)cn QJaiu infdjrift ftnb jefct in bie ©tirnfeiten ber Scrrafie vor ber Freitreppe cingcmauert. 3Jie Snfdjrift lautet:
Sommenborf. 215 ?(bb. 198. Sainmenbon. Ä\ird)e. SJtifranberfd)eö Cfpitaplj. „(bub fAuspicio / efer[enissi]m! et ePot[entissi]n>’ &e[c]t[oris] ‘Brandenb[urgensis] / III / fflrcem hanc / Glugustae ‘Domui gratum ‘Diversorium Gentilitio / eVtemmati <5edem guietam Sfosteris ‘Ulonumentum / ‘Perennaturum condidit I7l[nn]o 1691 SßO^RQ' / eRfacri] tRfomani]. Sfmperii] L’fiber] <B[aro] de ‘Ulicrander / Qeneralis et Gubernfator] eFrancof[ortii] ad dJiadfrum]“ (= Unter ber Siegterung beö erfyabenften unb niäcfyttgften Äurfürftcn »on ©ranbenburg griebridjä III. erbaute im 3af)re 1697 ber Sietdjöfreiljcrr, Oeneral unb ©tabtljalter
4 216 Sammenborf — Stjicmcnborf. von gronffurt a. b. £?bcr ©corg Abolpb von SDtifranbcr bicfeö Sdjlof bem erhabenen Jpaufc alä angc* nehmen Aufenthalt, bem angeftamm* ten @efd)Ied)tc alö Siuljcfi^ unb ben Stadjfommen alö ein immer* währenbeö Tenfmal). Crtnen ber in ber ^roBinj tppi* fdjen 3tel)brunncrt jcigt Abb. 199. Sbienieni'ovf. dljicnirntiürt, io km oftfüb* öftlidi von Sroffen. ©cm. 517 ©inw., 630 ha; ©utöbej. 62 feuiw., 15 L ha. 2hcllcid)t iftber 9tamc bcöTorfcö »en bem Stäbtegrünber Sbemo ber* julciten, bem 1233 ber J^erjog ben Sd>lc|Tcn ben Auftrag gab, bic Stabt Staumburg am Cueiö abjiiiTctfcn. 'joadjim 9)?öllcr beridHet, 1115 fei „31t Sicmcnborf ein ©ntfdjcib wegen bcö Tberwalbö unb ber ©renu 311 Väögcu (Seflen) aufgcricbtct worben unb 1172 ljabc Jjöcrjog J?cinrid) bie wegen beö Dberwalbö verglichen." bcridjtcn über bie 9io§bicu|tc, bie Sll'b. 199. Janmicitborf. 3ie®inmcit. b. Salgaft 311 Sicincnborf mit ber Stabt ©roficn 3al)lrcid)c Vcljneurfunbcn von 1199 bie 1611 bie Salgaft fowie bie Söbcu bem SJfarfgrafcn von ©ranbenburg 31t (elften hatten. 1610 würbe bie Äirdie, wie SOiöllcr cr;ählt, von Jpanö v. Salgaft, „(5harfürftlidi SBraubcnbiirgifdwr unb (Srsbifdwflid) £O?agbc* burgifdier 9iatb unb J^auptmann 511 jüterbotf", erbaut. Auf bie Vöben folgten bie v. 3cna, febann, llrfunben von 1706 unb 1707 im ©ebeimen Staatöardnv 311 Berlin ;ufolgc, bie Siabenau unb fdwn um 1721 bie Sppcl, bie ftd, biö nad) 1850 1)'«’ bc* baupteten unb and, baö Patronat über bie SDtuttcrfirdw batten. Gingehenbe Angaben über bie um 1800 von 388 ®?cnfdicn bc* wohnten 69 gcucrftcllcn bietet ß>ratringö „23cfd»rcibung ber SDtarf" von 18u9. Ium...................................1 10, 10 20m 911'1'. 200. JJ.mnicni'im. ©runbrii; ber Jtirdie. Tic Kirche (Abb. 200j, ein gadnverf* bau, 3cigt vor ben bcibcn Sugängoit auf
Sfjiemenborf 217 ?(bb. 201. £(jiemenborf. Qlltar in ber Äircbc. I
Stjicmenborf. 'llbb. 202. ibicmenbcn. Ätaiijcl in ber fiivdjr. ber ©übfette jroei ebenfalls aue gadjroerf aitfgcfüljrtc, annäljcrnb quabratifdjc l>or* ballen unb eine ebenfo gefaltete Safrtilci »or ber füböftlidjcn Seite bet) auö »icr SJiclccffcitcii gcftaltcten ü|tfd)Iu|Tcö. (iitt Seil ber attfehetnenb nod) auö bem Jlnfang bcö 17. 3af)rl)unbcrtö irantmenben Umfaffuitg^mänbe rourbe in unferer Seit mafftv aufgcfül)rt, ebenfo l)at man, laut Mitteilung, in ben jroanjiger Saljren bcö 19."3al)rl). ben eljcmalß über ber äßcitfront |T£citbcn Dad)aufbau roegen 53aufälligfcit entfernt.
Sljiemenborf. 219 Tie Tadier ter Vorbauten unb ber Mtrehe ffnb mit Sdtinbcln gcbccft. Tic flache Trcttcrbcdc im Snnern läpt bic Tccfcnbalfcn ftd)tbar; bic hölzernen i'cranfcrungcn |mb naditrcigfid) cingcjogcn. Ter gupboben beliebt auß Söaeffteinen. 2ln bic Trgcl» empöre fdiliept |Td) ein .^weiter (Einbau mit .(cmcinfdiaftlidicm 21ufgang in ber 9?orbwcftccfc; auperbem ljat man nod, ben fegen. „Sungmannöchor" mit befonberer Treppe auf ber 9?orbfcitc beö 'Jlltarbaufcö unb eine ^atro« uatöcmporc auf ber Süb» feite neben bem 'J.'rcbigtftuhl erriditet. ‘Jin ber SBcitfcitc ber ^atrcnatöcmporc fleht bic 3abrcöjal)l 1610. (Tic Trio ftttngßfüllungen waren ttr» fprünglid) mit auf feber gemalten 21bclßwappcn ge» fchmiicft, von benen ftd) nur nod) baö ber Stbffclfcbcn rtanülic erhalten (jat. Ter 2111 a r a tt f b a u (21bb. 2011, ein rcidtcö 23a» rocffo)nn?wcrf vorn Saljrc 1723 (jal)rcösal)l in bcr^rcbcHa» weift im Jpanptfclb gwifdffen flanficrcnbcn Sauldtcn bte auf Veinwanb gemalte Tar» (Teilung bcö heiligen 2lbcnb» mablö auf. Ten befreiten» bett 21ttffafe fdnnücft baö ©ottcöaugc mit einer bar» über befefligten vcrgolberen ?H'b. 203. Tbicinettborf. fitidw. Gpttnph beö (Hn'iftiaii 2Btll;elin (jnift v. üppcl. Sonne? Tic 5?anjcl (2lbb. 2021, ein berheö $?crf ber Spätrcnaiffancc, ift ent» fprcdjcnb marmoriert. Tic fd)Iid)tc SRcnaiffancctaufc auö J?olj fapt eine jittnerne, wie baß Tauf» beiten ad)tccfigc Sd)tiffcl mit ber 9ianbinfd)rift: ,IAGOI’ • SCHIEBEREI • /II \T • DISES - ZIENER / BECKEN - IN • DIESEN / TAVFSTIEN • VER- ERBT / A? • DOM 1582“, ferner „VI - PFVND - IM XXHIIII filber“. Groffeiter Tlrbctt, SD?ei(lcr F. J. T'c Trgel ijl eine cinfadv 21rbcit auß ber erften J£>älfte bcö 19. Sabrbunbertö. 2ln ber Sübwanb hängt über ber ^atronatöemporc cm l)öl$cntcö Gpitapb t?lbb. 203» für Gnriüian ißiHjclm Gruft v. „Oppell", geb. 21. SLiJärj 1716, geft. 3. £umi 1772.
4 220 Sfjiemenbori- Anwerbern crblicft man an ber Diorbroanb einen Säbel unb gegenüber jroci A>cgcn, fowic jroci Sporen bcö ehemaligen ’Patronatöherrn. An ben (Smporcnbrüjtungcn |hib mehrere Siri cgö er inner ungö« unb 2* etc» rancntafcln attö ben fahren 1813—15, 18(56, 1870 unb 1871, einige lotens fronen unter ®laö, fowic vcrfdiicbenc üSauernepitaphten auö ber erfreu Jjälftc bcö 19. JJaljrl). angebracht. (Sin fdimicbeciferncr, cljcmalö buntbemalter, feeböarmiger Dienatffanccfron« lende ter hängt im Innern (Abb. 202). 3>vci jinnerne Altarlcud)ter, 61 cm bod>, jeigen auf ber einen Seite bcö breifettigen §uf;cö eingegraben: „A • V • P • / C • E - V • P • G[EB( IRENE] - V • O[ PPEL] • / 1729.“ Sion brei filbcrvergolbctcn 25arocffcld)cn ftammt ber eine (Abb. 201 £!??ittc», 21 cm bod), von bem s?)?ct|tcr @crlad) in troffen; ein anberer (Abb. 204 rcdjtöj, 23 cm l)od), von bem (Sroffener SSlctftcr C. B., auperbem erfennt man bie an feinem Scdjöpaftfuß eingegrabcne Snfderift: „den 24. März C W-V-O (= (Sbrt|ttan 'lyilhclm v. Sppclj 1746“ unb „M. S. P. T.“; ber brittc (Abb. 204 linfö) von bem glcidjcn SWeiftcr verfertigt, jebode jc(?t febr befdeäbigt, ijt 22,e cm bod) unb rcid> ornamentiert. And) jwei ftlbcrue ’Patcuen, bie eine mit 'Ulcihfrcuj, ftnb C. B. (Sroifcn gemarft. 3n ber Safriftei werben aufbewahrt: pvei berbe, höQcrne, bemalte 9lcnaiffancc* leuditcr unb ein trcfflidi gcfdntißtcr, böljcrncr, baroefer Ärujifir, leßtcrer mit bem
ifjieinenborf. Üjcrmcrf „II. J G. K. 1723“ an ber Siücffeitc bcö Unter? baueö, enbltcfi ein bareefer ’}'a? Itercn)tul)l Gibb. 205), einfachere ^ijcftlcrarbcit, unb aujicr einem cbcnfoldicn 3ifdi (21bb. 2061 ein Heiner, einfacher, beinerner haften. (iiitc e cf c l f a n n c auß ginn, 1S cm Ijed), bat auf bem Tccfcl eingegraben: „MICH SCHOEN CKTE GOTT VND DIESER KIRCHEN / ZVM »NDENCEN ZWEY GVTE FREVNDE 17-27“. Unter einem befenberen Bad), füblidi »en ber Safriftci, itcbcn ,p»ci rcidi ornamentierte Wra b frei ne; »en ihnen bient ber eine bem Tlnbcnfcn bce Wcorge ‘Jlbrabam ». „E'ppcll", geb. 1672, gc|t. 17. (Sept. 1715, 0.50m 0.1 0 pdof/lq oi gjr PPOF/L b 205. ^birmeiibOH. ftirqje. 'l'aftorcnitiiM. '?lb('. 20<> Jhienicntorf. Sifrfi i» ber jiinhe. ber anbere iff gemeinfam für (5bri|tianÜßilbclm »en „Tppctl", geb. 25. 9?e». 1711, geft. am iil.SOfai 1767, unb feine (fbefrau Vouifc Wörtliche »on „STppcll" geb. ».£ucf, gcb.25.21ugu|t 1 725, geft. am 7. Jul 1756, erriditet. '3'vci Wlccfen hängen in einem befenberen ©an [üb? wcitlid) »on ber 5tirdic. Tic öftlidjc, 65 cm Purdnu., bat am Jpalb bie Jnfdirift: „Mathevs Vlris Pastor in Tiemen- P -• r dorff,Ge- richtzSchvltzN.D. DieGa[n]tze Gemeine Anno MDCLXXII1-. l’lbgcfcben »on ber für bic 2?oiUarb? [die WiiHilättc d)araftcri|lifd)cn üD?a? bonna beutet nod, baö 2I?appcn mit ben J&udiftabcn J. V. unb J. B. V. auf eine 21rbcit bce granffurtcr S9?ci|lcrö Sobann Söajtian SSoiUarb hin. ?luf;crbcm erfennt man auf
999 Sfjiemenborj — Sopper. > ber J^aubc eine mit J. II. S. gcjcidv nctc Sdjcibc unb banebcn bie Söudv jtabcn F unb G. £>ic wcfHtchc Gilocfe mit 76 cm Surdjin. unb beut Gfiocfen? fprudi ,SOLI DEO GLORIA“ am Jjalö würbe unter bem Patronat bcö „Gotfridt von Drandorfi Erpsas avff Tiemendorfi Anno 16/3“ nad) äbn« lidicn SRcrfinalcn $u fddicficn von bem glcidicn Siciftcr angefertigt. Copper. (Topjirr, 26 km norbnorböftlidi von Greffen. Giern. 598 Ginw., 970 ha; GJutöbcj. 223 Ginw., 2255 ha. T'ic im Ärciö reichbegüterten Vöbcn faßen im 15. Satjrb. ju Copper unb Urcbnow. 2'Ott ihnen erfaufte ber So« banniterorbcu bte S?rtfd)aft, bod) fdjon 1558 erwarb Gbriftopl) v. ßabcltitj Copper für 1500 Salcr. Sieben biefcr altabcligcn gamilie batten bie Änobelö« borff hier glcidjfallö einen 2(nteil, unb Soadjim SJIöller berichtet, 1701 fei J?auö v. 5tnobclöborf auf Copper im „Vaubbauö" geftorben. Diefe beiben Gicfdjlcdjter behaupteten ftdi biö in baß 19. 3abrbunbcrt. Slad; 1870 fam baö gefamte Glut in ben ibcftij bcö gelb« inarfchallö greiberrn Gbwin v. 9Jlan* teuffcl; feit 1885 ift eö im söcfiij von söürgcrlid)cn. 3)ie Äirdie war 1518 eine smater“ mit ber Sodjter Guncrö» «bb.207. Joppcr. Äirdie. 9leite rärbifltr©laönia(recieii. borf uub gcljcrt beute alö Sod)ter 511 Spiegelberg im Atreifc 5?jlflcrnbcrg. £>icÄircf)e, em söaeffteinbau auö ber Glitte bcö 19. Sabri), in ncujeitlidjcm Siunb« bogenflil, beftcbt auö bem im Cjlcii breifeitig gcfdjloffcncn Vangbauö unb einem quabratifdi angelegten 9Bc|ltunn. 2llö gufibobcnbclag bcö mit einer tonnenförmig gcftaltctcit S23rcttcrbccfc überwölbten Snncrn bienen 5. 3. ncujcitlidjc ^liefen, 5. 3. sBacfftcinc. ‘21h ben beiben 2lpfiöfenflern würben verfd)icbentlid) falfd; ;ufammengcftcllte Sieflc farbiger Gilaöntalercien auö bem Gilbe bcö 16. Sabrb. cingelaffen. SDian
Sopper. 223 crfcnnt am fllorboftfenfter (2(bb. 2071 übereinander angcorbnet jtveimal bic SBrudjftücfe beß 93ranbenburgifcbcn ®ap* penß unb jmar entfpredjen ber nod) voll* ftänbigenS?’eifd)rift:„5Son®otteß/®naben, Chriftian $>?arg / graff ju ißranbenburgf, Jperfcod) / in preufien :c. 1596" barunter bie jur J^älfte verftümmcltcn SBortc: „VON GOT [TESGNA-] / DEN JOCHIM [....] MARGGRAFF ZV BRA[NDENBVRGK HER]/ZOCH IN PREVS / [SEN ETC“. Unter beu beiben runben (Sdjciben (2lbb. 208) mit bem yBilbenljagenfdjen nnb bem äÜalbom* fdjen 'BJappcn im anberen genfter ftclji: „ANNA GEBORNE VON LOSSO / AVS DEM HA VS WILDENHAGEN 1584 / DIE ZEIT CHRISTVF V ZABEL- / TITZ EHELICHE HAVSFRA“ (feitenverfehrt) unb .SA- BINA GEBORNE VON WAL / DO AVS DEM HA VS KONIGS- WALDE / 1584 / FRA ANNEN FRA MVTTER“. £>cr 211 tar jtefjt unmittelbar vor ber Jbanjcl unb i|t ivic biefc ganj fdtfidjt gehalten. T»ie Srgcl in ncnjeitlidjcm 9htnb* bogenftil ift im ©egenfafe ju ber iveif; gehaltenen übrigen 2fußftattung braun geftridjen. 3Mc Saufe auß J?unitfanbftein ift neugotifd). ©in baroefer jfrnjifiruß auf Veunvanb gemalt bangt in einem ®olb* rahmen über ber Äanjel. ?lt’l>.2<)8. Stopper. Jtirdje. Mlefte farbiger fölaßinalercien. (Sine alte .ftirdjenfaffc mit ftarfem (iifcnbefdjlag fleht bei bem 2(ltar. (Sin auf 23lcdi gcmalteß SBruftbilb (teilt griebrid; von 3vbeltii?, geb. 8. 9?ov. 1637, geft. 17. Juni 1728, bar. 3n ber Süboftecfe ftnb bic marmornen ©ebenftafcln ber 2(ugiifte SWathilbe (SHfc Shcoborc von Baftroro geb. von 3obcltig, geb. 29. 9)färj 1820, geft- 12. 2(ug. 1869, unb ber tWarte (Sbarlotte Vouife von 3obeltit3, geb. 1. Ban. 1819, geft. 7. 2Ipril 1867,
224 Sopper. augcbradjt. Eine Snfdjrifrtafcl red)tß bavon bient bem Änbcnfcit beß Ernft Äuguft Veopolb von 3obeltitj, geb. 25. 9lov. 1817, geft. 21. 2lpril 1866. darunter bemerft man eine Sa fei jur gcincinfamen Erinnerung an J?anß SBilljclin £conl)arb von 3vbcltits, geb. 13. Äug. 1779, geft. 28. gebr. 1835, unb feiner Ehefrau Eljarlotte Veopolbinc Äugujte geb. von Sdimcttow auß bem Jfpaufc ^ontmerjig, geb. 11. SWärj 1798, geft. 25. Sept. 1842. Sn ber 9torboftccfe hängt je eine gupeiferne ©eben f täfel für Jpanß ätarl grcil)crr von Slianteuffel, geb. 26. Sept. 1816, geft. 2. Sunt 1881, unb .ßcrtba greifrau von SJlanteuffel geb. von fEifelcbcn, geh. 6. Äug. 1815, geft. 10. 9lov. 1879. «Bor bem Ältar ftnb, nad) ben in ben gnftboben ciiigclafiencn ©rabfteinen ju fdjlicfjen, beigefeljt: griebrid) von 3abcltij, geb. 8. 9lov. 1637, geft. int "Älter von 91 Saljrcn am 17. Sunt 1728, unb reditß bavon Barbara „von 3abeltij geb. von 'lllalbow" auß bem J?anfe Stauben 9lep- unb J^crjogßwalbow, geb. 1615, geft. 3. Sunt 1718. Sieben einem britten, einfadicren, cbcnfallß auß ber erften J5älfte beß 18. Sabrh. ftammenben ©teilt, ber ftarf abgetreten unb baber nicht nteljr ju entjiffern ift, folgt bic Siubeilättc ber geleite von 3abeltij geb. von älredtwiis auß bem J?aufe SSirdjtvilj, Ehe? fratt beß El)riftopb von 3abcltij, geft. im Älter von 24 Sabrcn am 3. Äug. 1580. Eine baroefe Umrahmung fdimücft bic ©rabtafcl beß Slifolauß ©ottfrieb von ^ubitfd), geb. 4. gebr. 1673, geft. l.Äpril 1727. S&ei ben brei lebten ©r ab platten, von beiten bie mittlere eine liegettbc gigur jcigt, finb bic Snfdiriftcn vollilänbig jerftört. Unter ber Surmtrcppc werben aufbewabrt: 3wei 3<nnleud)ter, 16,r. cm bod), mit ber Snfdtrift „B|EATE] SfOPITIAJ v. KfNOBELSDORF], G|EBORENE] V. BfORNSTÄDT) *) 1742“. — Eine jinnerne, fedjßfcitigc SJccfcIfanne, 22,6 cm l)od), Änfetng 18. Sahthunbcrt. — Ein ßinnfcld), 20cm bodi, mit jttgeböriger «Patcnc, laut Snfdjrift: „Der Kirchen zv Toper 1715“ gewibmet. — Ein 3ittnfcld), 25 cm bodi, erfte Jyälftc beß 19. Sal)r? bunbertß. — Ein baroefer .ftlingclbcutcl mit ©cibenfticfcrei. 3wei ©loden auß 93odntntcr ©ugftabl, bie öftltcbe 95 cm Surdmt., bic roeft» lid)e 80 cm Durdntt., würben 1870 gegoffen. Ättf bem grtebfyof weftlid) von ber Äirdic ftebt ber auß bem erften drittel bco 19. S<il)rl)- ftammenbe, an feber Ecfc mit einer borifd)cn Säule befeßte unb von einem ^'»ramtbcnbadi überbedte, im ©runbrif; quabratifd)c ©ruftbau ber gamilie 9iifjmanit. Eine anbere ©ruft fübltcfi vom ©otteßbauß gehört ber jweiten Jpälfte beß 18. Sabri), an unb birgt fed)ß Särge ber gamilie 3vl'cltiß. £*aß jefct alß 'Ißohttung beß Äintßvorfteherß unb alß ©etreibefpeidwr bienenbe ältere @ufsf)au5 ift ein cinfadtcr Sßarocfbait. ') 3'd. Skate Sophia v. sBernftäbt vcrmaljtfc fielt laut Ataljigcv Äird)cnl'iid) am 8. gebr. 1736 mit .venu i’. ÄnobeKborf. Sie war geboren am 17. “Dlai 1717 alß Jod)ter beß Veuniainß v. 'Himiftäbt auf .Kaljiij, Äreiß BiiUidjaioSdiiviebuß.
(Sroflen. Safet 16. ^ornon>. ^anjelaltar in bet Äircbe.
225 £ornott). CütlUÜU, 16 km fiibltd) von Treffen. ®cm. 320 ®inw., 1198 ha. 2lm 29. Sanitär 1510 erteilte Äurfürfl Soadjim von ©ranbenburg unb fein ©ruber, SWarfgraf 21lbred)t, ben Sebrübcrn v. 'Rotenburg bie ©elcljnung mit „Somow". Dicfeö auf Sdjlof; ©eutnife ftBenbe @cfd)lcd)t batte, einem SBerjeidjniö ber Dicnftc von 1583 jufolge, von Somow unb @runow bem Äurfürften mit 2 Sterben ju bienen. 2(n feine Stelle traten um 1700 bie 3cttri£, auf bie um 1790 bie ^retljcrren v. Srofd)fc folgten. 3n bem am ©ober gelegenen Dorf gab nnb 8 Äoffätcngütcr. 1822 erfaufte bie ©emeinbe baö Diitter« gut unb feiste ffd? bie .ftirdje, einer bamit in ben ©eft£ bcö Äonpatronatö über Sod)tcr »on OBeigig. Die Äirrfje eö bamalö 9 ©auern« iom Qll’l'. 209. Somow, ©riintrif bev 5tird)e. (21bb. 209 biö 212), ein aditeefiger 3fn« tralbau mit einer falbfrciöförmig vor bie Dftwanb vor« fpringenben, gewölbten Safriftei, trägt über bem gebrochenen 3icgelbad) eine cbcnfallö ad)tccfigc, offene latente mit sjhjra« mibe, bereu 9Betterfal)ne bie Snfdjrift: „AEL17/Gv. Z 12“ jeigt. ©ingeljenberen 2luffd)lufj über biefe 3>ifdjrift unb auch über ben Äirdjbau gibt eine 21bfd;rift ber am 12. 3uli 1712 in bem Änopf ber äfirdjc nicbcrgelegten Urfunbcn. Darnad) „befdienfte" 21nna (Eleonore von ?ucf verwitwete von 3«ttri$ nad) bem im 3afrc 1711 erfolgten 2(blcben iljrcö ®emal)lö baö Dorf mit einem neuen ®otteöl)auö. Der ©runbftcin würbe am 8. l’lpril 1712 gelegt. 2((ö „Srbaucr" „fungierte" ber 2Birt« fdjaftöverwalter ®corge Dteumann. 9Raurermeifter Daniel ?id)t unb fein SBcrfgefclle Samuel ätlopfd) auö (Jroffcn vollcnbeten baö SJfauerwerf, baö cinfd)lief(id) 21rbeitölohn 360 Salcr foftete. Die Siwmcrarbcitcn fertigten SReiftcr {^riebrid) ©ibner unb fein ©efilfc @eorge ©eberfadjer, beibe auö Somow; ftc erhielten bafür 13 Salcr 14 gute ©rofdjen 2(rbcitölof)n. (Singewciht witrbc ber ©au am 20. Sonntag n. Srinit. bcö 3al)rcö 1713?) Die 3ugängc jum ©ottröfauö liegen auf ber Dforb« unb Sübfcitc. Scd)ö rnnb« bogige gmftcr führen bem im ©runbrif? freiörunben, burd) 2Banbnifd)cn‘geglicbcrten Snnern, beffen gußbobenbelag auö quabratifdicn Sonfliefen von 20 cm Seitenlange befteft, £id)t ju. Daö Äuppelgewölbe bcö Äird)cnraumeö weift in ber SWitte baö Doppclwappcn mit ber Übcrfdnift: „E-H-vL, A-E-L-G. v. Z Ao 1/12 d. 9. Oct.“ auf. Die ©emalung ber auf allen Seiten eingebauten (Smporen ift erneuert. Der spatronatöfiul)! ftcljt auf ber Sübfeitc. Der ebenfalls neu bemalte Äanjelaltar (Safel 16), ein reidigefdjnihteö ©aroef« werf mit ber Darflelüing bcö 1)1. 21('enbmal)Iö unter ber Äanjel, bem ©ilbc bcö ®efreu,;igtcn alö Sd)mucf ber Jtanjeltür unb ber jc£t j. S. burd) baö @efimö bcö "Ältaraufbaucö verbccftcn Saubc unter bem Äanjelbccfcl, ift wofl nad)träg(id) erft ’) ®iefer ®erid)t geljt vermutlid) auf beit bamatigeu Äird)fd)reiber Sofjaim ?inbreä, einen Sofni bcö Pfarrers in SBeißig juriitf. Jtunfttrnfm. fr. ’Droü. iBrfrbg. VI. G. (Erofien. 15
226 Sornom. 9(1’1’. 210. S'ornow. Äiwtye von Süboilen.

Mb. 212. ?onwn>. gdjnitt burd) bic Äirdje. 'ölirf uadj Ofteu. Sornoro
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Somow — Srebtdjom. 229 aus ben Sinjelftücfen jufammengeftellt. 2lnfcf)einenb befanb ßd) cinft bie Äanjel linfö vom 2lltar, fcßräg gegenüber ber ^atronatölogc. Sie alte, mit Seimfarbe bemalte 2lltarbecfe (2lbb. 213) jeigt außer rein ornamentalen ^Beigaben, bem SBappen unb ben 2lnfang$bud)ftabcn „AEL G V CZ“ beb Slamenö ber Stifterin nodt bie Sar« ftellttngen ber @eburt (an ber Vorberfcite), fowic ber ©eißelung unb bcö triunt« pbiercnben Sbriftuö (an ben Sdjmalfeiten). Ser Saufengcf hält in ber einen Jpanb eine STOufdjelfdjale, in ber anberen einen ^almjwcig. Sic jeßige, neugotifdje Orgel ljat bie barocfe Vorgängerin, bereit reicßgefdjnitjteö ©cbäitfe jeßt in Krümmern auf bem Scßulboben liegt, verbrängt. Sin f)öljerner Opferftocf freßt redftö »om Sübeingang. Sine Tthjaßl Sotcntafeln mit Äränjen j. 5. unter ®laö bangt an ben SBänben. Vier cinfadie 95anernftüßlc ftnb barocf. 3wci jinnerne 211tarleud)ter, 54,5 cm ßod), b^ben auf bem breifcitigcn ^uß bie Snfcbrift: „ZUM GESCHENCKE VON HERR CHRISTOPH DIRREN ARENDATOR ZU TORNO 1759“. Sine 3innfanne, 20 cm hod), trägt bie 2(uffdjrift: „Diele Kanne Schenket In Die Kerche Zu Torno Maria Gruszen Gebohrne Lukasfin Krügern und Gastwürten zu Torno 1788“. Sin SKeffingfcld), 22,5 cm b°d), mit ’l'atcne, gebärt ber jwciten Jpälftc bcö 18. Sabri), an. Sine mefftngenc Jjpoftienbüdjfe ift ebenfalls barocf. Sine fpätgotifdje ’])ieta liegt auf bem Äirdtcnbobeit. Sic jwci i. 3. 1900 von ber girma Sdjilling in 2lpolba gegoßenen ©locfcn von 78 cm unb 57 cm Surdjm. l)nbcn bie bc'ibcn angcblid) gefprungenen Vor« gängcrinncn verbrängt. Von bicfen trug bie eine bie fpätgotifdjc SRinitöfclinfdjrift „ave ntaria, anna" unb gehörte bem Snbe beö 15. Sußrl). «n. Sie anbcrc war 1719 von Sßriftian See in Sroficn gegoßen unb trug bie Tfuffdjrift: „SOLI DEO GLORIA. ZVM OFFNEN GOTTESDIENST ERMVNTERT GLOCKENGLANG, ZVR HOCHZEIT HÖRT MAN IHN VND ZVM BEGRÄBNISGANG“. Ser fd)lid)t umrahmte, barocfe Srabftein bcö So« bann ©ottfricb ®ernbt, geb. 16. Oft. 1720, gcft. 27. Suli 1781, mit bem gamilienwappen gcfdjmücft, ßcl)t linfö vom Sübjugang jur Äird)c. Sin jweiter Stein bient bem 2(n« benfcn ber Slconorc Jpenriette Sugcnbrcid) von Srofdjfe, geb. 2. Oft. 1767, gcft. 5. Sept. 1790, unb ftebt auf bem Äird)l)of reditö vom Singang. ^rcbicbotv. CLlTltidpIV, 16 km norbweftlid) von Sroflcn. ®em. .M 1 1 • 1 1 1 1 1 '*--------- 212 Sinw., 540 ha; Shitöbcj. llöSinw., 2722 ha (mit 2lbb.2i4. Xrebidiow. ©runbriß ®ut iXabcnicfcl). ber Mtrdje.


XrebicfjotD. 231 '?lbb. 21«. <rebid)oiv. gdjnitt burd) bie Ärcdje. ®litf nod) Offen.
232 Srebicfjoto. ?|bb. 217. Srebidjoro. Atanjelaltav tu ber Jtivdje.
SrebidjotD. 233 Sin SBer$etcf)iü$ »on 1308 rechnet „Srcbcdjow" jiitn Sprengel beö ©ifd)ofb von ’Pofcn. 3n her in Urlauben »on 1437 unb 1470 im ®el)cimcn Staatöard)i» jn ©erlitt g(eid)fatf$ ermähnten Srtfcßaft faßen nm 1500 bic ». gäben alö geftnötnannen ber SDlarfgrafen, fobattn bic ». üßintcrfelbt (1583). Jj5ier wohnten nur runb 18 Jtofc y(bb. 218. Srfbid'Oiv. yiltarleiicf)ter in ber Ätrcße. fäten, bie ivaljrfdteinlidt »on ber flawifdjen Urbcoölfcrung — and) ber 9?ame ber Srtfdjaft ift flatvifd, — abftammen. 2m ben ©efig beö 9Uttergutcö famen 1748 bie [pater and) in ben Sanbcn Sternberg nnb gebits begüterten ®rafen ». finden* ftein (»gl. Srefynoro). 2(n iljre Stelle traten nad) 1815 bie OJrafen ». 58oß nnb in neuerer Seit bie ». ©diicrftäbt. — ®te Äird>e, eine 5od)ter »on Äurtfdjot», ftel)t unter bem Patronat ber Sd)ierjtäbt jn Sfprcn.
234 Srebidjoro. Die Äirctye (21bb. 214—216 unb 5afel 17) ift ein ad)tfeitiger, an ben Eefen mit gifenen eingefaßter Scntralbau. Die gid)töffnungen fließen fttdjbogig; je ein Bugang |t$t in ber «Witte ber 9?orb#, ®üb=, ®eft* unb Dftfeitc. Daß jiegeb gebeefte ^pramibenbad) trägt einen aebteefigen, mit Sdjicfer gebeeften Aufbau; feine ?lbb. 219. £rel’td)on>. belebe in fev Jtirdje. von einer gefebmeiften J^aube gefrönte Vatcrne jiert eine 2Betterfal)nc mit ber 3n- fdjrift: ,G. v. F. (= @raf von gnnefenftein) 1757“. Daß Äirdjeninnere ift flad) gebeeft; ber gmßbobcnbclag beftelit auß SBacfjtein unb quabratifdjen ^liefen von 28 cm Seitenlange, ©ine in etwa 60 cm Entfernung parallel jur Dftroanb gezogene Sörettermanb trennt einen fdjmalen, bic Sugangßtreppc jum Äircbcnboben bergenben, burd) bie Dfttür jugänglicben «Raum vom Äirdjen# tnnern ab.
troffen. 2afd 17. ^rebicbotv. 2lnftd)f Der Stircbc von ®übcn. i
5rebid)ow 235
9lbb. 221. Srebidjoiv. Jjerreiifwifs. Jpaupteingaiig. Uli fe SrebidjotD. »A*. > u sf 4 r
®*n- Sofel 18 Xrcbidjotü. $crrcn1)(iu£i.
Srebidjoto. 237 Sic einheitlich baroefe 'Aiiöftattung cinfd)licf;Iid) ber auf allen Seiten ein* gebauten (Emporen mit ihren fpinmctrifdi angcbradjtcn Aufgängen ijt braun geftridjen. Sic gegenüber ber "Patronatölogc unmittelbar über bem Qlltartifd) errichtete Äanjcl (Abb. 217t mit ihrem fcitlid) aiifdilicpcnbcn SörüftiütgSgclänber erinnert, obwohl eine einfachere 3innnermannöarbcit, im Aufbau lebhaft an baS gleichartige, jebod) ungleid) funftvollcrc Aiic-ftattungSitücf in ber Rirdie jn SBudi bei Berlin. Sie Srgcl ijt nciqcitlidi. Grille Safcl jur (Erinnerung an bic SöcfrciitngSfäinpfc «on 1813/1 l nnb eine (siebenttäfel für einen SDiitfämpfcr «on 1871 hängen im Snnern. 3mct jinnerne Altarleuditcr (Abb. 21S), 59 cm Ijodi, tragen bic 3nfd)riften: Gerhard von Berth Susanna Elisabeth von Berth verehret . , , .. nnb . , . . Anno 1/10 den 9. April Anno 1/10 den 9. April verehrt. (Eine ßiniifannc, 1 l,-. cm l)od), ftamnit auß bem Anfang bcS 19. ^ahrhunbcrtß. (Eine fcdivccfigc, jinitcrnc Rtrd)cnflafd)c mit ber Auffdirift: .Kirchenflasche Zu Trebichau 1758“ ift 23 cm hodb (Eine freiSrunbe Jpofticnbüdjfc auS 3inn jcigt auf bem Sccfcl bic Sßcrfiinbigung mit ber llmfdtrift: „Der Grus uns Zeugnis gibt wie Gott die Menschen liebt“. (Ein .Reid) (Abb. 219 linfv), 15,.-, cm hod), ülbcr«crgolbct, mit EcdtSpafifiif; nnb ben 95ndutabcn ,111 ES VS“ an ben 3«Vfc» beb Etnaufcö, itamint auö bem Hi. 'lahrhiinbcrt. Sie zugehörige, |Ilbcr«crgolbetc -patcnc jcigt ein Üßcthfrciij. (Ein Reich (Abb. 219 rcdjtv), 20,r. cm l)odi, filbcrvcrgolbct, ift baroef nnb hat an ber Rnppa bic Snfdirift: „GERHART VON BERTH SVSANNA / ELISABETHA VON BERTH ANNO 1710 D. 1. APRIL / ZVR GE- DÄCHTNIS IHRER HIE BEGRABENEN / ZWEYEN HERREN VET- TERN VEREHRET“. Arantfnrtcr Arbeit, EOieiftcr G. F. \V[OLF]. (Eine ber Rirdic gehörige sBlcdjlatcrnc beünbet fidi j. 3t- in Rurtfdjow ivgl. E. 111 nnb Abb. 109 >. 3mci rotfeibcnc Rommunionc-tüdicr nnb ein rotfaintcncr Rlingcl beutel mit (Molbborbcn bflrftcn ber jivcitcn Hälfte bee- is. 5abrb. angeboren. (Eine CTlocfc, 70 cm Surdjnt., ivurbc unter bem 'Patron Alcranbcr l'iibivig ». SBintcrfclbt von (Sbriftian Ece in (Erolfcn 171-8 gegoffeu. Anftcllc ber unter bem Sftteil ber R'irdic gc? (egeneit älteren (Sirnft ivurbc in ber pveiten Jpälftc bcö iS. jahrh. ein frciftchcnbcr, ntaf|T«cr, im @runb» rif; quabratifdicr, im Sintern frcujgcivölbtcr, von Dften her pigänglidier 'Pußbati erriditet. (Er birgt bic Eärge «on 7 (Envadifcncn nnb 2 Rinbern. UiGEPLAN <0 PLUß. Q a. HAUS v b. SCHEUNE c.STALL STALL 1 0 5 AMSSTAB ZU/H tn LAGEPLA/V <0 m———-i SO 771 STC/ßE 10 15m Sac- 175s erbaute E5errenl)aiis (Abb. 220 u. Jafcl 18), ein im (Mrinibri); rediterftger, eingefdiop 9ll'b. 222. Jrcl'idjow. ©nnibriii nnb Ennepkw finee 'JMotfhaitfeC.
4 238 Trebicfjow. W. 223. £«bid)on>. SängS» unb ©iebdanfidjt eineö QMcrffiaufcä foroie vevfdiiebene Sürfturje unb ®«d)einjdf)citen.
Stebidjoro. 239 |Igcr’Pußbau mit hohem SOtanfarbbad), jeigt über ben fd)lanfcn, redjtecfigen Vid)töffnungen fetf hingeroorfene Wofofoornamentc. Ser ©ingang C?lbb. 221) liegt in ber «Witte unb führt nad) einem glur mit Srcppcnhauö. Son ber Serraffe auf ber «Rücffeite bcö .ßerrenhaufcö ijat man eine prädjtige 21uö(td)t nad) bem herrlichen ^arf. Sie alten gärtnerifdjcn Anlagen f21bb. 220) fTnb $. S. nod) erhalten. Qtbb. 224. Srcbtdjoiv. Slocfbau^gelji’Ü. 2(uper vcrfd)icbenen Wofofo* unb SBicbcrineiermöbcln finb im Snnern nod) hcrvorjuhcbcn: Sm Seftibül jivet Heine Äanoncn auö bem 18. Sal)r(). nnb baö 35rud)|tücf eincö Äattoitcnrobreö mit bem Warnen )5anö «Wcd)lin unb ber Sat)rcöjah[ 1623; ferner im Sadjgefdjoß verfd)icbenc j. S. befdjäbigte ©obelinö auö ber jmeiten Jpälftc bcö 18. Sabri), unb mehrere 21nfid)ten von Srcbidjorv unb bem Jperrcnhauö. 9ied)tö von ber jum Jperrenhauö führenben J&auptallec fleljt ein am 1. Suli 1795 gefeilter ©enhflein für Jyricbrid) Stto ifcopolb von ^incfcnilein, geb. 16. Sept. 1717/ ge|t. 19. .>(pri( 1790, unb beffen Sohu Veopolb Otto <5ar( von ^inefenftein, geb. 29. San. 1751, gc|t. 3. ?(ug. 1773. Ser größte Seil bcö Sorfcö beftel)t auö <Blodthäufern i?(bb. 222—225), von beucn nod) verfdjiebcnc roie j. ®. baö infdiriftlidi auö bem Sabre 1663 ftammenbe ©e()öft Wr. 11 mit bem ©iebcl nad, ber Straße ju gemenbet |Tnb unb baljer ju beit älteren ®el)öftan(agen jählen.
•tnofpiqajr, 3(1’1’. 225. 2rcbid)vn>. QMorffjnnfer.
241 Xrcppeln. (Etvppcln, 141/» km fübößltd) von ßroffen. ®em. 326 (£inw., 984 ha; ©utöbej. 98 @inw., 811 ha. 2(uf bem Siittergut beö im 15. Bahrt). mehrfad) urfunbltd) erwähnten Dorfeö faßen um 1500 bie ©ornöborf, bie, wie ßd) auö einer Urfunbe von 1513 ergibt, bie 3infe unb Stenten von 10 ©attern, Jjufnern unb ©ärtnern, fowie anbere @crcd)tfamc an bie ©ergcr für 825 rfyein. @ulben vcrfauftcn. ©alb barauf famen bie Jtnobelöborff in ben ©eßh; nad) einem 23erjeid)ttiö ber Stoßbienße von 1565 hatten fte bem Äurfürßcn, ihrem Schnöherrn, von Drcppeln unb 4 anberen Dörfern mit 5 ^ferben ju bienen. Um 1664 verfauften bie Änobelöborß ihre ®üter an bie ®?arwiß, unb, wie 3oad)im SDtöUer beridjtet, würbe bie Äirdte 1670 unter bem Patronat beö Dietrid) v. b. SRarwiß, „welcher bierbevor Serwcfer in Großen gewefen", erbaut. 2>n ber ^olgejeit trat häufiger 2Bed)fel ein. Seit 1900 ßnb bie ©rafen von gTncfenftein anfäfßg. Die bäuerlidjc ©cvölferung 9lbb. 226. greppetn. ©runbrif? ber Jtircbe. war von jeher mäßig ßarf; um 1800 weift ©ratring hier 13 ©auertt unb ebenfovtel üoffäteit fowie 21 ©übner unb 11 Sinlieger nad). — Die Äird)e, von alterö her eine 2D?ntter, ßel)t unter bem ©atronat bcö StittcrgutöbefiBerö. Die Strcfje CMbb. 226—229), ein ad)tccfig angelegter ©locfbatt, beffen jiegel» gebecftcö ©pramibenbad) einen ad)tfeitigcn, verbreiterten, höljerncn 2(ufbau mit gefd)weifter Jpaube trägt, jeigt in ber befrönenben 2ßetterfal)ne bie auf ben ©au« herrn unb bte fyertigftellung beö ©otteöhaufeö l)titrr>etfcnbc 3nfd)rift „DVDM (•= Dietrid) v. b. Wlarwifj) / 1670.“ Die gachwerfvorbauten auf ber ®eß« unb £>ß« feite ßnb nadjträglidte, anfdjcinenb auö bem 18. Saßrh. ßammenbe Zutaten. 2Son ihnen enthält jener bie über eine Freitreppe hinweg von ber Sübfeitc jiigänglicße ^Patronatöempore, biefer bte Safriftci mit einem SSorraum unb bem Tlufgang jum Dad)« hoben. Die 38orh<il(c vor bem Jpauptjugang auf ber Sübfcite gehört bem 19. 3ahrb- an. Die nur an ben fdjrägen Seiten beö ®otteöbaufeö ßßenben Fel,fter fcßließcn ßid)bogig. Die Dccfc bcö Äirdjcnrattmeö (2lbb. 230) ift flad) unb weiß in ber SCUittc eine freiörunbe, gemalte Sd)cibc auf mit ber 21uffd)rift: „HEILIG HEILIG HEILIG IST GOTT.“ Der ^ufjboben befiehl 5. ©. auö ©acfßcin, j. 5. auö quabratifd)cn Fliefen von 28 cm Seitenlänge. Die nur vor bem ^atronatößul)le fortgelaßenen, fonft aber aßen übrigen ®änben im 19. 3ahrl). vorgclcgten ©mporen ßnb ebenfo wie bie fonßige innere Tluößattung braun geßridjen. Der Äanjelaltar C2lbb. 230) iß nadßräglid) auö ben beiben ©injelßücfen ju« fammettgefefß worben. Die Slücfwanb mit ihrer feitlichcn Säulenßellung fowie ber Jtunftbenfnt. fc. ^rov. Srbfcg. VI. 6. GrofTen. IG
•impatqngi uaa Xpaijy •npddj.vj; •z.gg'qqfö •ujacfda jt,
Sreppeln. 243 »on einem ’Pelifan betreute unb in unferer Seit mit bem (5l)riftuömonogramm bemalte obere 2tuffa£ jeigt feitlid) jeneö fnorpcltge, für baö lefcte 23iertel beö 17. 3at)rf). alö @nt|lel)ungöjeit fpredjenbe Dtanfenmerf. Daö 2lbenbmal)l in ber ehemaligen ^Jrebella bagegen ift eine ncujeitlidje üßiebergabe nad) Seonarbo ba Sßinciö befannter Dars fteUung. Der an ben @rfen mit Säuldjen befette unb an ben 93rü|lungöfüllungcit mit SSogenfelbern gefdnnücfte Äanjelförper fdjeint oon ber Vorgängerin ber jetzigen 16*
uoa Xpiiy -itpddMj ‘Bös qqjfs •ujaddaij f'FÜ
Sreppeln. 245 2lbb. 230. $reppe(n. inneres ber Äirdje. SBltcf tiad) ßflen.
246 Sreppeln. 9(1'6.231. f&eppeln. Jiitd)e. ©rabfletn. Äirdie übernommen ju fein, Sie Orgel geljört bem 19. Saijrl). an. (Sin auö ber ,Q5aujeit ber Atirdie ftammenber fyö(jerner Opferftocf ftcfyt unter ber 3ugaugötreppe jur (Smporc. 3c eine SBctcrancntafcf l)äugt an ber 9?orbmanb uitb unter bem 9?orboftfenfter.
Sreppeln. 247 Saö 55t lb beb am 10. ä)?ai 1705 int 80. Üebenöjahrc »erftorbenen ^rcbigerö Sobiaö ^'trfdfcr (»gl. aud, £ogau) ift über ber ^atronatßempore angebracht. Jlufjcrbem ftnb noch anjufüffren: 3wei gufjeiferne, 51 cm b»hc Stnpire# leudftcr auf bem Jlltar unb eine mefftngene, jmölfarmige, retdje Spätrenaiffance^ 2lbb 232. JJreppeht. ffamilienbegräbniP berer von 3pcf)linötp. frone; ferner ein Äcld», 25cm ljochz Silber, 5. 5. leicht »ergolbet, mit bem v. ©röbenfdjcn *) SBappen unb ber 3abreöjal)l 1732. Sr flammt ebenfo tote bic ju# gehörige 'Paten c »on bem SRcifter J. F. D. Sine ovale, ftlberne 3iborienbüd)fc mit bem Stifrertvappen auf bem ©ecfcl jeigt auf ber Untcrfcitc ebenfalls bic 3ahte^s jaljl I 732 unb ift eine Tlrbeit beö Sßerltner SReifterö 3- 2lft. Sin reich ornamentierter, jebod) ftarf »envittertcr ©rabftein (2fbb. 231) an ber Sübfcite ber Äirdje beim 2lufgang jur ^Jatronatöloge jeigt baö ©rünberg« Vcftfd)c 3)oppclmappcn unb bürftc ber llrfula SRariannc Stöffel geb. ©rünberg angeboren. ') Dlacl) bem .Kirchenbuch ftarf» (jjfjriftian Otto v. Sröbcn, öbcrftleutnant nnb Srbffnr auf Stoppeln, 1735 im Witter von 75 Jahren.
248 !Ml’b. 233. Sreppelu. Stoppeln — Ußeifjig. .f?öljcrnc Wrabtiifeln. 2tm unteren 9ianb ber ©lode enblid) jtcl)t: „Goß Koerner von Erfurt 1099“. 3wei ©loden. £>ic oft« lidjc, 41 cm Pirrdjm., ijl fcbr jcblanf unb ofync Jfiifdjrift; fte mag nod) bem 13. Sabri), ju« juweifen fein. Tie wcftlidic, 72 cm T'urdjm., nennt bic 9?a« men beß Patrone UBilbclin ^cr« binanb Viauiowöfv be Sßofdjtib unb beß ’JJrtbigerö Sobiaö ^Jir« fdier; aufjerbcm crfcnntman auf ber .fjaubc einen ftrujiftruß unb eine SDiünjc, bereit SSorbcrfeitc baö Q3ilb bcö Jtiirfürflcn gricb« rid) III. unb bereu Siüdfcitc bic Snfdjrift: „Moneta nova Bran- den|burgensis]“ (=ncucö brau« bcnburgifdjcö ©clb) löQO“ trägt, mich in Sorau Paul Andreas ?luf bem am Sübcnbc bcö foorfcß gelegenen griebfyof jtcl)t baö 1802 crriditetc Famtlienbcgräbniö GXbb. 232) berer von 3>'d'Imöfi), ei» im ©runbrifj quabratifdjer, mafimer ‘Durban mit ^pramibenbad). 2>ic ©rngangöfeitc fdnnütfen hier fdiltcbtc Säulen. ©bcubort jlcl)cn gwet f)öl;ernc ©rabtafcln (?(bb. 233j. Taö ^farrfyaus am Söeftcn&e beß IDorfcö, ein fdilidjtcr, mafftocr ’Pubbau, Rammt auö ber jweiten J&älftc bcö iS. Sabrbunbertß. 'ISeifiifl. WciOjij', 20 km fiiblid) Don Sroffen. ©cm. 232 Sinw., 193 ha; ©utöbej. 11 Sinw., ^00 ha. 1539 erteilte, wie 3oad)im ?J?öllcr beriditet, SKarfgraf J£»anö einen Vcljnöbricf über j/äßeiflag", baö bic brei ©rüber 9iabcnau nad) iljrcö iüatcrö Shdclö Sebc geerbt batten. 1614 berichten ncumärfifdjc Scbnörcgifter glcid)fal(ö über bic aud, ju (Soffar begüterten w. Rabenau, bic jid) biö ;nr 9J?ittc bcö 18. Sabri), behaupteten. ?(uf |tc folgten bie Freiherren ». Srofddc; im 19. Snbrb- baß Siittcrgiit an ©ürgcrlidjc. 97ad) ©ratringö Tlngaben wol)nten um 1800 hier 269 £n?citfd)cn auf 1.1 Fcuerftcllcn, barunter ein Scbnfdjuljc unb 3 ©anjbauern. — Patron ber 9J?uttcr» fird)c ift ber 9iittergntöbc|Tf5cr. £)ic äirdfe ifl eine oollftänbig umgebautc, im Acrn fpätmittclaltcrlidjc ‘Jlnlagc auö Finbfingen mit ncnjcitlicbcm SQcftturm.
IBeigig — 3ct(itj. 249 ßinc 1611 batierte, vom £lua» brat inö Tldjtccf übergefüfyrte San b = ft ein taufe (?lbb. 234) jcigt an ben ad)t Seiten bcö Söecfenö Dtcliefbar« ftettungen, bereu 3nf)a(t burd) bie Überfdjriften: „CRVTIFIX/AVF- FeRSTeVg CH4 / LASSET DIE KINDL • ZV •/ S • JO- HANNES / S • MATEVS / D • ARRKE NOHA / D : K : PA- RONTS / D: TAVFE CHRISTI“ genügenb erläutert mirb. Daö jinnerne Saufbecfcn trägt bie 3nfdirift: „VSRfABE- NAU]GR 1658“. * Sine fcdiöfcitigc Äirdjen« f l a f d) e auö Sinn, 22 cm bod), fyat an ber 33orbcrfcite cingcgrabcn: „Weis- sigsche Kerchen Flasche 1782“. 3>vei Äricgöerinncrungö« tafeln unb einige ©ebenf b lätter unter ®laö Rängen im 3uncrn. 9tbl’. 231. SSeifiig. Saufe tu ber Äirdje. Der an ber fiiblidjcn 2lupenfcitc bcö 5urmcö aufgeftcllte, an ben ßefen mit vier SÖappcn gefdimüefte ©rabftein bcö 3obann ®corg von ©omöborf, geb. 16. 9?ov. 1663, geft. 1. SWai 1730, jcigt eine von einem reichen ©aroefornament umrahmte 3nfd)rifttafel. Sivci ®locfcn. Die obere, 54 cm Durchm., tvurbc 1710 von 3- 5- Schramm in granffurt a./D. gegoffett, bie untere, 80 cm Durdjm., nennt ben Sieger gr. ®rubl bet SSaufjen unb baö ®ug« in Jtleinivclfa jabr 1818. 2(bb. 235. Settiß. ©ruttbriß ber Kttdje. Settiß. 6’/s km norbnorbivcfllid) von ßroffen. @etn. 260 Sinn)., 677 ha; ®utÖbcj. 116 @int»., 1045 ha. 3n einer Überftdjt über bie jum SBiötuin JJofen gehörigen Drtfd)aften auö bem 3cd)tc 1308 erfdjeint baö Dorf alö „ßigacjij". Der ßroffener (Sl)roni|t 3oadnm SCRöller Ct 1733) berichtet: „1421 ljat J?erjog Jpciitrid) bie Stabt ßroffen mit bett v. ©rünberg ju Settig vcrglidjcn unb iljncn ihre alte grepljcit betätiget, bag fte in ber 3ctifd)cn Jjcpbe, bie £ütbc genannt, frei; QJrennljolj ljolcn unb Äicn graben
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?(bb. 237. Lettin. Snnerci ber Äirdje. ®(icf nad) Offen. •QhpC

253 mögen". 2lud) auö £eljn$« urfunben bcö 16. unb 17. Safyrl). gel)t bcroor, bap fjter bic v. ®rünbcrg fafjen. Syrern ?cf)nö« Ijerrn, bem SJlarfgrafen, bienten fte mit 2^)ferben, wie ein SBerjcidjniö ber 9tojjbienfte »on 1565 be« fagt. 1683 erlofd) bic 3ettig*(5fprener £inie biefer alten, fjeute nod) blüljenben Familie, ba* fjer folgten bic (Wäger, unb fpätcr, »or 1800, bie greiljerren v. Äott« roits. Seit 1890 ftnb ljicr bie auö ber 9?cumarf Itammenben Sßebel be« gütert. SBon alterö l)cr gab eö 7 ^Bauern* unb 16 Äoffätengüter. — 3n baö Patronat über bic 2)?uttcrfird)e, ju ber Sfprcn unb baOorwcrf 21nnenroalbe eingefirdjt ftnb,teilen|tdj biev.SBcbel unb bie ». Sd)ier|Täbt auf Sfpren. Sie Äirdje (21bb. 235 unb 236) gehört mit ifyrem ältejten Äern, bem völlig überpuljten, redjb eefigen, im Djten breü feitig gefdjloflenen Sang« l)auö bem fcd)jcl)nten 3aljrl)unbcrt an. Ser SJan beö in ber 2ld)fe ber 9fl>b. 239. Settifi. Itirdje. ’DlittlereÄ Sanblteinretief vorn Qlltaraufbait. Üßeftfront ftgenben, im ®runbrip freiörunben Surmeö würbe laut Atird)enrcd)nungöbud) im 3al?rc 1654 bc^ gönnen, bic wclfdje, urfprüuglidi mit Sdjinbeln, jclst mit 3inf gebccftc JSaubc bagegen
254 Gefe- ilt einfchliefjlid) ber Vaterne, nad) ber äßctterfabncninfchrift 31t fdjltefjett, unter bem 'Patronat ber ©ebrüber 0. ©leger 1726 aufgebracht. Der Söau ber Safri|let vor ber 9)?itte ber ö|Hid)en 'polpgonfeite gehört bem 3al)re 1859 an unb würbe auö bem Ertrag eineö &'ermäd)tni|feö beftritten, baö in Jpölje von 30 Salem ber am 13. Suni 1783 ver« W'. 240. Settifi. Äirdje. ‘äReffingtronletKbfer. ftorbene Sanbrat v. (SHoger gegiftet hatte. Die hohen fpitjbogigen Sidjtöffnungen ftnb urfprünglid). SBon ben beiben ebenfailö fpifcbogig gefd)lo|Tcnen Bugängen auf ber <Süb* unb jRorbfeite tritt jener, weil nadjträglid) vermauert, in bem auf ®rab gewölbten Snnern (2lbb. 237) ber Äirdie nur nod) alö vermauerte 9?ifd)e in @rfd)einung. Die Jtreujgeivölbc im Schiff ruhen auf fed)ö ben Snnemvänben vorgelegtcn Üßanbverftärfungen; ber SBobenbelag belicht auö quabratifdjen ^liefen von 18,5 cm Seitenlange.
3ettifj. 255 (fine in ber 9?orboftecfc her Äird)c big auf wenig Stellen erhaltene, in nuferer 3eit aufgefrifdjtc längere Snfdirift (2lbb. 241) gibt 2lugfunft über bie ®eßßer »en 3ettig, von bein rvoljl int jaljrc 1580 erfolgten Sobe beg 2lbral)am von ©rünberg an big jum 5. 3»ni 1667, betn Sage ber SBeifeßttng beg Soljncg beg jüngeren Tlbraljatn von ©rünbcrg nanteng .öang ©eorg. Ä K.D-LXXX'iytßtfi fl^rtben ^ttiÄr^amß m förimbms tawfns 'imö flm6^aü6tuuin5Öcs^o>nm6£roßtn nu6£om^ci3 üagaro &fjen iüit® Statt 5abüta »öm &is guty ^ültt Idftjc6mge featt '^rmXoöt itine^a&t.Jö gtnm 5$ne in X^t tfli nWtt sxrW« Sofjtt^ajiant’ajon Äbttn ^flOurd) fiefoöerw feines ^tfers^angs 3on $nrafagfö<Staütpaftct?> 6afo narf) 6cs W Xoöt öie Xorn^foreyXaaamiu lk(fy ^tfotSm 5J (H6^XLVII3a^eno|mbar- auf VLSöfmt 2l^tnefe^ari£6,3>*i5 X^)ri ^6. $eot^41(wßdtn. Jßöam, ^öofjl gcsetj - ^t,»nö üaTlDCXXVn3^rbajfßlim§ctt entwaffn 3n6 rffüw^ütöe £005 iaS^kfün ink Xirdw^ewö^e bey^C >er JüirfSo^n^itrnm^riinbergt Staf 6ü5 ^ül6 3cß^ 35tfomm ^ön6 ixnMDCJ^aht ehienSofni<ge3^grfz otafjtntns Sibam Jäörahctm, m $tüttfa$ ^dc^et nac^ öcs Wte a6. fttTfai'rökjQfy'e wMiMnnmöener^en u$mi tefjiilp Sräl) ünFIDCXXlIlUrfjrf: bMgiftnwimi^tfiffc & muljxvi jje uoßai d 'M Xinfe öanüftt gcÄI ^n6 i[fff tmHDCLXI [tmjnfitt Wfbr6cu Ocfe“Ä0 mit 6m wtaf la^t ujünöim fe ^ut^VHj^r D^nranfe räifajj^miiuö^ciw^tn. 3m3a6i M.DCXLVIl.oßfi fcta ä Im nicw gtibnnl. fonhn ctffakn/ajxn muj fm ms folrfjis son ömGftJiloztn in m. (jrndjf wiö erWic^ sftrm &ora Sltfnifamwi iSnmbfmen, öcs txr|ior6tnfn 3ü£a. garo Wüpfitn son ^runderes Safin »fSc^. funm q^nntm, Xfyirfür ftlig) ^raukniu^ifcfxr^ätfj 'n. J^nuphUOn Xu iwbu5 unfi t^ils-, -Vrfcnyxii t(r f öiiÄw 'wfonfct Wen iudrfxr öas Qülb Srfijjntfbfm autb Wfan (ils otwy U^ralU stamktjni 6cs §e. Ktjfafcb farrm &rün6cuj< wÄtt3u|ammm gefirttdtf mit 5k uor Cjt^rm w frinm all. wan(j(|<^w[a£n 6wd)ÖotlesS«Gm 3. mit Msüsl^üljm liefen »wuofxn wMsnb infrintm^rlirfxniini^ytti almicnofcu,fe ins IWClXWW3afrinMn“^an6fn|(L nrniäni^nSaßne Xans&oriwSninfitnjm öülomm jycßiacfjte Skanlcfjnt Müfa. s länts aBobts inrüfwm olta &i alt6m ÖaMiljntlÖotl ftintm 5o§n5uirii ani4jümiQr/oW- ßfwc loöcrtA Wfcnort) ümijtraw fifa o>llrn tiktar HMfft«sontt’f5ot(?s 3l^r 3 r om55ünü^n^ff?ri)ioMe6r^ Wfiin 6m $ÄäturÄtftgp 9lbb. 211. 3rttih. jindwift an ber Olcvboitfrfe im Snnevit bet Kivcbe. Ser größte Seil ber inneren Tlngftattung cinfdjlicßlid) Srgeletnpore nnb Oiejtübl gehört bein 16. 3aljrf). an. 2lm meiften fpridjt für biefe 3citfeilftcllung bie Formgebung ber aug Sanbftcin gearbeiteten Qiütftvanb beg 2lltarg (?(bb. 238), wäbrenb bie nadjträglidi erft ein« gebaute äi'anjel aitg J?olj beutlid) alle Äcnnjeidjen einer envag jüngeren Stilriditung trägt. 2lti Stelle ber heutigen ßugauggöffnung jur 5tan;e( faß ein von fvätgotifebem
256 3e»i^. 9ianfenmerf umrahmtes ©anbftcinrclief (,2lbb. 239), barftellcnb ben triumpbtercnben Gbriftuö. GS ift jcßt in ber 9'ifdie bcS vermauerten SiibjugaiigS untcrgcbradjt. 3« beiben Seiten bcS ÄanjclförperS crfennt mau übereiuanbcr augeorbnet linfS bie Anbetung unb bie Slufcrftehung, rechte bie J&immelfalyrt unb bic 2lnSgief;iing beS bl. GicifteS. SSollftänbig auSgerciftc Dicnaiffance# formen aber jcigt ber ben Jlufban befrönenbc ©cfreitjigtc, umfdnvcbt Von GngcISgeftaltcn unb flanfiert von ben beibcn SDtaricn. Tem ?öbenfd)en unb Salcjfdjcn ®appcn ju güfjen beS ©efrcujigtcn cntfprcdjcn in ber ^Jrebclla bie §amilicnabjcid)cn bcrer vom ©crgc unb von Gfrünberg. Sin auö bem crften Trittei bcS 18. Sabri), ftammcnber 3a uf* engel mit jinncrnem Taufbecfen in tDtufdjcl« form mürbe 1850 leibcr überftridjen, Vor einigen Sabrcn jcbodi mieber inftanbgcfefct. Tie Orgel mürbe laut Snfdjrift am @cl)äufc im Sabre 1862 Von 3- @. Sdjulj in Greifen angefertigt. Gin trefflid) gearbeiteter SRcffing* f ronlcud)ter (2lbb.21O) mit rcidicm orna* mentalen unb ftgürlidicn Sdimucf unb bc» frönt von einem Toppelabler ift fpätcftcnS eine 2lrbeit beS 17. 3al)rl)unbertö. Gin ©rabjfettt mit bem GHogcrfd)cn unb Unnthfdjen ‘iBappen bient bem 2hv Mb. 2.2. Settiti. Mitdjen». bcnfcn bcr 3,tI*dUC ®(p9"' geb. 2. Oft. 1722, geft. 28. 2lug. 1757. Sieidicr ift ber Tcnfftcin bcS am Sonntag „quasi modo geniti“ 1560 im 211ter von 82 Sabren abgefdnebenen J&anä V. Giriinberg gcftaltct. Ter ©cigcfcßtc ift in voller 9iü|tung mit über ber ©ruft gefalteten J?änbcn bargeftcllt unb an ben vier Gefeit crfennt man baS G5riinbergfd)C, Vöbcnfdic, Anobclßborffdje unb ©laubißfdje üüappcn. Sn ber 9iid)rung nad) Offen folgt bie cntfpred)cnb gehaltene ©rabplatte ber SJtidjacIiö 1562 verftorbenen Gbcfrau llrfula geb. Vöbcn von Sticfern. ?lud» Ijicr faltet bie in ber 2rad)t ihrer Seit bargeftelltc SScrftorbcnc bic J^änbc über ber ©ruft, mährenb bic Üßappen benen V. Vöbcn, v. 9iottcnbcrg, V. ©omöborf unb v. ,,@laumtfd)" angeboren. Ter auf bem nädjftcn infdmiftlofen ©rabftein ebenfalls in voller 9iüftung miebergegebene Sßeritorbcne ftellt anfdwincnb 2lbral)am von ©rünberg bar, unter bem ber 9teubau ber Äird)c im 16. Sabrb- vorgenommen mürbe. Tie $tgur ftüßt bic Vinfc auf ben Jöclm, mährenb bie 9ied)te ben Tegenfnauf hält. Ten 'Ißappcn bcrer von Gh-ünbcrg jn 25015, von t'öben 511 Siebingcn, Von Änobclöborf ju Ud)cll)crmcöborf
3e»i«5- 257 unb von ©laubig«Jpcrjogß« walbe entfpredien unten bie Jfamilienabjeicgen berer Von geben«Siicfern, von Sloten« bürg ju ©roßlefla, von ?3omß« borf«SBomßborf unb von ©lau« big jum SBrifga. ferner folgt ber @r ab dein ber am 18. Eept. 1582 verdorbenen, in ber Fracht igrer Seit unb mit gefalteten Jpänben wieberge« gebenen Ehefrau beß Tlbragam v. ©rünberg, namenß Eabina geb. v. 23erg, mit ben ißappen berer v. SBerge, v.Änobelßborf, v. ^romnij, v. Siebte, v. Ealcj, v.öfaubitcj, v. Jpocf, v. geben. Sie Steige befehlt eßen ein nicht mehr ju entjiffernber 'Mb. 243. 3etrip. Äeldje in ber Äird«. ©logerfcfier ©rabjtein vom Sagre 1708, ju bem ein barüber gängenbes, attß <£olj gefchnigteß Sßappen berer Von ©loger fowic jwei Segen unb ein Sporn in SBejiegung ju flehen fdjetnen, unb ber j. S. von bem vorgefegten ©eftügl verbeefte @rab|Tcin ber am 18. JJuli 1611 verdorbenen Eufanna greiin v. Edjafgotfd). Srei reidjgefdnügte, buntbemalte, göljerne Sotenfcbilbe mit bem Sßappen berer von ©rünberg unb umrahmt Von 16 Heineren Sßappen, ferner jwei Segen unb brei Eporen, gangen über bem ^Jatronatdfe. 2lon jwei fturf befdjäbigten feibenen Sotenfagnen fonnte nur bie Sm'chrift ber einen in neuerer 3cit auf ein Eeibenneg aufgejogenen entziffert werben. Eie bient bem 21nbenfen beß am 24. 21ug. 1603 geborenen unb am 16. SDtärj 1672 ver« dorbenen ©eorg 2lbragam v. ©rünberg. Eine 5afel jur Erinnerung an bie SBefreiungßfriege, ferner jwei ^Bauern« epitapgien unb eine 21njagl ©ebenfblätter unter ©laß gangen an ben äßänben. 3wei jinnerne 21ltarleud)ter, 67 cm god), tragen außer bem Sloftigfcgen Sßappen bie infdwift: „G. F. v. N 1692“. Eine fedjßecfige itirdjenflafd'e C2lbb. 242), einfdiließlid) ßlbernem Secfel 21,6 cm godi, auö Eerpentin, erfte Jpälfte beß 18. Sagrgnnbertß. Ein leicht vergolbcter, ßlberner Tlbenbmablßfeld) (2lbb. 243 redjtß), 19,6 cm hod), mit Eedtßpaßfuß nnb Engelßföpfdien am hinauf, würbe im legten Srittel beß 17. 3ahrb. von 21. Üod) in granffnrt a. £>.*) angefertigt. Sie jngegörige 'Patene trägt ein SBeigfreuj. *) ©er ©olbfcbmieb 'Ihibrea^ jtod) darb Anfang 3mii 1694 (vgl. 93anb Atanffurt a. £L, E. LXVIII). Jtunfttcnfni. b. *Droö. QSrbbg. VI. 6. ßroffen. 17
258 <5in fupfcrvcrgolbcter Äeldj (2lbb. 213 lintö), 22,75 cm bod), geigt am Scd)öpa|> fug einen eingegrabenen Ärujiftruö unb bie 95udiftaben K Z (= Äircbc 3ettifc~>, ift jebod) oljne SWeigerjcidjen; SScnbc 17. Sal)rl)uitbcrt. Tie jugebörige, cbcnfallö fupfer« vcrgolbete ’Patene bat baö Samin ®ottcö alö Signafulum. ®in Sinnfeld), 16,sb cm fjod), mit zugehöriger latent, 18. 3al)rl;unbcrt. ®in 3inntellcr trägt ben Stempel „Souiö Jpatiri Tavtcb" 1751." Stvei ©locfen. Tic öftlidte, 51 cm Turdim., tg febr fdjlant unb ohne Snfdirift. Sic bürfte nod) bem 13. Sabri). angeboren unb tg vielleid)! von ber ehemaligen Sfijrener Äapelle Ijerübergenommcn. Tic ivcfclidje, 76 cm Turdjm., trägt bie Snfdjrift: „Der Wohlgeborne Herr Herr Georg v. Kitt[I]iz itzo Inhaber des guths Zetiz A. N. G.W. Der Wohwirdige Herr Abraham v. Grynenberg Comptvr zu Loge I. W. G. W. Der Edele Gestrenge Herr Adam Abraham von Grvnenberg auf Zetiz T. G. V. S. W. 1620“. Sin ^farrljaus iverbcit aufbeivaljrt: vier auö ber Atirdic ftammenbe, vcrgolbcte Sporen, ein mit bem Saljre 1636 beginnenbeö ftird)enred)nungöbudj unb eine SPilberbibcl mit Sebereinbanb nnb £D?etallbefd)lag, verlegt bei (Shnftopl) (fnbterö 167-1 unb laut eigciil)änbigcr Snfdjrift von J&auö (5l)ri|topb v. @rihi6erg am 21. 9?ov. 1675 gegiftet.
259 Drtfc()artsverst'icbnif\ »Seite Qtaubctd)......................................... 1 QSeutiüß . . . . _ . 5 QMnboro.......................................... 16 (3rofi=Q5(itnibeig ............................... 17 SJobetöberg . . .......................... . 17 Gofüu- ............................................25 Crämerebcin .... . . 28 (ftofien.......................................... 32 (iuneräborf........................................78 ©oberfaul .... .... 79 Trefuioiu..........................................SO Cidjbetg . .... . .82 Wetibcif........................................ 84 (jjöljven......................................... 86 Wtiefel . . . 93 (SJüntcvfberg 97 Jpetnißwalbe too jäfjuoborr - io-i I 5tuitfd)OW ... . .... 107 | i'eiterßborf . . . . . 113 , ^iebtyal...........................................118 i Vippeu .........................................121 1 »Seite £od)wit> . . ... .... 125 Sogau . 126 9)ietjtutefc . . .132 5Jleffrro.......................... . . 133 $0lünd)$borf. . . . . . 134 ©eutfd)=9?eftfow................................136 fReuenborf......................................136 ’Ptau......................................... 137 fPommerjig.................................... .142 Slübnih . ... 114 9lie£niß ... ..116 ®eutfd)='Siigar . . . . . 118 <sd)6nielb . . ... 149 Sommerfclb . . 153 tannnenborf . 204 ^bieiueuboif 216 'toppet 222 •tornoro . 225 trebidjcw . 229 treppehi. . . .................241 SßeiC’tg 248 Seftitt........................................ 219 17
260 jBcrjcidjnrä ber Textabbildungen. a) jn ben (Sinfcitungcn: yibb. Seite Mbb. Seite l.bi$IV. @eograpf)ifcl' = ©eoloqifd)eSftyen XIII VII. GrotTen. Triptndwn in ber tath. fitrd'c XXXIX V'. Siegel bcö Aturfnriteii 3oad}im 11. XXIX VIH. Srcbidww. 'Blocfbauö..................... xli vi. Viebthal. SAorfplan . . . xxxvi ix. Tleitenborf. S?blatengefäßaiiSberÄird'e xi.iv b) 5>n ‘Bersetdjniä ber Senfinäfcr: 'Mbb. Seite t. Q3aubad). ©runbriß ber Atird'e i 2. „ Äirdje ven gäben . 3 3. „ 3nnere$ ber Aitrd'e, QMirf nad) ßften................................ 4 4. ?yeutniß. ©rnnbriß ber Avirdje . . 5 5. „ Dlorbfeite ber Kird)e .... 6 ti . „ Atirdje, Vorbau vor bem Umbau 7 7. „ Avirdje, £?.uerfd)iiitt, Qllicf nad) £'ften................................8 8. „ jnnered ber Atird'e, SBlitf und' Oflen.................................9 9. „ Ji'eldje in ber AUrdje . . . . 10 10. „ ©rnnbriß ber $yriebljofßfird)e . 10 11. „ JVriebhofb'firdte von Sübroeften u 12. „ 3nncreö berjriebbüfgfirdte, ®Iid nach £>|leu ... . 12 13. „ Jrriebfjoföfird'e, 'Mltar .13 11. „ J?öl^erne ©rabtafeln auf bem Aiird'hof......................... . 11 15. „ Sübfeite beg Sd)!ofles ... 15 16. SAobervberg. Stabtplan .... 18 17. „ 'löofjnbanS Groffener Straße 161 19 18. „ J?anßtür (eroflener Straße 161 . 20 19. „ JöauOtür Sdjulfiraße 111 . . 21 20. „ Waftyaiti jum fdjwarjen Qlbtn-, Oleuftäbter Straße 13 . . 22 21. „ 'Mnfid)t ber alten Ahrdw . 23 22. „ ©rnnbriß ber Mirdje . . 23 23. „ Äirdje, Dlnfid't von ^torbiveften 21 21. Goffar. ©runbriß ber Jtirdje . . 25 25. „ Ä'irdje, 2lltarlend)fer ... 26 26. „ Äeld' in ber jvirdje ... 26 27. ©rabflein be? Siegiemnnb Grnft Atari v. Unruh . .... 27 'Mbb. Seite 28. GränicrPborii. ©runbriß ber Atirdie . 28 29. „ Atirdje von tJlorbcften . 29 33. „ Atirdie, Warleud'ter . 30 31. „ ©iiftbanä . 3 t 32. Groffen. Stabtplan von 1721 .... 37 33. „ 'Mnfid)t ber Stabt nad' 'I'elwtb, um 1711..............................39 31. „ 'Mufid)t ber Stabt nad' l'elwlb, 'Aluf’fdmitt.........................39 35. „ 5>rarieufird)r.Gifenfon|lruftioubeß neuen <nrmaitfbaueS nad' J?ugo Sid't................................13 36. SJlarienEirdie, ©runbriß ... 1! 37. „ SDrarientird«,9Infid)tvonSübo|leit is 38. SDJarienfird'e, Cbcrfeil betf Wurmet! von 9?orbivejlen nad) J?ttgc JL'id't 46 39. 50baiicnfird)e, QBefleingang . 47 10. 9i)tarienfird)e, 'Jogeb. £aubcöberren 18 41. rDiarienEird'e, Sanbfteinepitapb brs Särl Jyriberid' von Soßenfteiu 49 12. „ 5)iarieufird)e,©rabileinbeSSfabt= pbnnhi? Slnbreaö ©eorg Älette . 19 13. „ SOtarienfirdje, ©rabffein b. Martin Jiclcfan unb feiner (f befrau 'Alinia ^Margaretha geb. Darring . 51 i i. „ ©rnnbriß bet* fRatljanfetf . 52 45. „ Sübfeite bet’ JRatljaiifeS . 53 16. ©rnnbriß beö Sd)lo)Tee 54 17. „ Ginfahrt jmn Schloß .... 56 18. „ Schloß, Sübioeftecfe betf Jöofetf 57 19. „ Sdjloß, Jpofgalerie . . . . 58 50. .. £>auß Sloßihaße 142 . . . . 60 51. „ ©rnnbriß be6 .«jaufeg 9Marft 61 60 52. „ .vauö Biarft 61 .61
Ucrjcicfjnis ber 'Xcrtabbilbungcu. 261 91bb Seite 53. Greifen. Jpaiiß SDiarft 61, (riiijelfjeit ber Aenfter im erften Obergcfdjoß . 62 51. „ «Ölarttplafc, ©lief nach SQorbiveitcn 63 55. „ SKarftplaf), ®litf nad) Süboften . 64 56. ©runbriß be£ £>aufcö SOlartt 115 65 57. „ .öauß «Dkirtt 115, (Sinjclheit ber Jaffabe. . . . .......................65 58. „ L’anbfjau^........................... 66 59. „ Sd)(ußfteinam^>aufeSteiu|Tr.24o 67 60. „ £>aifr SScberffr-aße 20 . . . 68 61. „ Jimitetür L'anb^auoftraße 187 . . 69 62. „ .*?au6tnr ©rabenjfraße 317 69 63. „ J?nu6tür SOlarft 117 .... 70 61. „ ©runbriß bcs JQaufe« Sd'loß= ffraße 193 . . 7o 65. „ Jeane ©logauer Straße 77 .71 66. „ b'antbaifr, Mamin . 73 67. „ Mamin in ber ?lpot(jeEc . 71 68. „ 4ftarftbrumien im «Dfaubilb . . 75 69. „ «Dfarttbrunnen (geemetr. 9lnfidit) 76 70. ©rabbenfmäter aut bem ®erg= firdjbofe................... 77 71. „ ©rabbenEmal auf bem Mtrdjßof . 78 72. Trennen), ©nmbriß ber Mirdie . so 73. „ Mirdje von Subcften so 71. Mirdje, beljerne ^anfe . . .81 75. Mirdje, 'flltarleudjter ... 81 76. „ Mirdje, Ginjeibeit ber Wlocfeio infdjrift.............................82 77. Gidiberg. Meld) in ber Mirdje 83 I 78. ©er6borf. ©runbriß ber Mirdje . . 81 79. „ Mirdje een Süboftai 85 so. ©oßren. ©runbriß ber Mirdje . . .87 81. jnnereß ber Mirdje, SBficf nad, SSejlcu...............................SS 82. „ Mird'e, Sfltarleudjter ... 89 83. „ «Sappen auf ber «ßcfffcite bee ’l)farrßaufc6 ........................90 81. ©runbriß ber föegräbnioFapeUe 90 85. „ ÜBegräbniöftipette von Silben . . 91 86. „ ©rabmäler auf bem Mirdjbofe . 92 87. ©riefel, ©runbriß ber Mirdje . 91 88. „ Mird'e, Man^elaltar .... 95 89. Mirdje, «Sappcntafel in ter 1'atro- uattfloge ............................96 90. © unter 6 berg, ©runbriß ber Mirdje . 97 91. „ Mirdje von «Worbcften . . 97 92. „ 3nnere6 ber Mirdje, QMief nad) fSeftcn ..... 98 2ltb. Seite 93. ©ünteroberg. 'Kuterngeböft . . . 99 91. »ermewalbe. ©nmbriß ber Mirdje 100 95. „ Mirdje von Siiboflen 101 96. „ 3unere6 ber Mirdje, QWtf nad) Offen . . 102 97. „ Saufe in ber Mird'e 103 98. „ Sauffdjüßel in ber Mirdje . 101 99. 3«!>u$borf. ©runbriß ber Mirdje 105 100. „ Mirdje von «Worben . 105 101. „ Mirdje, Wlfarleudfrer 106 102. Murtfdjon.'. ©runbriß ber Mirdje 107 103. „ Mird'e von Sübiveffrn . . 108 101. „ Mirdje, Manjefaftar . 109 105. „ S'ccfe in ber Safriftei ber Mirdje 110 106. .Mird'e, iWftarleudjter 111 107. „ Meld) in ber Mirdje 111 108. „ Mirdjengeräte 112 109. „ Mirdje, ’-Biedjlaterne . . 113 110. t c i t er 6 b or f. ©nmbriß ber Mirdje . . 113 m. „ Mird'e von Süboften 11 1 112. „ Mirdje, Manjefaftar . 115 113. „ Mirdje, Stirmvanb beß 'l'a)loren|luf)l6 ... 116 114. „ Mird'e, Saufgeräte 117 115. tiebtljal. ©runbriß ber Mird'e 118 116. „ Mirdje von Silben 119 117. „ Saufe in ber Mirdie . . 120 118. „ Melch in ber Mirdje . . . 121 119. tippen. .Orgel in ber Mirdie 122 120. „ Meld) in ber Mirdje 123 121. „ ©rabjteine . . 121 122. tod)ivifi. ©runbriß ber Mirdje 125 123. Snnereb ber Mirdje, SiMicf nadi £>ften . 125 124. Segau. ©runbriß ber Mirdie . 126 125. „ Mirdje von iWorboften . . . 127 126. „ Sübanßdjt ber Mirdie 129 127. „ Sd)nitt burd) bie Mirdie, £Micf nad) Offen . . 131 128. 5JTeffoiv. ©runbriß ber Mtr<1)e 133 129. SRiind)$borf. ©runbriß ber Mirdje 131 130. „ Mirdje, Silftargeräte 135 131. 'l'lau. Mirdie, Qfltargerdte 138 132. „ ©rabffriite beß C'firißoph ©eorge tubafdj foivie ber SBriiber Gßriftian ©ottlieb n. ©eorgO'ßriftlieb tubafdj 139 133. ©rabftein beS Gßriftopfj ©eorg v. ?nef .... 1 10
262 Qkrjcictjnis ber Scffabbilbungen. 'Mb. gieite 131. 'Pinn. @rab|beiu ber Q5nrbar« 'äXnrin v. ©Inubip..........................111 135. „ ©rabilein beg ©eorg Ötto v. Sutf 143 136. ’Pommeritg. 5iird)e, '2((farteiid)ter . .113 137. „ .fielet) in ber 5tird)e . . .113 138. fRäbniti. .ftnd)e von SMrboften .111 139. „ ji'eld) in ber ^irdje . . 145 140. JRiegnit). ©runbriß ber Birdie . . . 146 111. „ 3nnere£ ber jtinbe, S^ticf und) (Süboften . . . .116 112. „ fietdi in ber 5iird)e . . .117 143.'3d)önfelb. ©runbriß ber Äirdic . . .11» 144. „ 5iird)e von Süboilen . . 150 115. „ Jjimereg ber Äirdie, Splitt und) Sübiveften . . . .151 146. „ fiird;e, Semjefaltar . . . 152 147. <5ommerfelb. (gfabtptnn aug beit 3abren 1721—1723 . . . . 159 118. „ ’JBütteltiirm....................160 14». „ ’)lifolniFird)e, ©runbriß . .162 150. „ 51ifolnifird)e, 3nnere£, tBlicf nad) 6iibü|len..................163 151. „ SHifüleiifird'e, 23ettcrfnl;ne . 161 152. „ ©runbriß b. Stnbtpfnrrfird)e 165 153. „ JRefonitruftion beg ©runb» riiTcg ber erften Anlage ber Stnbtpfantird)e . . .166 151. „ ®tabtpßirrtiret)e,i?.uerfd)nitt, SBlief neid) £ fielt .... 167 155. „ igrabtpfnrrFird)e, 3nnere?, tBlicf neid) ßflen . . . .169 156. „ ®tabtpfarrfird)e, Slltnr . 170 157. „ Stnbtpfnrrfird)e, Saufe . .171 158. „ (Stabtpfarrfircbe, 3nnereg, SBlicf und) 2öe|ten . . .173 159. „ <£tnbtpfnrrfird)e, 'JBilb beg Slpotf»eferg 3- Sternberg 174 160. „ Stabtpfarrfirdje, ?emnnfd)eg unb 9)iöllerfd)eg G’pitnpb . 175 161. „ iStnbtpfarrfirdje, Gpitnpb beg .ftantorg Änlbenbadt . . 176 162. „ StnbtpfnrrFirdje, ©d'aufte!» lung (Jbrifti...................177 163. „ igtnbtpfnrrfirdje, 3ol>nimeS mit ber blutter ©otteg . . 17S 164. „ ©tabtpfarrrirdje, ®ornen= Fröniutg unb ©eißelung (2f)ri|li 17» 165. „ ®tnbtpfarrJird)e, t?luferftel;= unggbilb nm itaiijelpfeiler . iso 'Mb. igelte 166. ® o m m e r f e l b. Srnbtpfnrrfird)e,G()cinalige Sriiimpbbogengritppc . . .181 167. „ StnbtpfnrrFircbe, Jpoijßguren nug ber 'Wöndjgfaminer. . 183 168. „ Stabtpfanfirdie, Sd)ineiyng= ninnn 181 169. „ Stnbtpfnrrfirdie, 9ibberfdjer ©rnbftein......................181 170. „ StabtpfnrrFirdje, ©rnbftein beg £>ang v. Kottivii; . . 185 171. „ StabtpfnMtird)e,Slltnrleud)ter 187 172. „ Jöebiviggfnpelle in .f?iiiFau, ©runbriß.......................188 173. „ 3?ebiviggfnpel(e in jöinftm, Ännjetnttnr....................188 171. „ ©runbriß beg 9lat^nufeg . 189 175. „ fRatfinng unb StnbtpfnrrFirdie von Dlorboflen................t9(> 176. „ Sdjenintifdje tDnritellimg ber •Spnuptaniidit beg fRntynufeg 191 177. „ Sdiematifdie 5)nrflcUung ber Dlorbnnfidjt beg Siattjaufcg . 192 178. „ fReirtjaug, ßifentür, Sliißeu« anfid)t...........................193 179. „ .'Matfyaug, ©ifentür, 3nneio nnfidjt...........................193 180. „ ©runbrif; beg (gcNofleg . . 195 181. „ ®d)Ioß, '2(nfid)t von 9?orb= often.............................197 182. „ SOTittelteil beg '2>orberfd)loiTeg 198 183. „ 'l'farrljaug 'Dfarrftraße 236, Sfnftdit..........................19» 181. „ 5)nug'l)faiT|'hnßc242,'2Infidit 200 185. „ 5?nug'}Jfnrrftrn|ie241,©iii5e[= beit ber o-aiiabe . . . .201 186. „ 5?nusQ5nf)nf)of|'h'.188,9lin'td)t 202 1S7. „ .'pnugtBabnbofitr.iSSjGiiyeb (>eit ber JaiTnbe ... 203 188. Sammenborf. ©runbriß ber Ktrd)c . .201 189. „ Ätrdje, 9tnfid)t von üBefleu . 205 190. „ Kirdje, gkuerfd'intt, tBlicf und) üßeften .... 206 i»i. „ 5iird)e von <iubivc|leu . 207 192. „ Äirdie, 3nnereg, QBlicf ihirf> Dlorboflen ..... 209 I93. „ Ävirdje, 3unereg, Qflirf und) 9iorbiveflen......................211 1*>1. „ fiird)e, ®erteurclief vor ber juftanbfeftung....................212
llcr^eidjiiis ber Sertabbilbungcn. 263 ?lbb. Seite 9(bb. eeite 193. Jannnenborf. Atirdie, Jjccfenreltef nad) 219. Jrebidjoiv. Ateldie in brr Atirdje . 23 1 ber 3nflanbfchitng . . . 212 220. tt Vageplan be? Ajerrenliaufef 235 196. tt Atirdje, (Jßorgeitiiljl . . . 213 221. tt AperrenbaiiS, .i?aiipteingang . . 236 197. tt Atirdje, SBarorfer Slitartifdj 222 tt ©runbriß unb J-ageplan eine? mit fpätmittclalterlidicr SBe= iBlocfbaufe? ... . . 237 iveinung 211 223. •t Vang?= nnb ©iebelanfidjt eine? 198. tt Atirdje, SOlifranbcrfdjeö ®pi= ißlocfbaufeo foroie verfdjiebene tapfj 215 Jiirfturje nnb Tadjeinylljciten 238 199. H Siebbruniieii . . 216 221. tt 'Blocf liau?geßöft ... . 239 200. Jfiienienborf. ©runbriß ber Atirdie 216 225. H Qttecffwiifer 210 201. ll Äirtte, Elitär ... 217 226. Jreppeln. ©runbriß ber Atirdie . . . 211 202. u Äirdje, Atanjel 218 227. ft Atirdje von Sübivcflen . . . 242 203. tt Atirdje, ©pitapf; bc? <5briftian 22S. •f Atirdje, iJlnfidjt von Süboflen. 213 äßilfjelm ©ruft v. Cppcl 219 229. II Atirdje von 9torboftcn . . . 211 201. tt Atcldje in ber Atirdje . . . 220 230. 1/ Atirdje, 3nnere?, Stlirf nad) 205. tt ’l'niTcrenitufd in ber Atirdje 221 Dflen 215 206. tt JJifdj in ber Atirdje . . . 221 231. tr Atirdje, ©rabftein .... 216 207. depper. Atirdje, .'Tiefte farbiger ©lae= 232. H Jamdienbegräbni? bcrer v. 3t)dj= Malereien ...... 222 lin?tn . . 217 208. n Atirdie, JRefte farbiger ©la?= 233. tt jpbljeme ©rabtafeln . . 218 inalereien 223 234. Üßeißig. Janfe in ber Atirdje ... 249 209. Smtcro. ©rnnbriß ber Atirdje . . . 225 235. 3ettin. ©runbriß ber Atirdje 219 210. tt Atirdje von Siiboften . . 226 236. /» Atirdje von 9torboften . . . 250 211. •t Atirdje, Qlnfidjt von Silben 227 237. Atirdie, 3Mtere?, SBlirf nadi 212. tt Atirdje, Sdjnift, 'Blicf nadi Cften ..... 251 !?|tcn . 227 238. Atirdje, Atanjclaltar 252 213. tt Atirdie, 'illtarbetfe .... 22S 239. tt Atirdje, 9)i i 11Irre? Sanbßeinrelief 214. Jrebidiow. ©runbriß ber Atirdie 229 vom ?lltaraufban .... 253 215. tt Atirdie, 'Alnfidjt von Seiten 230 240. tr Atirdje, 9)icfftngfronlend)tcr 251 216. tt Atirdje, Sdjnitf, ’Bllcf nad) 211. n Snfdjrift an ber >)torboiletfe im Cfien ....... 231 Sniieru ber Atirdie .... 255 217. tt Atirdje, Atanjelaltar . 232 242. Atirdjcnflafdje 256 218. tt Atirdie, ?lltarleitditer . 233 213. Ateldie in ber Atirdie 257
$ 264 QSetäcictjnrä ber Starten unb tafeln. a) harten: ©eograpijifdje .Harte bcö .ftreifeo CroiTen. Überfidjttffarte ber im 2?crjeid)iii£ cnväbnten Orrc. Jafel 1 e ii f 11 i ti. 3. ßr offen. 5. 6. 7. 8. io. b) Safcfn: Mirdie ton 'Jlorbweffen. Viltar in ber .fiirdje. Stabtplan. Sübfeite ber “äJlarientirdje unb ®ad)|luf)ltoHi1riittion. Sinteret ber 5)Iarienfird)e. SBlicf nad) Offen. „ „ ®ltcf uadi 2Befleit. Stutfbecfe im Sihiingefaal be£ fRatfjaufee (gid)tbrucf). Stutfbecfe im t'anbfjau^ (Vid)tbru41 Vllfar unb Saufe in ber Äiirdje. '?lltarFriyifi£uö in ber Äirdjc < Sidjfbritcf). Sd)önfelb. Sotentafeln bei? ?(bo!f ‘äftan'miliaii unb be? Jofjann SSJlaximiiian von «oben. S o in m e r f e l b. Stabtplan. V o g a u. 15. 16. 17. IS. 12. 13. Samnienborf. Dforbfeite ber Hirdje. „ Sängenfdinitt burd) bie Äirdje. SBlitf nad) 'Dforben. I Äanjel in ber Jtirdje (farbig). Somow. Äaiyrtaltar in ber Stirdje. Stebidiow. '2lnfid)t ber Mirdje von Silben. „ .Vntenf)<ui^ (£id)tbrncf).
I 265 Bcrjcidjni^ bet Familien, Stifter ufw. Seite ?l Ibredjt, Martgraf von SBranbcnburg, Kar» binalerjbifdjof..........................15«, 225 fillbrecbf S2ld)illeß, Ätnfürft XXV11, XXVIII, XXIX, 35, 154 v. SJllvenßleben.......................XXXII, 36 Blmptij, SBernharb........................14, 55 'Jin breä, 3o£ann, Mircbfcbreiber . . . .225 v. 9lrnolb (?frnolbt[in]) XXXII, 12«, 128, 130 — Barbara Sophia (liehe v. Sd)lid)ting) 128 — Carl l'itbeivig......................128, 130 — ©orothea (fiehe v. Sentfje) 128, 130, 132 — Gleonota (liehe v. Unruh)................130 - 3. C. . . . . - 132 — johann....................... 128, 130, 132 — 3ohan[n] SJlboiph ... 128 — johanfn] Seopolb Sßilhelm 128 Mattheit« Saurcntiuß .128 Bad), 3oh- Seb., Koinponifl . .... 51 Baefler, @. SB. ©................ . 150 Balbuß, ©regor, Äird)envorjteher . 183 Banboviuß, Balthafar, 'Paftor . . . 12, 13 Barbara, £od)ter beß Blurfürften ’illbredit SJldjilleß................X.XVH, XXIX Barbob, Soljann .... 89 v. SB an bad) (liehe Sdwlp ... 1 v. Beerfclbe (Beerfelb, BeerfelbD . XXXII, 157 — Blbotph Chriftoph Siegißmiinb 196 — Balthafar Dlbolph........................199 — ©merenjia Sophia «.liebe v. Breboiv) 157,180 — griebrid« .... .... 196 — ©eorg griebrid) . . 157, 196, 199 — ©nftav ... ............ 199 — ©iijlav Sibclph ...... 189 — Jöebwig . 199 v. Bencfenborf, Jöanß ... . 80 v. Berg (Berge) XXXII, \ XXVIII, 137, 256, 257 — Sabina (fte^e v. ©rünberg) . 255, 257 Berger. . ... .211 Beruht vBernth), 3vfrann ©ottfrieb 210, 229 — ®va Maria................................210 v. Berth, ©erharb ... . 237 — Sufanna Glifabeth . ............237 Sicherheit«, Jpeinridi SBilhelm .... 78 — Sophie Maria (fiehe Borct). . . 78 Seite v. Bieberftein 155, 156 — .f>anß.................................... 155 Bitt hol 3, Martha Margaretha (.liehe giefer) 3 v. Blomberg. . . XXXII, 86, 90, 118, 120 — ST'ietrid) ©ottharb .... .121 — Henriette Sultane ©ottliebe (liehe v. Yidv notvßtv).......................... .120 — Karl. .121 SBoecf elmann, Jobiae Cberbarb, 'Paflor in ©riefel................................... 91 Boleßlaw, J?erjog von Sdjlefien nnb 'Polen XXIV, 32, 33 v. Bomßborf (Bomfjborfn 120, 256, 257 — Sohann ©eorg...............................219 SBorcf, Sophie Maria (fiehe Bicterheinn . . 78 v. Bomßborf..............................211 v. SBornftdbt, SBeate Sophia «liebe v. Knobel«? borf). . . . . 221 v. Braunen . 91 v. Breboiv................................ ... 19« — Sniereiyia Sophia (fiehe v. Beerfelbe) 157, ISO, 196 — griebrid) Sigißmunb 157, iso v. Brucfen . . 91 SBu rcf, SBartel................................30 SBurbad), ©reger 55 v. SBurgßborf.................................. 17 Canabäuß, Sobanneo, 'Pfarrer . 139 — 3ol)ann ©cttlicb, sprebiger 111 v. (ianih...................................... 81 Caspar, Sülbam................................ 157 Chtiflian, Martgraf 311 Sßranbenburg 223 Chviftiani, Deidünfoeftor 107 Cocferill..................................... 158 v. Co Haß, (fharl. 9label «.liebe v. Btataliß) 78 Cotritt, griebrid) ... 213 Cramer, 3ohaniiee, “Paftor ... 91 v. G(pd)linßft) (fiehe v. 3i'd)linffiy. r. S)ainen (fiehe v. Sdjaploro) . 117 v. S)ed)en.................................... so v. 5)iebic.................................... 257 ©ietrid), Marfgraf von Meifjeu . . 153 ©irren, (Jhrifloph . 229 ®oberfd)üft (©aberfdur» . 12«
266 'Bcräeicfjnts ber gramilten, (Stifter ufw. Seite (Oobcrfdiüli, Q'briftoff . . . . 137 v. ®rattborff, ©otfribt.........................222 v. ®ubitfd), fJlifotaiti ©ottfrieb . . . 221 ©itelfrih, ©raf jn Settern .... XXX, 35 ©li fabelt), 9)tarfgrafin von SBranbenburg, geb. gürflin von Vlnljatt...............XXXI, 70 Slifab elf) ©barlotte, Knrfürflin . . XXXI 36. 12, 43, 60 v. ©nbelt................................ 1, 2 ©n gelt) ar bl, SSJlütytncifler . ... 35 ©fdjeubagen, ©eorgiuö...........................168 fyenbiiiö, Sobanneö, «Daftor ...................113 genbet, Sobann Traugott ..... 174 v. geflcnberg=tBagfd)en ...... 91 g-iefer, Sodann ©eorge, 'J><iftou.................3 — 5)inrtf>n ‘•Diargaretlja (ftebe Q3irtt)clj) . 3 — Soljiinn ©otltieb . . . 3 v. gincfenileiit, ©raten XXX1I, XLVI, 26, SO, Sl, 233, 234, 241 — griebrid) Orte (teopotb) XXXIII, 23» — Seopotb Otto Carl . ......239 — 2Bilf)etniüte ©orotbea ©lifabclt) (ftebe v. SSSiercrf).............XXXIII, XLVI Jtfdjcr, Sobatnteö..............................183 gournicr.................. . 1, 125, 204 griebrid) III., Kurfürfl . . . 60, 215, 248 griebrid) I.,König XXXII,XLIII, 10,60,67, 68,73 griebrid, 11. (ber ©roge), König XVII, XXXIII, XLIII, XLIV, XLVI, 25, 36, 70, 74, 157 griebrid), SBifdwf von M’itö . so griebrid) 2ÖiIt)clm, ber große Kurfürtl XXXI, XXXII, XLIII, 84, 138 griebrid) SBitbetni I., König XLIV, XLV gntjte, Klaubte, '.Bürgerin elfter............34 v. ©ablenj (Öablenh, ©abelipe) XXXII, 86, 89, 90, 91, 93, 100, 103 — ?tnna SBrigitta (ftebe v. Sfdjirnbaufen) 90, 91, 93, too — ©ccebarbuö ................................100 — .Ceinrid) Otto »0, »1, 93, 100, 103, 101 — ^ieronptnuö ©tjriftopt) . . . . 100 — ?)iaria . 93 — Otto........................................55 v. ©abrielö, ©tfart.............................154 ©anbei-, SQicfel, ©roffener SBürger .... 134 ©eorg 'l'obiebrab, König von SBöl)iuen . 151 ©erwarb (©erwarbt), ©^riftopb,’l'rebiger 130, 132 ©erb ar b, tpanl, S'idjter.....................51 ©iebra, 'Jlbvofat................................55 Seite v. ©taubifi (©lattbtö, ©taubitej, ©lantvifd)) 91, 120, 256, 257 — .Celena 'Dorothea (ftefje v. Banneroih) . 2 — ^Barbara Ilaria (ließe v. 9liefemcnfd)el) 111 V. ©loger................ 253, 254, 256, 257 — Sultane ©rbnuilß...........................256 v. ©ölnifi, .Ceinrid).................... . . -187 — Kalkarina (ftebe v. Soppcltin, .187 @öp, OvcrfT . . ..... 35 ©olaö, SRatßeuö ............42, 13 v. b. ©röben. . . . XXXII, 1, 2, 217 — ©t;riftian Otto............................247 v. ©rünberg (©riinbergf, ©riineberg, ®run= berg, ©runbergett, ©rpitenbcrg, ©ntnen= berg) XXV11, XXXIX, 6, 121, 249, 253, 25(i, 257 — 9lbral)ani . XXXVI1J, 137, 255, 256, 25s — Qibatn . . .... 255 — Qtbam ?lbrabani . . 255, 258 Vlnna ...................................100 — ©ßrifliita Sitgetibrcid) (fielje v. Otterfiein) 65 — ©eorg......................................255 — ©eorg ?lbral)ani .... 255, 257 — Jpanö ................................6, 256 — .Canö ©ßri|topß . XLII, 255, 258 — Jpanö ©eorg . . . .. 255 — Sobann gabian ... . .123 — Sabina (fiel;e v. ®crg'> . . . 255, 257 — llrfula Marianne (fiet)e v. StoiTeO . . 217 — Sadjariaö ... . . 255 ©ruöjen, SOtaria (ftebe gufaf-finj) . . 229 ©rppbiuö.........................................55 ©nflav 'Jlbolplj, König von Sdnveben . . 51 Jdacfen, SInna Sovpfe (ftebe v.'X'auncivifi) . 3 jpänfel, ©eorg..................................136 v. 55agen.................................... XXXII .Camel, tBaltbafar g-riebrid), SBitrgenncifler in ©reffen ...............................st .Catnin, Ceinndi, ’ffrebiger.....................35 5? an e, J;er(L'g von Sd)leften=Sagan XXVIII, st>, 151 .Cane v on Kttflrin, SDiarfgraf (ficbe 3ob«ttn, SDiarFgraf jtt SBratibenburg) XXX, XXXI, XXXIX, XL, 35, 14, 51, 70, 125, 156, 2 IS .Carring 'Jtiiua 50(argaretba (ftebe Steltfau) . 59 v. -Caugivift (ftebe v. Knobeleborff), llrfula SBarl-ara ................................25 j-iebivig, ©cmahitn .Cerjoge .Ceinrid) I. XXVII, XXXVI, 33, 40, 11 Jpeinrid), ?ibt von t'cttbue . 133
Qkraeidjnis ber gamilien, Stifter ufu». 267 Seite .(peittrid) ber Grlaud)te, »Oiarfgraf von 'SReifien . . . . . 33, 153, 154 .deinrid) II. itaifer................XXIV, 32 deinrid) I. Serjog von Sdjleffen XXVII, XXXVI, 33, 97, 131, 13« deinrid), -Verwog ven Sd)lefien ... 5 deinrid) III. -Sper$og von Scbleften ... 33 deinrid) IV. jierjcg von Sd)lefien=)Breblau 34 d e i n r i d) v. ter Ciferne, ipcr^cg ven Sdilefien 31 deinrid) VI. derjog von Sd'lefien .31 d e i n r i d) X. .derjog von Sdilefien 17,132,21«, 219 deinrid) XI. Scqog von Sdjlefteti . XXVII, XXIX deinrid) ber gromme, .derjog von Sdjtefien 33 deinj, 'Beter....................... . . 183 deiferf, SKidial . . ...............138 .deute, ©ottfrieb, »Paftcr................in derger(in), 2lnna (ließe Veman) . . .17« dtlbebranbt, Qtugnftin, Qlpotßefer . . . 59 v. .doditirdr (fieße v. iieltfnu) V. Jp O (f...............................257 v. doßenjollern, gürften XXXII, 7,1« 28, 79, 93, 113 | v. d o 6 e n j o 11 e r n - d e d) i n g e n, giirft, 9Jrinj, Srbprtnj..................................6, 136 jpomutl), SJtidjael.........................187 Saerfel, G. d- ®. (»eße Stein; ... 111 V. 3 cu«l...................................216 Jerome »Napoleon . . ... XXXIII 3ebco, Bfarrer in GroiTen ... 34 v. Seutße (Serrtß) . . . 128, 130 — 5)crctßea (fieße v. 2lrnoib) 128, 130, 132 30ad)im I-, Äiurfürft <>, 35, 35, 78, 79, 80, 84, 86, 93, 97, 125, 155, 225 3oad)im II., 5turfiirfl................XXIX, 223 Jobft, üftarfgraf von OTaßren .154 Sorfifd), «Dinrtin . .......................187 3 o ß <inn, 5tnrfürft XXVIII, 82, 8«, 100, 133, 118, 119, 155 3 o ß <1 n n, SDTarfgraf (»eße -dmiS von 5tiiflrin) XXX, XXXI, XXXIX, XL, 35,44,51,70,125,156,218 3obann, 5tönig von SBößmen . . . . 5, 151 Joßann, 25ifd)of von 2Keif;en . . . 155, 192 Joßann ©eorg, ^arfgrafintbÄnrfiirjt XXXI, 70 V. Joppe (f in, 5tatßarina (ließe V. ©ölniß) . 187 5talbenbad); ©eorg, 5lantor . . .177 v. Ptalfreufß XXVII. XXXII, 17, 118,120, 142 — ?tnna 3)orotßea (freße v. Stotßenburg > 117 — IBarbara (fieße v. föwbelebotf) ... 59 Seite v. Katfrcutß, d111’- ..... .172 — SSJiargaretßa (freße v. ^XaEcn) . . .172 5t'arbe, ©tonomierat.......................... .107 5t'arge, 3acpl'................ .183 5tart IV., 5taifer..............................154 5tafimir ber ©roße, »Dolentönig. . 31 5tafßarina, SWarfgräfiit von ®ianbenburg, geb. .der,jogin von Sünebnrg XXXI, XL, 35, 70 5tauberbad), Slegina 9Naria (fieße Sißnrann) 189 5tat)fer, Scljann Garl . . ... 118 v. 5tefernberg, ©ünfßer, ©rar xxxvn, 31 Äemmerer, Soßann, Bfatrer .107 Äienjel, »tpotßeter . 77 5tinber Jn), ©orotßea............................83 v. 5t itliß (Äittlij ...................82, 120 — ©eorg...................................... 258 5ttäfel, Soßunneo Gßrißopb . 183 5ttapperbein, ©eorge 157, 183 — SJiartin.................... . ... 189 5tlaunig, griebrid) ©ottlieb......................2 5tlette, ßtnbreab ©eorg..........................59 — Soßann £>avib................................59 v. 5tlingfporn . . . . . 208 v. 5tnobelSborf (5tiwbeKborff, 5tirobeiötorff, .ftncbelbtorf) . xxvn, XXX1I, XXXIX, 17, 82, 81, 118, 222, 211, 25«, 257 — 2(nna SOtaria..................................8« — 'Barbara (fieße v. 5ialfreutß> ... 59 — iBaftian...........................35 — Qieate Sophia (freße v. SJoniftabi . 224 — Gßriftopß.................................81 — ©eorg Siegnrnnb XXXIII, XL11I, 25, 28 — ©eorg üBenjebtan^..................25 — Jdanb..........................59, 118, 222 — .deinridr ... ......ns — Urftrla »Barbara (ließe v. Jdangroi«) . . 25 5tnöbpel, 9Kart., Vrebiger ... .114 5t odr, fyriebrid) SBilficlm . .55 — 5tarl fyriebrid) . . .213 v. 5t0narbtt) Jtonavoti).........................78 — SDlidrael 'Jlnbreaö (ließe aßirbifdjav) . 79 5ionrab, Stid'ter von Somnterfelb. . . .151 — ©ttc..........................................133 5tonrab II-, derjog von Sdilefieii unb »Bolen 31 i». 5tottwit;, greißerren XXXII, 25, 28,15«, 157, 188, 19«, 253 — 2t. e............180 — IBaljet (.iSaltßaiar; . . 157, 187 — SBaljer cßaltßafar) Grbmann . 157, 180
68'-...............................pilücf o'r i(j)ii3ij)iHj -<t jCptO ü(jj3.w6ai’iQj ‘ujJujcg -q SH*.................... ?iw<jm>JCb 'aj(pj9i’K6 OOT 'XIXX 'lIIAXX luvßitn na« ßiugy \aintia.wj)) j»2G& n? .................... <P!1P!(£ — **t- ’ ....................piauvtfg, -q a oi • M]lv(ts '6iaa© 'ini)ii>K6 «58* ’ qiiniipißi?' (piiqapg — 16 'S8 .wu>twuvjnuiua<g 'ui).u’)(6 •«' • • aaxuUffc '?nijp.iviffi I?’8 ’ «uaqapjigjjM aqaij) ixjujör — föo ’ .UJ(|13.lg 'jiuy giiujf — • xuijpjg 'inaiqjjj 'jjjjnajuvict, \i IXXX • wi© 'jtuig •qjaJouvKG ’« Sp* .... jprtjgy SS1 ’ • dpjvy£ « s,:*........................ JPi'(P!lßi '-V6v 1(6 }:,i • • (UUülll »<Pö aqail) auoiilu^j) vnitjf 'guijuj ii>l(6 is ‘iiiaxxx........................upivK6 'ia<jn'3 fiSS ‘ (U3?gni© afjail) vuvjß, (uilsjwij *-* .................6anqiuqtUM& "oo JwßjWKE ‘aiutgig iaq 6)<uqtt3 *-* ' BinqipquüaQ, um jui6j.w)(6 '61014113 c ' ............61014113 m ***’’ wtjjo.w^ aiqdog) — TöS ’ (P<tct<3 ’q aqaij) aqaijpa© 3)11103 — ?** • - - gp~ ßjQjQ _ Ul’ ’ b.wa© (jOoilii^y) — *** • ?uwg (jdaqluOo — ess (ajaj)ig •<! aljaij) a.iauaij.g vuujj — i!:*.......................................... pn~ .n 68T ’ ....................ltuv<jag — 681 ‘ ' • qaiJilug?) 6103© — 68i ’ . qjjjjjoQ ui’nh.KjD — 681 ’ • .wöiqa.i^ '36103© (jda)Jia<jv) '(pjvqng 8SS ’ ......................»1111)6 — *02 ' .I3j3(t. 'oiajjo 3 •« *8T '88 ni’J33.lfl5 UM jKp.llg, '«113103 6S (puiqilg jlt>J) 'upjJuafjCIft '« »ST 'lIXXX ........................(3603) 13603 •« 06 (?UU(6 'lUpijll® 3^31.1) ß.i3qu3qn3.ig = iiii3(jji3 56=iiiai) ua<ug3 »SS ü)njan _ i(H.................... ‘piinn — *ÖT • • UÜI)IIUÜV1(6 — 08 'ßi '81 (|31Jl’l(6 '?3‘JM0K6) — osi • • • uvi]iiuiSi’)(6 ituvijaC 'ua«igj m 3)133) SST 'fil T '8T 'ST (pi.iq31.l-g UUl>(jaC ITT '9TT 'm (aiabivip® M 31J111) aiqdag) öiatqa# — u:t..........................................piwöf — SST 'ßtT ‘ ipiiqailg — OST ' <pi3.1U3.t.J) (puq311-g — 'OT • • (puqsiig .wdjüy) 88 T........................................W?!lV® — ost................... umiiiuiJi’i(6 Jjiiqjö Z.SJ5 z9£g *868 ooo 9Io 'iOo ‘6tl 'OcP '>HT '9TT ITT '8IT *111 '10T 'OS '81 'T 'lIXXX 'IIAXX (Uiqaj) uiqo 3 ’il 681 ’ «piiqiaqiwy afjai.l) m.wi(6 vuißifß — 181 ’ ' 13.l.lt'J<t.l3q<T 'qt)iqj)01(6 'tl uv Ul Ul 3 s . . uiuiqor '.lauqiti^ KST • • • • Cf J6 'll.13(pjq31ft SIS • quvuiqia-g lUJiqpße- — ost............................. =UlO)a; ill(i3l|)3q3l])ja©3lWI]Ur3))31.1U3<f — ost 'ss (Djoawu(pift 'iqgaiaiKpift) (tja«tau(pift m kst ...................gvaiquRs ';iod(i3 3 116 ’ * 113 3 'q Sl I ’ aiüj^ift ssi...............................i’JJJlG 'iioppft '0 91T ([lujiaßiiijj- stjail) pitii)6 — 91T • 6103© '.13U113JG "113Ö 'UVU133 »ST....................................sni?q»«l(L — bis gwiPiffi — 81 öl’ (113)131(6.) U1).WK£ (uiHiiqia) — 8<; ' ' i3.i.wi(ts 'quituiaiöij) uiwqaf; 881 JlWiy — 86 pinlujipiOE, 3(j3iJ) aiiüiiliidj) üiuifö 'uuml)33 TOS ‘ ’ ii’iuiiliaiuutaiy ' © — 16 .... ppjjjjnß ')ölll>3 68T '11 'S • • d)JG — IIAXX...................................... 6i3qgqitü3 -q »81 • .I3))3))pii3(p.ii^ 'qaivg '3j(pj)iiJS 9SI ’ ’ I3.uw(ts 'uaiuigj 'auqiiif 881 ni'iLli.i(jy) '.tjünij)- ssi...............................(PM»!® '»qoijf \i IS ... Jnü^ ')ja.ix 16 ijiatpiix a ISS ('jijpqai; »1 i(j3i() 3ii3)3Cf 'fiiaUpijiy -q sn 'ist '88 'ss jn»(t» (gnuiuviiy'j3iiwi^ 'uuug) uuuüijy T6.......................... ’ • llüqülJJ- «1 86 mpqiiQß qdjaqjö auu^' — IST • giiücf — 9ST ' .vipiiii© 'f)iai))oiy ’o ijPä' ’<u|n aajiHg ‘uaiiiuioS iaq siufpiafiaft S’9g
Qteracidjnis ber goinilicn, Gtiffer ufw. 2G9 Seife 9)1 e cf (9)ietiitö'i Qflbinn^, Dfarrer 172,177 — Shoma? ... .... 177 9)teland)tRon, DRilipp . . . XXXVili, 5t 'Dl ef fe r fdjm i b t, Daul...................183 v. 9)1 i Iran bet, ©eorg SIboIpR, ©enetal XXXIII, XLIII, 204, 208, 210, 21.3, 21 1, 216 SJlirjIov .................................... .33 9Rifdife, griebricb ... . . 183 9)töIIer. . . . 178, 182 — Seiijflintit...............................178 — (fafpav ©rnR . . .178 — 3ohanne?................................. .178 9Rol, ÄiaReUan von (hoffen 31 9)t oRidi, Stifter . . .111 9KiiIIer, D. S................................ 133 9)iullerit, (h 5X, 3-(h 133 9)iiinjmeiRer, Sohaint . . . . .34 v. 91« tflli i, Daul, ©eneralmajor . 78 — ßRart. StaRel (Rebe v. (jollaöi 78 9t an in an n, SBarbara (liehe Sleidjnan) 59 — Catharina 58 — Jiai'A......................................58 9t en man n, ’granj, DürgermeiRer von (hoffen 35 — ©eorge.....................................225 v. 9t i e f e m e u fdi e I (9tiefenicffd)ele'> 94 — SBarbara 9Karia cRcRe v. ©laubift) . .141 91 o 6 f e iv i h <9to?fewip, fBifar in SBreelait 155,166 v. 9toffits................................... 257 Öfjme, 91................................... . 133 v Cppel (Cppetl) . . 216, 220 — CRriRian StQilhelni . . 220, 221 — CRriRtan ÖBilbelm ©rnR . 219 — ©eorge SlbraRam.......................... .221 — Üouife ©ottliebe (ReRe v. Vuct) . . .221 v Cppen . . XXXII, 116 — ©uRav................................ .... 213 v 1? tret’Rein, CRriftina £ugenbreidi (.ReRev. ©rünberg) ................................6.» £2tto, gWartgraf von SBranbenbnrg . 31 v. Dacf . . . .............196 — .f?einrid) . XXXVIII, 156, 172 v.'Vanneivit; (’l'annwih, ’X'anivif.en) . 1 — Silina i'evnfe (Rehe .ftacfenl 3 — SInton ..................................... 3 — ©leonorc Tovothea (ReRe v. Stofd)) 3 — .Jelena (Dorothea (Rebe v. ©lanbitV) . 2 Dauli, Superintenbeiit . 50 Daulig, Sudffabrifant . . 158 'Beter, Jöerjog von Knrlanb unb Saaan 6 Seite Beter, 'l'ricRcr ... ..............35 De ff dl . . ... 116 v. Df orten (Pförtner) . XXXII, 93 ra3in<?, Bartholomauö, ©eiRIidw in Sommerfelb 156, iin; v. Diep er, SoRaim £>einritb . 117 Dichfdie, GbriRoph . . .... 183 Dirfdier, Sofia?, Drebiger 130, 217, 218 v.'Pogerellen . . . . 91 Dr omni ft, Dtifolanö, Dfarret . 44 v. Drowni^..................................257 Drpmfe (Drjemiölaiv), 5?erjog von Schienen 31 v. Siabenau (Stabenoiv) xxvn, xx.xil, 25, 26, 216, 218 — Otifel (9ticfel)....................25, 218 Slaufdjenborff, granj, SBiirgcrmeiRcf 182 Slaiveffp, gerbinanb.......................162 v. gted'eiiberg, SDtaria VInna 152 Steblidi, S., D«Ror .136 v. Sieidjenbad) ... . XXXII 3teid)uau, SRomaß. . 59 — SBarbara (Rebe 9laumann) 59 v. .Stenöburg, Qfnna . 148 Dtenfer, 5Diid)eI........................ .155 91 eu ff er (Rebe Senian) . 176 v. StReinbaben, greiRerren.................118 v. .9ibobe, Sncretia 5Kariana <fiebe v. Sd)ön= aidi) ..... 62 9tid)ter, $an$, Statinann . .183 gttbiger, 'Daul, ÄirdienvorReber . 12, 43 Slifsinaun................... . . . . 224 v. Stöber, Jpeinj..................XXXVIII, 186 9lötcl, QInbreaö, ÄirdienvorReber . .183 v. .'Nobren (9toRrin) hi StotRe, 2)orotRea . ... . 59 v. StotRenburg (Stotenburg, Slottenbnrg, Stötten* berg'! XVIII, XXI, XXVH, XXXII, 6, s, 14, 16, 79, 100, 118, 120, 121, 136, 142, 156, 182, 225, 256, 257 — Silina ©orotRea (ReRe v. ÄtalfrentR) . 117 — ©eorge ... .121 — joRann Sigiönuinb. ... 6 — Siegmnnb (Sigiömunb) 82,86,100,133,14 9 SiuboIpR von Jöaböburg, .Röntg . 154 v. Sale,......................... 256, 257 v. SalgaR . 216 — £anS . . .............216 Saver, Slbani .... 132 v. Sdjafgotfd), Sufanua, greiiu 257
270 'Dcr^cicljuis ber Familien, Stifter u[w. Seite v. Sdiaploiv (Sdjablow) ... m, 116 — Jjebtvig Sophie (fieße v. SöbeiO . 111, 11«, 117 — Sobft Gßrenbtreidi . . . . 116, 117 — 9)iargaretßa, Sabina unb eßriftina 117 , Sd)elß, öberpfarrer ... . - 189 Sei)enf, £>crr auf Jciipiß XXvm v. Sd)enfenborf, Jrcißerren . . 93 Sdjerj, '?lnbreaö, giatmann................ 183 v. Sd)lid)ting (Sd)lid)tig, Stidjthtg) 93 — Qtarbara Sophia (fieße v. Qirnolb'» . . 12S — $an£.....................................86 — Soßann. . . ... 94 — Vierten .86 ®oli . . ... 91 ®d)icberli, Sacob . . 219 v. Sdjierftäbt .... 233, 253 v. Sd)lieben.............................. . 204 v. Sd)foppe.................................120 v. Scßinettau(Sd)inettoiv) . XXXII, 17, 142 — SBernßarb, 9tcid)ögraf..................114 — Cßarlotte Veopolbine Qliigufte (fieße v. Sobeltiö) . . ... .224 Sd)inibin, Ä'atßarina.......................178 Sd)niiebt, Soadjim . . .183 Sd)iieibcr, 'Albani, 5tird)enättefter . . 136 v. Sdjöuaid) (Sd)öneid)), Aieißerren xxxu, 65, 84 — .ÖanS Gottlob........................84, S6 — Sucretia 9)?ariana (.fieße p. gißobe) . «2 । v. ©djönebeef . XXXU o. Sd)o(ten .... .137 Sdjolß, 'Bartßoloniüuö . 188 Sdjolß, SJiidjel............................136 Sdiolfl, Sari Jyrifbrid) (fieße v. SBattbad)) 1, 2, 3 Sdjulne, Qiubrcaö . 136, 183 — Gottl. jpeinridj ........................79 — Ajeinrid)............................ . 183 j SdMtlj, JöanS . . - 40 v. Segren vSegrin) . . 94 1 Seibel, George Gbrijtepß (fieße 2ßagner) 16 v. Seibliß(in) . 91 Setter, Soßann . 55 ». Scldjotv . 79 v. Selb..............................XXXII SigiSmiinb, Ataifer, .König von Böhmen 154,155 Sobeölauö, Graf von eroflen . . 33 Soßrr, Jjeiuvidt. ... . . ISS Soltifow, ruffifdjer General XXXIII | Seite Sopßie, Jjcraogiii von 5Öleipen.................34 Stalßanö, General...............................93 Starfcue, SBarber...............................81 Stedter, Soßann @ßri|tepß......................150 Stein, (2. £>. S. (fieße Saetfel) . . .111 Sternberg, Gebrübcr . . .189 — 3. 6., Slpotßefer.....................1.74 v. Stößel (Stießell) 28, 91, 113, 204, 219 — Georg Sßriitof........................2dl — Urfiila Marianne (fieße v. Grünberg') 217 v. Stofd)....................................120 - Gleonore Dorothea (fieße v. 'Vannetvin) 3 - Soßann Ataepar . . . . 94 Jafdie, (Sßriftian ...........213 v. Jauenßien XXXII, 17 Jßcnio..................................... . 216 Jßcoborid), sBifd'of von £ebuö . . 155 Jßietmar, Q3ifd)of von 2)icrfebitrg . 32, 38 Jhnlmeier, fyriebrid), iJJrebiger .... 60 Jielcfau Ctielfau, Sicletau). . . 113, 11« — 'Jltuta SJlargaretßa (fieße £>arriitg) . . 59 — Soßann (fall eßriflian . . 11«, 117 — Stettin, SBürgenneifter ... 59 Jielifd), 5DTeld)ior, Wirgemieifter . . 58 Jilcfin. .... .121 Sinn6, 3<ircb, 'l'aftor 90 Jo tu in, ©lifabetß .143 Joffani, Geleßrrer ... . . . . 60 v. Jrofcbte, 5wißf'5ren . . XXXU 201, 225, 2 IS — Gleonore £>enriette Jugeubreidi . . 229 v. Jrofenica, Graöntue;, 9)(arfdiall . . 42, 13 v. Jfdjirußaufen, (’lnna Brigitta (.fieße v. Gableiy .... 90, 91, 93, 100 Ulriö, 9Jfatßenö, ’Paftor . . 221 v. II n r u ß . . . . 130, 25« — ©leotwra (fieße v. Ulrnolb) . . 130 — Siegi&nunb Gniff (fori . . . 2S Utted)t, £)bcrföritcr ........ 28 v. üJierecf..............................XLVI, 25 — SBilßelmiite ©orotßea Glifabetß (fieße v. Sinrfcnftein'i XXXIII v. 9Sogcl................ . XX Xll — Soßann 2ßiihelm . 12 v. 23 o ft, Grafen ... . 233 •iBagner (fieße Seibel)......................16 üBalbemar, 2)tarfgraf von 9)leiften . . . 151 ®albcmar (ber Große), 9)tarfgraf. XXXVII 31. 151
‘öcrjeidjnis ber {Jamilien, Gfiffer ufw. 271 Seite v. 2ßalboro, «Barbara (fiehe v. Sobeltitö 224 — Sabina....................................223 «Saltenftein, General XXXI, 35, 15« v. Söebell («JjJebel) . . XXXIII, 253 'Ißetijel, Jierjog von Schleifen . . 5, 31 — .ftönig von SBöhmen 154, 155 r. Söefenberg (SBeffinburg) XXVII — fBartnfd«..............................5, i<i7 Üßilhelm, 'Brinj 511 üöivenftein = 2Bertl)eini= grenbenberg .... so üBinfler, griebrid'...........................150 o. Söinterfelbt . 112, 113, 233 - 91. C.....................................117 — 9lleranber i-iibivig .... . 237 2ßirbifd)av (flehe r. Mcnar^fi) ... .79 9Birth, griebrid), 'Baitot.................... ns t'. 2öi«leben, .hertlja (fiehe v. 'SXantenffeh . 221 üBlabielam, fiöiiig ron ^Böhmen XXVlii v. 2Bo Iferßborf, jafob . 154 ®Olper........................................151 v. Qßulffen ... XXXII, 122 Sad'erfd', Girge . . .... 13« i'. Sajlrom . . 1 Seite to to l© v. Saitrom, 9(ugii|le 'Sftathilbe Clife Sheobore (fiehe v. Sobeltih) ... 223 — Cmma . . . — griebrid) SfJilfjelm . . Seifiger, 'SXatiheä. t'. Settrih............................. — 9lima Eleonore (fiehe r. £ittf) . 225 Simmermann Jpan#, «Hat«6crr . . . 155 v. Sobeltit) (Sabeltiii, Sabeltij) . XXXII, 221 — 9(ugnfte gjfatlfilbe ©life Xheobore (.fiehe r. Saftrow.............................. 223 — ^Barbara (fiehe v. «Salben.') . .224 — ShriftßPh....................... 222, 223, 224 — Charlotte geopolbinc Qlngiifte (fiehe v. Sdjmettoiv)..............................221 — C’rnft 9lngnft Veopolb . . 224 — griebrid'............................. 223, 224 — £anä SBilhelm f'conharb . . 224 — Jpelene (fiehe v. f\rcd)wii>) .221 — SHarie Charlotte Soiiifc 223 Söllern (fiehe Cifclfrih) v.3nd)lin^fi) (fieheo.Cji'd)Iiiiäfi'i XXXII,XXXIII, XI III, 28, 248
272 Wiftcrvcrjddjnrä. Seite 'Mntoni, 'Mlbredit, Sßaiinieiffer 'Mrenbt, 3. (f., Simigiefier 'M ff, 3-, 'Silberfdwiieb ..... ’-Badinicuin, G. (f., CMocfengiefier IBater, 3itf., 50ialer......................... ’B eberfadier, George, 8hnniergefelle . 'Belt?, Stlberfdnnieb 'Berger, ?(rd)iteft .... ................ Bergfjem--®ttjarbin, SDtaler . 'Bcfinfacf, Slnbreatf, Knpferbecfcr '-Bouinann, 9lrd)iteft (fignaui, 'M., fOtaler ........................... Collier, Guffar, Glocfengiefier (fr an ad) b. ?(., Suta*, Italer . (fupp, 91., fDlaler.......................... . . ©avtb (©aoieb), Sonia Jdenrn (£<mri), Sinngiefier ©ietrid), SBaumeiffer ... Toor van (fall, holl. Genieoffizier ©rate, 'Bilbljauer................... o. ©rod) tolootb, 3off CorneliOj, Waler (fibner, griebrid), Simmenneiffer . Crnbtera, C'briffopfi, ©rucfer gibigo, 'Mnton, Wauremieiffer gifdjer, Gebr., Glocfengiefier griebrid), Waurenneiffer • Gei tu er, Glocfengiefier ... Gellig, 3-, Waler. Ger la cb, <£ilbevfd)inieb . Gr off beim, Glocfengiefier Grn bl, gr„ Glocfengiefier ...... .dalbeivang, Kupfcrffcd)cr . . J?a(ä, graiy, Waler.................................. beerbe, Gottfrieb, Orgelbauer j?eine, Jpanb, Orgelbauer Jjeinje, Glocfengiefier ... J? eil er, Georg, Glocfengiefier ,f?orneburg, Wattrermeiffer Jöumbert, Golbfdjniieb ... . . J?ufeler, graiy, Glocfengiefier .... 3afobi (3acobi), 3o&ann, Glocfengiefier Sonaßfofiii, 'Beter, 'Bainneiffer fiefiler (Keffer), ©ietridi, Glocfengiefier . . . Klauntg, gr. G., Kantor (5?oljfdminer) 156, 194 82 . . . 247 213 . 202 * . 225 .................................. 90 XLV 202 ............................................(»5 XLV ........ 20* II, 94, 136 . . .4 . . . . . ... 202 . . XLV, 258 XLV . . . XLIII, 68 .......................... 199 ............................202 o.»5 258 47 90 50 .............................. . 41 ....203 .... .220 .... 5 25, 28, 79, 90, 100, 101 106, 133, 1S9, 249 199 . ............................ 202 89 .................47 ................. ... ...........................49 ............... . ’. . XLII, 30 . .........................50 . . XLV, 65 ........................................... . XXX VIII, 82 ...................................XLIV, 50, 59, 60 ............................................... 67 ............... . . . XLII, 12, 148
'UbeijferDerjeidjnis. 273 Kiopfd), Samuel, 2ßtrfgefelle . . Kirfe, SOiartin, SOtalermeifter . . . Mod), Qlnbreaö, ©olbfd'inieb................. Köcferiß (Köferir,), Sorenj, ©Ioefengießer . Kölbel, ©eorg, Simmermann .... Körner, Sriebrid) ©ortßolb, ©Ioefengießer .Korner, l'anl Qlnbreaö, ©Ioefengießer Kraufe, Qtaninfpeftor Krüger, fc., SObaler ... Seßmann, ‘Dtaurerineifter . . . Seowßarbt, SObartin, 5Xaurennei|1er Sidit, “Daniel, SOTaurenneifter .... St eßt, Jdugo, Q3aumei|ter . . Suttner, 3oß. ©ottlieb, Sifd)Ier unb Müller Soob, i'tctorinuö Sgnatiuö, gjbaler . , Soren;, Ußrmadjer ........................... BSaö, ©irf, 5Dbaler . 9Xann(id), Daniel, ©olbfdjmieb . . . SObatufdif», Soßann Marl, 9)?aurerineijter . v. 5Dbtertö, j., 9)baler . . . . SJtignarb, 9-'-, 9)baler . . . . 5Xoud)eron, SObaler ........................ ’DTülter, SObater ... ............. 9Jbüller, Silberfcßmieb . . 9beefö, Q)., SJbaler ran ber 9?eer, SOlaler ... 9?etfd)er, 9)taler.................... 9?euwcrt, 3acob, ©Ioefengießer 9bogari, SJbaler ............................ 9boorbt, SObaler................... ßefjme, 21., Sinngicßer . . »Paul, ©eorg, Ußrmacber Kneter, Orgelbauer........................ »Penolbt, 5. ©., ^Dialer.................. . . 'Pfannfeßmibt, (».©., Sinngießer »Plato, Soßann ©ruft SPilbßatter . poliacf, »Paurüßrer .... ’l'reger, SJlartin, ©locfengteßer 9ltegelan, $8ent^arb, 95aiitnei|ber. Siieinenfduteiber, 23tlbl)aner . . .'Hing, Subger Som, SObater . 9b in g öl eben, 3immernicijter 9löber, Soßann, Orgelbauer 9b 0in an, ©o(bfd)niieb .............. 9b u b e n ö, Q).«))., SObaler........ '"Hnpöbael, SXafer . . . . SdiepEoro, Soadiim, Orgelbauer -SdiiKing, Jral'j, ©ioefengießer . Sdiranun, Soßann jvnebrid', ©Ioefengießer Seite 225 ........................ .... 67 ................................257 KLII, 49, 84 ............................... 67 ........................... XL1V, 118 XIJI, 248 21 ........................... 121 ........................... .... 21 .................................50 225 ............................... 50 XLVI, 89 . . 65 . 202 65. 86 208 201 203 202 . 208 . . 82 .... 203 .... 202 202 XLH, 49, 77, 86 ... 202 ... 202 . . 133, 147 17 17 <LV, 114 ........... . 208 . 21 XLII, 121 208 ............. 210 202 .....................21 50 ........... . XLV, 65 123, 202 202 . ...........47 . ... 59, 126, 164, 229 . XEIV, 117, 210, 213, 249 Itungtrntni. t. *Droo örtbfl. VI. G. Greifen.
274 ’HleifferDerjeicfjnis. Seite Schult), Jof). Jaf., ©lotfengießer Sd)iilj, Joh-, ©ottl., Orgelbauer Sd)urig, Johann, Orgelbauer . Ser, ©riffian, ©locfengicßer ....... Sievert, Slbraham, ©locfengicßer . . Specht jun., Johann ©irl ©ottlob, ©lafennciffer Steffecf, fötaler . ..................... XIJI, \I.IV, 8«, 145 ................... 21, 89, 256 .............. 49 ......XL1V, 79, 123, 145, 152, 229, 237 .................XL.1I, 101 ........................114 ...................... 199 Stellmacher, Jafob, ©locfengießer . ................. XXXIX, 47 Stüter, paumciiler . ....... ....... 2t iropon, fötaler . ............. • .... 203 Ulrich, Gfctrl Jriebvid) (fiehe Sd)illing Rranj), ©locfengießer . 12«, 131, 164 Ulrid), ©ebriibcr, ©locfengießer . . . . ...................................136 Peccd)io, Palma, fötaler.................................................................... 203 ba üsinci, Seouarbo, fötaler ......................................................................21, 243 fBoillarb, granj, ©locfengießer ... . XLU, 94, 112, 118, 132, 152 Poillarb, Johann Paffian, ©locfengießer....................................... ... XL1I, 221, 222 23 oß, ©ul Jriebrid), ©locfengießer ...... ...................................112 © 23oß & Sohn, ©locfengicßer.................................................................- 118 fföaterloo, SSXater............................................................. . ..............202 23olf, ©. $., Silberfd)nüeb...........................................................................237 Jeibler, Wottfrieb, Orgelbauer...................................................................... 208 2)teiftcrinitialen. C. B. Meld) in Surtfdjow . . ............................................ . 111 <. B. ©offen. Meld) in Pommerjig........................................................................... 143 C. B. ©offen. 2 .Reiche unb patenen in ^hiemenborf ......... 220 c. E. w. patene in ©tehnoiv..................................................................................82 I). N. M. Jr>O|Henbüd>fe in L'eiterOborf.............................. ..................... . . . .117 E. 1. z. Porträt im fRathautffaal jn ßrvffen...............................................................6s F. I. ©-offen, Saufbctfen in ^-|)ienieiit>Di-f........................................................ .219 G. B. ©offen. Seid), patene unb Oblatenbudjfe in «eiteroborf ... 116 G. F. G. ©offen. Seid) in ©ffar.......................................................................... 2« G. G. ©offen. fpoffienbäclffe in pommerjig . ..............143 H. E. ©üben. Sanne in Öteueiiborf...................................................................... 137 H. S. Stabtwappen in ber ’pfarrfirchc 311 Sonnnerfelb .182 1. B. ©offen. £aufbecfen in 2'Iait....................................................................... .137 1. F. C. 3auffd)uffel in ber gieformierten Sirdje 31t ©-offen . «2 I. F. D. Seid' unb -pafene in Jreppeln . . ................ 247 1. F. S. Seid) in plan . ... 138 1. K. SrujinEiiö in Sogau . 132 L. G. fyranffurt. Seid) in Saunnenborf .213 L. S. ©offen. Saitfbecfen in SBeutniti ... n L. S. IJäufbetfen in @id)berg . . . 83 M. S. ©offen, ^aufberfeit in Paubad)....................................................................... 2 S. H. ptalerei in ber Stabtpfarrfirdje 511 Sonnnerfelb it>3

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