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                    Brauner • Lehrbuch des Bambara

LEHRBUCH DES BAMBARA von Dr. habil. Siegmund Brauner © VEB Verlag Enzyklopädie • Leipzig 1974
© VEB Verlag Enzyklopädie, Leipzig • 1974 Verlagslizenz Nr. 434 — 130/72/74 — LSV 0874 Einbandgestaltung: Rudolf Uhlisch, Leipzig Printed in the German Democratic Republic Gesamt Herstellung: Offizin Andersen Nexö, Graphischer Großbetrieb, Leipzig III/18/38—5 Gesetzt in der Times-Antiqua (727/334-10, 727/334-8) Best.-Nr. 576006 2 EVP 34,- M
Inhaltsverzeichnis Einleitung 9 0.1. Verbreitung und kommunikative Funktion des Bambara — 0.2. Die sprachliche Stel- lung des Bambara — 0.3. Die Rolle des Bambara in der Republik Mali — 0.4. Phonetische Struktur und Schriftsystem des Bambara — 0.5. Weitere Literatur zum Bambara 1. Lektion 22 1.1. Die Wortarten im Bambara — 1.2. Die Struktur der Nominalsätze und die Ableitung von Wortarten — 1.3. Nominalsätze mit dem Prädikatskennzeichen... do — 1.4. Die Bil- dung des Plurals 2. Lektion 30 2.1. Die Personalpronomen — 2.2. Ausdruck von Possessivverhältnissen im Bambara — 2.3. Absolut gebrauchte Possessivformen — 2.4. Das Genitivverhältnis im Bambara — 2.5. Die Markierung des natürlichen Geschlechts 3. Lektion 37 3.1. Nominalsätze mit dem Prädikatskennzeichen ... ye ... ye — 3.2. Das Adjektiv in attributiver Stellung — 3.3. Das Adjektiv in prädikativer Stellung — 3.4. Die Zahlwörter von 1—10 4. Lektion 44 4.1. Nominalsätze mit dem Prädikatskennzeichen bb — 4.2. Postpositionen — 4.3. Aus- druck von Besitzangaben im Bambara (»haben«) — 4.4. Die demonstrativen Funktions- wörter nin und o — Mali jamana 5. Lektion 52 5.1. Zur Struktur der Verbalsätze — 5.2. Wichtige Verben des Bambara — 5.3. Der In- fimtiv — 5.4. Die Präsensform des Verbs mit bb (bi) — 5.5. Das Perfekt — Nzonzan ani sira 6. Lektion 62 6.1. Das Verbalnomen und seine Bildung — 6.2. Formen der aktuellen Gegenwart — 6.3. Das Imperfekt — 6.4. Das Futur — 6.5. Das Funktionswort de zur Hervorhebung eines Wortes — Bamakb dugu kbnb la
6 Inhaltsverzeichnis 7. Lektion 70 7.1. Das Plusquamperfekt — 7.2. Die Partizipien des Bambara — 7.3. Mittel der Wort- bildung — Suffixe -ni, -ya und -Za — 7.4. Wörter der Formklasse IV — Suruku ani nzonzan 8. Lektion 79 8.1. Der Imperativ — 8.2. Der Konjunktiv — 8.3. Der Konditional — 8.4. Relativsätze — 8.5. Weitere Suffixe — 8.6. Das Präfix Za- (ma-) — Ministri min bilale do kalan ko la a bö Kayes 9. Lektion 89 9.1. Wiedergabe des Passivs — 9.2. Weitere Zahlen — 9.3. Maße und Gewichte — Chronik der Könige von S6gou — Real ye Joliba bugo ni bi fla ani kele 10. Lektion 99 10.1. Sätze, die durch Funktionswörter eingeleitet werden — 10.2. Grußformen — 10.3. Namen der Wochentage — 10.4. Monatsnamen — 10.5. Jahreszeiten — Wolofobugu sugu — Segou dugu kbnb la 11. Lektion 108 11.1. Wortverdoppelungen — 11.2. Wiedergabe deutscher Steigerungsformen im Bam- bara — 11.3. Übersicht über das System von Formklassen und Funktionswörtem im Bam- bara — Sali ba (Saga sali) 12. Lektion 118 12.1. Grundzüge des Satzaufbaus im Bambara — 12.2. Zur Interdependenz von Ton und Akzent — 12.3. Zum entlehnten Wortschatz im Bambara — An Peresidan ka wisiti db S&gou reshibn kbnb Chrestomathie 127 Alimama Samori koma 127 Slgou faama ka jamani 131 Moritani ka sariya nyfc mögöu dö nana taama Mali könö 132 Nuanyd min kdra K6ni6ba dugu dla sira la 132 Ne ka dugu 133 Numukö ka baara 134 Cik&la dö ne ka dugu könö 134 Kungo sögöu ani nzonzan 136 Suruku ani nzonzan ani fyentöu 136 Nzonzan ani bala 137 Musojugu 138
Suruku ani musoköröni ani waraba 139 Suruku ani nzonzan 139 Suruku ani nzonzan 140 Suruku ani musoköröni 140 Kana ani kungokönöulu 141 Suruku ani jiri min bi kuma 141 Mangana Bone 142 Sirambatö saba 143 Suruku ani nzonzan 144 Suruku ani nzonzan 144 Wörterverzeichnis Bambara-Deutsch 145
Inhaltsverzeichnis 7
Einleitung 0.1. Verbreitung und kommunikative Funktion des Bambara Das Bambara ist die bedeutendste nationale Sprache der Republik Mali und darüber hinaus eine der großen und wichtigen Verkehrssprachen West- afrikas. Wie für viele von ihnen, gilt auch für das Bambara, daß sein Ver- breitungsgebiet und seine Funktionssphäre weit über das traditionelle Sied- lungsgebiet der entsprechenden ethnischen Einheit hinausreicht. Die Bam- bara siedelten seit einigen Jahrhunderten in den Gebieten links und rechts des Mittelniger, wo sich die frühfeudalen Bambarastaaten von Kaarta (mit der Stadt Nioro als Zentrum) und S6gou herausgebildet hatten, die heute im wesentlichen durch die Regionen Bamako und S6gou erfaßt werden. Westermann und Bryan1 gaben 1952 die Zahl der Bambara für Mali mit 835000, für Guinea mit 19000 und für Senegal mit 12000 an. In neueren Arbeiten malinesischer Autoren1 2 wird die Zahl der Bambara für Mali mit etwa 1,7 Millionen angegeben. Damit würden die Bambara rund 35 % der 4,8 Millionen zählenden Bevölkerung der Republik Mali aus- machen. Der Verbreitung des Bambara war sicher die Tatsache förderlich, daß seine Sprachträger sehr häufig und seit langer Zeit in bedeutende historische Er- eignisse, die mit den verschiedenen Staatengründungen im Westsudan ver- bunden waren, einbezogen wurden oder selbst als deren Gestalter in Erschei- nung traten. So gerieten die Bambara schon früh in Abhängigkeit zum Reiche Ghana mit der Hauptstadt Koumbi Saleh (heute auf mauretanischem Territorium in der Nähe der Grenze zu Mali gelegen), das im 11. Jahrhundert seine Blütezeit erlebte, mit den Sarakole oder Soninke als tragender Schicht, die auch heute noch die nördlichen Nachbarn der Bambara sind. Im 13. Jahrhundert wurden die Bambara dem Mali-Reich3 unter Sundyata 1 Westermann, D. — Bryan, M. A.: Languages of West Africa. London 1952. 2 Vgl. N’Diaye, B.: Groupes ethniques au Mali. Bamako 1970. 3 Die Hauptstadt des Mali-Reiches, Niani, wurde erst in den letzten Jahren von einer gui- neisch-polnischen Expedition am Sankarani, einem Grenzfluß zwischen Mali und Guinea, genau lokalisiert und ausgegraben.
10 Einleitung Keita tributpflichtig. Dieses Reich erlangte Berühmtheit insbesondere wäh- rend der Herrschaft des Königs Mansa Musa infolge des blühenden Handels mit Nordafrika, seines Wohlstandes und Reichtums, der viele arabische und berberische Händler, Künstler und Reisende anzog, und wegen des legen- dären Pilgerzuges von Mansa Musa mit einem riesigen Gefolge zu den Hei- ligen Stätten des Islam. Ende des 15. Jahrhunderts wurde das Siedlungsgebiet der Bambara von den Songhai von Gao erobert; die Städte Djenne, Timbuktu und Gao ent- wickelten sich zu bedeutenden Zentren von Handel, Bildung und Kultur, ehe die Eroberung durch die Marokkaner einsetzte. Im 17. Jahrhundert bildete sich ein mächtiges Königreich mit der Haupt- stadt Sögou, in dem der Clan Kulubali4 die Herrschaft an sich riß. Unter Biton Kulubali erkämpfte es seine Unabhängigkeit vom Mali-Reich, die Ma- rokkaner wurden vertrieben, Segou entwickelte sich zu einer mächtigen Hauptstadt. Nachdem sich die Dynastie der Tukuleur5 unter Hadj Omar und seinem Sohn Ahmadu an die Spitze des Reiches gesetzt hatte, wurde Segou Ende des vergangenen Jahrhunderts Zentrum und Bollwerk eines verzweifelten, jedoch letztlich ungleichen Kampfes der Bambara gegen die übermächtige französische Invasion und Kolonisation. Daß die Bambara also ständig die Enge eines stammesgebundenen Daseins durchbrachen, hat wesentlich zur Kenntnis und Verbreitung ihrer Sprache bei den benachbarten Völkern beigetragen. Somit trafen einige Bedingungen zusammen, die die Entwicklung des Bambara zur Verkehrssprache förder- ten: es war selbst Kommunikationsmittel einer relativ großen ethnischen Einheit, es hatte in der geschichtlichen Entwicklung und langdauemden übertribalen Kontakten bis in die jüngste Zeit eine Rolle gespielt und rückte schließlich ins Zentrum der ökonomischen, politischen und kulturellen Ent- wicklung des jungen unabhängigen Staates Mali, der seinerseits den Prozeß der Herausbildung als wichtigste nationale Sprache und Verkehrssprache bewußt förderte und fördert. Die Einbeziehung aller ethnischen Einheiten in das gesamtstaatliche poli- tische und wirtschaftliche Geschehen und die anhaltende Urbanisierung sind zu wichtigen Faktoren der Verbreitung des Bambara geworden. Vor allem die Urbanisierung erweist sich als Schmelztiegel der verschiedenen ethni- schen Gruppen. Reicht dem Dorfbewohner im allgemeinen die Kenntnis 4 Couloubaly oder Coulibaly, sehr häufiger Name der Bambara, geht auf die legendären Brüder Baramangolo und Niangolo zurück, die die Bambara als ihre Ahnherren an- sehen. Sie sollen der Sage nach einst den Niger ohne Piroge (kulu-bali einer ohne Piroge) mit Hilfe eines Fisches überschritten haben. 5 ein Fulbestamm aus Senegal
Einleitung 11 der Sprache seiner oft recht kleinen ethnischen Gemeinschaft, muß er in der Stadt die dort verbreitete Sprache benutzen: für die Städte der zentralen Gebiete Malis das Bambara. Die Angaben der Volkszählung für die Haupt- stadt Bamako zum Beispiel, deren Bevölkerung fast ausschließlich Bambara spricht, führen noch Angehörige von etwa 30 verschiedenen ethnischen Gruppen. Von Generation zu Generation gerät dabei aber die Kenntnis der Sprache dieser Gruppen zugunsten des Bambara immer mehr in Vergessen- heit. Diesen Prozeß fand ich auch bei eigenen Untersuchungen in der ethnisch recht heterogen zusammengesetzten Region S6gou bestätigt. Bei Befragun- gen erklärten 99,75% der Schüler von allgemeinbildenden und höheren Lehreinrichtungen, daß sie in der Lage sind, Bambara zu sprechen, obwohl sich nur 39 % von ihnen als zu den Bambara gehörig bezeichneten (die übri- gen bekannten sich zu weiteren 18 ethnischen Gruppen). Von diesen 99,75 % erklärten 69,15% der Schüler, daß sie nur Bambara sprechen. Das ist ein Prozentsatz, der auch weit über den spezifischen Anteil der Bambara an der Gesamtbevölkerung der Region hinausgeht. 80% der Schüler gaben an, daß sie auch im Elternhaus Bambara sprechen, ein Zeichen dafür, wie auch hier bei den einzelnen ethnischen Gruppen die eigene Sprache zugunsten der Ver- kehrssprache in den Hintergrund rückt. Besonders aufschlußreich waren Angaben von Bildungseinrichtungen ge- samtnationalen Charakters, die sich auf dem Territorium der Region be- finden. Hier erklärten 80% der Studenten und Schüler, ausreichende Bam- barakenntnisse zu haben und die Sprache aktiv zu beherrschen. Es ist wahr- scheinlich, daß auch der Anteil der Bambara-Sprecher an der Gesamtbevöl- kerung Malis dieser Zahl nahekommt. 0.2. Die sprachliche Stellung des Bambara Das Bambara gehört zur Gruppe der Mande-Sprachen, einer Sprachgruppe, die in Grundwortschatz und grammatischer Struktur eine für afrikanische Verhältnisse außergewöhnliche Einheitlichkeit aufweist. Eine weitere Unter- gliederung dieser Sprachen in eine nördliche Gruppe, die sogenannten Mande-tan-Sprachen und in eine südliche Gruppe, die Mande-fu-Sprachen, nach der Form des Zahlworts für »zehn« in diesen Sprachen, wie sie seit Beginn des Jahrhunderts von dem französischen Afrikanisten Delafosse vor- geschlagen und fast ausnahmslos von den Afrikanisten akzeptiert wurde, hat sich durch neuere Untersuchungen des Amerikaners Weimers6 als unzu- länglich erwiesen (ähnlich der früheren Untergliederung der indoeuro- 6 Weimers, W. E.: The Mande Languages, Washington 19.61.
12 Einleitung päischen Sprachen in eine Kentum- und Satemgruppe nach der Form des Zahlworts »hundert«). Weimers gliedert nunmehr in eine West- und eine Ostgruppe. Innerhalb der Westgruppe steht das Bambara neben solchen be- deutenden Sprachen wie Malinke, Dyula, Soninke, Khasonke, Vai (früher Mande-tan-Gruppe) und das Susu (Mande-fu); dazu gehören ferner, aller- dings mit einer Reihe deutlicher Unterschiede, das Mende in Sierra Leone sowie das Loma (oder Torna) und Kpelle (oder Guerze) im Regenwaldgebiet Guineas, in Sierra Leone und Liberia. Zwischen Bambara, Malinke und Dyula gibt es die engsten Beziehungen und die größte Ähnlichkeit. Ein Angehöriger einer dieser ethnischen Grup- pen vermag die anderen ohne große Mühe zu verstehen. Aus diesem Grunde hatte Delafosse auch alle drei als Dialekte einer Sprache unter der Bezeich- nung Mandingo zusammengefaßt. Den Gepflogenheiten in Westafrika fol- gend, sehen wir aber diese drei als selbständige Sprachen an, obwohl die Kriterien für die Unterscheidung von Sprache und Dialekt, wie sich auch hier erweist, noch ungenügend erarbeitet sind. Die sprachlichen Gemein- samkeiten bewirken, daß man sich mit Hilfe des Bambara auch außerhalb Malis, zum Beispiel in den Ostgebieten Senegals, in Gambia, in Guinea (vor allem in Oberguinea um Kankan und Siguiri, den wichtigsten Siedlungs- gebieten der Malinke), im Norden Sierra Leones, in Gebieten von Obervolta und in der Elfenbeinküste (vor allem im Verbreitungsgebiet des Dyula, das als Handelssprache bevorzugt wird), verständigen kann. Nicht zuletzt auch deshalb war das Bambara als Kommandosprache in der französischen Kolonialarmee in Westafrika verwandt worden. Einzelne Autoren (so Delafosse, Westermann/Bryan u. a.) sprechen auch von einem allgemeinen Mandingodialekt, dem sogenannten »kan gbe« (kan Sprache, Dialekt; gbe weiß, rein), der sich unter Teilen der Bevölkerung dieser Gebiete als lingua franca herausgebildet habe. Es handelt sich dabei jedoch nicht um eine festgefügte sprachliche Norm, sondern um ein Kenntnis- oder Ver- ständigungsmaximum sprachlichen Materials aus Bambara, Malinke und teils auch Dyula, das regional in sprachlicher Form und lexikalischem Um- fang außerordentlich verschieden ist. Ein längerer Dyula-Text im Rahmen der Chrestomathie soll dem Benutzer eine Vorstellung davon vermitteln, wieweit Verständigungsmöglichkeiten zwischen dem Bambara, Malinke und Dyula bestehen. Die Bambara nennen ihre Sprache »bamana kan«. Die Etymologie des Namens »bamana« läßt zwei Varianten offen: einmal die Bedeutung »Ver- leugnung«, »Verstoß der Mutter« bzw. »Abwendung von der Mutter«, in der sich möglicherweise der Übergang von der matrilinearen zur patrilinea- ren Deszendenz der Bambara widerspiegelt, eine Variante, die linguistisch relativ schwierig zu begründen ist; zum anderen von bama oder bamba in
Einleitung 13 der Bedeutung »Krokodil« eine totemistische Deutung (»Männer des Kro- kodils«, »Leute des Krokodils«), ähnlich wie bei dem Ortsnamen Bamako (»Ort hinter den Krokodilen«). Genaue Angaben über Kriterien und Merkmale einer Dialektaufgliederung des Bambara fehlen noch. Nach einer gewissen Sprachpraxis wird man je- doch Dialektunterschiede zwischen den einzelnen Regionen feststellen. Die Bambara selbst halten den Dialekt von Segou für den »reinsten« und »aus- drucksreichsten«. Nicht selten wird das von Sprechern aus dieser Gegend besonders betont. Nach mündlichen Informationen sollen sich jedoch die für die Entwicklung des Bambara verantwortlichen Stellen entschieden haben, die sprachliche Norm der Hauptstadt Bamako als Standard für die Ein- führung als Schriftsprache zu wählen. Das wird Untersuchungen der regio- nalen Abweichungen in ihrem Verhältnis zu diesem Standard auch in Zu- kunft nicht überflüssig machen. Die Texte des vorliegenden Lehrbuchs stammen von Informanten aus Bamako und der Region Sdgou. 0.3. Die Rolle des Bambara in der Republik Mali Während der französischen Kolonialherrschaft, im System der sogenannten »direkten Verwaltung«, blieb der Funktionsbereich des Bambara wie der der übrigen indigenen Sprachen auf die nichtoffizielle Sphäre des gesellschaft- lichen Lebens beschränkt, sieht man von der Verwendung des Bambara in der Kolonialarmee ab. Seitens der Kolonialverwaltung bestand weder ein Interesse an der Schaffung einer allgemein anerkannten Orthographie, die die Grundlage für das Entstehen eines Schrifttums hätte sein können, noch an der Förderung des kulturellen Lebens der Bevölkerung auf der Grund- lage der afrikanischen Sprachen überhaupt. Jeder, der sich mit Bambara beschäftigte, verwandte seine eigene, mehr oder weniger geeignete Tran- skriptionsmethode, oder man übertrug, wie es die Missionare taten, ganz einfach die Schreibweise des Französischen auf die Sprache, womit man natürlich der Lautstruktur des Bambara nicht gerecht werden konnte. Nach der Erringung der politischen Unabhängigkeit setzten sich die be- wußtesten gesellschaftlichen Kräfte Malis sehr bald für die Schaffung von Alphabeten für die Sprachen des Landes ein. So forderte bereits im Jahre 1962 der VI. Kongreß der Union Soudanaise (R. D. A.) in einer bemerkens- werten Entschließung, die Transkription der wichtigsten nationalen Spra- chen als effektives Mittel für die Verbreitung von Elementarkenntnissen auf den verschiedensten Gebieten (Landwirtschaft, Hygiene u. ä.) in Angriff zu nehmen.
14 Einleitung An den Untersuchungen zur Ausarbeitung von Transkriptionssystemen für die Sprachen Malis haben sich auch Linguisten der Sowjetunion und der DDR beteiligt.7 Die Ergebnisse dieser Zusammenarbeit würdigte die mali- nesische Regierung auf der von der UNESCO 1966 in Bamako durchge- führten Tagung, auf der alle Vorschläge diskutiert und der malinesischen Regierung ein einheitlicher Entwurf für ein Schriftsystem zur Annahme empfohlen wurde. Dieser Entwurf wurde nach geringfügigen Änderungen 1967 als Dekret vom Präsidenten der Republik verabschiedet und gilt nun- mehr als verbindlich. Das vorliegende Schriftsystem erfaßt wissenschaftlich den Phonembestand der Sprache und repräsentiert ihn durch ein leicht er- lernbares und schreibbares Inventar von Buchstaben. Gleichzeitig berück- sichtigt es auch einige extralinguistische Faktoren. Damit ist dieses Schrift- system auch für eine Anwendung auf die Sprachen der Nachbarländer geeignet, die es, wie Guinea das bereits tut, bei voller Beachtung der Be- sonderheiten der gegebenen Sprachen nutzen können. Durch gewisse Zugeständnisse an die Schreibweise des Französischen, so bei der Schreibung der halboffenen und halbgeschlossenen Vokale e und e9 o und d (Wiedergabe durch e und e sowie o und d) und der Schreibung der Nasalvokale, ergibt sich auch eine relativ unkomplizierte Setzbarkeit der Schrift, die, wenn man auf Prinzipien bereits vorhandener Systeme in einigen anglophonen Ländern Afrikas bestanden hätte, eine Umstellung der vor- handenen Druck- und Schreibmaschinen notwendig gemacht hätte. Mit der Schaffung dieser Schriftsysteme wurde ein wichtiger Beitrag für die Durchsetzung einer demokratischen Kultur- und Bildungskonzeption ge- schaffen, in der der Gebrauch der wichtigsten nationalen Sprachen seinen gebührenden Platz findet und das Mißverhältnis zwischen der realen sprach- lichen Situation und dem Gebrauch des Französischen als offizieller Sprache beseitigt wird. Es liegt im Sinne dieser Konzeption, die tief im Bewußtsein der Völker Malis verwurzelten kulturellen Werte zu erhalten und zu pflegen, neue Leistungen auf diesem Gebiete zu vollbringen und zu fördern und in nicht allzu ferner Zukunft das Niveau der Bildung und der allgemeinen Kultur der Bevölkerung entscheidend zu heben, ohne daß damit zunächst die Verwendung des Französischen im innerafrikanischen und internatio- nalen Verkehr und der höheren Verwaltung sowie für den Erwerb wissen- schaftlicher Kenntnisse eingeschränkt wird. In den letzten Jahren hat sich das Schriftsystem für das Bambara besonders bei der sogenannten funk- tionellen Alphabetisierung, der Vermittlung hauptsächlich landwirtschaft- 7 Vgl. Brauner, S.: Bisherige Ergebnisse bei der Schaffung von Transkriptionssystemen für die nationalen Sprachen der Republik Mali. In: Mitteilungen des Instituts für Orient- forschung, Bd. 14, H. 3, 1968.
Einleitung 15 lieber und einfacher technischer Kenntnisse in dieser Sprache für die Bevöl- kerung vor allem der Regionen Bamako und Sdgou, voll bewährt. Mit der Schaffung einer allgemein anerkannten Schrift ist allerdings erst der Anfang für die planmäßige Entwicklung der nationalen Sprachen gemacht worden. Es bedarf künftig noch enormer Anstrengungen, um ein Schrift- tum — sei es populärer, wissenschaftlicher oder künstlerischer Natur — in diesen Sprachen zu schaffen sowie Lehrmaterialien herauszugeben. Die frankophonen Staaten Afrikas haben hier gegenüber den anglophonen, be- dingt durch eine unterschiedliche Entwicklung in der Kolonialzeit, einen un- geheuren Nachholebedarf. Negativ macht sich nach wie vor der Mangel an wissenschaftlich fundierten linguistischen Untersuchungen zum Bambara bemerkbar. Seine Sprachstruktur ist bisher praktisch kaum erforscht wor- den, und es bedarf umfassender Arbeiten der afrikanischen Sprachwissen- schaft, um auf diesem Gebiet entscheidend voranzukommen. Da das Bambara, wie alle afrikanischen Sprachen unter der französischen Kolonialherrschaft, aus der offiziellen Sphäre des gesellschaftlichen Lebens ausgeschlossen und das Französische bevorzugt verwendet wurde, konnte in den letzten Jahrzehnten ein umfangreicher Wortschatz — Einzelwörter und ganze Redewendungen (vgl. delegasidn gation« oder komite militer de la liberasidn national »Militärkomitee für nationale Befreiung« und viele andere) aus dem Französischen ins Bambara eindringen. Es handelt sich dabei vorwiegend um aktuelle Begriffe aus allen Bereichen des Lebens, vor allem auch aus der Technik. Auf die zweifellos vorhandenen Möglichkeiten des Bambara, zumindest einen Teil dieser Termini mit eigenen lexikalischen Mitteln bilden zu können, ist bedauerlicherweise vor allem in der Kolonialzeit nicht zurückgegriffen worden, so daß französisches Wortgut und französische Vorstellungen viele Bambarabegriffe verdrängt oder verschüttet haben. Gebildete Bambara- sprecher vermögen sich aber trotzdem heute mit einem Minimum an fran- zösischem Wortgut zu aktuellen Sachverhalten zu äußern. Es galt als sen- sationell, daß der bekannte senegalesische Philosoph und Historiker Cheikh Anta Diop kürzlich Einsteins Buch über die Relativitätstheorie ins Wolof, die wichtigste nationale Sprache Senegals, übersetzte, ohne französische Wörter zu verwenden. Er wollte damit die reichen Möglichkeiten und die Eignung einer afrikanischen Sprache für die Wiedergabe moderner und abstrakter Sachverhalte nachweisen. Sicher verfügt das Bambara bei einer gewissen Entwicklung und Aktivierung verschütteten Wortguts über ähn- liche Möglichkeiten. Ohne puristische Ziele verfechten zu wollen oder ihnen das Wort zu reden, sollte der besseren Nutzung der im Bambara vorhande- nen Mittel der Wortbildung künftig mehr Aufmerksamkeit geschenkt wer- den.
16 Einleitung Seit 1972 wird übrigens eine Bambarazeitung — Kibaru (»Nachricht« »Nachrichten«) — herausgegeben. 0.4. Phonetische Struktur und Schriftsystem des Bambara Das 1967 als verbindlich deklarierte Schriftsystem beruht auf exakten phono- logischen Untersuchungen mit einer klaren Unterscheidung von Phonemen und bestimmten Realisierungsvarianten. Die im Ergebnis ermittelte relatr einfache Phonemstruktur kann durch eine geringe Zahl von graphischen Zeichen repräsentiert werden. 0.4.1. Vokale. Das Bambara verfügt über 7 Vokalphoneme, und zwar /al, lei, lei, /i/, /o/, fo/ und /«/, die durch die Grapheme a, fc, e, i, o, ö und u repräsentiert werden. Artikulationsstelle und Höhe der Zungenhebung gehen aus dem folgenden Vokalviereck hervor: Artikulationsstelle der Zunge vorn Mitte hinten geschlossen i------------------------------u halbgeschlossen e---------------------o halboffen e----------------o offen ------------ a Besondere Sorgfalt erfordert, wie bereits Klingenheben richti&erkannte, dit Feststellung des exakten Öffnungsgrades der Vokale mittlerer Zungen läge, also e : e, b : o. Diese Phoneme können durch Oppositionen wie kele eins : kele Krieg, Kampf, ko Sache : kb Rücken, hinten u. a. ermittelt werden. Der Öffnungsgrad der beiden Phonempaare kann aller- dings, vor allem in den Dialekten, variieren. In der bisher vorliegenden Lite- ratur über das Bambara finden wir deshalb nicht immer einheitliche Angaben. Die Schreibung b und b für die halboffenen Vokale erfolgte in Anlehnung an die Schreibweise des Französischen wegen der leichteren Realisierung beim Druck. Vokallänge kann lexikalisch wie grammatisch (allerdings nur bei Bildung des Plurals) unterscheidend wirken. Sie wird durch doppelte Schreibung des Vokals kenntlich gemacht. maa Mensch, Mann taa gehen uluu Hunde buruu Brote ma (Negationspartikel) ta nehmen, ergreifen ulu Hund buru Brot
Einleitung 17 <>y 0.4.2. Nasalvokale. Die oralen Vokale können auch als Nasalvokale auftreten. Zur Kennzeichnung der Nasalität verwendet man wie im Fran- zösischen den oralen Vokal 4- n (oder m vor folgendem bilabialen Konso- nanten). Im absoluten Wortauslaut ist meist ein »echter« Nasalvokal zu hören, d. h. ein Nasal ohne zusätzliche Bildung eines Nasalkonsonanten: i dan zählen kun Kopf v fin schwarz fen Sache fm Wortinneren dagegen wird der Übergang zum folgenden Konsonanten durchweg durch einen Nasalkonsonanten hergestellt, vgl.: kuntigi Häuptling denke Sohn banfla Mütze dbnkilida singen Relativ häufig und je nach Gegend verschieden können orale und nasale Vokale als Varianten voneinander auftreten, so: ma und man ist nicht (Negationspartikel) kele und kelen eins nzozan und nzonzan Hase 0.4.3. Vokalelision ist eine im Bambara wie auch in den übrigen Mande-Sprachen recht häufige Erscheinung. Sie wird im Dekret von 1967 nicht erwähnt. Es hat sich jedoch die Praxis durchgesetzt, Vokalelision durch einen Apostroph zu kennzeichnen. Wir folgen diesem Prinzip in den Jällen, wo es sich um Vokalelision zwischen zwei Wörtern handelt. riy'a me (ne ye a mä) ich habe es gehört od. verstanden rfy'a d’a ma (ne ye a di a ma) ich habe es ihm gegeben a y’a ta (a ye a ta) er hat es genommen rifa (ne fa) mein Vater m'ba (ne ba) meine Mutter n'te taga (ne te taga) ich gehe nicht m'be baarake (ne bä baarake) ich arbeite so b'a fe (so bä a fä) er hat ein Pferd Vokalelision im Wortinneren, und zwar in der Position zwischen zwei Kon- sonanten, von denen der zweite ein lateraler oder nasaler Konsonant ist, wird nicht gekennzeichnet, vgl.: bila, bla setzen, stellen tolo9 tlo Ohr mina, mna nehmen turu, tru pflanzen, anbauen kili, kli Ei 0.4.4. Konsonanten. Ein Anlaß, im Bambara Doppelkonsonanz zu schreiben, wie es die Missionare in Anlehnung an die französische Schreib- weise taten, besteht nicht, da die Konsonanten nicht geminiert sein können. * Lehrt. Bambara
18 Einleitung Sie wird traditionell lediglich in der Schreibung solcher Wörter wie Allah beibehalten. Explosive Konsonanten sind: p und b bilabial, stimmlos bzw. stimmhaft t und d dentalalveolar, stimmlos bzw. stimmhaft k und g velar, stimmlos bzw. stimmhaft c und J palatalisierte dentalalveolare Konsonanten, stimmlos bzw. stimmhaft Normalerweise ist p im Wortschatz des Bambara relativ selten. Seine Auf- nahme in den Phonembestand macht sich aber insbesondere durch Wort- entlehnungen {palato »Mantel«, peresidan »Präsident« u. a.) sowie durch Eigennamen notwendig. Der stimmhafte bilabiale Plosiv b kann in den Dialekten über die Zwischen- stufe eines Reibelautes zu einem Halbkonsonanten (w) werden: saba oder sawa drei. Der stimmhafte velare Plosiv g ist in intervokalischer Stellung, regional und individuell verschieden, auch als Frikativ zu hören, als Variante zum Pho- nem /gl also. Der Frikativ kann dann auch völlig verschwinden. Das ist Ur- sache für zahlreiche Kontraktionen im Bambara. taga > taya > taa gehen mindgö > minoyb > minaa Durst dogo > doyo > dua klein u. a. c und j bezeichnen palatalisierte, dentalalveolare Konsonanten (stimmlos und stimmhaft). Ursprünglich war hier die Schreibung mit dem Zeichen für Palatalität (j) und den dentalalveolaren Konsonanten (ty und dy) vorge- schlagen worden. Frikative Konsonanten (Reibelaute) des Bambara sind: f dentilabial, stimmlos, ohne stimmhafte Entsprechung8 s und z alveolar, stimmlos und stimmhaft. Man beachte stets, daß z dem stimmhaften des Deutschen entspricht. Mit z erfolgt in Lehnwörtern die Wiedergabe von frz. j und g, z. B. Nizeri »Niger« (Land), zuen »Juni«, zanwuye »Januar«. sh postalveolar, stimmlos wie deutsch sch h uvular wie im Deutschen 8 Dazu ist das palatalisierte fy bedeutungsunterscheidend, z. B. fere »Mittel«, »Gelegen- heit«: fyere »verkaufen«, wird aber im Dekret als solches nicht ausgewiesen. Die Zeitung »Kibaru« schreibt feere »verkaufen«.
Einleitung 19 Laterale Konsonanten des Bambara sind: r und l beide alveolar, d. h., es ist besonders darauf zu achten, daß Zungen-r gesprochen wird. Nasale Konsonanten sind: m und n bilabial bzw. alveolar wie im Deutschen ny palatalisiert, wie frz. gn in signer, gagner usw. TI velarer nasaler Verschlußkonsonant, wie deutsch ng im Auslaut (er sang, Klang). Für das Phonem y ist der einzige neue Buchstabe ins Bam- bara eingeführt worden. In Anlehnung an die Schreibweise des Swahili (ng') hätte man auch das noch vermeiden können. Aus drucktech- nischen Gründen schreiben wir hier ng\ Das Phonem kommt selten vor, so bei ng'bni »Stachel«, »Dom«. Halbkonsonanten des Bambara sind w und y. w ist bilabial mit starker Lippenrundung, y ist wie deutsches j zu sprechen. In Ermangelung eines Zeichens für den stimmhaften dentilabialen Reibelaut dient w in Lehnwör- tern aus dem Französischen (so iiwru »Buch« u. a.) gleichzeitig zu dessen Wiedergabe. Das Alphabet für das Bambara würde dann in der richtigen Anordnung folgendermaßen lauten: abdjeefghiklmnnyng* odprs sh tcuwyz Das im Dekret von 1967 noch enthaltene kh für einen stimmlosen velaren Reibelaut ist hier nicht angeführt, da es im Bambara nicht vorkommt. 0.4.5. Silbenton und Intensität. Das Bambara unterscheidet zwei Sil- bentöne — Hochton und Tiefton —, die bedeutungsdifferenzierend wirken. Die Tonstruktur eines Wortes wird im Vokabular stets mit angegeben, so muso (T-H) »Frau«, baara (H-H-T) »Arbeit« usw. Das Dekret von 1967 emp- fiehlt, nur den Hochton, und zwar durch einen Accent aigu (*), in sonst miß- verständlichen Fällen zu kennzeichnen. Das Bambara kennt zahlreiche Wör- ter mit gleichem Phonembestand, die nur durch den Ton unterschieden werden. Solche Fälle sind unter vielen anderen: 2* sö Haus jäli wieviel bi zehn dön wissen du Familie jön wer sä Schlange könö Vogel so Pferd joli Blut bi heute dön tanzen du biegen jön Sklave sa Tod; sterben könö Inneres, in
20 Einleitung fäna Distanz fölo der erste füru Heirat fand Lüge fdlö Fenster furü Magen sira Weg, Straße süma Geruch sirä Tabakpflanze sumä Kälte Bei den halboffenen Vokalen e und d wird der Hochton durch einen Accent circonflexe (*) markiert, also e bzw. ö. Die Intensität oder der Akzent (wie im Deutschen im allgemeinen auf der ersten Silbe hegend) spielt im Bambara bei der Wortbildung und in der Wortkomposition eine wichtige Rolle. Er ist abhängig von der Tonstruktur eines Wortes und hegt, unter der Bedingung, daß ihm ein Tonmuster T-H vorausgeht und das Wortbildungselement (z. B. ein Suffix) selbst hochtonig ist, auf der letzten Silbe. kdroke (T-H-H’) älterer Bruder masake (T-H-H’) König Zu der etwas umstrittenen Problematik des Akzents wird noch einmal ge- sondert SteUung genommen, vgl. 12.2. 0.4.6. Silbenstruktur. Die Struktur der Silbe des Bambara ist im all- gemeinen K + V (Konsonant + Vokal). Die Silbe ist immer offen, d. h., Konsonanten am Silbenende werden, auch bei Lehnwörtern, vermieden. Solche Positionen werden durch einen Vokal aufgelöst, vgl. Avörter wie mobili, watiri u. a. In der Position der Vokale treten auch Nasalvokale auf. Im Bambara ist eine starke Tendenz zum MonosyUabismus zu beobachten. Viele Wörter, die in verwandten Sprachen zweisilbig sind, sind im Bambara einsilbig, vgl. Vai sowo »Pferd«, Bambara so. Diese Tendenz wird durch die Vokalelision noch verstärkt, vgl. Beispiele wiefila > fla, kill > kli u. a., so daß häufig auch eine Silbenstruktur K + K + V entsteht. Durch Aus- fall des stimmlosen velaren Verschlußkonsonanten g über die Zwischen- stufe eines Frikativs kommt es auch sehr häufig zu einer Silbenstruktur K 4- V + V. 0.5. Weitere Literatur zum Bambara Das vorliegende Buch steht eine Einführung ins Bambara dar. Umfassende Abhandlungen und weiterführende Darstellungen der Sprache fehlen im wesentlichen. Für eine weitere Beschäftigung mit der Sprache wird folgende Literaturauswahl empfohlen: Mohn, Mgr.: Dictionnaire bambara-frangais et franpais-bambara. Issy-Les Moulineaux (Seine) 1955.
Einleitung 21 Delafosse, M.: La langue Mandingue et ses dialectes (malinke, bambara, dioula), 1.1, Paris 1929; t. 2; Paris 1955. Delafosse, M.: Essai de manuel pratique de la langue mande ou mandingue. Paris 1901. Klingenheben, A.: Die Mande-Völker und ihre Sprachen. In: Zeitschrift für Eingeborenensprachen, Bd. 34, 1944. Labouret, H.: Les Manding et leur Langue. Paris 1934. Houis, M.: Rapport sur les langues du groupe Mande. In: Actes duColloque international de linguistique negro-africaine, Dakar 1963. Weimers, W. E.: The Mande Languages. Washington 1961. EpoHeuKnii, A. P.: O rjiarojiBHBix $opMax 5i3biKa ßaMßapa. A^pmcaHCKaa (JmjiojiorHH. MocKBa 1965. ToKapcxaH, B. II.: äjbik MajiHHKe (MaminHro). MocKBa 1964.
1. Lektion 1.1. Die Wortarten im Bambara Über die Problematik der Wortarten im Bambara liegen bisher noch keine Untersuchungen oder gar sichere Kenntnisse vor. Um der Gefahr zu ent- gehen, die von der traditionellen indoeuropäischen Grammatik festgelegten Wortarten, die zum Teil nach recht unterschiedlichen Gesichtspunkten er- mittelt wurden, aphoristisch auf eine afrikanische Sprache zu übertragen, wurde versucht, die Wortartenklassifizierung im Bambara aus der Satz- struktur heraus vorzunehmen1, d. h. die Wortarten aus bestimmten Posi- tionen und Distributionen im Satz zu ermitteln und in Klassen zusammen- zufassen. Um einzelne Wortklassen noch genauer zu beschreiben, werden dann deren spezifische morphologische und semantische Charakteristika mit einbezogen. Fries und Helbig gehen davon aus, daß alle Wörter unabhängig von ihrer lexikalischen Bedeutung zu einer Wortklasse gehören, wenn sie in bestimm- ten Rahmen oder syntaktischen Strukturen die gleiche syntaktische Posi- tion einnehmen. Dabei wird noch eine Unterscheidung in Formklassen und Klassen von Funktionswörtem vorgenommen. Formklassen werden als Klassen von Wörtern aufgefaßt, die strukturelle und lexikalische Bedeutung haben, es sind offene Klassen mit einer jeweils unbeschränkt großen Anzahl von Wörtern, die sich auch ständig verändern kann.1 2 Die Klassen der Funktionswörter sind geschlossene Klassen und können nicht beliebig erweitert werden. Sie dienen im wesentlichen der Realisierung bestimmter Beziehungsfunktionen im Satz. Eine lexikalische Bedeutung kann für sie kaum ermittelt werden. 1 Dieses Verfahren haben bereits Fries 1952 für das Englische und Helbig 1968 für das Deutsche angewandt. Vgl. Fries, C. C.: The Structure of English. New York 1952; Helbig, G.: Zum Problem der Wortarten in einer deutschen Grammatik für Ausländer. In: Deutsch als Fremdsprache, Bd. 5, S. 1—16, Leipzig 1968. 2 Fries und Helbig ermitteln für das Englische und Deutsche jeweils vier solcher Form- klassen, die starke Beziehungen zu den traditionellen Kategorien wie Substantiv, Verb, Adjektiv und Adverb haben.
1. Lektion 23 1.2. Die Struktur der Nominalsätze und die Ableitung von Wortarten Die im Bambara vorkommenden Nominalsätze lassen sich nach ihrer syn- taktischen Konstruktion eindeutig auf vier Grundtypen zurückführen. Kri- terium dafür ist das Kennzeichen des Prädikats. Als Nominalsatz wollen wir hier einen Satz ansehen, in dem kein als vollwertig zu einer später noch zu ermittelnden Formklasse II (Verb) gehörendes Wort die Funktion des Prädikats ausübt. Die in den vier Grundtypen von Nominalsätzen auftreten- den und das Prädikat bildenden Wörter, im traditionellen Sinne Kopula oder Hilfsverben, erfüllen diese Voraussetzungen nicht, sie kennen nur eine zeitliche Modifizierung Präsens-Präteritum und die Negation. Die struk- turellen Unterschiede zwischen Sätzen mit einem Verb als Prädikat und den hier vorliegenden scheinen mir ein wichtiges Kriterium für eine Unterschei- dung zwischen Nominal- und Verbalsätzen zu sein. Folgende Typen von Nominalsätzen lassen sich im Bambara erkennen: Typ 1. Kennzeichnung des Prädikats durch ... do. Nyo do. Das ist Hirse. So do. Das ist das (ein) Haus od. eine Hütte. Muso do. Das ist die (eine) Frau. Ne do. Das bin ich. Dugu ba do. Das ist ein großer Ort. Bamakb misiri ba do. Das ist die große Moschee von Bamako. Typ 2. Kennzeichnung des Prädikats durch ... ye ... ye. O ye so ye. Das ist ein (das) Haus. O ye kdnö ye. Das ist der (ein) Vogel. O ye muso ye. Das ist die (eine) Frau. Segou ye dugu ba ye. Sdgou ist ein großer Ort. Mali ye jamana ba ye. Mali ist ein großes Land. Typ 3. Kennzeichnung des Prädikats durch ... ka ... Sira ka jan. Der Weg ist lang, weit. O ka nyi. Das ist schön. Di ka timi. Honig ist süß. Allah ka bdn. Allah ist groß. Typ 4. Kennzeichnung des Prädikats durch ... be Mobili be yan. Das Auto ist (befindet sich) hier. Funteni be. Es ist Hitze, es ist heiß. M'be yan (ne be yan). Ich bin hier. Bana bö n'na. Die (eine) Krankheit ist in mir, ich bin krank.
24 1. Lektion Aus diesen vier Typen von Nominalsätzen, die gleichzeitig als Substitutions- rahmen verwendet werden können, lassen sich folgende erste Schlußfolge- rungen hinsichtlich einer Wortartenklassifizierung ableiten: a) In den vier Substitutionsrahmen können, außer bei Typ 3 in der Position nach ... ka ..., Wörter stehen wie nyd »Hirse«, so »Haus«, muso »Frau«, misiri »Moschee«, di »Honig«, mobili »Auto«, Allah, Segou, Bamako, Mali, ne »ich«, a »er«, »sie«, o »das«, »jenes« und so weiter. Sie bilden in diesen Rahmen grammatisch richtige Sätze. All diese Wörter lassen sich zu eiper Formklasse I zuordnen. Es handelt sich dabei um eine offene Klasse mit einer unbeschränkt großen Zahl an Wörtern. Die hier zitierten Beispiele be- legen, daß es sich im herkömmlichen Sinne um Substantive, Eigennamen, Personalpronomen (ne, a) und Demonstrativa (o »das«, »jenes«, nin »dieser«) handelt, die sich in den gewählten Rahmen einheitlich verhalten. Das schließt eine weitere mögliche Untergliederung und das Wirksamwerden semanti- scher Selektionsbeschränkungen nicht aus. b) In der Stellung nach ... ka... im Rahmen des Typs 3 der Nominalsätze sind nur Wörter des Typs jan »weit«, »lang«, timi »süß«, bon (Variante zu ba »groß« in prädikativer Stellung), nyi »schön«, »gut« und so weiter möglich, nicht aber Wörter der soeben ermittelten Formklasse I. Es handelt sich hierbei um die Klasse der Adjektive, die wir als Formklasse III bezeichnen wollen. Die Wörter dieser Formklasse können in den für die Formklasse I gültigen Positionsregeln nur dann Vorkommen, wenn sie mit einem Wort dieser Formklasse verbunden sind, d. h. in der attributiven Stellung des Adjektivs. Hierbei zeigt sich, daß dies nur mit Wörtern des Typs mobili, misiri, so, nyd, di usw. möglich ist, d. h. also mit Wörtern, die traditionell als Substantive bezeichnet werden, nicht aber mit Wörtern des Typs ne »ich«, a »er«, »sie«, o »das«, »jenes«. Das zwingt uns zu einer weiteren Untergliederung der Formklasse I. c) Die prädikatsbildenden do, ye, ka und be einschließlich der von ihnen ableitbaren Formen sollen zunächst einer Formklasse II zugeordnet werden, die im allgemeinen den Verben Vorbehalten sein soll. Dazu und speziell zum Verhältnis dieser Wörter zu den »eigentlichen« Verben vgl. 5.1. 1.3. Nominalsätze mit dem Prädikatskennzeichen ... do Wörter der Formklasse I, Substantive und Personalpronomen, können mit dem Prädikatskennzeichen ... do in der Bedeutung »das ist ...«zu Nominal- sätzen verbunden werden. Die Negation dieser Sätze erfolgt durch ... te in der Bedeutung »das ist nicht...«, »das ist kein ...«. so Haus, Hütte so do das ist ein, das Haus so te das ist kein Haus, keine Hütte
1. Lektion 25 liwru Buch liwru do das ist das, ein Buch liwru te das ist kein Buch, das ist nicht das Buch mobili Auto mobili do das ist ein Auto mobili te das ist kein Auto baarakela Arbeiter baarakela do das ist ein Arbeiter baarakela te das ist kein Arbeiter misiri Moschee misiri do das ist die, eine Moschee misiri te das ist keine Moschee lakoli Schule lakoli do das ist die, eine Schule lakoli te das ist nicht die Schule, das ist keine Schule Es sei an dieser Stelle zunächst vermerkt, daß im Bambara die Determina- tion, die zum Beispiel im Deutschen durch die Verbindung mit dem be- stimmten Artikel kenntlich gemacht wird (das Haus : ein Haus), im Bam- bara irrelevant ist und morphologisch auch nicht kenntlich gemacht wird, also so »das Haus«, »ein Haus«, muso »die Frau«, »eine Frau«, teri »der Freund«, »ein Freund« usw. Einige Linguisten sind der Meinung, daß die Determination im Bambara durch Veränderung der Tonhöhe zum Ausdruck gebracht wird. Ich kann mich dieser Auffassung nicht anschließen, zumin- dest was eine Opposition im obengenannten Sinne betrifft (vgl. dazu die näheren Ausführungen über den Akzent). Zur Kennzeichnung der Indeter- mination verfügt das Bambara über das Wort do (H) in der Bedeutung »einer«, »ein gewisser«, »irgendeiner«. Vor den Prädikatskennzeichen ...do (... te) können im Prinzip beliebig viele Wörter der Formklasse I stehen, ihre Zahl ist jedoch durch die Sprachpraxis begrenzt. Die Verbindung zwi- schen den einzelnen Wörtern der Formklasse I erfolgt meist durch ni oder ani »und«, aber auch durch wala »oder«: Ce ni muso do. Das ist ein Mann und eine Frau. Tabali ni sigilan do. Das ist ein Tisch und ein Stuhl. Buru ni ji do. Das ist Brot und Wasser. Suruku ani baman ani nzonzan do. Das ist die Hyäne, das Krokodil und der Hase. Saga wala baa dol Ist das ein Schaf oder eine Ziege? Morphologisch sind ...do und ... nur durch tun- modifizierbar. Beide bringen dann die Vergangenheit zum Ausdruck. Suruku tundo. Das war eine (die) Hyäne. Mobili tunte mobileti tundo. Das war kein Auto, das war ein Moped. Nyd tundo. Das war Hirse. Muso tunte. Das war keine Frau.
26 1. Lektion Nominalsätze mit den Prädikatskennzeichen do (te) werden im allgemeinen als Aussagesätze verstanden. Durch Intonationsveränderung, d. h. die Reali- sierung der Frageintonation im Satz, können sie auch Fragesätze werden. So do. Das ist ein Haus. So dol Ist das ein Haus? Baarakela do. Das ist ein Arbeiter. Baarakela do*! Ist das ein Arbeiter? Klarer jedoch als die bloße Verwendung der Frageintonation ist der Ge- brauch des speziellen Fragefunktionsworts wa, das am Satzende steht. Nyb do wa? Ist das Hirse? Den do wa? Ist das ein Kind? Baarakela do wa? Ist das ein Arbeiter? Tabali wala sigilan do wa? Ist das ein Tisch oder ein Stuhl? 1.4. Die Bildung des Plurals Das Bambara unterscheidet zwei Numeri — Singular und Plural. Der Plural wird mit dem stets tieftonigen Suffix -w markiert, das genetisch, wie auch in den dem Bambara am nächsten verwandten Sprachen, mit dem Personal- pronomen der 3. Person Plural (Bambara -w, Malinke -ru, -lu, Dyula -lu) in Verbindung gebracht werden muß. Die Zeitung »Kibaru« schreibt dieses Pluralsuffix in ihren bisherigen Ausgaben als -w. Wir folgen dieser Praxis zunächst nicht, da sie gegen das Prinzip der Schreibung eines Phonems durch einen Buchstaben verstößt. Die Pluralbildung kann theoretisch von allen Wörtern der Formklasse I, außer den Personalpronomen, gebildet werden, sie wird jedoch durch seman- tische Bedingungen stark eingeschränkt, zum Beispiel bei abgeleiteten Sub- stantiven mit dem Suffix -ya zur Bildung von abstrakten Begriffen (teriya »Freundschaft«, barkantanya »Schwäche«, »Impotenz« u. a.), bei Eigen- namen, Stoff- und Sammelnamen. Sie erfolgt hier nur, wenn bestimmte Ein- zelfalle möglich sind, so ji »Wasser«, Plural jiu, tiga »Erdnuß«, »Erdnüsse«, Plural tigau. Neben den sich syntaktisch nach der Formklasse I verhaltenden Personal- pronomen können auch die Zahlwörter (vgl. unter 3.4.), die in den Rahmen für Wörter der Formklasse I vorkommen, keinen Plural bilden, dagegen Wörter, die herkömmlicherweise als Demonstrativpronomen (vgl. nin »die- ser« unter 4.4.) und Relativpronomen (8.4.) aufgefaßt wurden. Beispiele für die Pluralbildung: mbgb Mensch, Mann mbgbu Menschen, Leute muso Frau musou Frauen ce Mann ceu Männer
L Lektion 27 misiu Kühe, Rinder sagau Schafe baarakelau Arbeiter senekelau Bauern teriu Freunde watiriu Wagen, Autos sou Häuser, Hütten misi Kuh, Rind saga Schaf baarakela Arbeiter senekela Bauer teri Freund watiri Wagen, Auto so Haus, Hütte Bei der Bildung des Plurals ist folgendes zu beachten: a) Endet ein Substantiv bereits auf den Vokal -w, so führt die Pluralbildung zur Vokallängung, der einzigen grammatischen Funktion der Vokalquanti- tät. ulu Hund buru Brot PI. uluu Hunde PI. buruu Brote u. a. b) Ein auslautender Nasalvokal ist auch vor der Pluralendung konsequent als solcher zu realisieren, obwohl die Schreibung hier möglicherweise den Eindruck einer Denasalierung entstehen läßt. den Kind PI. denu Kinder fen Sache PI. fenu Sachen, Dinge Zwecks besserer Abgrenzung und deutlicherem Erkennen des Nasalvokals im Schriftbild war längere Zeit die Schreibung den-u,fen-u usw. in der Dis- kussion. Sie hat sich aber letztlich nicht durchgesetzt. c) Substantive mit dem Endvokal -i und einem ihm vorhergehenden late- ralen Konsonanten (r, Z) können den Endvokal i im Plural verlieren (über die Zwischenstufe des entsprechenden Halbvokals y): teri Freund PI. teriu (teryu) oder teru watiri Auto PI. watiriu oder watiru Ganz allgemein besteht jedoch im Bambara die Tendenz, auf die morpho- logische Kennzeichnung des Plurals weitgehend zu verzichten, wenn die Pluralität semantisch oder aus dem Kontext heraus hinreichend determiniert ist. Klingenheben, der diese Erscheinung auch im Vai feststellte, äußerte sogar Bedenken, ob man überhaupt von einer echten Pluralbildung sprechen könne. Der Plural wird im allgemeinen nicht gekennzeichnet: a) In Verbindungen von Wörtern der Formklasse I mit Wörtern der Form- klasse III, die eine Menge bezeichnen (bestimmte Adjektive und Zahlwörter): kbnb caman viele Vögel mbgb bee alle Menschen yoro bee alle Orte, überall
28 1. Lektion muso fila zwei Frauen so saba drei Hütten kdnd joli? wie viele Vögel? liwru joli? wie viele Bücher? b) Wenn die Pluralität semantisch oder aus dem Kontext heraus bereits hinreichend determiniert erscheint: Bozo be jege mina. Die Bozo fangen Fische. Mali kdnd mogou siya caman be ye: Bamanan, Fula, Bozo, Somono, Maninka, Kolaboro, Futaga, Bobo, Suraka a to be ye. In Mali gibt es viele Stämme (eigtl.: Rassen von Menschen): Bambara, Fulbe, Bozo, Somono, Malinke, Songhai, Tukuleur, Bobo, Mauren und andere. Als Ausdruck der schwachen Markierung des Plurals ist im Grunde ge- nommen auch die Tatsache zu werten, daß in Verbindungen von Substan- tiven der Formklasse I mit Adjektiven und Demonstrativa nur das letzte nominale Glied das Pluralkennzeichen trägt, so daß die Kongruenz schwer erkennbar ist. mogo sebeu wahre, wirkliche Menschen mogo sebe ninu diese wahren, wirklichen Menschen Weiteres dazu unter 4.4. Wörter der Formklasse I im Plural bilden Nominalsätze nach den gleichen Bedingungen wie unter 1.3. dargestellt: Sou do. Das sind Hütten. Baarakelau do. Das sind Arbeiter. Misiu te. Das sind keine Kühe. Musou tundo. Das waren Frauen. Ceu tunte. Das waren keine Männer. Denu do wa? Sind das Kinder? Vokabeln mogo (T-H) (Nebenform maa H-H) Mensch, Mann muso (T-H) Frau den (H) Kind ce (H) Mann lakoli (T-T-H) Schule misiri (H-T-H) Moschee tabali (T-T-H) Tisch sigilan (T-H-H) Stuhl, Hocker misi (T-H) Kuh, Rind baa (T-T) Ziege saga (T-H) Schaf ulu (T-H) Hund daba (T-H) Hacke
1. Lektion 29 woloso (T-T-H) Sichel malo (T-H) Reis nyb (H) Hirse ni (H) bzw. ani (T-H) und wala (T-H) oder watiri (T-T-H) Wagen, Auto wari (H-T) Geld, Silber nonb (H-T) Milch ji (H) Wasser, Saft so (H) Haus, Hütte mobili (T-T-H) Auto mobileti (T-T-T-H) Moped liwru (T-H) Buch kitabu (H-T-H) Buch, Koran kbnb (T-H) Vogel ybrb (H-T) Ort, Platz baarakela (H-H-T-T-H) Arbeiter senekela (T-H-T-H) Bauer Text jagokela (T-H-T-H) (Straßen-) Händler fyerekela (H-T-T-H) bzw. feerekela Händler, Großhändler bwo (T-H), aiwa (H-H-T) ja ai (T-H) nein suruku (H-T-H) Hyäne baman, bama (T-H) Krokodil nzozan (T-H), nzonzan (T-H) Hase mali (T-H) Flußpferd tubabu (H-T-H) Europäer, Weißer jiri (H-T) Baum jbn (H) wer teri (H-T) Freund buru (H-T) Brot tiga (T-H) Erdnuß fen (H) Sache, Ding Mogo do. Muso do. Ce ni muso do. Lakoli do. Lakoli te, misiri do Tabali ani sigilan do. Misi do wa? Öwb, misi do. Baa do wa? Ai, baa te, saga do. Daba wala woloso do wa? Dabd do. Nyb do wa? Ai, nyo te, malo do. Baarakelau ani senekelau do. Jagokelau tunte, fyerekelau tundo. Watiriu ani mobiletiu do. Baau tundo wa? Ai, misiu tundo. Liwruu ani kitabuu do. Denu ni musou tundo wa? Öwb, denu ni musou tundo. Malo wala nyb do wa? Nyb do. Suruku ani nzonzan ani mali do. Tubabu do. Jbn do? Tubabu do. Jiri te. Wari do. Muso fila ni ce saba do. Jbn do? Baarakela do. Übersetzung Das ist Reis und Hirse. Das sind keine Arbeiter, es sind Bauern und Straßen- händler. Das ist die Moschee und die Schule. Das ist kein Mann, es ist eine Frau. War das ein Arbeiter? Ja, es war ein Arbeiter. Ist das eine Hacke oder eine Sichel? Es ist eine Sichel. Ist das ein Auto? Nein, das ist kein Auto, es ist ein Moped. Das ist ein Buch. Das ist der Koran. Das ist eine Hütte. Ist das ein Stuhl? Ja, das ist ein Stuhl. Das sind Ziegen, Schafe und Kühe. Das ist der Hase und die Hyäne. War das ein Haus? Ja, das war ein Haus. Das ist ein Kind und eine Frau. Ist das ein Freund? Ja, das ist ein Freund. Das ist kein Wasser, das ist Milch.
2. Lektion 2.1. Die Personalpronomen Die Personalpronomen des Bambara, die sich syntaktisch wie alle anderen Wörter der Formklasse I verhalten, sind ne ich an wir i9 e du au ihr a er, sie u sie (im Bambarasprach- gebiet wird teilweise da- für auch die Malinke- form olu »sie« verwandt) Diese Personalpronomen können also auch Nominalsätze des Typs 1 bilden: ne do das bin ich an tundo das waren wir u do das sind sie a te das ist nicht er, sie Es empfiehlt sich jedoch, die Personalpronomen als eine spezielle Unter- gruppe der Formklasse I zu betrachten; und zwar sowohl unter semanti- schen Gesichtspunkten, als auch hinsichtlich bestimmter grammatischer Charakteristika (keine Pluralbildung möglich, keine Wortbildung wie bei den anderen Wörtern der Formklasse I u. a.). Die vorliegenden Personal- pronomen werden auch zu den gleichen Bedingungen wie andere Wörter der Formklasse I mit Verben zu Verbalsätzen verbunden (vgl. 5.1.). Zu beachten ist, daß in der 3. Person Singular ein natürliches Geschlecht nicht unterschieden wird und daß es, wie in allen afrikanischen Sprachen, keine Höflichkeitsform gibt. Dafür stehen die 2. Person Singular für die An- rede einer Einzelperson bzw. die 2. Person Plural für die Anrede mehrerer Personen. 2.2. Ausdruck von Possessivverhältnissen im Bambara Die obengenannten Personalpronomen dienen gleichzeitig zur Wiedergabe von Possessivverhältnissen. Das Bambara unterscheidet dabei zwischen ma-
2. Lektion 31 teriellem und nichtmateriellem Besitz und bringt diesen Unterschied auch formal zum Ausdruck. Um den nichtmateriellen Besitz zu markieren, wird das Personalpronomen dem Substantiv vorangestellt. Dabei kommt es in der 1. Person Singular vor einem Konsonanten (außer h) in der Mehrzahl der Fälle zum Ausfall des Vokals des Personalpronomens. n'teri mein Freund i teri (e teri) dein Freund a teri sein, ihr Freund an teri unser Freund au teri euer Freund u teri ihr Freund Im Plural erfolgt die Kennzeichnung nur beim Substantiv: ri teriu meine Freunde i teriu deine Freunde a teriu seine, ihre Freunde an teriu unsere Freunde au teriu eure Freunde u teriu ihre Freunde Weitere Beispiele: zz’/a mein Vater rifa do das ist mein Vater m'ma meine Mutter an kuntigi unser Häuptling, Chef an peresidan unser Präsident i se dein Fuß i seu deine Füße a denke sein, ihr Sohn n'tbgd mein Name N'tdgd Amadou Coulibaly. Mein Name ist Amadou Coulibaly. A kbrbke te. Das ist nicht sein älterer Bruder. an kdrdmuso unsere ältere Schwester Ne dogomuso do. Das ist meine jüngere Schwester. a hakili sein Verstand, seine Intelligenz Zur Kennzeichnung des materiellen Besitzes tritt zwischen Personalpro- nomen und Substantiv das Funktionswort ka. rika fali mein Esel i ka fali dein Esel (e ka fali) a ka fali sein, ihr Esel an ka fali unser Esel au ka fali euer Esel u ka fali ihr Esel n'ka faliu meine Esel i ka faliu deine Esel (e ka faliu) a ka faliu seine, ihre Esel a ka faliu unsere Esel au ka faliu eure Esel u ka faliu ihre Esel
32 2. Lektion Ferner: ne ka dloki mein Gewand, Bubu an ka lakdli unsere Schule i ka so dein Pferd i ka sou deine Pferde an ka sou do das sind unsere Pferde i ka baa te das ist nicht deine Ziege an ka foro unser Feld u ka forou ihre Felder ne ka liwru mein Buch u ka mobilen ihr Moped ne ka jamana mein Land, mein Staat a ka manguru sun sein, ihr Mangobaum 2.3. Absolut gebrauchte Possessivformen Mit dem Funktionswort ta (ursprüngliche Bedeutung »Besitz«, »Eigentum«) können absolut gebrauchte Possessivformen gebildet werden. Das Funk- tionswort ta kann als ursprüngliches Wort einer Formklasse I auch Plural- formen haben. ne ta, n'ta der, die meinige i ta, e ta der, die deinige a ta der seinige, ihrige an ta der unsrige au ta der eurige u ta der ihrige Beispiele: ne tau, n’tau die meinigen e tau, i tau die deinigen a tau die seinigen, ihrigen. an tau die unsrigen au tau die eurigen u tau die ihrigen An fa do wala au ta? Ist das unser Vater oder der eure? Ne ta do. Das ist der, das meinige; das gehört mir. An ta do. Es ist der unsrige. An kuntigi te u ta do. Das ist nicht unser Häupling, es ist der ihre. An denu wala au tau do? Sind das unsere Kinder oder die euren? Au tau do. Das sind die euren. Gelegentlich kann durch ta auch ein nichtmaterielles Besitzverhältnis ver- stärkt wiedergegeben werden. ne tafa mein (eigener) Vater u ta bolo fe durch ihre (eigene) Hand, durch ihre Vermittlung
2. Lektion 33 2.4. Das Genitiwerhältnis im Bambara In allen Nominal- und Verbalsätzen können Substantive entweder als Sub- jekt des Satzes, als Teil des Prädikats in Nominalsätzen, als Objekt beim Verb und in anderen Positionen Genitiwerhältnisse eingehen. Das Charak- teristische des Genitivs im Bambara besteht darin, daß das Beziehungswort (nomen regens) dem abhängigen Wort (nomen rectum) nachgestellt wird. Ein morphologischer Ausweis des Genitiwerhältnisses existiert nicht. Die Formen entsprechen dem sogenannten ,sächsischen* Genitiv im Englischen. Mali baarakelau die Arbeiter von Mali (Malis Arbeiter) Lagine senekelau die Bauern von Guinea so ku der Schwanz des Pferdes malo kise ein Korn vom Reis, ein Reiskorn Musa liwru das Buch von Musa Mamadu gafe das Heft des Mamadu tubabu jaba Knoblauch, die Zwiebel des Europäers Bamakd misiri die Moschee von Bamako Segou sira die Straße von Sdgou, die Straße nach SSgou nege sira die Eisenbahn (wörtl. Weg aus Eisen, Metall) nege so das Fahrrad (wörtl. das Pferd aus Metall) bamana kan die Bambarasprache wolo ydrb Ort der Geburt, Geburtsort Bamakd sigidau die Stadtviertel von Bamako nyd segi ein Korb Hirse tle bd Sonnenaufgang (wörtl. Aufgehen, Erscheinen der Sonne) tle bi Sonnenuntergang (wörtl. Fallen der Sonne) Amadu fa der Vater von Amadu fa so Haus des Vaters, Heimat Aiman Demokratik Jamana Deutsche Demokratische Republik Sehr häufig haben Genitivverbindungen den Charakter fester semantischer Einheiten angenommen und werden deshalb auch von einzelnen Autoren zusammengeschrieben. Das Dekret von 1967 gibt hierfür keine Regeln, und es ist bisher linguistisch auch nicht klar herausgearbeitet, wann es sich noch um Genitivverbindungen oder bereits um feststehende semantische Einheiten handelt. Sollte das letztere der Fall sein oder im Bereich des Möglichen lie- gen, folgen wir auch der Zusammenschreibung beider Komponenten. Zu möglichen linguistischen Kriterien für die Beurteilung der semantischen Einheit wird bei der Abhandlung der Funktion des Wortakzents noch ein- mal Stellung genommen. 3 Lehrb. Bambara
34 2. Lektion Beispiele: kuntigi Häuptling, Chef < kun Kopf, Gipfel, Kommando + tigi Be- sitzer karamdgd Lehrer, Meister < karan Studium, Lesen 4- mbgo Mann, Mensch kunsi Haar, Kopfhaar < kun Kopf 4- si Samen sigida Stadtviertel < sigi Sitzen, Wohnen 4- da Ufer, Seite faso Heimat < fa Nater 4- so Haus minogb Durst < mi trinken 4- nbgb Bedürfnis, Not Zur Verstärkung mancher Genitivkonstruktionen tritt gelegentlich zu ihnen das Funktionswort ka> offensichtlich um den possessiven Charakter dieser Konstruktionen zu unterstreichen. Mali kuntigi ka kuma die Rede des Präsidenten von Mali Mali peresidan ka kuma die Rede des Präsidenten von Mali Lagine ministri ka wisiti der Besuch des guineischen Ministers iriba ka sigilan der Stuhl meiner Mutter baarakelau ka seli das Fest der Arbeiter (1. Mai) n'kbromuso ka nare die Butter meiner älteren Schwester 2.5. Die Markierung des natürlichen Geschlechts Ein grammatisches Geschlecht kennt das Bambara nicht. Das natürliche Geschlecht wird, soweit erforderlich, durch Anfügung von -ke (H) »Mann«, »männlich« und -muso (T-H) »Frau«, »weiblich« kenntlich gemacht. Beispiele: teri Freund (allgemein) — terike Freund — terimuso Freundin ferner: kdroke älterer Bruder dogoke jüngerer Bruder denke Sohn biranke Schwager Schwiegersohn Schwiegervater misike Stier, Ochse masake König numuke Schmied korbmuso ältere Schwester dogomuso jüngere Schwester denmuso Tochter biranmuso Schwägerin Schwiegertochter Schwiegermutter misimuso Kuh masamuso Königin numumuso Frau des Schmieds und andere.
2. Lektion 35 Vokabeln /a(T) Vater ma (H.), ba (JA) Mutter kuntigi (H-T-H) Häuptling, Chef se (H) Fuß, Bein nege (T-H) Eisen, Metall kan (H) Sprache, Dialekt, Laut, Ton, Geräusch wolo (T-H) Geburt sigida (T-H-H) Wohnviertel, Wohn- gebiet tbgo (T-H) Name dloki (T-H) od. doloki (T-T-H) Gewand, Überwurf, Bubu so (T) Pferd foro (H-T) Feld, Acker dugu (T-H) Ort, Dorf; Gegend; Erde, auch: Land, Region jamani (H-H-T) od. jamana (H-H- T) Land, Staat manguru (H-T-H) Mangofrucht sun (H) Strauch, kleiner Baum ku (H) Schwanz kise (T-H) Korn gafe (T-H) Heft hakili (H-T-H) Verstand, Intelligenz segi (H-T) Korb karamögo (T-H-T-H) Lehrer, Mei- ster kunsi (H-H) Haar, Kopfhaar faso (T-H) Heimat, Vaterland minbgo (H-T-H) Durst seli (H-T) Festtag, Feiertag Lagine (T-T-H) Guinea ministri (H-T-T) Minister peresidan (H-T-T-T) od. presidan (H-T-T) Präsident masa (T-H) od. mansa (T-H) König numu (T-H) Schmied sira (T-H) Weg, Straße baara (H-H-T) Arbeit banfla (H-H) Mütze, Käppi Text Ne ka dugu do. Ne ka dugu tbgb do. Ne ka jamani dugu do. Usman liwru te, Ibrahima gafe do. A teriu do wa? dwb, a teriu do. An ka dugu kuntigi do. Lagine peresidan do. An ka lakbli do ani an ka foro do. Bamakb misiri do wa? Ai, Segou misiri do. A tbgb Mamadu Diallo. N'togb Suleiman Traore. Ne ka dloki do. Ne ka woro ybrb do wa wala i ta do? Ne ta do. Numuke ka baara do. A ka banfla do. M'ma tbgb wala nfa togb tundo wa? Nfa tbgo tundo. Sigida misiri do wa? Öwo, sigida misiri do. Baarakela ka mobili te, baarakela ka mobileti do. N'koromuso terike do. Jagokela ka sou do. Jon do? Karambgb do. U ka forou do. Übersetzung Das ist mein Haus, und das ist sein Haus. Das ist die Eisenbahn von Bamako. Ist das der Name deines Freundes? Ja, es ist der seinige. Das ist das Feld 3*
36 2. Lektion der Bauern unseres Dorfes, und das ist das Haus des Händlers. Das ist die Moschee von Koulikoro. Das ist nicht der Präsident von Senegal (Senegali), es ist der Präsident von Guinea. Das ist nicht der Lehrer unserer Schule, es ist sein Freund. Das ist die Arbeit des Schmieds. Mein Name ist Heinz Mül- ler, ihr Name ist Maria Schneider, der Name meines Lehrers war Paul Leh- mann. Ist das dein Name? Ja, es ist der meinige. Das ist der Lehrer. Das ist der Name meines Landes. Das ist der Name meines Geburtsortes. Das sind nicht unsere Felder, das sind eure.
3. Lektion 3.1. Nominalsätze mit den Prädikatskennzeichen ... ye ... ye Einen zweiten Typ nominaler Aussagen bilden Sätze, in denen ein Substan* tiv, und mit ihm verbundene weitere Substantive im Genitivverhältnis oder mit ihm verbundene Adjektive, als Bestandteil des Prädikats erscheint. Sätze des Typs 1 wie muso do, so do sind überfuhrbar in Sätze, in denen das jewei- lige Substantiv als Bestandteil des Prädikats auftritt. muso do das ist eine Frau — o ye muso ye das ist eine Frau so do das ist ein Haus — o ye so ye das ist ein Haus Weitere Beispiele: o ye mbgbu ye das sind (die) Menschen, Leute o ye lakoli ye das ist die Schule o ye liwru ye das ist ein Buch, das Buch. In diesen Fällen tritt o »jener«, »jene«, »das« als Subjekt auf. Subjekt kann aber generell auch jedes Wort der Formklasse I sein: Ne ka dugu ye Segou ye. Meine Heimatstadt ist S6gou. A ka dugu ye Leipzig ye. Seine Heimatstadt ist Leipzig. Nin dugu ye dugu ba ye. Diese Stadt ist eine große Stadt. Ne ka jamana ye Aiman Demokratik Jamana ye. Mein (Heimat-) Land ist die Deutsche Demokratische Republik. Ne ka dugu tbgb ye Bamakb ye. Der Name meiner Stadt ist Bamako. A ye karambgb ye. Er ist (der, ein) Lehrer. A ye karambgb jugu ye. Er ist ein schlechter Lehrer. Segou sira suruman ye Bamakb — Segou ye. Der kürzeste Weg (eigtl. der kurze) nach S6gou ist (die Route) Bamako—SSgou. Ne ka woro ybrb ye Koulikbrb ye. Mein Geburtsort ist Koulikoro. Lagine peresidan ye Sekou Toure ye. Der Präsident von Guinea ist Sdkou Toure. Die Verneinung dieser Sätze erfolgt durch ... te ... ye: A te karambgb ye. Er ist nicht Lehrer, ist kein Lehrer. Saga ni baa tb kelen ye. Schaf und Ziege sind nicht dasselbe (sind nicht eins).
38 3. Lektion Sätze dieses Typs können auch in der Vergangenheit stehen, so: A tunye karamogd jugu ye. Er war ein schlechter Lehrer. Die Vergangenheit wird also wie in den Nominalsätzen des Typs 1 durch Präfigierung von tun- zu den Prädikatskennzeichen realisiert. Der Wegfall des zweiten ye ist bei der Namensbefragung und ähnlichen Fällen zu beobachten: E togd ye di? Wie ist dein Name, wie heißt du? N'tögö ye Camara. Mein Name ist Camara, ich heiße Camara. A togd ye Traore. Sein Name ist Traore. I tdgo ye Jean. Dein Name ist Jean. Bamakd sigidau ye: Niarela, Bozola, Misira, Ntomikorobugu, Bolibana, Medina-Kura, Darsalam, Wolofobugu, Bamako-Kura, Bajala, Baga- daji, Hamdallaye, Jikordni, Badalabugu, Lafiabugu. Die Stadtviertel von Bamako sind: Niarela, Bozola, Misira, Ntomikorobugu, Boli- bana, Medina-Kura, Darsalam, Wolofobugu, Bamako-Kura, Ba- jala, Bagadaji, Hamdallaye, Jikoroni, Badalabugu, Lafiabugu. In solchen Fällen verzichtet man gelegentlich auch auf die Bildung eines voll- ständigen Satzes: N'togo Fatumata Kone. Mein Name (ist) Fatoumata Kone. N'togd Dauda Diakite. Mein Name (ist) Daouda Diakite. 3.2. Das Adjektiv in attributiver Stellung In den Nominalsätzen des Bambara kommt eine Wortart vor, die sich von den syntaktischen Konstruktionsmöglichkeiten der Formklasse I ganz deut- lich unterscheidet. Wir fassen diese Wörter zu einer Formklasse III zusam- men und belegen sie mit dem traditionellen Begriff Adjektiv. Wie in den meisten Sprachen Afrikas ist diese Kategorie nicht sehr ausgeprägt, die Zahl der Wörter dieser Formklasse ist relativ klein. Die wichtigsten Charakte- ristika dieser Wortklasse sind: a) Sie treten in den Nominalsätzen des Typs 1, 2 und 4 niemals allein auf, bilden also in diesen Rahmen niemals das Subjekt oder allein das Prädikat, es sei denn in Verbindung mit einem Substantiv der Formklasse I. b) Wörter der Formklasse III können im Typ 3 der Nominalsätze allein Be- standteil des Prädikats sein. Die Einsetzbarkeit von Wörtern in diesen Satz- typ ist das wichtigste Kriterium für die Zugehörigkeit eines Wortes zur Formklasse III. c) Morphologisch sind die Adjektive dadurch gekennzeichnet, daß sie mit dem Suffix -ma oder -man Nebenformen bilden können. In Verbindung mit einem Substantiv übernehmen sie im Plural generell das Pluralsuffix -u (selte- ner das Substantiv auch).
3e Lektion 39 d) Die Funktion dieser Wortklasse besteht offensichtlich darin, die Eigen- schaft eines Substantivs der Formklasse I zu kennzeichnen, das Substantiv generell zu determinieren. Die wichtigsten Adjektive des Bambara sind: ba (H) groß jan (H) lang, hoch, weit nyi (H) schön, gut timi (T-H) süß gele (H-T) schwer, schwierig, hart, teuer fin (H) schwarz, blau je (H) weiß dogo (T-H), auch dua (T-H) klein, jung, jünger di (H) gut, angenehm; billig; wohlschmeckend kura (H-T) neu jugu (H-T) schlecht, böse suru (H-T) kurz; klein goni (T-H) heiß sebe (T-H) wahr, richtig, auf- richtig We(H) rot fcdrd(H-T) alt, älter reZz(H-T) schnell, flink maga (T-H) weich, zart; schlaff ca (H) viel, zahlreich kise (T-H) mutig, brav, tapfer suma (T-H) frisch, kühl, kalt In attributiver Stellung steht das Adjektiv nach dem Substantiv. Bei Bil- dung des Plurals von solchen Konstruktionen trägt das Adjektiv das Plural- suffix -w. Die hier angeführten Adjektive können im allgemeinen (außer ba »groß« und jan »weit«) in attributiver Stellung Nebenformen mit dem hochtonigen Suffix -zna oder -man bilden. Dabei sind einige Unregelmäßigkeiten zu be- achten. Also: timi, timiman süß jugu,juguma schlecht suru, suruma kurz ca, caman viel köro, kbrbman alt Man beachte aber folgende unregelmäßige Formen: di, duman gut, angenehm nyi, nyuman schön fin,fiman schwarz Beispiele für Adjektive in attributiver Stellung: misira ba die große Moschee mdgd suru ein kleiner Mensch sabara kura neue Schuhe, neues Schuhwerk Segou sira suruman die kleine Straße von Sögou tasuma ble rotes Feuer, rotes Licht (als Zeichen an Kreuzungen)
40 3. Lektion banfla ble do das ist eine rote Mütze wari caman viel Geld sukaru ye fön timiman ye Zucker ist eine süße Sache dloki kura ein neues Gewand ji suma kaltes Wasser hakili ba großer Verstand se janu lange Beine maa sebeu wahrhafte Menschen, wirkliche Menschen kuntigi bau die großen Häuptlinge, Chefs watiri telima ein schnelles Auto baara gele od. gelema eine schwere Arbeit kogö je od. jernan eine weiße Wand jiri körb do das ist ein alter Baum fara fin Afrikaner (eigtl. der schwarze, dunkle Mensch) 3.3. Das Adjektiv in prädikativer Stellung Das Adjektiv kann im Typ 3 der Nominalsätze zusammen mit dem Prädi- katskennzeichen ka prädikatsbildend sein. Das Funktionswort ka wird durch ma negiert. Präteritalformen (tunka affirmativ und tunma oder tumma1 negativ) sind möglich. Das Adjektiv steht in diesen Positionen in der nichtabgeleiteten Form. Das Adjektiv ba »groß« hat die prädikative Form bdn. ne ka jan ich bin groß ne ma jan (m'ma jari) ich bin nicht groß e, i ma jan du bist nicht groß a ma jan er, sie ist nicht groß an ma jan wir sind nicht groß au ma jan ihr seid nicht groß u ma jan sie sind nicht groß e, i ka jan du bist groß a ka jan er, sie ist groß an ka jan wir sind groß au ka jan ihr seid groß u ka jan sie sind groß Weitere Beispiele: I fa ka jan. Dein Vater ist groß. Mögb ma jugu. Der Mensch ist nicht schlecht. A hakili ka bdn. Sein Verstand ist groß. A fanga ka bdn. Seine Macht ist groß. O ka nyi. Das ist schön, gut. A ka nyi. Er, sie ist schön. Di ka timi. Honig ist süß. Sira ka suru. Der Weg ist kurz. 1 Schreibweise noch nicht immer standardisiert, vgl. auch die Schwankungen beim Plus- quamperfekt, 7.1.
3. Lektion 41 Jiri ka körb. Der Baum ist alt. Baara ka gelb. Die Arbeit ist schwer. Baara ma gele. Die Arbeit ist nicht schwer. Watiri ka teli. Das Auto ist schnell. Ji ma suma. Das Wasser ist nicht kalt, frisch. Sbgb ka maga. Das Fleisch ist zart. Manguru ka di. Die Mangofrucht ist wohlschmeckend. Sikasso sira ka jugu. Die Straße nach Sikasso ist schlecht Allah ka bbn. Allah ist groß. Der Plural wird in diesem Satztyp nur beim Substantiv ausgedrückt: A seu ka jan. Seine Beine sind lang. A seu ma jan. Seine Beine sind nicht lang. Nzonzan dlou ka jan. Die Ohren des Hasen sind lang. 3.4. Die Zahlwörter von 1—10 Die Zahlwörter von 1 — 10 sind: kelen, kele (H-T) eins fila (T-H), fla (H) zwei saba (H-T) drei naani (H-H-H) vier duuru (H-H-T) fünf wboro (H-H-T) sechs wolonfla (H-T-H) sieben segi (H-T) acht kbnbntb (H-T-H) neun tan (H) zehn In Verbindung mit Substantiven stehen die Zahlwörter diesen nachgestellt. Eine Kennzeichnung des Plurals ist in solchen Verbindungen nicht notwendig und üblich. Die Zahlwörter haben ebenfalls die Aufgabe, Substantive zu determinieren. Da sie aber in den für Adjektive ermittelten Rahmen nicht vorkommen können, dafür aber in denen, die für Wörter der Formklasse I gelten (z. B. saba ani naani ye wolonfla ye u. a.), müssen sie wohl als Wörter der Formklasse I gewertet werden. Die Zahlwörter sind offensichtlich einmal Substantive mit einer konkreten Bedeutung gewesen (vgl. waa »Korb von Kolanüssen«, »1000 Kolanüsse«, »1000«), so daß ihre Nachstellung zum Substantiv eigentlich eine Genitivverbindung darstellt. Morphologisch kön- nen die Zahlwörter mit dem Suffix -na oder -nan verbunden werden und er- halten dadurch die Bedeutung eines Ordnungszahlwortes. Die Ordnungs- zahl von kelen »eins« ist fblb »der erste«.
42 5. Lektion den fila zwei Kinder ce saba drei Männer tla naani vier Teile muso fila zwei Frauen Die übrigen Zahlen werden unter 7 Vokabeln sabara (T-T-H) Schuh, Schuhwerk tasuma (H-T-H) Feuer sukaru (H-T-H) Zucker kogo (T-H) Wand jiri (H-T) Baum fara (H-T) Haut, Fell fara fin (H-T-H) Afrikaner; auch: Afrika fanga (H-T) Macht di (H) Honig sogb (T-H) Fleisch frazi (T-H) Satz metri (H-T) 1. Meter; 2. Lehrer, Meister Aiman (H-T) Deutscher; deutsch kulu (T-H) Berg, Hügel den filana das zweite Kind ce sabana der dritte Mann tla naanina der vierte Teil, ein Viertel muso filana die zweite Frau abgehandelt. bolo (H-T) Arm, Hand nka (H) aber, sondern kojugu (H-H-T) sehr Franze, Franzi (T-H) Franzose Joliba (T-H-H) der Niger (Fluß) santimetri (H-T-H-T) Zentimeter kilogram (T-T-H) Kilogramm tasa (H-T) Tasse san (H) Himmel cikela (H-T-H) Bauer, Landarbeiter (der in der Saison, der Regenzeit arbeitet) dlo (H) Ohr juru (H-T) Faden, Senkel ba (H) Fluß ,2.ff. Text Bamako misiri ba do. O ye Bamakb misiri ba ye. Bamako misiri ka bbn. Kulu ka bbn. Kulu ba do. N'ka dloki kura do. O ye ne ka dloki kura ye. Ne seu ka suru nka ne bolou ka jan. Sabara juru ka suru. Markala sira ka suru. Sabara ka nyi. So ku ka jan nka fali ku ma jan. A fara kafin. An fara ka je. Manguru ka di kojugu. Tasuma ka goni. A ka kise. Mansa Musa tunye Mali masake ba ye. An ka faso ye Aiman Demokratik Jamana ye. A ka faso ye Franze jamani ye. Joliba ye Mali ba ye. Segou ye Mali dugu ba flana ye. Ne ka wolo yorb ye Segou ye. Frazi ka jan. Metrifla ani santimetri kelen. Kilogram saba. Allah ka bbn. Banfla ble do. O tasa ma nyi. Sukaru ka timi kojugu. A ma kise. Se janu do. San fin do. Dloki nyuman do. So ka bön. A denke ka jugu. Sabara ma kura. Sukaru ye fen timiman ye. Ne fa ye baarakela ye nka afaye cikela ye.
3. Lektion 43 O ye muso ye. Liwru ye liwru nyuman ye. Liwru nyuman do. Me kalo tile kelen (1. Mai) ye baarakelau seli ye. Bamako misiri ba ye so baye. N'tbgbye Saidu Traore, a tbgo ye Mamadu Konate. Lagine peresidan tbgo ye Sekou Toure ye. An ka foro ka jan. Lakoli karambgb ye metri nyuman ye. Übersetzung Unsere Heimat ist die Deutsche Demokratische Republik. Seine Heimat ist Mali, und ihre Heimat ist Guinea. Der Name seines Landes ist Nigeria. Der Niger ist ein großer Fluß. Der Futa Jallon ist ein großes Gebirge (ist ein großer Berg). Kuluba ist ein Stadtviertel von Bamako. Große Ortsteile von Bamako sind: Bolibana, Hamdallaye, Bozola, Niarela, Badalabougou und Wolofobougou. Das ist dein neues Gewand. Seine Arme sind nicht kurz, aber seine Beine sind kurz. Der Himmel ist blau. Dein Gewand ist rot. Der Weg Segou—Markala ist der kürzeste (übers, der kurze) Weg nach (von) Markala. Das ist das rote Licht, und das ist das weiße (gelbe) Licht. Honig und Zucker sind süße Sachen. Der Mangobaum ist nicht groß. Die Tasse ist schön. Das ist eine schöne Frau. Leipzig ist die zweitgrößte Stadt der Deut- schen Demokratischen Republik.
4. Lektion 4.1. Nominalsätze mit dem Prädikatskennzeichen bi Mit Hilfe des Prädikatkennzeichens be wird ein vierter Typ von Nominal- sätzen gebildet. Dieses bringt die Bedeutung des lokativen Seins und des Vorhandenseins zum Ausdruck. Die Verneinung dieser Formen erfolgt durch ti »ist nicht«, »ist nicht vorhanden«. Es existieren auch Formen für die Dar- stellung des Sachverhalts in der Vergangenheit, und zwar tumbi »es war vor- handen« (affirmativ) und timte »es war nicht vorhanden« (negativ). m'bi yan ich bin hier i bi yan du bist hier a bi yan er, sie ist hier am bi yan wir sind hier au bi yan ihr seid hier u bi yan sie sind hier n'tiyan ich bin nicht hier i ti yan du bist nicht hier a ti yan er, sie ist nicht hier an ti yan wir sind nicht hier au ti yan ihr seid nicht hier u ti yan sie sind nicht hier Weitere Beispiele: Mobili bi yan. Das Auto ist (befindet sich) hier. Misiri bi yenfi. Die Moschee befindet sich dort. Au tumbi mi? Wo wart ihr? Wo seid ihr gewesen? Allah bi. Allah existiert. An teriu bi yan? Sind unsere Freunde hier? Funtini bi. Es ist heiß (wörtl. es existiert Hitze). Hira bi? Geht es gut? (wörtl. existiert Frieden?) Masaki kelen tumbi. Es war einmal ein König. Sanji tunti. Es gab keinen Regen. 4.2. Postpositionen Verschiedene Umstandsbestimmungen werden im Bambara durch eine Reihe von Postpositionen ausgedrückt. Diese Postpositionen stehen, wie es der Name besagt, nach dem jeweiligen Substantiv oder Personalpronomen der Formklasse I, auf das sie sich beziehen. Ihrem Ursprung nach handelt es
4. Lektion 45 sich offensichtlich um alte Genitivverbindungen, also Verknüpfungen von Wörtern der Formklasse I, vgl. Beispiele wie so könö »im Hause«, wörtlich »im Inneren des Hauses« (kdnd »Bauch«, »Inneres«). Die wichtigsten Postpositionen sind: la in, an na in, an (phonetische Variante von la nach Nasal- konsonanten und Nasalvokalen) fe bei, durch, von, mit (u. a. bei der Passivbildung be- nutzt) kdnd in, innerhalb von ma für, zu (richtungsbezogen) ye für, zu (qualitätsbezogen) ko hinter (wörtlich »Rücken«) kan auf, darauf kdrd bei, vor, gegen, in der Nähe von koson wegen (aus k*o sdri) cd, cd la, zwischen, unter ceman cd la Beispiele: sira la auf der Straße, auf dem Wege so kdnd im Hause ba da la am Ufer des Flusses A bdra so kdnd. Er kam aus dem Hause. don do la an einem Tage, eines Tags Segou dugu kdnd la in der Stadt Sögou1 o ko danach, nach dem, nach diesem a bee kd nach allem, nach alledem afakd hinter, nach seinem Vater rife bei mir, durch mich an fe bei uns, durch uns, von uns so kan auf dem Pferde, zu Pferde dugu ma am Boden, zur Erde sisan n'o tuma cd zwischen jetzt und jener (anderen) Zeit jiri kan auf dem Baume dibi la in der Dunkelheit Abe afa fe. Er ist bei seinem Vater. Einige dieser Postpositionen kommen sehr häufig in Verbalsätzen bei der Wiedergabe des indirekten Objekts vor. 1 Nach der Postposition kbnb kann gelegentlich noch la als weitere Postposition stehen.
46 4. Lektion A y’a di a ma. Er hat es ihm gegeben. Fd a ye! Sage ihm, sage zu ihm! A dimina ne kdrö. Er ist wütend auf mich, mir gegenüber. Weiteres zu diesen Sätzen vgl. unter 5.4.! Im Zusammenhang mit dem Typ 4 der Nominalsätze interessieren uns be- sonders einige Postpositionen, die zum Ausdruck von Besitzangaben dienen. 4.3. Ausdruck von Besitzangaben im Bambara (»haben«) Mit Hilfe der Konstruktionen des Typs 4 der Nominalsätze werden Besitz- angaben zum Ausdruck gebracht. Der Besitz erscheint dabei als Subjekt, die besitzende Person wird mit Postpositionen (meist fe und la bzw. na) zum Subjekt in Beziehung gesetzt. So be n’fe. Ich habe ein Haus, wörtl. ein Haus existiert (befindet sich) bei mir. Bana be n’na. Ich bin krank, wörtl. eine Krankheit befindet sich in mir. Als Paradigmen würden diese Formen folgendermaßen lauten: und so be n’fe (be ne fe) ich habe ein Haus so b’ife (be i fe) du hast ein Haus so b’a fe (be a fe) er, sie hat ein Haus so be an fe wir haben ein Haus so b’au fe (be au fe) ihr habt ein Haus so b’u fe (be u fe) sie haben ein Haus bana be n’na (ne na) ich bin krank bana b’i la (be i la) du bist krank bana b’a la (be a la) er, sie ist krank bana be an na wir sind krank bana be au la ihr seid krank bana b’u la (be u la) sie sind krank Die Verneinung auch dieser Formen erfolgt durch te (s. 4.1.). So te n’fe. Ich habe kein Haus (wörtl. ein Haus existiert nicht bei mir). Bana te n’na. Ich bin nicht krank (wörtl. eine Krankheit existiert nicht in mir). Das Subjekt des Satzes kann in allen Fällen sowohl im Singular, als auch im Plural stehen.
4. Lektion 47 Sou be nfe. Ich habe Häuser. Mobiliu te nfe. Ich habe keine Autos. Misiu b'u te. Sie haben Kühe, Rinder. Jiriu fu fe. Sie haben keine Bäume. Die Vergangenheitsformen werden nach den gleichen Regeln verwendet: Misi tumb'a fe. Er hatte eine Kuh, eine Kuh war bei ihm. Sagau tumb'i fe. Du hattest Schafe. Wari tunte ne fe. Ich hatte kein Geld. Bana tunte an na. Wir waren nicht krank. Weitere Beispiele: Kongo be n9na. Ich habe Hunger, Hunger ist in mir. Kongo ba be rina. Ich habe großen Hunger. Minogb be an na. Wir haben Durst, Durst ist in uns. Salaya fa na. Er ist nicht faul (wörtl. Faulheit ist nicht in ihm). Funteni be bi. Heute ist es heiß (wörtl. Hitze existiert heute). Nene tumb'a la. Ihm war kalt (wörtl. Kälte war in ihm). Dumuni fen tunfu fe. Sie hatten nichts zu essen (wörtl. eine Sache zum Essen war nicht bei ihnen). Banfla be nfe. Ich habe eine Mütze. Muso fila be a kordke fe. Sein älterer Bruder hat zwei Frauen. Daba kelen be senekela fe. Der Bauer hat eine Hacke. Ddbau ani wolosou be senekelau fe. Die Bauern haben Hacken und Sicheln. Masake kelen tumbe denmuso ce nyuman tumb'a fe. Es war einmal ein König, der hatte eine sehr hübsche Tochter. 4.4. Die demonstrativen Funktionswörter nin und o Das Bambara verfügt über zwei demonstrative Funktionswörter: nin (H) für den Hinweis auf ein nahegelegenes Objekt, das man bedeutungsmäßig mit dem deutschen Demonstrativpronomen »dieser« wiedergeben kann, und o (H), das auf ein entfernteres Objekt hinweist und mit dem deutschen Demonstrativpronomen »jener« bzw. mit dem unpersönlichen Pronomen »es« übersetzt werden kann. Beide Funktionswörter können vor einem Wort der Formklasse I stehen, und zwar nur vor der Gruppe der Sub- stantive. Isoliert können nin und o auch Wörter der Formklasse I sein, da sie in den dafür gültigen Positionen auftreten können. Offensichtlich stehen sie hier als Ersatz für ein Substantiv der Formklasse I, wodurch die traditionelle Wer- tung der beiden als Demonstrativpronomen gestützt würde.
48 4. Lektion Die beiden Funktionswörter stehen normalerweise vor dem entsprechenden Substantiv, in einzelnen Fällen auch danach (vgl. dugu nin »dieser Ort«). nin so dieses Haus nin ce dieser Mann nin muso diese Frau nin liwruu diese Bücher o fali jener Esel o tuma la zu jener Zeit, in jener Zeit o dugu jener Ort, jene Stadt Nin dugu ye Bamakb ye. Diese Stadt ist Bamako. O dugu ye Segou ye. Jener Ort ist S6gou. O ka nyi. Es ist schön, das ist schön. O duguu ye Mopti ani Segou ye. Jene Orte sind Mopti und Segou. O be Segou. Das ist (befindet sich) in Sögou. o kb danach, nachdem Zur Verstärkung des demonstrativen Charakters der Formen mit nin kann das damit verbundene Substantive noch -in suffigieren: nin cein dieser Mann, ebendieser Mann nin sbgbmain dieser Morgen, an diesem Morgen nin suin in dieser (besagten) Nacht, diese Nacht Die Suffigierung von -in genügt in vielen, meist stereotypen Redewendungen zur Markierung des Demonstrativen. sbgbmain na an diesem Morgen tlein na an diesem Tag suin na in dieser Nacht, an diesem Abend Für die Verbindung von Substantiv und Adjektiv kommen die beiden hier erwähnten Bildungsmöglichkeiten in Betracht, die zweite wird aber in der Anwendung bevorzugt: nin kuntigi ba oder kuntigi bain dieser große Häuptling, Chef nin kulu ba oder kulu bain dieser große Berg Zu beachten ist die Pluralbildung dieser Formen. Steht nin nqt dem Sub- stantiv, dann ist das Pluralkennzeichen ganz regelmäßig mit dem Adjektiv verbunden. Im anderen Falle wird sogar eine spezielle Pluralform von nin, nämlich ninu, dem Nominalkomplex nachgestellt, wobei das Adjektiv den Plural teilweise auch noch markiert. nin liwru kurau oder liwru kura ninu oder liwru kurau ninu diese neuen Bücher nin mogb juguu oder mbgb jugu ninu oder mbgb juguu ninu diese bösen Menschen
4. Lektion 49 Wie bereits erwähnt, können nin und o Wörter der Formklasse I in den ver- schiedenen Positionen ersetzen. Nin do. Das ist dieses. Ninu te. Das sind nicht diese. O ye muso ye. Das ist eine Frau. O ka nyi. Das ist schön. o kd danach, nachdem A y9o ke. Er hat das getan. O be yan. Das ist hier. Vokabeln yan (H) hier ye (H) od. yenfe (H-T) dort funteni (H-T-H) Hitze hera, here (H-T) Frieden mi (H) od. mini (H-T) wo la, na (H) in, an fe (T) bei, durch, von, mit kono (H-T) Bauch, Inneres; in ma (H) für, zu ye (H) für, zu kd (H) Rücken; hinter kan (H) auf körö (H-T) bei, in der Nähe von kosdn (H-T) wegen da (H) Ufer, Rand don (H) Tag do (H) einer, ein gewisser bee (H-H) alle sisan (H-T) jetzt dibi (T-H) Dunkelheit bana (H-T) Krankheit kongo (T-H) Hunger mindgd (H-T-H) Durst salaya (T-H-H) Faulheit dumuni (H-T-H) Essen, Aktion des Essens sdgoma (T-H-H) Morgen tle (H) Tag, Sonne su (H) Nacht, Abend tuma (T-H) Zeit, Zeitpunkt ce, ceman ce la od. ce la zwischen Vokabeln zum Text »Mali jamana« Bani (H-H) Bani (Nebenfluß des Niger), hier: Süden tle bi (H-H) Sonnenuntergang, hier: Westen Alze Algerien Moritani Mauretanien Kondonwari Elfenbeinküste Otiwalita Obervolta Nizeri Niger 4 koron (H-T) Osten, Orient Baba (H-H) der große Fluß, hier: Norden nafa (T-H) Profit, Nutzen, Vorteil sord (H-T) ein Resultat erreichen sira kan einen Weg markieren nafa sord sira kan Wirtschaftszone, Wirtschaftsgebiet gale (T-H) zuerst, das erste 4 Lehrb. Bambara
50 4. Lektion cencen (H-H) Sand ci (H) Arbeit (vor allem Boden- bebauung), Kultur sho (H) Bohne, Bohnen kwari (H-T), auch koori (H-T) Baumwolle bandugu (H-T-H) Maniok tiga (T-H) Erdnuß manyo (H-H) Mais bagan (H-T), auch bbgan (H-T) Vieh shb (H) Huhn, Geflügel lemru (T-H) Zitrone lemru ba (T-H-H) Orange kbsbbe, auch kbsebe (H-T-H) sehr alisilame (T-H-T-T-H) Islam; isla- misch ju (H) Herkunft, Anfang, Quelle Futa Jalbn Futa Djallon (Gebirge in Guinea) fo (H) bis tonkono (H-T-H) Ente kungo (T-H) Gebüsch, Sawanne ku (H) Jamswurzel worb (H-T) Kolanuß sira (T-H) Baobab, Affenbrotbaum san (H) Jahr, Alter tlema (H-H) Trockenzeit samyen (H-H) Regenzeit sanji (H-H) Regen siya (H-H) Art, Rasse to (H) Rest; übrigbleiben a to be ye und andere, und so weiter kuma (H-H) Rede, Sprache, Ge- schichte cokoya (T-H-H) Art, Weise de (H) Hervorhebungspartikel cikb (H-T) das Land bearbeiten jegb (H-T) Fisch mina, mine (T-H) nehmen, fangen mara (H-T) schützen, hüten, auf- ziehen, züchten Mali jamana Mali jamana ye dugu ye dugu min be (welches sich befindet) fara fin na kb- nb. Mali be fara fin na ceman ce la. Mali dugu ba ye Bamako ye. Mali peresi- dan be Bamako, Kuluba2. Senegali ani Lagine be Bani ni tle bi ce. Koron ni Baba ce fara fin na jamana Alze ye, tle bi ni Baba ce alisilame dugu Moritani ye, Bani fe ni Kondonwari ye, Bani ni koron ce Otiwalita ye, Mosi dugu ye, koron fe Nizbri ye. Ba ji ba fila be Mali kbnb n’o ye (und das sind) Joliba ni Senegali ye. O ju bi taa (bi taa — läuft, kommt her von) Futa Jalon kulu Lagine kbnb. N’ u ka ji taa sira (ji taa sira — Wasserlauf) te kelen ye. Sene- gali bi taa Baba ni tle bi fe, Joliba o bi taa Baba ni Bani fe. Ybrb nyuman be Mali la. Joliba bi Mali jamana tigb (bi ... tigb durchläuft, fließt durch) fo Ansongo. Mali kbnb sisan funteni be. Mali tlale do (tlale do — ist geteilt) ybrb saba ye ni nafa sbrb sira kan. Gale o ye Sahara ye, cencen caman be ye. Filana o ye Saheli ye, ci bi kb ye (bi ke — man macht, man baut an): malo, nyb, sho, kwari, bandugu, tiga, manyo; bagan munun be ye (Tiere, die sich 2 Kuluba — Ortsteil von Bamako.
4. Lektion 51 dort befinden): misi, saga, baa,fali, so, she, tonkono. Sabana o ye kungo kdnd naye min be (min be — welche sind) oluye: ku, wdro, sira, lemru ani lemru ba. San tlale do fila ye, kelen o ye tlema ye, kelen o ye samyen ye — sanji bi na (bi na läuft) kosobe. Mali kdnd mogou siya caman be ye: Bamanan, Fula, Bozo, Somono, Kolaboro, Maninka, Futaga, Bobo, Kado, Suraka a to be ye3. Bamanan kan de fole do (Joie do wird gesprochen) Mali bee kdnd. Nka u ka kuma cokoya bee te kelen ye. Segou Bamanan kan ani Sikasso Bamanan kan te kelen ye. Mali dugu kdnd dugu Word de be ye. Mali ka nafa sira kan o dugu ye Kayes ye, Bamakd ye, Sikasso ye, Segou ye (naanina ye), Mopti ye ani Gao ye. Bamako de ye dugu bee la nyuman ye, Segou ye cike dugu ye, Mopti ye jege mine dugu ye, Gao ye bagan mara yord ye, Sikasso ye cike dugu nyuman ye. Übersetzung Wo bist du? Ich bin hier. Mein älterer Bruder ist in der Stadt. Seine Frau ist zu Hause (im Hause). Heute ist es kalt. In der Regenzeit ist es in Mali kalt, aber in der Trockenzeit ist es sehr heiß (ist eine große Hitze). Das Auto ist auf der Straße. Die Frauen waren am Ufer des Flusses. Jetzt ist es sehr kalt. Der Präsident von Mali befindet sich in Bamako. Bamako ist die Haupt- stadt von Mali. Sein älterer Bruder hat zwei Frauen. Der Händler hat viel Geld. Sein Vater war krank. Sie haben ein großes Haus. Die Bauern haben viele Ziegen und Schafe. Dieser Mann hat eine schöne Mütze. Die Bauern von Segou haben Hacken und Sicheln. In der Sawanne gibt es viele Bäume. Wir haben etwas zum Essen. Dieses Haus ist schön, jenes Haus ist nicht schön. Dieser Name ist lang. In Guinea gibt es viele Flüsse. In Mali gibt es große Städte, es sind Bamako, S6gou, Kayes, Mopti, Gao, Timbuktu und andere. Das Gebiet von Segou ist ein Landwirtschaftsgebiet, das Gebiet von Gao ist ein Gebiet der Viehzucht, und das Gebiet von Mopti ist ein Fisch- fanggebiet. In Sikasso gibt es Yams und Kolanüsse, in Sdgou gibt es Mais, Reis, Maniok und anderes. In der Sahara gibt es viel Sand. In Mali gibt es zwei große Flüsse, es sind der Niger und der Senegal. In Bamako gibt es Zitronen und Orangen. 3 Vgl. 1.4., S. 37! 4*
5. Lektion 5.1. Zur Struktur der Verbalsätze Unter einem Verbalsatz verstehen wir im Bambara jeden Satz, in dem ein Verb selbständig prädikatsbildend ist. Die Kategorie Verb wird deshalb als eine eigene Formklasse gewertet. Sie ergibt sich aus solchen Rahmen wie # abe malo ... # (dun essen) er ... Reis # abe sira ... aye # (Jira zeigen) er ... ihm den Weg # baarakelau be ... # (baarake arbeiten) die Arbeiter ... Alle Wörter, die potentiell und ungeachtet semantischer Selektionsbe- schränkungen in diesen Rahmen auftreten können, werden als zur Form- klasse II zugehörig betrachtet. Wir belegen sie in traditioneller Weise mit dem Begriff Verb. Neben der syntaktischen (prädikatsbildenden) Funktion der Verben verfügt diese Formklasse über eine Reihe ganz spezifischer morpho- logischer Charakteristika, die das Verb unter verschiedenen Aspekten (Tem- pus, Modus, Genus und hinsichtlich der Person) modifizieren können. Diese morphologischen Mittel werden in den nächsten Lektionen abgehandelt. In diesem Zusammenhang muß noch einmal die Frage erörtert werden, wie die in den vorangegangenen Lektionen besprochenen Prädikatskennzeichen (do, ye ... ye, ka und be) gewertet werden müssen. Diese stellen einen eng begrenzten Kreis von Prädikatsbildnem dar, praktisch also keine offene Klasse und sind auch nur hinsichtlich der zeitlichen Relation Präsens : Prä- teritum, der Person und der Relation affirmativ : negativ modifizierbar. Da sie aber die wesentliche syntaktische Funktion, Bildung des Prädikats, wenn auch nicht selbständig (abgesehen von be), mit den übrigen Wörtern der Formklasse II gemeinsam haben, wollen wir sie in diesem Rahmen als Subkategorie der Formklasse II werten. Da im Bambara die Zugehörigkeit eines Wortes zu dieser oder jener Form- klasse im allgemeinen morphologisch nicht charakterisiert ist, muß jeweils die Substitutionsmöglichkeit in die Rahmen der für die einzelnen Form- klassen zutreffenden Bedingungen über die Zugehörigkeit entscheiden. Da- bei ist es möglich, daß Wörter mit der gleichen Phonemstruktur zwei ver- schiedenen Formklassen angehören können, wenn sie in deren Rahmen ein-
5. Lektion 53 gesetzt werden können. Das betrifft insbesondere die Zugehörigkeit zu den Kategorien Substantiv und Verb, Substantiv und Adjektiv. Man vergleiche die Wörter bi und bb, die im Lexikon mit den Bedeutungen »Untergang; untergehen, fallen«, bzw. »Aufgang, Ausgang; aufgehen, hinausgehen« an- gegeben sind. Erst die Einsetzbarkeit in Rahmen für die Formklasse I weist diese Morpheme als Substantive der Formklasse I, vgl.: Tle bi do. Das ist der Sonnenuntergang. O ye tle bb ye. Das ist der Sonnenaufgang. oder als Angehörige der Formklasse II (Verben) aus: Tle be bi. Die Sonne geht unter. Tle be bb. Die Sonne geht auf. 5.2. Wichtige Verben des Bambara Nichtabgeleitete Verben im Bambara sind im allgemeinen zweisilbig. Ein- silbige Verben sind häufig das Produkt von Kontraktionserscheinungen. Häufig gebrauchte Verben des Bambara sind: bugo (T-H) schlagen kalan (H-T) od. karan (H-T) lesen, lernen dan (H) zählen, rechnen deme (H-T) helfen san (H) kaufen fyere, auch feere (H-T) ver- kaufen mina, mine (T-H), auch mna (H) nehmen, fangen na (H) kommen taga, taa (H-T) gehen nyini (T-H) suchen nyininka (T-H-H) fragen ko (H) sagen fb (H) sprechen damina od. daminb (H-T-H) beginnen, anfangen jira (T-H), auch yira (T-H) zeigen mi (H) trinken dbnkilida (H-T-H-H) singen dege (H-T) lernen sigi (T-H) sitzen, setzen me (H) hören, verstehen sebe (H-T) schreiben bla (H) setzen, stellen, legen don (H) eintreten, hereinkom- men don (H) wissen, kennen dun, du (H), dumu (H-T) essen jigi (H-T) herabsteigen, sich senken faga,faa (H-T) töten feie (T-H),y?e (H) betrachten kb (T) machen kill (T-H) rufen, einladen miri (H-T) denken se (H) ankommen se (H) können ta (H) nehmen, ergreifen ye (H) sehen, finden sali (H-T), auch seli (H-T) bit- ten, beten
54 5. Lektion tige (T-H) durchschreiten ban (H) beenden, beendet sein gosi (T-H) schlagen; vgl. marfa gosi schießen to (H) bleiben, übrigbleiben di (H) geben siran (H-T) sich fürchten Sehr häufig werden Verben auch von Substantiven und dem Verb ke »machen«, aber auch mit anderen Verben, gebildet. Wir fassen diese Formen als eine semantische Einheit auf, obwohl es sich praktisch um Verbindungen von Objekt und Verb handelt, und schreiben sie auch zusammen. baarake (H-H-T-T) arbeiten keleke (T-H-T) kämpfen dumunike (H-T-H-T) essen selike (H-T-T) feiern seneke (T-H-T) das Feld bearbeiten baroke (T-H-T) diskutieren tlbnke (H-T) spielen baara (H-H-T) Arbeit kele (T-H) Kampf, Krieg dumuni (H-T-H) Aktion des Essens seli, sali (H-T) Feier, Gebet sene (T-H) Kultur baro (T-H) Palaver, Diskussion tlbn (H) Spiel, Belustigung Nur im Falle der Erweiterung durch ein Adjektiv folgen wir der getrennten Schreibung: A be baara nyuman ke. Er macht eine gute Arbeit, er arbeitet gut. Verbindungen von Objekt und Verb stellen auch Verbindungen folgenden Typs dar: damina, damine anfangen (wörtl. einen Anfang nehmen) Verben, die durch Wortkomposition entstanden sind, sind im Bambara nicht selten, so ddnkilida singen (wörtl. zum Tanz aufrufen) 5.3. Der Infinitiv Der Infinitiv wird im Bambara relativ selten gebraucht. Er wird mit Hilfe des Funktionswortes ka gebildet. Cikelau bi taa foro la ka cike. Die Bauern gehen auf das Feld, um zu pflügen. A bbra ji la ani a denu ka dumuni nyini. Er ging mit seinen Kindern ins Wasser, um etwas zu essen zu suchen. N'ti se ka a doni (k'a doni). Ich kann das nicht tragen. A ti se ka a mi (k'a mi). Er kann das nicht trinken. Ka dumunike, ka minike, ka sunogd ani ka tlonke o ye a ka ci bee yan. Essen, trinken, schlafen und spielen, das ist seine ganze Beschäfti- gung.
5. Lektion 55 Der Infinitiv existiert nur als affirmative Form. Er wird generell nach dem Verb se »können« gebraucht, wenn diesem ein Verb folgt. Um die Grund- form des Verbs zu nennen, wählt man gewöhnlich nicht den Infinitiv, sondern den Verbalstamm oder das davon abgeleitete Verbalnomen, eine mit den Suffixen -li oder -m verbundene Form des Verbs, das aber den Charakter eines Wortes der Formklasse I hat. Vgl. dazu 6.1. 5.4. Die Präsensform des Verbs mit be (bi) Mit den bereits bekannten be und ti (in der Negation) in Verbindung mit dem Verb wird ein allgemeines Präsens gebildet: iribe taga ich gehe i be taga du gehst1 a be taga er, sie, es geht am be taga wir gehen au be taga ihr geht u be taga sie gehen n'te taga ich gehe nicht i te taga du gehst nicht1 a te taga er, sie, es geht nicht an te taga wir gehen nicht au te taga ihr geht nicht u te taga sie gehen nicht An Stelle von be und te können auch die Varianten bi bzw. ti treten: a bi taga er geht a ti taga er geht nicht u bi taga sie gehen u ti taga sie gehen nicht Die Position des Personalpronomens der dritten Person im Singular und Plural kann auch von jedem Substantiv der Formklasse I eingenommen werden. Fa be na. Der Vater kommt. Samyen be damina. Die Regenzeit beginnt. Uluu be taa kungo kbnb. Die Hunde laufen in die Sawanne. Nur in Fällen der besonderen Hervorhebung der Person kann dem Sub- stantiv auch noch das Personalpronomen folgen. Cikelau u bi taa foro la. Die Bauern (sie) gehen auf das Feld. Wari a banna wa? Ist das Geld (es) zu Ende gegangen? Hinsichtlich ihres Zeitwertes können die Verbalformen mit be oder bi so- wohl die aktuelle Gegenwart als auch ein allgemeines Präsens ausdrücken. Die Verbalform m'be taga kann also bedeuten »ich gehe jetzt« (aktuelle Gegenwart) und »ich gehe« (ganz allgemein). Das Verb ko »sagen« muß als defektes Verb angesehen werden, da es die Präsensform ohne be bildet. 1 Die Verbalformen der 2. Person Singular können auch mit dem Pronomen e gebildet werden: so ’e bä td du gehst.
56 5. Lektion a ko er sagt an ko wir sagen nzonzan ko der Hase sagt Außer im Präsens unterliegt es jedoch der Formbildung wie alle übrigen Verben. Transitiven Verben geht ein mögliches direktes Objekt unmittelbar voraus. Als Objekt können alle Wörter der Formklasse I (Substantive, Personalpro- nomen und Demonstrativpronomen) mit deren möglichen Verbindungen mit Adjektiven oder Zahlwörtern auftreten. m’be malo dun ich esse Reis i be malo dun du ißt Reis a be malo dun er, sie, es ißt Reis am be malo dun wir essen Reis au be malo dun ihr eßt Reis u be malo dun sie essen Reis Weitere Beispiele: M’bi misi san. Ich kaufe eine Kuh. Af’ä’ a me. Ich verstehe es, höre es. A be Ji mi. Er trinkt Wasser. Am be sira jira. Wir zeigen den Weg. M’b’ a don. Ich weiß es, kenne es. A be misi ani saga san. Er kauft eine Kuh und ein Schaf. U be ba ba tige. Sie durchschreiten einen großen Fluß. Am be muso fila ye. Wir sehen zwei Frauen. I be mun miri? Was denkst du? Kann ein transitives Verb mit einem direkten und einem indirekten Objekt verbunden werden, so steht das direkt Objekt wie oben vor dem Verb, das indirekte Objekt steht nach dem Verb, und zwar als Verbindung einer Post- position (ye, ma u. a.) mit dem entsprechenden nominalen Teil des indirek- ten Objekts. Beispiele für Verbindungen eines Verbs mit einem direkten und einem in- direkten Objekt: M’be sira jira a ma. Ich zeige ihm den Weg. A be sira jira an ye. Er zeigt uns den Weg. A be sira jira muso ye. Er zeigt der Frau den Weg. A be misi di a denke ma. Er gibt seinem Sohn eine Kuh. Das indirekte Objekt kann natürlich auch alleiniges Objekt sein: Nzonzan ko a ye. Der Hase sagt zu ihm. A be dimi ne körb. Er ärgert sich über mich. I be sira ne ye wa? Fürchtest du dich vor mir?
5. Lektion 57 5.5. Das Perfekt Alle Verben des Bambara, d. h. alle Wörter der Formklasse II mit Ausnahme der unter 5.1. genannten Untergruppe, können ein sogenanntes Perfekt bil- den. Mit diesem aus der indoeuropäischen Grammatik übernommenen Be- griff soll ein Vergangenheitstempus bezeichnet werden, das eine in der Ver- gangenheit abgeschlossene Handlung zum Ausdruck bringt und im wesent- lichen dem deutschen Perfekt entspricht. Die Bildung dieser Zeitform er- folgt auf zweierlei Art: a) Von intransitiven Verben, d. h. von Verben, die nicht mit einem direkten Objekt verbunden werden können, mit dem Suffix • ra (Bedingung: Verb enthält keinen Nasalvokal oder Nasalkon- sonanten), oder • la (Bedingung: Konsonant der 2. Silbe des Verbs ist ein lateraler Konsonant r oder Z), oder • na (Bedingung: Verb enthält einen Nasalvokal oder Nasalkon- sonanten). ne tagara (ne taard) ich bin gegangen i, e tagara (i taard) du bist gegangen a tagara (a taard) er, sie, es ist gegangen an tagara (an taard) wir sind gegangen au tagara (au taard) ihr seid gegangen u tagara (u taard) sie sind gegangen b) Von transitiven Verben mit dem Perfektkennzeichen ye in der Position zwischen dem Personalpronomen und dem Objekt-Verb-Komplex. ich habe das Buch gelesen du hast das Buch gelesen er, sie, es hat das Buch gelesen wir haben das Buch gelesen ihr habt das Buch gelesen sie haben das Buch gelesen n'ye liwru kalan i ye liwru kalan a ye liwru kalan an ye liwru kalan au ye liwru kalan u ye liwru kalan Weitere Beispiele: A bora. Er ist hinausgegangen, er ist abwesend. Wari banna. Das Geld ist zu Ende gegangen. A yelela. Er hat gelacht. A wulila. Er machte sich auf. An nana. Wir sind gekommen. Dunan sera Segou. Der Fremde ist in Sdgou angekommen. A banna. Es ist beendet
58 5. Lektion N9ye Bamanan kan dege. Ich habe Bambara gelernt. ly'ata. Du hast es genommen. An ye letri seben. Wir haben einen Brief geschrieben. U ye ji mi. Sie haben Wasser getrunken. N9y9a di a ma. Ich habe es ihm gegeben. U ye marfa gosi. Sie haben geschossen. An y9a fle. Wir haben es uns betrachtet. Die Verben auf ke werden als transitive Verben gewertet, sie stellen ja ohne- hin eine Verbindung eines Objekts mit dem genannten Verb dar. Die Bildung des Perfekts erfolgt demzufolge in der entsprechenden Weise: TV’ ye baarake. Ich habe gearbeitet. Senekela ye seneke. Der Bauer hat das Feld bearbeitet. Die Verneinung beider Formen des Perfekts erfolgt einheitlich durch ma*. m9 ma taga (taa) a ma taga (taa) an ma taga (taa) m9 ma liwru kalan i ma liwru kalan u ma liwru kalan ich bin nicht gegangen er ist nicht gegangen wir sind nicht gegangen ich habe das Buch nicht gelesen du hast das Buch nicht gelesen sie haben das Buch nicht gelesen Vokabeln doni (H-T) tragen minike (H-H-T) trinken sundgb (H-T-H) Schlaf, schlafen mun (H) was dimi (H-T) sich ärgern yele (H-T) lachen wuli (H-H) sich aufmachen siran (T-H) sich fürchten letri (H-T), auch lettre (H-T-T) Brief tomati (T-T-H) Tomate konkombri (T-T-H) Gurke sigareti (H-T-T-H) Zigarette banafurakela (H-T-T-H-T-H) Arzt, Medizinmann sbngo (H-T) Preis keneya (H-T-H) heilen lesön (T-H) Unterrichtsstunde katugu (H-T-H), weil kunu (H-T), auch kunungo, kununwo (H-T-H) gestern dunan (T-H), dnan (H) Fremder, Gast, Ausländer ministri, minisri (H-T-T), minisitiri (H-T-T-T-T) Minister
5. Lektion 59 Vokabeln zum Text »Nzonzan ani sira« sira (T-H) Baobab, Affenbrotbaum suruku (H-T-H) Hyäne don do la eines Tags don o don täglich, Tag für Tag furu (H-T) Hochzeit; heiraten, jmdn. verheiraten ci (H) schicken, einen Befehl geben kala oder kalan (H-T) Pfeil, Bogen sena (H-T) Wurm jiri sena Holzwurm ko (H) Sache, Wunsch, Dienst fana (H-T) Entfernung; Mahl, Vor- räte nyimi (T-H) nagen, kauen dlan (H) machen, herstellen wo (H) Loch, Hohlraum datugu (H-T-H) schließen, bedek- ken, zumachen samba (T-H) Geschenk, Botschaft, ein Geschenk machen nya (H) Schlag, Hieb sogo (T-H) durchbohren nyanaje (H-T-H) Festlichkeit, freu- dige Stimmung kala (H-T) herrichten, vorbereiten ni (H) wenn fanga (H-T) Macht, Kraft kekuya (H-T-H) Geschicklichkeit laje (T-H) prüfen, betrachten mara (H-T) (für sich) behalten, hü- ten kada (H-T) denn, weil bdnya (H-H) Größe, Umfang, Mäch- tigkeit kan (H) wegen, durch maa si (H-H-H) niemand, kein Mensch o kele (H-T-H) danach don (H) sich an etwas machen kalan cini (H-T-H-H) kleiner Pfeil wonfo (H-H) Spinnengewebe jbnajbna (H-T-H-T) schnell, sehr flink waraba (H-T-H) Löwe sama (T-H) Elefant dimi (H-T) fehlen, keinen Erfolg haben, unzufrieden sein kulusi (T-H-H) lange Hose donidbni (H-T-H-T) ein wenig, be- hutsam jama (H-T) Menge, Volk, Versamm- lung fb (H) sprechen, grüßen, begrüßen fama (T-H) König, Häuptling suman (T-H) fühlen, befühlen saman (H-T) zu sich nehmen bila (T-H), bla (H) plazieren, rich- ten, auseinandergehen kule, kulo (T-H) Schrei, Geschrei Übungstext M'be letri seben. A y'a terike bugo. An ye liwru db kalan. Tubabu bi tomati ani lemru ani kbnkbmbri san. Jagokela be sigareti fyere. Banafurakela ye bana keneya. An ye wari nyini. Lakoli karambgb ye lesbn damine. A songb ye joli ye? A songb ma bbn, a jigira. Dunan nana Segou. ly'a me? Ai9 m’m’a oie. N’ye Segou sira jira a ma. N'te se ka dumunike katugu bana be n'na.
60 5. Lektion Delegasion guwernemantal nana Kati. I be Bamanan kan fb wa? Ai, n'te Ba- manan kan fb, m'be Bamanan kan dege. N'terike be Bamanan kan fb kbsbbe. Denu be dönkilida ani tlbnkb so kbnb. Senekelau ye ji mi. Sisan am be malo ani nyo dun. Ne muso taara a ka dugu kono. I bi taa mi? M'bi taa Bamako sisan. Wari banna wa? Wari banna. A fa taara misiri la. Lakol denu nana lakbl la. Lakbl karambgo kuntigi be lakol la. Lakol karamogo be nyininka. Dunan be taa ministri so la. Kunu an sera Bamako. A y'a di a ma. A y'a ye. Tle bora. An m’a faga. Baarakelau be baarake ani senekelau be seneke. Joliba bi Mali jamana tigb fo Ansongo. Mun do? Nyb do. Iye mun san? N’ye liwru san. A be mun ke? A be baarake. Übersetzung Wir gehen heute nach Kayes. Gestern sind wir in Bamako angekommen. Mein Freund ißt Reis und Hirse, er ißt keinen Mais. Die Schüler lesen ein Buch. Der Lehrer zeigt den Schülern das Buch. Die Sonne ist aufgegangen. Hat er es verstanden? Ja, er hat es verstanden, aber ich habe es nicht ver- standen. Die Bauern pflügen auf dem Feld. Am Morgen beginnen die Ar- beiter zu arbeiten. Samory Toure konnte sehr gut (kbsbbe) kämpfen. Seine Leute waren aufrichtige Menschen. Der Ausländer spricht nicht Bambara. Viele Malinke sprechen Bambara. Der Preis des Reises ist nicht hoch (groß), er ist gesunken. Der Preis der Orangen ist hoch, er ist nicht gesunken. Wir haben den Berg betrachtet. Er ist schön. Er hat seinen Freund gerufen. Hast du ihn gesehen? Nein, ich habe ihn nicht gesehen. Ich hatte Durst. Ich habe kein Wasser getrunken. Mein Freund hat mir einen Brief geschrieben. Mein Geld ist zu Ende gegangen. Die Kinder singen und spielen im Haus. Der Händler verkauft Zigaretten. Der Fluß Elbe fließt durch die Deutsche De- mokratische Republik. Die Bozo fangen Fische. Sie befinden sich in der Region Segou und in der Region Mopti. Mopti ist die Region des Fisch- fangs in Mali. Nzonzan ani sira Masake kelen tumbe demuso nyuman tumb'a fe. Don o donfuru ci (Brautwer- ber) tumbe samba a ma. Don db la a y'a fb dugu maa bee ye: »Ne be n’demuso furu mogo ma, mbgb min (welcher Mensch) be se kala nya ni Wa fe k'an de- muso furu i be na a nyanaje la bee Wi ka fanga ni i ka kekuya laje.« Masake tunmiri be (er gedachte) k'a demuso la mara, kada sira sun bbnya kan. Sira sun tunka bbn kbsbbe. Maa si te se k'a sogo ni kala nya kele ye. O kele nzon- zan y’o mb. Ale (er) don m'b'a fe ka masake demuso nyuman furu. Nzonzan
5. Lektion 61 wulila ka taa jiri senama, A ko: »N'teri, ne ye ko cama ke e ye. N'sera e fana ma kan deme, I bi taa sira sun ma, mun be (welcher sich befindet) dugu ceman ce la.« Jiri sena y’a se k'a nyimi9 a ye baarake tle saba kdnd. Nzonzan ye kala kele dlan kalan cini k’a se ka taami (durchgehen) jiri w fe. O kele a ye won da- tugu ni wonfo ye. O bee kera jonajona ani konyuma. Maa si ma se k' a bdn a kala ma. Nyanaje don sera. Began bau folo ye jiri fle. U ma se k'a sdgd ni kala ye. 0 kele waraba ani saman olu dimina. A sera nzonzan ma (die Reihe kam an den Hasen). Kulusi fiman ani doloki tumbe nzonzan na. Banfla bleman tumbe a kun na. A wulila doniddni ka se jama ma. Bee yelela. Mdgd ko, nzonzan te se ka jiri sdgd ko kada waraba ani saman ma se k'a sogo. Nka nzonzan ye jama fo9 a ye masake demuso fd9 a ye faamau fo. A taara jiri bafe, sirafe. A ye sigi a se kun ka jiri laje k'a suman. A ye kala saman k'a bla ka taa sira sun sdgd ka bdn a kd fe. Kule kan wulila jama fe: »Nzonzan y'a sogo! Nzonzan y'a sdgd!« U ye masake demuso di nzonzan ma. A taara n'a ye (mit ihm, ihr). U taato (wie sie gingen) jama ye sira bla.
6. Lektion 6.1. Das Verbalnomen und seine Bildung Wie bereits unter 5.3. hingewiesen wurde, besteht im Bambara die Möglich- keit der Ableitung von Verbalnomen, genauer gesagt, die Bildung von no- mina actionis von Verben mit Hilfe der Suffixe -ni oder -ff. Diese Verbal- nomen bezeichnen die Aktion des zugrunde liegenden Verbs. Als Faustregel für die Wahl von -ff oder -ni mag gelten, daß -ni dann suffi- giert wird, wenn das Verb einen Nasalvokal oder Nasalkonsonanten enthält. Diese Regel wird aber nicht in jedem Falle konsequent eingehalten, vgl. das Verbalnomen von sebe(n) »schreiben«, nämlich sebeli oder sebenni »das Schreiben«, »die Aktion des Schreibens«. Diese Schwankungen sind offen- sichtlich damit zu erklären, daß in einigen Gebieten der Vokal der zweiten Silbe des Verbs oral, in anderen Fällen nasal ist. Beispiele für die Bildung des Verbalnomens: dumU) dun essen san kaufen fyere verkaufen ta nehmen don wissen, kennen fara teilen mi trinken mb hören, verstehen fb sagen fle betrachten, beobachten di geben dumuni das Essen, Aktion des Essens sanni das Kaufen, der Kauf, Aktion des Kaufens fyereli das Verkaufen, der Ver- kauf tali das Nehmen, Aktion des Nehmens donni das Wissen, Kennen farali Teilen, Teilung mini Trinken, Aktion des Trin- kens meni Hören, Verstehen föli Aktion des Sagens fleli Betrachtung, Beobachtung dili Geben, Aktion des Gebens Diese Verbalnomen oder nomina actionis finden in zweierlei Hinsicht Ver- wendung: a) Zur Bildung neuer (transitiver) Verben wie in den folgenden Beispielen:
6. Lektion 63 dumu essen — dumuni Aktion des Essens — dumunike essen, die Ak- tion des Essens vollziehen mi trinken — mini Trinken, Aktion des Trinkens — minike trinken, Aktion des Trinkens ausüben Als auf diese Weise sekundär entstandene Verben sind u. a. noch zu nennen: fyerelike verkaufen, einen Verkauf machen sonyalike stehlen, einen Diebstahl ausführen menike hören, verstehen sebelike schreiben Diese Verben können kein (weiteres) Objekt bei sich haben, gelten aber, wie die Formbildung zum Beispiel hinsichtlich des Perfekts ausweist (5.5.), als transitive Verben mit einem Objekt zum Verb ke »machen« wie alle übrigen Verben, die mit ke verbunden sind (baarake, tlbnkb, baroke u. a.). b) Zur Bildung einer aktuellen Präsensform in Sätzen wie M'be dumuni la. Ich esse jetzt, bin gerade beim Essen. Näheres dazu unter 6.2. 6.2. Formen der aktuellen Gegenwart Unter 5.4. wurde bereits eine Präsensform mit dem Bildungselement be ab- gehandelt, die sowohl eine aktuell vor sich gehende Handlung, als auch eine allgemein in der Gegenwart und eine sich hier wiederholende Handlung zum Ausdruck bringen kann. Diese Form stellt die wichtigste Form der Präsens- bildung des Bambara dar, die praktisch auch alle Möglichkeiten des Cha- rakters eines Handlungsablaufs in der Gegenwart zu bezeichnen vermag. Um speziell eine aktuelle Gegenwart oder eine in der Gegenwart andauernde Handlung formal auszudrücken, verfügt das Bambara über drei weitere Möglichkeiten. 6.2.1. Aktuelle Präsensform im Rahmen von Nominalsätzen Im Rahmen von Nominalsätzen mit be als Bildungselement sowie Substan- tiven oder Verbalnomen in Verbindung mit den Postpositionen la oder na können Formen des aktuellen Präsens gebildet werden. Es handelt sich dabei um einen Satztyp, der bereits unter 4.1. erläutert wurde. Die nach dieser Regel entstehenden Sätze weisen auf eine sich aktuell vollziehende oder eine in der Gegenwart andauernde Handlung hin, zum Beispiel: A be baara la. Er arbeitet (gerade), er befindet sich bei der Arbeit.
64 6. Lektion Im Rahmen dieses Typs ...be ...la (na) können, von semantischen Beschrän- kungen abgesehen, alle Substantive und Verbalnomen eingesetzt werden: M'be dön na. Ich bin beim Tanzen, ich tanze (gerade). M'be dumuni na bzw. m'be dun na. Ich bin beim Essen, ich esse (jetzt). A be malo dun na. Er ißt (gerade) Reis, ist beim Essen von Reis. Am be kalan na. Wir sind beim Lesen, wir lesen. E be mun na sisan? Was machst du jetzt? (eigtl. wobei bist du jetzt?) M'be ji mi na. Ich trinke (gerade) Wasser, bin beim Wassertrinken. Am be baroke la. Wir diskutieren, wir sind beim Diskutieren. M'be Bamanan kan fö la. Ich spreche gerade Bambara, bin beim Bam- barasprechen. Die Verneinung dieser Formen erfolgt regelgerecht durch te, eine Modifi- zierung dieser Formen ist ferner durch tumbe (verneint tunte) möglich. Da- durch entstehen Sätze, in denen eine in der Vergangenheit andauernde Handlung zum Ausdruck gebracht wird. An te kalan na. Wir schreiben nicht, sind nicht beim Schreiben. N'te dbnke la. Ich tanze nicht, bin nicht beim Tanzen. An tumbe kalan na. Wir lasen, waren beim Lesen. A tumbe malo dun na. Er aß Reis, war beim Reisessen. N'tunte ji mi na. Ich trank kein Wasser. An tumbe baro la bzw. an tumbe baroke la. Wir diskutierten, waren in der Diskussion. 6.2.2. Das aktuelle Präsens mit ka(n) oder kanka Dem allgemeinen Präsens kann ein Bildungselement ka(n) oder kanka nach dem Präsenskennzeichen zugefügt werden. Die dabei entstehenden Formen kennzeichnen das Zusammenfallen des Handlungsverlaufs mit dem Moment der Rede (Koinzidenzfalle). Diese Formen sind, wie der Sachverhalt, relativ selten. M'be kank'a ye. Ich sehe ihn (jetzt, im Moment der Rede). M'bi ka ji mi. Ich trinke (gerade) Wasser. A be ka malo dun. Er ißt gerade Reis. M'bi ka taa biro la. Ich gehe soeben ins Büro. M'be kan liwru kalan. Ich lese gerade ein Buch. Es ist auch möglich, solche Koinzidenzfalle ins Präteritum zu verlagern: A nana tuma mi n'tumbe ka nako son. Er kam zu einer Zeit, als ich gerade den Garten goß.
6. Lektion 65 6.2.3. Präsensformen mit dem Präsenspartizip Das Präsenspartizip mit dem Suffix -tb (vgl. 7.2.) kann eine Präsensform im Rahmen von Nominalsätzen des Typs 1 (Verbindung mit do, tb) bilden. Diese Form hebt insbesondere die aktuell andauernde Handlung hervor. N'taatb do dugu kbnb. Ich gehe gerade in die Stadt (wörtl. ich bin gehend in die Stadt). A ba taatb do dugu kbnb. Seine Mutter geht gerade in die Stadt. An natb do sisan. Wir kommen gerade an. So bolitb do. Das Pferd läuft (wörtl.: ist laufend). Auch hier ist eine Modifizierung in der Vergangenheit, wenn auch selten, realisierbar: N'taatd tundo dugu kbnb. Ich ging gerade in die Stadt, war gerade dabei, in die Stadt zu gehen. 6.3. Das Imperfekt Diese Zeitform drückt eine Handlung aus, deren Dauer oder ständiges Ab- laufen in der Vergangenheit betont wird. Ihre Bildung erfolgt im Prinzip durch Präfigierung des Bildungselements ftm- vor das Präsenskennzeichen {bb oder bi, negativ tb oder ti), also durch tumbe oder tunte {tumbi bzw. tunti). N'tumb'a fb. Ich sagte es ihm. U tumbi taa kungo kbnb. Sie gingen in den Busch. An tumbb Ibtri db sbbbn. Wir schrieben einen Brief. Shbfbri tumbb esansi san. Der Chauffeur kaufte Benzin. Su fb a tumbb taa sinema la. Abends ging er ins Kino. Don o don watiriu tumbb na Bamakb. Täglich kamen Autos in Bamako an. 6.4. Das Futur Das Futur ist eine im Bambara relativ schwach ausgebildete und ausge- prägte Kategorie. Als Bildungselement findet hierbei das Verb na »kommen«, »gehen«, »ankommen« (vgl. auch frz. »aller« zur Futurbildung) Verwendung. Die Verneinung des Futurs erfolgt durch tna (entstanden aus tb na). n'na taa ich werde gehen n'tna taa ich werde nicht gehen 5 Lehrb. Bambara
66 6. Lektion i na taa du wirst gehen i tna taa du wirst nicht gehen a na taa er, sie wird gehen a tna taa er wird nicht gehen an na taa wir werden gehen an tna taa gehen wir werden nicht au na taa ihr werdet gehen au tna taa gehen ihr werdet nicht u na taa sie werden gehen Weitere Beispiele: u tna taa gehen sie werden nicht A na na. Er, sie wird kommen. Dunan na na. Der Fremde wird kommen. N’na a sara. Ich werde es bezahlen. An na baarake sigareti dlan yorb la. Wir werden in der Zigaretten- fabrik arbeiten. Sininkene an na taa Bamakd awidn jigi kene. Übermorgen werden wir auf den Flugplatz von Bamako gehen. Die schwache Ausprägung des Futurs zeigt sich insbesondere auch dadurch, daß sehr häufig diese Futurformen durch Präsensformen mit be ersetzt wer- den können, vgl. Sätze wie Sini n’na taa Bamakd. Morgen werde ich nach Bamako gehen, oder Sini m’bi taa Bamakd. Morgen gehe ich nach Bamako. Sini n’na dumunike sinye saba. Morgen werde ich dreimal essen, oder Sini m’be dumunike sinye saba. Morgen esse ich dreimal. 6.5. Das Funktionswort de zur Hervorhebung eines Wortes Sehr häufig findet im Bambara das bedeutungsleere Funktionswort de Nqt- wendung, um ein Wort, meist ein Substantiv oder anderes Wort der Form- klasse I, hervorzuheben. Bamanan kan defole do Mali bee kbnb. Es ist das Bambara, das über- all in Mali gesprochen wird, überall in Mali wird Bambara ge- sprochen. Bamakd misiri ba ye so ba de ye. Die (große) Moschee von Bamako ist ein großes Gebäude. An de ye wari nyini. Wir haben das Geld gesucht. Ne de ye letri seben. Ich habe den Brief geschrieben. Sekou Toure de ye Lagine peresidan ye. Sekou Tourd ist der Präsi- dent von Guinea.
6. Lektion 67 Vokabeln biro (T-H) Büro, Amt sonya (H-H) Diebstahl; stehlen sonyalike (H-H-H-T) stehlen boli (H-H) laufen sinema (T-T-H) Kino nako (T-H) Garten son (H) gießen, bewässern shoferi (H-T-H) Fahrer esansi (T-T-H) Benzin kene (H-T) freier Platz, freies Feld awion jigi kene Flugplatz du (H) Familie du kene Hof, Platz vor dem Haus jamu (T-H) Familienname fblbfolö (H-T-H-T) der erste, aller- erste alimaami (T-T-H-H-T) Imam sugu (T-H) Markt sini (T-H) morgen sininkene (T-H-H-T) übermorgen sinye (T-H) Mal dila (T-H), auch dlan, dla (H) ma- chen, herstellen sabara (H-T-H) Schuhe, Schuhwerk fini (T-H) Stoff, Bekleidung sara (H-T) bezahlen nisdnja (T-H-H) Freude, freudige Stimmung Vokabeln zum Text »Bamakb dugu kbnb la« aglo (T-H) (täglicher) Markt aglo dugu Marktzentrum, Wirt- schaftszentrum jago (T-H) Handel su fara tle kan Tag und Nacht, von früh bis spät segi (H-T) zurückkehren famuya (T-H-H) Verständnis sdgd (T-H) Fleisch, wildes Tier namo (T-H) züchten, aufziehen, Zucht, Aufzucht bili (T-H) bzw. bli (H) etwas darüber- legen ba bli (H-H) Brücke kuran (H-T) Strom, Elektrizität yele (H-T) Licht, Lampe balo (T-H) Leben, Betrieb a be balo la ist in Betrieb ba (H) tausend sama (T-H) anziehen, anwesend sein cenya (H-H) schöner Anblick furake (T-H-T) sorgen, pflegen, be- handeln Point G. Name eines Krankenhauses bei Bamako deme (H-T) helfen, auch: heilen tola ti ydrd Stadion, Sportplatz baldn (H-T) Ball tan (H) mit dem Fuß stoßen koron (H-T) füllen, aufnehmen sibiri (H-T-H) Sonnabend sibiri o sibiri jeden Sonnabend kerne (H-T) hundert fe (H) lieben o de ye das heißt, deshalb Jigi Semd Name eines Kaufhauses in Bamako jd (H) Länge jd kun (H-H) Länge fan (H) Richtung, Ort musoya (T-H-H) fraulich, Frauen- 5*
68 6. Lektion minan (T-H) Utensil, Utensilien fybnto (T-H) Blinder sara (H-T) kleines Stück, milde Gabe dali, deli (H-T) bitten, erbitten, bet- teln taami (H-T-H) Gang, Gehen taami sira Eingang, Durchgang sira la (T-H-H) auf dem Weg, in bezug auf tbrb (H-T) Unglück, Krankheit dogo tbrb so Krankenhaus, Klinik Übungssätze Denu tumbe tlbnkb du kene la. Mb kalo tile kelen (am ersten Mai) baarakbla bee bb selikb. Lakbl denu bb sbbbli la. U karambgo bb kalan na. Fyerekblau be fyereke. Dumuni fen bana. Su fb am be baroke. Sisan an te baro la. Sbne- kblau tumbe taga foro la. Samybn fe senekela na seneke. Mbgb caman bb taa Jigi Seme so kbnb. Sini Senegali peresidan na na Bamako awibn jigi kbnb la. Senegali peresidan o ye Leopold Sedar Senghor ye. Mali dugu ba ye Bamakb ye. Senegali dugu ba ye Dakar ye ani Lagine dugu ba ye Conakry ye. Kunu Otiwalita delegasibn guwernemantal sera Bamakb. Otiwalita dugu ba ye Wagadougou ye. N'tbgb Amadou. Ne jamu Konate. N’fa tbgb Mamadou. A jamu Konate. M'ba togo Mariam. A jamu Traore. Biton Coulibaly o de ye Segou faama ba fblb- fblo ye. Faama ba flana o de ye Damonzon ye. A ye dugu caman mine. Samory Toure tunye alimaami de ye. A tumbe keleke kbsobe ani tubabuu san tan ani segi (achtzehn Jahre), u ma se k9a mine. O kb (schließlich, endlich) u y'a sonya k'a mine. Am be nyb dumuni na. M'bb letri seben na sisan. Banafura- kbla be se ka bana kenbya. Dunan tna na Segou nka na na Mopti. N’ti se ka dumunike katugu bana bb ri*na. Lakbl denu be mun na? Lakbl denu be dbnki- lida la. I tumbe taa mi? N'tumbe taa sugu la don o don. Su fb nisbnja bb ybrb bee. An tumbe sabara ani finiu san sugu la. Übersetzung Mein Name (Vorname) ist Werner. Mein Familienname ist Hofmann. Der Familienname meines Vaters ist (auch) Hofmann. Sein Vorname ist Emst. Mein Vater geht jeden Tag ins Büro eines Ministeriums (ministri so). Ich bin Arbeiter. Ich arbeite in einer Autofabrik (watiri dlan ybrb). Jetzt arbeite ich nicht, weil ich krank bin. Mein älterer Bruder ist Bauer. Er arbeitet im Sommer (übers. Trockenzeit) auf dem Feld. Meine jüngere Schwester arbeitet nicht. Sie hat drei Kinder, zwei Jungen und ein Mädchen. Mein Vater fuhr (ging) jeden Tag nach Berlin, aber jetzt arbeitet er in unserer
6. Lektion 69 Stadt und fahrt nicht (mehr) nach Berlin. Berlin ist die Hauptstadt der Deut- schen Demokratischen Republik. Es ist eine große Stadt. Die Kinder schrei- ben und lesen in der Schule. Die Schule ist ein großes Gebäude. Am Morgen gehen alle Kinder in die Schule, und mittags (tle fe) verlassen (bd) sie die Schule und kehren nach Hause zurück. Was tust du jetzt? Ich lese jetzt ein Buch, danach (o kele, o kd) werde ich einen Brief an meinen älteren Bruder schreiben. Meine Mutter wird morgen zurückkehren. In der DDR sprechen die Menschen überall die deutsche Sprache (alman kan). Alle Menschen (dort) verstehen Deutsch. Was sagst du gerade? Ich sage ihm gerade etwas. Übermorgen werden wir nicht arbeiten, weil Sonnabend ist. Wir fuhren täglich zweimal in die Stadt. Er ging jetzt gerade ins Büro. Bamakd dugu kdnd la Bamakd dugu sigile be (ist gelegen) Mali tle bife. Bamakd ye galo dugu ye ani jago dugu. Mali dugu ba do. Su fara tle kan maa be taa ka segi. Ydrd bee la nisdnja be ani faamuya. Bamakd beganu ka nako la sdgd siya bee be yen. O ydro ye began namo ydrd ye. Joliba ani a ba bli kdnd ka damina tle bi fe fo sogoma be balo la. Bamakd sugu ba be maa ba kelen sama don o don kada a ka cenya ka ani a ka fyere fenu. Furake ta sira la Bamakd dogo tord so min bd (welches sich befindet) kulu la n’o ye Point G. be fara fin na ydrd bee deme. Bamakd tola ti ydrd »Mamadou Konate« min (welches) ni a ka bdn kojugu be se ka maa ba tan ni duuru (fünfzehntausend) koron a kdnd ye Bamakd baldn tan ydrd ye. Tola tan ydrd kura min (welches) dlantd (wird gebaut) Madina- Kura be se maa ba bi wdoro (sechzigtausend) koron. Bamakd Combattant so1 min ni nyanaje be ke yan. Ddnke ani teatri be se sibiri o sibiri ka maa kerne naani koron, maa min ni u be taa nyanaje fle. Su fe nisdnja be ydrd bee. O de y'a to ne be Bamakd fe. Jigi Seme Jigi Seme ye so ba de ye. A ka jan, a ka bdn. A jo kun bd fo metri bi duuru. Jagokela caman ani fyere fen caman be ye. Mobiliu bd ydrd bee. Fyentdu sigile (sitzend, gesessen) sara ka deli la. I ddntd (eintretend) i be yele ye fan bee. Taami sira fla be ye. Ibdfyerefen siya bee ye i nya kord (vor dir). Ddnki- lida kan be fan bee ani nisdnja. Jigi Seme tlale do (ist geteilt) fla ye. Fan kelen na fen be fyere ye. Fan do (auf der anderen Seite) a to bd ye: sabara, musoya minan,finiu, gafeu, tlonkd fdnu. Ni i donna i te se ka bd. 1 Haus der Kriegsveteranen.
7. Lektion 7.1. Das Plusquamperfekt Wir haben diese Bezeichnung aus der Terminologie der indoeuropäischen Grammatik für eine Verbalform des Bambara übernommen, auf die die Charakteristik, die man dem Plusquamperfekt in einigen indoeuropäischen Sprachen zuerkennt, im wesentlichen auch zutrifft. Diese Zeitform drückt eine Handlung in der Vergangenheit aus, deren Ablauf oder deren Resultat schon vor dem Moment der Rede beendet bzw. erreicht ist. Das Plusquam- perfekt kann auch den Sachverhalt einer bereits abgeschlossenen Handlung vor einer darauf folgenden Handlung in der Vergangenheit zum Ausdruck bringen (Vorvergangenheit). Die Bildung dieser Form erfolgt mit den Mitteln des Perfekts sowie der Prä- figierung von tun- (als dialektale Variante auch kirn-). Die Verschieden- artigkeit der Perfektbildung in bezug auf transitive oder intransitive Verben wird deshalb auch bei der Bildung des Plusquamperfekts beibehalten. a) Die Bildung des Plusquamperfekts transitiver Verben wird durch tunye (verneint tumma) und dem Verb realisiert: n’tuny’a ye (ne tunye a ye) i tuny'a ye a tuny'a ye an tuny'a ye au tuny'a ye u tuny'a ye Negative Formen: an tumiria ye u tumma an ye ich hatte es, ihn gesehen du hattest es, ihn gesehen er, sie, es hatte es, ihn gesehen wir hatten es, ihn gesehen ihr hattet es, ihn gesehen sie hatten es, ihn gesehen wir hatten es, ihn nicht gesehen sie hatten uns nicht gesehen b) Die Bildung des Plusquamperfekts intransitiver Verben erfolgt von den Perfektformen intransitiver Verben (suffigierte Verbalstämme mit den Suf- fixen -ra, -/ä, -na), zu denen das Bildungselement tun- präfigiert wird. Die verneinten Formen entsprechen denen transitiver Verben.
7, Lektion 71 Beispiele: rf tunmirila i tunmirila a tunmirila an tunmirila au tunmirila u tunmirila Negation: ne tumma miri an tumma miri ich hatte nachgedacht du hattest nachgedacht er, sie hatte nachgedacht wir hatten nachgedacht ihr hattet nachgedacht sie hatten nachgedacht ich hatte nicht nachgedacht wir hatten nicht nachgedacht Weitere Beispiele für Formen des Plusquamperfekts: N'tunye dlo mi. Ich hatte Bier getrunken. A de tunye letri sehen. Er hatte den Brief geschrieben. Kongo tuma tunsera. Die Zeit des Hungers war gekommen. Samory Toure tunkera faama ba ye nka a tunka fari. Samory Toure war ein großer König geworden und er war mutig. Mdgb sabana tunkulela. (Und) der dritte Mann hatte geschrieen. Nzonzan tunsengena a ye a sigi jiri dd körb. Der Hase war müde ge- worden und legte ihn bei einem Baum ab. Esansi tunfyerela ne fe (s. auch Passiv 9.1.). Das Benzin war von mir verkauft worden. 7.2. Die Partizipien des Bambara Das Bambara verfügt über zwei Partizipialformen, die mit den Suffixen -to bzw. -le oder -ne gebildet werden. Ihrer Funktion nach, besonders in bezug auf ihre zeitliche Relation, entsprechen sie weitgehend dem deutschen Prä- senspartizip und dem Partizip Präteritum Passiv. 7.2.1. Das Präsenspartizip auf -tb Dieses Partizip hat offensichtlich zwei Funktionen: a) Die Wiedergabe einer Form der aktuellen Gegenwart, vgl. unter 6.2.3. b) Den Ausdruck der Gleichzeitigkeit zu einer parallel verlaufenden Hand- lung, die im Präsens aber auch im Präteritum vor sich gehen kann (Bezüge zu zukünftigen Handlungen wurden im vorliegenden Material bisher nicht gefunden), zu realisieren. Was die Bedeutung der aktuellen Gegenwart betrifft, so wurde bereits unter
72 7. Lektion 6.2.3. auf Sätze des Typs n'taatd do dugu kdnd »ich gehe jetzt gerade in die Stadt« hingewiesen. Beispiele für den Ausdruck der Gleichzeitigkeit des Präsenspartizips zu einer Handlung im Präsens oder Präteritum: A ddntd so kdnd feie bina. Als er in das Haus eintrat, fiel die Kalebasse um (wörtl. er hineingehend in das Haus, die Kalebasse fiel um). Don dd la suruku yalato kungo kdnd a taara se jiri dd ma. Eines Tages ging die Hyäne in die Steppe spazieren und kam zu einem Baum. Suruku ani nzonzan wilila ko u bi taa duniya yala u taato u ye sine nin dd ye. Die Hyäne und der Hase machten sich auf, um sich die Welt anzusehen. Wie sie so gingen, sahen sie eine Gazelle. A kasitd segina a ka dugu. Weinend ging er in seinen Ort zurück. El Haj Oumar taara Hiji Makan a sdginato a taara Bomu. El Hadj Oumar ging auf Pilgerfahrt nach Mekka, und während seiner Rück- kehr (zurückkehrend) begab er sich nach Bomu. Kdgd bintd ye den faga. Eine umfallende Mauer hat das Kind getötet. Die Partizipialformen auf -to, die in Form von Nominalsätzen des Typs 1 aktuelle Gegenwart bezeichnen, können entsprechend der möglichen Modi- fizierung des Prädikatskennzeichens (do — tundo) auch ins Präteritum ge- setzt werden und drücken dann eine in der Vergangenheit andauernde (dura- tive) Handlung aus. A natd tundo oder a tun natd do. Er kam bzw. er war kommend. 7.2.2. Das Partizip Präteritum Passiv Dieses Partizip wird mit den Suffixen -le oder -ne (mit -ne, falls das Verb einen Nasalvokal oder Nasalkonsonanten aufweist) gebildet. Es drückt eine abgeschlossene Handlung oder das Resultat einer Handlung aus, in be- stimmten Fällen auch den Abschluß einer vergangenen Handlung in bezug auf eine in der Vergangenheit bereits abgeschlossene Handlung. Auf den Charakter als Partizip (bestimmte gemeinsame Züge der Formklassen II und III, Verb und Adjektiv) weist auch die mögliche Verbindung mit einem Substantiv in attributiver Stellung hin. a) Das Partizip auf -le bzw. -ne kennzeichnet den Abschluß einer vergange- nen Handlung im Passiv. Es bildet dabei Nominalsätze des Typs 1 und 4 (mit do und be). Bamanan kan de fdle do Mali bee kdnd. Bambara wird in ganz Mali gesprochen. Mali tlale do ydrd saba. Mali ist in drei Gebiete geteilt, Mali teilt man in drei Vegetationszonen ein.
7. Lektion 73 Bamako dugu sigile bi Mali tle bi fe. Die Stadt Bamako liegt (ist ge- legen) im Westen von Mali. A taale(m) be. Er ist gegangen. Angle kan fole te Mali kbnb. Englisch wird in Mali nicht gesprochen. Eine Transformation dieser Formen in die Vergangenheit ist, wie beim Partizip auf -rd, ebenfalls möglich: A taale(n) tumbe bzw. a tun taale(m) be. Er war gegangen. b) Das Partizip auf -Ze oder -ne kennzeichnet den Abschluß einer vergangenen Handlung, als deren Resultat oder Folge eine andere Handlung in der Ver- gangenheit abläuft oder ablaufen kann. A bole Kita an teri sera Kayes. Nachdem er Kita verlassen hatte, kam unser Freund in Kayes an. A kbrbbayale a dbnna silameya la. Nachdem er älter (erwachsen) geworden war, ging er zum Islam über. Ekipu fla dbnne baldn tan kene kbnb ani arbitri Monsieur Sany Mady Diallo fe Joliba galeya a ka kanta. Nachdem beide Mannschaften mit dem Schiedsrichter, Herrn Sany Mady Diallo, auf dem Fußball- feld eingelaufen waren, gewann die Mannschaft von Joliba die Seitenwahl. O kele a ye won datugu. Nachdem das getan war, verschloß er das Loch (od.: danach machte er das Loch zu). O kele waraba ani saman olu dimina. Nachdem das geschehen war, hatten (auch) der Löwe und der Elefant keinen Erfolg. Man beachte auch hier mögliche Präteritalformen zu do: Nin tlbnkefenu tundile do an teriu ma u tagara so kbnb od. ...fenu dile tundo ... Nachdem die Spielsachen an unsere Freunde übergeben worden waren, gingen sie (die Leute) nach Hause. c) Das Partizip kann wie ein Adjektiv mit einem Substantiv verbunden wer- den. Das ist allerdings nur in attributiver Stellung möglich. ji sumale od. sumane kaltes (erkaltetes) Wasser ji sumane do das ist kaltes Wasser muso kbrole eine alte, altgewordene Frau mbgb pasale ein dünner (abgemagerter) Mensch jiri sale ein abgestorbener Baum jiri jale getrocknetes Holz jiri tule gebündeltes Holz sira dule ein kurvenreicher Weg u. a.
74 7. Lektion Nicht möglich ist ein Vorkommen dieser Formen in den Rahmen, die nur einem Wort der Formklasse HI, dem Adjektiv, vorbehalten sind, also etwa ji ka sumale. 7.3. Mittel der Wortbildung — Suffixe -ni, -ya und -la Das Bambara ist außergewöhnlich reich an Mitteln der Wortbildung. Suffi- gierungen, Präfigierungen und Wortkompositionen sind sehr häufig anzu- treffen. Wir stellten bereits in den bisher behandelten Lektionen fest, daß Suffixe wie -u (zur Pluralbildung), -ra, -la, -na (zur Bildung des Perfekts), -ni, -li (nomina actionis), -le, -ne und -tb (zur Bildung von Partizipien), -na (Ordnungszahlen) und andere wichtige grammatische Funktionen über- nehmen. Wir wollen nunmehr eine Reihe von Suffixen darstellen, die vor- wiegend wortbildende Funktion haben. 7.3.1. Das Suffix -ni zur Markierung des Diminutiven Durch Verbindung mit dem hochtonigen Suffix -ni werden von Substantiven der Formklasse I neue Substantive mit diminutiver Bedeutung gebildet: kbnb Vogel — kbnbni kleiner Vogel, Vögelchen kbnb Perle — kdnbni kleine Perle ulu Hund — uluni kleiner Hund so Pferd — soni kleines Pferd den Kind — denni kleines Kind dugu Ort — duguni kleiner Ort nzonzan Hase — nzonzani kleiner Hase, Häschen 7.3.2. Das Suffix -ya Dieses Suffix kann mit Wörtern der Formklasse I, II und III verbunden wer- den. In Verbindung mit Wörtern der Formklassen I und II werden damit Ab- strakta, in Verbindung mit Wörtern der Formklasse III werden damit so- wohl abstrakte Begriffe (und damit Substantive der Formklasse I) als auch Stative, einen Zustand bezeichnende, und inchoative, den Eintritt in eine Handlung bezeichnende Verben (und damit Wörter der Formklasse II) ab- geleitet.
7. Lektion 75 teri Freund maa Mensch faamu verstehen suma frisch sein fblo der erste muso Frau — teriya Freundschaft — maaya Menschheit, Menschlichkeit — faamuya Verständnis, Eintracht — sumaya Frische, Kälte — fblbya Priorität — musoya Qualität einer Frau, auf Frauen bezogen, Frauen- suru kurz — surunya Kürze, geringe Größe; kurz sein, kurz werden hörö frei bdn groß jan lang gelb schwierig — hordya Freiheit, Würde; frei sein, werden — bonya Größe; groß sein, groß werden — janya Länge; lang sein, lang werden — geleya Schwierigkeit; schwierig sein, schwierig werden jugu schlecht dogo klein — juguya Bosheit; schlecht sein, werden — dogoya geringe Größe; klein sein, klein werden, abnehmen 7.3.3. Das Suffix 4a (-na) Dieses Suffix dient zur Bildung von nomina agentis (handelnde Personen). Diese Formen werden sehr häufig, und das setzt sich als Tendenz immer mehr durch, von Verben auf -ke abgeleitet: baara Arbeit sene Kultur, Feld san kaufen; Kauf dali betteln dan zählen baro Diskussion jago Handel fyere Verkauf don wissen — baarala Arbeiter, Arbeitender besser: baarakela Arbeiter — senela Bauer, einer, der den Boden be- arbeitet — senekela Bauer — sanna oder sannikela Käufer — dalilikela Bittender, Bettler — dannikela Zähler, einer, der zählt — barokela Schwätzer — jagokela Händler — fyerela oder fyerekela Verkäufer — donnikela Wissender, Gelehrter u. a. m. 7.4. Wörter der Formklasse IV Es wurde bereits darauf verwiesen, daß die Wortarten im Bambara keine morphologisch-formalen Kennzeichen aufweisen und es deshalb als ange-
76 7. Lektion bracht erscheint, die Wortarten aus der syntaktischen Struktur, aus be- stimmten Positionen und Distributionen heraus zu bestimmen. Unter Zu- grundelegung folgender zwei Rahmentypen erhalten wir Wörter einer Fonn- klasse IV, die im wesentlichen mit dem herkömmlichen Terminus Adverb belegt werden kann. Es sind dies Rahmen des Typs # mangaru ka di... # # a ye keleke ... # Einsetzbar sind hier Wörter wie kbsdbe »sehr«, kojugu »außerordentlich«, jbnajbna »schnell«, konyuma »sehr schön«, dbnidbni »ein wenig«, yan »hier«, je, yenfe »dort«, kinin fe »rechts«, numan fe »links« usw. Manguru ka di kojugu. Mango ist außerordentlich süß. A be Bamanan kan fo dönidoni. Er spricht (nur) sehr wenig Bambara. Samory Toure sera ka keleke kojugu. Samory Toure konnte außer- ordentlich (gut) kämpfen, Krieg führen. A be yan. Er ist hier. O bee kera jbnajbna ani konyuma. Das alles wurde sehr schnell und sehr schön gemacht. Nzonzani taara kinin fe suruku ba numan fe. Der kleine Hase ging (nach) rechts, und die große Hyäne ging (nach) links. Diese Beispiele belegen, daß diese Wortklasse offensichtlich die Funktion hat, Wörter der Formklassen II (Verben) und III (Adjektive) zu modifizieren, eine Funktion, die diese Formklasse auch in anderen Sprachen erfüllt. Vokabeln miri (H-T) denken, nachdenken dlo (H) Bier faama (T-T-H) König,Würdenträger fari (H-T) scharf, hart, brutal kule (T-H) schreien senge (H-T), auch sege (H-T) müde werden, ermüden feie (T-H) Kalebasse Makan Mekka kogb (T-H) Mauer kbrobaya (H-T-H-H) älter od. er- wachsen werden silameya (T-T-H-H) Islam ekipu (T-T-H) Mannschaft arbitri (H-T-T) Schiedsrichter pasa (H-T) mager sein, abmagem sa (H) Tod; sterben yala (H-T) herumlaufen, Spazieren- gehen wili (H-T) = wuli sich aufmachen, beschließen duniya (T-T-H) Welt sine (T-H) Gazelle kasi (H-T) weinen, heulen
7, Lektion 77 Hiji (H-T) Pilgerfahrt ja (H) trocken sein, trocken werden tu (H) einwickeln du (H) krümmen, krumm machen konö (H-T) Perle hdrd (H-T) frei, freier Mensch hdroya (H-T-H) Freiheit, Würde kinin fe (H-T-T) rechts, nach rechts numan fe (T-H-T) links, nach links Vokabeln zum Text »Suruku ani nzonzan«. jo (H) stellen, aufrecht stehen kd fe (H-T) hinten, hinter k'a sdrd (T-T-H) weil, um zu, des- halb tigi (T-H) Besitzer; besitzen tobi (T-H) kochen tobilike (T-H-H-T) kochen sdrd (T-H) erhalten nyitni (T-H) kauen, zerreißen, zer- kleinern nydgdn fb (H-T-T) = nyuan fb (H-T-T) gemeinsam basi (H-T) Schlechtes, Böses bd(n) da (H-H) Ausgang, Tür ken (H) Fett labbn (H-H) vorbereiten je (H) weiß/klar/hell sein, weiß/klar/hell werden kama (H-T) gegen, hinter, auf der anderen Seite nata (T-H) Gier, Wunsch tugu (T-H) richten, zusammenstellen da tugu, datugu schließen, bedecken, schweigen boli (H-T) fliehen, weglaufen kana (H-T) damit nicht dogo (T-H) sich verstecken furu (T-H) Magen, Pansen nugu (T-H) Gedärm, Därme ddnso (T-H) Jäger donsokb (T-H-H) Jäger wele (H-T) rufen, herbeirufen, ein- laden fara (H-T) teilen, auch: zerschneiden, zerreißen fili (T-H) werfen, wegwerfen wara (H-T) wildes Tier, Wilder Übersetzung Freundschaft ist eine gute Sache. Der 1. Mai ist der Feiertag aller Werk- tätigen. Händler sind keine Arbeiter oder Bauern. Beim Spazieren im Wald sahen wir einen kleinen Hasen. Die Menschen des Ortes haben die ganze Nacht getanzt. Wir zeigten unserem Freund den Weg und gingen (dann) in unser Dorf zurück. Sie hatten einen Gast eingeladen. Wir hatten Manyok und Hirse gekauft. Bei der Rückkehr aus dem Fußballstadion sahen wir viele Menschen. Das Kind ging weinend in den Hof. In Mali wird Bambara, Peul, Songhai und Tamaschegh gesprochen. Sie sind die Sprachen des Lan- des. In Guinea wird Malinke, Susu und Peul gesprochen, und in der DDR wird Deutsch gesprochen. Nachdem der Minister nach Segou gekommen war,
78 7. Lektion fuhr er (dann) nach Mopti. Als wir das Geschenk (di fen) übergeben hatten, setzten wir uns in der Hütte hin. In Bamako verkaufen die Frauen überall frisches (gekühltes) Wasser. Sein Preis ist nicht sehr hoch. Die alte Frau suchte im Wald getrocknetes Holz. In den Städten Malis gibt es überall Eintracht und Freude. Im Kaufhaus Jigi Seme verkaufen die Verkäufer viele Sachen für die Frauen. In den afrikanischen Ländern ist es sehr heiß, aber in den europäischen Ländern ist es sehr kalt (gibt es Frische, Kälte). Suruku ani nzonzan Don dd la nzonzan taara yala kungo kdnd, A ye sama jole ye, A donna sama kdnd a ko fe k'a sdro ka sogo caman tigi ka taga a di a muso ma, Ayea tobi. Suruku muso taara tasuma ta aka so o ye sogo bilale ye, A sorola ka sdgo caman ta ka taa a di suruku ma, O ye a nyimi. O tuma o sorola ka nyininka aye abd ydrd min na, Suruku muso ko: »Nzonzan de ye a di na ma«, Suruku taara nzonzan nyininka: »Ce, e ye nin sogo nin be mi?« Nzonzan ko: »Ne y’a soro sama kdnd.« Suruku ko: »Sini am be taa nyogon fe.« Nzonzan ko: »O te basi ye, nka i kana a bd da ken bd.« Suruku tagara a laben. Dugu jele u sorola ka taa sama kama. O tuma u sorola ka don, sama kdnd ka ken bd, Suruku o ye nata ba ye. O sordla u bdto ka a bd da la ken tige a datugura u da la. Suruku o ye dogo sama furu kdnd. Nzonzan o ye dogo sama nugu kdnd. O tuma donso dd ye sama faga k’a soro ka taga a denu wele k'a sord kana sama kdnd fara. U ye nugu fili. Nzonzan bora nugu kdnd k'a sdfrd ka boli. O tuma u ye furu fara k'a sord ka suruku bd a kdnd ka a bugo fo ka taa afaga. Nzonzan taara a ka so, Suruku muso taara suruku nyininkalike nzonzan la. Nzonzan ko: »Ah! A donna sama kdnd. Ne ko a kana a bd da la ken tige. Nka a y'a tigi, o tuma sama kdnd wara datugura a da la. Donso ye sama faga k9a sdro ka suruku bd a kdnd ka a bugo fo ka a faga.« Suruku muso kasira k'a soro ka taga a ka so.
8. Lektion 8.1. Der Imperativ Der Imperativ, Verbalform zur Wiedergabe eines Befehls oder einer Auf- forderung an eine zweite Person im Singular oder im Plural, wird im Bam- bara in der Singularform durch den bloßen Verbalstamm, im Plural durch a ye (gelegentlich auch au ye) und den Verbalstamm gebildet. Der Impera- tiv kommt nur in der affirmativen Form vor, zu seiner Verneinung wird die Negation des Konjunktivs (vgl. 8.2.) benutzt. Es ist zu beachten, daß, wie bei jeder Verbalform, auch beim Imperativ mögliche direkte Objekte ihm vorangestellt werden. Indirekte Objekte folgen der Imperativform in Ver- bindung mit den bekannten Postpositionen. Beispiele: taa! geh! bd! geh hinaus! jigi! steige herab!, komm herunter! a ye taa! (au ye taa!) geht! a ye bd! (au ye bd!) geht hinaus!, entfernt euch! a ye Jigi! (au ye figif) steigt herab!, kommt herunter! Ferner: baarake! arbeite! aye baarake! arbeitet! na yan! komm hierher! liwru kalan! lies das Buch! au ye liwru kalan! lest das Buch! frazi kelen sebe tabali kan! schreibe einen Satz an die Tafel! a sebe! schreibe es (ihn)! au y'a sebe! schreibt es! a fle! betrachte es (ihn)!, schau es an!, hier ist er (es)! a songo dogoya! senke seinen Preis!, geh mit seinem Preis herunter! afd a ye! sage es ihm! Segou sira jira ne ma! zeige mir den Weg nach Sfigou! nin fyere ne ma! verkauf mir das! tinye fo an ye! sage uns die Wahrheit!
80 8. Lektion 8.2. Der Konjunktiv Der Konjunktiv stellt eine Verbalform dar, die Sätze finalen Charakters einleitet oder dazu dient, Befehle und Anordnungen in einer relativ höf- lichen Form, der Form eines Wunsches, wiederzugeben. Finalsätze können mit einer Reihe von Funktionswörtem eingeleitet werden, so sani »bevor«, ka »damit«, janko »damit«, k'a sdrd »damit«, »umzu« und anderen. Die Bildung des Konjunktivs erfolgt durch das Bildungselement ka, in den negierten Formen durch kana. Die negativen Formen des Konjunktivs wer- den, wie bereits erwähnt, gleichzeitig als Verneinung des Imperativs ge- braucht. Letzteres betrifft dann die 2. Personen im Singular und Plural. rika a fd damit ich (es) sage, daß ich sage i ka a fd damit du (es) sagst, daß du sagst akaafd damit er, sie (es) sagt, daß er, sie sagt an ka a fd damit wir (es) sagen, daß wir sagen au ka a fd damit ihr (es) sagt, daß ihr sagt uka afd damit sie (es) sagen, daß sie sagen Negation: n'kana a fd damit ich es nicht sage, daß ich es nicht sage i kana a fd damit du es nicht sagst, sage es nicht! a kana a fd damit er, sie es nicht sagt an kana a fd damit wir es nicht sagen au kana a fd damit ihr es nicht sagt, sagt es nicht! u kana a fd damit sie es nicht sagen, daß sie es nicht sagen Weitere Beispiele: M'b'a fe i ka taga. Ich will (möchte), daß du gehst. M'b'a fe i ka da tugu. Ich möchte, daß du den Mund hältst. M'b'afe au ka ka foro cikd. Ich möchte, daß ihr euer Feld bearbeitet. Afd a ye k'a ka n'deme! Sage ihm, daß er mir helfen möge! Afd u ye k'a ka an deme! Sage ihnen, sie sollen uns helfen! San'i ka jigi! Bevor du herunterkommst, heruntersteigst. I kana dumuni caman kel Iß nicht so viel! Ikana ji sumale mi teliya la! Trink das kalte Wasser nicht so schnell! Au kana frazisebe tabali kan! Schreibt keine Sätze an die Tafel! Ikana sigi yan! Setz dich nicht hier hin! Au kana sigi yan! Setzt euch nicht hier hin! Die verneinte Konjunktivform kommt immer nach solchen Verben wie siran »fürchten« und bali »verhindern«, »verbieten« zur Anwendung. Man drückt hier wie in bestimmten anderen Fällen praktisch mit der Befürchtung
8. Lektion 81 die Hoffnung aus, daß ein bestimmter Tatbestand, eine schlechte Handlung oder böses Ereignis nicht eintreten möge. M9bi siran u kana a faga. Ich fürchte, daß sie ihn töten = daß sie ihn nicht töten mögen. 8.3. Der Konditional Der Konditional ist eine im Sprachgebrauch des Bambara relativ seltene Verbalform, die in Bedingungssätzen vorkommen kann, wie wir sie auch in indoeuropäischen Sprachen vorfinden. Die Formbildung weist auf eine direkte Beziehung zum Futur hin, da der Konditional praktisch durch Prä- figierung des Futurbildungselements na durch tun gebildet wird, auch in den negierten Formen (tuntna entstanden aus tun + te + na). ri* tunna a fö i tunna a fo a tunna a fö an tunna a fd au tunna a fo u tunna a fo Negation: ich würde es sagen du würdest es sagen er, sie würde es sagen wir würden es sagen ihr würdet es sagen sie würden es sagen n'tuntna a fö an tuntna a fb ich würde es nicht sagen wir würden es nicht sagen Die relativ seltene Verwendung der Formen des Konditionals erklärt sich auch durch die Tatsache, daß ein solches Funktionswort wie ni »wenn« stets mit indikativen Verbalformen verbunden wird. 8.4. Relativsätze Relativsätze sind dem Gesamtsatz zugewiesene und in diesen eingebettete Ergänzungsbestimmungen und sind einem tragenden Satzglied attributiv zugeordnet. Als Funktionswort, das die Beziehung des eingebetteten Satzes zum abhängigen Satzglied knüpft, verwendet man im Bambara nun »der«, »die«, »das«, »welcher«, »welche«, »welches« und minu »die«, »welche« für den Plural. Als Nebenformen können mun bzw. munu auftreten. Relativsätze können von einem Substantiv als Subjekt, Objekt, Teil des Prädikats oder als Teil einer Adverbialbestimmung abhängig sein. Der eingebettete Relativsatz ist entweder ein Nominalsatz oder ein Verbalsatz. Das Funktionswort min folgt in der Regel unmittelbar dem Beziehungswort. 6 Lehrb. Bambara
82 8. Lektion Ce min bd Segou cikdla do. Der Mann, der sich in Sögou befindet, ist ein Bauer. Dunan min nana Kulikord o ye tubabu ye. Der Fremde, der nach Kouli- koro gekommen ist, ist ein Europäer. N'terike min ye lakdl karamogo ye a be baara nyuman ke. Mein Freund, der Lehrer ist, leistet eine gute Arbeit. N'terikeu, minuye lakdlkaramdgouye ... meine Freunde, die Lehrer sind, ... Ministri min blale do kalan ko la a be Kayes. Der Minister, der für das Erziehungswesen verantwortlich ist, befindet sich in Kayes. Tola tan yoro kura min dlanto Madina-Koura be se ka maa ba bi wboro koron. Das Fußballstadion, das in Madina-Koura gebaut wird, kann 60000 Menschen aufnehmen. An teri Saydou Coulibaly min ye ministri ye faso ka kalan ko la sera Kayes. Unser Kamerad Saydou Coulibaly, der Minister für natio- nale Erziehung ist, kam nach Kayes. Ministrifola politikiu mogbu caman fe minu bd mdgou kun na foni. Der Minister wurde von zahlreichen Politikern begrüßt, die an der Spitze des Erziehungswesens stehen. Masake ko: ne be denmuso furu mdgd maa min (bzw. mbgb min) bd se kalan nya kelena ka sira sun sdgd. Der König sprach: ich verheirate die Tochter nur an einen Mann, der mit einem einzigen (dem ersten) Pfeilschuß den Baobabbaum durchbohren kann. Die direkte Folge von Beziehungswort und Funktionswort min wird unter- brochen, wenn ein Relativsatz von einem direkten Objekt abhängig ist, das Funktionswort min jedoch wegen der starken Bindung des direkten Objekts an das transitive Verb diese Beziehung nicht sofort realisieren kann. Es gibt mehrere Möglichkeiten, diese Säze wiederzugeben. Wir wollen das am Satz »ich habe den Fremden gesehen, der angekommen ist« demonstrieren: a) Der gesamte Relativsatz, besonders wenn er kurz ist, wird als Objekt vor das transitive Verb gestellt: N'ye dnan min nana ye. Ich habe den Fremden, der angekommen ist, gesehen. Ebenso: Am be ministri min sera yan ye. Wir sehen den Minister, der hier an- gekommen ist. b) Das direkte Objekt wird zusätzlich noch einmal in Form eines Substituts (Personalpronomens) in einen Satz aufgenommen: Dnan nun nana n'y'a ye. Der Fremde, der kam, ich habe ihn gesehen.
8. Lektion 83 Ebensolche Sätze sind: Fyen nun be bö baba fe n9t9o fe. Den Wind, der von Norden kommt, liebe ich nicht. N'terike min denu ma kerie n9y9a ye. Meinen Freund, dessen Kinder nicht gesund sind, habe ich gesehen. c) Das Funktionswort wird mit als direktes Objekt aufgenommen, der Rela- tivsatz jedoch wird erst nach dem transitiven Verb fortgesetzt: N9ye dnan nun ye a nana. Ich habe den Fremden gesehen, der an- gekommen ist. N9ye terike nun ye a be baara nyuman ke. Ich habe meinen Freund gesehen, welcher eine gute Arbeit leistet. N9ye muru min san o ka nyi. Das Messer, das ich gekauft habe, ist schön. d) Das Funktionswort min folgt dem transitiven Verb, dessen direktes Ob- jekt Ausgangspunkt eines Relativsatzes ist: N9ye dnan ye min nana. Ich habe den Fremden gesehen, der angekom- men ist. Relativsätze zu temporalen oder lokalen Adverbialbestimmungen werden durch tuma min »als« bzw. yord min »wo« eingeleitet. A sera ntene tle tan awirili ler tan ni segi tuma min n9 tumbe ka nako son. Er kam am Montag, dem 10. April, 18 Uhr an, als ich gerade dabei war, den Garten zu gießen. Kunungo n9 tumbi Bamakd yord min na n'terike ye nydgon ben. Gestern war ich in Bamako, wo ich mich mit meinem Freund getroffen habe. Cikelau taara kungo kbnb la yord min na uye baardke fo ka tlebi. Die Bauern gingen in die Steppe, wo sie bis zum Sonnenuntergang ge- arbeitet haben. Lakoli karambgo taara Senegal ybro min na a fana tumbi konferans la. Der Lehrer fuhr nach Senegal, wo er selbst an einer Konferenz teil- nahm. Das Funktionswort min hat gewisse Berührungspunkte zur Formklasse I, da es, praktisch als Substitut von Wörtern derselben, in deren syntaktischen Positionen vorkommen kann, vgl. die beiden Sätze: Min kera a ye mogo sdbe ye. Derjenige, der das getan hat, ist ein präch- tiger Mensch. Olu ye minun ye ... Sie sind es, welche ... • 6*
84 8. Lektion 8.5. Weitere Suffixe 8.5.1. Die Suffixe -tan und -bali Beide Suffixe markieren das Nichtvorhandensein einer Eigenschaft oder einer Aktion. Die Ableitung erfolgt von Verben und Substantiven. Eine weitere Suffigierung dieser Formen durch das Suffix -ya ist möglich. barka Dank; Kraft — barkantan kraftlos — barkantanya Schwäche joli Blut — jolintan blutlos — jolintanya Anämie kun Kopf — kuntan kopflos hakili Geist — hakilintan geistlos, dumm — hakilintanya Dummheit, Unüberlegtheit balo Leben — balobali leblos — balobaliya Leblosigkeit bonya Größe — bbnyabali respektlos — bonyabaliya Respektlosigkeit don wissen — dombali nicht wissend — dombaliya Ignoranz dana Glaube, Treue — danabali unglaubwürdig, untreu — danabaliya Untreue 8.5.2. Das Suffix -to Das Suffix -tb kann auch mit Adjektiven und Substantiven verbunden wer- den. Diese Kombinationen bezeichnen Eigenschaften. Bestimmte Beziehun- gen zum gleichen Suffix des Partizips sind dabei unverkennbar. bagi Lepra — bagitb leprös kene Gesundheit — keneto wohlauf kongo Hunger — kongotb hungrig ji Feigheit — jitb feig; Feiger — jitbya Feigheit fyen Blindheit; erblinden — fyentb blind; Blinder — fyentoya Blind- heit; blind werden 8.5.3. Das Suffix -ta Das Suffix -ta bringt in Verbindung mit Verben die Realisierbarkeit einer Handlung zum Ausdruck: ke machen, tun — keta machbar, herstellbar ye sehen — yeta sichtbar san verkaufen — santa verkäuflich, zu verkaufen bbnya groß sein, ehren — bonyata ehrbar baro sprechen, bewundern — barota bewundernswert
8. Lektion 85 8.5.4. Das Suffix -Um Mit dem Suffix -lan (auch -nan bei nasalisch auslautendem Stamm) werden Bezeichnungen von Instrumenten gebildet. Die Ableitung erfolgt von Verben: sigi sitzen, sich setzen — sigilan Stuhl, Sitz gosi schlagen — gosilan Schlagwerkzeug, Hammer tige schneiden — tigelan Axt, Beil sumani Aktion des Messens — sumanikelan Waage, Meßinstrument datugu schließen — datugulan Verschluß, Stöpsel 8.6. Das Präfix la- (ma-) Das Präfix la- (ma-) verleiht einigen Verben transitive oder kausative Be- deutung. Ihr syntaktisches Verhalten entspricht dann dem transitiver Ver- ben, so u. a. bei der Perfektbildung. Idbi etw. fallen lassen, etw. umstürzen < bi fallen laban etw. beenden, etw. abschließen < ban beendet sein, enden labd etw. verschwinden lassen, jmdn. zum Hinausgehen veranlassen < bd hinausgehen ladla etw. in Ordnung bringen, etw. reparieren < dla machen, her- stellen ladon jmdn. etw. wissen lassen, jmdn. unterrichten < don wissen, kennen laje jmdn. versammeln < je sich versammeln Zq/7gf jmdn. herunterkommen od. heruntersteigen lassen < jigi her- untersteigen > lasigi jmdn. setzen lassen, jmdn. einsetzen < sigi sitzen, sich setzen mabo jmdn. entfernen (< bd) madimi jmdm. Schmerz verursachen (< dimi) masuma etw. kühlen, einen Schmerz mildem (< sumd) majigi etw. senken (< jigi) Vokabeln dogoya (T-H-H) etw. senken tinye (T-H) Wahrheit sani (H-H) bevor janko (H-H) damit kana (H-T) damit nicht teliya (H-H-H) Schnelligkeit bali (H-T) verhindern muru (H-T) Messer ler (H) Uhrzeit, Zeitpunkt (l’heure) fana (H-T) selbst
86 8. Lektion kdnferans (H-T-T) Konferenz barka (H-T) Dank, Kraft hake (T-H) Unrecht dana (H-T) Glaube, Treue bagi (H-T) Lepra kene (T-H) Gesundheit; wohlauf ji (H) Feigheit jitd (H-H) Feiger, Feigling fyen (H) Blindheit; erblinden fyentö (H-H) Blinder gosilan (T-H-H) Hammer tigelan (T-H-H) Beil, Axt sumani (T-H-H) das Messen, Wie- gen sumanik&lan (T-H-H-T-H) Waage, Meßinstrument datugulan (H-T-H-H) Verschluß, Stöpsel yelema (H-T-H) übersetzen, ver- ändern je (H) sich versammeln wele (H-T) nennen Vokabeln zum Text »Ministri nun bilale do kalan ko la a be Kayes« ko (H) Sache, Aktion, Beschäfti- gung kalan ko Bildungswesen s&ndika (H-T-T) Gewerkschaft ka (H) Einwohner, Mitglied sekreteri zenerali (H-T-T-T-H-T- T-H) Generalsekretär mambri (H-T) Mitglied direkter (H-T-T) Direktor nt&nö, tene (H-T) Montag n'o = ni o und dann, danach nye fö vor, vor einem Personenkreis alamisa (T-T-H-T) Donnerstag kiri (H-T) richten, Recht sprechen kiri tigö richten, Recht sprechen kiritigela (H-T-T-H-H) Richter, Rechtsprecher, Jurist coko (T-H) Art, Weise sibiri (H-T-H) Sonnabend tön (H) Bund, Vereinigung; früher: Geheimbund tle (H) Sonne, Tag politiki (H-T-T-T) Politik, Politi- ker; politisch administratifu (H-T-T-T-H-T) Ver- waltung, Verwaltungsbeamter foni (H-H) Erziehung, Ausbildung ci (H) Mission, Reise, Schicken faranfasi (H-T-H-T) Unterschied faranfasiya (H-T-H-T-H) sich un- terscheiden, sich unterrichten kadri (H-T) Kader problemu (H-T-T) Problem sbrb (T-H) finden, sich vergewissern, sich beschäftigen tdnsigi (H-T-H) Sitzung, Beratung boli (H-T) Reise; laufen, reisen serkli (H-T) Kreis (als administr. Einheit) negöso boli Radrennen tlbnke (H-T) auch: Sport treiben, sich amüsieren ligi (H-T) Liga, Klasse tundile do wurde gegeben od. ver- anstaltet tunjirale do es wurde gezeigt entrener (H-T-T) Trainer kere (H-T) Seite a kere fö seinerseits, andererseits kotniser (H-T-T) Kommissar
8. Lektion 87 Übersetzung Gib mir das Messer! Kommt hierher! Übersetzt diesen Satz ins Bambara! Frage deinen älteren Bruder! Iß nicht so viel Brot, iß viel Tomaten und Gurken! Geh auf das Feld, um zu arbeiten! Verkauf mir das! Sage zu ihm, daß er nicht in den Wald gehen soll! Nehmt die Bücher und geht damit (mit ihnen) in die Schule! Rufe deinen Vater! Nenne (wele) deinen Namen, aber sag die Wahrheit! Ich möchte, daß ihr morgen in mein Haus kommt. Setzt euch nicht hierher, setzt euch dorthin! Wir fürchten, daß der Krieg beginnt. Der Lehrer möchte, daß wir eine gute Arbeit in der Schule leisten. Dein Vater, der sich in seinem Garten befindet, ist zurückgekehrt. Die Menschen des Ortes begrüßten den Minister, der aus Bamako gekommen war. Der Niger, der ganz Mali durchfließt, ist ein großer Fluß. In der Region Mopti gibt es viele Bozo, die Fische fangen. Wir haben heute auf dem Feld ge- arbeitet, welches sich in der Nähe des Waldes befindet. In der Sahara, wo es sehr heiß ist, gibt es viel Sand. Wir sind nach Senegal gefahren, wo die Menschen auch ein wenig (dbnidbni) Bambara sprechen. Das Bambara von Senegal und das Bambara von Mali sind aber nicht das gleiche (sind nicht eins). Ministri min bilale do kalan ko la a be Kay es A bble Kita, Bafoulabe ani Kenieba an teri Saydou Coulibaly1 min ye ministri ye faso ka kalan ko la ani an teriu Dramane Diarra min ye sendika kau ka sekreteri zenerali ye kalan ko la ani Tieman Coulibaly o ye mambri ye comis- sion cuhurelle la ani Mamadou Diallo o ye direkter ye enseignement fonda- mental la sera Kayes ntene tle tan awirili ä 18 heures (ler tan ni segi) nana ka bb Kenieba sira fe. Ministri fola (wurde begrüßt) politiki mogb caman fe, administratifu fe ani sendika mbgbu fb minu bb mbgo kun na foni. Saydou Coulibaly ka ni ci tunye ka faranfasiya nyini kadri politikiu ni administratifu fb min ni bi se ka problemu sorb kalan ko la. Ministri bble Kayes lakbliu (kalan soü) la ani ka faranfasiya nyini sbrkli mbgbu fe ka kanka taa Nioro ani Yelimane. N’o bbra ye an teri Madi Moussa Konate min ye conseiller ye tribunal la a nana Kayes delegasibn db nye fb alamisa do tle wborb awirili ka nye nyini ani kafaamuyalikekiricikb cokoula reshion fblo la. Sibiri sbgbma delegasibn ye tbnsigi db ke ani kadri administra- tifu ni politikiu ce. Nin boli n'kbnb reshibn la delegasibn na taa bb Kenieba serkliu ani Bafoulabe ani Kita serkliu la. Dimanshi (dimanche — Sonntag) 1 Die in diesem Text vorkommenden Namen sind frei erfunden.
88 8. Lektion tle konöntö awirili ler tan ni woorona la negeso boli tlonke dd kera Boulevard de VIndependance la min ni bi se ka to faranfasiya bi sbro Bamako ligi boli- likelau ani Kayes tau ce. Nin tlonke nin presidanya tundile do inspecteur regional ä la jeunesse et aux sports ma a kbra jama caman nye la chef-lieu de la region la Mali ka federasion ka negeso boli tunjirale do ni manifestasidn la ni a presidan ye an teri Sadio Sissoko min kun ni an teri Atino Maiga ye min ye faso ka entrenbr ye. A kere fe Bamako ligi tunjirale do ni an teriu Oumar Dicko min ye sekreteri zenerali ye, Abdoullaye Sissoko min ye komiser ye boli la ani Tieoko Kou- yate ka sdrd Kayes ta jirale tundo n'an teriu Ladji Keita min ye presidan ye, Mamadou Kamara o ye sekreteri zenerali ye ani Tiecoura Kamissoko min ye mambri ye.
9. Lektion 9.1. Wiedergabe des Passivs Das Passiv ist eine im Bambara nicht besonders morphologisch ausgebildete Kategorie, sieht man zunächst einmal vom Partizip Präteritum Passiv und seinen Satzbildungsmöglichkeiten ab. Dennoch besteht die Möglichkeit, ak- tivische Sätze mit einer für das Bambara regelgerechten Satzgliedfolge Sub- jekt — Objekt — Prädikat in passivische Sätze zu überfuhren, in denen das Objekt des Aktivsatzes als Subjekt erscheint und das Subjekt des Ausgangs- satzes, das »logische« Subjekt, in einem ins Passiv umgeformten Satz das Objekt darstellt. Vgl. den folgenden Satz: Subjekt Objekt an ye liwru Prädikat kalan wir das Buch haben gelesen Die Umformung ins Passiv ergibt folgende Struktur: liwru kalanna (Subjekt) (Prädikat) das Buch wurde gelesen anfe (Objekt) von uns In der Passivtransformation, die im Bambara generell nach diesem Muster erfolgt, ist also die normale Satzgliedfolge des Aktivsatzes (Subjekt — Ob- jekt — Prädikat) zugunsten einer Satzgliedfolge Subjekt — Prädikat — Ob- jekt aufgehoben. Die Markierung des logischen Subjekts in seiner Funktion als Objekt im Passivsatz erfolgt durch die Postposition fe »durch«, »von«, in einigen Fällen auch durch bolo »wegen«, »durch«, »von« (eigtl. Hand). Beide Kennzeichen sind wichtige Charakteristika für einen Passivsatz im Bambara. Das Verb als Prädikat trägt in Sätzen obigen Typs keinerlei morphologische Kennzeichen einer etwaigen Passivform. Nach meinen bisherigen Beobachtungen konzentriert sich die Wiedergabe des Passivs im wesentlichen auf das unter 5.5. behandelte Perfekt und das davon abgeleitete Plusquamperfekt. Passivkonstruktionen im Präsens sind ebenfalls möglich, nicht aber im Futur. Sollte von Futurformen ein Passiv ge-
90 9. Lektion bildet werden, wichen die Sprecher generell auf Präsensformen aus. Detail- liertere Untersuchungen zu diesem Komplex fehlen noch. Neben der Passivwiedergabe von finiten Verbalformen ist, wie bereits an- gedeutet, auch die Bildung passivischer Sätze mit dem entsprechenden Partizip möglich. Beispiele für Passivsätze im Perfekt und Plusquamperfekt: Ministri fbla mbgb caman fe. Der Minister wurde von vielen Men- schen begrüßt. N'terike a bugora a fe. Mein Freund wurde von ihm geschlagen. Wari nyinina an fe. Das Geld wurde von uns gesucht. Tasuma manana an fe. Das Feuer wurde von uns angezündet. Bana keneyara medsen fe. Die Krankheit wurde vom Arzt geheilt. Sira jirala ne ma a fe. Der Weg wurde mir von ihm gezeigt. Mamadou welela Moussa fe. Mamadou wurde von Moussa gerufen. Siguiri dugu a tlala Samory Toure fe tubabuu sababu yala. Das Gebiet von Siguiri wurde von Samory Tourö wegen des Einfalls der Euro- päer geteilt. Leson daminena lakbl denu fe. Die Lektion wurde von den Schülern begonnen. A bugora a kbrbkefe bzw. a bugora a kbrbke bolo. Er wurde von seinem älteren Bruder geschlagen. Kuma db fora presidan fe. Vom Präsidenten wurde eine Rede gehalten. Esansi tunfyerela a fe. Das Benzin war von ihm verkauft worden. Wari tunminena fyerelikela fe. Das Geld war vom Händler genommen worden. Passivformen im Präsens können sowohl vom allgemeinen als auch vom aktuellen Präsens gebildet werden: Jiri denu bi san tubabu fe. Früchte werden von den Europäern gekauft. So bi jb. Das Haus wird gebaut. So bi jb san were. Das Haus wird nächstes Jahr gebaut werden. Sini liwru bi kalan an fe. Morgen wird das Buch von uns gelesen wer- den. Sini rfterike a bi bugo a fb. Morgen wird mein Freimd von ihm ge- schlagen werden. In den letzten drei Beispielen stehen Präsensformen offensichtlich als Ersatz für das Futur. Sätze wie Kbgb na bari (ne fe). Die Mauer wird (von mir) gebaut werden, wurden von den Sprechern vermieden. Bei den Passivformen vom aktuellen Präsens tritt meist das Verb in die Form des Infinitivs:
9. Lektion 91 Sisan liwru b'a la ka kalan an fe. Das Buch wird gerade von uns ge- lesen. (Wörtl.: Das Buch ist jetzt dabei, von uns gelesen zu werden.) So be a la ka jd sisan. Das Haus ist gerade dabei, erbaut zu werden. N'terike a Va la ka bugo a fe. Mein Freund ist dabei, von ihm ge- schlagen zu werden. Mit dem Passivpartizip werden Passivsätze nach dem unter 7.2.2. charakteri- sierten Muster gebildet. Das logische Subjekt als Objekt ist dabei fakultativ. Negeso boli tunjirale do bzw. negeso boli jirale tundo. Es wurde ein Radrennen gezeigt. Nin tlbnke fen tundile do a denu ma (ne fe). Dieses Spielzeug wurde seinen Kindern (von mir) gegeben. Bamanan kan föle do Mali bee könö. In ganz Mali wird Bambara ge- sprochen. Mali tlale do yord saba. Mali wird in drei Zonen (Orte) eingeteilt. 9.2. Weitere Zahlen Bei den Zahlen über 10 macht sich der Einfluß verschiedener Zählweisen bemerkbar. Im traditionellen Bambarasiedlungsgebiet kannte man zunächst noch folgende weitere Zahlen: mugan (T-H) zwanzig debe (H-T) vierzig kerne (H-T) achtzig Alle Zwischenzehnerwerte wurden durch Zufügungen, teilweise auch durch Abzüge gebildet, so mugan ni tan dreißig debe ni tan fünfzig Für »sechzig« gebrauchte man den Begriff manin-keme, d. h. den sogenann- ten Malinke-kfemä, der bei den (Süd-) Malinke nur 60 zählte. Die Bildung der Zahl 70 erfolgte dann durch Abzug von kemd »achtzig«. kerne tan nyan siebzig (achtzig weniger zehn) Später, mit dem Einfluß des Islam, erfuhr der sogenannte silameya kerne, d. h., der islamische kerne mit dem Zahlwert von 100 allgemeine Verbrei- tung. Er wurde sehr bald von den die Bambara umgebenden Handelsvölkem, auch den Malinke, übernommen, und die davon abgeleitete Zählweise ist heute auch bei den Bambara gängig. Doch sollte man sich hin und wieder beim Gesprächs- oder Handelspartner vergewissern, ob er nach dem Ba-
92 9. Lektion manan keine oder dem silameya keine zahlt. So ergeben sich nunmehr fol- gende Zehnerwerte, für die ab 30 die Zehnerbezeichnung bi zugrunde liegt: tan zehn mugan zwanzig bi saba dreißig bi naani vierzig bi duuru fünfzig bi wöoro sechzig bi woronfla siebzig bi segi achtzig bi konöntö neunzig kimi hundert Die Verbindung zwischen Hundertern, Zehnern und Einem wird durch m hergestellt: bi saba ni kelen = 31 bi woronfla ni saba = 73 bi segi ni woronfla (woronfla) = 87 kirne ni mugan ni saba = 123 kerne fla ni bi saba = 230 kimi duuru ni bi naani ni segi = 548 Das Zahlwort für 1000 heißt ba (Malinke waa, das gleichzeitig die Bedeu- tung eines Korbes von 1000 Kolanüssen hat): ba fla = 2000 ba saba ni keme fla ni mugan = 3220 ba duuru ni kirne wöoro ni bi konöntö ni naani = 5694 Als Zahlen über den Tausenderbereich gebraucht man gewöhnlich die fran- zösischen Zahlen. Die zusammengesetzten Zahlen bilden die Ordnungszahlen ebenfalls mit dem Suffix -jiä, das nur mit der letzten Zahl verbunden wird: butili tan ni wöorona die 16. Flasche pashi kimi ni muganna die 120. Seite kilomitri kimi fla ni bi naani ni naanina der 244. Kilometer ba kelena der 1000. baflana der 2000. Rechenoperationen werden auf folgende Weise ausgeführt: a) die Addition mit ni fla ni saba ye duuru ye 2 4-3 = 5
9. Lektion 93 b) die Subtraktion durch bole (Partizip von bd herausgehen) oder mana bö (vermindern, verringern) duuru bole tan o ye duuru ye 10 — 5 = 5 (fünf von zehn herausgenom- men ist fünf) tan bdle mugan ni saba o ye tan ni saba ye bzw. tan mana bd mugan ni saba o be ke (macht) tan ni saba 23 — 10 = 13 c) die Multiplikation durch sigiyoroma saba sigi yoroma naani o ye tan ni fila ye 3*4=12 kononto sigi ydrdma wooro o ye bi duuru ni naani ye 9 • 6 = 54 d) die Division durch mana tla ... ce (geteilt durch ...) tan ni fla mana tla naani ce o ye saba ye 12: 4 = 3 mugan ni naani mana tla wooro cd o ye naani ye 24: 6 = 4 Die Verdoppelung der Zahlen führt zur Bildung sogenannter Distributiv- zahlen. kelenkelen je einer, einzeln filafila zu zweit, je zwei tantan zu zehnt, je zehn a ye bd kelenkelen! geht einzeln hinaus! Fyerelikela be lemru fyere muganmugan. Der Händler verkauft die Zitronen je zwanzig, bzw. für je zwanzig (=100 Francs). Bei der Bildung von Bruchzahlen wird tla (tala) »Teil«, »Teilung«, »teilen« verwendet, der Divisor erscheint entweder in der Form eines Ordnungszahl- wortes oder als Zahlwort in Verbindung mit ko »Mal«. tlaflana oder tlance (Ausnahme!) tla sabana oder tla ko saba 1/3 tla naanina oder tla ko naani x/4 tla duuruna oder tla ko duuru 1/5 tla tanna oder tla ko tan x/10 tla muganna oder tla ko mugan 1/2o Bei der Berechnung und Nennung von Geldsummen verwendet man, be- sonders bei größeren Summen und im Verkehr mit Ausländem, sehr häufig die französischen Bezeichnungen: Cent francs, mille francs usw. Ansonsten zählt man nach ddrome, einer Geldeinheit im Werte von 5 Francs, also ddrome kelen = 5 Francs ddrome duuru = 25 Francs ddrome mugan = 100 Francs ddrdme kerne (silameya kerne) = 500 Francs ddrome kerne (Bamanan kerne) = 400 Francs
94 9. Lektion Bei Nennung von hohen Summen läßt man dorome im allgemeinen weg. keine fla = 1000 Francs, ba kelen = 5000 Francs, ba fla = 10000 Francs. Die frühere Zählung nach Kaurimuscheln (kolon, kolb) ist nicht mehr üblich. 9.3. Maße und Gewichte Das Bambara kennt heute generell das europäische Maß- und Gewichts- system. Daneben existieren noch traditionelle Maß- und Gewichtseinheiten mit einer meist sehr spezifischen Anwendungssphäre. 9.3.1. Längenmaße: metri, kilometri, santimetri. Als traditionelles Längenmaß ist noch nonkon etwa */2 Meter, zu vergleichen mit einer Elle, bekannt: nonkon fla = metri kelen. 9.3.2. Gewichte sind heute gram, kilogram. Früher waren im Gebrauch (vor allem durch den Goldhandel mit den Arabern) wakiya Unze (um oder über 30 Gramm), mutakale etwa 4 Gramm und talikise etwa 2 Gramm. 9.3.3. Hohlmaße. Auch hier ist das aus dem Französischen übernom- mene litri Liter das gebräuchlichste. Zum Messen bestimmter Flüssigkeiten wird hin und wieder galama (eigtl. kleine Kalebasse) verwendet, als Maß von Bier (dolo Bier aus Hirse) pani, das eine kleine Metallbüchse bezeichnet. Als Getreidemaß finden traditionell folgende Maße noch Verwendung: mure etwa 5 Kilogramm, mure ba etwa 10 Kilogramm, nigife = 1/4. eines mure, ferner bolo fla fa zwei Hände voll und bolonye eine Handvoll. Vokabeln mana (H-T) Flamme, anzünden sababu (T-T-H) Grund, Ursache; wegen jiri den (H-T-H) Frucht jb (H) bauen san were (H-H-T) nächstes Jahr buteli (T-T-H) Flasche pashi (T-H) Seite tlance (H-H) Hälfte; ein halb dbrbme (T-H-H) 5 Franc galama (H-T-H) kl. Kalebasse kolon, kolo (H-T) Kaurimuschel nonkon (T-H) Elle wakiya (T-H-T) Unze mure (T-H) Scheffel litri (H-T) Liter taama (H-T-H) Reise, Marsch tlema (H-H) Trockenzeit nyi (H) Zahn sanu (T-H) Gold möke (H-H) Großvater fo (H) folgen, nachfolgen kalo (H-T) Mond, Monat laje (H-H) vereinigen laje (H-T) annehmen, prüfen
9. Lektion 95 Vokabeln zum Text »Realye Joliba bugo ...« bi (H) Tor, auch: Tor des Fußball- feldes galeya (H-T-H) Vorteil haben, Vor- teil erzielen kanta (H-T) Seite, Seitenwahl kabini (T-H-H) seit, dann, nachdem bolbn bd kb Ecke dama (H-T) Zahl, Summe, Reihe tan (H) Schuß, Stoß (mit dem Ball) tan ja harter, straffer Schuß sbni (H-H) bald, sehr bald joro (H-T) Position, Stellung dusu (T-H) Mut, Leidenschaft, Über- legenheit yere (H-T) selbst (H-T) hier: einen Freistoß schießen, ausführen to (H) der andere jiri ju (H-T-H) hier: Querbalken, Latte fili (T-H) werfen, treffen, einschießen tuma (T-H) Zeit, hier: Minute fu (H) Null; nichts cen (H) verlorengehen, verderben i n’a fb wie, so, wie man sagt goli (H-T) Tor cakuya (T-H-H) unfair spielen, ein Foul begehen Übersetzung fana (H-T) auch jan (H) umstürzen, zu Fall bringen jigini (T-H-H) Durchbruch puy (H) darüberschießen, hinaus- schießen kene fe (H-T-T) zur Seite, ins Aus kb fe (H-T) dahinter, ins Aus balbn tan gale 1. Halbzeit ne (H) Fehler balbn ci filana 2. Halbzeit dbni (H-H) etwas nye fb (H-T) vom, nach vom n’a numa se mit seinem linken Bein duguma (T-H-H) zur Erde, hier: ein flacher Schuß balontanna (H-T-H-H) Spieler, Fußballspieler nybgbn faamu sich verstehen banane (H-T-H) verletzt mara (H-T) kontrollieren, den Ball führen, bewachen nemenemeni (H-T-H-T-H) lang- sam, bedächtig, leicht jble (H-H) postiert sein bi jala das leere Tor Die Arbeit wurde von uns begonnen. Das Auto ist vom Händler verkauft worden. Die Reise ist von ihm beendet worden. Mein älterer Bruder wurde von seinem Vater gerufen. Das wurde von mir gemacht. Der Reis ist von den Kindern gegessen worden. Die Hyäne wurde getötet. Das Bier war von den Gästen getrunken worden. Ihnen ist der Weg von den Einwohnern des Ortes (dugu kau) gezeigt worden. Der Minister wurde von den Einwohnern Ba- makos begrüßt. Die Fische wurden von den Bozo gefangen. Der Lehrer wurde von den Schülern gefragt. Das Benzin wird jetzt verkauft. Das Haus
96 9. Lektion wird in der Trockenzeit (tlemd) gebaut. Der Mensch hat 32 Zähne, aber Kinder haben (nur) 20 Zähne. In der Schule sind 120 Kinder und 4 Lehrer. Bamako hat 15 Stadtviertel. Der Bauer hat neun Rinder und ein Pferd. Die Händler verkaufen die Früchte für je 100 Francs. Ein Kilo Fleisch kostet (der Preis eines Kilos Fleisch ist ...) 400 Francs. Ein Gramm Gold kostet 500 Francs. Im Flugzeug waren 89 Passagiere (Personen). Wie alt bist du? (i san ye joli ye?) Ich bin 38 Jahre alt, aber mein Vater ist 62 Jahre alt, und meine Mutter ist 59 Jahre alt. Mein Sohn ist 13 Jahre alt. Bamako hat 140000 Einwohner, Segou hat 30000 Einwohner. Leipzig hat 600000, Dres- den 500000 und Berlin hat 1 Million 100000 Einwohner. Die Länge der Straße Bamako-Koulikoro beträgt (ist) 65 Kilometer, von Bamako nach Segou 240 Kilometer (Länge = janya). Wieviel Francs kosten diese Schuhe? Diese Schuhe kosten 2000 Francs, jene Schuhe kosten 1500 Francs. Chronik der Könige von Slgou1 Biton mdke ye Soma ye, Soma den ye Sine ye, Sine den ye Bitön ye, Biton ye min ke fanga na san mugan ni tan, a y'o den ke fanga na. Bitdn sale o kd Ba- kary fora o kd a ye san segi ke. Bakary bole o kd ye Cekord fora o kd o ye san fila ke. O bole o kd ye Ngoni Tdnmasa. O fora o kd oye san wolonfla ke. O bdlekdye Gafanjuguforaokdoyesan wolonflake. O bdlekdyeKonimanyu- man fora o kd o ye san saba ke. Konimanyuman bdle kd ye Binawulu fora o kd o ye san tan ni wooro ke. O bdle kd ye Binamuso fora okd oye san tan ni duuru ke. O bdle kd ye Damonzon fora o kd o ye san mugan ni duuru ke. Damonzon bdle kd ye Binacefdld fora okd oye san tan ni fla ke. O bdle kd ye Wetajaba fora okd o ye kalo wolonfla ke a la. O bdle kd ye Kirangombe fora o kd o ye san segin ke. Kirangombe bdle kd ye Masala Demba fora o kd o ye san saba ke. Masala Demba bdle kd ye Torokdro Mari o fora o kd o ye san naani ke o bdle kd ye Wetala Aliyu o fora okd oye san fila ke o bdle kd ye Sanyinale Kuma o ye san flakeala ...1 2 Bamanan kau sanu bee lajele u ye min ke ka se jamana bee lajele la san kerne fla ani san tan ni duuru. U ye o de ke fanga la. Real ye Joliba bugo ni bi fla ani kele Ekipu fla donne balon tan kene kdnd ni arbitri Monsieur Sany Mady Diallo fe, Joliba galeya a ka kanta. Kabini baldn daminena ekipu fla u taara jd yoro 1 Diese Chronik wurde mir 1967 vom Imam Mahamadou Kane aus Segou-Koro (Alt- Segou), der Hauptstadt des Segou-Reiches unter Biton Coulibaly, diktiert. Die Chronik dient heute im wesentlichen der Unterweisung von Jugendlichen des Ortes in der Ge- schichte der Bambara. Sie ist allerdings, wie viele ihresgleichen, historisch nicht genau. 2 An dieser Stelle folgte in der Chronik eine längere Passage in Arabisch.
9. Lektion 97 la. Balön daminena jönajöna, balön bi bö fan kelen fö ka taa fan döfö. Balön cokoya ka nyi. Ekipu balön bö kd dama dö sdrd min te foy (nichts) ye u ye. Nka ekipu kele ka balön tan tunka nyi. Joliba temena ni santimetri bi duuru ye Seydou Traore ka bi körö. U y'a ye tan ja ka balön tan ka nyi Seydou Traore Va mine konyuman. Söni Real ka mine coko, »Domingo«3 ka joro ka nyi ni metri tan ye goli la ani balön tan nyuman nka Bassory bolo könö. Bassory cakuyale do k'i be Bakary jan se kan yörö (Mal) nyuman fla. Seydou Traore fana cakuyale do k'i bö bald kan min be a to kojugu ta sörö. Sadia ka jigini kelen Mara bi puy a kenö fe, nka a ka balön tle böra kenö ma. Söni tan ja o bi Adama Camara teme ni ka balön ci Va fanga ye, nka nin balön bi goli kö fe la temö. A bö la min balön tan gale tunye ne do, nka Real tunka nyi döni. Kabini balön ci filana daminena Real ye dusu sörö. Domingo ye balön tan a numan fe, k'a yörö sörö Diane fe, min Va mine kelenkeleni (irregulär). Domingo ye balön tan nyeke Va se kelen ye o ni nka balön bugo ni to kelen ye min bi don jiri ju körö ka Bassory fo ye filile ni balön ye am bi tuma wolon- flana la nin balön ci filana la. Real: kelen Joliba: fu Joliba bi balön nyini o Va sörö Real ye balo dila nka balön bi cenne Bakary Bagayoko ne o Va min Va cenne tuma bee. I Va fö a filile nye fe Adama Haidara kinin fe, a Va sörö ka a ci. Domingo bi bolo mine ka ci Va numa se ye duguma Va fö Bassory f’afö min Va ti se ka lakale (unerwartet, unverhofft) a Va bla ka tömt a bolo ni nyögön ce. Real: fila Joliba: fu Sisan Joliba ka balöntannau u sengena Real ka balöntan cokoya fe. Joliba ka nye fö mögöu (Stürmer) te nyögön faamu min Va to Real ka Domingo banane do Va ti se ka balön mara. Minuti mugan ani segi Va la nin balön tan i la a filana la Seydou Traore kini fe bi bö nin balön ye ka ci nemenemeni Va bolo ye Kaloga jöle nyuman o ni metri tan ni fla ni balön ye o ni bi jala ye. Real: fila Joliba: kelen. Composition des equipes: Real Seydou Traore Labass Adama Camara Fatogoma Moctar Yacouba Ousmane 3 »Domingo« = Salif Keita, einer der besten Fußballer Malis, der dann jahrelang als Profi in Frankreich (AS St. Etienne) spielte. 7 Lehrb. Bambara
98 9. Lektion Adama Haidara »Domingo« Bakary Bagayoko Nani Joliba Bassory Lamine Do Diane Kidian C, Sangare Sadia Kaloga Mara Ouattara Tandia Toure
10. Lektion 10.1. Sätze, die durch Funktionswörter eingeleitet werden Eine Reihe von Funktionswörtern hat die Aufgabe, bestimmte Sätze in ge- wisse Abhängigkeits- oder Zuordnungsverhältnisse zu anderen Sätzen zu bringen. In der traditionellen Wertung sprach man das Konjunktionen zu, die Nebensätze einleiteten. Die Klasse dieser Funktionswörter ist relativ uneinheitlich zusammengesetzt, es handelt sich teilweise um ganze Syntagmen verbaler oder nominaler Kon- struktion wie zum Beispiel o de y’a to, k’a soro bzw. kasbrd »weil« neben solchen einfachen Funktionswörtern wie nka »aber«, »sondern« und ka »damit«, »um zu.« Im abhängigen Satz sind meist keine besonderen syntaktischen Regeln zu beachten, es sei denn, daß nach bestimmten Funktionswörtem vorwiegend finaler Bedeutung die Anwendung des Konjunktivs erforderlich ist. Diese Fälle werden ausdrücklich vermerkt. Da diese Funktionswörter keine bestimmten syntaktischen Strukturen obli- gatorisch erfordern, wollen wir sie nach ihren Bedeutungsbereichen ordnen. Die wichtigsten Funktionswörter sind: a) Temporale Bedeutung: sani bevor (mit Konjunktiv) kabi, kabini seit, seitdem o bee n’a ta während tuma min, tuma min na während ni bevor kasbrd während o b’a sbrb während b) Kausale Bedeuung: katugu, katuguni weil o de y’a ta, o de b’a to, o de k’a to, o de k’a ke weil sabu weil kasbrö weil 7*
100 10. Lektion c) Finale Bedeutung: ka damit, um zu (mit Konjunktiv oder Infinitiv) ko daß janko sanko walasa damit, um zu (mit Konjunktiv) d) Konditionelle Bedeutung: ni wenn (vgl. 8.3.) e) Adversative Bedeutung: nka aber, sondern fo aber f) Konzessive Bedeutung: hali, hali ni obwohl Beispielsätze (vgl. auch 8.2. und 8.3.): Ni kuntigi bi kuma tuma min bee bi manto. Wenn der Häuptling spricht, dann schweigen alle. Fara fin na kdnd funteni be o b'a sdrd fara je o fe nene bd yen. In Afrika ist es heiß, während es (dort) in Europa kalt ist. Do o bi tldnke o b'a sdrd do bi lesdn taa. Während der eine in die Unterrichtsstunde geht, spielt der andere. I kana waraba wolo fyere ni i m'afaa. Verkaufe das Fell des Löwen nicht, bevor du ihn nicht getötet hast. N'te se ka dumunike katugu bana bd n'na. Ich kann nicht(s) essen, weil ich krank bin. A te na yan katugu a bd siran bzw. a te na yan o de y'a to a be siran, a te na yan o de y'a kd a be siran. Er kommt nicht hierher, weil er Angst hat. Fyen te se ka ddn so kdnd katugu da tugule do. Der Wind kann nicht ins Haus eindringen, weil die Tür geschlossen ist. A ma na lakdli la o de y'a to a ma kene. Er ist nicht in die Schule ge- gangen, weil er nicht gesund ist. An ye dumunike o de y'a to kongo tumbe an na. Wir haben gegessen, weil wir Hunger hatten. Ni ne sera Bamakd ne bi taa sinema la. Wenn ich in Bamako ange- kommen bin, gehe ich ins Kino. Ni ne ye wari caman sdrd m'b'a fe ka mobileti san. Wenn ich viel Geld erhalten habe, möchte ich gern ein Moped kaufen. Ni ne ye terike ye am bi baroke nyogon fe. Wenn ich meinen Freund getroffen habe, werden wir zusammen plaudern.
10, Lektion 101 Ni i b*a ke o ka di n'ye. Wenn du das tun würdest, wäre es gut für mich. A bi na lakol la nka a ma kene. Er geht in die Schule, aber er ist krank (obwohl er krank ist). Kenemaau mago te furakela la fo banabaatou. Nicht die Gesunden be- dürfen des Arztes, sondern die Kranken. Hali i m'a fd n'rta ke (bzw. haVi m'a fö ...). Obwohl du es nicht gesagt hast, werde ich es tun. Watiri ti taama min y’a to taaji (esansi) b’a je. Das Auto fahrt nicht, weil es an Benzin fehlt. 10.2. Grußformen Das Bambara verfügt über eine Fülle von Grußformen zu den verschieden- sten Gelegenheiten und Anlässen, von denen hier nur die wichtigsten genannt werden können. Begrüßungen sind bei den Bambara meist ein regelrechtes Zeremoniell, das schon bei Annäherung des Partners beginnt und mit der Erkundigung nach dessen Gesundheitszustand und dem seiner Familie auch so lange mit teilweise schon stereotypen Formeln fortgesetzt wird, bis sich der Partner entfernt. Auch mitten in Gesprächen sind Erkundigungen nach der Gesundheit und dem Wohlergehen des Partners und seiner Familie nicht selten. Je nach Tageszeit verwendet man folgende Grußformeln: a) Am Morgen von Sonnenaufgang bis gegen 11 Uhr: Inisdgoma! 1 ((wörtl.: du und der Morgen) An nisdgoma! j Guten Morgen • {(wörtl.: wir und der Morgen) Antwort: Mba, i ni sdgoma! Danke, guten Morgen! Hera sira? Hast du die Nacht in Frieden verbracht? bzw. mit Verwendung von Funktionswörtern, die Fragesätze bilden: Hera sira wa? Kofi hera sira? (= Kori i hera sira?) Antwort: Hera oder Here. In Frieden. Toro si te oder Tdrd te. Es gibt nichts Schlechtes. b) Gruß am Mittag bis gegen 15 Uhr, wenn die Sonne wieder zu sinken be- ginnt: Ini tle! 1 ((wörtl.: du und der Tag) Annitle! J Outen Tag‘ {(wörtl.: wir und der Tag) Antwort: Mba, i ni tle.
102 10. Lektion Hast du den Tag gut (in Frieden) verbracht? c) Gruß am Nachmittag bis zum Sonnenuntergang gegen 19 Uhr: a"mi} O"'“ Nachmittag! Antwort: Mba, i ni ula. bzw. Mba. Hera tlena? Hera tlena wa? Kofi hera tlena? Antworten: Hera, hera tlena, mba, hera tlena, tbrb si te, tbrb te. d) Gruß nach Sonnenuntergang: Inisu! | |(wörtl.: du und die Nacht, und der Abend) An nisu / J u en en {(wörtl.: wir und die Nacht, und der Abend) Antwort: Mba, i ni su. Mba. Hera tlena (wa)? Gruß und Antwort wie unter c). Ständig zu benutzen ist: I ni ce! Guten Tag! oder I ni se! Guten Tag! (S6gou) Antwort: Mba, i ni ce! oder Mba, i ni se! Als Wünsche werden u. a. folgende Wendungen gebraucht: K'an tle! (am Morgen) Guten Tag! (wörtl. wir mögen den Tag gut ver- bringen) K'an si! (am Abend) Gute Nacht! (wörtl. wir mögen die Nacht gut verbringen) K'an söni! Auf Wiedersehen! Auf bald! K'am ben! Auf ein Wiedersehen, Wiedertreffen! Ne taara! Auf Wiedersehen! (beim Verlassen, Hinausgehen) K’asiraja! Gute Reise! Fragen nach dem Wohlergehen: I ka kene? I ka kene wa? Kofi ka kene? Antwort: Tbrb te. Tbrb si te. ] u t Tdrdt^’na.1 Mir geht es gut. Kori hera be? Wie geht es? Antwort: Hera be. Wie geht es dir? Wie ist deine Gesundheit?
10. Lektion 103 So mdgdu ka kene? Wie geht es deiner Familie (den Menschen des Hauses)? Antworten: Tord si te u la.] _ . x „ Tdrd fu la. Es geht ihnen gut Z fa ka kene? Wie geht es deinem Vater? A ntworten: Tdrd te n'fa la. Tord fa la. A bd hera la. Meinem Vater geht es gut. I denu ka kdnd? Wie geht es deinen Kindern? Antworten: Tdrd te u la. Tdrd si te. U bd hdra la. Es geht ihnen gut. Bei der direkten Begrüßung von bekannten Personen spricht man diese ge- wöhnlich mit dem Familiennamen an (vgl. auch 10.7.). 10.3. Namen der Wochentage Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Die Namen der Tage der Woche (don — Tag von 24 Stunden) sind größten- teils arabischer Herkunft: tene, ntene oder ntene don talata oder talata don araba oder araba don alamisa oder alamisa don arjuma, gejuma oder gejuma don Freitag sibiri oder sibiri don Sonnabend kari oder kari don Sonntag Es macht sich jedoch sehr stark die Tendenz besonders bei gebildeten Leu- ten bemerkbar, ganz einfach die französischen Namen der Wochentage zu benutzen. 10.4. Monatsnamen Die Monatsnamen hat das Bambara heute generell dem Französischen ent- nommen. Es sind: zanwuye Januar marisi März feburuye Februar awirili April
104 10. Lektion me Mai setanburu September zuen Juni dkutoburu Oktober zuluye Juli nowanburu November uti August desanburu Dezember Man sagt also: me kalo tile kelen der 1. Mai, am 1. Mai bkutdburu kalo tile tan am 10. Oktober talata don, marisi kalo tile mugan Dienstag, den 20. März Monatsnamen, die in früheren Darstellungen der Sprache angegeben wur- den, sind, außer einigen, kaum noch in Gebrauch. Von diesen wären zu nennen: sunkalo Fastenmonat, Ramadan (sun Fasten, kalo Mond, Monat) (Der Ramadan ist ein beweglicher Monat.) sunkalo makono Monat vor dem Ramadan (makono warten) seli kalo, sali kalo Monat des Festes (nach dem Ramadan) domba Monat des großen Tanzes (don — Tanz) domba makono Monat des Wartens auf den Monat domba 10.5. Jahreszeiten Für die Bezeichnung der Jahreszeiten werden folgende Begriffe verwandt: samyen Regenzeit (Ende Juni - Ende September) kaule Heiße Zeit, die der Regenzeit folgt (Oktober - November) fonene Kalte Zeit (Dezember - Anfang März) < fo »Wind«, nene »Kühle«, »kühl« tlema Trockenzeit (März - Juni) Innerhalb dieser Jahreszeiten werden besondere Abschnitte noch mit spe- ziellen Begriffen ausgewiesen: coco Zeit der intensiven und pausenlosen Regenfalle innerhalb der Regenzeit (Juli - August) fobonda Zeit des trockenen und kalten Windes (von Norden) < fo »Wind«, bon »sich verbreiten«, da »Beginn« (November - Mitte Dezember) sanjikuna, sankuna Zeit der ersten Regenfalle (Mai - Juni). Die genannten Jahreszeiten variieren selbstverständlich etwas je nach Region und Jahr. In den Nordgebieten Malis ist die Regenzeit zum Beispiel im all- gemeinen relativ kurz, während sie im zentralen Teil Malis und den südlichen Gebieten (Sikasso) länger währt.
10. Lektion 105 Vokabeln kuma (H-H) Rede, Sprechen wolo (T-H) Fell, Haut mago (T-H) Bedürfnis, Notwendig- keit taaji (H-T-H) Benzin mba (H) danke si (H) die Nacht verbringen kori (T-H) Funktionswort zur Ein- leitung von Fragesätzen ula (T-H) Nachmittag ben (H) sich treffen talata (H-T-H) Dienstag araba (H-T-H) Mittwoch alamisa (T-T-H-T) Donnerstag arjuma (T-H-T) bzw. gejuma (H-T- T) Freitag kari (H-T) Sonntag don (H) Tag (24 Stunden) kalo (T-H) Mond, Monat sun (H) Fasten makono (H-T-H) warten, erwarten kaule (T-T-H) heiße Zeit fonene (H-T-H) kalte Zeit Vokabeln zum Text »Segou dugu mara (H-T) Königreich, Macht belebele (H-T-H-T) groß (attrib.) belebele ba sehr groß yenino (H-H-T) = yen dort Marka (H-T) Sarakolle nogo (T-H) Dung, Mist je (H) Gebiet, Gegend tige (T-H) schneiden, durchqueren, auch: ernten mo (H) (Fisch) fangen, fischen lamo (H-H) züchten, aufziehen so kala (H-H-T) Stadtviertel, Wohn- viertel kube (T-H) Viertel von Steinhäu- sern, Verwaltungsviertel coco (H-H) Zeit der starken Regen- fälle fobonda (H-H-H) Zeit der kalten Winde sanjikuna (H-H-H-T) Zeit der ersten Regenfälle demise (H-T-H) Kind kamisoli (T-H-T-H) Bluse, Jacke dbn (T) eintreten, hier: tragen doro(n) (H-T) immer, nur alhamdulillahi Lob sei Allah! segi (H-T) Korb fara (H-T) teilen, hier: hinzufügen (mit... kan) nye (H) hier: gut sein, genügend, gewinnbringend sein tono (T-H) Nutzen, Profit mankan (T-H) Lärm, Geschrei ti (H) ertönen, ausbrechen fitiri (H-T-T) Dämmerung dembaya (H-H-H) Familie (mit Kindern) kdnb la« gudrbn (T-H) Teer, Asphalt to (H) bleiben, auch: wohnen fa (H) bis beda (T-H) Straße yereta (H-T-H) Unabhängigkeit jala (T-H) (Baumart) Zeder turu (T-H) pflanzen suma (T-H) Frische, auch: Schatten temebaa (H-T-H-H) Passant kabila (T-H-T) Stamm, Großfamilie guwerner (H-T-T) Gouverneur möri (H-T) Bürgermeister cesirile (H-T-H-H) umgeben, um- geben sein (von cesiri) kanu (T-H) bewundern
106 10. Lektion Wolofobugu sugu Don o don sdgoma tle bd fe Wolofobugu sugu be la jama la. Ceu, musou, demiseu ani maa korou bee be taa sugu la. Muso bee be u ka kamisoli nyuman don ani u ka sabara ka taa sugu la. Sanikela dd nana a togo ye Coulibaly a ko: »Traore!« Traore ko: »Coulibaly!« C.: »I ni sdgoma!« T.: »Mba, i ni sdgoma!« C.: »Kofi ka kene?« T.: »Toro si te.« C.: »So mogou ka kene?« T.: »Toro si te u la.« C.: »I fa ka kene wa?« T.: »A be hera la.« C.: »Iba be bi?« T.: »Tdrd fa la.« C.: »I kdrou ka kene?« T.: »U be hera la.« C.: »I denu ka kene?« T.: »Tdrd te u la.« C.: »I musou ka kene?« T.: »Tdrd te u la.« C.: »Dembaya ka kene?« T.: »Tdrd te u la.« C.: »Hera sira?« T.: »Mba, hera sira.« C.: »I so mogou hera sira?« T.: »Hera doron, alhamdulillahi!« C.: »I be i ka nyo segi fyere joli?« T.: »A songd ma ca — bi saba doron do.« C.: »Bi saba? O ka gele!« T.: »E be se ka san joli la?« C.: »Ne te se a songd la.« T.: »I be se mun na i ka o fd n'ye!« C.: »Ne be se k’a san mugan.« T.: »Mugan ka dogo kojugu.« C.: »A san ni e be se ka duuru fara a kan!« T.: »Kan’a ke! A di ne ma mugan ani saba la!« C.: »Dordme fara a kan!« O kele jago nyena. Cd ko: »Ne ye Jago nyuman ke bi. Ne be na a fyere bi saba.
10, Lektion 107 N'o kera m'be wdoro sdrd tono ye,« Yoro ydro mankan be ti sugu bee fo fitiri da la. Segou dugu kono la Segou ye Mali dugu ba flana ye. Segou mdgou ye waa mugan ni tan ye. Dugu nin tunye Segou mara Bamanan dugu belebele ba ye. Mogo siya caman be sdrd yenino, o mogou ye Bamanan ye, ani Filau ani Bozou ani Marka ani Somono. Ni samyen sira Bamananu be nogo ke u ka forou la. O temene kd u bi na a sene. U bi malo sene Tamani ani Konodimini je kdnd. Nyo ani tiga ni kdori olu bi sene kungo kdnd. Bamanan senekelau bi u ka senefenu tige ka taa nowanburu la, ka taa bla feburuye la. Somonou ni Bozou be jege mo Joliba la. O de y'a to Somonou ni Bozou sigile do Joliba ani Bani da la. Filau be misiu ni sagau ani bau lamo. Segou so kalau (kartiye) ye so kala fold, sa kala flana, so kala sabana, so kala naanina, Darsalaam, Hamdallaye, Somonoso, Sonin- kura, Segoukura ani kartiye administratifu (wala kubeü) ye. Gudrdn sira ba min bi bd Bamako o be Segou dugu tige. Ka i to i bi se ka taa Markala ani Niono wala San ani Mopti. Dugu sira belebele bau ye Mamadou Konate kene ba min bi teme balontan yoro tle bi yan fa fe, ani Almami Samory beda ani N'Golo Diarra beda ani El Haj Oumar beda ani Biton Coulibaly beda ani yereta beda. Segou dugu kdnd jala sun bau minu turule do fan bee fe (yoro bee la), olu be suma di temebaau ma. Lakdli so caman be ye. O lakoli so ye College Moderne, Segoukura lakdli, Hamdallaye lakdli, Soninkura lakdli, Centre Commercial lakdli ani lakdl so ba. Segou dugu ye Mali kabila naanina dugu ba ye. Kabilain nye mogoya be guwerner bolo. Segou meri ye Dramane Travele ye o min ye mdgd ye min a bi se Bamanan kan na kosobe. Office du Niger bi Segou. Yenino Campement (sisan a tdgo ye Centre d'Accueilye) be ye ydro min na dunan bee be jigi yenino. Segou ye dugu cesirile ye ani dugu nyuman ye, mogou be min kanu.
11. Lektion 11.1. Wortverdoppelungen Das Bambara kennt, wie andere afrikanische Sprachen auch, das Prinzip der Wortverdoppelung. Es findet nur Anwendung bei Wörtern der Form- klassen I-IV, nicht aber bei den Klassen der Funkionswörter. Zur Unter- scheidung von beiden kann dieses Charakteristikum mit herangezogen werden. a) Verdoppelungen von Substantiven der Formklasse I werden gewöhnlich durch das Funktionswort o gebunden. Diese Verbindungen haben distri- butive Bedeutung. Grammatisch werden sie größtenteils als Adverbial- bestimmungen aber auch als Objekte gebraucht. don o don jeden Tag, täglich sibiri o sibiri jeden Sonnabend, sonnabends fen o fen jede Sache, alles mbgb o mbgb jeder Mensch, alle Menschen san o san jedes Jahr, jährlich den o den jedes Kind dbrbme dbrbme zu je 5 Franc, 5 francweise {ne y'a sara dbrbme dbrbme ich habe das 5 francweise bezahlt) ybrb ybrb jeder Ort, überall Zahlwörter der Formklasse I erhalten durch Verdoppelung ebenfalls distri- butive Bedeutung (vgl. 7.2.). Sie können ebenfalls durch o gebunden werden. tle fla o fla aller zwei Tage duakun saba o saba aller drei Wochen Zu beachten ist, daß bei der Anwendung von Fragewörtern, die ebenfalls zur Formklasse I gehören, eine Verdoppelung (gebunden durch ni) not- wendig ist, falls nach einer Vielzahl von Objekten oder Personen gefragt wird: jbn ni jon be yan? wer ist (alles) dort? mun ni mun do? was ist das (alles)? n'ka mun ni mun san? was soll ich (alles) kaufen?
11. Lektion 109 b) Verdoppelungen von Wörtern der Formklasse II drücken entweder eine Fülle von Einzelakten eines Handlungskomplexes beim Verb oder die wie- derholte Ausführung von Handlungen aus. tigetige etw. verschneiden karikari etw. in kleine Stücke zerbrechen mugumugu etw. zermahlen, klein mahlen filifili etw. (z. B. einen Ball) ständig zuspielen, zurückstoßen kalakala schlendernd spazierengehen megemege mit den Augen zwinkern, blinzeln yoliyoli trippeln, sich mit kleinen Schritten bewegen melekemeleke hin- und herlaufen Oft existieren von diesen Verben keine Simplexformen. c) Bei Verdoppelung von Wörtern der Formklassen III und IV tritt eine Be- deutungsintensivierung auf. kurakura ganz neu nyumannyuman besonders schön gelegele ganz schwer, sehr schwer gonyagonya sehr schnell, ganz schnell ddniddni ein wenig, ganz wenig jönajdna sehr schnell, flink yeleyele ganz sacht, behutsam kojugükojugu außerordentlich Mit diesen Formen könnte man praktisch eine deutsche Superlativbedeu- tung im Bambara wiedergeben (vgl. 11.2.). 11.2. Wiedergabe deutscher Steigerungsformen im Bambara Das Bambara kennt keine morphologisch ausgebildete Kategorie eines Sy- stems der Steigerungsstufen (Komparativ und Superlativ), wie sie in den meisten indoeuropäischen Sprachen vorhanden ist. Es besteht jedoch die Möglichkeit, derartige Steigerungsstufen in ihrer Bedeutung mit Hilfe ver- baler Umschreibungen oder Determinierung von Wörtern der Formklasse III auf verschiedene Weise auszudrücken. 11.2.1. Wiedergabe komparativischer Bedeutungsinhalte Diese erfolgt a) durch nominale Kemsätze des Typs 3 (vgl. 3.3.) und einen sich anschlie- ßenden Bezugsrahmen ni ... ye, in den das zu vergleichende Wort (Ange- höriger der Formklasse I) zu stellen ist. So im folgenden Beispiel.
110 11. Lektion Mobili ka tdli ni mobileti ye. Das Auto ist schneller als das ’ “ ' Moped. Nominaler Kem- Vergleichs- Vergleichs- satz des Typs 3 rahmen wort Weitere Beispiele: Ni cein ka jan ni doin ye. Dieser Mann ist größer als der andere. A ka kise n’i ye ca la. Er ist geschickter (fleißiger) in der Arbeit als du. A ka dogo n’i ye. Er ist kleiner als du. A ma keku rii ye. Er ist nicht geschickter als du. Abweichungen sind: Das ni des Beziehungsrahmens ist fakultativ. Das im Beziehungsrahmen stehende Funktionswort (Postposition) kann auch durch ma ersetzt werden. A ka bdn ne ye. Er ist größer als ich. A ka bdn ne ma. Er ist größer als ich. An die Stelle des Adjektivs tritt in diesen Fällen auch sehr häufig das eben- falls zur Formklasse III gehörige fisa oder fsa in der Bedeutung »besser«: Nin ka fisa o ye. Dies ist besser als jenes. Malo ka fisa (ni) nyo ye. Reis ist besser als Hirse. Saya ka fisa maloya di. Sterben ist besser, als die Schande (des Kolo- nialismus — S. Br.) ertragen (Leitspruch von Samory Tourö). b) durch verbale Umschreibungen: Hierbei finden Verben wie bd »hinausgehen«, »übertreffen«, teme »Vorbei- gehen«, »überholen«, »übertreffen« und fisaya bzw. fiseya »vorziehen«, »besser sein« Verwendung. Diese Verben werden entweder in Form von Verbalsätzen angewandt oder stehen als Substantiv im Verhältnis des mate- riellen Besitzes mit dem Funktionswort ka (s. 2.2.). Nin soin ka bd ni so doin ye. Dieses Haus übertrifft das andere, ist größer als das andere. M'be malo fisaya ni nyo ye. Ich habe Reis lieber als Hirse, Reis ist bes- ser als Hirse. Dem Verb teme folgt die Postposition kan: A ka jan ka teme ne kan. Er ist größer als ich. A kekuya be teme nin ta kan. Seine Geschicklichkeit ist größer als die dieses (anderen).
11. Lektion 111 11.2.2. Wiedergabe der Bedeutung des Superlativs Die Kennzeichnung dieses Bedeutungsinhaltes erfolgt im Bambara sowohl durch eine Reihe geeigneter Wörter der Formklasse IV, die Wörter der Formklasse III in dieser Weise zu determinieren imstande sind, durch Ver- doppelung von Wörtern der Formklasse III (vgl. 11.1.), als auch durch eine Reihe verbaler Umschreibungen (wie bei der Wiedergabe komparativischer Bedeutungen), in deren Vergleichsbeziehungsrahmen dann noch Wendun- gen wie bee »alle«, tou »die übrigen«, to bee »alle übrigen« oder a to bee »alle übrigen« treten. Determinierung durch Wörter der Formklasse IV: A ka nyi kosobe. Sie ist sehr schön, sie ist die Schönste. N'ka so ka nyi (ni) tou ye. Mein Haus ist das schönste von allen. Foy ma nyi nin ye. Nichts ist schöner als das. A ka jan hali. Das ist sehr lang, ist das längste. Das als Adjektiv bisher bekannte ba »groß« kann auch als Wort der Form- klasse IV ein Adjektiv determinieren: Dugu nin tunye dugu belebele ba ye. Dieser Ort war der größte Ort. Verbale Umschreibungen: Ne ka dloki ka je ka teme tou kan (to bee kan). Mein Gewand (Kleid) ist am weißesten (saubersten) von allen. A ka jan ka teme tou kan bzw. a ka jan ka teme to bee kan. Er ist der größte von allen (er übertrifft alle an Größe). M'be malo fisaya n'a to bee ye. Ich esse am liebsten Reis (gegenüber allem anderen). 11.3. Übersicht über das System von Formklassen und Funktions- wörtern des Bambara An dieser Stelle soll ein Überblick über die Formklassen und die Klassen der Funktionswörter des Bambara gegeben werden. Allerdings kann Voll- ständigkeit hier nicht angestrebt werden, weder in der vollständigen gramma- tischen Beschreibung, noch in der Aufzählung und Ordnung der Funktions- wörter. Folgende Abkürzungen werden verwendet: NP Nominalsatz VP Verbalsatz FW Funktionswort UB Umstandsbestimmung
Formklasse I — morphologische und syntaktische Charakteristika Grammatische Funktionen Morphologische Charakteristika Subjekt in NP Typ 1 Teil des Präd. in NP Typ 2 Objekt Teil von UB Plural- markier. Nominale Suffixe Suffix -na Substantive mbgb, nyb + 4- + 4- 4- 4- — Substitute von Substantiven a) Personalpron. 4- + 4- 4- -i b) FW o + 4- 4- 4- -i — — nin 4- 4- 4- 4- 4- — — c) FW min + 4- 4- 4- + — — d) mun 4- + 4- 4- 4- 4- — e) jbn + + 4- 4- _2 — — f) bee 4- + 4- 4- — — — Zahlwörter + 4- 4- nur mit — — 4- Subst. 1 Wenn man in Rechnung stellt, daß u (3. Pers. PI.) selbst die Pluralmarkierung darstellt und olu (entstanden aus o-lu) als Verbindung mit dem Pluralkennzeichen (in der Malinkeform) gewertet werden kann. 2 Vgl. aber die Formen jbn ni Jbn. 112 11. Lektion
11. Lektion 113 Formklasse II Prädi- katsbil- dung Tempo- rale Modifi- zierung Partizi- pialbil- dung Modi Infinitiv Verben wie di, me, kili, dumunike 4- +3 4- + 4- Kopulative Verben do, ye, ka, be 4- (außer mit tun-) — — — 3 außer dem Verb ko »sagen« im Präsens. Formklasse III: Es handelt sich hier um alle Wörter, die im Rahmen des Typs 3 der Nomi- nalsätze in der Position nach ... ka ... stehen können. Das ist zugleich, neben der Determinierung von Substantiven der Formklasse I, ihr wichtigstes syn- taktisches Kennzeichen. Morphologisch sind die Wörter der Formklasse III durch die Möglichkeit der Pluralbildung und der Verbindung mit dem Suffix -ma charakterisiert. Eine Ausnahme von dieser Regel stellt das Ad- jekitv ba »groß« dar, das in prädikativer Stellung die Form bdn aufweist (also nicht mit dem Suffix -ma verbunden wird) und zudem noch gleichzeitig als Angehöriger der Formklasse IV gelten kann (s. belebele ba). Formklasse IV: Diese Formklasse ist eindeutig durch ihre syntaktische Funktion gekenn- zeichnet (7.4.). Ihre morphologischen Charakteristika sind relativ verschie- den. Die Klassen der Funktionswörter: Klasse A Koordinative Funktionswöner: ni, ani und wala oder 8 Lehrb. Bambara
114 11. Lektion yala... I kori... J Klasse B Funktionswörter zur Realisierung von Fragesätzen: am Beginn des Fragesatzes ... wa am Ende des Fragesatzes Klasse C Funktionswörter der Zustimmung oder Ablehnung: bwb, aiwa ja ai nein Klasse D Funktionswörter zur Kennzeichnung des materiellen Besitzes oder der Pos- sessivform: ka, ta Klasse E Klasse der sogenannten Postpositionen. Sie drücken die Beziehungen von Wörtern der Formklasse I zu Raum, Zeit, Qualität u. a. aus und dienen zur Bildung von Umstandsbestimmungen sowie, was ye und ma anbetrifft, zur Bildung des indirekten Objekts: la, na in fe bei kbnb in ma für u. a. (vgl. 4.2.1) Klasse F Klasse einiger »Prä-«positionen wie hali,fo bis (Vgl./o sbgbma bis zum Morgen, hali bi bis heute) Klasse G Demonstrative Funktionswörter: nin dieser, diese, dieses o jener, jene, jenes Die demonstrativen Funktionswörter können gleichzeitig als Substitute von Substantiven der Formklasse I auftreten.
11. Lektion 115 Klasse H Funktionswort de, das vorwiegend zur Hervorhebung von Wörtern der Formklasse I dient. Vgl. aber auch Sätze wie Yan de ye Teba ye wa? Ist hier der Ort Töba? Klasse I Funktionswort min zur Bildung von eingebetteten Relativsätzen. Auch die- ses Funktionswort kann als Substitut von Wörtern der Formklasse I auf- treten. min kann in beiden Funktionen eine Pluralform bilden. Klasse J Satzeinleitende Funktionswörter, traditionell auch als Konjunktionen be- zeichnet (vgl. 10.1.!). Einige von ihnen erfordern in ihrer syntaktischen Ver- knüpfung den Konjunktiv. sani bevor kasbro während katugu weil ka damit, um zu ko daß ni wenn nka aber, sondern u. a. Klasse K Klasse der traditionell als Inteijektionen bezeichneten Wörter wie alhamdulillahi Lob sei Allah!, Gepriesen sei Allah! bisimillahi Im Namen Allahs! aha, bhö (Ausdrücke des Erstaunens) abarka danke! inice danke! hali, kbsbbe wahr, richtig Vokabeln duakun (H-T-H) Woche maloya (T-H-H) Schande, Unglück fisa (T-H), fsa (H) besser fisaya (T-H-H) vorziehen, besser teme (H-T) vorbeigehen, passieren sein s*
116 11. Lektion sali ba (seli ba) das große Fest, Ham- melfest i ko mi (H-H-H) wie überall tile (T-H) = tle Tag, Sonne Aid el Kebir Hammelfest, bedeuten- der mohammedanischer Feiertag fana (H-T) auch wele (H-T) rufen, nennen tugu (T-H) noch, auch jango,janko (H-H) überaus, sehr nye korb (H-T-H) bevor nafa (T-H) Nützlichkeit, Profit, In- teresse ben (H) treffen, begegnen yelema (H-T-H) Wechsel, Wechseln caya (H-H) vergrößern, vermehren, sich anstrengen saa (H-T) Moment, Zeitpunkt magasentigi (H-T-T-T-H) Laden- besitzer, Geschäftsinhaber kalalikela (H-T-H-T-H) Schneider sanufala (T-H-T-H) Goldschmied, Bijoutier ca (H) Arbeit, arbeiten, mit einer Arbeit beschäftigt sein dutigi (H-T-H) Familienchef yere (H-T) selbst saraka (H-T-T) Opfer, Almosen saraka bb Almosen geben jakuya (T-H-H) Pflicht, Verpflich- tung silama (T-T-H) Mohammedaner kataga (H-T-H) weil duma (T-H) Ausgabe nyogbn nye (H-T-H) Treffen sbgbma da fe am frühen Morgen jbna (H-T) schnell, frühzeitig juma (H-T) Freitagsgebet fara (H-T) hier: anwachsen, gefüllt sein, sich füllen kere fe (H-T-T) aneinander, Seite . an Seite weleli (H-T-H) Rufen, Anrufen jama (T-H) Menge, Begleitung yani (H-H) bevor almami (T-H-T) Imam domba (H-H) der Wissende, All- mächtige ci (H) schicken, senden Allah ka ci den Abgesandter, Pro- phet kosa fe (H-T-T) später kaba kolo (T-H-T-H) Himmel, Fir- mament nye mbgb (H-T-H) führende Persön- lichkeit nye na (H-T) in Anwesenheit were (H-T) ein anderer khutba (H-T) Predigt, Ansprache kan (H) hier: die Gurgel durch- schneiden ke (H) hier auch: segnen duniya (H-T-T) Welt fama (T-H) hier: Glück Sali ba (Saga sali) I ko mi Mali dugu bee Bamakb ye a ka sali ke kunungo kalo tile mugan ani fila. L'Aid el Kebir o fana de ye sali ba ye o bi wele tugu saga sali. Nisonja ba mi tumbe mbgbu la jango musou sali nye korb o tunye nafa min ni a tunlabem be ka ben san yelema ni ma. Aiwa, a laben u cayara dogo tunye. O tuma na saa magasentigiu ani bolo la barakela dbu minun ye (minun ye =
11. Lektion 117 darunter): kalalikelau ye ani sanufalau ye9 olu bee ka baara tuncara. Ceu, dutigiu »bolo naani tumbe olu fe.« O cokoya la saa olu tunye u yere ka saraka bd la ye mi ni o tunye jakuya ye silamaya fan fe9 kalaya o sanni ni be kb fe9 mini o bi taa duma fan fe9 o tuma na u tunka kan sali saga ka mini o bi na fold (silamau nye) o saraka kosbn. Talata ula tuma min na ni mogou ko saa mini olu fana tumbe laben na tilala9 an hakili tumbe silamau ka ni sali na9 gejuma misiri ba la. O tuma na araba sali ba nin doin silamau ka nydgon nye sdgoma da fe jona juma misiri tumbe ka silamau ni u ka fini nyumanu sord. A huit heures trente sali ydrd farale mogou la. Silama caman tunye u sigi nyogon kere fe kelenkelen ka misiri weleli kdnd. A huit heures quarante cinq Mali peresidan ani a ka jama olu tunsera sali ydrd la9 minuti tan yani almami ba El Haj Kalle o min ni o tunka kan kabila ni silama sali nye ni o ye domba ye an kuntigi Mahamadu9 Allah ka ci den9 kosa fe a kera silamaya ka domba ye mini o ye Allah ka bdnya ye9 kaba kolo kuntigi ani dugu kolo ani fen bee kuntigi. A neuf heures precises sali tundaminena jamana ka nye mogdu bee nye na Bamakd ye ani mogd bau minun bdra dugu werefe silamau minun be Mali la. Sali tunka kan ka ban minuti tan kdnd »khutba« ka kalan na saga kan min tunye almami ta ye. Almami ka du kau tumbe ke9 silama bee ye ani Mali bee9 Mali nye mdgou fana ani »Fatia«. O tuma na tle saba kdnd duniya silama bee bi hera don nin koson faama ye o min bi ke bee ye. (Mamadou Traore — Segou)
12. Lektion 12.1. Grundzüge des Satzauf baus im Bambara Da das Bambara eine Sprache ohne jegliche Kasusmerkmale oder andere Beziehungsmerkmale für den Satzaufbau ist, kommt der Wortstellung ent- scheidende Bedeutung zu. Der Bambarasatz ist durch eine strenge Satzglied- folge Subjekt — Objekt — Prädikat gekennzeichnet. Er gestattet deshalb auch klare Aussagen über den Satz- gliedcharakter eines Wortes. Subjekt und Objekt des Satzes können durch Attribute ergänzt werden (Genitiwerhältnis bzw. Konstruktion eines Substantivs mit einem Adjek- tiv). Das gleiche trifft für die im Typ 2 der Nominalsätze vorkommenden Prädikatsnomen zu. So do. Das ist ein Haus. So nyuman do. Das ist ein schönes Haus. (Typ 1 der Nominalsätze) Segou ye dugu ye. SSgou ist eine Stadt. Segou ye dugu ba ye. Segou ist eine große Stadt. Segou ye ne ka wdrb yörd ye. Segou ist mein Geburtsort. (Typ 2 der Nominalsätze) Sira ka jan. Der Weg ist lang. Sira jugu ka jan. Der schlechte Weg ist lang. Kouliköro sira ka jan. Der Weg nach Koulikoro ist weit. (Typ 3 der Nominalsätze) Mobili be yan. Das Auto ist hier. Mobili teli be yan. Das schnelle Auto ist hier. Jagokela mobili be yan. Das Auto des Händlers ist hier. (Typ 4 der Nominalsätze) Karambgo ye liwru kalan. Der Lehrer las ein Buch. Karambgo jugu ye liwru nyuman kalan. Der schlechte Lehrer las das Buch.
12. Lektion 119 Lakdl karambgb ye ne ka liwru kalan. Der Lehrer der Schule las das Buch. (Prototyp für Verbalsätze) Das indirekte Objekt ist nach seiner Konstruktion und seiner Funkion den Umstandsbestimmungen gleichzusetzen. Zieht man es als Satzglied mit in Betracht, müßte die Satzgliedfolge im Bambara auf folgende Formel er- weitert werden: Subjekt — Objektdlr. — Prädikat — Objektlndlr. Auch das indirekte Objekt kann durch ein Attribut erweitert werden. N'ye sira jira n'teri ma. Ich habe meinem Freund den Weg gezeigt. N'ye sira jira lakbl karambgb jugu ma. Ich habe dem schlechten Lehrer der Schule den Weg gezeigt. Der Satzkern bleibt generell in dieser Form verbunden. Umstandsbestim- mungen oder Adverbialbestimmungen, die Ort, Zeit, Art und Weise usw. eines Sachverhalts markieren sollen, stehen entweder vor oder nach dem Satzkern. Solche Umstandsbestimmungen sind don db la eines Tages o tuma la zu dieser Zeit sibiri o sibiri jeden Sonnabend i ko mi wie überall Dem Satzkern nachgestellt werden meist Wörter der Formklasse IV und Konstruktionen mit Postpositionen. A bi se Bamanan kan na kbsbbb. Er kann sehr gut Bambara. U bbra kelenkelen. Sie gingen einzeln hinaus. A ka jan kojugu. Er ist sehr groß (lang). Balbn bbra kene ma. Der Ball ging ins Aus. An sera sisan. Wir sind jetzt angekommen. A bugora u fe. Er wurde von ihnen geschlagen. (Prototyp für Passivkonstruktionen) Vor und nach dem Satzkern können auch mehrere Umstandsbestimmungen stehen. Auch in den eingebetteten Sätzen (Relativsätzen) und den mit bestimmten Funktionswörtem eingeleiteten Sätzen (vgl. 8.4. bzw. 10.1.) wird die strenge Satzgliedfolge des Bambara gewahrt.
120 12, Lektion 12.2. Zur Interdependenz von Ton und Akzent1 Es wurde bereits in der Einleitung betont, daß das Bambara eine Tonhöhen- sprache ist, d. h., eine Sprache, in der die Tonhöhen wortkonstituierende und wortdifferenzierende Funktion haben. Das Bambara kennt zwei Tönerne (funktionelle Tonhöhen), nämlich den Hochton und den Tiefton. Man muß jedoch betonen, daß die beiden Tönerne im Sprechtakt bestimmten Assimi- lierungen unterworfen sind, so daß der Formulierung Ol’derogges hinsicht- lich der KWA-Sprachen Afrikas1 2, daß der exakte Gebrauch der jeweiligen. Tonhöhe so wichtig sei, daß bereits ein Fehler in der Tonhöhe auch nur eines Wortes zum völligen Unverständnis eines Satzes führen kann, für das Bambara und auch die anderen Mande-Sprachen nicht in dieser Absolut- heit zugestimmt werden kann. Außerdem gleicht der Kontext eventuelle Unkorrektheiten in der Wahl der Tonhöhen aus, hinzu kommen noch die Tonhöhenassimilationen im Sprechakt selbst. Tonassimilationen werden durch folgende Faktoren hervorgerufen: a) Die absolute Tonhöhe nimmt im Verlauf des Sprechakts zum Satzende hin oder vor einer Pause ab. Das heißt, ein Hochton am Satzende wird nicht mehr mit der gleichen absoluten Tonhöhe wie ein Hochton am Beginn des Sprechakts realisiert. i ko mi (H-Hj-Hj) wie überall an ka je (H-Hj-Hj) laßt uns vereinigen! naanina (H-H|-H|-Hj) der vierte In allen diesen Fällen sinkt die absolute Tonhöhe der dem ersten Hochton folgenden Hochtöne ab. b) Ein Hochton nach einem Tiefton im Sprechakt wird nicht mit der gleichen absoluten Tonhöhe wie der am Beginn des Sprechakts rea- lisiert. manguru ka di (H-T-H |-Hj-Hj) Mango ist süß. c) Im Sprechakt werden Hochtöne zwischen zwei Tieftönen und Tieftöne zwischen zwei Hochtönen assimiliert. minbgö (H-Tt-Hj) Durst an ka sara (H-Hj-Tt-Hj) wir wollen bezahlen galo dugu (T-H-Tt-Hj) Ort mit täglichem Markt 1 Weitere Ausführungen dazu vgl. Brauner, S.: Studien zur Funktion von Tonalität und Intensität im Bambara. Habil.-Schrift, Leipzig 1968. 2 Die Völker Afrikas. Unter der Redaktion von D. A. Ol’derogge und 1.1. Potechin. Berlin 1961, Band I, S. 102f.
12, Lektion 121 kuntigi (H-Tt-H|) Häuptling, Chef farama (H-T*-H|) steinig foloya (H-Tt-Hj) Priorität farali (H-Tt-H|) Teilung, das Teilen d) In Fragesätzen, besonders bei Anwendung des Funktionswortes w, macht sich der Einfluß der Satzintonation durch Erhöhung der absoluten Tonhöhen zum Satzende hin bemerkbar. Doch durch Anerkennung der Tonalität allein können die prosodischen Ver- hältnisse des Bambara nicht erklärt werden. Im Bereich der Wortbildung spielt die Intensität oder der Akzent nachweisbar eine große Rolle, wie In- tensitätsmessungen eindeutig ergeben haben3. Die sprachliche Funktion der Intensität besteht in der Determination von Wörtern oder Wortgruppen als semantische Einheit. Da die Intensität oder der Akzent im Bambara bei Vor- handensein bestimmter Tonmuster immer auf der letzten Silbe liegt, hat sie gleichzeitig die Funktion der Markierung der Wortgrenze oder der Grenze einer semantischen Einheit. Da der Akzent andererseits nur unter genau zu definierenden Bedingungen tonaler Strukturen funktionell wirksam wird, läßt dies natürlich auch Rückschlüsse auf die tonale Struktur eines zu- grunde liegenden Wortes zu. 12.2.1 . Akzent und Wortbildung Der Akzent läßt sich in der Wortbildung, der Verbindung eines Wortes mit einem Suffix deutlich nachweisen. Bedingung für sein funktionelles Wirk- samwerden ist, daß es sich um ein hochtoniges Suffix handelt (fast alle Suf- fixe des Bambara außer dem Pluralkennzeichen -u sind hochtonig), und daß diesem Suffix ein Tonmuster T-H vorausgeht, bzw. T bei einsilbigen Wör- tern. Beispiel: kbnb (T-H) Vogel kbnb (H-T) Perle In der Verbindung mit dem Diminutivsuffix -ni entstehen folgende Formen: kbnoni (T-H-H) kleiner Vogel kbnbni (H-T-H) kleine Perle Im ersten Falle ist deutlich auf der letzten Silbe ein »Kontrast eines lauteren, betonten kulminativen Teiles einer Silbe zu den weniger lauten, unbetonten Teilen anderer Silben innerhalb derselben Lautfolge«4 festzustellen. Im 3 s. Brauner, S., a. a. O., S. 128ff. 4 Jakobson, R. - Halle, M.: Grundlagen der Sprache. Berlin 1960, S. 20.
122 12. Lektion zweiten Falle unterliegt das Tonmuster kbnbni »kleine Perle« normalen Assi- milierungserscheinungen ohne Intensitätskontrast. Beide Beispiele könnte man folgendermaßen kennzeichnen: kdnoni (T-H-H') kleiner Vogel Weitere Beispiele: suma (T-H) Frische, frisch ji (T) Feigheit si (T) mahlen fa (T) Vater ble (T) rot dan (T) säen du (T) biegen, krümmen dugu (T-H) Ort, Stadt timi (T-H) süß fana (T-H) Lüge kdnoni (H-Tt-Hj) kleine Perle sumaya (T-H-H') Frische surnale (T-H-H') erkaltet, gekühlt jitd (T-H’) Feigling sili (T-H') Aktion des Mahlens faya (T-H') Vaterschaft bleman (T-H') rot dani (T-H') Aktion des Säens a dura (T-T-H') es ist gebogen duguni (T-H-H') kleiner Ort timiya (T-H-H') Süße timiman (T-H-H') süß fanaya (T-H-H') lügen, Lüge Wird ein Wort mehrfach suffigiert, rückt der Akzent auf den Hochton des letzten Suffixes. jitd (T-H') Feigling fanaya (T-H-H') Lüge baro (T-H) Diskussion sene (T-H) pflügen jitdya (T-H-H') Feigheit fanayakela (T-H-H-T-H') Lügner barokdla (T-H-T-H') Schwätzer senekela (T-H-T-H') Bauer 12.2.2 . Akzent und Wortkomposition Der Akzent tritt auch in der Wortkomposition auf, eine im Bambara recht häufige Erscheinung. Es kann sich dabei um Kompositionen zweier Substan- tive oder eines Substantivs mit einem Adjektiv handeln. Der Akzent ist in diesen Fällen ein wichtiges Kennzeichen für die semantische Einheit einer solchen Komposition. Ist diese als erwiesen anzusehen, sollte man diese Kompositionen zusammenschreiben und sie dadurch auch von normalen Genitivverbindungen oder Verbindungen eines Substantivs mit einem Adjek- tiv unterscheiden. Kuluba (T-H-H') Kuluba (Stadtteil von Bamako) banfla (H-T-H') Mütze, Käppi < ban (H) Ende, ^Za (T-H) zwei kuntigi (H-T-H') Chef, Häuptling < kun (H) Kopf, tigi (T-H) Be- sitzer n^g&o (T-H-H') Fahrrad (Pferd aus Metall) und andere.
12. Lektion 123 12.3. Zum entlehnten Wortschatz im Bambara Die ins Bambara entlehnte Lexik setzt sich im wesentlichen aus Entlehnun- gen aus dem Arabischen und dem Französischen zusammen. Im Zuge der seit Jahrhunderten vor sich gehenden Islamisierung des Westsudan und der kulturellen Kontakte zum arabischen Raum hat auch das Bambara ständig arabischen Wortschatz, besonders auf geistig-kulturellem Gebiet aufge- nommen. Er wurde in das phonologische System der Sprache eingepaßt, wobei in einigen Fällen der arabische Artikel noch erhalten ist. Die ara- bischen Lehnwörter sind oft an der überwiegend noch erhaltenen dreiradi- kaligen Struktur zu erkennen. duniya Welt, Universum kalifa Schutz; beschützen arabu arabisch arabu kan die arabische Sprache arabu dugu Arabien, ein arabisches Land araba Mittwoch hakili Geist, Verstand almami, almaami Imam alijuma, arjuma Freitag hera, here Glück, Frieden nabi Prophet faamu verstehen; faamuya Verständnis hörd frei, freier Mensch; hdroya Freiheit, Würde abarka danke alkama Getreide alikurane Koran alijine Paradies und viele weitere Besonders zahlreich sind im Bambara die Entlehnungen aus dem Franzö- sischen. Sie sind die Widerspiegelung einer fast hundertjährigen Kolonial- herrschaft, in der französische Begriffe aller lexikalischen Bereiche unge- hindert ins Bambara eindringen konnten, da dieses aus der offiziellen gesell- schaftlichen Sphäre verdrängt war. Auch heute noch setzt sich die Über- nahme französischen Wortschatzes, da Französisch die offizielle Sprache Malis ist, weiter fort, und oftmals werden ganze Wendungen offensichtlich widerspruchslos als Konstituenten des Bambarasatzes übernommen wie »inspecteur regional ä la jeunesse et aux sports«, »centre d’animation ru- rale«, »Permanence du Parti«, »deldgation gouvemementale« usw. Natürlich wird ein solches »Bambara« oftmals nur von denen verstanden, die über hinreichend Französischkenntnisse verfügen.
124 12. Lektion Auch diese Lehnwörter werden phonetisch dem Bambara angepaßt, be- sonders was die Öffnung einer geschlossenen Silbe anbetrifft. Diese entlehnte Lexik umfaßt praktisch alle Bereiche des Lebens. Es seien hier stellvertretend für viele weitere folgende Beispiele genannt: bato Boot, foto Foto, frazi Satz, liwru Buch, laköl Schule, medsen Arzt, leson Lektion, angle englisch, alman deutsch, kadri Kader, letri Brief, serkli Kreis, mambri Mitglied, sendika Gewerkschaft, ministri Minister, guwerner Gouverneur, asamble nasional Nationalversammlung, tribinal Gericht, Tribunal, tabali Tafel, tomati Tomate, esansi Benzin, sigareti Zigarette, kapital Hauptstadt, mobileti Moped. Vokabeln wisiti (H-T-T) Besuch laben (H-H) vorbereiten labenni (H-H-H) Vorbereitung ju (H) Basis, Beginn, unterer Teil lasho (T-H) Kalk, weiße Farbe (frz. la chaux) drapo (T-H) Fahne siri (H-T) Verbindung, Kette, Bün- del fbli (H-H) Begrüßung, Begrüßungs- zeremonie sebe (H-T) Brief, (beschriebenes) Blatt sira (T-H) Baobab, Affenbrotbaum kblbsi (T-H-H) Bemerkung, Beob- achtung kumbe(n) (T-H) Empfang jb yord nyuman ein guter Platz (zum Schauen oder Sitzen) gudrbn (T-H) Teer, Asphalt fale (T-H) Wechsel, Änderung giri (H-T) Eile, Hast da (H) Tür, Öffnung jb (H) stehen da wolo (H-T-H) Lippe, Kante (einer Straße), Fußweg surunya (T-H-H) abkürzen, verkür- zen dese (H-T) ermüden kibaru (T-H-H) Geschichte, Neuig- keit jaman (H-T) zufrieden sein, befrie- digt sein barisa (T-H-H) Brust, Brustkorb kaban (T-H) schon, bereits kömandan (H-T-T) Kommandant dunu (H-T) Trommeln, Tamtam kan (H) Sprache, Stimme, Ton, Ge- räusch jbna (H-T) früh, zeitig kunu (H-T) wecken, aufwecken koroto, koronto (H-T-H) eilig sein, es eilig haben fle (H) pfeifen, Pfiff ja (H) Gastfreundschaft empfangen od. erweisen Peresidan ka wisiti db Segou reshion kbnb Sibiri don tundo kabini juma mbgbu tunkele do ka dugu laben ni damine. O labenni nin kono u tunkele do ka jala sun be ju kbrblau koro tige ni lasho ye.
12. Lektion 125 Ka drapo siri u la fan bee fe ani Peresidan ni Guwerneman ka foliu sebe ka u siri jiri bolou la ka sira bau be ce tige. Kabini sogdma fe nin ddin kdnd dugu bee be a se kan (ist auf den Beinen). U funkele do ka arondismantu ni serkliu be wele ni laben nin kdnd. Dunanu tumbi do coko min na u bi ddn. Ni i taara yoro o yoro la i bi mogou de kele sdrd ka o fa. Ne ka koldsi kdnd ne ye an ka komandan de ye folo dugu kdnd. Kabini juma su dunu kan de kele do. Sibiri sogdma jona u ye mogou kunu ni u ka mikro mankanu ni dunu kanu ye. Mobili tumbi taa fan bee fe ka o fo mogou ye ko u ka wili ka taa kumbeli la. O tuma na saa mdgd caman bora u ka so kdnd ka u teliya min bi se ka to u bi jd yoro nyuman sdrd. I tumbe gudron de fale sdrd jama ba la, u be kele do ka u ka fini nyumanu do ani ka giri ka taa. O tuma tuny d sdrd ne tumma wili ban, nka rfkele ka mankan ba nin me ne wulila ka nye kd ani kan laben ka taa tou fe. Kabini m'böra so da fe nye mdgou caman de ye polisiu jdle do sira ba bee da wolo fe ka sira jira u la. Ne yere tumbi ka taama sira ba kd fe ka taa bennike ydro nin la. U surunyale Avenue de VIndependance la nye a sdrd mogdu kele do ka u jd gudron da wolo fila bee fe ani ka u tle nyogon kd fe. Bee ka ydrd Jirale do i la lakdli sou, kdneu, baarake yorou ani ydrd caman ta jirale do u la. Ne kele ka k'a teme ninu bee la ani u kd jd nyuman la, ne nana se serkliu maa fold, o banne n'sera rifaso Baroueli5 kau ma — minu kele do ka ka Baroueli togo bonyani u ka faso denya nyumanya ye. Ni faso ko minu ka baarake ni u ma dese ka teme fole ka u ti dese fdle la. An ye nyogon fo kosobe. An tlele foli la ne taara ni terike Saydou ye kd fe ka a nyininka dugu kibaruya la. O baro nin kdnd rijamanna kosobe barisa a kd, ko dugu ka di sisan kosobe, ko sanji folo be na kaban. O de jara ne ye kdsobe barisa ne korotole do lakdli ka bla min bi se ka to iribi taa an ka dugu la kan so mdgou deine u ka baarau la. Am bi o la tuma min na an ye polisiu ka fle mankan me o tuma na an ye nyogon bla ye ka taa an ka jd yordu la. 5 Baroueli — Ort in der Nähe von Segou, Heimat des Autors Mamadou Traore.
Chrestomathie Alimama Samori koma1 1. Samori a ju tigö9 a bonyara Ni togo be Amadu Kurubari, ar ka ni uro Dawakala Gimini1 2 ra. Nanzara ce a Kofidugu3 sigi a ka ni dari nin koma fo a ye: Alimama Samori Ibnu4 Lafia koma; n’ka a fo a ye: Samori a urra Sanankoro5 ra, dugu mi na ar a kiri Konian. A fa Mandenga lo, ar a kiri Lafia Ture, a be faga den. A na Konianga muso Io, ar a kiri Masorona Kamara, ar ko muso mi a bä nyima. La mi na kuntigi ba a be ta, ar a kiri Sori Burama, a be Fode den, a käräke Ion juguke, Koniangaru ar byä sira a nyan. Sori Burama a ka marfatigiru ci, ar ka taga jönu mina. Ar safarikäbagaru ye ar wuro doni ta ar bä taga Sanankoro. Masorona a bä ta ane a cä ani Samori. Marfatigi ar ka marfa ci, ar ka cä byä faga, katigi ar ka musoru mina, ar ka denu mina, ar ka wuro mna. Samori a bora jönajöna, ar tu se ka a mna. Ar ka Masorona fyärä, ar ka a ye a bä nyima, ar ka a ta ar tagara Burama fä- so, ar ka a fo a ye: »Muso dd ye! Ani ka a ta, ani nana ka a di i ma, e ta lo.« La mi na Samori bilankörö tä tugu, a ka ju tigä kursitigi lo, a bä kambäre. A ka sye-ko a kwo, a tagara Sanankoro ra, a ka a fo Sanankoronga ye: »Ar ka n’fa faga, ar ka n’na mina, ar ka a ta ka taga Burama fä-so, a bä a 1 Dieser Text über den bedeutenden antikolonialen Widerstandskämpfer Samori Tourä (ca. 1840—1900) wurde von dem bekannten französischen Afrikanisten Maurice Dela- fosse, der selbst längere Zeit verschiedene hohe Funktionen in der Kolonialverwaltung Frankreichs ausübte, aufgezeichnet und zum ersten Mal in »Essai de manuel pratique de la langue mande ou mandingue« (Paris 1901) veröffentlicht. Als Gewährsmann wird ein gewisser Amadou Coulibaly, ein Dyula aus der Elfenbeinküste, genannt. Der Text wurde mit dem 1967 in Kraft getretenen Alphabet transkribiert, wobei der spezifische Charakter der Dyulasprachnorm beibehalten wurde. Die Dyulawörter sind als solche im Wörterverzeichnis bezeichnet. DerDyulatext weist als besonderes Charakteristikum eine Vergangenheitsform mit ka auf, die Vollform des Pluralsuffixes ist meist erhalten (rw), der Konsonant l des Bambara alter- niert oft mit r im Dyula. 2 Ort in der heutigen Republik Elfenbeinküste. 3 Ort in der heutigen Republik Elfenbeinküste. 4 Ibnu = arabisch »Sohn«, also »Sohn des Lafia«. 5 Sanankoro — Geburtsort Samoris in der Republik Guinea, Region Kankan.
128 Chrestomathie jön. Aluru ar taga k’a soron, ar Burama darf a n na to.« Sanankoro mdgöru ar ka a fo a ye: »E jonne lo? Fondö te i fe: munekato ani taga ka e koma fo Burama ye?« La mi na Samori kasira juguke. Katigi alele a tagara Sori Burama fo. La mi na Burama a sigira Mandina Wurokoro ra. Samori so do t’a fe, sani t’a fe, a ti se ka so san, a ta- gama. A tagama la kele, ane la kele tugu, so te ya, mögd te ya, Burama marfatigi ar ka kereke wolo, dugutigi byd ar ka bori tu ra. A dönna Mandina, a ka a fo Sori Buramaye: »N’fa, e ni ta, ni e ta jön lo. N’na, a ka ni uro, a ma di ni ale e ta jön lo, a ma di ni n’na a be jön; i a to, a taga a dugu ra tugu.« Sori Burama a ka a fo a ye: »E sigi m’fe-so, ye kerekd ni lomon. E ka kerekd a ca ni, n’jusu sumana, e na a taga a dugu ra.« La bye Samori a sera Sori Burama sofaru ra, ar tagara ka kerekd; la mi na a tagara, la bye a misi ta ane jön ta. A myenera Burama fe-so san woronfla. Sisan Burama a ka Samori kiri ka a fo a ye: »E ka ni cdkd a ca nyi: e na ye, a ta, ar taga e ta dugu ra.« A ka Samori son jönu ra ni sani ra. Samori ane a na Masorona ar tagara, ar dönna Bisandugu6 Toron na; dua mi na Samori a ka jön syaman sörö tugu, a ka sani sörö, a ka wari sörö: a ka wuro san ka a fyere, a ka fen syaman sörö a naforotigi ya. 2. Samori a ju tige ka kereke ane Franziru La mina Kangaba7 Mandengaru ar ka a me, ar nara soron na. Katigi ali- mama a ka nyini ka Nyagasora mina. Nyagasoranga ar sirara, ar börra kongoli kan, ar ka cira ci Franzi kuntigi fe-so, a be Sulaga ba ra. Nanzararu urra Sulaga ba ra ane soldasi syaman ane gbeleru. Samori a siranna, a ka Joriba tige tugu, a nara ka a dagara sigi so do koro Kengera, a nyini ka a mina. Kengera mögöru ar ti sira: alimama a sigira, a ka ar ta danda mameni a ma se ka du so ra. La mi na Nanzara kuntigi a ka cd kele ci Samori fe-so ka a fo y ye: »A ye, e sigera jugukd fondo td kato, e ti se ka Kengera mina wolo. Nanzararu ane Kengerangaru ar be ntydri: ara to, taga e ta dugu la Sanankoro.« Samori a jusu a gbana, a ko a nyini ka ce mi kun tige, a a fo a ye*: »La mi na Nan- zara ar na ya, n’ti sira ara nyan, n’ti sye kwo ra sen kele; Nanzara mi o, ni ara ta, ni ara di n’ta musoru ma, ar yerekd Nanzararu ma.« Nanzara kuntigi a ka a me, a jusu gbana, a ka a fo a soldasi ye: »Uri, arawan taga!« Ar ka uri, ar ka Joriba tigd, sisan ka don alimama dagara. Sisan sofa 6 Ort in Guinea, Region Kankan. 7 Ort in Mali.
Chrestomathie 129 bye ar be kombo ra ar ko: »Nanzara ar bd na ra! Nanzara ar bd na ra!« Ali- mama a yire so kan a bori. Nanzararu ar ka ta kundo, ar ka alimama da- gara njene. Katigi ar ka jasa ba kd Joriba körö.8 Samori dogo-cd kele, a tögö Keme Burama, a urra, a tagara ka kdrdkd Ba- makwö ra. Nanzararu ar böra jasa ra sögöma, ar ka tagama, ar dönna kwö ra, Keme Burama a marfatigiru ar kumbdna ta. Tere a bö-dua, ar bd marfa ci ra; tere a nyini ka be-dua, ar bd marfa ci ra tugu. Nanzara soldasi ar bd kdmd sawa, Keme Burama soldasi ar bd wuru sawa: ar byd bundurikd karako suriru: Nanzararu ar sera. La mi na Nanzararu ar dura ar ta jasa ra tugu, suru bd kwö ra ar sya jugukd, Keme Burama mögöru ar tora, ar ti se je mi. 3. Samori ane Franzi ar kereke tugu Nanzaru ar ka Joriba tigd tugu, ar ka dön Kankan na, ar ka tagama la byd. Samori mögö ar ka marfa ci. Ar ka marfa ci wuru-tutututu, Nanzara e ar ka marfa ci wuru-tutututu. Sofaru ar bori la. Ar ka Nanzara syaman faga. Nanzara e ar ka sofa syaman faga. Nanzararu ar ka don Sanankoro: so mi o, Samori a urola ta. Gale Samori a ka so njene, a börra. Nanzara ar ka jasa gban Sanankoro ra. Samori mdgöru ar ka taga ta ar ka marfa san, ar ka mugu san, ar ka takara san syaman Naswara fima fe; ar ka a byd ta, an’a ar nana Samori fd-so. La mi na mugu bd alimama fd, la byd a ka a me ko soldasi ar bd kwö tigd ra, a mdgöru ci ar soldasi faga. Donitabaga ar bd tembdra sira ra, Nanzara- nyon mugu a bd laga la, wala malo a bd laga la, wala doa-den ane marfa-den a bd kdsu ra, ar doni ta ar bd tembdra: Samori a ka a me, sisan a ka mdgd ci ar taga ka donitabaga faga, ka doni mina, ka alaga ta ka a di a ma. 4. Nanzara Samori mina Sisan Franziru böra Gurunga9 dugu la, ar ka Kumwezi10 11 tigd, ar dönna Kun11 na. Ar bd Nanzara cd fila gbanzan, soldasi t’are fd syaman. Samori ka a me, a ka marfatigi syaman ci, gbeld fila mi o a ka a ta Angldzi fd a b’are fd; sofaru dönna Kun körö, ar ka so mameni, la byd ar ka marfa ci, ar ka gbeld ci, la tan ni nani ar ka marfa ci. Je td Nanzara fd, ar ma se ka böra Kun na sofaru a bd ya lomon, jd b’ara fagara gberdma. Nanzara be 8 Es handelt sich hierbei um die Erbauung des Forts Bamako 1883. 9 Stamm der Gurunsi. 10 Fluß Comod. 11 Die Stadt Kong, Elfenbeinküste. 8 a Lehrb. Bambara
130 Chrestomathie na ra can, ar bd bbra tereböye, ar ka kdrdke juguke, ar ka sofa bye gbe, ar ka Saranje Mori12 gbe, ar dura Kun na. Nanzara mi e ar bd Kun na, ane soldasi, ar bye kumböra, ar ka a fo: »Tabarakalla! Ani se ka je mi!« Saranjd Mori a börra, a dönna Dawakala13, a ka a fo Samori ye: »Nanzara ar dura Kun na ar bd syaman, sisan ar na ya ar dön Gimini ra.« Samori a urira sisan, a ka muso byd ta, a ka a fdn byd ta, ka gbeld fila ta, ka a den byd ta, ar byd borira Bani körö dua kelena ar a kiri Bandora. A dönna ta, alimama ka a fö: »N’ti nyini ka bori tugu, ni bd körö jugukd, ni nyini ka sigi ya: Nanzara na ya, ani ara konon ka marfa ci; la mi na n’ta mugu byd a njenena, ni nyire faga.« Sisan a ka jasa gban, a ka danda lo, a ka a fo: »So mi n’ta so lo, ni a kiri Boribana, n’ti nyini ka bori tugu wolo.« Nanzara a böra Kun na, a dönna Gimini ra, a ka sofa byd gbd ar borira ka taga Boribana. Anuru le ani ka a me, Nanzara ka Samori gbd a böra Gimini la, ani ka a me, ani jusu sumana jugukd. Mögö byd donkiri la so ra, mögö byd donkd, mögö byd a fo: »Tabarakalla!« Alkuranatagi do ar a kiri Karamögö Moriba a ka a fo any ye: »A byd arawan taga syeribolon na ka syerikd.« Mögö byd tagara sisan, ar syerira, ar ka a fo: »Barika! barika!« La gberd ani ka a me Nanzara ar ka Sikasso mina, ar ka Ba Bemba14 faga. Samori le a ka a me, a sirana jugukd, a yireyire jugukd, a ka a fo: »Nanzara ka a kd di? Ni-le n’sigira san kele Sikasso tele na, n’sigira ta kari woromfla ko fila ane la woromfla ko fila, m’ma se ka so mina; Nanzara sigira la woronfla ko fila gbanzan ar ka a mina. La mi na ar na ya n’se ka a kd di? Danda ba sawa bd Sikasso ra, ar be bango danda, ar bd gberdma: jasa fitini bd ya, a bd kele.« Sisan a ka muso ta, ka sani ta, ka mugu ta, ka fdn byd ta, a ka a dencdu kiri; a ka a fo: »Arawam bori!« Saranjd Mori ka a fo: »M’fa, e ma afo e ya kiri Boribana?« Samori ka a fo: »Uri, arawam bori!« Samori mögöru ar bd tu ra ar sigera jugukd. Ar ma se ka ar ta soru sigi, so byd ar fari e dimi, ar ma se ka kendera; mögöru, fondö td yi ar a domun. La do ra sögöma mögö kele a bd böra Wurodugu la a dönna Kofidugu, a ka a fo ani ye: »Nanzara ka Alimama mina.« Ani a jäte a td te. A ka a fo: »A be te; Nanzara ar böra Konyan na, ar dönna Koro dugu la, ar ka Samori mina, ar ka Saranjd Mori mina, ar ka Muktaro mina, ar ka Mori Fima mina, ar ka Alimama muso byd mina, ar ka gbeld kele mina, ka marfa mina, ka mugu mina, ka so mina, ka misi mina, ka sani mina syaman syaman. Marfa bd yi ar sya jugukd, Nanzara ma se ka an’ara taga, ar ka a njene.« Katigi ani ka a Ion, fdn mi a bd te ca ni; mögöru ka a fo ani ye Nanzara ar ma Samori faga, ar ka a ta ka a sigi dua ra a jan jugukd, a bd jemfye kwo ra. 12 Hauptfrau Samoris. 13 Die Stadt Dabakala, Elfenbeinküste. 14 König von Sikasso.
Chrestomathie 131 Sdgou faama ka jamani 1. Bitön Coulibaly — Mamary Coulibaly Bitön Coulibaly tunye bilankörö kuntigi. O de k’a ma (deshalb) u ye a tögö da Bitön Coulibaly15. A ye Sdgou jamani mara. Ka a to kuntigiya la Ba Magan (Mali faama) ko a bi na Segou jamani kele. A ma se. Bitön ye kele bolo dla. Kelekedenu tögö tunye tönjön16. Ni keleke tuma sera tönjön tum- be dlo caman mi. Bitön sara tuma min na a denkd do tumbe yenino. A tögö tunye Benkörö Coulibaly. A tunka fari kojugu. O ka ma (deshalb) tönjön ye nyögön lajera k’a faga. O sale kö (nach seinem Tode) o ye do sigi faamaya la. O tögö tunye ko Dason Jarra. Kele tuma sera tönjön yöre dama u kelela u ye faama faga. Ngolo Jarra a sigila faamaya la. A ye san mugan ni naani ke wolo kan. A ye Tombouctou ani Dienne ci, Bamananu ye kele caman ke. U ye Kaarta ci ani Beledugu ani Macina. 2. El Haj Umar A wölöla Podor, Senegali jamani na. A fa tögö ye Saydou Tall. A fa tunye möri ye. Ale de tunye a fa denke naanina ye. A köröbayale a dönna silameya la. A taara Hiji Makan 1825. A söginatö a taara Bomu ani Sokoto. Olu faama u ye a jingi kösöbe, nka Segou Amadou (Macina faama) u ye a gwen. A sera Segou faama ye a to kaso la. A ye san fila ke kaso la. A böra tuma min na a bolila ka taa Dinguiraye17. A ye köle bolo belebele wili. Kele bolo tögö tunye Zahuya. Keleke mina (Waffen) caman tumbe a fö. San dö la El Haj Umar tumbe a fe ka silame jamani belebele dla, u böra Dingiraye. A ye Bambuk ani Kaarta ci. A taara Fouta Toro18 ko a bi na a ci, nka Kasonka19 faama ani Sulagau (hier: Senegalesen) ani u tira nyögön na. A taara Nioro20. A ye dugu dla. A ko a bi taa Senegal, Faidherbe21 ka kelekedenu ye a mina. A ko a bi na Medina ci. A ma se. A sdgira a kö. A ye kele bolo werd wili, a taara tugu, a ma se. A taara körönya fan fd. A temetö a ye Nyemina22 ani Sdgou ani Sinzani23 u ci. A ye Sdgou jamani ci. 15 Bitön = »Geheimgesellschaft von heute, von jetzt«. 16 tönjön, wörtlich »Sklave eines tön, einer Geheimgesellschaft«. 17 Dinguiraye — heute Regionshauptstadt in der Republik Guinea. 18 Fouta Toro — Hochland im heutigen Senegal. 19 Khasonke — Name einer ethnischen Gruppe der Mande-Völker. 20 Nioro — Ort in Mali. 21 Faidherbe — Name eines frz. Kolonialeroberers. 22 Nyamina oder Nyömina — Ort links des Niger östlich von Koulikoro. 23 Name für Sansanding — Ort östlich von S6gou.
132 Chrestomathie Sögou faama Ali Jarra a ye a kungolo tigd. A ye a denke Amadou bila a n’o la {an seiner Stelle). A taara Macina a ye Macina jamani tigi faga. A böra ye ka taa Hamdallaye.24 A ye a to ye ka Bandiagara25 ci. A ye kölö bolo dö bla ka taa Tombouctou ka o ci. A möna {in seiner Dauer) a tumbö faamaya la. Bamananu ani Filau ma son a ka faamaya ma. A kölökötö Macina a bolila ka taa dön kulu wo la. A sara ye. Moritani ka sariya nyö mögöu dö nana taama Mali könö Moritani ka sariya nye mögöu sera Bamako aijuma don fe u ni u ka nyö mögö Cheikh Saabuh Kane, min ye Moritani Alisilame Jamani Assemblöe Nationale kuntigi ye. Moritani ka depite bönna ni nisönja ye awiön jigi yörö la Mali Assemblöe Nationale kuntigi fö, min tumbö an ka sariya mögöu nyö Bamakö, ani an föri Soungalo Coulibaly min ye Bamakö meri filana ye, ani solodasi jalatigiu26 ani Moritani ka lasigiden, minu bd Bamakö. Solodasiu dö ye Son Excellence Saabuh Kane bönya o tömöne kö a yalala ka a kumböli mögöu fö. Nin jama kulunin, min ka kanka yala an fö Mali la yan, ka taa Mali tle duuru la ka taa bla a tle tan la, olu bi na taa San, Djennö, Mopti ani Tom- bouctou. Moritani sariya nyö mögöu y’a kanu fölö a ka söbön k’a fö ale bi bö Mori- tani tuma min na olu ka jamana nyö mögöu ma miri k’a fö dan sigi bö Mori- tani ni Mali cö: »An böra an ka so, an nana an ka so.« Son Excellence Cheikh Saabuh Kane y’a fö: »Ko o tuma na olu ka nali min föra Mali mögöu ka tagali ko Moritani ni Assemblee Nationale kuntigi tumbö a nyö mögöu yala o bö badenya sira körö jira ka sigi nyögönya jira ani taama sira nyuman fön böe la. Moritani Assemblee Nationale peresidan y’a fö tuguni ko am bö nin taama kö walasa ka barka dö jö min tura jamani fla cö tuma böe. A y’a fö: Am bi na badenya la walasa am bi se ka Mali coko- ya sebösöböu don. A y’a fö tuguni ko ni bö kunye Mali ni Moritani bi se ka kö kelen ye tögö min na, kibaroya nyuman minun bö an ka jamani tigi fla ni nyögön cö, taama sira nyuman min bö an ka parti fla ni nyögön cö. Nuanyö min köra Könidba27 dugu dla sira la Jomine kalo tle tan ni könöntö sangwo lör tan sögöma da fö a da yölöla laköl tlema so könö Könieba faso dla nuanyö ma nyö mögöu munu taara 24 Hamdallaye — heute Ruinenstadt in der Nähe von Macina, Republik Mali. 25 Bandiagara — Ort in der Republik Mali. 26 Soldaten in Paradeuniform. 27 Köniöba — Ort in Mali.
Chrestomathie 133 la olu ye politiki nyd mogou ye ani dugu könö nyd mögöu arrondissement central la. Min ye kuma ta ni nuanye la o ye an terike Aliou Sare, commandant de cercle, o y’a fö kösöbd o ni tönsigi la tou u nyd na a y’a fö ka jira sinye kelen te u ka sirili u faso la o ni u ka guwerneman la. An terikd Sega, arrondissement central nye maa, a y’a jira a ka fan fe fyerelikd tno28 sangwo o nyinina ni a ye delegasiön ninu welele a y’a jira ni fa de nya la coko min b’a tou an ka tereti bi se k’a nogoya. An terike Drabo ale min bi section jira a y’a fö delegasiön ye o ka ce siri ye o ni u ka hakili ca ye ka a nyini u fe u ka ke kumaföla ye an ka faso ye o ni an ka guwerneman ye jama körö fe, an ka kuma sebe jirali fö. A kele ka kuma ninu me nuanye a kera hera könö o ni kaba nyuma körö ni bara ninu ni fögerefo gdleya körö. Ne ka dugu Ne ka dugu sigile be Sdgoukoro fö. A tögö ye ko Koila. A dugu könö Ba- mana ani numu de be ye. Numu be ka taa Baba fö, Bamana bi ka taa köron fö. Ne ka dugu la kolon fila de be ye. Sögöma da fö musou bd taa ji ta kolon na katugu ba ji fö ye. Ni i wulila sögöma da fe i bd marto mankan me numu ka kina. Ni samyen do i bi cikdla taatö foro la daba dale do u kan na. Tie fö numu bd don fan la ka daba caman dila ka di Bamanau ma u ka taa u ka foro na ye o tuma Bamana bd nyö di u ma u sara ye. Numu ani Bamana bd nyögön demd cike la ni mi sörö la u bd a dila nyögön cd. Sisan malo foro ba bd dugu kdrd fe. Koila kele29 do dugu ba ye, katugu mögö caman bd taa ye, olu kele do ka dugu nafasörö sira caya. Su fö Koila musou ani denmisdu bd nyögön lajdrd förd ba la. U bd tlonke fo ka su se yörö bde. Koila sugu ye nte nd ye. Sli ba la denmise bee u lajdrd ka wari fara nyögön kan ka tle wolonfla ke, su o su u be tlönkd ani dumunike. Sou bee ye bogo so ye, bugu t’a la. Cooperative de consommation kelen be ye. Koila ni Dioro cd ye kilo tan ani fila ye. Moniteur d’enseignement kelen be ye, o de bi malo ko konye nyanabö. (Mamadou Traore) 28 fyerelikö tno bzw. fyerelikd tono = Kommerzialisierung (von landwirtsch. Produkten). 29 ist geworden. 9 Lehrb. Bambara
134 Chrestomathie Numukö ka baara An ka so kere fe numuke dö be ye a tögö ye ko Bakary, a bi numuyake. Sögöma jöna fe a ka prenti Musa ani Karim olu be fanso fura ka fan buguri bee bö. O kö Bakary be sörö ka bö. A be sörö ka prenti ka baara di u ma. Fanso könö kula duuru de bö ye. Prenti fila u bi sigi kula fila körö. Bakary yere b’a sigi a to saba körö. Bakary den dö bi fan fyen, ni nege bilena (wenn das Eisen rot geworden ist) Bakary bi balan ta ka nege bö tasuma la, prenti fila be marto ta, Bakary be nege bilene da kula kan, prenti fila be marto ke. ka gosi fo k’a ta fin (bis es schwarz ist). U ketö nege gosi u bee bö dönkilida. Bakary ni a ka prenti be tile ka daba nyuman dila. Bakary, prenti ani a denke u be sanu fana dila. Ni i be na ni nege a ka dila, a bi kumben ni nisönja ye o ni kuma misenyau. A bi ka nege mine k’a laje k’a sörö k’a fyen: »I do döni, m’be a ban sisan!« (Warte ein wenig, ich habe es sofort fertig!). A ka prenti bö wili o yöröni böe ka u ka marto laben. Denke bd don fan la o yöröni bee la. Kumani kele u bi ka nege dila ka a di a ma. Numuke Bakary ye ce belebele fiman ye, a bombonsi ani a karankafesi ka jan. Bakary nukala ka jan ani fana a ce ka nyi, a se ka jan, a bolo ka jan ani fana a ka teli. A ka prenti fila ye denmiseniu ye. A den fana ka dogo. Ni midi sera an’a denmise bee bö je ka dumunike nyögön fö. O kö u be dila ka baara damina. Bakary bö fön caman dila: A bi tasuma ta do syen dila, a bi komi jiran dila, ani daba, ani sanu. Ni ula sera u bö fön bee mina u be fara nyögön kan ka taa a ka so. Ciköla dö ne ka dugu könö Ne bi Amadu don, ceköröba do ani koletigi do. Kabini fajiri tuma a bi soli ka sali a ka du ceman ce la. Sali nin könö a bi kalan ke ni mankan ba ye. Ni a ye do nin kö o la, a bi wuru dili damine a sigile a ka sali wolo kan kö- lösi caman jan be a bolo. A sigile be ninu be ke fo ka taa könö fara dönni. Ni a y’a dön kene fara la dönni a bi taa a muso kunu min bi na a ka daraka tobi. O tuma na a ka du könö mögöu bee bi sunögö. A muso bi nyö ta ka taa a ke kolo könö ani ka a susu. O tuma b’a sörö a tumbe a ka barama sigi gwa kan, ka tasuma bla la. O wakati könö sheu kasira yörö be fan. Dononköröu minu tunsigile do so biliu san fö be kasi damine ni u ka nyögön lamind ye. Faliu minu be so könö be kasi kösöbe. Ni mankan caman ninu bö demiseni cininiu kunu minu laban bi na tla ka u ni yörö fara nin kasi caman ba nin ka. Kene bi fara dönidöni. Mögöu minu tunte nyögön ye kösöbe, be nyögön ye sisan doni.
Chrestomathie 135 Ni tuma ba nin könö a b’a sörö senekela bau dale do sunögö la barisa u ye tle min sdne, o senge be u no fe hali bi. Ni dumuni banna u bi u ka dabau ni u ka jeleu laben foro taali kama. O kele olu be u ka faliu laben ka kirike da u kö la ani ka karafe dön u da la. Ni o bee labenna saa bee bi bö u ka foro ta sira rnine. U taatö u bi baro nyuman ke u ka su fe yalau könö ani u be dönkili nyuman caman da min be cike ja mögö la. O sira kele nin ka ni u ye mögöu ye u ka foro la, u ti teme u la ni u ma u fö ani ka tlön bla u la, ni u yere nyögön si döu do. Ni u sera foro könö saa, u bi taa u wörö ka u ka dlokiu dlon jiri sunu la, min bi se k’a to funtdni te u mind ani u ka dlokiu kana u törö cike tuma na. U bi sörö ka o ka dabau dadiya walima ka misiu siri shari la ni dugu kolo sumale do. Mögö kele bi taa ji do bö kana o sigi jiri do körö min bi se ka to cikdlau bi se ka ji sumale sörö u nyö, ni minögö be u la. Ni u be laben na u bi sene damind nyögön fe, u bd bi u nye sin fan kelen fe — u be sendke fo ka tle bö kösöbd. Ni tle böra tuma min na be ja u bolo fd barisa tle be u fari goniya kösöbd, o tuma na send bi ja ka taa fd ni u fari wosileu ye u ka daba bi buguri mugu wuli fan bee fe ni i ye o buguri mugu nunu ye, i b’a fö ko finye ba do natö do. Ni u mdna o la döni u bi nyögön dani damind dönidöni. Ni mögö kelen sera ka se kuna bd nye, ani ni o ye mankanni ke tou la döni bd bi i teliya min bi se ka to a ti ke be laban ye. Send sebe de bi damine o tuma na. Bee b’a fe ka jira a tou la ko ale de bi se ka teme tou kan. U bi taa kuna ka segi sinye caman. Ah! O tuma de ka disa ni i ye ni mögö caman nunu bd birile ye, ko olu wosile bd ni senge ba i la ani ko olu te o jatd u ka dani fe, o de ye sinema nyuman ye. Mögö si wulile ti ye fö kuna. Bee birile do ni ceya kend nin kan. Fadenya kele do ka u be nye fyen nin kene nin kan. O tuma na saa du ceköröba be foro kuna yan fd, ka tasuma bla bin jalau ni kala jalau la. Sisi be wuli ka o fanu fd la bee fd. Könöu be pani la tasuma nin kere fd ka u ka balo bö fen nyenema ninu bd bö a ju körö. U be baarakd taanin dö fo ka taa midi se, o tuma u be u jö ka dumunike ani ka u sigi doni, o tuma u bi tla ka a damind tugu. Cdköröba bi yala foro könö ka jiri ju ninu tigd sani a ka mögöu ka se o yöröu ma. A bi tla ka taa a ka tasuma kama ni berdke jamanjan ye min bi se ka to a bi nyamanyamanu nyoni ka dön tasuma na k’a sörö a ma a yere jeni walima a bi taa bö sdnekdlau no na, ka yörö döu dla u temena minu ka u ka cikela. Ni a sdngena a bi taa a da jiri suma körö ka a yere lafiya doni, ni a senge lafiya böra a bi taa bara damind fo ka taa sali fana se. O tuma na a bi bara jö ko u ka o wakati sali. O sali nin könö u bi u lafiya doni tugu. O tuma na u bi tla ka a damine tugu. 9*
136 Chrestomathie Ni baara labanni könö saa, baara belebele de bi na ke o könö, barisa ula jöna o bi taa do demd a ta la. U bee bi nyögön deme te, min bi se ka to u bi tla sele do be körö tole do ka tla a ka yörö la ka u tdliya ka taa so. Ni min tlala u ka tle yörö bde la ani u bi se ka jäte sörö u ka tle baara la coko min na. Ni u tlala o bee la, Amadu min ye forotigi ye, o bi u bee fö kosobe ani a bi sörö ka u labla. Sani u ka se dugu könö a b’a sörö Amadu muso tumbe ka ji goniya ka u könö. O tuma na u sele so könö, bee bi taa ni ji ni do soli ka i ko a la min bi se ka to u fari bde lafiya u ka doni. Tle baara bi laban y’a fö ka taa dugu je tuguni. Sdneke ka di kösöbe barisa ale de sababu kosön mögöu jamane do ani u bd fale do u ninu la. Ni sdneke te nasörö duniya bde tunune do dugu kolo kan. Kongo sögöu ani nzonzan Don dö la kungo sögöu jdra ko u bd so dla. Nzonzan ko ale td so dla, ko nka ale be da a yörö nyuman la. Kungo sögöu ko o ti se ka ke katugu nzon- zan ye denmise ye. Kungo sögöu jdra ka so dla, nka nzonzan m’a son ka u deme ka so dla. Kungo sögöu tilale u ka so dila la u taara su fd ka taga u da so könö. Nzonzan taara bara kolo ta ka taga ji ka a könö kasörö ka yele so balan ka ji bon kungo sögöu u kan. Jara wulila ka kungo sögöu tou nyininka. N’a y’a sörö mögö min kelen do ka ji bon ale kan. Kungo sögöu ko: »A! An td! I bd a sörö nzonzan do!« A tilala ka i da ka sunögö. Nzonzan tilala ka misi boo kd u kan. O tuma kungo sögöu böra ko u bi taa nzonzan nyininka a gosi. Nka u ma a sörö. Nzonzan tagara ka taga i da so könö, kasörö ka misi boo ka kd tou da yörö la. O tuma kungo sögöu nana ko u bd na u da u y’a sörö yörö bee ye misi boo ye. O tuma u dimina ka boo ka taga yörö werd. Nzonzan dönna so könö ka a sörö (k’a sörö) ka so ta. Suruku ani nzonzan ani fyentöu Don dö la kongo kdra kösöbd. Nzonzan wulila ko a bi dumuni nyini. Kungo könö a sdngene a ye a sigi sira dö körö. Söni a ye mögö döu mankan md sira könö. A wilila ka dön a könö. A ye fyentöu dö sörö dumunikd la. A ye
Chrestomathie 137 a sigi ka dumunikd. Söni fyentöu fa ko: »Heb! Au ye a jö! (Haltet an!) Mögö kele bi an cd la.« U kele ka u jö, nzonzan fana ye a jö. A ye dumunike mögö si ti yan. Nzonzan tilale kö a taara a ka so. Don o don a tumbi na nin nyögön si kd ani ka taa ni dumuni do ye a ka so. Don dö la a ni suruku bönna, suruku ye a nyininka: »Nzonzani, kongo ba bö n’na, e bi dumuni sörö mini?« Nzonzan ko: »E bi taa ne sira kele ne fö, nin sera sira do ma, e bi dön a könö. O tuma na e bi taa fyentöu dö sörö dumuni na. Nka n’u fa ko: Au ye a jö! Maa kelen bi an cd la, i yörö bi jö fo (bis) a ka a fö: a ye dumunikd. Ni e banna ka o kd u bi e bugo ni berd ye.« Suruku jamanne ma nzonzan ka kuma md. A taara do sira könö ka e sigi ka dumunikd. Fyentöu fa ko: »Au ye a jö! Mögö kelen bi an cd la!« U y’u jö, nka suruku m’a son ka a jö. »Au ye bdrdu ta! Mögö kele bi an cd la!« U ye suruku bugo fo ka a ne bö, o ni fana a kirina, u söröla k’a ta ka a fili kene ma. Nzonzan ani bala Don dö la nzonzan ani bala taara faama dö fö ye. U sele (angekommen) ye faama ye u bö tögö nyininka. Nzonzan ko, ale tögö ye »dunan« ye. Bala ko tögö wörö ti ale la bala ko. Su fö faama ka jön nana: Faama ko ne kana dumuni di dunan ma. Nzonzan ko: »A di ne ma! Ne de ye dunan ye!« Bala ma foy sörö, katugu nzonzan ko, ale doron de ye dunan ye. Tugu tilale kö (danach) bala taara woso foro dö ka woso se ka a dun ka- sörö ka taa a da (schlafen). Don o don a tumbö u kö. Tle saba tömöna kö forodinyöna do taara faama fö: »Faama, e ka dunan ye ne ka woso böe dun.« Faama ye mögö bla ka taa u wölö. U nane kö faama ye u nyininka: »Jön ye nin cd in ka woso böe dun?« Bala ko: »Dunan de ye a böe dun, ne tuntö dunan ye.« Nzonzan fana ko: »Su o su dumuni bi na ne bö a dun so könö, nka ne ma se woso foro la.« A ye a fö ko an kelekele ka fono. O tuma na nin mögö min ye woso dun au bö a tigi don sisan. U bö fo nana, a söröla ko bala de bi taa woso dun. Faama ko: »Nzonzan, an ka börö nye joli di a ma?« »Kömö doron!« O banne kö bala bolila ka taa nzonzan ye. A sele (angekommen) numu döu ma a ko: »Numu, ne de min bi kö fö, ne ka fan fyölau bi a kungolo sanfö. A bi a fö a ye ko ne ko au ka a da. Nzonzan tömötö. Numu ko: »Heh! Cöni! E fa ko e ka a ka fan fyölau di an ma.« »Fan fyölau tö, ne dlo do.« Numu m’a son ka o mö. O tuma na u ye a tolou tigö. Nzonzan fana bolila ka taa bala nyö. A sele dönso döu ma a ko: »Dönso, ne dogoni bi kö fö, au bö a fö a ye ko a ka ne ka kalakiseu di au ma.« Bala
138 Chrestomathie temdtö, dönso y’au weid: »Heh! Ceniu! E köröke ko i ka a ka kalakiseu di an ma.« Kalakisdu te, ne ka sogolan do. »Dönso ma son ka o me o ni fana u ye a bd tige ka bö a kola. Bala demine a bolila ka taa nzonzan ye, a sele dönso döu ma tuguni a y’a fö u ye: »Dönso, a ye a bin nin tuni kö fe. Nzon- zan dö bi temd, o tuma na a bi a faga!« Nzonzan temetö dönso y’a bö ka a faga. Bala taatö a be na ni wulu dö ye, komi a ka sogolan ti a kö la (auf seinem Rücken). O fana ye a faga ka dun. Muso jugu Denni dö a ba sara k’a to a basinamuso bolo. O tunka jugu a ma. Don dö la a taara ji ta a döntö so könö file bina ka a kari. A ko a bi taa file kura san. Muso jugu nin m’a son. A ko, a ka taa file kura nyini fo Tdba (Name für ein entferntes Dorf). Denni taara su duuru ani tle duuru temene ko a sera Tdba. A ye cd ba dö sörö sira la, a ko: »Cd, yan de ye Tdba ye wa? Ne nana file do nyini.« Cd ba ko: »E ti se ka file san a ka dugu la wa?« »Ne basinamuso ka file de karila ne bolo, ne ko, m’bi taa dö werd san sugu la. «A ko, a ti san sugu la fo Teba. Cd ba taara ni a ye a ka so a sira ye. Su fe ce ba den ko a bi taa ka yala. A ko: »Denni, na! An ka taa nyögön fe!« U sele kene ma, cdni ko: »Ne ti taa yala, ne tumbi na kuma dö fö e ye. Ni dugu jdra ne fa bi shyd fan naani bö. E bi fitini fila ta.« Dugu jele cd ba ye o de ke. Denni ye fitini fila ta. A taara u ka so. A sele u ka du kene na. A ye a ka fanu ti. U ka so fara sanu ani misi ani baa ani fdn siya bde. O kdle kö a basinamuso de keleyara. A fana taara ji ta kasörö ka file fili dugu ma ka a kari. A ba ko: »A di ne ma, m’bi taa kura werd san.« »Ai, ne fana bi taa Teba.« A ye sira mina su duuru ani tle duuru ko a sera Teba. A fana ye cd ba dö ye, a ko: »Heh! Cd ba, yan de ye Tdba ye wa? Ne nana file kura dö nyini.« A fana taara cd ba ka so. Su fe ce ba de ko, a bi taa ka yala a ko: »Denni, na! An ka taa nyögön fd!« Denni ko: »Ni ne tumma na, i kele tumbi taa yala.« U bole kene ma. Cdni ko: »Ne tunti taa yala, ne tumbd a fe ka kuma dö fö e ye.« Denni ko: »A fö!« »Sini ne fa bi shd fan naani bö, e ka cinini fila ta!« Denni ko: »Ne de ye e ka naloma ye wa, ne bi belebele bau de ta.« Sögöma cdni fa ye fanu bö. Denni ye belebele bau de ta. Cd ko: »E bi o de ta wa? Olu ma nyi! Au bi ne fle naloma de ye wa?« Denni sele u ka so, a dönna fo u ka so könö k’a da sögö. A ye shd fan kari, a bd kdra wara, suru- ku, sa ani kungokönöbagan jugu bee.
Chrestomathie 139 Suruku ani musoköröni ani waraba Don dd la suruku ye baa den tomo, a taara di musoköröni dö ma ko a ka kolosi a ye. Suruku taale ba den sara. Dugu jele suruku nana ka a fö: »Musoköröni, n’nana ne ka baa den ta.« Musoköröni ko: »I ka baa den sara?« Suruku ko: »O tuma na e bi a sara.« Musoköröni ye a bolosi a ka sagau ma: »Taa, i ka kelen ta!« Suruku taara saga belebele ba ta. Don o don a bi na saga kelen ta. Don dö la waraba temetö musoköröni ka da la. A ye a sörö a bi kasi la a ko: »Musoköröni, e bi kasi mun na?« »Suruku de ye ne ka saga bee ta.« Waraba ko: »I bi i ka saga belebele ba faga. I bi a wolo da ne kan kasörö ka taa ne siri i ka sinzan könö.« Suruku nale a ko: »Muso- köröni, ne nana ka baa den ta.« Musoköröni ye a bolosi sinzan ma. Suruku jamane taara waraba foni kasörö ka sira mine. A sele kungo könö a ye wa- raba nyö ye. Kamini a ye nzonzanyeyörö janfe. A ko: »Nzonzan, na, ne ka baa mine ka taa n’a ye ne ka so. Ne bi na taa ji la sisan.« Suruku taale waraba ko: »Nzonzanni, e ma taa ne bila suruku ka so, ne bi e dun sisan.« Nzonzan taara suruku ka so ka a fö suruku muso ye: »I ce ko ne ka nana a ka baa ye.« Suruku nale a muso ko: »Nzonzan nana ni e ka baa ye.« Suruku kolola: »Baa te, waraba do, au bee ka yele nzonzan fe!« A mena döni suruku den dö ko: »M’ba, ne söngena.« Suruku ko: »Jigi! E bi taa waraba sörö dugu ma.« O jigine waraba y’a faga. Suruku ka du bee sale, a ko: »Waraba, e bi taa buguri je ta kana. O tuma na ni ne binna ne te na tinye.« Buguri je nale suruku ye a bi a könö. O tuma na waraba ma se ka a ye. Suruku wulila ka boli ka waraba to buguri je cd la. Suruku ani nzonzan Seli sele suruku ni nzonzan ko u bi taa fen nyini. U sele sira fila ma, nzonzan ko, suruku bö ka taa sira kelen fe. Suruku taara sira belebele ba fe. A ma foy sörö. Nzonzan tunsengena a ye sigi jiri dö körö. A ko: »Jiri, e suma ka di?« Jiri ko: »Ne suma ka di, ka e ma ne den nene.« Nzonzan ye a den kele dun, a ko: »I den fanan ka di?« Jiri ko: »Ne den ka di, nka e ma ne könö na ye.« Jiri ye a yörö dayele. Nzonzan dönna. A ye finiu sörö ye. A ye a caman ta ka taa a ka so. Sira la a ye suruku kumbe. Suruku ko: »Nzonzan, e ye nin bee sörö mini?« »Ne ye u sörö jiri dö könö: ni e taa e bö a fö ko jiri ka a da yele.« »Suruku taale a ko: »Jiri, e ka i dayele ne ka aye.« Jiri ye a da yele. Suruku ko: »E ka i da tugu jona! E ka i da ne kun na!« Jiri ko, a bina a da a kun na. Könöni dö ko: »Jiri, e kana e da kun na, kungo sögö böe la naloma do.« Suruku
140 Chrestomathie ye kdndni mind ka a faga, kasörö ka a fd ko jiri ka a da kun na. Jiri ye a da suruku kun na, nka suruku ma se ka a ta. A bina suruku ka a faga fd ka a ne bd. Suruku ani nzonzan Kongo tuma tunsera. U tumbe dugu min na kongo tumbd o mdgd la. Don dd la suruku kdrdmuso ko a ka taa nyd nyini kana. Ko nzonzan o bi na nyd di a muso ma tuma o tuma. A hdra ka jija kana ni nyd ye. U taara. U ye nyd sdrd kdsdbd. U ko, ko u kana so. U natd la nzonzan tumbi taa tu kdnd n’a fd.30 A tumbi fara ka na a da suruku kdrd nyd sira kan ka jan ka a nyd mind ka a bolo o na a seu maya. Suruku sera a ma o ko: »E, nzonzan su! Nka an ka taa!« A jamane nzonzan wulila ka tu kdnd na mind ka taa i danyd ka kdrdle nydgdn na kd. Suruku sera a ma tugu o ko: »E, nzonzan su wdrd!« A taara a ka sira fd. Nzonzan fana wulila ka tu mind ka dla ka taa i danyd. Suruku sera a ma tugu. A ko: »Nzonzan su saba!« A ko, na, ka ne ka minan bila yan, ka sdgi ko a bi taa nzonzan su fla ta. A taara. A kun dogole nzonzan wulila ka a ka nyd ta ka taa so. Suruku ani musokdrdni Suruku taara baakordni dd sonya ka taa o kalifa musokdrdni dd ma. Muso- kdrdni baa sinzan tumb’o fd. Tle flana suruku taara musokdrdni fd ye. A ko: »I ni sdgdma, ba Nydfla31! Ne nana n’ka baa mina!« Ba Nydfla o ye a jabi: »A sirile fle bolo la da kdrd fd.« Suruku ddnna ka taa a baa mina. A taara a kan kari. Tle sabana suruku sdgira ka taa musokdrdni fd tuguni. A ko: »I ni sdgdma, ba Nydfla! Ne nana ka baani fdni!« Ba Nydfla ko: »Oh, i ti taa kele mina.« Suruku ddnna baa kulu cd la ka taa kele mina ka bd. A taara o fana kan kari. Don o don suruku tumbd na ka taa musokdrdni nin ka baa kelen mind. Fo ka a totd baakdrdba kele ye. Musokdrdni ye a kale ko fd a ke nin jiri sara suruku la. 30 könö n’a fd — durch. 31 Mutter oder Frau Nydfla (zwei Gesichter).
Chrestomathie 141 A taara körö jara fö ye. A ye waleya cokoya fö i ye. Körö jara ko: »Ni nin dama dö o ma gdle. An ka taa, i bi ne siri baakörö kele ni n’o na {an dessen Stelle), ka baakörö föni ka taa o dogo. Ni suruku nana a ni ne n’a fö.« Su fö suruku nana hali a ma kuma ba Nyefla fö, a dönna sinzan könö ka taa körö jara föni hali a ma lajö ni min do. A taara ni o ye fö a ka so. Kasörö ka a ka du bee wele ka dön a yerekö cd so könö. Kamini körö jara kulela. Surukuni a ka du bde ye u pan ka bili mina. Körö jara tora dugu ma. Mu- numununi la a bi kule a bi kögö wasi a bi pan ka sögö nona bd kd mankan ye. Söni suruku de kele ye a fö a fa ye: »Baba, ne sdngdna.« Suruku ko: »I baba ti ne ye a fle dugu ma i ti i fili ka jigi.« O ye a fle ka bi dugu ma. Körö jara ye a dun. A da sera suruku muso ydrdma o fana ko: »Ne cd, ne sdngdna m’bolo bd jara n’ti se ka tdmd ni kan. Suruku pdrdna: »Don jume i kdra ne muso ye. I bi bagan ne ma i cd fle dugu ma.« O tuma na suruku muso ye a fle ka bi dugu ma, körö jara ye o fana dun. Suruku kele tora san fö ka mina sögöma fo ula fö, körö jara ti taa ale ti jigi. A möna ka me {er blieb sehr lange), suruku y’a fö körö jara ye: »I na fö to si te ne yörela.« O tuma na ni i b’a fö ka fyere n’dun ni ma taa buguri jd caman cd, kana o bon dugu ma. O tuma na nin ne bina n’tulu ti na bon o la i bi se ka n’dun kösöbd. Körö jara o fana taara buguri jd caman cd kana o bon so könö. A dönne ale nyina- na ka da tugu. Suruku y’a fle kana bö buguri jd cd la k’o seri ka kö körö jara nyd la. O ma se ka fö i ye. Suruku ko: »N’kö dugau mö nana.« O tuma na suruku bolila ka bö sögö no. O kdra suruku tla ko i ye. Kana ani knngokönöuln Kana ani kungokönöulu ko u bi taa dugu la. U sera yörö dö la u ye sögö su {ein totes Tier) ye. Kana ye a ta ka boli n’a ye ka taa jiri san fö. Kungo- könöulu tora dugu ma. A ko: »N’terikö, ne ye a mö ko i kan ka di kösöbd. A ka di ne ye, i ka dönkili dö da ne k’a mö.« Kana ye dönkilida. Sögö böra ka bi. Kungokönöulu y’a ta ka boli n’a ye. Kana jigina k’a gwen a ma ku a la. Suruku ani jiri min bi kuma Don dö la suruku yalatö kungo könö. A taara se jiri dö ma, min bi kuma. Suruku pdrdna: »Ho, jiri min bi kuma!« Suruku kuma na yörö min na jiri ye a bugo n’a bolo dö ye. Suruku bina ka a kiri. Jiri ko: »Suruku e ka wili ne bi yafa e ma, katugu e ye kungo sögöu bde la naloma ye. Nka n’i ye nin fö tu- guni, ne bi e bugo fo ka i faga.«
142 Chrestomathie Suruku wilila ka boli. Sira la ani bisi benna a ye a fö e ye: »Bisi, ne ye jiri dö ye kungo könö min bi se ka kuma i na fö e ani ne bi kuma coko min na.« »Suruku, o ye kalo ye, jiri foy ti se ka kuma.« »Bisi, ne bi se ka ne kale, ko ne bi mun fö o bee ye tinye ye. Ni e ma da a la, e kana an ka taa a lajd. Nka ne bi ko kele fö e ye: Ni e sera, e bi perd ka a fö: Ho, jiri min bi kuma, ne ma o fö jiri bi e bugo ni a bolo ye fo ka e faga.« U sele bisi perena: »Ho, jiri min bi kuma!« Kamini a ye o fö jiri ye a bugo ni a bolo ye fo ka a faga. O kele kö suruku ye i fili bisi kan ka a dun. A tilale kö, suruku taara ko a bi taa bagan dö werd nyini. Ani waraba benna sira la. A ko: »Ho, waraba, ne tumbe a la ka e nyini katugu ne tumbd a fd ka ko kabakoma dö fö e ye, jiri dö de bi kuma. «»Suruku, o ye kalo ye, jiri foy ti se ka kuma.« »Waraba, ne bi se ka kuma ko min (wie) a yere bi se ka kuma. Ni e ma da a la e kana an ka taa a laje. Nka ni an sera e bi a fö: Ho, jiri min bi kuma. Ni e ma o fö jiri bi e bugo fo ka e faga.« U sele waraba perdna: »Ho, jiri min bi kuma.« Kamini a ye a fö jiri ye a bugo ka a faga. O kdle kö suruku ye a dun. Don o don ni kongo ye suruku mina. A bi taa bagan kele nyini ka taa ni o ye jiri yörö la. Don dö la ani nzonzan bdnna, a ko: »Nzonzan, ne ye ko kele ye e ma deli ka min ye.« »Suruku, o tunye min ye? Jiri dö de bi kuma! O ye kalo ye, jiri si (kein Baum) ti kuma.« »Ni e ma da a la e kana an ka taa a laje. Nka ni an sera e bi perd ka a fö: Ho, jiri min bi kuma!« »E ka i dön ne bi a laje ni ne bi se ka a fö: Jiri, min bi se ... Jiri min bi se ... Ho, ne nyinenana (ich habe es ver- gessen). E ti ne demd ka o fö?« »Ai, i kele de bi a fö, nonte jiri bi e bugo ka i faga.« U sele nzonzan perena: »Jiri... ho, jiri... ho, jiri min ... ho, jiri min bi...!« Suruka perdna: »Jiri, min bi kuma, bagan naloma!« Kamini suruku ye a fö jiri ye a bugo ka a faga. Nzonzan ko: »Ni ne tumma nin kd, suruku tumbd kungo sögöu bee faga.« Mangana Bone32 Don dö la a körökeu taara ko u bi taa muso nyini. Mangana Bone ko a bi tugu u no fe. U ma son a ka taa. A körökdu taale ko a tugura u no fd, nka a ma a dön. U sele musoköröni dö fd u y’a sörö denmuso wolonfla bi o fd. U sira yen. Musoköröni tunye suba ye. Su fd a wulila ka muru ta ko a bi taa Mangana Bone körökeu faga. Mangana Bone ye a ye a ko: »Musoköröba, e bi taa mini?« Musoköröba ko: »Ne tumbi taa ne ka she faga, i da ka sunan, ne ti sunan ni ne ma misi kungolo dun.« Musoköröni böra ko a bi taa misi 32 Mangana Bone — Name eines Jungen.
Chrestomathie 143 kungolo nyini dugu könö. Söni a kana Mangana Bone ye a körökeu ka finiu bö ka u dön musoköröni denmuso kana. Musoköröni nale a ye misi kungolo di Mangana Bone ma. O taara a da. Musoköröni ye a ka muru ta ka taa so könö ka a den bde kan tigd, katugu ce fini tumbi u kana. Fajiri sele Mangana Bone ni a körökeu bolila. Mangana Bone ko: »Ni a söröne tunte musoköröni tumbe au böe faga.« Dugu jele (als der Morgen anbrach} musoköröni taara ko a bi taa a denu kunu, a taara sörö u böe kan tigele(n) do, a dimina. A ye a yere yelema ka kö fali ye, ka taa Mangana Bone ka dugu la. A sele denmisdnu bö yele la fali san fe. Mangana Bone ma son ka yele. Musoköröni taara ni denmisenu bee i ye a ka so. Mangana Bone fana ye a ydre yeldma ka ke musoköröba dö ye ka taa musoköröni ka so. A sele a ko: »Musoköröni, i te a fö i ka denmisenu ye u ka taa ne ka dugu sira jira mina.« U sele yörö jan musoköröba ko: »Ne td musoköröba ye ne ye Mangana Bone de ye, ne nana au bö bolo la, au be kana an ka boli ka taa an ka so.« Musoköröni kele ka o dön, a ye bore dö ta, ka taa Mangana Bone ka dugu la. A taara sörö denmisenu be tlönkd la. A ye Mangana Bone ta ka a bla bore könö ka taa n’a ye. O y’a sörö tiga bi Mangana Bone kun na. Muso- köröba ko: »N’den, ni bore kölösi, ne bi taa dogo nyini kana.« Denni Mangana Bone ka tiga kasa md a ko: »E ti tiga do di ne ma. Bore daydld o tuma na ne bi dön di i ma.« Bore dayelele Mangana Bone ye denni fili a könö, kasörö ka o ka dloki dön. Musoköröba nale a ye tasuma mana ko a bi na bore fle a könö. Mankan dö böra: »M’ba, e kana ne bila tasuma na, ne de ye i den ye!« Musoköröba ko: »Ne de ti e ye, ne bi e jeni, i ti se ka boli tuguni. Muso- köröba ye bore fili tasuma könö. Mangana Bone fana ye musoköröba fili a könö kasörö ka boli ka taa u ka dugu la. Sirambatö saba Cd saba tumbe, u tun nyögön sirambatö te dugu könö. Don dö la, u saba ko, ko u bi taa dugu dö la. Gale tunka sira ka bö. Ni a tunye fen jugu dö ye, a tumbi kule fö fen min b’a nye. Tasuma tumbe wili be wuli ulu la. Filana ni o tunkulela a nye ji (Tränen) tumbi caya fö a tumbi ke ba ji ye. Sabana ni o tunkulela a da finye (Luft) tumbi jalau ju bö ka sou bi. U sele kungo könö u ni waraba naani bdnna. Gale kulela fo tasuma wilila kungo könö n’a la. Tasuma ye jiriu mina. O tuma na filana kasira fo a nyd ji kera i na fö ba ji, o ji ba ni ye tasuma faga. Sabana o kulela ka Allah deli ka maau wele fo a da finye ye ji nyoni ka bö u nyd ma. O tuma na waraba ninu bolila. Cd naani ninu temena u ka sira fd. Ne bd a nyininka mögöu mun be sira kösöbe — ninu saba la.
144 Chrestomathie Suruku ani nzonzan Don dö la suruku y’a fö nzonzan ye: am be ka fön nyuman dö an musou la. Dugu jdra körö suruku taara kolo kuru caman ta k’a na a di a muso ma. Dogo nzonzan böra ka taa kungo könö. A ye fön nyuman caman sörö: wari, malo, fini sanu. A nana a di a muso ma. Körö suruku ye u ye. A keleyala. A taara nzonzan fö, ko a y’a ka fönu sörö yörö min na, a ka u yörö fö a ye. Dogo nzonzan ko: »Basi fö!« A ye a yörö fö a ye. Su fe nzonzan taara dinge belebele sögö suruku nyd. Dugu jdra o taara nyuan fö, u sera dingd yörö ma. Dogo nzonzan ko: »Körö suruku, ng’oni ye ne sögö ne se na! Taa! Ne yörö min na, i ka ng’oni dobo k’a na n’a ye.« A ye dingd yörö jira suruku la. Naloma körö taara. A bi na dingd könö. Dogo nzonzan wulila ka ydld a la. A ko: »Körö suruku, e na ne dumu ble wa?« Körö suru kuko: »Uhu! Dogo nzonzan a kö Allah kama i ka ne sama ka bö!« Nzonzan bolila k’a to yenino. Suruku ani nzonzan Don dö la nzonzan taara yala kungo könö. A ye sama jöle ye. A dönna sama könö a kö fö kasörö ka sögö caman tigi ka taga a di a muso ma. A ye a tobi. Suruku muso taara tasuma ta a ka so o ye sögö bilale ye. A söröla ka sögö caman ta ka taa a di suruku ma. O ye a nyimi. O tuma o söröla ka nyininka a ye a bö yörö min na. Suruku muso ko: »Nzonzan de ye a di ne ma.« Suruku taara nzonzan nyininka: »Cd, e ye nin sögö nin bö mi?« Nzonzan ko: »Ne y’a sörö sama könö.« Suruku ko: »Sini am bd taa nyögön fö!« Nzonzan ko: »O td basi ye, nka i kana a bö da {der Hintere) ken bö!« Suruku tagara a laben. Dugu jöle u söröla ka taa sama kama. O tuma u söröla ka dön sama könö ka ken bö. Suruku o ye nata ba ye. O söröla u bötö ka a bö da la ken tigö a datugura u da la. Suruku o ye dogo sama furu könö. Nzonzan o ye dogo sama nugu könö. O tuma dönso dö ye sama faga, kasörö ka taga a denu wele, kasörö kana sama könö fara. U ye nugu fili. Nzonzan böra nugu könö kasörö ka boli. O tuma u ye furu fara kasörö ka suruku bö a könö ka a bugo fo ka taa a faga. Nzonzan taara a ka so. Suruku muso taara suruku nyininkalike nzonzan la. Nzonzan ko: »Ah, a dönna sama könö. Ne ko, a kana a bö da la ken tige, nka a y’a tigi, o tuma sama könö wara datugura a da la. Dönso ye sama faga, kasörö ka suruku bö a könö ka a bugo fo ka a faga.« Suruku muso kasira kasörö ka taga a ka so.
Wörterverzeichnis Bambara-Deutsch
Verwendete Abkürzungen B — Bambaraform Dy — Dyulaform FW — Funktionswort Die Wörter, die nur im Dyulatext oder nur in der Dyulaform vorkommen, werden als solche gekennzeichnet (Dy). Ihnen ist häufig zum Vergleich die entsprechende Bambara- form beigegeben.
A a er, sie (Personalpron. 3. Pers. Sg.) abarka danke!, Lob sei Allah! administratifu Verwaltung, Verwaltungs- angestellter ai nein Aid el Kbbir Hammelfest aiwa ja alaga (Dy), / laga Kiste alamisa, auch alamisa don Donnerstag ale er, sie (emphatisch), er, sie selbst alele (Dy) er, sie selbst alikurani / alkurana Koran alijine, aljine Paradies alimami / almaami Imam alhamdulillahi Allah sei Dank! alkama Getreide alkurana, alkurani, alikurani Koran alkuranatigi (Dy) Priester Allah Allah; Allah ka ci den Prophet; Ab- gesandter Allahs almaami, almami, alimami Imam alman deutsch; Deutscher; alman kan die deutsche Sprache; Alman Demokratik Jamana Deutsche Demokratische Repu- blik alura (Dy) Personalpron. 2. Pers. PI. an wir ane (Dy) = ani (B) und, mit und, mit 2 ani (Dy) = an (B) wir anglb englisch; Engländer; anglb kan die englische Sprache; anglb dugu England, Großbritannien Anglbzi (Dy) Engländer anurule (Dy) wir anderen ar (Dy) = u (B) sie (3. Pers. PI.) ara (Dy), / ar (Dy) sie araba, auch araba don Mittwoch arabu arabisch, Araber; arabu kan die ara- bische Sprache; arabu dugu Arabien, ein arabisches Land arawan (Dy) wir alle arbitri Schiedsrichter arjuma, auch arjuma don Freitag au ihr (2. Pers. PI.) awibn Flugzeug; awibn jigi kbnb Flugplatz B 1ba Mutter 2ba groß 3ba Fluß; ba bli Brücke *ba tausend baa Ziege baakbrb Ziegenbock baara Arbeit baarakb arbeiten baarakbla Arbeiter baba Nater (als Anrede) badenya Brüderlichkeit bagan, bbgan Vieh, Rind bagannamola Viehzüchter bagi Lepra bagitb leprös bala Wildschwein ^balan Zange (des Schmiedes) 2balan auf, darauf bali verhindern
148 Wörterverzeichnis Bambara-Deutsch 1balo Leben, Betrieb; a bö balo (es) ist in Betrieb 2balo Nahrung; sich ernähren balobali leblos balobaliya Leblosigkeit balbn Ball; balbn bb kb Ecke (beim Fuß- ball); balbn tan gale 1. Halbzeit; balbn ci filana 2. Halbzeit balbntanna Spieler, Fußballer bamalfi) Krokodil Bamako Bamako (Hauptstadt Malis) bamanan Bambara; bamanan kan Bam- bara(sprache) ban Ende, beenden bana Krankheit banafuraköla Arzt, Medizinmann banane verletzt (sein) bandugu Maniok banfla Mütze, Käppi bango (Dy) Lehm, Erde Bani Bani (Nebenfluß des Niger) bara (Art einer) Kalebasse, Flasche barama Eisentopf bari bauen barika (Dy) danke 1 barisa weil 2barisa Brust, Brustkorb barka Dank, Kraft; danke barkantan kraftlos, schwach barkantanya Schwäche, Impotenz baro Diskussion, Gespräch, Palaver barokö diskutieren barota bewunderungswürdig basi Schlechtes, Böses basinamuso Stiefmutter bato Boot be-dua (Dy) untergehen (von der Sonne) belebele groß; belebele ba sehr groß bö (vorhanden) sein, existieren böda Straße böe alles, alle bögan, / bagan Vieh, Rind bön sich treffen; k'am bön auf Wiederse- hen! börö, börökö Stock, Stab *bi heute 2bi zehn 3bi Untergang, Fall; untergehen, fallen *bi (frz. but) Tor (Sport) bila, auch bla setzen, stellen, legen; richten, auseinandergehen; auch: lassen bilankörö Knabe bile, bilö, ble rot werden od. sein o ibili Stall, kleines Gebäude 2bili Hütte (mit Terrasse) 3bili, bli etw. darüber legen; ba bli Brücke bin Gras; bin jala getrocknetes Gras, Heu biri legen, ablegen, auf etw. legen biro Büro bisi Reh, Hirsch bisimillahi im Namen Allahs! bla, / bila setzen, stellen, legen 16/e, bleman rot; rot sein, rot werden 2ble noch bli, / bili etw. darüber legen s, Bobo Bobo (Name eines Stammes) bo-dua (Dy) aufgehen, aufbrechen bogo Lehm boli laufen, weglaufen, entfliehen bolo Hand, Arm bolosi mit dem Finger zeigen bombonsi Bart bon grüßen * s bon schütten, gießen ufo boo Exkrement bori (Dy) = boli (B) laufen, weglaufen, ent-»v fliehen Boribana (Dy) Ortsname, letzter Aufent- haltsort Samory Toures, wörtl. »das Umherziehen ist beendet« bore Sack Bozo Bozo (Name eines Stammes) bö Aufgang, Ausgang; hinausgehen, auf- gehen (von der Sonne u. a.) bbn groß (prädikativ) bönda, bön da Ausgang, Tür bönya Größe, Umfang, Mächtigkeit; groß werden, groß sein, ehren, Respekt er-vx weisen >
Wörterverzeichnis Bambara-Deutsch 149 bönyata ehrbar bugo schlagen buguri Staub, Asche, Schmutz; buguri jö Asche bundurikö (Dy) kämpfen, sich schlagen buru Brot butöli Flasche (Dy) = bee (B) alles, alle D *da Mund, Öffnung, Ufer, Beginn; da sdgd die Tür verschließen, das Haus abschlie- ßen; da wolo Lippe, Kante, Fußweg; dayölö öffnen, entdecken 2da schlafen, sich legen daba Hacke dadiya schärfen, wetzen, schleifen dagara (Dy) Lager dali, döli bitten, erbitten, betteln ldama Zahl, Summe, Reihe 2dama nur, selbst, allein damina, daminö beginnen, einen Anfang nehmen 'dan zählen, rechnen 2 dan, dani säen, Saat dana Glaube, Treue J'nabali ohne Glauben, unglaubwürdig, untreu danabaliya Untreue danda (Dy) Mauer, Palisade dansigi Grenze, begrenzen danyö sich hinlegen daraja Frühstück dari (Dy) bitten datugu schließen, bedecken, zumachen datugulan Schlüssel, Stöpsel, Verschluß dayölö, / da yölö öffnen, entdecken de FW zur Hervorhebung eines Wortes dembaya Familie (mit Kindern) demise = denmise den Kind, Frucht denkö Sohn denmise, demise Kind denmuso Tochter dege lernen deli gewöhnt sein depite Abgeordneter, Deputierter döbö vierzig demö helfen, heilen, beistehen döse ermüden 2di gut, angenehm, wohlschmeckend, billig 2di Honig 3 di geben *di wie dibi Dunkelheit dilafa), 7 dlan, dla machen, herstellen, fa- brizieren Ydimi fehlen, keinen Erfolg haben, unzu- frieden sein, leiden, traurig sein, sich ärgern 2dimi (Dy) weh tun, krank sein dinga, dingö Grube, Höhle direkter Direktor disa Turban, Nasenschutz dlan, 7 dilain) machen, herstellen dla sira, dlan sira Ökonomie, Wirtschaft 2dlo, 7 ldolo Ohr 2dlo, 7 2dolo Bier dloki, 7 doloki Kleid, Gewand, Überwurf, Bubu dlon, 7 dolon auf hören dnan, 7 dunan Fremder, Gast do ist, sind doa-den (Dy) Patronenhülse dobo herausziehen hlogo klein, jung, jünger; dogo cö (Dy) kleiner Bruder 2dogo sich verstecken, sich verbergen 3dogo fassen dogokö jüngerer Bruder dogomuso jüngere Schwester dogoni kleiner, jüngerer Bruder dogoya verkleinern, verringern, senken ^dolo, 7 1tllo Ohr 2dolo, 7 2dlo Bier doloki, 7 dloki Kleid, Gewand dolon aufhören 10 Lehrt). Bambara
150 Wörterverzeichnis Bambara-Deutsch 1domba Allmächtiger, Allwissender 2domba Monat des Tanzes; dornba makono Monat des Wartens auf den Monat des Tanzes dombali nicht wissend, unwissend dombaliya Unwissenheit, Ignoranz domtm (Dy) essen 1don wissen, kennen 2don Tag (24 Stunden); don o don jeden Tag; don dö la eines Tages ldoni tragen; sich kümmern 2doni etwas, wenig 3doni Last donitabaga (Dy) Träger donkiri (Dy) = dönkili (B) Feier, Tanz donon, dondo(n) Hahn dononkörö alter Hahn doro(n) immer, nur, allein dö einer, ein gewisser, ein anderer 1dön eintreten, hineingehen, sich an etwas machen 2 dön tanzen dönidöni sehr wenig dönkili zum Tanz aufrufen dönkilida singen dönso, dönsokö Jäger döröme 5 Franc drapo Fahne, Flagge ldu biegen, krümmen 2 du (Dy) = dön (B) hineingehen 3du Familie; du könö Hof einer Familie; du tigi, dutigi Familienchef *dua, s. dogo klein, jung 2dua (Dy) Ort, Platz duakun Woche duga Segnung; segnen, weihen dugu Ort, Dorf, Land, Gegend, Boden duguma zur Erde, zu Boden dugu jö Morgengrauen, Morgendämme- rung dugu jöle als der Morgen anbrach, als der Tag begann duma Ausgabe duman, / di schön, angenehm, gut dumu essen, speisen, das Essen dumuni Essen, Aktion des Essens dumunikö essen, speisen dun, / dumu essen, speisen dunan, / dnan Fremder, Gast, Ausländer duni sich ärgern, verärgert sein duniya Welt, Erde, Universum dunu Trommeln, Tamtam dusu Mut, Leidenschaft, Überlegenheit dutigi Familienchef duuru fünf duuruna der fünfte J *ja trocken sein, trocken werden 2ja Gastfreundschaft erweisen, empfangen jaba Zwiebel; tubabujaba Knoblauch jabi antworten j’ago Handel, Geschäft jagokö handeln, Handel treiben jagoköla Händler, Straßenhändler jakuya Pflicht, Verpflichtung *jala Baumart, Zeder 2jala Borte, Dresse, Band, Ärmelstreifen 1jama Menge, Volk, Versammlung, Be- gleitung 2jama, / jaman zufrieden sein 1 jaman, / jama zufrieden sein 2jaman, / jan lang, hoch, weit jamana, jamani Land, Staat jamanjan, / jan (sehr) lang, weit jamu Familienname *jan groß, lang, weit, hoch 2jan umstürzen, zu Fall bringen 3 jan auf dem Rücken schlafen, liegen jango,janko damit, um zu; überaus, sehr jara Löwe jasa (Dy) Fort, befestigter Ort jata glauben, annehmen, Rechnung tragen, berücksichtigen je (Dy) = *ji (B) Wasser *jö Versammlung, Vereinigung, Union; sich versammeln, sich vereinigen, sich paaren
Wörterverzeichnis Bambara-Deutsch 151 2jb weiß, hell sein, werden, klar sein; weiß, klar, hell 3je fehlen Gebiet, Gegend jbgb Fisch jele Axt, Beil jemfye (Dy) Meer jöni brennen, braten, grillen 2Ji Wasser, Saft; ji suma kaltes Wasser 2ji Feigheit jija drücken, pressen, sich anstrengen jigi herab-, heruntersteigen, sich senken, senken jigini Durchbruch Jinyi jmdn. gut aufnehmen, herzlich emp- fangen jira zeigen, demonstrieren, repräsentieren Jiri Baum; Jiri den Frucht; jiri ju Querbal- ken, Latte jiru Schulden jitb Feigling, feige jitöya Feigheit 2joli wieviel 2joli Blut Joliba Niger (Fluß) jolima blutig jolintan blutlos jolintanya Anämie jominb Januar, 1. Monat jona schnell, frühzeitig jonne (Dy) = jbn (B) wer Joriba (Dy) = Joliba (B) Niger joro Position, Stellung *jb bauen 2jb stehen, aufrechtstehen; stellen, hin- stellen, anhalten; jö ybrb Stehplatz 3jb, jb kun Länge jble, von jb aufrechtstehend, postiert 1jbn wer 2jbn Sklave jbnajbna (sehr) schnell, flink jbnya Sklaverei ju Basis, Beginn, Quelle, Ursprung; ju tigb seinen Anfang nehmen, entspringen, beginnen 10* jugu,juguma böse, schlecht juma Freitagsgebet jumh welcher, was für ein juru Faden, Schnur, Senkel jusu (Dy) Herz E 1e du (Personalpron. 2. Pers. Sg.) 2e (Dy) auch ekipu Mannschaft entrbnbr Trainer esansi Benzin F *fa Vater; fa so Vaterland, Heimat 2_/h, 7 fo bis faa, / faga töten, umbringen faarna, / fama König, Würdenträger faamu verstehen faamaya Verständnis fadenya Mut, Patriotismus fajiri Morgenröte, Morgengrauen faga, / faa töten, umbringen faga den (Dy) armer Mann, armer Mensch fale wechseln, ändern, auswechseln; Wech- sel, Änderung fali Esel ifama, / faama König, Würdenträger 2fama Glück ifan Richtung, Ort 2fan Schmiede lfana Distanz, Entfernung, Seite, Rich- tung 2fana Lüge 3fana Mahl, Vorräte *fana auch 5fana selbst fanan, / fana auch fanfyela Blasebalg
152 Wörterverzeichnis Bambara-Deutsch fanga Macht, Kraft fanso, fan so Schmiede 'fara Haut, Fell; fara fin Afrikaner, Afrika 2fara teilen 3fara anwachsen, gefüllt sein, sich füllen, hinzufügen faranfasi Unterschied faranfasiya sich unterscheiden x/ari scharf, hart, brutal 2fari Körper, Skelett 3fari (Dy) = fale (B) wechseln, ändern faso Heimat, Vaterland federasiön Föderation fö bei, durch, von, mit fö lieben fölö, /flö beobachten, betrachten fön Sache, Angelegenheit;/^ ofön alles fö-so (Dy) = fö (B) bei, durch, von fila zwei filana der zweite file, / fle Kalebasse(nart) fili werfen, wegwerfen, sich entledigen fiman, s. fin schwarz, blau fin, s. auch fiman schwarz, blau fini Stoff, Bekleidung finye Wind fisa, s. fsa besser; besser sein fisaya vorziehen, lieber mögen fitini klein, sehr klein fitiri Abenddämmerung /7a, / fila zwei flana, / filana der zweite V7e, / file Kalebasse(nart) 2fle pfeifen, Pfiff flö beobachten, betrachten *fo bis 2fo aber 3fo folgen, nachfolgen fobonda Zeit der kalten Winde fondö (Dy) etwas fonene kalte Zeit lfoni Erziehung, Ausbildung 2foni losbinden, aufbinden fono erbrechen, ausspeien foro Feld; foro ba Gemeinschaftsfeld forosinyöna Bauer, Pflanzer foto Foto foy nichts fö sagen, sprechen, grüßen, begrüßen, ein Instrument spielen föli Begrüßung fölo der erste fölö Fenster fölöfölo der allererste fölöya Priorität frazi Satz Fransö, Franzi Franzose; französisch fransö dugu Frankreich fransö kan die französische Sprache fsa, / fisa besser, besser sein fu Null, nichts Fula Fula, Peul (Name eines Stammes) funtöni Hitze fura kehren, auskehren furakö sorgen, pflegen, behandeln 'furu Magen, Pansen 2furu Hochzeit, heiraten Futa Jalön Futa Djallon (Gebirge) Futaga Tukuleur (Name eines Stammes) fyere verkaufen fyerekö verkaufen fyereköla Verkäufer 'fyön Wind; Wind machen, blasen 2fyön blind, Blindheit fyöntö Blinder fyöntöya Blindheit G gaföHtft galama (Art einer) Kalebasse gale zuerst, der erste, früher, schon galeya Vorteil haben, Vorteil erzielen galo (täglicher) Markt; galo dugu Markt- zentrum, Wirtschaftszentrum 'gban (Dy) anpflanzen, anlegen 2gban (Dy) heiß werden, sich erhitzen gbanzan (Dy) nur
Wörterverzeichnis Bambara-Deutsch 153 gbete (Dy) Kanone, Geschütz gberöma (Dy) stark, sehr gbö (Dy) = gön (B) verjagen, vertreiben gön jagen, verjagen, vertreiben g&juma, auch göjuma don Freitag gölö hart, schwer, schwierig, teuer göteya stark od. hart od. laut sein, stark od. hart od. laut werden giri Eile, Hast goli Tor (im Sport) goni heiß goniya Hitze, Schärfe; heiß sein, heiß wer- den, erhitzen gosi schlagen, stoßen; marfa gosi schießen gosilan Hammer, Schlagwerkzeug gudrbn Teer, Asphalt guwernhr Gouverneur gwa Herd, Feuerstelle gwhn, 7 ghn jagen, verjagen, vertreiben H hakh Recht hak&ntan rechtlos, unschuldig haköntanya Unschuld hakili Verstand, Geist; hakili ca den Ver- stand gebrauchen, sich anstrengen hakilintan geistlos, dumm hakilintanya Dummheit, Unüberlegtheit halt bis hali, hali ni obwohl hbra, hört Frieden, Ruhe Hifi Pilgerfahrt (nach Mekka) hörö frei; freier Mensch hbrbya Freiheit, Würde I i du (Personalpr. 2. Pers. Sg.) i ko mi wie überall i n'a fö so, wie, wie man sagt K *ka Einwohner, Bewohner, Mitglied 2ka FW für Konjunktiv 3ka FW für Infinitiv *ka FW für Possessiv 5ka FW für allgemeines Vergangenheits- tempus im Dyula 6ka FW in Nominalsatztyp 3 k'a taafh mehr und mehr ka to (k'a to) weil kaa, 7 5kan schneiden, herausziehen 1kaba großer Stein 2kaba Himmel, Wolke, Atmosphäre; kaba kolo Himmel, Firmament kabakoma außerordentlich wichtig kaban schon, bereits kabi, 7 kabini seit, seitdem, dann kabila Stamm, Großfamilie kabini, / kabi seit, seitdem, dann kada denn, weil kadri Kader 1kala herrichten, vorbereiten 2kala, so kala Stadtviertel 3kala Halm; kala jala trockener Halm kalakish Pfeil 1 kalan, karan lesen, lernen, studieren; kalan ko Bildungswesen, Volksbildung 2kalan Bogen kalalikhla Schneider kale schwören kalifa schützen, beschützen, jmdm. anver- trauen *kalo Mond, Monat 2kalo Lüge, Irrtum kama wegen, um, um zu kambhre (Dy) junger Mann kamini dann, danach kamisoli Bluse, Jacke *kan wegen, durch 2kan Sprache, Stimme, Geräusch, Laut, Ton 2 kan auf, Schulter *kan Hals 5 kan, 7 kaa schneiden, herausziehen
154 Wörterverzeichnis Bambara-Deutsch 1kana (FW) damit nicht 2 kana zurückkehren, etwas bringen 3kana schützen, bewachen *kana Rabe kanta Seite, Seitenwechsel kanu lieben, wollen, hingezogen sein, be- wundern kapital Hauptstadt karafö Zaumzeug karako (Dy) wie karamögö Lehrer, Meister karan, / 1 kalan lesen, studieren karankafösi Backenbart Mcari, auch kari don Sonntag 2kari zerbrechen 3kari (Dy) Monat, Mond kasa schlechter Geruch kasi weinen, heulen; krähen, schreien (von Tieren) kaso Gefängnis; einsperren, gefangen- nehmen kasörö (k’a sörö) weil kataga (FW) weil katigi (Dy) = katugu (B) weil katugu weil katuguni weil kaule Trockenzeit, heiße Zeit kele, kelen eins keleya eifersüchtig, neidisch sein ken Fett, Schmalz kendera (Dy) gesund sein, werden lkö Mann, männlich 2kö machen, tun köle gemacht, getan; o köle dann, danach, als das gemacht war kökuya Geschicklichkeit kölö Krieg, Kampf; kölö bolo Armee, Heer kölökö kämpfen, streiten körne hundert lkönö Platz, freier Platz, Hof; awiön jigi könö Flugplatz 2könö gesund; Gesundheit, Wohlbefinden 3könö Licht; könö fara dönni Hellwerden könöma zu Boden, zur Erde, auf die Erde könötö gesund, wohlauf könöya gesund werden, heilen körö Seite; körö fö zur Seite, ins Aus; an- einander, Seite an Seite; a körö fö seiner- seits, andererseits körökö (Dy) = kölökö (B) kämpfen kösu (Dy) Kiste (frz. caisse) köta machbar od. realisierbar sein khutba Rede, Predigt kibaru Geschichte, Neuigkeit 1kili rufen, einladen 2fa7/Ei kilogram Kilogramm kina, kinda Gegend, Viertel kininfö rechts, nach rechts *kiri richten, Recht sprechen; kiri tigö richten, Recht sprechen kiritigöla Richter, Jurist 2kiri ohnmächtig werden, das Bewußtsein verlieren 3kiri (Dy) = kili (B) rufen, einladen kirikö Sattel, Sattelzeug kisö mutig, brav, tapfer kisö Korn kitaabu, kitabu Buch, Koran rko sagen, sprechen 2ko daß (FW) 3ko Sache, Aktion, Handlung *ko sich waschen, baden 5ko (Dy) Mal kojugu sehr, außerordentlich *kögö Mauer, Wand 2kögö Salz kogo Brust Kolaboro Songhai (Name eines Stammes) koletigi Familienchef lkolo Mörser 2kolo schreien 3kolo Knochen, Bein *kolo, kolon Stückchen, Stück, Scholle 5kolo, kolon Kaurimuschel kolon Brunnen lkolosi Rosenkranz, Schnur 2kolosi Bemerkung, Beobachtung; bemer- ken, beobachten, bewachen, beschützen koma (Dy) = kuma (B) Rede, Geschichte
Wörterverzeichnis Bambara-Deutsch 155 komandan Kommandant kombo (Dy) = kumte (B) Empfang; emp- fangen; schreien komi dann komijiran Tiegel komisör Kommissar kongo Hunger kongotö hungrig kongoli (Dy) Berg, Hügel konon warten konye Ausbildung konyuman sehr gut, sehr schön 1korii / kwari Baumwolle 2kori (FW) Fragewort 1koron Osten, Orient 2koron füllen, aufhehmen koronya östliche Richtung koroto, koronto es eilig haben, eilig sein kosafö später kosön wegen kö Rücken, hinter; köfö dahinter 1kögö Mauer, Wand 2kögö Salz könferans Konferenz könkömbri Gurke könöntö neun lkönö Bauch, Inneres; in 2könö Perle 3könö Vogel köori, / kwari Baumwolle lkörö Alter; alt körö bei, vor, gegen, in der Nähe von, unter körökö älterer Bruder körömuso ältere Schwester, ältere Frau, Hauptfrau köröbaya älter, erwachsen werden kösöbö sehr, außerordentlich *ku Schwanz, Ende 2ku Jamswurzel 3ku erreichen kube Verwaltungsviertel, Viertel aus Stein- häusern kula Amboß kule schreien; Geschrei kulo, / kule schreien; Geschrei 1kulu Berg, Hügel 2 kulu Herde kulusi (lange) Hose kuma Rede, Geschichte, Wort; sprechen, reden kumafola Wortführer, Sprecher kumbö treffen, empfangen, begrüßen kumböli Empfang, Begrüßung kun Kopf, Haupt kuna (das andere) Ende, Spitze kundo (Dy) anzünden kungo Steppe, Sawanne kungokönötegan wildes Tier kungokönöulu Fuchs kungolo Kopf kunye Verschiedenheit (der Erde) kunsi Haar, Kopfhaar kuntan kopflos kuntigi Häuptling, Chef 1kunu gestern 2kunu aufwachen, aufstehen, jmdn. auf- wecken kunungo gestern kununwo, / kunungo gestern kura neu kuran Strom, Elektrizität kursitigi (Dy) Jüngling, junger Mann kuru Ring, runder Gegenstand kwari Baumwolle kwo (Dy) = kö (B) hinter; Rücken L 1la, / na in, an 2la (Dy) Zeit, Tag laban Ende, Schluß; etw. beenden, etw. abschließen labla zurückschicken, gehen lassen, frei lassen laten vorbereiten, reparieren, arrangieren, erhalten labönni Vorbereitung, Reparatur labi etw. fallen lassen, etw. umstürzen
156 Wörterverzeichnis Bambara-Deutsch labd etw. verschwinden lassen, hinaus- gehen lassen ladla etw. in Ordnung bringen, reparieren ladon jmdn. etw. wissen lassen, jmdn. un- terrichten prüfen, betrachten 2lajö jmdn. versammeln Iqjörö sich versammeln lajigi jmdn. heruntersteigen lassen lafiya Gesundheit laga (Dy) Kiste Lagine, Lagirte Guinea lakbl, lakdli Schule laminb ein Echo auslösen, auf etw. ant- worten lamo züchten, aufziehen lasigi jmdn. sitzen lassen, jmdn. einsetzen lasigiden Repräsentant lasho Kalk, weiße Farbe lemru Zitrone; lemru ba Orange, Apfel- sine; lemru ba sun Apfelsinenbaum; lem- ru sun Zitronenbaum ter Uhrzeit (frz. l’heure) tesbn Unterrichtsstunde tetri Brief ligi Liga, Klasse (im Sport) litri Liter liwru Buch lo (Dy) = do (B) ist, sind lomon (Dy) wegen, um zu Ion (Dy) = don (B) wissen, kennen M 1ma Mutter 2ma für, zu 3ma FW zur Verneinung des Perfekts maa, / mögö Mensch, Mann; maa si, ? mdgd si keiner, niemand mabd jmdn. entfernen madimi jmdm. Schmerz verursachen majigi etw. senken, verringern maga weich, zart, schlaff magasen Geschäft, Laden magaseniigi Ladenbesitzer, Geschäfts- mann mago, / mako Bedürfnis, Notwendigkeit Makan Mekka mako, / mago Bedürfnis, Notwendigkeit makdnd warten, erwarten, jmdn. warten lassen mali Flußpferd, Nilpferd Mali Mali malo Reis maloya Schande, Unglück mambri Mitglied mameni (Dy) umgeben sein, eine Mauer um etw. bauen mana Flamme; anzünden Mandenga Malinke (Name eines Stammes) manguru Mango (Frucht); manguru sun Mangobaum Maninka Malinke (Name eines Stam- mes) mankan Lärm, Geschrei manyo Mais manto schweigen mara schützen, hüten, aufziehen, züchten, kontrollieren, bewachen mara Königreich, Macht marfa Gewehr; marfa den Gewehrkugel; marfa ci schießen marfatagi Krieger, Soldat Marka Sarakolle (Name eines Stammes) marto Hammer masa König masakh König masamuso Königin, Frau des Königs masuma etw. kühlen, einen Schmerz mil- dem maya stumm sein od. werden mba danke medsen Arzt me (Dy) = mb (B) hören, verstehen *nte hören, verstehen, fühlen 2nte dauern, bleiben mbri Bürgermeister ^ntetri Meter
Wörterverzeichnis Bambara-Deutsch 157 2mötri Lehrer, Meister trinken, riechen 2mi, 7 mini wo, wohin, woher 3mi (Dy) = nin (B) dieser *mi (Dy) = min (B) FW zur Einleitung von Relativsätzen midi Mittag min FW zur Einleitung von Relativsät- zen mina, mind, mna nehmen, ergreifen 1minan (Art) Kalebasse 2minan Utensil(ien) mini, / mi wo, woher, wohin minikö, / mi trinken ministri Minister mindgd Durst miri denken, nachdenken, überlegen misi Kuh misiri Moschee; misiri ba große Moschee, Hauptmoschee mishnya scherzhaft, indiskret mna, 7 mina nehmen, ergreifen mo (Fisch) fangen, fischen mobili Auto mobilbti Moped mori Marabut Moritani Mauretanien mdgd Mensch, Mann; mdgd si keiner, nie- mand mdkd Großvater mugan zwanzig mugu Pulver, Puder 1mun was 2mun, 7 min FW für Relativsätze munekato (Dy) warum munu teilnehmen munumunu, munumuna herumdrehen mure Scheffel muru Messer muso Frau musoya Frauen-, auf eine Frau bezüg- lich musokdrdni alte Frau, Alte myhnö (Dy) abwesend sein, fembleiben N 1na kommen, ankommen, gehen 2na in, an 3na (Dy) Mutter naani vier nabi Prophet nafa Profit, Nutzen, Vorteil; nafa sdrd sira kan Wirtschaftsgebiet, Wirtschaftszone nafasdrd reich nqforotigi (Dy) reicher Mann; reich nako Garten nali Kommen, Ankunft naloma dumm namo Zucht, Aufzucht; züchten, aufziehen nana herbeiholen nani, / naani vier Nanzara (Dy) Europäer, Weißer; Nanzara nydn Getreide (wörtl. europäische Hirse) nara (Dy) Perfekt von na narb Butter nasoro Grund, Ursache Naswara Christ nata Wunsch, Gier, Verlangen; wünschen, verlangen *ne ich (Personalpron. 1. Pers. Sg.) 2ne Fehler 3ne, nö Zunge nemhnembni langsam, bedächtig, leicht Kälte 2nene kosten, probieren nbgh Eisen, Metall; ndgd sira Eisenbahn; nbgh so Fahrrad 1ni, s. auch am und, mit 2ni wenn, bevor 3ni (Dy) = ne (B) ich nin dieser nisdnja Freude, freudige Stimmung njbne (Dy) = jdni (B) verbrennen, braten, grillen nka aber, sondern no Spur; nofö danach nogo Mist, Dung nogoya erleichtern, verbessern, reduzieren, vermindern
158 Wörterverzeichnis Bambara-Deutsch nona (n'o na) an Stelle von, hinter nonkon Elle nontö sonst nögö Bedürfnis, Not nönö Milch ntönö, auch ntönö don Montag nuanyö Konferenz, Versammlung nugu Därme, Gedärm, Eingeweide nukala Nase numan fö links, nach links numu Schmied numukö Schmied numuyakö schmieden, das Handwerk eines Schmieds ausüben nun, / nin dieser nzozan, nzonzan Hase nyininka fragen, eine Frage stellen nyininkali Fragen, Frage nyire (Dy) ich selbst nyoni stoßen, drücken, wegstoßen nyö Hirse nyögön, / nyuan Gegenseitigkeit, Gemein- samkeit, gemeinsam, gegenseitig; nyögön faamu sich gegenseitig verstehen, gegen- seitiges Verständnis; nyögön fö gemein- sam, zusammen; nyögön nyö Treffen; nyögön si dasselbe, das gleiche; nyögön cö untereinander nyögönya Gemeinsamkeit; nyuan, / nyö- gön', nyuan fö gemeinsam, zusammen nyuman, / nyi gut, schön NY nya Schlag, Hieb Nyagasoranga (Dy) Bewohner des Ortes Niagassola nyamannyaman(u) Abfall, Müll, Schutt, Unrat nyanabo einen Blick werfen, überwachen nyanajö Festlichkeit, Vergnügen nye, / nya Schlag, Hieb *nyö gut sein; genügend, gewinnbringend sein 2ny£ begrüßen, willkommen heißen 3 nyö Gesicht, Vorderseite; nyö fö vor, vorn, nach vorn, vor einem Personenkreis; nyö körö bevor, vor; nyö mögö führende Persönlichkeit, Präsident; nyö na an- wesend sein, in Anwesenheit von nyögö einen Freistoß schießen, ausführen nyönöma Insekt *nyi schön, gut 2nyi Zahn nyima (Dy) = nyuma(n) (B) schön, gut nyimi nagen, kauen, zerreißen, zerkleinern nyina vergessen nyini suchen, wollen NG* ng'oni Stachel, Dom o o jener o b'a sörö während o böe n'a ta während o de y'a to weil olu = u sie (Personalpron. 3. Pers. PI.) öwö ja p pan springen, hüpfen, fliegen pani springen, hüpfen, fliegen pasa mager sein, abgemagert sein pashi Seite (eines Buches) parti Partei peresidan Präsident pörö aufschreien, laut rufen politiki Politiker, Politik; politisch
Wörterverzeichnis Bambara-Deutsch 159 pranti, prenti Lehrling presidan Präsident probfemu Problem puy darüberschießen, hinausschießen R ra (Dy) = la (B) in reshiön Region, Gebiet s *sa Schlange 2sa Tod; sterben saa Zeitpunkt, Moment saba drei sabana der dritte sabara Schuhe, Schuhwerk sabati ernsthaft, treu sein, konstant sein od. werden sababu Grund, Ursache, weil sabu weil saga Schaf, Hammel; saga jigi Hammel safarikebaga (Dy) Händler, Reisender salaya Faulheit sali, / seli Gebet, Fest, Feier, Festlichkeit; sali ba das große Fest, Hammelfest; sali fana Gebet (gegen 15 Uhr); sali kalo Monat des Festes (nach dem Ramadan) salike, / selike beten, das Gebet verrichten, feiern 1sama Elefant 2sama Korb 3 sama Geschenk, ein Geschenk schicken oder machen *sama ziehen, an sich ziehen, herausziehen saman zu sich nehmen samba Geschenk, Botschaft; ein Geschenk machen samyön Regenzeit *san Jahr, Alter; san wörö nächstes Jahr 2san kaufen, austauschen 3san Himmel sanji Regen sanjikuna Zeit der ersten Regenfalle 1 sani bevor 2sani (Dy) = sanu (B) Gold santa käuflich, erhältlich santimetri Zentimeter sanu Gold sanufala Goldschmied, Bijoutier sanwo, sangwo vergangenes Jahr 1 sara kleines Stück, milde Gabe 2sara bezahlen saraka Opfer, Almosen; saraka bö Opfer geben sariya Justiz, Prozeß sawa (Dy) = saba (B) drei lse Bein, Fuß, Schritt 2se Ankunft, ankommen 3se können *se graben, ausgraben segi acht sekreten Sekretär; sekreteri zenerali Gene- ralsekretär seli, / sali Fest, Feiertag, Gebet; seli kalo Monat des Feierns nach dem Ramadan selike, / salike feiern, beten sen (Dy) = se (B) Fuß, Bein, Schritt sena Wurm', jiri sena Holzwurm seri zerstreuen, zersplittern *söbe Brief, Schriftstück; schreiben 2sebe Wahrheit; wahr, richtig, aufrichtig *segö, 7 söngö müde werden, ermüden 2segö graben, ausgraben 1sögi Korb 2segi zurückkehren segima Rückkehr söndika Geweikschaft(en); sendika ka Ge- werkschaftsmitglied sönöke den Boden bearbeiten, pflügen senekeia Bauer söngö ermüden, müde werden serkli Kreis (als administrative Einheit) 1si Sorte, Art, Rasse
160 Wörterverzeichnis Bambara-Deutsch 2si mahlen 3si die Nacht verbringen, schlafen sibiri, auch sibiri don Sonnabend; sibiri o sibiri jeden Sonnabend, sonn- abends sigareti Zigarette sige (Dy) = söngö (B) müde sein, ermüden sigi sitzen, sich setzen sigilan Sitz, Stuhl sigida Stadtviertel silama, silame Mohammedaner silameya Islam sin leiten, wenden, dirigieren sine Gazelle sinema Kino sini morgen sininkönö übermorgen sinye Mal; sinye kelen tö einmal mehr sinzan Gehege, Zaun, Hecke *sira Weg, Straße, Art, Weise; sira kan einen Weg markieren 2 sira Affenbrotbaum, Baobab 3sira Tabakpflanze; sira mugu Tabak (ge- schnitten) sirambatö Angsthase, Feigling siran Furcht, Angst, sich fürchten siran a nyan (Dy) sich vor ihm fürchten siri binden, befestigen, Kette sisan jetzt, sofort, im Augenblick sisi Rauch, Dampf siya, / si Art, Rasse 1so Haus, Hütte 2so Pferd; so fa Krieger zu Pferde, 3so (Dy) Ort, Stadt, Dorf sofa Krieger zu Pferde sokö Hengst 1soli zur rechten Zeit stattfinden, etwas tun 2soli eingießen, hineingießen solodasi Soldat Somono Somono (Name eines Stammes) *son ein Geschenk machen 2 son wünschen, wollen 3 son Dieb *son gießen, bewässern sona = 2son sonya stehlen, klauen sonyali Diebstahl sonyalikö stehlen soron (Dy) um Verzeihung bitten, sich un- terwerfen xsögö Fleisch, Tier 2sögö durchbohren, stechen, durchstechen sögölan Bohrer, Stachel sögöma Morgen; sögöma da fö am frühen Morgen söni bald söngö Preis sörö(n) erhalten, erreichen, finden 1 su Nacht, Abend 2su Kadaver, Leiche suba Hexe, Zauberin sugu Markt sukaru Zucker Sulaga Senegal (Fluß) ^uma Kälte, Frische, Schatten; kalt od. frisch sein od. werden; frisch, kalt 2suma Geruch 3suma stoßen, gleiten lassen 4suma Maß; messen, vergleichen suman fühlen, befühlen sumanikölan Waage, Meßinstrument 1sun Strauch, kleiner Baum 2sun Fasten; sun kalo Fastenmonat, Rama- dan; sun kalo makono Monat vor dem Ramadan sunan, / sunögö schlafen sunögö Schlaf; schlafen Suraka Maure suri (Dy) Panther suru kurz, klein suruku Hyäne surama(n) kurz, klein surunya verkürzen, abkürzen susu zerstoßen, zerkleinern sya (Dy) = ca (B) viel sein, zahlreich sein syaman (Dy) = caman (B) viel, zahlreich sye-ko, sye-kwo (Dy) zurückkehren syerikö (Dy) = salikö (B) beten syeribolon (Dy) Ort des Gebets, Gebets- platz
Wörterverzeichnis Bambara-Deutsch 161 SH shari Pflug (frz. chamie) shd Huhn, Geflügel; shd fan Ei eines Huhnes sho Bohne, Bohnen shofdri Fahrer, Chauffeur T 1ta FW zum Ausdruck des Besitzes 2ta, / tasuma Feuer 3ta nehmen, ergreifen *ta (Dy) dort 5to, / taa und taga gehen taa, / taga gehen, laufen taama Marsch, Reise, Besuch taaji Benzin taami Gang, Gehen; taami sira Eingang, Durchgang taanin do auf diese Weise tabali Tisch tabarakalla (Dy) Allah sei gepriesen! taga, / auch taa gehen, laufen tagama (Dy) marschieren, einen Marsch od. eine Reise durchführen takara (Dy) Kapsel, Patrone tala, / tla teilen, sich teilen, sich aufmachen talata, auch talata don Dienstag *tan zehn 2tan Schuß, Stoß; mit dem Fuß stoßen tasa Tasse tasuma Feuer, Licht; tasuma ta do sydn Topf *te (B) so, auf diese Weise 2te (Dy) so, auf diese Weise tele na (Dy) gegenüber tembd (Dy) = tdmd (B) vorübergehen, pas- sieren tere (Dy) — tile, tle (B) Tag, Sonne tere-bo-ye (Dy) Ort des Sonnenaufgangs, Osten teri Freund, Genosse terikd (männlicher) Freund terimuso Freundin teriya Freundschaft td nicht sein, nicht vorhanden sein tdgdrefo Beifall, Applaus tdli flink, geschwind tdliya Schnelligkeit, Geschwindigkeit tdmd vorbeigehen, passieren tdmdbaa Passant tdnd, / auch ntdnd Montag tdnd don Montag tdrdti behandelter Punkt, Tagesordnungs- punkt lti, / td FW der Negation, nicht sein, nicht vorhanden sein 2ti ertönen, ausbrechen 3ti zerstören, zerbrechen, schießen tien verlorengehen, verderben tiga Erdnuß, Erdnüsse tigd abschneiden, durchschneiden, durch- schreiten, überqueren, überschreiten, ernten tigdlan Axt, Beil tigi Besitzer; besitzen hila beenden 2tila, f tla Teil; teilen *tile, 7 tle Sonne, Tag 2 tile geradebiegen, formen timi süß timima(ri) süß tinye zugrunde richten, verderben tla, / tila Teil; teilen tlancd Hälfte, halber Teil tle, 7 tile Sonne, Tag; den Tag verbringen; tle bi Sonnenuntergang, Westen, tle bö Sonnenaufgang, Osten tlema Trockenzeit tlo, / tolo Ohr tlön Spiel, Zerstreuung, Sport tlönkd spielen, Sport treiben, sich amüsieren *to Rest, bleiben, übrigbleiben, wohnen; a to bd ye und so weiter 2to der andere 3to die Ursache sein; ka to weil tobi kochen
162 Wörterverzeichnis Bambara-Deutsch tobilikö kochen tolati yoro Sportplatz, Stadion tolo, / tlo Ohr tomati Tomate tomo finden, sammeln tonkono Ente Nutzen, Profit 2tono gemeinsam kaufen, aufkaufen tögö Name, Vorname, Bezeichnung tön Bund, Vereinigung, früher: Geheim- bund tönsigi Sitzung, Beratung törö Unglück, Krankheit, Böses; dogo törö so Krankenhaus, Klinik *tu einwickeln 2tu bleiben, bestehen 3tu Wald tubabu Europäer, Weißer *tugu noch, auch 2tugu richten, zusammenstellen 3tugu folgen tuguni noch, auch tuma Zeit, Zeitpunkt tuni Strauch, Busch tunu verloren sein, verschwinden turu pflanzen (n)työri (Dy) = teri (B) Freund, Genosse c rca viel, zahlreich sein, viel, zahlreich 2ca Arbeit; arbeiten, mit einer Arbeit be- schäftigt sein 3ca (Dy) sein, bleiben cakuya unfair spielen, ein Foul begehen caman viel, zahlreich can (Dy) zerstören; in der Tat caya vergrößern, vermehren cen verlorengehen, verderben *cö Mann; männlich 2cö, / cöman zwischen, inmitten, unter 3cö sammeln; cö siri Zusammenschluß; sich zusammenschließen cökö (Dy) arbeiten cöncön Sand cöman, cöman cö la inmitten, unter, zwi- schen cönya schöner Anblick cösirile umgeben, umgeben sein cöya Mannhaftigkeit, Qualität eines Man- nes 1ci schicken, senden, einen Befehl geben 2ci Arbeit, Bodenbebauung cike das Land od. den Boden bearbeiten ciköla Bauer, Landarbeiter (ri)cinini klein, ganz klein; klein sein cira (Dy) Bote, Abgesandter coko Art, Weise cokoya Art, Weise coco Zeit der starken Regenfalle u u sie (Personalpr. 3. Pers. PI.) ula Nachmittag 1uli, / wuli sich erheben, sich aufmachen 2uli kochen, sieden ulu, / wulu Hund uri (Dy) = 1uli (B) sich aufmachen, sich erheben (Perfekt urrd) uro (Dy) gebären, zur Welt bringen (Per- fekt urrd) w wa FW für Realisierung von Fragesätzen wakia Unze wakati Zeit wala oder wale, waleya Geschichte, Ereignis walasa damit, umzu wara Löwe, wildes Tier
Wörterverzeichnis Bambara-Deutsch 163 waraba Löwe wari Geld, Silber wasi kratzen, schaben watiri Auto, Wagen wele rufen, herbeirufen, einladen, nennen weleli Rufen, Anrufen wörö ein anderer wili, / lwuli sich aufmachen, beschließen, etwas zu tun wisiti Besuch wo Loch, Hohlraum rwolo Geburt, Generation, Nachwelt; wolo yörö Geburtsort 2wolo Fell, Haut, Matte 3 wolo (Dy) weil, deshalb wolonfla sieben woloso Sichel wonfo Spinnengewebe woro ausziehen, ablegen, sich ausziehen wosi Schweiß; schwitzen woso Batate, Süßkartoffel wöoro sechs wörö Kolanuß 1wuli, 7 1uli sich aufmachen, sich erheben 2wuli kochen, sieden wulu, 7 ulu Hund wuro (Dy) = wörö (B) Kolanuß wurodugu (Dy) Land der Kolanüsse *wuru fallen, sich beugen 2wuru (Dy) tausend wuru-tutututu (Dy) sehr lange Y lya (Dy) = yan (B) hier 2ya (Dy), / 2yan (Dy) werden yafa Verzeihung; verzeihen yala spazierengehen, herumlaufen hier 2yan (Dy), / 2ya (Dy) werden yani bevor *ye sehen, finden 2ye, 7 yenfö dort 3ye für, zu *ye (Dy) = e (B) du *yele Licht, Lampe 2yele lachen yen = ye, yenfö yenfö, / 2ye dort yenino dort yerekö (Dy) = yele (B) lachen, sich amü- sieren yölö steigen, klettern yölöma Wechsel, Veränderung, Überset- zung; wechseln, verändern, übersetzen *yörö selbst 2yörö leuchten, blinken yörökö ausbreiten, ausspannen yöröta Freiheit, Unabhängigkeit yi (Dy) da dort yire (Dy) = yölö (B) steigen, klettern yireyire (Dy) zittern yörö Ort