Текст
                    LIES
und
SPR1CHI
ЧИ171Й и ГОВОРИ
ПО-НЕЛ1ЕЦКИ!


A. P. ВЕТРОВА, Л. А. МИОНЧИНСКАЯ LIES und SPRICH! ЧИТАЙ И ГОВОРИ ПО-НЕМЕЦКИ Выпуск 2 ВОЕННОЕ ИЗДАТЕЛЬСТВО МИНИСТЕРСТВА ОБОРОНЫ СССР МОСКВА—1966
411 (нем) В39 КОРОТКИЕ РАССКАЗЫ И УПРАЖНЕНИЯ по развитию разговорных навыков для начинающих изучать немецкий язык А. Р. Ветрова, Л. А. Миончинская Читай и говори по-неиецки. Выпуск 2. М. Воениздат 196'6 г. 168с. Редактор Е. Н. Греченко Обложка художника 7. А. Тихомировой Рисунки на стр. 1, 3, 5, 8, 12, 14, 24, 27, 31, 35, 37, 44, 48, 50, 52, 54, 57, 60, 62, 68, 70, 74, 80, 89, 96, 100, ЮЗ, 105, 121, 122, 134, 146 художника Е. А. Гурова Художественный редактор В. И. Клюева Технический редактор Е. К, Коновалова Корректор Л. Н. Галочкина Сдано в набор 19.3.66. Подписано .к печати 14.7.66 г. Формат бумаги 84Х108*/м — 51/* п. л. = 8,61 усл. п. л. 8,512 уч. изд. л. Тираж 50 000. Изд. № 11/8578. Зак. № 742 Цена 45 к. 2-я типография Военного издательства Министерства обороиы Союза ССР. Ленинград, Д-65, Дворцовая пл., 10.
УЧИТЕСЬ ЧИТАТЬ И ГОВОРИТЬ ПО-НЕМЕЦКИ! Если вы интересуетесь немецким языком, то вы, очевидно, хотите научиться практически владеть им, т. е. читать и гово- рить по-немецки, И если вы сделали лишь первые шаги в изучении немецкого языка или возобновили за- нятия после большого пере- рыва, то верным помощни- ком в вашей самостоятель- ной работе и в ваших заня- тиях под руководством пре- подавателя может стать книга для чтения „Lies und sprich!“ с текстами и упражнениями по развитию на- выков устной речи. Данный выпуск является вторым из серии книг для чтения „Lies und sprich!“. Во втором выпуске, так же, как и в первом, много интересных и занимательных рассказов, анекдотов, шуток и т. д. От чтения легких рассказов, с которых начинается данный выпуск, вы постепенно сможете перейти к более сложным, а диа- логи и упражнения, имеющиеся в книге, помогут вам развивать разговорные навыки. В конце книги имеется алфавитный немецко-русский словарь. Тексты снабжены пояснениями, в которых дается перевод наиболее трудных словосочетаний. 1* 3
Третий выпуск книги „Lies und'sprich!“ выйдет из печати в I квартале 1967 года. Ваши отзывы и пожелания по содержанию и оформ- лению книги просьба направлять по адресу: Москва, К-160, Военное издательство.
MARK TWAIN IM FRISEURLADEN Auf einer Vortragsreise kommt Mark Twain in eine kleine franzdsische Stadt. Am Tage seines Auftretens geht er in' einen Friseurladen. „Sie sind wohl fremd hier?“ fragt ihn der Friseur. ,,Ja“, antwortet Mark Twain, „ich bin zum ersten Mai in dieser Stadt.“ К „Dann haben Sie Gluck. Mark Twain \ / ist namlich hier. Sie gehen doch sicher ш // & zu seinem Vortrag heute abend?" „Gewifi", ist die Antwort. „Haben Sie schon eine Eintritts- karte?" „Nein, noch nicht." —5—A3-—— „Das ist aber schade", ruft der Friseur. „Dann miissen Sie die ganze Zeit stehen. Es gibt keine Sitzplatze mehr." „Ja“, sagt der Humorist, ,,mit diesem Mark Twain habe ich wirklich kein Gliick. Bei seinen Vortragen mufi ich immer stehen." SPRECHUBUNGEN I. Проверьте, правильно ли вы поняли содержание рассказа „Mark Twain im Friseurladen": Образец: Mark Twain unternimmt eine Reise zur Erholung. Stimmt das? —Nein, das stimmt nicht. Er unternimmt eine Vor- tragsreise. 1. Mark Twain kommt in eine kleine franzosische Stadt. Stimmt das? 5
2. Er hat diese Stadt mehrere Male besucht und ist in der Stadt nicht fremd. Stimmt das? 3. Mark Twain geht in einen Friseurladen. Stimmt das? 4. Der Friseur weifi nicht, daft sein Kunde Mark Twain ist. Stimmt das? 5. Mark Twain muB am Abend einen Vortrag halten. Stimmt das? 6. Der Friseur will zu seinem Vortrag gehen. Stimmt das? 7. , Er fragt seinen Kunden, ob er auch eirie Eintritts- karte hat. Stimmt das? 8. Sein Kunde hat keine Eintrittskarte. Stimmt das? 9. Er kann zum Vortrag nicht gehen. Stimmt das? II. Дополните предложения, употребляя указанные внизу слова: Образец: Ich gehe heute abend zum Vortrag. 1. Wir gehen morgen .... 2. Gehen alle Studenten ... ? 3. Geht Genosse K. ... ? 4. Um 2 Uhr gehe ich ...; 5. Wir miissen schon ... gehen. 6. Um wieviel Uhr gehen Sie ... ? zur Vorlesung; zur Auffiihrung; zur Ausstellung; zur Versammlung; zum Seminar; zur Arbeit Ill. Употребите в следующих предложениях словосочетание „fremd sein“: Образец: Ich bin in dieser Stadt fremd. 1. ... Sie in dieser Stadt ... ? —Ja, ich bin zum ersten Mai in dieser Stadt. Ich ... in der Stadt ... . 2. Wir haben die Stadt schon gut besichtigt. 3. Wir ... in der Stadt nicht mehr .... 4. Verzeihung, ich ... in dieser Stadt ... . Konnen Sie mir sagen, wie komme ich zum Bahnhof? 5. Gestern kamen zu uns unsere Freunde aus Tomsk zu Besuch. Sie ... in unserer Stadt ... . Ich will ihnen die Stadt zeigen. 6. Voriges Jahr war ich in K. auf Dienstreise. Ich ... in dieser Stadt nicht .... 7. Mein Bruder verbringt hier oft seinen Urlaub. Er ... in dieser Stadt nicht ... IV. Ответьте на вопросы: а) Образец: Konnen Sie uns helfen? — Ja, ich kann Ihnen helfen. 1. Konnen Sie mitfahren? 6
2. Konnen Sie mir diese Zeitschrift geben? 3. Konnen Sie mir zwei Eintrittskarten kaufen? б) Образец: MuB (soli) ich Ihnen helfen? — Ja, Sie miissen (sollen) uns helfen. 1. MuB ich einen Brief schreiben? 2. Soil ich die Land- karte bringen? 3. MuB ich auf dich warten? 4. Soli ich meine Arbeit fortsetzen? в) Образец: Wollen Sie eine Reise unternehmen? — Ja, ich will eine Reise unternehmen. 1. Wollen Sie diesen Zirkel besuchen? 2. Wollen Sie am Sonntag ins Theater gehen? 3. Wollen Sie diese Auf- gabe heute machen? 4. Wollen Sie die Stadt friihmorgens verlassen? 5. Wollen Sie in den Park zu Fufi gehen? V. Выучите диалог наизусть: Hallo, Viktor, bist du es? Oleg? Bist du schon vom Baikalsee zuriick? Ja, vor einer halben Stun- Und wie geht es dir? de angekommen. Bist du mit der Reise zu* frieden? GroBartig! Du mufit zu mir heute kommen. Ich will dir viel Interessantes erzahlen. VI. Ответьте на вопросы по рассказу „Mark Twain im Friseurladen": 1. Wer kommt in eine kleine franzosische Stadt? 2. Wo- hin geht Mark Twain? 3. Was sagt ihm der Friseur? 4. Wer muB am Abend einen Vortrag halten? 5. Will der Friseur zum Vortrag gehen? 6. Hat er eine Eintrittskarte? 7. Hat sein Kunde eine Eintrittskarte? 8. Gibt es noch Sitzplatze? 9. Warum hat der Kunde kein Gliick? VII. Перескажите содержание текста „Mark Twain im Friseurladen'*, ANEKDOTE Als Mark Twain in einem Stadtchen in England an* kam, ging er direkt ins Hotel. Dort bat man den Schrift- 7
steller, seinen Namen ins Gaste- buch einzutragen. Er schlug es auf und stellte fest, dafi vor ihm im Hotel ein bedeutender Gast ange- kommen war, der folgendes hinein- geschrieben hatte: „Herzog von Butford mit seinem Lakaien.“ Mark Twain schrieb darunter: „Mark Twain rnit seinem Kof- fer.“ NACHBARN Peter geht mit der Mutti einkaufen. Auf der Treppe treffen sie den neuen Nachbarn. Man begriifit sich freund-- lich. Peter gibt ihm die Hand. „Wie heifit du, Onkel?“ „Neumann, mein Kind, und wie heifit du?“ „Ich heifie Peter", sagt der Kleine und fragt weiter: „Sag mal, hast du gar keine Kinder mitgebracht?" Herr Neumann lacht: „Die sind langst schon aus dem Haus, alle schon erwachsen." „Und eine Frau hast du wohl auch nicht?" Herr Neumann stutzt. „Nein, Peter, meine Frau ist schon lange gestorben." Aufgeregt wendet sich Peter an die Mutter: „Mutti, willst du noch was wissen?" SPRECHUBUNGEN I. Проверьте, правильно ли вы поняли содержание рассказа „Nach- barn": 1. Herr Neumann wohnt schon lange in diesem Haus. Stimmt das? 2. Peter und seine Mutter kennen Herrn Neumann schon lange. Stimmt das? 3. Peter spricht mit Herrn Neumann auf der Treppe. Stimmt das? 4. Peter interessiert sich selbst fur das Leben des neu-' en Nachbarn. Stimmt das? 8
II. Выучите диалог наизусть: Wie heifien Sie? Ich heifie Neumann. Sind Sie verheiratet? Ja, ich bin schon langst verheiratet. Haben Sie Kinder? Ja, ich habe zwei Kinder, einen Sohn und eine Toch- ter. Sind Ihre Eltern am Nein, sie sind gestorben. Leben? III. Ответьте иа вопросы по рассказу „Nachbarn11: 1. Wohin geht Peter mit seiner Mutter? 2. Wen treffen sie auf der Treppe? 3. Wohnt Herr Neumann schon lange in diesem Haus? 4. Mit wem spricht Herr Neumann auf der Treppe? 5. Wer interessiert sich fiir das Leben des neuen Nach- barn, Peter oder seine Mutter? IV. Расскажите, что вы узнали из рассказа „Nachbarn11 о господине Неймане. V. Составьте вопросы со Следующими словами и задайте их вашему собеседнику: heifien; verheiratet sein; Kinder; Sohn; Tochter; El- tern; am Leben sein WITZE „Mama, mir scheint, unserem Nachbarn gefallt es nicht, wie Tom auf der Trommel (на барабане) spielt.“ „Weshalb denn, Tochterchen?11 „Gestern hat er Tom ein Taschenmesser (перочинный нож) geschenkt.11 „Na und?“ „Dann hat er gefragt, ob Tom weifi, was in der Trom- mel drin ist.“ * * „Verzeihung, haben Sie vielleicht ein Programm fiir heute?“ fragte der junge Mann vor Konzertbeginn seine hiibsche Nachbarin. „Noch nicht", fliisterte (прошептала) sie. „Was schla- gen Sie vor?“ 9
„Willi, hast du gehort? Sie spricht!" „Um so besser, so hast du endlich eine Partnerin zum Schwatzen (болтовня) DER WETTERPROPHET Einmal arbeitete man an einem Film, der in der wum dervollen Gebirgslandschaft der Alpen spielen sollte. Die Atelieraufnahmen fur diesen Film waren bereits im Film- atelier gedreht worden !, und der Regisseur hatte nur noch die Aufienaufnahmen zu machen. Er fuhr deshalb mit seinem Aufnahmestab und mit den Schauspielern in ein kleines Dorf, das weit von den Verkehrswegen in den Bergen lag. Man begann sofort nach der Ankunft mit den Aufnah- men. Da aber die Herstellung eines Filmes immer sehr teuer ist, mufite die Arbeit moglichst schnell beendet wer- den. Nun sind Aufienaufnahmen immer viel schwieriger als Atelieraufnahmen, weil man vom Wetter abhangig ist. Unser Regisseur hatte aber viel Gliick, denn er fand in dem Dorf einen sehr alten, wetterkundigen Mann2. Wenn er zu diesem Alten ging, um ihn nach seiner Mei- nung fiber das Wetter zu fragen, wunderte sich der Re- gisseur immer dariiber, daB der Alte niemals nach den Wolken schaute -und immer richtig das Wetter voraus- sagte. Eines Tages war es dem Regisseur besonders wichtig, daB das Wetter richtig vorausgesagt wurde. Er ging 10
deshalb am Abend” wieder zum Haus des Alten, weil er am nachsten Morgen die Aufnahmen moglichst friih be- ginnen wollte. Der Alte safi vor seinem Haus und rauchte ruhig seine Pfeife. Der Regisseur fragte ihn: „Nun, Alter, was meinst du? Wird das Wetter morgen gut, oder wird es regnen? Es ist sehr wichtig, denn morgen sind die wichtigsten Aufnahmen meines Films zu machen." Doch der Alte antwortete nicht, blieb ruhig auf der Bank sitzen und rauchte seine Pfeife weiter. „Nun, was ist los? So antworte doch!“ rief der Regis- seur verzweifelt. „Du weifit doch, daB deine Voraussagen fur mich wichtig sind!“ „Mein Radio ist kaputt", sagte der Alte und rauchte ruhig weiter. 1. die Atelieraufnahmen waren gedreht worden — съемки в павильоне были закончены 2. wetterkundiger Mann — человек, умеющий пред- сказывать погоду SPRECHOBUNGEN I. Проверьте, правильно ли вы поняли содержание рассказа „Der Wetterprophet": 1. Die Aufienaufnahmen des Filmes sollten in den Alpen gedreht werden. Stimmt das? 2. Die Aufienaufnahmen sind vom Wetter sehr stark abhangig. Stimmt das? 3. Der Aufnahmestab hielt sich in einer Stadt auf. Stimmt das? 4. Der Regisseur konnte immer per Telefon den Wet- terbericht bekommen. Stimmt das? 5. Der Alte sagte das Wetter nach den Wolken voraus. Stimmt das? II. а) Запомните: Es regnet.— Идет дождь. Es schneit.— Идет снег. 11
Ill. Дополните предложения, б) Ответьте на вопросы: 1. Regnet es oft im Herbst? 2. Schneit es in dem Kauka- sus oft? 3. Hat es gestern in Ihrer Heimatstadt geregnet? 4. Hat es in diesem Monat geschneit? 5. Wird es mor- gen regnen? 6. Wann wird es schneien? 1щими справа словами: 1. Es ... heute sehr ... 2. Morgen ... es noch ... sein 3. Wann ... es in Ihrer Stadt...? 4. Im Sommer ... es hier ... 5. Im Winter ... es friih ... kalt, sein kalter, werden warm, werden heifi, sein dunkel, werden IV. Ответьте на вопросы по рассказу „Der Wetterprophet": 1. Wo sollte der Film spielen? 2. Welche Filmaufnahmen waren schon gedreht worden? 3. Wo wollte man die AuBenaufnahmen machen? 4. Warum interessierte sich der Regisseur fur das Wetter? 5. Konnte der Regisseur die Wetterberichte aus der Stadt bekommen? 6. Wer sagte das Wetter voraus? 7. War der Alte wirklich wetterkundig? 8. Warum konnte er eines Tages das Wetter nicht voraussagen? V. Расскажите содержание текста „Der Wetterprophet". VI. Составьте диалог двух актеров съемочной группы, которые со- бираются ехать в горы. Используйте следующие ключевые слова: Atelieraufnahmen; zu Ende sein; AuBenaufnahmen; Gebirgslandschaft; Aufnahmestab; Schauspieler; mit- fahren; weit; Verkehrsweg; Berg; wie lange; Wetter; ab-- hangig sein 12
VII. Прочтите диалог и расскажите по-немецки, что вы узнали из него: Schauspieler A.: n’ Tag, alter Freund! Gibt es was Neues? Schauspieler B.: Ja, sicher. Hast du schon von dem neuen Film gehort? Bald geht’s los '! Schauspieler A.: Meinst du die „Anna Kare- nina"? Ich spiele dort eine ganz kleine Rolle, die mir aber sehr gut gefallt. , Schauspieler B.: So, ich wuBte es nicht, Das ist aber wunderbar. Auch ich bin im Film beschaftigt. Erst gestern habe ich die Einladung bekommen. Schauspieler A.: Schon! Weifit du, die Atelier- aufnahmen sind schon im Gange 1 2. B.: Ja, morgen gehe ich ins Atelier. Und in zwei Mo- naten beginnen die AuBenaufnahmen! A.: Ja, mich freut das auch. Ich fahre am 2. Juni mit dem Aufnahmestab. Fahrst du mit? B.: Das weifi ich noch nicht. Hoffentlich werde ich mitfahren. Das mufi schon sein! A.: Oh, ja. Aber die AuBenaufnahmen sind doch vom Wetter abhangig. Stell dir vor, es regnet den ganzen Tag, und man kann keinen Meter Film drehen! Was tun wir dann? B.: Ach, nichts! Es wird nicht so heifi gegessen wie gekocht3. Erstens wird das Wetter gut sein, das weifi ich bestimmt. Und zweitens, kann man schliefilich einen Tag auch unter Dach verbringen. A.: Woher weifit du das so genau? Der vorige Som- mer war so nafi! B.: Ich habe eine Voraussage gelesen, dort steht alles schwarz auf weifi geschrieben. A.: Hoffentlich werden wir Gliick haben. Na, und jetzt laufe ich davon. B.: Alles Gute! Auf baldiges Wiedersehen! Und meine besten Griifie an deine Familie. 1. bald geht’s los — скоро начнется 2. sind schon im Gange — идут полным ходом 3. пословица: Er wird nicht so heifi gegessen wie ge- kocht.— He так страшен черт, как его малюют. 13
WITZE Lehrer: „Hans, wenn du wahrend eines Gewitters (грозы) den Riicken einer Katze streichelst (гладишь), besonders gegen den Strich, was springt dir da in die Augen?“ Hans: „Die Katze.“ ♦ $ * „Papa, wo sind die Alpen?“ fragt Hans seinen Vater, der sich von der Zeitung nicht losreifien kann. „Frag Mutter, sie stellt alles immer wieder um (переставляет) KRIEG VOR DEM KRIEGE nach Fritz. Erpenbeck I Anne Brehm kehrt aus dem Lebensmittelgeschaft nach Hause zuriick. Sie geht das Ufer des Sees entlang. Es ist Friihling. Es ist so schon tiberall. Schon ist auch das Leben. Man muB otter hier am See spazieren- gehen, wahrend der acht Stunden, die Walter im Werk beschaftigt ist. Anne ist guter Laune bloB, weil die Sonne so scheint, oder weil Walter gleich vom Werk nach Hause kommen wird. Soil sie ihm sagen, dafi sie ein Kind haben werden? Wird er sich mit ihr zusammen freuen? Aber gewifi! Walter hat sie gern, also er muB sich mit ihr zusammen freuen. Er verdient ganz gut, sie ha- ben sogar ihre zwei Zimmer und Kiiche... Die Zeiten der Arbeitslosigkeit sind vorbei... 14
„Hallo, Anne!" Vor ihr steht Onkel Hagele. „Men- schenskind! Wie geht’s?“ „Man braucht ja so wenig, um gliicklich zu sein“, antwortet Anne. „Gehst nach Hause? Ich komme ein Stiick mit.“ „Ja, das Wetter ist schon. Ein biBchen spat ist in die- sern Jahr der Friihling gekommen..." „Und wie geht es Walter—gut, wie?“ „Nun ja, gut, gewifi." „1st auch fein, dafi er wieder Arbeit hat. Die lange Arbeitslosigkeit hat ihn ganz kaputt gemacht Die beiden gehen jetzt schweigend nebeneinander. „In das Werk nimmt man nur politisch zuverlassige. Sie priifen es genau durch die Gestapo; so hab ich ge- hort." „1st schon moglich. Aber bei Walter war es dann ja einfach. Der hat fiir Politik kein Interesse." Jakob Hagele sagt etwas Unverstandliches. Anne fragt ihn: „Was sagst du? Nun lafi meinen Walter mit Politik in Ruhe!" Hagele antwortet ihr fast grob: „Kaum eine Arbeit be- kommen und schon Nazi?" „Sind wir nicht. Das weifit du ganz gut, Onkel Jakob. Aber ich will nicht, dafi ihm etwas geschieht." „Auf Wiedersehen, Anne. Ich bin schon da. Griifi Wal- ter und sag ihm, Donnerstag abend komme ich." „Was willst du...“ „Nichts, nichts. Nur mal sehen, wie es euch geht.“ Er geht fiber die Strafie und verschwindet um die Ecke. Anne kommt nach Hause und deckt den Tisch zum Essen, und wartet auf Walter. Da kommt er. Ruhig, ein wenig miide. Und doch freut sich Anne. „Sag mal, Walter, ich wollte dich immer was fra- gen...“ „Was denn, Kleine?" „Ich kenne das Werk doch auch." „Na ja, hast ja friiher lange genug dort gearbeitet." „In welcher Abteilung arbeitest du? Davon hast du mir noch kein Wort erzahlt." „1st ja nicht notig. Was gibt es da zu erzahlen. Komm, wollen wir doch zu Mittag essen." Doch als sie eine Viertelstunde spater beim Essen sit- 15
zen, beginnt Anne wieder: „Ich verstehe gar nicht, warum du so geheimnisvoll mit der Arbeit bist. Du bist Dreher. Also arbeitest du im B-Fliigel oder im Block C?“ Walter ist plotzlich ganz bose: ,,H6r mal zu, Kleine, ich mochte dariiber nie wieder sprechen.“ Aber Anne lafit nicht locker2. „Bitte, sag mir doch, Walter." Und da er schweigt, sagt sie plotzlich: „Ich habe schon lange gehort, dafi du im B-Fliigel arbeitest", und sieht nicht, wie Walter er- schrocken ist. „Wer... wer hat... dir das gesagt, Anne?" fragt er. „Das mochtest du gern wissen?" lacht sie immer noch. „Ich mufi — ich mufi das wissen!" Da versteht sie, dafi er es ernst meint. „Niemand hat mir es gesagt, Walter. Niemand. Ich bin selbst darauf gekommen." „Ног mal, Kleine", beginnt er und ist noch sehr ernst. „Als ich eingestellt wurde, habe ich ein Eid abgelegt3, daB ich kein Wort uber unsere Produktion sage. Jede Mitteilung iiber meine Arbeit wird als Landesverrat an- gesehen. Weifit du, was das heifit? Landesverrat wird mit dem Tode bestraft." Schweigend beginnen beide wieder zu essen, II Der Augusttag wird heifi, obwohl es neun Uhr friih ist. Anne sitzt am Fenster und naht fur das Kind. Es ist damals alles so gekommen, wie sie es erwartet hatte: Walter hat sich mit ihr gefreut. Und nun erwarten sie das Kind, das ihrem Leben einen neuen Inhalt geben wird, einen anderen als das Warten auf die Heimkehr des arbei- tenden Mannes. Anne erinnert sich an den Abend, als Walter so ernst, fast bose war. Aber sie hat ihr Wort ge- halten, wenn es auch schwer war, zu schweigen: im Ge- schaft, wenn die Frauen iiber die Arbeit ihrer Manner Verschiedenes erzahlen. Flugzeuge werden dort gebaut. Das weiB doch jedes Kind. Anne hat das immer so gehort, jahrelang hat sie das gehort, und jetzt soli das alles so geheimnisvoll sein. Warum nur? Sehr viele Flugzeuge werden dort gebaut. Man hat friiher in zwei Schichten gearbeitet, und jetzt arbeitet man 16
schon in drei. Da hat das Dritte Reich 4 also doch Arbeit gebracht. Aber es gibt doch viele Arbeitslose, woher kommen sie nur? Walter arbeitet jetzt auch sehr viel. Und obwohl er im Werk zu Mittag ifit, gibt ihm Anne noch Friihstuck mit: ein Stuck Brot mit Wurst oder Kase. Anne denkt plotzlich: Walters Friihstuck! Ja, sie hat vergessen, es ihm heute zu geben. Man mufi es ihm ins Werk bringen. Sofort. Es ist noch Zeit. Neun Uhr fiinf- undvierzig Minuten zeigt die Uhr. Ill „Guten Morgen“, ruft Anne atemlos an der Pfortner- loge. „Heil Hitler!** griiBt der alte Stemmle zuriick. „Was wiinschen Sie?“ Sie? Der Alte ist merkwiirdig. Kennt sie fast von ihrer Kindheit an, hat sie nur bei Vornamen genannt und jetzt, seit er bei den Nazis ist, ist er wie Herrgott! „Nichts wiinsche ich“, ,sagt Anne „etwas fur meinen Mann abgeben will ich. Weiter nichts.“ „Wer ist Ihr Mann?“ Anne ist sprachlos, dann lacht sie auf: „Mensch, Stemmle, Sie haben wohl schlecht geschlafen heute nacht, was?“ „Wie heifit Ihr Mann?*' Er spricht wie ein Unteroffi- zier auf dem Kasernenhof. „Also schon, Herr Stemmle — wie Sie wollen, also schon — Walter Brehm heifit er. Soli ich es Ihnen viel- leicht aufschreiben, Herr Nachbar Stemmle, damit Sie das nicht so schnell vergessen?** „Walter Brehm**, wiederholt der Alte, „so, so**, dann sucht er in einem Buch und sagt: „Erst muB man fest- stellen, ob der Mann hier beschaftigt ist. Wo soli er denn arbeiten, in welcher Abteilung?** „In der Dreherei natiirlich, wo denn noch? Walter ist doch Dreher.“ „Da kann ich lange suchen; junge Frau. Drehereien gibt es hier im Werk viele, ich kann doch nicht von Bank zu Bank gehen und jeden fragen. Ich habe keine Zeit und ich darf meinen Posten hier nicht verlassen.** 17
„Lassen Sie mich durch. Ich werde ihn schnell fin- den.“ ,,Wo denn?“ „Im B-Flugel.“ „B-Fliigel. Na schon. Was soil ich ihm abgeben — das Paket? Wohl sein Friihstiick?" „Ja." „Geben Sie her. Wird abgegeben, junge Frau, heil Hit- ler!" Anne vergifit zu griifien. Sie will schneller diesen Raum und diesen unfreundlichen Menschen in brauner Uniform verlassen. Sie kommt nach Hause, aber ihre Stimmung wird nicht besser. Der Tag vergeht. Die Wanduhr tickt. Bald mufi Wal- ter nach Hause zuriickkehren. Sie setzt sich ans Fenster und wartet. Da kommt eine grofie Gruppe Arbeiter aus dem Werk. Nein — Walter ist nicht unter ihnen. Und doch wartet sie, bis auch die letzten Gruppen an ihrem Haus vorbeigehen. Dann schlieBt sie langsam, ganz langsam das Fenster und setzt sich wieder. Die Wanduhr tickt. Das Essen ist kalt geworden. Walter kommt nicht. Vielleicht hat Walter heute Uberstunden? Wie hat sie so- fort daran nicht gedacht. Die Uhr tickt. Draufien wird es dunkel. Aber friiher gab es keine Uberstunden. Jetzt ist es wie beim Militar. Es hat geklopft. Anne lauft zur Tur: „Ach so — du bist es Onkel Hagele?" „Na, ja! Hat Walter nicht gesagt, dafi ich komme?“ „Walter?... Walter ist hoch nicht zu Hause.“ „Wieso denn?“ „Ich... ich... er hat vielleicht Uberstunden?" „Uberstunden? Jetzt wo im Werk in drei Schichten gearbeitet wird? Kaum zu glauben5... aber wenn er dir so gesagt hat..." „Er... nein, er hat es mir nicht gesagt; aber..." und Anne beginnt zu weinen. Hagele steht neben ihr und weifi nicht, wie er ihr hel- fen kann. „Gehen wir erst ins Werk fragen; vielleicht macht er wirklich Uberstunden", sagt er nach einer Pause. „Ja, vielleicht." Anne ist wieder ruhiger. Sie gehen ins Werk und Onkel Hagele fragt den Pfortner; 18
„Der Mann dieser jungen Frau ist noch nicht heirnge- kommen. Macht er vielleicht Uberstunden?" „Uberstunden gibt es bei uns nicht. Wie heifit er denn?“ „Brehm. Walter Brehm. Er arbeitet in der zweiten Schicht." „In welcher Abteilung wissen sie natiirlich nicht?" „Nein." Der Pfortner sieht im Buch nach. „Sein Name steht hier nicht, also er hat das Werk urn halb fiinf verlas- sen." Und der Pfortner macht das Schalterfenster zu. „Nun, komm, Anne..." „Und wohin, jetzt?" Sie will schon wieder zu weinen beginnen. „Nun? Nun werden wir, vielleicht bei einem Arbeits-. kollegen nachfragen?" „Ja, Onkel Hagele." IV Der Dreher Josef Dammtaler ist mit so einem spaten Besuch unzufrieden. Er will nichts wissen. „Sie mtissen es doch wissen!" sagt Anne. „Sie arbei- ten doch in der gleichen Abteilung wie er!" „In welcher Abteilung ich arbeite — davon weiB nie- mand, nicht einmal meine Frau", sagt Dammtaler grob, „und was Brehm gesagt hat, stimmt nicht." „Mein Mann ist noch nicht heimgekommen. Helfen Sie mir, Herr Dammtaler." Anne hat sogar den Onkel Hagele vergessen. „Ich kann Ihnen nur sagen, Frau Brehm, dafi Ihr Mann gleich nach der Mittagspause ins Personalbiiro ge- rufen wurde und dann nicht mehr zur Arbeit zuriickkam. Aber... aber in meiner Abteilung arbeitet er nicht. Ich weifi auch nicht, in welcher Abteilung er arbeitet." „Komm, Anne." Jakob Hagele zieht die weinende Frau fort. „Wir danken Ihnen, Kollege. Und entschuldigen v Sie uns." Schnell wird die Tiir geschlossen. „Nun wollen wir noch einen Versuch machen", sagt Onkel Hagele. „Wir gehen mal zur Polizei." „Komm, das ist gut." Anne ist wieder ruhiger gewor- den. In der Polizei gibt der Biirobeamter Auskunft: 19
„Nein, meine Dame. Uber einen Walter Brehm ist hier nichts bekannt." Wortlos geht Jakob Hagele neben Anne. Er ist schon rntide, aber er kann Anne so allein in der Nacht nicht lassen. Er mufi sie wenigstens nach Hause bringen. Es mufi schon nach drei Uhr sein. Da biegen sie um die Ecke der Strafie. Noch fiinfzig Meter und sie werden vor Annes Wohnung sein. Aber was ist los? Vor der Ttir steht ein Auto. Anne sieht einige Menschen. „Halt!" Hinter dem Wagen hervor treten zwei Manner mit Gewehren. „Sind Sie Frau Brehm?" „Was ist mit meinem Mann?" „Und wer sind Sie?" Der eine SS-Mann nahert sich Jakob. Man fiihrt sie beide in die Wohnung. Dort sind einige Manner in schwarzer SS-Uniform. Sie machen Haus- suchung. „Wo ist mein Mann?" fragt Anne den Fiihrer des Kommandos. „Das kann ich Ihnen leider nicht sagen, Frau Brehm. Er wird aber schon wiederkommen. Wenn alles in Ord* nung ist." - „Aber wir ... Wir haben doch mit Politik nichts zu tun 6!“ „Vielleicht, vielleicht, aber ich bin doch ein einfacher Soldat. Und erftille nur meine Pflicht. Kommen Sie bitte hier an den Tisch. Setzen Sie sich, Frau Brehm." Anne setzt sich mechanisch. „Mit wem war Ihr Mann befreundet?" Anne kann nur einige Namen nennen — fast nur Ver* wandte. „So — auszugehen, sich mit Kameraden zu treffen, pflegte Ihr Mann fast nie?“ „Wenigstens nicht ohne mich. Meist haben wir zu Hause gesessen: Walter hat gelesen und ich genaht." „Was hat er gelesen?" Anne nennt einige bekannte Zeitungen und Zeit* schriften. „Und von seiner Arbeit hat er Ihnen doch etwas er- zahlt?" 20
„Nein, uber seine Arbeit hat er nie gesprochen." „Gut, Frau Brehm, ich danke Ihnen. Sie konnen jetzt ruhig schlafen gehen. Herr Hagele wird mit uns kommen. Er wird nicht verhaftet. Wir wollen ihn nur einiges fra- gen. Auch Sie, erzahlen Sie niemandem von unserem heutigen Besuch.“ Anne hort kaum, wie das Kommando die Wohnung verlafit. V Walter Brehm war noch nicht zurtickgekehrt. Anne suchte ihn von friih bis spatabends. Sie war einigemal in der Polizei: „Wir haben mit den Politischen nichts zu tun 6“, war immer dieselbe Antwort. Sie war bei mehr als Dutzend Arbeitern des Werks. Aber keiner konnte ihr sagen, wo ihr Mann ist. „Er wurde nach der Mittagspause ins Personalburo befohlen7, seit dieser Zeit hat ihn keiner gesehen.“ So war die Antwort der Kollegen. Onkel Hagele war in dieser Zeit nicht untatig gewe- sen. Er hatte Verbindung gesucht mit Leuten, die in die- sen Tagen aus dem Gefangnis kamen. Keiner wufite was. Er suchte einen alten Arbeiter auf, der eine Verbindung in einem Konzentrationslager hatte. Aber hier—auch nichts Neues. Und eines Mittags, es war der zehnte Tag nach dem Verschwinden Walters, kam Onkel Hagele zu Anne mit guten Nachrichten: „Ich habe heute friih mit einem Arbeiter, einem friiheren Kommunisten gesprochen. Er ist erst gestern aus Hamburg aus einem Gefangnis gekommen. Und er hat dort Walter gesehen. Na, Madel, nun wissen wir, dafi er noch lebt, was? Nun, wissen wir sogar, wo er ist!“ Anne ist beinahe gliicklich, sie weint und lacht zu- gleich. „Und jetzt, Onkel Hagele, jetzt konnen wir ihm helfen!“ Dann weint isie wieder, dann lauft sie zum Schrank: „Wir miissen ihm sofort Kleidung schicken, und etwas zu eSsen und zu rauchen, und ..." 21
Es hat geklingelt. Anne lauft zur Ttir und kehrt mit einem kleinen Packetchen zuriick. „Von wem soil das nur kommen?“ Und dann fallt sie mit einem kurzen Schrei zu Boden. In der Hand halt sie eine Karte mit einem einzigen Satz: „Anbei erhalten Sie per Postpaket die Asche Ihres Mannes, des Drehers Wal- ter Brehm, gestorben am ...“ 1. hat ihn ganz kaputt gemacht — совсем его изну- рила 2. aber Anne lafit nicht locker — но Энн не отстает 3. ein Eid ablegen — давать присягу 4. das Dritte Reich — третья империя (имеется в виду гитлеровская Германия) 5. kaum zu glauben— вряд ли 6. nichts zu tun haben — не иметь никакого отноше- ния 7. er wurde ... befohlen — его вызвали SPRECHUBUNGEN I. Спросите по-немецки вашего собеседника, как поживают его род- ственники. Используйте в ваших вопросах следующие слова: Ihr Vater Ihre Mutter Ihre Frau Ihr Freund dein Bruder deine Schwester Образец: Wie geht es Ihrem Bruder? II. а) Запомните: viel zu tun haben—иметь много дел nichts zu tun haben—не иметь никаких дел mit jemandem (etwas) nichts zu tun haben — не иметь отношения к кому-л. (чему-л.) 22
б) Заполните пропуски выражением ,,zu tun haben" и переве- дите предложения на русский язык: 1. Ich ... viel ... 2. Mein Vater ... in diesem Monat viel ... 3. ... Sie morgen viel ...? 4. Genosse K. ... heute nichts ... 5. Wir ... mit dieser Geschichte nichts ... 6. Ich ... mit diesem Mann nichts ... III. Составьте предложения по образцу, заменив выделенные слова: Образец: Was heifit dein Schweigen?— Что озна- чает твое молчание? Was heifit dieser Brief? и т. д. IV. Ответьте на вопросы по содержанию рассказа „Krieg vor dem Kriege": 1. 1st Anne verheiratet? 2. Was ist ihr Mann? 3. Wo arbeitet Walter? 4. Was wird in diesem Werk gebaut? , 5. Warum kehrte Walter eines Tages nach Hause nicht zuriick? ' 6. Wie lange sucht Anne ihren Mann? 7. Wer hilft Anne? 8. Wo hat Onkel Hagele Walter gefunden? 9. Wie erfahrt Anne von dem Tod ihres Mannes? IQ. Hatte Walter mit der Politik nichts zu tun? 11. Warum tragt diese Erzahlung den Titel „Kriegvor dem Kriege"? V. Перескажите содержание текста „Krieg vor dem Kriege", WITZE Der Lehrer gab den Schiilern einen Aufsatz (сочине- ние) zum Thema auf: „Was ist Faulheit (лень)?" Am Abend las. der Lehrer die Arbeiten der Schiller. Die Aufsatze waren gut, und fast alle Schiller bekamen gute Noten. Zuletzt nahm er Kurts Heft. Die erste Seite des Heftes war leer, die zweite Seite war auch leer; auf der dritten Seite fand der Lehrer nur einen Satz: „Das ist Faulheit." 23
* *1 * ,,Typisch“, sagt der Arzt, „ganz typisch, mein lieber Mann, fiir die heutige Zeit ist Ihr Leiden. Man sitzt zu viel und kommt nicht an die Luft. Jetzt passen Sie mal auf; ich verschreibe Ihnen keinerlei Medikamente, Ihnen fehlt einfach frische Luft und Bewegung im Freien. Gehen Sie mal taglich zwei Stunden spazieren. Und nach vier Wochen kommen Sie wieder. Sie werden ein ganz anderer Mensch sein!“ „In Ordnung“, sagt der Patient, „und wann soil ich spazierenge- hen? Vor oder nach der Arbeit?" „Was sind Sie denn von Beruf?" „Brieftrager." DIE RACHE DES BAUCHREDNERS1 Ein Bauchrendner hielt sich eines Tages in einem Ba- deort im Siiden auf. Er afi immer in einem und demselben Restaurant zu Mittag. Einst setzte sich ein Englander an seinen Tisch, ohne zu gruBen2. Der Bauchredner ar- gerte sich fiber die Unhoflichkeit des Englanders. Er wollte ihm eine Lehre erteilen 3. Er rief seinen Pudel und befahl ihm; „Setze dich auf jenen Stuhl dort!" Dann bestellte er zwei Wiirstchen. „Fiir mich auch zwei!" rief der Pudel. Die Stimme ge- horte natiirlich nicht dem Hund sondern dem Bauchred- ner, aber der Englander wufite es nicht. Er sah den Hund verbliifft an und fragte neugierig: „1st das Ihr Hund?“ „Ja, das ist mein Hund", entgegnete der Bauchredner. „Wieviel kostet es?“ „Ich bin nicht zu verkaufen4!" er- 24
klarte „der Hund“. Der Englander blieb fest; er wollte das Tier unbedingt kaufen. Schliefilich legte er 5000 Fran- ken auf den Tisch. ,,Gut“, meinte der Bauchredner, „fiir diesen Preis ge- hort der Hund Ihnen.“ „Sehr gut“, sagte der Englander erfreut, „in Zukunft kann der Hund fiir mich sprechen: von heute an sage ich kein Wort mehr.“ „Ich auch nicht“, erklarte der Hund und hielt Wort. 1. der Bauchredner — чревовещатель 2. ohne zu griifien— не здороваясь 3. eine Lehre erteilen — проучить 4. ich bin nicht zu verkaufen—я не продаюсь, меня нельзя продать SPRECHUBUNGEN I. Проверьте, правильно ли вы поняли содержание рассказа „Die Rache des Bauchredners": 1. Ein Bauchredner hielt sich in einem Badeort auf. Stimmt das? 2. Er lernte einen Englander im Restaurant kennen. Stimmt das? 3. Der Englander war sehr hoflich. Stimmt das? 4. Der Bauchredner hatte einen Hund, einen Pudel. Stimmt das? 5. Der Pudel konnte wie ein Mensch sprechen. Stimmt das? 6. Der Englander wollte diesen Hund kaufen. Stimmt das? 7. Fiir 5000 Franken verkaufte der Bauchredner §einen Hund. Stimmt das? II. Выучите диалог наизусть: Im Restaurant Verzeihen Sie, bitte. Ge- statten Sie mir, mich an Ihren Tisch zu setzen? Es gibt keinen einzigen freien Tisch im Saal. Bitte, aber diese zwei Platze rechts und links von mir sind schon be- setzt. 25
Ist also der vierte Platz Ja, setzen Sie sich bit- frei? te, meine Freunde werden auch nichts dagegen ha- ben. Danke sehr. III. Ответьте на вопросы: Образец: Wo erholen Sie sich gewohnlich?— Ich erhole mich gewohnlich im Siiden. Wo erholt sich Ihr Freund in diesem Som- mer? — Er erholt sich in diesem Sommer an der Wolga. 1. Interessieren Sie sich fiir Literatur? 2. Wo befindet sich das Stadion? 3. Wohin setzen Sie sich? 4. Wohin setzt sich Ihr Freund? 5. Warum argert sich der Bauchredner? 6. Argern Sie sich oft? 7. Wie lange haben Sie sich im Museum aufgehalten? 8. Wer interessiert sich fiir Sport? IV. Ответьте на. вопросы no рассказу „Die Rache des Bauchredners": - 1. Wo hielt sich der Bauchredner auf? 2. Uber wen argerte sich der Bauchredner eines Ta- ges? 3. Warum argerte sich der Bauchredner fiber den Englander?. 4. Mit wem sprach der Bauchredner bei Tisch? 5. Konnte der Hund wirklich sprechen? 6. Warum wollte der Englander den Hund kaufen? 7. Fiir welchen Preis hat der Bauchredner den Hund verkauft? 8. Gibt es wirklich Bauchredner in der Welt? V. Перескажите содержание текста „Die Rache des Bauchredners", WITZE Der Lehrer Iragt: „Wenn ich sage: ich wasche mich, du waschst dich, er wascht sich, welche Zeit ist das?“ Peter antwortet: „Sonntag ist’s, natiirlich.“ 26
* ж * „Peter, dein Hund hat unser Huhn (ку- рицу) gefressen!" „Gut, dafi du mir das gesagt hast. Heute bekommt er nichts mehr zu fres- sen.“ DER STRENGE CHEF Der Chef der grofien Firma ging durch die Buro- raume. An einem Tisch safi ein junger Mann und las die Zeitung. Der Chef, der so etwas in seinem Betrieb nicht leiden konnte, ging auf den jungen Mann zu und sagte drohend: „Wie grofi ist eigentlich Ihr Monatsgehalt?“ Der junge' Mann blickte etwas erstaunt von seiner Zeitung auf, sagte aber ganz ruhig:. „Dreihundert Mark pro Monat!" „Was, dreihundert Mark!" war die ent- riistete Antwort. „Und trotzdem: hier haben Sie dreihun- dert Mark, aber ver- schwinden Sie sofort und lassen Sie sich in unserer Firma niemals wieder blik- ken Der junge Mann machte ein noch erstaunteres Gesicht, nahm aber das Geld, dankte hoflich und verschwand eilig. „Wie konnen wir eigentlich solche Leute beschafti- 27
gen", wandte sich jetzt der Chef an den Buchhalter, „sie stehlen unsere Zeit und haben so wenig Interesse, daB sie in der Zeit des Hochbetriebs seelenruhig hier sitzen und die Zeitung lesen! Nicht einmal wenn der Chef kommt, horen sie auf und gehen an ihre Arbeit!!" „Aber Herr Direktor!" sagte nun der Buchhalter, der erst jetzt zu Wort kam. „Der junge Mann ist doch gar nicht bei uns angestellt. Er kam nur, um eine Rechnung zu bezahlen, und wartete auf die Quittung." 1. lassen Sie sich ... niemals wieder blicken — никогда больше не показывайтесь SPRECHUBUNGEN I. Проверьте, правильно ли вы поняли содержание рассказа „Der strenge Chef": 1. Der Chef der groBen Firma kam in einen Biiro- raum. Stimmt das? 2. Ein junger Mann saB im Biiroraum und las die Zeitung. Stimmt es? 3. Der Chef war nicht zufrieden. Stimmt das? 4. Er fragte den jungen Mann nach seinem Monats- gehalt. Stimmt es? 5. „300 Mark pro Monat" war die Antwort. Stimmt das? 6. Der Chef gab dem jungen Mann 300 Mark. Stimmt es? 7. „Verschwinden Sie sofort und lassen Sie sich in unserer Firma niemals wieder blicken", schrie der Chef. Stimmt das? 8. Der junge Mann konnte nichts verstehen, er nahm das Geld, dankte hoflich und verlieB den Biiroraum. Stimmt es? 9. Die junge Sekretarin sagte: „Der Mann ist doch gar nicht bei uns angestellt." Stimmt das? II. Дополните предложения указанными внизу словами, подбирая их по смыслу: Образец: Wie groB ist Ihr Monatsgehalt? 1. Wie groB ist ... ? 2. Wie grofi sind ... ? 3. Wie alt ist ... ? 4. Wie alt bist ... ? 5. Wie tief ist ... ? 6. Wie breit ist ... ? 7. Wie stark ist ... ? 8. Wie spat ist ... ? das Territorium unseres Landes; der See; Ihr Sohn; du; die Briicke; es; eine Kompanie, Sie 28
111. Ответьте на вопросы по образцу: Образец: Wie groB sind Sie? Ich bin ein Meter vierundsechzig groB. Wie groB ist der Knabe? Wie alt ist Ihr Vater? Wie tief isf der Flufi? IV. Выучите диалог наизусть: Viktor, gehst du zur Post? Wie breit ist der Feld- weg? Wie hoch ist jenes Ge- baude? Wie stark ist ein Zug? Kannst du zugleich mei- nen Brief aufgeben? Ja, bitte. Hier hast du den Brief. Sei so gut, sende den Brief per Einschreiben. Mei- ne Zeit ist heute knapp, ich bin sehr beschaftigt. Ja, ich warte auf einen Brief von meiner Frau und bin im Begriff, zur Post zu gehen. Ich kann einen postlagernden Brief bekommen. GewiB. Soil ich ihn per Einschreiben senden? V. Дополните предложения указанными внизу словами, подбирая их по смыслу: 1. Mochten Sie zu dieser Auffiihrung gehen? ... zwei Theaterkarten. 2. Haben Sie heute viel zu tun? — Ja, ich bin heute sehr .... 3. Der Film hat mir ... gar nicht gefal- len. 4. Es hat ..., zu regnen. 5. Wie lange ... Sie schon auf uns? 6. Die Mittagspause ist zu Ende, wir miissen ... beschaftigt, eigentlich, warten, an die Arbeit gehen, hier haben Sie, aufgehort VI. Ответьте на вопросы по содержанию рассказа „Der strenge Chef“: 1. Wer ging durch die Biiroraume? 2. Wer las im Biiroraum die Zeitung? -3. Konnte der Chef so etwas in seinem Betrieb leiden? 4. Wonach fragte der Chef den jungen Mann? 29
5. Wieviel Mark gab der Chef dem jungen Mann und was befahl er ihm? 6. Nahm der junge Mann das Geld? 7. VerlieB er den Biiroraum, wie ihm befohlen wurde? 8. Wer kam dann zu Wort? • 9. Was sagte der Buchhalter? VII. Перескажите содержание рассказа „Der strenge Chel“, WITZE „Ich strafe dich, weil ich dichliebe, mein Sohn“, sagte der Vater. „Ich weifi, Papa. Aber soviel Liebe habe ich nicht ver- dient ...“ * *' * „Du, Liebste, schw'brst du mir, dafi ich deine erste Liebe bin?“ „Natiirlich. Aber warum fragt ihr Manner immer das, selbe?“ 30
KLEINE FEHLZUNDUNG nach Henry Kayrer Ottokar war furchtbar schiichtern. Nie wagte er, ein unbekanntes Madchen anzusprechen, und wenn er doch einmal eins kennenlernte, dann kam er kaum fiber das Thema Wetter hinaus. Es war gar nicht leicht, Otto- kar dazu zu bewegen, urn die Hand seiner Angebeteten anzuhalten L Alle seine Freunde sprachen mit ihm mehrmals dariiber. Endlich war es soweit:2 Ottokar zog los, in seinem besten dunklen Anzug und mit einem riesigen Blumen- straufi im Arm. Wir aber warteten mit grofier Ungeduld auf seine Riickkehr. Es dauerte eine ganze Zeit, bis Ottokar wieder erschien. „Hast du sie endlich?" riefen wir ihm von weitem zu. „Ich bin verlobt", erwiderte Ottokar kurz. Doch das geniigte uns. Wir schrien: „Hurra! Herr Wirt, den Sekt!" Wir tranken auf das Wohl des gliicklichen Brautigams. Aber so gliicklich sah er gar nicht aus. Das fiel uns bald auf. Wir fragten Ottokar: „1st vielleicht doch etwas schief gegangen?" Ottokar winkte nur miide ab. Dann erzahlte er. „Alles ging wie am Schniirchen.3 Ich wurde sehr hof- lich empfangen, und das machte mir so viel Mut, dafi ich, ohne zu stottern, die Worte hervorbrachte: Darf ich um die Hand Ihrer Tochter bitten?" Ottokar trank sein Gias in einem Zug leer. „Der Erfolg war einfach iiberwaltigend", sprach er dann welter. „Der Schwiegerpapa sagte ja, die Schwie- germama sagte auch ja. Dann wurde Marianne herein- geholt.4 Sie sagte ebenfalls ja und fiel mir gleich um den Hals. Wir mufiten uns vor versarnmelter Familie den Ven lobungskuB geben, und der Papa offnete eine Flasche Wein. Wir tranken auf eine gltickliche Zukunft, und Ma- rianne hielt die ganze Zeit meine Hand fest." 31
„Dann ist doch alles in Ordnung", riefen wir. „Warum machst du dann ein so betriibtes Gesicht?" „Es ist eben nichts in Ordnung", seufzte Ottokar. „Ich wollte ja gar nicht Marianne haben, sondern Gisella, ihre jiingere Schwester..." 1. urn die Hand seiner Angebeteten anzuhalten — про- сить руки своей избранницы 2. endlich war es soweit — наконец это удалось 3. alles ging wie am Schniirchen — все шло как по маслу 4. dann wurde Marianne hereingeholt — затем при- вели Марианну SPRECHUBUNGEN I, Проверьте, правильно ли вы поняли содержание рассказа „Kleine Fehlziindung": 1. Ottokar war ledig. Stimmt das? 2. Er lernte ein Madchen kennen. Stimmt es? 3. Ottokar machte eine Liebeserklarung. Stimmt es? 4. Seine Freunde rieten ihm, sich zu verheiraten. Stimmt das? 5. Eines Tages ging Ottokar zu den Eltern seines Madchens. Stimmt das? 6. Er bat die Eltern urn die Hand ihrer Tochter. Stimmt das? 7. Die Eltern sagten ja. Stimmt das? 8. Gisella sagte auch ja. Stimmt das? 9. Die Freunde tranken auf das Wohl des Brautigams. Stimmt es? 10. Der Brautigam sah doch gar nicht gliicklich aus. Stimmt das? II. Заметьте: Erzahlt " Spricht Schreibt — Liest ZZ2Zr=-er iiber die neue Stadt? ^'erzahlt J,a, er ZrZS^ichJt r^dariiber. —-schreibt •— ~~\liest ,^-^erzahlt Woriiber ~ ZZS-—spricht ——_ ^—-schreibt ^er? liest 32
III. Дополните предложения: 1. Erzahlen Sie fiber ... ! 2. Sprechen Sie fiber ... ? 3. Wollen Sie ein Buch fiber ,.. lesen? 4. Konnen Sie uns fiber ... erzahlen? 5. Schreibt Ihr Freund etwas fiber ... ? 6. Ich will Ihnen fiber ... erzahlen. 7. Genosse N. spricht fiber ... IV. Ответьте на вопросы, употребляя местоименное наречие ,,da- riiber": Образец: Spricht Genosse К. fiber den neuen , Film? — Ja, er spricht darfiber. 1. Wollen Sie uns fiber Ihre Reise erzahlen? 2. Haben Sie fiber den Sieg unserer Mannschaft in der Zeitung ge- lesen? 3. Spricht Genosse N. fiber das Studium unserer Komsomolzen? 4. Schreibt Ihr Bruder fiber den Bau des Wasserkraftwerkes? 5, Spricht der Schauspieler fiber sei- ne neue Rolle? 6. Hat Genosse K. fiber den heldenhaften Kampf der Partisanen in diesem Gebiet erzahlt? V. Задайте несколько вопросов с вопросительным словом ,,woriiber“. VI. Дополните предложения указанными внизу словами, подбирая их по смыслу: 1. ... wartete ich auf den Brief. 2. Ich habe heute viel zu tun. Am Abend kommen unsere Freunde zu uns zu Besuch, ich mufi die Gaste gut ... . 3. Sie ... sehr gut ... , Sie haben sich wahrscheinlich gut erholt. 4. Gefallt Ihnen dieser dunkle ... ? 5. Morgen ... wir ... . Wann kehren wir zuriick? — ... in einer Woche. 6. Wir konnen ihn ... nicht verstehen. Er ist so ... . vielleicht; schfichtern, Anzug; mit grofier Ungeduld; empfangen; ziehen ... los; sehen ... aus; einfach VII. Ответьте на вопросы по рассказу „Kleine Fehlziindung": 1. War Ottokar verheiratet? 2. Hat er einmal ein Madchen kennengelernt? 3. Wie hiefi sein Madchen? 4. Woriiber sprachen mit ihm seine Freunde? 5. Gelang es ihnen, Ottokar zur Verlobung zu bewe-* gen? 6. Ging er zu Gisellas Eltern? 7. Bat Ottokar die Eltern um die Hand ihrer Tochter? 8. Wer sagte ja? 2—742 33
9. Wer feierte die Verlobung? 10. Sah der Brautigam gliicklich aus? 11. Warurn hatte der Brautigam ein diisteres Gesicht? VIII. Перескажите содержание текста „Kleine Fehlztindung". WITZE Eine Freundin zur anderen: „Was liest du fur ein Buch? Ist es interessant?“ „О ja. Es ist eine ganz romantische Geschichte. Scha- de nur, dafi sie tragisch ist.“ „Was du nicht sagst?!“ „Denke dir nur, im letzten Kapitel (глава) kehrt der Held zur eigenen Frau zurilck.“ * * * „Uniangst ware ich vor Schreck fast gestorben! Stel- len Sie sich vor, ich spaziere durch den Wald, und plotz- lich sehe ich eine Schlange (змея)!“ „Na und?“ „Nichts... Ich sah genauer hin und merkte, dafi es blofi ein Stock war.“ „Warum sind Sie dann so erschrocken?11 „Weil der Stock, den ich packte, um die Schlange tot- zuschlagen, sich als Schlange erwies.“ * * * und wie gefahrlich der Wintersport ist — Vati wollte is.iur ein Buch vom Skisport herunterholen, kippte um (упал) — und schon doppel- ter Knochelbruch (двойной перелом) f“ 34
EIN SPABVOGEL nach L. Palasti Ich kaufte gerade Zigaretten, als Kelemen in den- Ta- bakladen eintrat und mit ernster Miene erklarte: „Ich mochte zwei Pfund Makkaroni." „Ach, Sie SpaBvogel1*, chelte die Verkauferin. J a, dieser Kelemen war mer ein spaBiger Mensch. „WeiBt du,“ sagte er auf der StraBe, „warum ich nicht die Menschen einhei- tern? Ist es nicht besser, wenn sie lachen, als wenn sie tierisch ernst sind?“ Ein wenig spater verlangte Kelemen in einem Blumen- laden Wurst, und in einer Apotheke wollte er eine mo- derne Krawatte kaufen. Im Autobus fragte er die Schaff- nerin: „Konnen Sie mir eine Fahrkarte fiir die Mondra- kete geben?“ Und als er einen normalen Fahrschein be- kam, wollte er mit einer alien schwedischen Krone be- zahlen. Als wir ausstiegen, zog er mich in eine Telefonzelle. „Das eine muBt du noch miterleben“, meinte er und la- chelte vielsagend. Als sich die Telefonnummer meldete1, sagte Kelemen: „Liebe Frau Kovacs2, ich mochte Ihnen als erster die frohe Botschaft iibermitteln3. Ihr Mann wurde zum Be- la- im- mir soil triebsdirektor ernannt.“ Er legte den Horer auf und sagte lachend: „Na, was sagst du dazu? Kovacs kommt heute abend nach Hause, und seine Frau fallt ihm um den Hals 4,“ Ich hatte Kelemen satt5, ich lieB ihn einfach stehen. Ich traf ihn wieder nach zwei Wochen. Sein Arm war geschient6. „WeiBt du“, sagte er traurig, „es gibt immer noch Menschen, die keinen Spafi verstehen.“ I. Als sich die Telefonnummer meldete—когда ему ответили 2* 35
2. Читай: Ковач 3. eine Botschaft iibermitteln — сообщить известие 4. um den Hals fallen — броситься на шею 5. salt haben — надоедать 6. sein Arm war geschient— его рука была в гипсе SPRECHUBUNGEN I. Выучите диалог наизусть: Peter, ich sehe auf dei- nem Schreibtisch „Drei Kameraden"- von Remar- que. Ich mochte diesen Roman lesen. Nein, diesen Roman habe ich schon gelesen. Du mufit mir „Drei Ka- meraden“ geben. Leider kann ich dir dieses Buch nicht geben. Willst du, vielleicht, sein anderes Werk „Ira Westen nichts Neues“ lesen? Das darf ich nicht tun. Das Buch gehort nicht mir, und ich soil es morgen schon abgeben. Aber viel- leicht kann man das Buch in der Bibliothek bekommen. Du hast recht. Ich wer- de nach diesem Buch in der Bibliothek fragen. II. Ответьте на вопросы, используя в ответах модальные глаголы: Ich mufi Ich darf Ich will Ich soil Ich kann 1. Wollen Sie mit Ihrem Freund telefonieren? 2. Konnen Sie diese Erzahlung ohne Worterbuch le- sen? 3. Diirfen Sie aus dem Lesesaal die Bucher nach Hau- se nehmen? 4. Miissen Sie viel arbeiten? 5. Wann sollen Sie Hire Diplomarbeit beenden? Hl. Дополните предложения стоящими справа словами: 1. Ich mochte ... 2. Mein Freund moch- te ... 3. Wir mochten ... 4. Mochten Sie ... ? eine neue Krawatte, kaufen dieser Roman, lesen eine Reise nach dem Kauka- sus, unternehmen Ihr Freund, heute abend, treffen 36
IV, Ответьте на вопросы по рассказу „Ein Spafivogel": 1. Was wollte Kelemen im Tabakladen kaufen? 2. Warum verlangte er im Tabakladen Makkaroni? 3. Was verlangte Kelemen im Blumenladen? 4. Was wollte Kelemen in der Apotheke kaufen? 5. Welche Fahrkarte wollte er im Autobus bekommen? 6. Mit wem telefonierte er? 7. Was erzahlte er der Frau Kovacs? 8. War das ein guter oder ein boser Spafi? 9. Wie wurde Kelemen fiir seinen bosen Spafi be- straft? V. Перескажите содержание рассказа „Der Spa8vogel“. VI. Составьте диалог между Ковачем и его женой. Используйте сле- дующие ключевые слова: eine frohe Botschaft; zum Betriebsdirektor ernennen; zum erstenmal horen; sagen; dein Kollege; es stimmt nicht; ein boser Spafi WITZE „Sind Sie verheiratet?1 ,,Jawohl.“ „Mit wem?“ „Mit meiner Frau.“ „Machen Sie keine dummen Witze. Man kann doch nur mit seiner Frau verheiratet sein!“ „О nein. Ich habe eine Schwester, die ist mit ihrem Mann' verheiratet." * * * Fritz verlangt Insektenpulver (порошок от насеко- мых). „Fiir wieviel?" fragt der Verkaufer. „Ich habe sie nicht gezahlt", antwortet Fritz. 37
AM TELEFON nach Erich Brehm Das Telefon ist ein Wunder unserer Zeit. Es hilft uns in unserem Leben. Aber nicht immer. Ich versuche, zum Beispiel, Herrn Direktor Klein an- zurufen. „Hier die Sekretarin von Herrn Direktor Klein." „1st Herr Direktor Klein zu sprechen? *“ „Privat oder dienstlich?" „Dienstlich. Hier spricht Lemke. Es handelt sich um die Lieferungen." „Einen Augenblik bitte!" Nach drei Minuten kommt die Sekretarin wieder an den Apparat und sagt: „Hallo! Horen Sie, ich habe so- eben erfahren, daB Herr Direktor Klein seit acht Wochen verreist ist!" Was soli man dazu sagen? Aber so leicht bin ich nicht abzuschiitteln2. Ich bekomme mit vieler Miihe sei- ne Privatnummer und rule nachsten Morgen in seiner Wohnung an. Eine BaBstimme sagt: „Ja?“ „Spreche ich mit Herrn Direktor Klein?" Auf diese einfache Frage hin wird die Stimme am an- deren Ende der Leitung um etwa drei Oktaven hoher und sagt: „Nein, ich bin nur der Sohn von Herrn Direktor Klein. Ich rufe mal meine Mutti!" Nun meldet sich eine Frauenstimme: „Hier Klein". „Ich wollte Herrn Direktor Klein sprechen!" Einige Minuten schweigt die Frau, dann sagt sie: „Was wollen Sie denn?" „Es ist dienstlich!" „Mein Mann ist eben in die Badewanne gestiegen. Konnen Sie vielleicht in einigen Tagen noch einmal an- rufen?" „Nein, bitte, es ist wichtig. Ich warte." Wieder Schweigen. Dann kommt die Frau wieder und sagt: „Hallo? Mein Mann hatte keine Zeit. Er ist schon ins Biiro gefahren!" „Grofier Gott! Fahrt er immer nackt ins Biiro?" Das sollte ich nicht sagen, denn die Frau wurde bose und legte den Horer auf. Einmal hatte ich ihn fast erwischt. Ich sagte der Se- 38
kretarin: „Hier spricht Finanzministerium. Ich mochte dem Herrn Direktor sagen, dafi sein Gehalt verdoppelt werden soli!" Da war er schon am Apparat. „Hier Direktor Klein!" „Entschuldigen Sie, Herr Direktor Klein, ich habe hirer Sekretarin falsch gesagt. Ich rufe Sie wegen Ihrer unpiinktlichen Lieferungen an." Sofort hat er verstanden und ruft; „Hallo, hallo! Ich hore nichts..." „Aber Herr Direktor Klein, ich hore Sie gut..." Er unterbricht mich und sagt: „Die Leitung ist ka- putt...rufen Sie bitte noch einmal an!" Und weg ist er. Ich habe nicht mehr angerufen. 1. Ist Herr Direktor Klein zu sprechen? — Можно по- говорить с директором Клейном? 2. so leicht bin ich nicht abzuschiitteln — от меня так просто не отделаешься SPRECHOBUNGEN I. Ответьте на вопросы по содержанию рассказа „Das Telefon": 1. 1st das Telefon eine gute Erfindung? 2. Wird das Telefon immer als ein Verstandigungsap- parat gebraucht? 3. Wer kam ans Telefon, als Direktor Klein im Biiro angerufen wurde? 4. Was sagte die Sekretarenf als Sie erfuhr, dafi der Direktor dienstlich angerufen wurde? 5. War der Direktor Klein wirklich verreist? 6. Hat die Firma den Plan der Lieferungen piinktlich erfiillt? 7. Gelang es dem Herrn, den Direktor Klein zu Hause zu erreichen? 8. Was machte der Direktor, als er erfuhr, dafi er in seiner Wohnung dienstlich angerufen wurde? 9. Was sagte die Frau des Direktors, als der Herr am Telefon warten wollte? 10. Warum war der Direktor dienstlich nicht zu errei- chen? 39
II. Расскажите текст „Am Telefon". III. Выучите диалог наизусть: Hallo, hier die Sekretarin des Professors K. Privat oder dienstlich? Einen Augenblick, bitte. Hallo! Der Professor ist jetzt beschaftigt. Rufen Sie bitte in einer Stunde an. Ist Professor K. zu sprechen? Privat. Danke, in einer Stunde rufe ich an. IV. Составьте вопросы co следующими словами и задайте их вашему собеседнику: 1. Ein Telefon, haben; 2. per Telefon, sprechen; 3. die Freunde, anrufen; 4. dienstlich, anrufen WITZE „Lieber Doktor, konnen Sie mir wohl eine gute Be- wegungsiibung zum Abmagern (чтобы похудеть) emp- fehlen?“ „Aber gerne! Sie brauchen nur den Kopf zu schiitteln, sobaid man Ihnen etwas Gutes zu essen anbietet." * * * „Ihre Tochter ist einverstanden, meine Frau zu wer- den.“ „Da sind Sie selbst daran schuld. Warum kamen Sie denn jeden Abend zu un$.“ * * * 40
DIE DAME AUS DER MORGENZEITUNG nach Hans April Bruno Bauer hat Gliick im Leben gehabt. Nur in ei- nem Punkt hapert es 1 bei Bruno. Das ist in der Liebe. Bruno Bauer hat kein Gliick bei Frauen. Wenigstens glaubt er es. Eines Tages beschloB er doch zu heiraten. Er inserierte in der Morgenzeitung. „Ein Herr in fixer Stellung2 sucht passende Ehepart- nerin.“ Acht Tage spater kamen die Briefe. Es waren genau 298 Stuck. Sie enthielten hundert Versprechungen und - tausend Erwartungen. Eine schlichte liebe Schrift trug den Sieg davon. Diese Frau mufite begehrenswert sein 3. Vielleicht war sie noch sehr jung, vielleicht war sie sogar schon. Vom Alter stand nichts in dem Brief. Bruno Bauer beantwortete nur diesen Brief. In warmen Worten bat er die Unbekannte um ein Stelldichein. Bald kam die Antwort: „Ich erwarte Sie heute abend um acht Uhr mit Freuden im Kaffeehaus. Kennzeichen: ich riihre den Kaffee. Die Dame aus der Morgenzeitung.“ Bruno Bauer besah sich noch einmal im Spiegel neben der Garderobe, dann trat er aufgeregt und ein wenig un- sicher durch die Tiir des Kaffeehauses. Es waren noch fiinf Minuten vor der Zeit, aber die Dame safi schon da. Sie saB dem Eingang gegeniiber, und als Bruno Bauer eintrat, ergriff sie sofort den Loffel und riihrte im Kaffee. Bruno Bauer trat zum Tisch. „Gestatten Sie?“ Mit einer Verbeugung nahm er am Tisch Platz. Er nannte seinen Namen. Die Dame lachelte. Ihr Lacheln war schon. Fiinf Minuten spater waren sie bereits gute Freunde. „Wollen wir nicht so lange warten", sagte Bruno, ,,je friiher wir heiraten, desto besser.“ Luise lachte. Er wufite schon, dafi sie Luise hieB. ,,Einverstanden?“ fragte er. „Wir kennen uns noch so wenig. Wollen wir uns nicht zuerst ein wenig verloben 4?“ Bruno Bauer wollte davon nichts wissen. „Was du heute kannst besorg'en, das verschiebe nicht auf morgen!“ 41
Damit begannen sie sich du zu sagen, und vier Wo- chen spater fand die Hochzeit statt. Die Ehe war restlos gliicklich. Luise war jung, schon und treu. Eines Abends kam Bruno Bauer nach Hause. Luise stand in der Tiir. Ohne Lacheln. Ohne Grufi. Sie hielt einen Brief in der Hand. „Was soli das be- deuten? Du betrilgst mich!" Bruno stand starr. Seine Frau zu betriigen, fiel ihm nicht einmal im Schlafe ein. „Da — lies selbst — der Brief ist heute gekommen!" Und Bruno las: „Werter Herr! Nach langem Uberlegen habe ich mich nun doch entschlossen, Ihnen meine Meinung zu sagen. Als ich auf Ihr Inserat antwortete, schrieben Sie mir ei- nen warmen Brief. Und dann kommen Sie nicht einmal zu unserem Stelldichein! Ich bin schon eine altere Person und keine dumme Gans! DaB Sie mich eine voile Stunde im Kaffeehaus sitzen und im Kaffee riihren liefien, das ist eine Gemeinheit! Das mufite Ihnen sagen die Dame aus der Morgenzeitung." 1. nur in einem Punkt hapert es — только в одном не ладится 2. in fixer Stellung—с хорошим положением " 3. diese Frau mufite begehrenswert sein — эта жен- щина, должно быть, привлекательна. 4. Wollen wir uns nicht zuerst ein wenig verloben. — Давайте сначала объявим о помолвке. SPRECHOBUNGEN I. Проверьте, правильно ли вы поняли содержание рассказа „Die Dame aus der Morgenzeitung": 1. Bruno Bauer hatte Gliick bei den Frauen. Stimmt das? 2. Bruno Bauer beschlofi endlich zu heiraten. Stimmt das? 3. Er inserierte in der Morgenzeitung, dafi er eine pas- sende Ehepartnerin sucht. Stimmt das? 4. Bruno Bauer bekam auf sein Inserat keine Briefe. Stirnmt das? 5. Er beantwortete nur einen Brief. Stimmt das? 42
6. Bruno Bauer lernte die Dame aus der Morgenzei- tung im Kaffeehaus kennen. Stimmt das? 7. Er heiratete die Dame aus der Morgenzeitung. Stimmt das?' И. а) Запомните: Wollen wir ins Kino gehen.— Пойдемте в кино. Wollen wir arbeiten.— Давайте работать. б) Дополните предложения и переведите их: Образец: Wollen wir uns morgen treffen. 1. ... unsere Freunde besuchen. 2. ... in diesem Sommer zum Meer fahren. 3. ... unser Gesprach fortsetzen. 4. ... iiber Literatur sprechen. 5. ... zusammen nach Hause gehen. III. а) Запомните: den Sieg davontragen — победить, одержать победу ein Inserat aufgeben — дать объявление в газете inserieren — дать объявление в газете von etwas wissen — знать о чем-либо um etwas bitten — просить о чем-либо б) Заполните пропуски стоящими справа словами и группами слов и переведите их: 1. Unsere Mannschaft ... gestern im Fufiballspiel ... 2. Wer ... im Skiwettlauf ... ? 3. Ich ... gestern in einer Zeitung ... 4. Unser Institut brauchte Fachleute und ... in der Zei- tung 5. ... Sie etwas ... dieser wissenschaftlichen Arbeit? 6. Er ... die jungeDame... ein Stelldichein. IV. Выучите диалог наизусть: den Sieg davontragen den Sieg davontragen ein Inserat aufgeben inserieren wissen von bitten um 43
In der Redaktion einer Zeitung Guten Tag! Ich mbchte ein Inserat aufgeben. Ich habe gestern meine Uhr verloren. Ich glaube die Uhr auf einer Bank im Park verges- sen zu haben. Ja, sicher. Das ist eine gelbe Armbanduhr und etwa 4 cm im Durchmesser. Auf- Wiedersehen! Danke. Guten Tag, mein Herr. Sie wiinschen? Bitte schon. Worum handelt es sich? Oh, es tut mir leid. Aber wir werden Ihnen helfen. Alles wird schon gut sein. Konnen Sie die Farbe und Grofie angeben? Seien Sie ruhig. Wir inserieren schon in den Morgenzeitungen. Auf Wiedersehen. V. Ответьте на вопросы no рассказу „Die Dame aus der Morgen- zeitung": 1. War Bruno Bauer verheiratet? 2. Auf welche Weise wollte er sich eine passende Ehepartnerin finden? 3. Wieviel Briefe bekam er auf sein Inserat? 4. Wieviel Briefe hat er beantwortet? 5. Wo sollte sich Bruno mit der Dame aus der Mor- genzeitung treffen? 6. Ist Bruno rechtzeitig ins Kaffeehaus gekommen? 7. Hat Bruno die Dame aus der Morgenzeitung ken- nengelernt? 8. Wen hat Bruno geheiratet? 9. Wann erfuhr Bruno, daB Luise nicht die Dame aus der Morgenzeitung war? 44
VI. Перескажите содержание текста „Die Dame aus der Morgenzei- tung". WITZE Lehmann karri zum Arzt: „Wissen Sie, Herr Doktor, vor zwei Jahren war ich hier wegen meines Rheumatis- mus. Damals sagten Sie, ich soli mich ja vor Feuchtig- keit hiiten (остерегаться сырости)!“ „Es stimmt*4, sagt der Arzt, „und was haben Sie jetzt fiir ein Leiden?44 „Gar kein Leiden, Herr Doktor, ich mochte nur wis- sen, ob ich mal ein Bad nehmen kann?44 * * * Werner erhalt seinen Aufsatz (сочинение) zuriick. „Du weiBt doch44, sagt der Lehrer, „dafi man alles groB schreibt, was man sehen und erfassen kann. Warum hast du „Lowe44 klein geschrieben?44 ,,Ja“, sagt Werner, „versuchen Sie mal, einen Lowen anzufassen!44 * * * 45
DIE ABREISE nach Jo Hanns Rosler Ich wollte mit meiner Frau verreisen. „Halb sieben fahrt der Zug, Kitty!" „Ich weiB es, Johannes!" „Beeil dich! Beeil dich!" „Es ist noch nicht einmal zwolf Uhr!“ „Eben deswegen! Beeil dich!" Kitty beeilte sich. Die Koffer warden geholt, die Kom- moden geoffnet, Kitty packte. Sie packte ein, sie packte aus, sie packte um. Was in einem Koffer war, kam in den anderen. Dabei blieben ein paar Stiicke iibrig. Sie raumte die beiden Koffer noch einmal aus. So traf ich sie gegen vier Uhr. „Bist du fertig, Kitty? In zwei Stunden fahrt der Zug!“ „Das ist noch viel Zeit!" „Der Zug wartet nicht." „Auf mich braucht er nicht zu warten." Die Antwort beruhigte mich. Ich hatte in zehn Minu- ten meine sieben Sachen gepackt1. Kitty fand ich nicht in ihrem Zimmer. Sie stand in der Kiiche und wusch ein Bliischen. „Dazu ist doch jetzt keine Zeit!" rief ich. „Soli ich in der schmutzigen Bluse reisen?" „Das nicht. Aber..." „Halt mich nicht auf, Johannes! Ich werde sonst nicht fertig!" Halb sechs Uhr wartete ich in Hut und Mantel. Wir hatten eine halbe Stunde Fahrweg zur Bahn. Ich sah auf die Uhr. „Kommst du bald, Kitty?" „In einer Sekunde!" „Ich warte." „Ich komme. Ich bin in einer Sekunde fertig!" „Aber du bist doch noch gar nicht angezogen!" „Das geht jetzt ganz schnell." Es ging nicht schnell. „Soli ich jetzt das braune Kleid mit dem roten Hut oder das blaue Kleid mit dem schwarzen Hut anziehen?" „Zieh an, was du willst! Nur schnell!" 46
„Du muBt mir raten, Johannes! Geliebter Johannes, hilf mir doch!“ „Zieh das braune Kleid an!“ „Das geht nicht. Da ist der Hut im Koffer.14 „Dann nimm das Blaue!“ „Das geht auch nicht. Da ist nur der Hut hier und das Kleid im Koffer.44 Ich schrie. Ich schreie selten. Aber manchmal mufi man schreien. „Hilf Himmel!41 schrie ich. „Zieh irgend etwas an!11 „Das ist eine Idee Johannes! Du hast mich auf eine Idee gebracht!11 „Ich?11 „Ja. Ich nehme den grauen Rock und die graue Bluse.11 Kitty zog den grauen Rock an. Die Bluse fand sie nicht. Sie suchte unter dem Bett, hinter dem Ofen. Die Bluse blieb verschwunden. Inzwi- schen war es sechs geworden. „Jetzt weifi ich, wo die Bluse ist!“ rief Kitty. ,,Wo?“ „Bei der Schneiderin. Ach, Johannes, ich bin ja so eine dumme Frau! Jetzt verpassen wir den Zug! Ach, Johan- nes, hast du mich noch lieb? Du kannst mich ja gar nicht mehr lieb haben! Eine so dumme Frau kann man gar nicht lieb haben! Johannes, sag, dafi du mich lieb hast! Sag es ganz, ganz schnell!11 „Ja, ich habe dich lieb11, sagte ich, „aber beeil dich!11 „Wir haben den Zug sowieso verpafit!44 „Wir haben den Zug nicht verpafit, Kitty!11 ,,Nein?“ „Nein. Ich habe gewufit, wie es kommt und die Uhr daher eine Stunde vorgestellt. Es ist jetzt erst fiinf Uhr.“ „Johannes, du bist doch ein kluger Kopf. Ich werde bestimmt fertig!14" Kitty wurde nicht fertig. Es wurde zum zweiten Male sechs Uhr, wir waren schon auf der Strafie, da fiel Kitty ein, dafi sie ihr Uhrchen vergessen und den Gashahn nicht geschlossen hatte. Sie kehrte um. Als sie zuriickkam, war es halb sieben. „Jetzt erreichen wir den Zug nicht mehr, Johannes!41 „Wir erreichen ihn.“ „Halb sieben fahrt er!11 47
„Ег fahrt erst um sieben Uhr“, gestand ich, „ich habe gelogen, damit du fertig wirst.“ „Fein, Johannes!" Wir fuhren zur Bahn. Zehn Minuten vor sieben kamen wir an. „Oh, Johannes!" „Was denn?“ „Ich habe Torquato nicht zur Nachbarin gegeben!" „Den Kater?" „Ja. Ich mufi zuriick. Das arme Tier!" Wir erreichten den Zug. Es geschehen noch Wun- der. "Denn als meine liebe Frau zuriickkam, war es kurz vor Zug fuhr Uhr, wie dern erst Freund mufiten wir danken. Er stand am Bahnsteig und sagte: „Ich wufite ja, dafi du mit deiner Frau nicht rechtzeitig fertig wirst. Auch wenn du die Uhr vorstellst und ihr sagst, dafi der acht. Aber der nicht um sieben ich dachte, son- um acht. Meinem Hans Hulsche Zug friiher fahrt. Und darum habe ich dir gesagt, dafi der Zug um sieben Uhr fahrt. Dreifach halt besser als doppelt! “ 1. ich hatte meine sieben Sachen gepackt — я уложил свои вещички SPRECHUBUNGEN I. Ответьте на вопросы по содержанию рассказа „Die Abreise": 1. Wer mufite verreisen? 2. Hat Johannes seine sieben Sachen schnell ge- packt? 3. Brauchte Kitty auch wenig Zeit zum Einpacken? 4. Half Johannes Kitty beim Einpacken? 5. Half Johannes seiner Frau mit dem Rat? 6. Was hat Johannes mit der Uhr gemacht? 48
7. Um wieviel Uhr verliefieh Johannes und Kitty das Haus? 8. Warum mufite Kitty umkehren? - 9. Wann kamen Johannes und Kitty zur Bahn? 10. Was fiel Kitty auf dem Bahnhof ein? 11. Wann kehrte sie zuriick? 12. Wer wartete auf Johannes und Kitty am Bahn- steig? 13. Was sagte ihnen ihr Freund Hans Hulsche? II. Заполните пропуски, употребляя словосочетание „fertig sein“: Образец: Bis zur Abfahrt des Zuges-bleiben zwan- zig Minuten. Bist du fertig, Viktor? 1. Die Stunde ist bald zu Ende. ... Sie mit dem Auf- satz ... ? — Nein, ich ... mit meinem Aufsatz noch nicht..., ich brauche noch zehn Minuten fiir meine Arbeit. 2. Beei- len Sie sich. Wir miissen schon gehen, sonst kommen wir zur Post zu spat. ... Sie mit dem Brief ... ? 3. Arbeitet Ihr Freund an einer Dissertation? — Nein,- mein Freund ... schon mit der Dissertation -... III. Заметьте: Soli ich auf dich warten? — Nein, du brauchst nicht, auf mich zu warten. IV. Ответьте на вопросы: Образец: Soil ich diesen Artikel iibersetzen? — Nein, sie brauchen nicht diesen Artikel zu iibersetzen. 1. Soil ich auf diese Fragen schriftlich antworten? 2. Soil er kommen? 3. Sollen wir ein Telegramm schik- ken? 4. Soli Oleg Theaterkarten fiir uns kaufen? 5. Miis- sen wir an der nachsten Haltestelle umsteigen? 6. MuB ich umkehren? 7. Miissen wir uns beeilen? V. Дополните предложения указанными внизу словами, подбирая их по смыслу: 1. Unsere Gruppe beschlofi, in ein Ferienlager zu fah- ren. Wir fahren morgen ab. Heute mufi ich meine Sachen..... 2. Es ist schon kalt geworden. Du mu8t den Wintermantel .... 3. Haben Sie ein paar Minuten Zeit? — Ich mochte Sie bitten, mir ein wenig zu helfen.— Ja, bitte. 49
Ich ... nicht. Ich ..., um Ihnen zu helfen. 4. Meine Uhr geht nach, leider ... wir den Zug .... Jetzt miissen wir an- derthalb Stunden auf den nachsten Zug .... anziehen; einpacken; warten; beeile mich; haben ... verpafit; kann mich aufhalten VI. Заметьте: die Uhr часы der Koffer чемодан das Fenster окно — das Uhrchen — часики — das Kofferchen — чемоданчик — das Fensterchen — окошечко VII. Ответьте на вопросы: 1. Wie heiBt ein kleines 2. Wie heifit ein kleiner 3. Wie heifit''eine kleine Bild (Haus, Zimmer)? Flufi (Platz, Hut)? Stadt (Lampe, Bluse)? VIII. Прочтите диалог: (Lore und Dina fahreh mit ihren Freunden in Win- terurlaub. Am Tag vor der Abreise kommt Lore zu Dina. Sie will wissen, wie sich ihre Freundin auf die Reise vorbereitet.) Lore: Nun, wie steht’s bei dir mit dem Einpacken? Hast du schon alles eingepackt? Dina: Nein, noch nicht. Ein Teil meiner Sachen ist schon im Koffer. Sieh mal, da ist mein Koffer. Lore: Oh, du nimmst diesen Koffer mit? Hast du keinen kleineren Koffer zu Hause? Dina: Doch. Einen kleineren Koffer habe ich. Aber wie packe ich alles, was ich fiir die Reise brauche, in einen kleineren Koffer ein? Diese Kleider, den Hut, meine Schuhe miissen noch Platz finden. Lore: Wofiir brauchst du die vieldn Kleider, den Hut und diese eleganten Schuhe? Weifit du, dafi wir viele 50
schone Skiausfliige unternehmen werden? Den Abend werden wir in unserem Winterlager verbringen. Kurz gesagt, wir fahren zum Wintersport. Dina: Wahrscheinlich hast du recht. Mein Dederon- kleid lasse ich dann zu Hause. Meine Schuhe und mein Mantel harmonieren auch gar nicht mit Skiern. Ich nehme einen Skianzug, einen Pullover, ein Kleid und Sport- schuhe mit. IX. Расскажите о ваших приготовлениях к отъезду в отпуск. WITZE „Herrgottsakrament!" schreit der Passagier im Amtsraum des Stationschefs, „ich mochte gern mal wis- sen, wozu der Fahrplan da ist, wenn sich die Ziige sowie- so verspaten?" „Und wie konnten Sie sonst erfahren, daB sich ein Zug verspatet?" * * * „Diese Mumie hier,“ sagte der Museumsfiihrer, „ist dreitausendsieben Jahre alt.“ „Na, woher wollen Sie das so genau auf’s Jahr wis- sen?" bemerkte ein Besucher. „Ganz einfach: als ich vor sieben Jahren hier zu ar- beiten begann, war diese Mumie dreitausend Jahre alt.“ * * * „Das ist ja wieder ein Fisch! Ich mufi doch meinen Schuh herausziehen..." 51
DAS IDEALE EHEPAAR nach Reisig Man fragte den jungen Ehemann: „Wie ist die Ehe?“— ,,Prachtvoll!“ sagte der junge Ehemann. „Ihr liebt euch wie am ersten Tag?“ — „Mehr nochl“ strahlte der junge Ehemann.— „Ihr streitet euch nicht dann und wann?“ — „Wir uns s*treiten? Wir sind ein Herz und eine Seele!“ —„Ihr habt keine Meinungsverschiedem heiten?"— ,,Nie!“ „Ihr seid stets eines Sinnes'?“ — „Eines Sinnes?“ fragte der junge Ehemann. „Nun, ja, natiirlich kann man nicht immer das gleiche denken. Es ist kein Kunststiick. Ein wenig guter Wille ...“ „Ihr seid stets guten Willens?" — „Stets? Wir machen es so: Marianne entscheidet alle kleinen Fragen des Alb tags, und ich entscheide die grofien Fragen.“ „Ausgezeichnet! Zum Beispiel: Was entscheidet Ma- rianne?“ — „Was? Nun, sagen wir: welchen Film wir uns ansehen wollen." „Was noch?" — „Was 'wir essen wollen." — „Was sonst?" — „Wohin wir im’ Urlaub fahren.“ — „Was fer- ner?“ — „Wie lange ich im Wirtshaus- Skat spie- le.“ — „Was weiter?" — „Wieviel Zigaretten ich rauche."—„Was- aufier- dem?" — „Aber ich sagte es doch: All die kleinen Fragen des Alltags!" „Und du entschei- dest die grofien Fragen?" — „Gewifi! Und Marianne ist klug genug, mich nicht zu korrigieren." „Und — und was ist zum Beispiel so eine grofie Ent- scheidung ... ?“ Der junge Ehemann antwortete erstaunt. „Na, was schon? Beispielsweise: ob Malawi in die Vereinten Natio- 52
nen2 aufgenommen werden soil, oder wann der erste Flug zum Mars stattfinden kann!“ 1. Ihr seid stets eines Sinnes? — Вы всегда одного мнения? 2. die Vereinten Nationen —Организация Объединен- ных Наций SPRECHOBUNGEN 1. Выучите диалог наизусть: Ног mal, Sascha, hast du heute abend keine Sitzung? Dann gehen wir heute ins Kino. In unserem Klub lauft heute der Film „Dreiund- dreifiig" und in dem Kino „Ukraine" lauft der Film „Mein jiingerer Bruder". Nein, ich mochte mir den Film „Mein jiingerer Bru- der" ansehen. ’ Schon, also ich bestelle die Kinokarten per Telefon. Nein, nicht. Fiir heute abend ist nichts geplant. Welchen Film willst du dir ansehen? Wbllen wir in unseren Klub gehen. Es ist naher. Wie du willst. Ent-> scheide selbst. Ich bin einverstanden. II. Прочтите предложения, дополнив их местоимением „man": 1. ... interessiert sich fiir dieses Buch. 2. Wann hat ... dieses Haus gebaut? 3. Wo wird ... einen neuen Park an- legen? 4. Wohin fahrt ... gewohnlich im Sommer? III. Прочтите предложения, заменив подлежащее местоимением „тап“. Следите за формой глагола: Образец: Wir gehen gern in den Klub. Man geht gern in den Klub. - 1. Ich gehe am Sonntag in dem Park spazieren. 2. Wir lesen die Zeitungen gewohnlich am Abend. 3. Sie haben fiber dieses Werk diskutiert. 4. Sie werden dieses Thema besprechen. 5. Wir werden diese Frage besprechen. IV. Ответьте на вопросы по рассказу „Das ideale Ehepaar": 1. Ist der junge Ehemann mit seiner Ehe zufrieden? 2. Streitet sich Marianne mit ihrem Mann? 3. Hat das junge Ehepaar manchmal Meinungsver- schiedenheiten? 53
4. Was entscheidet Marianne? 5. Welche Fragen entscheidet der junge Ehemann? 6. Ist diese Ehe gliicklich? V. Представьте себе, что молодой муж собираетси играть в скат у соседей. Составьте диалог между супругами. Используйте дан- ные ключевые слова: frei; Abend; Skat spielen; allein bleiben; ein paar Stunden; erlauben; ungesund; ich weifi besser; wie du willst; einverstanden sein WITZE Zu einem Hundehandler (торговец собаками) kommt ein Mann, um einen Hund zu kaufen. Er schaut sich einen nach dem anderen an, aber keiner gefallt ihm so gut wie ein Boxer. Der Kunde wird mit dem Handler schnell einig, bezahlt und will hinausgehen. Als er an der Tiir ist, fallt ihm noch etwas ein. „1st der Hund auch wirklich treu?“ fragt er. ,,Der?“ sagt der Handler. „So ein treues Tier habe ich noch nie gehabt. Den habe ich schon vier- mal verkauft, aber jedesmal-ist er wieder zu mir zuruckgekommen.“ * Frau Schmidt hat eine Reise nach Wien gemacht und sieht sich alle Sehenswiirdigkeiten an. Sie kommt eines Tages in ein Restaurant Mittag zu essen. Ihr gegeniiber sitzt ein Wiener. Er prostet ihr zu und sagt: „Der Wein, Gnadigste, macht Sie wunderschon!“ Frau Schmidt meint darauf erstaunt: „Aber ich habe doch keinen Tropfen getrunken.“ Der Kavalier antwortet lachend: „Darauf aber ich!“ 54
DAS GESCHENK Der alte Michel feierte den 80. (achtzigsten) Geburts- tag. Die Bewohner des Dorfes wollten ihm ein Geschenk machen. „Wir schenken ihm ein FaB Wein!“ rief einer. „Wein starkt einen alien Mann.“ „Jeder Bewohner des Dorfes soli einen Liter Wein in das Fafi geben!" sagte ein zweiter. Ein grofies FaB wurde von Haus zu Haus geschickt. Jeder goB einen Liter Wein hinein. Das FaB war voll und wurde verschlossen. Michel freute sich und sagte. „Ich danke euch, liebe Mitbiirger! Ich danke euch vielmals! Ihr seid zu giitig! Ich kann soviel Wein nicht allein trinken. Kommt morgen und leistet mir Gesell- schaft 4 Ein Glaschen Wein muB jeder von euch mit mir trinken." Alle Bewohner des Dorfes nahmen die Einladung an. Das FaB wurde in die Stube gerollt und geoffnet. Einer nach dem andern kostete. Es war Wasser! Wie war das mbglich? Das Geheimnis ist leicht zu er- klaren. Ein Bauer hatte gedacht: „Ein einziger Liter Was- ser macht in einem so grofien FaB nichts aus. Ich giefie Wasser statt Wein hinein." Aber alle Bewohner des Dor- fes hatten dasselbe gedacht. Und so war es gekommen 1 2, dafi reines Wasser im FaB war. Der alte Michel lachte. Er kannte seine Mitbiirger schon achtzig Jahre! 1. und leistet mir Gesellschaft — и составьте мне компанию 2. und so war es gekommen —'и так случилось SPRECHUBUNGEN I. Проверьте, правильно ли вы поняли содержание рассказа „Das Geschenk": 1. Michel feierte seinen funfzigsten Geburtstag. Stimmt das? 2. Die Bauern des Dorfes schenkten ihm ein FaB Wein. Stimmt das? 55
3. Michel lud seine Mitbtirger zur Feier ein. Stimmt das? 4. Die Bauern tranken den geschenkten Wein. Stimmt das? 5. Der Wein im Fab war sehr gut. Stimmt das? II. Ответьте на данные вопросы, а затем задайте их вашему собе- седнику: 1,. Wie alt sind Sie? 2. Wann sind Sie geboren? 3. Feiern Sie Ihren Geburtstag? 4. Laden Sie zu Ihrem Geburtstag Gaste ein? 5. Wie verlauft gewohnlich Ihre Geburtstagsfeier? III. Выучите, диалог наизусть: Einladung zum Bist du das, Klaus? Ich bin froh, dich zu sehen. Wir haben uns fast zwei Wochen nicht gesehen! So? Einverstanden. Wird etwas gefeiert? Ach, du, meine Giite! Ich nehme gern die Einladung an und komme bestimmt. Geburtstag Ja, alter Freund. Aber heute sollst du schlieblich einen Abend bei mir zu Hause verbringen. Aber sicher! Hast du etwa vergessen? Mein Sohn ist heute fiinf Jahre alt! Um 8, bitte. Wir war- ten auf dich! IV. Дополните предложения стоящими слов: 1. Wir ... zum Tanzabend ... 2. Ich mbchte meinem Freund ... zum Geburtstag ... 3. Ich gehe zur Ausstellung. Wollen Sie mir ... ? 4. ... Sie mir bitte heute abend .... Ich mochte zum Kon- zert gehen. 5. Welches ... wollen. Sie Ihrem Vater zum sechzigsten Geburtstag... ? 6. Deine ..... ich mit Ver- gniigen ... справа словами и группами die Einladung an- nehmen ein Geschenk machen Gesellschaft leisten Gesellschaft leisten Geschenk machen Einladung annehmen 56
V. Ответьте на вопросы по рассказу „Das Geschenk": 1. Den wievielten Geburtstag feierte der alte Michel? 2. Was wollten ihm seine Mitbtirger schenken? 3. Wen lud der alte Michel zu seinem Geburtstag ein? 4. Haben die Bauern Wein aus dem geschenkten Fab gekostet? 5. War im Fab wirklich Wein? 6. Wie geschah es, dab im Fab reines Wasser war? 7. War der alte Michel uberrascht? VI. Перескажите содержание текста „Das Geschenk". Gast: „Ich bitte schon zum dritten Mal, mir einen Braten (жар- кое) zu bringen!“ Kellner: „Aber das ist ja grobartig! Ich freue mich sehr, dab Ihnen unsere Ktiche so gut gefallt.“ * * * „Was angelst du denn da?“ WITZE „Forellen." „Wieviel hast du schon gefangen?“ „Noch keine.“ „Woher weibt du denn, dab du Forellen fangst?“ LISSABON nach Stefan! Grodenska Es war einer der ersten Friihlingstage. Ein Sonnen- strahl weckt in einem Menschen an so einem Tag den Wunsch nach etwas Neuem und Besserem. Traumend ging ich, eine junge Sekretarin, durch die Straben. Ich ging an dem Reisebiiro vorbei. Reise... Ja, ja. Meine Stimmung wurde lyrisch... 57
„Sonderzug nach Paris, Prag, Wien fahrt um 10 Uhr ab...“ Abfahrt. An den Fenstern des Zuges schwimmen die Hauser der Stadte vorbei. Ich mache die Augen zu. Ich bin in Wien. Ich spaziere durch unbekannte StraBen. Ich mache Einkaufe. Driiben glanzt die blaue Donau. In den Ohren klingt der Donauwalzer. Der Traum aber hat nicht langer als drei Sekunden gedauert. So jetzt wufite ich, was ich brauchte. Ich bin im Reisebiiro. „Bitte eine Fahrkarte zweiter Klasse“, sagte ich ver- traumt. ,,Wohin?“ fragte der hofliche Angestellte. „Irgendwohin, recht weit." „Vielleicht nach Koschalina?“ „Weiter geht’s nicht?“ „Hinter Koschalina liegt Melino." „Und weiter?" „Weiter ist schon das Meer.“ „Schade. Auf dem Lande haben Sie nichts anderes?" „Bitte schon, Sweradow! Ziemlich weit und auf dem Lande." „Und weiter?" „Weiter ist schon die Grenze." „Macht nichts. Ganz gleich, ob es Polen ist oder nicht. Mir ist es egal. Was konnten Sie 1 mir im, Auslande vor- schlagen?" ’ „Damit es weit ist?" ,,Ja.“ „Vielleicht Lissabon?" „1st es weit?" ,,Ja.“ „Dann bitte eine Fahrkarte zweiter Klasse nach Lis- sabon." Der hofliche Angestellte dachte eine Weile nach und bemerkte: „Verzeihung, aber dazu braucht man leider Pa 13 und Ausreisevisum." „Sogar wenn ich mich dort nicht aufhalte, sondern nur hin und zuriick will? Schade. Wissen Sie, mein Herr, es ist nur ein schoner Tag... Ich mochte einfach Luft schnappen... 2 Ist das nicht selbstverstandlich?" „Selbstverstandlicher kann es gar nicht sein. Ich wur- de selbst mit Vergniigen Luft schnappen, aber die Arbeit 58
gibt mir dazu leider keine Moglichkeit. Vielleicht nehmen Sie doch mit etwas Hiesigem vorlieb 3?“ „Was konnten Sie mir vorschlagen?" „Vielleicht Poznan? Das ist eine schone Stadt Sehr sauber." ,,Hm... Nicht schlimm. Wenn Sie es so loben, bitte eine Fahrkarte zweiter Klasse nach Poznan. Wann fahrt der Zug ab?“ „Nachts. Um zwei Uhr fiinf Minuten.“ „О nein, danke. Ich habe Ihnen doch gesagt, es ist eirr netter Tag, und ich mochte schon am Tage reisen. Wozu soil ich in der Nacht fahren? Am Tage gibt es nichts?" „Aber bitte schon. Wir haben eine reiche Auswahl!" -„Zum Beispiel?" „Krakow. Eine schone alte Stadt. Denkmaler, Schlos- ser, Kirchen. Sie werden bestimmt zufrieden sein." „Na gut. Dann Krakow. Was kostet eine Fahrkarte?" „Neunzig Zloty." „Nur hin? Das heifit 180 Zloty hin und zuriick?" „Ja, es stimmt." „Zu teuer. Phantasie ist nathrlich gut, aber 200 Zloty... Das ist viel Geld. Hatte ich dort was Wichtiges zu tun!4 Aber nur fiir Phantasie ist es zuviel. Gibt es nichts Billi- geres?" „Ja, solche Reisen kosten viel. Dann Wyschkow — 19 Zloty. Mit der Riickfahrt macht das 38 Zloty." „1st Wyschkow interessant?" „Aufrichtig gesagt, es ist nicht so romantisch wie Lis- sabon, aber nicht so teuer." „Gewifi, viel ist es nicht. Wenn Sie aber sagen, dafi es schlechter als Lissabon ist, so ist es auch um 38 Zloty schade. Die liegen nicht auf der Strafie herum." „Was wiirden Sie zu Piastow sagen? 5 Oder Wlochy? Spottbillig. Und doch reisen die Menschen. Ich mochte nicht, dafi die Dame mit leeren Handen weggeht." Ich dachte dariiber nach und fragte: „Welcher Mpinung sind Sie als Fachmann von Wila- nowe?" „Der besten Meinung, meine Dame. Nach Wilanowe konnen Sie fahren, ohne Zweifel. Ein Zloty und Denkma- ler, Kirche, Park." „Bitte schon, eine Karte nach Wilanowe." 59
„Es tut mir wirklich leid, aber wir verkaufen keine Fahrkarten fiir den Bus.“ „Schade. Sie haben mich so gut beraten, und jetzt mufi ich' zu Ihrem Konkurrenten gehen. Sie konnen mir sogar nicht helfen." Ich seufzte und schaute auf den An- gestellten. Er hatte sehr schone Augen. „In 10 Minuten bin ich mit der Arbeit fertig. Wenn Sie war- ten konnen, will ich versuchen, Ihnen zu helfen. Unser Kunde fiber alles!“ Es war einer der ersten Friihlingstage. Wir bummelten bis zur Dammerung durch die Alleen des Wilanower Parks. Ein leichter Wind bewegte die Blatter, der Angestellte hatte schone Augen, und ich weifi nicht, ob der Friihling in Lissabon schoner ist. 1. was konnten Sie...— что вы могли бы ... 2. Luft schnappen — подышать свежим воздухом 3. ... nehmen Sie mit etwas Hiesigem vorlieb — вы предпочтете что-либо из здешних мест 4. Hatte ich dort was Wichtiges zu tun! — Если бы у меня были там важные дела! 5. Was wtirden Sie zu Piastow sagen? — Что вы ска- зали бы ОдПиастове? SPRECHUBUNGEN I. Проверьте, правильно ли вы поняли содержание рассказа „Lissa- Ьоп“: 1. Es war an einem schonen Friihlingstag. Stimmt das? 2. Eine junge Sekretarin ging traumend durch die Strafien. Stimmt das? 3. Sie ging an einem Bahnhof vorbei? Stimmt es? 4. Die junge Dame wollte irgendwohin verreisen. Stimmt das? 60
5. Sie wollte eine Fahrkarte erster Klasse losen. Stimmt es? 6. Der Angestellte schlug ihr eine Fahrkarte nach Koschalina vor. Stimmt es? 7. Die junge Sekretarin wollte irgendwohin weit aufs Land fahren. Stimmt das? 8. Der Angestellte schlug ihr eine Fahrkarte ins Aus- land vor. Stimmt das? 9. Er konnte ihr eine Fahrkarte nach Lissabon ver- kaufen. Stimmt es? 10. Der Zug nach Lissabon fuhr nachts ab. Stimmt das? 11. Die junge Dame wollte am Tage verreisen. Stimmt das? 12. Der Angestellte schlug der Dame eine Fahrkarte nach Krakow vor. Stimmt das? 13. Die Fahrkarte war ihr zu teuer. Stimmt das? 14. Der Angestellte schlug der jungen Dame auch billigere Fahrkarten nach WySchkow, Piastow und Wlochy vor. Stimmt es? 15. Sie loste eine Fahrkarte nach Wyschkow. Stimmt das? И. Дополните предложения стоящими справа словами: а) Образец: Dieser Weg ist kiirzer als jener. 1. Dieser See ist ... als jener. 2. Diese Stadt ist,... als jene. 3. Dieser Berg ist ... als jener. 4. Dieses Hotel ist ... als jenes. 5. Dieses Gebiet ist ... an Boden- schatzen als jenes. 6. Die Stadt K. liegt ... von der Grenze als die Stadt S. tief groB hoch gut reich weit б) Образец: Das ist der kiirzeste Weg. 1. Das ist der ... See in dieser Ge- gend. 2. Das ist das ... Hotel in der Stadt. 3. Das war der ... Ausflug im Ur- laub. . 4. Das ist die ... Hafenstadt unseres Landes. tief gut interessant groB 61
5. Das ist das ... Gebaude in unserer Stadt. 6. Das ist das ... Denkmal in meiner Heimatstadt. hoch schon III. Прочтите диалог: Viktor: Oleg, hast du Plane fiir den Sonntag? Oleg: Nein. Willst du etwas vorschlagen? Viktor: Ja, natiirlich. Einige Genossen aus unserer Lehrgruppe wollen aufs Land fahren. Fahrst du mit? Wir kaufen Lebensmittel, packen alles ein und ziehen am Sonnabend nachmittags los. Oleg: Wohi.n denn? Viktor: Wir fahren bis zur Station K. mit der Eisenbahn, von dort wandern wir in die Berge. Du kennst gewiB den schonen kleinen See in den Bergen? Voriges Jahr waren wir einmal dort. Vielleicht wird es jetzt nicht leicht sein, den Weg zu diesem See zu finden. Oleg: Oh, ich habe eine gute Wanderkarte von dieser Gegend. Ich fahre gewifi mit. Hor mal, du sagst, dafi wir Lebens- mittel vor der Abfahrt kaufen miissen. Wir brau- chen gar keine Lebensmit- tel mitzunehmen. In der Nahe des Sees liegt ein kleines Dorf. In diesem Dorfchen gibt es ein Le- bensmittelgeschaft. Wir konnen dort alles einkau- fen. Viktor: Wirklich? Dann wird der Ausflug noch angenehmer sein. Vergifi nur die Wanderkarte nicht! Oleg: Gut. Hole mich am Sonnabend ab. Viktor: Abgemacht! IV. Ответьте на вопросы по рассказу „Lissabon": 1. Wer ging an einem schonen Friihlingstag traumend durch die Srafien? 2. Wohin wollte die junge Sekretarin reisen? 3. Welche Fahrkarten schlug ihr der Angestellte im Reisebiiro vor? 62
4. Warum konnte die junge Dame nicht ins Ausland reisen? 5. Warum wollte sie nicht nach Poznan reisen? 6. Warum loste sie die Fahrkarte nach Krakow nicht? 7. Loste sie die Fahrkarte nach Wyschkow? 8. Wieviel kostet eine Fahrkarte nach Wilanowe? 9. Warum verkaufte der Angestellte ihr die Fahrkarte nach Wilanowe nicht? 10. Half der Angestellte seiner Kundin den Weg nach Wilanowe finden? 11. War die Reise nach Wilanowe schon? V. Перескажите содержание текста „Lissabon". ANEKDOTE Mark Twain angelte (ловил рыбу) schon langere Zeit an einem Teich (пруд). Da kam ein Fremder voriiber und fragte: „Na, wie angelt’s sich hier?“ „Danke fiir die Nachfrage", antwortete Mark Twain. „Nicht iibel (неплохо). Gestern 15 Karpfen, heute etwas weniger, aber es ist noch nicht Abend." ,,Hm“, sagte der Fremde, „nett von Ihnen, daB Sie mir das alles so erzahlen. Wissen Sie auch, wer ich bin?“ ,,Nein“, sagte Mark Twain. „Woher auch?“ „Ich bin der Teichhiiter (сторож) und Angeln ist hier ber20 Dollar Strafe verboten!" „Ach, der Teichhiiter sind Sie!“ rief Mark Twain aus und schiittelte dem Fremden die Hand. „Freut mich! Freut mich aufrichtig! Wissen Sie tibrigens, wer ich bin?“ ,,Nein“, sagte der Teichhiiter. „Ich bin der groBte Liigner hier am Orte.“ GEBRATENE GANS nach Jo Hanns Rosler Paul und Pauline tranken ihren Kaffee. Da klingelte es. „Die Post!" Minna ist ins Zimmer getreten und brachte die Mor- 63
genpost. Es war nur ein Brief. Er war an Pauline adres- sieft. Deshalb offnete ihn der Mann. „Wer schreibt denn?“ fragte Pauline. „Willst du wissen, wer schreibt?1* Der Mann lachelte sauer und legte den Brief auf den Tisch. „Hannemanns schreiben", sagte er. -„Hannemanns? Welche Hannemanns?** , „Hannemanns aus Halle! Die wir im Sommer im Bad kennengelernt haben.** „So? Leben sie auch noch? Was schreiben sie denn?“ „Sie wollen uns morgen besuchen. Zum Abendessen.** „Sollen sie kommen!** „Was heifit das: sollen sie kommen**, schimpfte Paul. „Warum kommen sie denn? Was wollen sie denn? Sich einen billigen Abend machen, sich satt essen fiir mein Geld, das wollen sie. Das sind so deine Bekannten!** „Wieso meine Bekannten? Du kennst sie doch genauso wie ich.“ ' „Wer hat denn die Frau zuerst angesprochen?** „Ich. Zugegeben L Aber nur, weil du den Mann kann- test." „Weil ich den Mann kenne? Du brauchst gar nicht gleich deswegen mit der ganzen Verwandtschaft dicke Freundschaft haben! Befreundest du dich noch mit der Frau von dem Mann, der mich auf der Strafie um Feuer fur seine Zigarette bittet, und ladest ihn zum Friihstiick ein. Hang doch gleich eine Tafel vors Haus: „Freies Mittagessen fiir jedermann! Mein Mann zahlt alles!“ — aber diesmal wird es dir nicht gelingen, Pau-' line! Diesmal bekommst du von mir keine Groschen! Sieh zu, wie du deine Freunde bewirtest!** Pauline weinte noch ein wenig in . ihre Kaffeetasse. Dann ging sie in die Kuche. „Minna!" — rief sie. „Bitte?" „Wir bekommen morgen abend Besuch. Haben Sie noch Wirtschaftsgeld?" Minna antwortete wie alle Frauen in solchen Fallen: „Nein. Nur noch ein paar Mark." „Dann mtissen w,ir etwas Einfaches zubereiten. Fiir jeden zwei Paar warme Wiirstchen. Nun passen Sie aber gut auf, Minna: ich werde vor Tisch erzahlen, dafi wir eine gebratene Gans haben. Bevor Sie aber die Wiirstchen auftragen, lassen Sie einen Teller mit grofiem Krach 64
fallen, schreien Sie laut auf, ich komme hinaus und wir tun so, als ob uns die gebratene Gans in den Kohlenkas- ten gefallen ware2. Ich werde furchtbar mit Ihnen schimpfen und dann servieren Sie einfach warme Wiirst’ chen. Haben Sie mich verstanden?“ „Natiirlich, Frau Flemming!" sagte Minna. Die Sache machte ihr machtigen Spafi3. * * * „Der Besuch ist da!“ — meldete Minna am nachsten Abend. Paul und Pauline kamen den Gasten entgegen. „Das ist aber nett von Ihnen", sagte Paul, „wir haben uns gestern sehr gefreut, als Ihr lieber Brief kam.“ Hannemann iiberreichte Pauline drei ruppige Rosen. „Gestatten — eine Kleinigkeit!" „Aber das war doch wirklich nicht notig", antwortete Pauline und gab die Rosen in die eigens dafiir vorberei- tete Vase, „Sie werden sicher hungrig sein. Darf ich gleich zu Tisch bitten?" Hannemanns liefien sich das nicht zweimal sagen. Sie saflen nun im Speisezimmer, wo der Tisch gedeckt stand. Pauline stellte die Rosen in die Mitte. „Sie haben sich doch hoffentlich keine Umstande un- seretwegen gemacht? 4“ meinte Herr Hannemann. „Aber nein! Aber nein!" „Machen Sie, bitte, keine Umstande!" „Wir haben nur eine Gans", sagte Pauline. „Siehst du, Erich?" sagte da Frau Hannemann. „Was habe ich gesagt? Sogar eine Gans. Es ist jetzt die Zeit der Ganse!" „Das freut mich, Ihren Geschmack getroffen zu haben." Dies sprach Pauline und klingelte dem Madchen. Jetzt mufite das grofie Ereignis eintreten. * *; * Minna, das Madchen, stand in der Kiiche. Weit und breit keine gebratene Gans. Dafiir hielt Minna in der linken Hand einen Suppenteller mit acht Paar gekochten Wiirstchen. In der anderen Hand aber hielt sie einen '/23—742 65
leeren Teller jederzeit bereit ihn mit Krach in den Koh- lenkasten zu werfen. Da klingelte es. Pauline klingelte nochmals. Da klang von der Kiiche her ein gewaltiger Krach. Eine Frauenstimme schrie auf. „Ach, die Gans“, sprang Pauline auf und eilte in die Kiiche, jedoch noch im Zimmer rief sie: „Minna! Minna! Was haben Sie denn gemacht? Was ist Ihnen denn herun- tergefallen? Sicher die gute Gans, was?“ Minna weinte und schrie in der Kiiche, wie ihr ein- gelernt war. „Das ist mir schrecklich unangenehm“, wandte sich Pauline an ihre Gaste, „jetzt haben wir nichts mehr zu, essen bis auf ein paar warme Wiirstchen, die ich zu- fallig im Hause habe. Minna! Minna! Kommen Sie sofort herein!" Minna trat ins Zimmer ein. Sie weinte. Pauline freute sich des gelehrigen Madchens. „Was haben Sie denn fallen lassen?“ fragte sie streng. Minna stand laut weinend an der Tiir und gab keine Antwort. „Sie haben doch etwas fallen lassen?" ,,Ja.“ „Wohin?" „In den Kohlenkasten." „Die gute Gans, was?" Da weinte Minna noch lauter und sagte: „Nein. Die Wiirstchen." 1. zugegeben — предположим 2. als ob uns die gebratene Gans gefallen ware — как будто жареный гусь упал 3. machte ihr machtigen Spa8 — очень забавляло ее 4. Sie haben sich doch hoffentlich keine Umstande unseretwegen gemacht? — Надеюсь, мы не причинили вам много хлопот? SPRECHOBUNGEN 1. Проверьте, правильно ли вы поняли содержание рассказа „Ge- bratene Gans“: 1. Paul und Pauline bekamen einen Brief. Stimmt das? 2. Mit groSer Ungeduld warteten sie auf den Brief. Stimmt es? 66
3. Die Frau Hannemann war eine Verwandte Von Pauline. Stimmt es? 4. Die Hannemanns wollten zum Abendessen kommen. Stimmt das? 5. Pauline freute sich auf den Besuch. Stimmt das? 6. Paul gab Pauline Geld. Stimmt das? 7. Pauline lieB Minna eine Gans fiir die Gaste braten. Stimmt es? 8. Minna lieB die gebratene Gans in den Kohlenkasten fallen. Stimmt das? 9. Sie servierte warme Wiirstchen. Stimmt das? II. Дополните предложения, употребляя указание внизу слова: а) Образец: Ich bitte Sie zu Tisch. Ich bitte Sie... zum Tee zum Tanz zum Essen б) Образец: Ich bat den Genossen K. um Hilfe. 1. Ich bat meinen Freund um ... 2. Ich bat sie um ... 3. Mein Freund bat mich um ... 4. Genosse K. bat uns um ... 5. Der Mann bat mich um ... 6. Der Ingenieur bat ihn um ... Geld; Verzeihung; sein Heft; die Zeichnung; die Zeit- schrift; eine Zigarette III. Заполните пропуски словами „genauso wie": Образец: Du kennst sie genauso wie ich. x Dieser Tisch ist genauso groB wie jener. 1. Er macht diese Aufgabe ... ich. 2. Hauptmann K. antwortet auf diese Frage ... Sie. 3. Du iibersetzt den Satz ... ich. 4. Dieser Schrank ist ... groB ... jener. 5. Diese LandstraBe ist ... breit ... jene. 6. Der FluB ist hier ... tief ... dort. 7. Du wufitest das ... gut ... er. 8. Sie haben ... viel zu tun ... wir. IV. Прочтите предложения, дополнив их по образцу: Образец: Es freut mich, daB du gekommen bist. 1.....daB Sie uns helfen konnen. y23* 67
2. ..., daB du mich begleiten kannst. 3. ..., daB du bald zuriick- kehren wirst. 4. ..., daB wir uns hier er* holen konnen. 5. ..., daB du meine, Bitte nicht vergessen hast. 6. ..., dafi wir den Zug nicht verpaBt haben. 7. ..., daB Sie an unserein Ausflug teilnehmen konnen. V. Ответьте на вопросы по рассказу „Gebratene Gans": 1. Von wem bekamen Paul und Pauline einen Brief? 2. Wo hatten sie die Hannemanns kennengelernt? 3. Was schrieben die Hannemanns? 4. Freute sich Paul auf den Besuch? 5. Gab er Pauline Geld? 6. Hatte Minna Wirtschaftsgeld? 7. Was muBte Minna zubereiten? 8. Wann kamen die Hannemanns zu Besuch? 9. Wie begriiBten die Flemmings die Hannemanns? 10. Bat Pauline die Gaste zu Tisch? 11. Warum bekamen die Gaste Appetit auf gebratene Gans? 12. Hatte Minna wirklich gebratene Gans zubereitet? 13. Was lieB Minna in den Kohlenkasten fallen? VI. Перескажите содержание текста „Gebratene Gans“. VII. Составьте рассказ no серии рисунков Бидструпа на стр. 69. WITZE Vor drei Monaten telegrafierte der Artist Orlando dem Direktor des Apollo-Varietes in Dusseldorf: „Offeriere (предлагаю) Wundervolle Dressurnummer, bestehend aus Gansen, Hiihnern und Kaninchen (кролик). Frei sofort.“ Erst nach drei Monaten schrieb ihm der Direktor: „Wiirde eventuell auf Ihre Nummer reflektieren (возмож- но, при случае буду иметь в виду). Die Antwort war: „Zu spat. Nummer inzwischen auf- gegessen." 68
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* * * Ein Ehepaar ging am Nachmittag spazieren. Der Ehe- mann drehte sich interessiert nach jedem htibschen Madchen um. Pikiert bemerkte die Gattin: „Du vergiBt jedesmal, daB du verheiratet bist.“ — „Nein, gerade dann fallt es mir ein.“ * * T a n t e: „Kann Ihre Kleine schon sprechen?11 Mutter: „О ja, jetzt lehren wir sie schweigen.11 DAS GROBE GEHEIMNIS nach Hans April Die Dame auf der Bank im Park von Meran lachelte. Sie lachelte freundlich den jiingeren Mann an. Der jiin- gere Mann war Feuer und Flamme. „Konnten wir uns nicht am Abend sehen, gnadige Frau?11 fragte er. ,,Gern.“ „Zum Tanz im Kursaal?11 „Ich komme.11 „Wunderbar!11 Eduard riickte naher. „Ich u U finde Sie bezaubernd!11 „Das hort man gern.“ „Und finden Sie mich auch —ich meine, finden Sie mich auch nett?11 „Besonders nett sogar!11 Eduards Gesicht strahlte. „Das wird ein schoner Abend heute abend!11 „Ein wunderschoner Abend heute abend!11 Eduard wurde durch den Ton ihrer Stimme und durch den schnellen Erfolg seiner Werbung unsicher. „Eines verstehe ich nicht ganz — miBverstehen Sie 70
mich, bitte, nicht, gnadige Frau—das geht alles so glatt und leicht, es gibt sogar keine Schwierigkeiten..." Die Dame sah Eduard plotzlich ernst an. „Ich wuBte, dafi ich Sie kennenlernen werde!“ Eduard wurde es unheimlich. „Gnadige Frau sind Hellseherin?“ „Ich lese auch aus der Hand." „Oh, bitte." Eduard hielt ihr seine Hand hin. „Konnen Sie daraus etwas lesen?“ fragte er. „Selbstverstandlich," sagte die Dame, „lassen Sie. sehen, Sie sind Ingenieur, vierunddreiBig Jahre alt, noch nicht verheiratet." „Stimmt!" stiefi Eduard hervor. „Sie wohnen in Stuttgart." „Stimmt! Stimmt, gnadige Frau!" „Sie haben drei Geschwister. Zwei Schwestern und einen Bruder. Der Bruder ist verheiratet." „Das grenzt ja ans Unheimliche!" Die Dame fuhr geheimnisvoll fort. „Ich sehe noch mehr. Ihr Herz hat bereits gesprochen. Sie sind verlobt. Ihre Braut ist blond, sehr hiibsch und noch nicht zwanzig Jahre alt. Sie lernten sie vor zwei Jahren mit ihrem Va- ter in Salzburg kennen. Die Mutter haben Sie noch nicht gesehen." Eduard war schrecklich aufgeregt. „Der Vater Ihrer Braut ist Arzt. Er lebt in Munchen." „Ja, ja. Und die Mutter?" „Die Mutter weilt nicht in Munchen.“ Eduard atmete auf. „Falsch, gnadige Frau, falsch!" rief er erlost. „Alles wissen Sie doch nicht! Endlich ein Fehler! Die Mutter meiner Braut ist auch in Munchen." „Die Mutter ist nicht in Munchen." „Wo denn dann?" Die Dame lachelte: „Hier. Ich bin die Mutter." SPRECHUBUNGEN I. Ответьте на вопросы по рассказу „Das grofie Geheimnis“: 1. Wo saB eine Dame? 2. Wer sprach diese Dame an? 3. Wohin lud der junge Mann die Dame ein? 4. Wolhedie Dame mit dem jungen Mann den Abend verbringen? 4* 71
5. Kannte die Dame den jungen Mann? 6. Woher kannte die Dame den jungen Mann? 7. Was erzahlte die Dame fiber die Familie dieses jungen Mannes? 8. Mit wem war Eduard verlobt? 9. Wo lernte Eduard seine Braut kennen? 10. Warum kannte Eduard die Mutter seiner Braut nicht? II. Задайте по-немецки следующие них: Кто вы по профессии? Сколько вам лет? Вы женаты? Сколько лет вашей не- весте? Где вы с ней познакоми- лись? Кто ее отец по профес- сии? Где живет ваша невеста? вопросы и прочтите ответы на Ich bin Ingenieur. Ich bin 34 Jahre alt. Nein, ich bin nicht ver- heiratet. Aber ich bin be- reits verlobt. Meine Braut ist 20 Jah- re alt. Ich lernte sie in Salz- burg kennen. Sie weilte dort mit ihrem Vater. Er ist Arzt. Sie wohnt mit ihren El- tern in Munchen. HI. Расскажите содержание текста „Das grofie Geheimnis". IV. Прочтите диалог: Eine Einladung Gehen Sie heute abend in den Kursaal tanzen? Ja, kommen Sie nur bitte. Wir verbringen den Abend herrlich, ich finde Sie bezau- bernd. Oh, verzeihen Sie. Ich wollte Sie gar nicht beleidi- gen. Bitte, nehmen Sie mir das nicht fibel l. Also abgemacht2. Ich Eigentlich hatte ich an- dere Plane. Meinen Sie, es wird dort interessant sein? Das hort man gern. Sind Sie aber nicht zu kiihn? Schon gut. Ich komme um 7. Wir konnen uns am Eingang treffen. Auf Wiedersehen. Aber 72
warte um 5 Minuten vor 7. wenn Sie nicht da sind, gehe ich sofort weg. Ausgesehlossen. Ich komme bestimmt. 1. nehmen Sie mir nicht iibel — не сердитесь на меня 2. abgemacht — договорились WITZE „Das Geheimnis meiner grofien Lebenskraft“, sagt ein alter Mann bei einer Abendgesellschaft, „besteht darin, dafi ich viel Knoblauch (чеснок) esse.“ Ein Gast wendet sich von dem Mann ab und stohnt: „Ein Geheimnis ist das aber nicht!“ * * '* Lehrer: „Reptilien (пресмыкающиеся) sind Ge- schopfe (существа), die am Boden kriechen. Kannst du mir ein solches nennen, Peter?“ Peter: „Ja, mein kleiner Bruder." * * * „Kaltes Wasser! du, dafi ich. die bekomme?l“ Willst Grippe 73
MIT ALLEN SCHIKANEN nach L. Kahlberg Tages seinen Besuch „Was kostet der Das Auto stand in einem Geschaft fiir gebrauchte Wa- gen, an dem Herr Puschel jeden Morgen auf seinem Weg zum Biiro voriiberging. Es war rot lackiert und sah schick aus. Genau von so einem Auto traumte Herr Pu- schel schon lange. Und so geschah es, dafi die schone jun- ge Autoverkauferin, die in dem Geschaft bediente, eines erhielt. Wagen?“ fragte Herr Puschel und zeigte auf den Rot- lackierten. „Nur 2000“, sagte / die junge Dame. 1__ „Nicht wahr, mein JC~ Herr, Sie wundern sich, dafi er so billig ist? Sehen Sie sich J das Auto nur ruhig einmal genauer an. I____________ Die Polster sind noch wie neu, die Innen- ausstattung ist vor- bildlich, mit Aschbecher, expressiomstisch geformter Blumenvase. Es ist auch noch ein Radio drin.“ Herr Puschel nickte. „Und wie steht’s mit dem Mo- tor?" „Ich kann Ihnen nur sagen, dafi Sie ein Auto wie die- ses zu einem solchen Preis nie mehr kaufen werden", sagte die junge Dame iiberzeugend. „Kurz gesagt, mein Herr, es ist ein Wagen mit alien Schikanen." Bald darauf wurden sie handelseinig die Verkauferin kassierte die 2000 Mark, die Papiere wechselten den Be- sitzer. Eine halbe Stunde spater fuhr Herr Puschel mit seinem Traumauto durch die StraBen. Er kam bis zur Innenstadt. Dort, mitten in der Kreuzung natiirlich, blieb der Rotlackierte stehen. Er kam nicht von der Stelle. Herr Puschel drehte am Zundschliissel, driickte auf den An- lasserknopf. Aber es passierte nichts, auBer daB die Ver- kehrsschlange hinter ihm ein Hupkonzert zu veranstalten begann2. Er probierte es noch einmal und noch einmal. Das Traumauto gab keinen Laut von sich. 74
Ein Polizist kam auf Herrn Puschel zu. „Mein Herr, machen Sie doch endlich die Kreuzung frei!“ Das Ende vom Lied war, dafi das Traumauto mitsamt Herrn Puschel zur nachsten Reparaturwerkstatt abge- schleppt wurde. Von dort rief Herr Puschel die Autover- kauferin an. Er war so wiitend, daB er vergaB, wie schon er sie noch kurz vorher gefunden hatte. „Es ist unerhort!" schrie er in den Apparat. „Ein paar Minuten bin ich mit dem Rotlackierten gefahren, und schon ist er kaputt!" „Na und?“ horte er die junge Dame sagen. „Was heiBt ,,na und“?“ schimpfte er. „Haben Sie nicht vorhin behauptet, der Rotlackierte ist ein Wagen mit al- ien Schikanen?" „Ja, natiirlich", sagte die Verkauferin. „Das, was Sie jetzt erleben, ist die erste." 1. ...wurden sie handelseinig — они договорились о цене 2. ...die Verkehrsschlange hinter ihm ein Hupkonzert zu veranstalten begann — вереница автомашин позади него беспрерывно сигналила и устроила настоящий кон- церт SPRECHUBUNGEN I. Проверьте, правильно ли вы поняли содержание рассказа „Mit alien Schikanen": 1. Das rotlackierte Auto stand im Geschaft fiir neue Wagen. Stimmt das? 2. Herr Puschel traumte schon lange von so einem Auto. Stimmt es? 3. Eines Tages kam Herr Puschel ins Geschaft. Stimmt das? 4. Eine junge Dame bediente im Geschaft. Stimmt das? ’ 5. Die Verkauferin gefiel dem Herrn Puschel. Stimmt das? 6. Herr Puschel sah sich das Auto gut an. Stimmt das? 7. Er kaufte das Auto. Stimmt es? 8. Eine halbe Stunde spater fuhr Herr Puschel mit seinem Auto durch die StraBen der Stadt. Stimmt das? 75
9. Die Erprobung verlief glatt. Stimmt das? 10. Herr Puschel war mit dem gekauften Auto sehr zufrieden. Stimmt das? II. Дополните предложения по’ образцу: а) Образец: Wie steht’s mit dem Motor? 1. ... mit dem Vortrag? 2. ... mit dem Bau? 3. ... mit dem Ausflug? 4. ... mit der Reise? 5. ... mit den Fahrkarten? . 6. ... mit den Eintrittskarten? 7. ... mit den Fachleuten? б) Образец: Fahren (fliegen) Sie nach Hause mit der Strafienbahn (mit dem Flugzeug)? 1. ... mit dem Autobus? 2. ... mit dem Trolleybus? 3. ... mit dem Auto? 4. ... mit der Untergrundbahn? 5. ... mit dem Fahrrad? 6. ... mit dem Zug? 7. ... mit dem Flugzeug? 8. ... mit der Tu-104? в) Образец: Rufen Sie mich heute abend an! 1. ... den Genossen K. ... 1 2. ... Ihren Freund ... ! 3. ... den Arzt ... ! 4. ... den Ingenieur ... ! 5. ... unseren Leiter ... ! 6. ... den Major D. ... I 7. ... den Bataillonskommandeur .... ! III. Выучите диалог наизусть: Verka uf er: Sie wiinschen? Kunde: Ich mochte ein deutsches Buch kaufen. Das Buch soil nicht schwer sein. Ich studiere die deutsche Sprache selbstandig erst seit einem Jahr. Was konnen Sie mir empfehlen? Verkaufer: Soli es ein Lehrbuch sein? Kunde: Nein, ich mochte jetzt schdne Literatur im Original lesen. 76
Verkaufer: Haben Sie die Biicher von Willi Bre- del gelesen? Hier sind „Verwandte und Bekannte“, „Die Priifung“. Kunde: Die Werke von Willi Bredel gefallen mir. Aber ich habe diese Romane vor kurzem in russischer Sprache gelesen. Verkaufer: Ich kann Ihnen auch die Erzahlungen von Heinrich Boll empfehlen. Bitte, sehen Sie sich die Biicher an. Kunde: (sieht sich ein Buch an): Wie mir scheint, ist das Buch nicht schwer fiir mich.'Danke, ich nehme das Buch. IV. Ответьте на вопросы по рассказу „Mit alien Schikanen": 1. Was wollte Herr Puschel kaufen? 2. Wo stand sein Traumauto? 3. Wie sah das Auto aus? 4. Wer bediente die Kunden im Geschaft fiir gebrauch- te Wagen? 5. Kaufte Herr Puschel das Auto? 6. Wann fuhr Herr Puschel mit seinem Auto durch die Straiten? 7. Wessen Auto sperrte den Verkehr mitten in der Kreuzung? 8. Wohin wurde das rotlackierte Auto abgeschleppt? 9. Wen rief Herr Puschel an? 10. Was sagte die Verkauferin dem Herrn Puschel iiber das Auto? V. Перескажите содержание текста „Mit alien Schikanen". VI. Составьте рассказ по серии рисунков Бидструпа на стр. 78. WITZE Ein Autofahrer steht vor Gericht (суд). „Ich war nicht betrunken, wie die Anklage (обвине- ние) behauptet. Ich war nur angetrunken." „Das ist etwas anderes“, lachelt der Richter. „Ich ver- urteile Sie also nicht zu 7 Tagen Haft, sondern nur zu einer Woche.“ 77
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* Winkler heifien unsere neuen Nachbarn. Meine Frau interessiert sich sehr fiir sie. „Verliebt scheinen die Leute zu sein!“ berichtete sie mir heute. „Immer, wenn er weggeht, bringt sie ihn bis zur Gartentiir, und dort gibt er ihr einen AbschiedskuB (целует на прощание). Weshalb tust du das nicht?" „Tja, liebe Gerda", seufzte ich, „ich kenne ja Frau Winkler noch gar nicht...!" i* * „Soil es ein leichtes Oder ein schweres Buch sein, gnadige Frau?“ „Es kahn ruhig etwas schwerer sein, ich habe meinen Wagen draufien!” NACHTLICHE RUHESTORUNG nach W. Forner Ich erwachte, als mir aus dem Fenster ein Stuck Schmutz ins Gesicht fiel. In der Wohnung uns gegeniiber schrie ein Mann: „Stellen Sie den Betrieb Ihrer Maschine ein oder ich verklage Sie wegen der Storung der Nacht- ruhe ehrlicher Burger!" 79
Mein Gott, was sind das fiir Menschen, dachte ich, wischte mir den Schmutz aus dem Gesicht, weckte meine Frau und fragte sie: „Was will der Mann? Verstehst du das?“ Meine Frau schwieg eine Minute, dann sagte sie: „Weil du schnarchst! Wie oft habe ich dir das gesagt, und du glaubst es nicht. Da hast du den Beweis!“ „Einbildung!" sagte ich, dann drehte ich mich auf die andere Seite und schlief ein. Nicht lange habe ich so gelegen, da wurde ich durch meine Frau geweckt. „Ног doch mit dem Schnarchen auf“, sagte sie, „das ist doch furchtbar!“ „Ich schnarche nicht!“ sagte ich bestimmt. „Du Wi- dest das dir nur eifi!“ „Was ich hore, mein Lieber, das hore ich!“ sagte sie ebenso bestimmt. „Fiinfzehn Jahre hore ich mir nur dein Schnarchen an.“ „Du bildest dir das ein“, sagte ich und schlief wieder ein. Ich mufi sagen, es dauerte nicht lange. Es war die unruhigste Nacht meines Lebens, denn gegen zwei Uhr nachts klingelte es an der Wohnungstiir. Ich offnete. Zwei gutgekleidete Herren, ein langer und ein kleiner, stan- den vor der Tur. Sie sagten, dafi sie Kriminalbeamte sind und zeigten einen Haussuchungsbefehl vor. Sie durch- suchten die Wohnung, aber ohne Erfolg. „Horen Sie mal, was suchen Sie denn hier?“ fragte ich schliefilich. „Eine Maschine", antwortete der Lange kurz. Er war unzufrieden. „Welche Maschine?11 wunderte sich meine Frau. „Fiir Falschgeld!" sag- te der Kleine lakonisch. „Man sagt, dafi in Ihrer Wohnung nachts eine Ma- schine in Gang ist 2.“ Meine Frau wollte et- vas erklaren. Sie sagte: „Mein Mann ist schuld...“ „Horen Sie“, unter- brach- sie der Lange, „iiberlegen' Sie sich, was 80
sie sagen. Als Ehefrau brauchen Sie gegen Ihren Mann nicht auszusagen. Aufierdem konnen Sie auch bestraft werden, wenn Sie wissen..." „Ich bin schon bestraft!" rief meine Frau weinend. „Mein Mann schnarcht so furchtbar!" „Was", sage ich, „ich schnarche? Glauben Sie nicht, meine Herren! Meine 'Frau hat in dieser Frage eine fixe Idee!" Nun holte meine Frau den Mann aus der Wohnung fiber uns, den Mann unter uns und zwei Manner aus zwei Nebenwohnungen herbei. Die Sache klarte sich fiir die Kriminalbeamten sehr schnell auf; sie entschuldigten sich und gingen. „Furchtbar", sagte meine Frau, „so ins Gerede der Nachbarn zu kommen3, und alles nur wegen deines Schnarchens!" „Ich will dir was sagen", schrie ich erbost, „keine an- dere Frau hat mir bisher gesagt, dafi ich schnarche..." Nun den Rest der Nacht werde ich nicht beschreiben... Ich kann nur sagen, dafi ich jetzt ledig und sehr einsam bin. 1. Stellen Sie den Betrieb ein — прекратите работу 2. ist in Gang—работает 3. ins Gerede kommen — быть предметом разговоров SPRECHUBUNGEN I. а) Запомните предложения с местоимением ,,sich“ в Dativ: Haben Sie sich diese Oper angehort? Ich werde mir das iiberlegen. Sieh dir unbedingt diesen Film an.. 6) Прочтите предложения, дополнив их справа: 1. Ich ... mir einen neuen Film ... 2. Wir ... uns eine Sinfonie ... 3. Was ... du dir ... ? 4. Er ... sich einen neuen Anzug. 5 Sie sich alle neuen Worter! 6. Warum ... du dir unseren Plan nicht? словами, стоящими ansehen anhoren einbilden kaufen - merken iiberlegen 81
в) Ответьте на вопросы по образцу: Образец: Haben Sie sich diesen Film angesehen? Ja, ich habe mir diesen Film angesehen. 1. Haben Sie sich meinen Vorschlag uberlegt? 2. Haben Sie sich die Auffiihrung „Die Front" ange- sehen? 3. Haben Sie sich ein neues Worterbuch gekauft? 4. Haben Sie sich die Oper „Die Mutter" angehort? 5. Haben Sie sich die unbekannten Worter gemerkt? II. Поговорим теперь по содержанию рассказа „Nachtliche Rulie- storung": а) Ответьте на вопросы: 1. Schlief der Mann ruhig in seiner Wohnung? 2. Wer hat ihn geweckt? 3. Warum hat man ihn geweckt? 4. Wer kam um 2 Uhr nachts in die Wohnung? 5. Was suchten die Kriminalbeamten in der Wohnung? 6. Wie klarte sich die Sache mit der Maschine auf? 7. Warum verliefi die Frau ihren Mann? б) Дополните предложения стоящими внизу словами и группами слов, и у вас получится краткое содержание рассказа: In der Nacht ... der Mann seinen Nachbarn ... . Er ... sehr stark. ... dachten, daB in seiner Wohnung nachts eine Maschine ... . Sie ... die Polizei. Um 2 Uhr nachts kamen zwei ... . Sie suchten eine Maschine ... , aber ohne Erfolg. Die Frau sagte, dafi ihr Mann in der Nacht ... Der Mann ... das. Um das zu beweisen, rief die Frau eini- ge Nachbarn ... . Die Sache ... gab ... keine Ruhe; schnarchte; einige Nachbarn; in Gang ist; riefen; Kriminalbeamte; fiir Falschgeld; schnarcht; verneinte; aus Nebenwohnungen; klarte sich auf bJ А теперь постарайтесь рассказать содержание текста сами. III. Составьте рассказ по серии рисунков Бидструпа на стр. 83. W1TZE „Wir gehen abends immer mit den Hiihnem schlafen, ihr auch?" „Nein, wir haben keine." 82
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t*. „Gehen Sie oft in die Oper?“ „Nein, in die Oper gehe ich nie. Ich schnarche sehr und store meine schlafenden Nachbarn." DER HARTNACKIGE WARNER nach Greulich Der Direktor eines Volkseigenen Betriebs war ein gu- ter Kerl, mit einem Fehler: Die in den Sitzungen ver- saumte Zeit hoffte er herauszuholen, indem er den Fahrer zu schnellerem Fahren ermunterte. Der Fahrer war auch ein guter Kerl, hatte aber zwei Fehler: Er sprach nicht gern und fuhr nicht gern schnell. Als wieder einmal der Direktor ungeduldig wurde, gab er ihm einen Zettel: «Lieber 50 km pro Stunde fahren und 80 Jahre alt wer- den als umgekehrt!“ Der Direktor besaB Humor und schrieb die Antwort. „60 fahren und 70 werden ist auch ganz schon!“ Wortlos aber lachelnd nahm der Fahrer die Antwort, las sie und gab starker Gas. Er hatte kaum die Geschwin- digkeit auf 60 Kilometer in der Stunde gesteigert, als ihn ein Bauernfuhrwerk in einen Chausseegraben zwang1. Der Wagen mufite abgeschleppt werden, Direktor und Fahrer kamen ins Krankenhaus. Als' der Direktor nach einiger Zeit das Bett verlassen konnte, ging er ins Nebenzimmer seinen Fahrer besuchen. Der sah ihn kommen, nahm einen Zettel und uber- reichte ihn wortlos dem Besucher. > Auf dem Zettel stand: „60 gefahren, aber beinahe 50 geblieben!“ 1 in einen Chausseegraben zwang — заставил свалиться в канаву 84
SPRECHUBUNGEN I. Проверьте, правильно ли вы поняли содержание рассказа „Der hartnackige Warner": 1. Der Direktor des Betriebs liebte langsames Fahren mit dem Auto. Stimmt das? 2. Der Fahrer fuhr gern schnell. Stimmt das? 3. Einmal fuhren sie 60 km pro Stunde und hatten ei- ne Autopanne. Stimmt das? 4. Der Fahrer war im Krankenhaus und der Direktor besuchte ihn. Stimmt das? II. Ответьте на вопросы по рассказу „Der hartnackige Warner": 1. Wie alt war der Direktor? 2. Warum wollte der Direktor immer schneller fahren? 3. Hatte der Fahrer das schnelle Fahren gern?- 4. Welche Fehler hatte der Fahrer? 5. Welchen Zettel schrieb der Fahrer dem Direktor? 6. Wie antwortete der Direktor auf den Zettel des Fah- rers? 7. Was geschah, als der Fahrer 60 km pro Stunde fuhr? 8. Wo trafen sich der Direktor und der Fahrer nach der Panne? III. Перескажите содержание текста „Der hartnSckige Warner". WITZE „Wann werden wir denn endlich bedient?11 fragten tmgeduldig zwei Damen in dem Lebensmittelgeschaft. „Sie miissen schon entschuldigen, meine Damen, dafi es heute mit der Bedienung nicht so klappt wie sonst. Aber meine rechte Hand liegt mit einem gebrochenen Bein im Krankenhaus." *' * * Wieder einmal safi der junge Mann auf dem Sofa. Der kleine Thomas sah ihn immer boser an. „Hast du etwas gegen mich?" fragte schliefilich der junge Mann. „Wenn Sie es schon wissen wollen, ja!“ entfuhr es Thomas. „Sie essen immer unseren ganzen Kuchen (пи- рог) auf und heiraten meine grofie Schwester doch nicht." 85
* * * „Wenn du so klug bist, dann steure (веди машину) doch selbst!" DER PHILOSOPH nach R. Schneider Es war ein Sonntag. Uberall im Park gingen viele Menschen spazieren. Die alteren Leute setzten sich in den Sonnenschein, und die Liebesparchen versuchten, irgend- wo ein Platzchen zu finden. Da saB auf biner Bank ein Mann, er lachte nicht, er freute sich nicht wie die anderen. Er blickte finster vor sich hin, und ab und zu huschte ein Zucken iiber sein Ge- sicht, als hatte er einen schweren Entschlufi gefafit1. „Schau dir diesen Mann an!“ sagte mein Freund. „Das ist wahrscheinlich ein Philosoph.“ Ich nickte zustimmend; denn mein Freund kennt die Menschen. Er ist Maier. Er zog einen Block aus der Tasche und begann mit raschen Strichen den finsteren Mann zu skizzieren. „Sieh nur, jetzt qualt ihn ein besonders hartnackiger Gedanke. Ich glaube, er sucht einen Ausweg aus seinen Griibeleien.“ Die Skizze war -fast fertig, ein paar Linien fehlten noch. Da fiihlte der Mann plotzlich, daB er beobachtet wurde. Er starrte uns einen Augenblick lang an, erhob sich dann und kam auf uns zu. Als er uns gegeniiber stand, zog ein krampfhaftes Lacheln iiber sein Gesicht, und mit schwacher Stimme fragte er: „Verzeihen Sie, §6
meine Herren, aber kennen Sie zufallig einen Zahnarzt, der sonntags zu Hause ist?“ 1. als hatte er einen schweren Entschlufi gefafit — как будто он принимал трудное решение SPRECHOBUNGEN I. Проверьте, правильно ли вы поняли содержание рассказа „Пег Philosoph". 1. Es war ein schoner Sommertag. Stimmt das? 2. Im Park gingen viele Menschen spazieren. Stimmt das? З. -Auf einer Bank safi ein sehr lustiger Mann. Stimmt das? 4. Dieser Mann war ein Philosoph. Stimmt das? 5. Einem Maier gefiel „der Philosoph11 und er begann „den Philosophen" zu skizzieren. Stimmt das? 6. Der Mann hatte Zahnschmerzen. Stimmt das? II. Выучите диалог наизусть: Patient Guten Tag! Darf ich Herrn Zahnarzt sprechen? . Danke. Aber vielleicht bin ich nicht zur rechten Zeit ge- kommen? Guten Tag, Herr Doktor, helfen Sie mir bitte. Ich haSe schreckliche Zahnschmerzen, besonders in der Nacht. III. Krankenschwester Ja, sicher, kommen Sie herein und warten Sie ein paar Minuten. Doch. Herr ; Doktor Schwalbe hat gerade Sprechstunden. Da kommt er schon. Arzt Wollen wir aber sehen, was Ihnen fehlt. Bitte kommen Sie ins Kabinett. III. Поговорим теперь по содержанию рассказа „Der Philosoph": а) Ответьте на вопросы: 1. Wo gingen die Menschen an einem Sonntag spazie- ren? 87
2. Wer saB auf einer Bank? 3. War der Mann lustig? 4. Fiir wen hielt der Maier diesen Mann? 5. Warum begann der Maier, diesen Mann zu skizzie- ren? 6. Warum war der Mann so nachdenklich und finster? 7. Wonach fragte der Mann den Maier? П. Дополните предложения указанными внизу словами, и у вас по- лучится краткое изложение рассказа: 1. Es war ... , 2. Die Menschen ... im Park ... «- 3. Da saB auf ... ein Mann. 4. Er blickte ... vor sich hin und ... nicht. 5. Der Maier hielt den Mann fiir ... . 6. „Diesen Mann ... besonders hartnackige Gedan- ken“, sagte der Maier zu seinem Freund. 7. Der Maier begann den finsteren Mann zu ... . 8. Als die Skizze fast fertig war, ... der Mann von seiner Bank und ... auf den Maier .... 9. Uber das Gesicht des Mannes zog ein ... Lacheln. 10. Der Mann war kein Philosoph, er war finster, weil er ... hatte. * III. ein Sonntag; spazierengehen; eine Bank; finster; sich freuen; ein Philosoph; qualen; skizzieren; sich erheben; zukommen; krampfhaft; Zahnschmerzen III. А теперь перескажите содержание текста „Der Philosoph1*. WITZE Ein Mann betritt mit einem groBen Paket die U-Bahn und will nur einen Fahrschein losen. „Fiir das Paket brauchen Sie auch einen Fahrschein", sagt der Schaffner. Da wendet sich der Mann dem Paket zu und sagt: „Emil, komm raus, wir miissen doch bezahlen!" 88
Arzt: „Warum schreien Sie derm so? Ich habe den Zahn noch gar nicht angeriihrt (не прикоснулся)." Patient: „Ja, Herr Doktor, aber Sie stehen auf meinem Hiihnerauge (мозоль)." * ж * Eugen steht im Schwimmbad auf dem 10-Meter-Brett. Verzwei- felt schreit der Bademei- ster ihm zu: ' „Springe nicht! Es ist noch kein Wasser im Becken!" „Macht nichts", schreit Eugen frohlich zu- riick, „ich kann sowieso nicht schwimmen!" 89
EIN WAHRES WUNDER (nach einem alten Soldatenmarchen) Eines Tages geht Zar Peter I. in Sankt Petersburg spazieren. Er hat sich verkleidet, und niemand erkennt ihn, Wie ihm das bei seinem Wuchs und seinem auffal- lenden Aufieren gelungen ist, ist schon ein Wunder. Der Zar geht also durch die StraBen und sieht: Ein Soldat des Preobrashenski-Regiments betritt eine Schenke. Peter folgt dem Soldaten und beobachtet ihn. Der Soldat stiirzt einen Becher Wein hinunter, nimmt einen Imbifi ’, trinkt einen zweiten Becher Wein, als es aber zum Zahlen kommt, schnallt er seinen Sabel ab, gibt ihn dem Wirt als Pfand und sagt: „Das Geld bring ich dir ein andermal!“ Peter sagt kein Wort, beschliefit aber, den Soldaten exemplarisch zu bestrafen 2. Am nachsten Tag kommt er in die Kaserne und be- fiehlt, .das ganze Regiment auf dem Platz antreten zu lassen. Der’Zar spricht zu den Soldaten fiber Ehre und Mut und auch dariiber, daB Waffen und Ausriistung teu- res Geld kosten und der Soldat all dies wie seinen Augapfel hiiten mufi3. Und zum SchluB stellt er die Frage: „1st bei alien und jedem von euch alles in Ordnung?“ Die Soldaten antworten im Chor: „Alles und bei jedem, Kaiserliche Majestat4!" Ich habe vergessen, euch zu sagen, daB jener Soldat, der seinen Sabel dem Schankwirt als Pfand zuriickgelas- sen hat, einen Tischler zum 'Freund hatte. Der Tischler hat ihm einen Holzsabel gemacht, der von einem richti- gen kaum zu unterscheiden ist. Der Soldat steht stramm in der Reihe, sein Herz schlagt ihm bis an die Kehle5, aber er zeigt es nicht. Peter hat ihn langst entdeckt und winkt ihn heran. „Und bei dir? Ist bei dir auch alles in Ordnung?“ „Alles wie es sich gehort6, Kaiserliche Majestat!“ Der Zar ruft einen zweiten Soldaten, befiehlt ihm niederzuknien und sagt dem Tunichtgut: „Ich befehle dir, diesem Soldaten mit deinem Sabel den Kopf abzuschlagen. Das ist mein kaiserlicher Wille!“ 90
Der Soldat sieht, daB er in der Patsche sitzt, und sagt: „О Herrgott, lafi nicht zu, dafi ein unschuldiger Mensch umgebracht wird! Tue ein Wunder und verwandle meinen Sabel in Holz!“ Es geschieht ein Wunder: der Soldat halt einen Holz- sabel in der Hand. Peter lacht und schenkt dem Soldaten zwei Rubel. „Fiir den einen Rubel lose deinen Sabel beim Schank- wirt ein“, sagt er. „Fur -den zweiten trinke auf meine kaiserliche Gesundheit. Zuerst muBt du aber drei Tage auf der Hauptwache absitzen!" 1 nimmt einen ImbiB — закусывает 2 exemplarisch zu bestrafen — наказать в пример другим 3 wie seinen Augapfel hiiten mufi — должен беречь как зеницу ока 4 Kaiserliche Majestat — императорское величество s sein Herz schlagt ihm bis an die Kehle — у него душа ушла в пятки 6 alles wie es sich gehort— все как положено SPRECHUBUNGEN I. Прочтите предложения, дополнив их по образцу: Образец: Gelang es Ihnen, das Spiel zu gewinnen? 1. ..., den Auftrag rechtzeitig zu erfullen? 2. ..., die Eintrittskarten zu kaufen? 3. ..., den Arzt anzurufen? 4. ..., eine Konsultation zu bekommen? 5. ..., die Fahrkarten zu losen? II. Ответьте на вопросы у пр. I утвердительно или отрицательно. III. Закончите предложения: Образец: Ich habe vergessen, die Tur zu schlieBen. 1. Mein Bruder hat vergessen, ..., 2. Du hast vergessen, .... 3. Wir haben vergessen, .... 4. Haben Sie nicht vergessen, ... ? 5, Genosse K- hat vergessen, .... 91
IV. Ответьте на вопросы по рассказу „Ein wahres Wunder": 1. Wer ging durch die StraBen spazieren? 2. Warum hat niemand Peter I. erkannt? 3. Wen sah der Zar auf der StraBe? 4. Zu welchem Regiment gehorte der Soldat? 5. Wohin ging der Soldat? 6. Hatte der Soldat Geld? 7. Was Ней er dem Schankwirt als Pfand zuriick? 8. Wollte Peter I. den Soldaten exemplarisch bestra- fen? 9. Woriiber sprach Peter I. zu den Soldaten? 10. War die Waffe bei alien in Ordnung? 11. Wer machte dem Soldaten einen Holzsabel? 12. Was befahl Peter I. dem Soldaten? 13. Was sagte der Soldat darauf? 14. Gefielen die schlagfertigen Worte des Soldaten Peter I.? V. Перескажите содержание текста „Ein wahres Wunder", WITZE Das Licht in der Wohnung geht aus. Der Mann sucht nach der schadhaften Stelle (повреждение). ,,FaB doch mal diesen Draht (провод) an, Liebling“, sagt er zu seiner Frau. „Fiihlst du etwas?" „Nein, gar nichts!" „Schon, dann geht der Strom durch den anderen Draht!" HOTEL „Wiirdert Sie mir etn paar Locher in den Kase bohren? Ein Gast verlangt Schweizer Kase!" 92
„Du, Frau, hast du mir meine Fiillfeder aus der Tasche genomrnen?" „Nein, Erich. Erstens suche ich nie in deiner Tasche. Zweitens habe ich gar nicht gewufit, dafi du eine Fiillfe- der hast! Drittens hat deine Tasche ein Loch (дыра).“ DIE ARBEIT DES BILDHAUERS Lew Kerbel ist am 7. November 1917 in Smolensk ge- boren. Noch in der Schule interessierte er sich fiir das Zeichnen und die Bildhauerei und besuchte einen Zei- chenzirkel im „Haus der Pioniere**. Der Komsomol schickte ihn, als er die Schule beendet hatte, nach Lenin- grad, in die Allrussische Kiinstlerakademie. Ein Jahr spater kam er nach Moskau in die Surikow-Kunstschule. Im Jahre 1940, noch Student im letzten Studienjahr, arbeitete Kerbel am Majakowski-Denkmal. Sein Entwurf bekam den ersten Preis. Kerbel fiihrte seinen Entwurf nicht aus, denn es begann der Krieg und Kerbel meldete sich freiwillig zur Verteidigung seiner Heimat. Am Ende des Krieges kam Kerbel nach Berlin und bekam dort einen wichtigen Auftrag, ein Denkmal fiir die russischen Solda- ten zu schaffen, die in Berlin gefallen waren. Dieses Denkmal wurde dann im Berliner Tiergarten aufgestellt. Das grofite Werk des Bildhauers ist das Karl-Marx- Denkmal auf dem Swerdlow-Platz in Moskau. An dem Karl-Marx-Denkmal arbeitete Kerbel vier Jahre lang. Das Denkmal wurde aus einem einzigen Stuck Granit ge- schaffen. Einen Granitblock von fast acht Meter Hohe und vier Meter Breite zu finden war gar nicht einfach. Viele geologische Expeditionen erforschten alle bekannten Granitvorkommen. Endlich fand man den notigen Stein in Kudaschewsk in der Ukraine. Aber wie soilte man einen solchen Granitblock transportieren? Zwolf schwere Panzer schleppten auf einer Stahlplatte den zweihundert- zwanzig Tonnen schweren Block zwolf Kilometer bis zur nachsten Eisenbahnstation. Die Eisenbahner stellten den • 93
Block auf eine speziell gebaute riesige Plattform. Zwei Loks zogen diese Plattform bis Moskau. In Moskau trans- portierte man den Block auch auf besonderen Vorrichtun- gen und stellen ihn aufs Fundament. Nun konnte der Bildhauer mit der Arbeit beginnen. Er, die Architekten und die Steinhauer arbeiteten vom friihen Morgen bis zum spaten Abend, manchmal auch Nachte hindurch. Auf dem zentralen Swerdlow-Platz von Moskau ent- stand ein acht Meter hohes Monument. Die Vorderseite des Denkmals tragt die Kampflosung der Arbeiter der ganzen Welt: „Proletarier aller Lander, vereinigt euch!“ Links und rechts von dem Denkmal erheben sich zwei Granitsaulen. Auf einer Saule sind die bekannten Worte von Engels: „Sein Name und sein Werk werden Jahrhun- derte iiberleben“, auf der anderen — die Worte von Lenin: „Die Lehre von Marx ist allmachtig, weil sie wahr ist!“ Das Denkmal wurde zur Zeit der Arbeit des XXII. Partei- tages im Oktober 1961 feierlich enthiillt. SPRECHOBUNGEN I. Ответьте на вопросы по рассказу „Die Arbeit des Bildhauers": 1. Was ist Lew Kerbel? 2. Wo und wann ist er geboren? 3. Wo studierte er im Jahre 1940? 4. An wessen Denkmal arbeitete er im letzten-Studien- jahr? 5. Warum fiihrte Kerbel den Entwurf des Majakowski- Denkmals nicht aus? 6. Was machte Kerbel wahrend des Krieges? 7. Welches Denkmal schuf Kerbel am Ende des Krie- ges in Berlin? 8. Welches Werk des Bildhauers ist das grofite? 9. Wie lange arbeitete Kerbel am Karl-Marx- Denkmal? 10. Aus welchem Material wurde das Denkmal ge- schaffen? 11. Wo wurde das Denkmal aufgestellt? 12. Wann wurde das Karl-Marx-Denkmal enthiillt? 94
II. Перескажите текст „Die Arbeit des Bildhauers**. III. Прочтите диалог и расскажите, что вы из него узнали: Oleg: Sehr gut, daB du endlich in Moskau bist. Woher beginnen wir unseren Spaziergang? Pawel: Ich weiB nicht. Ich bin dein Gast und ver- lasse mich vollkommen auf dich. Oleg: Moskau ist in den letzten Jahren sehr stark gewachsen. Beginnen wir vielleicht mit der Besichtigung des Zentrums? Pawel: Aber vergiB nicht, daB wirz nicht viel Zeit haben. Oleg: Gehen wir dann anfangs in den Kreml. Der Kreml ist das schbnste Denkmal des Altertums in Mos- kau. Von dort werden wir auf den Swerdlow-Platz gehen und das Karl-Marx-Denkmal besichtigen. Pawel: Nein, gehen wir zuerst auf den Roten Platz und von dort in den Kreml. Alle Gaste der Hauptstadt besuchen unbedingt den Roten Platz. Und dann mochte ich die neuen U-Bahnstationen sehen. Oleg: Sei ruhig. Aus dem Zentrum werden wir nach Lushniki und auf die Leninberge zur Lomonossow-Uni- versitat mit der U-Bahn fahren. Du wirst die Moglichkeit. haben, das alte Moskau mit dem neuen Moskau zu ver- gleichen. Das Zentrum hat sich auch in der letzten Zeit verandert, aber es gibt ja viele neue schbne Stadtviertel. Pawel: Ich bin einverstanden. Uber den Siidwestli- chen Stadtteil habe ich viel gehort. Das ist das schonste Viertel Moskaus, nicht wahr? Oleg: Kann sein. Aber mir gefallt mehr der Kutu- sow-Prospekt. Sehr schon ist auch der Leningrader- Prospekt. Weifit du, in Chimki, wo wir mit dir vor vielen Jahren Boot gefahren sind, ist jetzt ein riesiges Stadt- viertel entstanden. Mit dem Zentrum ist dieses Stadt- viertel auch durch die U-Bahn verbunden. Pawel: VergiB nicht, mich auch zum Puschkin- Denkmal zu fiihren. Du weifit doch, dafi Puschkin mein Lieblingsdichter ist. Oleg: Oh! Dann wird uns die Zeit nicht reichen. Pawel: Nun, machen wir uns dann auf den Weg. IV. Расскажите о своей прогулке по городу. 95
WITZE Ein Mann in der dritten Reihe wartet mit Ungeduld auf den Beginn der Vorsteliung (спектакль). Als aber der Vorhang (занавес) aufgeht, kann er kein einziges Wort verstehen, denn in der Reihe vor ihm sitzen zwei Damen, die sich die ganze Zeit laut miteinander unter- halten. „Ich mufi sie doch zum Schweigen bringen", denkt er und sagt zu der einen: „Verzeihen Sie, aber so geht das nicht weiter! Ich kann ja nichts horen!“ „Sie sollen auch nichts horen!“ antwortete die Da- me zornig. „Unser Gesp- rach ist rein privat.“ Ein Besucher besichtigte das Atelier eines Bildhauers. Eine Statue gefiel ihm besonders gut und er fragte den Bildhauer: „Meister, wie haben Sie diese herrliche Figur nur ge- schaffen!“ Der Bildhauer antwortete: „Nun, ich habe sie aus einem Marmorblock gehauen.“ „Und woher wufiten Sie, dafi sie dort war?“ ORDNUNG MUB SEIN nach Ralph Wiener „Sie haben keine Fernfehrkarte? Dann darf ich Sie nicht rasieren“, sagte mir der Bahnhofsfriseur. „Sie haben doch nichts zu tun“, erwiderte ich, „da konnen Sie mich doch vielleicht rasieren." „Nein, es ist Nachtzeit, mein Herr. Rasierf werden nur Reisende,“ 96
„Ich mochte gern eine Fernfahrkarte", sagte ich wenig spater zu der Dame am Fahrkartenschalter. „Wohin bitte?" „Das ist egal.“ „Lassen Sie Ihre Witze!" „Es ist mir gar nicht witzig“, bemerkte ich, „aber vielleicht geben Sie mir eine Karte bis zur nachsten Sta- tion?“ „Und welche Station meinen Sie?“ „Mein Fraulein, ich sagte Ihnen, dafi das egal ist!“ Die junge Dame wurde nervos. „Sie mussen doch wis- sen, wohin Sie fahren wollen!" „Ich will gar nicht verreisen." „Wenn Sie nicht verreisen wollen, was wollen Sie dann mit einer Fahrkarte?" fragte die Dame zornig. „Ich will mich rasieren lassen!" In diesem Moment wurd-e das Schalterfenster ener- gisch zugeklappt. „Fraulein", sagte ich nach einer Minute, „geben Sie mir bitte eine Karte!-Der Friseur verlangt es!" Sie trat wieder naher. „Was verlangt der Friseur?" „Er rasiert nur Reisende mit Fernfahrkarten!" rief ich. Jetzt begann sie zu verstehen. Sie nahm eine Fahr- karte, gab sie mir und sagte: „Hier haben Sie eine Fahrkarte nach Rebnitz. Sie kostet sechs Schilling!" „Bitte!" sagte ich wenig spater zum Bahnhofsfriseur und zeigte ihm meine Fahrkarte vor. „Und jetzt mochte ich rasiert werden!" „Sie wollen doch gar nicht verreisen", sagte er. „Aber ich habe eine- Fahrkarte nach Rebnitz!" er- widerte ich. „Das wird wohl genugen.“ „Leider, nicht. Ich darf nur Reisende mit Fahrkarten rasieren. Sie wollen aber nicht verreisen. Fiir mich sind Sie ein Nichtreisender mit einer Fahrkarte. Verlassen Sie bitte den Salon!" „Mein Fraulein", sagte ich wenig spater am Fahrkar- tenschalter, ,,es hat nichts geniitzt. Nehmen Sie bitte die Fahrkarte zurfick." „Das geht nicht", erwiderte die junge Dame. „Ich kann Ihnen das Fahrgeld nicht zuriickerstatten, denn Sie haben vor ein paar Minuten erklart, dafi Sie gar nicht 97
verreisen wollen. Sie miissen sich schon an den Friseur weriden. Seinetwegen haben Sie ja die Karte gelost, nicht?“ „Bezahlen Sie mir nun die Fahrkarte Oder nicht?“ fragte ich den Bahnhofsfriseur. „Ein Moment!" sagte dieser und ging zum Telephon. Dann kam er wieder. „Geht in Ordnung", sagte er. „Sie konnen rasiert werden." „Endlich!" Ich wollte schon Platz nehmen. „Aber doch nicht bei mir", erklarte der Friseur. „In Rebnitz!" SPRECHUBUNGEN I. Проверьте, правильно ли вы поняли содержание рассказа „Ord- nung mufi sein": 1. Ein Mann will sich rasieren lassen. Stimmt das? 2. Er ist auf dem Bahnhof. Stimmt das? 3. Der Mann will verreisen. Stimmt es? 4. Der Bahnhofsfriseur will ihn nicht rasieren. Stimmt es? 5. Er sagt dem Mann, daft er eine Fernfahrkarte losen soli. Stirrfmt das? 6. Der Mann weift nicht, bis zu welcher Station er die Fahrkarte losen soli. Stimmt das? 7. Die junge Dame am Schalter will ihm keine Fahr- karte verkaufen. Stimmt es? 8. Der Mann erklart ihr, daft der Bahnhofsfriseur eine Fahrkarte von ihm verlangt. Stimmt das? 9. Die junge Dame verkauft ihm eine Fernfahrkarte nach Rebnitz. Stimmt das? 10. Der Mann zeigt dem Bahnhofsfriseur die Fahr- karte vor. Stimmt das? 11. Der Bahnhofsfriseur rasiert den Mann. Stimmt das? II. Дополните предложения указанными внизу словами, подбирая их по смыслу: О б р а з е ц: JDas Wetter wird schon. 1. Sein Sohn wird .... 2. Die Tage werden .... 3. Es wird .... 4. Wir wurden .... 5. Die Lage wurde ... kurz; gesund; hell; schwer; miide 98
111. Ответьте на вопросы, дополните аналогичные вопросы и от- ветьте на них по образцу: Образец: Werden Sie am Ausflug teilnehmen? — Ja, ich werde am Ausflug teilnehmen. Wird Genosse K. auch am Ausflug teil- nehmen? — Nein; Genosse K- wird am Ausflug nicht teilnehmen. 1. Werden Sie im Speisesaal Mittag essen? — Ja, ich.... ... Genosse K. auch im Speisesaal Mittag essen? — Nein, er ... 2. Werden Sie am Mittwoch in die Stadt zuriickkeh- ren? — Ja, ich ...... Boris auch ... ? — Nein, er ... 3. Werden Sie die Priifung am Freitag ablegen?—Ja, ich ... ... Genosse K. die Priifung auch am Freitag able- gen? Nein, er ... 4. Werden Sie sich im Siiden erholen? — Ja, ich ... ... sich Genosse K- auch im Siiden erholen? — Nein, er ... 5. Werden Sie am Sonntag aufs Land fahren?—Ja, ich ... ... Genosse K. am Sonntag auch aufs Land fahren? Nein, er ... IV. Дополните предложения по смыслу, употребляя указанные внизу слова: Образец; NeueU-Bahnlinien werden in der Stadt gebaut. Wann wurde dieses Wasserkraftwerk ge- baut? 1. Diese Exponate ... mit Interesse ... 2. Die Fahrkar- ten ... auch im Vorverkauf ... 3. Wo ... die Zeitungen und Zeitschriften ... ? 4. ... die Tilr ... ? 5. ... diese Aufgabe schriftlich ... ? 6. ... die Lage dem Kommandeur ... ? 7. Welche Krafte ... in diesem Raum ... ? 8. ... im Raum der Ortschaft S. Gegenangriffe ... ? 9. Wafin die Hohe 114,8 ... ? wurden ... gelost; werden ... besichtigt; wird gemacht; werden ... verkauft; wurde ... geschlossen; wurde ... ge- meldet; wurde ... besetzt; wurden ... eingesetzt; werden ... unternommen 99
V. Ответьте на вопросы по рассказу „Ordnung mufi sein“: 1. Wo wollte sich der Mann rasieren lassen? 2. Wann kam der Mann auf den Bahnhof? 3. Wollte der Mann verreisen? 4; Warum mufite er eine Fernfahrkarte losen? 5. Warum wurde die junge Dame am Fahrkarten- schalter nervos? 6. Loste-der Mann eine Fernfahrkarte? 7. Wem zeigte er die Fahrkarte vor? 8. Rasierte der Bahnhofsfriseur den Mann mit der Fahrkarte? 9. Nahm die Dame die Fahrkarte zuriick? 10. Bezahite der Bahnhofsfriseur das Fahrgeld? 11. Wo konnte sich der Mann rasieren lassen? VI. Перескажите содержание текста „Ordnung mufi sein“. WITZE In den Zug nach Hamburg steigt eine Frau mit vier Kindern. Sie bringt miihsam (с трудом) ihre Koffer unter, die den Reisenden immer wieder auf die Kopfe fallen; noch miihsamer die Kinder, denn sie treten den anderen Passagieren standig (постоянно) auf die Fiifie und 100
machen sich auch sonst unangenehm bemerkbar. Endlich sagt ein Fahrgast zu der Mutter: „Wenn man reist, sollte man doch wenigstens die Halfte (половину) der Kinder zu Hause lassen." „Genau das habe ich -getan!" erwidert die Frau sar- kastisch. * Ein Mann zierte (украсил) sein Haus mit der Auf- schrift: „Nichts Schlechtes soli in dieses Haus hinen- kommen." „Wie-kommst du dann hinein?" fragte ihn Diogenes. DER BLEISTIFT nach Weiskopf Uber den deutschen Schriftsteller Ludwig Renn er- zahlt man viele Anekdoten, aber diese Geschichte charak- teresiert Ludwig Renn, seinen Mut, seinen Humor und seine Hoflichkeit am besten. Es war im spanischen Btir- gerkrieg. Die italienischen Legionare Francos hatten die Front der Republikaner durchbrochen und verfolgten die zuriickgehenden Republikaner. Aber plotzlich stiefien die Legionare auf einen starken Gegenstofi und verloren nicht nur das Gelande sondern die ganze Schlacht. Es geschah so: Ludwig Renn diente als Stabsoffizier in der Inter- nationalen Brigade. Als er die zuriickgehenden Republi- kaner sah, lief er nur mit einem Bleistift in der Hand ihnen entgegen und stellte sich ihnen in den Weg '. Durch seine Kaltblutigkeit2 brachte er die Truppe zum Stehen3 und fiihrte sie zum Gegenangriff. Sein Adjutant lief ihm nach aber verier ihn im Durch- einander der Schlacht. Erst in einer Kampfpause nach der erfolgreichen Operation holte der Adjutant Ludwig Renn ein. „Hier ist Ihr Stahlhelm und Ihre Pistole, Ge- nosse Kommandant", rief er. „Und ich bitte um Entschul- 101
digung, dafi ich so spat mit Ihren Sachen komme.“ „Nicht doch“, entgegnete Renn, „da mufi ich mich zuerst ent- schuldigen. Ich habe, ohne Sie zu fragen 4, Ihren langen schonen Bleistift genommen, und was gebe ich Ihnen zu- riick? Einen jammerlichen Stummel5!“ Mit diesen Wor- ten iibergab Ludwig Renn seinem Adjutanten das, was vom Bleistift tibrig blieb, nachdem ihn eine Maschinen- gewehrkugel getroffen hatte. 1. und stellte sich ihnen in den Weg — и преградил им путь 2. durch seine Kaltblutigkeit — своим хладнокровием 3. brachte zum Stehen — остановил 4. ohne Sie zu fragen — не спросив Вас 5. einen jammerlichen Stummel — жалкий обломок SPRECHUBUNGEN I. Проверьте, правильно ли вы поняли содержание рассказа „Der Bleistift": 1. Die Legionare Francos verfolgten die zuruckgehen- den Republikaner. Stimmt das? 2. Sie stiefien auf keinen Widerstand der Republika- ner. Stimmt das? 3. Ludwig Renn diente in der Internationalen Brigade. Stimmt das? 4. Sehr gut bewaffnet hielt Renn die Republikaner auf und fiihrte sie zum Gegenangriff. Stimmt das? 5. Der Adjutant war wahrend der Schlacht immer ne- ben Renn. Stimmt das? 6. Die Legionare Francos verloren die Schlacht. Stimmt das? II. Ответьте на вопросы по рассказу „Der Bleistift": 1. Wer ist der Held der Erzahlung? 2. An welchem Krieg nahm er teil? 3. In welchem Truppenteil hat er gekampft? 4. Wer griff die republikanischen Truppen an? 5. Wer fiihrte die Republikaner zum Gegenangriff?. W2
6. Wie endete die Schlacht? 7. Wie war L. Renn bewaffnet? 8. Warum blieb vom Bleistift nur ein jammerlicher Stummel? 9. Wem gehorte dieser Bleistift? III. Расскажите содержание текста „Der Bleistift“s ANEKDOTEN Auf einem Bankett safi der be- kannte amerikanische Schriftsteller Ernest Hemingway neben einem las- tigen (навязчивый) Geldmann, der sich bemiihte, ein Gesprach mit ihm anzukniipfen (завязать разговор). „Welche ist eigentlich die beste Art zu schreiben?“ fragte er den Schriftsteller. „Von links nach rechts!“ brummte Hemingway. * « Der Verleger (издатель) Carlton hatte Mark Twain das erste Manuskript zuriickgeschickt. Zwanzig Jahre spater war Mark Twain weltberuhmt. Da traf er Carlton wieder. Der sprach ihn an: „Mein lieber Twain! Es gibt einen Menschen, der noch beriihmter ist als Sie, und der bin ich. Ich bin keine be- deutende Personlichkeit, und dennoch hat eine meiner Handlungen mir Weltruf verschafft (приносить мировую известность). Ich habe Ihnen Ihre Arbeiten zuriickge- schickt, und heute gelte (считаться) ich fiir den grofiten Esel (осёл) des Jahrhunderts!“ DAS MOTORRAD nach A. Gabor Der Verbindungsmann kam mit acht Stunden Verspa- tung in Dillingen an. Und das kam so: auf der Eisen- bahnstation Steinwerde, wo er umsteigen mufite, hatte er beim Verlassen des Zuges bemerkt, daS ihm ein fremder 103
Mann folgte. Er mufite diesen Mann loswerden. Er ging zur Kasse, loste eine falsche Fahrkarte und bestieg einen falschen Zug. Der Spitzel nahm im Nachbarabteil Platz. Als der Zug sich langsam in Bewegung setzte1, sprang der Verbindungsmann von der Feldseite ab. Auf diese Weise hat er nicht nur den Spitzel sondern auch den Zug nach Dillingen verloren. Kurz, statt vormittagsfrtih, wie es geplant war, kam er erst spatnachmittags an. Er suchte sofort die beiden Genossen auf und teilte ihnen mit: „Man hat damit gerechnet2, dafi ich heute friih bei euch ankomme, darum wartet Alfred auf euch in Chem- nitz bis elf Uhr abends; dann mufi er aber weg! Er lafit euch sagen, dafi er die Literatur keinesfalls in der Woh- nung zuriicklassen kbnne3“. ,,Was“, rief Heinz „heute um elf sollen wir in Chem- nitz sein, wo wir um halb sieben abends noch in Dillin- gen sitzen? Das ist unmoglich!" „Dann kann Alfred mit der Literatur machen, was er will, denn heute gibt es keinen Zug nach Chemnitz mehr“, erklarte Ruddi. Der Verbindungsmann entschuldigte sich wegen der Verspatung, erzahlte kurz sein Abenteuer und sagte: „Ich habe euch alles erklart, jetzt mufi ich sofort nach Berlin, ihr miifit es so machen, wie ihr denkt.“ Damit ging er fort. Heinz sah den Freund an: „Meine Grofimutter hatte immer gesagt: Gott wird schon helfen. Versuchen miissen wir schon...“ „Der Gott deiner Grofimutter ist schon bei den Na- zis", sagte Ruddi, „wir konnen die Aufgabe nicht erful- len.“ „Wir gehen zur Stadt und wir werden schon sehen. Es handelt sich um4 die neueste Literatur, da mufi man riskieren!" erwiderte Heinz. Sie legten die Rucksacke in Heinzens Марре und gin- gen schnell auf die Landstrafie. Sie hatten Gliick. Ein Herrenwagen nahm sie mit. Nicht ganz, denn der Mann fuhr nicht nach Chemnitz, sondern nach Zwickau und sie mufiten also bei Rubensdorf an der Wegekreuzung aus- steigen. Und da standen sie, nicht weit, aber doch sehr weit von Chemnitz... und es war schon dreiviertel zehn! Es war ein schoner, noch ganz heller Sommerabend. 104
Dort — der Rubensdorfer Wald, rechts — ein Feld und auf dem Meilenstein stand die Zahl 52. ,,Hm, keine Zen- timeter, die 52, sondern Kilometer!11 sagte Ruddi. (* Gegen elf Uhr abends fuhr ein Motorrad, ein Zweisit- zer— der Erkennungstafel nach eine Maschine aus Вег» lin — in die sudliche Vorstadt von Chemnitz ein. Ein junger Mann lenkte und _ ein anderer safi hinter ihm. Beide sahen so aus, wie zwei junge Mo- / -----A \ torradfahrer, die eine lustige у Fahrt gemacht haben. Das Motor- \ rad hielt vor dem Haus Nummer \ I / 75, die Jungen stiegen ab, schrie- \ / / ben einen Zettel und legten ihn in \ / / die Werkzeugtasche des Motor- \ / / rades. \ // Dann gingen sie ins Haus, ruhig wie Spazierganger, fiber- querten den Hof, gingen zum an- Wcttj deren Tor und auf die andere Stra- fie hinaus. Dann bestiegen die bei- den die Elektrische, fuhren zehn Minuten lang in einer Richtung, verliefien dann die Elektrische und fuhren dann mit einer anderen zuriick bis zur Endstation. Dann gingen sie in ein bestimmtes Haus. Alfred safi da, sah auf die Uhr und schrie unzufrieden: „Ich habe noch ffinfzehn Minuten Zeit, gut, dafi ihr endlich gekommen seid!“ „Wir sahen den Verbindungsmann erst heute spat* nachmittags", sagte Heinz. „Heute? Spatnachmittags? Wir haben doch den Ver» bindungsmann rechtzeitig geschickt!" „Er hat sich verspatet.“ „Und wie seid ihr gekommen? Es gibt doch keine Abendverbindung mit Dillingen. Ich kenne doch den Fahrplan." 5—742 105
„Nun, wir haben Gliick gehabt14, lachte Heinz und Ruddi erganzte: „Grofimutters Gott hat geholfen...“ Es gab aber keine Zeit zum Erzahlen. Punkt elf Uhr ging Alfred aus der Wohnung. Die Jungen blieben noch, verpackten die Literatur und bekamen eine Tasse Kaffee von der Wirtin. Unterwegs fragte Heinz seinen Freund: „Du, was war das fiir eine Pistole?41 „Meine Zigarettendose.44 Heinz lachte und sagte: „Heute nacht schlafen wir uns gut aus, und zuriick geht es mit der Eisenbahn. Ist interessant, wann man den Berliner findet.44 * Am nachsten Tag, um sechs Uhr friih, bemerkte der Polizist, dafi das Motorrad vor dem Haus 75 noch immer dastand. Um acht Uhr friih, als der Polizist abgelost wurde, machte er seinen Kollegen auf das herrenlose Mo- torrad aufmerksam. Um zehn Uhr vormittags wurde der Polizist ungeduldig. Wer konnte fiir eine ganze Nacht das Motorrad auf der Strafie stehen lassen. Leichtsinnig sind die Leute, und besonders Berliner — denn das Mo- torrad gehorte der Erkennungstafel nach einem Berli- ner — dachte der Polizist. Endlich nahm er zwei Zeugen, ging zum Rad und untersuchte es. In der Werkzeugtasche land er einen Zettel mit einem sonderbaren Text: „Der Besitzer des Motorrades liegt im Walde bei Ru-< bensdorf, etwa 150 Schritte von der LandstraBe entfernt.“ „Was? Liegt im Walde? Schnell zum Telefon!44 Zwei Autos mit Polizeioffizieren und Hunden fuhren nach Rubensdorf hinaus. Die Hunde fanden sofort etwa 150 Schritte von der LandstraBe entfernt den Mann. Er rief zu Hilfe. Die Polizei stellte fest, dafi er gesund und lebendig ist. Im Polizeirevier erzahlte er: „Kurz nach dreiviertel zehn hielten sein Motorrad zwei junge Leute auf, rissen ihn vom Rad, schleppten in den Wald und banden dort an den Baum.“ . „Geraubt wurde nichts?44 „Nicht ein Groschen.44 „Geschlagen haben die Leute Sie nicht?14 106
„Nein, ich wurde nur mit der Pistole bedroht." „Waren die Leute jung?“ „Ganz jung!“ „Dann waren es KJ5-Leute, die dringend ein Fahr- zeug brauchten.“ 1. sich in Bewegung setzen — тронуться 2. man hat damit gerechnet — рассчитывали на то 3. keinesfalls zuriicklassen konne — не может ни в коем случае оставить 4. es handelt sich um — речь идет о 5. KJ — Kommunistische Jugend SPRECHUBUNGEN I. Проверьте, правильно ли вы поняли содержание рассказа „Das Motorrad": 1. Der Verbindungsmann kam nach Dillingen recht- zeitig. Stimmt das? 2. Heinz und Ruddi warteten- auf den Verbindungs- mann. Stimmt das? 3. Sie fuhren nach Chemnitz mit demZug. Stimmt das? 4. Sie kamen nach Chemnitz gegen elf Uhr abends. Stimmt das? 5. Sie fuhren mit dem Motorrad bis zum Haus, wo Alfred auf sie wartete. Stimmt das? 6. Sie bekamen von Alfred die Literatur und fuhren zuriick nach billingen. Stimmt das? 11. Выучите диалог наизусть: Wollen wir fiir eine Woche nach N. fahren. Dort kann man sich gut erholen. Ich meine, mit dem Zug. Einverstanden. Womit werden wir fahren? Warum willst du mit dem Autobus nicht fah- ren? Nach N. fahren tag- lich Autobusse. 5* 107
Nein, mit der Eisenbahn ist es schneller und be- quemer. Ja, heute abend gibt es einen Schnellzug nach N.' Kennst du den Fahr- plan? Schon, ich gehe dann meine Sachen verpacken. Die Fahrkarten werden wir vor der Abfahrt des Zuges losen. III. Скажите пс-немецкн, дополнив предложения стоящими справа словами: 1. Wir ... fiir den Schnellzug zwei ... 2. Flint Minuten vor der Ab- fahrt des Zuges ... alle Fahr- gaste ... 3. An welcher Station miissen Sie ... ? 4. Ich will nach Kiew ... dem Schnellzug ... 5. Mit ... werden Sie nach Le- ningrad fahren? 6. Er ... im Nachbarabteil ... 7. In ... sind unsere Platze? Fahrkarten Ibsen" den Zug besteigen aussteigen fahren mit welcher Zug Platz nehmen welches Abteil IV. А теперь поговорим по содержанию рассказа „Das Motorrad": а) Ответьте на вопросы: 1. Was waren Heinz und Ruddi? 2. Warum sollten sie nach Chemnitz fahren? •3. Um wieviel Uhr sollten sie in Chemnitz sein? 4. Warum hat sich der Verbindungsmann verspatet? 5. Um wieviel Uhr kam der Verbindungsmann nach Dillingen? 6. Gab es am Abend Ziige nach* Chemnitz? 7. Sind die Jungen rechtzeitig nach Chemnitz ge- kommen? 8. Auf welche Weise sind die Jungen nach Chemnitz gekommen? 9. Wem gehorte das Motorrad? 108
10. Wo war der Besitzer des Motorrades? 11. Wer hat den Besitzer des Motorrades gefunden? б) Составьте рассказ о связном, используя данные ключевые слова: der Verbindungsmann; nach Dillingen; aus Chemnitz; die Eisenbahnstation Steinwerde; umsteigen; ein Spitzel; bemerken; loswerden; eine falsche Fahrkarte Ibsen; in falscher Richtung; abspringen; mit acht Stunden Ver- spatung в) Расскажите, как доехали молодые люди до Хемница. Ис- пользуйте данные ключевые слова: die LandstraBe; der Herrenwagen; mitnehmen; bis Zwickau; die Wegekreuzung; 52 km von Zwickau entfernt; ein Motorrad, aufhalten; die Pistole; der Wald; schleppen; der Baum; binden; das Haus Nummer 75; halten; ein Zettel; die Werkzeugtasche; der Besitzer des Motorrades; bedrohen; Zigarettendose; liegen; 150 Schritte;. entfernt; fortgehen г) Перескажите содержание текста „Das Motorrad*', WITZE Ein Freund zum anderen: „Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, was ich meiner Frau zum Geburtstag kaufen solll“ „Frage sie doch selbst.“ „Du bist wohl wahnsinnig! Wo nehme ich dann das viel-e Geld her?" Ж ж „Warum fahren Sie den Wagen mit so grofier Ge« schwindigkeit?“ „Meine Bremse (тормоз) ist nicht in Ordnung, und ich will mbglichst schnell nach Hause, um einen Unfall vorzubeugen (предотвратить несчастный случай). 109
„Sei froh, Mathilde, der Motor war in Ordnung, das Benzin ist blo(3 alle.“ DER SCHWEIGENDE nach Rose Nyland Es gibt Geschichten, sie werden nicht geschrieben, sie werden geboren. Volk und Zeit schafft sie, oft werden diese Geschichten im Kampf geboren, und solange es diesen Kampf in der Welt gibt, solange werden diese Ge- schichten leben. Die zweite Nacht nach ' dem faschistischen Uberfall auf die Sowjetunion wurde ein Mann in ein Zuchthaus in Deutschland gebracht. Am nachsten Morgen versuchten die Haftlinge zu erfahren, wer dieser Mann ist..Aber sie konnten nichts erfahren. In der Nacht horten sie, wie der Mann verhort und geschlagen wurde, Man versuchte, eine Verbindung mit ihm herzustellen, der Mann aber schwieg. UO
Nacht fiir Nacht holten die Faschisten ihn aus der Zelle. Nacht fiir Nacht hbrten die Haftlinge, wie er bewuBtlos wieder in die Zelle zuriickgebracht wurde. „Er schweigt“, sagten die Kalfaktoren nur. „Er schweigt." Die Mauern des Zuchthauses sind sehr dick, aber den Faschisten ist es nicht gelungen, die Haftlinge von der AuBenwelt zu isolieren. Sie stellten eine Verbindung nach auBen 1 her. Was sie erfuhren, war dies: Der Mann wurde bei der’Verteilung von Flugblattern auf einem Bahnhof verhaftet. Auf den Flugblattern stand es: j.Die soziali- stische Sowjetunion wird den Faschismus zerschlagen.“ Der Mann hatte keine Papiere, und man konnte nicht feststellen' wer er war. Die Gestapo vermutete hinter ihm eine grofie Widerstandsgruppe. Das war alles. Der Mann schwieg. Die Wochen ver- gingen und wurden zu Monaten. Die Gestapo hatte end- lich den Schweigenden in Ruhe gelassen. Nachts blieb er in seiner Zelle, und eines Tages wurde er freigelassen. „Aber er geht nicht", erzahlten die. Kalfaktoren. „Er sitzt vor dem Zuchthaustor und geht nicht und spricht nicht.“ Die Gestapo wuBte, dafi er ein Illegaler ist. Und so hatten sie gerechnet, wenn sie ihn freilassen, wohin kann ein Illegaler gehen? Ihm sollten auch Spitzel folgen. Der Mann wufite das auch. Er wuBte, dafi jeder, mit dem er spricht, verhaftet wird. Er wuBte, daB er in keine Wohnung kommen darf. Sogar, wenn er in einen Wald geht, wird der Wald von den Mbrdern durchkammt. So hatte er sich vor das Zuchthaustor gesetzt Er wartete schweigend. Er saB da und blickte mit kalten Augen auf den Gestapoagenten, der unruhig in der Nahe hin und her ging. Abends warfen die Faschisten ihn wieder in die Zelle und legten ihn in Eisen 2. Es war sehr still um ihn, aber wo ein Haftling den Mut verlor, erzahlte man ihm von dem Schweigenden. Als die Freiheit kam und das Volk die Zuchthaustore zerbrach und die Zellentiiren offnete, gingen die befreiten Haftlinge zu der Zelle des Schweigenden. Einer von ihnen offnete die schwere Eisentiir. Mit Ketten an die Wand geschlossen lag in der Zelle ein alter Mann. Als er die vielen Menschen sah, alle noch in Haftlingsklei- 111
dung, sagte er mit schwacher Stimme: „SchlieGt mich frei 3“. Still standen die vielen Menschen und so horten alle diese Worte; Es waren die ersten Worte seit fast vier Jahren. Langsam trug man den Mann zu einem Wagen. Die Menschen traten zur Seite, wo er getragen wurde. Und in einer Bewegung nahmen Tausende ihre Miitzen ab. Er starb auf dem Wege ins Krankenhaus. So kommt es 4, daB das Volk nicht den Namen des Mannes erfahren hat, der ein Held war. 1. nach aufien— с внешним миром 2. legten ihn in Eisen—заковали в кандалы 3. schlieBt mich frei — освободите меня 4. so kommt es — так случается SPRECHUBUNGEN 1. Ответьте на вопросы к рассказу „Der Schweigende": 1. Wo spielte sich die Geschichte ab? 2. Gab es in Hitlerdeutschland Widerstandsbewegung? 3. Gehorte der verhaftete Mann zu einer illegalen Wi- derstandsgruppe? 4. Wo und wann wurde er verhaftet? 5. Warum wurde er verhaftet? 6. Was stand in den Flugblattern? 7. Wie wurde der Mann verhort? 8. Hat er etwas ausgesagt? 9. Warum wurde er von den Gestapoleuten freige- lassen? 10. Warum blieb der Mann vor dem Zuchthaustor sitzen? 11. Wieviel Zeit verbrachte er im Zuchthaus? 12. Wer hat ihn befreit? 13. Warum erfuhr man seinen Namen nicht? II. Дополните предложения стоящими внизу словами, подбирая их по смыслу, и у вас получится краткое изложение рассказа: 1. Zu Beginn des Krieges gegen die Sowjetunion wurde ein neuer Haftling in ... gebracht. 2. ... schwieg er. 112
3. Von den Kalfaktoren ... die Haftlinge von ihm folgendes: 4. Er wurde ... verhaftet. 5. Er verteilte ... gegen den Krieg. 6. Er ... zu einer groB&n Widerstandsgruppe und war ein ... 7. Die Faschisten haben ihn lange gequalt, aber er ... 8. Dann ... ihn die Faschisten ... 9; Auf solche Weise ... die Faschisten seine Verbin- dungen ... 10. Aber der Mann ... das und ging nicht fort. 11. So wurde er wieder ... geworfen. 12. Man ... ihn, als der Krieg zu Ende war. 13. Er ... auf dem Wege ins Krankenhaus. ein Zuchthaus; sterben; wahrend der Verhore; befreien; erfahren; auf dem Bahnhof; Flugblatter; in die Zelle; ge- horen; wissen; Illegaler; wollten ... feststellen; schweigen; freilassen III. Перескажите содержание текста „Der Schweigende". WITZE „Warum brauchen Sie eigentlich drei Brillen (очки), Herr Professor?11 „Das ist doch ganz einfach, mein lieber juriger Freund! Ich brauche eine Brille fiir das Fernsehen, eine fiir das Nahsehen und die dritte, um die beiden anderen zu suchen!1' i* *? „Wie kam das nur, daB du Sieger im Waldlauf wur- dest? Wir dachten alle, du kommst wie immer als Letz- ter! “ „Tja, anfanglich sah es auch so aus. Aber als ich dann ausruhen wollte, habe ich mich auf ein Wespennest (оси- ное гнездо) gesetzt." ИЗ
* *; * „Herr Doktor, ich habe ja in der Schule nicht gelernt, ich kann nicht lesen. Ich habe vergessen, es Ihnen zu sagen." EIN SPANIER nach Alfred Kurella Russen, lebendige Russen, Sowjetleute aus Moskau! Die Nachricht kam, als sich die Panzerkolonne Vai de Morillo naherte: „Am Dorfeingang befindet sich die De- legation des Internationalen Schriftsteller-Kongresses, dort auch die Sowjetschriftsteller aus Moskau." Gaste aus Moskau! Das war ein Geschenk fiir die Taten, die der Panzer- kolonne bei dem Angriff auf Villanueva bevorstanden. Es wurde lebendig im Wagen. Die Fahrer liefien die Motoren schneller laufen. Jeder wollte sich in Ordnung bringen. Die Sowjetmenschen zu sehen, das war eine Feier fiir alle. Aber besonders freute sich der Kanonier des dritten Panzers Miguel Zorilla. Oh, er wufite, was das bedeutefe: Russen, Sowjetmen- 114
schen. Fiir jeden republikanischen Soldaten, fiir jeden spanischen Patrioten waren diese Worte: „Viva Russia", von grofier Bedeutung. Auch fiir Miguel. Er war nie in der Sowjetunion gewesen. Fiir einen an- dalusischen Schmiedssohn war das unmoglich. Auch ge- sehen hatte er niemals einen lebendigen Russen. Aber er hatte einen Beweis dafiir, dafi es dieses Land gab und dafi dieses Land den spanischen Republikanern half.— Sein Beweis war eine kleine Biichse; „Moloko" stand auf der Biichse. Diese Biichse hatte er bekommen, als er im Ausbildungslager bei Alicante gewesen war. Viele Monate waren schon vergangen. Aber Miguel behielt die Biichse als eiserne Ration 1 fiir das Fest des Sieges iiber die Fa- schisten. Die Panzerkolonne naherte sich den ersten Hausern des Dorfes. Zu beiden Seiten der Strafie lagerten Infan- teriebataillone. Es ging langsam vorwarts. Nun kam der Befehl zum Aussteigen. Neben einem Haus stand eine grofie Menschengruppe. Der Kommandeur ging auf die Gruppe zu, machte halt und meldete. Miguel betrachtete die Delegierten, Man konnte sie leicht erkennen, sie wa- ren in Zivil. So sahen also die Gaste, die auslandischen Schriftsteller aus. Auch die Russen mufiten dabei sein. Wer waren die Russen? Miguel versuchte an der Klei- dung, an den Gesichtern die Russen zu erkennen. Aber es gelang ihm nicht, auch nicht, als die Delegierten jetzt sprachen. Ihre Worte waren gleich fremd. Das Wort Mo- lo-ko, das einzige, was Miguel von der russischen Sprache wufite, kam nicht. Erst als dann der Ubersetzer sprach, wurde alles klar. Der erste Redner war also der Russe gewesenl^Miguel suchte ihn und fand ihn auch. Und als das Kommando „Riihrt euch!" ertonte, lief Miguel vorwarts mit den ande- ren republikanischen Soldaten zu den Delegierten. Er mufite dem Moskauer die Hand driicken. Das war sein einziger heifier Wunsch. Und da stand er plotzlich vor dem Delegierten und versuchte etwas zu sagen, fand aber keine Worte. Da ertonte schon das Kommando „An die Wagen!" Und da bemerkte Miguel ein Abzeichen an der Brust des Russen. Er griff danach, der Russe verstand. Er steckte das Abzeichen in Miguels Blusentasche und kiifite ihn. 115
Das alles geschah im Laufe weniger Sekunden und Miguel wuBte kaum noch, wie er unter dem Beifall der Stehenden zuriicklief, und seinen Wagen erreichte. Erst als der Wagen anfuhr, kam er wieder zu sich, ,* * * Nach dieser Begegnung waren heifie Tage. Miguels Panzerabteilung spielte eine wichtige Rolle bei dem Durchbruch der feindlichen Stellungen vor Villanueva. Der ganze Angriff war fiir die Francisten unerwartet. Und besonders unerwartet waren die republikanischen Panzer. Drei Tage lang ging es ununterbrochen vorwarts, iiber Strafien, Felder, Graben. Die Panzer stiefien vor, suchten wieder Kontakt mit der Infanterie, stieBen wieder vor, kehrten zu ihren fahrenden Basen zuriick, um Brennstoff, Wasser, Munition zu holen, und. fuhren wieder vorwarts. Am vierten Tag wurden neue Infanterieregimenter herangezogen. Die Zusammenarbeit, die am Anfang gut organisiert war, begann nachzulassen. Oft operierten die Panzer allein weit vor den Schiitzenlinien. Nach Villanueva wurde Brunete genommen. Aber dann kamen die ersten kleinen Riickschlage. Denn die Faschisten haben auch frische Reserve herangezogen, vor allem Artillerie, und begannen die Panzerabwehr zu orga- nisieren. Miguel dachte nicht an Strategie und Taktik dieser grofien Durchbruchsschlacht. Er mufite schiefien. Es gab schwere Stunden, ohne Schlaf, ohne Essen, im heifien Panzer. In diesem Moment nahm Miguel das russische Abzeichen. Es mufi gehen. Die Russen haben doch auch eine Revolution gemacht. Und es ging. Gegen Abend des fiinften Tages kam Miguels Panzer plotzlich zum Stehen... Miguel offnete den riickwartigen Schieber und sah: die Infanterie ging zuriick! Langsam, aber sie ging. zuriick. Zu dieser Zeit kamen zwei Befehle: der erste Befehl vom Fiihrerpanzer, zuriickzugehen. Das bedeutete den Panzer verlassen und zuriickkriechen. Der zweite Befehl kam vom Kommandeur des Panzers: Fa- schistische Infanterie riickt vor. Feuer auf SchiitzenkeU ten! 116
Aber das Schiefien dauerte nicht lange. Eine Detona- tion warf den Panzer zur Seite. Ein zweiter Schlag... Mi- guel verier das Bewufitsein. Fiir einen Augenblick er- wachte er wieder. Er lag auf dem Boden des Wagens. Sein Rucksack mit der russischen Milchbiichse ,,Moloko“ lag neben ihm. Mit letzter Kraft zog er den Rucksack an sich und verier wieder das Bewufitsein. Es war hell, als Miguel zum zweitenmal erwachte. Wo stand der Wagen? Hinter der Frontlinie — aber hin- ter welcher? demand kam an den Panzer heran und ver- suchte die Ttir zu offnen. Endlich offnete man die Tiirund Miguel sah die Uniform. Das waren die Faschisten. Die Seinen waren also weiter zuriickgegangen! Wie weit? Er war hinter der faschistischen Linie. Jetzt war es aus! Im Panzer war er allein am Leben geblieben. Die Faschisten zogen ihn aus dem Wagen und dann seinen Rucksack. Miguel wollte schreien und konnte nicht. Hatte ihm der Schock die Sprache geraubt2? Migu- el wufite, dafi sie ihn gleich erschiefien werden. Der Befehl Francos war,, die Gefangenen auf der Stelle zu erschiefien. Aber sie erschossen ihn nicht. Sie fanden im Rucksack die russische Biichse und sahen das Abzeichen an seiner Brust. Die Faschisten trugen ihn in einen Wagen, und die Fahrt begann. Es war schon Nachmittag, als das Auto endlich in einem Stadtchen vor einem dreistockigen Haus hielt. „Kannst du gehen?" fragte ihn der Posten. Miguel nickte. Mit zwei Soldaten betrat er einen grofien Raum. Viele Personen, fast alle in Uniform, waren hier versam- melt. „Das ist er also", sagte der Mann in Generaluniform. „Darf ich Sie bitten, naher zu kommen", wandte sich der General an eine Gruppe von Zivilisten. „Ich bitte Sie diesen aufierordentlichen Fall in Ihren Zeitungen zu be- schreiben". Die Manner in Zivil, alle mit Notizblocken und Blei- stiften bewaffnet, einige mit Photoapparaten, kamen naher. „Wir gehen zum Verhor iiber", sagte der General. Der Dolmetscher kam an Miguel heran und fragte: „Как twoja Familija?" Miguel verstand ihn nicht. Der Dolmetscher wieder- holte die Frage. Miguel schwieg. „Es ist klar“, sagte dann der Dolmetscher dem Gene- 117
ral spanisch, „er markiert den Stummen3! Wir kennen das. Sie haben den strengen Befehl, fiber Ihre Herkunft zu schweigen.“ Miguel glaubte seinen Ohren nicht. Er wollte etwas sagen aber konnte nicht. Dann rief man den Stabsarzt, er stellte triumphierend fest: „Natiirlich! Simulant!" Die Manner in Zivil machten schnell Notizen. Da kam wieder der Dolmetscher: „Jetzt werden wir es gleich haben“, sagte er auf spa- nisch und zeigte Miguel seine Biichse. „Schto eto sa Moloko, twojo?" Miguel horte nur das Wort — Moloko. Er vergafi alles um sich herum und nickte frohlich. „I eto?“ zeigte der Dolmetscher auf das Abzeichen. „Mein Herr General, die Sachbeweise! Es ist alles klar“. Miguel stand da und .verstand noch immer nicht, was das alles bedeutete. Aber gleich darauf verstand er alles. Der General stand, auf und las vor: „Im Namen ... Generalissimus Franco wird hiermit der bolschewistische Panzersoldat .. zum Tode durch Erschie- fien verurteilt“. Miguels Augen wurden grofier und grower. Hort er recht? Aber das ist doch nicht moglich! Er ein Russe? Erschiefien, ja, das erxfrartete er, aber so? Nein, das mu6- te man aufklaren, aber wie? Schon hatte die Wache ihn gepackt und zum Ausgang gefiihrt. Miguel horte noch, wie der General den Journalisten sagte: „Die Herren werden gern der Exekution beiwoh- nen?“ Jetzt stand Miguel mit dem Riicken an der Mauer. Ein Kommando: zwolf Gewehre richteten sich auf ihn, und da auf einmal konhte Miguel wieder sprechen. Er schrie: „No tirad, no tirad! Nicht schiefien, nicht schie- fien!“ Der Qffizier liefi den Sabel sinken. Was war das, der Stumme sprach und spanisch?! „Schiefit nicht11, — schrie Miguel, „ich bin doch Mi- guel Zorilla. Ich bin kein...-‘ Die Journalisten notierten etwas. Der Offizier sah auf den General. Die Soldaten liefien die Gewehre sin- ken. Und da rief Miguel den Soldaten zu: 118
„Ja, schiefit nur, schieBt! Sie haben recht, wir sind alle Bolschewiken, wir sind all Ru...!“ Weiter kam er nicht. Der Major zog seinen Revolver und schofi einmal, zweimal... 1. eiserne Ration—неприкосновенный запас 2. hatte ihm der Schock die Sprache geraubt — шок лишил его дара речи 3. er markiert den Stummen — он притворяется не- мым SPRECHUBUNGEN I. Проверьте, правильно ли вы поняли содержание рассказа „Ein Spanier**: 1. Wahrend des Krieges in Spanien kam zu den Re- publikanern eine Schriftstellerdelegation. Stimmt das? 2. Unter den Delegierten waren auch Schriftsteller aus der Sowjetunion. Stimmt das? 3. Der Turmschiitze Miguel Zorilla sprach mit dem Russen und bekam von ihm ein Abzeichen. Stimmt das? 4. Miguel hatte noch eine Biichse mit Milch. Diese Biichse war ein Geschenk aus der Sowjetunion. Stimmt das? 5. Als Miguel von den Francoleuten gefangengenom- men wurde, hielten ihn die Faschisten fiir einen russi- schen Soldaten. Stimmt das? 6. Miguel erklarte den Faschisten, daB er kein Russe ist. Stimmt das? 7. Wahrend des Verhors markierte Miguel einen Stummen. Stimmt das? 8. Erst vor seinem Tode konnte Miguel wieder spre- chen und erklarte den Faschisten, dafi er ein Spanier ist. Stimmt das? 9. Miguel blieb am Leben. Stimmt das? II. Запомните: die Hand driicken — пожать руку als Beweis daftir — как доказательство этому auf der Stelle — на месте. auf einmal — вдруг Spanisch sprechen — говорить по-испански . recht haben—быть правым 119
vor dem Angriff — перед наступлением bei dem Durchbruch — во время прорыва zum Gegenangriff iibergehen — перейти в контрна- ступление am Ende des Verhors — в конце допроса III. Заполните пропуски стоящими справа щей форме: 1. ... auf Villanueva sprachen die republikanischen Soldaten mit einer Delegation des Internatio- nalen Schriftstellerkongresses. 2. Miguel Zorilla wollte unbe- dingt dem russischen Delegier- ten ... 3. Miguel wufite, dafi die So- wjetunion den Republikanern ... 4. ...bekam er einmal als eiserne Ration eine kleine Biichse ,,Mo- loko“. 5. Miguel ... unter den Dele- ' gierten _ den russischen Schrift- steller und lief zu ihm. 6. Der russische Schriftsteller ... Miguel ein Abzeichen. 7. Als die groBe Schlacht be- gann, spielte Miguels Panzerab- teilung eine grofie Rolle ... der feindlichen Stellungen. 8. Wahrend dieser Schlacht ... zwei Stadte, Villanueva und Bru- nete, von den Republikanern ... 9. Aber dann ... die Faschis- ten ... 10. Miguels Panzer wurde ab- geschossen und Miguel ... von den Faschisten ... 11. Miguel wurde ... nicht er- schossen, weil die Faschisten ihn fiir einen Russen hielten. 12. ...fanden die Faschisten die Biichse ,,Moloko“ und sahen an seiner Brust das russische Abzei- chen. словами в соответствую- перед наступлением пожать руку помогать как доказательство этому находить дарить во время прорыва были взяты переходить в контр- наступление был взят в плен на месте в его рюкзаке 120
13. Sie ... Miguel in den faschi- stischen Stab. 14. ... wurde Miguel verhort, aber er konnte kein Wort sagen. 15. Erst ... verstand Miguel, dafi die Faschisten ihn fiir einen Russen hielten. 16. Der General ... Miguel 2u erschiefien. 17. Man fiihrte ihn in den Hof und ... konnte Miguel wieder sprechen. 18. Miguel ... , und die Solda- ten senkten die Gewehre. 19. Und da rief Miguel den Sol- daten: „Schiefit nur ... . Wir sind alle Bolschewiken". доставлять в фашистском штабе в конце допроса приказывать вдруг говорить по-испан- ски вы правы IV. Опишите бои республиканцев, используя следующие ключевые слова: heifie Tage; der Durchbruch; unerwartet; ununterbro- chen; angreifen; zwei Stadte; besetzen; frische Reserve; heranziehen; Riickschlage fuhren; zum Gegenangriff ubergehen; zuriickgehen V. Ответьте на вопросы по рассказу ,,Ein Spanier": 1. Wo diente Miguel Zorilla? 2. Welche Aufgabe hatte die Panzerkolonne? 3. Welche Delegation wartete auf die republikani- schen Soldaten im Dorf Vai de Morillo? 4. Hat Miguel friiher Russen- gesehen? 121
5. Woher wuBte er, daB die Sowjetunion den Republi- kanern half? 6. Gelang es Miguel, mit dem russischen Delegierten zu sprechen? 7. Was schenkte der russische Delegierte Miguel? 8. Wie verlief die Durchbruchsschlacht? 9. Warum wurde Miguel von den Faschisten gefan- gengenommen? 10. Warum haben ihn die Faschisten auf der Stelle nicht erschossen? 11. Wie verlief das Verhor? 12. Wie starb Miguel? VI. Расскажите содержание текста „Ein Spanier**. WITZE stand da Valentin ga'nz nur vom H6rensagen!“ Der Komiker Karl Va- lentin muBte einmal ’ als Zeuge vor Gericht (суд) aussagen. Der Richter (судья) belehrte den Schauspieler: „Also, Herr Valentin, Sie miissen nur das angeben, was Sie selbst gesehen haben und nicht, was Sie nur vom Horensagen wissen!*-* Va- lentin nickte. „Nun, Herr Valentin, wann sind Sie geboren?1* „Herr Richter**, ge- niedergeschlagen, ,,das weiB ich * * * Di ch ter: „Also, Sie glauben, ich sollte mehr Feuer in meine Verse (стихи) legen?“ Verleger: „Im Gegenteil, mehr Verse ins Feuer!“ 122
KINDER nach Ludwik Askenazy „Kinder1*, sagte der Gardeleutnant Alexei Gawrilo- witsch Nesterenko, der im Jahre 1945 in die Strafien Ber- lins als Sieger kam. „Kinder, sie sind wie Wachs. Aus Wachs macht man, was man will." Der Gardeleutnant Nesterenko wurde in Woltschansk, im Charkower Gebiet, geboren. Sein Gesicht war braun von den Winden alter sowjetischen Fronten, von den Murmansker Schneesturmen, von den Winden des Asowschen und des Schwarzen Meeres. „Kinder sind wie Wachs**, sagte Gardeleutnant Nesterenko. „Ich werde Ihnen was sagen: Ich bin einen Weg nach Berlin gegan- gen, der verdammt lang war — diese Lange kann sich heute niemand vorstellen. Auf diesem Wege sah ich Kin- der, die wie Steine in einen Brunnen geworfen wurden. Es war in Kamenez-Podolsk — der Brunnen war tiefund er war bis oben gefiillt mit kleinen Kindern. Ja, lieber Freund, aus soichen Brunnen habe ich meinen Zorn und meinen Mut getrunken. Ich habe in Warschau ein wahn- sinniges siebenjahriges Kind gesehen. Kurz — ich habe vieles gesehen. Und ich er2ahle es Ihnen, damit Sie verstehen, dafi ich von Hafi erfiillt war, als ich damals im Mai in diese Stadt kam. Ich sage es Ihnen, damit sie verstehen, was mit mir geschehen mufite, ч als ich in den Berliner Strafien kampfte. Wir hattep die Aufgabe, eine Berliner Strafie zu nehmen, es war ein erbitterter Kampf, um jedes Haus mufite man wie um eine Festung kampfen. Endlich haben wir die Aufgabe erfiillt. Ruhe. So eine Ruhe wahrend des Kampfes, ich weifi nicht, ob Sie das kennen... Es ist still, ich rauche, aber etwas lafit mir keine Ruhe. Was, zum Teufel? Schiefit es da Oder nicht? Was ist das zum Teufel? — denke ich. Es ist ein Fenster im zweiten Stock. Ich steige hinauf, und was finde ich? Am Fenster steht ein Junge, acht Jahre alt. In der Hand halt er eine Kinderpistole und feuert aus dem Fenster einen Schufi nach dem anderen. Endlich sieht er mich und ist furchtbar erschrocken, aber noch halt er seine Pistole, diese seine lacherliche kleine Pistole, ge- gen mich gerichtet. Seine Augen sind bose und so un- 123
kindlich. Nein, es waren keine Kinderaugen — ein kleines Tier war das. „Na, du, da!“ sagte ich, ,,du schieBt auf die Rote Arrjiee?" Er schweigt. Was soli man mit so einem Kind anfangen '? — denke ich. Das ist doch kein Kind. Was macht man mit ihm? Diese Augen ... Was haben sie nur aus den Kindern gemacht! Diese Verbrecher! In diesem Moment fuhr draufien unsere Feldkiiche vorbei. Darauf safi unser Koch Trofim und lachte zufrie- den. Der Junge bemerkte auch die Kiiche und war plotz- lich so klein, so ungliicklich und mager mit seiner Kinder- pistole. So rief ich dem Koch zu: „Schick mir Borschtsch herauf und Brot!“ Der Kleine begann zu essen, aber seine Hand zitterte. Also nahm ich den Loffel— Obung habe ich darin keine2, wissen Sie, ich bin noch nicht verheiratet— ich nahm also den Loffel und fiitterte ihn. Ehrlich gesagt, das war das erste Kind, das ich in meinem Leben gefiittert habe. Und die kleine Pistole... die Pistole lag am Fenster. Und dann begann der Kleine zu weinen, zitterte und weinte. Und ich habe ihn an mich gedrikkt — die ganze Bluse-hat er mir nafi geweint3. Das wollte ich Ihnen sagen. Spater wurden wir Freunde. Jede Woche kam er zu mir nach Potsdam. Ich lehrte ihn Russisch, ich gab ihm Bucher... „Und jetzt wollen wir noch eine Zigarette rauchen“; sagte Leutnant Nesterenko. „Es gibt nichts Besseres als eine gute Zigarette". Wir rauchten schweigend. Es war ein sonniger Friih- lingstag. Das Grim im Park war frisch und stark wie die Farbe der Bluse des Gardeleutnants Alexei Gawrilowitsch Nesterenko. 1. Was soil man anfangen? — Что делать? 2. Ubung habe ich darin keine — практики у меня никакой 3. hat er mir пай geweint — намочил слезами , SPRECHUBUNGEN I. Ответьте на вопросы по рассказу „Kinder": 1. Wo und wann wurde Nesterenko geboren? Q. Welchen Dienstgrad hatte er im Jahre 1945? 3. Was machte Nesterenko wahrend des Krieges? 124
4. War sein Weg durch den Krieg schwer? 5. Wann kam Nesterenko nach Berlin? 6, Warum war er von HaB erfiillt, als er in die Hauptstadt des faschistischen Deutschlands kam? 7. Welche Aufgabe hatte seine Einheit? 8. Wen fand Nesterenko in einem zerstorten Haus? 9. Wie alt war der Junge? 10. Was machte der Junge im zerstorten Haus? 11. Welchen Eindruck machte der Junge auf Neste- renko? 12. Was machte Nesterenko mit diesem deutschen Jungen? 13. Was wollte Nesterenko mit dem Satz „Kinder sind wie Wachs" sagen? 11. Расскажите содержание текста „Kinder". III. Составьте, диалог на тему о Великой Отечественной войне, ис- пользуя следующие ключевые слова: beginnen; im Jahre; zuriickgehen; zum Stehen brin- gen; zuriickwerfen; befreien; zu Ende sein; der Tag des Sieges IV. Прочтите диалог и расскажите по-иемецки, ч-fo вы узнали о бое- вом пути обоих собеседников: Birykow: Entschuldigen Sie, ist es moglich, dafi wir uns friiher schon gesehen haben? G a w r i 1 i n: Ja, Ihr Gesicht scheint mir auch bekannt zu sein. Sind Sie Teilnehmer des GroBen Vaterlandischen Krieges? Birykow: Ja, sicher. Ich kampfte an drei Ukraini- schen Fronten und dann an der zweiten Belorussischen Front. G a w r i 1 i n: Ich habe auch den ganzen Krieg mitge- macht. Ich habe den Krieg als einfacher Soldat begonnen. Von Moskau bis Berlin bin ich mit den Kampfen ge- gangen. Das war ein verdammt langer Weg nach Berlin. Birykow: In Berlin waren Sie! Oh, da weiB ich: wir haben uns in Berlin gesehen. Gawr.il in: Aber bestimmt! Jetzt weiB ich auch: Sie waren Hauptmann und haben eine Kompanie befehligt. Birykow: Ja, das stimmt vollkommen. Wo waren Sie denn damals? 125
Gawrilin: Ich war Batteriechef, wir unterstiitzten Ihre Kompanie beim Kampf in den StraBen Berlins. Birykow: Richtig!’Es war ein erbitterter Kampf! Gawrilin: Ja, dort mufite man um jedes Haus wie um eine Festung kampfen. Birykow: Ja, das waren heifie Tage. Wissen Sie, viele unsere Frontkameraden besuchen mich und wir erin- nern uns oft an diese Tage. Gawrilin: Oh! Ich mochte auch alte Freunde wie- dersehen! Birykow: Dann rufen Sie mich bald an und wir wrerden uns treffen. anekdoten Als Einstein, eines Tages nach Hause kam, wandte er sich plotzlich an den Portier; „Sagen Sie bitte, wo wohnt Professor Einstein?11 Bestiirzt antwortete ihm der Portier: „Ja, gleich ... Sie sind doch Professor Einstein.“ „Jawohl! Ich habe aber vergessen, in welchem Stock ich wohne.“ .* * * Einmal kam zu Anatole France ein Madchen, das ihm ihre Dienste als Stenografistin anbieten wollte. „Monsieur", wandte sie sich an den Schriftsteller. „Ich kann 150 Worter in einer Minute stenografieren." „Gut, aber woher soil ich fiir Sie so viele Worter nehmen?" erwiderte der Schriftsteller erstaunt. FOR DEN FRIEDEN, FOR DAS LEBEN Nach P. Feld („Neues Leben" vom 24. Januar 1964) (Den Erinnerungen A. M. Gorkis, S. J. Aralows, L. A. Foti- jewas, den Hinweisen M. A. Ignatjews, des Sohnes von A. M. Ignatjew, ferner den Dbkumenten aus dem Institut fiir Parteigeschichte beim Moskauer Komitee und Moskauer Stadt- koinitee der KPdSU sowie aus dem Gorkimuseum entnommen.) „Guten Tag, .Alexej Maximowitsch, ich freue mich sehr, Sie zu sehen. Wie steht’s mit der Gesundheit? Haben Sie zu Mittag gegessen?" 126
„Guten Tag, Wladimir Iljitsch! Ich bin gesund und habe zu Mittag gegessen.** „Stimmt es?“ „Ehrenwort! In der Speisehalle des Kreml.“ „Suchen Sie eine Pfeife? Sie sind doch ein unverbes- serlicher Mensch. Es geht denn um die Gesundheit eines beriihmten Schriftstellers. Das ist doch Verschwendung von Staatsgut, mein Lieber!*1 Dann fragte Wladimir Iljitsch lachelnd: „Haben Sie in der Zeitung gelesen, dafi bei Samara Erdol gefunden wurde?** „Nein, Wladimir Iljitsch, ich habe es nicht gelesen.** ,,Hm, hm! Sie haben es nicht gelesen ... Das Erdol wurde unter sehr komischen Umstanden entdeckt. Man teilt mit, daB die Bauern die Radaehsen mit dem Erdol schmieren. Es sickert direkt aus dem Erdboden hervor. Der Teufel hoi’s! 1 So was kann nur bei uns in RuBland passieren! Ich rief im Volkswirtschaftsrat an — auch dort hat niemand etwas gehort, weiB niemand davon. Ich habe sie ttichtig ausgescholten. Gab ihnen den Auftrag, unver- ziiglich nachzupriifen. Hatten wir doch Erdol genug! 2 Die Lokomotiven heizen wir nur mit Holz, und bei Stei- gungen konnen sie die Ziige nicht ziehen. Mit Motoren fur Automobile und Flugzeuge steht es ganz schlecht: sie brauchen kein Holz, sondern Benzin „Wissen Sie eigentlich, weshalb ich zu Ihnen gekom- men bin, Wladimir Iljitsch?** „Selbstverstandlich nicht ... Ubrigens— ich kann es mir denken: irgendein Enthusiast muB dringend gerettet, wer- den. Stimmt?** „Es stimmt, Wladimir Iljitsch. Es ist notig. Sie haben soeben von Flugzeugen gesprochen, die ohne Erdol nicht fliegen wollen. Unsere Feinde haben Erdol, und Sie wis- sen besser als ich, wieviel Unannehmlichkeiten ihre Luft- piraten der Roten Armee bereiten. Nun also, ein auBeror- dentlich begabter Erfindbr und Enthusiast hat schon im Jahre 1916 ...“ ein Gerat zum Korrigieren des Feuers gegen feind- liche Flugzeuge konstruiert**, setzte Lenin fort. „Und das ist niemand anderer als unser gemeinsamer Bekannter, Genosse Ignatjew, den wir noch vom Ausland her kennen. Hab ich’s erraten?** 127
Gorki breitete verwundert die Arme aus. „Ich habe nie an Hellseher geglaubt, aber man lernt nie aus! Sie sind Hellseher, Wladimir Ujitsch. Gerade von Ignatjew wollte ich Ihnen erzahlen ..." Halb im Scherz, halb im Ernst sagte Wladimir'Iljitsch: „Gestatten Sie mir, das zu tun. Alexander Michailo- witsch Ignatjew war, wie mir scheint, im August acht- zehn bei mir. Er erzahlte mir von seinem Artillerie-Feuer- leitgerat zur Bekampfung feindlicher Flugzeuge. Er beklagte sich: das Gerat und die Zeichnungen sind wah- rend der Revolution verlorengegangen. Ich glaube, ich erwiderte ihm: Wenn die Revolution an dem Verlust schuld ist, wird sie ihren Fehler wiedergutmachen. Ich bat Aralow aus der Operativen Abteilung, MaBnahmen zu treffen, um es zu linden, gab Ignatjew einen Brief an ihn. Aralow fand Qinen Raum ftir die Werkstatt, damit Ignatjew, wahrend man das Gerat sucht, ein neues bauen kann. Nach etwa einem Monat rief mich der piinktliche Aralow an. Er sagte mir, dafi das Gerat in Kostroma im Laderaurn eines Kahnes gefunden wurde. Aber SpaB beiseite3, Ignatjew hat uns groBe Dienste geleistet, und ich gehore nicht zu denen. die so was vergessen," „Alexander Michailowitsch Ignatjew ist ein kluger Kopf, ein Talent, aber aufierordentlich bescheiden, Wladi- mir Ujitsch...“ „Halt, halt! Ich kenne Ignatjew! Er ist durch und durch unser Mann und hat das wiederholt bewiesen. Was soil ich tun?“ „Die Sache ist folgende: ich bitte Sie, hinzufahren und sich das Gerat apzusehen. Es ist fertig, zwei Jahre hat er fiir die neue Variante gebraucht, aber man gibt ihm keine Einwilligung zur Herstellung eines Versuchs- gerats.“ „Was verstehe ich schon davon? Ubrigens, , hm, hm! Einverstanden! Ist das weit?“ „Vom Mjassnitzki-Tor ist es ein Katzensprung4, Jusch’ kow-Gasse.“ „1st das nicht die GAU?“ „Das ist sie.“ „Aber eins wollen wir ausmachen“, Lenin zwinkerte spitzbiibisch5, „nehmen wir dort weder Mantel noch Miitze ab. Sozusagen aus Tarnungsgriinden. Es ist un- hoflich, aber ich hoffe, man wird’s uns verzeihen. Und 128
spater wollen wir uns, sagen wir am Freitag, te- lefonisch verstandigen. Fahren wir gleich los. Efn- verstanden?" „Vielen Dank, Wladimir Ujitsch! Ich gehe jetzt. Will Ignatjew die freudige Nachricht bringen und ihn wegen ... der Tarnung informieren ..." * *. .* An einem windigen kiihlen Sommertag betraten Ldnin und Gorki in abgetragenen Herbstmanteln und Miitzen das Gebaude der Haupt-Artillerieverwaltung. An der Treppe versperrte ihnen ein Posten den Weg. ,,Passierschein!“ „Bitte." Gorki holte £inen Passierschein zum Betreten des Kreml hervor. Der Mann drehte das rote Biichlein lange hin und her 6 und gab es dann Gorki zuriick: „Das gilt nicht.“ „Weshalb?" „Wir sind doch eine Militarbehorde, lieber Genosse. Sie aber, entschuldigen Sie ... Und aufierdem haben Sie nicht das richtige Mandat." „Ein Augenblickchen, Genosse", wandte sich Lenin an die Wache. „1st Ihnen eigentlich bekannt, dafi vor Ihnen der Schriftsteller Maxim Gorki steht?" „Bekannt, nicht bekannt! Das gilt nicht und basta!" „Und basta?" Lenin machte. ein ganz verdutztes Ge< sicht und fragte Gorki: „Was wollen wir nun machen, Alexej Maximowitsch?" Gorki beriihrte vorsichtig den Armel der Wache: „Ног mal, Freund, kann man nicht jemand Bescheid geben 7, dafi wir hier sind?" „Vielleicht. Warten Sie bis jemand vorbeikommt. Aber das wird kaum der Fall sein8. Sie sind alle bei einer Sit-< zung." „Und was wurden Sie tun, Genosse, wenn wir ver- suchten9, ohne Ihre Erlaubnis hineinzugehen?" fragte Lenin. „Na, na, vorsichtig mit solchen Worten! Versuch es mal!" Der Mann legte vielsagend seine Hand auf die Revolvertasche. 129
Die Eingangstiir offnete sich; und ein ganz junger Rotarmist mit einer Aktentasche unterm Arm eilte vorbei. „Petka, wart mal!“ rief der Posten. „Keine Zeit, Onkel Wassja! Ich habe ein eiliges Paket abzugeben!" „Ruf dort jemand, sag, dafi zwei hineingehen wollen.“ „In Ordnung. Ich mache das!“ Fiinf Minuten spater kam Ignatjew die Treppe herun- tergerannt. „Entschuldigen Sie, um Gottes willen!. Der Posten, der im Bilde war, wurde vor kurzem abgelost... Bitte, kom- men Sie.“ * In der Mitte eines nicht sehr hellen Zimmers stand auf einem metallenen Dreifufi ein kleiner Kasten. Den Kasten umringten sechs, sieben altere Militars ohne Rangab- zeichen. Als Lenin und Gorki in Begleitung Ignatjewsdas Zimmer betraten, drehten sie sich nicht einmal um 10, son- dern unterhielten sich laut weiter. „Ich bitte um Entschuldigung", wandte sich Ignatjew an sie. „Es sind zwei Genossen gekommen, um sich das Gerat anzusehen. Ich hoffe, Sie gestatten, dafi ich kurz erklare..." „Das Gerat korrigiert also das Feuer auf Flugzeuge, Luftschiffe und Freiballons“, begann der Erfinder. „Es er- mittelt schnell die Korrekturen am Visier des Geschiitzes, wobei die Anderungen in der Entfernung und Hohe des Ziels beriicksichtigt werden..." Lenin blickte den Anwesenden aufmerksam in die Ge- sichter, und es schien, als hore er iiberhaupt nicht zu n. ,,Hm, hm! Alexander Michailowitsch", wandte sich Le- nin plotzlich an den Erfinder, „wie haben Sie das syn- chrone Funktionieren der Zielvorrichtung zustande ge- bracht? Und noch was: Lafit sich nicht die Einstellung der Geschiitzlaufe automatisch mit den Anzeigen des Ge- rates verbinden?" Ignatjew antwortete ausfiihrlich, dann mischten sich die Fachleute ein, und es begann eine Diskussion. „1st die Bedienung des Gerats nicht zu kompliziert? Werden es die Truppenteile deshalb nicht ablehnen?" fragte Lenin. 130
Ein ehemaliger General stiirzte sich fast auf Lenin: „Ein Artilleriegerat ist, wenn ich bemerken darf, eine komplizierte Sache, nicht fiir Laien. Wenn sich ein Offi- zier — Entschuldigung—ein Kommandeur ni6ht zurecht- findet, kommt ein anderer an seine Stelle, der es besser versteht... Ablehnung der Truppenteile!" sagte er unzu- frieden. „Konnen Sie sich iiberhaupt vorstellen, wie geist- reich hier das Prinzip des Visiers gelost wurde? Das ist doch eine Umwalzung in der Artillerie!" Die Anwesenden brachten ihre Zustimmung laut zum Ausdruck, und einer von ihnen sagte: „Nein, nein, das ist nicht zu kompliziert. Es gibt noch schwierigere Dinge. Es geht darum, welchen Nutzen man davon hat...“ Lenin wandte sich-an den Erfinder: „Glaubfin Sie nicht, daB man das Gerat auch nachts verwenden konnte, wenn man hier eine Карре mit einer Laterne anbrachte?" 12 „Ja, das ist eine wichtige Bemerkung." Ignatjew no- tierte sich diesen Vorschlag Lenins. „Denken Sie auch fiber den Transport nach“, fuhr Lenin fort.- „Wahrscheinlich wird ein spezieller Karren notig sein... Es ware 13 auch nicht schlecht, gleichzeitig ein Programm fiir die Ausbildung der Mannschaften aus- zuarbeiten, die das Gerat in den Stellungen bedienen werden. Aber im allgemeinen gefallt mir Ihre Idee, es ist eine vortreffliche Idee! Ich bin iiberzeugt, Ihr Gerat wird von der Armee ubernommen werden..." Als Lenin und Gorki sich verabschiedet hatten und weggegangen waren, sagte der ehemalige General zu Ignatjew: „Man sieht gleich, dafi Ihr Gast aus dem Generalstab istj ein Kenner der Artillerie. Dabei denkt er, wir haben es nicht erraten. Nein, meine Herren, uns fiihrt man nicht hinters Licht 14.“ „Und doch haben Sie sich geirrt", sagte lachend der gluckliche Ignatjew. „Wollen Sie wissen, wer gerade hier war? Der Vor-sit-zen-de des Ra-tes der Volks-kommissa- re Le-nin!“ Der General starrte Ignatjew an, der Mantel entglitt seinen Handen 15. Die anderen rannten ins Treppenhaus... Aber als sie die Strafie eireichten, bog das Auto gerade Um die Ecke, 131
„Wohin laufen Sie denn alle?“ fragte der Posten einen der Militarspezialisten. „Lenin ist hinausgegangen...“ „Lenin? Welcher war es? Der in der Miitze, der lange?“ „Nein, der andere!" „War es wirklich Lenin?" ,,Ach!“ Der Militarspezialist fand keine Worte. Lang- sam ging er wieder die Treppen hinauf. * & * Lenin, der im Auto neben Gorki saB, war erregt und lachte: „Ich wuBte, dafi er ein aufrechter alter Genosse ist, aber nicht einer von denen, die das Pulver erfunden ha- ben. Dabei ist gerade er dazu imstande. Nein, wie mich die Generale angefaucht haben, als ich den praktischen Wert des Gerates bezweifelte! Und ich habe es doch ab- sichtlich getan: ich wollte wissen, wie gerade sie dieses geistreiche Ding einschatzen." Dann wurde er nachdenklich: „Sehen Sie doch, Alexej Maximowitsch, welch sender- bares Paradox auf den ersten Blick: Wir Bolschewiki sind die friedliebendsten Menschen der Welt. Und doch haben wir uns soeben ein Gerat angesehen, das fiir den Krieg bestimmt ist... Aber wenn wir es auch einsetzen miissen, wird es doch dem Frieden und folglich dem Leben dienenl" 1. Der Teufel hoi’s! — Черт возьми! 2. Hatten wir doch Erdol genug! — Если бы у нас хватало нефти! 3. aber Spafi beiseite — но шутки в сторону 4. ... ist es ein Katzensprung — совсем рядом, в двух шагах 5. zwUikerte spitzbiibisch — озорно подмигнул 6. drehte das rote Biichlein lange hin und her — долго вертел в руках красную книжечку 7. jemand Bescheid geben—поставить кого-нибудь в известность 8. das wird kaum der Fall sein — вряд ли это слу- чится 132
9. Was warden Sie tun, wenn wir versuchten...— Что бы Вы сделали, если бы мы попытались 10, ... drehten sie sich nicht einmal um — они даже не оглянулись И. als hore er iiberhaupt nicht zu — как-будто он со- всем не слушал 12. dafi man das Gerat auch nachts verwenden konnte, wenn man hier eine Карре mit einer Laterne anbrachte — прибор можно было бы применять также ночью, если бы установить фонарь со светомаскировкой 13. es ware — было бы 14. uns fiihrt man nicht hinters Licht — нас не обма- нуть 15. entglitt seinen Handen — выскользнуло из рук SPRECH0BUNGEN I. Проверьте, правильно ли вы поняли содержание рассказа „Fur den Frieden, fiir das Leben": 1. Gorki kam zu Wladimir Iljitsch mit einer Bitte. Stimmt es? 2. Er bat Wladimir Iljitsch, dem Erfinder Ignatjew zu helfen. Stimmt das? 3. Wladimir Iljitsch kannte den Erfinder. Stimmt das? 4. Im Jahre 1920 hat A. M. Ignatjew ein Gerat zum Korrigieren des Feuers gegen feindliche Flugzeuge kon- struiert. Stimmt es? 5. Das Gerat und die Zeichnungen gingen verloren. Stimmt es? 6. Das Gerat wurde nicht gefunden. Stimmt das? 7. In zwei Jahren konstruierte A. M. Ignatjew ein neues Gerat. Stimmt es? 8. Wladimir Iljitsch und Alexej Maximowitsch kamen zu Ignatjew in die GAU. Stimmt es? 9. Der Erfinder zeigte den Besuchern das Gerat und erklarte ihnen, wie es funktioniert. Stimmt es? [[. Составьте несколько предложений co словами „wie mir scheint": Образец: Wie mir scheint, werden wir den Bahnhof in einer halben Stunde erreichen. HI. Дополните предложения по образцу: Образец: Der Feind versucht, den Flufi siidlich des Dorfes K. zu uberwinden. 133
1. Das 3. Bataillon versucht, ... 2. Die feindlichen Ein- heiten versuchen, ... 3. Der rechte Nachbar versucht, ... 4. Diese Panzerverbande versuchen, ... IV. Ответьте на вопросы по рассказу „Fiir den Frieden, fiir das Le- ben“: 1. Wer kam zu Wladimir Ujitsch? 2. Uber wen wollte Maxim Gorki Lenin erzahlen? 3. Kannte Wladimir Ujitsch den Erfinder? 4. Wann hat A. M. Ignatjew das Gerat zum Korri- gieren des Feuers gegen feindliche Flugzeuge konstruiert? 5. Wann ging das derat mit den Zeichnungen verlo- ren? 6. Wann und wo wurde das Gerat gefunden? 7. Wie lange arbeitete Ignatjew an der neuen Va- riante? 8. Wohin fuhren W. I. Lenin und Maxim Gorki? 9. Wer erklarte das Funktionieren des Gerats? 10. Welche Vorschlage machte Wladimir Ujitsch? V. Перескажите содержание текста „Fiir den Frieden, fiir das Le- ben". ANEKDOTE An einem schonen Tage machten die Bruder Heine, Heinrich und Maximilian, in einem leichten offenen Wa- gen einen Ausflug von Gottingen nach dem preuBischen Stadtchen Heiligenstadt. Ein breiter Chausseeweg fiihrte dahin. Sie erreichten die preufii- sche Grenze, wo an dem Schlag- baum plotzlich mit grober Stim- me „Halt!" gerufen wurde. Ein Feldwebel mit roter Na- se kam auf sie zu und stellte an den Dichter folgende Fragen: „Vorname?" — Antwort: „Heinrich." „Familienname?" — Ant- wort: „Heine." „Nichts Zollbares (подле- жащее оплате пошлиной)?" „Nichts, aufier Gedanken und Schulden (долги)." 134
WERNER HOLT UND SEINE KAMERADEN Nach dem Roman von D. Noll „Die Abenteuer des Werner Holt“ I Ziesche hatte' Ausgang. Vetter, Rutscher und Kirsch . spielten Skat. Wolzow saB wie gewohnlich fiber seinen Karten. Holt fragte von seinem Bett mit gespielter Ruhe: „Was gibt es Neues?“ Gleich war auch Gomulka da. „Es sieht ernst aus“, sagte Wolzow. „Die Halbinsel Cotentin ist in amerikanischen Handen. Das ist ja nur ein ganz kleines Stuck von Frankreich und doch ein strategischer Raum. Aber das ist fast nichts, wenn man das mit der Ostfront vergleicht." „Sieht es dort so schlecht aus?“ fragte Holt. Wolzow legte die Karte von Osteuropa auf den Tisch. Da offnete sich die Tiir. Der Wachtmeister Gottesknecht trat ein. Er sah sich priifend im Zimmer um. „Die Herren bei der Lagebesprechung? Na, Wolzow, es ist interessant, wie Sie die Lage an der Ostfront cha- rakterisieren! Bitte, weitermachen!“ Wolzow sah Gottesknecht an und sagte langsam: „Aber es ist doch sehr schwer. Der Wehrmachtbericht gibt ja nichts Konkretes. Da muB man sich das Bild selbst zu- sammenstellen.“ „Nun versuchen Sie“, sagte Gottesknecht. „Bis zum 20. Juni“, begann Wolzow, „stand die deutsche Front von dem Schwarzmeer westlich Odessa iiber Jassy zu den Karpaten, nach Norden uber Brody bis zum Pripjet. Dort schlofi sich der Mittelabschnitt an, der etwa dreihundert Kilometer nach Osten verlief langs des Pripjet, dann nordlich bis Rogatschow und Shlobin und im Bogen iiber den Dnjepr nach Norden und zuriick aufs westliche Dnjeprufer, um Witebsk, dann ein Stiick zuriick nach Westen bis Polozk. Dort schloB sich der Nordab- schnitt an, der steil nach Norden bis zum Peipus-See und weiter bis Narwa fiihrte." Er zeigte den Frontverlauf auf der Karte. „Die Russen haben diesen Frontbogen angegriffen, an vier Stellen, beiderseits Witebsk, dann bei Orscha, bei Mogilew und endlich beiderseits Bobruisk. Der Wehr- machtbericht sprach nur von „ortlichen Kampfen", aber das stimmt nicht. Nehmen wir als Beispiel die beiden 135
Durchbruche nordlich und stidlich Witebsk: am 21. Juni begann dort der Angriff, spater am 23. waren die Russen an beiden Stellen durch die deutsche Front gebrochen und am 24. haben sich die beiden russischen Stoflgruppen vereinigt. Das nenne ich...“ Wolzow zogerte. „Na, was denn?“ fragte Gottesknecht. „Herr Wachtmeister, wenn die Russen schon im Vor- marsch weit nach Westen sind und ostlich im Raum Wi- tebsk schwere Kampfe gemeldet werden, dann nenne ich das einen Kessel." Schweigen. Gottesknecht nahm eine Zigarette und rauchte. „Die Russen stofien sehr schnell vor“, fuhr Wolzow fort. „Dasselbe spielte sich auch im Raum Orscha — Mo- gilew ab: es hiefi „ortliche EinbrBche", einen Tag spater erscheinen Namen von Ortschaften, die viel weiter west- lich liegen. Aber am schlechtesten war es bei Bobruisk. Ich habe besonders aufmerksam gefolgt, wann die Russen den Dnjepr erreicht haben. Es klingt wie ein Witz, Herr Wachtmeister, aber die Russen sind gleichzeitig mit un- seren Divisionen fiber den Dnjepr gegangen!... Orscha ist gefallen. Mogilew und Bobruisk sind abgeschnitten. Im Raum zwischen dem Dnjepr und der Beresina operieren die Russen. Sie miissen jeden Tag die Beresina erreichen. Die Russen haben Bewegungsfreiheit." Gottesknecht schwieg eine Minute, dann fragte er: „Sie haben doch Vertrauen zur Fiihrung, Wolzow?11 „Jawohl, Herr Wachtmeister!" „Ich wurde nicht so oft die Lage besprechen '! Blicken Sie in Vertrauen auf unseren Fuhrer, besonders wenn Ziesche im Zimmer ist. Haben Sie mich verstanden?11 „Jawohl, Herr Wachtmeister!" „Grofiartig!... Und jetzt geht schlafen, wer weiB, ob ihr heute nacht zum Schlafen kommt2. Gute Nacht!" Wolzow legte wortlos die Karte zusammen. Gomulka trat ans Fenster und blickte in den spaten Sommerabend hinaus. Holt sagte: „Wirklich ein Original, dieser Wacht- meister, nicht?" Niemand antwortete. Dann sagte er leise und schnell: „Gilbert, ist es wirklich so, wie du sagst?“ Wolzow antwortete: „Ich kann mich tauschen. Es kann noch viel interessanter sein, denn ich weifi nicht. wieviel Divisionen in den Kesseln sind, was weiter westlich an Reserven geblieben ist." 136
„АЬёг warum sprichst du so ruhig daruber? Es geht doch um Deutschland! Mein Gott, was soli denn werden?" „Woher soli ich das wissen? Der Fiihrer wird schon etwas vornehmen. Das ist ja nicht der erste Krieg, wo es Ruckschlage gibt und doch noch gut endet.“ Er begann historische Beispiele aufzuzahlen: „Hannibal stand nach der Schlacht bei Cannae vor Rom und dann kain es doch anders! Oder die Goten, die sind unter der Fiihrung von Totila nach Bysanz vorgestofien und doch hat Narses den Krieg gewonnen. Oder an der Marne 1914, da haben die Franzosen genauso gesessen wie wir heute." Holt beruhigte sich. Ich bin wirklich sehr schwach und nervos. Nichts ist verloren, wenn jeder auf seinem Pos- ten steht, dachte er. 1. ich wurde nicht besprechen — я бы не обсуждал 2. ob ihr heute nacht zum Schlafen kommt — удастся ли вам сегодня ночью поспать SPRECHUBUNGEN I. Ответьте на вопросы по первой части рассказа „Werner Holt und seine Kameraden": 1. Wie heiBen Holts Kameraden? 2. Womit waren Vetter, Rutscher und Kirsch beschaf- tigt? 3. Was machte Wolzow? 4. Wer bat Wolzow, fiber die Lage an der Ostfront zu erzahlen? 5. Wer trat ins Zimmer wahrend der Lagebesprechung ein? 6. Wie charakterisierte Wolzow die Lage an der Ost- front? Was sagte Gottesknecht, als Wolzow seine Erzah- lung beendet hatte? 8. Wer war fiber die Lage an der Ostfront besonders beunruhigt? 9. Wie versuchte Wolzow, Holt zu beruhigen? II. Прочтите диалог и расскажите, как характеризовал Вольнов по- ложение на фронте: Aus wieviel Ab- Die Front bestand aus drei schnitten. bestand die Abschnitten. Front? 6—742 1 37
Wo verlief der Sud- abschnitt der Front? Wo verlief der Mit- telabschnitt der Front? Wo verlief der Nord- abschnitt der Front? Wann begann der Angriff der Russen nordlich und siidlich von Witebsk? Wann wurde Witebsk von den Sowjettruppen umringt? Wie sind die Sowjet- truppen vorgestofien? Wann erreichten un- sere Truppen den Dnjepr? 111. Расскажите первую часть raden", используя ответы Der Slidabschnitt der Front verlief von dem Schwarzmeer westlich Odessa bis zum Pripjet. Der Mittelabschnitt der Front verlief langs des Pripjet bis Rogatschow und Shlobin, dann bis Witebsk und Polozk. Der Nordabschnitt der Front verlief von Polozk bis zum Peipus-See und Narwa. Der Angriff beiderseits Wi- tebsk begann am 21. Juni 1943. Witebsk wurde am 24. Juni von den Sowjettruppen um- ringt? Die Sowjettruppen sind sehr schnell vorgestofien. Sie erreichten den Dnjepr Ende Juni 1943 und iiberwan- den den Dnjepr gleichzeitig mit den faschistischen Truppen. текста „Werner Holt und seine Кате- на вопросы упражнения I. anekdote Ein neugieriger Auslander, der Alexander Dumas vor- gestellt.wurde, interessierte sich fiir die Herkunft des be- riihmten Romanisten. „Sind Sie Quarteron, mein Herr?“ „Ja, mein Herr“, antwortete Dumas, der niemals seine Abstammung verhehlte (скрывать происхождение). „Und Ihr Vater?" fragte der Auslander. „War Mulatte", antwortete Dumas. „Und Ihr Grofivater?" „War ein Neger", erwiderte der Romanschriftsteller. ,,Ha!“ freute sich der Auslander. „Und darf ich fra- gen, wer Ihr UrgroBvater war?" 138
„Ein Affe (обезьяна), mein Herr!“ entgegnete Dumas argerlich, „Ein Affe. Meine Abstammung beginnt dort, wo Ihre endigt!" * * ,,Ich bin froh, dafi ich endlich den richtigen Aschenbecher fiir Peter gefunden habe.“ WERNER HOLT UND SEINE KAMERADEN Nach dem Roman von D. Noll „Die Abenteuer des Werner Holt“ (F о r f s e t z u n g) Seit dem letzten Luftangriff blieben die Freunde zu viert in der kleinen Stube. Die Baracke В wurde fiir den Ersatz befreit, der jeden Tag eintreffen sollte. „Sie durfen selbst bestimmen, wen Sie zu sich in die Stube nehmen wollen11, sagte Gottesknecht, „wie bin ich wieder zu Ihnen 1?“ Die Kameraden nahmen zu sich Kirsch und Branzner. „Die beiden sind in Ordnung“, sagte Wolzow. Gomulka sagte zu Holt: „Aber Branzner ist nicht besser als Ziesche." „Seit dem letzten Luftangriff”, meinte Holt, „ist die ganze Batterie so... fanatisch.'1 „Ich mochte wissen, wie- so?“ sagte Wolzow. „Wir sind doch ein militarisches 6* 139
Ziel. Das ist doch in Ordnung, wenn sie uns angreifen!" Branzner war wirklich noch schlimmer als Ziesche. Er sprach nur von dem fanatischen Glauben an den Fuhrer und es gab oft Streit in der Stube. „Ein bolschewistischer Schriftsteller", sagte einmal Branzner, „hat erklart... Ich glaube, er heifit Ehrenburg... Er hat erklart, dafi es fur die Bolschewisten nur ein Ziel gibt, und das heifit Berlin!" „Was ist hier besonderes?" fragte Wolzow. „Denkst du, die Russen wollen den Krieg nicht gewinnen? Die Einnahme der feindlichen Haupt- stadt ist fiir die Russen das strategische Ziel. Das kannst du schon bei Clausewitz lesen." „Du hast zu viel Sympathie fiir die Russen", sagte Branzner bose. Wolzow lachte nur. Aber auf einmal schimpfte Gomulka: „Das ist ja unmoglich! Noch ein Ziesche in unserer Stube. Werden denn diese Stanker nie- mals alle2?" „Nein!" schrie Branzner. „Nein, sie werden nicht alle! Was dir nicht gefallt, das sind' die besten Deutschen, die Nationalsozialisten. Alle denken so wie ich, ihr seid nur eine schlechte Ausnahme, die ganze Bat- terie denkt wie ich, das ganze deutsche Volk denkt so und glaubt an den Fuhrer, weil er der grofite Deutsche ist und der grofite Feldherr und... und..." „Und, und!" lachte Holt. „Nach dem Fuhrer kommst gleich du, was? der zweitgrofite Deutsche, der zweitgrofite Feldherr, der zweitgrofite Idiot..." ,,Ruhe!“ briillte Wolzow. „Seid ihr denn wahnsinnig?" Aber Branzner stand von seinem Bett auf und suchte nach seinen Schuhen: „So... so! Ihr habt es alle gehort! Er hat den Fuhrer einen Idiot ge- nannt! Ich mache Meldung!" Gomulka rief: „Quatsch doch nicht, Mensch, dich hat er Idiot genannt!" „Den zweitgrofiten", sagte Branzner. Gomulka meinte: „Sei doch zufrieden, dafi es noch einen grofieren gibt als dich!" „Nein, nein", schrie Branzner, ,,es gibt keine andere Erklarung: der Fuhrer ist der grofi- te Idiot!" Die Tiir wurde geoffnet. Gottesknecht trat ein. „Branzner!" sagte er streng. „Was hore ich? Was sagen Sie da?" Schweigen. Branzner stand halb angekleidet, einen Schuh in den Handen, vor seinem Bett. „Ich? Aber ich“, begann er, „der Holt, aber ich hab das doch gar nicht... ich wollte..." „Nehmen Sie sich zusammen!" rief Gottesknecht. „Was erlauben Sie sich!" 140
Holt verstand, dafi Gottesknecht lange an der Tiir stand, alles horte und nur auf den richtigen Moment wartete, um einzutreten. Branzner blickte hilflos auf Wol- zow, auf Holt, auf Gomulka. Endlich sagte Wolzow: „Der Branzner ist ja kein schlechter Kerl, vielleicht hat er es wirklich nicht so gemeint.“ „Das beste ware, wenn niemand etwas gehort hatte3, sagte Gottesknecht langsam. „Ich habe nichts gehort41, sagte Gomulka. „Ich auch nicht!1 11 „Ich habe schon geschlafenl11 „Ich als Nationalsozialist11, sagte Wolzow, ,,es ist ge- gen mein Moral, aber ich will auch nichts gehort haben.11 „Schon11, sagte Gottesknecht und ging fort. „Theater, alles Theater11, dachte Holt. 1. wie bin ich zu Ihnen? — как я к вам отношусь? 2. Werden denn diese Stanker niemals alle? Эти склочники никогда не переведутся? 3. das beste ware, wenn niemand etwas gehort hatte — самое лучшее было бы, если бы никто ничего не слыхал SPRECHUBUNGEN I. Проверьте, правильно ли вы поняли содержание второй части текста „Werner Holt und seine Kameraden": 1. Nach dem letzten Luftangriff nahmen die Kamera- den zu sich in die Stube Branzner. Stimmt das? 2. Branzner war ein fanatischer Nazi. Stimmt das? 3. Branzner hat den Fuhrer einen Idiot genannt. Stimmt das? 4. Gottesknecht wohnte diesem Streit bei. Stimmt das? 5. Gottesknecht wollte Branzner bestrafen. Stimmt das? 6. Die Kameraden verteidigten Branzner. Stimmt das? II. Дополните предложения стоящими справа словами: Образец: Wir gingen nach Hause... | вчетвером Wir gingen nach Hause zu viert. 1. Die Freunde kamen zu mir ... 2. Wir arbeiten oft ... in unserem Auditorium. 3. Sie waren in der Stube ... 4. Warum arbeiten Sie so selten ... ? 5. Wollen wir ... ins Theater gehen. вдвоем втроем впятером вдвоем втроем 141
111. Закончите предложения по образцу: Образец: Unsere • Stadt ist groB, aber sie wird noch grofier sein. 1. Er studierte gut, aber er wird noch ... 2. Mein Freund arbeitet an der Sprache viel, aber er wird noch ... 3. Wir kamen heute friih nach Hause, aber morgen werden wir noch ... 4. Heute ist es kalt, aber morgen wird es noch ... 5. Wir arbeiten oft zusammen, aber in Zukunft werden wir noch ... IV. Ответьте иа вопросы по второй части текста „Werner Holt und seine Kameraden": 1. Warum blieben die Kameraden nach dem letzten Luftangriff zu viert in der Stube, wie meinen Sie? 2. Wen haben die Kameraden zu sich in die Stube ge- nommen? 3. Was fiir ein Mensch war Branzner? 4. Hatte Wolzow wirklich Sympathie fiir die Russen? 5. Wer stritt mit Branzner? 6. Wie nannte Holt Branzner? 7. Was wollte Branzner dem Chef rhelden? 8. Wer trat wahrend des Streits ins Zimmer ein? 9. Warum kam Gottesknecht nicht friiher ins Zimmer? V. Расскажите содержание 2-й части текста „Werner Holt und seine Kameraden". WITZE „In sieben Billionen Jahren wird die Erde wahrschein- lich erkaltet sein“, erklarte ein Wissenschaftler seinen Zuhorern. „Wann bitte?“ fragte einer von ihnen. „In sieben Billionen Jahren!“—„Dem Himmel sei Dank, ich hatte namlich verstanden: in sieben Millionen Jahren!“ * * Ein Statistiker der Sprachforschung (филолог) traf einen Bekannten, 142
„Nach meinen letzten Resultaten gehoren die Worter: na, schon, und, wenn — zu den am meisten gebrauchten." Der Bekannte zuckte die Achseln (пожал плечами) und meinte: „Na und wenn schon! (ну, и что же?)!“ WERNER HOLT UND SEINE KAMERADEN Nach dem Roman von D. Noll „Die Abenteuer des Werner Holt“ (Fortsetzung) Am Abend hatte Holt Urlaub. Er war in Wattenscheid im Kino, als man den Alarm meldete. Holt verbrachte in der brennenden Stadt fast die ganze Nacht. Er kehrte erst am Morgen in die Batterie zuriick. Seine Uniform war verbrannt, er hatte mehrere Brandwunden. Die Ka- meraden begannen zu fragen, wie es in der Stadt war, aber Holt sagte nur: „Ich verstehe nicht, wie die Leute das aushalten." Da gab es gleich wieder Streit. „So, das verstehst du nicht?“ sagte Branzner. „Na, da werde ich dir das erklaren." „Das ist ja sehr interessant!“ sagte Gomulka. Branzner warf einen bosen Blick auf Gomulka und begann: „Die deutsche Nation' ist von festem Glauben an den Fflhrer und an den Endsieg erfiillt. Darum nimmt sie alle Lasten freudig auf sich.“ Gomulka fragte Branzner: „Hast du schon einen sob chen Angriff mitgemacht?“ ,,Nein.“ „Dann halt den Mund *!“ „Aber der Fiihrer...11 protestierte Branzner. „Du sollst den Mund halten!“ rief Gomulka. „Der Fuhrer hat auch noch keinen solchen Angriff mitgemacht! Er hat noch nicht einmal 2 eine ausgebombte Stadt be- sucht!“ Branzner wurde wiitend. „Das... das ... jetzt ist es genug!“ sagte er. „Heute legt ihr mich nicht wieder rein3! Jetzt mache ich eine Meldung! Ich gehe zum Chef!“ Holt rief: „Gilbert, nun sorg du doch endlich fiir Ruhel“ 143
Wolzow, der seine strategischen Lehrbiicher studierte, fragte uninteressiert: „Was willst du denn melden?” und vertiefte sich in seine Biicher. Branzner suchte seine Miitze. „So fing es 1918 auch an! Ihr treibt Zersetzung4! Feindpropaganda! Kirsch, du hast es gehort!" Kirsch, der Tischlersohn, safi am Tisch und afi Butterkeks. „Ich? Das haben hier alle gesehen, dafi ich fest geschlafen habe.“ Gomulka sagte zufrieden: „Da wird sich nichts machen lassen5, Branzner!*’ „Also gut“, schrie Branzner — „ich werde euch alien zeigen, Volksschadlinge! Saboteure...“ „Volksschadlinge?" rief Vetter aus seiner Ecke. „Also, Gilbert, so was darfst du als Offizierssohn nicht zulassen.1* Wolzow blickte von seinem Buch auf. „Wie hat er mich genannt?" „Volksschadling und Sa- boteur", hetzte Vetter. Wolzow sprang auf, fafite Branz- ner an der Bluse und schlug ihn ins Gesicht, so dafi Branzner zu Boden fiel. Wolzow war so stark, dafi er ihn mit einer Hand in die Luft hob und auf den Boden stellte. Dann stiefi er ihn -gegen die Wand und zog ihn wieder dicht zu sich heran. „Ног zu! Hor genau zu! Die paar Wochen, die ich noch hier bleibe, will ich Ruhe haben. Ich will nicht, dafi du mir meine Laufbahn verdirbst. Du wirst also damit aufhoren. Sonst ... weifit du, was sonst ist? Du bist nachts mit uns am Geschiitz. Ich schlage dich beim nachsten Schiefien mit einem Schraubenschlus- sel tot. Solche Unfalle geschehen nicht selten, das kannst du in den „Militarischen Briefen iiber Artillerie" lesen." Er setzte sich auf seinen Platz. Holt wurde unheimlich6, er wufite, das Wolzow seine Drohung erfiillen kann. Es ist alles dasselbe, dachte Holt. Ob er einen Hund totschlagt, ob er sich priigelt oder Nahfeuer schiefit ... es ist alles dasselbe! Bei der Leitungsprobe sagte Gomulka zu Holt: „Stell dir vor, Wolzow ware unser Feind 7!“ 1 2 3 4 1. dann halt den Mund — тогда замолчи 2. nicht einmal — даже не 3. heute legt ihr mich nicht rein — сегодня вы меня не проведете 4. Zersetzung treiben — заниматься разложением 144
5. da wird sich nichts machen lassen —тут ничего не получится 6. Holt wurde unheimlich — Хольту стало не по себе 7. Wolzow ware unser Feind — Вольцов был бы на- шим врагом SPRECHUBUNGEN I. Ответьте на вопросы по третьей части рассказа „Werner Holt und seine Kameraden": 1. Wo war Holt am Abend? 2. Wann kehrte er in die Batterie zuriick? 3. Warum hatte er Brandwunden? 4. Warum gab es in der Stube wieder Streit? 5. Wer stritt diesmal mit Branzner? 6. Was wollte Branzner dem Chef melden? 7. Wie nannte Branzner Holt und seine Kameraden? 8. Wer sorgte fiir Ruhe in der Stube? ‘ 9. Auf welche Weise sorgte Wolzow fiir Ruhe? II. Перескажите содержание третьей части текста „Werner Holt und seine Kameraden". III. Прочтите диалог и расскажите, что вы узнали из него о Хольте и его товарищах: A.: Guten Tag, Karl! Was liest du da? K.: Den Roman von Dieter Noll „Die Abenteuer des Werner Holt". Hast du dieses Werk gelesen? • A.: Ja, ich habe beide Teile dieses Romans gelesen. K.: Wie hat dir der Held des Romans gefallen? A.: Holt ist ein sympathischer Kerl, aber er ist sehr unsicher und zweifelt zu viel. Erst am Ende des Krieges hat er verstanden, wo seine Feinde und wo seine Freunde sind. Er hat sogar auf die SS-Leute aus einem Maschinen- gewehr geschossen. Aber er war doch sehr jung, mit 16 Jahren ging er an die Front. Sein Freund Gomulka hat mir besser gefallen. K.: Und was ist mit Gomulka geschehen? A.: Gomulka ist zu den Russen iibergelaufen, sobaid er an die Front geschickt wurde. Holt hat ihm dabei ge- holfen. K.: Aber warum hat Holt ihm nicht gefolgt? A.: Fiir Holt war noch damals das faschistische Deutschland eine Heimat, und er wollte die Heimat nicht 145
verraten. Erst spater hat er verstanden, dafi die Faschi- sten seine Heimat, sein Deutschland, in den Abgrund ge- stoBen haben. K.: Und wie gefallt dir Gilbert Wolzow? A.: Oh, das ist eine krasse Figur im Roman. Wolzow ist ein typischer Militarist, fiir ihn ist der Krieg der Sinn des Lebens. Er sagt doch am Anfang des Romans: „Bei mir heifit es: der Soldat hat zu kampfen. Also wird ge- kampft.“ K.: Ja, ich erinnere mich an diese Stelle. Wolzow war doch der Sohn eines Offiziers, und sein Onkel war ein General. So eine typische preufiische Militarfamilie. A.: Der Schriftsteller hatte kein Mitleid mit Wolzow. Er rennt selbst seinem schrecklichen Ende zu. Aber ich werde dir nichts mehr erzahlen, sonst wird es dir nicht interessant sein zu lesen. K.: Mach dir keine Sorgen, ich lese den Roman mit grofiem Interesse. IV. Дайте характеристику Хольту и его товарищам, используя сле- дующие ключевые слова: Wolzow: Offizierssohn; Feldherr werden; militarische Literatur; studieren; stark; grob; sich fiir den Krieg interessieren; Militarist Holt: klug; hilflos; Liebe; Volk; Heimat; gegen den Fuhrer sprechen Branzner: ein Stanker; fanatisch; Nazi; Meldung machen; der Fuhrer, glauben an (Akk)
DEUTSCH-RUSSISCHES WORTERVERZEICHNIS A ab: ab und zu иногда Abend m -e вечер; gegen Abend к вечеру Abendessen n ужин Abenteuer n приключение abermals опять abfahren (u, a) vi (s) отъез- жать; отходить; отплывать Abfahrt f -еп отправление abgeben (a, e) vt отдавать; пе- редавать abgemacht! договорились! abgeschnitten отрезанный abgetragen поношенный abhangen (i, a) vi зависеть abholen vt заходить (за кем-л.) ablegen vt снимать ablehnen vt отклонять, отвер- гать Ablehnung f -en отказ ablosen vt сменять abnehmen (a, o) vt снимать Abreise f -п отъезд abschleppen vt оттаскивать, от- буксировывать Abschnitt m -e отрезок absichtlich намеренно abspielen, sich разыгрываться, происходить abspringen (a, u) vi (s) спры- гивать Abteilung f -en отдел, отделе- ние; отряд; батальон abwinken vi отмахиваться Abzeichen n - значок Aktentasche f -n папка для бу- маг Alarm m -e тревога allein один, одна, одни; в оди- ночку alles всё; fiber alles превыше всего allgemein общий allmachtig всемогущий allmahlich постепенно allrussisch всероссийский Alltag пг -е будни alltaglich повседневный, обыч- ный als когда; чем; в качестве als ob как будто also итак, значит Alte(r) m -п(-) старик alter пожилой Alter п - возраст anbei при сем andern, sich перемениться anders иначе, по-другому Anderung f -en изменение anfahren (u, a) vi (s) тро- гаться Anfang m —e начало anfangen (i, a) vi начинаться anfangs сначала anfauchen vt зашипеть (на кого-л.) angekleidet одетый Angestellte(r) tn -n(-) служа- щий angreifen (i, i) vt нападать Angriff m -e атака; наступле- ние Angst f страх anhoren vt слушать ankommen (a, o) vi (s) при- бывать, приезжать Ankunft f без мн. ч. прибытие annehmen (a, o) vt принимать anrufen (ie, u) vt звонить no телефону (кому-л.) 147
anschauen vi смотреть (на кого-л., что-л.) anschliefien, sich (о, о) при- мыкать ansehen, sich (а, е) (Dat.) осматривать; смотреть; рас- сматривать Ansicht f -еп взгляд apsprechen (а, о) vi заговари- вать (с кем-л.) anstandig порядочный anstellen vt нанимать; ange- stellt sein состоять на служ- бе antreten: antreten lassen по- строиться Antwort f -en ответ Anweisung f -en указание Anwesende(r) tn -n(-) присут- ствующий anziehen (zog an, angezogen) vt надевать; angezogen sein быть одетым Anzug tn — e костюм Arbeltslose(r) tn -n(-) безра- ботный Arbeitslosigkeit f без мн. ч. безработица ar gern (sich) злить(ся), сер- дить (ся) arm бедный Arm m -е рука Armel tn - рукав Art f -en вид; род Artillerie f без мн. ч. артилле- рия Arzt m — е врач Asche f без мн. ч. пепел Aschenbecher m - пепельница Atelieraufnahme f -п киносъем- ка в павильоне atemlos запыхавшись aufatmen vi вздохнуть aufblicken vi (von Dat) взгля- нуть; оторвать взгляд (от чего-л.) auffallen (ie, a) vi бросаться в глаза auffordern vt просить, требо- вать Aufgabe f -п задание, задача aufgeben (а, е) vt бросать, прекращать aufgeregt взволнованный; взволнованно, возбужденно aufhalten (sich) (ie, а) задер- живаться), останавливать- ся) aufhBren vi (mit Dat.) прекра- щать (что-л.) aufklaren vt разъяснять, вы- яснять auflachen vi рассмеяться auflegen vt положить aufmerksam внимательно; jemanden aufmerksam ma- chen обращать внимание (кого-л. на что-л.) Aufmerksamkeit f без мн. ч. внимание Aufnahme f -п киносъемка aufnehmen (а, о) vt принимать aufpassen vi внимательно слу- шать aufrecht прямой, откровенный aufrichtig откровенно aufschreiben (ie, ie) vt записы- вать aufschreien (Ie, ie) vi вскрики- вать aufspringen (a, u) vi (s) вска- кивать aufstehen (stand auf, aufge- standen) vi (s) вставать aufstellen vt устанавливать aufsuchen vt разыскивать Auftrag tn -e. задание auftragen (u, a) vt подавать на стол Auftreten n - выступление aufzahlen vt перечислять Auge n -n глаз Augenblick tn -e момент aus: es war aus все было кон- чено ausarbeiten vt вырабатывать, намечать ausbilden vt обучать Ausbildungslager n - учебный лагерь ausfallen (ie, a) vi (s) выбы- вать из строя, не работать ausfiihrlich подробно Ausgang tn — е выход; выход- ной день ausgebombt разбомбленный 148
ausgehen (ging aus, ausgegan- gen) vi (s) выходить; хо- дить гулять aushalten (Ie, a) vt выдержи- вать Auskunft /-e сведение, справ- ка Ausland n без мн. ч. заграница auslandisch иностранный ausmachen vt составлять; ус- лавливаться, договариваться Ausnahme f -п исключение auspacken vt вынимать, вы- кладывать ausraumen vt вытаскивать; опоражнивать Ausreisevisum n -visa виза на выезд ausruhen, sich отдыхать Ausriistung f -en оснащение aussagen vt давать показания ausschelfen (a, o) vt отругать ausschlafen, sich (ie, а) высы- паться aussehen (a, e) vi выглядеть Aufienaufnahme f -n натурная съемка AuBenwelt f без мн. ч. внеш- ний мир аивег кроме; auBer dafi кроме того, что auBerdem кроме того АиВеге п внешность auBerordentlich чрезвычайный; исключительно aussteigen (ie, ie) vi (s) выхо- дить; вылезать; высажи- ваться Auswahl f -en выбор Ausweg tn -e выход ausziehen (zog aus, ausgezo- gen) vt снимать (одежду, обувь) В Bad п —er курорт (с минераль- ными источниками или на море) Badeort tn -е курорт Bahn f -ей железная дорога; zur Bahn fahren ехать на вокзал Bahnhof tn -е вокзал Bahnsteig m -е платформа, . перрон bald скоро, вскоре; bald darauf вскоре после этого Bank f ^-е скамья; станок BaBstimme f -п бас Bauchredner m - чревовеща- тель Bauer tn -n крестьянин Bauernfuhrwerk n -e крестьян- ская повозка beantworten vt отвечать Becher tn - бокал bedeuten vt означать Bedeutung f -en значение; bedienen vt обслуживать bedrohen vt угрожать beeilen, sich торопиться beenden vt оканчивать, закан- чивать Befehl -e приказ befehlen (a, o) vt приказывать befinden, sich (a, u) нахо- диться ' befreien vt освобождать befreunden, sich подружиться begabt одаренный Begegnung / -en встреча Beginn tn без мн. ч. начало beginnen (а, о) vi начинать; vi начинаться Begleitung f -en сопровожде- ние Begriff m -e понятие; im Begriff sein собираться (что-л. сделать) begruBen, sich здороваться behalten (ie, a) vt сохранять behandeln vt принимать боль- ных behaupten vt утверждать beide оба, обе; zu beiden Seiten по обе стороны beiderseits по обе стороны Beifall tn без мн. ч. аплодис- менты Bein п -е нова beinahe почти, чуть было beispielsweise к примеру beiwohnen vi присутствовать Bekampfung I без мн. ч. борь- ба с ... bekannt известный, известно 149
beklagen, sich жаловаться bekommen (a, o) vt получать bemerken vt замечать beobachten vt наблюдать (за чем-л., за кем-л.) beraten vt помогать советами bereit готовый bereits уже Berg т -е гора Bericht tn -е сообщение, сводка beriicksichtigen vt учитывать, принимать во внимание Beruf т -е специальность, про- фессия beruhigen (sich) успокаивать- ся) beriihmt знаменитый beriihren vt трогать, притраги- ваться Besatzung f -еп экипаж beschaftigen vt занимать; при- нимать на работу beschaftigt занятый bescheiden скромный beschliefien (о, о) vt решать (что-л. сделать) beschreiben (ie, ie) vt описы- вать besehen, sich (a, e) осматри- вать besetzt занятый besitzen (besafi, besessen) vt обладать (чем-л.) besonder особый besorgen vt исполнять besteigen (ie, ie) vt садиться (в транспорт) bestellen vt заказывать bestimmen vt решать, опреде- лять bestimmt определенный, пред- назначенный; конечно; уве- ренно bestrafen vt наказывать besuchen vt навещать, посе- щать betrachten vt рассматривать betreten (a, e) vt входить (куда-л.) Betrieb tn -e предприятие betriibt мрачный, грустный betriigen vt обманывать Bett n -en кровать bevor прежде чем 150 bevorstehen (stand bevor, be- vorgestanden) vi (s) пред- стоять bewaffnet вооруженный bewegen vt шевелить; (zu Dat.) склонить (к чему-л.) Bewegung f -en движение Bewegungsfreiheit f -еп свобо- да маневра Beweis m -e доказательство beweisen (ie, ie) vt доказы- вать bewirten vt угощать Bewohner tn - житель bewuBtlos без сознания Bewufitsein п без мн. ч. созна- ние bezahlen vt платить, оплачи- вать bezaubernd очаровательный bezweifeln vt подвергать сом- нению, сомневаться (в чем-л.) biegen (о, о) vi сворачивать Bild п -ег картина; im Bilde sein быть в курсе Bildhauer m - скульптор billig дешевый binden (a, u) vt привязывать bis до; пока не; bis auf кроме bisher до сих пор bitten (а, е) vt (um Akk) про- сить (у кого-л. что-л.) Blatt п —ег лист Ыаи голубой, синий bleiben (ie, ie) vi (s) оста- ваться Bleistift m -e карандаш Blick tn -e взгляд blicken vi смотреть Block m — e блокнот blofi лишь, только лишь BlumenstrauB m —e букет цве- тов Bluse f -n блуза; гимнастерка Boden tn —пол Bogen m - дуга bose злой, co злостью Brandwunde f -n ожог brauchen vt нуждаться (в чем-л.)-, man braucht нужно braun коричневый Braut f -en невеста Brautigam m -e жених
brechen (a, о) vi ломать; про- рываться Breite f широта; ширина brennen (branfite, gebrannt) vi гореть Brennstoff m -e горючее Brief m -e письмо bringen (brachte, gebracht) vt приносить, привозить, приво- дить, доставлять Brot п -е хлеб Bruder т -брат briillen vi орать, реветь Brunnen т - колодец Brust е грудь Buchhalter т - бухгалтер Biichse f -п банка, коробка bummeln vi прогуливаться, бродить Burger т - гражданин Biirobeamte(r) т -п(-) служа- щий Biiroraum т —е контора, бюро Bus т -se автобус С Chef т -s шеф, начальник D da так как; тут dabei при этом dafiir зато dagegen: nichts dagegen haben не иметь ничего против daher поэтому dahin туда damals тогда, в то время damit чтобы danken vi (Dat.) благодарить dann тогда, потом; dann und wann изредка, иногда daraufkommen (а, о) vi вспо- минать, припоминать darln в этом das это; das ist aber Schade a жаль dasselbe то же самое dauern vi продолжаться dazu для этого decken vt накрывать denken (dachte, gedacht) vi думать; sich (Dat.) denken представлять себе; догады- ваться (о чем-л.) Denkmal п - ег памятник denn так как, же; was denn? ну, что? dennoch однако, тем не менее deshalb поэтому deswegen из-за этого deutlich ясно, отчетливо dicht тесно, близко dick толстый; dicke Freund- schaft haben иметь закадыч- ных друзей dienen vi служить Dienst ,т -е служба Dienstgrad т -е (воинское) звание dienstlich по служебному делу dieselbe та же самая diesmal на этот раз direkt прямо doch однако, но, ведь, все же Dolmetscher т - (устный) пе- реводчик Donauwalzer т - Дунайский вальс Donnerstag т -е четверг doppelt вдвое; двойной Dorf п — ег деревня draufien на улице, на дворе drehen (sich) поворачивать(ся) Dreher tn - токарь Dreherei f -en токарный цех dreifach трижды dreistockig трехэтажный dreiviertel три четверти drin (там) внутри dringend неотложно, срочно drohen vi грозить driiben по ту сторону driicken vi нажимать, прижи- мать dumm глупый dunkel темный diinn тонкий durchbrechen (а, о) vt проры- вать Durchbruch т^е прорыв durcheinander наперебой Durcheinander п без мн. ч. су- матоха, путаница durchkammen vt прочесывать durchlassen (ie, a) vt пропу- скать 151
Durchmesser m - диаметр durchsuchen vt обыскивать diirfen мочь, иметь разреше- ние Dutzend n -e дюжина E eben как раз, только что ebenfalls тоже, также ebenso так же Ecke f -п угол egal все равно, безразлично ehe прежде чем Ehe f -и брак, супружество Ehefrau f -en супруга ehemalig бывший Ehemann т -er супруг Ehre f без мн. ч. честь ehrlich честный eigens специально eigentlich собственно говоря eilen vi спешить eilig срочный; пбспешно einbilden vt выдумывать, во- ображать Einbruch т —е прорыв, вторже- ние Eindruck т —е впечатление einfach просто einfallen (ie, a) vi (s) прихо- дить в голову Eingang т —е вход einheitern vt веселить einholen vt догонять einige некоторые einigemal несколько раз elniges кое-что Einkauf т -^.е закупка, покупка einkaufen vt делать покупки einladen (u, a) vt приглашать einlernen vt заучивать einlosen vt выкупать einmal один раз, однажды; auf einmal вдруг; nicht einmal даже не Einnahme f -п занятие einpacken vt укладывать, упа- ковывать einsam одинокий einschatzen vt оценивать einschlafen (ie, a) vi засыпать einsetzen vt использовать einst однажды 152 einsteigen (ie, ie) vi (s) вхо- дить, садиться (в вагон и т. п) einstellen vt зачислять на ра- боту; останавливать, прекра- щать Einstellung f -en установка, на- ведение eintreffen (а, о) vi (s) прибы- вать eintreten (а, е) vi (s) входить; начинаться Eintrittskarte f -и входной би- лет einverstanden sein быть со- гласным Einwilligung f -en согласие Kinzig единый, 'целый, единст- венный Eisenbahn f -en железная до- рога Eisentiir f -еп железная дверь Elektrische / -п трамвай Eltern мн ч. родители empfangen (i, a) vt встречать, принимать (гостей) empfehlen (а, о) vt рекомен- довать Ende п -п конец enden vi оканчиваться endlich наконец Englander т - англичанин entdecken vt обнаруживать, замечать entfernen, sich удаляться entgegenkommen (а, о) vi (s) выходить навстречу entgegenlaufen (ie, au) vi (s) бежать навстречу entgegnen vi отвечать; возра- жать enthalten (ie, a) vt содержать enthiillen vt открывать (о па- мятнике) entlang вдоль entnehmen (a, о) (Dat.) vt брать, заимствовать (из чего-л.) entriistet возмущенный entscheiden (ie, ie) vt решать, принимать решение entschliefien, sich (о, о) ре- шиться
entschuldigen (sich) извинять- ся) entsetzt испуганный entstehen (entstand, entstan- den) vi (s) возникать enttauschen vt разочаровывать Entwurf m -e эскиз, проект entziickt в восторге erbittert ожесточенный; оже- сточенно erbost сердито Erdboden т. без мн. ч. земля Erdol п без мн. ч. нефть Ereignis п -sse событие erfahren (u, a) vt узнавать (что-л.) erfinden (а, и) vt изобретать Erfolg m -е результат, успех erfolgreich успешный erforschen vt исследовать erfreut радостно erfiillen vt выполнять; erfiillen, sich исполняться erganzen vt дополнять, до- бавлять ergreifen (i, i) vt хватать erhalten (ie, a) vt получать erheben, sich (о, о) подни- маться erhoren vt услышать erinnern, sich помнить; вспо- минать Erinnerung f -en воспоминание erkennen (erkannte, erkannt) vt узнавать (кого-л.) Erkennungstafel f -п номерной знак erklaren vt объяснять; заяв- лять erlauben vt позволять Erlaubnis f -se разрешение ermitteln vt определять ermoglichen vt дать возмож- ность ermuntern vt побуждать, под'- бадривать ernennen (ernannte, ernannt) vt назначать erneut снова, опять ernst серьезно Erprobung f -en испытание erraten (ie, a) vt отгадывать, угадывать erregt взволнованный erreichen vt достигать; насти- гать Ersatz m — e пополнение erscheinen (ie, ie) vi (s) по- являться erschiefien (o, o) vt застре- лить, расстрелять erschrecken (a, o) vi испу- гаться erst лишь, только (о времени)-, сначала; der (die, das) erste первый (первая, первое) erstaunt удивленный, удив- ленно ertonen vi раздаваться erwachen vi (s) просыпаться; приходить в себя erwachsen взрослый erwarten vt ожидать erweisen, sich (ie, ie) ока- заться erwidern vt возражать; отве- чать erwischen vt поймать erzahlen vt рассказывать essen (afi, gegessen) vt есть, кушать Essen n без мн. ч. еда etwa около, приблизительно; может быть etwas что-то; немного F Fachmann m -er (Fachleute) специалист fahren (u, a) vi (s) ехать, уезжать Fahrkarte f -n проездной би- лет Fahrkartenschalter tn - желез- нодорожная билетная касса Fahrschein tn -e проездной би- лет Fahrt f -ел поездка, езда Fahrzeug n -e машина Fall tn —e случай fallen (ie, a) vi (s) падать, погибать; fallen lassen уро- нить falsch неправильный Familie f -n семья Farbe f -n краска Fafl n — sser бочка 153
fassen vt хватать fast почти fehlen vi не хватать, отсутст- вовать Fehler m - ошибка Fehlzfindung f -en осечка Feier f -n праздник feierlich торжественно feiern vt праздновать fein прекрасно, великолепно Feind m -e враг, противник feindlich вражеский, противника Feld n -er поле Feldherr m -en полководец Fenster n - окно ferner дальше, далее Fernfahrkarte f -n билет на поезд дальнего следования fertig готовый; mit der Arbeit fertig sein закончить работу fest твердый; крепко; с уве- ренностью Fest п -е праздник festhalten (ie, a) vt держать, удерживать feststellen vt устанавливать, определять, выяснять Festung f -en крепость Feuer п - огонь FeuerleitgerSt п -е прибор уп- равления огнем finden (a, u) vt находить finster мрачный fix: fixe Idee навязчивая идея Flamme f -п пламя Flasche f -n бутылка fiiegen (o, o) vi (s) лететь Flugbiatt n —er листовка Flugel m - крыло; флигель Flugzeug n -e самолет folgen vi (Dat.) (s) следовать, следить (за кем-л., чем-л.) folglich следовательно fortfahren (u, a) vi (s) про- должать fortgehen (ging fort, fortge- gangen) vi (s) уходить fortziehen (o, o) vt тащить прочь, уводить Frage f -n вопрос fragen vt спрашивать franzosisch французский Frau f -en женщина; жена; госпожа frei свободный, бесплатный Freiballon т -s свободный аэростат freiiassen (ie, a) vt освобож- дать Freitag т -е пятница freiwillig добровольно fremd чужой; приезжий; иност- ранный; незнакомый Freude f -п радость freudig радостный; радостно freuen, sich радоваться Freund tn -e друг freundlich любезно Frieden tn без мн. ч. мир friedliebendst самый миролю- бивый frisch свежий Friseur т -е парикмахер Friseurladen т парикмахер- ская froh радостный frohlich радостно Front f -en фронт friih рано friiher прежний, раньше Friihling т -е весна Friihstiick п -е завтрак fiihlen (sich) чувствовать (себя) fiihren vt вести Fiihrer т - командир, старший Fuhrerpanzer tn - командир- ский танк Fiihrung f -en командование, руководство fiillen vt наполнять furchtbar ужасно Fu8 tn — e нога G Gans f —e гусь ganz весь, целый; совсем; со- вершенно gar совсем Gardeleutnant tn -e гвардии лейтенант Gashahn tn —e газовый кран Gasse f -n переулок Gast tn — e гость Gebaude n - здание geben (a, e) vt давать; es gibt имеется 154
Gebirgslandschaft f горный ландшафт geboren: geboren sein, geboren werden родиться gebraten жареный gebraucht бывший в эксплуа- тации Geburtstag от -e день рожде- ния Gedanke от -п мысль Gefahr f -en опасность gefailen (ie. a) vi нравиться Gefangene(r) m -n(-) пленный Gefangnis n -se тюрьма Gegenangriff m -e контратака Gegenstofi от-е контрудар Gehalt n —er жалованье Geheimnis n -se тайна geheimnisvoli таинственно gehen (ging, gegangen) vi (s) идти; an die Arbeit gehen приступать к работе; Wie geht es Ihnen? Как пожи- ваете? gehoren vi принадлежать geistreich остроумный gekocht вареный Gelande n без мн. ч. местность, территория Gelegenheit f -en возможность, случай geiehrig понятливый geiiebt любимый gelingen (a, u) vi (s) уда- ваться gelten (a, o) vi быть действи- тельным Gemeinheit f -en подлость gemeinsam общий genau точно; тщательно; ge- nauso wie точно так же, как и genug довольно, достаточно genugen vi хватать, быть до- статочным gerade как раз Gerat п -е прибор, аппарат gern охотно Geschaft п -е магазин geschehen (а, е) vi (s) проис- ходить, случаться Geschenk п -е подарок Geschichte f -п история Geschmack m—е вкус; den Ge- schmack treffen угадать вкус Geschiitz n -e орудие Geschiitzlauf от-е ствол орудия Geschwindigkeit f -en скорость Geschwister мн. ч. братья и се- стры Gesicht п -ег лицо gespielt наигранный Gesprach п -е разговор, беседа gestatten vt позволять, разре- шать gestehen (gestand, gestanden) vt сознаваться, признаваться gestern вчера gesund здоровый Gesundheit f без мн. ч. здо- ровье gewaltig огромный, сильный Gewehr п -е винтовка gewinnen (а, о) vt выигрывать gewifi конечно, безусловно gewohnlich обычно Gias п —ег стакан glauben vt думать, полагать; верить gleich сразу, тотчас; одинако- вый, такой же; ganz gleich все равно; das gleiche одно и то же gleichgiiltig равнодушный gleichzeitig одновременно Gliick п без мн. ч. счастье; Sie haben Gluck Вам повезло glucklich счастливый gnadig милостивый Gott от —ег бог Graben от —ров, канава grau серый greifen (i, i) (nach Dat) хва- тать (что-л.) Grenze f -n граница grenzen vi граничить grob грубо grofiartig замечательный; вели- колепно, величественно Grofimutter f — бабушка Grfibelei / -en размышления Griin n без мн. ч. зелень Grufi от —е приветствие griifien vt приветствовать, пе- редавать привет gutgekleidet хорошо одетый I giitig добрый 155
н HSftling т -е заключенный halb половина, наполовину Halblnsel f -п полуостров Hals т — е шея halten (Ie, a) vi держать; vi останавливаться (о транс- порте) haltmachen vi останавливаться Hand f — е рука; die Hand driicken пожать руку handeln vi поступать, действо- вать; es handelt sich um ... речь идет о ... hlingen vt вешать hartnackig упрямый, упорный Hafi m без мн. ч. ненависть Haupt-Artillerieverwaltung f без мн. ч. Главное Артиллерий- ское Управление Hauptstadt. f— е столица Haussuchung f -еп обыск Haussuchungsbefehl m -е ордер на домашний обыск heben (о, о) vt поднимать Heimat f без мн. ч. родина Heimkehr f без мн. ч. возвра- щение (домой) heimkommen (а, о) vi (s) воз- вращаться домой heiraten vt жениться heifl горячий, жаркий; жарко heifien (ie, ei) vi называться; vt означать heizen vt топнть Held m -en герой helfen (a, o) vi помогать hell светло Hellseher m - ясновидец herankommen (a, o) vi (s) под- ходить heranwinken vt подзывать (же- стом) heranziehen (о, о) vt подтяги- вать herausholen vt нагонять (упу- щенное время) herbeiholen vt приводить Herbst m -e осень hereinkommen (a, o) vi (s) вхо- дить Herkunft f без мН. ч. происхо- ждение Herr m -en господин herrenlos беспризорный Herstellung f -en производ- ство, изготовление herumliegen (a, e) vi валяться herunterfallen (le, a) vl (s) па- дать heruntergerannt kommen прибе- жать hervorholen vt вытаскивать hervorsickern vi просачиваться hervorstofien (ie, o) vt вос- кликнуть Herz n -en сердце hetzen vi травить, натравли- вать heute сегодня; heute abend се- годня вечером; von heute an с сегодняшнего дня hier здесь; hier haben Sie ... вот Вам ... Hilfe f без мн. ч. помощь hilflos беспомощно hin туда; hin und her туда и сюда hinauf наверх hinausblicken vi смотреть; вы- глядывать hinausgehen (ging hinaus, hinausgegangen) vi (s) вы- ходить hinblicken vi смотреть hindurch: Nachte hindurch ночи напролет hineingehen (ging hinein, hinein- gegangen) vi (s) входить hineingiefien (o, o) vt вливать hinten позади hinunterstiirzen vt опрокиды- вать Hochbetrieb m без мн. ч. на- пряженная работа (напо. в учреждении) Hochzeit f -еп свадьба Hof m —e двор hoffen vi надеяться hoffentlich надо надеяться, (что) Hoflichkeit f без мн. ч. вежли- вость, воспитанность Hbhe f -n высота holen vt приносить, брать, по- лучать 156
Holz n без мн. ч. дрова; дере- во; древесина Нйгег т - телефонная трубка hflbsch красивый Humor т юмор Hund т -е собака hundert сто hungern vi голодать huschen скользить, проскальзы- вать Hut т — е шляпа I Illegale(r) m -п(-) подполь- щик immer всегда; noch immer все еще imstande sein быть в состоя- нии, мочь Indem в то время ка1< Infanterie f без мн. ч. пехота Inhalt т без мн. ч. содержание Innenausstattung f -еп внут- ренняя отделка Innenstadt f-~-е центр города Inserat п -е объявление (в га- зете) inserleren vi давать объявление (в газете) interessieren sich (fiir Akk.) ин- тересоваться (чем-л.) inzwischen между тем irgend etwas что-нибудь, что-то irgendwo где-то, где-ннбудь irren, sich ошибаться J ja да; ведь, правда JSger m - охотник Jahr п -е год jahrelang годами jawohl! так точно! jeder (jedes, jede) каждый (ка- ждое, каждая, каждые) je ... desto чем ... тем jedoch однако jemand кто-нибудь jung молодой К Kahn m—е небольшое судно Kalfaktor т -еп тюремщик, служитель тюрьмы Kampf т-х-е борьба, бой kfimpfen vi бороться, сра- жаться Kanonier т -е башенный стре- лок Каггеп т - тележка K3se т, -п сыр Kasten т — ящик Kater т - кот kaufen vt купить kaum едва, едва ли kaiserlich королевский kennen (kannte, gekannt) vt знать kennenlernen vt знакомиться (с кем-л.) Kenner т - знаток Kennzeichen п - примета Кег! т -е парень Kessel т - котел Kette f -п цепь Kindheit f без мн. ч. детство Kirche f -п церковь klappen vi ладиться klar ясно klaren, sich выясняться, разъ- ясняться Kleid n -ег платье Kleidung f -en одежда Kleinigkeit f -en мелочь klettern vi взбираться, караб- каться klingeln vi звонить klingen (a, u) vi звучать, зве- неть klopfen vi стучать king умный knapp: meine Zeit ist knapp у меня мало времени Koch т —е повар Koffer т - чемодан Kohlenkasten т • угольный ящик Kommando п -s команда; при- каз kommen (а, о) vi (s) прихо- дить; приезжать; zu sich kommen приходить в себя; 157
wie es kommt как полу- чится kompliziert сложный konnen мочь Kopf т— голова; den Kopf ab- schiagen отсечь голову kosten vt стоить; пробовать Kratt f —e сила krampfhaft судорожный Krawatte f -n галстук Kreuzung f -en перекресток kriechen (o, o) vi (s) ползти Krieg m -e война Kriminalbeamte(r) m -n(-) слу- жащий криминальной по- лиции Kiiche f -n кухня Kunde tn -n клиент Kiinstlerakademie f -и Акаде- мия художеств Kunstschule f -и художествен- ное училище Kunststiick n -e фокус kurz короткий; кратко; kurz nach вскоре после; kurz vor acht около 8 часов; kurz vor- her незадолго до этого; vor kurzem недавно kiissen vt целовать L lacheln vi улыбаться lachen vi смеяться Laden m магазин Laderaum m— e трюм Lage f -n положение Lagebesprechung f -en обсу- ждение обстановки lagern vi располагаться Laie m -n неспециалист Land n — er страна; земля; auf dem Lande за городом Landesverrat m без мн. ч. госу- дарственная измена Landstrafie f -п шоссе lahge давно, долго Ungs вдоль langsam медленно langst давно lassen (ie, a) vt. оставлять; разрешать, заставлять Last f -en тяжесть, ноша Lauf: im Laufe в течение 158 Laufbahn f -en карьера Laune f -n настроение laut громко Laut m -e звук lebendig живой Lebensmittel мн. ч. продоволь- ствие lebhaft оживленно ledig холостой leer пустой legen vt класть lehren vt обучать leicht легкий, легко leichtsinnig легкомысленный leid: es tut mir leid мне жаль, я сожалею leiden (litt, gelitten) vt тер- петь leider к сожалению leise тихо leisten vt совершать; выпол- нять; оказывать, (напр. по- мощь) Leitung f -en провод, линия lenken vt вести, управлять letzt последний Leute мн. ч. люди lieb дорогой, милый; lieb haben любить lieber лучше Liebesparchen п - влюбленная парочка Lied п -ег песня Lieferung f -en поставка links слева loben vt хвалить Loffel m - ложка Lok f -s локомотив los: was ist los? что случи- лось? Los! давайте! (начи- найте!) losen vt решать; покупать (проездной билет) loswerden vt отделываться losziehen (zog los, losgezogen) vi (s) отправляться Luft f без мн. 4. воздух Luftschiff n -e воздушный ко- рабль, дирижабль liigen (о, о) vi лгать Lust f желание iustig веселый
м machen vt делать, составлять; sich an die Arbeit machen приступать к работе; macht nichts это ничего, это не беда machtig мощный Made! п -s девочка, девушка mager худой mal раз; -ка Mal п -е раз; zum ersten Mal впервые Maier т - художник manches кое-что manchmal иногда Mann m—er человек; мужчина; муж Mantel т — пальто Марре f -п портфель Marchen п - сказка markieren vt симулировать, изо- бражать Maschinengewehrkugel f -п пу- ля, выпущенная из пулемета MatJnahme f -п мероприятие; Mabnahmen treffen прини- мать меры Mauer f -n (каменная) стена Meer n -e море mehr больше mehrere несколько mehrmals неоднократно Meilenstein m -e дорожный знак meinen vt думать; говорить; иметь в виду Meinung f -en мнение meist большей частью melden vt докладывать, сооб- щать; melden, sich являться, вызываться, представляться (начальнику) Meldung f -en донесение merken vt замечать merkwiirdig странный Militar m -s военный Militarbehorde f -n военное учреждение mischen, sich вмешиваться mitJverstehen vt неправильно понимать mitbringen привозить с собой Mitbiirger т - односельчанин miterleben vt переживать вме- сте (что-л.) mitmachen vt участвовать, пе- реживать (вместе) mitsamt вместе с Mittag: zu Mittag essen обедать Mitte f -n середина mitteilen vt сообщать Mittel n - средство mitten посредине Mitternacht f без мн. ч. полночь modern модный, современный mogen: ich mochte я хотел бы Moglichkeit f -en возможность moglichst по возможности Monat т -е месяц; pro Monat в месяц Mond т без мн. ч. луна Mbrder т убийца morgen завтра Morgen т - утро Motorrad п — er мотоцикл mlide усталый; устало Miihe f -п усилие Munition f без мн. ч. боепри- пасы miissen (mufite, gemufit) дол- женствовать Mut т без мн. ч. смелость, му- жество, отвага Miitze f -и шапка N nach после Nachbar т -и сосед nachdem после того, как nachdenken (dachte nach, nach- gedacht) vi (fiber Akk) раз- мышлять, задумываться (над чем-л.) nachfragen vi справляться (о ком-л., чем-л.) nachlassen (ie, a) vi ослабе- вать nachmittags после обеда nachpriifen vt проверять Nachricht f -ей известие, весть nachsehen (а, е) vi справлять- ся, проверять (по книге) Nacht f— е ночь; in der Nacht ночью nachst ближайший, следующий nackt голый 159
Wti то