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Год: 1944

Текст
                    5elbstlade-Pisto!e
FBRRBELLUM
Pöteat’ed fa allen Länder*
ii’ons-Fabriken -•
BERUH «


Nachdruck mit freundlicher Genehmigung der Firma IWK Karlsruhe durch den Journal-Verlag Schwend GmbH, 717 Schwäbisch Hall
Die Selbstlade-Pistole „PARABELLUM“ Deutsche Waffen- und Munitionsfabriken Berlin.

Die Selbstlade-Pistole „PARABELLUM“ ihre Einrichtung, Behandlung und Verwendung.
Inhalt. Wichtige Vorbemerkung.......................Seite 3 Hauptsächliche Einrichtungen................. „4 Kaliber...................................... „6 Bestandteile..................................,7 Handhabung und Funktion..................... „11 Selbsttätigkeit beim Feuern................. „18 Wirkungsweise der Sicherung................. „22 Reinigen.................................... „24 Zerlegen und Zusammensetzen..................,26 Verwendung der Zubehörteile..................,39 Schlußbemerkungen........................... „40 Wichtigste Abmessungen...................... „41 O O
3 Wichtige Vorbemerkung. Die Selbstlade-Pistole „Parabellum" ist eine den höchsten Anforderungen der heutigen Waffentechnik vollkommen entsprechende Faust- waffe. Der Schütze kann ihre vorzüglichen Eigenschaften aber nur dann würdigen und voll ausnutzen, wenn er ihre Einzelheiten, ihre Hand- habung und ihre Wirkungsweise genau kennt. Deshalb ist es ganz unerläßlich, daß der Schütze bereits vor dem ersten Gebrauch der Waffe deren nachfolgende Beschreibung mit Anleitung über die Handhabung sich ganz zu eigen macht. Ist dies geschehen, so wird er beim Gebrauche dann bald von dem Bewußt- sein durchdrungen, eine an Leistungsfähigkeit unübertreffliche Faustwaffe zu besitzen, die ihm im Bedarfsfälle, beim Angriff wie in der Ver- teidigung, immer die ausgezeichnetsten Dienste leisten wird. ❖ O
4 Hauptsächliche Einrichtungen. Die Selbstlade-Pistole „Parabellum “ gehört zu den Rückstoßwaffen mit durchaus festem Verschluß während der Zeit, in der das Geschoß den Lauf durcheilt. Hierbei können keine Gase entweichen; sie wirken in vollem Maße und immer gleichförmig auf das Geschoß, wodurch allein die für alle Gebrauchsverhält- nisse unerläßliche, für militärische Zwecke ganz besonders wichtige absolut zuverlässige Wir- kungsfähigkeit ermöglicht ist Der Verschlußmechanismus - das ist die bei Selbstladern wichtigste Einrichtung — entspricht im Prinzip demjenigen der allgemein vorteil- haftes! bekannten Maximwaffe. Sein eigenartig angeordneter Kniehebel- mechanismus bewirkt einen den Schützen absolut sichernden Verschluß - die an jede Feuerwaffe zu stellende Hauptforderung. Wie bei allen modernen Schußwaffen, ist auch bei dieser der Schloßmechanismus ohne vorstehenden Hahn angeordnet, indem, wie be- kannt, der von außerhalb zum Spannen mit dem Daumen eingerichtete Hahn bei Revolvern wie
- 5 - bei Jagdgewehren durch Hängenbleiben u. dgl. vielfach die Ursache von Unfällen war. Im Zusammenhang mit dem Schloßmechanis- mus steht die Sicherung, die derart kombiniert ist, daß sie einerseits allezeit selbsttätig sperrend wirkt, wenn die Pistole sich außer der Hand be- findet, anderseits aber auch, wie alle an anderen Waffen befindlichen Sicherungsvorrichtungen, durch besonderen Handgriff festgestellt oder außer Eingriff gebracht werden kann. Die ganz neuartige Konstruktion des Patronen- ausziehers gestattet, an der Pistole äußerlich sicht- und fühlbar zu erkennen, ob sich eine Patrone in dem Laufe befindet oder nicht, ein wesentlicher Vorteil, den in gleich verläßlicher Weise keine andere Waffe aufzuweisen vermag. Die angeordnete Ladeweise bildet gleichfalls einen wesentlichen Vorzug dieser Pistole. Das mittels geschlossener fester Rahmen bequem ausführbare Laden bietet namentlich gegenüber den Ladearten mit Abstreifrahmen die großen Vorteile, daß im Ernstfälle die Aufmerk- samkeit des Schützen nicht von dem bedrohenden Gegner abgelenkt wird, das Laden im Laufen, zu Pferde, mittels kalter und behandschuhter Hände und in jeder Körperstellung geschehen kann;
- 6 - auch bleibtdurchdieEinführung und Her- ausnahme der Laderahmen von unten, die Hand des Schützen gegen Klemmungen und Verletzungen durch den Verschluß, vollkommen gesichert Inbetreff der hier gewählten Kaliber 7,65 mm und 9 mm sei bemerkt, daß die Selbsttätigkeit der Waffe nicht etwa von der Anwendung eines kleineren oder größeren Kalibers abhängt, sondern von der Gesamtenergie, die dem Geschosse beim Abfeuern erteilt wird, bzw. von der hierdurch be- wirkten Rückstoßarbeit. Dieses Maß von Energie kann wohl zwischen ziemlich weiten Grenzen schwanken, ihr Mindestbetrag soll aber unbedingt ausreichen, den Gegner sicher außer Gefecht zu setzen, das heißt, den kriegsmäßig ausgerüsteten Soldaten, der mit starker Kleidung versehen, durch allerlei Ausrüstungsgegenstände, wie Riemenzeug, Patronentasche, Schnallen, Metallknöpfe, Pelz- Zeug, Küraß u. dgl., nicht unwesentlich geschützt, auch vielleicht noch durch eine Türe, Bretter- wand, durch Strauchwerk usw. gedeckt ist, in jedem Fall kampfunfähig zu machen. Es ergibt das kleinere Kaliber mehr Wirkung in die Tiefe (Durchschlag), das größere hingegen mehr in die Breite (Stopping power).
7 Bestandteile. Die Pistolenteile werden in zwei Gruppen zusammengestellt, wovon ebenso wie bei den hierzu grundlegenden Maximwaffen die eine mit dem Lauf, dem Verschluß und dem Abfeuerungsmechanismus zu einem Ganzen ver- bundene den beim Schuß beweglichen Teil der Waffe bildet (Fig. E, Tafel I), während die andere mit ihrem der Handhabung entsprechend ausgeführten Kasten, welcher alle weiteren die Selbsttätigkeit bewirkenden Vorrichtungen ver- einigt, den feststehenden Teil der Pistole dar- stellt (Fig. F und G, Tafel 1). Es gehören: Fabrikations- a. Zum beweglichen Teil: Nummer: 1. Lauf mit Korn (1 ’) u. Gabelgehäuse (1 n). 2. Verschluß-Hauptstück, in Verbindung mit dem (3) . Verschluß-Vordergelenk und dem (4) . „ -Hintergelenk mit Schließfeder- Kupplungskette (41) u. Stift (4n), dem
s Fabrikations- N ummer: (5) . Verbindungsstift zwischen dem Verschluß- Hauptstück und dem Vordergelenk, - (6) . Verbindungsstift zwischen Vorder- und Hintergelenk. 7. Verbindungsstift zwischen Hintergelenk und Gabelgehäuse. (8). Mittelgelenk-Stiftniet. 12. Schlagbolzen. 13. „ -Feder. 14. Verschlußbodenstück. 15. Patronenauszieher mit Feder (151) und Stift (1511). 16. Patronenauswerfer. 18. Abzugsstange mit Schnappstift (181), Feder (1811) und Niet (18111). 19. Abzugsstangen-Feder. b. Zum feststehenden Teil: 11. Verschluß - Schließfeder samt Zugstange (11 >), Hebel (ll11) und Stift (U111). 17. Griffstück mit Riemenöhr (171) und Ver- schluß-Fanggelenkniet (1711). 20. Abzugszunge mit Feder (201).
<) Hibrikations- Niunmer ; 21. Abzugsdeckplatte mit dem (22 ). Abzugshebel und dem (23 ). „ -Stift. 24. Schloßhalter. (25 ). „ -Feder. 26. Verschluß-Fanggelenk samt Feder (261). 27. Laderahmenhalter. 28. „ -Feder. 29. Sicherungshauptstück. 30. „ ,, -Feder. (31 ). „ „ -Sperrhebel. (32 ). ,, ,, „ -Stift. 33.. Griffschalen. 34. ' „ -Schrauben. 35. Laderahmen, 8 Patronen fassend, zusammengesetzt aus den eventuell zer- legbaren Teilen: a. Blechrahmen. b. Patronen-Zubringerfeder. (c) . „ -Tragplatte. d. „ „ -Druckknopf. (e) . ,, „ -Führungsknopf, f. Bodenteil. g. Verbindungsstift.
10 - Zubehör: I. Wischstock. II. Schraubenzieher. III. Durchschlagbolzen. Es sei besonders bemerkt, daß die mit eingeklammerter Nummernfolge, ebenso wie die durch Vernietung u. dgl. ver- bundenen, mit Exponenten (wie 1’, 1 n, 41, 411 usw.) bezeichneten Fabrikationsteile niemals unnütz getrennt werden sollen. ❖ O
1] Handhabung und Funktion. 1. Einlegen der Patronen in den Laderahmen. Diesen in die linke Hand fassen, Öffnung oben, Spitze rechts, mit dem Daumen den Führungs- knopf auf den Abstand einer Patronenstärke herunterziehen, wobei der Daumen nur flach über den gerippten Knopf aufzudrücken kommt (und nicht hakenartig mit dem Nagel angreifen
12 soll); gleichzeitig, wie hier veranschaulicht, mit der rechten Hand eine Patrone von vorn unter die übergreifenden Lippen nach rückwärts schieben - hierbei die letzteren aber niemals ge- waltsam auseinanderdrücken -, in gleicher Weise wiederholen, bis der Laderahmen gefüllt ist, den Führungsknopf jedoch immer nur absatz- weise für den Platz einer Patrone allein herunter- ziehen, um leeres Hochschnellen der starken Feder zu verhindern und eine stets richtige Lagerung der Patronen zu sichern. Die Entleerung hingegen geschieht, indem bei jeder einzeln auszunehmenden Patrone der Führungsknopf erst ein wenig zurückgezogen und dann nachgelassen wird. Auch hierbei ist, wie überhaupt immer, dem freien Hochschnellen des Führungsknopfes vorzubeugen. 2. Einführen des Laderahmens in die Pistole. Dies geschieht, indem die rechte Hand die Waffe wie beim Schießen festhält, mit der Linken, welche den Laderahmen mit nach vorn ge- richteten Geschossen in den Pistolengriff nach aufwärts schiebt, bis der Rahmenhalter (27) in den Einschnitt (u) des Laderahmens einschnappt; letzteres sichert ein leichter Schlag mit der linken Hand gegen den Bodenteil.
13 - Das Herausnehmen erfolgt, indem die Pistole in der rechten Hand bleibt und von dieser ein wenig nacfi links gedreht wird, so daß, wie am vorstehenden Beispiel ersichtlich, der Daumen der Rechten auf den Rahmenhalter (27) drücken kann, wobei gleichzeitig der Laderahmen ent- weder mit der finken Hand unten an dem vor- stehenden Bodenteil erfaßt und herausgezogen wird; oder aber man läßt ihn bei großer Eile
14 einfach herausfallen, um mit der linken Hand gleich wieder einen andern einführen zu können. 3. Laden des Laufes. Hierzu wird die Pistole mit umfaßtem Griff fest in der rechten Hand gehalten (wobei wie zum Schießen der nach hinten vorstehende Sicherungsflügel (29) ein- gedrückt sein muß), der Zeigefinger außerhalb des Abzugsbügels langgestreckt, der Lauf gerade nach vorn gerichtet, der Verschluß nach links
geneigt, sodann, wie das nebenstehende Bild zeigt, mit dem Daumen und dem Zeigefinger der linken Hand die zwei Scharnierknöpfe des Gelenkes fest angefaßt (nicht hakenartig angehängt), kräftig zunächst hoch und dann im Bogen so weit nach rückwärts gezogen, bis das Verschlußstück hinter der obersten Patrone des Laderahmens steht, dann plötzlich vorgelassen (wenn sich das Ge- lenk hierbei nicht vollständig streckt, mit leichtem Handdruck darauf zu bewirken). Hierbei ist die oberste Patrone aus dem Laderahmen in den Lauf eingeführt, der Schlagbolzen gespannt und die Waffe feuerbereit gestellt worden (Fig. J). Einzelladen, ohne Benutzung eines Lade- rahmens, erfolgt nach vorstehendem Beispiel, indem man die Pistole zunächst in der vorher Fig-
16 - beschriebenen Weise mit der rechten Hand er- faßt, mit der Linken das Gelenk vollständig nach hinten zieht und mit dem Zeigefinger am linken Gelenkknopf festhält, sodann den Daumen rück- wärts gegen das Riemenöhr, den Mittelfinger vor die Kante der Abzugdeckplatte stützt, da- durch den Verschluß während des mit der rechten Hand erfolgenden Einführens der Patrone in den Lauf offen hält (was nach einiger Übung ganz leicht bewerkstelligt wird), hierauf den Verschluß durch Strecken des Gelenks schließt. Wird bei geladenem Laufe ein voller Lade- rahmen in die Waffe eingeführt, so kann der Schütze ohne Unterbrechung 9 Schüsse abfeuern. Entladen. Zunächst ist der Laderahmen herauszunehmen, wenn sich ein solcher in der Waffe befindet, sodann vorsichtig der Verschluß derart zurückzuziehen, daß die geladene Patrone nicht über den Verschluß hinweg zur Erde fällt, sondern durch den Griff hindurch in die bereit gehaltene Hand gleitet. 4. Schießen. Die hierzu in Fig. 5 veranschau- lichte Haltung der Pistole gewährleistet zufolge des der Seelenachse ganz nahe entgegenstehenden Widerlagers der Hand die mit dieser Pistole er- reichbaren ganz vorzüglichen Trefferergebnisse,
17 während eine durch die Fig. 6 gekennzeichnete zu tiefe und lose Haltung ungenügenden Wider- stand entgegen dem Rückstoß ergeben und sehr ungleichmäßige Schießleistungen zur Folge haben würde.
18 Demnach ist die Pistole in der Zielrichtung derart festzuhalten, daß der hinten überstehende Griffansatz sich möglichst fühlbar auf die Hand stützt und der Entsicherungsflügel (29) einge- drückt wird; — zum jedesmaligen Abfeuern ist dann nur der Abzug (20) zurückzuziehen und wieder vorzulassen, solange der in die Waffe eingeführte Patronenvorrat reicht, - bei ruhigem Schießen aber vorteilshalber immer Druckpunkt zu nehmen. Der vom Zeige- oder auch vom Mittelfinger auf die Abzugszunge (20) erfolgende Druck wird vermittels des an der Abzugsdeckplatte (21) angelenkten Winkelhebels (22) auf den vorderen Teil der Abzugsstange (18) — dem Schnappstift (181) — übertragen. Hierbei wird zunächst durch den Absatz am unteren Arm des Abzugs- hebels (22) der Druckpunkt fühlbar, unmittel- bar darauf aber infolge des weiteren auf den Abzug ausgeübten Druckes die Schlagbolzen- nase (n1) außer Eingriff mit der Stangenrast (n11) gebracht. Der freiwerdende Schlagbolzen (12) schnellt unter der Wirkung seiner Feder nach vorn und bringt die Patrone zur Explosion. 5. Selbsttätigkeit des Mechanismus beim Feuern. Die Rückwirkung des Schusses treibt
19 den beweglichen Teil (Fig. E, Tafel I) in den Führungen des feststehenden Griffstückes kräftig zurück. Hierbei bleibt das Gelenk zunächst ge- streckt und dadurch der Verschluß absolut fest geschlossen, während das Geschoß den Lauf durcheilt. Im weiteren Rücklauf treffen die Gelenk- knöpfe (cx) mit den entgegenstehenden Kurven (Cx) der Seitenschilde am Griffstück zusammen, - das Kniegelenk (6) hebt sich über die Ebene der Endgelenke (5 und 7). Während nun der Lauf mit dem Gabel- gehäuse (1 ") nur noch bis zum Anschlag seines Grenzstollens (r) in der zukommenden Führung (o) im Griffstück zurückgeht, wird durch die im Rücklauf der Waffe weiter wirkende lebendige Kraft das Kniegelenk bis zum vollständigen Spannen der Verschluß-Schließfeder (11) ge- hoben und das Verschlußstück (2) in seine hinterste Stellung gebracht (Fig. L, Tafel II). Zugleich wird die vom Auszieher (15) aus dem Lauf mitgenommene leere Patronenhülse durch Anprallen an den durch die rechtsseitige Ge- häusewand hineinragenden Auswerfer (16) aus- geworfen, ferner mittels der Spannnase (n) des Vordergelenks (3) der Schlagbolzen (12) am
- 20 - Rastansatz (n1) zurückgezogen bzw. die Schlag- bolzenfeder zusammengedrückt. Die durch den Rückstoß gespannte aber in Spannung nicht angehaltene Schließfeder (11) schnellt vermittels seiner Zugstange (11 ’), dem Winkelhebel (ll11) und der im Hintergelenk (4) schwingenden Kupplungskette (4!) das Verschluß- stück nach vorn; die Vorbewegung teilt sich dem Lauf und dem Gabelgehäuse mit, welche bis zum Zusammentreffen des Grenzstollens (r) mit dem Schloßhalter (24) vorgehen; — das Knie- gelenk streckt sich. Gleichzeitig wird die durch die Wirkung der Zubringerfeder (35b) vor das Verschlußstück gehobene oberste Patrone aus dem Laderahmen in den Lauf geschoben, die Schlagbolzennase (n1) von der Stangenrast (n11) der Abzugsstange (18) gefangen bzw. der Schlag- bolzen in Spannung gehalten (Fig. H). Der Verschluß liegt wieder fest; — die absolute Sicherung seiner Schlußlage beim Schuß erfolgt dadurch, daß bei gestrecktem Gelenk das Mittelscharnier (6) etwas unter der Verbindungs- linie der Endscharniere (5 und 7) liegt, so daß dasselbe von der einwirkenden Gasspannung ent- gegen seiner Aufbruchsrichtung nach unten an das Gabelgehäuse (ln) gepreßt wird, während
- 21 der das Hintergelenk (4) mit dem Gabelgehäuse verbindende Bolzen (7) entgegen dem axialen Druck wirkt (Fig. J). Nach dem Schuß ist der Abzug immer gleich durch Vorstrecken des Fingers zur Vorder- zunge gänzlich loszulassen, damit der bei der vorangegangenen Vorbewegung des Gabel- gehäuses zunächst hinter dem einwärts ge- drückten oberen Arm des Abzugshebels (22) angelehnte Schnappstift (18 ’) wieder unter dem- selben vorgehen und das nächste Abfeuern be- wirken kann. Dies zu beachten ist wichtig. Die Waffe ist auf diese Weise, also selbsttätig, neuerdings geladen, ge- schlossen, gespannt und schußbereit; — daher Vorsicht! Nach dem letzten Schuß (geleertem Lade- rahmen) wirkt der Führungsknopf (35e) auf das Verschlußfanggelenk (26), dessen Zahn in die Fangrast (c) desVerschlußstückes (2) eindrückend. Der Verschluß bleibt offen, das Gelenk gehoben, die Visierlinie verdeckt (Fig. D, Tafel 1). Durch die Wirkung der Schließfeder bleibt das Gelenk auch nach Herausnahme des Lade- rahmens gehoben bzw. der offene Verschluß an das Fanggelenk festgestützt. Das letztere wird
22 durch die eigene Feder (26!) in sein Lager niedergelegt, sowie das vordrückende Gelenk zurückgezogen wird. Nach Herausnahme des entleerten Laderahmens ist der Verschluß zunächst offen zu lassen, im Falle wieder geladen werden soll. Nach dem Einführen eines neuen (ge- füllten) Laderahmens ist das Gelenk mit der linken Hand etwas zurückzuziehen und plötzlich vorschnellen zu lassen, wodurch die Pistole wieder schußbereit ist. Das Schließen des offenen Verschlusses nach verbrauchtem (oder leer eingeführ- tem) Laderahmen ist nur möglich, wenn dieser vorher teilweise oder ganz aus der Waffe heraus- genommen wird. Die Wirkungsweise der selbsttätigen Sicherung ist wie folgt vorgesehen: Die Hebelzunge (S) legt sich, durch die Wirkung ihrer Feder (30) selbst- tätig, über den hinteren, abgesetzten Teil der Abzugsstange (18) und verhindert in dieser Lage zuverlässigst sowohl den Rücklauf als auch das Auslösen des bei geladener Pistole stets gespannten Schlagbolzens. Erst beim festen Umfassen des Griffes und dem damit erfolgenden Eindrücken des Sicherungsflügels (S°), entgegen
23 seiner Federwirkung, tritt die Hebelzunge (S) außer Eingriff, so, daß alle beweglichen Teile wieder in Tätigkeit gesetzt werden können. Der Sicherungs-Sperrhebel (31) wirkt da- durch, daß der an seinem unteren Hebelarm (Sn) befindliche nach innen greifende Haken je nach seiner Stellung sich vor (Fig. A) oder neben (Fig. C) den Ansatz (S1) am Sicherungshebel (29) legt und damit des letzteren Bewegungen verhindert oder freigibt. In Fällen, wo die selbsttätige Wirkungsweise für kleine Hände störend erscheinen sollte, wird der Sicherungshebel (29) derart umgestellt, daß sein Stollen anstatt hinter „vor" der Feder (30), zwischen diese und die Zwischenwand im Griff, an die Feder anliegt. Es unterbleibt dadurch das selbsttätige Funktionieren der Sicherung; die Waffe kann dann, wie bei anderen Systemen, nur mittels des Sperrhebels (31) zwangschließig ge- sichert werden. In beiden Fällen wird der Schütze beim Indiehandfassen des Griffes durch das federnde Nachgeben oder unbewegliche starre Zurückstehen des Sicherungsflügels (S°) fühlend aufmerksam gemacht, ob die Pistole feuerbereit ist oder nicht. ❖ O
24 Reinigen. Ebenso wie bei allen Waffen, bei welchen rauchschwache Pulver zur Anwendung kommen, ist auch bei dieser Pistole die größte Aufmerksamkeit dem Laufe zuzuwenden. Es ist also nach jedem Schießen zunächst immer das Laufinnere bei reichlicher Verwendung von Waffenfett zu reinigen. Kann dies etwa nicht gleich in vollkommener Weise geschehen, so soll vorläufig jedenfalls die Laufbohrung tüchtig ein- gefettet werden — wozu die in der Fettbüchse des Wischstockes stets mitzuführende feste Schmiere dient — und die gründliche Reinigung und Entfettung so bald als möglich folgen. Hierzu wird bei eingeführtem leeren Laderahmen der Verschluß geöffnet - Gelenk hochgestellt -, dann der Lauf von der Mündung aus mit fett- feuchtem Werg oder entsprechenden Lappen wiederholt und so lange durchgewischt, bis aller Schmutz entfernt ist. - Auch ist zurVerhinderung des Nachrostens wiederholt nachzureinigen. Das Patronenlager ist zeitweise von hinten zu rei'nigen.
25 In den Verschlußteilen sich etwa zeigende kleine Unreinigkeiten können von oben entfernt werden. Sollte die Waffe aber mehr gebraucht worden sein, Verschmutzung oder Störungen im Mecha- nismus sich zeigen, so ist sie nach Bedarf zu zerlegen, zu reinigen, an sämtlichen Reibungs- flächen zu fetten (am besten mit reinem Vaseline) und dann wieder richtig zusammenzusetzen. Auch die Laderahmen sind reinzuhalten und zeitweise bei niedergedrückter Feder inner- lich mittels um den Wischstock passend ge- wickelter fettfeuchter Lappen einzufetten. ❖ O
26 - Zerlegen und Zusammensetzen. a) Soweit dies bei gewöhnlichem Gebrauch der Pistole erforderlich ist. Zerlegen: 1. Trennen des beweglichen vorn festen Teil. Zunächst den Laderahmen herausnehmen und den Lauf vorsichtig entladen, sodann entspannen, hierauf den Verschluß mit der rechten Hand, wie hier veranschaulicht (mit dem Daumenballen den Sicherungsflügel vor- drückend, mit den Fingern das Gelenk zurück-
27 ziehend), umfassen, mit Hilfe der linken Hand den Lauf bis zur Berührung der Gelenkknöpfe mit den Anschlagskurven zurückdrücken, mit der Rechten festhalten, währenddem mit dem linken Daumen den Schloßhalterknopf (24) nach abwärts drehen, dann den Verschluß langsam vorgleiten lassen, so, daß sich die Abzugsdeckplatte (21) hebt und abgenommen werden kann, hierauf den Lauf mit dem Verschluß, d. i. der bewegliche Teil der Waffe, gleitend vorschieben und vom Griff, d. i. der feststehende Teil, wegnehmen. 2. Trennen des Verschlusses vom Qabel- gehäuse. DenVerbindungsstift (7) nach links heraus- nehmen, sodann das Gelenk an den Knöpfen heben und den Verschluß herausziehen. 3. Herausnehmen des Schlagbolzens aus dem Verschluß. Hierzu den Verschluß, wie die Fig. 8 zeigt, mit möglichst gerade liegendem Gelenk fest- halten, mit dem gestreckten Zeigefinger der
2S rechten Hand (oder mit dem Schraubenzieher) das Bodenstück (14) zunächst kräftig entgegen der Schlagbolzenfeder eindrücken, dann, rasch nach links drehend, den Stellansatz aus der Nut befreien und das Bodenstück, dem Druck der Feder langsam nachgebend, herausgleiten lassen; - den Schlagbolzen und seine Feder heraus- nehmen. Zusammensetzen. Dies geschieht in umgekehrter Folge des Zerlegens, und zwar: 7. Einsetzen des Schlagbolzens in den Ver- schluß.
29 Zunächst den Bolzen und die Feder ein- legen, dann das Bodenstück mit dem Stellansatz durch den Verschlußschlitz unter Zusammen- drückung der Feder einführen (wobei die Teile wie in Fig. 8 gehalten und betätigt werden) und rasch so weit rechts drehen, daß der Stell- ansatz durch die Quernut jedenfalls in die axiale zurücktritt und der Einstrich vertikal steht — Letzteres zu beachten ist sehr wichtig. 2. Verbindung des Verschlusses mit dem Gabelgehäuse. Mit gegen das Gesicht gerichteten Unter- seiten, wie im umstehenden Beispiele (Fig. 9), den Verschluß vorsichtig mit den Seitenleisten in die zukommenden Längsnuten einlegen, und unter gleichzeitigem mit dem Zeigefinger der linken Hand erfolgenden Drücken auf das Vorder- teil der Abzugsstange (damit die Schlagbolzen- nase (n1) an der Stangenrast (n11) unaufgehalten vorbei kann) zum Lauf vorschieben, das Ganze wenden und durch Einsetzen des Verbindungsstiftes (7) von links den Zu- sammenhang des beim Schuß beweglichen Teils der Waffe (Fig. E) herstellen.
30 Damit die Lagerachsen für den Verbindungs- stift gleich stimmen, sind die Stützflächen (c1 und c11) hinter den Gelenkknöpfen vorher passend aneinanderzuschieben.
31 3. Verbinden des beim Schuß beweglichen mit dem feststehenden Teil der Pistole. Hierzu den ersteren, d. i. der Lauf mit Ver- schluß, in der linken Hand horizontal halten, das Korn nach abwärts, die Kette nach rück- wärts gerichtet, der Schlagbolzen stets entspannt. Sodann, der Fig. 10 entsprechend, das Griff- stück mit der rechten Hand vorsichtig an das Gabelgehäuse anstecken und darüber schieben. Das Ganze dann aufrecht drehen (den Griff an der Brust vorbei, links herunter), den Lauf
mit dem Verschluß wieder so weit nach vorn ziehen, daß die Kette, wie die Fig. 11 zeigt, vor den Klauen des Schließfederhebels einfallen und dadurch beim Zurückdrücken des Verschlusses der Zusammenhang desselben mit der Schließ- feder bewirkt werden kann. (Wichtig.) Eine andere Art des Einfahrens von Lauf und Verschluß in das Griffstück, die bei einiger Übung schneller bewirkt werden kann, besteht darin, daß, im Gegensatz zu der nach Fig. 10 erklärten Weise, der Lauf mit dem Verschluß in' der linken Hand derart gehalten wird, daß die Unterseite der Teile mit nach hinten gerichteter Kette zunächst gegen die Brust gewendet bleibt, dann das Griffstück mit gleichfalls gegen die Brust gerichteter unterer Öffnung so weit über das Gabelgehäuse geschoben wird, bis die Kette
33 wie in Fig. 11 vor die Klauen des Schließfeder- winkelhebels gelangt. Hierauf wird das Ganze in aufrechte Stellung gebracht, so daß sich die Kette gleich bei dem weiter erfolgenden Einschieben des Verschlusses in die Winkelhebelklauen einhängen kann. In der weiteren Folge wird nun, gleichviel ob das Ineinanderführen der Hauptteile in der einen oder andern Art vorgenommen worden ist, die Pistole in der in Fig. 7 veranschaulichten Weise erfaßt, die selbsttätige Sicherung einge- drückt, der Verschluß an den Gelenkknöpfen geradlinig bis zu den Anschlägen zurück- gedrückt, festgehalten, die Abzugsdeckplatte mit der zurückragenden abgesetzten Leiste unter dem zugehörigen Gehäuseschnitt, den schmalen Teil gegen den Schloßhalter (24), angebracht, sodann der Schloßhalterhebel nach aufwärts gedreht. Hierauf durch wiederholt auszuführendes Zurückziehen und Vorschnellenlassen des Ver- schlusses sich vom funktionsfähigen Eingriff der Schließfeder überzeugen, was nach jedem Zu- sammenstellen unerläßlich ist! ❖ O
31 Weiteres Zerlegen und Zusammensetzen. b) Soweit dies ohne besondere Hilfsmittel möglich ist. Patronenauswerfer (16). Ausheben: Hierzu wird der Lauf mit dem Gabelgehäuse in der linken Hand gehalten und zunächst durch Unter- greifen mit dem Daumennagel (oder dem Schraubenzieher) das hintere Ende des Aus- werfers nur so viel gehoben, bis der hintere runde Ansatz aus seinem Lager tritt und an dessen Rand aufsitzt, hierauf mit dem Zeigefinger von innen nach außen gegen die in das Gehäuse (1 n) greifende Nase gedrückt. Der Auswerfer springt heraus, weshalb von außen zur Verhinderung des Abfallens der Daumen vorzuhalten ist. Allenfalls kann das Ausheben auch ge- schehen, indem gleichzeitig mit dem Daumen- nagel der rechten Hand (oder dem Schrauben- zieher) das Hinterende gehoben und mit dem Zeigefinger der linken Hand die Nase von innen nach außen gedrückt wird. Gewaltanwendung soll in keinem Falle stattfinden.
35 (Das Herausnehmen dieses Teils wird ledig- lich im Falle Hängenbleibens der Putzwolle bei Reinigung des Laufinnern von rückwärts vor- genommen.) Einsetzen: Den Teil passend über die be- treffenden Durchbrüche des Gabelgehäuses legen und zwischen dem mittleren und hinteren Ansatz leicht aufdrückend einfügen. Dies soll ebenso wie beim Herausnehmen ohne Gewaltanwendung geschehen. Abzugsstange (18). Ausheben: Die Stangen- feder (19) mit dem Daumennagel unter den aufgebogenen Teil greifend, ein wenig heben und gerade vorstreifen. (Dem vorangehend die Stange vorn ein- drücken, dadurch die Feder zum passenden Untergreifen hochhebend.) Das Gabelgehäuse nach links drehen ev. auf die hohle Hand schlagen, fällt die Stange heraus. Einsetzen: Die Stange mit dem Schnapp- stift nach vorn passend einlegen. Die Feder in ihre Nut stecken und, über der Mitte etwas niederdrückend, gerade einschieben. Patronenauszieher (15). Herausnehmen: Den Stift mittels Durchschlags so weit durchdrücken,
- 36 - bis der Hinterteil des Ausziehers von seiner Feder gehoben wird, sodann den Auszieher nach vorn und die Feder nach oben herausnehmen. Einsetzen: Zunächst die Feder richtig ein- stellen, dann den Auszieher den Hubgrenzleisten entsprechend von vorn in das Verschlußhaupt- stück zurückschieben, niederdrücken, mittels des Stiftes in sein Lager sichern und von seiner freien Beweglichkeit sich überzeugen. Ist bei häufigem Schießen öfters vorzunehmen. Verschlußfanggelenk (26). Herausnehmen: Mit dem Zeigefinger der rechten oder dem Daumen der linken Hand den Teil leicht gegen die anliegende Gehäusewand drückend, ein wenig nur (seiner eingelassenen Höhe entsprechend) heben und gerade nach rückwärts schieben. Einsetzen: Beim Fangstollen mit dem Daumen und Zeigefinger der rechten Hand so fassen, daß der Mittelfinger von oben auf die Feder drücken kann. Die Federspitze über dem Stift auf die schräge Ausfräsung im Griff nieder- drücken, das Gelenk nach vorn mit dem Haken unter den Stift einschieben. (Im Falle unrichtigen Einstellens ist das Griffstück umzuwenden, wo dann das Gelenk in die Hand fällt.)
37 Abzugszunge (20). Herausnehmen: Mit Gegendruck die Spiralfeder zusammendrückend, in der Richtung der Zapfenachse herausstreifen. Einsetzen: Umgekehrt, die Spiralfeder (mit stets nach rückwärts und nie seitwärts aus- laufendem Draht) zunächst gegen die Ab- schrägung im Gehäuse zusammendrückend, ein- schieben. Schloßhalter (24). Herausnehmen: Unter gleichzeitigem Druck nach aufwärts am Hebel fassend, gerade herausziehen. Einsetzen: Wiederum den Hebel gleichzeitig aufwärts hebend, eindrücken. Selbsttätige Sicherung. Herausnehmen: Die linke Griffschale losschrauben und abheben. Den Sicherungsflügel (29) gegen seine Feder eindrücken, anhalten, das untere Ende mit dem Zapfen ausheben und das Stück nach abwärts herausziehen (ohne Gewaltanwendung). Einsetzen: Am Griffstück anliegend, unter den Sperrhebel (31) von links.nach rechts auf- wärts einschieben, dann unten beim Zapfen hebend, diesen in sein Lager einlassen. Hierbei achtgeben, daß der auf die Feder wirkende Ansatz nicht zwischen diese und die Zwischen- wand im Griff, sondern hinter die Feder zu
38 stehen kommt (gleichfalls ohne Gewalt- anwendung). Sicherungs-Sperrhebel. Herausnehmen: Den den Hebel im Griffstück haltenden Stift (32) von innen mittels Durchschlags herausdrücken, wobei der untere Arm nach abwärts zu drehen ist, dann abnehmen. Einsetzen: Den Teil entsprechend einlegen, den gerippten Knopf nach oben gedreht, den Stift unter gleichzeitigem Andrücken des Feder- teils (oberen Hebelarmes) vollständig in sein Lager schieben. Noch weitergehendes Zerlegen, insbesondere der mit eingenieteten Stiften verbundenen Teile, ist kaum je notwendig und soll nur von Sach- kundigen vorgenommen werden. Der Laderahmen (35) soll nur ausnahmsweise zerlegt werden. Zu diesem Zwecke wird der den Bodenteil im Rahmen haltende Stift ausgeschoben, so daß die Feder herausgenommen werden und die Reinigung auch von unten stattfinden kann. Die Patronentragplatte kann für gewöhnlich nicht aus dem Rahmen entfernt werden, da sie durch Vernietung mit dem Führungsknopf (e) ver- bunden ist und damit auch untrennbar mit dem Blechrahmen zusammenhängt.
- 39 - Verwendung der Zubehörteile. Der Wischstock, dessen Schaft zur Schonung des Laufinnern aus Messing angefertigt ist, hat lediglich zur Reinigung der Laufbohrung verwendet zu werden. Sein Griff ist als Büchse mit aufgeschraubtem Deckel ausgebildet, um darin das nach dem Schießen zunächst notwendige Fett (Vaseline) immer gleich bei der Hand zu haben. Der Schraubenzieher dient zum Lösen und Anziehen der Griffschalenschrauben - der ein- zigen an der Waffe —, dann eventuell beim Herausnehmen und Einsetzen des Schlagbolzens und des Patronenauswerfers - , ferner mit seiner Durchlochung zum schnellen und be- quemen Füllen der Lade rahmen bei Dauer- schießen, indem er entsprechend über den Füh- rungsknopf (35e) niedergedrückt wird, so daß das umgebogene Blatt unten rechts vorsteht und beim Einlegen der Patronen mit dem Daumen in passender Weise niedergezogen werden kann. Der Durchschlag dient zum Durchdrücken des Auszieherstiftes sowie für die seltenen Fälle des Herausnehmens der Sicherungsfeder und des Sicherungssperrhebels, bzw. des Sperrhebelstiftes
- 40 - Schlußbemerkungen. DieSelbstlade-Pistole „Parabellum", die bereits seit 1900 in großer Zahl in aller Welt verbreitet ist, hat sich im praktischen Gebrauch als Militär- wie als Sportwaffe in jeder Hinsicht vorzüglich bewährt Daß diese Pistole allen Anforderungen auch vollkommen entspricht, beweist wohl zur Genüge, daß sie nach jahrelangen, komparativ mit den bekannten anderen Systemen durchgeführten, sehr rationellen technischen Versuchen und praktischen Truppenerprobungen in Deutschland, in der Schweiz, in Bulgarien und in Portugal als Ordonnanzwaffe angenommen wurde. In ver- schiedenen anderen Ländern, z.B. den Vereinigten Staaten von Nordamerika und Brasilien, in Chile, in Holland und in Rußland sind größere Zahlen für die Truppen angekauft worden. Ebenso hervorragend ist sie als Scheiben- ’ pistole, in welcher Eigenschaft sie, bei Anwendung reduzierter Pulverladungen und runder Blei- geschosse, auf allen Schießständen als Einzel- lader mit bestem Erfolg verwendet werden kann, was für Schützen, die verschiedenartigen Pistolen- Schießsport pflegen, gewiß von ganz besonderem Werte ist.
41 Wichtigste Abmessungen betreffend d. Pistolen-Kaliber 7,65 mm u. 9 mm I. Waffe: Gesamtlänge d. Pistole (axial) 235,00 mm 217,00 mm Qesamthöhe „ . 135,00 „ 135,00 „ Länge der Visierlinie . . . 213,3 „ 196,00 „ „ des Laufes .... 120,00 „ 102,00 „ Drallänge (rechtsgängig) 250,00 „ 250,00 „ Tiefe der Züge 0,125 „ 0,125 „ Breite „ 3,100 „ 2,500 „ Anzahl der Züge .... 4 6 Gewicht der Pistole . . . 835 g 835 g ,, des Laderahmens . 55 „ 55 „ II. Munition: Länge der fertigen Patrone . 29,8 mm 29,0 mm Gewicht der fertigen Patrone 10,5 g 12,5 g ,, „ rauchschwachen Pulverladung 0,35 „ 0,35 „ „ des Geschosses (Hartbleikern mit kupfer- nickelplattiertem Stahl- Voll- oder Teilmantel) . 6,00 „ 8,00 „ III. Leistung: Anfangsgeschwindigkeit des Geschosses V10 . . . 350 m 310 m Lebendige Kraft d.Geschosses*) 37,46 mkg 39,18mkg *) Diesbezüglich den untersten Satz der Seite 6 beachten.
42 Pistolen-Kaliber . Maximale"?ragweite ungefähr 7,65 mm 1800 m u. 9 mm 1500 m bei einem Abgangswinkel von ungefähr . . 27°30' 30° 30' Durchschlagskraft*) (auf 50 m) Tannenholz. 160 mm 140 mm ( ,, 50 „ ) Buchenholz . 70 „ 50 „ Streuung auf 50 m I hoch . | breit . 11 cm 7 „ 13 cm 9 „ 1 ACi I hoch . 26 „ 31 ,, lUU „ j breit . 18 „ 22 „ 9AA J hoch . 68 „ 80 „ M ft ,, ( breit . 52 „ 64 „ Schußgeschwindigkeit im mechanischen Schnell- feuer in der Minute ungefähr 100 Schüsse. Zeitraum zum Wiederladen der Pistole nach ver- brauchter Magazinladung ungefähr 5 Sekund. ❖ O *) Diesbezüglich ist der unterste Satz auf Seite 6 zu beachten.
Abbildungen zur Erläuterung der Waffe
Die Selbstlade-Pistole „Parabellum“ Tafel I Fig. A. Linksseitige Ansicht, Sicherungssperrhebel in Eingriff.
Tafel I
Tafel I Linksseitige Ansicht bei abgenommener Griffschale, Sicherungssperrhebel außer Eingriff.
Tafel I Fig- G- Abzugsdeckplatte zur Verbindung des beweglichen mit dem festen Teil der Waffe. Fig- D- Rechtsseitige Ansicht, Griffschale abgenommen, Patronenvorrat verbraucht, Fanggelenk in Eingriff (Verschluß offen).
Tafel II
* Fig. L. Teilweiser Schnitt, Lauf und Verschluß in hinterster Stellung, Schließfeder gespannt.
Fig. M. Obere Ansicht des unbeweglichen Griffstückes, bei ausgenomnienen beweglichen Verschlußteilen. Hg. K. Querschnitt vor dem Abzug. Fig. H. Horizontalschnitt. Tafel II

Tafel III
Tafel III